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    Wo sind die Demonstranten?? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.11.01 17:45:57 von
    neuester Beitrag 30.11.01 13:21:38 von
    Beiträge: 19
    ID: 513.722
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      schrieb am 28.11.01 17:45:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mal ne Frage:
      Ich habe seit längerer Zeit im Fernsehen keine Berichte mehr über Demonstrationen gegen die USA in islamischen Ländern gesehen.
      Wird dort nicht mehr demonstriert, weil auch die verbohrtesten Moslems inzwischen angesichts der jubelnden Afghanis eingesehen haben, dass der Sturz der Taliban-Regierung eine gute Sache ist?
      Oder werden die Bilder einfach nicht mehr gezeigt?

      Die Frage ist ernst gemeint.
      Avatar
      schrieb am 28.11.01 18:16:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      Deine Frage ist ganz schwer zu beantworten, da uns die Medien nur das zeigen, was sie als zeigenswert erachten.

      Sicherlich hat sich die antiamerikanische Geisteshaltung der extremistischen Moslems nicht verflüchtigt. Ich habe auch meine Zweifel daran ob alle Moslems Zugang zu den Bildern mit ihren jubelnden Glaubensbrüdern haben. Oder kannst du dir vorstellen, dass in Saddam Husseins Staatsfernsehen Bilder gezeigt werden die für die Amerikaner ein propagandistischer Erfolg wären? Ich nicht. Die Macht der Medien ist in arabischen Ländern, zumal in den Diktaturen noch größer als bei uns.

      Ich glaube in den Köpfen hat sich nichts geändert.

      Gruß Finchena
      Avatar
      schrieb am 28.11.01 19:29:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ Rainer

      Weil das hohe Ziel der US-Politik ja auch der Sturz eines Unrechtsregimes ist, nicht wahr ?

      Sorry, aber wer immernoch nicht kapiert hat, daß es
      in diesem Theaterstück um die Pipline und Machtpolitik,
      und nicht um irgendwelche Terroristen geht,
      dem ist wohl nicht mehr zu helfen.



      B.
      Avatar
      schrieb am 28.11.01 20:02:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...und würde man in Europa einen Gefangenenaufstand ebenfalls Luft-Boden-Raketen, Panzern und Fernlenkwaffen beenden?
      Schürt das die Liebe der betroffenen Völker zum Befreier?
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 09:53:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Offensichtlich sind selbst fanatische Moslems in der Wertung der US-Aktionen einsichtsfähiger als manche Teilnehmer hier.

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      schrieb am 29.11.01 10:25:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      @physik:
      Sofern die Gefangenen selbst mit automatischen Waffen, Mörsern etc. bewaffnet sind, würde man den Aufstand auch hier auf ähnliche Weise beenden. Zumindest im Krieg, denn darum geht es.
      Bitte nicht vergessen, dass die Taliban in dieser Festung ein größeres Waffen- und Munitionslager besetzt hatten und zig Kämpfer der Nordallianz getötet haben.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 14:44:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Rainer,
      es würde mich interessieren, welche `Teilnehmer hier` Du meinst.
      In Deinem ersten Posting behauptetest Du noch, daß Deine Frage ernst gemeint war - war sie es dann doch nicht? Wolltest Du doch nur Deine eigene Meinung bestätigt bekommen?
      Ich halte die Antwort von finchena für ausgesprochen überlegt und bemüht, über den propagandistischen Niederungen zu stehen.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 14:57:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      @physik
      Ich meinte ganz sicher weder Dich noch finchena. Da bleiben dann nicht mehr viele übrig, stimmt`s? :D
      Meine Frage war tatsächlich ernstgemeint, da zu Beginn der Angriffe und auch kurz davor ständig im Fernsehen gezeigt wurde, dass in vielen islamischen Ländern zum Teil sehr gewalttätig gegen die USA demonstriert wurde.
      Ich habe diesbezüglich ein echtes Informationsbedürfnis.

      Natürlich habe ich auch eine Vermutung, und die habe ich genannt. Ich glaube tatsächlich, dass viele Menschen in der Welt nun auch das Positive dieser Aktion sehen.

      Liebe zum Befreier muss übrigens nicht unbedingt erzeugt werden. Es reicht schon Respekt. Ein Respekt, der dazu führen sollte, dass man es sich beim nächsten Mal etwas genauer überlegt, bevor man den Tiger am Schwanz zieht.
      Die "Befreiung" des afghanischen Volkes ist nur ein Nebeneffekt und keineswegs der Hauptzweck dieser Aktion. Hätten die Taliban und die mit ihnen verbrüderte Al Qaida nicht die USA angegriffen, würden die USA kaum ihre ganze militärische Macht einsetzen, um ein unbedeutendes Bergvolk zu befreien. Von "Befreiung" kann auch kaum gesprochen werden, wenn man sich die Typen der Nord-Allianz ansieht. Sind zwar besser als die Taliban, aber noch lange nicht "gut". Befreit worden sind wir Deutschen durch die Amerikaner.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 15:11:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      so geht die Diskussion in eine interessante Richtung.
      Wichtig scheint mir zu sein, daß kritische Bemerkungen zu Militäreinsätzen nicht sofort mit Antiamerikanismus gleichgesetzt werden müssen (hast Du nicht getan). Meines Erachtens ist es eben genau ein Kennzeichen guter Freundschaft, wenn Kritik möglich ist.
      Daß es vielen sehr an den Nerven zehrt, wenn die USA ihre ganze Macht immer dann einsetzen, wenn es zu ihrem wirtschaftlichen Vorteil ist - und die moralische `Hintergrundsmusik` deshalb für manche schwer zu ertragen ist (schließlich haben sie ja bis in die 90er Jahre hinein die Taliban mit vielen Milliarden US$ aufgepäppelt und auch den ungeliebten Irak bis unmittelbar vor dessen Einmarsch in Kuweit gefördert, mehrere demokratisch gewählte Regierungen gestürzt etc - das wissen wir ja alle), kann man leicht nachvollziehen. Es ist doch diese Bigotterie, sind diese Doppelstandards, die viele - auch moderate Kräfte - in der arabischen Welt aufregen (ohne natürlich terroristische Akte, oder Gewalt in irgendeiner Form rechtfertigen zu können!).
      Äußerst spannend finde ich die Entwicklung bei der Konferenz auf dem Petersberg. Sollte dort etwas sinnvolles bei herauskommen, dann wäre der europäische Zivilisationsgedanke mit einem Mal eine akzeptierte Ergänzung zum reinen Muskelspiel. Eine Neuerung in der internationalen Politik.

      Und dann muß man hoffen, daß die Aufrüstung der `Nordallianz` nicht in naher Zukunft neue Probleme mit sich bringt...
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 15:17:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Rainer6767

      Nicht die schweigende Mehrheit vergessen. :D

      Wie schon angedeutet, kann man damit rechnen, dass die islam. Regime hier sehr repressiv vorgehen und noch besser als im Westen die Medien kontrollieren.

      Ausserdem stellten die in den Medien gezeigten Demonstranten eventuell keinen repräsentativen Querschnitt durch die dortige Bevölkerung dar.

      Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich mit den versch. afgh. "War Lords" nun viel ändert (was die Unterdrückung der normalen Bevölkerung anbelangt).

      Von einem Angriff der Taliban kann doch eigentlich keine Rede sein. Es handelt sich um Selbstmordanschläge, eventuell sogar nur von Einzeltätern verübt (Geldflüsse und Aufenthalte in Camps belegen noch keine Bindung an Weisungen). Selbst die Verstrickungen der Al Qaida stehen doch wohl beweistechnisch auf sehr dünnem Eis.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 15:35:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich denke mal vielen von denen sind bei dem Gefangenaufstand oder schon vorher in Kundus oder in Kandahar zu Tode gekommen, viele haben sich freiwillig zum Kriegseinsatz gemeldet.... :-)
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 15:35:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      Und genau das ist der Punkt, der mich am meisten aufregt.
      Die Bigotterie derjenigen, die den USA Bigotterie vorwerfen.

      Ich möchte im Ernst nicht wissen, wie die Welt aussehen würde, wenn statt der USA Saudi-Arabien, China und auch ein grünes Deutschland die einzige Supermacht wären. Die Zahl der Kriege und der Toten würde massiv eskalieren, das ist meine Meinung, wenn ich sehe, was da im Kleinen (nicht) produziert wird.
      Einzig und alleine den Russen würde ich noch eine solche Rolle zugestehen, weil die mit der Rolle einer Supermacht auch groß geworden sind. Und wer verächtlich auf die Pax Americana herabschaut, der solle sich mal den Zusammenfall der Sowjetunion en detail anschauen, wie da die Kriege und Bürgerkriege aus dem Boden schossen.
      Und um es zum 1001 mal zu wiederholen: Die Amerikaner sind dort wegen des 11.9.01, und wer was anderes sagt, dem werfe ich notorischen, anerzogenen Antiamerikansimus vor.
      Und wer meint, das ist ein amerikanisches Problem, den möchte ich auf die sehr konkreten Attentasvorberitungen ind D, in Frankreich, auf den Phillipinen und im SOasiatischen Raum hinweisen.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 17:08:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      @HelenDuval #3

      Wie oft willst du diesen Käse noch erzählen?
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 18:50:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Schade, dass wir jetzt wieder auf die alte Laier Pro/contra Amerika gekommen sind.

      Laßt uns doch noch mal zu Rainers Ausgangsgedanken zurückkommen: hinter der Frage nach den jubelnden Befreiten oder den Anti-Amerika Demonstranten steht doch die Frage: welche emotionalen Folgen hat der amerikanische Kriegeinsatz für die islamische Welt? Wird es eine weitere Polarisierung zwischen der westlichen Welt und der islamischen Welt geben?

      Hier liegt m.E. der Kern des Problems: ein möglicher Kampf der Kulturen, oder noch schlimmer noch: der Religionen.

      Gibt es da eine Strategie um so etwas zu verhindern? Hat jemand Vorschläge für so eine Strategie?
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 10:25:53
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Rainer6767

      CIA-Agenten sollen Revolte provoziert haben

      Die Amerikaner betrauern ihn als ihr erstes Todesopfer. Doch wenn die Berichte britischer Journalisten stimmen, dann war der CIA-Agent Johnny Spann auch ein Täter: Er soll den Aufstand gefangener Taliban-Kämpfer in der Festung bei Masar-i-Scharif provoziert haben.

      London - In Interviews mit der BBC haben die Afghanistan-Korrespondenten der englischen Zeitungen "The Times" und "The Guardian" schwere Vorwürfe gegen zwei CIA-Spione erhoben. Spann habe die Taliban provoziert, indem er sie zunächst aggressiv befragt und dann bedroht habe. Ein CIA-Kollege soll noch weiter gegangen sein und drei Kämpfer erschossen haben.
      "Warum seid ihr überhaupt nach Afghanistan gekommen?, habe Spann die Nicht-Afghanen unter den Gefangenen gefragt, berichtete Oliver August von der "Times". Einer der Angesprochenen sei vorgesprungen und habe geantwortet: "Um euch zu töten." Daraufhin soll der CIA-Agent die Kontrolle über sich selbst verloren haben. August sagte, Spann habe seine Waffe gezogen. Sein CIA-Kollege, vom "Times"-Journalisten Dave genannt, habe kurzerhand drei Gefangene erschossen.

      Dann, so die Korrespondenten, sei Spann zu Tode "getreten, geschlagen und gebissen" worden. Was folgte, war ein vier Tage lang andauernder Aufstand der Gefangenen, an dessen Ende nach BBC-Informationen 600 Menschen tot waren. Es halten sich Spekulationen, nach denen es ein Massaker gegeben haben soll, was die Nordallianz bestreitet.

      Amnesty International hatte als erste Organisation eine Untersuchung der Vorfälle gefordert, die das US-Pentagon inzwischen zugesichert hat. Zuvor hatten sich die Vereinten Nationen der Forderung angeschlossen. Auch amerikanische und englische Soldaten werden beschuldigt, die Genfer Konvention missachtet zu haben. Amnesty hat erklärt, man sei bereit, für die Untersuchung einen eignen Beobachter nach Afghanistan zu entsenden.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,170369,00.html
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 11:44:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      Waren die Korrespondenten dabei oder wie kriegt man sonst solche Infos raus? Wer als Zeuge tatsächlich die Bombadierung überlebt haben sollte, der kämpft jedenfalls immer noch. *Kopfschüttel*
      Die Journalisten, speziell Oliver August, kamen jedenfalls erst vorgestern angedackelt. Benutzt doch mal euer Hirn oder hört euch mal die Orginalquelle an!

      Der Kampf der Kulturen ist vorwiegend der Kampf der Medien.
      Verbreiten die Medien und Kultur Hurra-Patriotismus, wie in den USA, dann steht der Grossteil der Bevölkerung dahinter.
      Verbreiten die Medien eine skeptische Bedenkenträgerkultur, dann breitet sich auch eine solche in der Bevölkerung aus.
      Und wird Amerika in den Medien (damit sind in Westasien auch die Moscheen gemeint) als Lieblingsprügelknabe dargestellt, dann wird auch keine differenzierte Betrachtungsweise aufkommen.
      In Yugoslawien zB hat sich das Bild Amerikas gewaltig geändert, seit der Milosevic nicht mehr an der Macht ist.
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 11:58:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      Es ist nicht die aufgabe unabhaengiger medien die oeffentliche meinung in eine bestimmte richtung zu lenken. Sie haben lediglich sorgfaeltig zu recherchieren und einfach die wahrheit zu berichten, so gut es eben geht.
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 12:33:05
      Beitrag Nr. 18 ()
      Setzt dich mal ganz bewusst vor die Tagesschau und reflektiere mal, wieviel % der Wörter reine Fakten sind, und wieviele davon Meinung und Emotionen ausdrücken.
      Das gilt besonders für die Bilder, die am stärksten Emotionen ausdrücken. Passen die Bilder zum Text oder nicht? Schau dir mal die Nachrichten ohne Text an! Und vergleiche das mit den Nachrichten vor 30 Jahren, wie sie in den dritten Programmen noch ausgestrahlt wird. Was hat die US-Fahne zB bei n-tv zu suchen und der Satz "Krieg gegen den Terror". Auch diese Formulierung ist schon keine objektive Darstellung mehr, sondern beinhaltet schon zwei emotionale Begriffe. Auch die Betonung der Nachrichten ist ein entschedendes Kriterium. Wenn zB im off gesagt wird, die CDU ist wegen der K-Frage in der Krise, dann können die obersten Parteisoldaten das alles zurückweisen, wieviel sie wollen, hängen bleibt, dass die CDU in der Krise ist.
      Wenn das im Spiegel oder im Monitor läuft ist das völlig ok, aber nicht in den Nachrichten.
      "Objektiv", sprich unemotional, sofern das überhaupt geht, sind die Nachrichten schon lange nicht mehr, von den RTL-Nachrichten will ich erst gar nicht anfangen.
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 13:21:38
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wahrscheinlich gibt es keine aufgeregt schreiende Massen mehr, die in pakistanischen Strassen gegen die USA wettern.

      Der Grund dürfte in dem doch überraschenden Zusammenbruch des Taliban-Regime begründet sein (lag es nun an amerik. Bomben oder an der afghanischen Kunst die Seiten im rechten Moment zu wechseln), die Karten werden neu gemischt und man wartet überall auf der Welt erstmal ab wie sich die Dinge entwickeln, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, das es sich nicht um einen Stimmungsumschwung zugunsten den USA handelt.

      Vielmehr bin ich der Überzeugung, das die Herausforderung für Terroristen es den Amis einmal richtig zu zeigen sich eher erhöht hat.


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