checkAd

    Na auch schon Pleite - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.12.00 09:01:23 von
    neuester Beitrag 14.05.02 16:27:10 von
    Beiträge: 5
    ID: 315.970
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 489
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 09:01:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      -----------------------------------------------
      Glosse: Na, auch schon pleite?
      -----------------------------------------------
      Haben Sie sich bereits an die Dienste eines bestimmten Web-Portals gewöhnt?
      In der Art, dass es eine schöne Angewohnheit geworden ist, täglich auf
      dieser oder jener Homepage vorbeizuschauen? Nun, das ist inzwischen fast ein
      untrügliches Zeichen dafür, dass es diese Web-Site nicht mehr lange geben
      wird. Der Pleitegeier schwebt mit knurrendem Magen über dem deutschen
      Internet.
      Letzte Woche habe ich noch mit AG-Chef Torsten über das desolate Angebot
      seiner Konkurrenz im Internet gesprochen. Wir stellten eine Hitliste auf,
      wen es wohl zuerst erwischen würde. Torstens Konkurrenten sind dummerweise
      alle noch da. Nur er selbst ist weg vom Fenster. "Du", meint Torsten mitten
      in einem Telefonat. "Mein Start-up ist übrigens pleite. Die Angestellten
      sind schon weg, haben alle gekündigt. Gab schon ein paar Tränen hier bei uns
      in der Teestube. Ich räum jetzt noch rasch die letzten Kisten weg, dann
      erreichst du unter dieser Nummer niemanden mehr."

      Ich bin schockiert. Ein aufstrebendes Start-up mit wunderschön gestalteter
      Homepage, täglich wechselnden Angeboten und vielen Besuchern. Wie kann das
      sein? Torsten sieht klar: "Die Kohle hat nicht gereicht. Wir hatten keine
      Werbung, sondern wollten Geld mit den Monatsbeiträgen der Besucher
      verdienen. Die wollten es uns aber nicht geben. So haben wir unsere
      Millionen Risiko-Startkapital in ein paar Monaten verballert. Jetzt ist das
      Geld alle. Und derzeit ist es kaum möglich, neue Investoren zu finden."

      Klar sind die Investoren alle vorsichtig geworden. Noch vor einem Jahr galt
      schließlich die Goldwäscher-Devise: Ein paar Anwälte und Zahnärzte schließen
      sich zusammen, lassen ein paar Millionen springen, verwandeln eine beliebige
      Homepage in eine moderne Community und bringen das Ganze dann an die Börse.
      Die Millionen aus dem Neuen Markt spielen die anfängliche Investition dann
      locker wieder ein. Inzwischen wird am Neuen Markt nur noch Kapital
      vernichtet, nachdem die Kurse stetig in den Keller weisen.

      Sterbende Start-ups sind derzeit keine Seltenheit. Ob das Unternehmen sind,
      die kuriose Online-Bildschirmschoner verschenken, neue innovative
      Download-Sites aufbauen oder ganz spezielle Exoten-Waren im Netz verkaufen,
      ist egal: Es erwischt sie (fast) alle. Und so recht wundert sich auch
      niemand darüber. Es ist derzeit wirklich krass, mit welchen obskuren Ideen
      sich viele Jungunternehmen im Netz präsentieren. Und wie leicht sie Geld
      bekommen.

      Mehrmals hatten wir in den letzten Monaten Kontakt mit aufstrebenden
      Start-Ups der dubiosen Art. Die hochglanzfrisierten Visitenkarten waren
      schneller gedruckt und die firmeneigenen Kaffeetassen schneller mit dem Logo
      beschriftet, als eine gute Idee reifen konnte. Außen hui und innen pfui:
      Hinter einer professionell glatten Oberfläche war nicht viel dahinter.
      Auch Peter hat es mit seiner jungen Firma erwischt: "Wir hatten
      ausgerechnet, dass unsere Finanzdecke noch drei Monate reichen würde. Um auf
      sechs Monate zu kommen, haben wir die Ausgaben halbiert. Leider haben das
      auch die Besucher auf der Web-Site gemerkt. Weniger Service gleich weniger
      Besucher. Und schon stirbt das Start-up, weil niemand mehr Werbung
      schaltet."

      Früher konnten Firmen noch langsam wachsen und reifen. Sie wurden vielleicht
      erst einmal zu zweit oder zu dritt gestemmt. Die Initiatoren investierten
      wenig eigenes Kapital, dafür aber viel Gehirnschmalz und persönliche Arbeit.
      So konnten sich ganz allmählich erste Strukturen ausbilden, konnten
      wertvolle Erfahrungen mit niedrigem Einsatz gesammelt werden. Und immer
      dann, wenn eine neue Stufe zum Erfolg gemeistert wurde, ließen sich neue
      Leute einstellen, wurden neue Räume angemietet. Die Fixkosten wuchsen bei
      diesem Modell zusammen mit dem Umsatz. Und heute? Zum Teil völlig
      unerfahrene Ideenhaber präsentieren ein Konzept, bekommen Millionen als
      Spielgeld überreicht und gehen als Laien in einen Markt hinein, den sie oft
      nur auf dem Papier verstehen. Dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann,
      sieht derzeit jeder.

      Keine Frage: Nach einer kurzen und schmerzvollen Bereinigung des Marktes
      werden die Börsenkurse wieder steigen, weil das Internet nun einmal
      tatsächlich immer wichtiger wird. In das entstandene Vakuum werden neue
      Firmen vordringen, die mit mehr Bedacht und Professionalität in der Sache
      vorgehen. Und die ein langsames Wachstum der schnellen Mark vorziehen, um
      stabile Werte zu schaffen. Wetten?


      -----
      Gefunden in Newsletter von Typomania

      -----

      Gruss
      Deep :D
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 09:11:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      und ich dachte du bist pleite, wollte dir schon ein weihnachtspäckchen schicken :look:
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 09:22:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      ne ne Fstein, noch nicht!
      aber Päckchen nehm ich gerne :)

      Aber gute Story, gell :D


      Deep ;)
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 17:50:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wer wird der nächste sein ?????
      :laugh:
      d
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 16:27:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      es wird doch mal Zeit diesen Text wieder zu lesen ....

      er ist (für 2001 gesehen) aktueller denn je :D



      Gott Grüß die Kunst

      Deep


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Na auch schon Pleite