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    Stoiber und die "durchrasste Gesellschaft" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.02.02 01:05:53 von
    neuester Beitrag 01.03.02 20:42:16 von
    Beiträge: 18
    ID: 551.848
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      schrieb am 16.02.02 01:05:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Es wird häufig versucht, Edmund Stoiber mit seinem vermeintlichen Zitat von der "durchrassten Gesellschaft" zu diffamieren. Dabei hat er diesen Begriff selbst nie gebraucht, siehe Süddeutsche Zeitung vom 08.02.2002:


      Ein Zitat, das keines ist

      Stoiber hat nie gegen die „durchrasste Gesellschaft“ gehetzt



      Günter Grass liebt es, Michel Friedman liebt es, Franz Müntefering liebt es. Franz Schönhuber liebt es, Grüne, Protestanten, Kabarettisten - alle lieben es. Ein Zitat. Ein Reflex, so wie bei Fürst Pückler: Das ist der mit dem Eis. Oder Graf Luckner: Der konnte doch Telefonbücher zerreißen. Und Helmut Rahn: Hat 1954 das 3:2 gegen Ungarn geschossen und wir waren Weltmeister. Und was fällt allen zu Edmund Stoiber ein? Das ist doch der, der gesagt hat: „Wir wollen keine Gesellschaft, die durchmischt und durchrasst ist“.

      Günter Grass will mit diesem Zitat von 1988 Wahlkampf machen. Michel Friedman brachte den CSU-Exorzisten von der Hinterbank, Norbert Geis, gerade dazu, breit und zustimmend über diese Worte zu reflektieren. Franz Schönhuber schreibt derzeit sein wahrscheinlich interessantestes Buch über sein Leben, aber auch über seine Lebenslügen. Auch er wird den Spruch irgendwie verwenden.

      Die Genesis dieses Zitats, das an Stoiber haftet wie ein Kaugummi an der Schuhsohle, lässt eher die Zitierer in diffusem Licht erscheinen. Stoiber hat in seinem Politikerleben weiß Gott etliche schlimme Sachen gesagt, sich das Strauß-Zitat von schriftstellernden „Ratten und Schmeißfliegen“ zu eigen gemacht und Unfrieden gesät. Dass er aber seit 14 Jahren über einen Satz definiert wird, der so nicht gefallen ist, muss als Armutszeugnis für die Wiederaufbereiter angesehen werden. 1988 war Stoiber als bayerischer Innenminister ge vor allem damit beschäftigt, die Konkurrenz der „Republikaner“ des früheren Top-Journalisten beim Bayerischen Fernsehen, Franz Schönhuber, zu bekämpfen. Der eloquente Ex-Moderator Schönhuber mit seinem bulligen bayerischen Charme und seinen politischen Verführer-Qualitäten bereitete nicht nur der CSU schlaflose Nächte.

      Vier Wochen nach dem Tod von Strauß lud Stoiber bayerische Journalisten zum Hintergrundgespräch ein. Sehr schnell ging es wieder um die Republikaner und um Münchner Stadtviertel wie das Westend, in dem damals Ausländer die Mehrheit der Wohnbevölkerung stellten. Stoiber warnte davor, dass die Deutschen dort zu den Republikanern überlaufen würden. Der damalige saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine (SPD) hatte gerade von „Deutschtümelei“ gesprochen, Stoiber hielt entgegen: „Unsere Aufgabe ist es, in erster Linie Politik für Deutschland zu machen“. Asylbewerber seien „oft die mobilsten Mitglieder ihrer Herkunftsgesellschaften“. Es folgte eine mehrminütigen Suada, ein typisch Stoiberscher Wort-Steinbruch. Darin fand sich ein Satzfragment, dass Lafontaine eine „multinationale“ Gesellschaft wolle, die von den Republikanern als „durchmischt und durchrasst“ bezeichnet und von den Bürgern abgelehnt werde.

      So war das Wortgewitter zu verstehen, und keiner der Journalisten stand schreckensbleich auf, um die Stätte zu verlassen, an der angeblich im Nazi-Jargon gesprochen worden sein soll. Jedem war klar, dass da kein Hasserfüllter gesprochen hatte. Erst nach zehn Minuten hakten Friedrich Kurz (damals Bild, heute ZDF) und Egon Scotland (Süddeutsche Zeitung, 1992 im Dienst auf dem Balkan erschossen) nach. „Stoiber machte eindeutig klar, dass er den Sprachgebrauch der Republikaner aufgenommen hat und sich diese Begriffe nicht zu eigen macht“, erinnert sich Kurz heute. „Deshalb finde ich es unfair, dass er ständig falsch zitiert wird“.

      Egon Scotland maß der Aussage wie die anderen Kollegen keine große Bedeutung bei und bettete sie am 4. November 1988 unspektakulär in eine Betrachtung über Stoiber ein. Der schickte vorsichtshalber noch eine Presseerklärung hinterher, doch es war zu spät. Tags darauf machte die SPD einen „Rasse-Fanatiker auf einem Ministersessel“ aus. Heute sagt das längst niemand mehr; aber das Zitat, das keines ist, hat überlebt.

      Michael

      Stiller
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 01:33:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      wer bist du?

      stoibers wahlkampfhelfer
      oder der zukünftige pressesprecher?

      kannst ja gleich einen csu-aufnahmeantrag
      online stellen.

      STOIBER, DER RÄUBER !!!
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 01:40:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ inischwini

      Tolle Argumente ! Vielen Dank für die sachlich Diskussion.
      Es gibt hier jede Menge Anti-Stoiber-Threads, in denen z.T. ziemlich unsachliche Argumente verwendet werden. Da wird man ja wohl mal was klarstellen dürfen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 01:45:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      KurtW

      Wie alt bist du?

      Diese Frage ist ernst gemeint.

      Gruß
      Hallberg
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 01:50:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wieso möchtest du das wissen ?

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      Avatar
      schrieb am 16.02.02 01:50:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      @stoibersprecher:
      also, ich mache jetzt "sachlich" diskussion:

      WARUM gings denn damals von stoibers seiten aus gegen schönhuber und die republikaner?

      ganz schlicht und einfach aus angst vorm verlust eigener wählerstimmen. rein inhaltlich gabs keine grossen differenzen. nur, dass das, was die republikaner gröhlend rauskotzten, bei der csu hinter den vorgehaltenen kameras am stammtischeck ausgebrüllt wurde.

      aber, wer spricht heute noch von den republikanern?
      die ex-wähler sind längst wieder bei ihrer stamm-partei, der csu gelandet.

      schönes bayern.

      schöner stoiber.

      schöne scheisse.
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 01:57:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Klarstellen????

      Stoiber war der, der das ausgesprochen hat, was sich selbst sein pol. Vater, FJS nicht zu sagen wagte und der hat ja nun wirklich kaum ein Blatt vor den Mund genommen. Erwähnt sei "Ratten und Schmeissfliegen

      Stoiber ist völlig indiskutabel.

      Zitat hin, Zitat her.

      Grüsse
      Hallberg
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 02:43:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      «Ich habe diesen Ehrgeiz nicht nur derzeit nicht, sondern überhaupt nicht.»

      Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber im «Stern» auf die Frage, ob er Bundeskanzler werden wolle.

      © Berliner Morgenpost 2002

      Soviel zu Stoibers Wahrheitsliebe.
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 09:59:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      stoiber = bush

      patriotisch,
      viele worte,
      wenig taten,
      und die , die er tut,
      hätte er mal lieber bleiben lassen sollen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 10:56:51
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Hallberg
      #7 >Stoiber war der, der das ausgesprochen hat, was sich selbst sein pol. Vater, FJS nicht zu sagen wagte...<

      Ich wusste gar nicht das Strauss ein Pole war. :laugh::laugh::laugh:

      Grüsse
      carpaccio :)
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 16:34:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      http://www.biermoesl-blosn.de/musi.htm

      und dann: bist aa do

      der künstler darf aussprechen, was bei warner brothers noch nicht mal gedacht werden darf :)
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 16:48:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      hat er es nun gesagt oder nicht?

      In der Abendzeitung vom 21.02.2001 liesst sichs ein bisschen anders:

      (quote)

      Von „Schmeißfliegen“ und „nützlichen Idioten“

      Hat er nicht Strauß’ abfällige Bemerkung gegen Schriftsteller wie Bernt Engelmann verteidigt, diese seien „Ratten und Schmeißfliegen“? War er es nicht, der Sozialisten und Nationalsozialisten verglich? Hat er nicht Millionen Friedensbewegte als „nützliche Idioten im Sinne der Sowjetunion“ denunziert? Und hatte nicht er das Grundrecht auf Asyl mit Füßen getreten und vor einer „multinationalen Gesellschaft“ gewarnt, die „durchmischt und durchrasst“ sei?
      Stoiber nimmt seine Kaffeetasse vom Acryltisch und legt die Stirn in Falten. Nein, wiegelt er ab, so etwas wie damals, als er Generalsekretär war, würde er heute nicht mehr sagen, gelobt er.

      (unquote)

      Nachzulesen unter

      http://www.denk-bar.de/Presse/Rubrikenseite_Stoiber/AZ_Stoib…

      NmA
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 16:57:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      so etwas wie damals, als er Generalsekretär war, würde er heute nicht mehr sagen, gelobt er.

      nicht mehr sagen! damit ist alles gesagt :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 16:57:47
      Beitrag Nr. 14 ()
      sagt mal läuft ihr eigentlich noch rund?????

      ist etwa schröder euer man???

      armes deutschland
      (na ja nachmittags sind anscheinend eh nur asseln im board)

      zanker
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 16:59:30
      Beitrag Nr. 15 ()
      zanker, ganz der diener seines herrn :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.02.02 14:52:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 16:03:15
      Beitrag Nr. 17 ()
      http://www.konkret-verlage.de/redaktion/artikel/aktuell.php4…


      nur für genusssüchtige :laugh::laugh::laugh:
      unter anderem steht auf dem programm:
      sprachliche glanzlichter aus dem hause stoiber.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 20:42:16
      Beitrag Nr. 18 ()

      könnte mir gut vorstellen, daß anti bei diesen Toilettenpapierherstellern als Chefeinpeitscherin arbeitet

      Bin Laden auf eine Stufe mit Francis Drake zu stellen ist auch nicht schlecht :laugh:

      Interessantes Buchangebot:

      http://www.konkret-verlage.de/redaktion/bestell/startAutoren…

      "Ulrike Meinhof
      Die Würde des Menschen ist antastbar
      Alle Texte Ulrike Meinhofs aus ihrer Zeit als KONKRET-Redakteurin 1959-1969.
      192 Seiten, Paperback
      EUR 9,61"

      :eek:

      Da weiß man doch gleich, woher der Wind weht.


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