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    Dividenden Gutschriften bei ADR Aktien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.11.01 22:52:44 von
    neuester Beitrag 02.09.02 18:38:49 von
    Beiträge: 11
    ID: 504.566
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      Avatar
      schrieb am 13.11.01 22:52:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo

      Weil bei mir und bestimmt auch noch bei anderen Lesern Aufklärungsbedarf über ADR Aktien besteht,habe ich diesen Thread eröffnet.

      Kurzfassung

      ADR:

      Abkürzung für American Depository Receipts. Hinterlegungsscheine, die das Eigentum von Aktien verbriefen. Ein ADR kann sich auf eine, mehrere oder auch nur auf einen Aktienbruchteil beziehen. ADR´s werden an der US-Börse stellvertretend für die Original-Aktie gehandelt.


      Langfassung

      Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre
      insbesondere Revisions- und Treuhandwesen
      (Financial Accounting and Auditing)
      Prof. Dr. Gerhard Scherrer


      American Depositary Receipts (ADR)
      Als American Depositary Receipts werden auf Dollar lautende, von US-amerikanischen Depotbanken (depositary banks) in den USA ausgegebene Aktienzertifikate bezeichnet, die eine bestimmte Anzahl hinterlegter Aktien eines ausländischen Unternehmens verkörpern und an ihrer Stelle am US-Kapitalmarkt wie Aktien gehandelt werden. Ein ADR repräsentiert in der Regel einen Bruchteil einer Aktie, kann aber auch einer vollen Aktie entsprechen. Eine Übertragung von ADR erfolgt durch Indossament und Übergabe. Der jeweilige Inhaber eines ADR kann jederzeit gegen Rückübertragung des Zertifikats an die Depotbank die Herausgabe der bei einer ausländischen Hinterlegungsbank (custodian bank), in der Regel der Zweigstelle der Depotbank im Sitzstaat des ausländischen Unternehmens verwahrten Aktien bzw. deren Verkauf an der ausländischen Börse verlangen.

      Ein wichtiger Grund für die Konstruktion von ADR-Programmen liegt darin, daß bestimmte amerikanische institutionelle Investoren, wie staatliche Pensionsfonds, Lebensversicherungsgesellschaften oder Kreditinstitute, Beschränkungen hinsichtlich deren Investment in ausländische Wertpapiere unterliegen. Da ADR wie amerikanische Aktien behandelt werden, kann so ohne die Emission von Aktien auf dem US-Kapitalmarkt dieser von ausländischen Unternehmen genutzt werden.

      Eine Ausgabe von ADR kann grundsätzlich in der Form von unsponsored oder sponsored ADR-Programmen erfolgen. Bei unsponsored ADR-Programmen geht die Initiative allein von einer amerikanischen Depotbank oder einem Händler aus. Die Kosten für das ADR-Programm sind regelmäßig von den Investoren zu tragen. Darüber hinaus ist die Depotbank aufgrund des fehlenden Depotvertrages mit dem ausländischen Unternehmen nicht verpflichtet, Informationen des Unternehmens an die Investoren weiterzuleiten. Unsponsored ADR-Programme werden an vielen Börsen nicht zum Handel zugelassen, so daß nur geringe praktische Bedeutung zukommt.

      Bei sponsored ADR-Programmen geht die Initiative vom Emittenten aus und wird von diesem in Zusammenarbeit mit der Depotbank realisiert. Dabei wird ein Depotvertrag (depositary agreement) geschlossen, der die Depotbank verpflichtet, die Ausgabe und Rücknahme von Zertifikaten, die Ausübung von Stimmrechten durch den US-Investor, die Weitergabe von Dividenden und Unternehmensinformationen und die Programmpflege zu übernehmen. Der Großteil der entstehenden Kosten bei sponsored ADR-Programmen wird von dem emittierenden Unternehmen getragen. Neben einer Privatplazierung gibt es drei verschiedene Ausprägungen für sponsored ADR-Programme:

      Level I: Durch ein Level I-Programm kann für bereits existente Aktien eines Unternehmens ein Handel in den USA auf dem Over the Counter (OTC)-Markt initiiert werden. Hiermit kann jedoch weder neues Kapital aufgenommen noch das ADR an einer US-Börse notiert werden.
      Ein Level I-Programm muß mit dem Formular Form F-6 bei der SEC gemäß den Bestimmungen des Securities Act (SA) angemeldet werden. Form F-6 verlangt nur Informationen über das ADR-Programm selbst, jedoch nicht über den dahinterstehenden ausländischen Emittenten. Eine Registrierung der hinterlegten Aktien nach dem Securities Exchange Act (SEA) ist aufgrund der Ausnahmeregelung der Rule 12g3-2(b) im Regelfall nicht erforderlich, da die ADR eines Level I-Programms weder an einer US-Börse noch im NASDAQ-System gehandelt werden sollen. Bei der SEC müssen die im Heimatmarkt des Unternehmens veröffentlichten Informationen in einer englischen Übersetzung eingereicht werden. Der bedeutende Vorteil eines Level I-Programms gegenüber höhergradigen Programmen liegt in der fehlenden Verpflichtung zur Rechnungslegung nach US-GAAP.

      Level II: Für eine Notierung an einer US-amerikanischen Börse oder im NASDAQ ist mindestens ein Level II-ADR-Programm aufzulegen. Hierbei müssen neben der Form F-6 auch die zugrundeliegenden Aktien nach den Bestimmungen des SEA bei der SEC registriert und die Berichts- und Offenlegungsanforderungen der jeweiligen Börse beachtet werden. Eine Registrierung der Aktien erfolgt bei der SEC mit Form 20-F, das umfangreiche Angaben über den Emittenten verlangt. Es sind Abschlüsse nach US-GAAP vorzulegen, wesentliche Anteilsinhaber zu nennen und Angaben über die Vorstands- u. Aufsichtsratsmitglieder zu machen. Die Registrierung zieht allerdings eine mindestens jährliche Berichtspflicht in vergleichbarem Umfang nach sich.

      Level III: Für die Aufnahme von Kapital durch die Emission neuer Aktien im Sitzstaat des Emittenten und den Handel der zugehörigen ADR an einer US-Börse ist ein Level III-Programm erforderlich. Neben den Formblättern Form F-6 und Form 20-F ist das Formblatt F-1 einzureichen; die dort geforderten Pflichten zur Offenlegung und Aufstellung von Jahresabschlüssen nach US-GAAP entsprechen weitgehend denen nach Form 20-F.

      Neben den an die Öffentlichkeit gerichteten Level I- bis Level III-Programmen besteht die Möglichkeit einer Privatplazierung nach Rule 144 A, die sich an spezielle institutionelle Käufer (Qualified Institutional Buyers) richtet. Eine Privatplazierung hat den Vorteil, daß kein aufwendiges Registrierungsverfahren notwendig und kein Abschluß nach US-GAAP erforderlich ist.

      Quellen:

      Böckenhoff, J.; Ross, M., "American Depositary Receipts" – Strukturen und rechtliche Aspekte - , WM, 47. Jg. (1993), S. 1781-1786 u. 1825 - 1829.

      Lendner, H., American Depositary Receipts – eine Zugangsmöglichkeit deutscher Unternehmen zum US-amerikanischen Eigenkapitalmarkt, WPg, 50. Jg. (1997), S. 596-608.

      Rosen, R.; Prechtel, A., Zugang deutscher Unternehmen zum US-Kapitalmarkt, Die Bank, 36.Jg. (1996), S. 388-392 u. 478-482.

      Jürgen Florian © Lehrstuhl Prof. Dr. Gerhard Scherrer
      Okt. 99



      Als Beispiel habe ich die Anglogold Aktie genommen.








      Fortsetzung folgt

      Grüße Talvi
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 10:02:13
      Beitrag Nr. 2 ()


      http://www.goldseiten.de/ansichten/siegel-04.htm



      Aufruf zum Boykott der ADR-Programme nach dem Central Norseman Betrug

      Die Vorgeschichte:
      Am 11. Februar wurden die Central Norseman ADR-Besitzer über die Barabfindung ihrer Anteile informiert. Die am 22. März erfolgte Zahlung von 0,216 $/ Central Norseman ADR lag dann um 51,9 % unter dem fairen Wert der Central Norseman ADRs. Bei einem Kurs der Croesus Mining von 0,47 A$ entsprach der Wert eines Central Norseman ADRs etwa 0,63 A$ (0,328 $). Die Bank of New York gab an, die erhaltenen Croesus Aktien zu diesem Kurs verkauft zu haben. Dieser Vorgang der weit unter dem fairen Gegenwert liegenden Barabfindung wird von uns als Betrug der Bank of New York an den Besitzern der Central Norseman ADRs bewertet.
      Den Vorgang um die Abwicklung des ADR-Programms der Central Norseman, der wohl einmalig in der Börsengeschichte ist, beurteilten wir als Zeichen von Auflösungserscheinungen führender New Yorker Banken. Daß diese Banken auf primitive Weise Kleinaktionäre betrügen, zeigt eindrucksvoll auf, wie unmittelbar diese Institute von der Pleite bedroht sein müssen. Im Fall der Central Norseman handelt sich um die Bank of New York, die Citibank und den Morgan Guaranty Trust, die zu den weltweit führenden Investmentbanken gerechnet werden.

      Am 11. Februar wurde den Central Norseman ADR-Besitzern mitgeteilt, daß das ADR-Programm zum 17. Januar eingestellt wurde. Die Information über die Einstellung des ADR-Programms wurde den ADR-Besitzern also erst mit einer Zeitverzögerung von mehr als 3 Wochen mitgeteilt. Weiterhin wurde mitgeteilt, daß ein Umtausch in die Originalaktien nicht mehr möglich ist. Bis zum 22. März sind dann weitere 6 Wochen vergangen, in denen die Aktionäre der Central Norseman ADRs keine Chance hatten, ihre Aktien zu verkaufen und keinerlei Informationen über die Höhe und den Zeitpunkt der angekündigten Barabfindung bekamen.

      Wir haben jetzt nach vielen vergeblichen Telefonaten und schließlich nach schriftlicher Aufforderung die Geschäftsbedingungen für das ADR-Programm erhalten. Eine Begutachtung der Bedingungen des ADR-Programms zeigt, daß es keine sinnvolle Möglichkeit für eine Klage gibt. In den Bedingungen des Programms gibt es eine Klausel die besagt, daß die Halter der ADR, also in diesem Fall die Bank of New York, Informationen nur an die United States Securities and Exchange Commission (SEC) in Washington weitergeben muß (Gesetz von 1934). Die Besitzer der ADR haben nach diesem Gesetz die Möglichkeit, sich bei der SEC regelmäßig über die Entwicklung der Gesellschaft zu informieren und neue Veröffentlichungen abzufragen. Eine Weitergabe der Informationen an die Besitzer der ADR durch die SEC ist nicht vorgesehen.

      Da es für den deutschen Anleger völlig unpraktikabel ist, sich täglich über eventuelle Meldungen über die Gesellschaften bei der SEC zu informieren, richtet sich der Vorwurf an das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel, die diese ADR-Konstruktion in Deutschland zum Handel zugelassen hat.

      Da diese ADR-Konstruktion zu schweren Verlusten bei den Besitzern der Central Norseman ADRs führte, werden wir in Zukunft dringend davor warnen, ADRs zu kaufen und darauf drängen, daß die Originalaktien zum Handel in Deutschland zugelassen werden. Bereits jetzt verzeichnen die Originalaktien der Anglogold fast die selben Umsätze wie die ADRs. Wir empfehlen daher dringend den Tausch der ADRs (WKN 915102) in die Originalaktien (WKN 854434). Auch bei Gold Fields verzeichnen die Originalaktien steigende Umsätze, so daß auch hier ein Tausch der ADRs (WKN 862484) in die Originalaktien (WKN 856777) vorgenommen werden sollte. Bei Harmony, deren Originalaktien erst vor einigen Wochen eingeführt wurden, muß der Tausch der ADRs (WKN 864439) in die Originalaktien (WKN 851267) mit einer strengen Limitierung vorgenommen werden. Bei Durban Roodepoort Deep ist in Deutschland noch kein Handel in Originalaktien möglich, so daß die ADRs (WKN 965260) weiter gehalten werden müssen.


      Quelle: Der Goldmarkt
      Grüße Talvi
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 10:49:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      talvi,

      danke für die Informationen.

      Bitte um Erklärung, warum dann ADR überhaupt noch jemand kauft bzw. warum beide Gattungen in D angeboten werden...

      Gibt es evtl. indirekte Nachteile beim Kauf der Aktie, die hier nicht genannt worden sind - außer der etwas geringeren Liquidität, z.B. bei Gold Fields?
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 11:42:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Weiterhin interessant:

      Wie sieht es steuerlich bei einem unverzögertem Tausch von ADR in Originalaktien aus?

      Gibt es eine Chance, daß das Finanzamt den Tausch als reine "Formsache" anerkennt und die Spekulationsfrist nicht erneut von vorne anfängen lässt?
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 01:10:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Weiß niemand was dazu??

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      Avatar
      schrieb am 28.08.02 20:22:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      Meine Meinung zu den ARD-Aktien ist folgende:

      Wenn man die 2 bis 4 Wellen bei Gold im Jahr mitnehmen möchte, kann man nur die ARD-Aktien kaufen
      alleine schon wegen den Umsätzen.

      Nachteile:
      Man kann einen Totalverlust erleiden oder man wird bei Rechtsstreitigkeiten über den Tisch gezogen. Siehe Central Norseman . Bei den Dividendenzahlungen erhält die Depotbank ca. 10% als Bearbeitsgebühr.

      Bei einer langfristigen Anlage würde ich nur die Originalaktien kaufen und sie mir Ausliefern lassen.

      Vorteil:
      Man kann sich die Originalaktien im Schlafzimmer an die Wand hängen, sein Vermögen fühlen, sehen und davon träumen.
      Hier noch ein Link zu den rechtlichen Fragen Umtausch von ARD-Aktien in Originalaktien von Wavetrader

      Thread: Ist ein Tausch von ADR-Aktien in Originale steuerpflichtig?

      Grüße Talvi
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 20:51:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ist das mit der "Bearbeitungsgebühr" eigentlich gesichert.

      kann es nicht sein, daß die USA einfach 15% Quellensteuer einbehalten? (ich habe keine ADRs und habe daher noch nie eine Dividendenabrechnung mit "Abzug" gesehen).

      Gruß
      S.
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 19:08:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Laut Aussage meiner Bank (hatte deswegen ein bißchen Stress mit denen gehabt)sind das Bearbeitungsgebühren.

      Beim Umtausch von ADRs in Orginalaktien beginnt die Spekulationsfrist laut User loehle neu.

      Grüße Talvi
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:13:54
      Beitrag Nr. 9 ()
      Huch, dann kommt die Quellensteuer vielleicht noch.

      Schließlich sind ADRs doch fast so gut wie original amerikanische Firmen. IRS läßt sich alles einfallen.

      Gruß
      S.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:34:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      talvi

      ein Problem liegt auch in den Gebühren bei ADR`s .
      Vor einigen Jahren berechnete mir meine Bank 0,01 US$ = gleich 1 cts. für die Dividenüberweisung bei Harmony .
      Das waren 400 US-$ bei mir.
      Auf Drohungen - weil guter Kunde - kannst ja mal die Stückzahl Harmony nachrechnet - gabs die Dividende dann ohne Gebühren
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:38:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      talvi

      noch eins

      Umtausch Randfontain in Harmony

      Auf Anfrage bei Harmony erhilet ich die Auskunft :
      ohne Probleme, die haben mir sogar die NY Bank und Ansprechpartner mitgeteilt.

      Alles Asche bei meiner Bank - 4 Monaten - Drohungen ohne Ende und dann kam die Einbuchung
      (Nehme an, du weißt über Randfontain/Harmony bescheid)


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