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    LYNCH: das beste aller Unternehmen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.04.02 10:46:06 von
    neuester Beitrag 10.04.02 10:48:12 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 10.04.02 10:46:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im sehr aufschlussreichen und humorvollen Buch „Der Börse einen Schritt voraus“, Kulmbach, 1990 (Original On Up On Wall Street) schildert der bekannte Value-Investor (heute würde man wohl eher GARP-Investor) Peter Lynch wie in seinen Augen das perfekte Unternehmen aussieht, in das er investieren würde.

      Er investierte gerne in Unternehmen, die noch größere Wachstumsmöglichkeiten hatten, aber die zugleich auf Grund irgend welcher Umstände (z.B. Gerüchte über eine Verstrickung in Mafia-Geschäfte) von den meisten institutionellen Anlegern gemieden wurden und damit billig zu haben waren.

      Mit seinem wundervollen Stil schreibt er also Folgendes:

      Das beste aller Unternehmen

      Wenn ich mir ein einzigartiges, glorreiches Unternehmen erträumen könnte, das die „schlimmsten“ Merkmale von Waste Management, Pep Boys, Safety-Kleen, Steinbrüchen und Flaschenverschlüssen in sich vereinigt, dann würde es Cajun Cleansers heißen und, eine Ausgliederung von Louisiana BayouFeedback sein. Das langweilige Betätigungsfeld von Cajun Cleansers wäre die Entfernung von Schimmelflecken aus Möbeln, alten Büchern und Vorhängen, die Opfer suptropischer Feuchtigkeit geworden sind.
      Die Hauptverwaltung befindet sich in einem Sumpfgebiet von Louisiana. Um sie zu erreichen, muss man zwei Mal das Flugzeug wechseln und anschließend ein geländegängiges Fahrzeug mieten. Kein einziger Analyst aus New York oder Boston hat jemals Cajun Cleansers besucht, und kein institutioneller Anleger besitzt eine einzige Aktie.

      Erwähnen Sie Cajun Cleansers auf einer Cocktailparty und Sie werden sehr schnell ein Selbstgespräch führen. Es klingt für jeden lächerlich, der sich in Hörweite befindet.
      Cajun Cleansers bahnt sich schnell seinen Weg durch die Sümpfe und verbucht unglaubliche Umsatzzuwächse. Dieses Wachstum wird sich in naher Zukunft noch weiter beschleunigen, denn das Unternehmen hat gerade das Patent für ein neues Mittel erhalten, das alle Arten von Flecken auf Kleidungsstücken, Möbeln, Teppichen, Badezimmerfließen und sogar Aluminiumflächen beseitigt. Dieses Patent verschafft Cajun Cleansers die Nische, nach der es lange gesucht hat.

      Zusätzlich plant das Unternehmen, eine Art „Fleckenvorsorgeversicherung“ anzubieten, mit der man sich im Voraus gegen alle zukünftigen Fleckenunglücke schützen kann. Dadurch wird bald eine unbilanzierte Flut von Einnahmen über das Unternehmen hereinschwappen.
      Keine populären Zeitschriften, außer vielleicht denen, die glauben, Elvis sei noch am Leben, haben Cajun Cleansers und ihr neues Patent je erwähnt. Vor sieben Jahren wurde die Aktie zu acht Dollar an der Börse eingeführt und stieg kurz darauf auf zehn Dollar. Zu diesem Kurs kauften die Direktoren so viele Aktien, wie sie sich nur leisten konnten.
      Ich hörte durch einen entfernten Verwandten von Cajun, der schwört, dass es das einzige Mittel sei, mit dem sich Schimmelflecken aus Lederjacken entfernen lassen, die zu lange in feuchten Schränken hingen. Auf Grund einiger Nachforschungen entdeckte ich, dass Cajun in den letzten vier Jahren ein jährliches Gewinnwachstum von 20 Prozent aufzuweisen hatte, der Gewinn in keinem Quartal rückläufig war, das Unternehmen schuldenfrei ist und sich während der letzten Rezession gut gehalten hat. Anschließend finde ich bei einem Besuch des Unternehmens heraus, dass jeder angelernte Hilfsarbeiter die Herstellung dieses Wirkstoffes überwachen könnte.
      Am Tag bevor ich entscheide, Cajun Cleansers zu kaufen, hat der renommierte Ökonom Henry Kaufmann prognostiziert, dass die Zinsen steigen werden. Außerdem rutscht der Präsident der amerikanischen Zentralbank beim Bowlen aus und verletzt sich den Rücken. Beides zusammen sorgt für einen Kurseinbruck von 15 Prozent, wovon auch Cajun Cleansers nicht verschont bleibt. Ich steige zu 7,50 Dollar pro Aktie ein, also um 2,50 Dollar niedriger als die Direktoren.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 10:48:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Da die Auswahl an solchen sonderbaren Nischenunternehmen in den USA größer ist, habe ich es in diese Rubrik eingestellt.

      Sind Euch Unternehmen in den USA bekannt, die einige der oben geschilderten Merkmale aufweisen?

      Ich selbst befasse mich mehr mit deutschen Nebenwerten


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