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    The Market-Watch oder die Mär vom starken Bullen ! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.06.02 22:06:32 von
    neuester Beitrag 04.02.04 10:17:49 von
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      schrieb am 01.06.02 22:06:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      @Guten Abend liebe Aktionäre

      Hier ein mehr als bemerkenswerter Bericht. Die Essenz daraus sollte jeder selbst daraus ziehen. Aber Gedanken darüber sollte/kann man sich schon machen. Einiges erscheint mir doch einleuchtend und nachvollziehbar. Hier kam ja auch schon die Frage auf warum der alte Motzki plötzlich vom Hausse-Deppen zum Baissisten mutierte......? In den nachfolgenden Zeilen steht so manches geschrieben, was ich die letzten Wochen und Monate auch schon dachte. Spezielles Fachwissen über bestimmte AG`s bringen einem in solchen Zeiten nicht wirklich weiter.

      Man verliert darüber den Blick für das Wesentliche. Ging mir auch so. Aber ich hoffe dass ich so lala die Kurve bekommen habe...! Sicher ist nichts im Leben. Aber mir geht es heute bestimmt nicht schlechter als vor einigen Monaten. Und der harte Schnitt welcher viel zu lange gedauert hatte, kam wohl doch noch einigermassen pünktlich. Jedenfalls sind untenstehende Worte zu interessant um überlesen zu werden. Es sollte kein Fehler sein sich dies in aller Ruhe durch zu lesen.........!

      Und bitte bedenken Sie bitte eines. Wer glaubt an einen nun plötzlich kommenden Aufschwung, während Firmen tausende von Arbeitsplätzen abbauen...! Eine Siemens entlässt eben mal ca. 7000Arbeiter und ein Jahr später ist alles wieder gut..? Wer solchen Dingen Glauben schenkt sollte ein wenig Nachhilfe in Wirtschaftskunde nehmen liebe Aktionäre! Selbst der dümmste sollte inzwischen gespürt haben, dass in jede Erholung hinein die ganzen Instis ihre Shares in den Markt geben...! Die letzten Monate beinhalten meiner Meinung nach eine Systematik! Und wenn dies so ist könnte man den Faden ja weiterspinnen...................................!

      Ist ziemlich viel zu lesen jetzt. Aber jeder der wirklich ein wenig zum nachdenken haben möchte, sollte sich die Zeit nehmen. Ich kann Ihnen versichern, dass es jedenfalls kein Nachteil sein sollte........!

      @Wer das eine oder andere dazu sagen möchte oder kann, sollte dies tun. Jede Meinung ist willkommen!


      Viel Spass wünscht..............

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Quelle: http://www.bialuch.de/02.22mb010602.htm


      02.22 Marktbericht vom 01.06.2002 Autor: Uwe Warmbein Kleinanleger - Weltmeister im Verdrängen

      Börsenforen im Internet sind eine wahre Fundgrube, um den Kleinanleger zu studieren. Den Kleinanleger gibt es nicht, gemeint ist damit lediglich die Gesamtmenge. Es gibt durchaus informierte Anleger darunter, die Mehrheit jedoch ist naiv. Ich drücke das so drastisch aus, nicht weil ich jemandem zu nahe treten will. Jeder verzockt nur sein Geld (hoffentlich) und damit kann er machen, was er will.

      Wo man hinschaut - überall ungebremste Zockermentalität - wie zu Zeiten des Booms des Neuen Marktes. Ein Großteil gibt offen zu, schmerzhafte Verluste in den vergangenen zwei Jahren eingefahren zu haben, aber es wird munter weitergezockt - man ist ja um einige Erfahrungen reicher. Ist man aber auch klüger? Jeder hält sich für den Klügsten - man schaue sich nur die Postings in diesen Foren an.

      Dann gibt es eine weitere Spezies - die Frustrierten. Sie sitzen immer noch auf ihren teilweise sehr großen Verlusten, haben die Stops immer weiter nach unten angepasst und sie schließlich ganz über Bord geworfen.

      Es muss ja wieder mal aufwärts gehen

      Diesen Satz höre ich zur Genüge.

      Er entspringt einem gewissen Fatalismus und der Unkenntnis der Börsenhistorie. Die Mär von einem stetig steigenden Aktienmarkt (mit kleinen Dellen dazwischen) wird nur allzu gerne angenommen, passt sie doch hervorragend zum psychologischen Kostüm, keine Entscheidungen zu treffen und alles auszusitzen.

      Der größte Teil meiner Leser besteht aus Kleinanlegern. Ich gebe zum Teil hier auch Erfahrungen aus persönlichen Kontakten wieder. Aber ein klares Wort muss mal sein. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere doch nicht so wohl in seiner Haut und nimmt diese Zeilen zum Anlass, etwas an seinem Anlegerverhalten zu ändern.
      Es muss ja wieder mal aufwärts gehen. Dies ist einfach eine dumme "Wahrheit" und nur eine schlechte Entschuldigung, keine Entscheidungen zu treffen. Geld ist schwer verdient, noch schwerer ist es, ein Vermögen (ob groß oder klein) wieder zu erlangen durch tägliche Arbeit. Weg ist weg.

      Wir sind in einem schweren Bärenmarkt und er ist noch lange nicht zu Ende. Dies scheinen bisher nur wenige wirklich begriffen zu haben. Oben beschriebene Mentalitäten sind dann auch ein sicherer Beweis dafür, dass noch sehr viel mehr passieren muss, bis wir wieder einen Bullenmarkt bekommen.

      Viele Analysten und informierte Anleger teilen die Ansicht, dass der Aktienmarkt überbewertet ist.

      Sie haben Recht. Doch realisieren sie das Ausmaß der Überbewertung? Zu sagen der Aktienmarkt ist überbewertet ist wie die Aussage: "Ich habe zuviel getrunken". Aber man hat nicht nur zuviel getrunken, sondern sich vielmehr so die "Kante" gegeben, dass einem schlecht davon ist und gewisse körperliche Reaktionen unumgänglich sind.

      Die richtige Einschätzung bezüglich der Überbewertung ist ganz einfach diese: Die Preise am Aktienmarkt reflektieren nicht nur eine hohe Bewertung, sondern die allerhöchste Bewertung in der Wirtschaftsgeschichte. Verglichen mit Buchwerten sind sie nicht nur historisch hoch, sondern dramatisch hoch.
      In den 90igern waren Anleger bereit, teure Aktien zu kaufen, solange die Firmen immer größere Gewinnaussichten bekannt gaben. Dass diese Angaben oft nur auf Winkelzügen in der Bilanz beruhten, weiß man inzwischen. Die Wirtschaft hatte schon längst vor dem Aktienmarkt ihren Höhepunkt überschritten.
      Chematische Darstellung der Kontratieff-Zyklen. (Bitte beachten Sie, dass hier die Entwicklung der Wirtschaft und nicht die Aktienmarktentwicklung dargestellt ist



      Dies bedeutet, dass unzählige Anleger zu einem Zeitpunkt, als die Wirtschaftsentwicklung bereits ihren Abwärtstrend eingeschlagen hatte, sich von einem angeblichen Boom verführen ließen.

      Sie haben Preise für Aktien bezahlt, die damals bereits weit überhöht waren und müssen nun den Preis für die Gier und die Uniformiertheit bezahlen. Sie stürzten sich geradezu ins Haifischbecken, in der irrigen Annahme, es gehören nur ein paar Börsenweisheiten dazu, auch wie ein Haifisch schwimmen zu können. Auch das lesen einiger Börsenpublikationen verschafft einem noch kein Haifischgebiss.

      Die offiziell ausgewiesenen Gewinne der US-Unternehmen fallen bereits seit 1998. Die tatsächlichen Gewinne (ungeschönt) dürften bereits sehr viel früher ihren Zenit gesehen haben.

      Firmen verschleiern ihre tatsächlichen Bewertungen.

      Wie viel von diesen Täuschungsmanövern werden demnächst noch an das Tageslicht treten? Werden diese Praktiken aufgegeben und wenn, wie sehen die Zahlen dann aus? Beantworten Sie sich diese Fragen selbst. Anzunehmen, dass nichts Gutes für den Anleger dabei herauskommt.



      Sind nachfolgenden Grafiken dazu geeignet, den Satz - Es wird schon bald wieder aufwärts gehen - zu untermauern?









      Interessant sind die Daten über die Konsumentenpreise (CPI). Von offizieller Seite wird davon gesprochen, dass nahezu keine Inflation vorhanden ist. Wir kennen das aus unserem eigenen Land. Alles Lügen. Jeder merkt, dass der Geldbeutel schrumpft, nur man möchte uns für dumm verkaufen.

      Auch das Geld wird teurer werden. Die Geldmenge fällt. (rot=Veränderungsrate) und Geld wird knapper. Was knapper wird, wird teurer (Zinsen). In Zeiten, in denen selbst die großen Unternehmen Liquiditätsprobleme haben, ist dies eine nicht zu unterschätzende Entwicklung. Alles in Allem geben die Fakten einen schönen Cocktail - einen Molotow-Cocktail.



      Schlechte Aussichten für den DOW

      Meine Einschätzung zu den Aktienmärkten kennen Sie. Interessant sind die Kursziele auf längere Sicht, denn der übergeordnete Trend ist entscheidend für den Anlageerfolg. Aussitzen von Verlusten - ich erwähnte es bereits an anderer Stelle - ist keine gute Taktik angesichts der Aussichten für die kommenden Jahre.

      Die Kostolonay-Strategie ( Aktien kaufen und schlafen gehen) ist nur eine gute Strategie im Bullenmarkt.



      Große Pensionsfonds und Insider stoßen schon seit längerem beständig Aktien in erheblichem Umfang ab, in der Erwartung von 7-10 mageren Jahren. Das Wort "mager" halte ich jedoch für untertrieben.

      One of Canada`s largest pension funds is shrinking its portfolio of blue-chip North American stocks because its managers believe equities will produce dismal returns for most of the decade.
      The Ontario Teachers` Pension Plan is selling some of its $10-billion of U.S. stock holdings and reducing its exposure to large-cap Canadian firms because they are overvalued, said Leo de Bever, senior vice-president of research and economics of the $70-billion fund.
      "What could happen is a situation like the 1970s, where you had a poor return on equities for about eight years in a row," he said.



      Langfrist-Alternative Gold

      Goldanlagen sind in den vergangenen Wochen immer mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses gerückt. Die Begeisterung der Odd Lots (Anleger mit kleinen Beträgen) scheint überzuschäumen. Liegen sie wie so oft falsch? Fällt Gold wieder zurück und wir haben das Beste in den Minenaktien schon gesehen?
      Es erreichen mich viele Anrufe von Lesern, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Darum will ich versuchen, die Materie etwas näher zu untersuchen. Ich beschäftige mich in meinen Berichten vorwiegend mit längeren Trends. Irritationen im kurzfristigen Bereich wird es immer geben, die Kenntnis von langfristigen Entwicklungen scheint daher äußerst sinnvoll zu sein.

      Die Lage bei den Goldminen ist mittlerweile stark überkauft. In den Kursen stecken satte Gewinne, ist man rechtzeitig eingestiegen. Demzufolge wird es es immer wieder zwischendurch zu Gewinnmitnahmen kommen. Wer nicht antizyklisch arbeitet, sondern wie Jack London auf Züge aufspringt, läuft immer Gefahr, nach seinem Einstieg erst mal eine Korrektur zu erleben. Zudem ist es bedenklich, keinen Plan zu haben. Irgendwo läuft eine Party - da will ich dabei sein. (Na das kennen wir doch irgendwoher).

      Die Aktienmärkte haben (nach meiner Einschätzung) noch einen tiefen Fall vor sich. Gold und Silber besitzen eine negative Korrelation zum Aktienmarkt (siehe Special Kontratieff-Zyklen und Gold



      Somit ist die Richtung für Gold klar, teilt man meine Meinung zu den Aktienindizes. Ein Blick über den Tellerrand bringt die Erkenntnis, dass wir ins in einem sehr, sehr frühen Stadium der Goldhausse befinden, genauso wie wir uns in einem frühen Stadium des Bärenmarktes befinden. Eine Überhitzung bei den Goldminen kann ich nicht erkennen, wenn ich die Dinge langfristig betrachte. Was eine Überhitzung ist, wird vielleicht an folgendem Bild erkennbar.



      Ich habe zur Zeit keine Goldminen im Depot. Dies berührt jedoch nicht meine langfristig positive Einstellung zum Metall. Wer langfristig orientiert ist, sollte sich keine Sorgen machen, nur muss er die Volitilität, die in den Minenwerten steckt, mental ertragen können, ansonsten würde ich Genuss-Scheine empfehlen.
      Kurzfristig sind die Minen überkauft, mit einem kräftigen Aderlass muss gerechnet werden. Haben Sie Geduld, wenn Sie noch nicht investiert sind und üben Sie sich in Gelassenheit wenn Sie es bereits sind. Wer davon träumt, mehrere 100% in einem Markt zu machen, sollte sich nicht in die Hosen pinkeln, wenn er mal 10% an einem Tag abgibt.

      Wer nicht auf Gold setzen möchte, dem empfehle ich, im Herbst Herrn Stoiber zu wählen. Das dürfte auch satte Gewinne versprechen, sagte doch auch die SPD auf ihrem Wahlplakat bereits: Alles geht hoch. Da hätte ich noch einen Tip für die Wahlkampfmannschaft von Herrn Stoiber. Wie wär´s mit: Alles geht höher ?
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 23:02:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hier ein Bericht für alle ,die von sich sagen können ich war dabei !
      http://www.tu-bs.de/institute/wirtschaftswi/vwl/downloads/ke…

      MfG 3
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 00:02:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Ich weiss, dass es ziemlich spät am Abend ist.

      Aber mir scheint, hier hat es dem einen oder anderen ein wenig die Sprache verschlagen..!!

      Ist hier keiner der diesen Thesen widersprechen oder zustimmen möchte............!!

      Nur zu liebe Aktionäre. Immerhin geht es ja hier um Ihr Geld.

      Hier bei W.O wimmelt es doch angeblich nur so von Koryphäen...!

      Keine Meinung..........

      oder können wir dieses Szenario als Bestätigung auffasssen...........??

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 00:42:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das obige Szenario ist bei Weitem noch viel zu optimistisch. Breitmaulfrosch hat die Situation und die zu erwartende Entwicklung vor etwas mehr als einem Jahr sehr präzise dargestellt.

      [Thread ]361989[/Thread]

      Abgesehen davon - die Nasdaq hat wohl noch nicht einmal die Hälfte der notwendigen Konsolidierung hinter sich gebracht:





      Vergleicht man dazu das kurze Aufglühen des Neuen Marktes, so ist der bisherige Einbruch im Verhältnis zur Entwicklung der Werthaltigkeit nicht der Rede wert. Der Neue Markt verbrennt sich praktisch selbst. Nicht nur den Cash - auch alle sonstigen Vermögenswerte. Auch die wenigen Werte mit Gewinnen können leichter in die Verlustzone rutschen, als daß sich ein bisheriger Cashburner dem Break-Even annähert.

      Wohin sollten auch die Aktienwerte wachsen - sagen wir auf Sicht von 50 Jahren???

      Setzt man ein durchschnittliches Wachstum von 10% per Anno voraus, so müßte sich das Ergebnis bei 0-Inflation ver-117fachen!!! Das war in Ausnahmefällen evtl. in den letzten 50 Jahren möglich (soweit die Firmen überlebten), wie soll das aber in den nächsten 50% Jahren bei einer rezessiven Entwicklung der Technologiewerte möglich sein? Wir können froh sein, wenn wir uns in diesem Jahrzehnt auf dem aktuellen Bewertungsniveau annähernd seitwärts bewegen.

      KW
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 00:56:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Guten Tag Kinowelt...

      Ich muss zugeben, dass ich mit einer solchen Antwort nicht wirklich gerechnet hatte....! Ein mehr als düsteres Szenario!

      Auch ich rechne mit einem konstanten Downgrade im Laufe der nächsten Jahre.

      Und jede Mark von mir wird wohl eher in mündelsichere Papiere, als in Aktien gehen.

      Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber auch für mich ist die High-Season-Time der Aktien fürs erste abgelaufen...........!!

      MfG

      HM

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      Avatar
      schrieb am 02.06.02 01:09:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Hier noch ein Beweis, dass einige wenige schon vor geraumer Zeit so ziemlich richtig gelegen haben...........!

      Hier kann man mal wieder sehen was es ausmacht,

      wenn sich einzelne Zeitgenossen wirkliche Arbeit und Mühe machen, um dem Geist der Zeit auf die Schliche zu kommen..................!!

      Hier nochmals ein nachträgliches Lob für Breitmaulfrosch........!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Vor ziemlich genau einem Jahr begann an den Technologiebörsen der bis jetzt mittelfristige Kursverfall. Die grenzenlose Euphorie, die einen 5stelligen Nemax sah, und auch den Nasdaq 100 auf 7.000 Punkte hochhieven wollte, war erst einmal vorbei. Wie lange aber die Anleger gebraucht haben, um das mitzubekommen, ist schon recht erstaunlich : Bereits Ende März 2000 erklärten einige die „Korrektur“ für beendet und rieten langfristigen Anlegern zum Einstieg. Faktum ist: Danach ging’s erst richtig los. Im Hochsommer 2000 gingen alle davon aus, dass es in diesem Jahr genau so sein würde wie in so vielen Jahren zuvor: nämlich, dass die Börse im Herbst den Weg nach oben findet. Richtig ist: wir hatten einen August, der nicht soooo schlecht war, danach ging’s umso schneller bergab. Die Herbst-Rallye wurde abgeblasen. Ebenso die Jahresend-Rallye, die von vielen herbeigeredet wurde. Nichts da. Nach über 7.500 Punkten im Nemax All Shares im März 2000 standen wir am Ende des Jahres 2000 bei etwa 2.800. Und keine Rallye in Sicht.

      Aber : Die ersten machen sich Gedanken über die fundamentale Bewertung von Technologie-Aktien und fragen sich, ob die in der Euphoriephase angelegten Bewertungsmaßstäbe noch brauchbar sind. Die Antwort: Nein. Die Folge: Kein Kaufbedarf trotz 60%-Sturz. Heute steht der Nemax All Shares bei 1.757 Punkten, hat vom Stand vor einem Jahr etwa 78% verloren, und seit Jahresbeginn ebenfalls noch einmal 38%. Und erst jetzt beginnen die Leute zu merken, dass die Börse kein Goldesel ist. Jedenfalls die meisten. Da sie aber auf immensen Verlusten sitzen, hegen sie die Hoffnung, diese wenigstens noch minimieren zu können, wenn es mal wieder bergauf geht. Und von denen gibt es viele. Die Folge: Aufwärtsbewegungen, die sich bilden, werden sofort für Verkäufe genutzt. Von einer Rallye redet ohnehin kaum mehr jemand, also reichen momentan schon drei oder vier gute Tage, damit sich die, die auf den Verlusten sitzen, aus ihren Papieren verabschieden – und damit einer Aufwärtsbewegung ein Ende bereiten.

      Wie günstig ist eine Aktie, die in den letzten drei Monaten um 60% gefallen ist ?

      Die Frage ist allerdings : Machen steigende Märkte momentan fundamental einen Sinn ? Nehmen wir das Beispiel JDS Uniphase (JDSU), kein Neuer-Markt-Wert, ich weiß, aber hier wird es besonders gut sichtbar. JDSU kostete im Dezember 2000 etwa $ 60. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen gingen von EPS 2000/2001 von $ 0,81 und 2001/2002 von $ 1,14 aus. Das bedeutet ein Gewinnwachstum von etwa 41%. Das 2001/2002er KGV lag bei knapp unter 53, die PEG-Ratio dementsprechend bei knapp unter 1,3. Für einen Marktführer, der in seinen vergangenen Quartalsergebnissen immer positiv überrascht hatte und die Consensus-Schätzungen um 9 bis 14% übertroffen hatte, sicher eine angemessene, wenn auch nicht günstige Bewertung.

      Heute steht JDSU bei $ 22 ½, hat also in den letzten drei Monaten fast zwei Drittel verloren. Ist JDSU deswegen heute günstig ? Die Antwort ist: NEIN ! Nach den Gewinnwarnungen und den zurückgenommenen Schätzungen geht man bei JDSU nun von EPS 2000/2001 in Höhe von $ 0,71 und 2001/2002 von $ 0,82 aus, ein Wachstum von 15,5%. Das KGV 2001/2002 liegt bei einem Kurs von $ 22 ½ aktuell bei 27,4, die PEG-Ratio liegt demzufolge bei 1,77. De facto ist JDSU heute also nach PEG um fast 40% teurer als noch vor drei Monaten !

      Natürlich sind KGV und PEG nicht die einzigen Kennzahlen, die relevant dafür sind, ein Unternehmen zu bewerten. Sie sind allerdings diejenigen, die am leichtesten eine Über- oder Unterbewertung eines Unternehmens erkennbar machen. JDSU ist als Marktführer im Fiber Optics Bereich sicherlich keine kleine Klitsche und alles andere als ein schlechtes Unternehmen. Abgesehen davon ist JDSU nicht allein mit seinem schwindenden Wachstum, wenn man sich die letzten Meldungen über layoffs bei namhaften Unternehmen wie Cisco, Compaq, Intel etc. ansieht. Die Unternehmen sind also derzeit bemüht, Kosten zu sparen, entledigen sich eines großen Verlustbringers (nämlich eines Teils der Personalkosten), weil offensichtlich im operativen Geschäft derzeit kein Blumentopf zu gewinnen ist und innerhalb der nächsten Monate auch keine wesentliche Besserung der Lage erwartet wird.

      Die Party und die Tage danach ...

      Die Party ist seit einem Jahr vorbei. Ein Jahr lang haben es die Unternehmen noch geschafft, die Party ausklingen zu lassen, erst jetzt kommen die wirklich schlechten Nachrichten. Es geht auch gar nicht mehr darum, ob Greenspan am 20. März die Zinsen um 25, 50 oder 75 Basispunkte senkt. Momentan befindet sich der Markt ganz einfach in einer Stimmung des Katzenjammers. Das hat schon die überraschende Zinssenkung zu Beginn des Jahres gezeigt, die binnen weniger Tage vollkommen verpufft ist. Anders wird es nun auch nicht sein.

      Der Markt ist einfach immer noch besoffen von der Party, und der Schädel brummt, weil er ziemlich hart gefallen ist. Aber er muß erst einmal seinen Rausch ausschlafen, sich selbst schwören, niemehr auf eine Party zu gehen und sich einige Zeit beruhigen, bevor eine wirkliche Party wieder starten kann.

      Nach einem Jahr Katzenjammer wäre also nun angebracht, dass sich der Markt einmal ein Jahr lang ausschläft. Damit ist gemeint, dass sich der Markt insofern bereinigt, als die Unternehmen, die wirklich etwas zu bieten haben, sich auf aktuellem Niveau oder etwas darüber oder etwas darunter stabilisieren, beziehungsweise noch vorhandene Überbewertungen abbauen. Und dass sich der Markt auch insofern bereinigt, dass die Unternehmen, die nun wirklich nichts an der Börse zu suchen haben, endlich vom Kurszettel verschwinden. Und davon gibt es besonders am Neuen Markt eine ganze Menge. Wenn man sich die Neuemissionen des Jahres 2000 mal auf ihre Börsentauglichkeit anschaut, wird man sehr schnell darauf kommen, dass hier oft nach dem Motto verfahren wurde, dass, wer kein Geld mehr hat, sich an der Börse welches holt (aus Unternehmersicht). Allerdings muß man sagen, dass die Marktbereinigung immerhin schon begonnen hat. Ich stelle als Anhang mal die Liste aller der Unternehmen des Neuen Markts hier hinein, die eine Marktkapitalisierung von weniger als € 50 Mio. haben (sozusagen die kleinen Klitschen des Markts, die nationalwirtschaftlich schon überhaupt keine Relevanz mehr haben, geschweige denn international von irgendeinem Interesse sind). Zwar sind sie großteils auch diese 50 Mio. nicht wert, wenn man aber bedenkt, dass diese Klitschen zu einem beachtlichen Teil vor einem Jahr noch das 20fache wert waren, muß man konstatieren: „und er bewegt sich doch“ – der Markt. Zwar geistern immer noch eine mit € 100 Mio. bewertete Jobpilot AG im Markt herum oder die mit € 1 Mrd. bewerteten Mobilcom oder em.TV, aber auch diese Bewertungen haben nun die Chance, endlich abgebaut zu werden.

      Der Markt, der seinen Rausch ausschläft, ist also einer, der Pleiten en masse hervorbringt. Gigabell wird nicht das einzige Delisting nach Konkurs bleiben. Wenn man, wie ich, davon ausgeht, dass von den 330 Unternehmen am Neuen Markt mindestens 80 das Jahr 2005 nicht erleben werden, kann man sich noch auf einiges gefasst machen. Ein Markt der Pleiten ist allerdings derjenige, der das Vertrauen langfristig verspielt und der es sich gefallen lassen muß, dass kritischere Bewertungsmaßstäbe denn je an ihn angelegt werden. Das ist gemeint, wenn sich ein Markt schwört, nie mehr auf eine Party zu gehen. Erst dieser Schwur und die Erfüllung der kritischen Bewertungsmaßstäbe ermöglichen bei positiven Impulsen den Beginn einer neuen Party. Vielleicht 2006 ?

      Nie mehr Aktien ?

      Das heißt nun nicht, dass man fünf Jahre nicht mehr in Aktien investieren soll. Aber, anders als 1999/2000, man kann nicht mehr jeden Mist kaufen. Stock-Picking ist angesagt, nicht nur am Neuen Markt, aber hier besonders. Denn, auch wenn fast 100 Unternehmen am Neuen Markt in den letzten 12 Monaten mehr als 80% Kursverluste hinnehmen mussten, gab es immerhin auch 12, die – wenn auch bescheidene – Kursgewinne zu verbuchen hatten. Darüber hinaus muß man konstatieren, dass auch hochwertige Unternehmen in den Sog des stürzenden Markts geraten sind, Unternehmen, die heute trotz gedämpfter Aussichten interessant geworden sind und wesentlich günstiger als noch vor einem Jahr (nicht nur auf Kursbasis, da ist es klar, sondern auf der Basis von KGV und PEG). Interessanterweise ist allerdings keines der wirklich interessanten Unternehmen des Neuen Markts in den letzten 12 Monaten um 70% oder sogar mehr gefallen. Auch, wenn man eine gute Portion Galgenhumor für diese Feststellung braucht: Die fundamental interessanten Werte waren in den letzten 12 Monaten ganz klar die Market-Outperformer. Daß das bei einem Markt, der 78% abgibt, nicht so fürchterlich schwer ist, ist mir auch klar. Aber diese Unternehmen werden es sein, die sich auch in einer weiteren Abwärtsbewegung relativ stabil verhalten werden und die eine gesunde Aufwärtsbewegung nach Abschluß einer Marktbereinigung tragen können.

      Eine Marktbereinigung muß allerdings nicht nur bei den Unternehmen stattfinden, sondern auch bei den Anlegern. An der Misere des Neuen Markts tragen diese nämlich eine nicht zu unterschätzende Mitschuld. Sie haben den Schrott, den die Konsortialbanken auf den Markt geworfen haben, jedes Mal aufs neue wie das Ei des Kolumbus bewundert und gekauft wie besessen. Auf diese Weise stand ein Rohrkrepierer wie Letsbuyit.com schon einmal auf € 5,00, auf diese Weise war die Met@box-Hausse bis auf über € 200 (vor Split) möglich – um nur einmal zwei relativ prominente Beispiele zu nennen. Die Marktbereinigung bei den Anlegern wird genau so vonstatten gehen wie bei den Unternehmen: entweder sie lernen, oder sie gehen pleite. Wer die Aktien eines Unternehmens kauft, weil der CEO so toll von der überragenden Technik seines Produkts schwärmen kann, wird sicherlich zur zweiten Gruppe gehören. Wer die Aktien eines Unternehmens kauft, weil jemand in einem Aktienboard geschrieben hat, die sei ein Geheimtip, wird ebenfalls zur zweiten Gruppe gehören. Wer die Aktien eines Unternehmens kauft, weil ein Analyst den Wert für extrem aussichtsreich hält, wird ebenfalls zur zweiten Gruppe gehören ... Usf. ... Stock-Picking ist Arbeit, und es ist eine Arbeit, die einem keiner abnehmen kann. Um Stock-Picking zu betreiben, braucht man sicherlich kein abgeschlossenes BWL-Studium (ich meine sogar, dass das eher hinderlich ist, aber das ist eine andere Geschichte ), aber man braucht ein Verständnis a) für Unternehmenskennzahlen und ihre Bedeutung, b) ein Verständnis für die Charttechnik und was sie mitteilt (langfristig ebenso wie kurzfristig) und c) ein Sensorium für die Psychologie des Markts, also die Frage „wie denkt der Markt über die Aktie, für die ich mich interessiere?“. Diese Frage ist recht leicht abgehandelt: Der Markt als Ganzes hat wesentlich mehr Kapitalkraft als der Einzelne. Wer sich also gegen den Markt stemmt, wird immer der Verlierer sein (das hat nichts mit zyklischem oder antizyklischen Investieren zu tun !). Für die Charttechnik gibt es kompetentere Köpfe als mich. Daher nur der Hinweis darauf. Was das Fundamentale betrifft, gestatte ich mir allerdings einige Hinweise, die einigen wahrscheinlich selbstverständlich sind, anderen (wobei ich mir schon klar darüber bin, dass die diesen Text großteils gar nicht bis zu diesem Punkt lesen ... zweite Gruppe eben ... ) aber vielleicht nicht.

      Was ist eigentlich Stock-Picking, und wie bewerte ich eigentlich ein Unternehmen ?

      Basis für eine Unternehmensbewertung sollte die Gewinn-und-Verlust-Rechnung sein, die meistens als Bestandteil der Unternehmensbilanz mitgeliefert wird. Aus dieser Rechnung geht logischerweise hervor, ob das Unternehmen profitabel arbeitet oder nicht. Hier ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nachzulesen, hier wird der Bilanzgewinn errechnet. Und das ist langfristig das einzige, was Relevanz hat: Der Gewinn. Ein Unternehmen kann noch so viel Umsatz generieren; wenn es keine Gewinne schreibt, verbrennt es nur das Geld der Anleger, sonst nichts.

      Zweite Stütze einer Unternehmensbewertung ist die Bilanz selber, und auch der Vergleich mehrerer aufeinanderfolgender Bilanzen. Und zwar unter den Fragestellungen, ob Bilanzkontinuität zu konstatieren ist (also: entwickelt sich das Unternehmen gesund, oder sind Umsätze und Gewinne unstet ?), wie das Unternehmen mit Abschreibungen und Bestandsbewertungen verfährt (werden Abschreibungen in relativ kurzer Zeit vorgenommen oder lange hinausgezögert ? Bei Bestandsbewertungen ist eine Prüfung natürlich für den Anleger praktisch unmöglich, er sollte aber wissen, dass gerade hier eine bilanztechnische Spielwiese der CFO’s ist) etc.

      Aus der Bilanz ergeben sich weitere Kennzahlen, die für eine Unternehmensbewertung nach Fundamentalkriterien von Bedeutung sind.
      1. EBIT (Earnings before Interests and Taxes) – das ist der Jahresüberschuß vor Zinsergebnis, Steuer und außerordentlichem Ergebnis und liefert die Basis für die EBIT-Marge (Quotient aus EBIT und Umsatz in %).
      2. EBITDA (Earnings before Interests, Taxes, Description and Amortization) – hier wird das EBIT noch um die Unternehmensabschreibungen bereinigt. Gerade Unternehmen, die fleißiger zukaufen als operativ wirtschaften, veröffentlichen in Ad hocs sehr gerne diese Kennzahl, während das EBIT oder das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) im Geschäftsbericht nachzulesen bleibt ... Wieso wohl? ...
      3. Weniger aussagekräftig, aber auch nicht uninteressant ist die Frage nach der Marktkapitalisierung und dem Umsatz pro Mitarbeiter (wobei gerade diese beiden Zahlen immer in Relation zur Peer Group, nicht aber allgemein anwendbar sind bzw. überhaupt Sinn machen). Verfeinert werden kann diese Kennzahl noch, indem man die Pro-Kopf-Wertschöpfung errechnet, die vom Umsatz noch den Materialeinsatz subtrahiert.
      4. Verhältnis der Marktkapitalisierung zum Umsatz (KUV) – im Grunde genommen eine Kennzahl, die erst mit der 1999er Hausse mehr oder weniger „erfunden“ wurde, als die KGVs schon nicht mehr erklärbar waren. Letztlich ist es natürlich eine Überlegung wert, ob man in ein Unternehmen investiert, dem der Markt einen Wert zubilligt, den das Unternehmen noch in zehn Jahren nicht kumulierend umsatzmäßig erwirtschaftet haben wird, insofern ist diese Kennzahl mittelfristig als Ausschluß-Kriterium sicher interessant. Was am Ende zählt, sind aber die Gewinne, die aus den Umsätzen generiert werden. Und da kommt man am KGV nicht vorbei.
      5. Aussagekräftiger ist da schon die Umsatzrendite, die sich aus dem Quotienten von gewöhnlichem Geschäftsergebnis und Gesamtleistung des Unternehmens ergibt.
      6. Eine der für mich wichtigsten Kennzahlen ist die PEG-Ratio. Diese setzt das statische KGV in Relation zum erwarteten Gewinnwachstum des Unternehmens. Interessant ist hierbei sowohl das erwartete Gewinnwachstum des folgenden Jahres (mittelfristig) als auch das durchschnittliche erwartete Gewinnwachstum der nächsten bis zu 10 Jahre (langfristig). Ein Unternehmen, das für zwei Jahre ein Gewinnwachstum von 100% und dann acht Jahre ein Gewinnwachstum von 10% erwartet, würde zwar bei einem aktuellen KGV von 100 die faire PEG-Ratio von 1 ergeben, allerdings wird die Lage für die Unternehmensbewertung zwei Jahre später prekär: Gesetzt den Fall, das Unternehmen XYZ will folgende Gewinnreihe verwirklichen: € 1,00 – 2,00 – 4,00 – 4,40 – 4,84 – 5,32. Zwei Jahre Wachstum um 100%. Mit € 100 also aktuell fair bewertet, und im nächsten Jahr mit € 200. Blöderweise ist es dann mit dem rasanten Wachstum aber vorbei, mit einem KGV von 10, das wieder eine faire PEG-Ratio von 1 ergeben würde, dürften die Aktien des Unternehmen in drei Jahren nur noch € 44 kosten. Sicherlich ein Extrembeispiel, aber gerade in Wachstumsmärkten ist es von existenzieller Bedeutung, das Unternehmen daraufhin abzuklopfen, wie lange exorbitante Gewinnsteigerungen überhaupt erwartet werden können.

      Hinzu kommen für die Entscheidung, in ein Unternehmen zu investieren, natürlich auch noch andere Kriterien, die nicht unmittelbar in der Bilanz stehen. Zum Beispiel: Kann ich mich auf die Aussagen des Unternehmens verlassen (Planzahlen, Unternehmensmaßnahmen etc.) ? Gewährt das Unternehmen Einblick in seine Geschäftspolitik, seine Unternehmensstrategie, antwortet mir die IR-Abteilung oder der CFO informativ und zufriedenstellend auf alle finanztechnischen Fragen ? Sind die Unternehmensvorstände so von ihrem Unternehmen überzeugt, dass sie selber langfristig und über Lock-Up-Fristen weit hinaus große Anteile des Unternehmens in eigenen Händen halten ? ... etc.

      Und was lehrt uns das ?

      Was ich mit all dem sagen will: Eine Analystenempfehlung, ein positiver Beitrag in einem Aktienboard, das Vertrauen in die Marketing-Kampagne eines CEO’s oder seiner IR-Abteilung sind ein Kaninchenfurz in bezug auf angemessene Relevanz bei der Entscheidung für ein Aktieninvestment. Wer das nicht sieht, hält die Börse für ein Spiel-Casino. Und da ein Spiel-Casino profitabel sein will, kann so jemand an der Börse langfristig nur verlieren, egal ob als Daytrader oder Langfrist-Investor. In einem Markt wie dem aktuellen, von dem ich mittlerweile ausgehe, dass er uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben wird, kann man nur profitieren, wenn man selbständig sorgfältig recherchiert und rechnet. Alles andere ist Lotterie. Was aber fast noch wichtiger ist: das eigene Investment zumindest quartalsweise immer wieder aufs Neue kritisch zu hinterfragen (wer seine Meinung über einen Wert um 180 Grad dreht, ist nämlich noch lange kein Fähnchen im Wind, sondern womöglich einer, der nachgerechnet hat ... ). Auf steigende Märkte kann man erst dann wieder spekulieren, wenn die Gewinnerwartungen wieder nach oben korrigiert werden. Erst dann, egal auf welchem Niveau wir uns dann befinden, werden die Aktien objektiv wieder billiger sein. Vorher passen sich die Kurse nur an redizierte Erwartungen an, sonst nichts. Momentan sind also für ein Investment ausschließlich die Unternehmen interessant, die ihre Prognosen in der letzten Vergangenheit übererfüllt haben und darüber hinaus positive Ausblicke bieten. Alles andere gehört auch nach 78% Markt-Sturz einfach nicht ins Depot – von dubiosen Klitschen am Rande der Pleite ganz zu schweigen.

      In diesem Sinne: Auf ein erfolgreiches Research ! (Wobei sicher niemand etwas dagegen hat, im w:o-Board, und womöglich in diesem Thread, Unternehmen benannt zu finden, die nach bilanztechnischen Gesichtspunkten und hinsichtlich ihrer Zukunftsaussichten interessant erscheinen

      Gruß und quaaaaaaak,
      der breitmaulfrosch
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 06:18:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      guten morgen herr motzki !

      wo haben sie denn den interessanten artikel in #1 ausgegraben ?

      die charts dabei sollten allen zu denken geben, die behaupten, gold wäre teuer und die besonders verprügelten aktien billig.
      schön zu sehen auch der silber-bubble durch den corner-versuch von hunt & co.

      ich muß allerdings auch anmerken, daß die kondratieff-zyklen auch "hingebogen" werden. mit diesen ca. 60-jahren-zyklen wurde schon ende der 80-er jahre weltuntergangsstimmung verbreitet. ("die depression der 90-er" z.b.)

      wobei ich der meinung bin, daß die großen wachstumsraten auf einige jahre vorbei sind.

      ich gebe einem szenario wie in den 70-ern durchaus große chancen. dow im wesentlichen seitwärts (wie 66-82), dazu steigende inflation und zinsen, und dementsprechend preissteigerungen bei sachwerten, besonders immobilien und gold.

      wobei die sache bei gold eigentlich paradox ist:
      es wird um teures geld aus der erde geholt, um es dann wieder zu vergraben.

      gold als langfristanlage ? vielleicht 5-10 jahre, wenn ich sehr optimistisch dafür bin. gold ist eine sehr zyklische angelegenheit.
      und wirklich langfristig sind wir sowieso alle tot.

      im großen und ganzen halte ich es mehr mit stockpicking.

      die weltuntergangspropheten tun das seitdem ich mich für finanzmärkte interessiere (ca. 25 jahre). irgendwann werden sie recht haben. murphy`s law.
      bis dahin: etwas mehr optimismus bitte ! :)

      in diesem sinn: schönen sonntag !
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 09:34:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      Guten Morgen Herr Motzki,

      eine Zusammenstellung dieser Art war hier mal notwendig.
      Besonders gut gefällt mir ihr Hinweis auf die Parties. Viele späten Gäste merken im Partyrausch gar nicht mehr, dass die Musik nicht mehr spielt und die Gastgeber das Fest auf den Höhepunkt schon verlassen haben.

      Benauso wie user big_mac mache ich das hier auch schon seit fast 30 Jahren, und kann mich sehr gut in die Zeit der Stagflation hineinversetzen.
      Für Anleger waren es sehr harte Jahre. Es war sehr viel geduld erforderlich, für viele Jüngere ein Fremdwort. Man war auch froh über bescheidene Kursgewinne und machmal musste man auch in den Rentenmarkt gehen.

      Vielleicht noch eine kleinere Bemerkung, warum ein von Ihnen beschriebenes Szenario eine sehr hohe Eintrittswahrscheinlcihkeit hat:
      Sowohl auf der CEBIT in Hannover als auch auf der IFAT in München, den beiden führenden Weltmessen in Deutschland, gab es keine wirklich innovativen Messeneuheiten, von denen tragende Impulse für einen Aufschwung zu erwarten wären.

      Selbst die Weltfirmen, wie Siemens, RWE, haben im grossen Stil ihre F&E-Abteilungen abgebaut, qualifiziertes Personal entlassen oder die Non-Profit-Einheiten ausgesourct.
      Wenn man bedenkt, dass für echte Neuheiten Enzwicklungszeiträume von 5 - 10 Jahren zur Markteinführung erforderlich sind, kann ich mir auch die lange Phase einer fallenden Seitwärtsbewegung vorstellen und handele auch als Anleger danach.
      Meine Frage bezieht sich noch auf die Schlüssel-Abbildung zur Geldmenge M3:

      Sie sagen, wenn die Geldmenge fällt, wird das Geld knapp und somit teurer, und die Zinsen steigen.
      Das sehe ich nicht ganz so, bei den historisch niedrigen Zinssätzen - im Vergleich zu den 70zigern - sehe ich keine schnell fallende Geldmenge, die zu steigenden Zinsen führt.

      Sollten sich Ihre Annahme wider erwarten doch bestätigen,
      dann kommt ein reinigeder Hurricane doch viel schneller als ein scheibchenweiser Rückgang:
      Argentinien, Mexico, Brasilien und vor allem Japan sind
      dann sofort zahlungsunfähig.

      Bei Gold und Platin bin ich seit März 2001 dabei - auch wegen der guten Langfrist-Charts (siehe oben) -, Aktien vom Neuen Markt hatte ich nie.


      Ihnen einen schönen Sonntag
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 10:44:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      @GillBear&ALL

      Um Missverständnissen vorzubeugen.

      Dieser Bericht stammt nicht von mir persönlich, sondern ist von Uwe Warmbein.

      Ich habe Ihn aus einem Forum herauskopiert. Allerdings teile ich seine Ansichten in einigen Dingen.

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 11:27:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      herr motzki,
      haben Sie ja auch in der Überschrift deutlich darauf hingewiesen; ich meine nur, dass es gut war diesen Artikel hier bei W:0 zu posten!
      paule_2 hat es ebenso gemacht!

      und das ist gut so!!

      Gillybaer
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 14:10:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      Interessanter Thread,Herr Motzki

      Stockpicking in Firmen,die kaum oder nie enttäuscht haben,dürfte,zumindest für mich,angesagt sein.

      Bilanzlesen und Rechnen(KGV,Umsatzrendite,Eigenkapitalrendite,Bezug Umlaufvermögen zu Verbindlichkeiten,Eigenkap-Quote,PEG,KBV,KCV,...)

      Trendkanäle,Widerstände,Unterstützungen

      Und ein paar Puts auf die teuersten Indices mit verschiedenen Laufzeiten und Basispreisen.

      Hab übrigens von der Müllabfuhr Schmerzensgeld für seelische Qualen erhalten.

      Grüße
      Taft
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 20:00:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      wettertaft,

      zustimmung zu deiner strategie ! :)

      wir haben zwar im fußball drüber gekriegt, aber der ATX schlägt den DAX bis jetzt vernichtend :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 21:00:13
      Beitrag Nr. 13 ()
      @big-mac

      Ja,im ATX gibt es Perlen,da hab ich Jenbacher,ein Wahnsinn,schon allein die Dividende.
      Und die Story dazu.

      Freut mich,dass Du als Landsmann was sagst.

      Grüße
      Taft
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 21:28:44
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Und wieder ein kleines Mosaiksteinchen auf dem Weg zu neuen Höhen...

      +++++++++++++++++++++

      Hewlett-Packard: Weniger Umsatz im dritten Quartal

      Der CFO des Hardwareherstellers Hewlett-Packard Co., Bob Wayman, gab heute bekannt, dass der Umsatz im dritten Quartal zwischen 5 und 7 Prozent geringen ausfallen wird als im zweiten Quartal.

      Zurückzuführen ist das auf eine sinkende Nachfrage, vor allem im PC-Bereich.

      Im vierten Quartal soll der Umsatz aber wieder um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigen. Hier soll sich die hohe Nachfrage nach Produkten wie Drucker oder Scanner bemerkbar machen.

      Zudem wurde bekannt, dass sich die Restrukturierungskosten durch die Fusion mit Compaq auf 2,6 Mrd. Dollar belaufen werden. HP wird hier 2,25 Mrd. Dollar übernehmen und Compaq 1,35 Mrd. Dollar.

      Die Aktie von HP legt heute ein halbes Prozent auf 18,95 Dollar zu.

      +++++++++++++++++++++++++++

      @Die Betonung liegt hier wirklich auf soll! Diese Aussagen höre ich jetzt schon ziemlich lange. Dieses mal ging es noch runter liebe Aktionäre, aber beim nächsten mal wird alles anders..!

      Warum aber verkaufen dann all diese so zuversichtlichen CEO`s immer wieder ihre Shares...?

      Wird wohl wie immer sein-aus steuerlichen Gründen..:laugh:

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 07:20:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      guten morgen herr motzki !

      vielleicht kennt der CEO die geschichte der fusionen bei großen comuterfirmen ?
      vielleicht nimmt sie die bedenken, die im rahmen der schlammschlacht geäußert wurde, privat doch ernst ?

      was heißt überhaupt "HP wird hier 2,25 Mrd. Dollar übernehmen und Compaq 1,35 Mrd. Dollar" ??
      nach der fusion sind die eins !!

      aktienverkäufe der CEO`s würden mich nicht stören, soferne sie weiter eine bedeutende -idealerweise wachsende- position halten. die optionen sind letztlich ja ein gehaltsbestandteil, und auch CEO`s sollten ein bißchen diversifizieren.
      zu guter letzt muß die ausübung der nächsten optionen ja auch bezahlt werden.
      auch sonst braucht der mensch manchmal bares, und gründe, aktien zu verkaufen gibt es viele.

      umgekehrt sind namhafte insiderkäufe tatsächlich ein gutes zeichen.
      für den kauf von aktien gibt es imho nur einen einzigen grund.
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 18:12:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Guten Tag liebe Anlegergemeinde...!

      @Und weiter geht es in der Abteilung Aufschwung von Morgen..???

      Hier können jetzt auch einmal die letzten Zweifler erkennen, dass Entlassungen zuvorderst eine Menge Geld kosten. Ganz davon abgesehen, dass es wohl keinem Konzern so richtig gut gehen kann, wenn er tausende von Angestellte und dann auch noch hochqualifiziert, auf die Strasse setzt.....!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 5. Juni 2002, 17:28 Uhr

      Milliarden-Sonder-Belastungen bei IBM

      IBM wird Vorsteuer-Sonderbelastungen von 2 bis 2,5 Milliarden Dollar für Stellenstreichungen, den Ausstieg aus dem Festplatten-Geschäft und Abschreibungen im Mikroelektronik-Bereich verbuchen. Sie werden vor allem im zweiten Quartal anfallen. Dies hat der Computerkonzern am Dienstag nach Börsenschluss mitgeteilt

      IBM hat 1500 Halbleiter-Mitarbeiter entlassen, berichtete die amerikanische Wirtschaftsagentur „Bloomberg“. Dies seien 7,5 Prozent der Mitarbeiter der Chip-Sparte. Das Unternehmen habe nach Angaben der Kommunikationsarbeiter-Gewerkschaft CWA in den letzten Wochen mehr als 5300 Stellen gestrichen. IBM hatte Ende 2001 weltweit fast 320.000 Mitarbeiter. Hitachi kauft die IBM-Festplattensparte für 2,05 Milliarden Dollar. Dabei gibt IBM 18.000 Mitarbeiter ab. IBM will sich auf seine Kupfertechnologie konzentrieren und ältere Kapazitäten, die mit Aluminium-Technologie arbeiten, beseitigen. Der Computerkonzern will sich auch stärker auf das Design und die Fertigung von Chips ausrichten, die speziell für Kunden entworfen und produziert werden

      @Da sage ich nur - Weiter so mit dem ganzen Gepushe der New-York-Gang..von wegen Ralley...(Banken-Analysten-Prediger)...:laugh:

      Von wegen Erholung. Ich höre eine katastrophale Nachricht nach der anderen und sonst nix, so leid mir das tut!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 19:55:09
      Beitrag Nr. 17 ()
      Nach dem Tyco-Schock glaubt kaum noch jemand an eine baldige Erholung der US-Börsen.

      Drei große Magengeschwüre dürften bei Börsianern auch in den kommenden Wochen für ein ständiges Gefühl der Übelkeit sorgen.


      DPA

      Wall Street: Die Übelkeit dürfte anhalten


      New York - Eigentlich hätte es ein richtig netter Tag für die Wall Street werden können. Laut der neuesten Umfrage, die das Institute of Supply Management (ISM) monatlich unter Einkaufsmanagern durchführt wird, gibt es kaum noch Zweifel an der Erholung der US-Wirtschaft. Lange galt die Frage, ob der Aufschwung nachhaltig ist, als die größte Sorge der Börse.

      Die Konjunktur ist aber plötzlich das kleinste Problem. Eine Reihe von Faktoren, die keine noch so gute ökonomische Prognose voraussehen oder beziffern kann, werden den Börsenbullen wohl auf längere Zeit das Geschäft verhageln.

      Keines der Grundprobleme ist wirklich neu - gestern entwickelten sich die schlechten Nachrichten jedoch zu einer explosiven Mischung. "Tyco, El Paso und der drohende Krieg zwischen Indien und Pakistan - das war einfach zu viel und die Aktien haben dem Druck nachgegeben", so Robert Bloom von LF Capital. "Ich glaube wir werden Kotztüten brauchen, bevor die Woche um ist".

      Drei Themenkomplexe dürften dafür sorgen, dass die schlechten Nachrichten auch in den kommenden Wochen nicht ausgehen werden und die Börse in regelmäßigen Abständen Schläge einstecken muss.

      Enronitis: Die verschleppte Lungenentzündung

      Einige Zeit schien es, als sei die Enron-Episode weitgehend abgeschlossen.

      Eine krasse Fehleinschätzung: Der gestrige Rücktritt des Tyco-Chefs David Kozlowski zeigt, dass das Thema Bilanzpraktiken und Unternehmenssteuerung (Corporate Governance) die Märkte noch länger beschäftigen wird.

      Zwar sind bisher nur in wenigen Fällen tatsächliche Verfehlungen von Managern und Firmen nachgewisen worden - allein gestern wurden jedoch neue Untersuchungen bei dem Energieunternehmen Williams und dem Aktienhändler Knight Trading bekannt. Selbst ehemalige Musterknaben wie Microsoft sehen sich inzwischen dem Vorwurf ausgesetzt, ihre Gewinne über Jahre hinweg unkorrekt bilanziert zu haben.

      Es wird Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis alle Fälle aufgeklärt und die entsprechenden Börsen- und Finanzregularien überarbeitet worden sind. Bis dahin dürfte die Wall Street von einem hohen Maß an Misstrauen und Nervosität geprägt bleiben. Wie gestern,

      als bekannt wurde, dass Charles Rice, der Finanzchef des Houstoner Energieunternehmens El Paso Selbstmord begangen hat. Börsianer fühlten sich sofort an den Freitod des Enron-Managers Clifford Baxter im Frühjahr erinnert. Die angenommene Ähnlichkeit mit dem Enron-Suizid reichte aus, um El Pasos Aktie massiv einbrechen zu lassen. Tatsächlich dürften schwere gesundheitliche Probleme der Grund für Rices Suizid gewesen sein.

      Krieg und Terror: Die ständige Angst vor dem großen Knall

      Ein weiterer enormer Unsicherheitsfaktor sind der Nahost-Konflikt und die Kaschmir-Krise. "Die psychologische Verfassung der Märkte ist mies", so Keith Gertsen von der Deutschen Bank in New York gegenüber dem "Wall Street Journal". Es sei zu erwarten, dass die meisten Marktteilnehmer in den kommenden drei bis sechs Monaten eine abwartende Haltung einnähmen.

      Hinzu kommen die von FBI und CIA derzeit wöchentlich wiederholten Warnungen, der nächste Terroranschlag komme bestimmt. Welche Auswirkungen ein weiterer Al-Qaida-Anschlag auf die Finanzmärkte hätte, ist völlig unklar. Anders als Unternehmens- und Wirtschaftsdaten lassen sich Terroranschläge oder internationale Krisen nun mal nicht in einem mathematischen Modell als "Value-at-Risk" beziffern.

      Gewinnwarnungen: Die Saison ist eröffnet

      Als erstes Unternehmen hat am Montag nach US-Börsenschluss Flextronics, ein Auftragshersteller von Elektronikprodukten, eine Gewinnwarnung herausgegeben - nach Meinung der meisten Marktstrategen werden weitere Folgen. So bestehen an der Wall Street erhebliche Zweifel, ob Chiphersteller Intel seine ambitiöse Gewinnprognose wird aufrecht erhalten können. Knickt der Börsen-Leithammel ein, dürfte das die Märkte erneut kräftig durchschütteln.

      Für weiteres Störfeuer in den kommenden Wochen ist gesorgt: Trotz der konjunkturellen Erholung gibt es derzeit kaum Anzeichen dafür, dass die Gewinne der US-Unternehmen in absehbarerer Zeit stark ansteigen werden - das Wirtschaftsmagazin "Fortune" sprach kürzlich von einer "Erholung ohne Gewinne". Wenn aber die Gewinn purzeln, wird noch offensichtlicher werden, dass der Markt weiterhin überbewertet ist:

      Derzeit liegt das 2002er Kurs-Gewinn-Verhältnis aller im S&P 500 enthaltenen Aktien bei etwa 22. Im historischen Vergleich sind das fast 20 Prozent zu viel.

      Erst wenn die schlechten Nachrichten abebben, wäre der Weg frei für einen langfristigen Aufwärtstrend. Bis dahin könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:


      "Bei der letzten Erholung kauften die Leute noch aus Hoffnung und Optimismus", glaubt ZTroy Nickersen von Robertson Stephens, "diesmal wollen sie zunächst Beweise."

      Von Thomas Hillenbrand
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 10:05:58
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Guten Tag

      Hier ein weiteres Zuckerl für die DTE-Shareholder...!

      Wirklich schön wenn man hier investiert ist. Der Vorstand richtet den Blick einzig auf seine Pfründe!
      So muss es sein....! Wer hier investiert ist wirklich zu bedauern, oder auch nicht wirklich informiert. In diesen Schweineladen würde ich keine Euro investieren.........................!!

      Zudem wird auch hier wieder klar dass es nach neuer Abschreibungs-Methode ein leichtes ist, die Anleger so richtig schön über den Tisch zu ziehen. Und eines Tages werden hier einige auch die richtige Rechnung serviert bekommen, soviel ist sicher. Denn auch diese Betrügereien werden endlich sein....(hihihi...)!

      Soll bitte nachher niemand behaupten er wäre mal wieder so ahnungslos gewesen...........!!

      Ich bitte zu beachten dass DTE natürlich für den Markt an sich steht. Diese AG stellt beileibe keine Ausnahme dar, sondern eher die Regel. Klar geht der Markt wieder schön nach oben. Kein Wunder wenn alle betrügen bis sich die Balken biegen. Und selbst mit den wildesten Abschreibungs-Methoden fällt es immer schwerer, die Wahrheit unter der Decke zu halten.

      Von wegen Markterholung. Wilde Träume und sonst nix.....!


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Der Aktienoptionsplan der Deutschen Telekom stößt nicht nur wegen seiner Gestaltung auf Kritik – Bilanzexperten bemängeln auch,

      dass die Kosten des Plans nicht in der Bilanz berücksichtigt sind.

      HB DÜSSELDORF/FRANKFURT/M. Die Kritik am Aktienoptionsplan für Führungskräfte der Deutschen Telekom wächst. Stand auf der Hauptversammlung im Mai noch die niedrige Schwelle für die Ausübung der Optionen im Mittelpunkt, so bemängeln nun Bilanzexperten, dass die Telekom die Aufwendungen für das Programm nicht in ihrer Bilanz berücksichtigt.

      Der Bonner Konzern beziffert

      das Volumen seines fünf Jahre laufenden Optionsplans 2001 mit rund 1,06 Mrd. Euro.

      Doch der Geschäftsbericht für 2001 enthält keinerlei Angaben zu Belastungen durch die Aktienoptionen. Möglich ist das durch

      ein Schlupfloch in den amerikanischen Bilanzregeln US-Gaap.

      Andere deutsche Konzerne mit ähnlichen Programmen – zum Beispiel SAP – berücksichtigen die zu erwartenden Kosten in ihren Bilanzen.

      Die Optionspläne dienen als Leistungsanreize für das Management. Sie geben Managern in der Regel das Recht, Aktien des eigenen Unternehmens zu einem vorab festgelegten Preis zu erwerben. Steigt der Aktienkurs bis zum Zeitpunkt der Ausübung, streichen sie Gewinne ein.

      Optionsexperte Leonhard Knoll von der Universität Würzburg fordert, solche Pläne in die Bilanzen einzubeziehen: „Das sollte als Aufwand in die Ertragsrechnung einfließen.“

      Es gehe nicht an, dass die Pläne nach US-Gaap an der Ertragsrechnung vorbeigeschleust werden dürfen. Denn sie würden letztlich von Aktionären finanziert.

      Auch Anlegerschützer fordern mehr Transparenz.

      Die Chancen dafür steigen: So arbeiten die Verantwortlichen bereits an einer Verschärfung der internationalen Bilanzierungsstandards (IAS). Und US-Notenbankchef Alan Greenspan fordert seit dem Skandal um den Energiekonzern Enron, das Schlupfloch in den US-Gaap zu stopfen.

      Dann müsste die Telekom ihre Bilanzierung ändern. Bisher erfasst sie – wie viele andere Firmen – Optionskosten erst, wenn Manager ihre Optionsrechte ausüben. Das dürfen sie bei der Telekom, sobald die T-Aktie um mehr als 20 % über einen vorab definierten Kurs steigt. Dann kommen auf den Konzern, der für 2002 wie schon für 2001 Milliardenverluste erwartet, womöglich neue Milliarden-Belastungen zu.

      Doch noch hat der Telekom-Aufsichtsrat nicht über Optionen für das laufende Jahr entschieden. Wie aus dem Umfeld des Unternehmens verlautet, will der Aufsichtsrat angesichts des niedrigen Aktienkurses die Parameter des Optionsplans womöglich grundsätzlich überdenken. Konzernchef Ron Sommer habe seine Vorstellungen zum Optionsplan 2002 bereits in dem Gremium geäußert und sei auf Unverständnis gestoßen. Seine Ideen sollen sich an dem Optionsplan des Vorjahres orientiert haben.


      HANDELSBLATT, Donnerstag, 06. Juni 2002, 09:02 Uhr
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 19:31:45
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Guten Abend liebe Aktionäre

      Und wieder ein weiterer Beweis für den kommenden Aufschwung.......:laugh:

      Sicherlich ist ERICY kein Fels in der Telco-Branche. Und ein Vergleich mit NOKY oder MOT verbietet sich meiner Ansicht nach. Trotz allem schwingt auch hier immer ein gutes Körnchen Wahrheit mit..........! Jedenfalls hat hier niemand Grund "Strong Buy" zu brüllen..! Und schon gar nicht in diesem Sektor....!

      MfG

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 6. Juni 2002, 18:59 Uhr

      Ericsson-Chef sieht anhaltende Telekom-Marktschwäche

      Stockholm (Reuters) - An der Schwäche des Telekommunikationsmarktes hat sich nach Worten von Ericsson Stockholm:

      Chef Kurt Hellström in den vergangenen zwei Monaten nichts geändert.

      "Die Nachfrage in der Branche hat sich seit unserem letzten Treffen Ende März nicht verändert.

      Die Telekommunikationsanbieter kämpfen weiter mit den Marktbedingungen und halten sich mit Investitionen zurück", sagte der Chef des defizitären schwedischen Telekom-Ausrüsters am Donnerstag auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung in Stockholm. Ericsson-Aktien fielen nach den Äußerungen Hellströms zeitweise um mehr als fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit knapp sieben Jahren bei 19,80 schwedischen Kronen, stiegen dann aber wieder knapp über 20 Kronen. "Es gab keinerlei positive Nachrichten von Ericsson, was an den Märkten für Enttäuschung gesorgt hat", sagte ein Händler.

      Die Ericsson Aktionäre stimmten auf der Versammlung für die Ausgabe von Bezugsrechten im Volumen von 3,1 Milliarden Dollar. Mit den Einnahmen daraus will der schwedische Konzern, der im vergangenen Jahr im Zuge der Branchenflaute erstmals in die roten Zahlen gerutscht war, seine Schulden abbauen.

      Geplant sei, die Ausgabe bis Ende September abzuschließen, hieß es. Andere Telekom-Konzerne wie Motorola , Nortel Networks und Lucent Technologies , die gleichfalls unter der Branchenflaute leiden, hatten bereits im vergangenen Jahr ihre Aktionäre um neue Mittel gebeten.

      Zudem kündigte Ericsson an, seine führende Marktstellung bei der neuen Mobilfunkgeneration ausbauen zu wollen. Ericsson als Weltmarkführer bei der Herstellung von Mobilfunk-Netzwerken, werde seinen Marktanteil bei der dritten Mobilfunkgeneration von derzeit 40 Prozent höchstwahrscheinlich weiter steigern, sagte Hellström.

      Ericsson rechnet nicht vor 2003 mit einer Rückkehr in die Gewinnzone,

      nachdem der Konzern 2001 erstmals in der Geschichte des Unternehmens in die roten Zahlen gerutscht war. Um die Kosten einzudämmen, will der Konzern innerhalb von drei Jahren rund 40 Prozent seiner Belegschaft oder 42.000 Stellen abbauen.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 22:53:10
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Und weiter geht es im wilden Aufschwung liebe Freunde des Parketts...!

      Jetzt aber mal bitte genau hinhören.....! Chipzilla bringt eine fette Gewinnwarnung......!! Jaja, ein Schelm wer böses dabei denkt.

      Wo bitte schön ist denn nun eigentlich die grosse Jausse,wenn selbst die Big Players so katastrophal patzen..:D

      ++++++++++++++++++++++++++++

      Intel expects second-quarter revenue to be between $6.2 billion and $6.5 billion, compared to the previous range of $6.4 billion to $7.0 billion.


      The lower revenue expectation is primarily due to softer than expected demand in Europe. Microprocessor units are at the low end of the normal seasonal pattern, with a weaker than expected mix. Intel`s enterprise, mobile and communications businesses are in line with expectations. The company continues to expect a seasonally stronger second half.

      The second-quarter gross margin percentage is expected to be approximately 49 percent, plus or minus a couple of points, compared to the previous range of 53 percent, plus or minus a couple of points, primarily due to the lower than expected revenue and product mix.

      Amortization of acquisition-related intangibles and costs is expected to be approximately $230 million in the second quarter, compared to the previous expectation of $115 million, primarily due to a write-off of acquired intangibles related to Xircom PC cards for wireline networking. The full year amount is expected to be approximately $530 million, compared to the previous expectation of $440 million. All other expectations are unchanged.
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 15:03:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      WSJ: Kozlowski-Untersuchung könnte auf Tyco ausgeweitet werden

      Wie das Wall Street Journal am Freitag berichtet, könnte die Anklage gegen Dennis Kozlowski, den ehemaligen CEO der Tyco International Ltd., dazu führen, dass umfassender untersucht wird, ob der Mischkonzern seine Geldmittel wiederholt zur Finanzierung von Immobilien und Kunstgegenständen für mehrere Führungskräfte verwendet hat, ohne die Aktionäre davon in Kenntnis zu setzen.

      Nachdem Kozlowski am Montag als CEO und Chairman von Tyco zurückgetreten ist, wurde er einen Tag darauf von Bezirksstaatsanwalt Robert Morgenthau angeklagt, Umsatzsteuern in Höhe von 1 Mio. Dollar für Gemälde von Monet und Renoir umgangen zu haben.

      Nach Angaben der Zeitung könnten die Staatsanwälte - wenn sie herausfinden, dass Tyco Unternehmenskapital zur Finanzierung von persönlichem Eigentum eingesetzt hat - den Konzern und seine Führungskräfte auf Steuerhinterziehung bis hin zu Bilanzfälschung verklagen.

      Am gestrigen Donnerstag war im WSJ zu lesen, dass die US-Börsenaufsicht SEC eine Voruntersuchung bei Kozlowski eingeleitet hat, die sich auf dessen Erwerb von Kunstgegenständen konzentriert. Zudem will man klären, so die Zeitung, ob der Ex-CEO einen Kredit von Tyco für sein 18 Mio. Dollar Appartement in Manhattan erhalten hat, für das er angeblich auch keine Miete gezahlt hat.

      Nach dieser Meldung fiel die Tyco-Aktie auf ein 5-Jahres-Tief, womit über 5 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung vernichtet wurden. Sie schloss gestern an der NYSE mit einem Minus von 15,61 Prozent bei 14,60 Dollar.

      @Strong Buy liebe Aktionäre...!!!

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:



      HM
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 18:01:37
      Beitrag Nr. 22 ()
      Freitag 7. Juni 2002, 14:30 Uhr

      Telekom-Debakel: Der unaufhaltsame Fall der T-Aktie


      Bonn (dpa) - Der unaufhaltsame Fall der T-Aktie wird für Telekom-Chef Ron Sommer zu einem Albtraum ohne Ende. Seit Tagen eilt das Papier von einem Allzeittief zum nächsten. Die schlechte Stimmung an den Kapitalmärkten und in der Telekom-Branche ziehen wie ein Mühlstein die T-Aktie nach unten. Auch wenn die Aktien der Konkurrenten wie Vodafone (London: VOD.L - Nachrichten) oder France Télécom ebenfalls unter die Räder gerieten, die T-Aktie kratzt in besonderer Weise an den Befindlichkeiten der Branche.

      Selbst erfahrene Telekom-Analysten können den dramatischen Absturz nicht mehr mit Fundamentaldaten erklären. «Der gesamte Markt geht runter», sagt Markus Glockenmeier von Delbrück Privatbankiers. Den Telekom-Konzernen traut keiner mehr über den Weg. Die Verschuldung - das gilt vor allem für die ehemaligen Staatsmonopolisten Deutsche Telekom, France Télécom und die niederländische ANZEIGE

      KPN - und das UMTS- Abenteuer sorgen für Unsicherheiten in der Branche und bei Anlegern.

      Seit ihrem Höchststand im Frühjahr 2000 hat die T-Aktie rund 90 Prozent an Wert verloren.

      Innerhalb von zwei Jahren wurde durch den Kursabsturz ein Aktionärsvermögen von 300 Milliarden Euro vernichtet. :eek:


      Kein Wunder, dass Aktionärsschützer die T-Aktie inzwischen als ein «Investment für Masochisten» bezeichnen und von einem Zockerpapier sprechen. :laugh:

      Möglich, dass Spekulanten jetzt versuchen, durch so genannte Leerverkäufe den Kurs weiter nach unten zu drücken. Sie verkaufen heute Aktien, die sie gar nicht besitzen, in der Hoffnung, sie später zu einem niedrigeren Kurs zu erwerben.

      Zu den Verlierern gehören inzwischen auch die T-Aktionäre der ersten Stunde. Wer beim Börsengang 1996 beispielsweise 300 Papiere zum Ausgabekurs von 14,57 Euro (28,50 DM) erhielt, hat heute - ohne Treueaktien und Dividenden - 1300 Euro verloren. Wer bei der dritten Tranche Mitte 2000 für rund 65 Euro T-Aktien erwarb, hat über 80 Prozent seines Einsatzes verspielt. Kassiert hat damals nicht die Telekom, sondern der Bund, der sich erstmals von Anteilen getrennt hatte.

      Sauer sind die Kleinanleger vor allem über die vollmundigen Versprechungen Sommers:

      Die Aktie sei eine sichere Anlage für die Rente. :laugh:

      Auf der letzten Hauptversammlung Ende Mai bekam der Telekom-Chef den geballten Zorn der Kleinaktionäre zu spüren. Erbost waren sie nicht nur über den Niedergang der T-Aktie. Auch die Aufstockung der Managergehälter bei tiefroten Zahlen und Dividendenkürzung löste bei ihnen Unverständnis aus.

      Forderungen nach einem Rücktritt des 54-jährigen Managers werden wieder lauter. Aber sowohl der Aufsichtsrat wie auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) haben sich schützend vor Sommer gestellt. Er habe eine guten Job gemacht und sei nicht für das Debakel verantwortlich.

      Der Bund ist mit rund 42 Prozent Hauptaktionär der Telekom. In einem Interview ging Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) unlängst aber auf Distanz zu Sommer und schlug sich auf die Seite der Aktionäre. Er könne deren Frust über den Kursverfall der T-Aktie gut verstehen. Berichte über eine mögliche Ablösung des Konzernchefs nach der Bundestagswahl wurden in Berlin aber heftig dementiert.

      Eine Alternative zu Sommer ist derzeit auch nicht in Sicht. Der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser, der in der Presse schon einmal als ein möglicher Kandidat genannt wurde, kommt wegen eines noch laufenden Ermittlungsverfahrens derzeit kaum in Betracht. Bei einer internen Lösung gilt Mobilfunkchef Kai-Uwe Ricke als Favorit für den Posten. Aber was könnte ein Nachfolger schon besser machen, fragen Analysten.

      Mit einem Verkauf von VoiceStream würden sich die Verschuldung (67 Mrd Euro) und Verluste der Telekom zwar schneller verringern lassen. Doch für die US-Tochter wäre kein potenzieller Erwerber bereit, den Preis zu zahlen, den die Telekom seinerzeit auf den Tisch blätterte (35 Mrd Euro). Und der Bonner Riese würde seine gesamte Strategie in Frage stellen.

      @Und VoiceStream wird noch richtig Geld kosten liebe Freunde.

      Das Desaster ist ja noch gar nicht zu Ende.

      Wenn es denn so wäre..! Hier lauern noch viele-viele schlaflose Nächte. Sommer hat vor Jahren die Anleger von wegen Volksaktien und Rendite belogen und er macht dies auch weiterhin. Und wenn er rausgeworfen wird, dann werden wir zum Dank noch Sprüche hören dürfen er habe das beste Versucht,- die Telekom auf Kurs gebracht,-usw..! Kann er sich auch gut leisten denn....

      Er wird Multimillionäre sein. Zum Dank, dass er den grössten Cashburner der deutschen Aktienlandschaft generiert hatte....!

      DTE ist der grösste Müllhaufen der deutschen Aktiengeschichte. Und wenn der Bund hier nicht dahinter stehen würde, dann wäre dieser Mist nicht mehr über der 5.00€Marke!!

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 21:12:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Nur dass hier keine Unklarheiten aufkommen liebe Investoren. Ein sehr interessanter Chart, welcher an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt...![/]



      @Kann sich ja jeder selbst seinen zukünftigen Chart zeichnen! Aber wer hier immer noch glaubt die goldenen Zeiten würden lediglich auf sich warten lassen, hat noch keinen Blick zurück geworfen.

      Strong Buy...:laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 21:57:57
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Und schon sind wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gekehrt...! Hätte mich auch gewundert, wenn die erste Täuschung über die Futures lange andauern sollten. Wer aus den Nokia-Zahlen noch etwas gutes heraus hören möchte, sollte Pfarrer werden. Aber auf dem Parkett hat solcher Überschwang ob der Aussichten wenig zu suchen.

      Ein Blick nach USA zeigt die Ernüchterung mehr als in einfachen Zahlen..







      @Ist erst der Anfang lieber Anleger. Wer glaubt das schlimmste sein schon überstanden, sollte einmal überlegen, wie all die Anleger reagieren wenn sie heraus finden sollten, dass viele der jetzt schon miesen Zahlen geschönt sind..!

      @Lügen haben kurze Beine. Bitte alle mal zum Mobilcom-Forum rüberschauen. Dann sehen Sie alle wie schnell es ein Ende haben kann mir all der herbei gewünschten Herrlichkeit..!

      HM
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 12:53:42
      Beitrag Nr. 25 ()
      @Guten Tag liebe Investoren..!

      Und weiter geht es in Sachen DTE. Und wieder keine schönen Nachrichten für die Shareholder. Aber ich bin mir sicher, wenn das Sprachrohr von DTE wieder sprechen kann, wird es auch diese miese Nachricht schön in Watte verpacken um die unbedarften Anleger aufs Kreuz zu legen.

      Eines Tages werden auch gutgesonnen dieses Flaggschiff des deutschen Parketts fallen lassen. Dann bleibt vorerst nicht mehr viel übrig von dieser gigantischen Luftblase, welche Ron und Hans hier aufgebaut haben...;)

      Strong Sell...:D


      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Mittwoch 12. Juni 2002, 12:10 Uhr

      Telekom muss Internet-Kapazitäten zum Pauschalpreis anbieten

      Bonn (Reuters) - Die Deutsche Telekom hat erneut eine Niederlage bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post verloren und muss nun konkurrierenden Telekom-Unternehmen in Deutschland Internet-Kapazitäten zu einem pauschalen Tarif anbieten.

      Die Regulierungsbehörde teilte am Mittwoch in Bonn mit, die Telekom müsse ihren Konkurrenten künftig Internet-Verbindungen an bundesweit 475 Knotenpunkten zu einem pauschalen Preis und nicht mehr in Abhängigkeit von der Nutzungsdauer zur Verfügung stellen. Damit gab die Behörde einem Antrag des Telekommunikationsanbieter Mediaways statt. Die Telekom hatte dagegen eine Zusammenschaltung mit den Netzen der Konkurrenz an mehr als 1600 Punkten vorgeschlagen, was die Behörde jedoch als wettbewerbsbehindernd ansieht.

      Die bereits seit längerem zwischen der Behörde und der Telekom umstrittene Anzahl der Knotenpunkte zweier Telefonnetze bei der Zusammenschaltung ist ausschlaggebend für die Höhe der Nutzungsgebühren, die die Wettbewerber an die Telekom für die Netznutzung zu zahlen haben. Mediaways und andere Telekom-Konkurrenten sahen sich dadurch benachteiligt, dass eine hohe Zahl von Zusammenschaltungspunkten höhere Investitionen in das eigene Netz erfordert, um die günstigsten Tarife zu erhalten.

      Nach der Festlegung der Rahmenbedingungen wird die Behörde in einem weiteren Verfahren über die Höhe der Zusammenschaltungsentgelte und damit über die Höhe des Pauschaltarifs entscheiden. Die Telekom muss den Angaben zufolge binnen sechs Wochen einen Tarifvorschlag unterbreiten, der von Behörde genehmigt werden muss. Erst dann wird Mediaways ein Gesamtpaket vorliegen, auf deren Basis das Unternehmen seinen eigenen Kunden Angebote für die Internet-Nutzung machen wird.

      Auf den privaten Endkundenmarkt haben die Entscheidungen über den Pauschaltarif keine direkten Auswirkungen. Dennoch sieht das zur spanischen Telefonica gehörende Unternehmen in den unabhängig von der Nutzungsdauer berechneten Pauschaltarifen einen "wichtigen Schritt", um das Internet als Massenmedium zu etablieren. Durch die pauschale Abrechnung mit der Telekom könnte Mediaways auf Grund verbesserter Kalkulationsmöglichkeiten seinen Kunden ebenfalls kostengünstigere Pauschaltarife für die Internet-Nutzung anbieten. Mediaways sieht sich selbst als größten Konkurrenten der Telekom und ihrer Internet-Tochter T-Online bei der Bereitstellung von Internet-Kapazitäten an Internet-Dienste-Anbieter oder Geschäftskunden in Deutschland.

      Bereits im November 2000 hatte die Behörde die Telekom gegen deren Willen dazu verpflichtet, Internet-Dienste-Anbietern wie beispielsweise AOL Netz-Kapazitäten für den Datenverkehr in und aus dem Internet zu einem Pauschaltarif zur Verfügung zu stellen. Mit der jüngsten Entscheidung wurde diese Verpflichtung auf Telekommunikationsanbieter wie Mediaways ausgedehnt.

      Ein Sprecher der Telekom war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 18:23:20
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Kleiner Nachschlag gefällig liebe Investoren..! Um die Sache ein wenig zu vereinfachen ein altes Posting von Motzki. Steht alles drin was relevant sein sollte..!

      Wie die Dinge liegen ist wohl nix mit schneller Erholung liebe Bullen...!

      Jaja, da haben die US-Boys, sprich all die Analysten und Banken wieder gute Arbeit verrichtet um auch noch die letzten Lemminge auf den Grill zu bekommen..! Heute bekommen sie die Rechnung präsentiert und zwar gnadenlos..!



      Der Soft-Highflyer schlechthin SEBL hat also mächtig gepatzt.

      Mal schauen wer der nächste sein wird, welcher die Hosen runter lassen muss...:D


      HM


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      #287 von herr.motzki 05.05.02 15:41:03 Beitrag Nr.: 6.336.599


      @Guten Tag paule2

      Die Aussagen von Mr. Wahl erinnern doch eher an das Gedöns eines Herrn (Grossschnautze)Elisson. Und was Herrn Wahl treibt, entgegen seines Herrn und Meisters Tom Siebel´s in Schönfärberei zu verfallen, weiss wohl nur er selbst. Während der gute Tom nimmermüde erwähnt der Boden sei noch lange nicht erreicht, schwadroniert der gute Meister Wahl in grosskotziger Manier durch die Redaktionsstuben.

      Da kommt beim interessierten Investor schon einmal die Frage auf, warum er ein solches Marktgeschrei überhaupt nötig hat? Immer vorausgesetzt man schenkt seinen eigenen Aussagen glauben, Siebel und nur diese, hätten gute Produkte, während die Kunden SAP-Software nicht einmal zum Nulltarif haben wollen. Substanzloses Geblubber und sonst nichts. Wenn ich Tom Siebel wäre, würde ich Wahl mit Anlauf in den Arsch treten.

      Jeder Anfänger im Verkaufs-Seminar würde es tunlichst vermeiden, die von Wahl getätigten Totsünden auch nur zu erwähnen. Und bei einem bin ich mir ziemlich sicher. Wenn Wahl solche Aussagen tätigt, geht ihm vermutlich eher der Arsch auf Grundeis, angsichts der nächsten Quartale. Selbst die Security-Firmen melden katastrophale Zahlen, obwohl doch dieser Sektor angeblich so nachgefragt wurde seit dem 11.September?!

      Aber bevor wir uns falsch verstehen. Siebel als Firma finde ich schon gut und interessant. Mein Problem habe ich lediglich damit,

      dass SEBL leider immer noch eindeutig zu teuer ist. Und die ca. 45-50% Wachstum, welche noch nötig sein werden um die diesjährigen avisierten Umsatzzahlen zu erreichen, halte ich für mehr als abenteuerlich.

      Ich denke der gute Tom weiss schon sehr gut, warum er laufend auf die Bremse tretet.

      Und auch der Chart spricht eine eindeutige Sprache.
      Abwärtstrend wie gehabt schön bestätigt. The Trend is your Friend.....!


      Ursprünglich hatte ich vor SEBL bei ca. 18$-20$ einzusammeln. Jetzt würde ich meinen, dass Abwarten eine gute Tugend sein sollte.

      Keinem Anleger werden die Kurse davon laufen, soviel ist sicher.

      Selbst die dümmsten unter den Dummen haben begriffen, dass sie wiederum von den ganzen Analysten bezüglich Umsatz/Gewinn und einer schnellen Erholung des Marktes aufs Kreuz gelegt wurden. Die Techs stehen unter Druck und dies völlig zu Recht.

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 18:55:30
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Also den nehmen wir noch mit. Hört sich jedenfalls interessant und in weiten Teilen nicht völlig abwegig an...! Besonders die Passage mit dem guten Meister Pusch namens Heiko Thieme ist köstlich. Jaja, ein Schelm wer böses dabei denkt liebe Anleger...;) !

      Bald ist ausgeträumt in AMILAND und dann gehen auch hier in EUROPA für eine Weile die Lichter aus auf dem Parkett....!!

      Die Fonds sitzen mächtig in der Falle. Einerseits haben Sie alle immer noch richtig viel Shares im Depot, andererseits können Sie auch nicht täglich Ihre eigene Sau durchs Dorf treiben. Ein vorzeitiger Herzinfarkt der (getriebenen Sau) wäre wirklich garstig für die Zockerbubis aus USA...:laugh: Wollen wir wetten wie in nächster Zeit die "Strong Buy-bis-Agressive Buy" stetig zunehmen. Argumentation. Die Aktien liegen praktisch umsonst auf der Strasse....(hihihi...)! Es werden natürlich Buchwerte der AG`s angeführt werden. Das all die Kennzahlen längst nicht mehr stimmig sind interessiert fürs erste nicht. Hauptsache diese Mafia bekommt Ihren Müll unters Volk...!

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Roland Leuschel

      Sentimentale Anleger dürfen weiterhin träumen!

      Eigentlich müssten selbst träumerisch veranlagte Anleger sich ständig wundern. Auf der einen Seite bekommen sie täglich gute, zum Teil brilliante Neuigkeiten aus der Wirtschaft geliefert und zwar vor allen Dingen aus den USA: Dort stieg das Bruttosozialprodukt im ersten Quartal 2002 um 5,6% Jahresrate, und die Produktivität erreicht selten erzielte Werte: +8,4% im ersten Quartal 2002. Auch die Arbeitslosenrate fiel im Mai auf 5,8%, gegenüber 6,1% im April, und letzten Endes deuten auch in Europa fast alle Indikatoren auf Aufschwung (FTD Indikator: Warum die Euro-Zone vor dem Aufschwung steht - 7.6.2002). Auch die Japaner wollen sich dabei nicht lumpen lassen. Das Wachstum des BIP erreichte im ersten Quartal (Januar bis März) +1,4%, und Ökonomen errechnen ein annualisiertes Wachstum von 5,7%. Die Japaner würden damit sogar die Amerikaner übertrumpfen. Kurzum es regnet nur so gute Neuigkeiten, und alles wäre optimal, wenn auch die Aktienbörse in dieselbe Richtung laufen würde.

      Also warum herrscht schlechte Stimmung an der Börse, und selbst Profi-Fondsmanager Wassili Papas von der Union Investment erklärte am vergangenen Freitag (7.6.) « Ein Hauch von schwarzem Freitag lag in der Luft ».

      Warum können selbst professionnelle Dauer-Optimisten nicht mehr die Anleger, sondern nur noch sich selbst überzeugen?

      Heiko Thieme schrieb Anfang Mai in seiner Kolumne in der FAZ, dass an Wall Street ein technisches Kaufsignal existiert, das seit 15 Jahren noch nie eine Fehlanzeige gegeben hat, und es so klar zum Kauf einlädt, wie selbst während des Crashs vom Oktober 1987 nicht. (Sein Fonds « Thieme Fonds International » hat sich vom letzten Platz (419) auf Platz 416 (-51% seit 52 Wochen) hocharbeiten können.)

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Wir leben in der Tat in einer seltsamen Zeit, so gesteht Dr. Bernd Niquet in seiner letzten Kolumne für Boerse.de, er sei froh, dass sein letztes Buch « Der Zauberberg des Geldes » nicht in den Bestseller-Listen stehe, schliesslich komme darin ein gewisser Abraham Grünspan vor, ein Herrscher über das grösste Vermögen der Welt, der infolge eines tragischen Unfalls ums Leben kommt, was schliesslich zu gewaltigen Verwerfungen an den Finanzmärkten führt?

      Anfang des Jahres stellte ich in meiner Kolumne die « Gretchenfrage des Anlegers: Droht eine Weltwirtschaftskrise II - oder kommt ein Börsenaufschwung wie 1995 ? » Während ich auch heute noch die erste Frage nicht beantworten kann, schliesse ich die zweite Option nach wie vor aus.

      Ich glaube, dass nach dem Platzen der grössten Aktienblase in der Geschichte der Menschheit (2000/2001) jetzt weitere Blasen am Platzen sind:

      Die Blase der Unternehmensgewinne, die Immobilienblase und was das grösste Ereignis werden kann, das Platzen der Dollarblase.

      Ich zitiere zum x.-ten Male einen der grössten Schlarlatane in der Ökonomie unserer Zeit, der bereits im Dezember 2000 empfahl, das Wort Rezession einfach aus unserem Sprachschatz zu streichen. Dieser Rüdiger Dornbusch vom MIT in Boston erklärte im Februar dieses Jahres in dem grössten deutschen Wirtschaftsmagazin Boerse Online: « Amerika ist nicht Japan, wir haben saubere Banken und kein Immobilienproblem ». Nehmen Sie nur einmal das Beispiel der Unternehmergewinne der im Standard & Poors 500 befindlichen Gesellschaften für das Jahr 2001.

      Die Analysten von Wall Street schätzen die Gewinne auf 45 Dollar pro Aktie (nach der EBBS-Methode, das heisst « earnings before bad stuff »). Auf Basis der amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (GAAP) kommen allerdings nur 28 Dollar heraus.

      Der Anleger hat also die Wahl zwischen einer P/E von 20 und 40. Der Anleger muss so das Vertrauen in das gesamte System verlieren, sowohl in die Vermittler des Kapitals (Investmentbanken) als auch in die Nehmer des Kapitals. Erinnern Sie sich, nach dem Börsencrash von 1929 wurde Wall Street Feind Nummer 1, und es entstand unter anderem das Gesetz Glass-Steagall (Trennung von Investement und Kreditgeschäft bei Banken). Dieses Gesetz brachte unter anderem das Vertrauen in die Märkte wieder zurück. Seltsamerweise wurde dieses Gesetz 1999 wieder abgeschafft, und bereits im Mârz 2001 widmete das deutsche Nachrichtenmagazin

      Der Spiegel seine Titelgeschichte den Banken: « Die Milliarden-Falle ? Untertitel - Wie Banken die Anleger abzocken ».

      Vielleicht erinnern sich auch einige Anleger an die Prognose eines David Alger, der den Dow Jones Ende 2001 bei 12.500 bis 13.000 sah, die Nasdaq bei 4.000 und für das Jahr 2004 einen Dow Jones von 20.000 voraussagte, wohlgemerkt im Januar 2001. Er war da mit seiner Prognose noch moderat, denn Charles Kadlec brachte im März das Buch heraus « Dow 100.000 ? Fact or Fiction ». Er erläuterte damals « We stand on the precipice of a great prosperity ».

      Wir befinden uns in einem grossen Selbstreinigungsprozess, der, und da spricht wieder der ewige Optimist Leuschel, dazu führen wird, unser kapitalistisches System von Scharlatanen zu befreien und auf einer neueren, gesünderen Basis einen Aufschwung hervorzubringen .

      Dazu bedarf es allerdings einiger Jahre.

      Auch wenn es langweilig klingt, ich empfehle nach wir vor nur 30% des Geldvermögens in Value-Aktien Typ Phillip Morris, Kraft, Nestlé, Procter & Gamble etc., 40 ? 60% in Triple A Kurzläufer (3 bis 4 Jahre) und den Rest in Cash, wobei ich 75% des Cash in Euro halte.

      Es kann zu einem fürchterlichen Dollar-Kollaps kommen, aber nicht etwa weil der Euro oder der Yen so stark sind, sondern weil das Kapital nicht mehr in dem Masse nach Amerika fliesst wie bisher, da auch dieses Land eine tiefe Vertrauenskrise durchläuft.

      Ein bekannter Techniker aus Österreich hat Analogien zwischen dem Nikkei 225 und dem Nasdaq gezogen, danach würde der Nasdaq noch im kommenden Oktober auf 460 bis 500 fallen. Dann gute Nacht ! Vergessen Sie dabei nicht, sich mit ein Paar Goldmünzen in Ihren Weinkeller zurückzuziehen, und Ihren Schäferhund und Ihr Jagdgewehr mitzunehmen, Sie erhalten vielleicht mehr Besucher, als Ihnen lieb ist !

      Roland Leuschel

      12.06.2002
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 19:04:22
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Man kommt kaum zu Atem hier. Letztendlich müssen wir auch gar nicht immer in die Ferne (USA) schauen. Vor der eigenen Haustür finden wir mehr als genug Dreck (Müll), welcher noch weg zu räumen wäre...:D

      Natürlich wieder alles erstunken und erlogen. Wir wissen ja wie dies bei der guten alten uns allen bekannten RD4 lief..! Bis zuletzt konnte dieses Potemkinsche Dorf aufrecht erhalten werden-natürlich unter der gütigen Mithilfe der deutschen Börse-AG und anderen Schweine-Insituten, welche auch Banken genannt werden.(hihi..)!

      Natürlich hat MLP im Gegensatz zu Schnabel wirkliche Produkte vorzuweisen. Aber so langsam scheinen einige nachzufragen, wie eigentlich dieses bombastische Wachstum zustande kommen konnte..?

      Da bleiben wir dran liebe Freund....:D

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      MLP: Neue Anschuldigungen von Börse Online, Aktie verliert 17%

      Die Aktie des Finanzdienstleisters MLP AG gerät auch heute weiter unter Druck. Grund sind neue Anschuldigungen des Anlegermagazins Börse Online, welche auf der Internetseite des Blattes veröffentlicht wurden.

      Im Zahlenwerk des Unternehmens finden sich nach Angaben des Blattes weitere Ungereimtheiten. Einiges deute darauf hin, dass MLP in den Jahren 2000 und 2001 deutlich zu hohe Gewinne ausgewiesen haben könnte. Denn der Finanzdienstleister könnte laut Börse Online die Provisionen für die Berater (Materialaufwand) nicht periodengerecht gegen die "Sonstigen Vermögensgegenstände" verbucht haben.

      Eine ausführliche Geschichte wird in der am morgigen Donnerstag erscheinenden Print-Ausgabe zu finden sein.

      Die Aktie verliert aktuell 17,1 Prozent auf 32,55 Euro

      :eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 19:22:35
      Beitrag Nr. 29 ()
      @Und weiter geht es in der GW-Saison...!

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      Lucent Aktie verliert nach Umsatzwarnung

      Der weltgrößte Telekommunikationsausrüster Lucent Technologies Inc. teilte am Donnerstag mit, dass sein Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal voraussichtlich zurückgehen wird, was mit geringeren Ausgaben seitens der Kunden zusammenhängt.

      Der Umsatz soll demnach im Vergleich zum zweiten Quartal, in dem 3,52 Mrd. Dollar umgesetzt wurden, um 10-15 Prozent sinken.

      Jedoch geht man von einer Verbesserung des Ergebnisses gegenüber dem Vorquartal aus, in dem ein ProForma-Verlust von 20 Cents pro Aktie erwirtschaftet wurde.
      Das Unternehmen, das die größten Umsatzrückgänge in Nordamerika prognostiziert, strebt weiterhin eine Rückkehr in die Gewinnzone bzw. zu einem positiven Cash-Flow im Geschäftsjahr 2003 an.

      Die Aktie von Lucent Technologies verliert an der NYSE derzeit 4,4 Prozent auf 2,82 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 20:13:07
      Beitrag Nr. 30 ()
      den telco-ausrüstern sterben die kunden weg ...

      wird auch nokia und ericsson noch erwischen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 22:04:00
      Beitrag Nr. 31 ()
      @big_mac

      Ich habe nicht das Gefühl als wenn die Kunden in nächster Zeit so richtig das Geld in den Markt pumpen werden.
      Sie müssen ja nur einmal im Bekanntenkreis herum fragen. Überall daselbe. Und in USA werden die Leute auch ziemlich bald merken, dass Sie nicht ewig auf Kredit leben können. Dann kracht die Schwarte.

      Die Amis geben immer noch mehr aus als sie verdienen.

      Und dies schon eine ganze Weile lang. Eines Tages wollen irgend welche Leute dieses Geld zurück haben. Tja, so etwas könnte man dann auch Unterbrechung des Cashflows nennen.

      So wird es kommen. Und das komische dabei. Bis dies in den Bilanzen der AG`s so richtig durchschlägt, vergehen halt einige Monate!

      Schon jetzt meldet der Einzelhandel in Deutschland katastrophale Zahlen.

      Es wird ein gnadenloses Sterben geben von Süd nach Nord. Aber immer noch behaupten diese Idioten von Analysten es kann sich nur noch um Wochen handeln, bis die neue Jausse so richtig los geht.

      Da sprechen wir doch am Jahresende nochmals darüber....:laugh:

      Schönen Gruss...

      HM

      PS: Hier noch die nahe Zukunft einer Spezies, welche die letzten Jahre sich Lemmingeartig vermehrte und nun aber nach und nach am aussterben ist.................



      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 22:11:16
      Beitrag Nr. 32 ()
      herr motzki,

      mit den wegsterbenden kunden von lucent&co habe ich eigentlich die telecoms gemeint.
      allerdings, auch deren kunden haben wenig lust, ihre telefonrechnung gewaltig steigen zu lassen. wozu auch ?
      sind ja genügend überkapazitäten da.
      die ganzen schönen glasfaser-netzwerke sind mit einer 1-stelligen prozentzahl (glaube mich an 3-5% ! zu erinnern) ausgelastet.
      eine große welle an investitionen steht wohl nicht so schnell wieder ins haus.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 22:49:56
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Den nehmen wir noch mit rein.

      ++++++++++++++++++

      Wall Street Schlussbericht: Konjunkturdaten belasten

      Die amerikanischen Börsen können die positive Tendenz, welche sich zum Handelsende am Mittwoch durchsetzte, nicht halten. Negative Wirtschaftsdaten sorgten für eine schlechte Stimmung. Der Dow Jones verlor 1,2 Prozent auf 9.496 Punkte, die Nasdaq verlor 1,4 Prozent auf 1.497 Punkte.

      Das US-Arbeitsministerium ermittelte die Veränderung der Erzeugerpreise für Mai 2002. Aufgrund der geringen Energiekosten sanken die Preise 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, während Experten einen Anstieg um 0,1 Prozent prognostiziert hatten. Im Vormonat waren die Preise aufgrund billiger Lebensmittel überraschend um 0,2 Prozent gesunken. In der Kernrate, d.h. bereinigt um die volatilen Preise für Energie und Lebensmittel, blieben konstant. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent wie bereits im Vormonat erwartet. Aufgrund eines Einbruchs der Benzinpreise reduzierten sich die Energiepreise um 2,3 Prozent. Die Lebensmittelpreise fielen auch leicht um 0,2 Prozent.

      Das US-Arbeitsministerium ermittelte die saisonbereinigte Entwicklung der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 08. Juni. Die Zahl stieg um 6.000 auf 390.000 Erstanträge, während Experten durchschnittlich einen Anstieg um 7.000 Anträge geschätzt hatten. Für die Vorwoche wurde eine Abnahme um revidiert 31.000 auf 384.000 Anträge gemeldet, nach einem vorläufigen Rückgang um 32.000 Erstanträge. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt sank von revidiert 411.250 in der Vorwoche auf 402.500 Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung.

      Der weltgrößte Telekommunikationsausrüster Lucent Technologies Inc. teilte am Donnerstag mit, dass sein Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal voraussichtlich zurückgehen wird, was mit geringeren Ausgaben seitens der Kunden zusammenhängt. Der Umsatz soll demnach im Vergleich zum zweiten Quartal, in dem 3,52 Mrd. Dollar umgesetzt wurden, um 10-15 Prozent sinken. Jedoch geht man von einer Verbesserung des Ergebnisses gegenüber dem Vorquartal aus, in dem ein ProForma-Verlust von 20 Cents pro Aktie erwirtschaftet wurde. Das Unternehmen, das die größten Umsatzrückgänge in Nordamerika prognostiziert, strebt weiterhin eine Rückkehr in die Gewinnzone bzw. zu einem positiven Cash-Flow im Geschäftsjahr 2003 an.

      Der Nahrungsmittelkonzern H.J. Heinz Co. meldete am Donnerstag, dass sein Gewinn im vierten Quartal gestiegen ist. Zudem wird man mit der Del Monte Foods Co. ein Joint Venture bilden, das mehrere Geschäftsbereiche von Heinz beinhaltet, die man vorher abspalten wird. Das Unternehmen erzielte einen Gewinn nach Sonderbelastungen von 223,5 Mio. Dollar bzw. 63 Cents pro Aktie im Vergleich zu 170,5 Mio. Dollar bzw. 49 Cents pro Aktie im Vorjahr. Analysten hatten einen Gewinn von 62 Cents pro Aktie erwartet.

      Heinz wird seine Haustierfutter-, Thunfisch-, Suppen- und Babynahrungs-Sparten abspalten, um sie in ein neues Unternehmen einzubringen, das man mit Del Monte Foods gründen wird. Das Venture wird jährlich rund 3,1 Mrd. Dollar Umsatz erwirtschaften und den Namen Del Monte beibehalten. Heinz-Aktionäre erhalten für jede ihrer Aktien 0,45 Aktien des neuen Unternehmens, an dem Heinz mit 74,5 Prozent und Del Monte Foods mit 25,5 Prozent beteiligt sein werden.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 00:29:05
      Beitrag Nr. 34 ()
      vorab hr. Motzki

      ein hervorragender thread - ausgezeichnet

      um allerdings die stimmung zu lockern habe ich aus einem anderen bereiche der W:O welt etwas mitgebracht das ich nicht für mich behalten möchte :D

      dieser eierdieb möchte ich fast sagen

      Sparstrümpfe an die Luft setzen
      Anleger können ihr Kapital in den kommenden sieben Jahren verfünffachen, schreibt Finanzguru Bodo Schäfer in seinem neuen Buch. WELT am SONNTAG veröffentlicht exklusiv Auszüge:

      Wenn Sie jetzt richtig investieren, können Sie es gar nicht verhindern, vermögend zu werden. Nie war es so leicht wie jetzt. Wir erleben gerade den Start zur letzten Etappe eines 26 Jahre andauernden Börsenbooms. Für den Dow Jones können wir im Jahre 2008/2009 einen Stand von 35.000 bis 40.000 Punkten erwarten. Diesen ungeheuren Boom müssen wir nutzen. Ab etwa 2009 wird der Dow Jones wieder fallen, und zwar auf deutlich unter 10.000 Punkte. Auch von diesem dramatischen Kursrückgang können wir profitieren.
      Ich bin davon überzeugt, dass der Dax im Jahre 2008 bei mindestens 28.000 Punkten stehen wird. In Europa wird der Boom sogar noch drei bis sechs Jahre länger andauern als in den USA. Die großen Indizes der USA und vieler europäischer Länder werden voraussichtlich um 14 bis 18 Prozent pro Jahr wachsen. Das heißt, Ihr Geld verdoppelt sich alle viereinhalb Jahre!

      Wenn es um Geld geht, verhält es sich wie in anderen wichtigen Bereichen des Lebens. Um Verantwortung für das eigene Handeln oder Untätigsein von sich zu schieben, werden immer wieder drei Gründe genannt:

      - Die Gene: "Ich bin einfach kein Zahlenmensch. Und ich bin kein Zocker. Aktien liegen mir darum nicht. Ich bin ein Sicherheitstyp. Ich muss ruhig schlafen können."

      - Die Eltern: "Meine Eltern, meine Erziehung, die Schule, die Gesellschaft - alle, die mich prägten, sind schuld. Ich bin nie an dieses Thema herangeführt worden. Heute könnte ich den Vorsprung, den glücklichere Kinder haben, nie mehr aufholen. Und geerbt habe ich auch nichts."

      - Die Umwelt: "Ich habe gar nicht die Zeit und die Nerven für spekulative Anlagen. Außerdem habe ich viel zu wenig Geld zur Verfügung. Vor allem habe ich gerade ganz andere Sorgen. Ich bin schon 54 - da darf ich mir keine Fehler mehr erlauben. Oder ich bin erst 26 - und muss mich erst einmal um andere Dinge kümmern."

      Wissen Sie, wie lange es dauern würde, bis sich Ihr Geld auf dem Sparbuch verdoppelt hätte - bei den heutigen Zinsen von durchschnittlich 1,5 Prozent? 48 Jahre! In 48 Jahren werden beispielsweise aus 10.000 Euro ganze 20.000 Euro. Bei nur drei Prozent jährlicher Inflation wären diese 20.000 Euro aber - gemessen an der heutigen Kaufkraft - nur noch 2500 Euro wert.

      Sparbücher sind darum Geldvernichtungsmaschinen. Sie müssten wie Zigaretten mit einem warnenden Hinweis versehen werden, der etwa lautete: "Der Finanzminister: Dieses Produkt kann Ihr Vermögen gefährden." Finanzielle Intelligenz ist gefragt. Und die ist entwicklungsfähig. Mangelnde finanzielle Intelligenz wird aber bei uns oft falsch gedeutet und als Klugheit dargestellt - Klugheit im Sinne von Vernunft oder Vorsicht. Es heißt dann, man sei nicht der "hirnlosen Gier" zum Opfer gefallen.

      Lassen Sie sich von möglichen momentanen Turbulenzen an den Aktienmärkten nicht verunsichern. Nie waren die Zeiten für Anlagen in Aktien und Aktienfonds günstiger als heute. Eine Rendite von 500 Prozent in sieben Jahren liegt im Bereich des Möglichen.

      Zu Recht werden Sie fragen: "Was macht Sie so sicher?" Ich rede von einem großen 26 Jahre währenden Boom, der Ende 1982 seinen Anfang nahm und bis 2008 andauern wird. Damit ist nicht gemeint, dass es in einer solchen Zeit keine Börsencrashs geben kann. Schließlich haben wir seit 1982 einige Crashs gesehen und werden auch in den nächsten Jahren nicht von ihnen verschont bleiben. Gleichwohl haben sich die Kurse seit 1982 immer schnell wieder erholt. Und so wird es auch während der nächsten Jahre sein. Im Grunde genommen handelt es sich nur um unbedeutende Schwankungen innerhalb eines langfristigen Trends, der so freundlich wie der Sommer ist.

      Die Entwicklung der großen europäischen und US-Indizes zeigt: Bären- und Bullenmärkte haben einander immer abgewechselt. Aber im Durchschnitt betrugen die Kurssteigungen der Bullenmärkte 102 Prozent, die Kursverluste der Bärenmärkte dagegen nur 26 Prozent. Der durchschnittliche Bullenmarkt währte 46 Monate, der durchschnittliche Bärenmarkt nur zwölf Monate. Dieses Verhältnis wird tendenziell während der nächsten zehn Jahre weiter Bestand haben. Damit sind gute Renditemöglichkeiten in Fülle vorhanden.

      Schwankungen sind nur kleinere Veränderungen innerhalb größerer Zyklen. Ähnlich auch wie Tag und Nacht einander abwechseln. Diese kleineren Schwankungen sind schwer zu prognostizieren, weil sie vielen unvorhersehbaren Einflüssen unterliegen.

      Gleichwohl macht es Sinn, über die großen Zyklen nachzudenken, in denen sich die Wirtschaft und damit die Börse bewegen. Es wäre unsinnig anzunehmen, dass es eine größere Rezession nicht mehr geben kann und wird. Auch große Krisen wie 1929 kann es in Zukunft geben.

      Momentan können wir davon ausgehen, dass der freundliche Zyklus noch etwa zehn Jahre anhalten wird, bis wir eine große Trendwende erleben werden. Diese Annahme gründen wir vor allem auf zwei für die Aktienmärkte wesentliche Faktoren.

      - Der 80-Jahre-Zyklus: Alle 80 Jahre (bzw. alle zwei Generationen) erleben wir eine ökonomische Revolution. Eine konformistische Generation wechselt sich in der Regel mit einer individualistischen ab. Die individualistische Generation ist innovationshungrig und unternehmerisch. Sie bringt radikale neue Technologien und soziale Trends hervor. Sie fordert die alten Standards heraus, die an Produktivität nachgelassen haben. Die konformistische Generation greift hingegen die neuen Technologien auf und verarbeitet sie zu Institutionen, die einen Massenmarkt bedienen können. Die gegenwärtige Generation im Jahre 2000 ist eher als konformistisch zu bezeichnen.

      - Geburtenraten und Ökonomie: Es sind nicht nur die Zyklen, auf die ich meine Berechnungen stütze, sondern es gibt auch aussagekräftige demographische Studien, die eine recht genaue Analyse des Kaufverhaltens zukünftiger Generationen zulassen. Nach dieser Theorie ist die Vorhersage der Wirtschaftsentwicklung recht einfach. Es gibt nur einen wirklich fundamentalen Faktor: wie der durchschnittliche Verbraucher im Laufe seines Lebens vorhersehbar Geld ausgibt.

      Hier also die Theorie: Grundsätzlich wird unsere Wirtschaft vom Kaufverhalten der Menschen gesteuert. Wir müssen also wissen, in welcher Lebensphase Menschen durchschnittlich die größte Kaufkraft besitzen. Das ist erfahrungsgemäß in der Phase zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr der Fall. Der Höhepunkt ist mit 46,5 Jahren erreicht. Möglicherweise besitzt ein Mensch später in seinem Leben mehr Geld, aber zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr gibt er am meisten aus. Und dieses Ausgabeverhalten lässt die Wirtschaft boomen. Wenn also ein großer Teil der Menschen zwischen 40 und 50 Jahre alt sind, geht es einer Volkswirtschaft besonders gut.

      Meine Prognose für die Zukunft lautet: Die Mehrzahl der Baby-Boomer hat die Jahre ihrer größten Kaufkraft noch nicht erreicht. Wenn sie in diese Phase kommen, wird die Wirtschaft (und damit die Börse) noch einmal einen Sprung tun, der viele überraschen wird.

      Zwischen 2002 und 2009 - und in Deutschland eventuell noch einige Jahre danach - werden wir den größten Boom der Geschichte erleben.

      Nach meinen Erkenntnissen sollte die Inflationsrate für die nächsten zehn Jahre nicht wesentlich über zwei bis drei Prozent steigen. Nach 2009 jedoch ist eine Deflation zumindest in den USA voraussichtlich unvermeidlich. Und kurz darauf dürfte sie auch in Europa einsetzen.

      Warum? Weil das Wirtschaftswachstum auf Grund der sinkenden Gesamtkaufkraft der dann nachrückenden geburtenschwachen Jahrgänge zurückgehen wird. Zwar wird die technologische Entwicklung weitergehen. Dadurch haben wir eine weniger drastische Krise zu erwarten als 1929 bis 1933. Aber die Nachfrage wird zurückgehen. Und das wird mittelfristig fallende Preise hervorrufen - eben Deflation. Für diese Zeit müssen wir uns rüsten.

      Nun aber zu den Branchen der Zukunft. Es sind besonders diese Branchen, die dafür sorgen werden, dass die Aktienmärkte in den nächsten zehn Jahren weiterhin gewaltig boomen. Natürlich sollten wir als Anleger bemüht sein, die Indizes zu schlagen. Die älteste Methode, dies zu erreichen, ist, sich auf Werte zu konzentrieren, die den Index am stärksten wachsen lassen. Der Dax ist 1999 zwar um fast 40 Prozent gestiegen, dies hatte er aber "überwiegend" nur drei Werten zu verdanken: Mannesmann, Siemens und Telekom. Es gilt darum zu erahnen, welche Branchen die Indizes in Zukunft besonders beeinflussen werden. Dabei sollten wir besonders auf die folgenden drei Branchen achten: Technologie, Gesundheitswesen und den Finanzsektor.
      www.welt.de
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 12:52:21
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Guten Tag liebe Börsenfreunde....!

      Der Neue Malik ist vakant. Und wie immer, hat der Gute die richtige Medizin für unsere Freunde des Bullenlagers mitgebracht...;)

      Heute wieder schön zu sehen wie die Wahrheit aussieht.

      Die Märkte wollen dort hin, wo sie hingehören-und zwar ziemlich weit nach Süden...!!

      Strong Sell
      :D

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      D I E M A L I K - K O L U M N E:

      Amerikas Zahlen sind seit langem falsch

      Von Fredmund Malik


      Das viel gepriesene und naiv bestaunte amerikanische Wirtschaftswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden. Es war ein Medienereignis - sonst nichts.

      Wer das Wirtschaftsgeschehen in den USA, wo die meisten Irrungen der letzten Jahre in Ökonomie und Management ihren Ursprung haben, nüchtern analysierte, kam früh zum Ergebnis, dass die US-Wirtschaftszahlen seit langem nicht stimmen konnten und es heute noch immer nicht tun. Der sich über längere Zeit allwissend gerierenden Analystenzunft hätte das eigentlich auffallen müssen.

      Man wäre damit allerdings gezwungen gewesen, die Schönrednerei und Schönrechnerei einzustellen. Es hätte praktisch die gesamte Beurteilung und Bewertung von Aktien in ein anderes Licht gerückt, den Überbewertungen die Basis entzogen und viele Menschen, die sich in gutem Glauben an den Analystenmeinungen orientierten, vor Schaden bewahrt.

      Exzellente Statistik - miserable Ökonomie

      Das viel gepriesene und naiv bestaunte amerikanische Wirtschaftswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden. Es war ein Medienereignis - sonst nichts. Insbesondere sind die amerikanischen Wachstumsraten schon in ihrer offiziellen und veröffentlichten Form keineswegs größer als in früheren Perioden, wie jeder Vergleich seit dem Zweiten Weltkrieg beweist.

      Dazu kommt, dass sie durch den statistischen Effekt des sogenannten "Hedonic Price Indexing" massiv aufgebläht waren. Das ist ein Paradebeispiel für exzellente Statistik und miserable Ökonomie, wie man das im zahlengläubigen Amerika häufig beobachten kann, von wo es durch die Medien unkritisch übernommen und rund um die Welt verbreitet wird.

      Der dramatische Preiszerfall bei Computern und sonstigem IT-Equipment sollte durch das "Hedonic Price Indexing" korrigiert und in Einklang gebracht werden mit der ebenso dramatischen Verbesserung der Leistungskraft auf dem IT-Sektor. Der Effekt dieses "New Paradigm"-Gedankens war, dass die IT-Investitionen mit dem Zwanzigfachen ihres ökonomischen Wertes in die Berechnung des US-Sozialproduktes eingingen, was die scheinbar phantastischen Wachstumsraten kreierte.

      Real wurde dadurch selbstverständlich kein einziger Dollar mehr Volkseinkommen produziert, aber man hatte eine schöne Statistik. Hätte man gleiches in Deutschland getan, und den wirtschaftlichen Wert der Automobilproduktion mit der dramatisch gestiegenen Leistungskraft der Motoren in PS gemessen nach oben korrigiert, wäre Deutschland mit Abstand an der Spitze der weltwirtschaftlichen Entwicklung.

      Deutsche Autobauer - das wahre Produktivitätswunder

      Es gab nie ein Produktivitätswunder, außer in dem kleinen Segment der Herstellung von Computern. Professor Robert Gordon von der Northwestern University in Chicago ist einer der wenigen klarsichtigen Analytiker der publizierten Produktivitätszahlen.

      Wie Gordon immer wieder gezeigt hat, gab und gibt es keine quantitative Evidenz für die Behauptungen steigender Produktivität in der US-Wirtschaft. Einmal mehr glauben nur gewisse Consulting-Firmen, die sich schon in anderen Fragen massiv getäuscht haben, an das Märchen von der Produktivitätssteigerung und propagieren es weiterhin mit dem Eifer von mittelalterlichen Dogmatikern.

      Das wahre Produktivitätswunder der letzten zehn Jahre hat sich weitgehend unbemerkt in der deutschen Automobilindustrie abgespielt, die Anfang 90er Jahre weit zurück lag und heute weltführend ist.

      Die amerikanischen Gewinne waren kreativer Buchhaltung, zum Schluss bis an die Grenze der Fälschung von Bilanzen - und darüber hinaus - zu verdanken, aber nicht realer Wirtschaftsleistung. Sie sind erstens durch falsche Verbuchung von Stock Options einschließlich der daraus resultierenden Steuervorteile entstanden, zweitens durch die Aktivierung von Software-Ausgaben statt deren sofortige Abschreibung, drittens durch die mit den Stockoptions verbundenen tiefen Löhne und viertens durch Finanzmarktmanöver, wie etwa die Aktienrückkaufprogramme. Weitere Tricks kommen täglich zum Vorschein.

      Die Börsenhausse war nie auf echte Wertschöpfung gestützt, sondern auf die exorbitante Verschuldung aller amerikanischen Wirtschaftssegmente, zuletzt mit einem Faktor von eins zu drei. Das heißt, dass für jeden Dollar zusätzliches Sozialprodukt rund drei Dollar zusätzliche Schulden erforderlich waren, um die realwirtschaftlich eher lahme US-Wirtschaftsmaschinerie nochmals zu bescheidenen Leistungssteigerungen zu bringen. Die öffentliche Verschuldung Amerikas steigt nach wie vor und ist heute höher als zu jedem früheren Zeitpunkt.

      Erheblicher Korrekturbedarf

      Die gesamten amerikanischen Wirtschaftszahlen der letzten fünf Jahre sind falsch oder wurden falsch interpretiert und medienmäßig propagiert. Das Handeln der Menschen ist damit in eine falsche Richtung gesteuert worden, was wiederum eine massive Fehlallokation der Ressourcen zur Folge hatte. Dies führt jetzt, nachdem die Illusion einer stetigen Aufwärtsentwicklung der Konjunktur aufgegeben werden muss, zu massiven Korrekturnotwendigkeiten, deren Vollzug viel Zeit beanspruchen wird, vielleicht so viel, wie in Japan.

      Die Meinung, dass die amerikanische Wirtschaft so erfolgreich sei wegen ihres besonders guten Managements und ihrer fortschrittlichen Corporate Governance ist falsch - und die naive Nachahmung amerikanischer Denkweisen und Methoden in Europa und Asien ist gefährlich. Es gäbe vieles von Amerika zu lernen; Management und Wirtschaftspolitik gehören aber nicht dazu.

      manager-magazin.de, 03.06.2002, 12:25 Uhr

      http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/0,2828,184295,00.h…
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 15:10:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      @Jaja, die guten Telcos.....!! Ausschliesslich schweinische Nachrichten. Aber nach Aussage von Herrn Sommer und seiner degenerierten Klinkenputzertruppe der ganzen Banken ist doch alles in bester Ordnung. Und natürlich werden wir wieder erleben wie die gute Voicestream bombastische Zahlen vorlegen wird....;)

      Motzke meint

      Strong Rausschmeiss ....:D

      für die ganzen Telcos.

      Diese Ruinen haben den Boden noch lange nicht erreicht...!

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Before The Bell: US Aktien werden deutlich schwächer eröffnen

      Aufgrund einer Gewinnwarnung des Telekommunikationskonzerns Sprint notieren die US-Aktien heute im vorbörslichen Handel schwächer. Gegen 14.45 Uhr verliert der Nasdaq Future 2,5 Prozent auf 1.091 Punkte. Der S&P Future gibt 1,4 Prozent auf 997 Zähler.

      Sprint verlieren aufgrund der Warnung 18 Prozent auf 11,65 Dollar.

      Auch der Telekommunikationskonzern Qualcomm ist wegen der Sprint-Warnung unter Druck. Die Aktie verliert vorbörslich 12,6 Prozent.

      Ein weiterer Verlierer ist die Aktie von Nextel. Auch hier belasten Abstufungen und die Sprint Warnung den Kurs. Nextel verliert 12 Prozent auf 3,6 Dollar.

      Adobe verliert nach schlechten Quartalszahlen 10 Prozent auf 32,65 Dollar.

      Juniper Networks verlieren vorbörslich über 6 Prozent. Andere BlueChips wie Sun Micro, WorldCom und Microsoft geben zwischen 2 und 3 Prozent ab.

      Erwähnenswerte Kursbewegungen nach oben gibt es heute nicht.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.06.02 16:04:02
      Beitrag Nr. 37 ()
      hallo HM,

      da liegst du falsch, schau dir mal die bio´s an - tafel 319 auf n-tv.

      auch habe ich mir vor zwei tagen eine ariba bei knapp 2,00 usd. zugelegt.
      Avatar
      schrieb am 15.06.02 18:12:03
      Beitrag Nr. 38 ()
      @Hallo BA....

      Reines Wunschdenken mein Freund.

      Sie erinnern sich doch an unsere letzten Gespräche....! Wo bitte schön standen die avisierten Werte damals und wo stehen sie heute...? Zur Erinnerung...

      1.ACG
      2.CMRC
      3.KBC
      4.ARBA
      5.ITWO
      6.ESF
      7.SEBL
      8.PSFT
      9.THL

      usw,-usw,-usw..........................................!

      Können Sie mir bitte sagen, wie sich die genannten Shares in den letzten Wochen entwickelt haben...;)

      Dieser B2B-Müll ist immer noch viel zu teuer, so leid es mir tut. Aber diesen Dreck würde ich nicht einmal mehr mit der Kneifzange anfassen......!

      Selbst meine Lieblinge der letzten Jahre wie SAP,-GE,-IBM,- MO habe ich gnadenlos glatt gestellt. Und nun sitze ich auf Cash mein lieber BA und geniesse das Leben. Vor vielen Wochen war absehbar, dass die Bio-Blase nun endlich und endgültig der Schlachtbank zugeführt werden würde..! Ich bitte Sie, sich die diesbezüglichen Charts anzusehen. Ich sehen eine rasante Abfahrt, die mich an einen Ihrer Gletscher erinnert, welche Sie so bevorzugen. Aber es ist nicht der Stubai-Gletscher, sondern ein Bild, welches viele Anleger Milliarden von Dollars gekostet hat.

      Und noch immer sitzen tausende auf Kreditkäufen, welche immer mehr an Wert verlieren. Eine (leichte)Erholung wie gestern wird nicht als das gesehen, was es eigentlich ist. Die Fonds haben Zahltag mein Lieber. Das sind keine überzeugten Investoren, welche den Zug nicht verpassen wollen.

      Und es ist noch nicht zu Ende BA. Geben Sie mal gut auf Ihre Anlagen acht. Wenn Sie glauben, die so gerne bezeichnete Korrektur sei zu Ende und bis Ende des Jahres würden wir die allseits beliebte Herbstralley bekommen, wird gnadenlos enttäuscht werden. Der Dow steht immer noch dort oben. Aber das wird nicht mehr lange so bleiben...! Und wenn dieser Indizes jetzt verdientermassen so richtig ins Rutschen kommen sollte, dann werden einige noch Ihr blaues Wunder erleben. Dann werden viele wieder wöchentlich verbilligen können. Pech nur, dass sie dann über viele Jahre auf Papieren sitzen werden, welche nie mehr so richtig aus dem Gnick kommen werden...! Es ist vorbei BA. Über viele Jahre hat sich eine gigantische Blase aufgebaut, wie es sie vorher niemals gegeben hatte. Schauen Sie doch bitte einmal dies an ............................



      @Dies ist keine Erfindung vom alten Motzki, sondern beinharte Realität. Erst auf diesem Chart sehen Sie eigentlich die gigantische Übertreibung, welche ja noch immer vorherscht. Alle AG`s haben die letzten Jahre sich so ziemlich alles schön gerechnet. Und noch immer tun es die meisten, weil sie sich nicht mehr trauen die wirkliche Wahrheit ans Licht zu zerren..! Können Sie mir bitte einen vernünftigen Grund nennen, warum ein KGV von ca. 40 normal sein sollte...? Bald werden sie einstellige bekommen boerseaugsburg..!

      @Die Baisse hat gerade erst begonnen....! Und sie wird länger anhalten als vielen lieb sein wird...

      @Natürlich wird es nicht gehen jetzt ausschliesslich alle Titel gleichermassen zu schlachten oder zu verurteilen. Aber die Börse wird über viele Jahre ein echtes Problem bekommen, Sie werden es erleben..!

      Ich persönlich glaube nicht, dass es eine besonders gute Idee sein wird in nächster Zeit eine Investition in Aktien ins Auge zu fassen.

      Glück wünsche ich Ihnen trotz allem. Aber davon werden Sie jede Menge brauchen die nächsten Jahre.........:D

      Schönen Sonntag noch nach Augsburg....wünscht.........

      HM

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 16:54:33
      Beitrag Nr. 39 ()
      @Guten Tag liebe Börsenfreunde...!

      Wieder einmal ein schöner Bericht zum Querlesen. Anregung für die eigenen Gedanken sollten gewährleistet sein....;)

      Viel Spass wünscht..........

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      DIE ZEIT

      Politik 25/2002

      Die schamlosen Chefs


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      Gier, Korruption, Betrug: Warum es gut ist, wenn die Aktien fallen

      von Marc Brost


      Manchmal will einer nur provozieren - und trifft doch die Wahrheit. "Korruption und Gier an der Wall Street haben das Klima vergiftet", warnt Barton Biggs, Chefstratege der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley. Er entwirft ein Schreckensbild: In den kommenden drei Jahren falle der Dow Jones auf ein Fünftel des heutigen Werts, aufgebrachte Aktionäre verklagten Vorstände, Fondsmanager oder Wertpapieranalysten, und sollte es überhaupt gelingen, das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen, dann dauere das länger als eine Generation.

      Die Börsen in Europa und Amerika taumeln von einem Tiefstand zum nächsten. Der Deutsche Aktienindex hat seit Jahresbeginn mehr als elf Prozent verloren. An der New Yorker Technologiebörse Nasdaq sanken die Kurse in sechs Monaten um dramatische 25 Prozent. Allein in Deutschland vernichtete der Aktiensturz in diesem Jahr fast 100 Milliarden Euro. Inzwischen ist der Kauf amerikanischer Blue Chips riskanter als der Erwerb einer nordsibirischen Unternehmensanleihe. Die Börsianer erleben keinen schwarzen Freitag, sie durchleiden schwarze Wochen. Denn selbst bei guten Wirtschaftsdaten kennen die Kurse nur eine Richtung: nach unten. Die amerikanische Arbeitslosenquote ist besser als erwartet? Der Dow Jones fällt. Das US-Wirtschaftswachstum ist erstaunlich stark? Die deutschen Aktien folgen den amerikanischen in die Trostlosigkeit.

      Jahresgehalt: 40 Millionen

      Schon ist vom Kasino der Kurse die Rede, von Spekulanten, die Aktien erst steil nach oben jagten, um sie jetzt nach unten zu prügeln - ohne Rücksicht auf ahnungslose Kleinanleger, die dabei den letzten Pensionsgroschen verlieren. Doch die Wahrheit ist grausamer: Am Finanzmarkt geht es so vernünftig zu wie schon lange nicht mehr. Und die Kurse sind noch gar nicht tief genug gesunken.

      Mit einem Mal wird klar, dass die Börse nicht unter den geplatzten Träumen der New Economy leidet. Es sind vielmehr die alten Probleme des Kapitalismus in seiner Rohform: Gier, Maßlosigkeit und Vertrauensbruch.

      Da kassiert Dennis Kozlowski, der umjubelte Chef des amerikanischen Mischkonzerns Tyco International, ein Gehalt von mehr als 40 Millionen Dollar - und weil das nicht reicht, hinterzieht er angeblich noch Steuern. Der Staatsanwalt ermittelt, die Tyco-Aktien stürzen ab. Da führt Bernie Ebbers, der Exchef des US-Telefonriesen Worldcom, sein Unternehmen an den Abgrund - und genehmigt sich einen 400-Millionen-Dollar-Kredit aus der Firmenkasse.

      Da verschleiern die Manager des texanischen Energieriesen Enron über Jahre die wahre Finanzlage ihres Konzerns und kassieren - kurz bevor sie die größte Pleite der Wirtschaftsgeschichte eingestehen - mal eben noch 1,1 Milliarden Dollar. Da schreiben Wirtschaftsprüfer lieber Gefälligkeitsgutachten, als einen Kunden zu verlieren. Da bejubeln Analysten der Investmentbank Merrill Lynch in offiziellen Studien eine Aktie als "klaren Kauf", weil das dem Arbeitgeber wertvolle Aufträge sichert, und verraten nur intern, was sie wirklich davon halten - "a piece of shit". Bis Ende März mussten sich in den Vereinigten Staaten schon mehr als 60 börsennotierte Unternehmen wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung verantworten.

      Binnen sechs Monaten hat sich das Bild des Kapitalmarktes radikal gewandelt. Was rechtfertigt die Machtfülle in der Hand eines Chief Executive Officers, wenn er sie dazu einsetzt, sich schamlos zu bereichern? Wem hilft der Glaube an die langfristige Überlegenheit der Aktie, wenn Analysten, Wirtschaftsprüfer und Investmentbanker die Zahlen so lange schönreden, bis der Börsenkurs erst explodiert und dann zusammenfällt?

      Dabei geht es in erster Linie nicht darum, wie viele Manager sich zu viel Geld in die Tasche steckten. Und es ist im Grunde auch unerheblich, ob nun zwei Analysten ihre Studien manipulierten oder 22. Vielmehr konnten sich Gier, Korruption und Betrug nur ausbreiten, weil alle Beteiligten vorgaben, genauestens kontrolliert zu werden. Kaum ein Unternehmen, dass sich nicht selbst Regeln zur Unternehmensführung und -kontrolle, der corporate governance, gegeben hat. Aber sie waren ihre eigenen Kontrolleure. Kaum ein Wertpapierhaus, das nicht auf einen freiwilligen Verhaltenskodex seiner Investmentbanker verweisen kann. Alles Fassade. Die Scharaden blieben unentdeckt, solange die Kurse stiegen und jeder kräftig Geld verdiente.

      "Gier ist gut", dröhnte der Spekulant Gordon Gekko alias Michael Douglas schon 1988 im Kinohit Wall Street. Seine Rolle wurde stilbildend für eine ganze Generation junger Börsianer. Für die geprellten Privatanleger des Jahres 2002 klingt das wie Hohn. Was ist von Politikern zu halten, die ihre Wähler auffordern, mehr Geld in Aktien und Fonds zu stecken, weil die staatliche Rente allein nicht ausreiche? Kein Wunder, dass selbst bei positiven Meldungen jetzt die Kurse krachen. Die guten Nachrichten könnten ja gefälscht sein. Das Vertrauen in den Anstand der Unternehmensvorstände ist gebrochen, auch in Deutschland. Die "ehrbaren Kaufleute" des Mittelstands - es gibt sie ja - werden in Mitschuld genommen; dabei sind sie die Leidtragenden.

      Falsches Vorbild Amerika

      Doch aus der Glaubwürdigkeitskrise wächst die Vernunft. Enttäuschte und betrogene Anleger wollen zu Recht wieder Fakten sehen - also tatsächliche Gewinne, keine Prognosen. Und gemessen daran, sind zahlreiche Aktienkurse immer noch zu hoch. Ganz gleich, wie tief die Börse bereits gestürzt ist.

      Als der amerikanische Notenbankchef Alan Greenspan im Dezember 1996 das erste Mal vom "irrationalen Überschwang" der Börsen sprach, stand der Dow Jones bei 6500 Punkten - gut ein Drittel niedriger als heute. Warum sollte er nicht wieder dort landen? Falls in den globalisierten großen Aktiengesellschaften nicht der Weg zurück zur Bilanzwahrheit und -klarheit gefunden wird, geht es weiter bergab.

      Ein modernes Wirtschafts- und Finanzsystem basiert auf der größtmöglichen Freiheit des Einzelnen, und es braucht gleichzeitig ein verlässliches Regelwerk, das für alle gilt. Die Gier Einzelner hat diesen Rahmen gesprengt. Das ist nicht neu. Spekulationswellen und Vertrauenskrisen hat es immer gegeben, 1929 mündete der Börsenkrach gar in die Große Depression. Doch danach wurde in Amerika die Bilanzprüfung eingeführt und wenig später auch die Börsenaufsicht gegründet.

      Heute werden Reformen zwar diskutiert, doch in den Vereinigten Staaten sperren sich die Unternehmen gegen jede Verschärfung der Aufsicht. Nahezu alle Gesetzesvorhaben, die nach der Enron-Pleite auf den Weg gebracht wurden, sind versandet. Die Europäer starren gebannt darauf, was die Amerikaner jetzt tun, um dann dem Vorbild zu folgen. So hat es der Alte Kontinent zuletzt immer gehalten: Bei der Frage, nach welchen Prinzipien man ein Unternehmen führt, und bei den Managergehältern. Das Vorbild war falsch.

      Kein deutscher Aktionär wird künftig klaglos ein zweistelliges Millionengehalt des Vorstandschefs akzeptieren, wenn der Börsenwert des Unternehmens schwächelt. Kein Politiker kann die Augen schließen, wenn die Börse als wichtigste Finanzierungsquelle der Unternehmen ausfällt. Das sind die Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft. Es gibt sie, aber es dauert eine Weile, bis sie greifen. Es dauerte fast 30 Jahre, bis der amerikanische Aktienmarkt den Stand von 1929 wieder erreichte.
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      schrieb am 16.06.02 17:06:17
      Beitrag Nr. 40 ()
      @Da wir ja am Wochenende ein wenig mehr Zeit mitbringen, lassen wir eben auch einmal den guten Thomas Mayer zu Wort kommen. Wie immer gilt. Ist nicht als Stein der Weissen zu sehen, sondern lediglich als Anregung für allzu abgestumpfte Bullen gedacht....;)

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      D I E G O L D M A N - S A C H S - K O L U M N E


      Noch 14 Jahre Bärenmarkt?


      Von Thomas Mayer


      Die internationalen Anleger hoffen auf ein baldiges Ende der Aktienbaisse. Diese Hoffnung könnte enttäuscht werden. Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation zeigt, dass einiges gegen eine schnelle Erholung spricht.

      Obwohl das Konjunkturtal inzwischen hinter uns liegt, will auf den internationalen Aktienmärkten keine rechte Freude aufkommen. Nach einer schnellen Erholung im vierten Quartal letzten Jahres haben die wichtigen Aktienindizes unter hohen Schwankungen wieder nachgegeben.


      Die Gründe dafür dürften in der andauernden Katerstimmung nach dem Aktienboom der neunziger Jahre und an der Unsicherheit über die weiteren Wirtschaftsaussichten liegen. Beide Faktoren werden wohl noch eine Weile fortbestehen, so dass sich die Aktienanleger für die absehbare Zukunft auch weiterhin auf magere Erträge bei hoher Volatilität einstellen müssen.

      Die Spitze der Aktienpreise liegt nun schon zwei Jahre hinter uns und viele Anleger fragen sich, ob denn der Bärenmarkt demnächst nicht an die Altersgrenze stoßen und einem neuen Aufschwung Platz machen könnte. Ein Blick in die Geschichte des US-Aktienmarkts zeigt jedoch, dass dies keineswegs der Fall zu sein braucht.


      Drei große Baisse-Phasen

      Seit Beginn des letzten Jahrhunderts gab es drei ausgeprägte Phasen real sinkender Aktienpreise (gemessen am inflationsbereinigten Standard and Poor`s Composite Index

      Die erste Phase dauerte von September 1906 bis Dezember 1921 und brachte einen Fall des S&P-Index um 68 Prozent.

      Die zweite Phase begann im September 1929 und endete im Juni 1949. Dazwischen fielen die Aktienpreise mit großen Schwankungen erstaunlicherweise ebenfalls um 68 Prozent.

      Die dritte Phase dauerte schließlich von Dezember 1968 bis Juli 1982 und brachte einen inflationsbereinigten Rückgang des S&P-Index um insgesamt 63 Prozent.

      Ausgeprägte Baissen im US-Aktienmarkt dauerten also im Schnitt 16 Jahre und ließen die Preise inflationsbereinigt um 66 Prozent fallen. Dagegen nimmt sich der bisher rund zwei Jahre dauernde Rückgang der Aktienpreise um insgesamt rund 28 Prozent eher bescheiden aus.

      Hohes KGV als Vorbote großer Bärenmärkte

      Aber vielleicht handelt es sich ja gegenwärtig nicht um einen der großen historischen Bärenmärkte. Vielleicht haben wir es ja eher mit einer jener kürzeren Korrekturphasen zu tun, die in den langen Bullenmärkten immer wieder auftraten.

      In seinem Bestseller "Irrational Exuberance" hat Robert J. Shiller ein hohes Verhältnis der Aktienkurse zu den Unternehmensgewinnen als Vorbote großer Bärenmärkte ausgemacht. So ging dem Bärenmarkt von 1906 bis 1921 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV, wobei die Gewinne im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre ausgedrückt werden) von 20 im Januar 1906 voraus. Im September 1929 betrug das KGV knapp 33, im Dezember 1968 gut 22.

      Auf der Spitze des letzten Bullenmarkts stieg das KGV nach Robert Shillers Rechnung auf über 44 im Dezember 1999. Damit war der Markt nach dieser Rechnung doppelt so hoch bewertet wie 1968 and immerhin noch um ein Drittel teurer als 1929. Dies lässt vermuten, dass der seit 2000 zu beobachtende Rückgang der Aktienpreise keine Zwischenepisode in einem Bullenmarkt, sondern die Korrektur einer extremen Überbewertung darstellt.

      Allerdings ist die Korrektur noch nicht sehr weit fortgeschritten. Folgt man Shillers Methode, die inflationsbereinigten Aktienkurse in Beziehung zu dem Durchschnitt der realen Unternehmensgewinne der vergangenen zehn Jahre zu setzen, kommt man auf ein KGV von gegenwärtig ungefähr 27.

      Der Vorteil der Shiller-Methode

      Dies liegt zwar unter dem Bewertungsniveau von 1929, aber noch deutlich über dem Wert von 1968. Außerdem - und dies ist wichtiger - liegt das gegenwärtige KGV weit über dem Durchschnitt der Jahre 1881 bis 2002 von knapp 16 und noch weiter über den Werten von weniger als 10, die am Beginn längerer Bullenmärkte standen.

      Natürlich kann man gegen die von Shiller favorisierte Methode der KGV-Berechnung einwenden, dass sie wegen der Einbeziehung der Gewinne der vergangenen zehn Jahre extrem konservativ ist. Doch hat diese Methode den Vorteil, weniger anfällig für in der jüngeren Vergangenheit oft schön gerechnete Gewinne und optimistische Gewinnprognosen zu sein.

      Anzeichen für eine andauernde Überbewertung

      So erwartet zum Beispiel der Konsens der Analysten einen Anstieg des Gewinns pro Aktie im S&P500-Index um 16 Prozent dieses Jahr auf 52 Dollar. Damit würde bei einem S&P500-Index von 1040, wie kürzlich noch gesehen, das KGV dieses Jahr bei 20 liegen. Viele Investoren halten dies noch für hinnehmbar.

      Neuerdings berechnet Standard and Poor`s jedoch sogenannte Kerngewinne, die z. B. die Kosten von Aktienoptionsplänen für Mitarbeiter und von Unternehmensumstrukturierungen berücksichtigen, und die Gewinne aus betrieblichen Pensionsfonds ausklammern. Nach dieser Rechnung dürfte der bereinigte Gewinn bei 36 Dollar pro Aktie und das KGV immer noch bei rund 29 liegen, was auf eine andauernde Überbewertung schließen lässt.

      Alles in allem lässt sich also aus historischer Sicht festhalten, dass weder die bisherige Dauer der Baisse noch der Rückgang der Aktienpreise oder der Bewertungsniveaus auf ein baldiges Ende der Katerstimmung im Markt schließen ließe.

      Die Optimisten werden einwenden, dass historische Betrachtungen bei der Aufstellung von Prognosen nur wenig helfen. Dies ist sicherlich nicht ganz falsch. Versuchen wir also, die Lehren aus der Vergangenheit mit einigen Überlegungen über wahrscheinliche künftige Entwicklungen abzugleichen.

      Dazu nehmen wir als Ausgangspunkt den von Standard and Poor`s aus den Analystenvorhersagen für dieses Jahr errechneten Gewinn von 36 Dollar pro Aktie im S&P500-Index Außerdem wollen wir annehmen, dass die US-Wirtschaft ab nächstem Jahr mit einer realen Trendrate von 3,25 Prozent wächst, die Inflation im weiteren Trend bei 2,25 Prozent liegen wird, der risikofreie Nominalzins beim gegenwärtigen Nominalzins auf zehnjährige US-Staatsanleihen von rund 5,0 Prozent bleibt, und 60 Prozent der Gewinne pro Aktie als Dividende ausgeschüttet wird.

      Analyse mit dem Dividend Discount Modell

      Folgt man dem Dividend Discount Modell, wäre auf der Basis dieser Erwartungen ein Indexwert von 1040 für den S&P500 dann gerechtfertigt, wenn die Aktienrisikoprämie 2,6 Prozent betragen würde. In diesem Fall läge das faire KGV wie oben erwähnt bei annährend 29.

      Eine Aktienrisikoprämie in dieser Größenordnung konnte während des Bullenmarkts der 90er Jahre beobachtet werden, liegt jedoch weit unter dem historischen Durchschnitt von 5 bis 7 Prozent und passt nicht in eine Zeit, in der die Aussichten über den weiteren Verlauf der zyklischen Erholung und der langfristigen Wachstumsrate der US-Wirtschaft stark gestiegen sind.

      Der faire Wert des S&P500

      Verlangt man aber auch nur eine wenig höhere Risikoprämie, liegt der faire Wert des S&P500 deutlich unter den bislang gesehenen Werten. Fordern die Marktteilnehmer z.B. eine Aktienrisikoprämie von 3,5 Prozent, so ergibt sich bei ansonsten gleichen Annahmen ein Indexwert von 760 und ein KGV von 21.

      Bei einer Risikoprämie von 4,5 Prozent ergibt sich ein Indexwert von 570 (62 Prozent unter dem Höchststand von 2000) und ein KGV von rund 16 (was dem langjährigen Durchschnitt entsprechen würde).

      Die Katerstimmung wird noch eine Weile andauern

      Sowohl der Rückblick als auch der (unter hoffentlich vernünftigen Annahmen erstellte) Ausblick lassen wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende der Aktienbaisse zu. Diese Aussage wurde am Beispiel der USA erläutert, könnte aber auch für andere Aktienmärkte gelten.

      Trotz günstigerer Bewertungen wird es für diese Märkte schwer sein, eine positive Preisdynamik zu entwickeln, solange der US-Markt im Abwärtstrend bleibt. Natürlich heißt dies nicht, dass mit Aktien kein Geld mehr verdient werden könnte.

      Kräftige Zwischenerholungen sind auch in Bärenmärkten wahrscheinlich und manche Aktien werden sich von der Entwicklung der Marktindizes abkoppeln können. Jedoch können sich Aktieninvestoren bis auf weiteres nicht mehr darauf verlassen, dass ein freundliches Marktumfeld alle in ihrem Portfolio versammelten Boote heben wird.
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 17:12:49
      Beitrag Nr. 41 ()
      @Hätte ich doch fast übersehen. Ist leider wie immer. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr...(hihihi...)!!

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      Hierzu der Artikel aus der Welt:

      Wann platzt die Blase?

      Verunsicherte Anleger lenken immer mehr Geld in Immobilienfonds. Doch gleichzeitig herrscht Flaute am Büromarkt. Eine brisante Situation bahnt sich an

      Von Frank Stocker und Michael Höfling

      Frankfurt/Berlin - Stau am Frankfurter Westkreuz - wie jeden Tag. Zeit, sich ein wenig umzusehen. Neuerdings treffen die Blicke der Autofahrer dabei auf einen Wald. Einen Schilderwald, der die Bürovorstadt Niederrad überwuchert. "Büroflächen zu vermieten", "Mieter gesucht" oder - ganz innovativ - "miet me".

      Mittendrin das ehemalige Fiathochhaus. Seit Monaten steht es leer. Neue Mieter auch hier dringend gesucht - von der Deka. Denn das Gebäude gehört zu den Liegenschaften des Deka Immobilienfonds. Nicht besser sieht es bei den anderen Immobilienfonds aus. Die HypoVereinsbank-Tochter iii-Fonds sucht beispielsweise für ihre Ladenflächen beim Frankfurter Hauptbahnhof Nachmieter - bislang ebenfalls erfolglos.

      Es herrscht Flaute am Büromarkt, selbst in Toplagen. Immobilien sind ganz offensichtlich zurzeit keine lohnende Anlage. Doch viele vom endlosen Börsenabsturz verschreckte Anleger scheinen davor die Augen zu verschließen: offene Immobilienfonds verzeichnen Rekordzuflüsse. Fast acht Milliarden Euro sind von Januar bis April in die 19 Fonds in Deutschland geflossen - mehr als im ganzen Jahr 2001.

      "Die Anleger sind dabei, denselben Fehler zu machen wie in der Boomphase der Aktienmärkte", glaubt daher Rüdiger von Nitzsch, Wirtschaftsprofessor an der Universität Aachen. Sie suchen derzeit nach sicheren Anlagen. "Fatalerweise glauben sie, diese in den Immobilien gefunden zu haben", so der Experte für Behavioral Finance, dem Verhalten der Anleger an den Kapitalmärkten. Schließlich hat noch nie ein Immobilienfonds auf Jahresbasis einen Verlust ausgewiesen. "Die Investoren verkennen dabei aber, dass sich auch hier nachfragegetrieben eine Blase bilden kann. Und wenn die platzt, kann das Geld auch zu einem großen Teil weg sein", warnt Nitzsch.

      Warnsignale gibt es genug. Nur noch 400.000 Quadratmeter Bürofläche wurden im ersten Quartal in den deutschen Großstädten vermietet. Das sind fast 50 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig kommen in den nächsten Monaten über eine Million Quadratmeter an spekulativ errichteten Flächen auf den Markt. Die Immobilienberater von Jones Lang Lasalle rechnen daher, dass die Leerstandsquote bis Ende des Jahres um über die Hälfte auf rund fünf Prozent explodiert. Auch Fonds werden davon betroffen sein: Rund zwölf Prozent ihrer Mietverträge laufen bis Ende des Jahres aus. Bis Ende 2003 kommen weitere zehn Prozent dazu.

      Noch rechnet niemand mit den Leerstandsquoten von acht bis neun Prozent, wie sie Anfang der neunziger Jahre herrschten. Doch nicht nur der Leerstand bereitet den Fondsmanagern Sorgen. Ein weiteres Problem ist ihr Erfolg. Die Fonds dürfen über höchstens 49 Prozent Cash verfügen. Wegen der immensen Mittelzuflüsse müssen sie daher investieren. "Das hat zu einer Angebotsverknappung von 1-a-Immobilien geführt", erklärt Detlef Glow, Leiter Fondsresearch bei der tecis Asset Management. "Dadurch müssen immer häufiger auch Objekte in nicht ganz optimaler Lage, mit schlechterer Vermietbarkeit und Mietern von eher unsicherer Bonität gekauft werden", berichtet er. Und so lange das Geld nicht investiert ist, schlummert es auf niedrig verzinsten Geldmarktkonten - auch das drückt auf die Rendite.

      Die Deka versucht die Angebotsverknappung auf dem deutschen Markt zu umgehen, indem sie verstärkt im Ausland investiert. "Internationale Märkte bieten zurzeit höhere Renditen als der deutsche", erklärt Christian Fischer, Direktor Immobilien Research Marketing. Das vierte Finanzmarktförderungsgesetz, das soeben verabschiedet wurde, greift der Fondsgesellschaft dabei unter die Arme. Die Grenze von maximal 20 Prozent Investitionen im Nicht-EU-Ausland wurde gekippt. Fischer schaut sich zurzeit vor allem bei den EU-Beitrittskandidaten in Osteuropa um. Außerdem hat die Deka soeben erstmals ein Objekt in Tokio erworben.

      Doch auch der Gang ins Ausland bietet keine Gewähr vor Renditerückgängen. Die Büromarktkrise ist international. In London ist das vermietete Volumen um 70 Prozent zurückgegangen, in Paris um 55 Prozent. Und in Stockholm sind die Spitzenmieten schon um 25 Prozent gefallen.

      Richtig ungemütlich könnte es für die Immobilienfonds aber werden, wenn die Stimmung an den Börsen dreht. "Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn die Aktienmärkte wieder anspringen und die Anleger massenweise ihre Anteile an Immobilienfonds auf den Markt werfen", sagt Adriaan Bonauer vom Fondsanalysehaus Morningstar.de. "Eine Immobilie lässt sich nun mal nicht von heute auf morgen verkaufen, und wenn, dann sicher nur weit unter Marktwert", gibt entsprechend an ein Investment im Bereich Immobilienfonds heran", glaubt er. Adriaan Bonauer rät verunsicherten Anlegern dennoch, derzeit statt auf die teuren Immobilienfonds lieber auf Rentenfonds zurückzugreifen. "Das bisschen Mehr an Rendite wiegt die Nachteile nicht auf", glaubt er. Und für "Schwachsinn" hält er es, "wenn Leute, die eine Eigentumswohnung besitzen, zusätzlich in Immobilienfonds investieren". Alles in allem genug Stoff zum Nachdenken im nächsten Stau.

      http://www.welt.de/daten/2002/06/16/0616fi338433.htx
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 19:56:39
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo HM,

      bei diesem herrlichem wetter wüßte ich besseres, als indikatoren für das nächste down zu suchen.

      Leider habe ich enorme probleme mit meinem pc. das ding stürzt in der regel nach 5 minuten ab.
      ausschalten und dann 5 minuten warten. dann geht das ding wieder für die nächsten 5 minuten.

      na ja, nächste woche bekommeich mein notebook wieder.

      ariba ist ein reiner zock. sl für morgen ist gesetzt. mir reichen da 15% gewinn bei 1.000 gekauften shares.

      und übernächste woche habe ich geschäftlich in berlin zu tun.

      dann wünsche ich dir noch alles gute und gehe in gottes namen anderen
      beschäftigungen nach als weiterhin diese garstige börse zu verfolgen.
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 09:22:25
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Guten Morgen boerseaugsburg...

      Aber das mache ich ganz sicher mein Freund. Diese Dinge erledige ich sozusagen nebenher..! Und ich mache gerade viele sehr schöne Dinge mit meinen freigewordenen Mitteln. Und ich habe nie besser als in den letzten Monaten geschlafen...(hihihi..)!

      Übrigens ist/war das Wetter in Berlin nicht so toll ba..! Temperaturen waren in Ordnung, aber so richtig die Sonne hat nicht gescheint. Sie haben wohl so richtig dolles Biergarten-Wetter in Augsburg (und München)!! Geniessen Sie es.

      Schöne Grüsse....

      HM

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      Den können wir aber auch nicht unterschlagen obwohl verspätet...;)

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      Freitag 14. Juni 2002, 15:51 Uhr
      IBM schließt vier DVO-Standorte
      Bei der IBM-Tochter DVO sollen zum Jahresende vier der sieben Standorte geschlossen werden. Betroffen seien der Hauptsitz des EDV-Dienstleisters in Oberhausen sowie die Niederlassungen Aachen, Wuppertal und Magdeburg mit insgesamt 317 Stellen. Dies teilte IBM in Stuttgart mit.

      Erhalten bleiben die Standorte Berlin, Bonn und Grevenbroich. IBM will Aufhebungsverträge und Ersatzstellen anbieten. Die Gewerkschaft ver.di warnte vor der Unterzeichnung von Aufhebungsverträgen und kündigte Proteste an.

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      Schlechte Aussichten
      Die schwer gebeutelte Computer- und Telekommunikations-Branche in Deutschland rechnet in diesem Jahr nicht mehr mit einer Verbesserung der Lage. Anders als bislang erwartet werde das Umsatzplus im Jahr 2002 mit etwa 1,7 Prozent genauso gering ausfallen wie im Vorjahr, sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom Volker Jung.

      Es wird knapp über der Null-Linie liegen“, präzisierte er. Auf der Computermesse CeBiT im März war der Verband noch von 4,2 Prozent Wachstum für das laufende Jahr ausgegangen. Ein Stellenabbau sei in vielen Unternehmen unvermeidbar. „Wenn Sie mit den Kosten runter müssen, weil Ihnen Aufträge wegbrechen, haben Sie überhaupt keine andere Möglichkeit, als auch beim Personal den Rotstift anzusetzen», sagte Jung. Damit die Unternehmen flexibler auf die Nachfrageschwankungen reagieren könnten, seien mutige Reformen der Arbeitsmarktpolitik nötig. Dazu gehöre auch die Abschaffung der täglichen Höchstarbeitszeit. „Das Arbeitsministerium hat bei seinen Entscheidungen weiterhin den typischen Fabrikarbeiter im Auge“, kritisierte Jung. Die Bedürfnisse der High-Tech-Branche würden dabei nicht berücksichtigt. Auch für das kommende Jahr rechnet der Verband, der einen Großteil der Hersteller von Produkten der Computer- und Telekommunikations-Industrie vertritt, inzwischen mit einem deutlich geringeren Wachstum als noch im März. Die erhofften 8,6 Prozent seien wohl nicht erreichbar, sagte Jung. Auch sei fraglich, ob die zweistelligen Wachstumsraten der im Jahr 2000 abgerissenen Boomphase nochmals zu schaffen sind. Insgesamt werde der Umsatz der Branche 2002 voraussichtlich bei rund 140 Milliarden Euro liegen.
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 14:04:50
      Beitrag Nr. 44 ()
      Dieser Chart von 1901-2001 ist ja ganz interessant, aber wer
      sagt denn das der Anstieg von 1409% schon das Ende der
      Fahnenstange ist. Vielleicht haben wir es im Moment nur mit
      einer Korrektur zu tun und der Anstieg setzt sich anschliessend
      wieder fort. Was ist, wenn dann aus den 1409% sogar noch
      2800% werden und der Dow dann bei 20.000 Punkten steht? Dann
      geht es einem wie Roland Leuschel, der seit 15 Jahren bearisch
      ist und den schönen Hype verpasst hat. Ich denke der Finale
      Crash kommt erst im Bereich von 20.000 Punkten im Dow. Bis
      dahin kann man noch gutes Geld verdienen, vorrausgesetzt man
      steht nicht an der Seitenlinie.
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 15:15:52
      Beitrag Nr. 45 ()
      @metzki..

      Vielen Amis wird es die nächsten Jahre genauso gehen, wie den von Ihnen so bemitleideten Japanern...;)

      Genau dies wird die Masche der nächsten Jahre von der Analysten&Banken-Mafia sein. Jetzt wo es billig ist/wird, mächtig nachkaufen und verbilligen. Und wenn nötig sogar auf Kredit..;) !! ....:D

      Dann kann/sollte auf die nächsten Jahre nix anbrennen. Ist ja richtig. Aber anbrennen wird so ziemlich alles für den Kleininvestor und Lemming. Ausser natürlich für unsere Freunde des Geldgewerbes..(hihi..)!

      Deshalb immer schön verbilligen metzki...! Dann wird dies schon eines Tages. Immer vorausgesetzt, Sie werden 200Jahre alt mein Freund....:laugh:

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 21:34:00
      Beitrag Nr. 46 ()
      @metzki

      so lange es die Börse gibt , gibt es auch Leute wie herr motzki die in Vielen was sie sagen und denken zwar recht haben aber doch immer auf lange Sicht daneben liegen da die Börse seit Jahrzehnten nur eine Richtung kennt und das ist nach oben.
      Sie kümmert sich nun mal z.T. ein Dreck um die fundamentale Lage der Wirtschaft solange alles gut verpackt und gut inszeniert ist.
      In diesem Spiel gibt es eben Institutionen die sehr gutes Geld an dem Börsentheater verdienen und die lassen sich eben immer wieder was neues einfallen damit am Ende wieder steigende Kurse gerechtfertig sind.
      Es kommt eben immer wieder drauf an aus welchem Blickwinkel man die ganze Sache sieht ;) und die Menschheit besitzt sehr viel Fantasie und genau das machen sich die ,, Börsenmachen „ zu nutze :) und wie man sieht seit Jahrzehnten mit steigendem Erfolg.

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 21:50:31
      Beitrag Nr. 47 ()
      @ Herr motzki

      Wo sollen denn die Unmengen Geld hin, die nach Anlage suchen? Im Moment werden die ImmoFonds mit Geld zugeschüttet, auch Gold und Rentenpapiere sind im Moment angesagt. Börsianer sind aber wie Alkoholiker. Am Morgen nach der Party heisst es " nie wieder Alkohol" und am Abend wird dann doch schon wieder zugelangt. Wenn die Börsen sich stabilisieren und wieder steigen kommen sie alle wieder, wetten?

      In den letzten 2 Jahren hat ja auch eine Marktbereinigung stattgefunden, viele Schrottfirmen sind Pleite und vom Kurszettel verschwunden oder zu Pennystocks mutiert. Davon werden langfristig die Blue Chips wie Microsoft, IBM usw. profitieren. 20.000 im Dow scheinen mir in den nächsten Jahren durchaus machbar. Warum sollte eine IBM nicht wieder bei 140 $ notieren, oder eine Microsoft bei 120 $. Oder AT&T bei 30 $. Die Firmen die diese schweren Zeiten überleben sind die grossen Gewinner von Morgen. Ich sage sogar die Deutsche Telekom sieht nächstes Jahr schon wieder die 30 Euro, weil viele Konkurrenten dann platt sind. Ich könnte mir auch vorstellen das Microsoft sich an DTE beteiligt. Microsoft hat Geld und DTE ist billig. Der Phantasie sind bei diesen Ausverkaufskursen keine Grenzen gesetzt.

      So wie es im Moment aussieht werden wir die Septembertiefs nicht mehr testen. Dann haben wir einen schönen Doppelboden. Einem weiteren Aufschwung an den Börsen steht dann nichts mehr im Wege. Möglicherweise hat er heute begonnen. Das allerwichtigste für eine neue Haussee ist reichlich vorhanden, nämlich Geld, Geld und nochmals Geld, welches nach Anlage sucht.
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 22:23:29
      Beitrag Nr. 48 ()
      @Aktienwatcher...

      Ich würde Sie bitten einen Blick auf diesen Indizes zu werfen ....



      @Sehen Sie was hier das letzte Jahrzehnt geschehen ist..? Sie sehen doch gewiss daselbe wie ich, oder...! Und jetzt seien Sie bitte noch eingedenk, mit welchen Betrügereien die letzten Jahre beschissen wurde, bis sich die Balken bogen. Und es kommt noch schlimmer. Sie scheinen nicht sehen zu wollen, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis die ganze Wahrheit ans Licht gezerrt wird. Natürlich haben/hatten alle diese Spielchen beinahe bis zur Perfektion drauf. Aber jetzt ist es (bald) zu Ende mit dieser Herrlichkeit...!

      Die Baisse hat ja noch gar nicht wirklich begonnen meine Herren. Das dieser ganze Bio-B2B-Müll so ziemlich auf Null geschrottet wurde, ist ja nur zwangsläufig und gerecht. Aber was hier fehlt sind die ganzen Dow-Werte, welche immer noch den Dow auf diesem Niveau halten...! Das ist einfach lächerlich angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes. Der Salami-Crash wird gnadenlos weiter gehen, da kann die New York-Gang pusher wie sie möchte...! NO CHANCE !!!!


      Der Dow bei ca. 20000... :laugh:

      @Ich muss Sie enttäuschen. Sie werden den Dow innerhalb von 2Jahren wenigstens bei ca. 7000 stehen sehen. Die ganzen US-Shares sind bewertet wie seit vielen Jahren nicht, was seit langem bekannt ist. Jedenfalls für diejenigen welche sich nicht verarschen lassen wollen. Und bitte kommen Sie mir bitte nicht mit dem downgrade der letzten Jahre. Sie müssen auch dazu sagen, dass hierzu auch Umsatz/Gewinnzahlen geliefert wurden, welche um den Faktor X-100 höher lagen als heute...!


      So ziemlich das verrückteste, was ich seit vielen Monaten zu hören bekomme. Nicht einmal die schlimmsten Bullen würden solche Werte in den Mund nehmen..! Deshalb nur kurz dazu mein lieber metzki. Wenn Sie mit mir diskutieren wollen, dann bitte auf einigermassen vernünftigem Niveau. Ihre eigenen Worte bezüglich der Japaner und dieser Aktienanlage im besonderen, nehmen Sie wohl nicht sehr ernst oder.haben Sie diesen Thread aus lauter Langeweile eröffnet...;)



      @Naja, Sie können ja Ihre Meinung haben Herr metzki. Aber ich würde Sie bitten, wenigstens in meinem Thread keine solchen unsinnigen Kursziele zu nennen. Besoffen waren hier alle lange genug. Und der Katzenjammer ist nicht vorbei, sondern wird erst beginnen....;)

      Viel Spass beim kaufen metzki (und Aktienwatcher´?).. Ich jedenfalls werde in nächster Zeit besseres mit meinem Geld anzufangen wissen..!

      Geben Sie wenigstens zu, dass Sie beide investiert sind .................??

      Trotz allem erstmal danke für Ihre Meinungsäusserungen. Bis zum nächsten Mal verbleibe ich deshalb wie immer...

      mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 23:10:38
      Beitrag Nr. 49 ()
      @ Herr motzki

      Also ich gebe es zu, bei einer DTE unter 10 Euro konnte ich nicht widerstehen und habe bei 9,90 Euro zugeschlagen, auch bei IBM zu 75$. Microsoft habe ich schon im September zu 51 $ gekauft, habe allrdings in Euro umgerechnet noch einen kleinen Verlust, wegen des Dollarverfalls. Kontron habe ich heute noch zu 6,15 Euro gekauft. Ich bin was diese 4 Aktien betrifft doch recht zuversichtlich. Was das diskutieren betrifft, bin ich nicht sonderlich interessiert. Wir behalten den Dow und meine 4 Werte einfach mal im Auge und sehen was daraus wird.
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 08:09:52
      Beitrag Nr. 50 ()
      @metzki..

      Kurzfristige Zockereien sind immer drin. Mir geht es eher um den langfristigen Ausblick bezüglich Markt und nun DTE im besonderen...!

      @Offensichtlich plagen nun selbst Herrn Sommer ein wenig den katastrophalen Gesichtsverlust. Natürlich verzichten diese Gauner alle nur auf einen Teil ihrer Optionen. Eigentlich sollte man meinen angesichts dieser grottenschlechten Performance würde diese Deppen auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten. Ich dachte immer wir leben in einer Leistungsgesellschaft..? Aber dies ist wohl nur für normal sterbliche gültig...;)

      Bitte den fett formatierten Absatz zu beachten liebe DTE-Shareholder. Hier geht es nicht nur um Sommer, sondern um eine grandiose Zahl von irgendwelchen Landes,-Dorffürsten, welche laufend mehr Geld aus DTE durch Lohnerhöhungen,-usw.. abziehen. Kein Wunder ist dieser Laden so gut wie Pleite...:laugh:

      HM

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      Dienstag 18. Juni 2002, 01:19 Uhr
      "Bild": Telekom-Chefs verzichten freiwillig auf Aktienoptionen
      Telekom-Chef Ron Sommer und seine sieben Vorstandskollegen wollen nach Informationen der "Bild"-Zeitung in diesem Jahr freiwillig auf den Erhalt von Aktienoptionen als Teil ihrer Vergütung verzichten. Der Telekom-Vorstand wolle diesen Vorschlag dem Aufsichtsrat als freiwillige Einsparmaßnahme unterbreiten, berichtet das Blatt in seiner Dienstagsausgabe.

      Neben den Telekom-Vorständen sollen außerdem 3000 weitere Führungskräfte auf die Hälfte ihrer Aktienoptionen verzichten.

      Sommer und der Telekom-Vorstand stehen derzeit massiv in der Kritik, weil ihre Gehälter trotz historischer Tiefstände der T-Aktie massiv erhöht wurden.
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 09:47:26
      Beitrag Nr. 51 ()
      @Diesen Bericht nehmen wir doch gerne hier rein. Die hier beschriebenen granatenmässigen Verluste werden natürlich die nächsten Jahre dazu anregen, noch viel mehr in dieses Fass ohne Boden zu investieren...(hihi..)! Immerhin müssen wir zugeben, dass es dem deutschen Kleinanleger noch nicht dreckig genug geht. Noch wirft er hin und wieder ein paar Groschen hinterher. Wenn ich allerdings die zugrunde liegenden Umsätze sehe, kommt bei mir so langsam der Verdacht auf, dass er lediglich ein wenig Spielgeld investiert.

      @Natürlich dauert es immer ein wenig länger bis die breite Masse wirklich reagiert. Aber wenn sie es tut, dann bestimmt nachhaltig. Wenn der deutsche Michel einmal die Schnautze voll hat von Aktien, dann aber richtig. Dann können diese Arschgeigen in den Bankinstituten pusher und quatschen wie sie wollen. Dann ist wieder das gute alter Sparbuch angesagt. Reich wird hier keiner, aber da weiss man wenigtens, dass man in ein paar Jahren noch Geld auf dem Konto hat....;)

      @Natürlich werden auch weiterhin genügend Kleinanleger und Lemminge investieren. Aber es wird natürlich sein wie immer. Sobald Hausmeister Krause in den Markt geht wird dieser längst wieder zu teuer sein. Siehe heute! Wer möchte wirklich glauben das Aktien im Moment billig seien...? Völliger Blödsinn meine Herren!
      Die ganzen US-Shares sind noch immer mehr als stolz bewertet. Der Dow ist im Abwärtstrend und das ist gut so..! Von ein paar positiven Tagen kann sich keiner täuschen lassen. Es wird so sein wie immer. Die neu aufgesprungen sind, werden innerhalb weniger Wochen und Monate wieder zweistellig auf Verlusten sitzen und sich fragen, wie sie immer wieder auf diesen Scheiss reinfallen konnten...;)

      Schönen Tag wünscht...

      HM

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      Bundesbank: Aktien-Verluste lassen Geldvermögen schrumpfen

      Die schwache Entwicklung der Aktienkurse hat beim Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen. Das zeigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank in dem jetzt vorgelegten Monatsbericht für Juni.

      mak FRANKFURT/M.

      Von 240 Mrd., die die privaten Haushalte in den Jahren 2000 und 2001 insgesamt in verschiedene Anlageformen investierten, blieb per Ende 2001 nur noch ein Bestand von rund 80 Mrd. übrig. Das bedeutet eine bewertungsbedingte Vermögensreduktion von 160 Mrd. oder 70 % der Geldvermögensbildung in nur zwei Jahren.

      :eek::eek::eek:

      Die Bundesbank erklärt den Vermögensverlust in erster Linie mit den Kurseinbußen an den Börsen.

      Der Wert der Aktien im Portefeuille der privaten Haushalte verringerte sich zwischen Ende 1999 und Ende 2001 von 461 Mrd. auf 337 Mrd.

      Entsprechend ging im vergangenen Jahr die Bereitschaft,

      direkt oder indirekt Firmenbeteiligungen zu kaufen oder zu halten, spürbar zurück,

      schreibt die Bundesbank. Während der direkte Aktienerwerb 1999 und 2000 insgesamt gut 30 Mrd. betragen hatte, wurden 2001 netto Firmenanteile in fast gleichem Umfang verkauft. Eine so ausgeprägte Neigung, Aktien per saldo wieder abzustoßen, habe es bisher nicht gegeben. Auch der indirekte Aktienerwerb habe 2001 starke Einbußen erlitten. So betrug der Absatz über Aktienfonds nur noch ein Achtel des Vorjahres.

      Gewinner der Aktienschwäche waren die Einlagen bei Banken. Zwar seien hier heftige Schwankungen im kurzfristigen Bereich durchaus normal, meint die Bundesbank. Allerdings sei eine Aufstockung von knapp 30 Mrd. im Jahr 2001 schon außergewöhnlich, nachdem im Vorjahr noch eine Reduzierung in ähnlicher Größenordnung stattgefunden habe. Die Bundesbank führt den starken Umschwung vor allem auf die Spareinlagen zurück. Auch die Termingelder seien mit 20 Mrd. kräftig dotiert worden –

      vermutlich um die Mittel bei einem Anziehen der Aktienkurse schnell umschichten zu können.

      Ihre Anlagen bei Versicherungen haben die Haushalte 2001 um knapp 60 Mrd. erhöht.

      Sparquote wieder gestiegen

      Erstmals seit Anfang der 90-er Jahre ist die Sparquote der privaten Haushalte wieder gestiegen. Mit 10,2 (2000: 9,8) % des verfügbaren Einkommens erreichte sie aber bei weitem noch nicht das Niveau jener Zeit (1991: 13 %). Die gesamtwirtschaftliche Ersparnis sei im Gegensatz dazu 2001 zurückgegangen, führt die Bundesbank aus. Die Ersparnis insgesamt lag mit rund 110 Mrd. oder 6,5 % des verfügbaren Einkommens auf dem niedrigsten Stand seit Anfang der 90-er Jahre. Verantwortlich dafür seien in erster Linie der Staat, in geringerem Umfang aber auch die Unternehmen gewesen.

      Nur langsam zugenommen haben nach den Angaben der Bundesbank die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte. Mit gut 20 Mrd. war die Ausweitung der Finanzschulden 2001 so niedrig wie seit langem nicht. Entsprechend verringerten sich die Außenstände auf gut 110 % des verfügbaren Einkommens von 1 356,3 Mrd. .

      Trotz der jüngsten Verlangsamung sei aber das Tempo des Schuldenanstiegs zwischen 1991 und 2001 recht hoch gewesen, findet die Bundesbank.

      Die finanziellen Verbindlichkeiten hätten sich in diesem Zeitraum nahezu verdoppelt. Im Durchschnitt seien sie um 6,5 % pro Jahr und damit wesentlich schneller als das verfügbare Einkommen gewachsen.

      Daraus lasse sich aber nicht unmittelbar auf eine Belastung für den privaten Konsum und damit für das reale Wachstum schließen. Die Schulden der Haushalte seien überwiegend längerfristiger Natur mit Schwerpunkt bei den Wohnungsbaukrediten. Auf Konsumentenkredite entfiel 2001 nur ein Zehntel aller ausgereichten Kredite.

      Im internationalen Vergleich hält sich die Verschuldung der deutschen privaten Haushalte mit 74 % des nominalen Bruttoinlandsproduktes in Grenzen. Dänemark weist mit 101 %, Holland mit 84 %, Portugal mit 81 % und Großbritannien mit 80 % einen höheren Wert aus. Der Vergleichswert für die Vereinigten Staaten liegt der Bundesbank zufolge sogar bei 108 %.
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      schrieb am 18.06.02 12:35:53
      Beitrag Nr. 52 ()
      Furcht vor Dollar-Crash

      VON HOLGER PAUL, 17.06.02, 20:03h, aktualisiert 20:59h

      Die neue Stärke des Euro wird an den Finanzmärkten derzeit noch gelassen kommentiert. Allerdings scheinen die Devisenhändler ihr Weltbild zu verändern.

      Frankfurt - Rund zwei Milliarden Dollar - diese gewaltig erscheinende Summe benötigen die USA derzeit an jedem Handelstag von ausländischen Investoren, um ihre Wirtschaft zu finanzieren. Denn die weltgrößte Wirtschaftsnation hat aufgrund der Konsumfreude ihrer Bürger und der Abhängigkeit von Importen inzwischen ein Leistungsbilanzdefizit von mehr als 400 Milliarden Dollar oder vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts angehäuft.

      Die Finanzierung dieses enormen Ungleichgewichts stellte in den vergangenen Jahren kein größeres Problem dar, weil ausländische Investoren gar nicht genug amerikanische Unternehmen, Aktien oder Anleihen kaufen konnten. So langsam ebben die Kapitalströme in die USA aber ab. Welche Folgen das für die amerikanische und die Weltwirtschaft haben könnte, wird jetzt immer heftiger debattiert.

      Drastische Folgen

      Das Leistungsbilanzdefizit selbst bereitet den Konjunkturstrategen dabei nur wenig Kopfschmerzen, weil es zunächst nur eine rechnerische Größe ist. Furcht herrscht vielmehr davor, dass die Anleger sich plötzlich in großem Stil vom US-Markt zurückziehen könnten und die von der amerikanischen Wirtschaft benötigten Kapitalströme einbrechen würden. Als erstes geriete dann wohl der Dollar unter weiteren massiven Druck, erläutert Patrick Franke, US-Wirtschaftsexperte der Commerzbank. Da Devisenmärkte häufig zur Übertreibung neigen, könnte es mit dem Wert der US-Währung dann schnell abwärts gehen. Ein Kurs von 1,10 Euro je Dollar wäre dann durchaus möglich, meint Franke.

      Ein solcher „Crash“ würde drastische Folgen für die US-Wirtschaft und die globale Konjunktur mit sich bringen, erläutert Stephen Roach, der Chefökonom der US-Investmentbank Morgan Stanley. Zwar könnten US-Firmen bei ihren Exporten von einer Dollarabwertung profitieren. Allerdings machen in den USA Exporte einen weit geringeren Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung aus als im Euroraum. Dagegen hätte ein „Dollar-Crash“ seiner Ansicht nach einen „vernichtenden Effekt“ an der Wall Street. Sowohl ausländische Investoren als auch US-Anleger würden noch mehr Geld abziehen.

      Da die Amerikaner aber einen großen Teil ihres Vermögens in Wertpapieren halten, wären sie von weiteren Kursstürzen direkt betroffen. Zusammen mit der höheren Inflation, die sich aus einer Dollar-Abwertung ergibt, würde das die Konsumfreude der Amerikaner wohl drastisch verringern, warnt Roach. Da es bisher der US-Konsument war, der die Weltwirtschaft mit seiner Kauflust am Laufen gehalten hat, wären die Folgen eines „Dollar-Crashs“ rasch rund um den Globus zu spüren. Am Devisenmarkt hat der Euro seit Jahresbeginn rund neun Prozent gegenüber der US-Währung zugelegt. Könnte das der Beginn eines „Dollar-Crashs“ sein? Noch gebe es keine Anzeichen für eine richtige Flucht aus dem Dollar, beruhigt Eugen Keller, Devisenstratege des Bankhauses Metzler.

      Allerdings sei inzwischen eine nachhaltige Trendwende zugunsten des Euro eingeläutet. Jetzt wird gerätselt, woher der Umschwung kommt. Denn eigentlich spricht alles für einen stärkeren Dollar: Die US-Wirtschaft läuft besser als die europäische. Am Devisenmarkt habe aber ein grundsätzlicher Wandel eingesetzt, erläutert Joachim Fels von Morgan Stanley. Statt wie bisher auf Kursgewinne zu schauen, rückten nun wieder die Zinsen in den Vordergrund. Und da bietet der Euroraum derzeit attraktivere Konditionen. Die Märkte erwarten auch, dass die EZB die Zinsen wieder anhebt, bevor die US-Notenbank nachzieht. Außerdem setze sich die Erkenntnis durch, dass der Dollar überbewertet ist. „Nach unseren Berechnungen sogar um rund 15 Prozent“, so Fels. Und Metzler-Experte Keller sagt: „Die neue Faustformel heißt: Euro kaufen, so lange er noch schwach ist.“

      http://www.ksta.de/artikel.jsp?id=1024229504350
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 08:35:46
      Beitrag Nr. 53 ()
      Aus der FTD vom 19.6.2002

      Kolumne: Aktien sind immer noch zu teuer

      Von Martin Wolf

      US-Finanzminister Paul O’Neill war wohl der Meinung, er tue nur seinen Job, als er am Wochenende sagte, der jüngste Absturz der Aktienmärkte, sei "nicht erklärbar". Doch seine Bemerkung war ein grober Schnitzer.

      Der Minister hat implizit die Möglichkeit ausgeschlossen, dass die Bewertungen vor dem Einbruch immer noch viel zu hoch waren. Eine genauere Analyse legt aber nahe, dass das Überraschende nicht ist, dass die Märkte eingebrochen sind, sondern dass Aktien weiter so teuer sind - zumal die Kurse seit Beginn der Woche kräftig anziehen.

      Ein Blick auf die preisbereinigte Entwicklung des Standard&Poor’s-Composite-Index seit 1880 zeigt,

      dass das Niveau des Marktes nach wie vor ungewöhnlich hoch ist. Ist eine solche Bewertung berechtigt?


      Um die Frage zu beantworten, muss man einen Blick auf die Fundamentaldaten werfen. Es gibt drei ernst zu nehmende Methoden, um die Aktienmärkte zu bewerten. Alle drei sind, so sie richtig angewandt werden, gleichwertig: Tobins Q - das Verhältnis zwischen dem Marktwert eines Unternehmens und dem Wiederbeschaffungswert seines Vermögens -, das um zyklische Faktoren bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis, und das so genannte Dividend-Discount-Modell. Dieses vergleicht die reale Rendite für die Anleger (gemessen an Prognosen über das Dividendenwachstum) mit dem risikofreien Realzins plus der Risikoprämie für Aktien. Das oft benutzte Verhältnis zwischen nominalem Zins und Aktienrenditen dagegen ist - verglichen mit diesen Methoden - ein Witz. Es vermischt Veränderungen beim Realzins, die in der Tat relevant sind, mit Veränderungen der Inflation, die möglicherweise keine Rolle spielen.



      Drei Methoden, eine Aussage


      Ist die Bewertung des US-Aktienmarkts also fundamental gerechtfertigt, wenn man diese drei Methoden anwendet? Hinsichtlich der ersten beiden Verfahren ist die Antwort klar. Wie Andrew Smithers und Stephen Wright von der Investmentberatung Smithers & Co in einer eben veröffentlichten Studie zeigen, war der Markt im Mai gemessen an Tobins Q oder dem bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis

      "ungefähr um das 1,8fache überbewertet" - eine Bewertung, die nur knapp unter dem historischen Hoch aus dem Jahre 1929 liegt.


      Doch was sagt das Dividend-Discount-Modell über die Märkte aus? Die Dividendenrendite des S&P 500 liegt im Moment bei 1,5 Prozent. Dabei sind Aktienrückkäufe noch nicht berücksichtigt. Eine Studie der Federal Reserve zeigt, dass die Rückkaufrate in der zweiten Hälfte der 90er Jahre bei rund einem Prozent lag. Das nachhaltige Niveau liege bei einem halben Prozent. Dies ergibt eine bereinigte Dividendenrendite von zwei Prozent.


      Zugleich lehrt die Erfahrung, dass die Unternehmensgewinne langfristig nicht schneller wachsen als das Bruttoinlandsprodukt. Das enorme Gewinnwachstum der 90er Jahre endete 1997, als sich das vielgefeierte "Wunder" der New Economy als schlecht für die Profite der Firmen erwies.


      Die US-Wirtschaft wird langfristig schätzungsweise ungefähr um 3 bis 3,5 Prozent wachsen. Darauf folgt eine reale Aktiengesamtrendite von 5 bis 5,5 Prozent. Zieht man einen Prozentpunkt für Vorstandsbezüge und Transaktionskosten ab, bleibt eine reale Rendite von 4 bis 4,5 Prozent. Zugleich rentieren risikolose US-Staatsanleihen real bei drei Prozent - die Risikoprämie für Aktienanlagen liegt also bei 1 bis 1,5 Prozent.


      Doch in einer Analyse der Aktienmärkte in entwickelten Volkswirtschaften schätzen Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Stanton von der London Business School die Risikoprämie von Aktien gegenüber risikolosen Anleihen auf rund vier Prozent. Um die nötige reale Rendite von sieben Prozent zu erreichen, muss die Marktrendite bei 3,5 bis 4 Prozent liegen. Auch dies zeigt, dass die Märkte überbewertet sind.



      Unsicherheitsfaktor Risikoprämie


      Es ist natürlich möglich, die Annahmen dieser Berechnungen in Frage zu stellen. Die Wirtschaft und die Gewinne könnten schneller wachsen, besonders in Phasen der wirtschaftlichen Erholung. Doch nahe liegender ist die Kritik an der Bestimmung der Risikoprämie. Doch es gibt einige Punkte, die beachtet werden müssen.


      Erstens sind Aktien in der Tat riskante Anlagen. Die Autoren der obigen Studie argumentieren, dass Aktien nicht als sicher angesehen werden können, auch nicht über einen langen Anlagezeitraum hinweg.

      Um sich einigermaßen sicher zu sein, dass Aktien besser abschneiden als Bonds müsse man die Papiere mindestens rund 40 Jahre halten.

      Zweitens entsprechen die Kapitalkosten im Gleichgewicht der Kapitalrendite. Deshalb würde eine sinkende Risikoprämie die Kapitalkosten nur senken, wenn das Kapitalangebot zunimmt. Andernfalls würde der risikolose Zins selbst ansteigen. Der alleinige Fall der Risikoprämie würde daher die Kapitalkosten des Staates nach oben treiben, und nicht die Kapitalkosten der Firmen senken. Drittens verhält sich niemand so, als ob die erwartete reale Kapitalrendite - und die Kapitalkosten - viel niedriger sind als zuvor. Wenn es so wäre, würden Umfragen niedrigere erwartete Renditen als zuvor ausweisen - doch das Gegenteil ist der Fall. Zudem würden die Firmen ihre Investitionen aufrechterhalten, wenn die Renditen fallen - doch der jüngste Investitionseinbruch zeigt, dass es sich genau andersherum verhält.


      Entweder war das Ausmaß der jüngsten Blase so groß, dass die Anpassung schmerzhaft wird, oder die langfristige reale Kapitalrendite - und die Kapitalkosten - in den USA sind niedriger als zuvor. Im ersten Fall sind Aktien weiter sehr teuer, im zweiten würde jeder extrem niedrige Renditen erwarten - ich glaube, die Märkte sind schlicht zu teuer.


      Die nächste Kolumne von Lukas Zeise erscheint am 17.07. an dieser Stelle.

      © 2002 Financial Times Deutschland

      http://www.ftd.de/bm/bo/10143992121...l?nv=cd-divnews
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 09:00:41
      Beitrag Nr. 54 ()
      @Guten Morgen liebe Aktionäre...

      Um diesen letzten Bericht ein wenig zu unterstützen zwei Meldungen, welche nach Börsenschluss noch reinkamen. Apple&AMD mit fetter Gewinnwarnung..!

      Und dies ist überhaupt nicht überraschend.

      Aber der Markt ist natürlich einmal wieder geschockt..:laugh:

      Jaja, wenn alle so überrascht sind, frage ich mich langsam ernsthaft an was dies eigentlich liegen könnte...? Warum eigentlich benötigt irgend eine Mensch oder Anleger tausende von gut bezahlten Analysten, wenn sie uns nicht einmal auf solche Unbill einigermassen adäquat vorbereiten können...;)

      Warum aber heisst dann der Analyst eigentlich Analyst..?

      Kommt ursprünglich von analysieren sollte man meinen..!

      Also entweder Unfähigkeit oder gewolltes Szenario..

      Kann es eventuell daran liegen, dass natürlich viele von diesen Dingen wissen und sie dem gemeinen Volk einfach nicht mitteilen wollen..?

      Oder eventuell auch daran, dass Apple und AMD doch lieber gleich die Hosen richtig runter lassen, auch wenn es für den Shareholder weh tut..? Sozusagen im Gegensatz zu diesem Grossmaul Elisson von Oracel, welcher mal wieder mit geschönten Zahlen seine AG hochpushen möchte. Ich könnte wetten, dass der gute Elisson die nächsten Wochen wieder dazu benützen wird ein-zwei Shares unters Volk zu bringen, bevor er bei den nächsten Revenues wieder ein Stück mehr an Wahrheit liefern wird...;)

      Während viele immer noch massive, aber weissgott nicht unerwartete Probleme haben, zaubern andere richtig gute Zahlen aus dem Hut. Komisch nur, dass dies immer dieselben sind. Das Peoplesoft,-Siebel,-SAP,-usw.. Probleme haben, stört hier nicht. Elisson konnte schon immer gut mit Zahlen umgehen...:laugh:

      Jedenfalls war der letzten Abend wieder einmal dazu angetan die Anleger von der nächsten Hausse zu überzeugen. Schliesslich muss der Rubel rollen meine Damen&Herren..! Da kann Motzki nur sagen..

      Weiter so-jeder schwache Tag sollte zum Verbilligen genützt werden-um den Banken auch noch den Restmüll abzunehmen

      Aber auch Geld wird endlich sein beim Kleinanleger. Und wenn die Märkte die nächsten Jahre nicht nach oben wollen und der gemeine Anleger kein Cash mehr auf Tasche hat um im Spiel zu bleiben, dann werden viele wohl endgültig bemerken, dass sie widerum verarscht wurden. Dann liebe Freunde ist ihr Kapital aber viele-viele Jahre gebunden. An die Verrückten, welche jetzt schon wieder auf Kredit kaufen möchte ich lieber nicht denken. Alles schon gehabt. Geld mit massiven Verlusten weg und das ist genau richtig so....!!

      Jedenfalls haben gestern wieder alle schön sehen können, wie schnell man innerhalb weniger Stunden im zweistelligen Bereich nach unten rauschen kann..! Und genau dieselben,welche vor kurzem zum Einstieg geraten haben, werden nun das Messer wetzen um den Wert nach unten zu prügeln.


      Jedenfalls einen schönen Tag wünscht Ihnen wie immer....

      HM

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      Der amerikanische Computerhersteller Apple musste gestern nach Börsenschluss die Gewinnerwartung für das aktuelle Quartal senken. Aufgrund der schlechten Konjunktur blieb die Nachfrage nach den PCs des Unternehmen hinter den Erwartungen zurück, hieß es.

      Demnach erwartet das Management jetzt nur noch einen Umsatz zwischen 1,4 und 1,45 Mrd. Dollar. Bisher lag die Erwartung bei 1,6 Mrd. Dollar.

      Der Gewinn je Aktie wird zwischen 8 und 10 Cents liegen. Analysten waren bisher von 13 Cents ausgegangen.
      Im nachbörslichen Handel verlor die Aktie über 12 Prozent auf 17,55 Dollar.

      Autor: (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),07:50 19.06.2002


      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Der Chiphersteller AMD schockte heute nach Börsenschluss die Börsianer. Wie der CFO des Unternehmens mitteilte, wird das Umsatzziel in diesem Quartal deutlich verfehlt werden. Zudem wird jetzt mit einem Verlust gerechnet.
      Grund sei die schlechte Nachfrage nach Personal Computern, so Robert Rivet.

      Der Umsatz wird jetzt nur noch bei 620-700 Mio. Dollar liegen. Bisher waren 820-900 Mio. Dollar geplant.
      Im nachbörslichen Handel verlor die Aktie deutlich.


      Autor: (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),22:49 18.06.2002
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 13:03:51
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Den hier nehmen wir noch für die wirklichen Frischlinge mit rein....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      (aus der Going-Public Kolumne)

      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic.de) - Die US-Börsenlandschaft
      wird in diesen Tagen um weitere Kuriositäten bereichert. Nicht
      nur, dass sich Merrill Lynch & Co. Inc. durch die Zahlung
      einer vergleichsweise belanglosen Abbitte von 100 Mio. US-$ vom
      Vorwurf irreführender Researchberichte freikaufen kann -
      zunächst...

      Die Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC wiederum bestätigen mehr und mehr, dass zahlreiche Unternehmen
      jahrelang bilanzieren konnten, wie es ihnen gerade gefiel.


      Letzteres ist eines der Themen, die in ihrer ganzen Tragweite noch gar nicht richtig beurteilt werden können. Es scheint
      offenkundig,

      dass das Enron-Debakel nur die Spitze eines Eisbergs war,

      auf den man mehr oder minder durch Zufall stieß.

      Was Merrill Lynch anbelangt, so könnte es sein, dass sich das Investmenthaus durch das Eingeständnis der
      offensichtlichen Inkompetenz selbst beerdigt hat, wie ein Anwalt es ausdrückte. Denn jetzt ist mit einer Flut von
      Sammelklagen zu rechnen
      - und wenn diese irgendwo Aussicht auf vielstelligen Erfolg haben, dann in den USA. Da
      inzwischen zahlreiche andere Investmentbanken gleichfalls in den Focus von Staatsanwalt Spitzer gerückt sind, dürfte
      auch hier gerade erst die Oberfläche von was auch immer angekratzt worden sein.

      Interessant ist bei der Auseinandersetzung der ursprüngliche Hintergrund, den man leicht vergisst: Researchberichte.
      In Börsenkreisen werden sie ohnehin nicht sonderlich ernstgenommen, milde ausgedrückt. Warum also nehmen ausgerechnet
      Privatanleger die Berichte für bare Münze? Es handelt sich um Research von Angestellten, die ihrem Unternehmen - den
      Investmenthäusern - mindestens in gleichem Maße (und doch wohl deutlich höher) gegenüber verpflichtet sind wie
      Privatanlegern. Das mag hart sein, trifft aber den Kern.

      eToys hat derweil ein Verfahren gegen Goldman Sachs angestrebt und zwar wegen "schlechter Abwicklung des
      IPOs". Angeblich habe GS den Ausgabepreis viel zu niedrig angesetzt, um anschließend mit Trades bei Großkunden
      weiteren Reibach zu machen. Nicht ganz aus der Welt, wenn man bedenkt, dass die Aktien von eToys an ihrem ersten
      Handelstag über 300 % nach oben schossen. Natürlich läßt auch der e-Spielwarenspezialist da etwas außer acht: Das
      Unternehmen ist pleite gegangen, weil das Geschäftsmodell nicht funktioniert hat.

      Äußerst fraglich ist doch, ob sich etwas geändert hätte, wenn eToys beim IPO ein paar Millionen mehr eingenommen hätte.
      Wahrscheinlich hätten sie jedoch das Geld nur noch eine Spur spendabler durch die Finger rieseln lassen. eToys begeht
      den gleichen Fehler wie die oben angesprochenen Privatanleger. Nämlich davon auszugehen, dass der Underwriter
      hauptsächlich oder gar ausschließlich gegenüber dem Unternehmen in der Pflicht steht. Das ist auch hier haarscharf an der
      Realität vorbei.



      HM
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 13:09:18
      Beitrag Nr. 56 ()
      Wirklich nur für die Frischlinge
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 18:24:28
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Guten Abend sturzflug..

      War eher als Kalauer gedacht. Schauen Sie sich bitte hier bei W.O einmal um. Bei mir kommt nicht der Verdacht auf, dass die grosse Mehrheit schon wirklich begriffen hätte in welchem Spiel sie sich befinden. Dieselben idiotischen Auswüchse wie vor zwei Jahren, leider! Wenn ich die W.O-Startseite sehe, könnte man meinen die nächste Jausse beginnt. Komisch nur, dass fast alle Kurse nach unten zeigen.

      Aber nachhaltiges Beten war schon immer ein Mittel um sich bei Laune zu halten, für die lange und kalte Winternacht.....:laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 09:03:27
      Beitrag Nr. 58 ()
      @Zum Frühstück gleich wieder ein Lieblingswert von Motzke...;

      Jaja, diese Deppen habe sich beim bescheissen erwischen lassen und nun glauben Sie es nach Kohlscher Art aussitzen zu können. Wer fragt schon nach dem Müll von gestern...:laugh:

      Diese Klitsche ist ein einziger Betrügerladen. Nicht nur dass all die Kunden nachweislich seit Jahren betrogen werden. Viele Grosskunden sind oder gehen noch von Bord, weil teilweise um 35% überhöhte Rechnungen eingingen...;) Ist kein Zufall liebe Shareholder. Auch ich hatte da schon meine Probleme. Und in meinem Bekanntenkreis kenne ich nicht einen, der wirklich zufrieden mit DTE wäre...!

      Und solch eine AG hat leider auch enormen Einfluss auf den DAX!! Wenn das mal gut geht. Jedenfall ist aber schön zu sehen wem der DAX zu gegebener Zeit seinen Sinkflug zu verdanken hat. Dann noch einen guten Schuss MLP dazu und fertig ist die trübe Suppe, welche an die unbedarften Anleger dann als Rentenanlage verkauft werden kann!

      Prost Mahlzeit kann da Motzki nur sagen.

      Ich werde meine Zukunft bestimmt nicht auf solchen Müll aufbauen-das ist so sicher wie nur was..:laugh:[/b]

      Schönen Tag wünscht...

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 20. Juni 2002, 08:48 Uhr

      Rechnungshof zweifelt offenbar an Telekom-Bilanz

      Der Bundesrechnungshof zweifelt nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" an der Bilanz der Deutschen Telekom. Dies gehe aus einem geheimen Bericht der Behörde hervor, der dem Haushaltsausschuss des Bundestages zugeleitet wurde, berichtet das Blatt unter Berufung auf Kreise des Haushaltsausschusses. Die Telekom habe ihre Immobilien über Jahre hinweg nicht richtig bewertet.

      Im vorigen Jahr hatte die Telekom nach heftigen Protesten von Anlegern ihre Grundstücke um fast 2,5 Milliarden Euro abwerten müssen. Die Gebäude seien aber nicht abgewertet worden, kritisiert der Rechnungshof laut dem Bericht.

      Die Immobilien stünden noch mit ihrem Wert von 1995 in den Büchern, der aus heutiger Sicht viel zu hoch sei.
      Ein Telekom-Sprecher wies die Vorwürfe demnach zurück. Wirtschaftsprüfer seien zu dem Schluss gekommen, dass bei Gebäuden kein Abwertungsbedarf bestehe.

      Diese Einschätzung gelte auch heute noch.

      :laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 09:46:49
      Beitrag Nr. 59 ()
      Wenn ich die Gebäude aus heutiger Sicht betrachte, dann müssen sie naturlich abgewertet werden, da der Markt für Gewerbimmobilien am Anfang eines Rückgangs steht. Da geht der Wert einer Gewerbimmobile von einem Jahr auf das andere schon mal um 10% zurück. (IAS).

      (im Osten is es noch schlimmer)

      Aber man darf nicht zu pessimistisch werden. Märkte sind zyklisch und gehen sicher wieder mal bergauf. Die Frage die ich mir stelle ist nur: WANN

      Mein pers. tipp ist ja bei DTE ein Kurs von ca. 7-8,5 als Low (rein gefühlsmäßig)
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 09:51:12
      Beitrag Nr. 60 ()
      vor november auf keinen fall wieder einsteigen in den aktienmarkt und dann auch mit vorsicht......
      eos.
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 10:00:26
      Beitrag Nr. 61 ()
      @Na den nehmen wir doch gerne einmal hier rein.

      Ein-zwei Gedanken zu DTE sind gar nicht so verkehrt.

      Hier wird auch einmal darauf hingewiesen, wo noch erheblich Risiken bei DTE so halb verborgen liegen. Vor allem begeht DTE immer den (bewussten) Fehler, immer vom besten Szenario auszugehen.

      Was aber geschieht eigentlich wenn der Markt die nächsten Jahre wirklich in die Grütze geht..? Ist ja nicht völlig unwahrscheinlich oder..! Und mit Verlaub. Die letzten Jahre hat DTE einfach zu oft betrogen, als dass der gemeine Anleger hier noch grosses Vertrauen aufbringen sollte. Bitte nicht vergessen. Wer dies die letzten Jahre getan hatte, sitzt nun auf einem bombastischen Scherbenhaufen..!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      DEUTSCHE TELEKOM: Was taugt die T-Aktie?

      Schwere Zeiten für die Deutsche Telekom: Die Aktie hat an der Börse eineNotwasserung hingelegt. Schlechte Quartalszahlen und ein riesiger Schuldenberg drückenden Titel immer weiter unter Wasser. Ist es jetzt höchste Zeit, sich von der T-Aktie zutrennen? Oder bietet der jüngste Kursverfall eine günstige Gelegenheit zum Einstieg?

      Nein, um seinen Job beneidet Ron Sommer dieser Tagewohl kaum jemand. Privatanleger,Investoren und Presse dreschen gleichermaßen auf den Vorstands-Chef derDeutschen Telekom ein.Und das nicht zu Unrecht.

      Denn dem magentafarbenen Riesen geht es alles andere als gut. Die Fakten sprechen für sich:

      Im erstenQuartal dieses Jahres lag derFehlbetrag bei 1,8 MilliardenEuro

      – nach einem Minus von 358 Millionen Euro imVorjahr.

      Für das Gesamtjahrrechnen Experten mit einemNettoverlust von über vierMilliarden Euro.

      Die Schulden betragen rund 67 MilliardenEuro.

      Folge: Die Anleger schickten die T-Aktie auf Talfahrt.

      Anfang Juni fiel der Kurs auf denTiefstand von 10,85 Euro – fast 90 Prozentunter den Höchstkurs von Anfang 2000.

      Maßgeblich zu dem Schuldenberg beigetragen haben teure Firmenzukäufe, vor allem die Übernahme des Mobilfunk-AnbietersVoiceStream in den USA, sowie der Erwerbder Lizenzen für die dritte MobilfunkgenerationUMTS. Das schlechte Konjunkturumfeld und die miserable Stimmung an den Aktienmärkten taten ein Übriges, um die Telekom in Schwierigkeiten zu bringen.

      Auch das Vertrauen der meisten Analysten schwindet. Hatten zu Beginn des Jahresnoch viele Experten – und auch FINANZ€N – den fairen Wert je T-Aktie bei mehr als 20 Euro gesehen und das Papier zum Kauf empfohlen, so bekommt dasLager der Skeptiker immer mehr Zulauf.

      Analyst Ralph Breßlervom Bankhaus Lampe in Düsseldorf sieht den Kurs in einem Jahr bei elf Euro. Ein Grund dafür sei der Ergebniseinbruch in der Festnetz-Sparte T-Com, jenem Bereich,der bislang Cash-Cowdes Konzerns war. Im erstenQuartal 2002 halbierte sich das Ergebnis vor Steuern und liegt nun nur noch bei knapp700 Millionen Euro.
      „Zweifelhaft ist zudem, ob der angekündigteSchuldenabbau bis Ende 2003 auf 50 MilliardenEuro zu erreichen ist“,

      sagt Breßler.

      Dazu komme, dass die US-Rating-Agentur Moody’s jüngst den Ausblick für die Bonität, also die Kreditwürdigkeitder Telekom, auf „negativ“gesenkt hat. „Und das verteuert die Mittelbeschaffung am Kapitalmarkt“, so der Telekommunikationsanalyst.

      Wie viel ist VoiceStream wert?

      Mit entscheidend für die weitere Entwicklung der T-Aktie wird deshalb sein, ob es Ron Sommer gelingt, für den Schuldenabbau einen plausiblen und glaubwürdigen Plan vorzuweisen. Wichtigste Säule dabei sei,nach Ansicht der Experten der WestLB in Düsseldorf, die Mobilfunksparte TMobile.WestLB-Analyst Peter Wirtz schätzt deren Wert auf 50 Milliarden Euro.Die Kernfrage lautet: Wie viel ist Voice-Stream, die US-Tochter von T-Mobile, wert?Vor einem Jahr hatte der Konzern etwa 49Milliarden Euro (inkl. Schulden) für das Unternehmen gezahlt. Grund: Mit einer geringen Marktdurchdringung von etwa 50 Prozent bietet der US-Markt beste Wachstumsaussichten.Zum Vergleich: Der europäischeMarkt ist zu über 80 Prozent erschlossen.

      Den Chancen in den USA stehen allerdings auch erhebliche Risiken gegenüber.Von den sechs landesweit tätigen Anbieternin den USA ist VoiceStream mit einemMarktanteil von 6,8 Prozent der kleinste. Und der US-Mobilfunk-Markt hat sich seit Jahresanfang deutlich abgeschwächt. Positiv:Im vierten Quartal 2001 hat die T-Mobile-Tochter nach Angaben der WestLB mit einem Zuwachs von 16 Prozent beim Neukundengeschäft an dritter Stelle gelegen.Zudem sorgte das operative Ergebnis in Höhe von 106 Millionen Euro im ersten Quartal für eine positive Überraschung.

      Telekom-Analyst Robert Vinall von derDZ Bank geht für VoiceStream von einem fairen Wert in Höhe von 18 Milliarden Euroaus. Allerdings, schränkt er ein,

      könne der Wert je nach künftiger Entwicklung leicht 50 Prozent höher oder niedriger sein.

      Damit ist auch die Bewertung von T-Mobile unsicher. Ob mit dem Börsengang die von Ron Sommer angestrebten zehn Milliarden Euro erlöst werden können, ist fraglich.

      Kerngeschäfte zu niedrig bewertet

      Bleibt der Verkauf anderer Vermögenswerte. Zwar musste Ron Sommer einen Rückschlag einstecken, als der Verkauf der TV-Kabelnetze an die US-Firma Liberty Media im Februar dieses Jahres aus wettbewerbsrechtlichen Gründen scheiterte. Dennoch geht Analyst Robert Gallecker von der Bayerischen Landesbank davon aus, dass der geplante Schuldenabbau gelingt. Dazu sollen der Verkauf von Beteiligungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, und von Immobilien sowie der freie Cash-Flow beitragen,den er für dieses und nächstes Jahr auf jeweilsdrei Milliarden Euro schätzt.

      Auch die Gesamtausrichtung stimmt: Immerhin ist es Sommer gelungen, einen national und international gut aufgestelltenKonzern zu schaffen. Vor allem aber lohnt eine Betrachtung der Einzelwerte des Telefonriesen(Kasten links). Experte Vinall kommt bei der getrennten Bewertung auf einen fairen Unternehmenswert von fast 135Milliarden Euro. Abzüglich der Verschuldung bleiben pro Aktie etwa 17 Euro.

      Ähnlich sehen das die Analysten der US Investmentbank Morgan Stanley. Auch sie glauben, der Markt bewerte die Kerngeschäfte der Telekom zu niedrig. Sie halten

      auf Sicht von zwölf Monaten gar Kurse von20 Euro für möglich.

      Risikofreudige Anleger nutzen die Tiefstände bei zehn Euro deshalb,um einzusteigen oder nachzukaufen.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Diese Pusher von Morgan Stanley müssen noch auf einem bombastischen Paket sitzen......

      :laugh::laugh::laugh:

      @Und der hinweis auf Risikofreudig ist auch amüsant. Risiko hatten all die Anleger die letzten Jahre ja beileibe genug. Wäre schön wenn uns diese Mafia ein einziges mal einen Wert benennen könnte, wo der Anleger mal eine Nacht ruhig schlafen könnte...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 11:42:42
      Beitrag Nr. 62 ()
      @Wo ich hinsehe erkenne ich schlechte Kunde...!

      Ich habe jetzt ganz bewusst eine kleine schlanke AG heraus gesucht, um aufzuzeigen, dass es unerheblich ist ob wir über einen Koloss oder eine kleine Klitsche sprechen. Ihre Zahlen müssen alle nach unten korregieren...! Und nicht nur um ein paar Euro meine Herren. Bei solchem Zahlenwerk geht es direkt ans Eingemachte...!

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 20. Juni 2002, 09:28 Uhr

      Brain senkt Prognosen

      Der ERP-Software-Anbieter Brain (Bild: Vorstandschef Hans-Peter Eitel) hat seine Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich nach unten korrigiert. Für das erste Halbjahr erwartet das Unternehmen

      einen Umsatz von 47 Millionen Euro, statt 54,4 Millionen Euro. Das operativen Ergebnis (Ebit) werde voraussichtlich sogar minus sechs Millionen Euro betragen.

      Wie das Unternehmen mitteilte, habe man ursprünglich mit einem Ebit von plus 1,8 Millionen Euro gerechnet.

      Während Brain beim Produktumsatz noch im Plan liege,

      sei im Dienstleistungssektor mit einem Rückgang von über 20 Prozent zu rechnen,

      hieß es weiter.

      Als Grund für die nach unten revidierten Prognosen machte das Unternehmen die

      „spürbar zunehmende Investitionszurückhaltung für IT-Investitionen“ geltend.

      Allerdings rechnet das Unternehmen für Juni mit einem gegenüber dem Vorjahresvergleich um zehn Prozent höheren Umsatz. Auch habe der Konzern in den letzten Monaten Kosten reduzieren können.
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 16:45:15
      Beitrag Nr. 63 ()
      @Ein Aufschwung-Szenario sieht bei mir aber anders aus!

      Ist wirklich egal wo man hinsieht. Alles beim alten. Wenn nur der Anleger einmal wirklich verstehen würde, welches Spielchen hier seit geraumer Zeit über die Bühne geht..;)
      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 20. Juni 2002, 16:32 Uhr

      Sony Deutschland mit empfindlichen Verlusten

      Sony Deutschland (Bild: Deutschland-Chef Leopold Bonengl) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 einen Vorsteuer-Verlust von 13,4 Millionen Euro eingefahren. Zudem musste der Elektronik-Konzern einen Umsatzrückgang von fast neun Prozent auf 1,32 Milliarden Euro hinnehmen und verfehlte so das selbst gesteckte Umsatzziel von 1,5 Milliarden Euro klar.

      Im vorausgegangenen Geschäftsjahr konnte das Unternehmen noch einen Gewinn vor Steuern von 16 Millionen Euro erwirtschaften, wie Sony mitteilte. Bonengl begründete die Entwicklung mit einer anhaltenden Konjunkturschwäche, negativen Einmaleffekten für Investitionen - beispielsweise bei der EDV-Infrastruktur - sowie Markteinbrüchen für die Informationstechnologie-Branche. Trotz des insgesamt schwierigen Marktumfelds peilt Sony Deutschland im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von acht Prozent erzielen werde. Sony Deutschland ist nach Unternehmensangaben deutscher Marktführer in der klassischen Unterhaltungselektronik. Die Zahl der Beschäftigten blieb im vergangenen Geschäftsjahr mit knapp 1100 stabil.
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 17:45:22
      Beitrag Nr. 64 ()
      Euro steigt weiter auf Zwei-Jahres-Hoch

      Nach Veröffentlichung der aktuellen US-Konjunkturdaten stieg die europäische Gemeinschaftswährung über die Marke von 0,96 US-Dollar und erreichte ein Zwei-Jahres-Hoch.

      Sowohl die US-Leistungsbilanz für das erste Quartal als auch die Handelsbilanz für April wiesen ein Rekord-Defizit aus.

      Weiterhin drückten die schwachen Aktienmärkte und die Sorge vor neuen Terrorakten auf den Kurs der US-Währung. Die Evakuierung des Weißen Hauses aufgrund einer nicht identifizierten Cessna im Luftraum von Washington, sowie die Verschärfung der Nahost-Krise steigerten die Nervosität der Händler.
      Aus deutschen Regierungskreisen verlautete, die USA betrachteten diese Normalisierung der Währungsrelationen eher positiv.

      Für die EZB sinkt hierdurch der Druck, eine Zinserhöhung vorzunehmen, da nun Importprodukte billiger werden und die Inflationsrate dämpfen.

      w:o/shm Autor: 17:15 20.06.02

      @Wenn die ganzen Investoren auf die Idee kommen sollten,

      dass der amerikanischen Raum keine Prioritäten mehr bezüglich künftiger Investements besitzt,

      dann rappelt es aber so richtig im Karton.

      Den Amis geht der Arsch auf Grundeis soviel steht fest. Anders kann ich obenstehende Aussage nicht kommentieren.

      die USA betrachteten diese Normalisierung der Währungsrelationen eher positiv.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 21:42:50
      Beitrag Nr. 65 ()
      hallo motzki
      bin aus alaska zurück
      habe ihre postings der vergangenen 4 wochen gelesen
      warum diese mühe?
      wenn der dax auf 3500 alles wärmstens
      techno selectiv jetzt
      gruß
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 22:06:01
      Beitrag Nr. 66 ()
      #65 Frechdachs..;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 23:01:52
      Beitrag Nr. 67 ()
      an hr. motzki
      danke für die hurtige antwort
      ist doch alles logo oder ?
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 08:45:28
      Beitrag Nr. 68 ()
      @bamsexx..

      Natürlich..(hihi.) Und ich hoffe Sie haben einen schönen Urlaub gehabt und so viel Geld als möglich ausgegeben. Damit haben Sie natürlich verhindert noch mehr von Ihrem guten Erspartem in diesen Schweinemarkt zu buttern..:laugh:

      Immer schön aufpassen wo Sie reinlangen[/b].

      Denn nicht alles schmeckt so gut wie es riecht und verpackt ist in diesen Tagen...;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 09:39:00
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Guten Morgen...

      Und weiter geht es mit den Nachrichten in Sachen Aufschwung..;)

      +++++++++++++++++++++++++

      Aus der FTD vom 21.6.2002 www.ftd.de/kapital

      Das Kapital: Auch der US-Immobilienmarkt droht zu kippen

      Es ist an der Zeit zu fragen, was die geplatzte Börsenblase eigentlich für die Wirtschaft bedeutet. Wir reden dauernd über die Ungleichgewichte in den Staaten und tun so, als ob es nur eine Frage der Zeit sei, bis sie überwunden sind.



      Immobilienblase?


      Doch wie das Beispiel Japan zeigt, hat das Platzen einer Spekulationsblase selbst bedeutende Konsequenzen für die Wirtschaft. Dabei hatte Japan 1990 nicht mit mangelndem Sparwillen und Leistungsbilanzdefiziten zu tun, wie die USA heute. Die Gemeinsamkeit besteht allerdings darin, dass der private Sektor hohe Schulden und Kapazitäten angehäuft hatte.

      Es ist klar, dass der Rückgang der Kurse sowohl die Haushalte als auch die Unternehmen belastet. Hätte die Telekom heute noch einen Börsenwert von 300 Mrd. Euro, würde sie wohl kaum die Investitionen kürzen. Die Banken würden ihren Leuten nicht kündigen. Die Banker ihrerseits würden weiter munter Porsches kaufen - anstatt sie zurückgeben zu müssen, weil sie arbeitslos geworden sind, auf ihren Bonus verzichten müssen oder die Kredite zurückbezahlen, mit denen sie T-Aktien finanziert haben.


      Die Optimisten sagen, dass die 4600 Mrd. $, die im S&P 500 seit der Spitze verbraten wurden (3350 Mrd. Euro im Stoxx), nicht so so viel ausmachen, weil in den USA ja der Immobilienmarkt brummt. Für die Konsumenten sei das Immobilienvermögen entscheidender, weil es als nachhaltiger empfunden wird. Außerdem betreffe der Aktienmarkt vor allem die Reichen.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:


      In der Tat stimmt es, dass die durchschnittlichen US-Hauspreise seit 1995 um 47 Prozent gestiegen sind. Aber die Zuwachsraten lassen bereits nach, von 9,3 Prozent Anfang 2001 auf sechs Prozent im ersten Quartal 2002. Unterdessen betont Alan Greenspan ein ums andere Mal, dass es am Immobilienmarkt keine Blase gibt. Er weiß, was es hieße, wenn auch noch die Hauspreise nachgäben. Das wäre die dritte Parallele zu Japan.


      Selbst die US-Regierung vermerkt, dass die Hauspreise nicht ewig deutlich schneller wachsen können als die allgemeinen Preise, weil das Angebot die Nachfrage letztlich unweigerlich übersteigen müsste. Schon im ersten Quartal wurden Angebotsüberhänge ausgemacht. Ohnehin folgen die Immobilienpreise tendenziell dem Wohl und Wehe der Börse, was theoretisch kaum überraschen kann. Bei einem Telekom-Kurs von 100 Euro entscheidet man sich eben eher für ein neues Eigenheim als bei 10 Euro je Aktie.


      Die EZB muss es sich unter diesen Umständen sehr genau überlegen, ob sie die Zinsen tatsächlich anheben will. Im Gegenteil: Es laufen schon die ersten Wetten, dass die Leitzinsen in einem Jahr niedriger sind als heute. Das ist durchaus drin.
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 20:33:30
      Beitrag Nr. 70 ()
      @Heute haben wir wieder eine schöne Lektion vom Neuen Markt bekommen..!

      Die gute Thiel-AG hat mal wieder alle über den Tisch gezogen.....:D

      Mit Verlaub liebe Aktionären ...!

      An Ihrer Stelle würde ich sehr gut überlegen, ob ich in den nächsten Monaten einen einzigen Euro in Aktien investieren würde....:D

      Ich glaube nicht, dass dies eine so gute Idee ist..!

      Motzke meint angesichts der nächsten Monate auf dem Parkett!

      Strong Sell

      Sie müssen nun wirklich nicht alles glatt stellen liebe Freunde.

      Aber ein SL an der richtigen Stelle, sollte kein Fehler sein....:D

      Schönen Abend noch wünscht Ihnen allen.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 00:16:34
      Beitrag Nr. 71 ()
      @Guten Tag liebe Aktionäre...!

      Heute wollen wir uns einmal mit dem Geldgewerbe befassen....! Eigentlich sollten dies Institute ja eine Insel der Stabilität darstellen. Aber weit gefehlt. Wie es aussieht, wird in den nächsten Monaten und Jahren wohl noch einiges auf den gemeinen Aktionäre oder Bankkunden zukommen!

      Aber ich kann Sie alle beruhigen liebe Freunde. Sie werden es natürlich wie immer als letztes erfahren.....:D

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      DIE ZEIT

      Wirtschaft 26/2002

      Die Kunden müssen`s büßen



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      Viele Banken sind im Boom hohe Risiken eingegangen. Jetzt treten sie auf die Kreditbremse und schaden der Konjunktur

      von Marie-Luise Hauch-Fleck und Robert von Heusinger

      Alarmzeichen gab es schon länger: Das deutsche "Finanzsystem befindet sich in höchster Fragilität", warnte der damalige Vorstandssprecher und heutige Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, bereits im November. Im März meldete sich Bundesbankpräsident Ernst Welteke ungewohnt deutlich zu Wort: "Deutschlands Banken und Sparkassen" stünden vor einer "schwierigen Situation". Das Jahr 2002 könne für die Branche ein "kritisches Jahr" werden.

      Nur drei Monate später steckt die Branche tatsächlich tief in der Bredouille: Die dramatischen Kursverluste an den Aktienmärkten, spektakuläre Pleiten von Großkreditnehmern wie Leo Kirch, Herlitz, Fairchild-Dornier oder den unzähligen Unternehmen aus der Telekommunikations- und IT-Branche treiben immer mehr Kreditinstitute in die roten Zahlen oder nahe daran. Dazu kommen die Nachwehen des ostdeutschen Immobiliencrashs. Um satte 110 Prozent musste die Deutsche Bank ihre Rückstellungen allein im ersten Quartal 2002 hochschrauben, bei der Commerzbank waren es noch 67 Prozent.

      So viele Bankpleiten gab es nie

      Schon 2001 hatte die Risikovorsorge für wackelige Kredite und Wertpapierrisiken neue Rekordmarken erreicht: Die HypoVereinsbank verbuchte 2,1 Milliarden Euro, die Dresdner Bank 1,9 Milliarden Euro und die Deutsche Bank immerhin noch eine Milliarde Euro. Bemerkenswert dabei: Bereits zwischen 1994 und 2000 wurde im Schnitt mehr als 40 Prozent dessen, was im Bankgeschäft verdient worden ist, durch faule Kredite aufgefressen.

      Während die Großbanken dies noch wegstecken, []ist bei anderen Instituten inzwischen das Ende der Fahnenstange erreicht.[/b] Innerhalb von sechs Wochen wurden seit Anfang Mai drei Banken dichtgemacht, darunter eine der ältesten deutschen Privatbanken, die Frankfurter Gontard&Metallbank. Drei weitere Institute haben in den vergangenen Monaten nur mithilfe von außen überlebt: die SchmidtBank, die Stuttgarter Volksbank und - mit einer Bilanzsumme von 200 Milliarden Euro die Nummer zehn unter den deutschen Banken - die Bankgesellschaft Berlin. So viele Pleiten und Beinahepleiten von Geldhäusern in so kurzer Zeit hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie gegeben. Zwischen 1948 und 1974 wurde nicht einmal eine einzige Bankeninsolvenz registriert.

      Zwar besteht, darin sind sich alle Experten einig, keine Gefahr für die Stabilität des deutschen Finanzsystems insgesamt. Doch die Krise der Bankenbranche kann die Erholung der Wirtschaft nachhaltig bremsen. Der Grund: Viele Bankhäuser müssen, um nicht weiter ins Schlingern zu geraten, kräftig auf die Kreditbremse treten. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen klagen denn auch über wachsende Schwierigkeiten, sich bei Banken für ihre Geschäfte Geld zu leihen. Ohne Kredite aber können selbst florierende Betriebe in Liquiditätsschwierigkeiten geraten und Pleite gehen. Auch Neuinvestitionen sind für sie ohne Kredite in der Regel nicht zu finanzieren, denn für kleine und mittlere Firmen sind Bankkredite oft die einzige Finanzierungsquelle.

      Dass diese langsam versiegt, lässt sich an der jüngsten Statistik der Bundesbank ablesen: Im März ist die Kreditvergabe an Privatpersonen und Unternehmen zum ersten Mal seit 30 Jahren - seitdem die Bundesbank diese Daten überhaupt erfasst - real zurückgegangen.

      Zu lange haben die meisten deutschen Geldhäuser an ihrer riskanten Geschäftsstrategie der Wiedervereinigungs- und Internet-Euphorie festgehalten. Bei zahlreichen Bankern ganz wie bei jungen IT-Unternehmen galt die Devise: Wachstum um jeden Preis.

      Vor möglichen Kreditrisiken wurden deshalb gern die Augen verschlossen - zum Beispiel bei Leo Kirch. Dass die Geldgeber des Medienmoguls dessen Bonität ordnungsgemäß geprüft haben, bezweifelt inzwischen offenbar sogar die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin): Bei acht der größten Kreditgeber - darunter die Deutsche Bank, die HypoVereinsbank und die Bayerische Landesbank - hat sie eine Sonderprüfung veranlasst. Denn laut Kreditwesengesetz (KWG) müssen Kreditinstitute die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens während der gesamten Dauer eines Kreditverhältnisses kontinuierlich beobachten und analysieren. Erst wenn die Prüfung ein klares Bild von der wirtschaftlichen Lage ergibt, dürfen sie Kredite neu gewähren oder verlängern - sonst machen sich die verantwortlichen Bankvorstände strafbar. Allein schon das Gezänk über Sicherheiten unter den Kirch-Geldgebern vermittelt jedoch den Eindruck, dass sich die beteiligten Institute nicht wirklich an diese Vorgaben gehalten haben.

      Schließlich galt die Medienbranche - genauso wie Telekommunikation und IT - als Zukunftsmarkt mit märchenhaften Wachstumsraten. Und 4,7 Milliarden Euro Kredit waren bei Unternehmen wie Mobilcom kein Problem. "Die Konzentration auf risikoreiche Wachstumsmärkte wie Telekommunikations- und Unterhaltungsbranche birgt beachtliche Gefahren in sich", warnte zwar der Prüfungsverband Deutscher Banken im Herbst vergangenen Jahres - offenbar zu spät.

      "Die Ausleihungen orientieren sich an den Wertberichtigungen. Je höher die Risikovorsorge, desto geringer die Bereitschaft, Kredit zu vergeben", erklärt der Frankfurter Professor für Bankwirtschaft, Mark Wahrenburg, den für die Volkswirtschaft so fatalen Mechanismus. Denn jede Wertberichtung knabbert am Eigenkapital einer Bank; die Möglichkeit, Kredite zu vergeben, schrumpft - es sei denn, sie besorgt sich neues Eigenkapital oder verfügt über stille Reserven.

      Die aber müssen selbst die großen Geschäftsbanken kräftig anzapfen, um überhaupt noch Gewinne auszuweisen. Wie groß die Polster der deutschen Banken generell noch sind, weiß so genau eigentlich keiner. "Bankbilanzen sind so schwer zu lesen wie die Bibel - alles ist auslegungsfähig", sagt der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Schwäbisch Hall, Günther Krist.

      Glaubt man den Banken, haben nicht die hohen Risiken, die sie angehäuft haben, Schuld an der Kreditklemme, in die immer mehr kleine und mittlere Unternehmen geraten, sondern die Mittelständler selbst. Vor allem die großen Geschäftsbanken klagen darüber, dass das Kreditrisiko in diesem Bereich kaum zu kalkulieren sei, da es keine verlässlichen Informationen über die Unternehmen gebe. Denn Mittelständler ließen sich nur ungern in ihre Bücher schauen.

      Das allerdings bestreitet Michael Bretz, Leiter der Wirtschafts-und Konjunkturforschung bei der Creditreform. Bretz: "Wenn eine Bank sagt, wir wissen nicht, mit wem wir es zu tun haben, ist das albern." Denn laut KWG muss jede Bank sich bei Wirtschaftsauskunfteien wie der Creditreform über die Bonität eines potenziellen Kreditkunden informieren. Bei der Creditreform sind diese in sieben so genannte Risikoklassen eingeteilt - von sehr gut bis ganz schlecht. Und mit der Einstufung, so Bretz, "liegen wir in der Regel richtig".

      Dass man als Privatbank im Geschäft mit mittelständischen Unternehmen durchaus gutes Geld verdienen kann, zeigt denn auch die jüngste Bilanz der Fürstlich Castell`schen Bank. Eine ihrer beiden Ertragssäulen ist, wie die Bank ausdrücklich betont, das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen in der Region. Von der Eigenkapitalverzinsung können die Aktionäre der Deutschen Bank derzeit nur träumen: 17,4 Prozent nach Steuern. Immerhin zehn Jahre in Folge hat die älteste Bank Bayerns so ihren Gewinn gesteigert.

      Bonität spielte keine Rolle

      "Das Firmengeschäft ist bei uns nach wie vor das überwiegende Geschäft", betont auch Adolf Oppermann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Heilbronn. Die ist mit einer Bilanzsumme von 1,3 Milliarden Euro eine der größten Volksbanken. Mit dieser Politik hat sein Haus im vergangenen Jahr immerhin eine Eigenkapitalrendite von stattlichen 12 Prozent erzielt. Und das in Zeiten, in denen auch viele Genossenschaftsbanken als Wackelkandidaten gelten. Viele Banken, glaubt Oppermann, hätten auch bei kleinen und mittleren Unternehmen oft Kredite zu viel zu günstigen Konditionen vergeben - aus purer Angst, das Geschäft sonst der Konkurrenz zu überlassen. Dass Banken die Bonität von mittelständischen Unternehmen nicht kennen, bestreitet der Praktiker ebenso wie Michael Bretz von der Creditreform. Oppermann: "Man hatte das Rating, aber hat es nicht benutzt."

      Das allerdings können Banken in der Tat künftig nicht mehr. Denn bald treten neue, international verbindliche Regeln für die Kreditvergabe, Basel II genannt, in Kraft. Danach müssen Banken ihre Kredite mit umso mehr Eigenkapital absichern, je schlechter die Risikoeinstufung eines Kreditnehmers, im Fachjargon Rating genannt, ist. Das heißt: Je riskanter ein Kredit, umso teurer wird er für eine Bank. Geld kann sie damit nur noch verdienen, wenn sie die Kreditzinsen entsprechend erhöht. Bislang spielt die Bonität für die Absicherung mit Eigenkapital hingegen keine Rolle. Egal, wie gut oder schlecht der Schuldner eingeschätzt wird, die Bank muss die Kreditsumme immer mit acht Prozent Eigenkapital absichern - ein Nachteil für gute Schuldner.

      Banker, die ihre Bilanzsummen nicht um jeden Preis nach oben gepuscht haben, haben mit dieser Neuregelung denn auch kein Problem. Im Gegenteil: Finanziell gesunden Unternehmen mit guter Bonität können sie künftig Geld zu niedrigeren Zinsen leihen.

      Dass Kreditnehmer, die nicht so gut dastehen, generell höhere Zinsen zahlen müssen als solche mit untadligem Ruf, ist bei konservativen Bankleuten schon seit eh und je so. Basel II ist für sie also kein Grund, ihre Kreditpolitik zu ändern. Und auch kein Anlass, ihren Kunden den Kredithahn ganz abzudrehen: Denn nur auf das Prinzip Hoffnung hin hat von ihnen ohnehin noch nie jemand Geld bekommen - auch vor Basel II nicht.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 12:04:44
      Beitrag Nr. 72 ()
      @Keine schönen Aussichten bei High-Tech`s!! Ob es jetzt wirklich nur an den momentanen Low-Bugdet`s der Unternehmen bezüglich IT-Investitionen handelt, oder auch nur an einem temporär befriedigten Markt. Fakt bleibt, dass es in den nächsten Monaten offensichtlich nicht so viele neue Aufträge geben sollte.

      Und die Reduzierung der Kosten oder die damit verbundene Erhöhung der Margen wird nicht ausreichen, um die avisierten Umsatz/Gewinn/Verlustzahlen einhalten zu können.

      Alle Einsparungen sind Endlich liebe Leute..!!

      Und wenn in einem solch wichtigen Sektor gespart werden kann, dann auch überall anders. Das wir im Software-Sektor im Moment daselbe erleben, wissen wir nun alle. Was unterm Strich übrig bleibt ist folgendes. Entgegen den Aussagen alle Banken&Analysten, werden wir zumindest in den nächsten Monaten

      keine Konjunktur-Erholung sehen

      Ich wüsste wirklich nicht wo die herkommen sollte. Selbst in Sektoren, wo nach Aussage aller eigentlich nicht gespart werden kann, ist dies so. In anderen wird es noch schlimmer werden sobald die Leute bemerken, dass Sie jetzt noch weniger Geld zur Verfügung haben. Oder glaubt hier etwa jemand,

      dass der normale Anwender immer weiter und mehr Geld ausgibt, während alle Firmen kräftig sparen...?!

      Das ist lächerlich und jeder der keinem Wunschdenken verfällt, erkennt dies auch.

      Rating von Motzki bleibt also bestehen.

      Was wir widerum sehen

      ist die bekannt grossangelegte Verarsche der Banken&Analysten-Mafia.

      Denen geht der Arsch auf Grundeis und dies ist auch zu spüren.

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 21. Juni 2002, 15:29 Uhr

      Server surfen nach unten

      Der westeuropäische Servermarkt

      brach im ersten Quartal 2002 um 22,5 Prozent ein.

      Der Markt schrumpfte von

      vier Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2001 auf jetzt 3,1 Milliarden US-Dollar,

      wie eine aktuelle Erhebung des Marktforschungs-Unternehmens IDC ergab.

      Grund sei die anhaltende Investions-Zurückhaltung der Unternehmen sowie knappe Budgets.

      Der Verkauf von Server-Einheiten sei im selben Zeitraum um 6,5 Prozent auf 276.000 Einheiten zurück gegangen. Auf die Top-Five im Server-Markt verteilten sich die Marktanteile wie folgt: IBM konnte 29,2 Prozent Anteil gewinnen, gefolgt von Compaq (18,9 Prozent) und Hewlett Packard (15,1 Prozent). Sun Microsystems kommt auf 15 Prozent, während Fujitsu Siemens mit 9,3 Prozent abgeschlagen auf Platz fünf landet. Im Unix-Markt kehren sich die Marktanteile allerdings um. Dort kommt Sun Microsystems auf stolze 32,3 Prozent Marktanteil, gefolgt von HP mit 26,1 Prozent. IBM und Compaq kommen auf 18 Prozent beziehungsweise 10 Prozent. Allerdings war auch der Markt für Unix-Server im ersten Quartal um 21,9 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar eingebrochen.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 15:40:40
      Beitrag Nr. 73 ()
      @Diesen Artikel dürfen wir natürlich nicht unterschlagen, liebe Volksaktienbesitzer....!! Und natürlich werden alle Betrüger von gestern zu den braven Beratern von morgen...;)

      Was bitte schön hat uns die Vergangheit gelehrt liebe Freunde..!

      Egal wie schlimm es stinkt-die ganz übelriechenden Wahrheiten kommen immer ganz zu Schluss..

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      21.06.2002 19:23

      Anleger


      Den Volksaktien läuft das Volk davon

      Der Absturz von Telekom und Post schwächt das Vertrauen der Anleger in Volkspapiere.


      Simone Boehringer



      Den Volksaktien könnte bald das Volk davonlaufen. Immer mehr Anleger flüchten vom Aktienmarkt, nachdem sich die Kurse partout nicht erholen. Eine halbe Million Deutsche kehrte der Börse schon bis Ende 2001 den Rücken, und 850.000 Bürger zogen ihr Erspartes auch aus Aktienfonds zurück.

      In den vergangenen Wochen traf die Enttäuschung der Kleinaktionäre vor allem ehemalige Staatskonzerne wie die Deutsche Telekom und die Deutsche Post, die ihre Aktien einst mit großen Werbekampagnen, Rabatten und bevorzugter Zuteilung für Privatleute besonders weit gestreut hatten.

      Der Staat verdient mit der Emission solcher Volksaktien nicht nur viel Geld, sondern verfolgt auch die Absicht, breite Bevölkerungskreise mit der Aktienanlage vertraut zu machen.

      Ende der Aktienkultur befürchtet

      Nun notiert die T-Aktie aber mittlerweile etwa 90 Prozent unter ihrem Höchststand vom März 2000. Und selbst, wer sich zum Börsengang im November 1996 schon beteiligte und noch dabei ist, liegt inzwischen mehr als ein Drittel im Minus. Ähnlich erging es den Post-Aktionären der ersten Stunde, deren Aktie Gelb seit der Emission im November 2000 rund 35 Prozent einbüßte.

      Schon werden die Stimmen lauter, die das Ende der jungen deutschen Aktienkultur befürchten. In den Boom-Zeiten bis 2000 hatten sich immerhin 13 Millionen Bundesbürger – das ist jeder fünfte Erwachsene – direkt oder über Aktienfonds Dividendenpapiere gekauft. Allein drei Millionen Anleger haben die T-Aktie im Depot liegen, 850.000 die Titel der Deutschen Post.

      Risiko zu spät erkannt

      Doch vielen Neu-Aktionären wurde zu spät klar, dass mit Aktieninvestments auch Risiken verbunden sind. In ihren Annoncen haben Telekom und Post meist nur die Chancen ihrer Aktie angepriesen. Die Ernüchterung der Anleger wächst, zumal der Abwärtstrend an den Börsen fast keinen Wert mehr verschont.

      Auch ältere Volksaktien wie etwa die der seit 1961 börsennotierten Volkswagen AG oder die Titel des heutigen Touristikkonzerns Preussag mussten teils herbe Verluste verzeichnen.

      160 Milliarden Euro verloren

      :eek::eek::eek::eek:

      Laut Bundesbank haben die Deutschen in den vergangenen zwei Jahren 160 Milliarden Euro ihres privaten Geldvermögens an den Börsen verloren. Das entspricht zwei Dritteln des Staatshaushalts eines Jahres – eine Größenordnung, bei der sich selbst Optimisten langsam fragen, ob Aktienanlagen wirklich das richtige Mittel zur Altersvorsorge sind.


      Aus der Vergangenheit lässt sich diese Frage positiv beantworten. Zwar gab es in den vergangenen fünfzig Jahren immer wieder Perioden, in denen Kursverluste überwogen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren oder mehr gab es jedoch bei Anlagen in Standardwerte vorwiegend Gewinne, und die durchschnittliche Aktienrendite lag deutlich über der der wichtigsten Anlage-Alternative, der risikolosen festverzinslichen Staatsanleihen.

      Image-Schaden durch Manager-Fehler und Bilanztricks

      Was den Experten heute Sorge bereitet, ist aber nicht die Aktienbaisse an sich, sondern die Ursachen dafür. So fallen viele Titel nicht nur, weil Unternehmen schlechte Ergebnisse und Prognosen melden und die Konjunktur langsamer anspringt als gehofft.

      Es sind auch die häufigen Hinweise auf Bilanztricks, Kursbetrug und Insidergeschäfte, die die Anleger abschrecken. Fehlverhalten von Managern gefährdet die Aktienkultur weit mehr als das derzeit noch bei manchen Aktionären fehlende Risikobewusstsein.

      Quelle: sueddeutsche
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 15:57:52
      Beitrag Nr. 74 ()
      herr motzki,

      die 160 mill. miese sind aber wohl nur addierte verluste ab höchstkurs, ohne abzug der gewinne, die ja auch gemacht worden sind -vorher, oder/und von den verkäufern. also nicht netto-verlust an "volksvermögen".

      bitte nicht auf sinnlose panik machen - im gegensatz zur zeitung müssen sie hier ja nichts verkaufen.

      die diversen horrorgeschichten im detail könnten dagegen wirklich zur aufklärung der massen beitragen.
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 16:19:49
      Beitrag Nr. 75 ()
      @Wer möchte hier noch auf Panik machen...? Wie mir scheint, ist sie schon längst ausgebrochen...!
      Und damit möchte ich einmal auf einen immer wieder gerne zitierten Satz hinweisen....

      Ärgern Sie sich nicht-Ihr Geld ist nicht weg-es hat lediglich ein anderer..!

      Natürlich fielen auch Gewinne an die letzten Jahre. Dies bestreitet ja auch keiner. Aber wenn Sie innerhalb der letzten Jahre Buchverluste realisierten, wird es auch nicht weniger, nur weil einige wenige Gewinne einstreichen konnten. Sie wollen doch nicht ernsthaft die Behauptung aufstellen, dass hier die Gewinner in der Überzahl waren.

      Fakt ist aber, dass viele eine DET z.b. bei über 100€ ins Depot genommen hatten. Und natürlich hat jemand in diesem Moment eine schöne Rendit einstreichen können. Wer sie damals für diesen Preis erstanden hatte, dürfte heute ganz andere Probleme haben, als sich in Haarspaltereien zu begeben big_mac...;)

      Und mit Verlaub.

      Für mich persönlich ist unwichtig ob es jetzt in Wirklichkeit 100-120-140 oder 160Milliarden waren.

      geht um die Tendenz der Auswirkungen

      mein Freund. Ganz davon abgesehen, dass ja noch viel mehr sogenanntes Volksvermögen die nächsten Jahre zerstört werden wird.

      Bitte lesen Sie hierzu auch den Bericht über die Banken...!

      Wissen Sie eigentlich was da noch auf uns alle zukommen wird..!

      Immer schön warm anziehen die nächsten Jahre würde ich meinen.

      Die Eiszeit hat gerade erst begonnen...!

      Und natürlich freue ich mich nicht wirklich über solche Dinge. Aber letztendlich bringt es nix wenn wir die Augen vor solchen Dingen verschliessen. Alle hatten viele Jahre eine hefitge und wilde Party. Und jetzt müssen wir alle die Zeche dafür zahlen. Der eine mehr der andere weniger..!

      Aber darunter leiden werden fast alle....!

      Schönen Sonntag noch wünscht.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.06.02 17:17:31
      Beitrag Nr. 76 ()
      pardon, herr motzki,

      aber die DTE um 100 hat ja auch jemand verkauft.
      dieser jemand hat damit einen fetten gewinn gemacht.

      abgesehen davon - wieviele aktien wurden um über 100 gehandelt ? bei den nicht-gehandelten hat sich eine ziffer auf papier geändert.

      ist in den 160 mill. am ende auch noch der bundesanteil mitgerechnet ??

      das meiste der angeblichen verluste hat ein anderer - ausgenommen ist das durch pleiten vernichtete kapital, das ist wiklich großteils weg.
      ich kanns nicht ändern, es ist so. und deshalb auch nicht gleich eine große katastrophe.

      auch die größenordnung -2000€/deutscher- also, ich bitte sie.

      warm anziehen - da sind wir uns schon gleich viel einiger.
      thema renditeanstieg bei emerging-market-bonds. in brasilien braut sich was zusammen ....

      SOWAS bringt uns einer bankenkrise viel näher.
      und das geld, das dort verbrannt wurde kann hier nicht mehr verliehen werden (so ca. 12,5-fach, wenn meine grauen zellen richtig funktionieren)
      das andere ist im wesentlichen von kunde A zu kunde B verschoben worden. unangenehm für die am falschen ende,
      aber nicht gleich eine volkswirtschaftliche tragödie.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:10:01
      Beitrag Nr. 77 ()
      @Hallo big_mac...

      Ich widerspreche Ihnen ja gar nicht wirklich....;) Und jeder der Ehrlich ist muss heute zugeben, dass alle Zahlen mit welchen er umgeht immer auch ein wenig gefährlich sind. Ich bin kein Zahlenfresser vor dem Herrn. Und ich werde es wahrscheinlich auch nie werden. Ist für mich kein Problem. Denn wer sich solchen Dingen zu technisch nähert (oder auch von der Bilanz-Seite), ist auch immer der Gefahr ausgesetzt vor lauter Bäumen den Wald nicht zu sehen.

      Ich erinnere nur an die letzten Monate ala´ Enron..! Und so haben viele gerechnet. Und natürlich werden wir die wahren Zahlen erst viel später erfahren, wenn überhaupt. Genau wie bei der guten Thiel. Bei diesen verschachtelten Konzernen können Sie über viele Jahre manipulieren, dass die Schwarte kracht. Und viele machen dies auch..!

      Aber DTE hat einen grandiosen Sinkflug hingelegt, trotz vorheriger Aussagen, dies wäre ein sicheres Invest. Und diese Behauptung wurde über einen sehr langen Zeitraum lanciert....! Und auch Herr Sommer hat hier immer nur die Positiva in den Vordergrund gestellt, aber nie vor den Gefahren gewarnt.

      Und DTE ist eben eine Art Stapellauf für die gemeine Volksaktie. Genau deshalb setze ich hier ja die Ansprüche einfach höher. Und natürlich wurden Millionen von Anlegern mehr oder weniger über den Tisch gezogen. Ich erinnere nur an die dritte Tranche von DTE...!

      Das Geld ist unwiderbringlich weg. Jedenfalls für einen grossen Teil. Die Auswirkungen..? Sie werden immens sein, leider. Aber eben auch zu Recht. Und damit müssen wir alle die nächsten Jahre leben. Ich sage nur Rentenvorsorge mein lieber big_mac...! Mir wird richtig übel wenn ich daran denke einem solchem System Vertrauen entgegen zu bringen.

      Wie gesagt. Es geht nicht um die dritte Stelle hinter dem Koma..! Es geht um das Wesentliche. Und dies ist doch mehr als deutlich....

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 11:30:51
      Beitrag Nr. 78 ()
      @Guten Tag...

      Die Stimmung verschlechtert sich und die Kurse steigen...? Kommt halt immer anders als man denkt. Die Umsätze können für mich persönlich kein Indikator bezüglich steigender Kurse sein. Wenn ich mir z.b. eine OPEN-TV anschaue ist dies sehr gut zu erkennen. Der Umsatz von ganzen 50Shares reicht aus, um diese Aktie mehr als 8% steigen zu lassen. Ist schon besser man schaut genauer hin und orientiert sich nicht ausschliesslich an der Performance...!

      Soll nur als Beispiel dienen. Der Duft des Spielkasinos geht um, auch und gerade am DAX. Die grösster Verlierer von gestern sind natürlich heute wieder die grössten Verlierer. Kann sich so schnell so viel verändern...? Bestimmt nicht. Der DAX hängt absolut am Tropf der US-BÖRSEN und dies verheisst nix gutes. Denn dass der DOW und die NAZ nach unten korregieren werden, ist so gut wie sicher. Jedenfalls in meinen Augen. Viele Aktien immer noch verrückt bewertet. Und wenn die nächsten Quartalszahlen alle mal wieder überraschen werden, wird es wieder schön nach unten gehen....!

      Alles wie gehabt. Die Börsenschwankungen sagen genug. Ein Invest verbietet sich in diesem Klima eigentlich. Ausser für diejenigen, welche ein paar Euro übrig haben und auch den rechten Mut aufzubringen vermögen. Aber die Zukunft meiner Familie würde ich nicht an die Börse geben. Die Preise für Aktien werden auch weiterhin fallen. Wer Zeit mitbringt kann also die Szenerie in Ruhe von aussen betrachten.....

      Nicht zu vergessen. Der EURO wird immer stärker. Bald wird eine Zeit kommen wo der eine oder andere ein anderes Investitions-Umfeld für besser halten wird, als der amerikanischen Raum..! Und dann..? Wenn den Amerikanern wichtige Geldzuflüsse fehlen dann raucht es im Karton. Und gerade dies wird ja auch Auswirkungen auf Europa haben, auch wenn die europäischen Aktien nicht so hoch bewertet sind..! Aber wenn der DOW nach unten rutscht werden die meisten Investoren erstmal nicht nach Kleinigkeiten fragen, sondern erst einmal nach dem Motto handeln.

      Rette sich wer kann- nach mir die Sinnflut..

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt überraschend

      Das große deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) berechnete seinen an den Finanzmärkten viel beachteten Ifo-Geschäftsklimaindex für Juni 2002. In Westdeutschland sank der Index auf 91,3 Punkte, nach revidiert 91,6 im Mai und 89.2 Punkte im Juni 2001.

      Die über 7.000 befragten Unternehmen beurteilten vor allem die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate überraschend pessimistisch.

      Der entsprechende Index fiel von revidiert 106,2 Zählern im Mai auf 104,9 Zähler, insbesondere aufgrund der Verschlechterung im Bauhauptgewerbe, sowie im Groß- und Einzelhandel.

      Dagegen erhöhte sich der Index für die Bewertung der aktuellen Geschäftslage auf 78,3 Punkte, nach revidiert 77,7 im Mai und 85,1 im Juni 2001.

      In Ostdeutschland kletterte der Geschäftsklimaindex auf 99,9 Zähler, gegenüber einem Vormonatsstand von 99,4 Zählern. Im Vorjahresmonat wurde noch ein Indexwert von 101,9 Punkten gemeldet.

      Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 86,5 Zähler im Berichtsmonat, nach 85,8 im Mai und 83,9 Zähler im Juni 2001. Die Bewertung der Geschäftslage legte auf 1139.9 Punkte zu, gegenüber 113,7 im Mai und 121,0 Punkten im Juni 2001.

      w:o/shm Autor: , 11:06 25.06.02
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 11:32:40
      Beitrag Nr. 79 ()
      @Sorry-Revidierung!!

      Die grösster Verlierer von gestern sind natürlich heute wieder die grössten Gewinner.

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:07:03
      Beitrag Nr. 80 ()
      @Guten Tag liebe Aktionäre....!

      Ich denke so langsam wird es Zeit,r ein anderes Invest nach zu denken..!

      Alle Aktien werden unweigerlich nach unten korregieren..!

      Wie heisst es so schön..!

      FAKTEN-FAKTEN-FAKTEN

      Es gibt bald nichts mehr zu holen am Aktien-Markt..!

      Dies ist keine Aufforderung alle Aktien aus dem Markt zu nehmen liebe Freunde..!

      Aber ein verschieben der einen oder anderen Position sollte doch in Erwägung gezogen werden..............!!...........:D

      kind regards..

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:10:31
      Beitrag Nr. 81 ()
      @Ich muss mich für diesen letzten Müll wirklich entschuldigen ...!

      Noch einmal als Klartext liebe Aktionäre...!

      Aktien sind in Zukunft mit viel Vorsicht zu behandeln...!

      Es wird massiv nach unten gehen....!!

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:15:20
      Beitrag Nr. 82 ()
      nun denn hr. Motzki,

      wo liegen dann die alternativen für gemüter welche nichts mit puts am hut haben (wollen) ?
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:20:27
      Beitrag Nr. 83 ()
      Angst und Skepsis sind der beste Nährboden für einen langanhaltenden Kursaufschwung.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:23:32
      Beitrag Nr. 84 ()
      #83:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 17:25:25
      Beitrag Nr. 85 ()
      @metzki...

      In einem Jahr werden Sie so richtig Ihre Wunden lecken mein Freund...:D

      Denken Sie an mich wenn es so weit sein sollte...:laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:18:46
      Beitrag Nr. 86 ()
      @ herr motzki

      Wenn es denn zum Wundenlecken kommen sollte, werde ich ganz bestimmt
      an Sie denken. Aber ich denke in einem Jahr werde ich mich an
      meinen schönen Kursgewinnen erfreuen, über die der DTE am
      allermeisten, weil sie dann möglicherweise über 30 Euro notieren
      werden und ich habe sie unter 10 Euro bekommen, welch ein Glück.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 19:13:42
      Beitrag Nr. 87 ()
      hr. motzki
      kann nur bestätigen
      gerade im urlaub werde ich beim geldausgeben nachdenklich
      denke motzki wir sind auf dem richtigen kurs
      so gar ist die eingeblasene mär von angst und pessimismus
      zählt nichts mehr
      im kleinen das realitätsferne agressive verhalten der
      beitragsteilnehmer spiegelt nur wieder was sich
      auf allen großen märkten abspielt
      spielbankmentalität ist hoffentlich bald passe
      gruß
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 06:41:22
      Beitrag Nr. 88 ()
      "WorldCom Finds $3.8 Bln Error, Fires CFO"

      die nächste enron.
      ohne weiteren kommentar ....
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 09:00:54
      Beitrag Nr. 89 ()
      @Und wieder der Beweis, mit welchen Verbrechern wir es zu tun haben. Und wieder diese Schweineklitsche Andersen mittendrin..!

      Wer in diesen ganzen Schweineladen Börse sein Geld investiert muss schon gute Nerven mitbringen. Sie wachen eines morgens auf und sind plötzlich pleite. Der Kurs von WorldCom brauchen wir nicht hier reinstellen . Enron lässt grüssen. Ein Pennystock mehr in USA...!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 26. Juni 2002, 08:42 Uhr

      WorldCom räumt Milliarden-Falschbuchungen ein

      Die USA haben nach dem Zusammenbruch des Energiekonzerns Enron eine neue Bilanz-Affäre: Der angeschlagene US-Telefonkonzern WorldCom räumte nach Börsenschluss ein,

      dass in seinen Büchern Falschbuchungen in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar (3,96 Milliarden Euro) stehen.

      :eek::eek::eek::eek::eek::eek:

      Ausgaben in der Bilanz seien als Guthaben verbucht worden.

      Wirtschaftsprüfer war erneut die bei Enron ins Zwielicht geratene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen.

      Mit richtiger Bilanzierung hätte WorldCom nach eigenen Angaben sowohl im vergangenen Jahr als auch im ersten Quartal 2002 einen Nettoverlust ausgewiesen. Bislang hatte WorldCom für 2001 einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar für 2001 angegeben und ein Plus von 130 Millionen Dollar für die ersten drei Monate dieses Jahres.

      WorldCom-Chef John Sidgmore zeigte sich am Firmensitz in Clinton im US-Bundesstaat Mississippi "geschockt" von den Vorgängen und entließ umgehend Finanzvorstand Scott Sullivan sowie Finanzkontrolleur David Myers. Gleichzeitig kündigte das ohnehin schon in Bedrängnis geratene Unternehmen die Entlassung von 17.000 Mitarbeitern an, um Kosten zu sparen.
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 09:55:56
      Beitrag Nr. 90 ()
      @Der DAX kämpft und kämpft..!

      Völlig sinnlos wer sich jetzt wieder fett investiert, wer er davon ausgeht eine schöne Rendite einzufahren. Der Sinkflug hat erst richtig begonnen. Dieser Kampf um die 4000èr Marke ist einfach nur kindisch. Wollen wir wetten, dass widerum eine Menge Geld von Anlegern für solche Aktionen drauf gehen werden. Naja, wir werden es alle zu sehen bekommen, wenn der nächste Depotauszug für die Fonds vesendet wird....;)

      Und wenn die AMIS heute aufwachen, wird es böse Prügel geben.

      Ich denke dort wird es heute ziemlich heftig zur Sache gehen.
      Und einige werden einen Kopf kürzer nach Hause gehen müssen...!!

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 12:55:07
      Beitrag Nr. 91 ()
      @Hallo Herr mgiesing...

      Tschuldigung. Ihre Frage hatte ich völlig überlesen..;)

      Machen Sie es wie ich. Einfach Geld horten-keine Aktien kaufen-Leben geniessen!

      Ich fühle mich pudelwohl dabei und auch Sie werden sich keine Sorgen mehr machen müssen, wenn Sie morgens aufwachen und einen ersten Blick in Ihren Trümmerhaufen von Depot schauen...:D

      Natürlich werden schlechte Zeiten kommen und natürlich nimmt der Markt heute schon einiges vorweg. Allerdings bin ich überzeugt,dass der Markt nicht annähernd korregiert hat. Schauen Sie sich bitte den DOW einmal näher an...




      @Und jetzt schauen wir uns die Wirklichkeit etwas näher an. Dazu müssen wir aber den Blick ein wenig weiter zurück werfen....!!




      @Sehen Sie [/b]jetzt[/b] was ich meine...! Viele Anleger sind erst während der letzten drei Jahre in den Markt gekommen. Und deshalb geht ihr Blick nicht weit genug zurück. Was hier von all den Verbrechern, welche auch Analysten&Banken genannt werden erzählt wird, ist ja nicht die ganze Wahrheit. Von wegen der Markt hätte jetzt genug korregiert, wir hätten Schnäppchenpreise, usw...usw...!! Blödsinn. Der Markt hat erst angefangen. Natürlich ist die Nasdaq unter die Räder gekommen. Aber vergessen wir bitte nicht auf welchen fantastischen Kennzahlen diese Hausse beruhte und mit welchen Zahlen wir heute konfrontiert werden..! Milliarden-Verluste anstatt Gewinne!

      @Und wenn ich den DOW sehe wird mir sowieso übel. Wo hat hier denn eine Korrektur stattgefunden..? Keine. Aber sie wird kommen, das ist ganz sicher. Noch kann die ganze Geld-Mafia genügend Einfluss ausüben. Aber wenn dieser Berg einmal so richtig ins Rutschen kommen sollte, werden viele ihr blaues Wunder erleben. Dann hat es sich ausgeträumt mit Gewinnen. Dann werden viele Anleger über viele-viele Jahre auf bombastischen Verlusten sitzen. Und wer auf Kredit gekauft hat wird erleben, wie schnell eine Bank sein Depot glatt stellen kann, um wenigstens ein paar Euro zurück zu bekommen. Denn die Banken werden auch schlimme Probleme bekommen die nächsten Jahre. Was glauben Sie denn auf wievielen faulen Krediten die immer noch sitzen..! Japan lässt grüssen. Und glauben Sie bloss nicht dies wäre ein Einzelfall gewesen.

      @Tausende von AG`s wurden mit hohen Bankkrediten mitfinanziert. Und tausende werden auch wieder verschwinden. Aber irgendeiner muss ja schliesslich die Zeche bezahlen oder..! Also geben Sie acht, dass nicht Sie es sind der diese Rechnung serviert bekommt....;)

      Schöne Grüsse von...

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 11:37:38
      Beitrag Nr. 92 ()
      @So langsam wird dies zum normalen wöchentlichen Ereignis in USA....

      und natürlich wird es nicht das letzte dieser Art sein.

      Alle haben Sie gelogen und betrogen. Aber alles ist endlich. Und nach und nach kommen die ganzen Tricksereien zum Vorschein..!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Qwest-Aktie verliert fast 60 Prozent nach WSJ-Bericht

      Die Aktien der Qwest Communications International Inc. haben am gestrigen Mittwoch fast 60 Prozent an Wert verloren, nachdem in einem Bericht des Wall Street Journal zu lesen war, dass die SEC einen härteren Standpunkt zum Unternehmen und dessen Bilanzierung von Umsätzen für die Vergabe von Glasfaserkapazitäten in Höhe von 1,4 Mrd. Dollar eingenommen hat.

      Der Bericht war erschienen, nachdem die zweitgrößte US-Telefongesellschaft für Fernverbindungen, die WorldCom Inc., ihre Absicht ankündigte, die Finanzberichte für 2001 und das erste Quartal 2002 neu darzulegen. WorldCom schockte gestern die Märkte mit einem Bilanzskandal über rund 4 Mrd. Dollar, woraufhin die weltweiten Aktienmärkte auf breiter Front eingebrochen sind.

      Analysten stimmen zwar darin überein, dass der Vergleich zwischen Qwest und WorldCom die Qwest-Aktie deutlich belastet hat, jedoch herrscht Uneinigkeit darüber, ob der Vergleich gerechtfertigt war.

      Nachdem die WorldCom-Aktie gestern drastisch abgestürzt ist, konnte sich auch das Papier von Qwest nicht behaupten und schloss an der NYSE mit einem Minus von 57,28 Prozent bei 1,79 Dollar.

      w:o/shm Autor: 09:51 27.06.02
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 16:39:32
      Beitrag Nr. 93 ()
      @Die gute alte Mot streicht einmal wieder ein paar Stellen ein. Was dann eine schöne Stange Geld kostet wird fürs erste mit einen kräftigen Aufschlag auf dem Parkett belohnt. Komisch finde ich ja nur wo der ersehnte Aufschwung herkommen soll, wenn alle Konzerne immer noch im tausender Bereich Arbeitsplätze abbauen. Das ist eine Farce. Eine Firma kann nicht ewig alle Arbeiter entlassen um eines Tages wieder in die Gewinnzone kommen zu können. Wer generiert dann aber die Gewinne von morgen..?

      Davon abgesehen stellt sich mir dann natürlich die Frage wo der herbei gewünschte Umsatzwachstum herkommen soll. Mit Entlassungen alleine wohl kaum. Die Entwicklung leidet doch auch darunter wenn gute Leute auf die Strasse gesetzt werden. Und eines Tages werde die doch wieder benötigt, wenn es wieder aufwärts gehen sollte. Keine AG entlässt wertvolle ausgebildete Arbeiter, wenn nicht abzusehen ist, dass es noch sehr lange nicht gut läuft. Das ist keine temporäre Geschichte von ein paar Quartalen. Alles Blödsinn. Es wird und kann keinen wirklichen Aufschwung geben. All die Entlassungen behaupten schlichtweg das Gegenteil.

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      [/b]Motorola streicht 7.000 Stellen[/b]

      Die Motorola Inc., der weltweit zweitgrößte Mobiltelefon-Hersteller, gab am Donnerstag bekannt, dass sie 7.000 weitere Arbeitsplätze abbauen wird, um Kosten zu senken.

      In diesem Zusammenhang entstehen Sonderbelastungen in Höhe von rund 3,5 Mrd. Dollar, wobei über 90 Prozent dieser Summe im zweiten Quartal anfallen.

      Das Unternehmen bestätigte jedoch seine Prognosen für das operative Ergebnis im zweiten Quartal und im Gesamtjahr. Demnach geht man nach wie vor davon aus, die Erwartungen im zweiten Quartal mit einem Verlust von 4 Cents pro Aktie (vor Sonderbelastungen) und einem Umsatz von 6,4 Mrd. Dollar zu erfüllen oder zu übertreffen. Im Gesamtjahr will man bei einem Umsatzwachstum von 5-10 Prozent einen Gewinn von 4 Cents pro Aktie (vor Sonderbelastungen) erzielen.
      Wie der Technologiekonzern weiter mitteilte, ist der jüngste Stellenabbau Teil eines Plans, der die Reduzierung der Gesamtkostenstruktur um über 20 Prozent vorsieht.
      Die Aktie von Motorola legt an der NYSE vorbörslich aktuell um 3,28 Prozent auf 14,50 Dollar zu.

      w:o/shm Autor: , 14:40 27.06.02
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 17:02:19
      Beitrag Nr. 94 ()
      @Diesen Bericht kann und möchte ich allen nicht vorenthalten. Jeden Woche bekommen die Börsianer anders lautende Kunde. Einen Tag sieht die Welt böse aus und am anderen ist wieder alles gut. Ich glaube einfach hier werden tausende Kennzahlen benutzt um den normalen Anleger über einen längeren Zeitraum an der Nase rum zu führen. Um das Rad am laufen zu halten werden immer wieder Zahlen geliefert, deren Entstehung und wirkliche Auswertung niemand so richtig weiss..!

      Und noch ein Wort zu GE. Da werden wir auch noch die eine oder andere Nachricht darüber hören. Die haben wohl auch bei der Buchführung der letzten Jahre ein wenig zu viel Fantasie rein gebracht. Na, da kann auch noch so einiges kommen. Aber die Shareholder sind inzwischen ja einiges gewöhnt-in negativer Hinsicht wohlgemerkt.....

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Wall Street: Nach guten Konjunkturdaten geht es aufwärts

      Die amerikanischen Aktienmärkte sind nach dem versöhnlichen Handelsschluss zur Wochenmitte mit einem Plus in die Donnerstags-Sitzung gestartet. Bereits im Vorfeld haben die Futures diesen positiven Trend signalisiert. Gute Wirtschaftsdaten am Nachmittag brachten die Märkte nach oben.

      Der Dow Jones gewinnt im frühen Handel 0,7 Prozent auf 9.182 Punkte, die Technologiebörse NASDAQ kann 1,1 Prozent auf 1.443 Zähler zulegen.
      Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal diesen Jahres deutlicher gewachsen als von Experten erwartet. Wie das Handelsministerium berichtete, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt um annualisiert 6,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Analysten hatten mit einem Anstieg von annualisiert 5,6 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal 2001 war die US-Wirtschaft um 1,7 Prozent gewachsen, während sie im dritten Quartal um 1,3 Prozent geschrumpft war.

      Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US Federal Reserve Bank beschloss gestern Abend auf seiner zweitägigen Sitzung einstimmig, den Fed-Funds-Zielsatz unverändert bei 1,75 Prozent zu lassen. Auch der weniger bedeutende Diskontsatz blieb wie erwartet unverändert bei 1,25 Prozent. Die Währungshüter begründeten ihre Entscheidung mit den ausgeglichene Risiken von Inflation und Konjunkturschwäche. Damit bleibt das Zinsniveau weiter auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren. In 2000 wurden die Leitzinsen in elf Schritten auf ihr derzeitiges Niveau gesenkt. Aufgrund der Unsicherheit über die US-Wirtschaftsentwicklung haben die Experten in ihren Prognosen den Zeitpunkt, für den sie eine Zinserhöhung erwarten, immer weiter hinausgeschoben. Nun rechnet die Mehrheit der Volkswirte frühestens im November mit einer Leitzinsanhebung.

      Der amerikanische Softwarehersteller RealNetworks warnte davor, dass die Umsätze im zweiten Quartal unter den Erwartungen der Analysten liegen werden. Das Unternehmen rechnet mit einem Quartalsumsatz zwischen 42,5 und 45 Mio. Dollar. Zudem soll ein Verlust von 1-2 Cents je Aktie anfallen. Erwartet wurde ein Umsatz von rund 50 Mio. Dollar und ein Gewinn von 1 Cent je Aktie. Im Vorjahresquartal fiel ein Gewinn exklusive Abschreibungen von 1 Cent je Aktie und ein Umsatz von 47,9 Mio. Dollar an. Als Begründung für die Maßnahme nannte das Unternehmen die allgemein gesunkenen IT-Ausgaben und die schwache wirtschaftliche Lage.

      Der amerikanische Hersteller von Haushaltsprodukten Colgate bestätigte die Prognosen für das laufende zweite Quartal. CEO Reuben Mark zeigte sich demnach positiv gestimmt in Bezug auf die Ergebnisse für das zweite Quartal und das Gesamtjahr 2002. Er erwartet ein solides Quartal mit deutlichen Volumenanstiegen in allen Bereichen. Derzeit rechnen Analysten mit einem Gewinn von 54 Cents je Aktie für das zweite Quartal und 2,17 Dollar je Aktie für das Gesamtjahr.

      Das amerikanische Technologieunternehmen GE hat einen Großauftrag über die Lieferung von Flugzeugturbinen von der niederländischen Fluggesellschaft KLM erhalten. Die Turbinen sollen in den 13 von KLM bei Boeing bestellten Flugzeugen zum Einsatz kommen, die ab März 2003 ausgeliefert werden. Das Volumen des Auftrags beläuft sich den Angaben zufolge auf 250 Mio. Dollar.

      AOL, das weltweit größte Medienunternehmen, hat Gerüchte über eine möglicherweise anstehende Gewinnwarnung dementiert. Das Gerücht hatte gestern zu einem Kurssturz der Aktie an der Börse geführt. Mit 12,90 Dollar erreichte die Aktie das Niveau von 1998. Seit der Fusion mit Time Warner hat die Aktie nun über 70 Prozent verloren. Aber auch das Dementi der Gerüchte konnte den Aktienkurs nicht wieder beflügeln. Im nachbörslichen Handel legte die Aktie gerade einmal 0,8 Prozent auf 13,75 Dollar zu. Analysten erwarten von AOL momentan einen Gewinn von 22 Cents je Aktie und einen Umsatz von 10 Mrd. Dollar. Im Vorjahreszeitraum wurde bei einem Umsatz von 9,2 Mrd. Dollar ein Gewinn von 32 Cents je Aktie erreicht.

      Das Marktforschungsinstitut Jupiter Media Metrix Inc. teilte mit, dass sein Vorstand einem Plan zugestimmt hat, der die Liquidation und die Auflösung des Unternehmens nach dem Verkauf einer Reihe von Geschäftsfeldern vorsieht. Zudem wird Jean Robinson am Freitag sein Amt als CFO niederlegen. Das Unternehmen benötigt jedoch die Zustimmung der Aktionäre für den Verkauf der Sparten Jupiter Research und Jupiter Events, der am 21. Juni angekündigt wurde. Zudem müssen die Anteilseigner noch die Liquidation und die Auflösung des Unternehmens genehmigen. Nachdem bereits im April die NetRatings Inc. die Jupiter-Sparte AdRelevance für 8,5 Mio. Dollar sowie die europäischen Kunden des Unternehmens für 2 Mio. Dollar übernommen hat und die ComScore Networks Inc. Anfang Juni die Sparte Media Metrix Internet für 1,5 Mio. Dollar gekauft hat, kündigte man am 21. Juni an, Jupiter Research und Jupiter Events für 250.000 Dollar an die INT Media Group Inc. zu veräußern.

      Die WorldCom Inc., die zweitgrößte Telefongesellschaft für Fernverbindungen in den USA, wurde heute von den US-Behörden wegen Betrugs angeklagt, nachdem das Unternehmen gestern zugegeben hatte, Kosten in Höhe von fast 4 Mrd. Dollar nicht bilanziert zu haben. In einem der bisher größten Bilanzskandale der Geschichte wird damit ein Bankrott des Telekomgiganten immer wahrscheinlicher. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat demnach an einem Bundesgericht in New York eine Zivilklage eingereicht, in der sie dem Konzern die Manipulation seiner Ergebnisse vorwirft. WorldCom soll seine Zahlen dabei so geändert haben, dass die Erwartungen der Analysten immer erfüllt wurden. Als erste Konsequenz hieraus wurde CFO Scott Sullivan (40) entlassen. Auch Präsident Bush nahm zu diesem Vorfall Stellung und äußerte sich "zutiefst betroffen". Er forderte eine vollständige Untersuchung des Skandals, der dem des bankrotten Energiehändlers Enron Corp. in nichts nachsteht. Wie auch vor einem halben Jahr sind die Aktienmärkte weltweit auf breiter Front eingebrochen. Es scheint, als ob derzeit fast keine Chance mehr besteht, dass sich das Vertrauen der Anleger kurz- und mittelfristig wiederherstellen lässt. Hierzu dürfte auch die Tatsache beitragen, dass es sich bei dem Wirtschaftsprüfer von Worldcom um denselben handelt wie einst bei Enron - Andersen. Das US-Justizministerium, das in der Lage ist, den Fall strafrechtlich zu verfolgen, teilte mit, dass Worldcom derzeit überprüft wird. Als Wirtschaftsprüfer ist bei der schwer angeschlagenen Telefongesellschaft momentan KPMG tätig.

      Die Microsoft Corp. kündigte an, dass sie in China über die nächsten drei Jahre 750 Mio. Dollar investieren wird, was den bisher größten Software-Zusammenschluss Chinas mit einem ausländischen Unternehmen bedeutet. Im Rahmen eines zweitägigen Besuchs von Microsoft-CEO Steve Ballmer wurde mit der chinesischen State Development Planning Commission ein Verständnismemorandum unterzeichnet. Weitere Einzelheiten wurden jedoch nicht bekannt. Ein weiteres Investitionsabkommen über 200 Mio. Yuan (24,15 Mio. Dollar) und einer Laufzeit von drei Jahren schloss der Software-Gigant mit chinesischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Zusätzlich wurde vereinbart, für 480.000 Dollar ein Software-College in Shanghai zu errichten.

      w:o/shm Autor: , 15:51 27.06.02
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 17:05:06
      Beitrag Nr. 95 ()
      So, gestern hatten wir endlich den finalen Ausverkauf. Alle
      wichtigen Unterstützungen haben gehalten. Einer langjährigen
      Aufwärtsbewegung steht nun nichts mehr im Wege. Ich erwarte
      schon zum Jahresende 2002, Nov/Dez neue Alltimehighs im Dow.
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 18:14:20
      Beitrag Nr. 96 ()
      @Wird bestimmt daran liegen, dass die gute GM einen neuen Riesenauftrag von der US-ARMY bekommen hat....:laugh:

      Jaja, nach und nach kommt all die Jauche auf den Tisch.

      Und wenn dies auch bei GE so kommt, dann sollen Sie mal alle sehen wie der DOW so richtigen auf Sinkflug geht....!!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      General Motors Aktie vom Handel ausgesetzt, Börsen fallen wieder

      Die Aktien des Automobilherstellers General Motors wurden soeben vom Handel an der New York Stock Exchange ausgesetzt. Ein Grund hierfür ist momentan noch nicht bekannt. Experten führen den Kursverlust an den US-Börsen, der sich in den vergangenen 20 Minuten ereignete aber auf diese Handelsaussetzung zurück.
      Die GM Aktie notierte zuletzt mit einem Minus von 1,5 Prozent bei 52,30 Dollar.

      w:o/shm Autor: , 17:34 27.06.02
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 20:40:36
      Beitrag Nr. 97 ()
      @REVISION BEZ. GM......

      +++++++++++++++++++++++++++

      GM: Keine Untersuchungen wegen Bilanzfälschung

      Die Aktie des Automobilherstellers GM wurde heute zeitweise vom Handel ausgesetzt, nachdem Gerüchte die Runde machten, dass es auch beim größten Automobilhersteller der Welt Unregelmäßigkeiten in der Bilanz geben könnte. Viele Aktionäre trennten sich darauf hin von ihren Anteilen.

      GM dementierte zwischenzeitlich allerdings, dass es Untersuchungen bezüglich der Bilanz gebe. Das Unternehmen selbst geht davon aus, dass mit der Bilanz alles in Ordnung ist.

      Aktuell verliert die Aktie, die wieder zum Handel zugelassen wurde, 1,2 Prozent auf 52,42 Dollar.

      w:o/shm Autor: 18:55 27.06.02
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 09:56:01
      Beitrag Nr. 98 ()
      Wehe Demjenigen, der jetzt an der Seitenlinie steht und an den
      schönen Kursgewinnen nicht teilhaben kann.
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 13:11:13
      Beitrag Nr. 99 ()
      @metzki..

      Sie lassen sich wohl immer von solchen Schönwetter-Ralleys aufs schlüpfrige Parkett locken oder...;)

      Davon abgesehen müssen Sie mir einmal erzählen, wo hier irgendwelche Gewinne gemacht werden..! Oder glauben Sie, alle sind mal wieder die letzten Wochen bei den Tiefstkursen eingestiegen...:laugh:

      Viel Spass noch wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 15:07:26
      Beitrag Nr. 100 ()
      @ Die US-Boys können wirkliche keinen Tag ohne Skandale auskommen..........:laugh:


      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 28. Juni 2002, 13:36 Uhr

      Xerox erneut wegen Umsatzzahlen im Verdacht

      Der Kopiererriese Xerox hat anscheinend seit 1997 weit mehr Umsätze falsch verbucht als bislang von der US-Börsenaufsicht SEC vermutet. Erst im April dieses Jahres hatten sich SEC und Xerox verglichen, der Hersteller zahlte dabei zehn Millionen US-Dollar Zivilstrafe.

      Die Börsenaufsicht war für den Vergleich von drei Milliarden US-Dollar im Zeitraum von 1997 bis 2001 ausgegangen, berichtet die Computerwoche . Nun hat aber laut "Wall Street Journal" eine neuerliche Buchprüfung durch den neuen Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers, der im vergangenen Oktober KPMG abgelöst hatte, weitere Ungereimtheiten für die Jahre 1997 bis 2001 zu Tage gebracht.

      Die falsch oder genauer verfrüht verbuchten Einnahmen könnten sich auf bis zu sechs Milliarden US-Dollar belaufen, heißt es. Es wird erwartet, dass Xerox noch heute oder am Montag revidierte Bilanzen für die vergangenen fünf Jahre vorlegt.

      Die Summe von sechs Milliarden US-Dollar dürfte darin allerdings nicht direkt auftauchen, vermutet das "Wall Street Journal". Es werde sich vornehmlich um zeitlich verschobene Verbuchungen handeln. Xerox -Sprecherin Christa Carone wollte die genannte Summe nicht kommentieren. Sie erklärte lediglich, der Umsatz für die Jahre 1997 bis 2001 werde um "weniger als zwei Milliarden US-Dollar" unter den bislang für diesen Zeitraum ausgewiesenen Einnahmen von 92,5 Milliarden US-Dollar liegen.

      (Computerwoche/uba)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 18:02:55
      Beitrag Nr. 101 ()
      Hallo Hr.Motzki,

      hier haben Sie ja wirklich einen schönen Frustthread eröffnet. Ich hoffe es bekommt Ihnen wenn Sie Dampf ablassen.

      Ich für meinen Teil liebe diese Zeiten, wo uns die schlechten Nachrichten nur so um die Ohren fliegen. Weswegen ich auch weiterhin alles reinkommende Geld in Technologie investiere. Besonders in DTE und Nas100 und ich mich richtig gut damit fühle. Auch wenn es bei den meisten nur ein Kopfschütteln hervor ruft. Dieses Kopfschütteln und auch die momnetanige Nachrichtenlage erinnert mich immer mehr an 1999/2000. Nur halt mit umgekehrten Vorzeichen. Damals war alles rosarot (T-Aktie?) und heute ist alles grau in grau (ich meine ein sehr, sehr dunkeles grau. Besser bekannt unter schwarz.)

      Damals schüttelten alle mit dem Kopf, wo ich vor Engaments in Techs gewarnt habe und heute schütteln Sie den Kopf wo ich Buy schreie.

      Naja, halt eben alles Leminge ohne Ahnung und Plan.


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 18:36:40
      Beitrag Nr. 102 ()
      Nur schlechte Nachrichten, Bilanzbetrügerei, Dollarschwäche,
      Terrorängste, Massenentlassungen, Gewinnwarnungen und weiss
      der Teufel nicht was es noch alles gibt. Doch zum Erstaunen
      des Publikums fällt die Börse nicht, was sie doch bei der
      Nachrichtenlage eigentlich müsste. Nein, sie tut das Gegenteil, sie steigt.
      So ist es immer beim Beginn einer
      neuen Hausse, schlimmste Nachrichten, auf die mit steigenden
      Kursen reagiert wird. Wir sehen goldenen Börsenzeiten entgegen,
      glaubt es, oder glaubt es nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 18:49:09
      Beitrag Nr. 103 ()
      metzki
      goldene zeiten?
      witzbold
      gruß
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 09:02:34
      Beitrag Nr. 104 ()
      @Guten Tag Biotron..

      Schön Sie mal wieder zu sehen. Das mit den Lemmingen sollten wir in ein-zwei Jahren nochmals klären. Dann sehen wir ja welche Gruppe die Lemminge waren. Für meinen Teil werden es diejenigen sein, welche immer noch diesen ganzen getürkten Zahlen der US-Wirtschaft Glauben schenken. Da werden einige noch böse die Augen öffnen. Nächste Wochen kommen mal wieder bessere Absatzzahlen der US-Auto-Branche. Aber dass die ihre Autos inzwischen mit völlig verrückten Offerten an den Kunden verkaufen, wird dann ein wenig untergehen. Wollen wir wetten.

      Übrigens finde ich es nicht sehr schön, wenn Sie diesen Thread als Frustthread bezeichnen. Ich bin weit davon entfernt gefrustet zu sein. Wenn ich an Ihre Telcos denke, hätten eher Sie Grund zur Klage Biotron. Wie war das noch vor einigen Wochen? Wo wir heute stehen, braucht nicht mehr erwähnt werden. Ist noch nicht zu Ende, nur dass hier keine allzu grosse Hoffnung aufkommt. Diese ganzen Cashburner werden noch ihr blaues Wunder erleben und dies völlig zu Recht.

      Aber davon abgesehen stehen hier überwiegend offizielle Meldungen, mit dem einen oder anderen Kommentar von mir dazu. Was bitte schön hat dies mit Frust zu tun, wenn ein User Berichte über Börsenbetrug hier veröffentlicht. Wäre es Ihnen lieber wir lassen all diese Jauche unter dem Tisch, auf dass der DOW wieder fünfstellig werde.

      Da wird nix draus werden mein guter Biotron. Der DOW setzt erst so langsam zum Sinkflug an und auch dies völlig zu Recht. Nicht weil ich es mir so wünsche, sondern weil er ganz einfach viel zu hoch bewertet ist, fertig..!! Bauch weglassen - Kopf einschalten-dann klappt das auch mit der Börse...!

      ACG-Thiel-CMRC-SEBL-PSFT...! Überall dort bin ich hin und wieder mit immer denselben Statements. Und wie es scheint, haben auch dort eher die Shareholder als der alte Motzke Grund zur Klage. Also machen Sie sich bitte keine allzu grossen Sorgen bezüglich meiner momentanen Verfassung. Mir geht es prächtig. Und ich hoffe natürlich auch Ihnen. Meine ich ganz ernsthaft. Ich weiss ja, dass Sie auch anderen Dingen ausser der Börse eine gute Chance einräumen. Und das ist auch gut so....!

      Ich wünsche Ihnen fürs erste alles gute Biotron. Sie werden das schon machen, da bin ich sicher. Und wenn Sie sehr selektiv und mit der nötigen Ruhe vorgehen, werden Sie ganz gewiss den einen oder anderen Wert entdecken und günstig bekommen können wenn alles nach unten geprügelt wird. Denn so wird es kommen, leider..! Immerhin werden wir alle genügend Zeit haben um liquide zu werden, die nächsten Monate und Jahre. Ich glaube auch dies meinten Sie mit dem richtigen Plan oder...;)

      Da gehen wir konform. Börse ist kein Tagesgeschäft. Und Erfolge brauchen mitunter eine lange Zeit. Und ich werde die nötige Zeit mitbringen! Und Sie doch hoffentlich auch.

      Alles gute wünscht Ihnen...

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 10:18:28
      Beitrag Nr. 105 ()
      bon dia señor motzki


      ich habe in den letzten wochen mehrfach Ihre meinung gelesen...
      mehrere punkte ,die von ihnen angesprochen wurden,
      sind meiner ansicht nach absolut richtig...

      cashburner gehen pleite...kursziele 000

      betrueger und bilanzfaelscher werden entlarvt...
      bzw entlarven sich selber...

      gelernt haben einige...
      die mehrheit jedoch...


      ¿ aber deshalb nicht investiert zu sein ?
      das halte ich fuer einen fehler.

      kurzfristiges traden ist nicht jedermanns sache,
      was ich gut verstehen kann.
      ich persoenlich habe zum beispiel mit thiel...
      mehrfach schnelles und gutes geld verdient,
      ohne den gewinn in form von aktien im depot zu belassen...(;))
      ich bin also von der AG nicht ueberzeugt ...
      na Sie verstehen schon...(:D)


      aber gar nicht investiert zu sein...¿?¿?¿

      oder habe ich Sie da falsch verstanden...¿?¿?¿



      Ihnen ein bon fin de semana......bd
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 10:50:14
      Beitrag Nr. 106 ()
      @Hola Senor´bondiacomova.....;)

      Ich habe nicht behauptet, dass ich nie mehr in Aktien investieren würde.
      Man könnte es eher als aufstocken von liquiden Mitteln bezeichnen. Und Sie werden alle Zeit der Welt haben dies zu tun.
      Der Markt wird über die nächsten Monate und Jahre immer mehr nach unten wegbrechen. Und natürlich werden wir hin und wieder auch Bewegungen nach oben sehen.

      Genau was Sie zu Recht ansprechen. Trading.! Ist aber nicht mehr mein Ding. Habe ich meiner Frau versprochen. Und natürlich auch aus eigener Einsicht. Bringt nix dieses ewige starren auf den Tageschart. Sie können nicht mal einen Abend ruhig beim Spanier eine herrliche Aioli mit Calamares geniessen, ohne an diese Scheiss Börse zu denken. Keine schöne Sache. Gerade Sie sollte doch dieses leichte lockere mediterane Gefühl schätzen mein Freund...;)

      Dieser Satz sollte auch Ihnen geläufig sein...

      Cuina bona es la base de sa felicitat

      Jedenfalls werden wir viel-viel Zeit haben, um den Geldbeutel schön zu fühlen. Die Hausse hat gerade erst begonnen-entgegen anderer Aussagen von einigen Investierten, welche sich schon wieder die nächste Ralley zurecht träumen.

      buenos dias wünscht Ihnen wie immer...

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 10:56:46
      Beitrag Nr. 107 ()
      @Kaufe ein j für Ajoli...;)

      Als Entschädigung überreiche ich Ihnen einen Tip für ein vorzügliches Essen ...



      Geniessen Sie es zusammen mit Ihrer Familie mein guter bondiacomova...

      dann macht es umso mehr Spass....

      Wobei in Spanien Gott sei Dank niemand auf die Idee käme alleine zu Essen zu gehen....

      Schliesslich sind wir nicht in Deutschland...;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 11:44:58
      Beitrag Nr. 108 ()
      @herr motzki

      Die Hausse hat gerade erst begonnen-entgegen anderer Aussagen von einigen Investierten, welche sich schon wieder die nächste Ralley zurecht träumen.

      ???????

      Haben Sie sich nicht da etwas vertan herr motzki ? :)

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 15:24:07
      Beitrag Nr. 109 ()
      @Guten Tag Aktienwatcher...

      Ich hoffe doch, dass Sie auch den Anfang dieses Threads so lala mitlesen konnten...!
      Wenn Sie sich all diese Dinge durch den Kopf gehen lassen und dann noch dem einen oder anderen Glauben schenken, kann ich nicht erkennen, warum Sie an diesem Szenrio Zweifel haben..!

      Zumindest sollten Sie nochmals diesem Chart Ihre Aufmerksamkeit schenken...



      @Bitte den Anstieg der letzten 19Jahre beachten. Wenn Sie schon den Analen des Charts keinen Glauben schenken möchten, dann versuchen Sie wenigstens anderer Fundamentals eigedenk zu sein. Die ganzen Zahlen der letzten Jahre aus Amerika sind komplett schön gerechnet und werden noch immer frisiert..! Da wird noch mächtig die Decke darüber gehalten, auf dass die ganze Jauche nicht allzu schnell zu stinken anfängt.

      Bedenken Sie dass ca. 50% der amerikanischen Bürger in Aktien investiert sind. Und natürlich haben hier einige ein grosses Interesse den Laden nicht komplett absaufen zu lassen. Und wenn dies so stimmt und auch eines Tages mehr und mehr an die Öffentlichkeit dringt, dann werden auch Sie sich vorstellen können, wo der DOW dann zu finden sein wird. Er ist immer noch extrem hoch bewertet. Das sind Fakten die keiner wirklich in Zweifel ziehen kann. Können Sie mir sagen warum er eigentlich so hoch steht..? Doch nicht etwa aus wirtschaftlichen Gründen...! Und Enron`s + WorldCo`s werden noch viele kommen. Und wenn der DOW einmal ins rutschen kommen sollte, dann wird in niemand mehr aufhalten.

      Aber selbst Sie werden zugeben müssen, dass ich hier nicht wild vor mich hin schwadroniere, sondern auch auf wirtschaftliche Fakten zurück greife. Aber wie es letztendlich kommen wird, werden wir ein wenig später erkennen können. Und vergessen Sie bitte nicht. Auch in einer Hausse lässt sich schönes Geld verdienen.....

      Schönes Wochenende wünscht Ihnen...

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 15:42:47
      Beitrag Nr. 110 ()
      ach herr motzki,

      der watcher wollte doch wohl nur auf einen tipfehler hinweisen, nicht ?
      begonnene hausse und träume von rallye, das passt doch nicht zusammen.

      schönes wochenende :)
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 15:49:31
      Beitrag Nr. 111 ()
      @Hallo big_mac...

      Danke für den Hinweis mein Freund...;)

      OhjeOhje, wo hatte ich meine Gedanken.

      Da muss sich der Restbulle in mir einen letzten Scherz erlaubt haben...:laugh:

      Also nochmals zum mitschreiben Motzke..

      Die Baisse hat gerade erst begonnen...

      Also nix für ungut Aktienwatcher..;)

      Und ich wollte ihm gerade nochmals den Malik hochholen..(hihihi.)

      Thank`s

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 15:53:32
      Beitrag Nr. 112 ()
      herr motzki,
      errare humanum est ;)
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 15:58:12
      Beitrag Nr. 113 ()
      Hallo Herr Motzki, :)

      erstmal zum Posting von Aktienwatcher,
      er weist übrigens nur auf einen kleinen Irrtum hin

      "Die Hausse hat gerade erst begonnen"

      Sie meinten wahrscheinlich:

      Die Baisse hat gerade erst begonnen....]:rolleyes:
      -----------------------------
      Übrigens finde ich diesen Thread nicht schlecht...:)
      dazu noch die ironisch, manchmal witzigen Kommentare... :)

      Aber in einer Baisse Bär sein, ist ja sehr leicht, wenn man sich einmal entschlossen hat, an der Seitenlinie zu bleiben oder Bär-Zertifikate oder Puts zu halten.
      Nach wahrscheinlich mehr oder weniger viel Lehrgeld halten Sie sich nun an die Strategie: the Trend is your friend. Ich ja auch völlig richtig.

      Nur, wie ist denn die Strategie gedacht, wenn es mal wieder aufwärts geht, z.B. in Form einer Bärenmarkt-Rally oder in Form einer Trendwende? Denn an der Börse wird ja zum Einstieg gewöhnlich nicht geklingelt.

      Wie schaut es aus, wenn der Dow wieder über 10.000 Punkte springt, wenn der Nasdaq Comp. wieder um 200 Punkte zugelegt hat, wenn der DAX z.B. wieder über 5000 Punkte steht....?

      Wie sieht denn da die Strategie aus? Wollen Sie, Herr Motzki ganz aus dem Markt bleiben (für einige Jahre, weil Sie dem Braten nicht mehr trauen), oder haben Sie gewisse Einstiegsmarken, wo Sie ein Aktien-Engagement wieder wagen wollen?


      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 16:31:57
      Beitrag Nr. 114 ()
      @Hallo Atze2...

      Diese Frage ist durchaus berechtigt..! Natürlich hatte es einige Zeit gedauert die Finger wirklich endgültig von der Ordertaste zu lassen. Man sollte nicht glauben welches Suchtpotenzial in jedem schlummert...(hihi.). Ich würde meinen ich bin auf einem ganz guten Weg. Und natürlich wird jede Baisse auch immer von Ausläufern nach oben begleitet werden. Auf mind. 2-4Jahressicht sehe ich aber erstmal ein kräftiges Downgrade der Indizes. Deshalb werde ich zumindest bis Ende des Jahres die Füsse vollkommen stillhalten. So eine Art Übung in Enthaltsamkeit. Und bitte lachen Sie nicht. Ist wirklich meine Überzeugung, dass Sie über viele Jahre am erfolgreichsten sein können, wenn es Ihnen gelingt auch mal den Markt von der Aussenlinie zu beobachten.

      Sie müssen nicht in jedem Spiel mitzocken. Und vor allem steht natürlich dahinter, dass Sie fähig sind auch über einen längeren Zeitraum sich zu beherrschen und die Finger vom Zocken zu lassen. Denn wen der Markt Ihnen die Richtung vorgibt, werden Sie immer ein ersthaftes Problem haben. Schauen Sie sich bitte die immer noch vorhandenen User hier an bei W.O......

      Gerade eben fast ein Totalverlust, um nur wenige Stunden später oder mit dem nächsten Lohn in den nächsten Trade einzusteigen, um sich sein Geld zurück zu holen. Völlig unmöglich. So etwas nenne ich eine psychologische Falle, aus der es sehr schwer ein Entkommen gibt. Das Ende ist in den meisten Fällen vorprogrammiert. Neuerliche Verluste, usw.. und so fort..!

      Natürlich beobachte ich weiterhin den Markt. Und komischerweise erschliessen sich mir als Nicht-Investierter völlig andere Sichtweisen, als wenn ich investiert wäre. Kennen Sie bestimmt Atze...;) .

      Ich bin ja eigentlich aktiv, indem ich Cash bin und auch laufend liquide Mittel generiere...!

      Und wenn es wieder mehr Aktien als Idioten an der Börse geben sollte, werde ich ein neuerliches Engagement ins Auge fassen....

      Schönen Tag noch wüscht Ihnen...

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 16:45:05
      Beitrag Nr. 115 ()
      @Da möchte offensichtlich jemand schneller als die SEC sein..! Immer wieder schön zu sehen wie man die Schuld jemandem zuschieben kann, der vor Gericht nicht belangt werden kann.....

      der guten alten Rechenmaschine. Rechnet da nie jemand gegen ob das alles hinkommt

      Naja, immerhin haben Sie sich wohl zu Ihren ungunsten verrechnet. Selten genug. Meistens geht es in die anderen Richtung...:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++

      Bilanzen: Auch Walt Disney räumt Fehler ein

      --------------------------------------------------------------------------------

      Falsch gerechnet bei Walt Disney . Foto: Archiv
      Los Angeles (rpo). Nach den Konzernen Enron und WorldCom hat nun offenbar auch Walt Disney eine fehlerhafte Bilanz eingeräumt. Ursache sei ein Rechenfehler.
      Die Korrekturen für das erste und zweite Quartal hätten jedoch keine Auswirkungen auf den ausgewiesenen Netto-Gewinn oder den Rechnungsabschluss, hieß es in einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC am Freitag. Das Unternehmen machte einen mathematischen Fehler für die falschen Angaben verantwortlich.

      Das Unternehmen hatte in seinem Jahresbericht 2001 nach eigenen Angaben verfrüht eine neue Buchführungsregel berücksichtigt. Danach müssen Unternehmen Verluste bei so genannten Goodwill-Amortisationen aufzeigen, das heißt, die Differenz zwischen dem gezahlten Preis für eine Investition und dem heutigen tatsächlichen Wert. Disney erklärte, es habe den Goodwill-Effekt auf seine Internet-Sparte nicht angerechnet. So gab der Konzern für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahrs seine Gewinne mit 440 Millionen Dollar oder 21 Cent pro Aktie an. In der korrigierten Bilanz hieß es nun, die Gewinne hätten tatsächlich 565 Millionen Dollar oder 27 Cent pro Aktie betragen.


      http://www.rp-online.de/news/wirtschaft/2002-0629/bilanz_dis…
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 21:56:49
      Beitrag Nr. 116 ()
      molt´e gracis señor motzki

      ja es gibt so einige grundlegende unterschiede
      zwischen duetschland und españa...
      gracis (gracias) a dios...

      ich hatte vor einiger zeit zeltia erwaehnt...
      zu dem zeitpunkt notierte die aktie ueber 10 €
      ich meinte zu schnell zu hoch gelaufen...
      nun steht die aktie knapp ueber 8 €...
      zeltia macht seit jahren gewinn...
      in kuerze kommt das 1. medikament auf den markt...
      johnson & johnson hat 100 mil. € fuer die vermarktungs rechte in europa gezahlt...
      in den studien, mit mehr als 7000 patienten,
      treten bei nicht einem nebenwirkungen auf...
      und wie gesagt; die firma ist seit mehr als 20 jahren provitabel...
      der rohstoff des medikamentes kommt aus dem meer
      woher wir ja auch selber mal kamen ...

      und ausser bei macropore...nebenbei bemerkt, bei einem kurs von 3,27 vor ein paar wochen,
      habe ich mich oeffentlich noch nie so sehr aus dem fenster gelehnt...

      schauen Sie sich das ganze
      doch einfach mal
      etwas genauer an...


      Ihnen aus dem sommerlichen sueden die besten wuensche...bd

      ps. indra hat vom kurs her auch etwas nachgegeben...
      ...gewinnanstieg von quartal zu quartal immer ueber 20 %
      ¿wo findet "man" das heute zutage noch...?
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 22:14:44
      Beitrag Nr. 117 ()
      @Na den nehmen wir doch gerne hier auf.

      Unterstützt sozusagen ein wenig meine Theorie,

      dass die Leute wohl so langsam die Lust am investieren verlieren.

      Was das wohl für Gründe haben mag...!

      Jedenfalls scheint mir im Moment das rechte Vertrauen in die Aktie immer mehr abhanden zu kommen.

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Der Enthusiasmus der Investoren für Aktienfonds lies im Mai nach, da weltweit die Börsen ein sehr schlechtes Bild machten. US-Aktienfonds konnten im Mai Zuflüsse in Höhe von 4.83 Milliarden Dollar verzeichnen, ein herber Rückgang von den 12.93 Milliarden Dollar aus dem April. Dies berichtet das Investment Company Institute, eine in Washington ansässige Fonds Handelsgruppe.

      Doch das scheint noch nicht das Ende der Fahnenstange zu sein.

      So prognostizieren die Fonds Industriebeobachter, basierend auf Daten bis zum 25. Juni, dass Fonds im laufenden Monat 19.7 Milliarden Dollar an Abflüssen verbuchen müssten.

      Verwalter von Anleihenfonds sind hierbei die Gewinner: Sie konnten 10.6 Milliarden Dollar neue Mittel im Mai gewinnen, nach 7.76 Milliarden Dollar im April.
      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 30.06.02 00:34:21
      Beitrag Nr. 118 ()
      @Mehr als bemerkenswert dieser Artikel.

      In Ruhe nochmals durchlesen können wir auch morgen. Auch Motzke muss mal schlafen und sein müdes Haupt aufs weiche Kissen betten....;)

      Gute Nacht wünscht..

      HM

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      Worauf kann ich jetzt noch bauen?

      Arbeitnehmer und Anleger glauben niemandem mehr: Manager und Banker haben sie über den Tisch gezogen. Nun fordern ausgerechnet die Finanzprofis neue Regeln für die Marktwirtschaft

      Von Marc Brost, Thomas Fischermann, Robert v. Heusinger, John F. Jungclausen


      Deutschlands Manager haben ein neues Schimpfwort entdeckt: Hedgefonds. Ganz gleich, ob Deutsche Telekom oder ein Finanzdienstleister wie MLP - wenn Aktienkurse krachen, sind die Schuldigen schnell genannt. Es müssen die Zockerfonds gewesen sein.

      Mehr als 8000 dieser unregulierten, verschwiegenen Investmentgesellschaften gibt es weltweit, sie verwalten gut 600 Milliarden Dollar. Die aggressivsten unter ihnen leihen sich Aktien, verkaufen sie und kaufen sie später zu niedrigerem Kurs zurück. Hedgefonds verdienen Geld, wenn andere Geld verlieren - wenn eine Aktie kracht. Was die Vorstände von Telekom & Co. verschweigen: Die Spekulation der Hedgefonds geht nur auf, wenn eine Aktie überbewertet ist. Oder wenn die Anleger an der Glaubwürdigkeit des Managements zweifeln.

      Amerikas Aktionäre haben ein neues Schimpfwort entdeckt: Manager. Der Kapitalmarkt in den USA ist in Aufruhr, die Helden purzeln von ihren Sockeln - wie Martha Stewart, die Ikone der amerikanischen Hausfrauen. Die beliebte Moderatorin von Haushaltssendungen und Chefin eines kleinen Magazin- und Kochbuchimperiums mit 300 Millionen Dollar Jahresumsatz ist auf einmal selbst Gegenstand von Talkshows: "Hat sie es getan oder nicht?"

      Stewart soll 4000 Aktien des BioTech-Unternehmens ImClone verkauft haben - einen Tag, bevor der Aktienkurs stürzte, weil einem neuen ImClone-Präparat die Zulassung verweigert wurde. Pikant: Die "häusliche Göttin" (Economist) ist mit dem ehemaligen ImClone-Chef befreundet. Und der, vermutet der Staatsanwalt, habe Stewart was gesteckt. Ein Fall von Insiderhandel? Immerhin fand die New York Times für die Stewart die deutsche Wortschöpfung "Blondenfreude" - "die Schadenfreude, wenn eine reiche, mächtige und hellhaarige Unternehmerin stolpert".

      Typisch amerikanisch klingt das nicht. Reichtum ist in den USA alles andere als ehrenrührig. Hier trat Ronald Reagan einst an, um sicherzustellen, "dass ein Mensch reich werden kann". Doch seit die Aktienblase platzte und die Konjunktur dümpelt, seit dem spektakulären Zusammenbruch des Energieriesen Enron und einer Welle von Wirtschaftsskandalen sind die Amerikaner sauer. "Noch nie habe ich erlebt, dass die amerikanische Wirtschaft so kritisch beurteilt wird", sagt Henry Paulson, Chef der Investmentbank Goldman Sachs. "Und die meiste Kritik ist berechtigt."

      Wer ist noch glaubwürdig? Wem kann man noch trauen? Weltweit beschäftigt Anleger und Arbeiter, Manager und Moralisten in diesen Tagen nur ein Thema. Aktionäre zweifeln an den Zahlen der Firmen, Mitarbeiter an der Integrität ihres Chefs, Manager am eigenen Berufsstand.

      Nur ein amerikanisches Problem? Von wegen. In Europa geht ein Konzernkapitän nach dem anderen unehrenhaft von Bord. Wie Percy Barnevik, der Exchef des schwedisch-schweizerischen Mischkonzerns ABB, der am Aufsichtsrat vorbei ein Ruhegeld von 148 Millionen Schweizer Franken kassierte. Oder Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid, der sich im Geflecht aus Unternehmensinteressen und den Aktiengeschäften seiner Frau verwickelte. Oder Comroad-Chef Bodo Schnabel, der vom Neuen Markt direkt ins Gefängnis wanderte, weil sein Geschäft vor allem aus Luftbuchungen bestand.

      In Deutschland wird bereits ernsthaft debattiert, ob es ehrbare Kaufleute heute überhaupt noch gibt. Ja, meint Christian Strenger, der jahrelang die Fondsgesellschaft DWS führte, "allerdings ist ihre Zahl durch die Wirtschaftsentwicklung fühlbar gesunken". Und Gerhard Cromme, der Chef der Regierungskommission Corporate Governance, räumt ein, dass "das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns aus manchen Köpfen verschwunden" sei.

      In den USA empfahl Finanzminister Paul O`Neill am Wochenende, sich über das Verhalten der Topmanager zu "entrüsten". Über Dennis Kozlowski, den Exchef des Mischkonzerns Tyco, der seine Firma zu Steuersparmodellen missbrauchte und jetzt vor dem Richter steht. Über John Rigas vom Kabelgiganten Adelphia, der seine Zuschauerzahlen aufmöbelte und unter der Hand Kredite verteilte. Über Henry Blodget, den ehemaligen Staranalysten der Investmentbank Merrill Lynch, der Internet-Aktien empfahl und sie privat ein "Stück Scheiße" nannte. Über Anne Mulcahy von Xerox, die ihre Gewinne um Milliarden nach oben log. Über Bernie Ebbers von Worldcom, der sich einen 400-Millionen-Dollar-Kredit aus der Firmenkasse genehmigte, während sein Unternehmen ums Überleben kämpfte.

      "Vertrauen ist der Schlüssel für die Existenz der Unternehmen", schreibt der amerikanische Verwaltungsrechtler Lawrence Mitchell in seinem Buch Der parasitäre Konzern. Vertrauen ist der Zusammenhalt einer Welt, "in der Manager das Geld abwesender Eigentümer in die Hand nehmen und im Wesentlichen die vollkommene rechtliche Freiheit haben zu entscheiden, wie es investiert wird".

      Doch dieses Vertrauen ist dahin. Die Krise bedroht die ganze Wirtschaft.

      Ausgerechnet jetzt, da sich die Volkswirtschaften Amerikas und Europas erholen, bricht der Aktienmarkt weg. Selbst bei positiven Wirtschaftsdaten krachen die Kurse - die Zahlen könnten ja gefälscht sein. Und ein Konjunkturaufschwung bei fallender Börse ist unwahrscheinlich. Bleiben die Aktionäre weg, wird es für die Unternehmen teurer, Kapital zu beschaffen; sie verschieben Investitionen oder streichen sie ganz. "Nach dem irrationalen Überschwang der neunziger Jahre reden wir uns jetzt in einen irrationalen Pessimismus hinein", jammert Ed Yardeni, Chefökonom von Prudential Securities in New York.

      Dabei lebt gerade die US-Wirtschaft auf Vertrauensvorschuss, weil sie sich vom Ersparten der Welt finanziert. 1,25 Milliarden Dollar fließen netto jeden Tag ins Land. Nun, in der Vertrauenskrise, fließt das Geld bereits spärlicher. Kein Wunder, dass der Dollar einknickt.

      Die große Krise am Kapitalmarkt folgt einem Grundmuster des Kapitalismus: Profitstreben und Vertrauen sorgen für Wachstum. Im Boom wird aus Profitstreben nackte Gier. Die Anleger werden betrogen, ihr Vertrauen bricht ab, die Märkte krachen.

      So wie beim großen Crash 1929. Danach entstand in den Vereinigten Staaten die Börsenaufsicht SEC. Ihre Statuten waren eindeutig: "Jeder, der Effekten verkauft und handelt, muss Investoren fair und ehrlich behandeln." In Deutschland machte Reichspräsident Hindenburg 1931 per Notverordnung die Bilanzprüfung zur Pflicht.

      Dennoch dauerte es fast drei Jahrzehnte, bis die Aktien wieder das alte Niveau erreichten.

      Und diesmal?

      Im Überschwang der neunziger Jahre war es nie ein Geheimnis - auch für viele Privatanleger nicht -, dass die Finanzwelt ein Kasino ist. Dass viele Firmen der New Economy eine aberwitzige Spekulation darstellten. Dass Analysten auch Aktien von Unternehmen empfahlen, mit denen ihre Bank noch Geschäfte machen wollte. Und dass halbseidene Buchautoren (Dow 36.000, Reich sein wagen, Der lange Boom) die Stimmung anheizten. Man ahnte, dass Unternehmen ihre Bilanzen frisierten - allein schon, weil die Anleger von Quartal zu Quartal höhere Gewinne verlangten. "Viele wussten von dem schmutzigen kleinen Geheimnis", sagt Harvey Pitt, der Chef der amerikanischen Börsenaufsicht SEC. Niemanden störte es, solange jeder Gewinne machte.

      Jetzt rollte die Gegenbewegung - und Börsenpolizist Pitt fühlt sich als Getriebener. Die SEC ist zwar für die Aufsicht über die US-Finanzmärkte zuständig, aber seit Wochen stiehlt ihm der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer die Schau. Seine Hausdurchsuchungen an der Wall Street machten Schlagzeilen. Spitzer weiß, was er tut: Aus Kapitalistenschelte lässt sich politisches Kapital schlagen. Also zieht Pitt nach. Manager, die sich nicht ordentlich aufführen? "Ich will an ihre Gehälter, an ihre Optionsscheine, an ihre Bonuszahlungen." Seine engen Bande zu den Wirtschaftsprüfern? In Wahrheit ein Vorteil: "Ich weiß, wo die Leichen liegen."

      In Deutschland tritt am kommenden Montag das vierte Finanzmarktförderungsgesetz in Kraft - doch vor Gier und Korruption schützt das neue Regelwerk nicht. Schadenersatz der Manager bei Insiderhandel oder Kursmanipulation? Fehlanzeige. Nur bei falschen Pflichtmitteilungen des Unternehmens - wenn etwa ein Vorstand mit Aufträgen wirbt, die es gar nicht gibt - muss gezahlt werden. Vom Unternehmen, nicht vom Vorstand selbst. Pech, wenn der sich längst abgesetzt hat. "In den zuständigen Ministerien sitzen offensichtlich Leute, die gar nicht wissen, was am Markt vor sich geht", wettert Reinhild Keitel von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre. Oder die Arbeit der Lobbyisten war zu gut.

      So wie in den USA. Zwar liegen in Washington zu allen Aspekten des Wirtschaftens inzwischen Reformvorschläge vor: Die SEC soll mehr Geld und mehr Personal bekommen, die blamierte Selbstaufsicht der amerikanischen Wirtschaftsprüfer wurde aufgelöst und soll durch eine schärfere Kontrolle ersetzt werden. Doch kampflos gibt sich das Big Business nicht geschlagen. "Die Industrie ist wie eine Tonne Ziegelstein in die Hallen des Kongresses eingefallen", wettert Sally Greenberg von der Verbraucherschutzgemeinschaft Consumers Union. Mitglieder der Unternehmergruppe Business Roundtable nahmen reihum die New Yorker Börse (NYSE) aufs Korn, als diese grundlegende Reformen der Unternehmensführung einforderte. Das Lieblingsargument amerikanischer Manager ist in diesen Tagen das von den "wenigen schwarzen Schafen", die die ganze Geschäftswelt "in Verruf" gebracht hätten.

      So sind es die unbescholtenen Unternehmen, die nun Druck in die Gegenrichtung ausüben - zugunsten von Veränderungen. Das sind die Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft.

      In Deutschland drohen die Schwergewichte des Neuen Marktes - Unternehmen wie T-Online, Singulus oder die DAB Bank - bereits mit ihrem Rückzug, sollte die Deutsche Börse nicht endlich den Strafkatalog für Missetäter verschärfen. In den Vereinigten Staaten zahlt ein Unternehmen wie Fedex erstmals Dividende - um zu unterstreichen, dass es reale Gewinne macht und nicht von geschönten Bilanzen lebt.

      Riesige Pensionsfonds wie Calpers fordern mehr Einsicht in die Führung der Unternehmen, in die sie investieren. Die New Yorker Börse NYSE und ihr High-Tech-Pendant Nasdaq denken an weitere Auflagen für die notierten Firmen: von unabhängigeren Aufsichtsgremien bis zu Werksbesuchen für die Direktoren. Die Ratingagentur Standard and Poor`s propagiert eine eigene, konservative Buchführungsmethode. Hedgefonds wetten gegen Firmen, in denen sich der nächste Bilanzskandal anbahnt.

      Mit Schrecken lernen die Europäer, dass das amerikanische System der checks and balances durch bloße Gier zu überwinden war. Warum stellten Broker und Analysten immer seltener kritische Fragen? Wie konnte es geschehen, dass im Aufsichtsrat des Rekordpleitiers Enron ein Buchhaltungsprofessor saß, der aber jahrelang nichts vom den Bilanzschwindel merkte? Schon warnt der deutsche Corporate-Governance-Experte Cromme im Handelsblatt davor, "einfach Regelungen aus den USA zu übernehmen, ohne sie noch einmal kritisch zu überdenken".

      Lieber debattieren die Europäer nun, wie man selbst Standards setzen kann. Zum Beispiel mit einer europäischen Finanzaufsicht. Dazu bräuchten sie aber erst einmal einen einheitlichen Kapitalmarkt: Noch immer spielen sich 60 Prozent des Aktienhandels innerhalb nationaler Grenzen ab. "Wahrscheinlich benötigt man ein Schockerlebnis à la Herstatt-Pleite, damit die Bereitschaft in Richtung einheitliche Aufsicht wächst", orakelt ein hoher Beamter.

      Doch selbst wenn die starke paneuropäische Aufsicht kommt: "Eine verschärfte Regulierung stellt nur die bisherigen Mängel ab", sagt Kapitalmarktexperte Strenger. "Nach einigen positiven Jahren drohen die nächsten Übertreibungen, nur meist in anderer Form."

      Bei allen Selbstheilungskräften des Marktes bleibt eben doch das immer wiederkehrende Muster: Nach der Krise ist vor der Krise. Gegen Gier ist das stärkste Gesetz auf Dauer machtlos.

      (c) DIE ZEIT 27/2002 / Quelle: zeit.de
      Avatar
      schrieb am 30.06.02 01:53:49
      Beitrag Nr. 119 ()
      Hallo herr motzki

      bin gerade von meiner Geburtstagsfeier zurück und nicht mehr 100% fit aber trotzdem kurz das :

      bin mit 34% Depotanteil in Puts auf den Gesamtmarkt und trade mit dem Rest in Aktien und Waves.
      Die U.S. brauchen einem Krieg in den Ölländern sonst knallts im Gebällg.
      Kostolany dagegen meinte allerdings zu seinen Lebzeiten das die Amis zwar schon seit Jahrzehnten pleite sind aber es trotzdem immer wieder weiter geht an den Börsen und im Haushalt aber diese Zeit könnte jetzt vorbei sein.
      Ich sehe aber i.M. das die Banken kaum noch Kredite ausgeben trotz 300 % Sicherheiten und der Goldpreis steigt.

      Darüber sollte man nachdenken !

      Sie haben es bereits getan und sich ausführlich geäußert daher wird dieser Thread m.M. nach in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

      Des weiteren sollte man über den Anschlag auf das WTC im September 2001 und der derzeitigen wirtschaftlichen Lage der U.S. nachdenken !

      Zusammenhänge kann man im Internet genug finden aber jeder sollte sich seinen eigene Meinung bilden !

      Ich habe PUTs gekauft !

      Gute Nacht :)

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 10:09:40
      Beitrag Nr. 120 ()
      Das arme Gold, gestern noch als Heilsbringer gefeiert
      und jetzt im freien Fall auf dem Weg zu neuen Tiefstständen.
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 13:08:47
      Beitrag Nr. 121 ()
      So, so, dann ist die totgesagte DTE also wieder über 10 Euro.
      Bis zum 22. September mindestens 15 Euro, wahrscheinlicher
      sind aber 17,50 Euro bis dahin.
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 17:44:49
      Beitrag Nr. 122 ()
      Aus der FTD vom 1.7.2002 www.ftd.de/vertrauenskrise

      Leitbild USA: Das Idol wankt

      Von Ulrike Sosalla, New York

      Die USA waren Leitbild für Wohlstand und Wachstum. Doch das Idol wankt: Die Skandale von Enron und Worldcom zeigen, dass vieles nur Schein war. Der Urglaube der Amerikaner in ihre Wirtschaft ist erschüttert - und die ganze Welt leidet mit.

      Auf dem Bullen vor der New Yorker Börse sitzen drei leicht bekleidete junge Frauen. Strahlend lächeln sie in die Kameras, und bevor die Reporter vor ihnen losblitzen, rufen sie "Skandal" - die Menge lacht. Willkommen an der Wall Street am Tag drei nach Worldcom. Die drei Bikinischönheiten sind die neuen Medienstars Amerikas, zynische Nebenprodukte der jüngsten Wirtschaftsskandale: die "Frauen von Enron", Ex-Angestellte des insolventen Konzerns, die diese Woche das Titelbild des amerikanischen "Playboy" schmückten und nun als kurvenreiche Skandalopfer durch das Land touren.

      Die Frauen haben nicht nur alle Blicke für sich, sondern auch alle Sympathien. Wo noch vor einem Jahr erfolgreiche Vorstandsvorsitzende die Titelbilder der großen Magazine schmückten, erfreuen nun Geschichten über furchtlose Angestellte das Herz der Leser, die wegen der Gewinnsucht ihrer Chefs den Job verloren haben. Doch nicht nur die einst bejubelten Unternehmenslenker sind in Misskredit geraten, mit ihnen leidet das ganze amerikanische Modell. War denn alles nur Bluff? Ist dies das Ende eines Idols? Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch des Sozialismus war die amerikanische Version des Kapitalismus Leitbild für die ganze Welt, die USA weckten Neid und Sehnsucht gleichermaßen.


      USA, das hieß: hohe Wachstumsraten, Vollbeschäftigung, schneller Reichtum durch Aktien und Gründerboom. Erste Kratzer bekam das Idol USA, als die Internetblase an der Börse platzte. Doch nun geht es ans Eingemachte. Enron, Tyco, Worldcom und am Freitag auch noch Xerox - vermeintlich solide Unternehmen - müssen nun zugeben, zum Teil über Jahre hinweg Verluste zu Gewinnen umgerechnet zu haben. Der Verdacht wächst, dass die märchenhaften Gewinne und traumhaften Produktivitätszuwächse nur auf dem Papier existieren.


      Pessimisten vergleichen die Lage mit dem großen Börsencrash von 1929. Robert Shiller, Volkswirtschaftsprofessor in Yale und Autor des Bestsellers "Irrational Exuberance", erinnert daran, dass es damals nach dem Crash auch noch mehrere kurze Börsenrallys gab und es einige Jahre dauerte, bis die Weltwirtschaft in die Depression stürzte.


      Die USA sind in der Vertrauenskrise. Der Urglaube der Amerikaner in ihre Wirtschaft ist erschüttert. "Die Leute haben tief an die Integrität des Systems und der Märkte geglaubt", sagt Barton Biggs, Anlagestratege bei Morgan Stanley. "Nun stellen viele diese Annahme in Frage: Sind sie Mitspieler in einem Spiel, in dem es nur Verlierer gibt?"



      Amerikaner tief getroffen


      Die Frage trifft Amerikaner tief. Denn für das Versprechen, mit hohen Gewinnen aus ihren Aktienpaketen früh in Rente gehen zu können, akzeptierten sie viele Jahre, was Europäern unannehmbar erscheint: die kürzesten Ferien und die längsten Arbeitszeiten aller Industrieländer, lächerlich niedrige Löhne im Dienstleistungsbereich und ein Leben auf Kredit, das mit den Gewinnen aus Aktienkäufen abbezahlt werden sollte.


      Ihre Vorbilder waren die Stars des Börsenbooms, Vorstandsvorsitzende, die mit Aktienoptionen Hunderte Millionen Dollar scheffelten und wie Popstars vergöttert wurden. Worldcom-Gründer Bernie Ebbers wurde bei Hauptversammlungen jahrelang frenetisch gefeiert, Enron-Chef Jeffrey Skilling führte als Cheerleader seines Unternehmens bei Versammlungen enthemmte Sprechchöre an. Die exorbitanten Gehälter der Führungskräfte galten als Symbol des amerikanischen Traums, dass jeder es schaffen kann.


      Nun sieht es so aus, als ob doch nicht jeder schnell reich werden könne - aber fast jeder schnell arm. Die Hälfte der Haushalte in den USA besitzt Aktien, viele davon erst seit den 90er Jahren. Die meisten Arbeitnehmer haben ihre Rentenversicherung in Fonds, die zu großen Teilen Aktien halten.


      "Das hier ist eine Krise der moralischen Grundfesten des amerikanischen Kapitalismus", sagt Mark Cooper von der Consumer Federation of America, einer großen Verbraucherschutzorganisation. "Was auf dem Spiel steht, ist die Bereitschaft der Amerikaner, in diese Unternehmen zu investieren. Wenn die Leute ihr Geld unter die Matratze legen, wird das ganze System heruntergebremst und erstickt."


      Denn viel mehr als Firmen in Europa hängen US-Unternehmen von Krediten und Kapitalmärkten ab. Investitionen finanzieren sie vor allem über Schulden und Börsengänge, weniger aus eigenen Reserven. So sind viele Firmen hoch verschuldet.



      Vertrauensverlust gefährdet Weltkonjunktur


      Führt die Vertrauenskrise zur Verknappung von Kapital, weil die Banken das Risiko von Krediten scheuen und Anleger ihr Geld von der Börse abziehen, droht ein Investitionsstopp. Das könnte den zarten Aufschwung in den USA zerstören und die Weltkonjunktur mitreißen.


      Auf der Kippe steht auch die Stimmung der Privatverbraucher. Eigentlich sind sie hart im Nehmen, aber die unsichere Konjunktur und die Skandale hemmen die Kauflust. Der Privatkonsum sank im Mai um 0,1 Prozent und könnte im Juni sogar noch schwächer ausfallen.


      Auch das Verbrauchervertrauen, das sich nach dem 11. September erholte, sinkt wieder. "Vor sechs Monaten schrieb ich in einer viel geschmähten Kolumne, dass der Enron-Skandal einen größeren Wendepunkt in der amerikanischen Selbstwahrnehmung bedeuten werde als der 11. September. Scheint das jetzt unplausibel?", fragt der Volkswirt Paul Krugman in der "New York Times".



      Ausland pumpt weniger Geld in die USA


      Noch gefährlicher ist die Wirkung der Bilanzskandale auf den Rest der Welt. Seit Jahrzehnten kaufen dort Anleger US-Aktien und -Anleihen und tragen so Geld ins Land, das den USA hilft, ihr chronisches Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren - zum Wohl von Volkswirtschaften wie Deutschland, die ihre Waren in Massen auf der anderen Seite des Atlantiks verkaufen.


      Dieser segensreiche Kreislauf droht nun zu stocken. Der Fall des Dollar in den vergangenen Wochen zeigt deutlich, dass Anleger derzeit anderes im Sinn haben, als in den USA einzukaufen. Am Freitag stoppte der Anstieg des Euro wenige Zehntel Cent vor der Parität mit dem Dollar, nachdem die Bank of Japan und die amerikanische Zentralbank eingegriffen hatten.


      Das bedroht das empfindliche Gleichgewicht der USA: Bleiben die Dollar-Zuflüsse aus, könnten die Amerikaner Importe beschränken, um das Defizit in den Griff zu bekommen - was die Rückkehr zu mehr Protektionismus einleiten könnte.



      Aufschwung in Gefahr

      Auch der Aufschwung ist in Gefahr. Durch den schwachen Dollar steigen die Preise für Importe, was die Inflation beschleunigt und die Notenbank zu Zinserhöhungen zwingen könnte. Die ist Gift in einer Zeit, in der die Konsumenten ängstlich und Unternehmen investitionsunwillig sind.


      Die US-Regierung hat den Ernst der Lage begriffen. Präsident George W. Bush beteuerte am Samstag in einer Radioansprache, dass er unverantwortliche Manager ins Gefängnis bringen und die Gesetze verschärfen wolle, um das Vertrauen wieder herzustellen. Der von ihm eingesetzte SEC-Chef Harvey Pitt sekundierte: "Es ist schwer, die Notwendigkeit der Heilung des Vertrauensverlusts überzubewerten. Es ist das Ziel Nummer eins auf unserer Tagesordnung."


      So versuchen Politiker und Aufseher jenen Kritikern entgegenzutreten, die in den Skandalen die Agonie eines verrotteten Systems sehen. Deren These ist folgende: Immer am Anfang eines neues Jahrhunderts zerbrächen alte Paradigmen, was in eine Phase der Instabilität münde. Dies habe im vorigen Jahrhundert zunächst zum Ersten Weltkrieg und dann zur großen Depression geführt. Nach dem 11. September und wegen der ständigen Gefahr neuer Anschläge finden solche Thesen zunehmend Anhänger.


      Optimisten hoffen dagegen auf die heilsame Wirkung des Schocks. "Vielleicht war der Worldcom-Skandal genau das, was es brauchte, um echte Reformen in Gang zu setzen", sagt der Morgan-Stanley-Stratege Barton Biggs.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 17:56:18
      Beitrag Nr. 123 ()
      @metzki...

      Na dann kaufen Sie mal schön nach, bevor dieser Müll auf 17.50€ hochläuft...!
      Hier wurde noch nie behauptet, dass selbst eine DTE in einem Rutsch nach unten geht.

      Diese Erholungen benötigen die Banken ja, um ihren Restmüll den ganzen Lemmingen andrehen zu können..:laugh:

      Fragen Sie mich in einem Jahr wieder wo Deutsche Telekom steht metzki...;)

      Bis dahin wünsche ich Ihnen natürlich alles gute mit Ihrem Risiko-Invest....!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 09:33:19
      Beitrag Nr. 124 ()
      @Guten Tag...

      Ich habe hier nochmals zwei für mich relevante Abschnitte aus dem letzten Bericht herausgestellt.....

      USA, das hieß: hohe Wachstumsraten, Vollbeschäftigung, schneller Reichtum durch Aktien und Gründerboom. Erste Kratzer bekam das Idol USA, als die Internetblase an der Börse platzte. Doch nun geht es ans Eingemachte. Enron, Tyco, Worldcom und am Freitag auch noch Xerox - vermeintlich solide Unternehmen - müssen nun zugeben, zum Teil über Jahre hinweg Verluste zu Gewinnen umgerechnet zu haben. Der Verdacht wächst, dass die märchenhaften Gewinne und traumhaften Produktivitätszuwächse nur auf dem Papier existieren.

      Die Frage trifft Amerikaner tief. Denn für das Versprechen, mit hohen Gewinnen aus ihren Aktienpaketen früh in Rente gehen zu können, akzeptierten sie viele Jahre, was Europäern unannehmbar erscheint: die kürzesten Ferien und die längsten Arbeitszeiten aller Industrieländer, lächerlich niedrige Löhne im Dienstleistungsbereich und ein Leben auf Kredit, das mit den Gewinnen aus Aktienkäufen abbezahlt werden sollte.

      @Hier geht es nicht alleine darum, ein paar schlechte Quartale bezüglich der Umsätze/Gewinne wieder wett zu machen.

      Diese schöngefärbten Zahlen der letzten Jahre können nur noch durch massive Lügen aufrecht erhalten werden.

      Und natürlich werden diese Lügen sehr endlich sein. Und wenn dieses bombastische Kartenhaus einmal zusammenklappt, dann Guten Nacht Amerika...! Ich glaube viele wollen immer noch nicht wirklich begreifen um was es hier eigentlich geht.

      @Und wie werden wohl all die US-Anleger reagieren, wenn Sie erfahren, dass Sie über den Tisch gezogen wurden. Sie haben jahrelang übermässig auf Kredit gelebt, das sind Fakten welche jedem Kenner bekannt sein sollten. Die Amis sind verschuldet ohne Ende. Und wenn jetzt der letzte Notgroschen von diesen US-Bürgern in Form von Shares wegbrechen sollte, was dann...? Ein Faktor ist sehr sicher und wahrscheinlich. Natürlich werden viele nicht mehr so weiterleben können wie bisher.

      Und natürlich wird dies massive Auswirkungen auf den Einkauf von Waren und somit auf den Umsatz haben.

      @Die ganze Party in USA fusst ja überwiegend auf diesen fetten Einkäufen der Bürger. Aber wenn gespart werden muss, bringt mir auch das Beste Produkt herzlich wenig. Hier wird ein Kreislauf in Gang gesetzt, dem sich wenige entziehen können. Dann werden einige erst begreifen was es bedeutet, wenn viele AG`s mit dem 40-60fachen Ihres Umsatzes bewertet sind..! Dann ist Schluss mit lustig liebe Aktionäre und Investoren.

      @Jedenfalls sollte es genügend Anhaltspunkte für einen aufgeklärten Anleger geben, um sich über solche Dinge wenigstens Gedanken zu machen.

      Sie sollten sich auch alle überlegen, welche Intention und welche Motive hat ein Analyst oder Banker um Sie alle zum Aktienkauf zu animieren, auch und gerade wegen schlechter Aussichten.

      Diese Leute brauchen das Fussvolk um Ihren überteuerten Müll der sich über Jahre angesammelt hatte aus dem eigenen Depot zu bekommen. Die Banken sitzen jetzt schon auf vielen faulen Milliarden-Krediten.Was wird wohl geschehen, wenn die Depots auch noch auf Sinkflug gehen...?

      Ich denke ein-zwei Gedanken sollte sich hier schon einige mal machen. Jedenfalls soll nachher keiner sagen, er wäre wieder völlig überrascht gewesen. Jedenfalls nicht hier am W.O-Forum. Anregungen gab es genügend......;)

      Schönen Tag wünscht Ihnen allen....

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 09:57:04
      Beitrag Nr. 125 ()
      guten morgen, herr motzki !

      zu #123:
      dem müll DTE traue ich 12€ ohne weiteres zu, und sollte sie tatsächlich ins steigen kommen vielleicht auch 15 oder tatsächlich 17,50 !

      natürlich ist das nicht rational, aber was ist schon -kurz- oder mittelfristig- rational an der börse?
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 10:54:16
      Beitrag Nr. 126 ()
      @Hallo big_mac...

      Ja klar.

      Wir beiden wissen doch anhand der letzten Jahre, dass gerade der grösste Müll nach oben zieht, begleitet von tausenden von Zockern. Mir geht es hier um Anlage..und nicht darum, den besten Zock für die nächste Woche zu finden..!

      DTE ist eindeutig überbewertet.

      Für mich ist völlig unerheblich, ob die nochmals auf 14-15-16€ steigen könnte. Ich sehe diese Share unter längerem Gesichtspunkt. Und eines kann ich Ihnen jetzt schon sagen.

      Sommer wird aus dieser Schuldenfalle nicht mehr raus kommen. Im Gegenteil, werden die nächsten Jahre noch schlimmer werden.

      Sommer hat wie alle anderen TELCOS auch, massiv die Zahlen manipuliert und zumindest die ganze Wahrheit nicht auf den Tisch gelegt.

      Von wegen Wertberichtigungen, usw..! Warten Sie mal noch ein paar Jahre, big_mac. Dann wissen Sie was ich meine. Milliardengräber wo man hinschaut und kein Ende in Sicht. Ist mir völlig unverständlich, wie irgend jemand diesen Scheiss von TELCOS ins Depot legen kann....!

      Als ob es nicht genügend wirklich gute und gesunde Werte geben sollte. Es muss ja nicht immer die bekannteste AG sein oder...;)

      DTE wird auf 2Jahressicht jedenfalls einen sehr eindeutigen einstelligen Wert einnehmen müssen. Etwas anderes ist gar nicht möglich. Sommer und Konsorten können nicht ewig alle hinters Licht führen. Warten Sie mal ab wenn es in USA so richtig kracht.

      Dann werden auch hier viele anfangen richtig zu rechnen

      Und dann gnade im Gott....

      Schönen Tag noch...

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 10:54:58
      Beitrag Nr. 127 ()
      #Kaufe ein h für ihm..;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 11:49:23
      Beitrag Nr. 128 ()
      herr motzki,

      eine firma, die (steigende) verluste macht, und das auch noch ohne aussicht auf besserung, läßt sich nicht so einfach beurteilen.

      nehmen wir aber einmal kühnerweise an, dr. sommer wird durch einen manager ersetzt, der voicestream verscherbelt und auch sonst eine ordentliche sonderabschreibung vornimmt.

      dann wird einmal kurz panik ausbrechen, aber danach könnte die sache ganz anders aussehen.

      vor den wahlen natürlich UNMÖGLICH, aber danach ?

      unnötig darauf hinzuweisen - das ganze ist sehr, sehr spekulativ.
      aber die DTE hat das große glück, daß es der konkurrenz nicht besser geht.
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 18:20:35
      Beitrag Nr. 129 ()
      @Guten Abend liebe Aktionäre...

      Heute wollen wir zur Abwechslung einmal wieder den einen oder anderen historischen Chart sprechen lassen..! Ich darf mich hier freundlicherweise bei meinem bearishen Kollegen Harry_Schlotter bedienen. Wo diese Charts herkommen, spielt aber eine untergeordnete Rolle, liebe Freunde. Alleine wichtig ist, dass sie echt sind. Und ich kann Ihnen eines sagen. Selbst wenn ich noch Bulle wäre, würde mir so langsam Angst&Bange werden angesichts dieser Linien.

      Und ich würde wirklich einmal alle bitten nicht daran zu denken, ob er investiert ist oder nicht. Hier stehen viele Jahre an Vergangenheit-unbestechlich-unerbittlich-und sehr-sehr farbenecht..! Kein blödsinniges Gepushe von idiotischen Analysten&Bankern. Dieser Charts gibt/gab es schon, als diese Milchbubis noch in die Windeln geschissen haben. Für mich stellt sich hier schon gar nicht mehr die Frage, wer denn nun Recht behält.

      Es geht einzig darum in welchem Zeitfenster dies nächste Szenario ablaufen sollte.

      Und natürlich kann auch in schwankenden Börsen immer Geld verdient werden. Aber mit reiner Long-Taktik werden viele wohl in den nächsten Jahren böse auf den Hintern fallen....soviel scheint sicher.............!!





      S&P500 PE-RATIO



      Nur von 1930 bis 1933 waren die P/E`s(Price/Earnings) jemals seit 1890 !!! höher.

      DAX-INDIZES



      DAX-DOW-INDIZES-MONTHLY




      Spass brauche ich hier keinem zu wünschen.

      Vielen dürfte er die nächsten Jahre so ziemlich vergehen, meiner Ansicht nach. Die meisten Bankenpusher wissen sehr genau, dass ihr Kartenhaus in den nächsten Jahren zusammenfallen wird. Denen geht der Arsch schon lange auf Grundeis. Hier geht es nur noch darum die eigenen Schäfchen ins trockene zu bringen..........;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 18:33:57
      Beitrag Nr. 130 ()
      herr motzki,

      lassen wir kurz die sp500-pe ausser acht - die sind tatsächlich beeindruckend.

      aber elliot ?? wir bleiben doch seriös und begeben uns doch nicht auf so ein niveau !

      übrigens, mit kondratieff wurde schon ende der 80-er argumentiert.
      ravi bathra, und "die große depression der 90er". DER bestseller.

      das problem ist natürlich, daß die weltuntergangspropheten irgendwann recht haben werden. auch wenn sie seit bald 30 jahren "crash" schreien - und falsch gelegen sind.
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 19:29:29
      Beitrag Nr. 131 ()
      @big_mac...

      Auf was wollen Sie hinaus..?

      Vor 10Jahren standen die Indizes auch nicht dort wo sie heute stehen. Und vor 10Jahren wurden auch nicht die Umsätze/Gewinne so brutal verbogen und zurecht gestutzt. Und vor 10Jahren gab es auch noch nicht diese Masse von Stockoptions, um genau diese ganze Bande zu animieren, durch übermässigen Beschiss ihren Verdienst in astronomische Höhen zu katapultieren.....;)

      Glauben Sie denn allen ernstes, dass es die nächsten Jahre nach oben gehen könnte..! Anhand welcher Daten bitteschön. Das gerade jemand wie Sie an einem langen Salami-Crash zweifelt, mutet wirklich komisch an. Ich denke Sie sind immer einer der ersten welcher alle Zahlen von den Grossmogulen in Zweifel zieht...! Oder sind dies alles nur Worthülsen, welche Sie so nicht meinen.........;)

      Genauso wie DTE auf 20€ hochläuft, genauso wird der DOW in zwei Jahren wieder bei 10000 stehen. ....:laugh:

      Viel Spass beim Investieren mein Freund. Aber vergessen Sie bitte nicht unseren Anwesenden unerfahren Freunden auch mitzuteilen, dass der Markt die nächsten Jahre so manche Leiche zurücklassen wird.........!

      Ich würde Sie zwischendurch auch mal bitten an`s SEBL,- ACG,- oder PSFT-Forum zu schauen.

      Da hätte ich eine schöne Stange Geld verdienen können, die richtigen Put`s vorausgesetzt.
      Aber es gibt für mich noch wichtiger Dinge im Leben, als jeden Tage zu zocken....

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 19:44:50
      Beitrag Nr. 132 ()
      hr.motzki
      nun lassen wir es mal gut sein
      kurzfristig wird mir wärmer
      beim
      dax 3500
      nemax 500
      dow 8000
      eine langfristige prognose kann ich trotz
      einiger erfahrung hier nicht abgeben
      gruß
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 20:11:26
      Beitrag Nr. 133 ()
      herr motzki,

      nicht daten !!
      die psychologie zählt schon auch noch ein bißchen !

      und nach dem crash 87 war kurz eine weltuntergangsstimmung, die wir jetzt gar nicht kennen.
      von der zeit so ca. 78-83 gar nicht zu reden!

      und sie glauben doch nicht im ernst, daß die jetzigen bilanzskandale die ersten wären ?

      nicht vergessen - noch atmen die bullen ! :)
      obwohl der trend klar ist.

      zur telekom : messier bei vivendi ist schon weg. an bon bei ft wird gesägt.
      ronnie kommt auch noch dran ! und das löst eine hausse bei der DTE aus, ganz egal wie pleite der laden ist.

      sie erinnern sich daran, was der dollar gemacht hat, kaum daß reagan präsident wurde ?

      übrigens, diese ganzen crashpropheten leben vom verkauf ihrer bücher.
      mit ihren anlagen liegen sie so lange so falsch, daß sie eigentlich ganz pleite sein müßten :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 20:32:36
      Beitrag Nr. 134 ()
      Achja, die Mähr vom Bär:

      Templeton Growth Fund Inc. / Shares Class A o.N. 18,23 -0,11 -0,60%

      WKN: 971025 Börse: Fonds DE Symbol: US8801991048.DFK 01.07. 14:00




      971025

      Investmentgesellschaft: Franklin Templeton Investment Funds
      Fondsmanager: Murdo Murchison, Nassau
      Fondswährung: USD
      Gründungsdatum: 29.11.1954
      Fondstyp: ausschüttend
      Benchmark: MSCI World Index
      Schwerpunkt: Mischfonds: Großteil Aktien
      Schwerpunktregion: Welt

      Und auch noch in USD, wie machen die das nur ;-)
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 22:59:27
      Beitrag Nr. 135 ()
      so:

      "Schwerpunkt: Mischfonds: Großteil Aktien
      Schwerpunktregion: Welt"
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 23:25:08
      Beitrag Nr. 136 ()
      @F50..

      Haben Sie schon einmal eine Börse erlebt die ausschliesslich nach Süden gezeigt hatte. Und dann natürlich in allen Sektoren..! Natürlich nicht. Aber was Sie mit diesem Chart hier aufzeigen wollen ist mir nicht gänzlich klar. Soll ich jetzt einmal ein paar tausend andere Charts hier reinstellen, welche sich in Ihrem spiegeln werden....;)

      Hören Sie bitte mit diesen Dingen auf. Jeder hat die letzten Jahre eine Menge Geld verloren. Und all die Spinner welche hier seit Jahren erzählen sie wären immer schön short gegangen oder hätten auf das richtige Pferd gesetzt, können Sie in der Pfeiffe rauchen. Das sind Legendenbildungen um dem Markt neues Frischfleisch zuführen zu können...!

      Und einmal davon abgesehen verstehe ich diesen Thread für Anleger, welche eventuell noch nicht so firm über Märkte-Tricks-und Betrüger sind. Und natürlich ist mir klar, dass wieder alle Investierten als erstes lächelt. Damit kann ich leben. Und wenn der Markt einige Wochen oder Monate nach oben sollte kann ich auch damit leben. Es geht hier darum aufzuzeigen, dass ein Invest innerhalb der nächsten Jahre eventuell keine so gute Idee ist..! Dieser Thread ist nicht für Zocker oder Trader, welche sich alle Woche von ihren Werten trennen. Die wissen selbst was sie wollen-oder auch nicht.

      Wäre auch schön wenn Sie mehr zu bieten hätten um Ihr Szenario einer kommenden Hausse hier vorzustellen. Ach ja. Heute hat GM bekannt gegeben, dass Sie jetzt Ihre Autos für Null%-Kredit finanzieren lässt. Gut für die Käufer. Ob dies auch so gut für die Investoren sein wird die nächsten Jahre wage ich zu bezweifeln. Wieder eine Spirale welche in Gang gesetzt wird, weil es ja allen so gut geht. Und ich dachte der Autosektor wäre so eine Art Speerspitze des Marktes.....(hihihi..)! Na, da bin ich mal wirklich gespannt wann all die anderen nachziehen. Wie ich höre wird es auf absehbare Zeit auch dem Einzelhandel ein wenig dreckig gehen. Kleiner Käuferstreik, usw...! Und wenn die AMIS erst mal begreifen, dass jetzt erst mal ein paar Jährchen Essig ist mit auf Kredit kaufen, usw...

      Aber ich bin mir sicher es werden wieder neue Umsatzrechnungen erfunden werden um allen zu zeigen, dass es immer nur aufwärtz gehen kann. Dann ist auch Motzke zufrieden meine Herren. Ich jedenfalls werden mir sehr gut überlegen, was ich die nächste Zeit mit meinem Geld machen werde. Und mit Verlaub liebe Freunde. Seit ich Baissist bin, habe ich eine richtige Stange Geld gespart. Und im Moment spare ich immer noch. Auch wenn es jetzt wider erwarten ein wenig nach oben gehen sollte. Ich habe meine Schäfchen schon längst im trockenen. Ganz im Gegensatz zu all den Voll-Investierten, welche hier täglich hoffen und beten der Markt möge jetzt endlich sein Wunder vollbringen.......:laugh:

      Allen einen schönen Abend wünscht....

      HM

      PS:F50 kennen Sie sich in Fonds gut aus..? Würde mich interessieren. Ich hätte da ein-zwei Fragen an Sie..;)
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 23:33:44
      Beitrag Nr. 137 ()
      @bamseex..

      Mit Ihren Kennzahlen wäre ich fürs erste auch zufrieden. Und ich würde auch nie behaupten, dass wir sozusagen in einem Rutsch auf die Fresse fliegen. Solche Dinge dauern viele Jahre. Der Nachteil dieser Long-Charts. Eine kleine Spitze ist oft viele Jahre lang. Da verliert man sehr schnell das Gefühl für normale Schwankungen....

      Und natürlich werden auch langfristige Downmoves immer von leichten Ausreissern nach oben begleitet. Und wer ein gutes Gefühl für den Markt also Indizes entwickelt, könnte hier schönes Geld verdienen. Aber solche Dinge brauchen Ihre Zeit und viel viel Vorbereitung. Ist nix für Frischlinge, also meine Zielgruppe....;)

      Viel Glück jedenfalls wünsche ich Ihnen

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 00:27:22
      Beitrag Nr. 138 ()
      Lieber Herr Motzki,

      Ihre Analysen, verpackt in diese unglaubliche Ausdrucksweise sind ein Genuß, Perlen, die ich jeden Abend bewundere und die sich so unglaublich positiv von dem ganzen widerwärtigen Müll im w:o Board abheben.

      Als Baissist habe auch ich seit März 2000 viel Geld gespart, leider aber auch keines verdient. Ich bin natürlich Ihrer Meinung, daß es wichtigeres gibt als zu zocken. Für mich persönlich ist es auch wichtiger, recht behalten zu haben im Gegensatz zu der dummen, hirnlosen, idiotischen Masse. So, und jetzt meine Damen und Herren kommen wir zu dem wirklich wichtigen Punkt:
      Kann irgend jemand wirklich behaupten, und sei seine Ausdrucksweise noch so eloquent, daß er die Börse versteht? Können irgendwelche Chartanalysen, die ja eher technisch sind, überhaupt Ausgangsbasis für entsprechende Überlegungen sein? Ich sage Ihnen: Nein. Jedenfalls nicht in Zeiträumen, die für uns relevant sind, wehrte Anleger. Es ist mir jedenfalls SCHEISS EGAL, wie die Börse in 30 Jahren steht.
      So, und für die nächsten Jahre kann man sein Glück an der Börse genausogut versuchen wie im Casino. Da gibt es kaum unterschiede.
      Wehrter Herr Motzki, warum kaufen Sie denn nicht Puts ohne Ende und spenden einen Teil Ihrer dann unglaublichen Gewinne den hungernden dieser Welt? Weil Sie zwar ein glänzender Analytiker der Vergangenheit sind, aber über die Zukunft genauso wie halt alle Sterblichen NULL AHNUNG haben.
      Wenn es Sie übrigens interessiert, was im Automobilmarkt gerade passiert: Das ist mein Job, damit beschäftige ich mich insbesondere bzgl. der Langzeitprognosen sehr intensiv. Da könne wir uns gerne mal länger unterhalten.

      Meine lieben Anleger, vergessen Sie alle Charttechnik, achten Sie viel mehr auf die Psychologie der Massen: Sobald die Masse Motzkis Ansätze verinnerlicht hat, sollten Sie kaufen.

      Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 01:07:10
      Beitrag Nr. 139 ()
      oh nee, geht das schon wieder los mit den räucherstäbchen, man wird doch verrückt in diesem board :rolleyes:.

      >NMBeobachter
      Userinfo

      allgemein
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      vielleicht mal einen gang runterschalten, ja :) - so neu ist das alles nicht :mad:

      gruss
      cabinda

      p.s.

      @herr.motzki
      hab mich lange nicht gemeldet, danke noch für die ausführliche antwort zu den kiffenden kids. mistverständnis! es geht mir nicht um persönliche befindlichkeiten - und meine kinder sind ja auch nicht involviert -, sondern um die `zeichen/signs`, also im geschilderten fall um werteverlust und orientierungslosigkeit in der gesellschaft. für mich ist immer das gesamtbild entscheidend - und das (assoziative) `clustering` auch im hinblick auf börse ein steinchen im mosaik.
      gruss und dank auch an @biotron.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 09:24:41
      Beitrag Nr. 140 ()
      @Guten Morgen...

      Und wieder keine schöne Meldung zum Frühstück. Und natürlich nicht völlig unerwartet. Obwohl ich sagen muss, dass mich diese Meldung ein wenig traurig macht. Ich mag Advanced Micro Devices. Ich mag mir gar nicht vorstellen was wäre, würde Chipzilla den Markt alleine beherrschen. Davon abgesehen arbeitet in meinem PC natürlich ein AMD-Chip....;)

      Und trotzdem. Dieser Markt wird noch einige schlimme Monate vor sich haben. Der Zyklus für neue Rechenknechte ist eben so, dass zumindest in diesem Jahr nicht von einer wirklichen Erholung ausgegangen werden kann. Und wie heisst es hier bei W.O immer so schön. Die Halbleiter-Industrie gibt ein wenig den Takt vor..! Wenn dies so sein sollte können wir also davon ausgehen, dass es bezüglich konjunktureller Erholung nicht so schnell besser werden sollte.

      Ich könnte mir auch schöneres Vorstellen. Aber dies hier ist kein Wunschkonzert, sondern knallharte Realität. Der Markt wird wohl oder übel in diesem Jahr noch schön nach unten wollen. Denn eines nicht fernen Tages werden auch die grössten Pusher in New York keine Argumentation dafür finden, weiterhin gutes Geld in einen desaströsen Markt zu pumpen.

      MfG

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 3. Juli 2002, 08:32 Uhr

      Chipkonzern AMD reduziert Umsatzprognose für zweites Quartal

      Sunnyvale (Reuters) - Der US-Chipkonzern AMD hat am Mittwoch seine Umsatzprognose für das zweite Quartal nach unten revidiert. Der Umsatz werde rund 600 Millionen Dollar betragen, teilte das Unternehmen mit. Die bisherige Prognose belief sich auf 620 Millionen bis 700 Millionen Dollar. Weitere Informationen waren zunächst nicht erhältlich
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 10:12:26
      Beitrag Nr. 141 ()
      @Na das passt doch wie die Faust aufs Auge. Hatte ich nicht erst gestern dieses Szenario beschrieben. Riesige Börsenverluste,- Preisanhebungen,- unsichere wirtschaftliche Lage,- usw...usw.. haben hier natürlich erheblichen Einfluss. Bitte daran denken, dass es natürlich immer eine geraume Weile dauert bis solche Vorgänge auch mit (roten) Zahlen in den Büchern stehen werden. Jaja, ich möchte wirklich einmal wissen woher diese Verbrecher von Analysten & Banker immer ihre Kennzahlen für eine baldige Erholung und damit verbunden natürlich die Aufforderung zu Unternehmensanteilen beziehen...;)

      @Lesen die keine Zeitung oder gehen die eventuell gar nicht mehr selbst einkaufen...? Unterhalten sich diese Gauner denn nicht mehr mit der Quelle allen Geldes dem Käufer & Kunden..? Wen ich frage, es kommt immer dieselbe Antwort. Alle schränken sich ein die letzten Monate. Und aller voraussicht nach wird dies nicht so schnell nachlassen. Jedem Hobby-Psychologen sollte klar sein wie schwierig es ist eine schlechte Stimmung, wenn sie denn mal da ist, aus den Köpfen der Hospizen heraus zu bekommen..! Das dauert seine Zeit. Schliesslich hat es Jahre gedauert um vielen klar zu machen, dass der Reichtum eben nicht auf der Strasse, also auf dem Parkett zu finden ist. Und anders herum soll es dann also besser gehen...;)

      @Motzke meint ganz klar NEIN

      @Es wird weiterhin bröckeln und bröckeln-immer langsam aber stetig. Ich wiederhole. Der Sinkflug hat gerade erst begonnen, was immer Ihnen die Mafia aus New York weissmachen möchte. Natürlich verbunden mit Zuckungen nach oben. Aber aus USA werden nachweislich wöchentlich immer mehr liquide Mittel abfliessen. Gut aufpassen hier liebe Anleger. Denn wenn den Amis der Stoff ein wenig ausgehen sollte, dann werden Sie alle mal erleben wie dieser aufgeblähte kranke Junkie reagieren wird....:laugh:

      Deshalb wäre es zumindest nötig sich Gedanken über die zukünftige Strategie bezüglich eines Investment zu machen...!

      Und am besten bevor die Jauche zu stinken anfängt..!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Deutscher Einzelhandelsumsatz sinkt schneller

      Das Statistische Bundesamt veröffentlichte vorläufiger Ergebnisse zum deutschen Einzelhandelsumsatz für Mai 2002. Demnach setzte der Einzelhandel nominal, d.h. in jeweiligen Preisen, 4,3 Prozent weniger als im Mai 2001 um. Im Vormonat war der Umsatz um 0,4 Prozent gefallen, im Mai 2001 hingegen um 0,8 Prozent gestiegen. Real, d.h. in konstanten Preisen, sank der Absatz im Vorjahresvergleich um 4,6 Prozent, nach 1,4 im April und im Vorjahresmonat.

      Auf Monatssicht stieg der nominale Absatz kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent, nach Rückgängen um 2,4 Prozent im April und 0,4 Prozent im Mai 2001. Real erhöhte sich der Umsatz um 1,6 Prozent, wogegen im April 2,4 und im Mai 2001 0,8 Prozent weniger umgesetzt wurde.

      Im Einzelhandel mit Nicht-Nahrungsmitteln, dazu gehört der Einzelhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern, wurde sowohl nominal als auch real 6,3 Prozent weniger abgesetzt als im Vorjahresmonat.

      In den ersten fünf Monaten des Jahres 2002 wurden nominal 1,9 Prozent und real 3,1 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum umgesetzt.

      w:o/shm Autor: 09:45 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 10:26:17
      Beitrag Nr. 142 ()
      @Na, den nehmen wir aber sehr gerne hier auf. Ist schon gut, wenn man sich hin und wieder bei seinen bearishen Kollegen ein wenig bedienen kann. Alleine wäre man gar nicht in der Lage diesen ganzen Müll zu finden. Schliesslich muss auch ich arbeiten....;)

      @Erinnern Sie sich noch an meine Meinung bezüglich CISCO..! Motze behauptete damals die würden bescheissen oder will sagen, ihre Zahlen so richtig auf Hochglanz bringen. Und natürlich nicht nur hier. Und wer wirklich nachrechnet, kommt wohl immer öfters auf anderes Zahlenwerk! Lassen Sie uns alle doch für den Moment annehmen, dass solche Dinge einen Hauch Wahrheit beinhalten. Kommt es Ihnen dann nicht allzu wahrscheinlich vor, dass auch hier in Europa und anderswo auch die Zahlen ein klein bisserl aufgemotzt wurden...(hihihi..)!

      Und jetzt denken Sie mal weiter.....oder NEIN. Denken Sie am besten nicht weiter. Schliesslich wollen wir es uns alle wenigstens einen einzigen Tag die Wochen gutgehen lassen........;)

      Schönen Tag noch wünscht ....

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Gewinn ist nicht gleich Gewinn

      27. Juni 2002 Wie viel Gewinn machen Unternehmen wirklich? Eine Frage, die sich Investoren nicht erst seit dem Worldcom-Debakel stellen. Bereits seit Enron zweifeln immer mehr Anleger die ausgewiesenen Geschäftsergebnisse an.

      Hatten Gesellschaften in den vergangenen Jahren doch mit so genannten ?Pro-Forma-Ausweisen? ihre Aktienkurse nach oben gehievt.

      Der Finanzdienstleister Standard & Poor`s hat darauf reagiert und eigene Standards entwickelt, um die Gewinne realitätsnäher zu ermitteln. Diese sind künftig die Basis für ihre Aktienanalysen. Dabei wurden vor allem drei Änderungen zu der traditionellen Ermittlung des Geschäftsergebnisses vorgenommen: Gewinne der Pensionsfonds werden aus der Gewinn- und Verlustrechnung heraus genommen und die Kosten für Aktienoptionen werden aufgenommen. Abschreibungen für überteuerte Unternehmensakquisitionen addiert S&P dagegen wieder zu den Gewinnen hinzu.

      Das Ergebnis für den S&P 500 ist beachtlich,

      die Lücke zwischen den gemeldeten Gewinnen und den von S&P ermittelten ?Core Earnings? ist teilweise immens.

      Bei Cisco beispielsweise ist der S&P-Verlust anderthalb Mal so groß wie ausgewiesen.

      Bei der Modekette GAP wird nach den Bereinigungen von S&P der Verlust gar elf Mal so hoch. Bei ChevronTexaco steigt dagegen der von S&P berechnete Gewinn im Vergleich zum gemeldeten Ergebnis. Unten stehende Tabelle zeigt eine Auswahl von Unternehmen aus dem S&P 500, bei denen große Lücken entstehen.

      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:02:09
      Beitrag Nr. 143 ()
      @Es ist kaum zu glauben, dass solche Leute immer noch ungestraft solche Frechheiten verbreiten dürfen. Da würde ich doch einmal gerne die Gehaltscheck dieses jungen Mannes überprüfen, wo die herkommen. Wenn dieses Urteil neutral ist fresse ich einen Besen..! Der Markt ist gesund..(hihihi..), der operative Gewinn..(hohoho..) und zum Abschluss noch der Oberhammer.

      Dieser Kretin gewinnt diesen Milliardenaufwendungen für Werbung auch noch etwas gutes ab. Und nicht nur dass, er prognostiziert sogar eine Erhöhung derselben....! Und dies bei allen den Milliardenschulden welche die ganzen TELCOS haben....?!

      :laugh::laugh:

      @Anstatt jetzt endlich mal reinen Tisch zu machen dürfen immer mehr Irre durch die Redaktionsstuben laufen. Natürlich immer schön protektiert von den ganzen Banken&Analysten. Mit Verlaub. Wer angsichts dieses rüden wirtschaftlichen Umfelds über solchen Unsinn hier schwadroniert, gehört eigentlich dafür zur Rechenschaft gezogen.

      @Leider wird es immer genügend Leuten und potenzielle Anleger geben, welche diesem Müll glauben schenken. Naja, selbst schuld. Ist ja schliesslich nicht mein Geld welches hier verbrannt wird....;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mobilfunkreport 2002: Mobilfunkmarkt fasst wieder Tritt

      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      CHIP Xonio Online: Exzellente Margen und großes Nachfragepotenzial

      Der deutsche Mobilfunkmarkt fasst allmählich wieder Tritt. Dies ist die Einschätzung von Mathias Plica, Geschäftsführer der CHIP Xonio Online GmbH und anerkannter Marktbeobachter. Seine Bewertung entstammt dem Xonio Mobilfunkreport 2002, der ab sofort bei CHIP Xonio Online erhältlich ist. Nach Ansicht von Plica bescheren vor allem die vielen Produkt-Neueinführungen, die in den nächsten Monaten zu erwarten sind, dem Mobilfunkmarkt „eine Fortführung der seit Jahren zu beobachtenden Sonderkonjunktur bei den Marketing- und Werbebudgets.“

      Ungeachtet des vergleichsweise schwachen ersten Halbjahres 2002 rechnet Mathias Plica mit drei Millionen mehr Mobilfunkteilnehmern und rund 18 Millionen verkauften Endgeräten bis zum Jahresende. Ein Blick auf die operativen Ergebnisse aller vier im vergangenen Jahr aktiven Mobilfunkbetreiber T-Mobile, Vodafone D2, E-Plus und O2 zeige, „dass es sich um eine im Kern sehr gesunde Branche handelt“. Die vier Anbieter erzielten in 2001 eine konsolidierte EBITDA-Marge von 32,6 Prozent. Im Klartext: Fast ein Drittel ihres Umsatzes konnten sie als so genannten operativen Gewinn – vor Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen – verbuchen. „Das ist eine Größenordnung, wie sie kaum eine andere Branche erreicht.“

      Innovationsschub trifft Nachfragestau

      Zwar leide die Branche derzeit vor allem unter der hohen Zinsbelastung auf Grund der teuren UMTS-Lizenzen (Plica: „Das ist eine langfristige Investition in die Zukunft, doch sie stehe vor einem neuen Aufschwung. So habe sich zum einen ein erheblicher Nachfragestau aufgebaut – „mehr als 20 Millionen Handy-Nutzer in Deutschland besitzen derzeit Geräte, die älter sind als zwei Jahre“. Zum anderen setze unter den Stichworten Multimedia Messaging Service, I-Mode, GPRS, mobile E-Mail und mobiles Internet jetzt ein Innovationsschub ein, der die Nachfrage zusätzlich anheize.

      Dies wirkt sich laut Plica auch auf die Marketing- und Werbebudgets der Branche aus. „In den Jahren 1999 bis 2001 gaben allein die deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber im Schnitt rund 250 Millionen Euro pro Jahr nur für klassische Werbung aus. Ich bin sicher, diese Sonderkonjunktur wird sich fortsetzen. Möglicherweise werden wir in den nächsten Monaten sogar eine Erhöhung dieser Budgets erleben.

      Denn der Markt ist gesund, die Margen ebenfalls und das Nachfragepotenzial erheblich.“

      Der Xonio Mobilfunk-Report 2002, Teil 1, ist ab sofort zum Einzelpreis von 850 Euro bei Xonio zu haben.
      :eek::laugh::eek::laugh:

      Bestell-Kontakt: Xonio, Sven Baron, Tel.: 089 / 74642-134, Mail: sven.baron@xonio.com

      portel.de Autor: 11:45 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 18:44:34
      Beitrag Nr. 144 ()
      hr. motzki
      fragen sind angebracht
      analysten jubeln immernoch zu viele aktien hoch
      keine wirklichen auskünfte
      abhängigkeiten von den banken
      scandale über scandale wann kommt die randale?
      firmen verarschen aktionäre
      banken haben die soziale verantwortung des kapitals verloren
      die alten und neuen verbrecher?
      die politiker nur noch beiwerk?
      europa im aufwind?
      globalisierung?
      der spielbankkapitalismus feiert und wird untergehen
      werde meine basisaktien noch halten
      rufe nur noch put put zu meinen hühnern
      kurze meinung?
      gruß
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 21:44:31
      Beitrag Nr. 145 ()
      @Guten Abend bamseex...;)

      Es ist wirklich sehr schwierig den rechten Überblick zu behalten. Und natürlich werden hin und wieder Unternehmen ein wenig zu rüde verprügelt, wenn sie mit all den anderen in einen Sack geworfen werden. Dessen bin ich mir bewusst. Wer kann heute noch guten Glaubens eine wirkliche Empfehlung für irgend einen Wert geben...? Selbst die Blue Chips haben betrogen, dass sich die Balken bogen. Und wissen Sie was bamseex. Ich glaube, dass diese übermässige Einführung der Stock-Options einen nicht geringen Einfluss auf die Revenues genommen haben. Wenn Sie heute im Nachhinein erfahren, was und wieviel ein Manager bei Erfolg im Jahr verdienen konnte...! Wer würde hier nicht schwach werden-seien wir ehrlich.

      Und natürlich haben sich diesem Prozedere immer mehr angeschlossen. Man kennt sich-man trifft sich-man trinkt zusammen-und man teilt auch dieselben Nutten miteinander...! Alles sehr bekannte Grössen in diesem Spiel mein Lieber. Dazu brauche ich keine Anlage-Magazin um das Wesentliche zu sehen. Und natürlich können Sie solche Blüten auf Dauer nur aufrecht erhalten, wenn Sie auch andere an diesem Paradies partizipieren lassen. Und natürlich haben auch viele Kleinanleger der ersten Stunde eine Menge davon abbekommen. Soll ja nicht verschwiegen werden. Wer rechtzeitig EM-TV hatte, ist heute Millionär...!

      Aber wie es so ist mit verkrusteten Gebilden. Wenn es erste Risse bekommt, ist ein zusammen kitten nicht mehr sehr wahrscheinlich. Natürlich wird es noch eine geraume Zeit dauern bis ein Indizes wie der DOW bei ca. 8000 und dann 7000 angekommen sein wird. Solche Dinge geschehen nicht in wenigen Monaten. Der Kampf um die 10000èr Marke dauerte Jahre..!! Und ganz sicher werden Sie als guter Trader den einen oder anderen Dollar mitnehmen können. Und wenn ich mich sehr anstrengen sollte könnte auch Motzke von solchen Dingen partizipieren. Da bin ich sicher. Aber dieses Spiel möchte ich persönlich nicht mehr mitspielen. Denn es wird sehr schwierig werden und natürlich auch sehr zeitintensiv.

      Mit meinen realisierten Verlusten kann ich leben-gut sogar. Ich bin da völlig durch jetzt. Das ich noch soviel von unserem Geld retten konnte, ist auch schon eine schöne Leistung gewesen. So what? Kein Blick zurück im Zorn. Aber auch kein geiler Blick nach vorne..(hihihi.). Wer kann schon das Zeitfenster wirklich einschätzen wie sich welche Indizes und vor allem Einzelaktien verhalten werden. Wir brauchen gar nicht drum herum reden . Es ist einfach sehr aufwändig diese ganzen Dinge profesionell zu betreiben. Und ich kann nicht die nächsten Jahre täglich auf die Kurse schauen. Und Long gehen ist für mich einfach ausgeschlossen. Dazu meine ich zuviel zu wissen von dem was auf uns noch zukommen sollte. Wenn jemand unbedingt investieren muss, dann sollte er seinen Blick auf Werte richten, welche nicht so im Fokus stehen. Ich persönlich würde mir anschauen, wo die besten Werte beim letzten Crash zu finden waren.

      Welche Sektoren waren dies..?
      Und warum haben die den Markt outperformed..?
      Ist denn heute dieses Szenario nochmals vorstellbar und gibt es fundamentale Gründe dafür..?


      Es ist ja nicht so, dass Sie keine Möglichkeiten hätten mein guter bamseex..;) Es kommt einzig darauf an ob Sie all die nötige Zeit für diese Dinge haben. Und dann natürlich das nötige Geld. Mir sind diese Dinge einfach nicht mehr wichtig genug um mich hier allzu doll zu engagieren. Gewinne sind schön, aber es gibt wirklich anderes im Leben. Viele Anleger oder User hier bei W.O würde ich wirklich schon als krank bezeichnen, auch wenn sie selbst es nicht so zugeben würden..!

      Die Frage lautet also in Wirklichkeit anders...

      Brauchen Sie dies alles wirklich um sich wohl zu fühlen..?
      Oder sind Sie gar finanziell darauf angewiesen dieses Geld zu verdienen..?
      Haben Sie Familie und wie reagiert die darauf..?
      Können Sie über das Geld alleine verfügen
      Wie stark sind Sie oder Ihre Familie auf dieses Geld angewiesen..?
      Müssen Sie das verlorene Geld zurück gewinnen..?


      Ich könnte jetzt noch dutzende von Fragen aufwerfen. Alleine was ich Ihnen aufzeigen wollte.

      Was sich hier im W.O-Forum oft sehr einfach anhört, ist im wirklichen Leben mitunter sehr komplex.

      Wie kann ich eigentlich einem einzigen Menschen einen wirklich guten Hinweis geben, wenn ich sein soziales Umfeld und vor allem seine finanziellen Verhältnisse nicht kenne..?!

      Es geht nicht. Aber was geht ist, dass jemand hin und wieder auf bestimmte Merkmale hinweist, um dem einen oder anderen eine Möglichkeit zu geben, sein eigenes Denken einzuschalten. Dies ist völlig ausreichend. Erwachsen werden sollte jeder selbst und auf seine Art...! Und Motzke selbst macht genauso viele Fehler im Leben und ist ganz bestimmt nicht klüger als andere. Ich versuche lediglich meine Intention hin und wieder zu hinterfragen und wenn ich Fehler erkenne, sie zu beseitigen. Und wenn möglich sie kein zweites mal zu tun..!

      Und nun wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend und verbleibe wie immer

      mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 22:02:04
      Beitrag Nr. 146 ()
      @Den nehmen wir noch zum Abschluss heute rein. Etwas ähnliches hatte ich ja schon. Egal. Zum auffrischen. Diese Geschichten sind natürlich ein wenig schmutzig. Aber wo Geld ist, findet man natürlich auch immer Dreck und Abschaum-das war schon immer so....;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Eliot Spitzer - Matador der Aktionäre
      Von Kerstin Friemel, New York


      Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer kämpft gegen die gesamte Finanzelite der US-Metropole.
      Er will die Mauscheleien zwischen Analysten und Investmentbankern beenden.
      Jetzt erhält er Unterstützung von der mächtigen Aufsichtsbehörde SEC.


      Der Auftritt vor 400 Merrill-Lynch-Aktionären in Plainsboro, New Jersey, war für David Komansky kein einfacher. Kleinlaut musste der Chief Executive Officer der größten US-Investmentbank am Freitag zugeben, dass es manche Analysten im Unternehmen in ihren Berichten mit der Wahrheit offenbar nicht so ganz genau genommen haben. "Wir haben unsere traditionell hohen Standards nicht erfüllt", sagte Komansky zerknirscht, "und ich möchte die Gelegenheit nutzen, offiziell um Verzeihung zu bitten."

      Der 62-jährige Merrill-Lynch-Chef bemüht sich nach Kräften, den Schaden zu begrenzen, den sein Unternehmen seit dem 8. April genommen hat. An jenem Montag hatte Eliot Spitzer, Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York, einen Bericht über die Vorgänge vorgestellt. Der Börsenwert des Unternehmens ist seither um 8,5 Mrd. $ gesunken. Analysten, so der Vorwurf, hätten Aktien zum Kauf empfohlen, die sie in internen E-Mails als "piece of shit" bezeichneten. Möglicher Hintergrund: Der Investmentarm von Merrill Lynch wollte mit den angepriesenen Firmen ins Geschäft kommen.

      Am Donnerstag kündigten nun auch die Aufseher der Securities and Exchange Commission (SEC) und der Wertpapierhändlerverband an, die Praktiken der Wall-Street-Analysten genauer zu untersuchen. Am Ende könnten neue, schärfere Vorschriften für die ganze Zunft stehen.

      Ein Dutzend Banken im Visier

      In der Finanzmetropole New York herrscht Krisenstimmung. Fast ein Dutzend große Investmentbanken sind in Spitzers Visier geraten - neben Merrill Lynch auch Salomon Smith Barney, Morgan Stanley Dean Witter, Credit Suisse First Boston, UBS, Goldman Sachs, Lehman Brothers, Lazard Frères und Bear Stearns.

      Der Vorwurf des Generalstaatsanwalts wiegt schwer. Ihm habe sich der Eindruck aufgedrängt, die von ihm untersuchten Wertpapier-Experten seien "mehr als Berater für die Unternehmen, die sie bewerten sollten, beschäftigt gewesen als in ihrer Aufgabe als objektive Analysten", sagt Spitzer.

      Mit der weitgehenden Selbstregulierung an der Wall Street könnte es bald vorbei sein. Der Topjurist erwägt, Investmentbanken und einzelne Analysten, die ihre Anleger hinter das Licht geführt haben, strafrechtlich zu verfolgen. Research-Abteilungen sollen vom Rest der Investmentbanken abgespalten werden. "Wenn es in der Finanzbranche so etwas wie eine Atombombe gäbe, dann wäre dies wohl eine", sagt Henry Hu, Finanz-Professor an der University of Texas in Austin.

      Der 42-jährige Staatsanwalt hat Merrill Lynch bereits wichtige Zugeständnisse abgerungen. Seit Mittwoch voriger Woche listet das Geldhaus auf seiner Webseite jene Unternehmen auf, von denen es in den vergangenen zwölf Monaten Gebühren für Investmentbank-Geschäfte erhalten hat. Von Juni an müssen die Analystenberichte darüber informieren, ob der Investmentzweig der Bank Beziehungen zu der bewerteten Firma pflegt oder plant, solche zu knüpfen. Zudem wird das Brokerhaus offen legen, wie viele Kauf- und Verkaufsempfehlungen es in bestimmten Sektoren abgibt.

      Die Vereinbarung ähnelt verblüffend der gerichtlichen Verfügung, mit der Spitzer Merrill Lynch den Krieg erklärt hat - stellvertretend für die gesamte Finanzbranche.

      Den Gegner gnädig stimmen

      Das Brokerhaus will seinen Gegner gnädig stimmen. Die vereinbarte Offenlegungspflicht ist lediglich ein Teil der angestrebten Einigung. Merrill kann nach wie vor zur Zahlung einer millionenschweren Geldbuße verurteilt und strafrechtlich verfolgt werden. Zudem ist immer noch offen, wie das Unternehmen künftig mit jenen Interessenkonflikten umgeht, die Spitzer während seiner Untersuchung der Merrill-Research-Abteilung aufgedeckt hat.

      Etwa 20 Zeugen hat Spitzer unter Eid vernommen und rund 30.000 Dokumente gesichtet, darunter zahlreiche interne E-Mails, die zwischen Analysten, Abteilungsleitern und Investmentbankern von Merrill Lynch kursierten - eine Fundgrube belastender Zitate, die Spitzer ebenfalls Anfang des Monats in seinem hochbrisanten Bericht veröffentlichte.

      Im Zentrum des Skandals steht Henry Blodget, ehemals leitender Internetanalyst bei Merrill und gefallener Star der Dotcom-Generation, Symbolfigur des neuen Reichtums, immer gut gelaunter Prediger des Internetbooms. Was er sagte, bewegte die Märkte.

      Als die Unternehmensstory mehr zählte als die Bilanzdaten, erwies sich Blodget als brillanter Geschichtenerzähler - nicht zuletzt im Dienst seiner Kollegen im Investmentbanking.

      Besonders gravierend ist der Fall Goto.com. Blodgets Abteilung nimmt im Januar 2001 die Bewertung des des Online-Suchdienstes auf - und löst damit ein Versprechen ein, das Merrills Investmentbanker Goto-Managern gegeben haben.

      Der Fall "Goto.com"

      Als eine von Blodgets Kolleginnen vorab Details aus ihrem Report an das Internetunternehmen schickt, monieren dessen Manager die Prognose, Goto.com werde nicht vor 2003 Gewinn machen. Ein Topmanager grollt: "Merrill wird niemals unseren Börsengang organisieren." Die Drohung wirkt offenbar: Im später veröffentlichten Bericht wird ein Gewinn bereits für das Jahr 2002 vorausgesagt.

      Auch um die Bewertung gibt es Streit: Während des Gerangels äußert die Merrill-Analystin ihr Unbehagen, die Goto-Aktie mit "akkumulieren" zu bewerten: "Ich will keine Hure für das Management sein", schreibt sie in einer E-Mail. "Die ganze Idee, dass wir vom Investmentbanking unabhängig sind, ist eine große Lüge."

      Goto.com erhält zunächst tatsächlich die Bewertung "neutral". Kurze Zeit später wird der Titel jedoch heraufgestuft, denn der Kurs klettert kräftig: Blodget leitet eine Roadshow der Firma und hilft mit, den Wert der Aktie um 20 Prozent nach oben zu treiben.

      Die Marketingmaschine kommt erst ins Stocken, als Merrill einen Monat später nicht den Zuschlag für die Platzierung einer zweiten Tranche Goto-Aktien erhält. Ein Haus-Analyst schlägt vor, die Aktie herabzustufen. Blodgets frei übersetzte Antwort: "Wunderbar, tritt sie in den Arsch." Nur Stunden nachdem sich Goto.com endgültig für Credit Suisse First Boston als neuen Partner entschieden hat, rückt Merrill von der positiven Bewertung ab.

      "Demütigend und schrecklich"

      Spitzers Funde sorgen unter Finanzinsidern für Betroffenheit: "Wir sind dabei, als Scharlatane enttarnt zu werden", sagt James Cramer, Mitbegründer des Finanzinformationsdienstes TheStreet.com. "Das Material, das Eliot hat, ist einfach demütigend, schrecklich. Diese E-Mails lassen die ganze Wall Street wie einen Sumpf erscheinen."

      Die Reue kam bei Merrill Lynch erst nach und nach. Die E-Mails seien "aus dem Zusammenhang gerissen worden", ließ das Brokerhaus zunächst verkünden. Nur Tage später - der Wert der Merrill-Aktie befand sich im Sturzflug - signalisierten die Banker, sich außergerichtlich mit dem Analysten-Jäger Spitzer einigen zu wollen.

      Vergangene Woche sickerte durch, dass das Brokerhaus den populären New Yorker Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani als Lobbyisten angeheuert hat. Auch den demokratischen Senator des Staates New York, Charles Schumer, scheinen die Banker zu umwerben, damit er bei Spitzer ein gutes Wort für sie einlegt.

      Selbst wenn eine außergerichtliche Einigung gelingt, drohen Merrill weitere Negativschlagzeilen. Investoren, die Merrill Lynch und Blodget bereits im März 2001 zivilrechtlich verklagt hatten, haben angekündigt, die Ergebnisse der Spitzer-Untersuchung zu nutzen, um ihre Vorwürfe gegen Merrill auszuweiten.

      Ihr Vorwurf: Blodget habe die Aktie der Firma Infospace mit einem Kursziel von 100 $ zum Kauf empfohlen, um dem Investmentzweig der Bank zu einem lukrativen Deal mit der Firma zu verhelfen. Wenig später stürzte die Aktie ab, etliche Privatanleger verloren ihre Geld.

      Merrill und Blodget widersprachen den Anschuldigungen zunächst. Später zahlte das Brokerhaus jedoch 400.000 $ Schadensersatz an einen Kläger, der auf Grund der Kaufempfehlungen 500.000 $ verloren hatte. Jetzt überlegen die Anleger, ihre Zivilklage gegen Merrill auszuweiten. David Trone, Analyst von Prudential Securities, prophezeit, der Skandal könnte Merrill bis zu 2 Mrd. $ kosten.

      Analysten auf der Anklagebank

      Auch anderen Investmentbanken drohen finanzielle Einbußen. Einige Aktionäre haben bereits einen weiteren Staranalysten für eine zivilrechtliche Klage ins Visier genommen: Jack Grubman, Telekomexperte bei Salomon Smith Barney. George Zicarelli, ein 60-jähriger Fernseh-Cutter, behauptet, Aktien des inzwischen Pleite gegangenen Telekomausrüsters Global Crossing nur wegen der positiven Kommentare Grubmans gekauft zu haben. Sein gesamtes Vermögen von 455.000 $ habe er dabei verloren. Jetzt verlangt er 10 Mio. $ Schadensersatz.

      Bei der New Yorker Staatsanwaltschaft steht Grubman offenbar ganz weit oben auf der Liste der Verdächtigen. Aus Spitzers Umfeld lässt sich vernehmen, dass der Staatsanwalt kürzlich Dokumente und E-Mails angefordert habe, die mit Grubmans Arbeit zusammenhängen. Salomon Smith Barney sei angeblich bereit zu kooperieren.

      Bei anderen Banken soll Spitzer ebenfalls in Papieren wühlen. Der Frühjahrsputz an der Wall Street könnte sich allerdings durchaus in die Länge ziehen: Bislang ist völlig unklar, ob sich Spitzer kollektiv mit der gesamten Finanzindustrie einigen will oder sich jedes Bankhaus einzeln vornimmt.

      Fest steht, dass sich der kampfeslustige New Yorker Staatsanwalt eine weitreichende Lösung wünscht: "Am Ende hoffe ich, diese Dinge durch globale Beschlüsse zu lösen, die die Industrie auch akzeptieren wird."

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 09:30:38
      Beitrag Nr. 147 ()
      @Guten Tag...

      Es ist immer daselbe. Der erste Blick von Motzki am frühen Morgen erfasst ausschliesslich Negatives. Anstatt des vielgepriesenen Aufschwungs, kann ich lediglich katastrophale Meldungen über Entlassungen entnehmen....!

      Aber wahrscheinlich täusche ich mich mal wieder.
      Diese Vorgänge haben wie immer keine grosse Bedeutung.
      Die Amis werden halt immer wieder ihrem Namen von "Hire & Fire" gerecht...;)

      Schönen Tag noch wünscht Ihnen...

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 3. Juli 2002, 14:39 Uhr

      HP baut in Europa 5.900 Stellen ab

      Der Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) will nach der Fusion mit Compaq in Europa 5.900 von 46.000 Stellen abbauen.

      Für Deutschland sollen die Zahlen Ende nächster Woche vorliegen, sagte der Geschäftsführer der neuen HP Deutschland,
      Heribert Schmitz (Bild). Wir wollen möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen.

      Mit den Betriebsräten würde derzeit über freiwillige Programme für Abfindungen und Altersteilzeit gesprochen. Der Stellenabbau sei notwendig, um das neue Unternehmen wettbewerbsfähig zu machen. Weltweit sollen 15.000 Jobs gestrichen werden. Schmitz betonte, das Echo bei den meisten Kunden, Partnern und Analysten sei nach den ersten Wochen des Zusammenschlusses der beiden Computerkonzerne sehr positiv. Man habe einen sehr starken und schnellen Start hinbekommen, sagte Schmitz weiter. In allen Geschäftsbereichen hätten Integrationsteams ihre Arbeit aufgenommen, der Produkt-Fahrplan für die nächsten drei Jahre stehe fest. Die deutschen Ländergesellschaften von HP und Compaq sollen erst nach Abschluss des laufenden Geschäftsjahres 2001/2002 (31.10.) zusammengeführt werden. Bis dahin werde eine auf beiden Seiten identische Geschäftsführung das neue Unternehmen lenken. In Deutschland beschäftigt HP bisher 5.900 Mitarbeiter und Compaq 2.600. Jede Sparte werde geprüft. Voraussagen über die Zahl der Streichungen in Deutschland seien daher noch nicht möglich. (Quelle: dpa)
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 15:28:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.07.02 09:58:00
      Beitrag Nr. 149 ()
      @Guten Tag...

      Sie erinnern sich doch alle an diesen jungen Mann namens Plica von CHIP Xonio Online...!

      Vor zwei Tagen konnten wir dieses Rating von ihm hören:

      Dies wirkt sich laut Plica auch auf die Marketing- und Werbebudgets der Branche aus. „In den Jahren 1999 bis 2001 gaben allein die deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber im Schnitt rund 250 Millionen Euro pro Jahr nur für klassische Werbung aus. Ich bin sicher, diese Sonderkonjunktur wird sich fortsetzen. Möglicherweise werden wir in den nächsten Monaten sogar eine Erhöhung dieser Budgets erleben.

      + + + + +

      Da hat er wohl nicht richtig recherchiert oder zugehört.
      Wenn ich untenstehende Meldung richtig interpretiere, sieht mir dies aber nicht danach aus.
      Naja, da war die Glaskugel wohl wieder ein wenig verstaubt.....:laugh:
      Und wenn der Blick temporär ein wenig eingetrübt ist, dann wird eben das genommen was für einen persönlich besser ist...;)

      Schönen Freitag noch wünscht

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 5. Juli 2002, 09:14 Uhr

      Telekom: Werbe-Ausgaben am Tropf

      Werbeausgaben scheinen deutsche Unternehmen derzeit zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Besonders kräftig spart jetzt die Deutsche Telekom, immerhin der drittgrößte Werbungtreibende in Deutschland im Jahr 2000. Einem Bericht des Handelsblatts zufolge soll der Werbeetat bei der Telekom im zweistelligen Prozentbereich gekürzt werden.

      Bereits 2001 hatte die Deutsche Telekom ihre Werbeausgaben reduziert und rangierte laut Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) nur noch unter den 20 größten werbenden Firmen. Dem Bericht zufolge habe der Gesamt-Werbeetat der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr bei 2 Milliarden Euro gelegen. Zwei Drittel der Summe seien in nicht-klassische Marketingaktionen wie Direktmarketing, Sponsoring und Events gegangen, ein Drittel der Ausgaben seien für die Werbekampagnen in den Medien bestimmt gewesen.
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 11:31:34
      Beitrag Nr. 150 ()
      @Guten Tag Wuschel...

      Geht schon in Ordnung.

      Wenn Sie erlauben möchte ich Sie auf einen Umstand hinweisen, welchen ich persönlich wichtig finde. Es geht darum, dass User andere immer wieder auffordern, sich hauptsächlich über die Aktie zu unterhalten. Ist ja nicht falsch. Aber hier wird auch ein wichtiger Punkt übersehen. Wieviel ist eine bestimmte Aussage eigentlich für einen anderen User hier bei W.O wert..?

      Glauben Sie nicht, dies hängt auch mit seinem Leumund oder Glaubwürdigkeit zusammen Wuschel..!

      Für mich ist dies eine mehr als wichtige Kerngrösse. Wenn dies aber so ist, was bitte schön hilft mir dann bei der Beurteilung anderer Forumsmitglieder..?

      Natürlich die Art und Güte ihrer vergangenen Beiträge.

      Und natürlich auch wie oft und auf welche Art sie auf der richtigen Spur waren.

      Seien Sie ehrlich Wuschel. Wenn Sie bestimmte User an verschiedenen Foren antreffen und feststellen, dass gerade diese immer wieder sehr unglücklich in ihrem Investemt gewesen sind, ist dies schon einmal kein sehr gutes Merkmal für solidität und seriosität. Irren tun wir uns alle, Sie und ich und auch alle anderen. Dies kritisiere ich auch niemals an einem User wenn er Misserfolge oder Verluste hatte. Da kehre ich schön vor meiner eigenen Türe. Da gibt es Verluste genug. Aber wenn ich nach vielen Monaten bemerke, dass trotz all dieser Verluste, welche schon fast periodisch zu nennen sind, kein wirkliches Umdenken stattgefunden hat, dann kann ich doch wohl davon ausgehen, dass der besagte Anleger nicht wirklich fähig ist auf dem Parkett länger als nötig zu überleben.

      Würden Sie auf die Meinung oder das Urteil eines solchen Menschen ernsthaft hören oder deswegen gar Ihr eigenes Geld in einen Wert investieren, der gelinde gesagt mehr als anrüchig ist...!

      Nicht wenn Sie noch bei Sinnen sind und eigenständig denken können..!

      Verstehen Sie worauf ich hinaus möchte Wuschel. Es geht mir nicht darum einzelne User hier zu beleidigen oder zu diskretitieren. Es geht mir darum anderer Usern welche sich auch hier aufhalten aufzuzeigen, das bestimmte Aussagen einfach nicht seriös sind. Und ich zeige dann eben auch auf warum ich dies glaube...! Wie lange haben wir uns am RD4-Forum unterhalten Wuschel. Viele Wochen. Ich kann mich sehr gut daran erinnern. Und auch an die Art&Weise wie Sie bis zuletzt die Fahne für diesen Verbrecher Schnabel hochgehalten haben. Und nun hatten Sie dies hier bei Hoffman auch vor, einer Art Seelenverwandter von Bodo Schnabel auf amerikanisch....!!

      Ich konnte meinen Mund gar nicht halten. Das schulde ich all den anderen unsichtbaren Mitlesern hier am CMCR-Forum welche Hoffman,-CMRC und auch Sie nicht kennen..! Ich weiss, dass Sie mich deswegen nicht lieben oder respektieren werden. Würde ich an Ihrer Stelle wahrscheinlich auch nicht. Aber ich würde wenigstens versuchen die Beweggründe zu verstehen. Und auch ob ich selbst in der Vergangenheit den einen oder anderen Fehler begangen habe...? Wozu ist sonst dieses Forum gut, wenn nicht voneinander etwas zu lernen und auch von anderen die eigenen Fehler aufgezeigt zu bekommen.

      Sie sagen dass Sie bei einem Bankinstitut angestellt sind. Dafür haben Sie aber all die Monate zu viel mit dem Bauch gedacht Wuschel. Meine Schwiegermutter arbeitet auch seit Jahrzehnten bei einem Berliner Bankinstitut. Ich kann Ihnen versichern, dass Sie bei RD4 und auch anderswo längst die Reissleine gezogen hätte...! Was Sie nicht getan hatten. Diese gegenseitigen Beleidigungen bringen hier niemanden weiter. Mein Rat an Sie mit eventuell kürzer treten oder ganz aufhören war wirklich nicht zynisch oder gemein gedacht. Das kann ich Ihnen versichern, auch wenn es sich so angehört hatte.

      Wenn ich Sie da wirklich beleidigt haben sollte, dann entschuldige ich mich dafür...!

      Und natürlich sind mir in Wirklichkeit Menschen lieber als Experten. Aber schliesslich befinden wir uns hier an einem Aktienforum wo es um Geld geht. Da haben Befindlichkeiten und Eitelkeiten hintenan zu stehen. Ich hoffe Sie können dies verstehen.

      Und damit wünsche ich Ihnen ein behagliches Wochenende und verbleibe wie immer...

      mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 11:35:00
      Beitrag Nr. 151 ()
      @Eigentlich war letztes Posting für einen anderen Thread vorgesehen.

      Ich hatte/habe da eine sehr herzhafte Diskussion mit einem alten Bekannten.

      Wobei es genau genommen gar nicht sooo fehl am Platze ist....;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 12:36:41
      Beitrag Nr. 152 ()
      @Heute gibt es wieder News für den Market-Watch...!

      Und gerade in einen positiven Markt von heute hinein möchte ich diese Berichte stellen. Diese Kursschwankungen auch und gerade am NM sind völlig verrückt und ganz sicher nicht substanziell. Hier wird nur noch gezockt bevor die Lichter abnehmen am Gewinnmarkt.

      Genau deshalb würde ich Sie alle bitten sich die nächsten 3 Berichte sehr sorgfältig durch zu lesen. Es geht hier beileibe nicht um Panikmache, sondern darum, ob es im Moment eine gute Idee ist in den Aktienmarkt zu investieren und dann auch noch Long...!

      Viel Spass wünscht Ihnen....

      HM

      ++++++++++++++++++++++++

      Drohendes Börsenbeben durch hohe Schuldenberge

      Experten: Hälfte der 500 größten US-Firmen ist konkursgefährdet. Lage auch in Deutschland kritisch

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin – Erdbebenforscher schlagen Alarm. Denn die Börsenseismografen deuten auf ein größeres Pleiten-Beben an den Märkten hin. Ein bewährter Frühindikator ist das Altman-Z-Score-Modell, mit dessen Hilfe die Insolvenzgefährdung eines Unternehmens berechnet wird. Und dieser Indikator, der Bilanzkennzahlen wie Eigenkapital, Gewinn, Verschuldung und Umsatz ins Verhältnis zueinander setzt, verheißt nichts Gutes. Bei 46 Prozent der 500 größten US-Unternehmen liefert das Modell dramatische Werte. Sie notieren unterhalb des kritischen Z-Wertes von 1,81. Im Klartext: Wenn es den Unternehmen nicht gelingt, über die Börse oder bei den Banken frische Gelder aufzutreiben oder eine rasche Ertragswende hinzulegen, steuern sie auf einen Konkurs zu. Auch Deutschland wird nicht vom Beben verschont bleiben. Fast ein Viertel der 30 Dax-Titel befinden sich in kritischer Lage.

      „Die Schuldensituation ist äußerst ernst“, sagt James Montier, Stratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Sie habe sich in den vergangenen Quartalen immer weiter verschlechtert, was sich in den fallenden Z-Werten für den S&P 500 spiegele. „Die angespannten Bilanzen werden die Märkte weiter in Atem halten. Ein rasches Ende des Bärenmarktes ist nicht abzusehen.“

      „Schulden, Erschütterungen und Pleiten“ hat Montier seine jüngste Studie überschrieben. Zwar sei nicht unbedingt damit zu rechnen, dass nun 230 der 500 S&P-Firmen demnächst den Gang zum Konkursrichter antreten müssen. Doch für die Gesellschaften könnte die Liquidität knapp werden. Und genau hier liegt das Problem. Denn im momentanen Umfeld kommen Unternehmen nur sehr kostspielig an flüssige Mittel. Das hat zur Folge, dass jede Kapitalmaßnahme mit kräftigen Kurseinbußen bestraft wird. Hier kann der Z-Wert den Anlegern helfen, die Aktien kapitalbedürftiger Unternehmen zu meiden.

      Bereits in der Vergangenheit lieferte das Modell brauchbare Ergebnisse. So kamen im vergangenen Quartal besonders die Aktien von Gesellschaften unter die Räder, die unter dem kritischen Z-Level von 1,81 lagen. Papiere von Konzernen mit einer besseren Bilanzkonstellation konnten sich dagegen besser behaupten. „Die Prognosegenauigkeit des Konkursindikators liegt zwischen 70 und 80 Prozent“, sagt Montier.

      Ein Blick auf die Z-Werte zeigt, dass sich längst nicht nur die Wackelkandidaten in eine gefährliche Schuldensituation manövriert haben. Zu den üblichen Verdächtigen, den US-Fluggesellschaften oder Telefonfirmen, gesellen sich bei den US-Unternehmen mit den schlechtesten Z-Werten auch angesehene Konzerne wie Sears Roebuck, Kellogg, Dow Chemical, Walt Disney oder AOL Time Warner.

      Auch in Deutschland liest sich die Liste der Gesellschaften, die unter dem kritischen Z-Wert von 1,81 notieren, wie ein „Who is who“ der Wirtschaft.

      Im Dax trifft es die Telekom, Daimler-Chrysler, die Lufthansa, VW, TUI, BMW und Degussa. Besonders kritisch sieht es für die Telekom aus, deren Z-Wert auf 0,52 abgestürzt ist.

      Entwarnung kann dagegen bei den Autowerten gegeben werden. Die hohe Verschuldung etwa bei Daimler-Chrysler beruht zum Großteil auf dem Geschäft mit Autofinanzierungen. Rechnet man diese Kredite heraus, liegt der Z-Wert mit 3,7 Punkten im grünen Bereich. So bleibt Anlegern die Hoffnung, dass zumindest in Deutschland das große Börsenbeben ausbleibt.

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      Von Scheherazade Daneshkhu und Chris Giles, London

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) schließt für den Fall eines rapiden Dollar-Sturzes auch konzertierte Eingriffe der Industriestaaten unter Einbeziehung des IWF nicht aus.

      Generaldirektor Horst Köhler sagte der Financial Times, er habe zwar grundsätzliche Zweifel, dass Eingriffe der Zentralbanken an den Devisenmärkten die gewünschte Wirkung hätten. Wenn aber die Kurse völlig aus dem Ruder liefen, "kann die Antwort auch nicht lauten: gar keine Interventionen".

      Die Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) hatte zuletzt im September 2000 in den Devisenhandel eingegriffen, um den Euro zu stärken. Der Erfolg war jedoch mäßig, sodass der Sinn solcher Aktionen erneut in Frage gestellt wurde. Zudem steht die US-Regierung unter George W. Bush Interventionen noch viel kritischer gegenüber als unter Bill Clinton. Markteingriffe ohne Beteiligung der amerikanischen Notenbank gelten aber als sinnlos.

      Seit Beginn dieses Jahres hat der Euro ohne Hilfe von außen rund 14 Prozent an Wert gewonnen. Köhler begrüßte den Kursanstieg, weil der Dollar überbewertet gewesen sei. Er gehe gegenwärtig nicht von einem freien Fall des Dollar aus, weil die USA für ausländisches Kapital immer noch attraktiver seien als Europa.

      Warnung vor Panikmache

      Auch die drastischen Verluste an den Aktienbörsen bereiten Köhler nach eigenem Bekunden noch keine Kopfschmerzen. Er warnte sogar ausdrücklich vor Panikmache. Man müsse aufpassen, dass durch Übertreibung "aus den Problemen nicht eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wird".

      Er gehe davon aus, dass die Firmen der so genannten Old Economy "ihre Solidität in Bezug auf Bilanzierung und gute Unternehmensführung" unter Beweis stellen, sagt der IWF-Chef weiter. Er spielte damit auf die Bilanz- und Betrugsskandale bei Firmen wie Enron, Worldcom und Xerox an, die an den Börsen zu großer Nervosität und drastisch sinkenden Kursen geführt hatten.

      Köhler verlangte von den Managern ein "ethischeres" Verhalten. Die jüngsten Fälle hätten verdeutlicht, dass Gefahren für das Weltfinanzsystem nicht nur in den ärmeren Ländern lauerten. "Wir müssen uns ernsthafter auch um die Risiken in den entwickelten Ländern kümmern", sagte er.

      © 2002 Financial Times Deutschland

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      JAPAN

      Sparer haben Angst um ihr Geld

      Angela Köhler

      TOKIO, 4. Juli. Japans Banken haben im jüngsten Geschäftsjahr erneut massig Geld verloren - allein die sieben führenden Finanzinstitute weisen zusammen 35 Billionen Euro Verlust aus. Schuld an den blutroten Zahlen der Bilanz 2001/02 sind vor allem die drastisch gestiegenen Zwangsrückstellungen für faule Kredite, die wie ein Krebsgeschwür wachsen - bei den 13 Großbanken im abgelaufenen Finanzjahr um 76 Milliarden Euro auf die Rekordsumme von offiziell 232 Milliarden Euro. Bisher konnte ein Mega-Kollaps verhindert werden, aber immer mehr Sparer plündern nun aus Angst vor einem Bankrott die Konten.
      Seit die Regierung mit Beginn des Fiskaljahres am 1. April nur noch private Guthaben über 10 Millionen Yen (87 000 Euro) garantiert, wurde in allen Geldinstituten die Zahl der Sicherheitskameras mindestens verdoppelt. In zwei Jahren soll diese limitierte Garantie auch für Gehaltskonten und Sparbücher gelten, deren Schutz bisher noch einen Sturm der Bankschalter verhindert hat.

      Finanzexperten finden es gar nicht komisch, dass immer mehr Japaner ihr Geld unter dem Bett horten, weil es ihnen dort sicherer scheint als bei den Banken. Nach Erkenntnissen der Bank von Japan haben Nippons Haushalte zwischen März und Dezember vergangenen Jahres knapp 50 Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben und zu Hause gelagert.

      Allein im Februar stieg der Bargeldumlauf um ein Zehntel. Der private Bargeld-Bestand ist auf rund 340 Milliarden Euro gewachsen. Diese Summe entspricht etwa dem Betrag, den die 126 Millionen Japaner in Investmentfonds gesteckt haben.
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 16:44:01
      Beitrag Nr. 153 ()
      @Wer kommt als nächstes, ist hier lediglich noch die Frage...:rolleyes:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 5. Juli 2002, 15:47 Uhr

      SER Systems: Chronik eines Skandals

      Bei der SER Systems AG geht es derzeit rund. Der Anbieter von Dokumenten-Management-Software hat jetzt Insolvenz angemeldet. Das Management, namentlich die Ex-Vorstände Gert J. Reinhardt und Carl Mergele, sieht sich schweren Betrugs-Vorwürfen ausgesetzt. Sie sollen Konzernvermögen in Millionenhöhe illegal verschoben haben.

      Jetzt ist es amtlich: Am 4. Juli 2002 hat die SER Systems Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

      Damit ist das wochenlange Siechtum des Unternehmens vorerst an seinen traurigen End- und Höhepunkt gekommen. Das Unternehmen ist pleite. In dürren Worten wird der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass die Kredit gebenden Banken einen bestehenden Poolvertrag zum 2. Juli gekündigt. Zugleich wurden Kreditlinien zum 15. Juli gekündigt. Grund für das Insolvenzverfahren sei, dass aus dem am 12. Juni getätigten Verkauf der US-Aktivitäten bisher noch kein Geld an die Gesellschaft geflossen ist und davon auszugehen ist, dass auch keines mehr fließt. Zudem, so heißt es weiter, werde die „Wirksamkeit der Kaufverträge wird von verschiedenen Seiten in Zweifel gezogen.“ Bereits am 28. Juni war der umstrittene Vorstandschef Gert J. Reinhardt des fünftgrößten deutschen Software-Unternehmens zurückgetreten.
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 19:12:31
      Beitrag Nr. 154 ()
      Angst und Skepsis sind der beste Nährboden für eine Hausse
      und Gift, reinstes Gift für alle Putbesitzer.
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 19:17:23
      Beitrag Nr. 155 ()
      danke hr motzki für die freundliche antwort
      hier ist natürlich kein platz für freundlichkeiten
      immerhin !
      es ist schon erstaunlich das sie bemerkt haben das ich wenig
      zeit habe
      gedankt sei es ich muß noch in meinem laden geld verdienen
      nochmals bemerkt an alle
      nichts da mehr himmelhochjauchzent und tief erschüttert
      gemütlichen abend
      und gruß
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 19:46:24
      Beitrag Nr. 156 ()
      @ Und es wird nie ein Ende...:rolleyes:

      Übrigens werden wir dieses Jahr den Mega-Rekord an Insolvenzen zur Kenntnis nehmen können.

      Ist ausgemachte Sache.

      Kein Irrtum möglich....

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 5. Juli 2002, 18:25 Uhr

      Softwareanbieter Brain International stellt Insolvenzantrag

      Breisach (Reuters) - Der Softwareanbieter Brain International hat am Freitag einen Insolvenzantrag gestellt.

      Der Vorstand habe beim Amtsgericht Freiburg ein vorläufiges Insolvenzverfahren für die AG und die beiden Tochtergesellschaften Brain Automotive Solutions GmbH und Brain Industries Solutions

      GmbH beantragt, teilte das am Neuen Markt (Xetra: gelistete Unternehmen mit. Nach einer eingehenden Prüfung der Geschäfts- und Finanzlage habe wegen der schwierigen Marktsituation die Zahlungsunfähigkeit gedroht. Erhebliche Umsatzeinbrüche im zweiten Quartal, vor allem in Deutschland, hätten zu dieser Situation geführt. Der Geschäftsverlauf in den USA sei indes positiv. Verhandlungen mit potenziellen Investoren hätten kurzfristig nicht zu einem Erfolg geführt, sagte ein Unternehmenssprecher.

      Brain International wolle seine Verhandlungen mit potenziellen Finanzinvestoren und strategischen Investoren fortsetzen, hieß es weiter. Ziel sei die Fortführung der Gesellschaft und die Einleitung von weiteren Restrukturierungsschritten. Nach Aussage des Unternehmenssprechers ist noch kein vorläufiger Insolvenzverwalter benannt worden. Informationen über die potenziellen Investoren lägen ihm nicht vor. Auch gebe es noch keine Erkenntnisse über die Konsequenzen des Insolvenzantrages für die weltweit etwa 900 Brain-International-Mitarbeiter. Bereits im Juni hatten die 550 Beschäftigten des Unternehmens in Deutschland kein Gehalt erhalten.

      Mitte Juni hatte Brain International mitgeteilt, Umsatz und Ergebnis lägen im zweiten Quartal unter den Erwartungen. Bereinigt um die nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereiche betrage der voraussichtliche Konzernumsatz für das erste Halbjahr rund 47 (54,2) Millionen Euro. Geplant seien 54,4 Millionen Euro gewesen. Das für das zweite Quartal angepeilte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,8 Millionen Euro werde voraussichtlich minus sechs Millionen Euro betragen. Die liquiden Mittel hatten zum 31. März 2002 1,84 Millionen Euro betragen.

      Die 1971 gegründete Brain International war im März 1999 mit einem Emissionspreis von 42 Euro an den Neuen Markt gegangen.

      In diesem Jahr haben bereits mehr als zwölf Unternehmen am Neuen Markt einen Insolvenzantrag gestellt
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 20:09:01
      Beitrag Nr. 157 ()
      @Guten Abend metzki..

      Wo haben Sie denn diese Weisheiten ausgegraben. Sie müssen da schon acht geben, wie weit die Angst voran schreitet.
      Wer behauptet denn ersthaft, dass reine Angst eine Hausse auslösen könnte. Einmal davon abgesehen, wir würden überhaupt einen Grund dafür finden können...

      Sicherlich wird immer wieder in beide Richtungen übertrieben. Siehe heute. Warum der DOW so nach oben geht, wird ihnen kein Mensch seriös&fundamental begründen können. Und wenn er es macht, dann sollte er aller wahrscheinlichkeit nach rot werden vor lügen...;)
      Auch würde ich begrüssen, wenn Sie Ihren Blick ein wenig klarer werden lassen und nicht so auf diese grünen Zahlen in der Watchlist fokusieren würden. Diese ganzen Berichte der letzten Tage sind nicht irgend ein Mist von unrealistischen Spinnern,

      [/b]sondern Fakten, welche früher oder später zum tragen kommen werden.[/b]

      Natürlich können Sie die eine oder andere Performance nach oben noch mitnehmen, um einen schönen Tagesgewinn einzuheimsen.

      Aber wenn Sie glauben an diesen Begebenheiten würden Sie auf Dauer vorbei kommen, dann täuschen Sie sich.
      Ich spreche da mal die DTE an, auf welche Sie ja hin und wieder Loblieder singen.

      Junk-Bond-Status bezüglich Kreditlinien.

      Ich darf Sie kurz an diese Worte erinnern Herr metzki....

      Im Dax trifft es die Telekom, Daimler-Chrysler, die Lufthansa, VW, TUI, BMW und Degussa.

      Besonders kritisch sieht es für die Telekom aus, deren Z-Wert auf 0,52 abgestürzt ist.


      Diese Dinge sauge ich mir nicht aus der Hand. Das sind Tatsachen welche so manchem DTE-Shareholder in Zukunft noch bitter aufstossen werden. Denn ich kann Ihnen heute schon eines prognostizieren.

      DTE wird neues Geld brauchen, um nicht in absolute Atemnot zu kommen.

      Und wenn Sie anhand ihres völlig diskreditierten Rufes am Finanzmarkt überhaupt noch die benötigten Gelder bekommt, dann nur über horrend hohe Zinsen..! Da beisst die Maus kein Faden ab. Und da können diese ganzen DTE-Jünger pushen und beten so lange sie wollen.

      Die Banken hängen selbst vollkommen im Dreck mein Lieber. Die schauen da jetzt dreimal hin, bevor sie auch nur einen Teuro rausrücken. Sie werden es erleben. Die pfeiffen nämlich selbst bald aus dem letzten Loch, wenn all die faulen Kredite in den nächsten Jahren den Jordan runtergehen...!

      Und wenn Sie glauben Japan wäre allzu weit entfernt, dann täuschen Sie sich.

      Aber wie gesagt. Dies ist die Sichtweise eines Anlegers, welcher als Longtermer auftreten möchte...! Als Zocker sollte noch das eine oder andere Investment zu machen sein.

      Ist jetzt ein bisserl mehr als nur ein looser Spruch wie von Ihnen gesehen Meister metzki.
      Sie sehen.
      Wenn Sie ein wenig ernsthafter an diese Sache herangehen wollten,

      dann benötigen Sie mehr als fromme Bibelsprüche....;)

      Ich wünsche Ihnen fürs Wochenende trotzdem alles gute.
      Nehmen Sie zur gegebenen Zeit Gewinne mein Sie Zocker.
      Aber vergessen Sie bitte nie übers Wochenende oder vor dem Zubettgehen,

      die Reissleine sehr eng in der Hand zu halten.

      Das hilft hin und wieder.
      Jedenfalls können Sie besser damit schlafen....

      Alles Gute wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 20:13:35
      Beitrag Nr. 158 ()
      @bamseex...

      Lieber einen kleinen realen Laden-als ein bombastisches Luftschloss

      Auch Ihnen ein schönes Wochenende...:)

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 21:08:15
      Beitrag Nr. 159 ()
      @Noch mal ein schönes Zuckerl zum Abend.

      Gestern behauptete Motzke noch, dass diese ganzen unseeligen Stock-Options der letzten Jahrzehnte der Treibstoff für all die Betrügereien bezüglich überhöhter Revenues gewesen sind. Geld hin oder her. Wenn ich mir solche Berichte durchlese, frage ich mich wirklich, wie ein normaler Mensch solche einen Unsinn durch den Kauf von Wertpapieren noch unterstützen kann....

      Muss wohl wirklich Gier sein. Als gäbe es keine anderen Anlage-Formen, welche auch nicht so schlecht sein können. Bald werden wir wohl alles hinnehmen, nur um jedes Jahr ein paar Euro mehr auf Tasche zu haben. Ich muss wirklich zugeben, dass mich diese Geschichten hier immer mehr anwidern. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube kaum, dass ich mich mein Leben lang mit einem solchem Müll beschäftigen möchte.

      Dann lieber ein paar Teuro weniger auf Tasche haben.


      Egal wie Sie es wenden und drehen.
      Es kommt immer Abzocke hinten raus.
      Wer hier immer noch von Chancengleichheit spricht, träumt vor sich hin.

      Jetzt aber zu dem Bericht, welche ich auch als Brechmittel definieren könnte...

      Wohl bekommt`s

      ++++++++++++++++++++++++++

      Gigantische Summen

      MICHAEL ADAMS

      Michael Adams lehrt an der Universität Hamburg Wirtschaftsrecht.

      In den USA verdiente der Chef eines S&P-500-Unternehmens 1970 rund 30-mal mehr als ein durchschnittlicher Industriearbeitnehmer. Im Jahre 1996 war es 210-mal mehr. Vorständen maroder US-Unternehmen wurden bei Übernahmen als Dank für ihr Ausscheiden dreistellige Dollarmillionenbeträge bezahlt.

      Ein Disneyvorstand erhielt für eine nicht einmal einjährige Amtszeit 120 Millionen, während der CEO eines anderen US-Unternehmens 2001 rund 700 Millionen Dollar einstrich.

      Dies alles war und ist legale US-Praxis. Neu an den Fällen wie Enron, Xerox und Worldcom ist lediglich, dass Vorstände von angesehenen Weltunternehmen treibende Figuren in Bilanzbetrügereien in Milliardenhöhe sind und Traditionsfirmen in wenigen Wochen in Insolvenzgefahr bringen.

      In allen Fällen wurde der Öffentlichkeit als Heilmittel eine bessere Kontrolle der Wirtschaftsprüfer angeboten. Doch so nützlich die Vorschläge im Einzelnen auch sind, so gehen sie doch am Kern des Problems vorbei: der maßlosen Gier der Vorstände und ihrer rücksichtslosen Durchsetzung mit Hilfe neuer Kapitalmarktinstrumente.

      So ist das Grundmuster der Vorgänge stets das gleiche:

      Da Aktienoptionen ihr wichtigster Vergütungsbestandteil geworden sind, gibt es ein extremes Interesse der Manager an überhöhten Kursen ihrer Unternehmen. So führten die falschen Gewinnausweise in den USA zu Fehlbewertungen und trieben die Aktienkurse der Unternehmen am Kapitalmarkt in die Höhe. Diese Scheinblüte wird dann zum Mittel der Bereicherung: durch Ausnutzung ihrer Aktienoptionen verschaffen sich die einzelnen Vorstände in kurzer Zeit ein Großvermögen, das früher erfolgreiches Unternehmertum über Generationen zur Voraussetzung hatte.

      Deutsche Anleger bewegt die Frage, wann die „amerikanische Krankheit“ auch bei uns die ersten Opfer fordern wird und deutsche Weltkonzerne nach Entdeckung von Fehlbuchungen, Luftgeschäften, Umwandlung von Kosten in Investitionen und Gewinnverschiebungen von einem Tag zum anderen als Insolvenzkandidaten zu Tage treten lässt. Die beunruhigende Nachricht ist, dass der treibende Grund dafür auch in Deutschland vorhanden ist:

      Auch bei uns haben sich in den letzten Jahren im Wege von Aktienoptionsplänen astronomische und von Leistung losgelöste Steigerungen der Vorstandsvergütungen ergeben.

      Mit Aktienoptionsplänen wurde ein Verfahren gewählt, das für die Aktionäre mit einer maximalen Steuerstrafe verbunden ist, da ihre Kosten nicht steuerlich abzugsfähig sind. Grund dafür ist, dass hierdurch der Ausweis ihrer Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung umgangen werden kann.

      Bemerkenswert ist auch, dass typischerweise die Optionsgewinne der Vorstände nicht etwa im Fall einer stetigen Unternehmenswertsteigerung ihren größten Wert erreichen, sondern dann um mehr als 700 Prozent größer sind, wenn zunächst der Aktienkurs dramatisch einbricht und sich erst im Laufe von 10 Jahren wieder erholt.

      Um die von den laufenden Aktienoptionsprogrammen ausgehenden Anreize auf Vorstände zu verstehen, soll hier ein Blick auf das Optionsprogramm der Deutschen Telekom geworfen werden, das mitnichten das schlimmste ist und in seinen Auswüchsen von demjenigen der Daimler-Chrysler AG übertroffen wird. Als führende Volksaktie mit staatlichem Großaktionär soll die Telekom dennoch als Beispiel dienen: So wurden bei der Telekom als Vergütung für 2001 bei stark gesunkenem Aktienkurs gegenüber 2000 für den Vorstand insgesamt 1,74 Millionen Aktienoptionen ausgegeben. Erreicht der Kurs der T-Aktie bis zum Jahr 2011 wieder den alten Kurs aus dem Jahre 2000 von 100 Euro, bedeutet dies für den heutigen Vorstand einen Zusatzverdienst von 116 Millionen Euro.

      Da die Kosten nicht von der Steuer abziehbar sind, verdoppeln sich für die Aktionäre die Nachsteuerkosten der Vorstandsvergütung auf 232 Millionen Euro. Wenn der Aufsichtsrat weiter nach diesem Schema vorgegangen wäre und der Vorstand nicht unter öffentlichem Druck verzichtet hätte, würde der Vorstand mit den Optionen des Jahres 2002 bei Wiedererreichen eines Kurses von 100 Euro bis 2012 einen Gewinn von 151 Millionen Euro erzielen, obwohl der Aktienkurs gegenüber der letzten Optionsgewährung nochmals um rund 40 Prozent abgestürzt war und das Unternehmen gegenüber seinem Höchstkurs 90 Prozent an Wert verloren hat.

      Auch hier gilt, dass die Nachsteuerkosten für die Aktionäre doppelt so hoch sind, also 302 Millionen Euro. Die Vergütung der Telekomvorstände nur für die beiden Katastrophenjahre 2001 und 2002 schlüge dann insgesamt mit Nachsteuerkosten von einer halben Milliarde Euro zu Buche. Dass diesen Vorgängen das Bundesministerium der Finanzen seinen Segen gibt, verblüfft. Noch erstaunlicher ist, dass Juristen solche Bezahlung als eine Vergütung ansehen, die im „Verhältnis zur Lage der Gesellschaft angemessen ist“!

      Was dabei das Geschehen in Deutschland unheimlich macht, ist die fehlende Transparenz. Die Gerichte haben klagenden Aktionären nicht einmal einen Anspruch auf eine Antwort nach der Höhe der Kosten der Aktienoptionspläne gewährt. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass der gegenwärtige Aktienoptionsplan der Daimler-Chrysler AG die Firmenangestellten dazu berechtigt, ohne jedes Risiko verbilligt rund 10 Prozent der Vermögenssubstanz eines hundertjährigen, erfolgreichen Traditionsunternehmens innerhalb von 5 Jahren lediglich als Zusatzbezahlung einzuziehen. Dies erklärt, dass auch gewerkschaftsgebundene Aufsichtsräte den astronomischen Vergütungen des Vorstandes ihren Segen erteilen, wird ihre besser gestellte Klientel doch ebenfalls mit Optionsprogrammen bedacht.

      Stellen sich die Anreize für betrügerische Aktienkursmanipulationen in Deutschland als ebenso wirkungsmächtig heraus wie in den USA, wird der Preis, den die einfachen Gewerkschaftsmitglieder bei den kommenden Insolvenzen zu zahlen haben, groß und bitter sein. Offensichtlich erfordern die laufenden Aktienoptionspläne Vorstände mit der moralischen Kraft von Heiligen, um der Versuchung zu widerstehen, sich jeder Beeinflussung der Aktienkurse durch Bilanzmanipulationen zu enthalten. Sollten auch in Deutschland betrügerische Großkonkurse Einzug halten, wird es bei der Flucht aus dem Kapitalmarkt kein Halten mehr geben. Die Saat hierzu in Form von Aktienoptionsprogrammen ist ausgebracht.

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 04. Juli 2002, 06:01 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 22:48:36
      Beitrag Nr. 160 ()
      @Dann wollen wir einmal diese schöne Jausse welche wir in New York heute hatten dazu benützten, ein wenig Salz in die Wunden zu streuen....;)

      +++++++++++++++++++++++++++++

      Roland Leuschel

      Zinssenkung der Fed ante portas ?

      Erinnern Sie sich, als sich vor 5 Jahren die Mächtigsten dieser Welt zum G8-Gipfel in Denver trafen und Präsident Clinton triumphierend erklären konnte: « Amerikas Wirtschaft ist die gesündeste in einer Generation und die stärkste in der Welt » (America’s economy is the healthiest in a generation and the strongest in the world).

      Hochmut kommt bekanntlich vor den Fall, heisst es schon in der Bibel, und als Realist (= Optimist mit Erfahrung) muss ich wie alle Anleger folgende Fakten berücksichtigen :

      - Zum ersten Mal seit den späten 20er Jahren sind die Aktienbörsen gefallen, obwohl sich die Wirtschaft erholte (6,1% Wachstum im ersten Quartal 2002 in Amerika).

      - Der « übermächtige » Dollar ist ebenfalls in die Knie gegangen (rund –10% gegenüber dem Euro), bei gleichzeitig stärkerem Wachstum der amerikanischen Wirtschaft gegenüber Europa und Japan.

      Hinter dieser Entwicklung stehen eine Reihe von ÄNGSTEN :

      - Die amerikanische Konjunktur könnte wie in diesen Kolumnen öfters erwähnt einen erneuten Rückschlag erleben (sg. « Double Dip », nicht zu verwechseln mit dem harmlosen « Double Mac »). Die wirtschaftliche Erholung Europas bzw. Japans würde damit in weite Ferne rücken.

      - Der Verlust des Vertrauens der Anleger in « American Corporate ». Über 1.000 Gesellschaften mussten ihre Gewinne seit 1997 « berichtigen ». Damit weiss auch niemand wie teuer amerikanische Aktien sind. « Wenn man den Gewinnzahlen nicht trauen kann, ist kein Kurs-Gewinn-Verhältnis zu niedrig », sagte Mitch Zacks, Chef von Zacks Investment Research in New York.

      - Der leichte Einbruch des amerikanischen Dollars könnte zu einem Kollaps des Dollars führen, angesichts der Tatsache, dass das Leistungsbilanzdefizit steigt (4% des BIP), und die Rekordhöhe von 6,5% erreichten könnte.

      - Das amerikanische Haushaltsdefizit könnte wieder kräftig (auf 1,5% des BIP) steigen. Nicht zuletzt wird es daher immer wahrscheinlicher, dass Alan Greenspan nochmals die Zinsen senken wird, obwohl wir bereits auf dem niedrigsten Niveau seit 40 Jahren sind.


      Höhere Haushaltsdefizite weltweit, laxe Geldpolitik, bzw. steigende Geldmengen weltweit, explodierende Militärausgaben wegen der Terrorbekämpfung etc. sind ein Gemisch aus dem in der Vergangenheit die sogenannte Stagflation entstand, das heisst relativ geringes Wachstum (1 bis 2%) und höhere Inflationsraten (4 bis 6%). Das fürchten die Märkte, obwohl natürlich dieses Szenario einem Börsenkrach und einem brutalen Einbruch der Finanzmärkte vorzuziehen wäre.

      Fazit : Im letzten Jahrhundert kannten wir drei grosse Baisse-Perioden : von September 1906 bis Dezember 1921, von September 1929 bis Juni 1949 und von Dezember 1968 bis Juli 1982.

      In diesen Perioden gingen die Aktienkurse (gemessen am inflationsbereinigten S&P Index) im Durchschnitt um 66% zurück, und sie dauerten 16 Jahre. Wir stehen also nach 2 Jahren Aktienbaisse und rund 30% Kursrückgang erst am Anfang eines solchen Zyklus. Stellen Sie sich darauf ein !

      Im Herbst 1999 zitierte ich bei einem Vortrag im Forum in Frankfurt Warren Buffett, der für die nächsten 17 Jahre einen Return p.a. von 4 bis 6% prophezeite, wobei er glaubte, die Zahl würde näher an 4% stehen. Ich selbst habe eine Periode der Stagflation von 1968 bis 1982 in meiner Karriere als Stratege einer Brüsseler Grossbank direkt miterlebt. Wenn Sie nicht clever genug waren, um sogenannte « Rallyes » auszunützen stand es schlecht um Ihre Performance. Es könnte sein, dass wir jetzt eine solche Rallye von 10 bis 15% erleben, da der Markt schon seit einiger Zeit mit schlechten Nachrichten überfüttert wurde, und es in der Sommerpause ruhiger werden könnte. Daher empfehle ich zwar grundsätzlich eine grosse Anleihen- bzw. Cash-Position zu behalten, aber auch sogenannte Value-Aktien zu kaufen. In meiner Kolumne Anfang Mai (« Fairer Wert der Deutschen Telekom unter 8 Euro ») empfahl ich limitierte Kauforders für Blue Chips wie IBM abzugeben, und zwar zwischen 60 und 75 Dollar. Nun der Kurs fiel auf 66, und inzwischen hat IBM eine P/E von unter 17. Erst wenn diese Aktie unter 45 fallen sollte (einen Kurs, den sie im Crashjahr 1987 erreichte), sollte sich der Anleger echte Sorgen machen.

      Roland Leuschel

      02.07.2002
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 11:16:47
      Beitrag Nr. 161 ()
      @ herr motzki

      Sie erwähnten, dass die DTE bei ihrem Rating (Junkbond) von
      den Banken kein Geld mehr bekommt. Das mag richtig sein,
      aber das Geld der Banken ist auch nicht erforderlich. Sollte die DTE Geld benötigen,
      wird sie dieses vom Staat bekommen,
      wahrscheinlich sogar zinslos.

      Sehen Sie sich die Entwicklung von France Telekom an. In wenigen
      Tagen von 9 Euro auf 15 Euro. Eine ähnliche Entwicklung erwarte
      ich auch von der DTE. Der Anfang ist ja auch schon gemacht,
      gestern 12% Plus, das lässt sich doch ganz gut an.

      Noch ein paar Worte zu Roland Leuschel.

      Er ist seit dem Crash 1987 bearish. Der Dow stand da bei ca. 2000 Punkten.
      Sie müssen sich mal vorstellen, welche riesigen Gewinne ihm
      seit dem entgangen sind. Ich erinnere mich noch an 1998, da
      war er auch kurzfristig ein gefragter Mann, und hat den Untergang der Börsen prophezeit. Anschliessend gab es allerdings
      einen Megahype. Und so wird es auch diesmal wieder kommen.
      R.L. rechnet mit dem Weltuntergang und nicht nur er, sondern fast
      alles was Rang und Namen hat, sieht katastrophalen Börsenzeiten
      entgegen.

      Nur ich nicht , zu mindestens was den Dow betrifft, erwarte ich noch in diesem Jahr neue Höchststände.
      Wir sehen wahrscheinlich noch im Monat Juli die 10.000 im Dow, und die DTE bei 15 Euro und gut.
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 14:57:14
      Beitrag Nr. 162 ()
      @Hallo metzki...

      Ich habe nicht behauptet, dass ich mit der Meinung von Herrn Leuschel vollkommen konform gehe.
      Natürlich hat er eine Ralley verpasst. Dafür hat er aber auch nicht im fetten zweistelligen Bereich die letzten Jahre veloren.
      Von allen als Spinner damals ausgelacht, müssen wir heute das eine oder andere nochmals überdenken.
      Nur dies sollte hier dargestellte werden.

      Der eine oder andere übertreibt in einer gewissen Weise.
      Aber dass machen all die Pusher alla Abby Cohen und Konsorten doch auch oder...;)
      Alles weitere eventuell später.
      Muss jetzt leider einkaufen.
      Sie sehen.
      Ich kann mir noch immer keinen Diener leisten..(hihihi..)

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 15:34:54
      Beitrag Nr. 163 ()
      @ herr motzki

      Diese ewige Einkauferei ist wirklich eine furchrbare Plage.
      Ich muss jetzt leider auch einkaufen, da meine Lebensgefährten
      sämtliche Arbeiten ( inkl. Einkaufen, Garten, Kochen usw.
      bei mir ablädt). Manchmal denke ich, man sollte einfach Pizza
      bestellen und gut. Aber damit ist die Dame natürlich auch nicht
      einverstanden. Diese Ladenschlusszeit von 16.00 Uhr ist im
      überigen eine einzige Katastrophe, und treibt den Menschen
      permanent zu irgendwelchen Aktivitäten, die der Mensch eigentlich
      hasst.
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 20:45:58
      Beitrag Nr. 164 ()
      @metzki

      zinsenloses geld vom staat für die DTE ??
      da wird hr. monti aber nicht erfreut sein!

      bliebe maximal eine kapitalerhöhung ....
      am besten nach feuern von ronnie&co,sonderabschreibung
      und kapitalherabsetzung.
      mit entsprechenden kosequenzen für die altaktionäre.
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 03:37:57
      Beitrag Nr. 165 ()
      Hi BicMac,

      wenn ausser dem Publikum der Bildzeitung und des Spiegels interessiert den Monti?

      Falls es nötig wird, bekommen die Franzossen, die Deutschen, die Italiener und die Spanier die entsprechende Erlaubins. Dafür dürfen dann die Britten wieder ein paar BSE-Rinder aufs Festland liefern. Also wo soll denn da das Problem sein?

      Hi Hr.Motzki,

      Leuschel dürfte wohl der einzige Börsianer dieser Erde sein, der noch jede Hausse verpast hat. Geschweige denn, das der jemals eine Rally mitgenommen hat. Der ist noch besser als Möllemann, der Mann der wirklich garnichts kann!

      Da hat ja noch Psycho Heiko Thieme eine besser Performence, selbst wenn die Baise noch Jahrzehnte anhält und unsere Urenkel (nach Ihrer Pensionierung) erst wieder steigende Kurse erleben werden!

      Ich hab nen heissen Tip für Sie: schaun Sie mal bei Germansti vorbei. Da ist der ganze Dow und Dax insolvent (Insolvenz Chart Kursziel 0.25, wahrscheinlich ein vielfaches seines IQ`s) während der Nikkei auf seine 100.000 Pkt Kerze wartet. Der ist fast besser als Leuschel. Bei dem lach ich fast Tränen.

      Zeit fürs Bettchen

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 03:55:53
      Beitrag Nr. 166 ()
      Kurzer Nachtrag zu Leuchel

      Leute legt die Sicherhtsgurte an, denn Leuchel hat festgestellt "In diesen Perioden gingen die Aktienkurse (gemessen am inflationsbereinigten S&P Index) im Durchschnitt um 66% zurück" Somit fairer Kurs Nas100 1600 Pkt. (66% vom Hoch) und Nemax50 3080 Pkt.(66% vom Hoch) Plus selbstverständlich ein 5%iger Inflationsaufschlag.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 06:50:58
      Beitrag Nr. 167 ()
      biotron,

      die französischen und spanischen schlitzohren werden sich nicht viel kümmern, aber ihr braven, obrigkeitsgläubigen deutschen werdet natürlich wieder einmal "zu befehl" schreien - und euch über den tisch ziehen lassen.

      die telekom italia dürfte das problem nicht haben, keine teuren UMTS-lizenzen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 19:29:45
      Beitrag Nr. 168 ()
      @Biotron...

      Über Leuschel kann man gerne geteilter Meinung sein.
      Aber wissen Sie was mir auffällt.
      Sie ziehen sich einen kritisch beurteilten Zeitgenossen heraus, obwohl hier dutzende von sehr nachdenklich stimmende Bericht zu lesen sind.
      Haben Sie zu diesen keine Meinung..?

      Davon abgesehen ist er im Nachhinein gar nicht so daneben gelegen. Oder wollen Sie dies in Abrede stellen. Zum Glück benutzen wir alle denselben Nasdaq. Und der sieht wirklich nicht sehr gesund aus....

      Und der Hinweis zu Germa..?

      Ich darf doch davon ausgehen, dies ist kein Versuch hier irgendwelche Dinge ins lächerliche zu ziehen oder gar den Thread-Initiator als Lachnummer zu diskretitieren..!

      Wenn Sie mit einer Baisse-Einstellung Probleme haben ist dies Ihr gutes Recht.

      Aber solche Vergleich und Verweise liebe ich nicht allzu sehr Biotron.

      Denn im Gegensatz zu den von Ihnen kritisierten Personen, prognostiziere ich keinerlei genauen Kursziele, sondern versuche mit dem zusammentragen verschiedener Berichte darauf hinzuweisen, dass wir mitnichten mit tollen wirtschaftlichen Aussichten und damit verbundenen Revenues zu rechnen haben.....

      Und anstatt hier immer auf die Ralley zu warten, würde ich so manchem raten, ein wenig den Schmutz zu beachten. Betrug wohin das Auge blickt. Aber bloss nicht mit dem Finger darauf zeigen.

      Es sollte reichen die Rendite im Blick zu haben-für Anleger wie sie. Sie scheinen immer noch nicht wirklich begreifen zu wollen um was es mir geht. Ich habe kein Interesse an Performance. Mir geht es darum, dass der eine oder andere wenigstens versucht, den Blick auch auf anderes zu richten.

      Dies ist kein Bullenforum und auch kein schwarzes Brett für die nächsten Highflyer der Börse....(hihi..)

      Ich hoffe doch dies war deutlich genug....;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 19:43:37
      Beitrag Nr. 169 ()
      @Nachdem sich alte Freunde jetzt ausgetauscht hatten, nun wieder nüchternes aus der Abteilung

      Wie bescheisse ich am besten meine Aktionäre

      Viel Spass wünscht..

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      DIE ZEIT

      Wirtschaft 28/2002

      Dollarzeichen in den Augen der Chefs

      --------------------------------------------------------------------------------

      Gierige Manager, gefälschte Zahlen - die Skandale haben einen simplen Grund: Aktienoptionen verführen zum Bilanzbetrug

      von Robert von Heusinger


      Die Serie der Bilanzskandale am amerikanischen Kapitalmarkt reißt nicht ab: Enron, Tyco und jetzt Worldcom.

      Die Manager der einstigen Wall-Street-Lieblinge haben frisiert und betrogen, was das Zeug hält, um ordentliche Gewinne vorweisen zu können.

      Worldcom ist der bislang krasseste Fall: Vier Milliarden Dollar Kosten wurden einfach als Investition gebucht. So machte man aus den roten Zahlen für 2001 noch schwarze. Verirrte Missetäter, schlimme Ausnahmen? Nein, die Methode hat System. Und es ist gar nicht so schwer, ihr auf die Schliche zu kommen.

      Die Manager der großen Konzerne werden mit Aktienoptionen bezahlt. Der Aktienkurs ist ihnen alles, er allein macht sie satt. 20 Millionen, 100 Millionen, ja sogar bis zu 700 Millionen Dollar haben die Stars der Wall Street in den Boomjahren eingestrichen.

      Wofür? Bestimmt nicht für exzellente Managementleistung. Heute kollabieren ihre überschuldeten Unternehmen.

      Nein, sie haben sich als Showmaster geriert und der gierigen Masse der Aktionäre erzählt, was sie hören wollte. Märchen vom unendlichen Wachstum der Unternehmensgewinne, Märchen von Synergien bei Übernahmen, Märchen von einer schönen neuen Welt. Sie haben die Blase am Aktienmarkt aufgeblasen, sie haben geholfen, die Kurse weit über das fundamental gerechtfertigte Niveau hinauszutreiben, und sie haben dann und wann mit "kreativer Buchführung" zur Erfüllung der unhaltbaren Prognosen beigetragen.

      Es lag in ihrem Interesse. Am Ende der neunziger Jahre wurden den Vorständen dreimal so viele Aktienoptionen zugeteilt wie zu Beginn des Jahrzehnts. Und der Abstand zum Durchschnittsverdienst explodierte binnen 20 Jahren vom 80fachen auf das 500fache - Verhältnisse wie sie zuletzt um 1900 gemessen wurden.

      Es ist diese unter "amerikanische Krankheit" firmierende Perversität, die Firmenkulturen zerstört und die allmählich ans Licht tretenden Skandale verschuldet. Leider ist die Krankheit ansteckend. Und so gibt es seit 1996 auch in deutschen Unternehmen Aktienoptionen. Von Jahr zu Jahr lassen sich die Manager von Telekom, Deutscher Bank und DaimlerChrysler mehr davon genehmigen. Als gäbe es die Erfahrungen aus den USA nicht, verbrämen Vorstandschefs wie Ron Sommer, Joe Ackermann und Jürgen Schrempp diese Form der Entlohnung noch immer als "wichtigen Leistungsanreiz".

      Doch Sommer ist ein Fehler unterlaufen. Er und seine Vorstandskollegen verzichten ein Jahr auf Aktienoptionen als Teil ihrer Vergütung. Warum, könnte man fragen, beraubt sich das Management gerade jetzt, in der Krise, der Motivation? Warum verzichten die Vorstände auf den so wichtigen Leistungsanreiz Aktienoptionen? Muss man damit rechnen, dass die Führungskräfte jetzt weniger arbeiten, eher mal fünfe gerade sein lassen und ihr Talent lieber auf dem Golfplatz zeigen? Wohl kaum. Der Fehler liegt im impliziten Eingeständnis des Verzichtes: Aktienoptionen sind vor allem ein Instrument der schamlosen Bereicherung.

      Die Rechtfertigung für diese Form der Vergütung war von Anfang an fadenscheinig: Den Managern sollten die Interessen der Aktionäre eingeimpft werden. Sie sollten wie die Besitzer des Unternehmens das Ziel hoher Aktienkurse verfolgen.

      Doch während die Aktionäre Kursverluste erleiden, entgeht den Vorständen bei fallenden Kursen nur potenzieller Gewinn. Das macht riskantere Strategien des Managements wahrscheinlich.

      Aktienoptionen verleiten zu schlechter Geschäftspolitik.

      Die massive Schuldenaufnahme vieler amerikanischer High-Tech-Unternehmen, die am Rande des Abgrundes stehen oder schon pleite sind, lassen sich auch auf die falsche Vergütungsform zurückführen. Manager, die den Aktienkurs nicht durch Kapitalerhöhungen verwässern wollen, bevorzugen Schulden. Damit werden Übernahmen finanziert und eigene Aktien zurückgekauft, damit der Kurs der übrigen Aktien weiter steigt - zum Wohle der Manager. Fallen die Aktien, senken einige Chefs die Ausübungshürde ihrer Optionen, damit dennoch etwas für sie abfällt. Als erstes deutsches Unternehmen passte sich im vergangenen Jahr die Deutsche Bank der beliebten Unsitte in Amerika an.

      Kritiker der Stock Options wie US-Notenbankpräsident Alan Greenspan oder der erfolgreiche Investor Warren Buffet machen sich für Transparenz stark. Sie verlangen, dass die Kosten der Optionen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Unternehmen auftauchen. Das hätte Folgen: Um satte 13 Prozent wären die ausgewiesenen Gewinne der 500 größten US-Unternehmen im vergangenen Jahr niedriger ausgefallen. Der Chiphersteller Intel zum Beispiel hätte anstelle von 1,3 Milliarden tatsächlich nur 250 Millionen Dollar verdient.

      Noch sträuben sich die Lobbys der Unternehmen in Europa wie den USA gegen neue Vorschriften. Die Chefs haben Angst, dass die Aktionäre auf die Barrikaden gehen, wenn sie merken, wie sehr die Optionsprogramme die Ertragskraft schmälern. In Deutschland treibt die Angst vor zu viel Offenheit seltsame Blüten: Die Unternehmenschef müssen den Aktionären noch nicht einmal den in Geld gemessenen Optionswert angeben. Sie dürfen - gerichtlich abgesichert - verheimlichen, was ihnen der Aufsichtsrat zugeschustert hat.

      Das zeigt: Die Vorstände wissen genau um ihre Maßlosigkeit. Der Verzicht des Telekom-Vorstands auf Aktienoptionen ist ein Fanal. Jetzt sind die Fondsmanager und Aktionäre an der Reihe. Sie können den Unersättlichen das Handwerk legen.

      Sie müssen schlicht ihr Geld aus den Unternehmen abziehen, die sich der Transparenz verweigern. Noch besser wäre es, sie investierten nur noch in Firmen, die Aktienoptionen abschwören.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Sie sehen liebe Aktionäre. Weiter so. Die ganzen CEO`s warten nur darauf, dass Lämmer wie Sie Ihren zukünftigen Lebenswandel bezahlen. Wäre ja kein Problem, wenn für den Aktionär ausser Wertverlust+Schulden auch etwas übrig bleiben würde...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 19:44:53
      Beitrag Nr. 170 ()
      6. Juli 2002, 02:06, Neue Zürcher Zeitung


      Durchhalteparolen an den Märkten

      nrü. Die Analyse- und Verkaufsabteilungen der Finanzinstitute sind ratlos: Kaufargumente wie «die stärkste Erholung folgt immer auf den stärksten Ausverkauf» finden zurzeit bei den Anlegern kein Gehör. Auch Hinweise auf die hohen Volatilitäten - im Urteil einiger Beobachter ein unverkennbares Signal für einen bevorstehenden Aufschwung - und die attraktiven Kurs-Gewinn- Verhältnisse (wenn man das gegenwärtige, tiefe Zinsniveau berücksichtige) gehen bei den Kunden klanglos unter. Die Durchhalteparole, wonach Aktien im langjährigen Vergleich stets ansehnliche Renditen erwirtschaftet hätten, lässt die Anleger ebenfalls kalt.

      Weshalb heute kaufen - mögen einige Investoren denken -, wenn die Aktien morgen zu einem noch tieferen Preis erworben werden können? Ausserdem wird sowohl das Argument der tiefen Bewertung als auch der Hinweis auf die hohen langfristigen Renditen hinterfragt. Im Rückblick lassen sich an den Börsen nämlich einige langjährige Stagnations- beziehungsweise Auf- und Abwärtsphasen ausmachen, während deren sich Aktienengagements für die Anleger nicht notwendigerweise ausbezahlt haben. So notierte der Dow Jones 1982 wiederum auf demselben Stand wie 1967.

      Noch länger - nämlich 25 Jahre - brauchte das Börsenbarometer, um sich vom Einbruch von 1929 und von der anschliessenden Rezession zu erholen. Insofern könnte es auch nach der Blase der neunziger Jahre nun wieder einige Jahre dauern, bis die vorangegangenen Übertreibungen bereinigt sind. Selbst die Finanzinstitute scheinen der von ihnen prognostizierten Erholung (noch) nicht zu trauen. Die von der NZZ quartalsweise befragten Schweizer Banken (vgl. NZZ vom 1. 7. 02) haben jedenfalls im Schnitt den Aktienanteil ihrer Musterportfolios erneut abgebaut.
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 13:25:22
      Beitrag Nr. 171 ()
      @Und widerum eine Folge unserer beliebten Skandal-Reihe..

      USA-das Land der Lüger&Betrüger...:D

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Und das auch unmittelbar noch vor dem IPO der Tochter.
      Wie peinlich!


      Merck booked $12 bln in Medco sales
      Shares tumble in light volumes in Europe


      LONDON (CBS.MW) - Shares of U.S. drug maker Merck & Co. dropped 12 percent in euro trading in Frankfurt on Monday amid a report the drug maker has recorded $12.4 billion in revenue from its pharmacy-benefits subsidiary that it never collected.

      Merck`s Medco unit booked the revenue over the past three years, the Wall Street Journal reported, citing a Friday Securities and Exchange Commission filing from the company. Medco`s revenue included the co-payments collected by pharmacies even though the unit doesn`t receive the co-payments.

      Merck said that its revenue-recognition policy conforms to GAAP principles. There aren`t any indications that regulators have any problems with Merck`s or Medco`s accounting, the report said.

      Shares traded at $43.05 in Frankfurt in small volume and traded at $42.95 on Instinet in London, again in very small volume. Merck stock closed at $48.86 Friday.

      The report said that between 1999 and 2001, the co-payments represented nearly 10 percent of Merck`s overall revenue.

      Merck first disclosed the accounting treatment in an April SEC filing as it prepared to sell 20 percent of Medco in an initial public offering. The filing on Friday detailed the amount of revenue involved, the report said.

      Merck is expected to set a date for the Medco IPO offering this week, Reuters reported. The drug maker on Friday lowered the price range to $20 to $22 a shares from $22 to $24
      .
      (by Emily Church, CBS.MarketWatch.com, Last Update: 4:00 AM ET July 8, 2002)
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 13:28:07
      Beitrag Nr. 172 ()
      @Und hier ein erster Schritt damit diese Gauner nicht zu doll über die Stränge schlagen....

      +++++++++++++++++++++++++


      NEUE US-BESTIMMUNG

      Bosse müssen Bilanz-Eid schwören


      Nach einer Serie von Bilanzskandalen müssen sämtliche Chefs amerikanischer Großunternehmen unter Eid die Richtigkeit ihrer Geschäftszahlen beschwören. Wer trotzdem Manipulationen gedeckt hat, könnte schnell vor Gericht landen.

      Washington - Die amerikanische Wertpapieraufsicht SEC, angesichts der Bilanzskandale bei Unternehmen wie WorldCom und Xerox oft als zu nachlässig kritisiert, hat die neue Bestimmung in der vergangenen Woche in Kraft gesetzt. Sie betrifft die Vorstandschefs und Finanzvorstände aller amerikanischer Unternehmen, die im vergangenen Jahr Umsätze von mehr als 1,2 Milliarden Dollar erzielt haben. Dies trifft nach Angaben des "Wall Street Journal" für 947 Unternehmen zu.
      Die Regel sieht vor, dass die beiden Vorstände durch einen schriftlichen Eid und ihre Unterschrift die Korrektheit der Geschäftszahlen bekräftigen. Dies könnte dazu führen, dass eine große Zahl von Unternehmen in letzter Minute noch Korrekturen an ihren Zahlen vornehmen.

      Zugleich dürfte die Bestimmung es den Behörden erleichtern, Konzernchefs strafrechtlich zu verfolgen, des Betruges, der Lüge oder des Meineides anzuklagen. Die SEC ist zwar nicht bevollmächtigt, selbst strafrechtliche Anklagen vorzubringen. Sie übergibt bestimmte, schwerwiegende Fälle aber oft an das amerikanische Justizministerium.

      Die Unternehmen müssen die Regel bis zur nächsten Pflichtmitteilung an die SEC umsetzen. Für die meisten Konzerne läuft diese Frist am 14. August ab.

      Noch nicht entschieden ist, ob die Eid-Bestimmung auch für zukünftige Finanzberichte gelten wird. Die SEC hat eine derartige Neuregelung aber bereits vorgeschlagen, derzeit wird sie in einem formellen Diskussionsverfahren beraten. Über die Umsetzung soll nach dem Ende dieser Diskussionsperiode am 19. August entschieden werden.

      Der CEO von Mellon Financial, Martin McGuinn, sagte gegenüber dem "Wall Street Journal": "Wir unterstützen die Bemühungen der SEC, das Vertrauen in die Finanzmärkte zu erneuern. Es ist aber ein Armutszeichen, dass die SEC diese Art von Bestätigung von Amerikas größten Unternehmen verlangen muss.

      [/b]" Eine Sprecherin des Chip-Konzerns Intel sagte: "Wir werden unsere Finanzdaten noch einmal sehr genau unter die Lupe nehmen, damit unser CEO und CFO sie unterschreiben können." [/b]

      @Da sollte der CEO wirklich genau hinschauen, bevor er unterschreibt...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 13:29:49
      Beitrag Nr. 173 ()
      @Aber keine Sorge liebe Bullen. Die US-Gang sorgt schon dafür, dass es nicht allzu schnell nach unten gehen sollte. Schliesslich müssen die ja ihre wahre Klientel schützen.

      Aber dies sind ganz gewiss nicht die Kleinanleger...;)

      HM

      ++++++++++++++++++++++++

      FAZ`: Spekulationen über Interventionen der Fed am Aktienmarkt

      NEW YORK (dpa-AFX) - Marktexperten spekulieren über Interventionen der US-Notenbank am Aktienmarkt. Es gäbe Vermutungen, dass die Fed möglicherweise in einer kritischen Börsensituation unterstützend eingegriffen habe, um größeren Schaden für die Wirtschaft des Landes und den Dollar abzuwenden, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) in ihrer Dienstagsausgabe.

      Als mögliches Indiz nennt die FAZ die Reaktion der Finanzmärkte auf die Nachricht über Bilanzfälschungen des finanziell angeschlagenen US-Telefonkonzerns WorldCom . Der Schock sei nach wenigen Stunden an der Wall Street wieder verdaut gewesen. Auch die Falschbuchungen des US-Bürotechnik-Konzerns Xerox habe den amerikanischen Aktienmarkt nur gering belastet. Da die Wall Street gleichzeitig eine Vertrauenskrise erlebe, habe die Kombination von Ereignissen und ausgebliebener Reaktion den Argwohn von Marktexperten geweckt, schreibt die FAZ.

      Der Herausgeber eines Finanz-Informationsdienstes in London, David Fuller, sagte der FAZ, dass auch die Aussagen führender US-Finanzpolitiker ein Indiz sein könnten.

      So habe der amerikanische Finanzminister Paul O`Neill vor rund zwei Wochen mit der Äußerung "letztlich wird der Markt wieder steigen, vielleicht sogar früher als später", eine überraschend eindeutige Einschätzung getroffen. Fuller und andere Marktexperten betonen allerdings, dass sich ein Eingreifen der Fed am Aktienmarkt nicht beweisen lässt./st/hi/zb
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 15:03:34
      Beitrag Nr. 174 ()
      Hi Herr Motzki,

      Sie wissen doch, ab und an habe ich eine etwas bissige Form oder wie ich es sage, einen etwas bösartigen (schwarzen, tiefschwarzen) Humor. Der manchmal bei etwas "sensibleren" Menschen (In der Regel Menschen, dennen es nicht leicht fällt, über sich selbst zu lachen.) als Verletzend empfunden wird. Es ist ein Sache die mir leid tut, da es nicht meine Absicht ist Menschen und Ihre Gefühle absichtlich zu verletzen.

      Trotzdem empfinde ich meinen Kommentar in Bezug auf den heissen Tip Germanasti nach wievor witzig. Und ab und an versuche ich auch ernste Sachverhalte in witziger Form zu verpacken.

      Desweiteren dürften Sie wissen, das es nicht meine Absicht ist, Sie zu diskrettieren oder ins lächerliche zu ziehen. Aber das es sogennante Quellen / Analysen gibt, die mehr als zweifelhaft sind (z.B: Leuschel, Thieme, Prior, Förtsch und wie Sie nicht alle heissen.). Wissen wir doch beide! Ich für meinen Teil, versuche bei meinen Quellenangabe, annerkante und seriöse Quellen zu benutzen. (Wer erkennt die eigentlich an? Wie z.B: Verbandsinformationen oder sog. Seriöse Zeitungen oder Nachrichtenagenturen). Da es nicht meine Intention ist Aussagen und / oder Interpretationen gewisser Fragwürdiger Quellen weiter zu verbreiten. Und Ihnen dadurch in die Hände zu spielen. Weswegen ich auch bei der Auswahl meiner Quellen (besonders aus dennen ich zittiere) zu meiner Urteilsfindung kritisch bin. Desweiteren nehme ich Aussagen gewisser Quellen zur Kenntnis. Frei nach der Devise "schön das wir darüber gesprochen haben!"

      Ich gehe davon aus, das Sie wissen, das ich mich auch mit den negativen Nachrichten, wie Insolvenzen und Bilanzmanipulationen, beschäftige. Ebenso wie ich davon Ausgehe das hier noch das ein oder andere heftige Ereignis anstehen kann. (Mein Lieblingsbsp. ist die FranceTelekom, deren Überlebenfähigkeit ich auf Dauer, doch etwas in Frage stelle.). Aber ich Werte diese Nachrichten wesentlich anders als Sie da
      1. Die Insolvenzwelle immer am ende einer Resesion in den Aufschwung hinein kommen. Von dieser Seite her diese Meldungen für mich weder einen Nenneswerten "neuen" Informationsgehalt noch kommen Sie unerwartet.
      2. Diese ganze Diskussion um oder über Bilanzmanipulation. Ende der 90er bis Enron kam, wurden alle Firmen von allen Börsenbeteiligten dazu getrieben Wachstum auf Teufel komm raus zu Produzieren. Das eines der dafür eingesetzten Mittel, das frissieren (mehr oder weniger) der Bilanzen ist und war, müsste doch wohl allen Beteiligten klar sein / gewessen sein. Sowas nennt man dann kreative Buchführung. Somit sind diese Informationen weder Unerwartet noch Neu.

      Das ich mit Ihrer Baisse-Einstellung keine Probleme habe wissen Sie. Das ich manchmal Probleme mit Ihrer Einseitigen Sicht / Darstellung der Dinge gewisse Probleme, dürften Sie auch wissen.

      Falls dieser Thread für "Bears only" ist, habe ich wohl in der Tür geirrt.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 15:30:55
      Beitrag Nr. 175 ()
      Hi BicMac,

      du scheinst auch nicht allzuviel von unseren deutschen Tugenden zu halten. Geht mir genauso, weshalb ich doch öfters mal anecke.

      Aber zum Glück sind "WIR" ja Vize-Weltmeister geworden, denn Ansonsten hätte unser "Selbstbewustsein" und unser Auftreten in der Welt doch noch einen schweren Schlag erhalten können.

      Jetzt nachdem uns jede Bannenrepublik im Bildungssystem, Wirtschaftswachstum abhängt. Und wir ja noch nicht einmal mehr unsere Mark haben. (Wie armselig ist eigentlich eine Nation, die Ihr Selbstbewustsein auf die "stärke" Ihrer Währung begründet?).

      Aber zum Glück müssen wir uns nicht Sorgen da wir ja Vize-Weltmeister sind.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 15:53:58
      Beitrag Nr. 176 ()
      Montag 8. Juli 2002, 15:34 Uhr

      Saure Zahlen bei SÜSS Microtec

      SÜSS Microtec (Bild: CEO Franz Richter) hat im zweiten Quartal einen herben Umsatzeinbruch erlitten.

      Die Erlöse sind um 46 Prozent auf 27 Millionen Euro (Vorjahresvergleich: 50,3 Millionen Euro) gesunken. Auch der Auftragseingang brach im zweiten Quartal um 30 Prozent auf 29 Millionen Euro (Vorjahresvergleich: 40,9 Millionen Euro) ein.

      Wie der Hersteller von Fertigungs- und Prüfgeräten für die Mikroelektronik in einer Pflichtmitteilung mitteilt, waren die Umsätze auch im Vergleich zum ersten Quartal schwächer ausgefallen. In den ersten drei Monaten hatte SÜSS Microtec 28,9 Millionen Euro umgesetzt. Die schlechten Ergebnisse für die ersten beiden Quartale seien zum einen saisonal bedingt, zum anderen hingen sie mit der ungünstigen Entwicklung in der Halbleiterbranche zusammen. Das Unternehmen erwartet ein starkes viertes Quartal
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 15:56:10
      Beitrag Nr. 177 ()
      @Biotron..

      Nein-nein...(hihi..)

      War nur rein rethorisch gemeint mit diskretitieren.
      Eigentlich sollten Sie mir dankbar sein, dass ich diesen ganzen Schmutz von DTE ein wenig aufwühle. Ich dachte immer Sie wären ein aufgeklärter Anleger.

      Oder doch nur opportunistisch...;)

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 15:57:31
      Beitrag Nr. 178 ()
      biotron,

      ich halte durchaus viel von den deutschen tugenden,
      und gehöre zu der hierzulande sehr, sehr seltenen spezies,
      die sogar den deutschen fußball bewundert. jedenfalls so im mittel über die jahre.

      nichts desto trotz sollte man nicht übersehen, daß diese sehr lobenswerten tugenden halt auch ihre nachteile haben.

      und das sich das deutsche selbstbewußtsein jetzt auf ein dasein als VIZE(!!)-weltmeister berufen muß, entsetzlich ! :)
      wir ösis kicken zwar nur alle 50 jahre besser als ihr, aber bei der PISA-studie haben wir euch ganz schön stehenlassen,
      und der ATX hat den DAX heuer auch um welten geschlagen :)
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 19:33:55
      Beitrag Nr. 179 ()
      @Biotron...

      Kleiner Nachtrag.

      Natürlich ist dies kein reiner Bullen-Thread. Der Titel sollte doch mehr als deutlich sein...

      The Market-Watch-Oder die Mär vom starken Bullen

      Hier sollen überwiegend all die kleinen und auch grösseren Schweinereien gewisser Firmen zu lesen sein.
      Und auch, dass der Markt wohl über viele Jahre von illusionären Zahlen ausgegangen ist, welche letzthin ein wenig ins trudeln kommen.
      Und wenn all die Zahlen nicht wirklich stimmen, können wir wohl davon ausgehen, dass viele AG`s immer noch viel zu teuer sind.

      Und das der Markt in den nächsten Jahren entgegen all den Aussagen von Abby Cohen&Push-Konsorten nicht günstig ist oder gar nach oben läuft, sondern im Gegenteil viel zu teuer und auf dem langen Weg nach Süden ist...!!

      Jubel-Adhocs und verfälschte Zahlen gibt es genügend bei W.O. Ich denke es ist kein Nachteil, wenn hier ein-zwei Thread`s sind, welche eine andere Intention verfolgen...;) !

      Wenn Sie auch diesbezügliche Recherche betreiben, dann wundere ich mich, dass ich bis heute nix davon lesen konnte...?
      Da bin ich ja mal neugierig, was wir hier noch dazu hören..(hihi..).

      Was sagen Sie eigentlich zur Merck-Story Biotron....;)

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 14:01:11
      Beitrag Nr. 180 ()
      Hi Herr Motzki,

      Merck hörrt sich für mich so an, als ob durchlaufende Posten, als Umsatz gewertet wurden.

      Ob dies jetzt nach US-Gap rechtens oder nicht, kann ich nicht beantworten da ich kein Bilanzspezialist bin.

      Aufjedenfall hielt sich das schlachten bei Merck doch im Rahmen.

      Gruss

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 23:07:13
      Beitrag Nr. 181 ()
      hallo herr motzki :),

      >Jubel-Adhocs und verfälschte Zahlen gibt es genügend bei W.O. Ich denke es ist kein Nachteil, wenn hier ein-zwei Thread`s sind, welche eine andere Intention verfolgen... ! <

      dein anliegen in ehren, aber wo liest du...?! du bist ein bisschen spät. es gibt seit jahren sehr viel mehr als ein bis zwei threads, die diese `andere intention` verfolgen. dennoch, die diskussion ist auf jeden fall gelungen, dank deinem engagement, auch wenn das meiste per copy & paste aus den bestehenden `zusammengeklaut` ist.

      pass auf, dass du nicht der letzte bär wirst, der vom aufsc hwung überrumpelt wird (kleiner spass :laugh: ) - ich glaube selbst nicht recht daran, hoffe aber manchmal noch darauf und weiss, dass es sie gibt - auch längere. alles andere dürfte furchtbare zeiten für uns alle bedeuten, denn bush wird sich mit allen mitteln - und das heisst in erster linie krieg, egal gegen wen - gegen diesen niedergang der writschaft seines landes wehren. ich bleibe zwar bär, aber ich sehe den verfall vor meinem geistigen auge etwas langsamer ablaufen als die meisten hardcore-bären.

      es gäbe viel zu schreiben, aber das meiste ist eigentlich schon gesagt. hoffen wir das beste.

      was soll man sich wünschen - eine schnelle marktbereinigung, einen crash? nein, denn: es könnte der erste crash sein, dem weitere folgen. er könnte nur die nächste lawine auslösen. dem aktiencrash könnte einer bei den anleihen und dann den immobilien folgen. das schicksal des argentinischen mittelstandsbürgers, der abends heimlich im müll wühlt, könnte auch bei uns schneller realität werden als wir uns derzeit vorstellen können.

      um die gefahren des totalen verfalls wissen alle verantwortlichen, und eben weil man darum weiss, ist der markt nervös und volatil. da wird hier gezogen, dort gewogen, so lange das marionettentheater des pushens und bashens am leben gehalten wie es irgend geht.

      vielleicht sollten wir froh drum sein - lieber scheibchenweise runter, mit hoffnungsvollen aufschwüngen zwischendurch - und, btw., guten tradingchancen -, dann haben wir vielleicht noch ein paar schöne sorgenlose sommer.

      und nun komme mir bitte keiner mit der heilsarmee, mir gehts gut :laugh:

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 00:34:25
      Beitrag Nr. 182 ()
      Hi Cabinda,

      "denn bush wird sich mit allen mitteln - und das heisst in erster linie krieg, egal gegen wen - gegen diesen niedergang der writschaft seines landes wehren."

      Auch wenn ich kein Bush Fan bin, ich schätze mich eher als politischer Gegner ein, hoffe ich doch das die USA noch andere Möglichkeiten hat, als einen Krieg. Desweiteren zeigten USA beim Einsatz Ihrer militärischen Mittel in den letzten Monaten ein gewisses Augenmass. Beim rehtorischen Gebrüll für die Balustrade, sieht es schon ein wenig anders aus. Aber auch die Hardleiner (wozu ich auch Bush Junior zähle) müssen halt ab und an ein wenig Luft ablassen.

      Ausserdem weis ich bis heute nicht wer der "wahre" President ist. Im Fernsehen sehe ich zwar immer Bush Junior, schaue ich mir aber sein Kabinett und die Politik an, erkenne ich doch eher den Senior. Scheint als hätte der Vater seinen Sohn zum Gehorsam erzogen, scheint nicht immer ein Fehler zu sein.

      Dies ist zwar kein politisches Forum, aber ich möchte trotzdem ein paar Worte zum latenten Antiamerikanismus verlieren.

      Einige von euch wissen, das ich einer US-Firma arbeite. Wie haben die Ereignisse des 11.Septembers Live über die Videobeamer in unseren Konferenzräumen erlebt. Die meisten von uns waren Einfach nur geschokt, besonders unsere amerikanischen Kollegen. Da damals keiner von uns wuste, ob Familienangehörige, langjährige Kollegen oder Kunden bei diesem Anschlag gestorben sind. Zum Glück ist keiner unserer Kollegen gestorben und auch sehr wenige Angehörige von Kollegen. es ist trotzdem sehr schmerzhaft wenn man Erfährt, das langjährige Betatester, bei diesem Sinnlosen Anschlag ums Leben kamen.

      Besonders erschreckt hat mich aber die Reaktion eines Kollegen von mir. "Endlich hat es den Amis ml einer gezeigt!" Was für ein kranker Typ.

      Ich weis das die amerkanische Aussenpolitik mehr als Kritikwürdig ist, aber deswegen Tot von Tausenden unschuldigen Vätern, Müttern, Söhnen, Töchtern, Brüdern und Schwestern zu Bejubeln???

      Ich weis nicht, wer hier im Thread 1991 gegen den Golfkrieg demonstriert hat. Ich aufjedenfall hatte und habe gewisse Verständnisschwierigkeiten. Weshalb man gegen eine Internationale Interventionsarmee demonstriert, die einen Aggressor aus einem okupierten Land -auch durch Einsatz von Waffen- wirft. Auch wenn Kuweit keine Demokratie als Regierungsform hat, so ist es doch ein selbständiges und soveränes Land, welches ein Recht auf eigenständige Existenz hat.

      Desweiteren hat man in Bosnien (Sebreniza) gesehen und sieht es heute in Israel/Plästina. Wozu ein verzögertes internationale Einschreitten führt.

      Und zu guter letzt sollten wir uns doch alle Bewust sein das -hätte es die USA nicht gegeben- wir hier heute und jetzt nicht die Möglichkeit hätten uns auf die Art und Weise auszutauschen wie wir es machen. Ich meine die Befreiung von Nazideutschland und auch den Schutz während des kalten Krieges, den uns die USA gewährte.

      Ich bin den USA dafür dankbar und betrachte die USA als meinen Freund, weswegen ich auch das Recht und auch die verdammte Pflicht habe, Sie offen und ehrlich zu kritiesieren. Aber ich Vertraue Ihr auch, wie einem Freund auch wenn ich weis das Sie und Ihre Politik nicht Fehlerfrei ist. Denn welcher Freund ist frei von Fehlern? Meine nicht!

      Hi Cabinda, Sehe es bitte nicht als persönlichen Angriff, ist so nicht gemeint, aber ich lese von so einem Scheiss "und das heisst in erster linie krieg, egal gegen wen " in der letzten Zeit einfach zuviel. Da musste ich mir eben einfach Luft machen. Tut mir leid das es dich getroffen hat.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 09:20:02
      Beitrag Nr. 183 ()
      @Guten Tag Cabinda...;)

      Natürlich weiss ich, dass es seit Jahren sehr gute Thread`s bei W.O gibt.
      Das war doch nur hypotetisch gemeint. Praktisch als Gegengewicht zu all den Push-Thread`s....(hihihi..).

      Was glauben Sie wo ich hin und wieder die Beiträge und Meldungen her bekomme.
      Da findet ein reger Austausch statt-natürlich mit Wissen der dortigen Initiatoren.
      Ihren Hinweis auf geklaut ist ein wenig tumb.
      Hier geht es nicht darum das Rad jeden Tag neu zu erfinden mein Lieber.
      Davon abgesehen geht es einfach nur darum, genau diese Meldungen einem breiteren Publikum zuzuführen.
      Wäre schade wenn dies nur in ein paar wenigen Thread`s stehen würde oder.

      Deshalb verstehe ich Ihre Aussagen jetzt als kleiner Scherz gegenüber einem guten Bekannte Cabi....;)

      Was mir auffällt ist, dass sich immer eine anderer Klientel als vorgesehen, angesprochen fühlt.
      Sie, Biotron, usw..sind hier überhaupt nicht vorgesehen.
      Sie werden schon selbst sehr gut wissen wie Sie sich zu verhalten haben-jedenfalls in den meisten Fällen.
      Und hier soll auch keine Bullen-Bären-Diskussion stattfinden.

      Hier werden einfach nur Meldungen zusammen gestellt, um dem unbedarften aber interessierten Anleger auf die Schnelle aufzuzeigen, dass wir beibleibe nicht die nächste Mega-Ralley am Horizont erkennen können...!

      Diese Mafia von Banken-Analysten-CEO`s sind eindeutig in der Überzahl und verfügen über eine bombastische Meinungs-Plattform.
      Da sollte es kein Problem sein, wenn hier ein paar Motzkís auftreten.....
      Ich habe keine Shares mehr und kaufe auch lange keine mehr.
      Deshalb bin ich mehr als prädistiniert für solch einen Job....

      In diesem Sinne erstmal Ihnen einen wunderprächtigen Tag.
      Gehen Sie mal Baden und hängen Sie nicht unnötig an Aktien-Foren herum Cabinda.
      Frau+Picknickkorb+Badehose einpacken und der Tag ist Ihr Freund....;)

      Schöne Grüsse von

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 09:33:26
      Beitrag Nr. 184 ()
      @Hallo Biotron...

      Natürlich ist dies kein politisches Forum. Aber deshalb sollten trotzdem einige Worte darüber erlaubt sein.
      Letztendlich wissen wir ja, dass Wirtschaft+Politik einen engen Zusammenhang haben.

      Einen latenten Anti-Amerikanismus kann ich bei W.O aber nicht erkennen. Sicherlich gibt es immer Zeitgenossen, welche allzu oberflächig und mitunter ein wenig defätistisch über die USA schreiben oder motzen. Aber nicht mehr als über andere Dinge auch. Und eines sollten Sie nicht vergessen. Gerade durch den Einfluss der US-Wirtschaft sind ja die Indizes hier in Europa mit auf Tauchstation gegangen.

      Und diese masslose Übertreibung der Revenues+Aktienoptionen, usw... kamen natürlich zuvorderst aus den USA. Und wenn Verluste in diesen Grössenordnungen bei Kleinanleger anfallen, dann sollte jedem klar sein, dass natürlich immer ein Schuldiger gesucht und auch gefunden wird. Und in diesem Fall ist es eben oft die USA...!

      Je schlechter informiert jemand ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass zu schnell und nicht immer voll berechtigt auf den bekanntesten Zeitgenossen gezeigt wird. Und ganz unschuldig sind die Amerikaner gewiss nicht an diesem ganzen Maleur der letzten Jahre. Ich hoffe doch Sie haben hier nicht über Gebühr die rosa Brille auf. Allerdings unterscheide ich schon, ob es sich um eine zu Recht beschuldigte Firma handelt, oder ob hier lediglich die Amerikaner an sich mit Schmutz beworfen werden.

      Ich kann Ihnen versichern, dass ich da schon darauf achte. Deppen+Idioten gibt es in jedem Land. Dafür aber auch wirklich gute Menschen.
      In sozialer und auch wirtschaftlicher Sicht...!

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 12:06:49
      Beitrag Nr. 185 ()
      @Immerhin trifft es nicht nur die Kleinstsparer. Da haben sich viele böse die Finger verbrannt in den letzten Jahren.

      Erleben wir trotzdem ein "Weiter so" , oder können wir davon ausgehen, dass zumindest eine gewisse Klientel lernfähig ist....;)

      We will see.....

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Salami-Crash vernichtet weltweit drei Billionen Dollar

      BCG-Experten: "Die Reichen sind von der Vermögensvernichtung alarmiert und sind zunehmend weniger risikofreudig"


      Von Marcus Heithecker

      London - Das weltweite Börsenbeben hat rund um den Globus Privatvermögen im Wert von fast drei Billionen Dollar vernichtet. Dies entspricht in etwa jenem Geldbetrag, den Finanzexperten auf den Konten der Schweizer Bankenwelt vermuten. Damit sind im vergangenen Jahr etwa 4,4 Prozent der privaten Geldvermögen auf der Welt verschwunden, wie aus dem am Montag in London veröffentlichten Reichtumsbericht 2001 der Beratung Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht.

      Weltweit gibt es noch 38,9 Millionen Anleger, die ein Investmentvermögen von mehr als 250.000 Dollar ihr eigen nennen. Das sind 2,3 Millionen weniger "wohlhabende Anleger" als in den zwölf Monaten zuvor, geht aus der Studie hervor.

      "Kaum ein Investor oder eine Region sind von der Vernichtung verschont geblieben",

      sagen die Autoren, die ihre Untersuchung auf Umfragen bei rund 60 der weltweit führenden Privatbanken stützen. Nach wie vor leben die meisten der privaten Großanleger in den USA, insgesamt 14,3 Millionen. Ihre Zahl hat sich kaum verändert, da die meisten schon vor der Finanzmarkt-Krise weit mehr als 250.000 Dollar auf der hohen Kante hatten. Anders ist die Lage in Deutschland, wo die Zahl der wohlhabenden Anleger inzwischen bei nur noch 1,9 Millionen liegt. Hier sind dem Bericht zufolge rund 200.000 Haushalte unter die Schwelle von 250.000 Dollar abgestiegen.

      "Die Reichen sind von der Vermögensvernichtung alarmiert und sind zunehmend weniger risikofreudig",

      so die BCG-Experten. Die Aktienanlage verliere an Attraktivität, Geld- und Kapitalmarktfonds erlebten einen Boom. Dies zeige sich besonders in den Vereinigten Staaten, wo die Investoren rund 550 Mrd. Dollar weniger für Aktien ausgegeben haben, dafür aber Anleihen für 440 Mrd. kauften. Trotz des Börsen-Einbruchs rechnen die Experten weiter mit einem soliden Wachstum der privaten Geldvermögen. Die Wachstumsrate werde jedoch im laufenden Jahr nur noch 6,9 Prozent betragen, nachdem zuletzt noch neun Prozent vorausgesagt worden waren.

      Vom Einbruch sind in der Finanzbranche gerade die Vermögensverwalter der Groß- und Privatbanken getroffen. Wie BCG berichtet,

      sind die auf Gebühren basierenden Erlöse der Profi-Anleger in Kreditinstituten um elf Prozent eingebrochen. Kleinere Brokerhäuser, die hingegen ausschließlich Ertragsbeteiligungen kassieren, mussten Einbußen von bis zu 69 Prozent hinnehmen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 14:14:39
      Beitrag Nr. 186 ()
      Ha, Ho, He DTE ist okay.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 14:52:03
      Beitrag Nr. 187 ()
      @metzki..

      Wenn Sie dies denken geht das voll in Ordnung.
      Aber um eines wollte ich Sie bitten.

      Dies hier ist kein DTE-Thread. Diese Share wird hier hin und wieder genannt, weil Sie für eine breite Masse und für eine deutsche Aktie schlechthin steht.

      Wenn Sie also wirklich etwas zu sagen haben-dann machen Sie dies in Gottes Namen. Aber hören Sie auf, hier solchen Unsinn von wegen He-Ho-He, usw.. zu posten. Solchen Müll können Sie schreiben wo Sie wollen, aber ganz bestimmt nicht in diesem Forum.

      Für Beiträge dieser Güte ist eher das W.O-Sofa der richtige Platz...!

      Solch ein Posting hinterlässt bei mir den Eindruck, Sie sind ein wenig unterbelichtet...;)

      Deutlich genug...!!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 15:14:00
      Beitrag Nr. 188 ()
      Hallo Herr Motzki,

      "Hier werden einfach nur Meldungen zusammen gestellt, um dem unbedarften aber interessierten Anleger auf die Schnelle aufzuzeigen, dass wir beibleibe nicht die nächste Mega-Ralley am Horizont erkennen können...!"

      Wer ist wir, die Bärenfraktion?

      Wenn ich Ihre Aussage richtig interpretiere, wollen Sie das sich dieses Forum nur einseitig mit negativen Meldungen beschäftigt.

      Dann hätten Sie aber eine andren Threadtitel wählen sollen.

      z.B: Die Bärenhölle, schlechte Nachrichten für jede Gelegenheiten.

      Mit so einen Threadtitel provizieren Sie nur uns Bullen.

      Die Bären kriegen wir schon noch auf unsere Hörner.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 15:41:03
      Beitrag Nr. 189 ()
      @Biotron...

      Jetzt geht das schon wieder los.

      Niemand wird gezwungen hier zu lesen.
      Und was ich in meinen Thread reinstelle, ist alleine meine Angelegenheit.
      Da können Sie hier provozieren wie Sie wollen...;)

      "Oder-Die Mär vom starken Bullen"

      Was hier nicht zu verstehen ist, ist wirklich rätselhaft.

      Und offensichtlich sind Sie der einzige in all den Wochen, welcher sich hier beschwert...(hihi..).
      Diese sogenannten positiven Meldungen oder wie immer wir sie nennen sollen, kommen hier bei fast allen W.O-Foren hundertfach zur Geltung.
      Hier soll ein Gegengewicht zu all diesen Meldungen geschaffen werden.
      Zu all diesen Meldungen, welche in den letzten Jahren nachweislich ein wenig geschönt waren-zum Schaden des Kurses und damit gerade der Aktionäre, welche bestimmten Aussagen von so manchem CEO Glauben geschenkt hatten..!

      Das sind Fakten.

      Und mit Verlaub.

      Sie haben Ihre Zahlen und ich habe die meinigen.
      Aber Sie werden wohl nicht ernsthaft erwarten, dass ich die Ihrigen übernehme...;)

      Das gerade Sie von Einseitigkeit sprechen, finde ich besonders amüsant.

      Sie sind doch selbst einer der grössten Bullen, durch nichts und niemanden von seiner Meinung abzubringen...!

      Sie sprechen immer noch, als wäre die letzen Jahre nichts geschehen.

      Ist Ihr gutes Recht.

      Aber lassen Sie mich und meinen Thread hier aus dem Spiel.
      Wenn es mit der Wirtschaft wirklich aufwärts gehen sollte und ich werde da von wirklich nachweislichen Daten davon überzeugt, werde ich dies auch hier öffentlich machen.
      Ich bin kein Berufs-Baissist-nur das dies klar ist..!
      Davon abgesehen, werde ich jetzt mal wieder die Berichte aus aller Welt sprechen lassen.

      Hier wird mir zuviel diskutiert.
      Dazu ist der andere Thread da.
      Hier soll man einen schnellen Überblick über all die Schweinereien des Parketts lesen können.
      Und nicht ellenlange Meinungen, welche natürlich immer konträr sind und auch sein dürfen...;)

      Damit sollten eigentlich alle leben können.....

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 16:45:27
      Beitrag Nr. 190 ()
      Hallo Herr Motzki,

      soweit ich weis, habe jetz im Moment keinen Duden zur Hand, bedeutet Mär in etwa Sage, Märchen, Hirngespinnst.

      "Oder-Die Mär vom starken Bullen"

      Somit interpretiere ich diesen Threadtitel als "Die Sage vom starken Bullen." und möchte meinen Beitrag als Bulle zum gelingen dieser Sage beitragen. Wäre doch wirklich schade einen Sage über einen Bullen zu schreiben, ohne das darin ein Bulle vorkommt! Wäre ja so ähnlich wie eine gute Nacht Geschichte ohne Prinz und gute Fee.

      Um mit Goethes Zauberlehrling zu schliessen

      Die Geister die ich rief,...


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 17:59:52
      Beitrag Nr. 191 ()
      Erst sieht man keinen Grund für Ermittlungen,
      um dann plötzlich volle Kooperation zu geloben...!

      Hängt vielleicht damit zusammen,
      dass natürlich auch in USA bei Zusammenarbeit die Schläge ein wenig milder werden...;)

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 10. Juli 2002, 17:11 Uhr

      US-Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Qwest - Aktie bricht ein

      Denver (Reuters) - Die Aktien des US-Telekomunternehmens Qwest Communications International sind am Mittwoch im frühen Handel an der Wall Street um knapp 40 Prozent auf 1,60 Dollar eingebrochen. Zuvor hatte das finanziell angeschlagene Unternehmen mitgeteilt, die US-Staatsanwaltschaft in Denver habe strafrechtliche Ermittlungen gegen Qwest aufgenommen.

      Qwest werde ohne Einschränkungen mit der Staatsanwaltschaft kooperieren, teilte der viertgrößte lokale US-Telekommunikationsanbieter am Mittwoch weiter mit. Das Unternehmen sei am Dienstagnachmittag (Ortszeit) über die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft informiert worden. Den Gegenstand der Ermittlungen habe die Staatsanwaltschaft aber nicht präzisiert, hieß es weiter. Die Aktien von Qwest notierten im Verlauf noch rund 30 Prozent im Minus bei 1,84 Dollar.

      Erst am vergangenen Freitag hatte es in einem Medienbericht geheißen, das US-Justizministerium habe strafrechtliche Untersuchungen bei Qwest aufgenommen.

      [/b]Das Unternehmen hatte daraufhin mitgeteilt, keinen Grund für Untersuchungen zu sehen.[/b]

      :laugh::laugh::laugh:

      Qwest steckt seit längerem in einer finanziellen Krise und sieht sich mit einem Schuldenberg von rund 26 Milliarden Dollar konfrontiert.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 19:53:44
      Beitrag Nr. 192 ()
      Diese Überschrift kann ich auch unterschreiben.
      Was Bush gestern ablieferte, ist schon eine Art einschlafende Füsse.

      So wird das nix mit aufräumen.

      Natürlich kann er nicht draufprügeln, bis sich keiner mehr bewegt.

      Aber ein wirkliches Zeichen bezüglich saubere Börse kann dies nicht sein.

      Bush ist in diesem wirtschaftlichem Geflecht genauso gefangen, wie all die anderen auch.

      Wie sollen diese Schweinereien des letzten Jahrzehnts vom Tisch, ohne wirklichen Schaden vom Parkett abzuwenden.
      Die Amis sind selbst schuld.

      Jeder wollte immer mehr und immer höher ohne Rücksicht auf Verluste.

      Und natürlich hat der eine oder andere vorhergesehen, dass er eines Tages die Rechnung dafür bezahlen muss.
      Schnee von gestern.

      Was bleibt ist jedenfalls, dass wer heute investiert,fürs erste die Schulden von anderen übernimmt. Denn natürlich wird der Investor von heute eine Preis für viele Aktien bezahlen, was sie nie und nimmer wert sind. So einfach ist das. Wie kann ein nüchterner Anleger glaubhaft erwarten, dass seine heutige Investition in absehbarer Zeit positiv entwickeln wird...? Immerhin dürfen alle nicht vergessen, dass ein gewisser Aufschlag und vor allem der Risiko-Zuschlag nur stimmig ist, wenn eine gesunde Entwicklung einigermassen wahrscheinlich ist.

      Wie dies angesichts der wirtschaftlichen und betrügerischen Verhältnisse, welche wir vor uns sehen gehen sollte, ist mir jedenfalls ein grosses Rätsel. Und wenn ich die Tendenz der letzten Monate verfolge, kann ich dies auch bei vielen anderen schon erkennen. Erst bröckelt es natürlich nur parziell liebe Freunde. Aber wenn eines Tages dann auch die letzten Bullen erkennen, dass Sie einem grossen Fake aufgesessen sind, dann erst wird der Dow so richtig nach unten sausen.

      Und wenn der einmal ins Rutschen kommt, brauchen wir uns um all die anderen Indizes keine grossen Sorgen mehr machen...;)

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++

      Beruhigungspille

      Die Botschaft von George W. Bush sollte eigentlich so laut wie möglich und ohne Umschweife ihre Adressaten erreichen: Im Herzen der Wall Street hielt der amerikanische Präsident eine programmatische Grundsatzrede, mit der er die üblen Taschenspielertricks gieriger Manager anprangerte und ein härteres Durchgreifen einer noch unterdotierten Finanzaufsicht in Aussicht stellte. In der Sache unterschieden sich seine Aussagen indes nicht deutlich von der letzten präsidialen Intervention zu den Kaskaden von Finanzskandalen, die Amerikas Wirtschaft seit rund einem halben Jahr erschüttern.

      Bereits im März hatte Bush nicht sonderlich entschlossen gewirkt, als er einen Zehn-Punkte-Plan angekündigt hatte, den Opposition und Experten als ebenso zögerlich wie ungenügend qualifiziert hatten. An den nunmehr gemachten Ankündigungen neu ist einzig, dass nach dem Willen von Bush bei Bilanzfälschungen die Gefängnisstrafen verdoppelt werden, die Börsenaufsicht SEC finanziell aufgerüstet wird und im Justizministerium eine weitere Kommission gegen Wirtschaftskriminalität gegründet wird. Auf Grund dieser Massnahmen lässt sich der Vorwurf nicht ganz von der Hand weisen, Bush sei lediglich auf einen fahrenden Zug aufgesprungen, der von der Opposition in Gang gesetzt worden ist.

      Dass der Präsident unlängst in den Chor der Protagonisten einer neuen Wirtschaftsethik eingestimmt und seinerseits reformierte Praktiken der Unternehmensführung gefordert hat, war bisher zumindest Balsam auf die Wunden jener amerikanischen Aktiensparer, die nun um ihre Altersvorsorge bangen. Dagegen riskiert er mit dem jüngsten Auftritt den Vorwurf, zur weiteren Beschwichtigung lediglich eine Beruhigungspille verabreicht zu haben.

      Zwar ist angesichts der Vertrauenskrise an den Finanzmärkten verständlich, dass der Präsident der grössten Wirtschaftsnation der Welt in einer Zeit der Krise zumindest moralische Klarheit und Besonnenheit demonstrieren will. Allerdings bleibt Bush nicht nur wegen einer alten Affäre aus dem Beginn der neunziger Jahre angreifbar, als er sich dem - im Urteil der SEC - unhaltbaren Vorwurf des Insiderhandels stellen musste. Verwundbar ist der konservative Präsident freilich auch wegen seiner Nähe zu jenen Wirtschaftskreisen, die gerade in diesen Wochen einem Sperrfeuer der Kritik ausgesetzt sind.

      Um vor diesem Hintergrund glaubwürdig zu sein, sollte gerade ein Präsident Bush einen besonderen Effort leisten, um Remedur zu schaffen gegen die Überstrapazierung der von Corporate America in den neunziger Jahren angewendeten Standards. Dazu müssen allerdings nicht zwangsläufig und im Übereifer neue Regulierungen aus dem Boden gestampft werden, wie dies etwa der oppositionelle Senat derzeit vormacht. Aufrichtigkeit kann nämlich nicht dekretiert und reglementiert werden.

      Und die Selbstreinigungskraft der Finanzmärkte hat gerade in den USA bisher vergleichsweise gut funktioniert. Sie ist nicht zuletzt einer ausgeprägten Aktionärskultur zu verdanken, aus der sich in den Vereinigten Staaten ein angemessenes Risikobewusstsein entwickelt hat. Mit Augenmass die Rechte und Pflichten der Aktionäre zu pflegen, sollte daher bei aller berechtigten Kritik an den jüngsten Finanzdebakeln die erste Priorität der Regierung sein.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 03:14:43
      Beitrag Nr. 193 ()
      Hi Leute,
      mal ein wenig Futter für unsere DTE Bären.

      Und keiner meiner ellenlangen Meinungen.


      Biotron

      ROUNDUP/Presse: Deutsche Telekom verbessert Bilanz im zweiten Quartal

      DÜSSELDORF/BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom hat das erste Halbjahr übereinstimmenden Zeitungsberichten zufolge mit guten Zahlen abgeschlossen. Wie das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf das Umfeld des Aufsichtsrates berichtet, konnte der Konzern allein im zweiten Quartal den Schuldenberg von 68 Milliarden Euro auf unter 65 Milliarden Euro abbauen. Dies sei größtenteils aus eigener Ertragskraft geschehen.

      Auch der Berliner "Tagesspiegel" berichtet in seiner Mittwochausgabe unter Berufung auf Unternehmenskreise, dass die Telekom ihren Schuldenstand zur Jahresmitte auf 65 Milliarden Euro reduzieren konnte. Zum Jahresende werde dieser auf unter 60 Milliarden Euro sinken, berichten beide Blätter übereinstimmend. Der Bonner Konzern habe sich dazu auf Anfrage nicht äußern wollen.

      Laut "Handelsblatt" habe die Telekom außerdem den Abwärtstrend im Festnetzgeschäft gestoppt und den Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2001 um etwa zehn Prozent gesteigert. In der Mobilfunksparte T-Mobile liege das Halbjahres-Ergebnis vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen (EBITDA) den Informationen zufolge um etwa eine Milliarde Euro höher als im Vorjahreszeitraum. Die US-Mobilfunktochter VoiceStream habe mehr Neukunden gewonnen und werde 2002 die Zehn-Millionen-Marke erreichen, hieß es./rw/ar



      info@dpa-AFX.de
      Mittwoch, 10.07.2002, 15:18
      Ron Sommers Telekom steht in Europa vergleichsweise noch gut da

      FRANKFURT (dpa-AFX) - In ganz Europa leiden die großen Telefongesellschaften unter einer hohen Schuldenlast, stark gesunkenen Aktienkursen und einer ungewissen Zukunft wegen der noch erforderlichen Investitionen in den Mobilfunkstandard UMTS. "Im Vergleich mit anderen europäischen Unternehmen steht die Deutsche Telekom aber vergleichsweise gut da", sagte Oliver Pfluger, Telekom-Experte der Düsseldorfer WGZ-Bank am Dienstag.

      Der französische Telekomriese France Telecom hat nach Ansicht der WestLB Panmure mit ihrem Schuldenberg von 70 Milliarden Euro noch schlechter gewirtschaftet als der deutsche Konzern. "Die Verschuldung von France Telecom wird bis Ende 2003 kaum sinken," prognostiziert Analyst Frank Wellendorf. Weiterer Punktsieg für die Bonner: Am Anleihemarkt hat Ron Sommer bessere Konditionen bekommen - und die gut 65 Milliarden Euro Schulden seien auch besser strukturiert als bei den Franzosen.

      Zudem hat sich France-Telecom-Chef Michel Bon mit der MobilCom einen schwierigen Partner mit hohen Schulden und ungewisser Zukunft ausgesucht. Dessen neuer Vorstandsvorsitzender Thorsten Grenz will nun die Investitionen in den Aufbau eigener UMTS-Netze stoppen.

      In Großbritannien konnte die British Telecom Group (BT) nach dem Börsengang der ehemaligen Mobilfunktochter mmO2 und einer kräftigen Kapitalerhöhung die Schulden schon in 2001 auf aktuell 21,39 Milliarden Euro halbieren. Doch ein Defizit in der Betriebsrentenkasse in Höhe von 2,8 Milliarden Euro kostet nun jährlich gut 300 Millionen Euro, mit denen Vorstandschef Ben Verwaayen dieses Loch stopft. Analyst Pfluger sagte: "Mit diesen Schulden kann British Telecom dennoch gut leben, aber die Strategie des relativ neuen Managements bleibt unklar."

      Mit dem Mobilfunkbetreiber E-Plus hat sich auch der niederländische Telekomkonzern Koninklijke PTT Nederland NV (KPN) ein Standbein auf dem hiesigen UMTS-Mobilfunkmarkt gesichert, das sich nach Aussagen des Konzernschefs Ad Schweepbouwer nach T-Mobile und Vodafone Group Plc als Nummer drei im künftigen High-Speed Mobilfunkmarkt etabliert werden soll. Da sich Scheepbouwer frühzeitig von wesentlichen Teilen der mittlerweile insolventen Datendienstleistungstochter KPNQuest getrennt hatte, hielten sich die Verluste in Grenzen. "KPN macht mit dem Festnetz ein stetiges Geschäft, aber einzig der UMTS-Markt birgt Wachstumsphantasie - aber auch die bekannten Risiken", sagte Pfluger./ts/mr/ep



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 03:19:34
      Beitrag Nr. 194 ()
      Und weil es so lecker war, gleich noch einer zu Yahoo.

      Soll ja nicht zu einseitig werden. Ansonsten könnte es ja mit der Wirtschaft aufwärts gehen und wir würden dies gar nicht bemerken. Wäre doch schade.


      Biotron



      Yahoo! erhöht Gewinn- und Umsatzprognose für 2002
      Santa Clara (vwd) - Die Yahoo! Inc, Santa Clara, hat bei der Vorlage der Zweitquartalszahlen die Gewinn- und Umsatzprognose für das laufende Jahr erhöht. 2002 werde nun mit einem EBITDA von 140 Mio bis 165 Mio USD gerechnet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im April hatte Yahoo! noch ein EBITDA von 105 Mio bis 130 Mio USD für das Gesamtjahr angekündigt. Den Umsatz sieht Yahoo! 2002 nun bei 900 Mio bis 940 Mio USD, nach der früheren Prognose von 870 Mio bis 910 Mio USD. Im Verlauf des Jahres werde ein profitables Wachstum gesehen. Das EBITDA werde im dritten Quartal 38 Mio bis 48 Mio USD betragen und der Umsatz 225 Mio bis 250 Mio USD.




      Analysten an Wall Street hatten für das dritte Quartal einen Umsatz von 232,9 Mio USD und für das Gesamtjahr von 900,3 Mio USD erwartet.


      vwd/DJ/10.7.2002/jhe/ip
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 10:37:39
      Beitrag Nr. 195 ()
      @Darauf hatte ich schon gewartet.

      Das jetzt diese Dotcom-Klitsche Yahoo herhalten muss, um den DOW zu retten...;)

      Was Yahoo verdient oder verliert, interessiert keinen vernünftigen Anleger.
      Wenn GE die Revenues bringt, ist dies etwas völlig anderes.

      Oder 3M-IBM-Procter&Gamble-United Tech., usw...!

      Die sind die letzten Jahre ein wenig heissgelaufen
      und haben dadurch den Dow Jones wesentlich beeinflusst.

      Und wenn diese Werte angesichts der zu erwartenden Zahlen auf Tauchstation gehen,

      wird auch der DOW endlich seinen ihm bestimmten Weg gehen müssen....[/b]

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 11:36:28
      Beitrag Nr. 196 ()
      Jedem das Seine und mir die Outperformer und gut.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 17:00:22
      Beitrag Nr. 197 ()
      @Jaja, diese Erholung schlägt merkwürdige Blüten...:)

      Jetzt patzt schon das Highlight der deutschen Software-Börse. Und wenn SAP reviert, hat dies eindeutige Signalwirkung.....

      Tja, bin ja mal gespannt wann die ersten "Strong Buy" von den Banken&Analysten kommen, um ihren Rest unters Volk streuen zu können...:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++++

      SAP revidiert Umsatzprognose nach unten.

      Walldorf, 11. Juli 2002. --- Der Vorstand der SAP AG hat in seiner heutigen Sitzung nach einer ersten Analyse der vorläufigen Zahlen zum Ergebnis im 2. Quartal 2002 festgestellt, dass die bisherige Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2002 nicht aufrechterhalten werden kann.

      Deshalb revidiert der Vorstand seine Umsatzprognose und erwartet nunmehr, dass die SAP AG im laufenden Geschäftsjahr den Umsatz um 5 bis 10% gegenüber dem Vorjahr steigern kann. Ursprünglich war ein Umsatzanstieg von rund 15% erwartet worden. Dagegen bleibt die Prognose zur Marge beim operativen Ergebnis (ohne Berücksichtigung der anteiligen Kosten für aktienbezogene Vergütungsprogramme sowie akquisitionsbezogener Aufwendungen) unverändert.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 17:28:33
      Beitrag Nr. 198 ()
      Zu Yahoo fällt mir da auch noch was ein.
      Yahoo wird mit ca 7Mrd $ bezahlt, das ist ungerähr das 9 fache des Umsatztes und des zu erwartenden Umsatzes.

      Was ist an der Meldung jetzt eigentlich für den Aktienkurs gut, gerade wenn man von fundamentalen Gesichtspunkten ausgeht.

      Ok, yahoo ist ein Marktführer, damit wäre eine Bewertung bei dem 4-5 fachen des Umsatzes noch erklärbar. So wie es jetzt aussieht würde ich ehr mal darauf warten bis fäir bewertet wird und dann auf die Übertreibung warten ;)

      Naja wie üblich halt auch nur wieder ne schnelle Einschätzung.

      Was mir so im Moment trotzdem auffällt und dashalb bin ich vor 2 Tagen long gegangen, die Techwerte im Bereich NASDAQ fallen insgesamt mittlerweile langsamer, als die großen Referenzwerte.
      Das heißt für mich in den Referenzwerten wird die Blase weiter abgebaut, während im Techsektor vielleicht ein kurzer Hoffnungsschimmer zu sehen ist.

      Bis jetzt liege ich noch ganz gut im Rennen.

      Was mir nicht in den Kram passen würde wäre der Durchmarsch des Dow auf 7900 ich glaube da liegt so die nächste signifikante Unterstützung das erwarte ich eigentlich erst im September :) .

      Mal sehen wies wird, aber es wird auf lange Sicht bitter.

      Erst wenn die Literatur glaube ich umgeschrieben wurde, wird es wieder ein Fest geben ;)


      (Hab ich letztens wo anders aufgeschnappt)
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 19:59:02
      Beitrag Nr. 199 ()
      Immerhin wissen jetzt einige New Yorker,
      was ihre Kinder eines Tages zurückzahlen müssen.....;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 11. Juli 2002, 19:45 Uhr

      Schuldenuhr in New York läuft wieder

      New York (AP) Nachdem das Haushaltsdefizit in den USA wieder anwächst, ist auch die so genannte Schuldenuhr in New York wieder in Betrieb genommen worden. Sie zeigt den Passanten an, wie tief der Staat in der Kreide steht:

      Am Donnerstagmorgen waren es 6,12 Billionen Dollar oder 66.800 Dollar (67.900 Euro) pro Familie.

      Die Betreiber der riesigen Uhr, die Immobilienunternehmerfamilie Durst, hatten den Stecker im September 2000 gezogen, als die Staatsschulden wegen Haushaltsüberschüssen zurückgingen.

      Die Uhr wurde 1989 von dem inzwischen verstorbenen Seymour Durst angebracht, um auf die nach seiner Ansicht gefährlich hohe Kreditaufnahme aufmerksam zu machen. Sie befindet sich auf einem Gebäude an der Kreuzung Sixth Avenue und 42. Street, einen Straßenzug vom Times Square entfernt.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 16:12:35
      Beitrag Nr. 200 ()
      @Natürlich ist der Verbraucher-Index wieder mal völlig überraschend gesunken...:laugh:

      Wie lange kann Dummheit eigentlich überleben. Ganz gewiss mindestens so lange-wie Menschen atmen und denken können..;)

      HM

      +++++++++++++++++++++++

      Vorläufiger Michigan-Index im Juli unerwartet gesunken

      New York, 12. Jul (Reuters) - Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung des Landes ist der jüngsten Studie der Universität Michigan zufolge im Juli im Vergleich zum Juni überraschend gesunken. Aus New Yorker Finanzkreisen wurden am Freitag folgende vorläufige Zahlen bekannt:

      JUL 2002 JUN 2002

      Gesamtindex 86,5 92,4
      Index der gegenwärtigen
      Bedingungen 99,0 99,5
      Erwartungs-Index 78,5 87,9


      NOTE - Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den Berichtsmonat einen Anstieg des Gesamtindexes auf 92,8 Punkte erwartet.
      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 16:15:25
      Beitrag Nr. 201 ()
      Verbranntes Aktien-Kapital höher als deutsches BIP

      Das an der Wall Street in diesem Jahr bislang vernichtete Kapital übertrifft den Wert des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2001.

      Reuters NEW YORK. Die an der Wall Street notierten Aktien haben in diesem Jahr rund 2,4 Billionen Dollar (2,38 Billionen Euro) an Wert verloren. Das deutsche BIP, das alle im Inland erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen plus Einkommen aus dem Ausland zusammenfasst, lag im vergangenen Jahr bei 1,98 Billionen Euro.

      Bilanzskandale, Betrugsfälle und reduzierte Unternehmensprognosen hatten das Vertrauen der Anleger an der Wall Street in den vergangenen Monaten angekratzt.

      Wilshire Total Market Index, der breiteste Index für die US-Aktien, notierte am Donnerstag auf seinem tiefsten Stand seit fast vier Jahren.

      Während des Börsenbooms sei der Index auf den Wert eines doppelten US-BIP gestiegen, sagte Analyst Edgar Peters von Panagora Asset Management. „Es ist nun ein Rückgang auf ein normaleres Niveau“. Das US-BIP, das den Wert aller in den USA produzierten Güter und Dienstleistungen beziffert, beträgt rund zehn Billionen Dollar.

      Der Wilshire-Index fiel am Donnerstag um rund 1,2 Prozent auf 8608 Punkte. Am Vortag hatte das Börsenbarometer mit 8716,38 Zählern auf dem niedrigsten Stand sei Oktober 1998 geschlossen.

      http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/…
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 23:10:51
      Beitrag Nr. 202 ()
      @Wenn das kein schöner Abwärtskanal ist .....:rolleyes:



      Trend ist jedenfalls wunderprächtig

      -mehr brauchen wir nicht im Moment.

      Denn wir wissen ja alle...

      The Trend is your Friend....:laugh:

      Je mehr Analysten Strong Buy schreien, umso übler wird die ganze Geschichte werden.

      Nicht vergessen liebe Aktionäre.

      Bei solchen Urlauten hat diese Mafia nur eines im Sinn.

      Ihren Restmüll so schnell und teuer als möglich los zu werden...:laugh:

      Gut`s Nächt`le

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 16:55:51
      Beitrag Nr. 203 ()
      @Guten Tag liebe Aktionäre...

      Ich habe hier mal einen schönen Chart von Aldibrocker.
      Aldi hatte seinerseits auch hingewiesen, wie und wo Cisco bei den letzten Revenues ein wenig betrogen hatte.

      Fand ich persönlich sehr aufschlussreich. Einfach mal anschauen und eventuell ein wenig selbst recherchieren,
      ob dass hinkommt was er behauptet.

      Ich denke, sein Szenario ist sehr-sehr realtistisch.....

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @all Vorsicht!

      ich habe diese Grafik eben mit dem Börsenprogramm Tai-Pan gemacht. Sie zeigt einen Vergleich von GOLD, NASDAQ und S&P500




      Resümee:

      S&P 500 und NASDAQ Composite sind durch die Nackenlinien durch. Gold steht nach einem schönen und gleichmässigen runden Boden vor dem Ausbruch nach oben.

      Leider besteht kaum noch Hoffnung für Aktienbesitzer der New- und Oldeconomy,

      denn die SKS-Formationen treten sehr selten auf,

      wenn sie aber auftreten, zeigen sie nach dem Bruch der Nackenlinie mit nahezu 100%iger Sicherheit eine grausame Trendwende an.

      Gruss Aldi
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 16:58:21
      Beitrag Nr. 204 ()
      @Hier noch ein wenig Buntes dazu....









      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 20:10:25
      Beitrag Nr. 205 ()
      @Hier geht es zu wie in einem schlechten Mafia-Film...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++

      Samstag 13. Juli 2002, 18:46 Uhr

      Banken wollen WorldCom-Kredit sperren lassen

      Nach der Bilanzaffäre um den US-Telefonkonzern WorldCom haben sich 25 Kreditgeber gegen das Unternehmen zusammengeschlossen. Die US-Banken wollten gerichtlich einen Kredit über insgesamt 2,65 Milliarden Dollar (knapp 2,7 Milliarden Euro) sperren lassen, den sie dem Unternehmen erst im Mai gewährt hatten, berichtete die US-Tageszeitung "The New York Times".

      Der Telefon-Riese habe die Kreditinstitute betrogen, indem er noch einen Monat vor Bekanntwerden der Bilanzfälschungen auf die Gelder zugegriffen habe, erklärte demnach ein Anwalt der Bankgruppe. Die zuständige Richterin wollte das Gesuch der Banken am Dienstag erneut prüfen. Sollte sie den Instituten Recht geben, müsste der ohnehin angeschlagene Konzern vermutlich Konkurs anmelden.

      Der Vorstandsvorsitzende von WorldCom, John Sidgmore, hatte bereits am Donnerstag einen Konkurs nicht ausgeschlossen. Das Unternehmen häufte in den vergangenen Jahren rund 30 Milliarden Dollar Schulden an.
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 20:44:45
      Beitrag Nr. 206 ()
      herr motzki,

      die ganzen SKS-fans übersehen eine wesentliche komponente einer SKS: den umsatz!!.
      der soll nämlich abnehmen während der ganzen formation!!

      abgesehen davon, daß "formationen" sowieso kaffeesatzleserei sind !

      aber was abschreckendes habe ich auch:


      niedlich, nicht ?
      wobei das dicke ende beim nikkei gar nicht drauf ist.
      der hat nämlich über 12 jahre nach dem hoch erst heuer wieder ein neues tief markiert - und notiert am stand von 1985 !!
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 21:01:21
      Beitrag Nr. 207 ()
      @big_mac
      Der Umsatz muss bei SKS (klassich) differenziert betrachtet wwerden.

      Der Umsatz nimmt meist nur in dem Aufwärtsbewegungen zum K und der rechten Schulter ab. (letzteres immer, erstes nicht immer).

      Bei den Abwärtsbewegungen ist der Umsatz meist höher.
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 21:01:48
      Beitrag Nr. 208 ()
      dumme zwischenfrage :confused:

      wird das kursziel bei der SKS jetzt logarithmisch oder linear bestimmt ??
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 21:06:30
      Beitrag Nr. 209 ()
      micky,

      richtig, aber trotzdem sollte er an der 1.schulter am höchsten sein, am kopf und der 2. schulter niedriger!
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 21:10:06
      Beitrag Nr. 210 ()
      #208

      Nach meinen Infos logarithmisch (prozentual).
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 21:45:01
      Beitrag Nr. 211 ()
      Sehr geehrter Herr Motzki, sehr geehrte Unterstützer dieses Threads,

      nach langer Zeit der Abstinenz möchte ich mich nun wieder bei w:o zurückmelden und hoffe, in diesem vorüglichen Thread "den richtigen Ton" zu treffen und die Zielsetzung richtig verstanden zu haben. Ich war vor zwei Jahren SEHR aktiv als Spekulant an der Börse (vor allem am Neuen Markt). Das ganze nahm wirklich bedenkliche Dimensionen annahm - ich verbrachte mehr Zeit mit der Analyse der Börse als mit irgendeinem anderen Hobby, sprach mit allen Freunden nur noch über die Börse, lebte nur noch in der Zukunft, in der ich ja dann mit dem ganzen Geld unabhängig wäre. Meine Gefühlslage war nur noch von DAX, NEMAX, DOW bestimmt. Ich habe damals beschlossen, der Börse (abgesehen von wirklich kleinen Engagements, hihi) fern zu bleiben und nur noch mit etwas mehr Distanz das Treiben zu beobachten, ohne wirklich selbst investiert zu sein. Im Gegensatz zu so ziemlich allen Freunden und Kollegen konnte ich den Absturz, vor allem der Neue Markt Titel beobachten, ohne dauernd an den Aufschwung glauben zu müssen.

      Johannes Scherer, der Chefredakteur von Börse Online schreibt ja richtig, dass (frei nach Shakespeare) "Der Wunsch der Vater des Gedanken ist". Leider scheint Herr Scherer aber immer noch nicht so richtig frei zu sein in seiner Gedankenwelt-immerhin schreibt er jetzt schon wieder dass ein "vorsichtiges Engagieren an den Märkten" sich lohnen würde. Und noch mal muß der arme Shakespeare herhalten (hihi): "Zweifel rauben uns, was wir gewinnen könnten, wenn wir nur einen Versuch wagen". Meine Herren, es ist irgendwie hoffnungslos....

      Da meine oben beschriebene Sucht sich nur bzgl. der finanziellen Engagements (noch) im Griff halten lässt, kann ich aber einfach nicht aufhören, mir Gedanken über die Börsen dieser Welt, die volkswirtschaftlichen Entwicklungen der wichtigsten Regionen und allgemein der Entwicklung dieser (schon etwas verrückten wenn nicht kranken) Welt zu machen. Und das (natürlich, hihi) vor dem Hintergrund, welche Anlagestrategie dazu passen würde.

      Da mein uneingeschränktes Leitbild bzgl. einer Börsenphilosophie, der gute Andre Kostolany nicht mehr unter uns weilt, beobachte ich seit langer Zeit Herrn Gottfried Heller sehr genau. Wer sollte sonst das Gedankengut besser verinnerlicht haben, als sein Fiduka-Partner? Interessanterweise hat Heller schon letzten Sommer dazu geraten, "Qualitätsaktien" zu kaufen, da man die nie mehr so billig bekommen könnte. Na ja. Jedenfalls publiziert er jetzt schon wieder, dass "die Lage besser als die Stimmung ist". So, und hier wird es spannend meine lieben Board-Freunde (sorry, Sie kennen mich noch nicht, aber ich glaube, zumindest Motzki, Biotron, Hexensabath, Bic Mac...) besser zu kennen, als sie wahrscheinlich vermuten. Immerhin werden hier in diesem verzüglichen Thread ja so über die Monate alle Gedanken und Hintergedanken zusammengetragen so dass sich ein Bild ergibt.

      Heller hat jetzt die Argumente, die die investierten (äh, die Bullen meine ich) in diesem Board ja schon lange nennen:
      1. Anlegervertrauen wurde beschädigt, nur daher sind die Kurse zurückgegangen
      2. 2. Es herrscht jetzt Ausverkaufsstimmung, die Umsätze sind hoch
      3. Die Börse ist eine Faktenverarbeitungs-Institution, in den Kursen sind alle Terrorängste und schlechten Unternehmenszahlen jetzt schon enthalten
      4. Im Juni haben viele Anleger kapituliert und entnervt ihre Aktien auf den Markt geworfen
      5. Fazit: Wem das einleuchtet, der sollte mit dem Kauf nicht lange warten
      Übrigens: diesmal muß in dem Artikel der gute Wilhelm Busch herhalten: "Stets findet Überraschung statt, da, wo man´s nicht erwartet hat"

      Ich meine im Gegensatz zu dem geschätzten Herrn Heller, dass Motzkis Argumente da wohl ein bisschen besser recherchiert sind. Wer sagt denn, ob die Bilanzen und die Gewinnprognosen nicht noch immer überhöht sind? Grundsätzlich kann es daher noch lange tief herunter gehen. Es ist aber ungemein schwer, hier konsequent zu bleiben und den verlockenden Preisen zu widerstehen. Irgendwann wird es ja natürlich wieder aufwärts gehen, nur sollten Sie sich alle, liebe w:o Leser fragen, warum das gerade jetzt passieren soll.

      Ich wünsche allen noch einen schönen Samstagabend und würde mich sehr freuen, wenn wir uns noch viel weiter und tiefgreifender über das verrückte Treiben an den Börsen dieser Welt austauschen könnten.
      Volker

      @Herr.Motzki: Wenn ich in Berlin wohnen würde, dann würde ich es mir wahrscheinlich nicht nehmen lassen, bei der Love Parade vorbeizuschauen J
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 21:59:14
      Beitrag Nr. 212 ()
      volker,

      wir hier verdienen unser geld ja nicht mit der VERMARKTUNG von börsenratschlägen und verwaltung von fremdem vermögen ...

      ich bin nicht der meinung, daß die stimmung schlecht ist.
      alle suchen noch immer den boden :)
      keine rede vom "teufelszeug" aktie.
      noch immer ist der consensus, daß aktien die beste anlage sind. man müsse natürlich warten, aber langfristig ....

      solange da nicht zumindest ernste zweifel in den einschlägigen medien beschrieben werden, ist die stimmung nicht schlecht!

      erst wenn business week wieder vom "death of equity" schreibt, dann - mit etwas verzögerung ....

      vorher will ich aber bei standardwerten einstellige KGVs und dividendenrenditen von 5-6% sehen :)
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:03:53
      Beitrag Nr. 213 ()
      Guten Abend big_mac,

      ich sehe das genauso. Die Stimmung ist (noch) viel zu gut, wir müssen auf jeden Fall noch viel Geduld haben und sollten uns mit Börsenengagements (zumindest long) zurückhalten.
      Trotzdem ist es für mich eine schmerzhafte Erfahrung, daß Heller daneben liegt. Na ja, hauptsache, es ist nicht für mein Bankkonto schmerzhaft :-)).

      "Death of equity" gefällt mir wirklich gut :-)

      Beste Grüße
      Volker
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:10:36
      Beitrag Nr. 214 ()
      ...noch eine kleine Anmerkung (Herr.Motzki, wenn das nicht in den Thread paßt, bitte sagen):

      Wenn hier einige, und ich zähle mich auch dazu, eingefleischte Baissiers sind, warum profitieren wir damit nicht auch finanziell? Unsere Anlagestrategie scheint mir im Moment zu sein, jahrelang zu warten, bis die nächst Hausse kommt. Aber das kann noch lange dauern. Warum nicht (wie Kostolany seinerzeit) möglichst langfristige Verkaufsoptionen kaufen?
      Hat jemand Erfahrung als Baissier?

      Gruß
      Volker
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:19:42
      Beitrag Nr. 215 ()
      volker,

      abgesehen davon, daß ich kein dauer-bär bin - es ist viel schwerer, als bär in der baisse geld zu machen als als bulle in der hausse.
      das liegt an den automatisch eher riskanten instrumenten, und wohl auch daran, daß man sich doch nicht ganz den ganzen berufsoptimisten mit ihrem marketing entziehen kann.

      ich habe in den letzten 2 jahren mit long-positionen nicht viel weniger gewinn gemacht, als mit puts. echt shorten kann ich erst seit ein paar monaten - das scheint aber besser zu gehen als die puts.

      wie sagte vor kurzem ein kommentator in CNBC:
      in a bear market, nobody makes money. the bulls don`t, and the bears don`t either.
      naja, ganz so schlimm ist es nicht ....
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:21:53
      Beitrag Nr. 216 ()
      @Volker26

      Bin zwar nun auch ein überzeugter Bär, wenn auch noch nicht so lange wie Sie, versuche mich nun mit Shorts-Zertis, Outs und GOld und Silber durch die Baisse zu schlagen.

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:23:29
      Beitrag Nr. 217 ()
      Outs=Puts :D
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 00:01:44
      Beitrag Nr. 218 ()
      @Guten Abend Volker...

      Es ist gut, dass Sie die Aussagen von Herrn Heller hier reingestellt haben.
      Heller ist in meinen Augen noch einer der vernünftigeren Berater.
      Wobei das im Moment, in meinen Augen nicht viel heissen mag.

      Immerhin ist er nicht so verrückt, wie all die anderen Analysten und Banker,
      welche wir in den letzten Jahren kennenlernen durften.
      Und der eine oder andere Ansatz an seinen Thesen ist ja nicht völlig unbegründet.
      Aber ich glaube, dass er letzthin auch ein wenig dem Opportunismus verfallen sein könnte.

      So wie der alte Bernecker.

      Der hatte vor einigen Wochen in seinem Börsenbrief seine Jünger ernsthaft aufgefordert,
      jetzt und in dieser Zeit, bestimmte Aktien auf Kredit nachzukaufen.
      Seitdem ist er in meinen Augen völlig diskretitiert.
      Da kenne ich keine Verwandten...(hihi..).

      Solche Leute gehören meiner Ansicht nach eher ins Gefängnis.

      Hört sich jetzt rüde an.

      Aber nach all dem was die Anleger die letzten Jahre erleiden mussten,
      auch und natürlich aus eigenem Verschulden heraus, sollte wirklich genügen.
      Jetzt noch die Anleger mit vollem Wissen was die nächsten Jahre geschehen wird,
      ins Messer laufen zu lassen.....!!

      Geld haben wir alle verloren.

      Aber das sich Anleger und dahinter stehende Familien,
      wegen diesem Müll auch noch auf viele Jahre hoffnungslos verschulden,
      ist ein völlig anderes Spiel.


      Das ist einfach nur noch kriminell.

      Wenn hier einige, und ich zähle mich auch dazu, eingefleischte Baissiers sind, warum profitieren wir damit nicht auch finanziell?

      Das habe ich mich auch schon oft gefragt Volker.
      Und gerade in den letzten Wochen.
      Ich hätte wirklich ein schönes Geld verdienen können.
      Alle Werte, welche ich begleitete sind auf Sinkflug gegangen
      und nicht zu wenig.

      Das hätte eine fette Rendite gegeben, die richtigen Put`s vorausgesetzt...;)

      Sie werden es ein wenig für unglaubwürdig halten.

      Mit liegt nicht wirklich viel an Geld Volker.
      Was ich und meine Frau brauchen, haben wir.
      Und wenn wir mehr hatten, fühlten wir uns auch nicht besser.
      Es gab bei mir Zeiten, wo ich innerhalb einer Woche ca. 4000,-€ Plus hatte.

      Ich wäre nicht mal auf die Idee gekommen, mir ein Eis für dieses Geld zu kaufen.
      Alles wurde sofort Re-Investiert.
      Verstehen Sie was ich damit sagen möchte.

      Einfach Mittel zum Zweck.

      Der zweite Punkt ist, dass ich meiner Frau versprochen hatte(natürlich freiwillig),
      dass ich kein Geld mehr in Aktien investiere.
      Und Versprechen werden gehalten.
      Nicht nur meiner Frau, sondern auch mir selbst gegenüber..!
      Sie werden lachen, aber dies hat sehr viel mit wirklicher Glaubwürdigkeit zu tun.

      Wenn Sie sich selbst andauernd in die Tasche lügen,
      dann werden Sie dies auch allen anderen gegenüber machen-ganz sicher!
      Ich habe lange viele Fehler gemacht-und nicht nur Finanz, - oder Investitionstechnisch.
      Vor allem menschlich.

      Jetzt versuche ich einfach, den einen oder anderen zum eigenen überlegen anzuregen...!

      Nicht jeder ist selbstständig in der Lage, sich aus dieser Spirale, welche Sie ja beschrieben haben,
      selbst zu befreien.


      Ich konnte es, nach langem zähem Kampf. Und ich werde nicht vergessen wie lange und wie schwierig es selbst für einen Menschen wie mich gewesen ist, sich von dieser emotionalen Abhängigkeit zu lösen.

      Und natürlich habe ich es nicht völlig erreicht Volker.
      Mein insistieren bei bestimmten Aktien und Anlegern hat natürlich auch damit zu tun.
      So ganz ohne geht es eben nicht...;)

      Aber wenn ich mich schon täglich hier aufhalten muss, dann möchte ich auch einen wirklichen Grund dazu haben.
      Und wenn es dann noch ein sozialer sein kann, warum nicht.....!
      Und so einzigartig ist dies alles gar nicht.

      Wenn Sie lange bei W.O zu Hause sind, werden Sie eines feststellen können.
      Trotz all der Basher,- Pusher,- Idioten,- Unwissenden,- Lämmer,- usw... können Sie eines erkennen.

      Wann immer Sie ein Problem haben und es hier ins W.O-Forum stellen,
      werden Sie feststellen,
      dass es hier immer wieder sehr viele User gibt,
      welche Ihnen weiterhelfen wollen oder können.

      Verstehen Sie was ich damit sagen möchte..!

      Auf Dauer werden Sie in Ihrem Leben immer nur zurück bekommen können,
      was Sie selbst auch geben.
      Von wegen soziale Kompetenz.
      Dieser Begriff sollte Ihnen ja geläufig sein.

      Hat jetzt ein wenig lange gedauert.
      Und in Zukunft möchte ich mich auch mehr auf die Intention dieses Threads konzentrieren.
      Aber für menschliche Zwischentöne kann und muss immer Zeit sein. Soviel ist sicher.

      Ich hoffe, dass ich ein wenig zur Aufklärung beitragen konnte.

      Wenigstens was mich betrifft....;)
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 01:44:22
      Beitrag Nr. 219 ()
      @Hier noch eine Seite wo sich die Bären ein wenig wohler fühlen sollten....


      http://www.goldseiten.de/ansichten/balzer-02.htm

      Ich möchte jetzt nicht den ganzen Bericht hier reinstellen, liebe Aktionären.

      Lesen könnte sich jedenfalls lohnen.

      Schauen Sie bitte rein.

      Sollte kein Fehler sein.....;)

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 02:43:35
      Beitrag Nr. 220 ()
      @Schöne Nacht liebe Aktienfreunde....;)

      Ich möchte Sie alle natürlich nicht entlassen, ohne eine rechte Anregung....
      Was Sie aus diesem Szenario heraus lesen, müssen Sie alle selbst am besten wissen
      Jedenfalls hört sich die alles nicht so positiv an...!!

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      "Damit war die Zeit reif für den stärksten Kursanstieg in der amerikanischen Börsengeschichte. Der Höhepunkt wurde vermutlich 1968 mit einem Indexstand von 118 für den Standard & Poor`s Index erreicht. (Der Index der 500 Werte stand bei 108.) Zwischen 1949 und 1968 gab es zwar sehr starke Kurseinbrüche, aber diese waren jeweils so kurzfristig, daß sie nicht als eigenständige Zyklen bezeichnet werden können, sondern als Einbrüche in einer generellen Haussebewegung. Zwischen dem niedrigen Niveau des Dow Jones von 162 in 1949 und der Spitze von 995 in 1966 gab es einen Kursanstieg von 500 Prozent innerhalb von 17 Jahren. Die Zuwachsrate betrug damit 11 % pro Jahr, nicht mitgerechnet die Dividendenrendite von durchschnittlich 3,5 % pro Jahr.
      In einer vielbeachteten Studie aus dem Jahre 1964 wurde dieser durchschnittliche jährliche Anstieg von 14 % und mehr stark publiziert. Diese Untersuchung schuf an der Wall Street die Überzeugung, daß ähnliche Ergebnisse auch in Zukunft erreichbar seien. Nur wenige dachten daran, daß bereits erhebliche Übertreibungen stattgefunden hatten und ein Ende in Sicht war. Der darauf folgende Kurszusammenbruch im S&P-Index von 1968 bis 1970 betrug 36 %. Es handelt sich um den stärksten Zusammenbruch seit 1939/42, der 44 % Kursverlust ausmachte. Das niedrige Kursniveau in 1970 wurde von einer erneuten Spekulationswelle abgelöst, die zur Jahreswende 1972/1973 zu einem neuen Hoch führte.


      ...
      Man könnte aufgrund dieser hervorragenden Daten der vergangenen Jahre recht optimistisch in die Zukunft schauen. Eine ganze Reihe von Anlegern scheint ihre Zuversicht von diesen aufgeführten Daten abzuleiten.
      Dabei wird allerdings etwas vergessen. Im Jahre 1970 zeichnete sich ein Zusammenbruch in der Ertragslage bei den Unternehmen ab, wie er lange zuvor nicht mehr aufgetreten war. Die Rendite auf das investierte Kapital fiel auf den niedrigsten Wert seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Typisch für die Situation in diesem Jahr war es, daß eine beträchtliche Anzahl von Gesellschaften Verluste aufwies, und zum erstenmal seit Kriegsende gab es wieder eine bedeutende Anzahl von Konkursen. Das Ende des Nachkriegsbooms an der Börse scheint damit eingeleitet worden zu sein."

      (Bejamin Graham, The Intelligent Investor, geschrieben ca. Anfang 1973)
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 03:02:44
      Beitrag Nr. 221 ()
      @Ist nicht völlig aktuell liebe Freunde.
      Aber immerhin sollten wir dies nicht völlig unter den Teppich kehren.
      Was hier läuft geht an die Grundfesten der Anlage...!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      G R O S S B R I T A N N I E N

      Börse frisst Rente

      Von der Regierung ermuntert, legten Millionen Briten ihr Geld in Pensionsfonds auf Aktien an. Jetzt müssen sie um ihre Altersvorsorge bangen

      Von John F. Jungclaussen


      Horten und Sparen - ein Instinkt, so alt wie die Menschheit. Merkwürdig deshalb, dass kaum ein Thema so sehr langweilt wie die Altersvorsorge. Das ist in Großbritannien nicht anders als in Deutschland. Nur einmal, vor elf Jahren, kam das Thema Renten mit etwas Glamour in Verbindung. Damals, im November 1991, fiel der extravagante Großverleger Robert Maxwell vor den Kanarischen Inseln von Bord seiner Motoryacht Lady Ghislaine und ertrank in den Fluten des Atlantiks. Bei der Aufteilung der Firma an seine Söhne stellte sich heraus, dass er die Pensionskasse seiner Mitarbeiter geplündert hatte, um 450 Millionen Pfund in sein Zeitungsimperium zu pumpen, das unter einer Schuldenlast von drei Milliarden ächzte.

      Jetzt berichten die Titelseiten englischer Zeitungen erneut von Pensionskassen. Allerdings aus anderem Grund. Die Börse kracht, der Kapitalismus kriselt und mit ihm das System der kapitalgedeckten Altersvorsorge. Seit Ende der achtziger Jahre haben britische Arbeiter die Möglichkeit, auf eine staatliche Rente zu verzichten und stattdessen auf eine betriebliche Altersvorsorge zu bauen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen dann im Schnitt jeweils zehn Prozent des Jahreseinkommens in einen Fonds ein, der dem Arbeitnehmer ein festes Einkommen für seinen Lebensabend garantiert.

      Doch jetzt, im freien Fall der Aktienmärkte, funktioniert das System nicht mehr. Die Fonds, die über 800 Milliarden Pfund investiert haben, weit über die Hälfte davon in Börsenwerte, stehen vor dem Zusammenbruch. Der Pensionsfonds von British Telecom (BT) etwa, mit 25 Milliarden Pfund und über 100 000 Einzahlern der größte im Lande, hat nach Angaben der Investment Bank JP Morgan durch die Entwicklung auf den Aktienmärkten Schulden von 4,2 Milliarden Pfund angesammelt. Der Fonds des Energiekonzerns BP steht mit drei Milliarden Pfund in der Kreide, und die Rentenkasse von Rolls-Royce schiebt einen Schuldenberg von 392 Millionen Pfund vor sich her.

      Darunter leiden zum einen die Unternehmen. Solange BT, BP und Rolls-Royce nicht Pleite gehen, bleibt der Rentenanspruch ihrer Belegschaft erhalten. Für die Konzerne kann das teuer werden. Kein Wunder, dass bereits 44 Prozent aller Unternehmen ihre final salary schemes für neue Mitarbeiter geschlossen haben.

      Darunter leiden zum anderen aber auch die Angestellten. Denn als hätten die Unternehmen die Krise vorausgesehen, haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Unternehmen das System ihrer Rentenkassen auf durchaus legale Weise verändert. Nun entscheidet der Arbeitnehmer, wie viel Prozent seines Einkommens er einzahlen will - laut einer Studie der Unternehmensberatung KPMG durchschnittlich fünf Prozent des Nettolohnes. Und der Arbeitgeber verdoppelt dann den Einsatz. Der entscheidende Unterschied ist: Nun trägt der Arbeitnehmer das Risiko. Die Auszahlung im Rentenalter ist nicht garantiert. Mit wie viel Geld der Rentner im Alter lebt, hängt davon ab, wie viel er bereit ist einzuzahlen und wie sich die Rendite an den Finanzmärkten entwickelt. Wohlstand im Alter wird börsenabhängig.

      Großbritannien droht nun eine Schwemme verarmter Pensionäre. Erst hatte der Aktienmarkt ihre Ersparnisse kolossal vermehrt - um sie jetzt mit einem Mal zu verschlingen. Der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes TUC, John Monks, spricht schon von "Millionen von Sozialfällen".

      Statt Rente nur ein Taschengeld

      Schon heute leben im Vereinigten Königreich überdurchschnittlich viele alte Menschen in Armut. Von den elf Millionen Rentnern müssen rund zwei Millionen mit der staatlichen Mindestrente auskommen, die gerade von 75,50 Pfund auf 98 Pfund in der Woche angehoben wurde, was knapp 600 Euro im Monat entspricht. In britischen Großstädten kann man davon kaum leben. Age Concern, die Interessenvertretung der Alten, startete zudem kürzlich eine Kampagne, um auf die "inakzeptablen sozialen Missstände" in britischen Altersheimen aufmerksam zu machen. Dort fristen über 100 000 Sozialhilfeempfänger ihren Lebensabend mit einem Taschengeld von weniger als 10 Pfund in der Woche.

      Kurz, selbst bei hohen Börsenkursen konnte das britische Rentensystem nicht vor Armut schützen. Und nun? "Die Zündschnur an der Rentenbombe wird immer kürzer", sagt ein Beamter des Ministeriums für Arbeit und Renten. Schuld daran ist aber nicht allein die Aktienkrise. "Das System der kapitalgedeckten Rentenabsicherung basierte auf einer Reihe von falschen Annahmen", erklärt Professor David Blake vom Renteninstitut an der University of London. "Zu lange ging man nicht nur von zu hohen Renditen aus, sondern auch von einer zu geringen Lebenserwartung."

      Die Realität ist anders: Erstens bringen Aktien und Anleihen im Schnitt viel weniger als die zehn Prozent Rendite, mit denen Rentner und Pensionsfonds in den vergangenen Jahren stets rechneten. Und zweitens werden die Menschen immer älter - und sind daher länger auf Rentenzahlungen angewiesen.

      Noch dazu hat die Regierung der Rentenmaschine unbewusst eine Menge Sand ins Getriebe gestreut. Seit dem Fall Maxwell erließ sie eine Reihe von Gesetzen, um Wiederholungstäter abzuschrecken und die Arbeitnehmer zu schützen. Diese zusätzlichen Auflagen aber trieben die Verwaltungskosten der Rentenkassen nach oben - und senkten somit den Ertrag, der für Auszahlungen übrig blieb. Zudem führte Schatzkanzler Gordon Brown vor fünf Jahren die Besteuerung von Dividenden ein, die in die Pensionsfonds zurückfließen. Das hat der Regierung zwar satte fünf Milliarden Pfund jährlich eingebracht, aber nach Ansicht des Vorsitzenden der Vereinigung der britischen Industrie, Digby Jones, konnte "die Größenordnung dieser Belastung für die Unternehmen nur so lange versteckt werden, wie die Börsenkurse stiegen und die Zinsen nicht fielen".

      Schließlich wollte die Regulierungsbehörde der Wirtschaftsprüfer auch noch eine Regel einführen, wonach die Unternehmen die Gewinne und Verluste ihrer Pensionsfonds mit in ihre Bilanz aufnehmen müssen. In Zeiten der Börsenbaisse und der deshalb verschuldeten Rentenfonds verschlechtert das die Bilanz der Mutterkonzerne erheblich. Was dann wiederum auf die Aktienkurse schlägt - und die Pensionsfonds in noch tiefere Schwierigkeiten stürzt. Diese so genannte Regelung FRS17 geriet so unter Beschuss, dass sie jetzt erst einmal verschoben wurde.

      Jedes fünfte Pfund fürs Alter

      Am grundsätzlichen System der Selbstvorsorge will die britische Regierung jedoch nach wie vor nichts ändern. Die Mehrheit der britischen Arbeitnehmer wird auch in Zukunft ihre Altersvorsorge an den Finanzmärkten verdienen. Ein von der Regierung in Auftrag gegebener Untersuchungsbericht schlug diese Woche vor, die Pflichtrente wieder einzuführen, um gerade junge Arbeiter dazu zu bringen, schon frühzeitig für ihren Ruhestand zu sorgen. Auch die Anhebung des Rentenalters wird zunehmend lauter diskutiert. Die sonst so reformfreudige Regierung gibt sich gegenüber derart radikalen Vorschlägen jedoch verschlossen. "Wir müssen das Bewusstsein der Bevölkerung dafür wecken, rechtzeitig Vorsorge zu treffen", sagt Arbeits- und Rentenminister Andrew Smith lediglich.

      Den britischen Bürgern und künftigen Rentnern bleibt damit nur ein Ausweg: Sie müssen mehr sparen. Viel mehr. 15 bis 20 Prozent des Nettolohnes sollte jeder Arbeiter nach Meinung des Vorsitzenden der Vereinigung der Pensionsfonds, Peter Thompson, jeden Monat auf die hohe Kante legen, "um seinen Lebensstandard im Alter auch nur annähernd beibehalten zu können". Der ehemalige Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Renten, Frank Field, bringt es auf den Punkt: "Spare mehr, oder lebe in Armut."

      Börsenkrise hin oder her, die Zukunft der britischen Renten liegt also auf dem Aktienmarkt - und in zunehmendem Maß bei jedem Einzelnen. Womit sich Premierminister Tony Blair einmal mehr als würdiger Erbe seiner konservativen Vorgängerin Margaret Thatcher erweist. Als 1912 erstmals jeder Brite über 70 ein Anrecht auf eine bescheidene Altersversorgung erhielt, bemerkte der junge Winston Churchill, Thatchers politisches Vorbild: "Wir geben nicht vor, den Ertrinkenden an Land gezogen zu haben. Wir haben ihm eine Rettungweste angelegt." Ein knappes Jahrhundert später müssen Millionen von Briten abermals kräftig strampeln, um im Alter nicht zu ersaufen.


      ..................
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 15:40:02
      Beitrag Nr. 222 ()
      @Guten Tag..

      Hier noch etwas Buntes für die Augen.
      Was mir an Charts so gefällt.
      Man sieht auf den ersten Blick das Wesentliche.
      Keine verfälschten Zahlen, usw..!

      Der Blick ist völlig ungetrübt..(hihi..).

      Schönen Sonntag noch wünscht...

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++



      The head and shoulders pattern becomes more clear here
      and stochastics shows that the monthly trend remains solidly down.
      Support at 923 must hold. If it breaks,
      bounce points could be found at 850 and then 680.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 18:45:51
      Beitrag Nr. 223 ()
      Sehr geehrter Herr Motzki,

      habe nur wenig Zeit, muß gleich zum Flughafen meine Frau und meinen Sohn abholen, daher jetzt nur kurz.
      Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Es gibt wichtigere Dinge im Leben als Geld, zumindest, wenn man bereits ein angenehmes Niveau erreicht hat.
      Es ist einfach nur schade, wenn man sein halbes Leben mit dem Gedanken an die Geldvermehrung vergeudet. Reizvoll ist aber immer noch, im Gegensatz zu einer breiten Masse "recht zu behalten". Ich glaube, auch Kostolany hat mal so etwas in seinen Büchern beschrieben, dieses Gefühl, eine Entwicklung richtig erkannt zu haben.
      Jedenfalls würde ich schon gerne weniger arbeiten, mich um "wichtigere" Dinge kümmern. Damit meine ich nicht nur die Familie, sondern auch beispielsweise eine Analyse, was eigentlich gerade in der Welt passiert. Am besten verbunden mit einer schönen Weltreise :-)).
      Ich habe an der Börse (früher) viel Geld verdient. Jetzt mache ich mir auch darüber Gedanken, von wem dieses Geld wohl kommt...
      Da ich leider noch nicht vollkommen geheilt bin (hihi) überlege ich aber ehrlich gesagt schon, wie man von diesem Wissen profitieren könnte... Warum denn nicht mit einer festgelegten Summe ein paar schöne Puts gegen S&P oder Dax kaufen?

      Habe gestern in einer Reportage einen Spieler gesehen, der in Las Vegas den Rekordbetrag von vielen Millionen US$ gewonnen hat. Leider hat er auch wieder alles verzockt, aber er meinte, das wäre ihm egal und er hätte immerhin das schöne Gefühl, den Rekord bzgl. einer Gewinnsumme zu halten. Ich glaube, der ist wirklich geheilt...

      Morgen werde ich mir Ihre Charts mal genauer ansehen, so eindeutig sieht das auf den ersten Blick nicht aus, finde ich.

      Grüße aus München
      Volker
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 18:46:09
      Beitrag Nr. 224 ()
      @ volker, # 211

      also vom dem heller halte ich garnichts mehr. der lag seit beginn 2001 konstant daneben. den grund hierfür sehe ich darin, daß er sich seine argumente zu sehr ohne zusammenhang herauspickt.

      beispiel: anfang 2001 riet er massiv zum einstieg. grund: die fed hätte die geldmenge derart massiv ausgeweitet, daß dies sowohl die realwirtschaft als auch die märkte beflüglen müsse.

      und was ist passiert? bis ende märz 01 ging es deutlich bergab.
      warum? erwartungen der marktteilnehmer waren in bezug auf quartralszahlen wie auch konjunkturindikatoren viel zu hoch. und warum war dies so? weil die erwartungen von der vorausgegangenen hausse geprägt waren.

      tja, heller ist doch nicht so helle, wenn er nur so wenige aspekte in seine prognosen einbaut.

      mein tip: auch in zukunft wird man mit seinen ratschlägen noch viel verlieren.

      die besten analysen liefern (im TV) christof zwermann und dieser redecker von der BNP. in printmedien ist in der financial times die kolumne "das kapital" saugut, weil sie so herrlich die absurden überbewertungen all der high-techs vorrechnet, die nach einem kurssturz von 30% immer so schön billig aussehen, aber eigentlich weitere 85% verlieren müßten. z.b. oracle kursziel 2,5$, cisco 3,5$, microsoft 10-15$ - bei aktuellen umsätzen wohlgemerkt !!!!!

      es gibt schon leute, die wirklich ahnung haben. nur sind die nicht so oft in den medien.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 19:02:45
      Beitrag Nr. 225 ()
      hallo herr motzki,

      der von ihnen eingestellte chart (wirklich herrlich bunt in diesen trüben zeiten - und diesem sommerwetter heute) sollte für niemand anlaß zu übertriebenem pessimismus sein.

      denn schon bei 350 findet der s&p eine solige unterstützung.

      aber mal im ernst. ich hab mir heute die kursstände vieler aktien und indizes von der baisse 92 angesehen, und selbst so unspektakuläre werte wie BASF notieren heute ein vielfaches.

      was man sich kaum klarmachen kann, ist, wie überproportional die anstiege seit 94 waren. wenn sich die bewertungen verdreifacht haben, frage ich mich, ob sich denn auch die unternehmen im durschnitt verdreifacht haben in umsatz, vermögen, gewinn? bei allen fortschritten in den letzten jahren, das erscheint mir deutlich überzogen.

      nur mal grob über den daumen gepeilt, denke ich, daß der s&p bezogen auf die aktuelle geschäftslage eher bei 600 fair bewertet ist.
      kalkuliert man allerdings das niedrige zinsniveau hinzu, könnte man sagen, daß vielleicht schon ein niveau von 800 oder 900 akzeptabel sein kann.

      aber das würde dann nicht die weiteren risiken berücksichtigen, denen die börsen derzeit ausgesetzt sind. und solche risiken gab es seit der dem öl-schock 73 oder der kuba-krise nicht mehr.

      ich denke, daß aktien derzeit einen deutlichen risikoaufschlag beinhalten sollten, also deutlich unter ihren historischen durchschnitten notieren sollten.

      ich bin nur gespannt, was die notenbanken und regierungen unternehmen werden, damit es nicht zu einer panik kommt.
      immerhin wird der goldpreis künstlich niedergemacht, nach dem motto: erschießen wir den wachhund, damit wir besser schlafen können.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 19:43:24
      Beitrag Nr. 226 ()
      # 221 - rentenkrise in GB


      wenn die erwerbstätigen gezwungen werden, 15% ihres einkommens für das alter zurückzulegen, fehlen diese ausgaben im konsum.

      dann geht es mit den börsen noch mehr bergab, obwohl anlagekapital zur verfügung steht.

      noch schlimmer: das gesparte geld vermindert das BSP, und es fördert arbeitslosigkeit.
      die krise in japan geht nicht nur auf den korruptionsstaat der LDP zurück, sondern auch auf die angst der japsen, vor der hohen lebenserwartung. da geld nicht verzinst wird, und die aktien seit 20 jahren fallen, halten sie es quasi cash.

      somit bedeutet eine steigende lebenerwartung rezession.
      das problem ist auch nicht lösbar, indem die alten länger arbeiten, da sie dafür nicht mehr taugen.

      einzig die mediziner-gilde verdient sich dumm und dämlich, wiederum zu lasten der produktiven kräfte der gesellschaft.
      und diese mediziner tun alles, um das biologisch machbare höchstalter von 120 zum standard zu machen.

      da in europa reformhaß regiert, wird uns dieses problem das genick brechen. denn die einzige lösung es zu umgehen, wäre, die ansprüche aller nichtschaffer in abhängigkeit von der zur verfügung stehenden geldmenge zu berechnen.

      nur solche vernünftigen gedanken sind in unserer schmarotzerdemokraie tabu. nicht tabu dagegen ist, den arbeitenden immer weitere anteile ihres lohnes zu kürzen.

      nomadisierenden völkern war es vielfach unmöglich, zu schwache mitglieder mitzuschleppen. hätte man es getan, hätte man winterquartiere nicht erreicht. das wußten auch die alten, und sie starben oft freiwillig, damit ihre kinder überleben konnten.
      von diesen drastischen zuständen sind wir noch ne weile weg, aber im prinzip muß man in diese richtung umdenken, und von dem wort "sozial" ein neues verständnis bekommen.

      sozial ist es nicht, alle resourcen an alte zu verschwenden, sondern für die jungen zu investieren. die alten müßen, im interesse ihrer nachkommen, von ihren überhöhten ansprüchen zurücktreten, und wenn sie es nicht einsehen, muß man sie zwingen. (durch mittelkürzung - wohlgemerkt)

      aber warum soll man eigentlich 80 werden. ich lebe lieber jetzt, steige auf berge, tauche zwischen korallen, anstatt dann mit 80 mit vollgeschissenen windeln im rollstuhl zu hocken, und nicht mehr zu wissen, wie ich heiße.
      somit verzichte ich gern auf rente über ein alter von 75.

      was die märkte betrifft: da es um so viel geht, wie die altersvorsorge in usa vor allem, wird die fed wohl alles tun, den märkten ihre dynamik und den weg zu realistischen bewertungen zu nehmen. somit werden die märkte noch schwerer zu prognostizieren sein.

      das ist schlecht, denn es führt in die dauerkrise. besser wäre, ein zusammenbruch und anschließender neuaufbau, denn langfristig sind zumindest keine wertsteigerungen auf dem aktuellen niveau fast unmöglich. sollen die märkte aber weiterhin renditen erwirtschaften können, so müssen sie erst noch fallen.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:21:39
      Beitrag Nr. 227 ()
      "aber warum soll man eigentlich 80 werden. ich lebe lieber jetzt, steige auf berge, tauche zwischen korallen, anstatt dann mit 80 mit vollgeschissenen windeln im rollstuhl zu hocken, und nicht mehr zu wissen, wie ich heiße.
      somit verzichte ich gern auf rente über ein alter von 75."

      Enali,:(
      ich möchte dich mal erleben, wenn du 75 bist und noch gesund und voller Elan sein solltest! Willst du dir dann die Kugel geben, damit die Rentenkassen geschont werden?

      Diese Leute haben auch ihr ganzes Leben gearbeitet, 1 Krieg mitgemacht und gönnen sich nun ihren wohlverdienten Lebensabend. Sie haben schließlich auch reichlich Beiträge in die Rentenkassen eingezahlt!

      Die Arroganz mancher jungen Menschen ist ja wohl nicht zu toppen.:(

      Besser wäre es wahrscheinlich gewesen, Bismarck hätte sich eine andere Lösung einfallen lassen!
      Aber leider müssen ja alle Arbeitnehmer zwangsweise in die Rentenkassen einzahlen - um dann mit ggf. 75 Jahren sich so einen Schwachsinn, wie ihn Enali hier von sich gibt, anhören müssen.

      Auch du wirst mal älter, Enali, wenn du Glück hast, vielleicht über 75 Jahre. Aber wahrscheinlich denkst du dann natürlich ganz anders als heute.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:23:33
      Beitrag Nr. 228 ()
      Jetzt habe ich mich auch noch vertippt.

      Ich meinte Denali.:(
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:40:03
      Beitrag Nr. 229 ()
      @Atze2

      Diemal muss ich Dir widerspruchslos rechtgeben.

      Ich kann es kaum glauben , dass Denali das ernst gemeint haben kann. Das KANN doch nur Provaktion sein. :cry:

      Mein Papa ist 85, fährt auch noch 20km mit dem Rad, macht Reisen, hat den Krieg mitgemacht und nun soll nun auf seine Rente verzichten (ist zwar nicht staatlich, aber trotzdem).

      Alleine dieses Denken zeigt, dass wenn wir auf Krisenzeiten´zugehen, woll die Schwächsten und die Minderheiten von den kräftigen, produktiven zu erwarten haben. :mad:

      Ich kann es nicht glauben :( und gehe mal von einer Provakation aus, ansonsten halte ich jede Diskussion über dieses Thema nicht diskutabel.

      Mic
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 21:48:13
      Beitrag Nr. 230 ()
      hallo atze,

      leider bin ich nicht mehr so jung, wie du wohl vermutest. die blüte meiner jahre liegt schon weit hinter mir.

      deine argumente sind typisch für die heutige zeit. man will "gut" sein, auch aus eigeninteresse, weil man ja selbst mal hilfsbedürftig sein kann.

      die frage ist aber nicht, wie man die welt gerne hätte, sondern wie sie ist, und welche konsequenzen daraus zu ziehen sind.
      es nützt niemand, außer dem eigenen ich-ideal, unbezahlbare ansprüche aufrecht zu erhalten. im gegenteil: probleme, die man nicht löst haben die neigung, sich in katastrophen auszuwachsen.

      und genau das passiert in europa mit seiner sozialideologie.

      dabei wäre eine lösung ganz einfach:
      - nur noch verteilen, was in der kasse ist, und nicht nach rechtsansprüchen.
      - dafür rechtsanspruch auf lohn, d.h. 25% abzug vom brutto mit allen belastungen maximal. das ermöglicht individuelle vorsorge erst in ausreichendem maße.
      - weitgehende selbstbestimmung bei sozialversicherungen anstatt zwangsabgaben, die sich ins unendliche auswachsen werden.

      hast du mal darüber nachgedacht, wieviel jobs duch die imensen sozialabgaben kaputt gingen? der kostenfaktor für den bruttolohn eines arbeitnehmers beträgt für den arbeitgeber 1,8.
      hast du mal überlegt, wieviele unternehmen nur deshalb pleite gehen, aufgrund ständig steigender "sozial"abgaben? es gäbe massig mehr arbeit mit weniger sozialstaat. unmengen kleinunternehmer säßen nicht auf schuldenbergen.
      d.h. der heutige sozialstaat produziert erst arbeitslosigkeit und armut.

      in der reduzierung des sozialstaates auf ein "soziales" niveau liegt der schlüssel für einen nachhaltigen aufschwung in europa.

      und zum alter, bzw. sterben: klar wird man irgendwann alt und schwach. aber man kann dank moderner medizin den todeszeitpunkt um jahrzehnte hinausschieben.
      wer das will sollte eine extra versicherung abschließen. mir ist die lebensqualität jetzt wichtiger, als die eiserne lunge mit 85.
      irgendwann ist das leben vorbei, und dieses hinauszögern ist nicht nur ängstlichkeit, sonder ein stück weit selbstsüchtig, weil es zu lasten unserer nachkommen geht.
      und wer mit 75 oder 80 nicht seinen spaß im leben hatte, der ist selber schuld.

      frage an dich: wieviel willst du deinen kindern wegnehmen, damit du als pflegefall jahrelang in pampers vor dich hinfaulen kannst? mal ganz konkret gefragt.

      kleiner tip: mach mal ein praktikum im altenheim, dann erkennst du die sinnhaftigkeit meiner aussagen.


      so. jetzt sind wir aber weit vom thema abgekommen.
      dennoch: für europa liegt der schlüssel zum überleben in der grundlegenden reform der sozialstaaten, und in der überwindung einer imgrunde sozialistischen anspruchshaltung
      vieler seiner bürger.
      am ende kann man immer nur verteilen, was übrig ist (oder man jemand anderem wegnimmt), oder man macht schulden - dann zahlen es mal die eigenen kinder ab.
      oder man hat inflation, aber dann haben die "armen" auch nur nominal mehr auf der hand.

      es geht kein weg dran vorbei. man muß fiskalisch wieder zur vernunft kommen. und zwar im interesse unserer kinder.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 21:57:24
      Beitrag Nr. 231 ()
      Hi denali,


      etwas starker Tabak und auch leider knapp daneben.

      Oder ist das jetzt der Generationenkonflikt Teil 1.

      Ich gehöre zwar auch zu den gearschten des Generationenvertrags (bin mitte 30ig). Möchte aber trotzdem nicht in einer Welt (Land) leben, wo aus wirtschaftlichen Aspekten zwischen Lebenswerten und Lebensunwerten leben entschieden wird.

      Das haben wir ja schon in unseren glorreichen Vergangenheit getan und gesehen wohin das führt.

      Sei Vorsichtig, denn genau diese Art des denkens hat die Menschheit dahin geführt, wofür heute der Begriff Auschwitz steht.

      Es gibt eine Menge Leute (wie ich) die da sehr wenig Spass verstehen.


      In diesem Sinne

      Biotorn
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 22:25:32
      Beitrag Nr. 232 ()
      Hi denali,

      bevor du dich Einseitig auf die Sozialvers. Beiträge zur Rente einschiesst (die auch meines erachtens zu hoch sind) sollte man vielleicht doch überlegen welche Möglichkeiten es sonst so gibt.

      Als erstes würden mir da die Subventionen im Agrarsektor einfallen. Die ja einen nicht unerheblichen Anteil der eurpäischen Ressourcen verschlingen. Ebenso hätten wir da noch Kohle (warum Zahlen wir 100 € Zuschuss pro Tonne?) und viele andere Subventionen.

      Desweiteren wäre auch eine Vereinfachung des Steuerrechts, mit seinen viele Ausnahmereglungen (wieso bezuschussen wir eigentlich den Schiffsbau in Korea?) erstrebenswert. Wobei sich dann die Frage nach der Existenzberechtigung der steuerberatenden Berufe stellt. Aber es kann ja nicht Sinn und Zweck der Steuergestzgebung sein, die Existenz dieser Berufsparte sicherzustellen.

      Ebenso könnte man Fragen nach Qualitätskontrolle im Gesundheitswesen zu lassen. Wo ich bis heute keine befriedigende Antwort gefunden habe weswegen wir eines der teuersten aber ineffektivsten Gesundheitswesen dieser Welt haben. Aber unsere Ärzte, Apotheker (warum sind die eigentlich gegen MacDoc?), Pharmaindustrie und Krankenkassen haben halt etwas dagegen das man Ihnen auf die Finger schaut.

      Auch ein wenig Entbürokratesierung könnte hilfreich sein. Auch wenn dies zur Folge hat das ein Teil des öffentlichen Dienstes und der Anwaltsschar überflüssig wird.

      Desweiteren ist der Generationenvertrag ja so aufgebaut, das die jüngeren für die älteren Zahlen. Weshalb es zu Überdenken wäre, wo wir die jüngeren herbekommen, wenn wir nicht selbst bereit oder in der Lage sind diese zu Zeugen. Womit die ganze Fragestellung der Einwanderungspolitik angesprochen ist.

      Wie du siehst, es gibt noch eine ganze Menge anderer Punkte wo man den Hebel ansetzen könnte.

      Ich möchte noch sagen. Das für mich einer der Reize meines Lebens darin liegt, das ich nicht weis wie lange ich noch lebe, auch wenn ich nicht glaube das ich sehr alt werde. So finde ich doch allein Gedanken manchmal Reizvoll das ich es nicht ausschliessen kann.


      In diesem Sinne

      Biotorn
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 22:53:12
      Beitrag Nr. 233 ()
      Hallo HM,

      ich melde mich dann.

      manche bullen hier im board verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. die indikatoren zeigen doch klar nach unten.
      am samstag ging doch wieder so eine meldung über bilanzfälschungen über zwei us. firmen über den ticker, sogar im zdf. welche nachricht kann hier eigentlich zu einer trendumkehr führen, ich denke mal keine, für die nächsten jahre gesehen.

      derzeit kaufe ich mich einfach hoch, kaufen, verkaufen, immer mit sl gesichert und die charttechnik nicht vergessen und vor allem ruhe bewahren, und nicht auf heissgelaufene werte aufspringen. ich habe da eine klare taktik, die wohl viel zeit benötigt, aber nur so lassen sich die enoremen verluste der vergangenheit vielleicht wieder ausgleichen.

      ich habe da so ein paar trading-werte, die man in einer gewissen range immer kaufen und verkaufen kann. mein favorit ist hier nach wie vor eine ariba. mit dieser share habe ich x-mal nur gutes geld verdient, auch als diese noch bei 160 usd. standen. am 24. kommen die zahlen und noch keine gewinnwarnung! mein letzte kauf war hier bei ca. 2,15 usd. bei diesen level schlage ich bei einer arba immer zu, da konnte man bis heute eigentlich nichts falsch machen. mein bester deal war hier ein kauf bei ca. 1,50 usd. na ja bei 6,50 usd habe ich dann verkauft, obwohl ich die letzten prozente bis über 7 usd. nicht mitgenommen habe. aber bei dieser marktkapitalisierung war mir das ganze dann doch zu heiss.

      aber eines dürfte wohl jedem klar sein, der richtige abverkauf hat noch nicht stattgefunden. schaut euch mal den nasdaq internet index an. ähnliches ist bei den bios zu beobachten.

      gruß ba
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 23:13:20
      Beitrag Nr. 234 ()
      hi bio,

      sobald man eine solche thematik anspricht, wird man fast umgehend mißverstanden.

      es geht nicht um lebenswert und unwert bei menschen. sondern darum, wieviel man am eigenen leben (und dem der eigenen kinder) noch selbst bestimmen darf, und wieviel nicht. und die grundlage jeder selbstbestimmung ist geld. wird einem das genommen, ist man abhängig.

      jeder soll so leben wie er will. aber es auch selbst bezahlen. der staat hat dafür sorge zu tragen, daß jeder für sich selbst sorgen kann.

      was danach kommt, ist jedem sein eigenes bier.

      im übrigen sehe ich auch eine gefahr "diktatur", aber sie ist nicht das klischee vom bösen nazi, sondern kommt eher von links durch eine alles dominierende sozialideologie, die jedes ihr zuwieder laufende denken unterdrückt. ihr instrument ist nicht mord, aber rufmord. jemanden als unsozial hinzustellen ist heute das aus in einer öffentlichen karriere (siehe effenberg), und bedeutet schnell ächtung und isolation.

      am ende kommt es immer auf das selbe raus: man kann nur verteilen, was man zuvor erwirtschaftet hat.
      wenn wir dank moderner medizin alle mal 100 werden, d.h. 40 jahre rentner sind,...............den kostenfaktor zu leugnen ist einfach naiv - und nicht sozial. das ist ein problem, und dafür braucht man lösungen.

      typisch für diese sozialideolgie ist, daß man z.b. den alten was wegnimmt, wenn man aufgrund schrumpfender mittel bei ihnen kürzt.
      aber man kann es auch genau andersrum sehen: die alten nehmen den jungen was weg, aufgrund ihrer steigenden ansprüche. das ist mindestens genauso unsozial.

      also was ist hier sozial und was nicht. für mich ist ²sozial" inzwischen eine metapher für rücksichtslosigkeit gegenüber denen, die das alles bezahlen müssen.
      wie asozial das ganze system ist zeigt sich schon daran, daß ein arbeitnehmer keinen rechtsanspruch auf einen bestimmten anteil seines lohnes hat, aber rentner, pensionäre und sozialhilfeempfänger sehr wohl.

      ebenso haben kinder keinen rechtsanspruch auf kindergarten, jugendliche keinen auf ausbildung....
      dafür ein 90 jähriger auf eine millionenteure operation.
      (whow- was für eine provokation !!)
      klar, schon dieser vergleich wirkt empörend, aber bitte, bitte sag doch auch nur einmal jemand, wie das bezahlt werden soll, wenn es aufgrund des medizinischen fortschrittes eines tages massenhaft vorkommt. dafür daß dann ein 90jähriger 91 wird. und bitte sag auch mal jemand, von wem man dieses geld holen will. oder sollen ärzte und medizinisches personal zwangsverpflichtet werden, für umsonst zu arbeiten? (wer macht dann den job noch?)

      anstatt sich moralisch zu empören, fände ich es besser, echte lösungen aufzuzeigen.

      und wenn die lebenserwartung dank moderner medizin auf 90 steigt, dann geht das nun mal massiv zu lasten der nachfahren, es sei denn, die alten leisten anderweitige beiträge, indem sie länger arbeiten.

      ich zumindest will meinem kind nicht derart zur last fallen, und will auch nicht supersparsam leben, damit ich mit 90 noch ne menge übrig habe.

      und weil das ein finanz-forum ist, und kein soziales, weise ich nochmals auf den deflationären effekt einer im schnitt sehr hohen lebenserwartung hin (siehe japan).

      ich hab jetzt keine rezepte parat, um dieses problem zu lösen. aber es muß in die richtung gehen, daß die steigende vitalität der alten einen beitrag zum gemeinwohl beisteuert, etwa in form den befähigungen entsprechenden arbeiten im sozialbereich. das könnte die sozialkassen enorm entlasten. damit wäre allen gedient, und viele alte leiden sowieso unter ihrer isolation und dem gefühl der "nutzlosigkeit".

      aber ich fürchte, daß die linke "sozialdiktatur" jede notwendige reform verhindern wird. darum geht es in deutschland weiter langfristig bergab. und das wird eines tages besonders hart die alten treffen, wenn das system sozialstaat sich selbst stranguliert hat.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 00:36:26
      Beitrag Nr. 235 ()
      nochmal an bio, #232

      hast vollkommen recht. alle deine argumente stimmen. aber sie verschieben das problem nur. langfristig lösen sie es nicht.

      wir müssen aufhören, den generationenvertrag als naturgesetz zu betrachten. er muß weg, weil immer ältere alte immer mehr jüngere als beitragszahler benötigen.
      aber diese jungen sind auch mal alt, und werden dann dank fortschritt noch älter, und dann bräuchte man noch mehr junge.......

      das ganze hat nur funktioniert bei hohen geburtenraten und geringer lebenserwartung. weg mit dem scheiß. funktioniert nicht mehr.
      und einwanderung? bei arbeitslosigkeit? bringt für die rentenkasse garnichts.

      wir überleben nur, wenn wir alte denktabus radikal brechen.
      wenn wir länger leben wollen, müssen wir halt unser rentensystem umbauen, bzw. die ansprüche dem machbaren anpassen. vieleicht nicht gleich morgen, aber in 5 oder 10 jahren. vorher kann man dann ruhig der bürokratie und dem ineffizienten öffentlichen dienst usw. an den kragen. da stimme ich dir voll zu.

      also dann, gut nacht.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 09:42:32
      Beitrag Nr. 236 ()
      @Hallo Volker...

      Nein-nein, da hatte ich mich nicht klar genug ausgedrückt.
      Nicht, dass Sie alles auf den ersten Blick sehen.
      Damit wollte ich ausdrücken, dass ein Chart mehr über einen Wert aussagt und aussagen kann,
      als all die geschönten,-verdrehten,-falschen oder manchmal auch richtigen Zahlen..!

      Denn so komisch es klingt.
      Bei fast allen Werten in letzter Zeit,
      welche auf Sinkflug gingen,
      konnte man es so lala am Chart erkennen.

      Glauben Sie bitte nicht, dass ich Charts für unfehlbar oder den Stein der Weisen halte.
      Wenn ich diese Beiträg von W.O über die Eliott-Wellen lese,
      dreht sich mir immer der Magen um.
      Totaler Mist in meinen Augen.

      Aber einen Trend kann man hin und wieder in Charts schon erkennen.

      Und noch bevor die schlechten Meldungen der AG kommen,
      kann man sehr oft am Chart erkennen, dass etwas kommen wird.
      Denn der Chart nimmt diese Dinge eben oft vorweg.
      Insider, welche durch Verkäufe den Kurs nach unten gehen lassen, usw..!

      Klappt fast immer...(hihihi..)

      Schönen Tag noch

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 10:10:34
      Beitrag Nr. 237 ()
      @Guten Tag liebe User...

      Ich habe mir jetzt einmal die zuletzt getägte Diskussion ein wenig durchgelesen.
      Auf einzelne Meinungen möchte ich jetzt ganz bewusst nicht eingehen.

      Aber eine Bitte hätte ich schon und zwar an alle.

      Dies ist ein Market-Watch-Thread liebe Freunde.

      Hier sollen keine Rentensysteme oder auch andere diskutiert werden.
      Dafür gibt es weissgott dutzende von Foren, wo dies besser vonstatten gehen könnte...;)

      Auf diese Art und Weise werden hier Themen reingestellt,

      für welche ich diesen Thread nicht generiert hatte.

      Also seinen Sie bitte alle so nett
      und sprechen über den Markt, oder was Sie dafür halten.

      Sehen Sie denn nicht,

      was Sie innerhalb weniger Stunden mit meinem Thead gemacht haben....

      Das finde ich überhaupt nicht mehr lustig.

      Ich habe schon Mühe genug,
      einen Thread zu schaffen, wo man sofort das Wesentliche sieht.

      Also meine hochgeschätzten User.

      Wenn dieses Thema weiter erörtern werden soll, dann überall, aber nicht hier....!!

      Markt-Tendenzen, usw.. sind natürlich gerne gesehen...;)

      Ich bitte dies in Zukunft einzuhalten...

      DANKE

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 14:24:35
      Beitrag Nr. 238 ()
      Da kann man mal sehen wie das ist, mit den Peanuts.
      Auch und gerade die Herren des Geldes,
      haben sich in den letzten Jahren den grössten und vor allem völlig überteuerten Mist andrehen lassen.

      Da wird wohl die eine oder andere Gebühr erhöht werden müssen um dieses Loch wieder stopfen zu können. Schliesslich möchte diese Verbrecher ihre Stock-Options nicht wehrlos hergeben.

      Und wenn dann gleichzeitig ein paar tausend Filialen geschlossen werden können, kann dies noch hinkommen.
      Motzke tut ja nur leid, dass immer die kleinen Angestellten entlassen werden und somit natürlich ausbaden müssen, was diese überbezahlten Deppen in Nadelstreifen angerichtet haben.

      Wachstum-Wachstum-Wachstum-koste es was es wolle.
      Das gerade die DB von ein paar US-Boys so richtig über den Leisten gezogen wurden, ist den wenigsten bekannt. Aber die Strafe wird noch auf dem Fusse folgen liebe Aktionäre.

      Wenn diese ganzen Luftblasen-Kredite platzen, dann wird es auch dem einen oder anderen Grosskopfeten an den Kragen gehen. Aber für einen Vorstand müssen dann leider immer ein paar tausend Kleine mitgehen müssen.
      Japan lässt grüssen.
      Oder glaubt hier jemand der unten stehende Bericht wäre ein Einzelfall...;)

      Wohl bekommt`s liebe DB-Aktionäre....

      +++++++++++++++++++++++++++++

      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)

      Sonntag, 14.07.2002, 16:37

      Presse: Deutsche Bank will bis zu 9 Milliarden Euro aus US-Käufen abschreiben

      LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank plant einem Zeitungsbericht zufolge milliardenschwere Abschreibungen im Zusammenhang mit ihren US-Übernahmen. Das berichtet die Londoner Zeitung "The Business" am Sonntag ohne Angaben von Quellen. Danach könnten sich die Abschreibungen aus den Käufen des Investmenthauses Bankers Trust und des Vermögensverwalters Scudder Asset Management auf bis zu 9 Milliarden Euro belaufen.

      Der neue Vorstandssprecher der größten deutschen Bank, Josef Ackermann, wolle mit den Käufen seines Vorgängers Rolf Breuer zu Zeiten des Börsenbooms reinen Tisch machen, hieß es./FX/ar
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 15:24:19
      Beitrag Nr. 239 ()
      @Es ist endlich geschafft.
      Noch nicht auf Schlusskurs-Basis,
      aber immerhin sehr nachdrücklich und eindrucksvoll...

      Der Teuro haut den Dollar in den Sack....;)
      Was dies wohl wieder für Auswirkungen,
      die nächsten Tage und Wochen haben wird..

      Und wenn jetzt noch Big Blue patzt,
      dann werden die US-Boys wieder die langen Messer wetzen...(hihihi..)



      :eek::eek::eek:

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 17:14:10
      Beitrag Nr. 240 ()
      Bevor es zum Training geht,
      noch ein paar schöne Bilder mit Text von Aldi....;)

      Seinen Vermutungen kann ich nur zustimmen.
      Welcher Kanal hier überwiegend seine ganze Kraft entfalten wird, scheint mir ziemlich klar.


      +++++++++++++++++++++++++++++



      Seit Jahren macht der Dow keine neuen Highs.
      Die Lows brechen immer tiefer aus.

      was die wackelige Verfassung des Marktes wieder gibt.
      Ob unter diesen Umständen das Septembertief gehalten werden kann, wage ich zu bezeifeln.
      Besser wäre es, sich auf die eingezeichneten Widerstandslinien zu verlassen.




      Auf Stundenbasis sind zwei Trendkanäle zu erkennen,
      wobei der Blaue seine Bedeutung verloren haben sollte.

      Gruss Aldi
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 22:59:22
      Beitrag Nr. 241 ()
      @Was dies wohl wieder zu bedeuten hat.

      Und ich dachte die ganzen Software-Firmen hätten das gröbste hinter sich,
      wenn ich die ganze Bande von Bankern&Analysten so höre....;)

      Naja, HP wird sich wohl wieder aufs Kerngeschäft konzentrieren.
      Diese lächerliche Summe von ca. 470Millionen wird halt wieder mal abgeschrieben.
      Mit diesen ganzen Abschreibungs-Modi könnte man sowieso auf die Idee kommen,
      dies würde nicht wirklicher Geldverlust bedeuten.
      Hört sich immer so elegant an......(hihihi..)

      Jedenfalls werden sich die Spitzen-Manager für diese gute Arbeit,
      nächstes Jahre bestimmt wieder eine fette Stock-Option gönnen....:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++

      HP schließt Software-Bereich

      Der Computerhersteller Hewlett-Packard hat heute bekannt gegeben,
      dass er seinen, erst vor 18 Monaten für 470 Mio. Dollar gekauften Software-Bereich, einstellen wird.

      Im Zuge der Fusion mit dem ehemaligen Konkurrenten Compaq hat HP beschlossen, defizitäre Bereiche zu schließen.
      Der Bereich Software gehörte hierzu.
      Die Aktie notiert aktuell bei 14,47 Dollar mit einem Minus von 5,2 Prozent.

      w:o/shm Autor: 21:28 15.07.02
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 08:51:37
      Beitrag Nr. 242 ()
      @Genau so ist es liebe Freunde des Parketts....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      HANDELSBLATT, Montag, 15. Juli 2002

      US-Notenbank leidet unter den Fehlern der Vergangenheit –
      Bericht zur Geldpolitik vor dem Senat
      Börsenkrise entzaubert Mythos Greenspan


      Im Lichte der jüngsten Börsenschwäche und Finanzskandale findet in den USA eine Neubewertung des Booms der 90-er Jahre statt. Nach dem Platzen der Aktienblase sowie den Enthüllungen um gefälschte Gewinne erscheinen die goldenen 90er in einem anderen Licht. Dabei gerät auch der bislang unantastbare Fed-Chef Alan Greenspan in die Kritik.


      TORSTEN RIECKE
      HANDELSBLATT, 15.7.2002

      NEW YORK. In wirtschaftlichen Krisenzeiten suchen die Amerikaner den Rat und Zuspruch von Alan Greenspan, dem Chef der Notenbank Federal Reserve (Fed) und Übervater des Booms der 90-er Jahre. Die jüngsten Bilanzskandale, die Börsenflaute und die wieder schwächelnde Konjunktur haben nicht nur Investoren, sondern auch die Politiker aufgeschreckt. Morgen haben sie Gelegenheit, den Rat Greenspans einzuholen. Der Fed-Chef legt vor dem Senat sein halbjährliches Zeugnis über die Geldpolitik und die Lage der Wirtschaft ab.

      Fragen die Senatoren den Falschen? Nach dem Platzen der Internet-, Telekom-, Aktien- und Dollar-Blase sowie den Enthüllungen über gefälschte Firmengewinne erscheinen die goldenen 90-er in einem neuen, weitaus weniger hellen Licht. Kritische US-Ökonomen fragen deshalb, ob nicht auch der Mythos Greenspan ein Produkt irrationaler Übertreibung ist.

      Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley, wirft dem Fed-Chairman vor, wider besseren Wissens nicht genug gegen die Spekulationsblasen getan und somit die starken Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft mit verschuldet zu haben. „Aktienblasen gehören zu den größten Gefahren für eine Volkswirtschaft. Um ihre zerstörerischen Folgen zu vermeiden, bedarf es Klugheit und Courage – die Federal Reserve hatte weder das eine noch das andere“, schreibt Roach.

      Obwohl Roach ein Außenseiter an der Wall Street ist, kann er sich durch die jüngsten Entwicklungen bestätigt fühlen.

      Das Wirtschaftswachstum in den USA ist nach einem Blitzstart dramatisch zurückgegangen.

      Führende Ökonomen rechnen für den Rest des Jahres nur noch mit einem Plus von 2 bis 3 %.

      Und das, obwohl sich die Leitzinsen seit Ende 2001 mit 1,75 % auf dem niedrigsten Niveau seit 40 Jahren befinden. Niedrige Zinsen sind normalerweise gut für die Wirtschaft und gut für die Börse. Der Standard & Poor’s 500 Aktienindex ist jedoch vergangene Woche auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. „Die Ära der omnipotenten Zentralbanker geht offenbar zu Ende “, sagt Roach.

      Verspielt hat Greenspan seine Macht als er in der zweiten Hälfte der 90-er Jahre die Exzesse an den Finanzmärkten gewähren ließ. Zwar diskutierte die Fed bereits Mitte 1996 über die Gefahren einer Aktienblase und Greenspan warnte in seiner berühmten Rede im Dezember desselben Jahres vor einem „irrationalen Überschwang“ an den Börsen. Der Warnung folgte jedoch nur eine leichte Zinserhöhung im März 1997. Auch in der Zeit danach zögerte Greenspan angesichts niedriger Verbraucherpreise, der Blase mit entschlossenen Zinserhöhungen die Luft rauszulassen.

      Die nach der Greenspan-Rede zunächst geschockten Anleger interpretierten die Zurückhaltung der Notenbank als Freifahrtschein zum ewigen Reichtum ohne Risiko. Im Notfall werde Greenspan – wie beim Börsen-Crash 1987 – das Schlimmste verhindern. Tatsächlich war die Notenbank dann auch mit einer Liquiditätsspritze zur Stelle als die Aktienmärkte 1998 nach der Asienkrise und dem Zusammenbruch des Hedgefonds LTCM taumelten. So konnte der Dow Jones Index im Januar 2000 den Gipfel von 11 722 Punkten erreichen.

      Der Wohlstandseffekt des Börsenbooms – jeder zweite US-Haushalt hat Geld in Aktien angelegt – gab der realen Wirtschaft einen mächtigen Schub.

      Die Amerikaner gaben mehr Geld aus als sie hatten und brachten so die Konjunktur zum Kochen.

      Greenspan unterschätzte die Gefahr und lobte noch 1999 die Investoren, deren „großes Wissen“ sich an der Börse widerspiegele.

      „Greenspans These von einem Produktivitäts-Wunder in den USA hat sicherlich zur Blasenbildung beigetragen“, sagt Bill Dudley, Chefökonom der Investmentbank Goldman Sachs. Bis heute ist der Fed-Chairman davon überzeugt, dass die US-Wirtschaft in den 90-er Jahren einen technologischen Quantensprung vollzogen hat.

      Die Produktivität ist zwischen 1995 und 2000 um durchschnittlich um 2,4 % gestiegen, doppelt so schnell wie in den beiden Dekaden zuvor.

      „Greenspan hat in diesem Punkt weitgehend Recht behalten.

      Allerdings hat sich der Produktivitätszuwachs weniger in Gewinnsteigerungen für die Unternehmen als vielmehr in niedrigeren Preisen für die Verbraucher niedergeschlagen“, sagt Dudley. Damit sind jedoch viele Aktien, deren Substanzwert sich vor allem auf den zu erwartenden Firmengewinnen gründet, völlig überbewertet.

      Für den Goldman-Ökonomen besteht die Lehre aus den 90-er Jahren darin, dass die Notenbank nicht nur auf die Entwicklung der Verbraucherpreise achten darf, sondern auch die Steigerungen der Aktienkurse im Auge behalten muss.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 08:55:47
      Beitrag Nr. 243 ()
      @Und hier noch ein kleiner Nachtrag von Aldi zu den gestrigen Vorgängen.
      Auch für mich eine konzertierte Aktion.
      Wenn dies Zufall war, fresse ich einen Besen.....

      Das hier temporär wieder Hype geschaffen wird, der dann doch nur elendig verpufft,
      ist bestimmten Herren wohl bewusst. Aber genau die,
      werden dann in steigende Kurse ihren Restmüll wieder schön bei den unbedarften und gläubigen unterbringen.

      Ein User hatte es auf den Punkt gebracht

      Vertrauen kann man nicht kaufen

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Seltsame Vorgänge an der Wallstreet:

      Normalerweise setzen nach genau festgelegten Regeln Handelsbeschränkungen ein, die verhindern sollen, dass der Dow übermäßig stark einbricht. Fällt der Dow Jones-Index um mehr als 50 Punkte wird der computergesteuerte Programmhandel automatisch beschränkt.

      Die Aufträge kleiner Anleger erhalten Priorität. Für 30 Minuten wird der Handel unterbrochen, sollte der Dow um mehr als 350 Punkte absacken. Bricht das wichtigste US-Börsenbarometer um mehr als 550 Punkte ein, wird der Börsenverkehr eine Stunde lang eingestellt. Auf diese Handelsbeschränkungen verständigte man sich nach dem Börsencrash vom 19. Oktober 1987, an dem der Dow-Jones um 508 Punkte einbrach.

      Diese Regelung wurde auch schon mehrfach angewendet, doch heute scheint das PPT eine andere Strategie zur Manipulation der Märkte gehabt zu haben, denn der Index eröffnete mit 8681,21 Punkten und rutschte ohne Handelsbeschränkung um 436,34 Punkte bis auf 9244,87 ab. Statt den Handel auszusetzen entschloss man sich zum Handelsschluss eine Rallye hinzulegen, die fast alles wieder aufholte.

      Am Ende blieb ein Minus von 45,43 Punkten bestehen. Damit notiert der Dow erneut tiefer als zum Vortagsschluss. Dennoch bleibt der schlechte Beigeschmack, dass wieder einmal nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Kann dies Vertrauen in die Märkte schaffen? Ich glaube nicht!
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 09:13:01
      Beitrag Nr. 244 ()
      herr motzki,

      ausgesetzt wird der handel erst über 10% verlust, und auch dann nach einer relativ komplizierten regelung.
      hängt u.a. von der tageszeit ab.
      aber bei weniger als 10% verlust wird keinesfalls ausgesetzt.
      nur für das program trading gibt es beschränkungen.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 09:53:38
      Beitrag Nr. 245 ()
      @Sie Software-Firmen gehen rüden Zeiten entgegen.
      Von wegen ungebremstes Wachstum...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 16. Juli 2002, 09:40 Uhr

      Gedämpfte Erwartungen bei SAP SI

      Der IT-Dienstleister und Systemintegrator SAP SI (Bild: Vorstand Ulrich Assmann) hat seine Wachstumsprognosen für das Geschäftsjahr 2002 deutlich nach unten geschraubt. Wegen der konjunkturellen Schwäche geht das Unternehmen jetzt von einem Umsatzwachstum von neun bis zwölf Prozent aus. Die ursprüngliche Prognose lag zwischen 15 und 20 Prozent.

      Für das erste Halbjahr wird die SAP-Tochter vorläufigen Zahlen zufolge den Umsatz um 16 Prozent auf 146 Millionen Euro (Vorjahresvergleich: 125,7 Millionen Euro) steigern. Allerdings bricht der operative Gewinn im Jahresvergleich von 19,9 Millionen Euro auf sechs Millionen Euro ein. Der starke Rückgang im operativen Bereich sei auf die schlechte Auftragslage im Beratungssegment sowie auf Sonderaufwendungen (Restrukturierung, Wertberichtigungen) in Höhe von acht Millionen Euro zurückzuführen.

      Auch im zweiten Halbjahr rechnet SAP SI mit einer schwachen Nachfrage nach IT-Serviceleistungen und einem sich verschärfenden Preiskampf unter den IT-Servicedienstleistern. Deswegen sei mit einer Gewinnmarge im operativen Bereich von lediglich neun bis zwölf Prozent zu rechnen. Ursprünglich prognostizierte das Unternehmen eine Marge von 15 bis 17 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 09:54:22
      Beitrag Nr. 246 ()
      @Hi big_mac..

      Habe ich schon mitbekommen.
      Trotzdem danke!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 15:40:38
      Beitrag Nr. 247 ()
      @Hier nochmals ein kleiner Blick auf den Markt liebe Freunde..

      Der [/b]Bullenmarkt[/b] hat sich noch nicht wirklich heraus kristallisiert....;)

      DAX





      DOW





      NAZ





      [/b]Die Indizes kennen seit langem nur ein Richtung-nach Süden..![/b]

      Der DOW wurde gestern nachweislich gestützt.
      Nur die naivsten glauben an den Weihnachtsmann.
      Das können die nicht ewig machen, liebe Aktionäre.
      Je mehr die insistieren, desto schlimmer wird das ganze werden.

      Die Amis haben jahrelang alle betrogen.
      Und jeder Betrug wird endlich sein.....:rolleyes:

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 15:59:27
      Beitrag Nr. 248 ()
      Hi Herr Motzki,

      posten Sie doch bitte den Beweis, oder zumindest die Quelle wenn Sie nachweislich behaupten.

      Das es die begründete Anahme gibt, möchte ich nicht bestreitten, aber einen Wasserdichten Nachweis?

      Gruesse

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 16:22:29
      Beitrag Nr. 249 ()
      @Biotron..

      Hören Sie bitte auf ...

      Wenn Sie wirkliche Beweise wollen, kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen.
      Hier geht es darum Schaden vom Anleger abzuwenden
      und nicht zu warten,
      bis der letzte Betrüger vor den Kleinanleger treten wird, um endlich zuzugeben,

      dass er all die Jahre gelogen hat...;)

      Beweise...!

      So wie bei RD4
      So wie bei Thiel
      So wie bei CE Consumer
      So wie bei Enron
      So wie bei Xerox


      So wie bei...vielen hundert anderen Werten auch...;)

      Wenn Sie Beweise haben, ist es zu spät damit.
      Jedenfalls auf dem Parkett ....

      Im letzten Posting stehen genug Beweise, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht.

      Oder sind diese Charts so schlecht zu interpretieren..(hihihi.)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 20:37:45
      Beitrag Nr. 250 ()
      Herr Motzki,

      mir geht es darum

      Wer Glaubwürdigkeit predigt und oder einen Mangel an Glaubwürdigkeit verurteilt, der sollte doch nicht (Das ist meine ganz pers. Meinung) sich selber unglaubwürdig machen!

      Oder wie heist es in der Bibel "Wer frei ist von Schuld der Werfe den ersten Stein!"

      Ich hätte nie ein Problem damit gehabt, wenn Sie sich geäussert hätten "Es gibt denn starken und begründeten Verdacht das..." oder " Es sieht so als ob..." oder oder oder. Denn ich teile, wie Sie wissen.

      Nur ich bekomme richtig ein Rohr, wenn ich auch noch Fettgedruckt lesen muss/darf nachweislich .

      Ich glaube ich habe Ihnen schon mehrfach gesagt, das diese Art der Argumentation des Fakten erfindens und oder verdrehens, in meinen Augen kein deut besser ist als die von Seuchenvogel, FokkeWulf, Germanastie usw. ist.

      Und nicht ich bin der jenige, der Sie in eine Reihe mit dennen stellt, sondern das machen Sie ganz alleine, dazu brauchen Sie mich nicht.

      Und wenn Sie sich abgeregt haben, nachdem Sie dieses Posting gelessen haben. Machen Sie sich und mir bitte einen gefallen. Denken Sie mal darüber nach ob dieser kleine impertinänte Idiot der das geschrieben hat, vielleicht doch nicht so ganz unrecht hat! Ich würde es mir wünschen, habe aber meine begründeten Zweifel.

      Denk mal nach mein Freund Motzki. Aber nicht um mir einen gefallen zu machen. Mach Ihn dir selbst.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 21:07:26
      Beitrag Nr. 251 ()
      biotron,

      ich stehe absolut auf dem standpunkt, daß DAS UNTERNEHMEN NACHZUWEISEN hat, daß die bilanzen, etc. der wirtschaftlichen wahrheit entsprechen.

      und zwar ein bißchen plötzlich.

      wenns ums geld geht sind sie schuldig bis zum beweis des gegenteils !
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 21:19:29
      Beitrag Nr. 252 ()
      Zum Thema Fakten;

      Washington (vwd) - Der Präsident der US-Federal Reserve, Alan Greenspan, hat am Dienstag unterstrichen, dass die Notenbank den Zielsatz für die Fed Funds Rate nicht anheben wird, solange sich nicht ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft abzeichnet.

      Die Fed werde damit so lange warten, bis die wachstumsbeschränkenden Faktoren so weit verschwunden seien, dass die kräftigen Fundamentaldaten wieder voll zum Vorschein kämen (...)

      "Die Mitglieder des Board of Governors und die Präsidenten der regionalen Federal Reserve Banks erwarten, dass die Wirtschaft in den kommenden sechs Quartalen schnell genug wachsen wird, um die momentane Unterauslastung von Kapital- und Arbeitsressourcen auszugleichen", betonte die Notenbank. Steigende Umsätze, erhöhte Profitabilität, fiskalische Anreize und der Wunsch, am technischen Fortschritt teilzuhaben, sollten zur Erhöhung der Ausrüstungs- und Softwareinvestitionen der Unternehmen beitragen, prognostizierte die Fed.

      Die Einkommen der Haushalte werden nach Ansicht der Fed von verbesserten Bedingungen am Arbeitsmarkt und einem robusten langfristigen Trend beim Produktivitätsfortschritt profitieren, entsprechend sollten die Ausgaben zunehmen, erklärte die Fed.

      Der Überhang der Lagerbestände aus dem Vorjahr sei abgebaut, nun begännen die Unternehmen, die Lager wieder zu füllen auf Grund der Überzeugung, dass die Erholung der Umsätze stabil sei.

      Die Prognose der Notenbank für das Wachstum des US-BIP 2003 lautet auf 3,50 bis 4,00 Prozent. Die Fed deutete darüber hinaus an, dass bis in das kommende Jahr hinein keine ernsten Inflationsgefahren abzusehen seien. Die Teuerung gemessen am Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) werde 2003 zwischen 1,50 und 1,75 Prozent liegen. Damit prognostizieren die Volkswirte der Notenbank exakt die gleiche Spanne wie für das laufende Jahr. Gründe für eine kaum veränderte Kerninflation seien der Produktivitätsfortschritt, der den Kostendruck in Schach halte, ein ausreichendes Angebot an Produktionsfaktoren und weithin geteilte Erwartungen an die Inflation.

      Unter Berücksichtigung der Energiepreise sei eine etwas höhere Rate zu erwarten, da die Energiepreise im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen seien. Für die Arbeitslosenquote erwartet die Fed, dass sie im vierten Quartal 2003 auf durchschnittlich 5,25 bis 5,50 Prozent fällt und damit niedriger ausfällt als im vierten Quartal 2002. Für letzteres prognostizieren die Fed-Volkswirte eine Quote von 5,75 bis 6,00 Prozent.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 21:36:32
      Beitrag Nr. 253 ()
      Hi BicMac,

      hast ein seltsames Rechtsverständnis.

      Ich hoffe aber dies beschränkt sich auf die Unternehmensbilanzen. Wo es dir frei steht ob du investiertst oder nicht.

      Ich zumindest find die tragende Säule unseres Staatssystems der Unschuldsvermutng gar nicht verkehrt. Wobei es soll angeblich Menschen geben, die nicht in einem Rechtsstaat leben wollen.

      Ich gehöre nicht dazu, ich bin froh in einem Rechtsstaat zu leben, auch wenn dieser seinen Preis hat.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 21:52:59
      Beitrag Nr. 254 ()
      biotron,

      nee, hat nichts mit unschuldsvermutung im strafrecht zu tun - da liegst du ziemlich falsch. ich habe extra "wirtschaftlich" betont.

      tatsächlich muß ich immer wieder verirrte schafe zurechtweisen. bei comroad gab es genug, die lange behauptet haben, es wäre ja nichts bewiesen.

      mit gerichtsurteil bewiesen ist es bis heute nicht !

      die selben leute haben allerdings dann plötzlich nicht nur nach dem staatsanwalt gerufen, sondern gleich nach der russenmafia und der steuerbehörde :D und wollten wesentliche bürgerrechte aufheben !

      ähnliche zustände bei thiel. ein paar ex-pusher wollen günni auch physisch ans leder .... tztztztz.
      schlechte verlierer !

      übrigens, verstößt eine bank, die dir oder mir einen unbesicherten 100 mio € kredit verweigert, gleich gegen grundsätze des rechtstaats ? :laugh:
      und WIR sind doch nun wirklich seriöse, solide menschen.

      wer das geld der anleger haben will, muß beweisen daß er vertrauenswürdig ist.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 22:17:07
      Beitrag Nr. 255 ()
      Hi BicMac,

      mir reicht ein akzeptables Risiko / Chance Verhältnisses. Beim Risko kalkuliere ich manchmal mehr, manchmal weniger Risiko ein.

      Je nachdem.

      Aber ich gehöre auch nicht zu den Anlegern, die wenn Sie ausgetrickst werden, wie ich z.B: in DLog von respekt Tricky Hübner, gleich zu Mama laufen.

      Ich bin alt genug um zu Wissen auf was ich mich einlasse und gehe davon aus da es alle anderen ebenfalls sind.

      Weswegen ich kein bis sehr wenig Verständnis habe für diese kleine Kinder und möchtegern habe.

      Was ich nicht so gut finde und fand war, das Verhalten einiger Banken in der Hochphase des Hypes. Wo damals eine meiner Bekannten (ca. 50 und noch nie was mit Börse zutun gehabt.) von Ihrem "Bankberater" überzeugt wurde im März 2000, Ihre Bundesschätzchen nicht zu erneuern sonder stattdessen in Multimediafonds zu investieren.

      Da schwillt mir der kam. Das nenne ich Unverantwortlich. Dagegen versuche ich zu kämpfen.

      Aber wenn sich einer auf das Spiel einläst, sollte er wissen was er spielt und ob er gut genung ist. Wenn er es nciht weis. Selbst schuld und seine Kohle ist mir.

      Gruss

      Biotron

      PS: Es gibt ein paar Punkte (Meine elementaren Grundwerte, die mir zumindest wichtiger sind als Geld) auf die reagiere ich sehr empfindlich. Wie z.B: das möglicherweise in Frage stellen des Rechtsstaatsprinzips. Besonders da ich nicht sehe, wo ich da Grenzen ziehen sollte. Hier gilt, es hier nicht mehr? Deswegen kenne ich da sehr wenig toleranz. Was ich dann ja auch sage.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 22:29:54
      Beitrag Nr. 256 ()
      biotron,

      das mit dem chance/risiko-verhältnis sehe ich auch so.
      manchmal liegt man eben daneben - dann wird halt die reissleine gezogen.

      leider gibt es aber viel zu viele, die zuerst HURRAH schreien - und hinterher BETRUG.
      oft genug völlig zu unrecht - auch solide firmen gehen pleite, es muß kein betrug sein.

      übrigens - ich bin völlig deiner meinung daß die elementaren grundrechte wichtiger sind als geld.

      nur bitte NIE wirtschaftliche beweislast mit rechtlicher beweislast verwechseln. als aktionär habe ich keinen grund, glaubenskriege auf meinem rücken und auf meine kosten ausführen zu lassen.

      tricky hübi hat übrigens noch ein großes aktienpaket - und er hat 5 mio € ins unternehmen eingeschossen.
      ob erfolgreich ist fraglich - aber immerhin, er kämpft !
      im vergleich zu günni mit seinem zelebrierten aktienkauf :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 22:38:20
      Beitrag Nr. 257 ()
      @biotron #252

      zum thema `fakten`.

      bitte, was sind denn fakten?? den ausdruck finde ich sehr witzig in diesem zusammenhang. auf die offiziellen wirtschaftsdaten ist doch schon lange kein verlass mehr. niemand weiss, wie die wirklich aussehen, da sie ständig revidiert werden, wie es gerade passt (kurse machen die nachrichten). das ist kosmetik pur, oder glaubst du, dass eichel uns angesichts der brisanten lage ein anderes märchen als das vom kommenden aufschwung auftischen kann, zumal im wahljahr?? rapunzel lässt ihr blondes haar wachsen, und wir krabbeln alle daran hoch, ja? da glaub ich doch eher ans rumpelstilzchen, das muss noch ein bisschen im untergrund toben und wüten, und keiner errät seinen namen.

      den amis sitzt soviel im nacken, die können gar nicht mehr anders als fälschen und lügen. auch wenn sie langsam merken, dass die fünfmal verdünnte gemüsesuppe irgendwann schlecht wird, sie muss noch mal rauf auf den tisch - wir müssen ja sparen, es schmeckt nicht, aber rutscht grad noch - durchhalten gegen den brechreiz.

      was viel mehr zählt, ist das sentiment, und da sehe ich momentan chancen. nicht, dass ich an eine sommerrally glaube, aber schon daran, dass man mal so zwei monate lang mit etwas engagement und recherche erfolgreiches stockpicking betreiben könnte, bevor es dann runtergeht zu den september-lows und weiter. wenn nämlich jeder glaubt, dass short sein an der börse die einzige möglichkeit ist, geld zu verdienen, dann stimmt was nicht. wieviel crash-potenziel tatsächlich vorhanden ist, das dürfte inzwischen jeder wissen.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:43:16
      Beitrag Nr. 258 ()
      Hi cabinda,

      was sind Fakten? Ist echt eine gute Frage, besonders an der Börse.

      Aber einer der Fakten ist, das die FED ein US-Wirtschaftswachstum von 3.5-4.0% momentan zumindest öffentlich erwartet. Was einer Anhebung der bisherigen erwartungen für 02 von 0.5% bedeuted. Das ist ein Fakt.

      Ob dahinter bewusste Irreführung steckt oder nicht ist spekulation. Das Intel seine Earninngs verfehlen könnte, war bis vor einer Stunde spekulation, jetzt ist es Fakt.

      Aber ich möchte hier jetzt nicht den Oberlehrer rauskehren, denn der steht mir nicht.

      Denn den einzigen Statistiken dennen ich traue, sind die die ich selber gefälscht habe. Weswegen ich das mit den "Fakten" ein wenig ironisch gemeint habe, leider wird Ironie nicht immer Verstanden. Weswegen ich manchmal falsch verstanden werde, weil ich des öftern sehr ironisch bin. Oftmals bin ich auch sarkastisch und sogar zynisch. Mein Frauchen schaut mir dann immer auf die Stirn, wenn Sie sich nicht sicher ist Ob ich etwas ironisch, zynisch, sarkastisch oder ernst meine. Scheine meine Stirn in Falten zu legen, sobald ich etwas ernst meine.

      Ich glaube nicht das denn Amis der Arsch auf Grundeis geht, denn man sollte nie vergessen, die haben die Fed und somit die Lizens zum Gelddrucken. Das Deswegen dem Rest der Welt der Arsch auf Grundeis geht, kann ich Verstehen und Nachvollziehen. Denn wär möchte schon mit Wertlosen Geld bezahlt werden? Deswegen mache ich mir um die Amis und die Verschuldungsdiskussion keine Gedanken. Brauchen die Kohle, können Sie jederzeit jede beliebige Menge davon drucken. Also wo soll da das Problem sein? (Stirn ganz leicht in Falten)

      Gibt es einen besseren Kaufzeitpunkt als wenn schon alle verkauft haben und sich noch obendrein Aktien geliehen haben die Sie schon wieder verkauft haben? Wann soll ich denn bitteschön Aktien kaufen? Etwa wenn schon alle Ihr gesamtes Geld in Aktien investiert haben und somit keine Aktien sich mehr leisten können? (Ein paar Falten mehr auf der Stirn.)

      Wie du weist glaube ich nicht an die ganzen Weltuntergangszenarien und wenn die Welt doch untergehen sollte, ist es doch auch egal. Ich hatte zumindest die Hoffnung und habe positiv in die Zukunft geblickt. Weswegen ich glaube, ich die bessere Zeit bis zum Weltuntergang hatte. Als all diejenigen, die sich vorm Weltuntergang gefürchtet haben.

      Und wenn die Welt doch unter gehen sollte, keine Angst, das bekomme ich dann schon mit, ist dann aber auch egal. (Nennt man sowas Fatalismus oder positives Denken?)

      Warum soll ich mir meine Stimmung von einem Weltuntergang verderben lassen? Entweder er kommt, dann kann ich es eh nicht ändern, war aber bis dahin guter Laune, oder der Weltuntergang kommt nicht und ich hatte recht, weswegen ich dann auch wieder guter Laune bin.

      Wie du siehst ich kann durch diese Einstellung, besonders in trüben Zeiten, nur gewinnen.


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:56:11
      Beitrag Nr. 259 ()
      Hi BicMac,

      zu 256 kann ich nur zustimmen.

      Und was tricky Hübner betrifft. Auch wenns mich ne Menge Kohle gekostet hat, Ich mag den alten Sack und wie er mich aufs Kreuzgelegt hat, Respekt. Das ist halt das Risiko wenn man sich mit so Leuten wie tricky Hübner in Bett legt. Aber was solls, ich mag solche Leute, weswegen auch DLog recht weit oben auf meiner WL steht.

      Respekt tricky Hübner!

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 00:01:35
      Beitrag Nr. 260 ()
      hi biotron,

      wer redet denn vom weltuntergang?
      du - nicht ich.

      ich denke nur, dass man nicht mehr langfristig in aktien, schon gar nicht in highblech, investieren sollte, mehr nicht - weil es jahrzehnte dauern könnte, bis wir wieder solch eine aktienblase kriegen.

      ansonsten müssen wir uns mal eine zeitlang bescheiden, was macht das schon, auf wievieles könnte man verzichten. wenn ein krieg kommt, sähe das natürlich anders aus. daran denke ich noch nicht.

      also, deinen verkappten pessimismus, der sich in trotzigem optimismus outet, kann ich ganz und gar nicht teilen.

      (nicht böse sein. wir gehen mal essen, ja.)

      :)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 00:03:07
      Beitrag Nr. 261 ()
      biotron,

      bei schieflage ziehe ich gnadenlos reissleine.
      kein wenn, kein aber.
      sonst hätte ich einen friedhof statt einem depot.

      ich finde auch, daß hübner einen gewissen respekt verdient - im gegensatz z.b. günni.

      auch wenn er den einschuss nicht aus wohltätigen motiven geleistet hat - da haben ihm ziemlich sicher die banken das messer angesetzt, und sein anteil war noch weit mehr wert.
      aber immerhin !
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 01:17:03
      Beitrag Nr. 262 ()
      Hi Cabinda,

      hast ja recht, ich lese zuviel bei Germanastie mit. Das färbt ab.

      Was eine spekualtionsblase und Heilliges Blechle angeht, hoffe ich auch und erwarte es sogar, das wir in den nächsten Jahren nicht wieder so eine Blase wie in den letzten Jahren erleben werden. Trotzdem sehe ich weiterhin in den Sekoten IT, Kommunkation und Biochemie die Wachstumstreiber der nächsten Jahre und ich gehe ebenso davon aus das die überlebenden Firmen extrem gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werden. Was bedeutet, Sie werden hochprofitabel sein. Und es gibt sehr wenig Firmen die Umsatzrenditen jenseits der 50% Marke erwirtschaften können/werden. Aber in dennen möchte ich investiert sein. Weshalb ich diese kaufe.

      Ob ich pessimistisch bin, ich glaube eigentlich nicht. Wenn ich mir mein Depot so ansehe JAAAAAA!

      Komme mir ein wenig so vor wie

      Kaufe es könnte tiefer gehen, ich kaufte und es ging!

      Ist ein wenig Galgenhumor oder zumindest der Versuch davon.

      Was das essen betrifft, jederzeit gerne, besonders wenn ich Zahlen darf. Hab mich in der letzten Zeit an der Börse so daran gewöhnt und ich bin halt ein Gewohnheitstier.

      Bis dann


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 01:46:34
      Beitrag Nr. 263 ()
      Hi BicMac,

      bei Schieflagen oder fehlgeschlagenen Spekulationen, ziehe ich auch ohne Rücksicht auf Verluste die Reisleine, egal ob es mir weh tut oder nicht. Wie z.B: DLog.
      Aber solange sich nicht die Faktenlage und / oder meine daraus resultierende Situationsanalyse nicht ändert, ziehe ich die Dinger durch. Ausser natürlich ich erkenne irgendwo bessere und / oder grössere Chancen. Da bin ich dann flexibel und schliesse die Position und eröffene eine neue.

      Im Endeffekt ist mein einziges Bewertungskriterium für meine Positionen, würde ich mir diese Position zum jetztigen Kurs bei der jetztigen Faktenlage kaufen?
      Ja, ich behalte Sie. Nein, ich schliesse Sie. Weshalb meine Verkaufsentscheidungen relativ unabhänig (weil irgendwie mag ich es nicht, wenn ich Positionen im Verlust schliesse. Muss aber leider manchmal sein, wenn man überleben will) davon treffe ob ich im Verlust bin oder nicht.

      Was Hübner betrifft, ich habe mir zwar schonmal die Finger an Ihm verbrannt, aber ich finde Ihn gut. Weshalb ich mir auch so ansehe, was der bei DLog so treibt und sobald ich glaube der kriegt das in den Griff, spiel ich bei DLog wieder mit. Chancen stehen nicht schlecht.

      Selbstverständlich hat er sein Geld aus reiner nächsten liebe investiert. Eine Bank würde doch niemanden das Messer an die Kehle setzen? Banken sind doch sozial, solange du Geld hast.

      Genug für heute, allseits eine gute Nacht

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 02:45:06
      Beitrag Nr. 264 ()
      @Biotron,

      Du hast irgendwo mal geschrieben, Du bist in einer Entwicklungsabteilung für Software tätig. Jetzt die Fragen:

      Entwickelst Du selbst mit, also ehr in der technischen Abteilung zu finden oder gehörst Du zu denen die die Sachen letzendlich für den Verkauf vorbereiten, also ehr Kontrolling oder sitzt Du am Ende doch mehr im Vertrieb diejenigen die die entwickelten Produkte verkaufen müssen?

      Wäre mal interessant zu wissen.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 09:18:45
      Beitrag Nr. 265 ()
      @Die Charties riskieren wieder einen Blick in die Glaskugel...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Charttechniker streiten über die Folgen des Dax-Trendbruchs

      Hoher V-Dax deutet auf Ausverkauf hin / September-Tiefs in Reichweite / "Antizyklische Kaufkurse"


      Der deutsche Aktienmarkt steckt wahrscheinlich mitten im Ausverkauf.

      Der langfristige Aufwärtstrend, der seit 1982 intakt war, ist gebrochen.

      "Mit dem Unterschreiten des bisherigen Jahrestiefs von 3947 Punkten hat der Dax seine letzte Chance auf Stabilisierung und Kurserholungen, die über ein kurzes Intermezzo hinausgehen, fürs erste verspielt", sagt Holger Struck, technischer Analyst bei dem Bankhaus M.M. Warburg & Co. Und Staud Research warnt: "Von weiteren Abschlägen muß ausgegangen werden." Das durch den Trendbruch ausgelöste Abwärtspotential reiche mittelfristig über die Tiefstände von September 2001 hinaus, die der Dax nach den Terroranschlägen bei 3539 Punkten (am 21. September im Handelsverlauf) und 3780 Punkten (am 21. September zu Handelsschluß) erreichte.Nach Ansicht von Michael Riesner, technischer Analyst bei der DZ Bank, wird es hingegen schon in der kommenden Woche eine "reflexartige Erholung" geben.

      "Der Dax markiert in dieser Woche das Tief für die nächsten ein bis zwei Jahre", erwartet er. Schon seit Anfang dieses Jahres prognostiziert Riesner unbeirrt "das zyklische Tief" für Mitte Juli. "Negative Ausreißer bis auf 3700 Punkte sind in den nächsten Tagen drin; der Markt wird dann aber von diesem tiefen Niveau aus eine starke Sommerrally starten."Entsprechend fällt Riesners Empfehlung aus: "Aktienkurse unter 4000 Dax-Punkten sind antizyklische Kaufkurse." Der Dax werde nach dem Bruch des Aufwärtstrends, der derzeit bei rund 4100 Punkten verläuft, sehr schnell wieder über die Trendlinie springen. "Die hohe Volatilität gemessen am V-Dax zeigt, daß sich der Markt endlich in der lange erwarteten Ausverkaufsphase befindet", sagt Riesner.

      Der V-Dax zeigt, mit welchen Schwankungen des Dax die Akteure am Terminmarkt im Schnitt für die kommenden Monate rechnen. Bei der Berechnung verwendet die Deutsche Börse die impliziten Volatilitäten von Optionen auf den Dax. Je höher die Schwankungen sind, desto teurer ist der Kauf von Optionen. Da viele professionelle Anleger Optionen zur Absicherung ihrer Aktienpositionen verwenden, ist der V-Dax ein Maß für die vorhandene Verunsicherung. Die Unsicherheit gemessen am V-Dax hat jetzt ein Ausmaß erreicht, wie sie in diesem Zeitraum nur nach den Terroranschlägen im September 2001 und beim Ausbruch der Asien-Krise im Herbst 1998 gemessen wurde.

      Zu beiden Zeitpunkten erfolgte in dieser extremen Situation eine Wende am Aktienmarkt nach dem Motto: Ein Aufschwung wird geboren in größter Unsicherheit. Zu dieser Unsicherheit gehören auch hohe Tagesschwankungen, Gerüchte um Interventionen von Notenbanken, erzwungene Verkäufe von Versicherungen, angebliche Vorgaben der Banken an ihre Händler, ihre Aktienrisiken abzubauen, und eine starke Aktivität von Hedgefonds.Daß der Dax trotz der sehr guten Vorgaben der Wall Street am Dienstag mittag wieder unter Druck geriet, wertet Riesner als Zeichen, daß der Ausverkauf (Sell-Out) tatsächlich im Gange ist. "Bislang waren die angeblichen Sell-Outs auf einen Tag beschränkt. Am folgenden Tag setzte stets eine Erholung ein. Wenn nun die Erholung sofort wieder verpufft und die Kurse weiter fallen, dann macht sich Panik breit. Diese Panik brauchen die Märkte, um gereinigt aus der Baisse hervorzugehen." Riesner rechnet damit, daß Technologiewerte im Dax die seiner Ansicht nach bevorstehende Aufwärtsbewegung anführen werden.
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 09:33:44
      Beitrag Nr. 266 ()
      biotron,

      bezüglich reissleine ist bei mir der kurs die nachricht.
      ich gehe davon aus, daß manche mehr wissen als öffentlich bekannt :):)
      und ich steige lieber mit kleinem verlust aus.
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 09:49:45
      Beitrag Nr. 267 ()
      @Guten Morgen...

      Und vielen Dank für die ganzen privaten Meinungen.
      Wirklich tolle Leistung.
      In wenigen Tagen wird hier kein Schwein mehr reinschauen,
      weil hier nur noch Glaubenskriege stattfinden.
      Und nebenher wird der Initiator, von immer denselben Leuten als Lügner und Depp hingestellt.

      Also meine lieben Freunde.
      Ich denke,

      dass ich im Laufe des Tages diesen Thread dichtmachen werde.

      Auf solchen Mist habe ich keine Lust.
      Sie wissen ja, wie Sie einen neuen eröffnen können.

      Da können Sie dann gerne weiter schwadronieren.

      @Biotron..

      Sie wären wirklich der aufrechte US-Bürger.
      Erst wenn alle Beteiligten gestehen,
      dann haben Sie das,
      was für Sie ein Beweis ist.
      Wenn Sie nicht in der Lage sind diesen Tag am Chart richtig zu interpretieren,
      ist dies Ihr Problem.

      Aber bitte hören Sie auf, hier solche Vorwürfe zu äussern.

      Dass es eine Eingreiftruppe gibt,
      welche tatsächlich tätig wird, ist einwandfrei erwiesen..!
      Und jeder der wollte, konnte dies an diesem Tag auch sehen.
      Solche Aktionäre liebe ich.
      Warten, bis die Scheisse so richtig am dampfen ist.

      Und genau derselbe Anleger verlangt permanente Professionalität.
      Darunter verstehe ich, dass er in der Lage ist Dinge zu erkennen,
      welche dem breiten Publikum noch verschlossen sind.
      Selbst die Spatzen hatten gestern diese Meldung vom PPT von den Dächern gepfiffen.
      Sie tun so, als wäre ich der einzige hier gewesen.

      Die ganzen Wirtschaftszahlen,
      welche Sie hier ins Forum stellen,
      sind aber völlig glaubwürdig oder..?

      Cabinda hat dies schon in etwa richtig beschrieben.
      Dem habe ich nichts hinzuzufügen....

      HM
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 10:27:30
      Beitrag Nr. 268 ()
      Hier nochmals ein Bericht der FTD über das Vertrauen.
      Vertrauen hat ja auch immer damit zu tun,
      ob jemand mit Menschen oder anderen wichtigen Merkmalen umgeht,
      oder in der Vergangenheit umgegangen ist....

      Wenn ich dies richtig interpretiere,
      scheint hier letzthin das Vertrauen nachgelassen zu haben.
      Warum wohl..?
      Vielleicht weil über die Masen hinaus gelogen&betrogen wurde
      und somit wirklicher Schaden für die Anleger entstanden ist.

      Fest steht jedenfalls, dass wer hier zu viel vertrauen mitbrachte
      heute vor massiven finanziellen Problemen steht.
      Die ganzen 64-65jährigen US-Fond-Anleger werden sich ganz bestimmt fragen,
      warum hier ihr Vertrauen so rüde enttäuscht wurde.
      Und ich kann mir sehr gut vorstellen,
      dass sie das nächste mal, ein wenig vorsichtiger sind.....

      Soviel zum Thema vertrauen.......

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aus der FTD vom 17.7.2002

      Kolumne: Vertrauenskrise in den USA

      Von Stephan-Götz Richter

      Der amerikanische Kongress lässt sich von der Wirtschaftslobby beherrschen. Damit riskiert er, dass die Bürger den Glauben an ihre Politiker verlieren.

      Wie die Börse steht auch die Demokratie auf einem wackligen Fundament. Beide Institutionen basieren auf dem Vertrauen der Bürger und der Investoren. Ist dieses Vertrauen einmal erschüttert, lässt es sich nur schwer wieder herstellen. Das ist in Amerika bereits geschehen. Bei dem einstigen Wirtschaftsmusterknaben - das beweisen die Bilanzierungsskandale bei Enron und Worldcom - liegt vor allem in Sachen Corporate Governance und Buchführung einiges im Argen. Die Anleger werden ihre Skepsis nur schwer überwinden können, wenn überhaupt.

      Gleichzeitig droht eine andere Entwicklung die Grundfesten der amerikanischen Demokratie zu erschüttern. Der in Washington allgegenwärtige Lobbyismus und die mangelnde Transparenz des Parlaments erwecken den Eindruck, die Politiker wollten ihre Wähler für dumm verkaufen. Auf diese Weise könnten die Bürger den Glauben daran verlieren, dass die gewählten Volksvertreter wirklich in ihrem Interesse handeln.

      Keine Scham bei Spenden

      Wenn es beispielsweise um die Finanzierung des nächsten Wahlkampfs geht, kennen die Kongressabgeordneten kaum ein Tabu. Es ist an der Tagesordnung, dass Abgeordnete Spenden von Unternehmen entgegennehmen - obwohl sie die dazugehörige Branche im Interesse des Volkes regulieren.

      Zwar ist das US-Wahlkampfspendengesetz erst kürzlich überarbeitet worden. Ohne Zweifel werden die Änderungen jedoch in absehbarer Zeit schon wieder umgangen. Die Unternehmen, die in Washington am meisten zu verlieren haben, werden sich auch weiterhin den direkten Zugang zur Macht zu sichern wissen - in der Hoffnung, dass sie dem Kongress über großzügige Finanzspritzen die Gesetzestexte diktieren können.

      Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang die Reaktion der Politiker auf die jüngsten Skandale in den USA. Angesichts der Bilanzfälschungen bei Enron und Worldcom scheint eine Überarbeitung der amerikanischen Rechnungslegung zwar notwendiger denn je. Jeder Reformversuch scheitert jedoch an der Macht der großen Wirtschaftsprüfungsunternehmen, die de facto fast jede bedeutende Gesetzesänderung verhindern können - nicht zuletzt dank ihrer großzügigen Wahlkampfspenden.

      Nicht umsonst ist George W. Bush in seiner jüngsten Rede nicht auf die Reformvorschläge der Demokraten eingegangen. Und selbst wenn der Senat eine Reform verabschieden sollte, muss sie noch immer das weniger reformfreudige US-Repräsentantenhaus passieren - und vom Präsidenten unterschrieben werden.

      Starke Lobby der Wirtschaftsprüfer

      Es wäre sicher verfehlt, den Enron-Skandal allein Arthur Andersen anzulasten. Bilanzierungsprobleme durchziehen die gesamte Branche der Wirtschaftsprüfer; und nur schärfere Gesetze können hier Abhilfe schaffen. Doch solange die Prüfungsunternehmen mit ihren Spenden das politische Überleben der Abgeordneten sichern, beschränken sich die Politiker lieber auf große Worte - und verhindern hinter den Kulissen, dass den Worten auch Taten folgen. So hat die "Accounting"-Lobby die Reformentwürfe, die kurz nach der Enron-Pleite vorgestellt wurden, nicht nur erfolgreich blockiert. Sie arbeitet zudem mit Hochdruck an einer weiteren Verwässerung der Gesetze.

      Bis jetzt haben die amerikanischen Wähler gutgläubig darauf vertraut, dass der Kongress zumindest das Nötigste unternimmt, um die Macht der großen Konzerne zu regulieren und die Öffentlichkeit vor Schaden zu bewahren. Nun aber müssen sie feststellen, dass der Kongress seit langem von der Wirtschaftslobby beherrscht wird.

      Die meisten Wähler sind schockiert, dass ihre Interessen bei der Gesetzgebung offenbar keine große Rolle spielen. Der Umgang mit dem Fall Enron scheint dieses Gefühl nur zu bestätigen. Auch nachdem Arthur Andersen wegen Betrugs verurteilt wurde, bleibt der politische Einfluss der Wirtschaftsprüfer ungebrochen.

      Anlass zur Hoffnung

      In der Tat hat sich in Amerika keine der beiden großen Parteien dem Einfluss der Wirtschaftslobby erfolgreich entzogen. Dadurch haben die Bürger ihr Vertrauen in den US-Kongress und in die politischen Parteien verloren, und damit in das gesamte politische System. Sollte das Vertrauen der Bürger in die Demokratie ebenso schlagartig schwinden wie das Vertrauen der Anleger in die Börse, wäre eine Verfassungskrise nicht auszuschließen.

      Und doch besteht Anlass zur Hoffnung. Immerhin ist es nicht das erste Mal in der amerikanischen Geschichte, dass der Kongress zum Spielball der großen Unternehmen zu werden droht. Auch gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Bürger die Hoffnung verloren, dass die Politiker die Macht der Konzerne eindämmen könnten.

      Die damalige Krise führte dazu, dass die Regierung am Ende mehr Macht inne hatte als je zuvor und in immer mehr Bereiche der Wirtschaft regulierend eingriff. Diese Entwicklung sollten sich die Wirtschaftslobbyisten im Capitol und die Verteidiger der "freien Marktwirtschaft" vor Augen halten.

      Stephan-Götz Richter ist Herausgeber von theGlobalist.com

      © 2002 Financial Times Deutschland

      http://www.ftd.de/pw/in/10266390891...l?nv=cd-divnews
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 10:38:42
      Beitrag Nr. 269 ()
      Hier einmal ein

      Comparing S&P500 von 1975/2002...!



      Dieses Szenario muss nicht eintreten liebe User.
      Aber ein wenig darüber nachzudenken,
      sollte keine unüberwindliche Angelegenheit darstellen...;)
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 10:46:05
      Beitrag Nr. 270 ()
      Wie ist das eigentlich,

      wenn die Cash-Zuflüsse
      in die USA so langsam versiegen...:rolleyes:

      Wenn ich mich hier auch an andere Foren so umhöre, beschleicht wohl nicht nur Motzke das Gefühl,
      als wenn die Leute langsam das Mittel,-Langfristige Vertrauen in diesen Wirtschaftsraum verlieren.

      Was dies wohl für diese Region an Auswirkungen hervor ruft..;)

      Avatar
      schrieb am 17.07.02 10:50:14
      Beitrag Nr. 271 ()
      @Und um die Diskussions-Richtung wieder anzugeben,
      ein wie immer zu heftigen Reaktionen anregender Leuschel....(hihihi..)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Roland Leuschel

      Kommt jetzt die grosse Sause? - Nasdaq Composite bei 500?

      Es weht ein Parfüm von 1929 durch die Börsensäle der Welt. Seit Monaten warne ich in dieser Kolumne vor der Möglichkeit eines erneuten Rückschlags der amerikanischen Konjunktur (Double Dip). Es gab noch eine solche Stimme in Amerika, Stephen Roach von Morgan Stanley, er machte sich bei seinem Arbeitgeber und seinen Kollegen beim Vertreten derselben These seit Monaten unbeliebt. Er hat es schwerer, ich habe weder Vorgesetzte noch Kollegen, und ich schreibe heute klar und deutlich : Jetzt wird es doch wahrscheinlich, dass der Double Dip kommt, nachdem in Amerika am letzten Freitag das Konsumentenvertrauen vom Monat Juni regelrecht eingebrochen ist. Damit dürfte die vor einigen Wochen angekündigte Erholung an den Aktienmärkten kürzer ausfallen und wahrscheinlich schon zu Ende sein. Ja es droht die grosse Sause, von der ich bereits Mitte Juni gesprochen habe . Ich wiederhole gerne die Berechnungen eines der besten Chart-Technikers, Saiger aus Salzburg, der in seiner Studie « AKTIEN – Höllenfahrt bis Oktober » eine verblüffende Ähnlichkeit der Extrembaisse des Nikkei 225 vom Januar 1990 bis August 1992 mit dem Nasdaq Composite vom März 2000 bis heute feststellte. Nach seinen Berechnungen würde sich der Nasdaq bis Oktober dieses Jahres zwischen 955 und 460 einpendeln. Ein gewaltiges, weltweites Beben an den Aktienmärkte würde damit stattfinden, und die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario wäre sehr gross, sollte der Nasdaq Composite sein Tief vom September 2001 von 1.387 unterschreiten, und dies ist ja schon geschehen. (Fragen Sie den Midas Investment Report IV/V 20022 unter der e-mail Adresse « midas-invest@gmx.net »nach.)

      Aber ja nicht die Hoffnung verlieren. Der ehemalige Chefökonom der US-Investmentbank Merrill Lynch, Donald Straszheim, hat in der vergangenen Woche eine Studie veröffentlicht, in der er die heutige Lage mit 1929 und dem japanischen Kollaps in den 90er Jahren vergleicht. Die frohe Botschaft : Die Investoren an der Nasdaq gingen davon aus, ihre Verluste in wenigen Jahren wieder auszugleichen. Dies könne aber durchaus auch 25 Jahre dauern. Na denn Prost !
      Auch die angesehen FAZ wagt ständig Beruhigungsversuche ihrer Leserschaft. Unter dem Titel « Keine Wiederholung von 1929 » wurden drei Experten ausgewählt, die aus verschiedenen Gründen darlegen, « warum es diesmal anders ist ». (Übrigens dieser Satz ist der teuerste im Investmentgeschäft.) Markus Stahl hat die simpelste aller Erklärungen : « Der grosse Unterschied zwischen 1929 und heute besteht darin, dass man um die Erfahrungen von 1929 weiss. » Ich empfehle diesen Experten die Protokolle der amerikanischen Notenbanksitzung vom 24. September 1996 einmal genau nachzulesen. André Wetzel vom Deutschen Aktieninstitut hat da ein feines ökonomisches Gespür : Während der Crash von 1929 der Vorbote zur folgenden grossen Depression gewesen sei, liege heute immer noch ein moderates wirtschaftliches Wachstum vor. Der Autor möge sich noch etwas gedulden, und das Platzen der Dollarblase, sowie der Immobilienblase in einigen Regionen Amerikas und Grossbritannien abwarten. Strahlender Optimismus bei der Expertin, Gertrud Traud von der Bankgesellschaft in Berlin : « Die Situation ist heute wesentlich günstiger als 1929 oder auch im Falle Japans. Der geschicktere Einsatz der Geldpolitik … » Auch dieser Expertin rate ich einmal die Protokolle des US-Untersuchungsausschusses aus dem Jahre 1932 in Ruhe nachzulesen, in dem die Ursachen des Börsencrashs ausfindig gemacht wurden : Bilanzfälschungen, Insiderhandel in grossem Umfang, Marktabsprachen und vor allem eine « allgemeine Selbstbedienungsmentalität » in den Chefetagen der Konzerne.

      Bleiben Sie in Bonds und Cash

      Ich wiederhole gerne, auch wenn es viele Anlagestrategen der Investmentbanken erzürnt, wer seit Anfang der 70er Jahre in Deutschland sein Geld in Anleihen angelegt hat, hat mehr verdient als mit Aktien. Sie können es mit einem einfachen Vergleich des Rex zum Dax nachrechnen. Wer zu Beginn der allgemeinen Aktienhausse, als Reagan an die Regierung kam und den unglücklichen Carter ablöste, wer also 1981 sein Geld in 30-jährige amerikanische Staatsanleihen investierte, der hat rund 15% per annum eingesteckt und kann es noch weitere 10 Jahre tun. Er hat dabei keinerlei Kosten gehabt. Natürlich leben die Investmentbanken und Fondsgesellschaften von den verschiedenen Kommissionen, und wenn sie in diesen 20 jahren so ein Portefeuille 10 oder 15 mal umgeschichtet haben, dann war das für die Banken ein lukratives Geschäft. Aber die Rechnung des Anlegers sieht nun mal anders aus.

      Ich halte eine weitere Zinsenkung für durchaus möglich (siehe Kolumne vom 2.7.). Der Plan Alan Greenspans, die Hubschrauber der US-Armee einzusetzen, um in den Grosstädten Milliarden von Dollarscheinen abzuwerfen, ist jedoch nur ein schlechtes Gerücht. Wegen eines eventell geplanten Irak-Angriffs hat Präsident Bush alle verfügbaren Hubschrauber blockiert.

      Roland Leuschel, 14.7.2002

      P.S. Am kommenden Donnerstag erscheint in dem Anlegermagazin Boerse Online ein Artikel « Das Geld ist nicht kaputt, es befindet sich nur in anderen Händen ». Ich wiederhole dort meine x-te Attacke seit 6 Jahren gegen den Hohenpriester der Blasen Alan Greenspan und frage, ob Präsident Bush diesen Namen auf seiner Liste von Leuten stehen hat, deren Fehlverhalten die Regierung zu « bestrafen » gedenkt.

      16.07.2002
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 10:56:00
      Beitrag Nr. 272 ()
      @Bis die Tage liebe Freunde...;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 17:35:23
      Beitrag Nr. 273 ()
      @Guten Abend liebe Aktionäre....;)

      Nachdem sich nun die Gemüter ein wenig beruhigen konnten,
      geht es also weiter mit all den positiven News vom Parkett.

      Um hier einen Ausgleich zu schaffen,
      hatte ich gestern einen neuen Diskussions-Thread eröffnet.

      Leider ist hier was schief gelaufen,
      womit er in einem anderen Forum gelandet ist.

      Es soll und kann über Märkte, usw.. diskutiert werden.
      Und auch ich werde dort gerne das eine oder andere dazu beitragen.

      Aber ich bitte dies in dem neuen Thread zu machen,
      welcher jeden Moment hier auftauchen könnte...;)


      Diese abstruse Diskussion erst kürzlich über Renten,-Alte Menschen,-
      usw.. hat einfach den Rahmen gesprengt.

      Von Stil einmal abgesehen.

      Solche Dinge möchte ich in meinen Threads nicht haben.
      Von wegen Lebenswert, usw..!

      Da sollten einige doch erst nochmals darüber nachdenken,
      bevor sie hier solche Dinge in ein öffentliches Forum stellen.

      Dieser Thread hier, ist wirklich nur als News-Thread,
      mit dem einen oder anderen Kommentar gedacht.

      Ich bitte dies nun wirklich einzuhalten, wie von mir schon mehrmals erbeten...!

      In diesem Sinne nun also weiter im Grusel-Kabinet Wallstreet&Konsorten....;)

      Viel Spass wünscht Ihnen wie immer...

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 17:42:11
      Beitrag Nr. 274 ()
      Hier nochmals ein Bericht der FTD über das Vertrauen.
      Vertrauen hat ja auch immer damit zu tun,
      ob jemand mit Menschen oder anderen wichtigen Merkmalen umgeht,
      oder in der Vergangenheit umgegangen ist....

      Wenn ich dies richtig interpretiere,
      scheint hier letzthin das Vertrauen nachgelassen zu haben.
      Warum wohl..?
      Vielleicht weil über die Masen hinaus gelogen&betrogen wurde
      und somit wirklicher Schaden für die Anleger entstanden ist.

      Fest steht jedenfalls, dass wer hier zu viel vertrauen mitbrachte
      heute vor massiven finanziellen Problemen steht.
      Die ganzen 64-65jährigen US-Fond-Anleger werden sich ganz bestimmt fragen,
      warum hier ihr Vertrauen so rüde enttäuscht wurde.
      Und ich kann mir sehr gut vorstellen,
      dass sie das nächste mal, ein wenig vorsichtiger sind.....

      Soviel zum Thema vertrauen.......

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aus der FTD vom 17.7.2002

      Kolumne: Vertrauenskrise in den USA

      Von Stephan-Götz Richter

      Der amerikanische Kongress lässt sich von der Wirtschaftslobby beherrschen.

      Damit riskiert er, dass die Bürger den Glauben an ihre Politiker verlieren.

      Wie die Börse steht auch die Demokratie auf einem wackligen Fundament. Beide Institutionen basieren auf dem Vertrauen der Bürger und der Investoren. Ist dieses Vertrauen einmal erschüttert, lässt es sich nur schwer wieder herstellen. Das ist in Amerika bereits geschehen. Bei dem einstigen Wirtschaftsmusterknaben - das beweisen die Bilanzierungsskandale bei Enron und Worldcom - liegt vor allem in Sachen Corporate Governance und Buchführung einiges im Argen. Die Anleger werden ihre Skepsis nur schwer überwinden können, wenn überhaupt.

      Gleichzeitig droht eine andere Entwicklung die Grundfesten der amerikanischen Demokratie zu erschüttern. Der in Washington allgegenwärtige Lobbyismus und die mangelnde Transparenz des Parlaments erwecken den Eindruck, die Politiker wollten ihre Wähler für dumm verkaufen. Auf diese Weise könnten die Bürger den Glauben daran verlieren, dass die gewählten Volksvertreter wirklich in ihrem Interesse handeln.

      Keine Scham bei Spenden

      Wenn es beispielsweise um die Finanzierung des nächsten Wahlkampfs geht, kennen die Kongressabgeordneten kaum ein Tabu. Es ist an der Tagesordnung, dass Abgeordnete Spenden von Unternehmen entgegennehmen - obwohl sie die dazugehörige Branche im Interesse des Volkes regulieren.

      Zwar ist das US-Wahlkampfspendengesetz erst kürzlich überarbeitet worden. Ohne Zweifel werden die Änderungen jedoch in absehbarer Zeit schon wieder umgangen. Die Unternehmen, die in Washington am meisten zu verlieren haben, werden sich auch weiterhin den direkten Zugang zur Macht zu sichern wissen - in der Hoffnung, dass sie dem Kongress über großzügige Finanzspritzen die Gesetzestexte diktieren können.

      Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang die Reaktion der Politiker auf die jüngsten Skandale in den USA. Angesichts der Bilanzfälschungen bei Enron und Worldcom scheint eine Überarbeitung der amerikanischen Rechnungslegung zwar notwendiger denn je. Jeder Reformversuch scheitert jedoch an der Macht der großen Wirtschaftsprüfungsunternehmen, die de facto fast jede bedeutende Gesetzesänderung verhindern können - nicht zuletzt dank ihrer großzügigen Wahlkampfspenden.

      Nicht umsonst ist George W. Bush in seiner jüngsten Rede nicht auf die Reformvorschläge der Demokraten eingegangen. Und selbst wenn der Senat eine Reform verabschieden sollte, muss sie noch immer das weniger reformfreudige US-Repräsentantenhaus passieren - und vom Präsidenten unterschrieben werden.

      Starke Lobby der Wirtschaftsprüfer

      Es wäre sicher verfehlt, den Enron-Skandal allein Arthur Andersen anzulasten. Bilanzierungsprobleme durchziehen die gesamte Branche der Wirtschaftsprüfer; und nur schärfere Gesetze können hier Abhilfe schaffen. Doch solange die Prüfungsunternehmen mit ihren Spenden das politische Überleben der Abgeordneten sichern, beschränken sich die Politiker lieber auf große Worte - und verhindern hinter den Kulissen, dass den Worten auch Taten folgen. So hat die "Accounting"-Lobby die Reformentwürfe, die kurz nach der Enron-Pleite vorgestellt wurden, nicht nur erfolgreich blockiert. Sie arbeitet zudem mit Hochdruck an einer weiteren Verwässerung der Gesetze.

      Bis jetzt haben die amerikanischen Wähler gutgläubig darauf vertraut, dass der Kongress zumindest das Nötigste unternimmt, um die Macht der großen Konzerne zu regulieren und die Öffentlichkeit vor Schaden zu bewahren. Nun aber müssen sie feststellen, dass der Kongress seit langem von der Wirtschaftslobby beherrscht wird.

      Die meisten Wähler sind schockiert, dass ihre Interessen bei der Gesetzgebung offenbar keine große Rolle spielen. Der Umgang mit dem Fall Enron scheint dieses Gefühl nur zu bestätigen. Auch nachdem Arthur Andersen wegen Betrugs verurteilt wurde, bleibt der politische Einfluss der Wirtschaftsprüfer ungebrochen.

      Anlass zur Hoffnung

      In der Tat hat sich in Amerika keine der beiden großen Parteien dem Einfluss der Wirtschaftslobby erfolgreich entzogen. Dadurch haben die Bürger ihr Vertrauen in den US-Kongress und in die politischen Parteien verloren, und damit in das gesamte politische System. Sollte das Vertrauen der Bürger in die Demokratie ebenso schlagartig schwinden wie das Vertrauen der Anleger in die Börse, wäre eine Verfassungskrise nicht auszuschließen.

      Und doch besteht Anlass zur Hoffnung. Immerhin ist es nicht das erste Mal in der amerikanischen Geschichte, dass der Kongress zum Spielball der großen Unternehmen zu werden droht. Auch gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Bürger die Hoffnung verloren, dass die Politiker die Macht der Konzerne eindämmen könnten.

      Die damalige Krise führte dazu, dass die Regierung am Ende mehr Macht inne hatte als je zuvor und in immer mehr Bereiche der Wirtschaft regulierend eingriff. Diese Entwicklung sollten sich die Wirtschaftslobbyisten im Capitol und die Verteidiger der "freien Marktwirtschaft" vor Augen halten.

      Stephan-Götz Richter ist Herausgeber von theGlobalist.com

      © 2002 Financial Times Deutschland

      http://www.ftd.de/pw/in/10266390891...l?nv=cd-divnews
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 17:43:18
      Beitrag Nr. 275 ()
      Hier einmal ein

      Comparing S&P500 von 1975/2002...!






      Dieses Szenario muss nicht eintreten liebe User.
      Aber ein wenig darüber nachzudenken,
      sollte keine unüberwindliche Angelegenheit darstellen...;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 17:43:53
      Beitrag Nr. 276 ()
      Wie ist das eigentlich,

      wenn die Cash-Zuflüsse
      in die USA so langsam versiegen




      Wenn ich mich hier auch an andere Foren so umhöre, beschleicht wohl nicht nur Motzke das Gefühl,
      als wenn die Leute langsam das Mittel,-Langfristige Vertrauen in diesen Wirtschaftsraum verlieren.

      Was dies wohl für diese Region an Auswirkungen hervor ruft....;)
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 18:02:41
      Beitrag Nr. 277 ()
      Hier noch ein Nachtrag zum gestrigen Tag....!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Wall Street Schlussbericht: US-Börsen schließen im Plus

      Die amerikanischen Börsen haben erneut einen aufregenden Kursverlauf hinter sich. Nach anfänglich hohen Gewinnen mussten diese teilweise wieder abgegeben werden. Zu Handelsende rettete die NASDAQ ein Plus von 1,5 Prozent, der Dow Jones einen Zugewinn von 0,8 Prozent.

      Die laufende Quartalszahlensaison sorgt an den Märkten für Bewegung. Gestern meldeten Firmen wie Intel, Motorola oder Apple ihre Zahlen, heute stehen bei AMD, IBM, Kraft und Siebel aktuelle Berichte an.

      Das US-Handelsministerium berechnete die Veränderung der US-Wohnbaubeginne für Juni 2002. Gegenüber dem Vormonat fiel die Zahl demnach aufs Jahr hochgerechnet um 3,6 Prozent auf 1,672 Baubeginne. Im Mai erhöhten sich die Wohnbaubeginne noch um revidiert 10,8 Prozent auf 1,735 Mio. Beginne. Vorläufig war sogar ein Anstieg von 11,6 Prozent gemeldet worden. Analysten hatten für den Berichtsmonat durchschnittlich nur einen Rückgang auf 1,677 Mio. Einheiten geschätzt.

      Das amerikanische Technologieunternehmen Honeywell hat die Prognosen für das Gesamtjahr zurückgenommen. Aufgrund der schlechten Entwicklung der Bereiche Automation, Controlls, und Spezialmaterialien werden die Erwartungen für das aktuelle Geschäftsjahr nicht erreicht werden können. Demnach wird der Gewinn leicht unter den bisherigen Schätzungen von 2,36 Dollar je Aktie liegen. Analysten waren bisher von 2,34 Dollar je Aktie ausgegangen. Im kommenden Quartal rechnet das Management mit einem Gewinn von 60-61 Cents je Aktie.

      Die J.P. Morgan Chase & Co. Inc., Amerikas zweitgrößte Banken-Holdinggesellschaft, konnte ihren Gewinn im zweiten Quartal erhöhen. Dabei konnte das gute Kundengeschäft das schwache Handels-Geschäft ausgleichen. Der Gewinn vor Sondereinflüssen kletterte auf 1,18 Mrd. Dollar oder 58 Cents je Aktie, nach 786,0 Mio. Dollar oder 38 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Analysten hatten durchschnittlich jedoch mit einem bereinigten Gewinn von 65 Cents gerechnet. Einschließlich der Restrukturierungs- und Fusionsaufwendungen verbesserte sich der Gewinn von 378,0 Mio. Dollar oder 18 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum auf 1,03 Mrd. Dollar oder 50 Cents je Anteilschein.

      Der Dow Jones Wert United Technologies meldete die Ergebnisse für das vergangene Quartal und konnte dabei mit guten Zahlen aufwarten. Dies sei vor allem auf die gute Entwicklung der Aufzug-Sparte Otis zurückzuführen. Demnach erzielte United Technologies einen Gewinn von 624 Mio. Dollar oder 1,23 Dollar je Aktie. Im Vorjahr waren es noch 588 Mio. Dollar oder 1,16 Dollar je Aktie. Die Erlöse lagen für das vergangene Quartal bei 7,3 Mrd. Dollar und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Analysten hatten diesen Umsatz bereits erwartet, beim Gewinn je Aktie allerdings nur mit 1,20 Dollar gerechnet. Aufgrund der guten Entwicklung hob das Management die Prognosen für das Gesamtjahr an. Erwartet wird jetzt in Gewinn je Aktie in Höhe von 4,40 Dollar.

      Der weltgrößte Softdrink-Hersteller Coca-Cola Co. teilte mit, dass sein Gewinn im zweiten Quartal gestiegen ist, was mit der Einführung neuer Softdrinks sowie einer soliden Entwicklung auf dem nordamerikanischen Markt zusammenhängt. Der Gewinn betrug demzufolge 1,29 Mrd. Dollar bzw. 52 Cents pro Aktie gegenüber 1,12 Mrd. Dollar bzw. 45 Cents pro Aktie im Vorjahr. Analysten gingen im Vorfeld von einem Gewinn von 52 Cents pro Aktie aus. Der Umsatz im Quartal konnte deutlich von 4,65 Mrd. Dollar im Vorjahr auf nun 5,37 Mrd. Dollar zulegen.

      Der amerikanische Automobilhersteller Ford ist im zweiten Quartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem er zuvor ca. ein Jahr Verluste geschrieben hatte. Wie das Unternehmen bekannt gab, konnte im vergangenen Quartal ein Netto-Gewinn von 570 Mio. Dollar oder 29 Cents je Aktie erzielt werden. Exklusive Abschreibungen lag der Gewinn sogar bei 610 Mio. Dollar oder 31 Cents je Aktie. Analysten hatten durchschnittlich mit einem Profit von 26 Cents je Aktie gerechnet. Ford profitierte in den vergangenen drei Monaten vor allem von einer verhältnismäßig stabilen Automobil-Nachfrage. Mit 1,8 Mio. verkauften Fahrzeugen konnte das Unternehmen weltweit 42,3 Mrd. Dollar umsetzen.

      Der weltgrößte Finanzkonzern Citigroup Inc. meldete, dass sein Gewinn im zweiten Quartal um 15 Prozent gestiegen ist, was auf ein Wachstum im Kredit-, Kreditkarten und Bond-Geschäft zurückzuführen ist. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 4,08 Mrd. Dollar bzw. 78 Cents pro Aktie im Vergleich zu 3,54 Mrd. Dollar bzw. 69 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Einmaleffekten und Sonderbelastungen lag der Gewinn bei 4,06 Mrd. Dollar bzw. 78 Cents pro Aktie nach 3,79 Mrd. Dollar bzw. 74 Cents pro Aktie. Analysten hatten einen Gewinn von 77 Cents pro Aktie erwartet. Der Umsatz im Quartal erhöhte sich von 20,3 Mrd. Dollar im Vorjahr auf nun 22,3 Mrd. Dollar.
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 18:07:21
      Beitrag Nr. 278 ()
      Wieder schön zu sehen, dass all die Software-Firmen einfach viel zu hoch getaxt sind.
      Völlig unverständlich angesichts dieser Zahlen..!
      Bei SEBL warnte ich schon seit über 20$ vor dem Sinkflug.
      Über CMRC brauchen wir keine Worte mehr verlieren....:rolleyes:

      Und damit fällt natürlich auch mein neues Sorgenkind SAP ...!
      Da werden noch einige %Punkte nach unten drin sein.
      Völlig überteuert-wie halt so viele US-Firmen auch...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      After The Bell: Siebel -13%, AMD -7%, E*Trade +4%

      Nach den gestern gemeldeten Quartalszahlen gab es im nachbörslichen Handel einige Kursbewegungen.

      Negativ fielen diese beim Softwarehersteller Siebel Systems aus. Das Papier verlor nach Börsenschluss 13,2 Prozent auf 10,19 Dollar. Wie das Unternehmen verlauten ließ, lag der Umsatz im abgelaufenen Quartal bei 405,6 Mio. Dollar nach 560,2 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn belief sich auf 29,8 Mio. Dollar oder 6 Cents je Aktie nach einem Gewinn von 76,6 Mio. Dollar oder 15 Cents je Aktie im Quartal des Vorjahres. Analysten erwarteten einen Gewinn von 9 Cents je Aktie.
      Bei AMD belief sich der Kursverlust auf 7,2 Prozent auf 8,65 Dollar. Der weltweit zweitgrößte Anbieter von PC-Prozessoren konnte für das abgelaufene zweite Quartal nur sehr schwache Quartalszahlen vorweisen. Diese sind von den Marktteilnehmern allerdings nach zwei Gewinnwarnungen innerhalb von zwei Wochen auch erwartet worden. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahresquartal von 985 Mio. Dollar auf 600 Mio. Dollar zurück. Einem Vorjahresgewinn von 17 Mio. Dollar steht ein Nettoverlust von 185 Mio. Dollar oder 54 Cent je Aktie im abgelaufenen Quartal gegenüber.

      Ebenfalls um 13 Prozent gab die Aktie von Commerce One nach. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal fiel auf 27,8 Mio. Dollar von 101,3 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Verlust lag bei 38,4 Mio. Dollar oder 13 Cents je Aktie nach einem Verlust von 96,7 Mio. Dollar oder 42 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Analysten erwarteten einen Verlust von 14 Cents je Aktie.

      Zugewinne verbuchte der Online-Broker E*Trade nachdem das Unternehmen einen Anstieg der Gewinne melden konnte. Die Aktie stieg nachbörslich insgesamt 4,8 Prozent. Der Gewinn lag bei 38,8 Mio. Dollar oder 11 Cents je Aktie nach einem Gewinn von 5,4 Mio. Dollar oder 2 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze stiegen auf 316 Mio. Dollar von 308,2 Mio. Dollar. Analysten erwarteten einen Gewinn von 10 Cents je Aktie.
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 18:38:12
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.07.02 18:51:59
      Beitrag Nr. 280 ()
      Hier noch ein Ergänzung zu meiner Anspielung, was geschehen kann,
      wenn den US-Märkten die Mittelzuflüsse wegbrechen werden.

      Das dies jetzt schon geschieht kann jeder sehen,
      der nicht auf beiden Augen völlig blind ist.
      Und auch Herr Greenspan weiss dies sehr gut.

      Aber ihm persönlich nehme ich seine Äusserungen nicht übel.
      An seiner Stelle würde ich wahrscheinlich genauso handeln.
      Schliesslich soll er Schaden vom amerikanischen Bürgen abwenden.
      Dass auch er nicht ganz schuldlos an der heutigen Situation ist,
      wissen allerdings nur die wenigsten.

      So what?

      Das Kind ist sowieso schon in den Brunnen gefallen.
      Als noch Zeit war vor vielen Jahren,
      hat Greenspan nur halbherzig eingegriffen.

      Jetzt kommt jede Intervention zu spät.

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      FTD vom 17.7.2002

      Von Lucas Zeise

      Das Abrutschen des Dollar ist ein Alarmsignal.
      In den USA wird die Rezession zurückkehren.


      Prima, toll und keinesfalls schädlich. In ihrem Urteil waren sich Ökonomen, Politiker und Journalisten einig, als der Dollar am Montagnachmittag mit Schwung unter einen Euro rutschte - und dort auch blieb. Das übliche Tändeln um symbolisch bedeutsame Marken blieb aus. Das Signal war klar und deutlich: Zum ersten Mal seit Februar 2000 ist ein Dollar jetzt wieder weniger wert als ein Euro.

      Das ist nun kein Grund, den Wiederanstieg des Euro zu feiern. Im Gegenteil, es gibt Anlass, vor Angst zu schlottern. Der Dollar-Verfall beschleunigt sich,

      und Amerika zieht weniger Kapital an.

      Die Abwicklung des Börsenbooms vom Ende der 90er Jahre tritt in die nächste Phase ein. Jetzt besteht die Gefahr, dass die Baisse des Aktienmarktes den Finanzsektor ins Wackeln bringt.

      Die Kreditketten drohen zu reißen, und zahlreiche Unternehmen - auch außerhalb der New Economy - werden Zahlungsunfähigkeit und Pleiten nicht mehr abwenden können. Das amerikanische Wachstumsmodell der "Golden Nineties" hat für jeden erkennbar ausgedient.

      Der moderate Konjunkturaufschwung in den USA wird sich nicht fortsetzen. Es wird stattdessen doch zum befürchteten Double Dip kommen. In diesem Sinne haben die Akteure am Aktienmarkt das Abrutschen des Dollar als Alarmsignal aufgefasst, und sie haben Recht damit. Nachdem am Montag der Dollar die 1-Euro-Marke glatt unterschritten hat und keine Anstalten machte, sich wieder hochzuhangeln, setzten die US-Börsen schwach ein. Die Kurse fielen auf breiter Front, und der Dow Jones rutschte um 400 Punkte oder etwa fünf Prozent ab.

      US-Währung hängt am Dow

      Kurz vor Börsenschluss setzten am Montagabend Rückkäufe ein. Die Kurse erholten sich auf ebenso breiter Front, wie sie zuvor gefallen waren. Nur in diesen letzten 90 Minuten des New Yorker Börsenhandels konnte der Dollar zaghafte Erholungszeichen von sich geben. Das ist das übliche Verhaltensmuster, dass der Aktienmarkt die Richtung vorgibt, der der Dollar dann folgt.

      "Der Dollar hängt am Dow", lauten deshalb nicht selten die Schlagzeilen der Devisenmarktberichte in dieser Zeitung. Die Übereinstimmung der Stärke- und Schwächephasen des Index mit der Währung ist in den letzten Monaten immer enger geworden.

      Sie ist auch plausibel. Anleger und Händler haben gleichermaßen verinnerlicht,

      [/b]dass die US-Währung von fortlaufenden Kapitalimporten abhängig ist.[/b]

      Sie wissen oder glauben zu wissen, dass die beginnende Konjunkturerholung in den USA sich nur fortsetzen kann, wenn der Aktienmarkt sich stabilisiert. Nur dann werden die US-Konsumenten kauffreudig bleiben, und nur dann werden auch die Investitionen wieder in Gang kommen.

      Das ist die freundlich formulierte Version des Zusammenhangs. Unfreundlicher gesagt, aber nicht weniger realistisch, heißt es: Wenn die Aktienmärkte weiter zurückfallen, bricht die US-Konjunktur in sich zusammen.

      Es kommt zu dem von einigen Ökonomen befürchteten Double Dip,

      das heißt zum nochmaligen Abtauchen in die Rezession. Allerorten hatte Verwunderung darüber geherrscht, wie kurz und schmerzlos der erste Teil der Rezession verlaufen war - und das immerhin nach einer der längsten und stärksten Wachstumsphasen in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte. Noch verblüffender ist, wie locker die US-Wirtschaft bisher die Deflation der Aktienpreise seit März 2000 weggesteckt hat. Sie hat nur zu erstaunlich wenigen schmerzhaften Verwerfungen im Finanzgebäude der US-Wirtschaft geführt.

      Spekulation schlägt alle Vergleiche

      Immerhin schlägt das Ausmaß der vorangegangenen Aktienspekulation Ende der 90er Jahre alle Vergleiche. Deshalb muss mit nachhaltigen Folgewirkungen gerechnet werden. Im Frühjahr 2000 hat das Kurs-Gewinn-Verhältnis der im Standard & Poor’s Composite versammelten US-Aktien mit über 40 das zuvor jemals erzielte Niveau weit übertroffen. Es lag deutlich über dem auf dem Höhepunkt der Aktienblase von 1929. Das Jahr 2000 markiert das Ende einer langen Boomphase des Aktienmarktes, die 1982 begann. Diese Periode kulminierte schließlich in einem Fünf-Jahres-Zeitraum, der den Anlegern jährlich Kursrenditen von mehr als 20 Prozent einbrachte. Auch das hatte es zuvor nicht gegeben.

      Das alles ist mehr als zwei Jahre her. Es ist Finanzgeschichte. Aber zu unserem Leidwesen holt diese Geschichte uns erst jetzt ein. Die gewaltige Fehlspekulation des Marktes hat zu gigantischen Fehlallokationen volkswirtschaftlicher Ressourcen geführt. Unternehmen, die gegründet wurden und florierten, werden nicht mehr gebraucht. In Japan kam nach dem ersten Konjunktureinbruch im Gefolge des Platzens der dortigen Blase, sehr bald ein zweiter und dann ein dritter ...

      Für die Europäer ist schon der Dollar-Verfall kein Grund zur Schadenfreude. Wie die Vergangenheit lehrt, wird der Export wahrscheinlich stärker leiden, als die steigende Kaufkraft wegen tendenziell billiger werdenden Importen ausgleichen kann. Viel schlimmer ist es, dass ein Rückfall Amerikas in die Rezession sich sofort auf Euroland auswirkt. Schon der vergangene Abschwung wurde über versiegende Kapitalströme und das veränderte Investitionsverhalten global agierender Unternehmen von Amerika nach Europa übertragen.
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 19:18:40
      Beitrag Nr. 281 ()
      AOL-Aktie fällt auf Mehrjahrestief

      Die Aktie des weltweit größten Medienkonzerns AOL Time Warner ist heute auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahren gefallen. Zu Handelsbeginn durchbrach der Kurs die Marke von 12 Dollar und fiel bis auf 11,75 Dollar. Dieses Niveau entspricht den Kursen von 1998.

      Seit Anfang 2000, als eine Aktie noch ca. 100 Dollar kostete, hat das Unternehmen damit rund 90 Prozent seiner Marktkapitalisierung verloren. Diese liegt aktuell bei ca. 55 Mrd. Dollar, was nur etwas mehr ist, als der Umsatz, den AOL in diesem Jahr erzielen wird (42 Mrd. Dollar).

      Als Hauptgrund für diese Entwicklung sehen Experten den schwachen Werbemarkt,
      sowie das begrenzte Wachstumspotential der Internetsparte AOL.

      :laugh::laugh::laugh:

      w:o/shm Autor: ,17:57 18.07.02

      Was sollen man hier noch dazu sagen..?

      Und diesen Unsinn geben sogenannte Experten von sich.

      Sorry, aber auch Motzke muss sich hin und wieder über solchen Müll Luft verschaffen,
      indem er für einen geregelten Sauerstoff-Ausgleich sorgt = Lachen...;).

      Natürlich ist das Wachstum begrenzt.
      Aber ganz bestimmt nicht nur in der Internetsparte...:laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 19:56:46
      Beitrag Nr. 282 ()
      Ich nehme jetzt einmal diesen Chart hier rein,
      weil er auch für viele andere in USA steht.

      Blaze&Glory..!!

      Die amerikanischen Anleger wollen einfach an eine unendliche Wachstums-Geschichte glauben.
      Und natürlich ist AOL-TIME WARNER ein SYNONYM dafür..!

      Leider haben wir hier aber nicht den guten John Wayne vor uns,
      sondern einen sehr-sehr zerbrechlich wirkenden Chart...!

      Aber ich denke so langsam dämmert es auch den amerikanischen Anlegern,

      dass sie ihren zukünftigen Reichtum auf sehr-sehr tönernen Füssen aufgebaut haben...!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++



      Ein User stellte im AOL-Forum zu Recht die Frage...

      Wie wollen die eigentlich ihre Verbindlichkeiten abbauen in den nächsten Jahren..

      Das fragt Motzke sich auch.

      Aber vielleicht wird ja mal wieder eine KE durchgezogen und als pures Gold verkauft,
      um die gröbsten Löcher zu stopfen...;)

      Da kann ich nur sagen...

      Without me

      Diese Share, wird wohl die nächsten Monate schön auf Sinkflug gehen.

      Immerhin möchte ich hier eigentlich keine Einzel-Kursziele nennen.

      Wir sind schliesslich im Market-Watch-Thread...!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 22:18:03
      Beitrag Nr. 283 ()
      naja, aber wer früh genug drinnen war, der hat noch immer eine schöne rendite .... :)

      natürlich nur, wenn er rechtzeitig reissleine zieht :D:D
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 22:18:43
      Beitrag Nr. 284 ()
      naja, aber wer früh genug drinnen war, der hat noch immer eine schöne rendite .... :)

      natürlich nur, wenn er rechtzeitig reissleine zieht :D:D
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 23:32:24
      Beitrag Nr. 285 ()
      Selbst die Software-Firma,
      auf die immer Verlass war,
      patzt jetzt schon periodisch...;)

      ++++++++++++++++++++++++++

      PeopleSoft meldet Zahlen zum zweiten Quartal

      Der Softwarehersteller PeopleSoft konnte mit den heute gemeldeten Zahlen

      die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen.

      Der Gewinn im zweiten Quartal lag bei 36,0 Mio. Dollar oder 11 Cents je Aktie
      nach 47,4 Mio. Dollar oder 15 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum.

      Der Umsatz fiel auf 482,2 Mio. Dollar nach 544,5 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum.
      Analysten erwarteten einen Gewinn von 13 Cents je Aktie.

      Die Aktie schloss bei 14,51 Dollar und notiert nachbörslich bei 15,61 Dollar
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 23:35:45
      Beitrag Nr. 286 ()
      Wer weiss, wie diese Dinge in USA laufen,
      kann sich vorstellen,
      dass hier die Scheisse so richtig am dampfen sein muss.

      Mein Rating ist da ziemlich eindeutig

      Strong Sell

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      AOL-COO tritt zurück

      Robert Pittman, der COO von AOL,
      dem größten Medienunternehmen der Welt,
      hat heute seinen Rücktritt erklärt. Seit April war er für den Internet-Bereich des Unternehmens verantwortlich.
      Zu seinen Nachfolgern wurden Jeff Bewkes und Don Logan,
      zwei Time Warner Veteranen,
      auserkoren. Sie werden zukünftig die rechten Hände des CEOs Richard Parson sein.

      Die Aktie notierte nachbörslich unverändert bei 12,44 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 01:25:13
      Beitrag Nr. 287 ()
      Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. :laugh:



      Langsam müßten doch wohl die meisten das Spiel durchschaut haben. ;)

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 10:45:21
      Beitrag Nr. 288 ()
      Ich denke auch so etwas können wir in den Market-Watch aufnehmen.
      Immerhin fokussiert es einen Blick auf die Vorgehensweise so mancher Investmenthäuser.
      Dieser Hinweis Mr.David habe gegen die Bestimmungen des Hauses gehandelt,
      kann ich nur als Witz empfinden.

      Man sollte meinen, dass genaue Gegenteil ist der Fall.
      Als ob dies hier eine Ausnahme darstellen würde.
      Ist ja auch nicht das erste mal,
      wo dies aufgedeckt und bestraft wurde.
      Damit möchte ich nicht sagen,
      dass alle Makler&Broker so handeln.
      Aber von ausschliesslich gutmütigen Schafen,
      dürfen wir eben auch nicht ausgehen...

      Das die betroffenen Investoren 10% Jahreszins beziehen,
      ist eine schöne Sache.

      Damit werden sie einiges mehr an Rendite die nächsten Jahre bekommen,

      als wenn Sie ausschliesslich in Aktien investiert wären...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      WSJ: Merrill Lynch einigt sich mit New Hampshire...;)

      Die Investmentbank Merrill Lynch & Co. Inc. hat sich nach Angaben des Wall Street Journal bereit erklärt, 500.000 Dollar an den Bundesstaat New Hampshire zu zahlen, damit Anschuldigungen gegen einen ehemaligen Makler fallengelassen werden.

      Dieser soll Kunden unter Druck gesetzt haben, spekulative Aktien zu kaufen, die in einigen Fällen drastisch gefallen sind.

      Wie die Zeitung am Freitag berichtet, hat sich das Analystenhaus zudem bereit erklärt, New Hampshire mit 75.000 Dollar für Untersuchungsaufwendungen zu entschädigen, was Merrill jedoch

      nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen will.

      :laugh::laugh::laugh:

      Die Summe von 500.000 Dollar stellt im Bundesstaat den bisher höchsten Betrag dar, der im Zusammenhang mit einem Verstoß gegen Wertpapierbestimmungen gezahlt wurde.

      Die Behörden hatten dem ehemaligen Merrill Lynch-Broker John David of Amherst N.H. vorgeworfen, Kunden dazu ermutigt zu haben, fünf spekulative Aktien zu erwerben. Laut der Zeitung

      ist es nach der Firmenpolitik von Merrill Lynch untersagt,
      Kunden zum Handel mit Aktien von Unternehmen zu überreden, für die man keine Ratings anbietet.


      :laugh::laugh::laugh:

      Im Rahmen der nun erzielten Einigung wird Merrill Lynch die betroffenen Investoren informieren, wobei solche, die durch die Aktionen von David geschädigt wurden, ihr Geld zurückbekommen und zusätzlich einen Jahreszins von 10 Prozent erhalten.

      Der Broker David war beim Unternehmen von September 1994 bis August 1998 beschäftigt, so das Wall Street Journal.
      Die Aktie von Merrill Lynch schloss gestern an der NYSE bei 37,93 Dollar (-0,52 Prozent).
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 14:35:19
      Beitrag Nr. 289 ()
      Vor langer Zeit sagte ich schon, dass es den Telcos erst so richtig dreckig gehen sollte.
      Und damit meinte ich sowohl die Telekommunikations-AG`s selbst
      (DTE,-France Telecom, BT, usw..)

      also auch die Zulieferer

      (NOK, MOT, ERICY, SIEMENS)

      So langsam scheint sich der Kreis zu schliessen.
      Einer zieht der anderen mit in den Keller.
      Und in solchen Zeiten werden hier keine höheren Margen auf Dauer generiert werden.
      Wer lässt sich schon Preise diktieren,
      wenn er zwischen all diesen Firmen wählen kann,
      um den günstigsten Preis zu erzielen....;)

      Aber Ericy ist wirklich ein Cashburner per`Excelance.
      Unglaublich welche Zahlen die abliefern.
      Und dann noch als Hohn für all die gebeutelten Aktionäre,
      sie würden in 2003 wieder Gewinne schreiben..:laugh:

      Selten so gelacht.
      Wie sie dieses Wunder schaffen wollen,
      bleibt aber wohl ihr Geheimnis.....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Euro STOXX50 am Mittag: Ericsson belastet Handel, Telekoms unter Druck

      An den europäischen Börsen dominieren heute die roten Vorzeichen.

      Nach den schwachen Vorgaben der US-Amerikanischen Aktienmärkte
      und ebenso enttäuschenden Zahlen diverser US-Konzerne wie Sun Microsystems,
      befindet sich der europäische Auswahlindex im Keller.
      Im Mittelpunkt stehen heute vor allem die Telekom-Titel.

      Der Euro STOXX 50 verliert aktuell 3,69 Prozent auf 2.745 Punkte.
      Der Dow Jones STOXX meldet zur gleichen Zeit ein Minus von 4,03 Prozent auf 2.679 Zähler.
      Für weitere Verstimmung auf dem Parkett sorgt heute Ericsson.

      Der schwedische Telekommunikationsausrüster meldete die Zahlen für das vergangene Quartal.
      Demnach musste ein Umsatzrückgang von 36 Prozent auf 75,5 Mrd. Kronen verbucht werden.
      Das EBIT konnte gleichzeitig dank Kosteneinsparungen um 64 Prozent auf -6,4 Mrd. Kronen verbessert werden.

      Je Aktie ergibt sich damit ein Ergebnis von -0,72 Kronen nach -1,75 Kronen je Aktie im Vorjahreszeitraum.
      Dies war damit der siebte Quartalsverlust in Folge.

      :eek::eek::eek:

      Für das aktuelle Geschäftsjahr ist das Management weniger optimistisch:
      Die Prognosen für den Handyabsatz wurden heute nach unten revidiert.
      Dennoch will das Unternehmen im Jahr 2003 wieder Gewinne machen.


      :laugh::laugh::laugh:

      Im Sog dieser Nachricht verlieren Alcatel und Nokia deutlich.

      Auch die übrigen Telekom-Titel haben zu kämpfen.
      Die Deutsche Telekom gibt 4,3 Prozent ab, France Telekom verliert 6,12 Prozent.
      Die Titel von Telecom Italia und Telefonica schließen sich dem negativen Trend an.
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 15:45:24
      Beitrag Nr. 290 ()
      Die Tech`s gehen jetzt wohl endgültig auf Tauchstation..;)

      ++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 19. Juli 2002, 15:35 Uhr

      Epcos senkt Ergebnisprognose - Aktien auf Rekordtief

      München (Reuters) - Der Münchener Epcos-Konzernhat nach einem unerwartet schwachen dritten Quartal seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2001/2002 gesenkt und damit den Aktienkurs auf ein Rekordtief getrieben.

      Die Epcos-Aktien fielen am Freitag in der Spitze um fast 20 Prozent auf 21,32 Euro, nachdem der Anbieter elektronischer Komponenten wegen eines überraschenden Nachfrageeinbruchs für das Gesamtjahr nun einen operativen Verlust statt erwarteter Gewinne angekündigt hatte. "Vor allem in Deutschland ist die Nachfrage eingebrochen, besonders betroffen davon waren die Automobilelektronik und die Telekommunikation", hieß es in der vor Börsenbeginn veröffentlichten Mitteilung. Zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen, die auch einen Stellenabbau in noch ungenannter Höhe umfassten, würden das Ergebnis im vierten Quartal mit rund 30 Millionen Euro belasten.

      NACHFRAGEBELEBUNG HAT SICH NICHT FORTGESETZT

      Im Mai hatte Epcos -Vorstandschef Gerhard Pegam noch eine Nachfragebelebung festgestellt, vor dem Risiko eines erneuten Preisverfalls aber gewarnt. Nun machten die schwache Konjunktur und Kosten für Produktionsverlagerungen dem Konzern offenbar einen Strich durch die Rechnung. Im dritten Quartal verbuchte Epcos den vorläufigen Zahlen zufolge einen Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 16 Millionen Euro, nachdem im Vorquartal noch ein Gewinn von drei Millionen Euro erzielt worden war. Der Umsatz fiel um drei Prozent auf 329 Millionen Euro, der Auftragseingang knapp fünf Prozent auf 316 Millionen Euro.

      Die Nachfragebelebung der vergangenen Monate habe sich nicht fortgesetzt, erläuterte Epcos, weltweit zweitgrößter Hersteller so genannter passiver Bauelemente hinter dem japanischen Konzern Murata. Hinzu komme ein deutlicher Preisverfall, Währungsverluste von sieben bis acht Millionen Euro sowie Kosten aus der Verlagerungen der Produktion.

      ANALYSTEN - EPCOS KÖNNTE AUS DAX HERAUSFALLEN

      Mit einer solchen Entwicklung hatten auch die Analysten nicht gerechnet. Goldman Sachs stufte die Aktien auf "Market Perform" herunter, die Ratingagentur Standard & Poor`s nahm ihren Ausblick für Epcos auf "negativ" von "stabil" zurück. "Die Zahlen sind deutlich unter dem, was zu erwarten war. Es ist überraschend, dass sich bei den passiven Bauelementen keine Belebung abzeichnet", sagte Bernd Laux von Credit Agricole . Denn der Halbleiter-Hersteller Infineon, der die Erwartungen der Analysten mit seinen Quartalszahlen am Freitag übertraf, konstatierte gerade in den Bereichen Telekommunikation und Automobilelektronik eine steigende Nachfrage.

      Seit Anfang des Jahres haben die Epcos-Papiere mehr als 60 Prozent ihres Wertes verloren und sich damit schlechter als der STOXX-Index der europäischen Technologie-Werte entwickelt. Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit nur noch 1,55 Milliarden Euro ist Epcos nach Einschätzung mancher Analysten von einer Herausnahme aus dem Index der 30 größten deutschen Unternehmen bedroht. Nach der Juni-Rangliste der Deutschen Börse lag Epcos beim Umsatz auf Platz 26 und bei der Marktkapitalsierung auf Platz 32. "Eine akute Bedrohung für die Mitgliedschaft von Epcos im Dax kann ich derzeit nicht sehen, dazu ist es noch zu früh", sagte aber Georg Elsässer, Aktienstratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt.

      EPCOS ERWARTET UMSATZRÜCKGANG VON 30 PROZENT

      Auch für das vierte Quartal erwartet Epcos auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen keine bessere Entwicklung, was die Analysten von M.M. Warburg in einem Kommentar als herbe Enttäuschung bezeichneten. "Unser Geschäft läuft seitwärts, Wachstumsimpulse fehlen und der Preisdruck hält an", sagte Pegam. Daher müsse Epcos sparen. Die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen würden einen Stellenabbau in Europa umfassen, eine Größenordnung stehe aber noch nicht fest, sagte ein Sprecher. Weltweit beschäftigt Epcos 13.400 Mitarbeiter.

      Epcos rechne im Gesamtjahr inklusive der Kosten für die geplante Restrukturierung nun mit einem Verlust vor Steuern und Zinsen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, sagte der Sprecher weiter. Bisher war der Konzern von einem positiven Ebit im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich (Vorjahr: 208 Millionen Euro) ausgegangen. Beim Umsatz erwartet Epcos jetzt einen Rückgang um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 1,9 Milliarden Euro, was am unteren Rande der bisherigen Erwartungen des Konzerns liegt.
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 16:15:15
      Beitrag Nr. 291 ()
      Die Schulden steigen unentwegt
      und jetzt gehen auch noch die Mittelzuflüsse flöten.
      Da bin ich mal gespannt,
      wie lange die diesen Kahn noch auf Kurs halten können.

      So langsam sollten sich die Bullen mal Gedanken machen,
      ob sie sich nicht mal zur Sicherheit,
      nach einem Rettungsring umschauen...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      US-Handelsbilanzdefizit steigt im Mai

      Das US-Handelsministerium veröffentlichte seine Bilanzen für den Handel mit Waren und Dienstleistungen im Mai 2002.
      Demnach hat sich das Handelsbilanzdefizit auf 37,64 Mrd. Dollar ausgeweitet,
      nach 36,14 Mrd. Dollar im April.

      Volkswirte hatten hingegen ein Rückgang auf 35,23 Mrd. Dollar erwartet.

      Der Export belief sich auf 80,64 Mrd. Dollar und der Import auf 118,27 Mrd. Dollar im Mai 2002.
      Im April betrugen die Ausfuhren 80,05 Mrd. Dollar und die Einfuhren 116,19 Mrd. Dollar.

      Das Defizit der Handelsbilanz mit Westeuropa stieg von 7,244 Mrd. im April auf 8,4 Mrd. Dollar im Mai.
      Das Handelsbilanzdefizit mit China erhöhte sich von 8,062 Mrd. auf 7,552 Mrd. Dollar,
      wogegen der Passivsaldo beim Handel mit Japan von 6,792 Mrd. auf 4,884 Mrd. Dollar zurück ging.
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 17:19:03
      Beitrag Nr. 292 ()
      Hier nochmals ein etwas ausführlicher Bericht über AOL.
      Da kann der eine oder andere auch nachlesen,
      warum Motzke`s Rating nur Strong Sell heissen kann...;)

      Der Laden stinkt.

      Und es geht nicht mit Rechten Dingen zu,
      soviel scheint heute schon fest zu stehen.
      Und in einer solchen Zeit grenzt es an Selbsmord,
      einem solchen Kantonisten sein gutes Geld hinter zu werfen.
      Enron lässt grüssen.

      Und wenn der Anleger bei AOL überzeugt ist,
      dass auch hier massiv betrogen wurde,
      dann sind tiefe einstellig Kurse vorprogrammiert.

      Motzke meint.

      Da muss man nicht unbedingt dabei sein,
      wenn der Laden nach unten kracht.
      ...;)


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      AOL TIME WARNER


      Rücktritt, Sammelklage und ein übler Verdacht


      Bob Pittman wurde lange als großer Internet-Visionär gefeiert, jetzt musste er gehen.
      Sein Rücktritt kommt zu einem höchst ungünstigen Zeitpunkt:

      AOL wird verdächtigt, vor der Fusion die Bilanz mit seltsamen Geschäften geschönt zu haben.

      New York - Die Aktie des Medienriesen AOL Time Warner ist am Donnerstag nach einem Bericht der "Washington Post" über eine Reihe "fragwürdiger" Geschäfte zur Erhöhung der Erträge unter Druck geraten. Das Papier fiel an der Wall Street zu Börsenschluss um knapp sechs Prozent auf 12,45 Dollar. Der am Donnerstag veröffentliche Artikel beruft sich auf eine umfangreiche Überprüfung vertraulicher Unternehmensunterlagen.

      Mit Hilfe ungewöhnlicher Methoden sollen der Zeitung zufolge die Umsätze in der Zeit zwischen Juli 2000 und März 2002 aufgebläht worden sein. Die Fusion zwischen America Online und Timer Warner zum größten Medienkonzern der Welt war im Januar 2000 angekündigt worden. Ein AOL-Sprecher erklärte, alle in dem Artikel diskutierten Transaktionen seien "angemessen und in Übereinstimmung" mit allgemein akzeptierten Bilanzierungsprinzipien.

      Unterdessen wurde bekannt, dass US-Anleger den Medienriesen AOL Time Warner wegen Täuschung verklagen wollen. Der Konzern habe irreführende Angaben über sein Betriebsergebnis und über die Fusion zwischen AOL und Time Warner gemacht, hieß es in der Sammelklage, die am Donnerstag (Ortszeit) bei einem New Yorker Gericht eingereicht wurde.

      In der Klage wird behauptet, AOL habe seine Online-Werbeeinnahmen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2001 künstlich durch Anzeigen aufgebläht, die die Firma 24dogs.com kaufen musste, um einen Rechtsstreit beizulegen. AOL Time Warner habe auch seine Einnahmen mit dem Verkauf von Online-Anzeigen für die Online-Auktions-Site E- Bay künstlich erhöht, heißt es in der Klage.

      In dem Papier wird auch die Rechnungsprüfungsfirma Ernst & Young beschuldigt, gegen Wertpapiergesetze verstoßen zu haben. Sie habe die Finanzberichte von AOL Time Warner für das Geschäftsjahr 2001 abgesegnet.

      Die Anwaltsfirma wolle mit der Sammelklage Anleger vertreten, die AOL-Aktien oder Aktien von AOL Time Warner gekauft hatten. Die Papiere seien während der Zeit, auf die sich die Sammelklage bezieht, auf 11,75 Dollar gefallen gegenüber einem Hoch von 58,51 Dollar.

      Die "Washington Post" hatte zuvor unter Berufung auf interne Dokumente ähnliches berichtet.

      AOL habe Werbung auf Rechnung von EBay verkauft, die Einnahmen jedoch in den eigenen Büchern aufgeführt. Zudem habe das Unternehmen bei Geschäften mit PurchasePro Aktienoptionen als Werbeeinnahmen und Handelsumsätze aufgeführt. Selbst aus dem Platzen der so genannten Dotcom-Blase habe das Unternehmen noch einen Vorteil gezogen, in dem es langfristige Werbeverträge mit strauchelnden Unternehmen in kurzfristige Gewinne umwandelte und damit die eigene Bilanz verbesserte.

      Nach wochenlangen Spekulationen ist nun auch noch Bob Pittman von seinem Posten als Chief Operating Officer zurückgetreten. Pittman stand für die hochfliegenden Wachstumsprognosen von AOL nach der Fusion, die erreicht wurden. Zuletzt wurde Pittman im April zur Rettung der erlahmenden AOL-Sparte abgestellt, die den Aktienkurs nach unten gezogen hat.

      Auch die Konzernspitze von AOL Time Warner wird umgebaut. Don Logan werde Chef der neuen Media & Communications Group, zu der die Sparten America Online, Time Inc., Time Warner Cable, AOL Time Warner Book Group sowie Interactive Video gehören, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Jeff Bewkes leite die neue Entertainment & Networks Group. Diese beinhalte die Sparten HBO, New Line Cinema, The WB, Turner Networks, Warner Bros. und Warner Music. Beide Manager gelten als Skeptiker, was den Erfolg der Internet-Sparte angeht.

      Da sich die Aktienkurse von AOL Time Warner immer weiter von ihren einstigen Höhen entfernen, drängen die Aktionäre auf Änderungen, einige sogar auf eine Rückabwicklung der Fusion. Der weltgrößte Online-Dienst AOL tut sich besonders schwer, da er unter zunehmender Konkurrenz anderer Breitbandanbieter, einem schwachen Anzeigengeschäft und langsameren Kundenzuwachs leidet.
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 17:23:36
      Beitrag Nr. 293 ()
      Und hier noch ein besonderes Wochenend-Zuckerl für Sie, liebe Anleger.
      Keine schöne Sache. Aber Börse ist eben auch immer Betrug.
      Das sollte wirklich jedem klar sein.

      Die Chancen eines unbedarten und nicht gut informierten Kleinanlegers,
      welcher noch nicht einmal über eigene Erfahrung verfügt,
      sind wirklich verschwindend gering,
      gegenüber dieser Klientel...!

      Da beisst die Maus keinen Faden ab....;)

      Ich würde meinen der nachstehende Bericht sollte doch so richtig etwas fürs Herz sein.
      Jedenfalls fürs Herz eines überzeugten Bären und Baissisten..(hihihi..).

      Viel Vergnügen wünscht...

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      WALL-STREET-SPECIAL

      Raubritter in Maßanzügen


      Gewissenlose Manager stürzten das Mutterland des modernen Kapitalismus in seine schlimmste Krise, immer neue Skandale erschüttern das Vertrauen der Anleger. SPIEGEL ONLINE stellt in einer Flash-Galerie die schlimmsten Schurken vor, sagt Ihnen, wie sie sich schamlos bereicherten, und zeigt auf, was noch auf Angestellte und Anleger zukommen könnte.

      Hamburg - Kaum mehr als zwei Jahre ist es her, da waren die Herren die Stars der westlichen Hemisphäre, bejubelt von ihren Angestellten, verehrt von einer Heerschar folgsamer Aktionäre. Sie trieben die Aktienkurse ihrer Unternehmen in schwindelnde Höhen und machten Tausende zu Millionären - zumindest vorübergehend. Dass sie dabei selber Millionengagen einstrichen, in glitzernden Privatjets umherflogen und dem Luxus verfielen, darüber sahen viele hinweg, solange die Zahlen stimmten.

      Vorbei, vorbei: Die Stars des Booms sind die Schurken von heute und wie aus einem fauligen Sumpf steigen fast täglich neue Blasen an die Oberfläche, voller übelriechender Skandale. In Folge der finsteren Enthüllungen wurden Milliarden Dollar Aktienvermögen vernichtet, das westliche Wirtschaftssystem ist in eine Krise von historischen Ausmaßen gestürzt.

      Seit Juni 1999, als der Dow-Jones-Index seinen Zenit von 10.970 erreichte, sacken die Kurse an der Wall Street nach unten, unaufhaltsam, scheinbar ohne Boden. Das wichtigste Börsenbarometer der Welt, könnte in diesem Jahr einen neuen traurigen Rekord aufzeichnen. Wenn die US-Börsen das laufende Jahr mit einem Minus beendeten, wäre der Markt drei Jahre in Folge gefallen - das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg.

      Eine baldige Wende ist nicht in Sicht. Die Welle von Skandalen, die die Herzkammer des amerikanischen Kapitalismus seit Ende vergangenen Jahres erschüttert, hat Ausmaße erreicht, die die Verfehlungen der achtziger Jahre wie harmlose Gaunereien wirken lassen.

      Noch immer scheinen sich die Konzernherren ihrer Verfehlungen nicht bewusst zu sein. Manager und Bankiers versuchen zu verschleiern, wo es aufzudecken gilt. Noch in den vergangenen Wochen machten Investmentbanker bei Washingtons Politikern die Runde, um eine drohende Verschärfung der Gesetze abzuschwächen. "Amerikas Unternehmensführer scheinen auf schockierende Weise den Blick für die Realitäten verloren zu haben", schreibt selbst das US-Wirtschaftsblatt Business Week.

      Wie Raubritter hatten sich gewissenlose Manager und ihre Helfer des modernen Aktionärskapitalismus bemächtigt, die wichtigsten Institutionen der Finanzwelt unter ihre Kontrolle gebracht. Sie schneiderten nach Gutdünken die Bilanzen einstiger Top-Unternehmen wie Enron, Tyco oder Global Crossing zurecht. Sie hatten als Verbündete die Aktienanalysten gewonnen, die alle möglichen Interessen vertraten - nur nicht die der Investoren. Banker und Vorstände kassierten auf unappetitliche Art und Weise bei nahezu jeder Aktien-Neuemission (IPO) mit.

      Die Taschen voller Aktienoptionen

      Das blinde Vertrauen der Anleger in die selig machende Geldmaschine Wall Street ist einem bitteren Zynismus gewichen: Der beliebte Comic-Strip "Dilbert" stellt Investmentbanker als Ratten in Maßanzügen dar; erfolgreiche Vorstandschefs stehen mittlerweile grundsätzlich im Verdacht, die Gewinne aufgeblasen und ihre Taschen mit Aktienoptionen gefüllt zu haben.

      Wenn die Skandale nur einige Unternehmen und die eine oder andere Investmentbank in Schieflage gebracht hätten, wäre der Schaden leicht zu verschmerzen. Doch inzwischen ziehen Investoren die Integrität des US-Kapitalmarkts, vor wenigen Jahren noch das leuchtende Vorbild der gesamten Welt, grundsätzlich in Zweifel. Das ist eine fatale Entwicklung. Denn die gesamte Volkswirtschaft braucht die Wall Street, um Kapital einzuwerben und zu verteilen. Hält der Vertrauensverlust an, könnte dies Anleger auf lange Sicht von der Börse fern halten und ein schnelles Ende des Bärenmarktes verhindern - allen positiven volkswirtschaftlichen Daten zum Trotz.

      Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre das Schlimmste überstanden, denn etliche Übeltäter wurden bereits bestraft: Die Investmentbank Merrill Lynch, deren Staranalyst Henry Blodget Aktien empfahl, die er intern als "Scheiße" bezeichnete, hat im Rahmen eines Vergleichs mit dem New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer 100 Millionen Dollar gezahlt. Die gleiche Summe zahlte das Institut Credit Suisse First Boston, das sich bei IPOs in großem Stil durch unfaire Aktienzuteilungen bereichert haben soll. Bilanzmauscheler wie Enron oder Global Crossing hat der Zorn der Märkte niedergestreckt, bevor überhaupt ordentliche Gerichtsverfahren eröffnet werden konnten. Optimisten hoffen: Das war`s. "Das letzte was die Branche will, ist ein ständiges Tropf-Tropf-Tropf von neuen Geschichten, jede Woche", glaubt Howard Schiffman, ein früherer SEC-Anwalt.

      Raubritter in Maßanzügen (2)

      Shock around the Clock

      Vermutlich wird die Branche jedoch genau das bekommen. Derzeit ist die Wall Street mit Tretminen gepflastert, doch niemand weiß, wo sie liegen. Da wären zunächst die Jubelempfehlungen der Analysten. Staatsanwalt Spitzer hat Unterlagen von einem guten Dutzend Investmentbanken angefordert - darunter etwa Morgan Stanley, deren oberoptimistische Analystin Mary Meeker den Ehrentitel "Queen of the Internet" trug oder Citigroup, deren Telekommunikations-Trommler Jack Grubman inzwischen als der mieseste Analyst aller Zeiten gilt. Spitzer, den Beobachter für einen bissigen Terrier halten, wird wohl noch viel Unerfreuliches finden.

      Zudem müssen die Wall-Street-Barone wegen Hunderter zivilrechtlicher Klagen geschädigter Investoren zittern. Prudential Financial schätzt, dass allein Merrill bis zu zwei Milliarden Dollar durch Schadensersatzklagen verlieren könnte. Ähnlich verhält es sich bei den IPOs. Vor kurzem hat der gescheiterte E-Tailer eToys eine Klage gegen die Edelbanker von Goldman Sachs eingereicht. Vorwurf: Goldman soll beim Börsengang eToys-Aktien unter dem am Markt erzielbaren Preis verkauft und diese seinen eigenen Geschäftsfreunden und Handelspartnern bevorzugt zugeteilt zu haben. Im Raum steht eine Schadensersatzsumme von 66 Milliarden Dollar. Weitere Klagen dieser Art dürften folgen.

      Giftiger Börsencocktail

      Bei den Unternehmensskandalen ist die Prognose schwieriger. Derzeit graben US-Zeitungen, allen voran das "Wall Street Journal", beinahe täglich eine neue Geschichte aus. Sogar US-Vizepräsident Dick Cheney hat mit Halliburton einen Bilanzskandal am Hals. An der Börse kursiert inzwischen die Furcht vor dem GAU: Was, wenn eines der im Dow Jones Industrials notierten Dickschiffe der Enronitis zum Opfer fällt? Vor allem gegen den Mischkonzern General Electric gab es bereits Anwürfe wegen der hohen Abhängigkeit von kurzfristigen Schuldverschreibungen sowie der undurchsichtigen Bilanz.

      Wenn einer der Großen stürzt, könnte der Dow durchaus noch mehrere hundert Punkte durchsacken, befürchten Experten. Und als wäre das alles nicht genug, lastet auch noch die Angst vor weiteren Terroranschlägen auf dem Markt. "Der Corporate-Governance-Shock und die geopolitische Instabilität", glaubt Morgan Stanleys Chefökonom Steven Roach, ergeben zusammen "eine tödliche Mischung".
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 19:41:54
      Beitrag Nr. 294 ()
      Hier ein schönes Bildnis von harry_schotter,
      über die von mir heute angesprochenen Mittelabflüsse in USA
      und ihren Auswirkungen...;)

      Die rote Bombe finde ich ja ein wenig deftig.
      Aber so völlig grundlos ist sie bestimmt nicht...(hihi..)


      Avatar
      schrieb am 19.07.02 23:12:09
      Beitrag Nr. 295 ()
      Diese Chart`s sind mehr als eindeutig

      Da sind heute alle Dämme gebrochen.
      Alle Werte sind in die Knie gegangen

      Durch das September-Low gingen wir wie das Messer durch die Butter.

      Da können nur noch die Unverbesserlichen Optimisten wirkliche Hoffnung haben,
      dass der DOW sich nachhaltig erholen könnte.

      Es werden verstärkt, gerade jetzt,
      Mittel aus dem US-Markt genommen werden.

      Wenn diese Spirale einmal in Gang gekommen ist,
      lässt sie sich wohl schwer wieder rückgängig machen.

      Da können alle gespannt sein, wie die nächste Woche verlaufen wird.
      Aber alleiniges Beten,
      wird den voll Investierten
      wohl kaum weiterhelfen....

      5Day


      3Month


      1Year
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 23:18:06
      Beitrag Nr. 296 ()
      herr motzki,

      jetzt muß ich auch sie mit meinem HORROR-chart aus 87 beglücken :)



      wie auf einen schwarzen freitag ein ganz schwarzer montag folgen kann ...
      damals war der freitag der bis dahin größte absturz in dow-punkten :D
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 23:22:34
      Beitrag Nr. 297 ()
      SO F T W A R E H E R S T E L L E R

      Die kollektive Krise


      Schon die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres waren für SAP, Siebel und Co. ein Desaster. Die aktuellen Quartalszahlen zeigen: Die Situation hat sich verschärft.

      Der Abwärtstrend am Softwaremarkt ist ungebrochen.

      Oracle-Chef Larry Ellison sah das Desaster kommen. Den derzeitigen Zustand der Softwarebranche bezeichnete er Ende Juni als "brutales Schlachtfeld". Dabei stand Oracle bei den aktuellen Quartalszahlen vergleichsweise gut da. Zwar verdiente das Unternehmen mit 655 Millionen Dollar weniger als im Vorjahreszeitraum, dennoch wurden zumindest die Erwartungen der Analysten erfüllt.


      Softwarekonzerne in der Krise: Erholung nicht vor 2003


      Schlechter sieht es derzeit bei der Konkurrenz aus. Der US-Konzern Siebel Systems erlitt in den vergangenen drei Monaten Einbrüche bei Nettoergebnis und Umsatz. Die Folge: 1000 Stellen werden abgebaut.

      Der einzige Trost besteht wohl darin, dass der ärgste Gegner SAP ähnlich schlecht dasteht. Der Walldorfer Software-Konzern legte am Donnerstag ebenfalls die endgültigen Zahlen für das zweite Quartal vor. Demnach sank das operative Ergebnis im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 424 auf 324 Millionen Euro.

      Dem Trend entsprechend schwenkt auch SAP auf den Sparkurs ein. Zwar werden Kündigungen ausgeschlossen, dafür dürfen die Angestellten fortan nur noch Economy-Class-Flüge buchen. Außerdem sollen frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden.

      Kleine Anbieter in Bedrängnis

      Das Drama beschränkt sich nicht nur auf die Großen der Softwareindustrie. Das US-Unternehmen Inktomi etwa – ehemals gefeierter Produzent von Internetanwendungen –erhöhte seine Verluste von 155 auf 235 Millionen Dollar und baut 40 Prozent seiner Stellen ab. Bei I2-Technologies halbierte sich der Umsatz. Auch hier sind Massenentlassungen geplant. Die SAP-Tochter Commerce One konnte zwar die Verluste reduzieren, dafür schmolzen parallel die Umsätze dahin.

      Gute Nachrichten gab es lediglich aus dem Hause Microsoft . Die Gates-Company steigerte die Umsätze in den vergangenen drei Monaten um zehn Prozent auf 7,25 Milliarden Dollar. Der Gewinn lag bei 1,53 Milliarden Dollar oder 28 Cent pro Aktie gegenüber 65 Millionen Dollar oder einem Cent pro Aktie im selben Zeitraum des Vorjahres.

      Trotz der guten Vorgabe zeigten sich die Analysten beim Ausblick zurückhaltend. Microsoft wachse als mittlerweile reiferes Unternehmen nicht mehr so stark, so die Branchenkenner. Mitte der 90er Jahre hatte der größte Softwarekonzern im Durchschnitt Wachstumsraten von fast 38 Prozent gezeigt.

      Fortgesetzter Niedergang

      Die einst florierenden Unternehmen leiden kollektiv an der schwachen Konjunktur. Schon das vorangegangene Quartal gab wenig Anlass zur Hoffnung. Siebel etwa musste bereits Mitte April Einbußen bei Gewinn und Umsatz hinnehmen. Wenigstens erfüllten die Amerikaner damals noch die Erwartungen der Analysten. Bei den aktuellen Zahlen schaffen sie nicht einmal mehr das.



      Auch SAP sprach im April von einem durchwachsenen Quartal. Damals erwirtschafteten die Walldorfer einen operativen Gewinn von 237 Millionen Euro. Jetzt aber schrieb SAP rote Zahlen. Minderheitsbeteiligungen des Unternehmens verloren 409 Millionen Euro an Wert. Dies führte nach den am Donnerstag veröffentlichten endgültigen Quartalszahlen zu einem Konzernverlust von 232 Millionen Euro, vergleichen mit 206 Millionen Euro Gewinn im Vorjahresquartal.

      Kollektive Krise

      Die Ergebnisse zeigen, dass die gesamte Softwarebranche tief in der Krise steckt. Siebel-Chef Tom Siebel hatte bereits das erste Quartal als das bisher schwerste für die Softwareproduzenten bezeichnet. Er hatte sich offenbar geirrt. Die vergangenen drei Monate waren noch schlimmer.

      Der ersehnte Investitionsbedarf bei der Kundschaft will sich nicht einstellen. Stattdessen sparen die meisten Unternehmen bei den IT-Ausgaben. Investitionen in die Software werden entweder verschleppt oder gar nicht vorgenommen. Die Krise trifft die Großen hart. Härter trifft sie die kleinen Anbieter. Bei Unternehmen wie I2 Technologies oder Inktomi schwinden die Umsätze, während sich die Verbindlichkeiten anhäufen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten schwach aufgestellten Softwarefirmen vom Markt verschwinden.

      Erholung erst 2003

      Mirko Maier, Technologie-Analyst bei LBBW-Research, sieht neben der schwachen Konjunktur weitere Gründe für die Krise: "Nach dem Ende der Internet-Euphorie investieren die Unternehmen nicht mehr in den Ausbau ihrer Software-Infrastruktur. Zudem fehlt den Anbietern derzeit einfach ein gutes Thema."

      Stimmen, wonach der Softwaremarkt tot ist, weist der Branchenkenner zurück. "Wenn Unternehmen ihre Geschäftsmodelle weiter entwickeln wollen, läuft das über Mitarbeiter und über die Software", so Maier. Die spannende Frage für ihn ist derzeit, ob die fälligen Investitionen lediglich aufgeschoben wurden, oder ob sie, was die weitaus schlimmere Variante wäre, gänzlich aufgehoben sind.

      Auf jeden Fall rechnet der Analyst in diesem Jahr nicht mehr mit einer Erholung: "Wenn die Konjunktur wie erhofft anspringt, könnten es für die Softwareunternehmen in der zweiten Hälfte 2003 aufwärts gehen."
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 23:29:29
      Beitrag Nr. 298 ()
      hallo herr.motzki,

      eindeutig finde ich gar nichts, auch wenn ich short bin, der dow hat die 8000 gehalten, und heute war kleiner verfallstag. auch ein riesen-shortsqueeze ist möglich, und ein seitwärts-dow, der noch einmal an die 10.000 rennt. theoretisch zumindest.

      ich würde nicht auf den dow setzen, egal in welche richtung, sondern picke mir lieber einzelaktien raus, auf die sich noch ein paar langfristige puts lohnen könnten - wer will denn noch diesen manipulierten markt analysieren?

      fleissig bist du ja, aber ich hatte schon alles anderswo gelesen. die meinungen der von mir geschätzten boardteilnehmer fände ich ja viel interessanter, aber nun traut sich wohl keiner mehr :rolleyes:

      eines noch, die versorgerwerte in u.s.a. sind interessant. hier in deutschland gelten sie als konservatives investment, drüben sind es inzwischen eher zocker-aktien. was für charts!

      frage: ist jpm nun wieder dabei, wenn die nächste enron platzt??

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 23:35:58
      Beitrag Nr. 299 ()
      Wenn man bedenkt, wo dieser Wert einmal gestanden ist..:rolleyes:



      Hier sehen wir die ganze brutale Wahrheit der ganzen Zulieferfirmen + ihren Kunden alla` DTE.
      Und da soll ein kritischer und nachdenklicher Anleger glauben,
      dass die Telekom-Anbieter das gröbste hinter sich haben...:rolleyes:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Nortel-Aktien einen Tag nach den Quartalszahlen etwas orientierungslos

      Die Aktien des kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel verlieren im späten Freitagshandel etwas mehr als 4,5 Prozent auf 1,25 Dollar.
      Im Tageshoch hatten sie schon über 1,35 Dollar und damit im Plus gegenüber dem Vortagesschluss notiert, nachdem sie sehr schwach eröffnet hatten.

      Der einst größte Netzwerkausrüster musste für das abgelaufene Quartal einen herben Rückgang bei den Umsätzen und einen hohen Verlust melden.
      Auch für das laufende Quartal geht das Management davon aus, dass man sich nicht wesentlich verbessern können wird.
      Die einzige Möglichkeit für Nortel, in die Gewinnzone zurückkehren zu können, ist ein radikaler Sparkurs.
      Diesen hat das Unternehmen in den vergangenen Quartalen erfolgreich absolviert und den sogenannten Break-Even-Point,
      also den Umsatzbetrag, ab dem das Unternehmen profitabel arbeitet, kontinuierlich senken können.

      Einige Marktbeobachter sehen Nortel als einen von wenigen Überlebenden im Überlebenskampf in der Telekom-Zulieferbranche.
      Andere sehen dies nicht so und sorgen dafür,
      dass die Aktien des Telekomausrüsters nur noch knapp davon entfernt sind,
      als Pennystock zu notieren..!
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 23:40:02
      Beitrag Nr. 300 ()
      nortel ist TOT.
      AMEN !
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 23:46:52
      Beitrag Nr. 301 ()
      @Guten Abend Cabinda..

      Na, wenigstens trauen Sie sich...;)

      So völlig ohne Hoffnung ist ja schlecht Kirschen essen,
      da gebe ich Ihnen Recht.
      Was mich da sehr skeptisch macht,
      sehen Sie ja einige Beiträge weiter unten.
      Von wegen Abfluss der liquiden Mittel aus dem US-Wirtschaftsraum.

      Das wird sich zur Katastrophe ausweiten meine gute Cabinda.
      Und ich kann nicht erkennen,
      warum dies plötzlich aufhören sollte.
      Im Gegenteil bin ich davon überzeugt,
      dass dieser Abfluss jetzt erst an Fahrt aufnehmen wird.

      Die wirklichen Big Boys des Geldes sind nicht so geduldig
      wie so mancher Kleinanleger.
      Die warten ganz bestimmt nicht,
      bis das Kind endgültig in den Brunnen gefallen ist...;)

      Ich wünsche mir dies auch nicht Cabinda,
      dass wir uns hier klar verstehen.
      Die Auswirkungen wären wirklich fatal
      und könnten uns für viele Jahre so richtig die Laune auf`s Parkett austreiben.

      Aber es bringt nix, wenn wir nicht wenigstens darauf hinweisen.
      Immerhin können Sie in Cash gehen.
      So wie Motzke eben auch...;)
      An liquiden Mitteln ist noch niemand gestorben Cabinda.
      Sie hätten wieder ein wenig mehr Mittel,
      um sich das Leben ein wenig unterhaltsamer zu gestalten...(hihihi..)

      Aber mal ganz im Ernst, meine Liebe.
      Das mit wieder nach oben laufen wird nicht sehr wahrscheinlich sein.
      Ich rechne da eher mit einem Verschnaufer,
      wenn der DOW bei ca. 7500 angekommen ist.....
      Aber wie heisst es doch.

      Die Hoffnung stirbt zuletzt..

      Ich wünsche Ihnen jedenfalls ein wirklich erholsames Wochenende.
      Morgen soll das Wetter ein wenig besser werden.
      Es reicht wirklich, wenn die Börse weint und nicht auch noch der Himmel...;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 08:31:34
      Beitrag Nr. 302 ()
      alles eine sache der aktien auswahl...

      mit loi 200 % in 2 tagen

      mit thiel in den letzten 2 monaten 8 € verdient
      ( nicht durch shorts )



      ¿ nur an der aussenlinie stehen ?

      es geht seit 2 jahren nach unten

      ¡ wenn ich mich nicht irre !



      einen schoenen sonntag noch...bd
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 09:27:31
      Beitrag Nr. 303 ()
      zum sonntagmorgen :



      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 10:07:35
      Beitrag Nr. 304 ()
      @big_mac
      #303 :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 10:57:39
      Beitrag Nr. 305 ()
      und wenn die auswahl erfolgt ist...


      es gibt zur zeit
      ne menge aktien
      wo sich investments
      auf sicht von 1 - 2 j.
      100 %ig auszahlen werden...



      einen schoenen sonntag...bd
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:11:50
      Beitrag Nr. 306 ()
      und wenn jemand davon ueberzeugt sein sollte
      dass es mit den aktien einer bestimmten ag
      stark und nachhaltig bergab geht...
      - soll es ja auch allerhand von geben...(;))
      gibt es heute zu tage...
      genuegend moeglichkeiten " sein " geld zu verdienen...


      es sind sehr volatile zeiten ... wie es so schoen heisst...
      aber die boersengeschichte hat doch wohl gezeigt,
      dass sich genau in solchen zeiten,bei genauem hinschauen,
      eine menge guter kaufgelegenheiten bieten.


      saludos...bd
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 12:52:05
      Beitrag Nr. 307 ()
      Zitat Roland Leuschel aus Börse Online Nr. 30:

      Am 24. Oktober 1929 rutschten an der Wallstreet die Aktienkurse ein paar Prozentpunkte. Es war der Vorabend des größten Börsenchrashs der Welt und keiner merkte, dass damit die "Goldenen Zwanziger Jahre" endeten. Auch damals gab es eine allgemeine Vertrauenskrise, und die vorher angehimmelten Wirtschaftsidole wurden gestürzt. ...
      Vergangene Woche erklärte US-Präsident Bush: "Wir müssen eine neue Ära der Rechtschaffenheit einläuten." Er stellte unter anderem fest, dass "der Aktienhöhenflug der neunziger Jahre zu Exzessen geführt hat, die das finanzielle Wohlergehen der Bürger und Investoren bedrohen." Recht hat er! ...
      "Die Regierung wird wachsam sein und Fehlverhalten bestrafen!", droht Bush und ich frage mich, ob auf der Liste der "Mitschuldigen" auch US-Notenbankchef Alan Greenspan steht? ...
      Grennspan wird wohl ungeschoren davonkommen - zu viele Leute haben während des Börsenbooms Milliarden und Abermilliarden gescheffelt und der Anleger soll sich mit den Worten James Rothschilds trösten: "Sein Geld ist nicht kaputt, es befindet sich nur in anderen Händen." ...
      Mit seiner Geldmengenausweitung und laschen Geldpolitik seit 1995 hat Greenspan für etwas Großes gesorgt, für den größten Börsenchrash aller Zeiten. Es gibt kein Gesetz auf dieser Welt, dass so etwas strafbar macht. Ende Zitat

      Wenn der DOW in der kommenden Woche nicht die Wende nach oben schafft, dann wird Grünspan gleichermaßen mit abstürzen, vom gefeierten Halbgott zu einer tragischen Figur der Zeitgeschichte.

      Gruß an alle Boardteilnehmer he
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 15:12:34
      Beitrag Nr. 308 ()
      Ich finde, die Vergleiche mit 1929 (die jetzt überall aus der Schublade gekramt werden ;) ), passen doch eigentlich gar nicht mehr.

      Wir hatten inzwischen einen Techno-Crash in Salami-Form (der Nasdaq ist schließlich schon 74 % gefallen! :eek: ).

      Und jetzt, wo der Nasdaq 100 z.B. schon eine kleine Seitwärtsbewegung ausbildet - da fällt der DOW auf neue Tiefstände und verliert somit seit Mai 2002 22,5 %.

      -------------------
      Das jetzige Szenario hat doch nun gar nichts mit 1929 gemeinsam. Diese Stories sind natürlich sehr interessant zu lesen und die Börsen-Blättchen brauchen schließlich auch interessante Stories.

      Es gibt doch auch noch andere Baissen! :eek:

      z.B. die Baisse von 73/74. Da fiel der DOW um 45 %.
      Aber diese Stories sind wahrscheinlich nicht so spektakulär. ;)

      Wahrscheinlich ist diese Story (Baisse 2000 - ??) eh einzigartig und in 50 Jahren wird wahrscheinlich keiner mehr einen Vergleich mit 1929 anstellen. :rolleyes:

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 15:43:28
      Beitrag Nr. 309 ()
      noch ein niedliches titelbild :)

      Avatar
      schrieb am 21.07.02 15:47:09
      Beitrag Nr. 310 ()
      @big_mac
      Trotzdem Bild #303 passt besser zum Threadtitel. ;)

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 15:54:52
      Beitrag Nr. 311 ()
      das szenario 1929 dürfte realwirtschaftlich nicht eintreten - da hat sich in der notenbankpolitik zu viel geändert.
      bei den dickschiffen im dow bin ich auch optimistischer.
      glaube da eher an eine entwicklung wie 66-82, also seitwärts mit heftigen schwankungen.

      nur: buy-and-hold ist auch damit TOT. womit sich wohl viele fondsanleger zurückziehen werden, und es netto zu abflüssen aus dem markt kommen wird.
      zum traden wirds aber interessant bleiben.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 16:02:31
      Beitrag Nr. 312 ()
      micky,

      nur #309 macht mir eher sorgen. relativ knapp vor der großen hausse (so ungefähr 79) hatte die "business week" eine berühmte titelstory "the death of equity" :)

      die jetzige ist allerdings nicht soooo bearish ... :D:D
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:28:41
      Beitrag Nr. 313 ()
      @Hola Senor`bondiacomova..

      Dass es gerade in fallenden Märkten,
      mehr als genügend Mittel gibt Geld zu verdienen,
      dass weiss nicht nur ich,
      sonder auch und gerade die überzeugten Bären.
      Oder wenn Sie so wollen, Baissisten.

      Jedoch habe ich, was mich selbst betrifft,
      schon mehrmals erwähnt,
      dass ich keine Put`s oder andere Derivate kaufe.
      Dies hier ist gedacht,
      um dem einen oder anderen Anleger,
      auch die andere Seite der Medaillie aufzuzeigen.
      Und kein Forum,
      wo die besten Put`s vorgestellt werden..;)
      Da müsse sich die Mitglieder bei W.O
      schon selbst darum kümmern...(hihihi.).

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:31:08
      Beitrag Nr. 314 ()
      @big_mac...

      Ist ja ein nettes Bildchen alter Freund.
      Aber so wirklich überzeugend,
      ist dies beileibe nicht.

      Da haben Sie doch bestimmt besseres zu bieten...;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:41:36
      Beitrag Nr. 315 ()
      @big_mac

      habe Deine Warnung schon verstanden. ;) Finde ja auch Bullen nett, aber so ein verzweifelter wie der in Deinem Bild ist schon richtig mitleiderregend. :D

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 22:29:21
      Beitrag Nr. 316 ()
      zur beruhigung das titelblatt von fortune :laugh:

      Avatar
      schrieb am 22.07.02 08:46:53
      Beitrag Nr. 317 ()
      @big_mac...

      Können Sie mit bitte sagen, was all diese Bilder sollen..?
      Wenn Sie diese Bücher aus irgendwelchen Gründen empfehlenswert finden,
      dann bringen Sie dies zum Ausdruck
      und sagen uns warum...

      Hier ist kein Kiosk für bunte Bildchen,
      so schön sie auch sind.
      So langsam frage ich mich nach dem Sinn Ihrer Aktionen...?
      Wenn Sie nichts wirklich erwähnenswertes zu vermelden haben,
      dann gibt es eben auch nix zu schreiben.

      Hier ist kein Forum,
      wo aus purer Langeweile irgendwelcher Unsinn angestellt wird.
      Da sind mir ja bald die Bullen mit Ihrer Argumentation lieber.
      Die liefern hier wenigstens eine Begründung,
      warum sie jetzt kaufen wollen,
      auch wenn ich sie nicht immer wirklich nachvollziehen kann.

      Beiträge sind gerne gesehen,
      aber bitte Dinge,
      welche man nachvollziehen kann und die einen wirklich weiter bringen.
      Was soll ein Anleger mit diesen Bildern anfangen...;)


      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 09:12:31
      Beitrag Nr. 318 ()
      Tja, da sollten sich doch einige einmal überlegen was es bedeutet,
      wenn selbst Greenspan so zurück rudert.
      Bei den immer wiederkehrenden Anspielungen bezüglich PPT (Plunge Protection Team)
      liefern natürlich keinen vor Gericht verwertbaren Beweis,
      dass es diese Truppe wirklich gibt.
      Aber bei soviel Gerüchten würde es mich wundern,
      wenn da überhaupt nix dran wäre.

      Selbst Bush und Cheney sind in diesem Sumpf des Insider-Handels verstrickt..!
      Da kann ja wirklich Vertrauen in dieses System aufkommen,
      wenn selbst die Führungsspitzen eines Staates darin involviert sind...;)

      Und bezüglich der angeblichen Kaufkurse nach Aussage von Herrn Byron Wien
      möchte ich nur eines sagen.
      Kann ja sein, dass Microsoft kein so schlechtes Ergebnis hingelegt hat.
      Aber ich würde auch einmal einen Blick auf die Marktbewertung werfen...!
      MS ist kein wirklicher Wachstumswert mehr.
      Woraus soll sich bitte schön diese monströse Bewertung ableiten,
      welche MS zweifellos hat.

      Völlig verrückt.
      Nur weil wir Dausender-KGV`s hatten,
      sind jetzt KGV`s im hohen zweistelligen Bereich nicht realistisch.
      Da wird sich die nächsten Jahre auch noch so manches revidieren
      und darüber könnten viele nur froh sein.

      Schliesslich wollen Sie alle ja eines Tages wieder AG`s vor sich haben,
      welche einen akzeptalen Kaufwert haben.

      Ansonsten kann ich mein Geld wirklich gleich in Mündelsicheren Papiere anlegen.
      Da kann ich dann wenigstens meine Nachtruhe finden
      und bin keinen jahrelangen Alpträumen mehr ausgesetzt...;)

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      finance online-Nachricht

      Montag, 22.07.2002, 08:28

      US-BÖRSEN: Gier, Glück und Depression (EurAmS)

      Die Abzocker in den US-Vorstandsetagen haben Wall Street in eine tiefe Krise gestürzt.
      Selbst die US-Notenbank steht unter Manipulations-Verdacht.
      Steht jetzt der endgültige Absturz an?

      von Holger Wiedemann, Euro am Sonntag 29/02

      Die Krankheit hat einen Namen: Vertrauenskrise. Und der Virus hat jetzt ausgerechnet einen befallen, der bislang als immun galt.

      Fed-Chef Alan Greenspan, der Mann, der während des Endlos-Booms der 90er-Jahre das Vertrauen ins US-Wirtschaftssystems garantierte, schlug sich vergangene Woche überraschend auf die Seite der Zweifler: "Ich habe mich geirrt", räumte er am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats ein. "Es war falsch, zu glauben, der Markt könne sich selbst reinigen."

      Damit sprach Greenspan den Lug und Betrug in US-Vorstandsetagen an. Das schleichende Gift der Zahlenfälschereien bei Enron, Worldcom, Global Crossing und Co, so scheint es, hat auch Greenspans Glauben an das amerikanische Modell erschüttert. Die Erholung der US-Wirtschaft setze erst ein, wenn "die ansteckende Gier gezähmt" sei, urteilte der Fed-Chef ungewohnt dramatisch. Im Klartext: Schärfere Gesetze und staatliche Kontrollen müssen her.Erste Entwürfe liegen bereits in Senat und Abgeordnetenhaus: Firmenbossen, die Bilanzen schönen, drohen danach hohe Gefängnis- und Geldstrafen (siehe Seite 9). Und wichtiger noch: Jeder Vorstand soll mit der eigenen Unterschrift für die veröffentlichten Zahlen gerade stehen.

      Wie blank die Nerven an der Wall Street liegen, zeigte sich zu Wochenanfang. Am Montag stürzte der Dow Jones trotz überraschend guter Unternehmens- und Wirtschaftsdaten über 440 Punkte ab, vollzog dann in der letzten Handelsstunde eine Kehrtwende und holte den Verlust fast vollständig auf.

      Die ungewöhnlich heftige Berg- und Talfahrt ließ unter Händlern ein Gerücht keimen: Greenspans Notenbank, so raunt man sich an der New York Stock Exchange zu, agiere längst selbst am Markt und stütze die Kurse, um den Misstrauens-Crash zu verhindern. "Hinweise dafür gibt’s genug", glaubt Carsten Fritsch, Volkswirt bei der Commerzbank. Seit im März 2000 die Börsenblase geplatzt ist, seien mehrfach solche Erholungen im späten Handel zu beobachten gewesen.

      Neun der historisch stärksten Tagesgewinne der NYSE fallen darunter.Eine Bestätigung für diesen Verdacht gibt es natürlich nicht. Fest steht jedoch:

      Nach dem Börsen-Crash 1987 wurde ein "Plunge Protection Team" , ein Absturz-Verhinderungsteam also, ins Leben gerufen. Die Arbeitsgruppe, der Greenspan und die Vorsitzenden der Börsenaufsichten SEC und CFTC angehören, kann intervenieren, falls nach kräftigen Kursverlusten eine Verkaufswelle über die Börsen hereinbricht.

      Fragt sich nur, ob die Börsen-Baywatch auch tatsächlich eingegriffen hat. Starke Schwankungen wie am vergangenen Montag treten nicht nur an den US-Börsen gehäuft auf. Der deutsche Volatilitäts-Index VDAX etwa verzeichnete vergangene Woche ebenfalls ein Rekordhoch. Solche Ausschläge lassen sich während einer Baisse durch das Verhalten der Börsianer erklären. Der Mechanismus: Short-Verkäufer setzen mit Leerverkäufen von Aktien die Kurse unter Druck. Gewöhnlich schließen sie ihre Positionen aber aus Risikogründen im Laufe des Tages wieder und kaufen ihre Papiere zurück. Machen, wie in Baisse-Phasen häufig, immer mehr Börsianer bei diesem Spiel mit, dann nehmen auch die Kursschwankungen zu.

      Die Theorie der Fed-Verschwörung scheint denn auch mehr ein Indiz für die tiefe Verunsicherung der Händler zu sein. Nachdem selbst Präsident George Bush und sein Vize Dick Cheney als Profiteure des Insider-Systems erwischt wurden, stellt sich jetzt auch die Vertrauensfrage bei der Fed.

      "Der Vertrauensverlust in die Institutionen ist Symptom eines sich weltweit verschärfenden Bärenmarkts", urteilt Fondsmanager Hugh Hendry vom Vermögensverwalter Odey. Der Brite, dessen Fonds CF Odey European Trust im laufenden Jahr mit 16 Prozent Gewinn Spitzenreiter in Europa ist, befürchtet,

      dass der richtige Ausverkauf noch ansteht. Dow Jones und S&P 500 könnten noch um weitere 50 Prozent fallen.

      Hendry: "Derzeit spricht vieles für eine langjährige Weltrezession im Stil der groüen Depression von 1929."Das dürfte aber nur passieren, wenn immer mehr Menschen zu sparen anfangen, weil sie feststellen, dass die hohen Kursverluste ihr Vermögen in Pensions- und anderen Altersvorsorge-Fonds auffressen. Die Einschränkung des Konsums würde dann die ohnehin angeschlagene Konjunktur weiter unter Druck setzen. Folge: fallende Kurse und noch mehr Sparanstrengungen. Die Baisse nährt die Baisse, sagen Börsianer dazu. Volkswirte bezeichnen dies als negativen Vermögenseffekt. Die US-Wirtschaft scheint dafür besonders anfällig. Denn fast die gesamte Altersvorsorge von 280 Millionen Amerikanern stützt sich auf die Finanzmärkte.

      Für eine große Depression sieht Fondsmanager Hendry gleich mehrere Anzeichen: "Es gibt Symptome wie die Vertrauenskrise in den USA. Daneben gibt es auch Verluste bei Werten, die während einer Rezession eigentlich steigen sollten." Dazu zählt der Experte eine "goldene Minderheit" von etwa fünf Prozent. So floss die durch die Rekord-Zinssenkungen der US-Notenbank freigesetzte Liquidität in Werte wie Immobilien, Gold und Rohstoffe. Folglich liefen Aktien dieser Branchen sehr gut. Doch in den vergangenen Wochen hat sich selbst dieser positive Trend umgekehrt und die goldene Minderheit geriet an der Börse ebenfalls unter Druck.

      Das wiederum sehen andere Experten positiv. Denn Hendrys Argumentation lässt sich auch leicht umdrehen. Konkret: Der plötzliche Kursverfall bei den Krisengewinnlern kann auch bedeuten, dass die rezessionsgebeutelte Mehrheit der Aktien einen Boden gefunden hat - meint etwa kein Geringerer als Byron Wien, der bekannteste Langzeit-Pessimist der Wall Street.

      Der Chef-Investmentstratege von Morgan Stanley, der als einer der wenigen Experten rechtzeitig vor dem Platzen der Internet-Blase warnte und seinen Pessimismus seither konsequent durchhielt, wechselte vergangene Woche ins Lager der Bullen. "Aktien sind wieder attraktiv, denn Fundamentaldaten und Bewertungen sind günstig", schrieb Wien. Er hält die Aktien im S&P-500-Index derzeit um 20 bis 25 Prozent unterbewertet.

      Die bisherigen Ergebnisse der gerade laufenden Berichtssaison für das zweite Quartal 2002 (siehe Seite 14) geben dem Chefstrategen recht. Bislang haben 199 Unternehmen aus dem S&P-500-Index ihre Quartalsbilanzen vorgelegt. Laut Thomson Financial First Call, einem New Yorker Informationsdienst, haben davon 59,8 Prozent die Erwartungen übertroffen, 28,1 Prozent eine Punktlandung hingelegt und nur 24 Unternehmen blieben hinter den Prognosen zurück. "An der Spitze liegen Konsumwerte wie die groüen Autohersteller General Motors und Ford, aber auch Whirlpool, Maytag oder die Discounter-Kette Costco", urteilt Chuck Hill, Chef der Research-Abteilung bei First Call.

      Ein Indiz dafür, dass die Kauflust der US-Bürger ungebrochen ist. Damit ist die von Pessimisten befürchtete Todesspirale aus fallenden Kursen und Konsumstreik bislang nicht viel mehr als Theorie. Wie es mit Dow und Co nun weitergeht, hängt davon ab, ob sich der positive Beginn der "Earning Season" in den kommenden zwei Wochen fortsetzt. Erweist sich die Konjunkturerholung als trittfest, könnte bald wieder eine andere Börsenweisheit gelten: Die Hausse nährt die Hausse.

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      schrieb am 22.07.02 11:07:37
      Beitrag Nr. 319 ()
      Die Panik kommt aus dem Bauch

      Von Carsten Volkery , New York

      An der Wall Street regiert der Überlebens-Instinkt. Bloß weg hier, sagen sich die Anleger. Selbst der Chef der New York Stock Exchange malt schwarz. Und neue Gerüchte bedrücken AOL-Chairman Steve Case.

      New York - Am Freitag im Hotel Nacional in Havanna, ich bereitete mich gerade bei Coke, Cheeseburger und CNN auf die Rückkehr in den Kapitalismus vor, fiel mein Blick auf den kleinen Kasten auf dem Bildschirm: Dow Jones minus 390 Punkte. Wow. Mein Puls beschleunigte. Was war passiert in Amerika, während der drei Wochen, die ich weg war? Hatten sie New York angegriffen? Hatte Alan Greenspan einen Schlaganfall erlitten?

      Nichts dergleichen, stellte sich heraus. Es war alles wie immer. "Another week, another plunge", fasste die "New York Times" am Sonntag trocken zusammen. Neue Woche, neuer Absturz. Insgesamt hatte der Dow Jones weitere 7,7 Prozent verloren, der Nasdaq Composite vier Prozent.

      Willkommen zurück an der Wall Street. Alle Leit-Indizes notieren inzwischen unter den Terror-Tiefs vom 21. September. Nasdaq und S&P 500 haben jeweils volle fünf Jahre an Kursgewinnen ausradiert, der Dow Jones immerhin fast vier. Addiert man die Verluste zusammen, kommt man auf sieben Billionen Dollar.

      Und es ist noch nicht vorbei. Der Nasdaq könnte bis auf 1000 Punkte fallen, sagen Experten. Der Dow ist so labil geworden, dass es nicht mal mehr einen Auslöser für Crashs im Hundert-Punkte-Bereich braucht. Der Absturz kommt einfach so - zunehmend auch mehrmals pro Woche.

      Viele Anleger wollen daher nur noch eins: Raus aus dieser schlimmsten Achterbahnfahrt ihres Lebens. "Ich halte es nicht mehr aus", gestand Nan Hudes gegenüber "Business Week". Die Großmutter verkaufte alle ihre Aktien nach einem der 400-Punkte-Alpträume der vergangenen Wochen. Ihr Verlust: 260.000 Dollar.

      So wie Hudes machen es Tausende von Amerikanern: Allein die Abflüsse aus Aktienfonds könnten im Juli 59 Milliarden Dollar erreichen, schätzen die Forscher von Trim Tabs. Das wäre weit mehr als nach dem 11. September.

      Die Anlegerflucht wird auch diese Woche die Wall Street dominieren. "Der Markt ist sehr emotional. Wir sehen jede Menge Panikverkäufe", sagte Peter Cardillo, Chef-Stratege von Global Partners Securities, gegenüber "CBS Marketwatch".

      Selbst Richard Grasso, Chef der New York Stock Exchange, prognostizierte am Sonntag auf NBC den weiteren Kursverfall: "Der Montag nach einem Freitagsabsturz ist traditionell schwierig, und ich nehme an, dieses Mal wird es nicht anders sein".

      Eine Flut von Quartalszahlen wird diese Woche über die Börsianer hereinbrechen. 1500 Unternehmen stellen sich dem Markt. Wie immer werden die Anleger positive Nachrichten ignorieren und sich auf potenzielle Skandalfirmen konzentrieren, darunter AOL Time Warner: Am Mittwoch legt das weltgrößte Medienunternehmen seine Zahlen für das zweite Quartal vor. Analysten erwarten einen Gewinn von 22 Cents pro Aktie (Vorjahr: 32 Cents). Der Umsatz soll von 9,2 auf 10 Millarden Dollar gestiegen sein.

      Mindestens ebenso wie die Zahlen interessiert Beobachter derzeit das Management des Medienkonzerns. Nachdem die Nummer Zwei, COO Robert Pittman, vergangene Woche gehen musste, könnte laut "Newsweek" kein Geringerer als Steve Case, AOL-Gründer und Chairman, das nächste Opfer sein. Ein Rücktritt von Case, dem letzten verbleibenden AOL-Veteranen nach dem Abgang Pittmans, würde die AOL-Aktie wahrscheinlich auf neue Tiefstände treiben. Sie dümpelte zuletzt knapp über der Zehn-Dollar-Marke.

      Auch der Tech- und Telekom-Sektor bietet erneut reichlich Gelegenheit für Enttäuschungen. Nachdem vergangene Woche Schwergewichte wie Microsoft und Sun mit schwachen Prognosen die Stimmung verdorben haben, treten diese Woche unter anderem 3M, AT&T, SBC Communications, Bell South, JDS Uniphase und Texas Instruments an, um einmal mehr zu verkünden, dass das Investitionsklima weiterhin viel zu wünschen übrig lässt.

      Kein Experte will mehr spekulieren, was eine Wende an den Märkten auslösen könnte oder wann dieser Moment zu erwarten ist. Zu oft sind ihre Prognosen eines "Bodens" widerlegt worden. Auch jetzt preisen die Analysten den Markt als "überverkauft" und "billig", doch die Anleger hören schon längst nicht mehr hin. Irrational?
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:33:53
      Beitrag Nr. 320 ()
      Dies scheint mir der Wahrheit doch ein wenig näher zu sein,
      als die immer wieder verkündeten besseren Lagerbestände.
      Die PC-Klitschen verbrennen mit jedem PC-Verkauf Geld,
      Dell hier mal ausgenommen.
      Und wenn die Zahlen der auf Halde liegenden veralteten PC`s so hinkommt,
      dann kann ich nicht erkennen,
      wo hier eine Erholung anlieger sollte.

      Es werden wieder mal Abschreibungen verkündet werden.
      Ein schönes Wort. Hört sich immer noch elegant an.
      So eine Art Verjüngungsbrunen.
      Das hier aber Geld zerstört wird,
      wird nur am Rande erwähnt, wenn überhaupt...;)

      Auch kein Problem.
      Die Zeche zahlt ja sowieso nur der uninformierte Aktionär.
      Und wenn es den ganzen PC-Klitschen so richtig dreckig gehen sollte,
      wird eben wieder eine KE eingelegt.
      Beantragt sind die Erhöhungen ja eigentlich immer von Hause aus..(hihihi..).

      In den letzten Jahren wurde diese ganze bombastische Verwässerung durch diese Flut an Stock-Options
      ja auch kaum zur Kenntnis genommen.......

      ++++++++++++++++++++++++++++

      Der Geruch der Verzweiflung

      Von Thomas Hillenbrand

      Amerikanische PC-Hersteller versuchen mit zahlreichen Rabattaktionen ihre riesigen Lagerbestände abzubauen.
      Branchenprimus Dell sticht die Konkurrenz erneut aus - mit 50.000-Dollar-Schecks.


      Hamburg - Steven hat diesen glasigen Blick, der sich häufig nach einigen Marijuana-Pfeifchen einstellt. Der blonde Twen grinst grenzdebil in die Kamera, fuchtelt wild mit den Armen und fängt seine Sätze ständig mit "Ey, Alter ..." an

      Steven ist tatsächlich high, aber nicht von Drogen, sondern von Personal Computern (PCs). Die von Jungschauspieler Ben Curtis verkörperte Werbefigur ist ganz erfüllt von den Produkten des Computerherstellers Dell und beendet jeden der in den USA landesweit ausgestrahlten Fernsehspots mit dem Satz "Dude, you`re getting a Dell". In Amerika genießt Steven inzwischen Kultstatus.

      Stevens Erfolg ist symptomatisch: Mit schöner Regelmäßigkeit deklassiert Dell in Sachen Profitabilität und Absatz Konkurrenten wie Hewlett Packard , IBM oder Gateway . Jetzt haben die Texaner ihren Wettbewerbern auch noch in Sachen Coolness den Rang abgelaufen. "Der Geruch der Verzweiflung liegt in der Luft", sagt Analyst Tony Duboise vom Marktforscher ARS.

      Volle Lager allerorten

      Laut Branchenbeobachter Gartner Dataquest konnte Dell seinen weltweiten Marktanteil von 13,1 Prozent im ersten Quartal auf nunmehr 14,9 Prozent steigern. Ein größeres Stück des PC-Marktes kontrolliert lediglich Hewlett-Packard (HP) - und das auch nur, weil das Unternehmen kürzlich mit dem Konkurrenten Compaq fusionierte. Wenn Dell mit der jetzigen Geschwindigkeit weiterwächst, könnten die Texaner HP bald aus der Pole Position verdrängen.

      Dell ist der einzige große Hersteller, der an den zum austauschbaren Massenprodukt gewordenen PCs noch Geld verdient.

      Hauptgrund dafür ist, dass Dell ausschließlich per Direktvertrieb über das Internet verkauft und nur Lagerbestände für eine knappe Woche vorhält. Bei der Konkurrenz sind die Regale hingegen proppevoll. "Es ist eine schreckliche Zeit, PCs zu verkaufen", schrieb das Wirtschaftsmagazin "Fortune", "es sei denn man heißt Michael Dell".

      Nach Schätzungen des Marktforschers IDC stauben in den USA etwa eine halbe Million PCs vor sich hin. Bei dem derzeit von Experten wie der Investmentbank Merrill Lynch prognostizierten weltweiten Marktwachstum von mickrigen 2,5 Prozent wird ein Großteil dieser Geräte wohl abgeschrieben werden müssen.

      Es gibt `was extra

      So ist es auch kein Wunder, dass sich die verschiedenen Hersteller derzeit mit Rabatten und Marketingaktionen zu überbieten versuchen. Egal, wo der amerikanische Kunde seinen Computer kauft - er kriegt auf jeden Fall irgendetwas gratis dazu. HP gewährt Rabatte von bis zu 400 Dollar auf PCs, Gateway legt bei vielen Modellen einen Scanner oder Drucker oben drauf. Apple bietet an, dass Produkte die jetzt gekauft werden, erst ab November in Raten gezahlt werden müssen.
      Besonders originell sind all diese indes Aktionen nicht. Für Gesprächsstoff sorgt nur Dells Werbeaktion: Die Nummer Zwei der Branche lobt derzeit unter PC-Käufern täglich 50.000 Dollar aus. Jeder, der in den USA im Juli einen Dell-Computer kauft, nimmt automatisch an der Verlosung teil. Eine vergleichbare Aktion hat es in der PC-Branche bisher nicht gegeben.

      Die 1,55 Millionen Dollar plus Verwaltungskosten, die der in Anzeigen mit dem Scheck wedelnde Steven das Unternehmen kostet, sind vermutlich gut investiertes Geld. Denn Hauptziel der Aktion ist nach Meinung vieler Analysten nicht, den Verkauf von Dell-PCs anzukurbeln. Vorrangig gehe es den Texanern darum, dafür zu sorgen, dass die Konkurrenz auf ihren riesigen Lagerbeständen sitzen bleibt und diese später abschreiben muss, weil sie nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Derzeit sieht es so aus, als ob der Plan aufginge: Allein HP hat momentan genug Rechner in petto, um seine Kunden die nächsten elf Wochen zu versorgen.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:57:09
      Beitrag Nr. 321 ()
      So meine lieben Investoren.
      Um meine vorangegangenen Worte bezüglich Stock-Options ein wenig zu untermalen,
      hier ein schöner Bericht über die Vorgehensweise der letzten Jahre
      und was geschehen würde,
      wenn diese Options mit eingerechnet würden....;)

      Keine schöne Sache.
      Aber Sie wissen ja alle,
      wie sie sich zu verhalten haben.
      Immer schön nachkaufen-
      dann klappt das auch noch mit der zweiten Jacht für die Mitglieder bestimmter interessierter Kreise...(hihihi..).

      HM

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      Der Geruch der Verzweiflung

      Von Thomas Hillenbrand

      Die nächste Börsenbombe

      Von Thomas Hillenbrand

      Amerikanische und europäische Unternehmen weigern sich bisher, die Kosten ihrer milliardenschweren Aktienoptionsprogramme in der Bilanz aufzuführen. Die Gewinne der meisten Firmen sind deshalb viel zu hoch - und die Aktien viel zu teuer.

      Hamburg - Aktienguru Warren Buffet grinste am vergangenen Montag zufrieden in die Kamera. "Ich bin entzückt", verkündete das "Orakel von Omaha". Mit der Börse hatte der Freudenausbruch nichts zu tun: Der Dow Jones war zum Zeitpunkt von Buffets Auftritt auf "Bloomberg TV" bereits 200 Punkte in die Tiefe gerauscht.

      Der Jubel galt einer Meldung des Brausekonzerns Coca-Cola , bei dem Buffet Großaktionär ist. Coke-Chef Douglas Daft hatte kurz zuvor verkündet, sein Unternehmen werde ab dem vierten Quartal an Mitarbeiter ausgegebene Aktienoptionen als Kosten buchen.

      Bisher tut der Konzern so, als ob die seit einigen Jahren sehr beliebten stock options für das Unternehmen umsonst wären.

      Optionen in der Gewinn- und Verlustrechnung zu verschweigen ist gang und gäbe. Der Haken: Aktienoptionen verursachen Unternehmen in den meisten Fällen selbstverständlich Kosten, sobald der Besitzer sie einlöst. Deshalb wäre es nur logisch, Aktienoptionsprogrammen als Personalaufwendung in der Bilanz zu buchen. Bisher passiert dies allerdings nicht. Weder in den USA, wo der Bilanzstandard US-GAAP (General Accepted Accounting Principles) gilt, noch unter dem in Europa gebräuchlichen IAS-System (International Accounting Standard) sind Unternehmen verpflichtet, Optionen ergebniswirksam einzubeziehen.

      Cash is not king

      Neben hartem Cash haben sich Aktienoptionen (siehe Kasten) zur beliebtesten Form der Mitarbeiterentlohnung entwickelt. Vor allem für Vorstände existieren praktisch in jedem größeren börsennotierten Unternehmen Amerikas und Europas Aktienoptionsprogramme.

      Im Jahr 2001 wurden 58 Prozent der Managerentlohnung in den USA in Form von stock options gezahlt.

      Bereits Mitte der Neunziger stand das Kostenthema in den USA schon einmal auf der Tagesordnung. Damals gelang es der Wirtschaftslobby, eine Änderung der Bilanzregeln bezüglich Optionen zu verhindern. Der Widerstand ist verständlich: Nach einer Studie der Investmentbank Merrill Lynch wären die Gewinne pro Aktie (EPS) der im Standard & Poor`s 500 Index enthaltenen Unternehmen im Jahr 2001 durchschnittlich 21 Prozent niedriger gewesen, wenn die Kosten von Optionen abgezogen worden wären.

      Besonders im Silicon Valley hasst man die Reformbestrebungen.

      Mehr als jede andere Branche hat der Technologiesektor seine Top-Leute in Boomzeiten mit heißen Aktienoptionen bezahlt - würden diese plötzlich in den Bilanzen auftauchen, wäre die Ertragskraft der meisten Unternehmen weit weniger eindrucksvoll. Merrill schätzt, dass die Gewinne der Branche 20 bis 70 Prozent zu hoch liegen.

      Aufgeblasene Riesen

      Je genauer man einzelne Unternehmen unter die Lupe nimmt, umso schlimmer nimmt sich das Ganze aus.

      Dells operativer Gewinn wäre im Jahr 2001 satte 56 Prozent niedriger ausgefallen, Intels Profit lag 80 Prozent zu hoch, Microsofts immerhin um 30 Prozent. Yahoo! läge nach Abzug der Kosten für Optionsprogramme sogar tief im roten Bereich. Nach Angaben von Charles Allom, Herausgeber von "Growth Stock Outlook", hat das Internetportal Aktienoptionen unters Volk gebracht, deren Gesamtwert den Umsatz eines Jahres übersteigt.

      In Europa sieht es nicht wesentlich besser aus. Die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein schätzt, dass auch die Gewinne europäischer Unternehmen zehn Prozent niedriger wären, wenn man die Optionen abzöge. Bei Technologieunternehmen wäre der Abschlag doppelt so hoch. Genaue Zahlen sind allerdings Mangelware: Während bei Konzernen, die nach US-GAAP bilanzieren, zumindest im Kleingedruckten der aktuelle Wert der ausgegebenen Optionen beziffert werden muss, sucht der Anleger in europäischen Bilanzen meist vergeblich.

      Reichlich Luft in der Börse

      Aus Sicht der Börse ist die Optionsfrage besonders heikel: Wenn sich die Bilanzierungsstandards änderten, wären die Gewinne niedriger.

      In der Folge wären Aktien durch die Bank zu hoch bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das gängigste Maß dafür, wie teuer Aktien sind, hat für den S&P 500 derzeit einen Wert von 18,7. Nach Merrills Rechnung läge das KGV nach Abzug der Optionskosten bei 22,6. In den vergangenen Monaten auf immer neue Tiefstände geprügelte Branchen, die vielen Aktienstrategen inzwischen als billig gelten, wären plötzlich keine Schnäppchen mehr. Technologiepapiere wären nach 2001er Zahlen auf einen Schlag um 39 Prozent teurer, das KGV von Telekommunikationswerten stiege um 23 Prozent.

      Die Auswirkungen, die das jähe Verpuffen von Gewinnen auf die ohnehin schon wackelige Börse haben könnte, sind eines der Hauptargumente der Gegner des "Option Expensing". Die Märkte, sagen sie, würden mit drastischen Verkäufen reagieren. Eine ziemlich dreiste Argumentation:

      Sagt den Investoren bloß nicht die Wahrheit, sonst kommen sie wohlmöglich noch auf die Idee, unsere überteuerten Papiere abzustoßen.

      :laugh::laugh::laugh:

      Das zweite Argument lautet, dass sich der Wert von Aktienoptionen nur schwer erfassen lasse. Die finanzmathematischen Formeln, die dafür gängigerweise verwendet würden, seien mit Fehlern und Unsicherheiten behaftet. Joseph Stiglitz, Nobelpreisträger und ehemaliger Wirtschaftsberater Bill Clintons hält das Argument für spitzfindig: "Eines ist sicher: Der derzeit von Unternehmen ... für ihre Optionen angesetzte Wert Null ist eine Untertreibung", schrieb Stiglitz jüngst in einer Kolumne für das "Wall Street Journal".

      Nasse Nudel statt großem Knüppel

      Auch andere Wirtschaftsgrößen sind für eine Einbeziehung von Optionen, darunter US-Notenbank-Chef Alan Greenspan. Geholfen hat es bisher nichts. Obwohl die amerikanische Wirtschaft nach zahlreichen Bilanzbetrügereien mehr Transparenz dringend nötig hätte, schmetterte der US-Senat unlängst zwei Anträge ab, das option expensing als Teil eines Maßnahmenpakets gegen die grassierende Enronitis zu verabschieden.

      Präsident George Bush und sein vornehmlich aus früheren Top-Managern bestehendes Kabinett haben das Thema bisher nicht einmal en passant in den Mund genommen. Als Theodore Roosevelt der Wall Street seinerzeit die Leviten las, "sprach er leise und schwang einen großen Knüppel", hämt Alan Abelson, Chefkommentator des Wall-Street-Blatts "Barron`s". "Bush hingegen spricht laut und schwingt eine nasse Nudel".

      In Europa zeichnet sich zumindest mittelfristig eine Lösung für das Problem ab: Experten erwarten, dass das International Accounting Standards Board (IASB), welches die Regeln für den internationalen Bilanzstandard IAS festlegt, die Einbeziehung von Optionskosten demnächst zur Pflicht machen wird. Da die Europäische Union kürzlich beschlossen hat, IAS ab 2005 für alle Unternehmen innerhalb der EU zum verpflichtenden Standard zu machen, wäre das Problem weitgehend vom Tisch.

      Scylla und Charybdis

      In den USA ist indes keine politische Lösung in Sicht. Der Coca-Cola-Vorstoß könnte jedoch andere Unternehmen unter Zugzwang setzen - zumal Investoren derzeit enorm viel Wert auf Transparenz und Verständlichkeit von Bilanzen legen. Verschleierung könnte mittelfristig wesentlich kursschädigender wirken als Offenheit, selbst wenn die Märkte kurzfristig schockiert sein sollten. Julia Grant, Professor an der Weatherhead School of Management, sieht die amerikanischen Unternehmen zwischen Scylla und Charybdis:

      "Sie sind verdammt, wenn sie es tun, und sie sind verdammt, wenn sie es nicht tun."
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 13:08:57
      Beitrag Nr. 322 ()
      22.07.2002 10:54

      Robert J. Shiller

      „Spekulationsblase existiert immer noch“

      Yale-Professor Robert J. Shiller erwartet weiteren Verfall der Aktienkurse an der Wall Street


      Von Martin Reim

      (SZ vom 22.07.2002) — Die Talfahrt an den US-Aktienbörsen wird noch länger dauern, glaubt Robert J. Shiller, Professor an der amerikanischen Yale- Universität und viel beachteter Buchautor.

      Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung begründete er seine Aussage mit wichtigen Bewertungszahlen, die nach wie vor weit über ihrem historischen Schnitt lägen.

      Talfahrt beschleunigt

      Die Talfahrt an den globalen Aktienbörsen hatte sich am Freitag beschleunigt. Besonderes Aufsehen erregte, dass der Dow-Jones-Index erstmals unter jenen Werten schloss, auf die er kurz nach den Anschlägen vom 11. September gefallen war. Er verlor 4,60 Prozent und sank damit auf 8019,26 Punkte, den tiefsten Stand seit fast vier Jahren.

      Shiller sagte, er sehe „keinen Grund, warum der Absturz schon zu Ende sein soll“, und betont: „Wir sind immer noch auf dem Weg nach unten.“

      Der Wissenschaftler hatte zum Höhepunkt der weltweiten Börsenhausse im Frühjahr 2000 das Buch „Irrationaler Überschwang“ veröffentlicht,

      in dem er speziell den amerikanischen Aktienmarkt als extrem überwertet bezeichnet und vor einem scharfen Abschwung gewarnt hatte.

      Wichtigste Basis seiner Darlegungen, die weltweites Aufsehen erregten, sind lang zurückreichende Datenreihen, die er teilweise selbst errechnet hatte. Sie sollten zeigen, dass wichtige Aktien- Kennziffern weit über ihrem historischen Durchschnitt liegen.

      Prognosen abgelehnt

      Der Professor bezieht sich vor allem auf die Relation zwischen Aktiennotierungen und den Erträgen der dahinter stehenden Unternehmen, dem so genannten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Nach Angaben des Shillers liegt dieser Wert beim amerikanischen S&P-500-Index, der die wichtigsten 500 Firmen des Landes enthält, auf Basis der geschätzten Gewinne für das Jahr 2002 bei gut 30. Der historische Durchschnitt betrage hingegen nur rund 15 (Grafik).

      Doch auch mit einem weiteren Absacken des Börsenbarometers um die Hälfte – das würde bei gleichen Gewinnerwartungen das KGV auf den historischen Schnitt drücken – wäre es aus Sicht des Professors nicht getan. „Die Erfahrung, beispielsweise nach dem Börsenkrach des Jahres 1929, zeigt: Eine Spekulationsblase ist erst dann endgültig vorbei, wenn der Durchschnittswert klar unterschritten wurde.“

      Eine Prognose, in welcher Zeit der erwartete Niedergang stattfinden wird, lehnt Shiller ab: „Ich will nur die Richtung zeigen, aber keine exakten Werte vorhersagen.“ Für wenig stichhaltig hält er die Ansicht vieler Analysten, höhere KGV’s als früher seien angemessen, weil die Gewinne vieler Konzerne schneller wüchsen als in der Vergangenheit. „Phänomene wie die Globalisierung verschärfen eher die weltweite Konkurrenz und senken die Erträge“, sagte der Wissenschaftler.

      Pessimisten...

      Manche Beobachter bei prominenten Banken äußern ähnliche Ansichten wie Shiller. So schreibt die amerikanische Investmentbank Merrill Lynch in einer kürzlich veröffentlichten Studie, der Aktienmarkt wirke auch bei wohlwollender Beurteilung der KGV’s „teuer“.

      Als einen der Gründe für ein Sinken der Werte nennt sie eine „größere Sprunghaftigkeit“ der Gewinnentwicklung. Und die Dresdner Bank betont in einem Papier zur globalen Investmentstrategie, der „Bärenmarkt“ – also eine Situation fallender Kurse – werde andauern.

      ...und Optimisten

      Allerdings gibt es genügend Beobachter, die sich der Skepsis nicht anschließen. So ist in einer Analyse des amerikanischen Investmenthauses Morgan Stanley Dean Witter zu lesen, nahezu alle erfassten Stimmungsindikatoren zeigten seinen „extrem überverkauften“ Markt an.

      Solch eine Konstellation „hat in der Vergangenheit einen Aufschwung vorhergesagt.“ Beim Branchenkollege JP Morgan heißt es, die weltweiten Aktienmärkte notierten „unter ihrem fairen Wert“, weshalb sich die Aussichten für eine Kurswende verbessert hätten.

      Wie weit verbreitet solch eine Zuversicht ist, zeigt eine weltweite Umfrage von Merrill Lynch unter 300 Fondsmanagern, deren Auswertung in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde. Demnach ist trotz der Kursstürze „kein größerer Verlust des Vertrauens in Aktien“ festzustellen. Drei von vier Befragten erwarteten, dass die weltweiten Aktienkurse in einem Jahr höher stünden als derzeit.

      Für Shiller sind solche Ergebnisse allerdings ein Anzeichen dafür, „dass die Spekulationsblase immer noch existiert“. Hauptargument: Wer optimistisch ist, hat seine Aktien noch nicht verkauft; und erst wenn ein breiter Ausverkauf stattgefunden hat, können die Kurse wieder steigen.

      Quelle:sueddeutsche
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 13:15:42
      Beitrag Nr. 323 ()
      Jetzt kommen also schon die ersten Durchalteparolen von ganz oben...;)
      Und dass die Anleger noch ihre Belohnung bekommen werden für unverbrüchliche Treue,
      daran glaubt auch Motzke.
      Allerdings in einem anderen Kontext,
      als dieser Schmierenkomödiant von DOW-CHIEF,
      welcher sich in die Hosen macht......!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      22.07.2002 10:41
      Angst vor Schwarzem Montag
      Wall-Street-Chef fürchtet Börsenpanik


      Angesichts dramatischer Kursverluste in der vergangenen Woche
      hat der Chef der New Yorker Börse die Anleger gebeten, jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren.

      „Bitte seien Sie geduldig, tun Sie nichts, was sich emotional gut anfühlt - langfristig wäre das ein Fehler“,
      sagte Börsenchef Richard Grasso am Sonntag (Ortszeit) im US-Fernsehsender NBC angesichts einer befürchteten Verkaufswelle am Montag.


      :laugh::laugh::laugh:

      „Vor Tagesanbruch ist es immer am dunkelsten“

      „Vergessen Sie nie: Vor Tagesanbruch ist es immer am dunkelsten“.
      Die US-Wirtschaft entwickle sich gut.
      Die Reformen, um Bilanzfälschern das Handwerk zu legen,
      seien auf gutem Wege und würden sowohl von Republikanern als auch Demokraten getragen.

      „US-Investoren wurden im Laufe der Geschichte immer belohnt“, betonte Grasso.......:laugh:
      „Ich denke, dass sie das auch künftig werden.“
      Für den Montag fürchtete Grasso aber einen weiteren Absturz der Börsen.

      LOL+LOL+LOL+LOL

      „Montage nach Freitagsrückgängen waren immer schwierig.“
      Dies werde wohl auch an diesem Montag der Fall sein.

      Der Dow Jones als Leitindex der New Yorker Börse war am Freitag zwischenzeitlich
      um über 400 Punkte unter die Marke von 8000 Zählern gefallen und hatte dann bei einem Stand von 8019,26 Punkten geschlossen.

      Im Laufe der vergangenen Woche betrug das Minus damit 665,27 Zähler oder 7,6 Prozent.

      Damit verlor der Dow seit Jahresbeginn mehr als ein Fünftel seines Wertes,
      allein in den vergangenen beiden Wochen betrugen die Einbußen 14,5 Prozent.

      Der Dax eröffnete am Montag ebenfalls weit im Minus
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 13:37:16
      Beitrag Nr. 324 ()
      Also diesen Abschnitt müssen wir jetzt doch nochmals seperat behandeln.
      Er zeigt in wenigen Worten alles über diese Mafia aus.

      Wie weit verbreitet solch eine Zuversicht ist, zeigt eine weltweite Umfrage von Merrill Lynch unter 300 Fondsmanagern, deren Auswertung in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde. Demnach ist trotz der Kursstürze „kein größerer Verlust des Vertrauens in Aktien“ festzustellen. Drei von vier Befragten erwarteten, dass die weltweiten Aktienkurse in einem Jahr höher stünden als derzeit.

      Ich würde jetzt einmal empfehlen,
      dass jeder einen nüchternen Blick in sein eigenes Depot werfen sollte.
      Was bitte schön ist dort zu sehen....?
      Grandiose Abschläge fast aller Shares.

      Warum?

      Weil die Kurse in den Keller sind...!

      Warum sind die Kurse in den Keller?

      Weil mehr Verkäufer von Aktien als Käufer da sind...!

      Warum sind mehr Verkäufer als Käufer vorhanden?

      Weil das Vertrauen in die Aktie weniger geworden ist...!

      Warum ist das Vertrauen gegenüber der Aktie in den Keller?

      Die Gründe sollte zum jetztigen Zeitpunkt so ziemlich jeder selbst wissen...;)

      Aber was machen unsere hochbezahlten und doch so smarten Analysten und Manager daraus..?
      Sie meinen, es sei kein grösserer Verlust in Aktien sichtbar...:laugh:
      Warum stellen sie solche Behauptungen wider besseres Wissen auf?
      Weil Sie mit Aktien Geld verdienen und dies auch weiterhin wollen..!
      Warum meinen drei von vier Manager, dass nächstes Jahr die Indizes höher ständen als heute?

      Weil sie gar nichts anderes sagen dürfen oder können.
      Alles andere käme einem Todesurteil in eigener Sache gleich...;)


      Diese Mafia schreckt wirklich vor nix zurück liebe Anleger.
      Sie kennen ja inzwischen das Motto von Motzke

      Augen auf im Strassenverkehr ...;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 14:15:52
      Beitrag Nr. 325 ()
      Heute ist wirklich Schichtdienst angesagt, liebe Anleger.
      Ein Tag, so Recht nach dem Geschmack der Baissisten.
      Volle Breitseite contra Bullen.
      Aber dies liegt einzig daran,
      dass offensichtlich die psychologische Breitenwirkung einsetzt...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aus "Die Welt"
      Aktionären droht der Weg durchs Fegefeuer
      Experten: Die letzte Phase des Kursabschwungs steht noch bevor. Bubble-Theorie verschreckt sowohl Börsianer als auch Politiker

      Frankfurt/Main –

      Die letzte Etappe im Börsenfegefeuer steht Anlegern noch bevor. Ehe es einen neuen Aufschwung an den Märkten gibt, müssen die Investoren
      wohl noch einige reinigende Kursstürze verkraften. Immer mehr Strategen scheinen angesichts täglich neuer Verluste auf die theologische Seite zu wechseln. Die Experten glauben an die Bubble-Theorie. Diese besagt, dass nach der jahrelangen Hausse der neunziger Jahre der Wendepunkt noch nicht erreicht ist. „Die Luft ist noch nicht vollständig aus der Aktienblase abgelassen“, sagt Dieter Wermuth, Stratege bei der UFJ-Bank.

      Dies dämmert wohl auch den Anlegern. Zum Wochenschluss schickten sie den Dax in der Spitze noch einmal über fünf Prozent in die Tiefe. Eine massive
      Gewinnwarnung beim Technologiekonzern Epcos drückte auf die Stimmung. Auch die angekündigte Kapitalerhöhung beim weltgrößten Netzwerkhersteller Ericsson führte Börsianern schlagartig die weiter desolate Lage vieler Techs vor Augen. „Die Schweden brauchen neuen Sauerstoff zum Leben“, sagt Hugh Hendry, Fondsmanager bei Odey Asset Management.
      Gerade Ericsson gibt den Bubble-Theorie-Anhängern neue Nahrung. „Jede Aktien-Spekulationsblase durchläuft fünf Phasen.

      Wir befinden uns gerade am Beginn der vierten Phase mit finanziellen Schieflagen und Problemfällen“, meint James Montier, Stratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Er hat die „Anatomie von Spekulationsblasen“ untersucht, und charakteristische Gemeinsamkeiten in den vergangenen Jahrhunderten herausgefunden. Danach beginnen alle Aktien-Bubbles zunächst mit einer technischen Innovation. Ob die neuen Möglichkeiten des Internets zu Beginn der neunziger Jahre, die aufkommende Massenproduktion ab 1920 oder der Eisenbahnboom im 19. Jahrhundert – jedes Mal wird bei Anlegern Wachstumsfantasie geschürt. Alle springen auf den fahrenden Zug und stellen den Unternehmen dann in Phase zwei Geld zur Verfügung.

      Eine wichtige Rolle kommt auch den Zentralbanken zu, die dann mit billigem Geld die Blase nähren. Nicht nur 1990 senkten die Notenbanker die Sätze. Damit können Verbraucher auf Pump ihren Einsatz noch erhöhen, was schnurstracks in die Euphorie-Phase mündet. Irgendwann ziehen erste Investoren dann die Notbremse.

      Als Erstes erkennen die Firmenlenker dann die Übertreibung, trennen sich von ihren Papieren und drücken die Aktien nach unten. Dem folgen institutionelle Investoren und zum Schluss die Kleinanleger. In dieser Phase geraten immer mehr Gesellschaften aus dem finanziellen Gleichgewicht, und es kommt zu vermehrten Pleiten. Typisch sind auch Bilanzskandale. In der fünften und letzten Phase haben dann die Anleger von Aktien die Nase voll, und die Umsätze an den Börsen gehen signifikant zurück.

      Nach genau diesem Bild lief bisher auch die letzte Spekulationsblase ab. Die Tatsache, dass gegenwärtig noch immer vier Mal mehr Manager die Aktien ihrer Unternehmen abstoßen als dazukaufen und immer mehr Unternehmen ins Straucheln geraten, zeigt nach Ansicht von Montier, das erst Phase vier erreicht wurde. Er empfiehlt auch auf dem aktuellen Niveau noch zu verkaufen.

      Tatsächlich scheint die Situation sehr kritisch. Denn die Bubble-Diskussion ist zuletzt von der Börse auf die politische Bühne übergesprungen. Erst kürzlich widmete die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich dem Thema Spekulationsblasen ein ausführliches Kapitel. Und auch die US-Notenbank Fed diskutiert inzwischen öffentlich über die Verhinderung negativer Auswirkungen von Aktienblasen. Sicher haben die Notenbanker die Situation von 1929 im Blick. Nimmt man 1929 zum Maßstab, könnte es an den Märkten noch weitere zwei Jahre nach unten gehen.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 14:22:29
      Beitrag Nr. 326 ()
      Nun wollen wir aber nicht alleine den US-Boys allen Müll in die Schuhe schieben, liebe Freunde.
      Wie heisst es so schön.

      Ein jeder Kehr vor seiner Tür..(hihihi..)

      +++++++++++++++++++++++++++

      Montag 22. Juli 2002, 12:14 Uhr

      Aktionäre klagen gegen Vivendi

      US-Aktionäre haben Sammelklage gegen den französischen Medienkonzern Vivendi Universal und Ex-Vorstandschef Jean-Marie Messier (Bild) eingereicht. Dem hochverschuldeten Unternehmen werden falsche und irreführende Angaben über die finanzielle Lage vorgeworfen. Der Konzern will die Bekanntgabe seiner Halbjahreszahlen für das Jahr 2002 verschieben.

      Ursprünglich war die Veröffentlichung der Zahlen für den 26. Juli vorgesehen.

      Die falschen Angaben zur Finanzsituation hätten den Aktienkurs künstlich aufgebläht.

      Die französische Börsenaufsichtskommission prüft derzeit, ob Vivendi Universal die Märkte fehlerhaft informiert hat. Vivendi Universal nahm zu den Vorwürfen bisher keine Stellung. Der neue Vorstandschef Jean-René Fourtou, der Messier abgelöst hatte, will bis September einen finanziellen Restrukturierungsplan ausarbeiten. (Quelle: dpa)
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 16:31:24
      Beitrag Nr. 327 ()
      Jaja, die Telcos.
      Diese üblen Nachrichten werden immer mehr, aber ganz gewiss nicht weniger.
      Und natürlich wäre ein sogenannter "HOLZMANN-EFFEKT" möglich.
      Wie das geht durften ja viele Mittelständischen und grössere Bau-Betriebe in Deutschland erleben.

      Unter dem Mantel des Gläubigerschutzes wurden wahre Dumpingpreise am Markt platziert,
      unter denen eine normales Gewerke nix mehr verdienen konnte.

      Jedenfalls ist dies Flurbereinigung noch lange nicht ausgestanden.......
      Und wer noch einige sogenannte Schaufelhersteller im Depot hat,
      sollte sehr-sehr sensibel damit umgehen...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Montag 22. Juli 2002, 16:19 Uhr

      Glasfaserkabelnetze wurden zum Milliardengrab

      Völlig überzogene Erwartungen an ein rasantes Internet-Wachstum sind in den Augen von Experten mit Schuld an der Pleite des US-Telekomriesen WorldCom. In der Hoffnung, die Nachfrage nach schnellen Verbindungen werde weltweit explosionsartig wachsen, habe auch WorldCom Ende der 90er Jahre hohe Summen in den Ausbau teurer Glasfaserkabelnetze investiert, sagt Telekom-Analyst Ralf Hallmann von der Berliner Bankgesellschaft. Heute sind die Leitungskapazitäten riesig - aber nur ein Bruchteil von ihnen wird auch genutzt.

      In der Euphorie Ende der 90er Jahre seien die Betreiber noch von einer Verdopplung der Nachfrage ausgegangen und hätten daher massiv in Glasfasernetze investiert. Der Datenverkehr sei aber nur im unteren zweistelligen Bereich gewachsen. Anderen Experten zufolge erwarteten Teile der Branche sogar eine Verdopplung der Nachfrage alle hundert Tage. Solche Zuwachsraten seien aber lediglich in der Anfangszeit des Internet 1995 und 1996 erreicht worden.

      Das Problem bei WorldCom: Wegen seiner zahlreichen Zukäufe bei Telekom-Firmen habe das Unternehmen keine Rücklagen gehabt, unterstreicht Hallmann. Als die Internet-Blase platzte, geriet der Konzern in akute Liquiditätsprobleme - denn die Kosten für Aufbau oder Unterhalt der Netze fielen weiter an. Mit ähnlichen Problemen hatte auch der größte europäische Kabelnetzbetreiber KPNQwest aus den Niederlanden Ende Mai Konkurs angemeldet.

      Nach dem Konkursantrag von WorldCom sei nun die Frage, ob sich andere Netzbetreiber am Markt halten könnten, sagt Hallmann. Denn die WorldCom-Netze würden voraussichtlich nicht abgeschaltet,

      das Überangebot bleibe also bestehen. Damit drohe sich der Preisverfall fortzusetzen. Dem könnten möglicherweise weitere Unternehmen in der Branche nicht Stand halten.

      Andere Experten fürchten einen regelrechten Domino-Effekt. Da WorldCom nun unter Gläubigerschutz seine Schulden nicht mehr bedienen müsse, könne das Unternehmen versucht sein, die Konkurrenz mit neuen Niedrigpreisen zu unterbieten. Dadurch könnten weitere Firmen in den Abgrund gerissen werden.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 16:57:22
      Beitrag Nr. 328 ()
      Hier noch einmal ein kleiner Scherenschnitt auf Vorgänge,
      wie wir alle sie fiel zu lange akzeptiert hatten-Hauptsache der Rubel ist gerollt...;)

      Und natürlich gehören zum Betrügen bekanntlich immer zwei.
      Denn ohne diese jahrelange Naivität, welche Millionen von Anlegern an den Tag gelegt hatten,
      wäre ein Betrugs-Szenario, zumindest in diesen Ausmassen,
      wohl nicht über einen solchen langen Zeitraum möglich gewesen.

      Über das eine oder andere wird noch zu sprechen sein.
      Jetzt erst einmal lesen-setzen lassen-und dann die Quintessence daraus ziehen....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Manchmal will einer nur provozieren -

      und trifft doch die Wahrheit.

      "Korruption und Gier an der Wall Street haben das Klima vergiftet", warnt Barton Biggs, Chefstratege der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley. Er entwirft ein Schreckensbild: In den kommenden drei Jahren falle der Dow Jones auf ein Fünftel des heutigen Werts, aufgebrachte Aktionäre verklagten Vorstände, Fondsmanager oder Wertpapieranalysten, und sollte es überhaupt gelingen, das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen, dann dauere das länger als eine Generation.



      Die Börsen in Europa und Amerika taumeln von einem Tiefstand zum nächsten. Der Deutsche Aktienindex hat seit Jahresbeginn mehr als elf Prozent verloren. An der New Yorker Technologiebörse Nasdaq sanken die Kurse in sechs Monaten um dramatische 25 Prozent. Allein in Deutschland vernichtete der Aktiensturz in diesem Jahr fast 100 Milliarden Euro. Inzwischen ist der Kauf amerikanischer Blue Chips riskanter als der Erwerb einer nordsibirischen Unternehmensanleihe. Die Börsianer erleben keinen schwarzen Freitag, sie durchleiden schwarze Wochen. Denn selbst bei guten Wirtschaftsdaten kennen die Kurse nur eine Richtung: nach unten. Die amerikanische Arbeitslosenquote ist besser als erwartet? Der Dow Jones fällt. Das US-Wirtschaftswachstum ist erstaunlich stark? Die deutschen Aktien folgen den amerikanischen in die Trostlosigkeit.

      Jahresgehalt: 40 Millionen

      Schon ist vom Kasino der Kurse die Rede, von Spekulanten, die Aktien erst steil nach oben jagten, um sie jetzt nach unten zu prügeln - ohne Rücksicht auf ahnungslose Kleinanleger, die dabei den letzten Pensionsgroschen verlieren. Doch die Wahrheit ist grausamer: Am Finanzmarkt geht es so vernünftig zu wie schon lange nicht mehr. Und die Kurse sind noch gar nicht tief genug gesunken.

      Mit einem Mal wird klar, dass die Börse nicht unter den geplatzten Träumen der New Economy leidet. Es sind vielmehr die alten Probleme des Kapitalismus in seiner Rohform: Gier, Maßlosigkeit und Vertrauensbruch.

      Da kassiert Dennis Kozlowski, der umjubelte Chef des amerikanischen Mischkonzerns Tyco International, ein Gehalt von mehr als 40 Millionen Dollar - und weil das nicht reicht, hinterzieht er angeblich noch Steuern. Der Staatsanwalt ermittelt, die Tyco-Aktien stürzen ab. Da führt Bernie Ebbers, der Exchef des US-Telefonriesen Worldcom, sein Unternehmen an den Abgrund - und genehmigt sich einen 400-Millionen-Dollar-Kredit aus der Firmenkasse.

      Da verschleiern die Manager des texanischen Energieriesen Enron über Jahre die wahre Finanzlage ihres Konzerns und kassieren - kurz bevor sie die größte Pleite der Wirtschaftsgeschichte eingestehen - mal eben noch 1,1 Milliarden Dollar. Da schreiben Wirtschaftsprüfer lieber Gefälligkeitsgutachten, als einen Kunden zu verlieren. Da bejubeln Analysten der Investmentbank Merrill Lynch in offiziellen Studien eine Aktie als "klaren Kauf", weil das dem Arbeitgeber wertvolle Aufträge sichert, und verraten nur intern, was sie wirklich davon halten - "a piece of shit".

      Bis Ende März mussten sich in den Vereinigten Staaten schon mehr als 60 börsennotierte Unternehmen wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung verantworten.

      Binnen sechs Monaten hat sich das Bild des Kapitalmarktes radikal gewandelt. Was rechtfertigt die Machtfülle in der Hand eines Chief Executive Officers, wenn er sie dazu einsetzt, sich schamlos zu bereichern? Wem hilft der Glaube an die langfristige Überlegenheit der Aktie, wenn Analysten, Wirtschaftsprüfer und Investmentbanker die Zahlen so lange schönreden, bis der Börsenkurs erst explodiert und dann zusammenfällt?

      Dabei geht es in erster Linie nicht darum, wie viele Manager sich zu viel Geld in die Tasche steckten. Und es ist im Grunde auch unerheblich, ob nun zwei Analysten ihre Studien manipulierten oder 22. Vielmehr konnten sich Gier, Korruption und Betrug nur ausbreiten, weil alle Beteiligten vorgaben, genauestens kontrolliert zu werden. Kaum ein Unternehmen, dass sich nicht selbst Regeln zur Unternehmensführung und -kontrolle, der corporate governance, gegeben hat. Aber sie waren ihre eigenen Kontrolleure. Kaum ein Wertpapierhaus, das nicht auf einen freiwilligen Verhaltenskodex seiner Investmentbanker verweisen kann. Alles Fassade. Die Scharaden blieben unentdeckt, solange die Kurse stiegen und jeder kräftig Geld verdiente.

      "Gier ist gut", dröhnte der Spekulant Gordon Gekko alias Michael Douglas schon 1988 im Kinohit Wall Street. Seine Rolle wurde stilbildend für eine ganze Generation junger Börsianer. Für die geprellten Privatanleger des Jahres 2002 klingt das wie Hohn.

      Was ist von Politikern zu halten, die ihre Wähler auffordern, mehr Geld in Aktien und Fonds zu stecken, weil die staatliche Rente allein nicht ausreiche?

      Kein Wunder, dass selbst bei positiven Meldungen jetzt die Kurse krachen. Die guten Nachrichten könnten ja gefälscht sein. Das Vertrauen in den Anstand der Unternehmensvorstände ist gebrochen, auch in Deutschland. Die "ehrbaren Kaufleute" des Mittelstands - es gibt sie ja - werden in Mitschuld genommen; dabei sind sie die Leidtragenden.

      Falsches Vorbild Amerika

      Doch aus der Glaubwürdigkeitskrise wächst die Vernunft. Enttäuschte und betrogene Anleger wollen zu Recht wieder Fakten sehen - also tatsächliche Gewinne, keine Prognosen. Und gemessen daran, sind zahlreiche Aktienkurse immer noch zu hoch. Ganz gleich, wie tief die Börse bereits gestürzt ist.

      Als der amerikanische Notenbankchef Alan Greenspan im Dezember 1996 das erste Mal vom "irrationalen Überschwang" der Börsen sprach, stand der Dow Jones bei 6500 Punkten - gut ein Drittel niedriger als heute. Warum sollte er nicht wieder dort landen? Falls in den globalisierten großen Aktiengesellschaften nicht der Weg zurück zur Bilanzwahrheit und -klarheit gefunden wird, geht es weiter bergab.




      Ein modernes Wirtschafts- und Finanzsystem basiert auf der größtmöglichen Freiheit des Einzelnen, und es braucht gleichzeitig ein verlässliches Regelwerk, das für alle gilt. Die Gier Einzelner hat diesen Rahmen gesprengt. Das ist nicht neu. Spekulationswellen und Vertrauenskrisen hat es immer gegeben, 1929 mündete der Börsenkrach gar in die Große Depression. Doch danach wurde in Amerika die Bilanzprüfung eingeführt und wenig später auch die Börsenaufsicht gegründet.

      Heute werden Reformen zwar diskutiert, doch in den Vereinigten Staaten sperren sich die Unternehmen gegen jede Verschärfung der Aufsicht. Nahezu alle Gesetzesvorhaben, die nach der Enron-Pleite auf den Weg gebracht wurden, sind versandet.

      Die Europäer starren gebannt darauf, was die Amerikaner jetzt tun, um dann dem Vorbild zu folgen. So hat es der Alte Kontinent zuletzt immer gehalten: Bei der Frage, nach welchen Prinzipien man ein Unternehmen führt, und bei den Managergehältern. Das Vorbild war falsch.

      Kein deutscher Aktionär wird künftig klaglos ein zweistelliges Millionengehalt des Vorstandschefs akzeptieren, wenn der Börsenwert des Unternehmens schwächelt. Kein Politiker kann die Augen schließen, wenn die Börse als wichtigste Finanzierungsquelle der Unternehmen ausfällt. Das sind die Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft. Es gibt sie, aber es dauert eine Weile, bis sie greifen. Es dauerte fast 30 Jahre, bis der amerikanische Aktienmarkt den Stand von 1929 wieder erreichte.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 17:36:26
      Beitrag Nr. 329 ()
      Also dieses Szenario sollten wir nun doch aus der NÄhe betrachten.

      Möchte mal wissen wo der gute DAX heute noch hin möchte...

      Avatar
      schrieb am 22.07.02 17:42:03
      Beitrag Nr. 330 ()
      Ich glaube nun gehts wirklich abwärts! :eek: Die letzten Seile reissen!
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 18:47:47
      Beitrag Nr. 331 ()
      hr. motzki
      erinnern sie sich bitte an meine prognose
      nemax 550 unterschritten
      dax 3500 in greifbare nähe
      es ist kein ausverkauf nur verkäufe in realität
      zur gesamtsituation
      denke bin nun bereit vorsichtig in neue lieblinge zu investieren

      gruß
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 18:53:20
      Beitrag Nr. 332 ()
      @Hallo bamseex..

      Damit Sie den rechten Blick dafür haben,
      nehmen wir eben auch noch den bösen Buben hier mit auf...;)



      HM
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 19:37:02
      Beitrag Nr. 333 ()
      herr.motzki
      genau das ist es doch
      der dow ist schon seit langem
      für mich erst ab 6500 akzeptabel
      richtig zurückgeschnittene obstbäume werden nach
      meiner meinung für die nächsten jahre nur
      in europa früchte tragen
      gruß
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 09:18:59
      Beitrag Nr. 334 ()
      Guten Morgen

      Heute könnte mal wieder eine technische Gegenreaktion der Märkte einsetzen.
      In den letzten Tagen ging es doch ziemlich rustikal zur Sache.
      Ist wie immer.
      Selbst vermeintlich gute Revenues,
      animieren niemanden zu grossen Käufen.
      Der Stachel des Misstrauens sitzt tief.
      Da haben diese ganzen Betrüger von CEO`s einmal wieder ganze Arbeit geleistet.

      Gerade die, welche am grössten von diesem Börsenwahnsinn partizipierten,
      fahren die Börse an die Wand.

      Eines sollte man jedoch auch mal festhalten.
      Es wird schon sein gutes haben,
      wenn viele sich von der Börse abwenden.
      Es wird Jahre dauern bis wieder einigermassen Vertrauen geschaffen werden kann.
      Aber vorher wird dieser Laden niemals mehr so richtig ans laufen kommen.

      Temporäre Erholungen hin oder her.
      Ich denke diese Anlageform wird aufs erste nicht sehr atraktiv erscheinen....
      Was nur zwangsläufig ist.
      Hier wurden und werden Dinge über Jahre suggestiert,
      welche für den normalen Anleger oft nicht in Erfüllung gehen.
      Und das die Strafe auf dem Fusse folgt ist nur gerecht.

      Gewinnen tut hier wie immer das Grosskapital.
      Banken partizipieren ja sogar an all den monströsen Verlusten.
      Beim Kauf/Verkauf. Wenn Aktien verliehen werden um sie zu shorten.
      Das die Bank beim IPO selbst dabei war,
      hat hier im Hintergrund zu stehen.

      Es zählt ausschliesslich das Geld.

      Dass im selben Augenblick die eigenen Kunden,
      welche in den letzten Jahren in diese Anlage getrieben wurden massiv Geld verlieren,
      ist ja schliesslich deren Schuld.....;)

      Jetzt aber noch einige Gedanken zum Thema Zukunft.....

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aus der FTD vom 23.7.2002

      Kolumne: Der ´reale´ Börsencrash

      Von Wolfgang Münchau

      Werden die schwachen Weltbörsen die Weltkonjunktur in eine doppelte Rezession stürzen?

      Wir erleben momentan einen Markt, den es in dieser Form seit 1973/74 nicht gegeben hat: den nachhaltigen Bärenmarkt. Das Gefährliche daran sind die hohe Volatilität und die zwischenzeitlichen Bären-Rallys, die viele Investoren auf eine falsche Fährte locken. Der Bärenmarkt ist der grausamste aller Märkte.

      Am Montag ging es an den internationalen Börsen weiter bergab und es hat allen Anschein, dass wir noch nicht an das Ende der Abwärtsspirale gelangt sind. Wann das sein wird, ist unmöglich zu prognostizieren. Über das allgemeine Niveau der Marktbewertungen dagegen lassen sich relativ genaue Aussagen treffen. Und danach sind die Märkte immer noch erheblich überbewertet - trotz der Kurseinbrüche der letzten Wochen.

      Diese Aussage ist allerdings nur begrenzt von praktischer Bedeutung. Einem Investor, der wissen will, wann der Tiefpunkt erreicht ist, nützt sie nicht. Es ist durchaus möglich, dass Marktbewertungen über lange Perioden vom Trend abweichen.

      Trotzdem geht ein Investor ein Risiko ein, wenn er in Aktien investiert, deren Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) über dem langfristigen Durchschnitt liegen.

      Während der letzten 100 Jahre schwankten die durchschnittlichen KGVs in einem Rahmen von 10 bis 15. Der S&P 500, ein breit gefasster Index amerikanischer Aktien, hat derzeit einen KGV von über 30 - auf der Basis der Gewinne des vergangenen Jahres. Danach wäre er selbst heute zwei- bis dreimal überbewertet. Andere Methoden kommen zu etwas anderen Resultaten, aber auch sie alle lassen keinen Zweifel daran, dass die Märkte stark überbewertet waren und zum Teil immer noch sind.

      Nach dem Crash ist vor dem Crash

      Nach meinen Schätzungen ist der Dax bei rund 3000 und der Dow Jones Industrial Average bei rund 6500 relativ fair bewertet.

      Damit ist nicht gesagt, dass die beiden Indizes tatsächlich auf diese Werte fallen werden, aber sie könnten diese Werte sogar noch unterschreiten. Märkte tendieren zum so genannten "Overshooting": Sie übertreiben in beide Richtungen.

      Wer bei den heutigen Kursen langfristig in die Märkte investiert, wird sicherlich eine ordentliche Rendite erzielen -nicht mehr, nicht weniger.

      [/b]Wer aber vor zwei Jahren investiert hat, dem kann es passieren, dass er selbst nach einigen Jahrzehnten seine Verluste nicht wettgemacht hat.[/b]

      Und wer so leichtsinnig war, während der Spekulationsblase im Neuen Markt zu investieren, hat sein Geld für alle Ewigkeiten verloren. Ein Vergleich: Wer vor dem Börsencrash im Jahre 1929 investierte, brauchte im Durchschnitt 30 Jahre, um den ursprünglichen realen Geldwert wiederherzustellen.

      Wie es weitergeht, hängt insbesondere von den Auswirkungen des Bärenmarkts auf die Realwirtschaft ab. Momentan gibt es einige Zeichen, die Mut machen: Die US-Wirtschaft zeigt trotz der Baisse ein relativ robustes Wachstum und hohe Produktivitätssteigerungen. Die Federal Reserve rechnet mit einem realen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um rund drei Prozent.

      Noch halten die Immobilienpreise,

      deren Stabilität eine weitaus höhere Bedeutung für das Verbrauchervertrauen haben als die Aktienkurse.

      Nicht auf jede Baisse folgt eine Rezession

      Trotzdem gibt es Risiken. Das Haushaltsdefizit, das steigende Leistungsbilanzdefizit und der stetige Rückzug ausländischer Investoren wird den Dollar weiter schwächen, insbesondere gegenüber dem Euro. Die meisten Kalkulationen eines "fairen" Euro-Dollar-Kurses - basierend auf Kaufkraftparitäten - kommen zu einen errechneten Kurs von ungefähr 1,20 $. Da die Devisenmärkte besonders zum Overshooting tendieren, kann es zu heftigen Ausschlägen kommen. Wenn man einen Wert von 1,20 $ als Mittelwert annimmt, ist der tatsächliche Wechselkurs in den vergangenen drei Jahren um knapp 40 US-Cent von diesem Mittelwert abgewichen. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass der Wechselkurs in ähnlicher Größenordnung auch in die andere Richtung abweicht.

      In diesem Fall könnte die Federal Reserve wohl kaum ihre jetzige Extrem-Niedrigzins-Politik weiterführen.

      Der amerikanische Ökonom Paul Samuelson sagte einmal: "Die letzten fünf Rezessionen wurden von insgesamt zehn Baissen angekündigt." Eine Baisse oder ein Crash können zu einer Rezession führen, müssen aber nicht. Dem Crash von 1929 folgte eine Rezession, dem Crash von 1987 folgte keine.

      In den vergangenen zwei Jahren scheint die Wirkungskette in den USA genau umgekehrt zu sein. Den acht Monaten der Rezession im Jahre 2001 folgte die Baisse. Ob es zu einer doppelten Rezession kommt, ist offen und wird in Amerika sehr davon abhängen, ob die Inflation der Geldpolitik genügend Spielraum lässt.

      Da die Zinsen ohnehin schon auf einem Rekordtief sind, ist von der Geldpolitik kaum ein stimulierendes Signal zu erwarten.

      Das Gleiche gilt für die Haushaltspolitik. Das zeigt, dass die USA ihren wirtschaftspolitischen Spielraum weitgehend ausgenutzt haben.

      In Europa ist die Sache etwas einfacher. Der steigende Kurs des Euro und die Stabilisierung der Inflationsrate bietet der Europäischen Zentralbank wachsende Spielräume für Zinssenkungen. Gleichzeitig hängt das Kaufverhalten der Kontinentaleuropäer weniger von den konkreten Aktienkursen und Immobilienpreisen ab.

      Insofern besteht eine faire Chance, dass Europa die Baisse besser überstehen wird als die USA. Das ist aber nur eine relative Aussage. Man sollte nicht unterschätzen, dass ein ungezügelter Aktienboom gefolgt von einem Crash der Weltwirtschaft enormen Schaden zufügen kann. Die 30er Jahre in den USA oder die 90er Jahre in Japan sind Beispiele dafür, dass diese Anpassungsprozesse sehr lang und schmerzhaft sein können.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 09:41:06
      Beitrag Nr. 335 ()
      Wenn man sich dies durchliest,
      um dann in Ruhe darüber zu befinden,
      kann ich gar nicht mehr verstehen
      wie ein normaler Mensch überhaupt noch Geld in diesen Augiasstall investieren kann.

      Wirklich bekloppt auch nur irgend jemandem eine Sekunde Vertrauen zu schenken.
      Dass der Kapitalmarkt an sich ein wirklicher unübersichtlicher Sumpf ist, wissen wir ja.
      Aber was bewegt Menschen dazu,
      sich wegen einer mässigen durchschnittlichen Rendite,
      einem solch hohen Risiko auszusetzen..?

      Man ist nicht ewig jung.
      Was machen all die Pensionäre der nächsten Jahre..?
      Neu investieren..!
      Völlig ausgeschlossen.
      Bei vielen ist wohl eine relative Armut vorprogrammiert..!

      Und bitte komme mir niemand mit Beispielen von wegen Dausend Prozent auf X-Jahre, usw..!
      Das ist Blödsinn. Jeder vernünftige Mensch weiss,
      wie hoch eine durchschnittliche Rendite im besten Falle sein kann.

      Schliesslich investiert kein normaler Mensch auf viele Jahre in einen einzigen Titel.
      Und kein Mensch kauft immer beim Low um dann natürlich beim absoluten High wieder raus zu gehen.
      Es geht hier ja um eine wirklich langfristige Anlage.
      Und wenn hier schon die Pensionsfonds zocken wie die Wilden.....!
      Geld zurück legen ist die eine Sache.
      Aber man sollte sich wirklich gut überlegen,
      wem man sein Geld anvertraut......;)

      All die Regierungen sind natürlich massgeblich beteiligt an diesen Betrügereien.
      Schliesslich geht man vor der Gesetzgebung zusammen Gold spielen,
      oder besucht dieselben Freudenhäuser..(hihihi..).
      Nix neues im Westen......

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      Worldcom: Auf der Suche nach dem letzten Cent

      Von Günter Heismann, Frankfurt

      Die Gläubiger des zusammengebrochenen Netzbetreibers Worldcom müssen die Hälfte ihrer Außenstände von insgesamt 41 Mrd. $ abschreiben.

      Versicherer und Pensionsfonds, die arglos Anleihen des Konzerns gekauft haben, wollen nun die Beraterbanken haftbar machen.

      Es war eine der größten Industrieanleihen, die je begeben wurden. 11,9 Mrd. $ betrug der Wert des Jumbo-Bonds, den die amerikanischen Investmentbanken JP Morgan und Salomon Smith Barney vor 14 Monaten im Auftrag des Telefonkonzerns Worldcom zusammenschnürten und an Investoren in den USA, Japan und Asien verkauften. Emittent und Banken lockten mit sattem Zins bei begrenztem Kursrisiko - ein verführerisches Angebot.

      Jetzt, nachdem der Schuldner Insolvenz nach Chapter 11 des amerikanischen Konkursrechtes anmelden musste, hat sich die Riesenanleihe weitgehend in Luft aufgelöst. Nur noch 15 Prozent des Nominalwertes bieten Vulture Capitalists, die Aasgeier der modernen Finanzwirtschaft, für den Worldcom-Bond.

      Das ehemals gefeierte Unternehmen erweist sich als eine der verheerendsten Geldvernichtungsmaschinen der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte. 41 Mrd. $ Schulden hat der Netzbetreiber im Laufe der Jahre aufgehäuft. Für die ungeheure Summe könnte man rund 400 Düsenverkehrsflugzeuge bestellen. Oder 10.000 Einfamilienhäuser bauen. Oder 200.000 Personenwagen der Mittelklasse kaufen.

      Debakel für die Gläubiger

      Mindestens die Hälfte der Summe, rund 21 Mrd. $, müssen die Gläubiger wohl in den Kamin schreiben, schätzt der Analyst einer Frankfurter Privatbank, der lieber nicht genannt werden möchte. Es können auch ein paar Milliarden mehr oder weniger sein - niemand weiß derzeit auch nur annähernd, wie viel die Reste des zusammengebrochenen Telekomkonzerns noch wert sind.

      Das Debakel für die Gläubiger hat mit dem Fall des Riesen Worldcom erst begonnen.

      Rund ein halbes Dutzend Telefongesellschaften ächzen weltweit unter Schuldenlasten, die teils noch höher sind als die des gescheiterten US-Konzerns. So weist die Deutsche Telekom in ihrer jüngsten Bilanz langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von rund 67 Mrd. Euro aus.

      Die Firmen sind zumeist wesentlich solider finanziert als Worldcom. Niemand rechnet daher ernsthaft damit, dass die ehemaligen Staatsmonopolisten in Europa ebenso lautstark zusammenbrechen wie der US-Pleitier.

      Dennoch zählen die Banker in allen Finanzzentren auf dem Globus die ungeheuren Summen zusammen, die sie Telekomunternehmen geliehen haben.

      Rund 1000 Mrd. $ beträgt das Risiko der Gläubiger weltweit, hat die amerikanische Unternehmensberatung Ovum errechnet. Müssten die Geldgeber davon wie bei Worldcom die Hälfte dieser Summe abschreiben, wäre dies für die Finanzindustrie ein Armageddon.

      Risiko für Versicherungen

      Worldcom gibt einen Vorgeschmack, wen der Zusammenbruch weiterer Telekomanbieter am härtesten treffen könnte.

      [/b]Es sind keineswegs die Banken, sondern vor allem Versicherungen, Pensionsfonds und andere Kapitalsammelstellen, bei denen sich die immensen Risiken der Telekomfinanzierung ballen.[/b]

      Die Banken kommen relativ glimpflich davon: Der weitaus größte Teil der Finanzmittel, die Worldcom erhielt, sind Anleihen, nicht Kredite. Bonds, die die Geldhäuser ausgegeben haben, wurden großenteils eilends an institutionelle und private Anleger weitergereicht.

      So führt die penible Statistik, die Worldcom ihrem Konkursantrag beilegte, in die Irre. An der Spitze dieser Gläubigerliste stehen drei amerikanische Finanzinstitute: die JP Morgan Trust Company aus Pittsburgh mit 17,2 Mrd. $ an Worldcom-Anleihen, die Mellon Bank, ebenfalls aus Pittsburgh, mit 6,6 Mrd. $ und schließlich die New Yorker Citibank mit 3,3 Mrd. $ (siehe rechts). Die drei Banken agierten bei der Bond-Emission als Konsortialführer, die die Anleihen für die übrigen Mitglieder des Konsortiums jeweils vorübergehend treuhänderisch hielten. Ihre wirklichen Risiken waren von vornherein erheblich kleiner.

      Deutsche Bank schweigt

      Das gilt auch für die Deutsche Bank, die mit einem Volumen von 1,01 Mrd. $ das führende europäische Institut unter den Bond-Emittenten ist. Dazu kommen Anleihen der amerikanischen Tochter Alex Brown im Wert von 189 Mio. $. Die Deutsche Bank schweigt sich - wie die Konkurrenz - darüber aus, wie viele der Bonds sie noch im eigenen Portefeuille hält. Analysten vermuten, dass das Institut den größten Teil oder gar alle der übernommenen Anleihen längst abgestoßen hat. "Die sind ja nicht dumm", sagt der Bond-Experte einer rheinischen Privatbank.

      Die Dummen sind die Käufer der Worldcom-Papiere. Der amerikanische Finanzdienstleister Capital Access prüfte den Verbleib von Bonds mit einem Nominalwert von 13 Mrd. $. Das ist knapp ein Drittel der gesamten Schulden des Konzerns. Das Ergebnis: Die vermeintlich sicheren Anleihen des Vorzeigeunternehmens wurden überwiegend von Versicherungen und Pensionsfonds gezeichnet. So übernahm die britische Prudential Anleihen über exakt 509,3 Mio. $. Calpers, die Alterskasse des Staates Kalifornien, war mit 387,5 Mio. $ dabei und die Lebensversicherung Metropolitan mit 361,5 Mio. $. Die US-Tochter des weltgrößten Versicherers, der niederländischen Aegon, zeichnete 327,0 Mio. $.

      Zu ihrem Glück sind die Unternehmen bei der Übernahme von Worldcom-Anleihen offenbar keine Existenz bedrohenden Risiken eingegangen. Fast alle Zeichner gehören in ihrer Branche zu den nationalen oder gar internationalen Marktführern. Die Versicherer werden, wenn ihre Finanzen in Ordnung sind, den Ausfall dieser Beträge wohl verkraften.

      Folgen der Giga-Pleite

      Überdies sind die Anleihen zu einem Gutteil gegen einen Ausfall durch Konkurs des Schuldners versichert. Von den Bonds, die Worldcom emittiert hat, sind etwa 40 Prozent auf diese Weise geschützt. Das schätzt jedenfalls John McEvoy, Gründer einer Online-Agentur namens Creditex, über die Kreditderivate gehandelt werden. Creditex gehört den Worldcom-Gläubigern Deutsche Bank, JP Morgan Chase und Morgan Stanley. Es trifft also vor allem die Industrieversicherer.

      Trotzdem sind die Folgen der amerikanischen Giga-Pleite für die Finanzbranche schmerzlich. Die Agentur Bloomberg hat ausgerechnet, dass Worldcom dieses Jahr auf seine Bonds 951 Mio. $ Zinsen hätte zahlen müssen, wenn das Unternehmen keinen Insolvenzantrag gestellt hätte. Nächstes Jahr wären 2,6 Mrd. $ Tilgung auf das Kapital hinzugekommen.

      Die Lebensversicherer und Fonds sind nicht bereit, diesen Schaden klaglos hinzunehmen.

      Sie wollen jene Banken in Haftung nehmen, die ihnen die heute weitgehend wertlosen Bonds angedreht haben. So hat Calpers eine Klage gegen verschiedene Kreditinstitute aus den USA und Europa, darunter auch die Deutsche Bank, angekündigt. Die Banken hätten es, so Calpers, an der notwendigen Sorgfalt fehlen lassen, als sie die milliardenschweren Anleihen auf den Markt warfen. Bei so enormen Summen hätten die Kreditinstitute die Bücher von Worldcom genauestens unter die Lupe nehmen und prüfen müssen, ob das Unternehmen die aufgenommenen Anleihen mit Zins und Zinseszins zurückzahlen kann.

      Versicherer unbeeindruckt

      Die Beschuldigten verweisen darauf, sie hätten sich auf die von Wirtschaftsprüfern testierten Bilanzen von Worldcom verlassen. Darin sei kein fahrlässiges Handeln zu sehen. Die geprellten Versicherer lassen sich davon nicht beeindrucken. Der Klage von Calpers wollen sich andere Pensionsfonds amerikanischer Bundesstaaten anschließen. Sollten die Kläger vor Gericht obsiegen, müssen die Banken womöglich Hunderte von Millionen, vielleicht sogar Milliarden Dollar Schadensersatz und Geldbußen zahlen.

      Das würde die Institute hart treffen, zumal viele unmittelbar zu den Geschädigten zählen. So gab die Deutsche Bank Worldcom Darlehen von insgesamt 241 Mio. $ und ist damit weltweit der größte Kreditgeber des Telekomkonzerns. Das Geld wird Deutschlands führendes Institut großenteils abschreiben müssen. Auf die Westdeutsche Landesbank und die BayernLB kommen voraussichtlich ebenfalls Wertberichtigungen in zweistelliger Millionenhöhe zu.

      Kirch und Fairchild Dornier belasten

      Ausfälle in diesen Dimensionen sind für Großbanken an sich kein fataler Schaden. Doch die Worldcom-Pleite fällt in das schlechteste Jahr, das die deutschen Banken seit langem hatten. Die Risikovorsorge, die die Deutsche Bank auf ihr Worldcom-Engagement bilden muss, wird ihre Fähigkeit, im laufenden Quartal einen operativen Gewinn auszuweisen, nachhaltig schwächen. Die BayernLB hat neben ihrem Risiko bei Worldcom das unverhältnismäßig hohe Engagement bei bayerischen Insolvenzfällen wie Kirch und Fairchild Dornier zu verkraften.

      Die Banken sind großenteils sehenden Auges in das Risiko gegangen. Bewusst haben sie in Kauf genommen, mit ihren Krediten an Worldcom womöglich Verluste einzufahren, wenn sie nur im Gegenzug lukrative Geschäfte im Investmentbanking abschließen können. Die Institute wollten an der Beratung bei den zahllosen Akquisitionen verdienen, die Worldcom auf seinem unheilvollen Expansionskurs in den vergangenen Jahren unternommen hat. Überdies benötigte das Unternehmen auch bei der Emission der Jumbo-Bonds die - gut bezahlte - Unterstützung der Kreditinstitute. Die Rechnung der Banken scheint nicht aufgegangen zu sein.

      "Die Pleite von Worldcom zeigt, wie fragwürdig das Geschäftsmodell der Investmentbanken ist", sagt ein Frankfurter Analyst.

      Teures Lehrgeld.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 11:33:10
      Beitrag Nr. 336 ()
      Von diesen Gedanken kann auch ich einige voll unterschreiben.
      Hört sich schön an liebe Investoren.
      Aber das Leben ist kein Wunschkonzert.
      Und natürlich muss nicht eintreten, was Herr Schulz so denkt.
      Aber so gänzlich unrealistisch ist dies bei weitem nicht.

      Seine Anspielung auf die Immobilien ist nur allzu nötig.
      Wenn auch hier die Preise ins rutschen kommen,
      dann raucht es im Karton ........
      Auch ich finde, dass für den einen oder anderen,
      der auf die sichere Seite gehen möchte,
      ein Ausstieg immer noch realistisch wäre.

      Auch ich glaube, dass wir den Boden noch nicht erreicht haben.
      Und davon abgesehen, spricht auch sonst nichts dagegen sich eine Weile dem Markt fern zu halten.
      Nur noch Träumer können irgendwelche Performance-Schübe nach Norden erkennen.
      Warum die kommen sollten,
      angesichts der immer noch vorherrschenden Bewertungen der meisten Firmen.....??

      Das Gegenteil wird eher der Fall sein.....;)

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      Dr. Hans-Dieter Schulz

      Neue Tiefs eröffnen auch neue Chancen

      Neulich kam ich durch Zufall mit einem Außendienstmitarbeiter für Industriebedarf ins Gespräch. Natürlich lenkte ich die Unterhaltung auf den Aktienmarkt, wo damals Nasdaq und EuroStoxx gerade unter ihr jeweils technisch entscheidendes Septembertief fielen. Ich erwartete, dass der Mann - wie so viele - noch auf Technologieaktien säße und genauso geduldig wie vergebens auf das Wiedererreichen seiner Einstandskurse warte. Doch weit gefehlt. Mit entwaffnender Plausibilität erklärte mir der Mittvierziger, dass er zwar im Jahr 1999, als das Fieber des Neuen Marktes auch seinen abgelegensten Kunden erreichte, über den Kauf von Aktien nachgedacht hatte – doch aus einem einfachen Grund kam es bei ihm nicht einmal zu einer Depoteröffnung:

      Nachhaltige Gewinne (und volkswirtschaftliche Vermögenseffekte insgesamt) könnten seiner Ansicht nach ausschließlich durch die erhöhte Produktion wettbewerbsfähiger Industrie- und Konsumgüter im engsten Sinne entstehen.

      Die inzwischen allgemeingültige Auffassung, dass der kurze Boom der Technologie-, Internet-, Medien- und Telekommunikationstitel als Blase zu werten sei, leitete er folgerichtig aus der Tatsache ab, dass seit Jahren schon immer weniger Arbeitnehmer in der Fertigung beschäftigt waren.

      Das Unternehmen, für das er arbeitet, verzeichnet seit Mitte der Neunziger Jahre stagnierende Umsätze, sukzessive wurden seitdem immer wieder einzelne seiner Kollegen in Fertigung und Vertrieb entlassen. Jeden Tag besuchte er Kunden benachbarter Branchen, wo sich weder die volkswirtschaftlichen Wachstumsperspektiven der New Economy, geschweige denn der inzwischen verflossene Aktienboom jemals auf die Bestellungen der Einkäufer auswirkten. Er sagte: „Beständige Wertschöpfungen außerhalb des verarbeitenden Gewerbes beschränken sich doch im Wesentlichen immer auf das, was die wirklich produktive Bevölkerungsschicht erwirtschaftet.“ Mit abwinkender Geste schloss er seine Ausführungen „...und wer schafft denn in Deutschland noch was mit der Hand?“.

      Sieht man einmal von dem implizierten Vorwurf gegen mindestens drei Viertel der Erwerbstätigen ab, „nicht wirklich produktiv“ zu sein, kam dieser ökonomische Ansatz des „gesunden Menschenverstandes“ auf kürzestem Wege zum gleichen Ergebnis, wie meine sehr viel mühsameren Auswertungen diverser oft widersprüchlicher Konjunkturdaten, -frühindikatoren und der Markttechnik bei Aktien, Renten, Währungen und Rohstoffen.

      Boden noch nicht gefunden

      Einig waren wir uns auch beim Ausblick: Ein Ende der Talfahrt all jener Assets, die bis ins Jahr 2000 am gesuchtesten waren, ist nicht erkennbar.

      Trotz Kursrückgängen von in der Spitze 90 Prozent (und mehr) werfen Anleger ihre Technologieaktien und zunehmend auch Blue Chips aus bodenständigen Branchen immer noch auf den Markt. Diese Entscheidung kommt rein charttechnisch meist entschieden zu spät, dürfte sich aber vor dem Hintergrund weiterer Bilanzskandale und der drohenden Enttäuschung, was die vielerorts erwartete Konjunkturerholung angeht, als richtig erweisen. Die große Gefahr liegt darin, dass sich die im Boom hinzugekommenen Börsianer die Finger so gründlich verbrannten, dass ein Großteil davon auch in Zukunft nie wieder eine Aktie anfasst.

      Genau dieser Effekt ließ sich bereits in den Sechzigern beobachten, als die damaligen Volksaktien Preussag, Veba und VW nach einem steilen Anstieg auch jäh zurückkamen. Erst 20 Jahre später - das entspricht ungefähr einer Generation - zog der 1982 beginnende Aufwärtstrend wieder vermehrt Kleinanleger an die Börse.

      Wer sich für den hiesigen Aktienmarkt interessiert, kommt weiterhin um eine Betrachtung des Geschehens in den USA nicht herum. Der Chart zeigt, dass der Standard & Poors 500 Index, mit Wucht durch seine Unterstützung bei 970 Punkten sackte. Angesichts dieses Ausverkaufs wird zwar eine kurze Gegenraktion wahrscheinlich,

      doch von einer Bodenbildung fehlt jede Spur.

      Von einer (womöglich beschleunigten) Fortsetzung des Abwärtstrends ist auszugehen. Damit muss auch beim deutschen Aktienmarkt die derzeit noch theoretisch denkbare Möglichkeit einer Bodenbildung auf Basis des September-Tiefs als unrealistisch eingestuft werden.

      Die Übertreibungen der Neunziger sind noch nicht korrigiert

      Neben dem Sturm auf die High-Tech-Werte endete auch eine weitere Modeströmung des ausgehenden Jahrtausends:

      Angelockt durch vermeintlich hohes Wirtschafts- und Produktivitätswachstum lenkten die internationalen Anleger ihr Geld en gros in die USA.

      Inzwischen sind die Einflüsse der hedonischen Preisberechnung und anderer statistischer Unterschiede allseits bekannt. Fakt ist, dass die Weltwirtschaftslokomotive USA gar nicht so viel schneller vorankommt als das „langweilige“ Europa. Wahrscheinlich stellte DESTATIS, besser bekannt als das statistische Bundesamt, jüngst ebenfalls auf eine Preisberechnung unter Berücksichtigung der Performancezuwächse in der Informationstechnologie um. Hierzulande sind allerdings aufgrund anderer Wirtschaftsstrukturen nicht annährend so große Auswirkungen auf das ausgewiesene Wirtschaftswachstums zu erwarten.

      Enronitis und der fallende Dollar kehren die Strömungsrichtung des Geldes internationaler Anleger gerade erst um. Nicht nur Aktien sind aus dem Blickwinkel eines weiterhin schwindsüchtigen Dollars zu betrachten. Auch Geld, das über dem Umweg von international orientierten Fonds in US-Aktien und insbesondere US-Unternehmensanleihen steckt, wird nun von Kursrückgängen und Währungseinflüssen gleich doppelt angefressen. Ein Blick auf den Chart zeigt für den Euro ein mittelfristiges Aufwärtspotenzial bis in den Bereich um 1,15 Dollar.

      Mit Stopp-Loss haltenswert bleiben für europäische Anleger in den USA vor dem Hintergrund der fragilen weltwirtschaftlichen und -politischen Situation generell allenfalls Rüstungs-, Öl- und Minenaktien. Für einen Neueinstieg erscheint es aufgrund der inzwischen hohen Bewertung dieser Titel zu spät, sofern man nicht auf preistreibende Pushs in den jeweiligen Absatzmärkten aufgrund von überraschenden Neuigkeiten setzen will. Werte aus anderen Branchen – und seien sie fundamental noch so stabil nach unten abgesichert – sollten aufgrund der zu erwartenden Fortsetzung der Dollarschwäche an guten Tagen sicherheitshalber abgestoßen werden.

      Was nützt der weit geöffnete Geldhahn....

      Dabei kann man insbesondere der US-Regierung und Notenbank keinesfalls Untätigkeit vorwerfen. Letztere sorgte mit den drastischsten Zinssenkungen seit ihrem Bestehen für günstige Refinanzierungsmöglichkeiten, und der Staat begünstigte zunächst im Rahmen einer Steuersenkung den privaten Konsum, um nach den Terroranschlägen auch mit massivem Deficit-Spending direkt selbst in die Bresche zu springen.

      Zudem kam es immer wieder zu unerklärlichen Intra-Day-Erholungen bei den weltweit beachteten US-Indizes, wo Timing und Umsatzverhalten auf gezielte Marktmanipulationen schließen lassen.

      Experten monieren eigentlich nur, dass insbesondere die Notenbank noch etwas früher die drohende konjunkturelle Schieflage hätte erkennen können.

      In einem Anflug von Aktionismus wurde das Konjunkturprogramm der US-Regierung auch um so protektionistische Elemente wie Schutzzölle auf Stahl erweitert. So weitreichend das geschnürte Maßnahmenbündel auch ist - in der aktuellen Wirtschaftskrise verschafft es allenfalls lindernde oder aufschiebende Wirkung:

      Zwar legte das Bruttinlandsprodukt in den USA zuletzt wieder zu,

      doch das Geldmengenwachstum verlangsamt sich zusehends und durchbrach zuletzt den seit Ende 1992 bestehenden Aufwärtstrend. Bereinigt man die amtlich ausgewiesene Inflationsrate um die Einflüsse der hedonischen Preisberechnung, dürfte die Grenze zur Deflation womöglich schon überschritten sein.

      Vor dem Hintergrund

      der durchschnittlichen Verbraucherverschuldung in den Vereinigten Staaten von über 100 Prozent des verfügbaren Jahreseinkommens,

      erscheint bis auf weiteres keine Belebung des privaten Konsums vorstellbar. Gefahr droht hier in erster Linie von den bisher bemerkenswert stabilen Immobilienpreisen, die nach dem Niedergang der Aktien als Hauptstütze in der Verschuldungspyramide anzusehen sind.

      Es ist eine Frage der Zeit, wann auch dieser Sektor mangels Nachfrage unter die Räder kommt. Dann droht die Stunde der privaten Offenbarungseide.

      ... wenn Banken und Verbraucher nicht mitspielen?

      Da ist es kein Wunder, dass die Banken mit der Kreditvergabe immer vorsichtiger werden. In Deutschland weht dem meist unterkapitalisierten Mittelstand unter dem Schlagwort Basel II der Wind kalt ins Gesicht. Obwohl die risikogerechte Eigenkapitalversorgung der Kreditinstitute nicht vor 2005 in Kraft treten wird, hat die Richtlinie des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht hier schon erste Opfer gefordert. Doch die entscheidenden Signale kommen wieder einmal aus den USA, wo der Rückgang des vergebenen Kreditvolumens teils für eine konjunkturell bedingte Nachfrageabschwächung, aber auch für eine gewachsene Vorsicht der Banken spricht. Das billige Geld der Notenbank erreicht folglich nicht die Adressaten. Allein die Privathaushalte schulden ihre Hypotheken um und satteln angesichts der günstigen Kreditkonditionen noch etwas auf. Der Versuch der Konjunkturankurbelung durch billige Zinsen wird mit der rückläufigen Gesamtkreditsumme aus Unternehmens- und Privatdarlehen konterkariert.

      Kredite und Auftragseingänge lassen trotz historisch niedriger Zinsen keine Investitionen seitens der US-Unternehmen erwarten. Weltweit sieht die Lage auch nicht besser aus, sieht man von einigen Emerging Markets ab, die -am Volumen gemessen- nicht ins Gewicht fallen. Garniert wird dieses wenig vorteilhafte Szenario von dem rückläufigen Konsumentenvertrauen. Kein Wunder also, dass sich die Aktien, die bekanntlich konjunkturelle Erholungen mit Kursanstiegen vorwegnehmen, bisher nicht fangen konnten: In seltener Eintracht zeigen sowohl harte als auch weiche Frühindikatoren abwärts. Die konjunkturelle Talsohle, die insbesondere nach Meinung vieler deutscher Politiker längst durchschritten sei, ist noch nicht einmal in Sicht.

      Fazit: Für das Kapital bleiben nur wenige Fluchttüren

      Die neuerlichen Tiefpunkte der Indizes lassen aus technischer Sicht auf weiteres Abwärtspotenzial schließen. Hinzu gesellt sich die Erkenntnis, dass allein durch Rüstungsausgaben des Staates (bei verbraucherseitiger Rekordverschuldung und stark schrumpfender Investitionssumme bei den Unternehmen) die wirtschaftliche Wende nicht herbeigeführt werden kann. Die von mir an dieser Stelle frühzeitig aufgezeigte Option eines Double-Dips der Konjunktur ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufzuhalten, auch wenn das US-Handelsministerium für das erste Quartal 1,5 Prozent (entsprechend annualisiert 6 Prozent) Wachstum gegenüber dem 4. Quartal 2001 sowohl beim Bruttoinlands- als auch beim -sozialprodukt ausweisen konnte.

      Für Anleger der Eurozone bleiben aufgrund der Unwägbarkeiten des Wechselkurses zum Dollar selbst Zukunftsbranchen wie Life-Science, Gen- und Nanotechnik in den USA tabu. Auch bei den zuletzt immer beliebteren und renditeträchtigeren US-Unternehmensanleihen ist es für einen Ausstieg nicht zu spät.

      Der finale Sell-Off dürfte in den USA erst einsetzen, wenn dort fallende Immobilienpreise für Löcher in den Bankbilanzen sorgen. Solange die Gewinne der Kreditinstitute noch eine heile Welt vorspiegeln, schlummert in den Geschäftsberichten dieser wichtigen Branche noch Abschreibungsbedarf.

      Chancen ergeben sich für den Anleger im aktuellen Bärenmarkt in zweierlei Hinsicht: Zum einen kann er mittels Puts auf einzelne, noch teuer bewertete Standardwerte von der wahrscheinlichen Fortsetzung des Kursrückgangs profitieren. Einstiegsgelegenheiten ergeben sich immer nach den kurzen Aufwärtspushs, die meist in den USA ihren Ausgang nehmen und in der Vergangenheit höchstens 2 bis 3 Tage vorhielten. In diese Kategorie gehört auch die Spekulation auf eine Fortsetzung der Wertverschiebung bei den Währungen zugunsten des Euro (und des Schweizer Frankens). Der zweite große Trend lässt sich bei der Umschichtung des internationalen Kapitals zugunsten krisenfester Anlageformen feststellen. Staatsanleihen bester Bonität bleiben gefragt; Gold-, Silber- und Ölaktien sind im historischen Vergleich zwar recht hoch bewertet, finden sich aber erst in wenigen Depots. Da sich das Aktienangebot in diesem Sektor auf nur wenige Werte konzentriert, könnte eine veränderte Nachrichtenlage weitere Fluchtwellen in diese Werte auslösen.

      Dr. Hans-Dieter Schulz / Lutz Mathes

      22.07.2002
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 15:17:20
      Beitrag Nr. 337 ()
      Genau dieses Szenario
      wird auch noch auf die DTE-Sharholder zukommen...;)

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      AT&T meldet Milliardenverlust

      Die amerikanische Telefongesellschaft AT&T meldete heute die Zahlen für das vergangene Quartal.
      Den Angaben zufolge musste das Unternehmen einen extrem hohen Verlust hinnehmen,

      nachdem Abschreibungen in Höhe von 13,1 Mrd. Dollar das Ergebnis belasteten.

      Das Minus lag bei 12,7 Mrd. Dollar oder 3,49 Dollar je Aktie.
      Exklusive einmaliger Aufwendungen konnte AT&T aber einen Gewinn von 7 Cents je Aktie erzielen,
      nachdem im Vorjahreszeitraum ein Plus von 4 Cents je Aktie anfiel.

      Der Umsatz ging um 6,2 Prozent auf 12,1 Mrd. Dollar zurück.

      Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von 12 Mrd. Dollar und einem Gewinn von 3 Cents je Aktie gerechnet.
      Die Aktie beendete den Handel gestern bei 9,52 Dollar.
      Im deutschen außerbörslichen Handel notiert sie aktuell bei 9,69 Euro.

      w:o/shm Autor: 13:26 23.07.02
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 17:18:03
      Beitrag Nr. 338 ()
      Hallo liebe Investoren....

      Ist wohl einer von H.Berneckers Schmierenblättchen,
      welches er selbst Börsen-Analyse nennen mag.

      Jedenfalls scheint auch der gute Bernie so langsam der Börsenkrankheit zu erliegen.
      Das er vor Wochen seine Leser aufgefordert hatte,
      auf Kredit Aktien zu kaufen,
      ist ja das eine.
      Aber das er jetzt schon den grössten High-Blech-Müll der letzten Quartale als klaren Kauf anpreist,
      schlägt dem Fass den Boden aus.....

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      Langwierige Stabilisierung

      Hans Bernecker: Langwierige Stabilisierung
      Mails/Nachrichten vom 19.07.2002, Bernecker & Cie.

      (...)Daß Weltkonzerne letztlich wieder in den Profit zurückkehren, ist fast eine Selbstverständlichkeit. Das aktuelle Beispiel ist ERICSSON. Wo der Tiefstkurs letztlich gelegen hat, ist unwichtig.

      Irgendwo zwischen 12 und 16 skr.

      In dieser großen Spannweite liegen die Käufe.
      Was machen dann schon 10 % Schwankung aus, wenn das Kursziel bei 25 und 30 skr liegt.

      Diese Aktie ist eine der ersten dieser Technologie, die als Kauf einzustufen ist. Die zweite wird LUCENT sein, die dritte ALCATEL, und anschließend folgen die anderen. Ganz einfach deshalb: Die Stimmung hat diese Titel in den Boden gerammt. Nun geht es in den nächsten 2 Jahren in die andere Richtung.

      Von dieser Prognose gehe ich nicht ab und fühle mich darin auch recht sicher

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Was soll man dazu noch sagen.
      Und für solche Empfehlungen bekommt dieser Kretin auch noch Geld....

      Schönen Abend

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 17:39:45
      Beitrag Nr. 339 ()
      Und hier die Realität zu Berneckers schwachsinnigen
      und völlig unseriösen Aussagen...

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      Dienstag 23. Juli 2002, 15:31 Uhr

      Telekomausrüster Lucent weitet Verlust aus und streicht Stellen

      Murray Hill (Reuters) - Der weltgrößte Telekomausrüster Lucent Technologies hat im dritten Geschäftsquartal 2001/2002 zum neunten Mal hintereinander einen Quartalsverlust ausgewiesen und will weitere Stellen abbauen

      Der Rückgang der Investitionsausgaben in der Telekomindustrie halte weiterhin an, begründete das in Murray Hill im US-Bundesstaat New Jersey ansässige Unternehmen am Dienstag seine Verlustserie. Der Nettoverlust sei in den drei Monaten zum 30. Juni 2002 auf 7,91 (Vorjahresquartal 3,24) Milliarden Dollar oder 2,31 (0,95) Dollar je Aktie gestiegen. Dagegen sei der Umsatz auf 2,95 (5,37) Milliarden Dollar eingebrochen. Im Vergleich zum Vorquartal fiel der Umsatz um 16 Prozent. Vor Einmalaufwendungen verringerte sich der Verlust den Angaben zufolge auf 16 Cent je Aktie nach 39 Cent je Aktie im Vorjahreszeitraum.
      Eine Prognose für das vierte Quartal lehnte der Konzern unter Berufung auf die unsichere Marktlage ab. Lucent bekräftigte aber sein Ziel, Ende des Geschäftsjahres 2003 wieder in die Gewinnzone zurückkehren zu wollen.

      Den Angaben zufolge plant Lucent den Abbau von weiteren 7000 Stellen und will zusätzlich 1000 Arbeitsplätze auslagern. Bis zum Jahresende soll so die Mitarbeiterzahl um 15 Prozent reduziert werden. Ende Juni hatte Lucent 53.000 Mitarbeiter nach 62.000 Ende 2001.

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      Avatar
      schrieb am 23.07.02 20:19:33
      Beitrag Nr. 340 ()
      Hier der Marktschreier des Tages! :laugh:

      Analysten raten zum Aktienkauf in Europa

      Hohe Dividendenrenditen locken ....

      http://www.faz.net/IN/Intemplates/faznet/default.asp?tpl=faz…

      Man sucht wahrscheinlich noch Visionäre, die denen den ganzen Kram abnehmen. ;)

      ... nur so nebenbei - EUROPÄISCHE Aktien fallen heute mehr als doppelt so kräftig wie USA. :laugh:

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 20:42:00
      Beitrag Nr. 341 ()
      Na das ging ja schneller als ich heute noch erwartet hatte.
      Von wegen vorhergehndes Posting bezüglich Werteberichtigung.
      Alle Telcos nehmen Werteberichtigungen in Milliardenhöhe vor,
      aber DTE scheint im freien Raum zu schweben
      und von solcher Unbill völlig unbelastet zu bleiben.

      Das glaubt Motzke nie und nimmer liebe Aktionäre...;)
      Natürlich kommt hier noch etwas nach.
      Wie sollte es auch anders sein.
      Wenn dieser Laden besser als all die anderen Telcos sein soll,
      verstehe ich nix mehr..(hihihi.).

      Eines Tages wird diese tote Ratte auf dem Tisch liegen.
      Nur das der Geruch dann ein wenig übler als nötig sein wird.....

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      WDR: Deutsche Telekom kaschiert Milliarden-Verluste

      Die Deutsche Telekom versteckt nach einem Bericht des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus,
      der am heutigen Dienstagabend ausgestrahlt werden soll, in ihrer Bilanz einen zweistelligen Milliarden-Verlust.

      Grund hierfür sei die US-Mobilfunktochter VoiceStream ,
      die noch mit 35 Milliarden Euro in den Büchern stehe.
      Nach Auffassung von Banken und Investmenthäusern sei VoiceStream aber nicht einmal mehr die Hälfte wert.

      Börsenexperte Wolfgang Gerke von der Universität Erlangen/Nürnberg forderte den Vorstand auf,
      "der Öffentlichkeit in der Halbjahresbilanz reinen Wein einzuschenken".

      Da die Telekom in diesem Jahr ohnehin nicht mit schwarzen Zahlen rechne,
      würde die Korrektur einen Verlust von 20 Milliarden Euro bedeuten.

      Ein Sprecher der Telekom betonte dagegen,
      dass es unter dem neuen Vorstandschef Helmut Sihler bei VoiceStream keine solche Abschreibung vorgenommen werde.
      Die Tochterfirma entwickle sich wie erwartet. (dpa) /
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:53:56
      Beitrag Nr. 342 ()
      Es ist soweit liebe Anleger.

      Niemand mehr möchte rote Zahlen sehen.

      Und darunter,

      muss nun wohl auch Reuters leiden...;)

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      Aus der FTD vom 24.7.2002
      Absturz der Börsen zieht Reuters ins Minus
      Von Titus Kroder, London


      Die britische Medien- und Finanzgruppe Reuters hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Vorsteuerverlust verbucht. Damit rutschte der Konzern erstmals seit dem Börsengang 1984 in die roten Zahlen.

      Der weltgrößte Lieferant elektronischer Finanzdaten, Reuters Group, meldete am Dienstag erstmals seit dem Börsengang 1984 einen Verlust von 88 Mio. £. Analysten hatten das Halbjahresergebnis erwartet. Der Umsatz schrumpfte um fünf Prozent auf 1,8 Mrd. £. Die Börsenbaisse schlägt dramatisch auf den britischen Konzern durch, der sich mitten im Umbau befindet, um sich besser gegen den Hauptkonkurrenten, die US-Gruppe Bloomberg, durchzusetzen. Die fallenden Aktienmärkte verursachen eine Geschäftskrise bei Banken, Fonds und Versicherungen, der wichtigsten Kundengruppe, die zwei Drittel des Geschäfts mit Reuters-Bildschirmen ausmacht; das Unternehmen vertreibt seine Daten über eigene Terminals.

      Der Finanzsektor hat seit dem Ende des Börsenbooms weltweit 60.000 Analysten, Fusionsberater und Fondsmanager entlassen. Nach Reuters-Angaben ist die weltweite Nutzerzahl innerhalb eines Jahres von 508.000 auf 449.000 gefallen. Gleichzeitig ist das Geschäft der Reuters-Tochter Instinet wegen der Aktienbaisse in den letzten sechs Monaten um 38 Prozent eingebrochen. Sie hat im letzten Halbjahr einen Verlust von 5 Mio. £ eingefahren. Die Brokerplattform - die einen Großteil des Handels der US-Börse Nasdaq abwickelt - sollte den Konzern ursprünglich von den Finanzdaten unabhängiger machen.

      Im ersten Halbjahr 2001 hatte Reuters noch einen Gewinn von 357 Mio. £ erzielt. Die Reuters-Aktie legte am Dienstag in steigendem Gesamtmarkt um 0,3 Prozent auf 300 Pence zu. Sie lag im März 2000 noch bei 1620 Pence und steht nun auf Neun-Jahres-Tief.


      Abbau von 14 Prozent der Belegschaft

      "Es sind nicht die besten Zahlen (...) aber Reuters ist auf dem Weg der Umkehr", sagte Chief Executive Tom Glocer in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Der ehemalige Wall-Street-Banker hatte im vergangenen Herbst die Führung des britischen Traditionskonzerns übernommen. Glocer zog bislang ein radikales Kostensparprogramm durch, bei dem bislang 2750 Stellen, darunter die Jobs von 600 mittleren und höheren Managern, gestrichen wurden. 14 Prozent der Belegschaft will Glocer abbauen. Auf eine Prognose für 2003 wollte er sich am Dienstag nicht einlassen. "Wir können keine Vorhersage über das laufende Jahr hinaus machen. Wer weiß schon, wann die Märkte wieder drehen werden."

      Der Reuters-Chef und sein Finanzvorstand David Grigson gelten als glasklare Realisten. Das Führungsgespann sagt einen weiteren Rückgang der Umsätze um bis zu sechs Prozent für das zweite Halbjahr voraus. Viele Analysten sehen für die nächsten 18 Monate kein Anspringen der Erträge, einige haben die Prognose für 2004 auf Nullwachstum gestellt.

      Gleichwohl soll die unter Glocer eingeleitete fünfjährige Umbauphase den Konzern finanziell neu ausrichten. Der Amerikaner verspricht seinen Aktionären bereits für das nächste Jahr eine Ausweitung der Geschäftsmarge auf 12 Prozent. Danach soll die Spanne konzernweit bis auf 20 Prozent steigen. Reuters-Chef Glocer wiederholte am Dienstag dieses Ziel, es hänge aber von den Marktbedingungen ab, ob es erreicht werde.


      Skeptische Analysten

      Analysten, die Reuters kürzlich mit einer Welle an Herabstufungen überzogen, bleiben überwiegend skeptisch. "Dem Unternehmen fehlt immer noch der entscheidende Kick, der die Aktie wieder nach oben bringt", kommentierte Simon Baker von SG Securities am Dienstag. Die Investmentbank Merrill Lynch reagierte mit einem Kurzbericht auf das Ergebnis, der den Titel trug: "Kosten auf Kurs, Erträge lausig!". Ein Analyst bei Credit Agricole sah "noch keine Anzeichen von Erholung".

      Bislang bleibt dem britischen Konzern nur die Hoffnung auf die erwarteten Einspareffekte aus dem Umbau. Nach den Plänen sollen 2003.205 Mrd. £ gespart werden. Für 2003 werden 305 Mio. £ erwartet. Die im Juni bekannt gegebene Kürzung weiterer 650 Managementstellen soll weitere 100 Mio. £ sparen.

      Der Reuters-Konzern hält mit einer aufgefrischten Bedieneroberfläche "3000Xtra" gegen die Erosion seiner Kundenbasis an. Das neue Paket bietet detailliertere Echtzeit-Informationen über die Finanzmärkte und soll vor allem die stark geschrumpfte Kundengruppe der Devisenhändler zurückholen, die derzeit fast 30 Prozent der Bildschirmabonnements ausmachen.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 00:30:29
      Beitrag Nr. 343 ()
      Also wenn dies so kommen sollte wie vermutet,
      dann gehen die

      [/b]Bankwerte aber wirklich bald am Stock.[/b]

      Ich möchte mir gar nicht vorstellen,
      was all die Anwälte der geprellten Anleger
      die nächsten Jahre mit denen anstellen werden...:rolleyes:


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      Aus der FTD vom 24.7.2002
      US-Großbanken unter Verdacht
      Von Gary Silverman, Lydia Adetunji, Peter Spiegel, Rolf Lebert


      Die Investmentbanken Citigroup und JP Morgan Chase haben den insolventen Energiehändler Enron bei dessen Bilanzmanipulationen unterstützt. Das ergaben Ermittlungen des US-Kongresses.

      "Sie wussten, was Enron tat, halfen bei den Täuschungen und verdienten mit ihren Aktionen Geld", sagte der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, der demokratische Senator Carl Levin, bei einer Anhörung vor dem Kongress. Citigroup, der weltgrößte Finanzdienstleister, und JP Morgan stritten die Vorwürfe ab.

      An der New Yorker Börse gaben Citigroup um 15,2 Prozent, JP Morgan um 19,1 Prozent nach. Damit beläuft sich der Wertverlust auf rund 58 Mrd. $ binnen zwei Tagen - das ist mehr, als Chase Manhattan vor zwei Jahren für die Übernahme von JP Morgan gezahlt hatte. Auch weltweit verloren Bank- und Versicherungsaktien erneut massiv an Wert.

      Durch die Vorwürfe gerät der Finanzsektor immer stärker in die von Bilanzierungsskandalen in den USA ausgelöste Vertrauenskrise am Kapitalmarkt. Erst zum Wochenbeginn hatte sich der US-Telefonkonzern Worldcom - zu dessen Gläubigern auch JP Morgan und Citigroup zählen - in ein Insolvenzverfahren gerettet. Zuvor hatte er Bilanzierungsfehler von 3,8 Mrd. $ eingeräumt. Mit 107 Mrd. $ Vermögenswert verdrängte die Worldcom-Pleite das auf 63 Mrd. $ bezifferte Enron-Desaster als bislang größte Pleite der US-Geschichte. Enron hatte mit Scheingeschäften seinen Umsatz aufgebläht und Energiepreise manipuliert.


      "Anleger befürchten das Schlimmste"

      Mit Blick auf den möglichen Schaden für Citigroup und JP Morgan, denen Gerichtsprozesse und herbe Reputationsverluste drohen, sagte Bankanalystin Tanya Azarchs von der Rating-Agentur Standard & Poor’s: "Die Auswirkungen sind kaum zu ermessen, die Anleger befürchten das Schlimmste."

      Ranghohe Manager von Citigroup und JP Morgan verteidigten das Vorgehen der Banken. Die Buchung von Transaktionen im Voraus sei an der Wall Street durchaus gebräuchlich, hieß es. Bilanzielle Unregelmäßigkeiten habe dagegen die von Enron bestellte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Andersen zu verantworten.

      "Wir bedauern unsere Zusammenarbeit mit Enron, aber wir haben zu jeder Zeit mit gutem Gewissen gehandelt", sagte Citigroup-Manager David Bushnell. Mitglieder des Untersuchungsausschusses wiesen darauf hin, dass Angestellte beider Banken sehr wohl von Enrons dubiosen Buchungsmethoden wussten.

      Aus internen Memos, E-Mails und Telefonaten gehe hervor, dass die Banker Enron geradezu ermutigt hätten, Scheingeschäfte als Cash-Flow und nicht als Schulden zu verbuchen.

      :eek::eek::eek:

      Citigroup droht zusätzliches Ungemach durch ein mögliches Verfahren gegen den bei ihrer Investmenttochter tätigen Telekomanalysten Jack Grubman. Ausgerechnet Citigroup-Chairman und Chief Executive Officer Sandy Weill hatte sich für Reformen in der Unternehmensaufsicht stark gemacht.(...)

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 16:46:15
      Beitrag Nr. 344 ()
      Offensichtlich muss sich jetzt der Chief von NYSE täglich melden,
      um die Lemminge-Herde nicht völlig durchdrehen zu lassen...;)

      Dieses Gejammere kann ja kein normaler Mensch mehr ertragen.
      Und solch ein Weichei ist Vorsitzender der New Yorker Börse..:rolleyes:

      Datum: 24.07. 14:38

      NYSE-Chef spricht von "irrationaler Depression"
      Von einer “irrationalen Depression”, die sich bei Investoren bemerkbar mache, sprach heute der Vorsitzende der NYSE, Richard Grasso

      Auch am Dienstag hätten sich Anleger von den Rechnungslegungssorgen ins Boxhorn jagen lassen und die Aktien in einer volatilen Handelsrunde auf neue 5-Jahrestiefstände fallen lassen.

      Grasso vertrete die Ansicht, dass die Märkte zwar zu schnell von den Tiefständen des letzten Septembers sich erholt hätten, aber mittlerweile die Vorbereitungen in legislativer Hinsicht laufen würden, damit künftige Unternehmensskandale ausbleiben können.

      „Wir haben sehr gute Wirtschaftszahlen“, erklärte Grasso seine bullische Einschätzung.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 16:48:54
      Beitrag Nr. 345 ()
      24.07.2002

      H Ä N D L E R

      "Unglaublich, was derzeit passiert"

      Von Harald Grimm, Kai Lange und Lutz Reiche

      Aktienhändlern in Frankfurt steht der Schweiß auf der Stirn. In den Handelsräumen herrscht extreme Hektik. Einige Profis hoffen auf ein Ende des Dramas.

      Der Kursrutsch geht weiter: Vielen Händlern bleibt nur noch Zweckoptimismus.


      Frankfurt am Main - Für die Börsenexperten ist Schluss mit lustig, vielen hat es die Sprache verschlagen. "Den Händlern steht der Schweiß auf der Stirn", heißt es beim Wertpapierhaus Lang & Schwarz. "Keine Zeit, bitte später", meldet die SEB im Stakkato. Auch die Experten der DZ Bank sind nicht in Plauderstimmung. "Heute kein Kommentar", heißt es knapp.

      Fidel Helmer, Leiter des Wertpapierhandels bei Hauck & Aufhäuser, findet dann doch ein paar Worte. Er erklärt den erneuten Absturz mit dem massiven Vertrauensverlust in Wertpapiere. "Wenn permanent schlechte Nachrichten in der Pipeline sind, so wie gestern in den USA von Lucent , dann hat man schlicht und einfach Angst, dass Bilanzbetrügereien wie bei Enron, Worldcom oder Xerox noch nicht zu Ende sind", sagt Helmer.

      .Schwache Tage und kein Ende.

      Dennoch zeigt sich Helmer über den erneuten Kursrutsch erstaunt: "Nach zehn schwachen Börsentagen geht man eigentlich davon aus, dass eine technische Reaktion eintritt." Doch nach dem Erholungsversuch am Morgen sind die Aktienmärkte schnell wieder in den tiefroten Bereich gefallen. Ein Indiz mehr für die Tatsache: Die Nerven der Anleger liegen blank.

      Mit einer raschen Erholung rechnet der Aktienstratege Helmer indes nicht: "Wir stehen jetzt im Dax bei 3350 Punkten. Das ist der Stand vom September 1997. Anschließend gab es eine kräftige Hausse über viele Monate hinweg. Ich hoffe, dass es diesmal auch so ausgeht, bin davon aber keineswegs überzeugt."

      Es wäre blauäugig zu sagen, dass die Flut schlechter Nachrichten abreißen würde, so Helmer weiter. Er rechnet damit, dass in den kommenden Wochen noch etliche Unternehmen aus ihren alten Bilanzen so manche "Kellerleiche" zu Tage fördern würden. Dies hätte jedoch auch positive Auswirkungen: In ein oder zwei Quartalen könnten Anleger davon ausgehen, dass die vorgelegten Zahlen dann auch korrekt seien.

      .Anlagestratege: "Unglaublich, was derzeit passiert".

      "Der Handelstag ist noch nicht verloren", sagt Frank Schallenberger, Anlagestratege bei der Landesbank Baden-Württemberg, wenige Stunden vor Handelsbeginn in den USA. "Ich glaube nicht, dass wir heute fünf Prozent im Minus schließen." Der Salami-Crash zehre jedoch an den Nerven: "Wir haben uns leider daran gewöhnt, jeden Tag fünf Prozent herunterzurauschen. Wer geglaubt hat, fünf Prozent Tagesverlust sei bereits ein Ausverkauf, sieht sich getäuscht."

      Die Abwärtsspirale werde auch durch große Fonds weitergedreht, sagt Schallenberger: "Da ziehen die Controller die Reißleine – der eine bei 30 Prozent Verlust, der andere dann vielleicht am nächsten Tag bei 35 Prozent Verlust." Es sei "unglaublich, was derzeit passiert".

      .Drei Gründe für die Bodenbildung.

      Seinen Optimismus, dass sich die Börsen in absehbarer Zeit erholen können, bezieht Schallenberger aus drei Faktoren: Erstens sei die "Fieberkurve" V-Dax, die die Schwankungen des Leitindex` misst, bei 52 und habe damit das Niveau vom vergangenen September erreicht. "Danach ist es wieder aufwärts gegangen", sagt Schallenberger.

      Zweitens habe der Dollar gegenüber dem Euro wieder zugelegt, was die US-Börsen stabilisieren könnte. Schließlich seien jetzt "alle Branchen überverkauft" – der Kursrutsch habe auch die defensiven Branchen wie Konsum- und Versorgerwerte erfasst.

      "Sogar Ölwerte sind unter Druck geraten, obwohl dort keine Ertragsdelle zu erwarten ist", sagt der Experte der LBBW weiter. Der Ausverkauf quer durch alle Branchen bereite den Boden für eine Aufwärtsbewegung in einer Zeit, in der wieder auf die Ertragsdaten einzelner Titel geschaut werde.

      .Greift die US-Notenbank ein?.

      Thomas Sickenberg, Chefhändler der BHF-Bank, sieht dagegen derzeit kaum Anlass zum Optimismus: "Wir sehen für den Dax keine Unterstützungslinie mehr. Der Index kann durchaus auf 3000 Punkte fallen. Ich habe da im Moment wenig Hoffnung."

      Weitere Faktoren könnten die Märkte belasten: Viele Pensionsverpflichtungen der Unternehmen seien in Fonds angelegt. Mit den am Boden liegenden Märkten könnten die Unternehmen ihren Mitarbeitern jetzt nicht mehr das bezahlen, was sie ihnen versprochen hätten. "Damit kommt auch auf Dax-Konzerne noch ein exorbitanter Abschreibungsbedarf zu", warnt Sickenberg.

      Es werde sicherlich noch einmal Gegenbewegungen geben, meint der Chefhändler der BHF-Bank. Es gebe auch Gerüchte, dass die Fed am Mittwochnachmittag ins Marktgeschehen möglicherweise mit einer Zinssenkung eingreife. Doch dies würde nur kurzfristig die Märkte stützen.

      "Um es deutlich zu sagen: Wir spielen derzeit Deflation. Auch der US-Konsument, der zehn Prozent des weltweiten Bruttosozialproduktes getragen hat, wird als Stütze der Konjunktur eine immer geringere Bedeutung einnehmen", zeigt sich Sickenberg pessimistisch.

      ."Versicherer werfen Aktien raus".

      Den aktuellen Kursverfall führt Sickenberg auf Gerüchte zurück, dass nach deutschen Versicherungen nun auch französische Versicherer massiv Aktien verkaufen. "Wir beobachten seit Wochen, dass die Konzerne primär im Future-Bereich Sicherungsgeschäfte tätigen, um ihre Aktienquote nach unten zu bringen." So solle die Stabilität im Bereich Lebensversicherung zumindest halbwegs gewährleistet werden. "Bei diesen Märkten, die wir derzeit erleben, verhagelt es ihnen sonst das ganze Ergebnis", sagt Sickenberg.

      In der Vergangenheit arbeiteten Versicherungen wie Kapitalsammelstellen, sagt Sickenberg. Sie hätten in schwachen Märkten immer antizyklisch reagiert und zugekauft. Jetzt könne diese Gruppe nicht mehr gegen den Trend agieren. Sie seien nun zu Verkäufen gezwungen, da sie während der Börseneuphorie ihre Aktienquoten deutlich nach oben genommen hätten.


      Für die Finanztitel zeigt sich Sickenberg weiter skeptisch. "Bei der HypoVereinsbank rechnen wir morgen mit einem Verlust in dreistelliger Millionenhöhe. Zudem wird das Institut seine Risikovorsorge wohl deutlich erhöhen müssen."

      Er sähe die Bankenwerte auch wegen der schlechten Nachrichten von J.P. Morgan Chase und Citigroup unter Druck, die am Dienstag wegen risikobehafteter Kredite enorme Abschläge verzeichnet hatten.

      Jene Banken, die in den letzten Jahren eine mittelständische Unternehmenspolitik gefahren hätten, müßten nun angesichts der Pleitewelle enorme Ausfallquoten verkraften. "Dazu würde ich auch die Commerzbank zählen. Es ist gegenwärtig wirklich ein Trauerspiel", sagt der BHF-Experte.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 17:17:47
      Beitrag Nr. 346 ()
      Also ich glaube heute könnte sich der Markt gegen Abend ein wenig erholen.
      So langsam ist das ja wirklich nicht mehr schön.
      Natürlich hatte ich ein Downgrade erwartet.
      Aber in dieser Geschwindigkeit..?

      Die Anleger müssen wirklich die Schnautze gestrichen voll haben.

      Und wer die letzten Tage aus dem Markt ist,
      wird wohl auch nicht so schnell wieder kommen.

      Gut möglich, dass sich DOW+DAX die nächsten Tage erholen können.
      Aber von Nachhaltigkeit möchte ich wirklich nicht sprechen.
      Dann werden nämlich immer noch schlecht News von den Firmen kommen.
      Und die welche Investiert sind, werden darauf warten,
      dass nun endlich all die anderen Investieren,
      um die Preise nach oben zu treiben.

      Natürlich werden die ersten gnadenlos verkaufen
      wann immer sich eine Gelegenheit bietet.
      Und wenn wirklich die Versicherungen Kasse machen,
      um nicht allzu schlimme Abschreibungen zu generieren...:rolleyes:

      Und dieser Hinweis,
      dass bald viele Firmen im grossen Stil Werteberichtigungen vornehmen müssen,
      weil Sie durch Fonds eine Menge Rücklagen für ihre Pensionäre verloren haben,
      dürfen wir auch nicht übersehen.

      Da kann noch manche wirklich böses Nachricht kommen.
      Also so richtig Lust zum investieren hat Motzke da noch nicht.
      Das ist alles sehr sehr brüchig.
      Und die fette Rendite auf die nächsten Jahre sehe ich da auch nicht wirklich.
      Steht jedenfalls in keinem Verhältnis zum Risiko....;)

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      Dax & Stoxx am Nachmittag: Absturz wird immer rasanter

      Siemens und die Finanzaktien haben den Absturz an den europäischen Börsen am Mittwochnachmittag noch verstärkt. Der Dax taumelt der Marke von 3000 Punkten entgegen.

      Das Börsen-Bild glich dem der vergangenen Tage. Händler sprachen erneut von einem "regelrechten Ausverkauf". Das Vertrauen sei "grundlegend zerstört". Schlechte Unternehmenszahlen taten ein übriges, die Kurse weiter zu drücken. Erneut stand insbesondere der Finanz-Sektor unter Verkaufsdruck, der von der Verstrickung der US-Großbanken JP Morgan und Citigroup in den Eron-Skandal zusätzlich belastet wurde. Industrie-Aktien wie ABB brachen ein, wie sonst nur Penny Stocks.

      Die Verluste waren allerdings noch größer als an den bereits katastrophalen Vortagen. Der Dax stürzte am Vormittag steil in die Verlustzone bis auf 3331 Zähler. Dies war der niedrigste Stand seit April 1997. Schon am Vortag hatte der Index mehr als vier Prozent eingebüßt. Am Mittag notierte der Dax mit minus 6,1 Prozent bei 3306 Punkten. Der Stoxx tendierte fünf Prozent schwächer, der CAC 40 in Paris fiel um 4,3 Prozent, der FTSE in London um 5,2 Prozent.

      Die Technologiewerte wurden von Siemens belastet. Der Konzern erwartet im laufenden vierten Quartal einen Gewinnrückgang. Die Siemens-Aktie brach um sieben Prozent ein und zog die Titel der Töchter mit hinunter: Epcos stürzten um 11,8 Prozent und Infineon um 6,2 Prozent. Im Stoxx 50 verbilligten sich Ericsson bis auf 9,70 Euro. Dies war der tiefste Kurs seit neun Jahren. Alcatel brachen um zwölf Prozent auf 5,04 Euro ein – der tiefste Stand aller Zeiten für den angeschlagenen französischen Telekom-Ausrüster.

      Banken brechen mehr als zehn Prozent ein

      Finanz-Werte befinden sich in einem üblen Kreislauf: Durch den Absturz an den Börsen sinken die Erträge der Banken und Versicherer. Dies führt zu einem Kursrutsch in dem Sektor, was den Börsen-Verfall verstärkt und die Einnahmen weiter schmälert. Zudem steigt bei vielen Banken nach Aussagen von Analysten die Risikovorsorge durch die zahlreichen Unternehmenspleiten. So erwarten die Märkte am Donnerstag schwache Quartalszahlen bei der HypoVereinsbank. Die riesigen Kursverluste bei JP Morgan und Citigroup verstärkten den Abwärtstrend. Deutsche Bank verloren neun Prozent, Commerzbank 11,6 Prozent und HypoVereinsbank waren mit Abschlägen von 13,2 Prozent schwächster Dax-Titel. Auf europäischer Ebene sah es unwesentlich besser aus: BNP Paribas verloren 4,9 Prozent. Geht der Abwärtstrend weiter, hat sich der Kurs innerhalb von zwei Monaten halbiert. ING stürzten um 7,5 Prozent ab.

      Ein ähnliches Bild ergab sich bei den Versicherern: Axa stürzten um sagenhafte 15,8 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 1995. Aegon sackten um 5,2 Prozent ab. Prudential (plus 2,1 Prozent) konnten sich dem Sog entziehen. Der Stoxx-Index der Versicherungen war der schwächste überhaupt. Marktteilnehmer verwiesen auf anhaltende Sorgen über deren stark abnehmende Kapitalreserven infolge der Baisse an den Aktienmärkten,

      Katastrophaler Tag für ABB

      Neben Siemens veröffentlichten weitere Konzerne negative Nachrichten. Der Schweizer Biotechnologiekonzern Serono schraubte seine Gewinn- und Umsatzprognose deutlich zurück, was die Anleger mit einem Kursabschlag von satten 21,1 Prozent quittierten. Der schweizerisch-schwedische Industrie-Konzern ABB (minus 16,4 Prozent) gab für das zurückliegende Halbjahr einen Gewinnrückgang von 62 Prozent bekannt. Die Börse reagierte mit panischen Verkaufsaktivitäten auf die Hiobsbotschaft. In Stockholm brachen ABB um 31 Prozent ein. Dabei gab es sogar positive Stimmen: "Generell ist das Ergebnis positiv ausgefallen," sagte ein Analyst der Banque Bordier. Der Umsatz liege über seinen Schätzungen. Steil bergab ging es auch für den Personaldienstleister Adecco (minus 16,2 Prozent). Er verbuchte im ersten Halbjahr weniger Umsatz.

      Eine positive Ausnahmeerscheinung in dem allgemeinen Abwärtstrudel waren Peugeot Citroen. Trotz der Abschwächung am europäischen Automobilmarkt fährt der französische Konzern PSA Umsatz und Absatz weiter hoch. An den Prognosen für 2002 hält der Konzern fest. Die Aktie stieg um ein Prozent.

      Die niederländische Chemie-Gruppe Akzo Nobel hat ihre Gesamtjahresprognose gesenkt, nachdem sie im zweiten Quartal 2002 einen Nettogewinn unter den Analystenerwartungen verbucht hatte. Der Kurs der Akzo-Aktie stürzte um 11,6 Prozent.

      Quelle: http://www.ftd.de/bm/ma/1027154160593.html?nv=hptn
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:35:43
      Beitrag Nr. 347 ()
      So völlig ohne schlechte Nachrichten können wir den Tag leider nicht abschliessen.
      Schon wieder droht DTE Ungemach.
      Wer heute glaubt, dass diese AG völlig ungeschoren davon kommt,
      nach all den Vorkommnissen der letzten Jahre,
      sieht sich wohl getäuscht.

      Dem Kurs hat es heute keine Abbruch getan.
      Aber abgerechnet wird immer am Schluss.
      Und wenn die Abschreibungen nicht mehr verschoben werden können,
      rappelt es im Karton.
      Von wegen Schuldenabbau,
      usw.. wäre ja auch noch ein Thema.
      Aber mit dem untenstehenden Bericht
      wollen wir es für heute belassen...;)

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      Mittwoch 24. Juli 2002, 20:51 Uhr

      Zeitung: Telekom droht wegen Aktienoptionen Strafanzeige

      Die Stuttgarter Kanzlei, die im Fall Mannesmann die Ermittlungen gegen frühere Manager ins Rollen gebracht hat, nimmt einem Zeitungsbericht zufolge nun auch die Deutsche Telekom ins Visier. Grund seien die Aktienoptionen, die Vorstandsmitgliedern bereits bei nur leicht steigendem Kurs Millionen einbrächten, sagte Anwalt Martin Sorg den "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstagausgabe). Dies sei "mindestens genauso skandalös" wie die Abfindungen bei Mannesmann. "Wir formulieren schon die Strafanzeige."

      Wie die Zeitung weiter berichtete, prüft die zuständige Staatsanwaltschaft in Bonn bereits eine weitere Untreue-Anzeige gegen die Telekom. Darin werfe ein Mannheimer Rechtsanwalt dem Vorstand vor, bei der Übernahme des US-Mobilfunkanbieters Voicestream das Vermögen des Konzerns geschädigt zu haben. Voicestream-Aktionäre hätten demnach zu einem "Schleuderpreis" neue T-Aktien kaufen und später zum sehr viel höheren Börsenwert verkaufen können. Die Telekom hatte den Verkauf von Voicestream teilweise mit T-Aktien bezahlt.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:55:25
      Beitrag Nr. 348 ()
      Also diesen Beitrag müssen wir unbedingt noch rein nehmen.
      Kaum habe ich einen Gedanken über Versicherer
      und ihren demnächste fälligen Abschreibungen geäussert,
      finde ich auch schon den dementsprechenden Artikel,
      welcher hierzu sehr schön passt...;)

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      B Ö R S E N C R A S H

      Die Börse auf den Knien

      Ohne staatliche Hilfe führt der Aktiencrash in eine Rezession

      Von Robert von Heusinger



      Quelle: Thompson Financial Datastream

      Die Aktienkurse fallen und fallen und fallen. Der Deutsche Aktienindex Dax, der Anfang dieser Woche sogar unter 3600 Punkte rutschte, hat die Kursgewinne der vergangenen fünf Jahre komplett verloren.

      Langfristig orientierte Anleger, die kaufen und alle Hochs und Tiefs aussitzen, haben damit seit Mai 1997 mit deutschen Aktien nichts verdient. Rechnet man die Inflation ein, haben sie sogar 10 Prozent verloren.

      Nicht anders sieht es bei britischen oder amerikanische Aktien aus.

      Na und? Hatte sich Ende der neunziger Jahre nicht die größte Spekulationsblase aller Zeiten gebildet? Jetzt entweicht ihr die Luft, und die Aktienkurse kehren wieder auf ein vernünftiges Niveau zurück.

      Doch so einfach ist es nicht.

      Die jüngsten Turbulenzen bei Dax, Dollar und Dow signalisieren zwei Sorgen, die ernst zu nehmen sind: die realistische Gefahr, dass der Aktiencrash die Konjunkturerholung dies und jenseits des Atlantiks zunichte macht. Und das systemische Risiko: nicht mehr beherrschbare Kettenreaktionen an den Finanzmärkten, ausgelöst durch Bankzusammenbrüche oder Abwertungsspekulationen.

      Systemische Risiken können von Pleitewellen ausgelöst werden,

      [/b]die die Banken mit einem Haufen uneinbringlicher Schulden zurücklassen, der auch sie erdrückt. Sinken die Aktien, sind auch die Kreditsicherheiten der Banken weniger wert.[/b]

      Also halten sie sich bei der Kreditvergabe zurück. Diese Kreditklemme kann eine Volkswirtschaft in die Rezession stürzen und dadurch weitere Unternehmen in den Konkurs treiben. Die Krise wird zum Problem für Regierungen und Notenbanken.

      Noch wahrscheinlicher ist derzeit, dass Versicherer der fortgesetzten Baisse an den Aktienmärkten nicht standhalten. Ihre Reserven schmelzen dahin, und es wird immer schwieriger, die versprochenen Auszahlungen zu leisten. Schon nach dem 11. September gab es von deutschen Versicherern Notverkäufe am Aktienmarkt. Im Herbst vergangenen Jahres wurde sogar eigens ein Gesetz geändert, das ihnen die Möglichkeit gibt, Kursverluste nicht sofort abschreiben zu müssen, wenn sie als vorübergehend eingeschätzt werden. Das Problem: Heute notieren alle wichtigen Aktienindizes niedriger als im vergangenen September.

      Ohne staatliche Intervention wird der Teufelskreis, so er einmal in Gang gekommen ist, nicht zu durchbrechen sein. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston diskutiert in einer neuen Studie drei mögliche Maßnahmen, um die Versicherer vor Notverkäufen zu schützen. Erstens neue Gesetze, wie Aktienkursverluste schonend in der Bilanz verbucht werden können. Zweitens die Absenkung der garantierten Rendite. Und drittens der direkte Kauf von Aktien durch die Notenbanken. "Alle drei Möglichkeiten müssen jetzt ernsthaft ins Kalkül gezogen werden", so die Autoren.

      Das ebenfalls unschöne Szenario, dass die Aktienmarktschwäche die Rezession wiederauferstehen lässt, wird immer deutlicher an den Finanzmärkten vorweggenommen. Kommt es zum erneuten Konjunkturabschwung, sind alle Gewinnprognosen der Unternehmen Makulatur. Trotz der kräftigen Kursverluste wären die Aktien dann nach wie vor teuer. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis schrumpft nur, wenn die Kurse stärker sinken als die Gewinne.

      Dabei hängt es vor allem vom amerikanischen Konsumenten ab, ob es zum erneuten Konjunktureinbruch weltweit kommt. Immerhin macht seine Konsumfreude zwei Drittel des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und damit ungefähr ein Drittel des Welt-BIPs. Bislang hat er sich dank des boomenden Immobilienmarktes und der sinkenden Zinsen wenig beeindruckt von den schwachen Aktienmärkten gezeigt.

      Das kann sich aber rasch ändern. Denn der Dow Jones hat allein in den vergangenen zwei Wochen rund 1500 Zähler abgegeben und mischt erst jetzt bei der Abwärtsbewegung der Weltbörsen richtig mit.

      Und da die Amerikaner ihre Altersvorsorge fast komplett über den Kapitalmarkt bestreiten müssen, werden sie eher früher als später anfangen zu sparen. Dann ist der nächste Abschwung programmiert.

      So bleiben nur Fiskal- und Geldpolitik, um eine tiefe Rezession zu verhindern. Seit Anfang der Woche wetten die Händler am US-Geldmarkt bereits wieder auf die nächste Zinssenkung der US-Notenbank - und das, obwohl die Leitzinsen mit 1,75 Prozent kaum tiefer sein könnten.

      Wie immer präsentiert sich Europa angesichts der Krisenstimmung an den Finanzmärkten verträumt. Die Regierungen streiten in Brüssel um die Einhaltung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes, dabei würde die nächste Rezession vor allem die Aussetzung desselben notwendig machen. Und die Europäische Zentralbank (EZB) malt Inflationssorgen an die Wand. Kommt es nicht bald zu einer kräftigen Erholung an den Weltbörsen, wird auch die EZB sich wieder mit Zinssenkungen und Deflation beschäftigen müssen.

      Wie wahrscheinlich aber ist die Erholung an den Märkten?

      Da die Stimmung kaum schlechter sein kann, spricht einiges für die Wende - bis auf die Bewertung. In Europa sind Aktien allmählich "fair" bewertet, in den USA immer noch nicht. Dass der Aktienmarkt dreht, ohne nach unten übertrieben zu haben, kann passieren, ist aber eher ungewöhnlich. Oder um mit Morgan Stanley zu sprechen: Handelt es sich nur um eine zyklische Baisse, hat der Markt nur noch weniger als zehn Prozent Kursverluste vor sich. Ist sie aber systemisch, sind noch Abschläge bei europäischen Aktien von mehr als 30 Prozent drin.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 23:59:58
      Beitrag Nr. 349 ()
      Heute zur Abwechselung mal ein Bild vom Bären im freien Fall.:laugh:



      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 08:44:24
      Beitrag Nr. 350 ()
      Guten Morgen

      Dies hier noch für die wenigen,
      welche heute noch als Bären oder Skeptiker übrig geblieben sind.
      Bin mir sicher,
      dass bald alle wieder "Dausend" brüllen
      und ihre bisherigen Verluste mal so eben wieder reinbekommen wollen...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      "Die vierte Phase hat gerade erst begonnen"

      Eine Spekulationsblase entsteht und platzt in fünf Schritten / Am Ende kommt die Kapitulation, dann Abscheu


      hi. FRANKFURT, 24. Juli. An den Aktienmärkten geht es Schlag auf Schlag nach unten. Die bange Frage, wo das Desaster sein Ende finden könnte, beginnt langsam der schon fatalistisch klingenden Frage zu weichen, wann es endlich vorbei sei. Nur wenige Strategen vermögen überzeugende Antworten zu geben. Die meisten von ihnen haben sich diskreditiert, indem sie noch auf sehr viel höherem Niveau mit Verve das baldige Ende der Liquidationswelle ankündigten. Wer sich mit Anspruch auf Glaubwürdigkeit zur Lage äußert, hat entweder die Baisse von 1973/74 bewußt durchlitten und nichts vergessen. Seither gab es keinen Kursverfall mehr, der dem laufenden ähneln könnte. Oder er hat sich mit einem tiefen Zugriff auf die Historie der klassischen Hausse- und Baissebewegungen angenommen, in die sich die gegenwärtige inzwischen wohl mühelos einreihen läßt.

      James Montier, einer der Strategen von Dresdner Kleinwort Wasserstein, London, hat weit ausgeholt und ist in einer Arbeit unter dem Titel "The Anatomy of a Bubble" dem Entstehen spekulativer Blasen bis hin zu deren Verschwinden nachgegangen. Dabei beleuchtet er die Südsee-Bubble und den ersten Eisenbahn-Boom in Großbritannien ebenso wie die Hausse der zwanziger Jahre an der Wall Street und die Immobilien- und Aktienblase in Japan während der achtziger Jahre. Montier macht auf diesem Weg fünf Phasen aus; es beginnt mit Verwerfungen. Sie würden im allgemeinen von exogenen Schocks ausgelöst, die wiederum Gewinnmöglichkeiten in einigen Sektoren einer Wirtschaft schüfen, andere von solchen Chancen abschnitten. Im jüngsten Fall, der beispiellosen Hausse an den Aktienmärkten, habe eindeutig das Entstehen des Internets mit seinem revolutionären Wandel des Geschäfts- und auch des Privatlebens den externen Schock bereitet.

      Die zweite Phase stehe im Zeichen eines Konjunkturbooms, der durch monetäre Expansion und starkes Kreditwachstum immer weiter vorangetrieben werde. Im vorliegenden Fall sei dies daran abzulesen, daß die Investitionen in den Vereinigten Staaten im Jahr 2000 auf dem Gipfel des Booms fast 19 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgemacht hätten. Ende der achtziger Jahre habe der Anteil bei nur rund 14 Prozent gelegen. In der dritten Phase komme zu den bereits vorhandenen Anreizen zu höherer Produktion und steigendem Absatz noch die Spekulation hinzu, die auf immerfort steigende Erlöse sowie die ertragsfördernde Nutzung von Krediten setze, das objektiv Mögliche hier aber unter dem Einfluß von Euphorie überschätze.

      Montier führt hierzu näher aus, der Umstand, daß Wertpapieranalysten und Unternehmen zuletzt sehr eng zusammengearbeitet hätten, habe bewirkt, daß die optimistischen Prognosen ersterer durch letztere im wesentlichen abgesegnet worden seien. Das geradezu lächerliche Maß von überzogener Zuversicht der Analysten habe schließlich Ende der neunziger Jahre auch das Management von Unternehmen angesteckt und zur verstärkten Verwendung von Krediten angeregt. Dies sei auch geschehen, um die Voraussagen der Analysten noch zu überbieten. Vor allem die hohe Verschuldung sei ein wesentliches Merkmal der späten neunziger Jahre gewesen.

      Das kritische Stadium, das von finanziellen Schwierigkeiten gekennzeichnet sei, stelle die vierte Phase dar, fährt Montier fort. In den Vereinigten Staaten habe sie eben erst begonnen. Typisch sei, daß in dieser Phase die Insider bei den Unternehmen, die das geschäftliche Geschehen gut überblickten, Kasse machten. Beträchtliche Insider-Verkäufe von Aktien sei das Herausragende an den Jahren 2000 und 2001 gewesen. Der Umstand, daß die Verkäufe dieser Spezies deren Käufe um das Vierfache übertroffen hätten, habe erkennen lassen, wie gering diese Insider die Chancen auf weiter steigende Aktienkurse jeweils auf Sicht von zwölf Monaten eingeschätzt hätten. Hinzu gekommen seien die hinlänglich, aber in ihrer Gesamtheit wohl noch nicht völlig bekannten Betrügereien und andere Fehlbarkeiten, die dem Prozeß noch eine besondere Note verliehen. Nun würden die Ruchlosen an den Pranger gestellt, was auch bewirke, daß Anleger eine ausgeprägte Präferenz für höchstmögliche Liquidität entwickelten.

      Das fünfte und letzte Stadium des Entstehens und Verschwindens einer spekulativen Blase ist nach Darstellung von Montier geprägt von Abscheu der Anleger. Der Schock der Ereignisse, in die sie selbst verstrickt worden seien, sitze bei ihnen so tief, daß sie sich entschlössen, nicht mehr an dem Treiben teilzunehmen. Der heute so häufig verwendete Begriff Kapitulation treffe diese Stimmungslage nicht ganz, denn Kapitulation gehe in der Regel der Abscheu voraus. Derzeit sei aber noch nicht einmal zu erkennen, daß die Anleger wirklich das Handtuch werfen.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2002, Nr. 170 / Seite 17
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 09:12:03
      Beitrag Nr. 351 ()
      Eines sollte man sich schon einmal vor Augen führen liebe Aktionäre.
      Dieser massive Abbau von Belegschaft,- Resourcen, usw...kann doch nur damit zusammen hängen,
      dass die letzten Jahre natürlich in wilder Panik und Wild-West-Manier geklotzt wurde,
      ohne dass irgend jemand einmal nachdachte,
      ob dies alles wirklich nötig wäre.

      Wachstum-Wachstum und nochmals Wachstum war das Credo
      Koste es was es wolle....

      Das ganze hat ja nur einen Schönheitsfehler.
      Genau dieselben Manager werden nun auch für den brutalen Abbau zuständig sein.
      Ich höre jeden Tag von Stellenabbau,- Schliessungen, etc.....!
      Als normaler Anleger sollte doch jeder auf die Idee kommen,
      dass auch hier wieder ein wenig über das Ziel hinaus geschossen wird...;)

      Dieselben Kretins und Idioten,
      welche die letzten Jahre völlig überfordert waren
      sind nun auch für den Rücklauf zuständig.
      Da kommt bei Motzke doch die eine oder andere Sorge auf,
      ob er hier mit professioneller Arbeit rechnen kann....;)

      Ehrlich gesagt habe ich hier erhebliche Zweifel an der Qualität der Massnahmen.
      Jetzt werden alle Investitionen auf dem Prüfstand gestellt
      und so manche nützliche rüde abgwürgt.
      Und in einigen Monaten oder Jahren
      werden genau dieselben Resourcen wieder das doppelte an Kosten verursachen.
      Denn natürlich werden wieder Anlaufkosten anliegen....(hihihi..).

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Alcatel meldet 177 Mio. Euro Verlust

      Der französische Telekommunikationsausrüster Alcatel meldete heute für das vergangene Quartal einen operativen Verlust in Höhe von 177 Mio. Euro.

      Dies war besser als von Analysten erwartet.
      Gleichzeitig gab Alcatel allerdings auch bekannt,

      dass bisher noch keine Anzeichen einer Markterholung vorhanden seien.

      Der Nettoverlust wurde von 3,1 Mrd. Euro auf 1,4 Mrd. Euro gesenkt, während der Umsatz von 6,7 Mrd. Euro auf 4,3 Mrd. Euro anstieg. ????
      Zukünftig will das Unternehmen die Umsatz-Schwelle, ab der ein Gewinn erzielt werden kann, durch weitere Restrukturierungen deutlich senken.

      W.O bekommt langsam wirklich nix mehr gebacken. Die gehen mit Revenues um, als ob wir hier im Kindergarten wären.
      Prüft hier eigentlich keiner den Bericht, bevor er auf den Server geladen wird....? Peinlich-Peinlich.....!
      Der Umsatz steigt von 6.77Mrd. auf 4.3Mrd....:laugh:

      Deshalb hier noch die Zahlen von Finanztreff.de.........

      2. Quartal (30.6.) 2002 2001 Umsatz (Mrd) 4,24 6,77 Betriebsergebnis (Mio)(177,0) 136,0 Nettoergebnis (Mrd) (1,44) (3,12)
      Ergebnis/Aktie (1,20) (2,74)
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 13:00:35
      Beitrag Nr. 352 ()
      Ist immer wieder daselbe.
      Eine Schwalbe (Rebound gestern) macht noch keinen Sommer..!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Ifo-Geschäftsklimaindex fällt unerwartet

      Das bedeutende Münchener Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) ermittelte den von Finanzexperten viel beachteten Ifo-Geschäftsklimaindex für Juli 2002. Für Westdeutschland verringerte sich der Index auf 89,9 Punkte, nach 91,3 im Juni.
      Die befragten Unternehmen betrachten die Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr unerwartet pessimistisch. Der Index für die Geschäftserwartungen sank auf 102,5 Zähler im Berichtsmonat, nach 104,9 im Juni. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage nahm auf 77,9 Punkte ab, gegenüber 78,3 im Juni.

      In Ostdeutschland reduzierte sich der Geschäftsklimaindex auf 99,6 Zähler, nachdem ein Vormonatsstand von 99,9 Zählern gemeldet worden war.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 18:01:49
      Beitrag Nr. 353 ()
      B Ö R S E N - N E W S
      Putnam Investment: Positive Konjunkturzahlen werden Aktienmarkt beflügeln

      Die positiven wirtschaftlichen Fundamentaldaten der US-Wirtschaft werden nach Einschätzung von Putnam Investment zu einer Belebung des Aktienmarktes führen. Zu dieser Einschätzung kommt der volkswirtschafliche Berater von Putnam Investment, Robert Goodman, in einer am Donnerstag vorgelegten Studie. Die Konjunkturerholung werde sich bald auch bei den Unternehmensgewinnen bemerkbar machen. Goldman erwartet nach dem Ende der Berichtssaison zum zweiten Quartal, dass sich Umsätze wieder deutlich erholen werden. Dies werde auch die Investoren überzeugen und an den Aktienmarkt zurückbringen. Auch die Gewinnprognosen dürften im dritten und vierten Quartal wieder anziehen - spätestens aber beim Übergang in Jahr 2003.

      Die zur Zeit anhaltende Aktienmarktschwäche sei psychologisch bedingt, schreibt Goodman. Unternehmens- und Bilanzierungsskandale belasteten den Markt. Hinzu komme die Gefahr weiterer Terroranschläge, die Lage im Nahen Osten sowie der Konflikt zwischen Pakistan und Indien. Eine Reihe weiterer realer oder eingebildeter Konflikte sorgten für zusätzlichen Druck. Die zur Zeit hohe Volatilität werde auf Grund der Aktienmarktschwäche noch weiter anhalten.

      US-KONJUNKTURAUSSICHTEN GÜNSTIG

      Die US-Konjunkturaussichten seien jedoch günstig. Die Arbeitslosenquote in den USA sei fast unverändert in den vergangenen Monaten geblieben. Bei der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden habe es fast keine Veränderungen gegeben. Er erwarte zudem, dass die Produktivität im zweiten Quartal erneut außergewöhnlich hoch ausfallen werde - wenn auch etwas niedriger als im ersten Quartal.

      Im ersten Quartal hatte das Wachstum auf das Jahr hochgerechnet noch bei 6,1 Prozent gelegen. Zwar erwarte er eine Abschwächung des Wachstums des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im zweiten Quartal. Im zweiten Quartal dürfte das BIP-Wachstum Wert bei 2 bis 3 Prozent liegen. Dies sei jedoch keine ungewöhnliche Entwicklung sondern lediglich eine Rückkehr zu realistischen Wachstumsraten und keine Rückkehr in die Rezession./js/mw



      25.07.2002 - 17:41
      Quelle: dpa-AFX

      http://finanzen.focus.de/D/DS/DSF/dsf.htm?pfad=kurslisten%2f…
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 18:05:25
      Beitrag Nr. 354 ()
      Guten Tag liebe Aktionäre

      Ich hole mal einen Beitrag heraus um einmal etwas in Punkto Legendbildung zu unternehmen..;)
      Ist jetzt Spass.
      Aber wir wollen uns doch erinnern,
      was User Motzke vor einigen Tagen über AOL geschrieben hatte.....

      #292 von herr.motzki19.07.02 17:19:03 Beitrag Nr.: 6.928.061

      Hier nochmals ein etwas ausführlicher Bericht über AOL.
      Da kann der eine oder andere auch nachlesen,

      warum Motzke`s Rating nur Strong Sell heissen kann
      Der Laden stinkt.

      Und es geht nicht mit Rechten Dingen zu,
      soviel scheint heute schon fest zu stehen.
      Und in einer solchen Zeit grenzt es an Selbsmord,
      einem solchen Kantonisten sein gutes Geld hinter zu werfen.
      Enron lässt grüssen.

      Und wenn der Anleger bei AOL überzeugt ist,
      dass auch hier massiv betrogen wurde,
      dann sind tiefe einstellig Kurse vorprogrammiert.

      Motzke meint.

      Da muss man nicht unbedingt dabei sein,
      wenn der Laden nach unten kracht....


      Und nun lesen wir die Fortsetzung in Sachen AOL-TIME WARNER....;)


      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 25. Juli 2002, 17:52 Uhr

      Ermittlungen belasten Aktien von AOL Time Warner

      New York (Reuters) - Die Untersuchung beim weltgrößten Medienkonzern AOL Time Warner durch die US-Börsenaufsicht (SEC) hat die Aktien des Unternehmens am Donnerstag kräftig unter Druck gesetzt. Zu Beginn des Handels an der Wall Street fiel der Aktienkurs in einem uneinheitlichen Gesamtmarkt um 14Prozent auf 9,80 Dollar

      Das Quartalsergebnis des Konzerns zeigte indes zum ersten Mal seit der Fusion zwischen AOL
      und Time Warner unterm Strich schwarze Zahlen. Den Angaben zufolge florierte besonders das Filmgeschäft. Vor allem der Kino-Hit "Harry Potter und der Stein der Weisen" habe zum Erfolg der Filmsparte beigetragen. Die vergleichsweise schwachen Erträge der AOL-Sparte belasteten dagegen das Quartalsergebnis des Medienkonzerns.

      Analysten sagten, die SEC-Prüfung sorge am Markt aber für schlechte Stimmung. Im Jahresverlauf haben die AOL-Aktien bereits 65 Prozent an Wert verloren. Konzernchef Richard Parsons hatte bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen am Vorabend nach US-Börsenschluss mitgeteilt, dass die SEC damit begonnen habe, die Bilanzierungspraktiken des Unternehmens unter die Lupe zu nehmen. Er beteuerte allerdings, bei AOL Time Warner gebe es keine Unregelmäßigkeiten.
      Die SEC lehnte eine Stellungnahme ab. In der vergangenen Woche hatte die "Washington Post" berichtet, der Konzern habe seit 2000 die Umsätze mit unkonventionellen Buchungspraktiken aufgebläht. Parsons betonte, die SEC habe AOL Time Warner erst nach Veröffentlichung dieses Artikels von der Prüfung informiert. Finanzchef Wayne Pace bezeichnete indes die Art des AOL-Rechnungswesens als branchenüblich. "Wir haben keine Probleme mit den Praktiken und Regelungen, die es in unserem Unternehmen zur Bilanzierung gibt."

      GEWINN STAGNIERT

      Im zweiten Quartal hatte AOL Time Warner im Zuge eines unverändert schwachen Online-Geschäfts einen zum Vorjahr stagnierenden Gewinn vor Sonderposten erwirtschaftet.

      Der Gewinn vor Sonderposten habe wie im Vorjahreszeitraum 0,24 Dollar je Aktie betragen, teilte AOL mit. Analysten hatten im Mittel nur mit 0,22 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet. Der Nettogewinn betrug 394 Millionen Dollar nach einem Verlust von 734 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Erstmals seit Abschluss der Mega-Fusion von AOL und Time Warner vor rund 18 Monaten erwirtschaftete der Konzern damit einen Netto-Gewinn. Im ersten Vierteljahr hatte AOL Time Warner wegen milliardenhoher Abschreibungen noch den höchsten Nettoverlust der US-Geschichte verbucht.

      Der Quartalsumsatz legte binnen Jahresfrist um zehn Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar zu und übertraf damit ebenfalls die Analystenprognosen von 10,02 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr prognostizierte AOL Time Warner ein Umsatzwachstum am oberen Ende der bereits zuvor genannten Bandbreite von fünf bis acht Prozent.

      Im Online-Geschäftsbereich wirkten sich im abgelaufenen Quartal dagegen weiter die sinkenden Werbeeinnahmen und das schwächere Wachstum des Kundenstamms negativ aus. Die Sparte verzeichnete auf vergleichbarer Basis einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 473 Millionen Dollar nach 652 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel auf 2,27 Milliarden Dollar von 2,33 Milliarden Dollar. In den vergangen drei Monaten meldeten sich zudem nur 492.000 neue Nutzer bei dem AOL-Online-Dienst an. Analysten hatten mit bis zu einer Millionen Neukunden gerechnet.
      "Die Probleme beim Wachstum des Kundenstamms haben sich bei AOL dramatisch verschlechtert", sagte Analyst Jordan Rohan von SoundView Technology. AOL-Manager begründeten dies mit einem traditionell schwachen Zuwachs im zweiten Quartal, räumten aber ein, dass vor allem in Europa und Lateinamerika kaum oder gar keine neuen Kunden hinzu gekommen seien.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 18:23:47
      Beitrag Nr. 355 ()
      Die zur Zeit anhaltende Aktienmarktschwäche sei psychologisch bedingt, schreibt Goodman.
      Unternehmens- und Bilanzierungsskandale belasteten den Markt.
      Hinzu komme die Gefahr weiterer Terroranschläge,
      die Lage im Nahen Osten sowie der Konflikt zwischen Pakistan und Indien.

      Eine Reihe weiterer realer oder eingebildeter Konflikte

      sorgten für zusätzlichen Druck.


      Na, dann ist ja alles in Butter.

      Allerdings wäre mir lieb gewesen,

      Herr Goodman wäre auch zur Stelle gewesen,
      bevor die Märkte und somit seine Kunden die letzten Monate in die Grütze geschlittert sind...;)


      War aber weit und breit nix zu sehen von all den Zauberern von Wall-Street.

      Warum also sollten diese Magier der Glaskugel jetzt richtig liegen..(hihihi.).

      Aber mal ernsthaft jetzt.
      Was bitte schön soll ein interessierter Anleger mit einer solchen Aussage wie

      Eine Reihe weiterer realer oder eingebildeter Konflikte anfangen....?

      Welche realen und welche eingebildeten Konflikte...?
      Was soll dieser Müll..!

      So macher Analyste wird wohl noch in zwei Jahren auf die permanente Gefahr des Ostens hinweisen.
      Da haben Sie wieder etwas gefunden um anderen zu erklären, was sie selbst schon lange nicht mehr verstehen.
      Sorry liebe Freunde.
      Mit diesem Unsinn kann Motzki nix anfangen.
      Da muss mehr kommen.
      Der Hinweis auf die Skandale kommt zu Recht.
      Aber gerade dies spricht ja gegen ein Investieren zum jetztigen Zeitpunkt.
      Glaubt denn hier irgend jemand,
      dass dieser Augiasstall in USA auch nur annähernd ausgemistet ist.
      Bitte letztes Posting über AOL lesen und sich Gedanken machen liebe Anleger.
      Da kommt noch einiges im Laufe des Jahres......

      Ich möchte ja gerne an eine Erholung glauben,
      eingedenk meiner ganzen noch invesitierten Freundschaften& Verwandtschaft..:rolleyes:
      Aber dieses oberflächige substanzlose Statement von Herrn Goodman ist völlig nutzlos.
      Wenn alles so schön ist dann fragt sich wohl nicht nur Motzke
      warum die Indizes auf neue Tiefststände krachen,
      als wäre es eine Leichtigkeit...!

      Diese Frage würde ich gerne einmal beantwortet haben.

      Ich hoffe jetzt nicht dass ich meinem W.O-Kollegen F50 zu nahe getreten bin.
      Ist ja schliesslich nicht sein Beitrag. Aber ein solches Statement sollte auch mal besprochen werden.
      Auch und gerade von dem, welcher es hier rein stellt...;)

      Wo also ist die Performance von morgen und worauf fusst sie..?
      Der IFO sagte heute genau das Gegenteil....

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 18:43:41
      Beitrag Nr. 356 ()
      Hier noch der Chart ab wann Motzke AOL gebasht hatte...;)



      Waren ja auch einige %Punkte Verlustevermeidung drin..(hihihi..).

      Aber Sie wissen ja.
      Man sollte diese Dinge immer langfristig sehen....:laugh:

      Wie sagten doch all die Ana..lysten die letzten Wochen und Monate immer wieder..

      Alles Kaufkurse-so billig wird es nie wieder..:laugh:

      Wir haben seit Anfang des Jahres ANDAUERND Kaufkurse.

      Aber solange all die Lemminge immer wieder schön am verbilligen sind,
      kann ja nix schief gehen.

      Für all die Banken natürlich,
      welche ihren Restmüll so pfeglich unters unbedarfte Volk bringen...:laugh:

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 18:52:12
      Beitrag Nr. 357 ()
      Die Schwyzer haben ein Einsehen
      und begraben diese Totgeburt endlich,
      bevor noch grösserer Schaden entstehen kann....;)


      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      24. Juli 2002, 00:11, NZZ Online

      Einstiger Hoffnungsmarkt am Ende

      SWX New Market wird auf seinem Tiefpunkt geschlossen

      Drei Jahre nach dem Start steckt die für junge Technologiefirmen geschaffene Schweizer Börsenplattform SWX New Market in ihrer tiefsten Krise. Anleger haben das Vertrauen verloren. Seit mehr als einem Jahr wagt keine Firma mehr einen Börsengang. Jetzt wird der einstige Hoffnungsmarkt aufgegeben.

      Die Bilanz ist ernüchternd. Schon vor einem Jahr hatten enttäuschte Anleger den New Market totgesagt. Seither ist die Lage noch schlimmer geworden. Die Aktienkurse sind ein Debakel, die Frustration der Investoren ist gross, Firmen verschieben geplante Börsengänge. «Wir stecken in einer verzwickten Patt-Situation», bestätigte Robert Wyss, der Chef des SWX New Market, noch vor zwei Wochen. Jetzt zieht die Börse die Konsequenz und gibt das Segment auf.

      Kursfeuerwerk in ersten Monaten

      Dabei hatte im Spätsommer 1999 alles vielversprechend begonnen. In den ersten Monaten herrschte auf der Börsenplattform für Firmen der Bereiche Bio- und Medizinaltechnik sowie Informationstechnologie eine eigentliche Goldgräberstimmung. Jede Neukotierung wurde zum Erfolg. Auch Unternehmen, die noch keinerlei Gewinne erzielten, erhielten reichlich Kapital für ihre Wachstumspläne. Firmengründer und Anleger profitierten von Kursfeuerwerken und rekordhohen Börsengewinnen. So wurden beispielsweise die neuen Aktien des Softwareunternehmens Think Tools im März 2000 schon am ersten Börsentag gleich um fast 290% über dem zuvor festgelegten Emissionspreis gehandelt.

      Dramatischer Einbruch

      Doch die Euphorie hielt nicht lange an. Schon im Frühsommer 2000 platzte die Blase im Zug der weltweiten Technologiekrise. Nach einer kurzen Stabilisierung auf tiefem Niveau liessen die Terroranschläge vom 11. September 2001 die Kurse vollends ins Bodenlose stürzen. Der SWX-New-Market-Index (SNMI), der einst mit 1000 Punkten gestartet und im Technologieboom vom März 2000 auf das Rekordhoch von über 2400 Punkten geklettert war, fiel auf Bruchteile seines ursprünglichen Wertes zurück. Seit Wochen bewegt er sich auf einem Rekordtief um rund 350 Punkte. Allein in diesem Jahr brach der SNMI um über 40% ein. Gegenüber dem Höchststand vor über zwei Jahren beträgt die Einbusse sogar über 85%.

      Auch die Handelsvolumen sind im Vergleich zur Hektik im März 2000 auf ein Minimum zusammengebrochen. Damals verzeichnete der SWX New Market mit einem Monatsumsatz von 1,7 Mrd. Fr. ein Allzeithoch, obwohl erst sieben Firmen kotiert waren. Im vergangenen Juni betrug der gesamte Monatsumsatz - bei 15 kotierten Firmen - noch bescheidene 273 Mio. Fr. Damit unterscheide sich der SWX New Market aber kaum vom Hauptsegment, würden dort doch ähnliche Einbussen festgestellt, betonte Wyss.

      Die Kapitalverluste der Anleger sind riesig: Der Börsenwert aller im SWX New Market kotierten Firmen ist seit dem Höchststand vom September 2001 um fast 83% von 15,7 Mrd. Fr. auf nur noch 2,7 Mrd. Fr. zusammengebrochen. Insgesamt ist in knapp drei Jahren Kapital von rund 13 Mrd. Fr. vernichtet worden. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die schweizerisch-israelische Telemedizin-Firma Card Guard im Herbst 2001 den SWX New Market verlassen und ans SWX-Hauptsegment gewechselt hatte. Durch diesen Ausstieg wurden 430 Mio. Fr. abgezogen.

      Angeschlagenes Image

      Inzwischen ist das Image des SWX New Market so angeschlagen, dass Unternehmen vor diesem Börsensegment zurückschrecken und lieber privates Kapital suchen. Seit sich die israelische SHL Telemedicine im November 2000 am SWX New Market eingeschrieben hatte, wagte kein einziges Unternehmen mehr diesen Schritt. Bereits kotierte Firmen überlegten sogar den Absprung. Tatsächlich gewechselt hat aber nur Card Guard. Allerdings blieb dem Unternehmen dadurch die weitere Talfahrt des Aktienkurses nicht erspart.

      Probleme auch in anderen Ländern

      Der Schweizer SWX New Market steht mit seinen Problemen aber keineswegs alleine da. «Die Verluste der vergleichbaren ausländischen Börsenplätze sind anteilmässig mindestens so gross», hielt Diego Sagarra, Projektleiter im Investment-Banking-Bereich der Bank Vontobel auf Anfrage fest. So hat der Frankfurter Neue Markt seit dem Höchststand vom März 2000 sogar Kursverluste von rund 95% hinnehmen müssen. In dieser Zeit ging der Nemax-50-Index von 9666 auf unter 520 Punkte zurück. Beträchtlich sind mit einem Rückgang von rund 75% auch die Einbussen der amerikanischen Wachstumsbörse Nasdaq.

      Deutlich unter der Zielgrösse

      Das eigentliche Problem des SWX New Market war jedoch die deutlich ungenügende Grösse. Auch drei Jahre nach seiner Gründung blieb er mit nur 15 gehandelten Unternehmen weit unter der kritischen Grösse. Ziel seien stets 50 Titel gewesen, sagte Wyss. Bei einem günstigeren Umfeld wäre dieses Ziel in diesem Jahr erreichbar gewesen, hielt der New-Market-Chef fest. Auch die gesamte Kapitalisierung lag mit den 2,7 Mrd. Fr. massiv unter dem Ziel von 20 bis 25 Mrd. Fr. Dabei wurde der gesamte Markt praktisch allein von den drei Firmen Actelion, Jomed, und Swissfirst dominiert, die insgesamt rund 75% der gesamten Börsenkapitalisierung des New Market ausmachten.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 19:11:58
      Beitrag Nr. 358 ()
      Der Weltbankrott

      Pleite, Baisse, Angst: Noch können EU und USA die Wirtschaft retten

      Von Uwe Heuser

      Jeder Katastrophenfilm läuft auf eine solche Szene hinaus: Eine Serie von Explosionen treibt die Welt an den Abgrund, und die Zukunft hängt an einem ausgefaserten Seil. Nur dass in diesem Sommer nicht Hollywood den spannendsten Cliffhanger produziert, sondern die Weltwirtschaft. Und Anfang dieser Woche zerriss wieder eine Faser des Seils.

      Der amerikanische Telekommunikationsriese Worldcom meldet den größten Bankrott der Wirtschaftsgeschichte an und lässt die Weltbörsen abstürzen.

      Es ist ein Irrtum gewesen zu meinen, mit der Pleite des betrügerischen Energiekonzerns Enron sei das Schlimmste geschehen.

      Weitere Zusammenbrüche sind zu erwarten. Die Vertrauenskrise des amerikanischen Kapitalismus ist so tief wie der Atlantik - und Präsident George W. Bush, der als Geschäftsmann einst selbst fünf gerade sein ließ, darf als unglücklichste Besetzung gelten, um den Glauben an die Honorigkeit der Wirtschaftsführer wiederherzustellen.

      Eine amerikanische Krise bedeutet nichts anderes als eine Weltkrise. Jeder Krach an der Wall Street löst ein Beben an den europäischen und asiatischen Börsen aus. Wenn die Vermögenswerte wie Eiswürfel auf der Heizplatte vergehen, können auch hiesige Lebensversicherer ihre Versprechen nicht mehr halten.

      Und jede Großpleite in den USA trifft internationale Geldgeber direkt - Worldcom steht allein bei der Deutschen Bank mit einer Viertelmilliarde Euro in der Kreide.

      Und doch: Noch hält das Seil. Zwar haben die Standardaktien in den USA ein Drittel ihres Höchstwertes verloren, zwar ging allein mit Worldcom ein Börsenwert von 120 Milliarden Dollar verloren, aber die Konsumenten trotzen dem Börsendesaster. Ihre Kauflust, gesteigert durch die Aussicht auf Steuergeschenke aus Washington, ließ die Wirtschaft im ersten Quartal 2002 mit einer Jahresrate von mehr als fünf Prozent wachsen. Ein weiteres Zeichen der Ermunterung: Die amerikanische Industrieproduktion ist seit Beginn des Jahres immer weiter gestiegen. Aber wenn kein Ende des Kursrutsches absehbar ist, wenn ein aufgedeckter Skandal auf hundert verborgene zu weisen scheint, dann verlieren auch die kauffreudigsten Verbraucher der Welt die Lust.

      In diesem Fall kann es für die USA - und dann auch für Deutschland - nach dem schnell überstandenen Abschwung des vergangenen Jahres zu einer echten Rezession kommen. Nach den Terrorschlägen vom 11. September hat Amerika seine Wirtschaft ohne Rücksicht auf Verluste aufgepumpt. Bushs Steuersenkungsorgie und gigantische Zusatzausgaben für Wirtschaft und Militär zwingen den Staat, der seit 1997 Überschüsse erzielte, in diesem Jahr mindestens 160 Milliarden Dollar neue Schulden zu machen.

      Das wäre kein Problem, lebte die Privatwirtschaft nicht schon auf Kredit vom Rest der Welt. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres erreichte das außenwirtschaftliche Defizit Amerikas mehr als 112 Milliarden Dollar - ein Rekord. Wenn Amerika in dieser Lage schwächelt, wird aus dem sanften Abrutschen des Dollar-Kurses schnell ein Absturz. Die US-Wirtschaft geriete in Finanzierungsnöte, und die deutschen Exporteure müssten sich nach neuen Absatzmärkten umschauen.


      Nicht eben geringer wird die Gefahr dadurch, dass die optimistischen Amerikaner ihre Immobilienpreise in luftige Höhen getrieben haben. Eine neue Blase? Noch steigen die Preise, weil niedrige Hypothekenzinsen immer neue Hauskäufer anziehen - jedoch wie lange?

      Keine Zeit für Schadenfreude

      Nun ist die Immobilienhausse, die sich vor allem in Metropolen wie New York und San Francisco abspielt, nicht mit den Mondpreisen zu vergleichen, die Ende der achtziger Jahre in Japan herrschten. Schon deshalb können nur missgünstige Stimmen der US-Wirtschaft das gleiche langjährige Siechtum vorhersagen. Der amerikanische Kapitalismus ist mitnichten am Ende. Seine Stärke ist im Gegensatz zum japanischen Konsensmodell gerade die Fähigkeit, auf Krisen radikal zu reagieren. Das bewies er zuletzt in den achtziger Jahren, als Europa und Japan ihn abzuhängen schienen und er zum Champion der Computerrevolution aufstieg.

      Erfahrungsgemäß lässt sich die Vernunft in Washington aber Zeit. George W. Bush muss nicht nur vermeiden, dass die Staatsverschuldung unkontrolliert nach oben schießt. Der Präsident kennt auch die üblen Gepflogenheiten von Corporate America. Er sollte die Regeln verändern, damit der Wettbewerb wieder funktioniert. Neue Bilanzrichtlinien müssen die Unternehmenschefs zu Sorgfalt zwingen. Für die Bosse dürfen nicht allein Aktienoptionen als Anreiz zur Höchstleistung dienen. Die Aufsicht in der Firmenleitung muss stärker werden. Und die Finanzaufsicht muss unabhängig von Lobbys arbeiten können.

      Während eines scheinbar endlosen Aufschwungs haben die USA keinen Deut um die europäischen Interessen gegeben. Der Dollar konnte den Amerikanern gar nicht teuer genug sein. Nun brauchen sich beide Seiten wieder. Die Notenbanken können einen stürzenden Dollar nur auffangen, wenn sie gemeinsam am Markt intervenieren und die Zinsen aufeinander abstimmen. Für Schadenfreude bleibt den schwachen Europäern keine Zeit.

      Gerade Deutschland hat die Zeit des amerikanischen Aufschwungs verstreichen lassen, ohne eigene Kraft zu schöpfen. Die überregulierte und übersubventionierte Volkswirtschaft hängt stärker von der Nachfrage des Auslands ab als jede andere führende Wirtschaftsmacht. Selbst eine Börsenkultur hat sich in der kurzen Zeit des deutschen Aktienzaubers nicht etablieren können. So müssen die Deutschen nun im Cliffhanger der Weltwirtschaft mitbangen, obwohl sie weder größere Skandale noch Spekulationsblasen zu verantworten haben.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 22:33:50
      Beitrag Nr. 359 ()
      Guten Abend

      Neue Gedanken von Malik....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++

      25.07.2002

      Täglich neues Geschwätz über Vertrauen


      Nicht mangelndes Vertrauen ist das Problem in der Wirtschaft, sondern mangelndes Geld, wegen der Verluste und Schulden.


      Was seit einigen Wochen - inzwischen mehrfach täglich - über das Thema Vertrauen durch die Medien geht, ist an Unsinnigkeit kaum zu überbieten. Alles Negative in der Wirtschaft wird - irgendwie und nebulös - mit Vertrauen erklärt, dem geschwundenen, fehlenden, zerstörten etc. Vertrauen irgendeiner Gruppierung - der Investoren, der Kleinaktionäre, der Konsumenten oder was sonst gerade passt.

      Interessanterweise war vorher über Vertrauen nie etwas zu hören, als noch Zeit gewesen wäre, über das Risiko des Vertrauensverlustes zu reden. Als ich 1997 in meinem Buch über "Wirksame Unternehmensaufsicht" über den drohenden Verlust von Glaubwürdigkeit und Vertrauen der Unternehmensführung schrieb, war ich ziemlich allein. Jetzt ist es dafür zu spät, weil längst andere Faktoren wirksam geworden sind.

      Vor lauter gedankenloser Fixierung auf Vertrauen scheint es keinem der Kommentatoren in den Sinn zu kommen, dass es den Leuten an etwas viel Wichtigerem und Konkreterem fehlen könnte, nämlich schlichtweg an Geld.

      Sie haben erstens Verluste auf ihren vermeintlichen Wertpapieren, auf Aktien und Fondszertifikaten, und zwar in einem Ausmass, wie sie es sich niemals vorstellen konnten, weil ihnen von sogenannten Fachleuten suggeriert wurde, dass Aktien immer nur steigen könnten.

      Sie haben zweitens Schulden. Ein erheblicher Teil der Wertpapiere ist, was kaum je erwähnt wird, auf Kredit gekauft worden. Die früheren Wertpapiere sind inzwischen ihren Wert verloren. Die Schulden sind aber geblieben. In der Euphorie der anscheinend ewig steigenden Börsen haben sich - drittens - darüberhinaus viele einen Lebensstil zugelegt, der ebenfalls nur mit Krediten zu finanzieren war. Es kumulieren sich somit Verluste und in zweifacher Weise Schulden. Was soll da Vertrauen noch ausrichten?

      Mit Vertrauen, so wie der Begriff in den Wirtschaftskommentaren gebraucht wird, nämlich mit einem subjektiven Gefühl, das das Wollen der Menschen bestimmt, hat die heutige Situation kaum etwas zu tun. Vertrauen in diesem Sinne würde voraussetzen, dass die Menschen eine Wahlmöglichkeit haben, dass sie prinzipiell könnten, wenn sie nur wollten.

      Es ist aber genau umgekehrt: gleichgültig, was sie wollen oder nicht wollen - das Problem ist, dass sie nicht können. Die "Munition" ist verschossen. Daher spielt es keine grosse Rolle mehr, ob man der "Kriegsführung" vertraut oder nicht.

      Über eine spezielle Art des Vertrauens redet man in den Medien bezeichnenderweise allerdings nicht, nämlich über das Vertrauen der Leute in eben die Medien selbst: diese haben früher den Unfug von den ewig steigenden Börsen unkritisch verbreitet; sie reden jetzt wieder Unfug - und haben offenbar keine Ahnung, wie die Realität der Menschen wirklich ist.



      Quelle: www.mom.ch
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 22:43:52
      Beitrag Nr. 360 ()
      Genau hier liegt die Wahrheit....

      Es ist aber genau umgekehrt: gleichgültig, was sie wollen oder nicht wollen - das Problem ist, dass sie nicht können. Die "Munition" ist verschossen. Daher spielt es keine grosse Rolle mehr, ob man der "Kriegsführung" vertraut oder nicht.

      Genau dies ist die Wahrheit.

      Die meisten haben fertig.
      Wer bitte schön hat nach all diesen wüsten Abschlägen wirklich noch genügend Geld..

      Ausser natürlich die Anleger welche immer richtig lagen und natürlich immer im Plus sind und ausschliesslich Winner im Dpot haben....!

      Hören Sie bitte auf diesen Unsinn zu glauben...!

      Kein Anleger ist in diesem Tornade der letzten Jahre ungeschoren davon gekommen.

      Jedenfalls kein normaler Anleger...;)

      Denken Sie bitte alle nach,
      wie und in welchem Masse sie sich in den nächsten Monaten investieren wollen.
      Ich glaube nicht,
      dass hier irgend jemand Anlass zur Hektik haben sollte.

      Aber dies sagte ich schon vor vielen Monaten.

      Niemand hat einen Grund heute hektisch irgendwelche Werte einzukaufen.

      Im Gegenteil werden alle Werte in nächster Zeit sehr-sehr viel günstiger zu kaufen sein...!


      Orginal Motzke

      Ist schon Monate her.....

      Wie heisst es so schön

      Jeder ist für sein eigenes Invest zuständig....;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 23:33:22
      Beitrag Nr. 361 ()
      Was soll man dazu noch sagen...:rolleyes:

      JDS Uniphase meldet hohen Verlust im vierten Quartal

      Der amerikanische Telekommunikationshersteller JDS Uniphase meldete die Ergebnisse für das abgelaufene vierte Quartal.

      Die Umsätze beliefen sich auf 222 Mio. Dollar nach 601 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Verlust lag bei 997 Mio. Dollar oder 73 Cents je Aktie. Exklusive Abschreibungen und Sonderaufwendungen lag der Verlust bei 140 Mio. Dollar oder 10 Cents je Aktie. Analysten erwarteten einen Verlust von 3 Cents je Aktie.


      Im laufenden Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 200-210 Mio. Dollar und einen Verlust von 6-8 Cents je Aktie.
      Die Aktie schloss bei 2,52 Dollar und notiert nachbörslich bei 2,50 Dollar
      Avatar
      schrieb am 26.07.02 23:30:27
      Beitrag Nr. 362 ()
      Guten Abend liebe Aktionäre...

      Sie erinnern sich doch an meine kleine Auseinandersetztung mit diesem alten Herrn Bernecker.
      Um Ihr Gedächtnis etwas aufzufrischen sollten wir dies lesen.

      #338 von herr.motzki 23.07.02 17:18:03 Beitrag Nr.: 6.956.331

      Hallo liebe Investoren....

      Ist wohl einer von H.Berneckers Schmierenblättchen,
      welches er selbst Börsen-Analyse nennen mag.

      Jedenfalls scheint auch der gute Bernie so langsam der Börsenkrankheit zu erliegen.
      Das er vor Wochen seine Leser aufgefordert hatte,
      auf Kredit Aktien zu kaufen,
      ist ja das eine.
      Aber das er jetzt schon den grössten High-Blech-Müll der letzten Quartale als klaren Kauf anpreist,
      schlägt dem Fass den Boden aus.....

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Langwierige Stabilisierung

      Hans Bernecker: Langwierige Stabilisierung
      Mails/Nachrichten vom 19.07.2002, Bernecker & Cie.

      (...)Daß Weltkonzerne letztlich wieder in den Profit zurückkehren, ist fast eine Selbstverständlichkeit. Das aktuelle Beispiel ist ERICSSON. Wo der Tiefstkurs letztlich gelegen hat, ist unwichtig.

      Irgendwo zwischen 12 und 16 skr.

      In dieser großen Spannweite liegen die Käufe.
      Was machen dann schon 10 % Schwankung aus, wenn das Kursziel bei 25 und 30 skr liegt.

      Diese Aktie ist eine der ersten dieser Technologie, die als Kauf einzustufen ist. Die zweite wird LUCENT sein, die dritte ALCATEL, und anschließend folgen die anderen. Ganz einfach deshalb: Die Stimmung hat diese Titel in den Boden gerammt. Nun geht es in den nächsten 2 Jahren in die andere Richtung.

      Von dieser Prognose gehe ich nicht ab und fühle mich darin auch recht sicher

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Was soll man dazu noch sagen.
      Und für solche Empfehlungen bekommt dieser Kretin auch noch Geld....

      Schönen Abend

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Ich denke nicht, dass ich wenigstens die aufgeklärten User hier auffordern muss
      sich einmal beide Werte, also LU + ERICY anzuschauen.

      Nicht mehr viel übrig von diesen High-Blech-Leichen...;)

      Dann schauen wir doch einmal was aus diesen Empfehlungen geworden ist seit dem 19.07.02...

      LU


      ERICY



      Tja, da könnten selbst andere Naturen als Motzke auf die Idee kommen,
      dass hier jemand auf ein paar Paketen gesessen hat,
      welche er noch mit ein paar Teuro versilbern wollte,
      bevor die Lichter endgültig ausgehen..(hihihi..).

      Also liebe Investoren.

      Das Motto heisst weiterhin...

      Hirn einschalten-Bauch weg lassen-Augen auf im Strassenverkehr

      und das Undenkbare als gegeben annehmen...!

      Gute Nacht wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 00:12:30
      Beitrag Nr. 363 ()
      Crash: Notenbanken sollen helfen

      Drohende Kreditklemme zwingt zum Handeln - Spekulationen über Notfallplan der US-Währungshüter

      Von Anja Struve und Holger Zschäpitz

      Wenn es in US-Western ganz düster aussieht, ertönt plötzlich eine Fanfare und schon naht die rettende Kavallerie. Auch an den Finanzmärkten wird der Ruf nach einem Retter immer lauter. Ob der Hilferuf erhört wird, darf allerdings bezweifelt werden.

      Frankfurt/Main - Führende Analysten und Volkswirte fordern ein gemeinsames Eingreifen der weltweiten Notenbanken, um die absolute Katastrophe zu verhindern. Denn die schwachen Börsenkurse drohen die Realwirtschaft mit in die Tiefe zu reißen. «Zwar gehört es nicht zu den Aufgaben einer Notenbank, den Anlegern aus der Patsche zu helfen. Doch der Crash an den Märkten droht das gesamte Finanzsystem aus den Angeln zu heben», warnt etwa Bill Dudley, Chefvolkswirt von Goldman Sachs. Und die Zeit eilt. «Wenn die Zentralbanker zu lange zögern, laufen sie Gefahr, in eine ähnliche Situation zu geraten wie die japanische Zentralbank nach dem Aktiencrash 1989», sagt Dieter Wermuth, Chefvolkswirt der UFJ Bank. Noch heute, zehn Jahre später, litten die Söhne Nippons an dieser Fehlentscheidung. «Die Parallelen zwischen Japan vor zehn Jahren und der westlichen Welt heute sind beängstigend.» Auch Edmund Shing, Stratege bei Julius Bär, schlägt Alarm. «Die Aktienmärkte sind zuletzt nicht der Realwirtschaft gefolgt. Nun könnte die Realwirtschaft den Aktienmärkten folgen.»

      Tatsächlich darf der Einfluss der Börsen auf die Volkswirtschaften nicht unterschätzt werden. Da ist zum einen der massive Vermögensschwund privater Haushalte. Weltweit wurden seit den Höchstständen an den Börsen im Frühjahr 2000 rund 16 000 Mrd. Euro an Anlegergeldern vernichtet. Niedrigere Kurse zwingen aber die Konsumenten dazu, mehr auf die hohe Kante zu legen.

      Noch schlimmer ist ein Börsencrash für die Unternehmen.

      Niemand will ihnen mehr Geld anvertrauen, das sie aber dringend für Investitionen brauchen. Selbst steigende Auftragseingänge verpuffen, wenn die Gesellschaften keine Mittel für die Anschaffung zusätzlicher Maschinen haben.

      «Die Gefahr eines Credit Crunch ist extrem hoch», sagt Andrei Ilyin, Analyst bei Nomura. Die Bilanzen der Banken seien bereits so strapaziert, dass sie unwillig seien, neue Kredite auszugeben. Und die Aktienbörsen fielen als Kapitalbeschaffungsmaschinen schon länger aus. Jetzt misstrauten Anleger sogar den Unternehmensanleihen. Der Bondsmarkt sei zum Erliegen gekommen. «Wenn die Unternehmen in einer Kreditklemme stecken und keine Gelder bekommen, dann ist das der sichere Weg zurück in die Rezession», sagt Ilyin.

      Genau hier helfen Zinssenkungen. Denn mit billigerem Geld können die Währungshüter die Banken zu einer freigiebigeren Kreditpolitik stimulieren. Und auch für die am Boden liegenden Versicherungen brächte eine Zinssenkung Entlastung. «Solange sich die Lage an den Aktienmärkten nicht bessert, bewegen wir uns auf dünnem Eis», sagt Martin Hüfner, Chefvolkswirt der Hypo-Vereinsbank. «Die EZB sollte die Zinsen senken, die Argumente dafür wiegen schwerer als Inflationsgefahren.» Auch Notenbanken scheinen den Ernst der Lage erkannt zu haben. Bundesbankpräsident Ernst Welteke hatte bereits kürzlich gewarnt: «Es besteht noch immer die Gefahr, dass sich die Unsicherheiten an den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft auswirken.»

      Doch während es die Europäer vorerst mit dem Reden bewenden lassen, scheinen die Amerikaner bereits gehandelt zu haben.

      Spekulationen zufolge gab es gestern eine Krisensitzung bei der US-Notenbank.

      Eventuell werde die Fed versuchen, die aufgewühlten Börsen mit einer Zinssenkung zu beruhigen. Denkbar sei auch die Ausarbeitung eines Notfallplan zur Stützung der angeschlagenen Börsen. Als Blaupause dient die Schieflage des LTCM-Hedgefonds und der Kurssturz nach den Anschlägen vom 11. September. In beiden Fällen drehte die Fed umgehend an der Zinsschraube.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 00:21:00
      Beitrag Nr. 364 ()
      hallo herr motzki,

      in sachen bernecker hab ich mal ein wenig gestöbert. erst meinte er, die armen geprellten sollten nun auf kredit kaufen, um bloss nicht die rally zu verpassen. das war im juni, und da glaubten wirklich viele an die summer-sucker-rally. als es am nächsten tag kurz stieg, kam ich mir auch ein bisschen blöd vor, dass ich mich mit meinem kommentar so weit aus dem fenster gelehnt hatte. aber nun ist es schon vier wochen her, und die kurse sind nur gefallen. da weiss man wohl, was man von bernecker zu halten hat.


      #193 von HSM 23.06.02 23:06:23 Beitrag Nr.: 6.707.908 6707908
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      Die Weltbörsen warten auf den zweiten Crash


      von Hans A. Bernecker

      Die Weltbörsen warten auf den zweiten Crash. Der erste war die Folge des New Yorker Attentats, der zweite derjenige, der die Marktbereinigung im Vorfeld weiterer Terror-Ängste bedeuten dürfte. Das ist ein markttechnisches Problem erster Ordnung. Was steht im Hintergrund?

      1. Die amerikanische Konjunkturtendenz zeigt einen vorsichtigen Aufschwung, aber keinen Boom. Entscheidend dafür sind die geglätteten Jahreszahlen und nicht die Monatsergebnisse. Sie ergeben eine Erwartungsgröße von etwa 3 % BIP-Wachstum in diesem Jahr.

      2. Europa wird diesem Konjunkturtrend folgen, aber mit einem Abstand von gut 30 %, daß bedeutet eine Wachstumsgröße um 1,5 – 2 %.

      3. Die Erholung der Firmengewinne beiderseits des Atlantiks wird erst im II. Halbjahr deutlicher zu beschreiben sein. Darauf deuten sämtliche Ertragsprognosen der Unternehmen hin. Sicher ist nur, daß der Einbruch in 2001 und im I. und II. Quartal des laufenden Jahres zur Jahresmitte abgefangen werden dürfte.

      4. Zinspolitisch besteht wenig Spielraum. Weder die FED noch die EZB können signifikante Veränderungen der Zinsen vornehmen. Dies ist auch nicht notwendig, wenn nicht die Notwendigkeit bestehen sollte, eine markante Marktschwäche mit geldpolitischen Mitteln abzufangen.

      5. Die signifikante Marktschwäche der letzten 4 Wochen ist das Spiegelbild der fundamentalen Unsicherheit über die Entwicklung der Firmengewinne vor dem Hintergrund einer immer noch hohen Bewertung vieler Technologie-Aktien. Das führt zu einer Zweiteilung der Märkte in folgender Form:

      6. Die zyklischen Qualitätsaktien, die den Konjunkturtrend abbilden, zeigen eine kontinuierliche, aber nicht euphorische Kurstendenz. Das gilt speziell für die entsprechenden Aktien in den USA.

      7. Die Technologie-Titel kann man nach wie vor nicht als preiswert ansehen. Nur etwa 30 % befinden sich auf einem Niveau, wo Geschäftsumfang, Börsenwert und Gewinnbewertung einigermaßen im Gleichgewicht stehen. Gut 40 % müssen noch immer als teuer bezeichnet werden. Da sie aber ein hohes Marktgewicht darstellen wirken sie überproportional in den Indizes, die damit unter Druck geraten. Typisch dafür ist der Nasdaq.

      8. Ein Marktgleichgewicht dürfte im amerikanischen Dow Jones bei etwa 9500 gegeben sein. Im Nasdaq ist dies schwieriger zu beurteilen, aber Meßlatte ist das September-Tief des letzten Jahres. Es bestehen gute Aussichten dafür, daß dieses September-Tief auch gültig bleibt. Nur eine signifikante Unterschreitung dieses Tiefs würde zu einer neuen Einschätzung führen müssen.

      Die europäischen Märkte zeigen eine unterschiedliche Konstellation. Der deutsche DAX sieht unter allen Führungs-Indizes am schlechtesten aus. Das ist insofern bemerkenswert, als die darin geführten Aktien keineswegs als besonders teuer einzuschätzen sind. Das Konstrukt der Gewichtung und das Sonderproblem der deutschen Telekom-Aktie verzerren mithin das Bild für den DAX als Spiegelbild für die Gesamtverfassung des Marktes. Das ist ein schwerwiegender Nachteil für den DAX als Performance-Index.

      Der deutsche M-DAX zeigt ein ausgewogenes Bild. Er ist weniger volatil, hat keine Schwachstelle wie der DAX und ist deshalb ein zuverlässigeres Bild der deutschen Konjunkturlandschaft. Hier gibt es eine ganze Reihe äußerst interessanter Investments mit sehr spezifischen Hintergründen.

      Japan befindet sich im Ansatz einer Konjunkturerholung mit + 1,4 % BIP-Wachstum im I. Quartal, was mit den folgenden Quartalszahlen noch zu belegen sein wird. Darin zeigt sich erstmals die Wirkung der rd. 22 %igen Yen-Abwertung (gegen Dollar) in den letzten 18 Monaten. Träger des BIP-Wachstums ist nämlich vor allem der anziehende Export und der wachsende Außenhandels-Überschuß. Damit wäre erstmals seit langer Zeit ein Gleichklang für die Konjunkturerholung in den 3 wichtigsten Segmenten des Welthandels gegeben, nämlich USA, Europa und Japan.

      Gesamturteil: Das zweite Halbjahr bringt eine vorsichtig optimistische Grundstimmung an den Börsen, aber keine signifikante Hausse, abgesehen von kräftigen Rallys nach jeweiligen technischen Schwächen, wie sich dies im Moment (Mitte Juni) abzeichnet.

      Hans A. Bernecker

      18.06.2002

      Quelle: http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=3dc90afd


      #194 von cabinda 23.06.02 23:41:31 Beitrag Nr.: 6.708.137 6708137
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      nun, herr bernecker, das klingt ja schon ein wenig moderater :

      Gesamturteil: Das zweite Halbjahr bringt eine vorsichtig optimistische Grundstimmung an den Börsen, aber keine signifikante Hausse, abgesehen von kräftigen Rallys nach jeweiligen technischen Schwächen, wie sich dies im Moment (Mitte Juni) abzeichnet.

      letzte woche sah er nicht nur die sonnenwende kommen, ach nee, die stand ja eh schon im kalender, nein, die wende an den märkten schlechthin sollte die letzten `ich sitz-auf-90%-verlust-langfristanleger` zum kreditantrag in die sparkassen treiben. man müsse alle cents aus den schubladen zusammenkratzen und überdies kredite aufnehmen, um in den aktienmarkt zu investieren ;-) - ich hab`s noch im ohr. aber kräftig samma, immer kräftig! - und die erholungen sind`s auch und werden euch mutige belohnen

      die `vorsichtig optimistische grundstimmung an den börsen` finde ich irgendwie bemerkenswert...die `jeweiligen technischen schwächen` übrigens auch - aber man soll sich ja nicht mit peanuts wie technischen schwächen abgeben, es lebe der bullmarkt, damit bernecker und konsorten noch lange leben und saugen können.


      gruss
      cabinda<

      n8
      ;) :)
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 00:49:45
      Beitrag Nr. 365 ()
      #364 ;)
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 02:28:19
      Beitrag Nr. 366 ()
      Ich liebe euren optimismus, irgendwie erinnert er mich an was? :confused: März 2000 ? :confused:

      Biotron :kiss:
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 10:57:02
      Beitrag Nr. 367 ()
      guten morgen :)
      @biotron
      diese stimmungsindikatoren haben m.e. schon lange keine rechte relevanz mehr, höchstens zur kurzfristigen markteinschätzung für trader. das kontraindikatorenspielchen hat sich bei der vola eh überlebt, jeder bekommt auf zweitagessicht mal recht.

      die tannenbaum-charts am neuen markt haben ja vorgemacht, was aus blasen werden kann und wie teuer es ist, schon auf halbem weg nach unten einzusteigen. nun will ich nicht hoffen, dass unser dax mal so endet, aber die gefahr einer sich weiter drehenden abwärtsspirale a la `baisse nährt baisse` ist nun einmal da. im gebälk des weltfinanzsystems knirscht es gewaltig. das system funktioniert, solange die aktienkurse steigen, weil alle welt auf langfristig steigende kurse setzt. dass sich die versicherungen da verspekuliert haben, ist deutlich zu sehen. da bekommt nun der eine oder andere wegen seiner beteiligungen seeehr kalte füße.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 18:18:10
      Beitrag Nr. 368 ()
      Telekomanalyst bei Salomon Smith Barney

      Jack Grubman: Der Rattenfänger der Wall Street

      Von Torsten Riecke

      Jack Grubman wirkt fahrig und nervös. Obwohl nur als Zeuge geladen sitzt der 49-jährige Analyst wie ein Angeklagter vor dem Untersuchungsauschuss des Kongresses zum Worldcom-Bilanzskandal. Neben ihm sitzt sein Freund Bernie Ebbers. Der Worldcom-Gründer hat gerade seine Aussage verweigert. Nun ist Grubman an der Reihe. Die Fragen der Abgeordneten kommen scharf wie geworfene Messer: „Warum haben Sie den Anlegern noch Worldcom-Aktien empfohlen, als der finanzielle Ruin des Konzerns längst absehbar war?“


      Die bittere Erfahrung vor zwei Wochen mag dem einstigen Star-Analysten noch wie ein böser Traum vorgekommen sein. Inzwischen ist er aufgewacht und die Welt um ihn herum ist noch feindlicher geworden.

      Worldcom, jener Telekomkonzern, den Grubman mit seinen Empfehlungen in den Himmel gelobt hat, ist pleite. Gegen den Analysten und seinen Arbeitgeber Salomon Smith Barney laufen Ermittlungen der Regulierungsbehörde National Association of Securities Dealers (NASD) und der New Yorkers Staatsanwaltschaft. Grund sind Grubmans Empfehlungen für Winstar-Aktien. Winstar ist wie Worldcom ein Kind des Telekombooms der 90er Jahre – und bereits im vergangenen Jahr in Konkurs gegangen. Grubmans Aktienempfehlungen lesen sich heute wie die Grabsteine der New Economy. Ob Firmen wie Worldcom, Winstar, Global Crossing, Qwest – fast alle sind heute pleite oder stehen kurz davor.

      Mit dem Untergang des Telekombooms ist auch die Welt Jack Grubmans versunken. Sein Aufstieg aus einem Arbeiterviertel Philadelphias zu einem der angesehensten Analysten an der Wall Street hat ein abruptes Ende gefunden. Vorbei sind die Zeiten, da er mit dem damaligen Worldcom-Chef Ebbers auf dessen Hochzeit neue Deals einfädelte und dem Telekomanbieter Quest mit dem inzwischen wieder gefeuerten Joseph Nacchio einen neuen Chef besorgte.

      Ende der 90er Jahre war Grubman vermutlich der einflussreichste Telekomanalyst an der Wall Street. Er verkörperte mehr als andere jenen neuen Typus von Analyst, der seine Aufgabe weniger in der kritischen Unternehmensanalyse im Dienste der Investoren sah als vielmehr in der Auftragsbeschaffung für das Investmentbanking von Salomon Smith Barney. Die Investmentbank ist eine Tochter der Citigroup. Sie half seinem Arbeitgeber, zwischen 1998 und 2000 rund 53 Mrd. $ frisches Kapital für dessen Telekomkunden zu akquirieren. Ein Dienst, der auch Grubman reich machte, der in den vergangenen Jahren durchschnittlich 20 Mill. $ verdient haben soll.

      Er tanzte auf der „Chinesischen Mauer“ zwischen Unternehmensanalyse und dem Investmentbanking hin und her. „Er war nicht mehr als ein Stimmungsmacher für jene Firmen, die seine Investmentbank an die Börse gebracht hat“, sagt Jacob Zamansky, ein ehemaliger Klassenkamerad von der High School. Heute vertritt Zamansky Investoren, die den Star-Analysten wegen Irreführung verklagt haben.

      Zwar haben auch andere Analysten den rapiden Abschwung in der Telekomindustrie nicht rechtzeitig vorausgesehen. Aber keiner hat wie Grubman den zum Untergang verurteilten Firmen bis zum Schluss die Treue gehalten. So empfahl er den Anlegern erst am 24. Juni, die Worldcom-Aktie zu verkaufen, obwohl der Kurs bereits lange im Keller war. Zwei Tage später schockte der Konzern die Börsen mit einer fast vier Milliarden großen Bilanzfälschung. Die Papiere von Global Crossing empfahl Grubman noch als sie bereits 80 % ihres Werts verloren hatten. Winstar verteidigte er noch wenige Wochen vor dem Konkurs gegen seine Kritiker.

      Trotz dieser Fehleinschätzungen steht Salomon Smith Barney bisher zu seinem gefallenen Star und bestreitet, dass er bewusst die Anleger in die Irre geführt habe. Für Grubman ist das ein schwacher Trost. Die Ermittlungsverfahren gegen ihn könnten ihn seinen Job und eine Menge Geld kosten. Sein wertvollstes Gut als Analyst hat er bereits heute verloren: das Vertrauen der Anleger.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 18:24:13
      Beitrag Nr. 369 ()
      Und hier die Geschichte eines der vermutlichen Opfer von Dreckschweinen alla`Grubman
      Helfen wird es nicht mehr viel.
      Aber ein schönes Gefühl wäre es doch,
      wenn Gauner wie Grubman mal für 15Jahre nach Sybirien verfrachtet würden...;)
      Als Mahnung für diejenigen, welche nach Grubman kommen sollten..(hihihi..)

      Aber einen anderen Beigeschmack hat diese Geschicht natürlich schon.
      Diese Investoren werden in Zukunft ausfallen.
      Und natürlich werden auch viele andere jetzt Kasse machen,
      bevor diese Deppen von Fondmanager
      auch noch den letzten Notgroschen verbrennen...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aus der FTD vom 24.7.2002

      Börsentief zwingt US-Rentner zurück in Jobs

      Von Yvonne Esterhazy, Washington

      Eigentlich wollte sie schon in fünf Jahren in den Ruhestand treten. Aber daraus werde jetzt nichts mehr, sagt Patty McBird. Statt dessen richtet sich die 55-Jährige darauf ein, ihren Job erst mit 65 Jahren an den Nagel zu hängen.

      "Vorher kann ich mir das nicht leisten", sagt die Chefsekretärin. "Ich will schon gar nicht mehr in den Wirtschaftsteil der Zeitung gucken." Aber dann schaut sie doch, und was sie sieht, gefällt ihr von Tag zu Tag weniger. Der Montag war mit seinem dramatischen Kursverfall wieder so ein schwarzer Tag an den Börsen. Der Dow-Jones-Index schloss erstmals seit 1998 unter der 8000-Punkte-Marke. Seit Monaten müssen Millionen von Amerikanern mit ansehen, wie ihre Ersparnisse wegschmelzen.

      Seit der Pleite von Worldcom hat sich das Tempo noch beschleunigt. Besonders hart trifft das die Rentner und die Angehörigen der "Baby-Boom-Generation", wie Patty McBird. Ihre private Altersvorsorge stützt sich zum großen Teil auf Anlagen am Aktienmarkt.

      Wie viele Amerikaner begann sie in den 90er Jahren in wachsendem Umfang in verschiedenste Formen der privaten Altersversorgung zu investieren. Sie hoffte, die boomenden Aktienmärkte würden ihr zum frühen Ruhestand verhelfen. Zwei von drei Amerikanern ließen sich in den späten 90er Jahren vor dem 65. Lebensjahr pensionieren. 1960 konnten sich das nur rund 18 Prozent leisten.

      Staatliche Rente knapp bemessen

      Die private Vorsorge ist für immer mehr Amerikaner das wichtigste Standbein ihrer Altersabsicherung geworden. Denn die staatliche Rente - die "Social Security" - reicht längst nicht aus, um sich einen komfortablen Lebensabend zu gönnen. So nehmen Angestellte gerne das Angebot betrieblicher Alterssparpläne in Anspruch, bei denen der Arbeitgeber zuzahlt. Attraktiv sind die Pläne nicht zuletzt deshalb, weil sie beim Jobwechsel "mitgenommen" werden können. Wer es sich leisten kann, investiert zusätzlich in private Sparpläne - so genannte IRAs.

      Während die Betriebsvorsorge eine vom Arbeitgeber vorgegebene Anlagenmischung umfasst, hat der IRA-Besitzer völlig freie Hand. Er kann alles in Aktien, ja sogar in ein einziges Papier investieren. Die Popularität dieser Altersversorgung ist einer der wichtigsten Gründe, warum heute mehr als 54 Prozent der US-Haushalte Aktienbesitzer sind.

      Rückstand lässt sich nicht mehr aufholen

      Gemeinsam mit ihrem Mann, der als Manager im Einzelhandel arbeitet, hat Patty McBird Jahr für Jahr in ihre private Altersversorgung eingezahlt, zunächst 2000 $ - seit ihrem 50. Geburtstag sogar 3500 $ im Jahr. Der Kurssturz hat den Traum der frühen Rente nun zerstört: "Wir sind auf den Stand von vor fünf Jahren abgesackt. Das werden wir nicht mehr aufholen können", seufzt sie verbittert. Beim Börsencrash im Oktober 1987 habe sie noch gelacht. "Damals war ich noch jung." Neidvoll blickt sie da auf ihre Schwiegermutter.

      Die alte Dame investierte in niedrig verzinsliche öffentliche Spareinlagen. Damit machte sie zwar weder das schnelle noch das große Geld. Aber der Wert ihrer Ersparnisse hat sich nicht vermindert. "Vielleicht war sie doch klüger als wir alle dachten", seufzt Patty.

      Tatsächlich rieten Experten älteren Amerikanern, ihre Geldanlagen von Aktien auf sicherere Rentenpapiere umzuschichten, wenn der Zeitpunkt naht, zu dem sie aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Wer diese Ratschläge missachtete, hat heute das Nachsehen. Ein besonders rüdes Erwachen droht jenen, die auch als Rentner vorwiegend auf Aktien setzten. Sie müssen plötzlich feststellen, dass sie sich den bereits angetretenen Ruhestand nicht mehr leisten können und einen neuen Job suchen müssen.

      So erging es Martha Parry. Die 65-Jährige hat ihre Haare getönt und liest nun wieder die Stellenanzeigen. "Ich suche eine Teilzeitstelle, aber irgendwas sagt mir, dass es ein Ganztagsjob werden wird", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Time". Das Greenwald Institute hatte bereits vor einigen Monaten ermittelt, dass rund 24 Prozent der Rentner wieder auf den Arbeitsmarkt zurückgekehrt waren. So wie die Seniorin Anna. Mit Rollschuhen und keckem Blick bedient sie im Hamburger-Restaurant.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 22:04:17
      Beitrag Nr. 370 ()
      Nur die Angst hat Konjunktur

      Keine Woche vergeht mehr ohne dramatische Abstürze an den Aktienmärkten. Und noch immer glauben die Auguren, dass die Wertvernichtung nicht aufs reale Wirtschaftswachstum durchschlägt.

      Doch die Alarmsignale einer tief greifenden Krise mehren sich......

      Denn es scheint keineswegs zwingend, dass die bislang gute US-Konjunktur dafür sorgt, die Unternehmensgewinne und damit auch die Börsenkurse wieder nach oben zu ziehen. Möglich ist derzeit durchaus auch die umgekehrte Entwicklung: Die einstürzenden Börsenkurse könnten die gesamte Ökonomie mit in die Tiefe reißen.

      Sparer, die beim Spekulieren ihr Geld verloren haben, schränken schon jetzt ihren Konsum ein. Bei Herstellern von Unterhaltungselektronik, bei Autokonzernen, Kaufhäusern, Reiseveranstaltern und im Gast-Gewerbe sinken die Einnahmen drastisch.

      Banken bilden Rückstellungen für faule Kredite. Sie müssen ihre Kosten senken, streichen Tausende von Jobs und vergeben zunehmend widerwillig neue Kredite.

      Unternehmen können sich das Geld aber auch nicht mehr so leicht an der Börse besorgen. Sie senken ihre Investitionen. Firmengründer haben kaum noch eine Chance, frisches Kapital für weitere Expansionen an der Börse zu bekommen.

      Versicherungen können ihren Kunden die garantierte Dividende nicht mehr aus den erwirtschafteten Überschüssen bezahlen. Also müssen sie Aktienpakete verkaufen und beschleunigen damit nur weiter den Absturz der Papiere.

      Eine schwer zu durchbrechende Abwärtsspirale, die Industrie wie Kleinsparer, Arbeitsplätze wie Altersversorgung gleichermaßen bedroht? Ein Horrorszenario? Gewiss. Aber es mehren sich die Alarmsignale.

      Am vergangenen Donnerstag legte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung einen wichtigen Frühindikator für die Konjunkturentwicklung vor, den so genannten Geschäftsklima-Index. Dafür befragen die Forscher 7000 Unternehmen nach ihren Geschäftserwartungen. Jüngstes Ergebnis: Die Firmen sind im Juli deutlich pessimistischer geworden. Wenn es im August so weitergeht, sagt Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn, müsse man davon ausgehen, dass der viel beschworene Aufschwung stockt....

      Die Folgen der Börsenbaisse lassen sich zuallererst bei den Banken beobachten. Und bei denen könnte es düsterer kaum aussehen. Albrecht Schmidt, Vorstandsvorsitzender der HypoVereinsbank, orakelt:

      "Wir bewegen uns im schwersten Bankenjahr seit Kriegsende." Die Kreditinstitute reagieren nach bekanntem Muster: Sie streichen Arbeitsplätze. Allein die vier privaten Großbanken haben den Abbau von 35.000 Jobs angekündigt.....

      Aber was geschieht, wenn auch die kauffreudigsten Verbraucher der Welt, die US-Amerikaner, ihr Geld lieber sparen? Dann, so gestehen auch Konjunkturforscher, drohe tatsächlich Gefahr, auch für Europa.

      Das Szenario ist schnell skizziert: Der Kurs des Dollar würde stärker sinken, der des Euro steigen. Deutsche Maschinenbauer, Chemiefirmen und Autohersteller könnten kaum noch so viel in die USA exportieren. Und weil diese Ausfuhren bislang eine der wichtigsten Stützen der deutschen Wirtschaft sind, drohten dann auch hier Rezession, noch mehr Pleiten und ein noch mieseres Konsumklima, das wiederum die Aktienmärkte mit sich reißen würde.

      Quelle: (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,207079,00.html)
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 22:17:39
      Beitrag Nr. 371 ()
      herr motzki,

      das ist alles richtig.
      aber nicht unbedingt eine folge der fallenden kurse.
      sondern eher der massiven investitionen vor y2k und einer gewissen marktsättigung bei consumer-cyclicals.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 22:59:25
      Beitrag Nr. 372 ()
      @big_mac

      Geht das noch ein wenig genauer...;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 00:14:28
      Beitrag Nr. 373 ()
      Genau so ist es, liebe Investoren...!!


      16.07.2002

      D I E M A L I K - K O L U M N E

      Ahnungslos oder unredlich?

      Von Fredmund Malik

      Die neue Devise an den Börsen lautet: Sitzen bleiben und warten! Diese Maxime aber kann falscher nicht sein. Denn sie ignoriert sowohl die Geschichte als auch andere wichtige Tatsachen.

      Die neue Devise an den Börsen lautet: Sitzen bleiben und warten! Die meisten Leute - vor allem die dominierende Mehrheit der Börsenkommentatoren, Analysten und Vermögensberater - raten zu einer "Sit and wait"-Strategie".

      Es ist die Folge der in den 90ern entstandenen und lauthals propagierten Meinung, dass Aktienkurse immer nur steigen würden und dass man mit dieser Strategie immer Geld verdient habe. Ungeachtet aller eingetretenen Veränderungen wird einfach linear weiter extrapoliert – allerdings in sträflicher Verkennung sowohl der Geschichte als auch wichtiger Tatsachen.

      Die "Sit and Wait"-Maxime könnte so, wie sie gesagt und verstanden wird, falscher nicht sein. Sie stimmt nur, wenn es einem gelingt, immer zu Tiefstkursen zu kaufen. Das schaffen aber nicht einmal die Vollprofis. Die meisten Leute kaufen – aus Gründen der Anleger- und Massenpsychologie – immer in der Nähe der Höchstkurse. Vorher nehmen sie nämlich den Bullenmarkt gar nicht wahr. So war es auch diesmal.

      Wie der Marsch der Lemminge begann

      Der Anstieg der Börse hat ja nicht, wie die meisten meinen, Mitte der 90er Jahre begonnen, sondern im Jahre 1982. Die Kurse dieses Jahres sind seither nicht mehr unterboten worden. Mitte 90er Jahre ist der Börsenboom dann nur nach und nach – und besonders ab 1998 – ins Bewusstsein der Masse getreten.

      Dort haben die Massenpsychose und der Marsch der Lemminge begonnen. Die meisten haben somit in der Nähe der bisherigen absoluten Höchstkurse gekauft, ganz konträr zu Weisheit von Nathaniel Rothschild, der sinngemäss meinte: Gib mir das mittlere Drittel der Hausse, das erste und das letzte überlasse ich Dir.

      Wer im Jahre 1929, im selben Börsentaumel, wie wir ihn jetzt hatten, die durchschnittliche Dow Jones-Aktie gekauft hat – den Index als Ganzes konnte man damals nicht erwerben -, hat innerhalb von zwei Jahren 90 Prozent verloren. Wer dann überhaupt noch Geld zum Kaufen und die Nerven dazu hatte, musste volle 24 (!) Jahre warten, bis er wieder seine Verluste hereingeholt hatte – vorausgesetzt natürlich, dass die Firma, deren Aktien er besaß, nicht ohnehin in der Depression bankrott ging.

      24 Jahre später hatte er aber noch keinerlei Gewinne, er war nur break-even. Er musste weitere 20 (!) Jahre warten, bis er jenen Anleger eingeholt hatte, der 1929 sein Geld mit fünf Prozent Verzinsung in langweiligen Rentenpapieren angelegt hatte.

      Der Bärenmarkt wird eine säkulare Baisse sein

      Ähnlich 1973: Wer damals kaufte, hat innerhalb von zwei Jahren 45 Prozent verloren. Es dauerte acht Jahre, bis er eben war. Soviel zu "Sit and Wait". In diesem Zusammenhang ist es auch ganz nützlich, sich vor Augen zu führen, dass Verlust und Gewinn an den Börsen nicht symmetrisch sind. Wer 50 Prozent verloren hat, muss nicht, wie viele glauben, wieder 50 Prozent, sondern er muss 100 Prozent gewinnen, um wieder eben zu sein.

      Mit 90 Prozent Verlust, wie sie auf den meisten New Market Papieren liegen, sind 900 Prozent Gewinn erforderlich. Wie hoch wohl die Wahrscheinlichkeit sein mag, dass es in absehbarer Zeit zu einer neunhundertprozentigen Kurssteigerung kommen wird?

      Nach aller Erfahrung – und nach dem Zustand besonders der amerikanischen Wirtschaft zu schließen – muss man damit rechnen, dass der ausnahmslos auf jeden Bullenmarkt folgende Bärenmarkt noch nicht einmal richtig begonnen hat. So, wie der Bullenmarkt eine säkulare Hausse war, wird der Bärenmarkt eine säkulare Baisse sein, die die Preise dorthin zurückführen wird, von wo sie gekommen sind. Es gibt in der Wirtschaftsgeschichte keine Ausnahme. Anschauliche Beispiele sind die Gold- und Silbermärkte.

      Ahnungslos oder unredlich

      Die meisten Leute, die heute im Bank- und Börsenwesen tätig sind, scheinen von diesen Tatsachen nichts zu wissen. Wenn sie von "langfristig" reden, dann meinen sie ein paar Jahre, bestenfalls die 90er Jahre. Damit bewegen sie sich aber mit ihren Argumenten innerhalb des 1982er Bullenmarktes und haben diesen noch nicht einmal ganz erfasst.

      Wer nicht eine ganze Hausse und eine ganze Baisse in sein Kalkül einbezieht, kann nicht zu einer realistischen Beurteilung gelangen. Jedenfalls kann niemand guten Gewissens zu einer "Sit and wait"-Strategie raten. Er ist entweder ahnungslos oder unredlich.

      Quelle: www.mom.ch
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 00:25:01
      Beitrag Nr. 374 ()
      @Wer hier immer noch irgend welchen Analysten wg. Aufschwung glauben schenkt,
      sollte sich einmal diese PDF-Datei ein wenig näher anschauen.

      Diese Medizin haut selbst den stärksten Bullen um...;)

      <http://www.bondboard.de/frames/nav_1/upload/pdf/HBDAABga…

      Wohl bekommt`s..

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 00:27:13
      Beitrag Nr. 375 ()
      @Uppps, das probieren wir gleich nochmals...;)

      http://www.bondboard.de/frames/nav_1/upload/pdf/HBDAABgaijc.…


      HM
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 01:23:07
      Beitrag Nr. 376 ()
      Bevor ich in den verdienten Schlaf sinke. noch einen mehr als bemerkenswerten Bericht.
      Wer dies hier gelesen hat und immer noch meint den Ausführungen der CEO`s
      und anderen Gaunern Glauben schenken zu müssen, sollte einmal über eine Entmündigung nachdenken...;)

      Besser für die Familie.

      Es sollte doch reichen, wenn die ganzen AG`s ihr Tafelsilber verschleudern....(hihiih..).
      Ist alles traurig genug.

      Jedenfalls kann niemand mehr sagen
      er wäre von diesen ganzen Dingen völlig ahnungslos gewesen......

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      B I L A N Z E N

      Mehr Schein als Sein

      Von Ulric Papendick und Dietmar Student

      Nicht nur in Amerika wird bei den Bilanzen getrickst und getäuscht. manager magazin hat die Zahlenwerke deutscher Spitzenfirmen untersucht - das Resultat ist eine Sammlung von Schlichen und Finten.

      Bis zur Hauptversammlung am 19. März wollte Ralf Dörper noch warten. Vielleicht würde das Aktionärstreffen im Düsseldorfer Congresscenter ja endlich Klarheit bringen.

      Der Analyst der WestLB Panmure wollte wissen, wie es um die Finanzen von Babcock Borsig bestellt ist, nachdem der Oberhausener Industriekonzern angekündigt hatte, sich ausgerechnet von seiner wertvollsten Beteiligung zu trennen, dem Schiffsbauer HDW. Welche Geschäfte binden wie viel Kapital? Wie wirkt der Werftenverkauf auf Liquidität und Nettoschulden?

      Die Fragen blieben Fragen, und Dörper handelte: In der Woche nach der Hauptversammlung stellte die WestLB die Beobachtung des M-Dax-Werts Babcock Borsig ein; Verbindlichkeiten und Risiken des Unternehmens seien nicht transparent genug, lautete die Begründung.

      Diese Einschätzung teilt Dörper mit vielen Börsianern: Die Traditionsfirma ist, bilanztechnisch betrachtet, ein schwarzes Loch. Immer wieder hatten die Babcock-Manager in den vergangenen Jahren an ihren Zahlen gefeilt, je nachdem, was gerade geschönt und geschont werden musste - mal das Eigenkapital, mal der Gewinn. Ständige Verkäufe und Käufe von Firmen - bei den Anlegern komplettierte sich das Bild: Nix is fix bei Babcock; alles fließt (Cash ausgenommen). Nur wohin?

      Klar: Oberhausen ist nicht Houston. Und dennoch: Enron scheint plötzlich ganz nah. Der Bilanzskandal um den texanischen Energiehändler hat den Blick geschärft für die Probleme vor der eigenen Tür. Auch in Deutschland hat das Tricksen und das Täuschen System. "Die Grenze des Legalen verschiebt sich", beobachtet der Saarbrücker Bilanzprofessor Karlheinz Küting, "das ist kein amerikanisches Phänomen.

      Zwar gehen die hiesigen Firmenlenker meist nicht mit jener kriminellen Energie zu Werke, die den Enron-Managern angelastet wird. Deutsche Konzerne wie Siemens oder die Telekom praktizieren legale Kniffe.

      Mal werden Abschreibungsfristen wie Gummi gedehnt oder Milliardenschulden aus dem offiziellen Zahlenwerk verbannt; mal werden Vorräte zu hoch und Risiken zu niedrig bewertet. Das Ergebnis ist stets dasselbe: Von Wahrheit und Klarheit der Bilanzen kann hier zu Lande ebenso wenig die Rede sein wie in den Vereinigten Staaten.

      Ein Stück weit sind die Konzernführer selbst Getriebene. In ihrem steten Drang, den Börsenwert zu steigern, haben sie sich auf ein Spiel eingelassen, das Arthur Levitt, der ehemalige Chef der US-Börsenaufsicht SEC, "earnings game" genannt hat.

      Und das funktioniert so: Erst füttern die Manager die Analysten mit eher zurückhaltenden Prognosen für das nächste Quartalsergebnis; dann präsentieren sie Zahlen, die stets einen Tick besser sind.

      Der amerikanische Konzern General Electric (GE) beherrscht dieses Spiel mit beängstigender Perfektion. Über Jahre hinweg begeisterte er die Anleger mit zweistelligem Gewinnwachstum. Nur einmal in den vergangenen zehn Jahren verfehlte GE das vorhergesagte Vierteljahresergebnis - um einen Penny je Aktie.

      Mehr Schein als Sein (2)

      Shareholder-Value made in the USA, auf deutsche Verhältnisse nicht übertragbar? Sicherlich nicht eins zu eins. Aber auch deutsche Vorstände spielen das Gewinnspiel mit. "Das heutige Börsenumfeld verlangt nach ständig steigenden Gewinnen", sagt Preussag-Finanzvorstand Rainer Feuerhake. Der Druck auf die Manager, "entsprechende Zahlen zu liefern", habe enorm zugenommen.

      Mit aller Macht versuchen die Manager, die prognostizierten Ergebnisse zu erreichen; oder, besser noch, zu übertreffen. Deutsche Konzernlenker seien zunehmend bereit, "aggressive Bilanzierungsmethoden" anzuwenden, stellt der Hamburger Professor Eberhard Scheffler fest.

      Es geht schließlich auch um ihre eigene Börse. Immer mehr Firmen bezahlen ihre Führungskräfte mit Optionen, deren Wert von der Entwicklung des Aktienkurses abhängt; allein im vergangenen Jahr ließen sich 140 Unternehmen Optionsprogramme genehmigen. Wer den Kurs zur rechten Zeit nach oben treibt, kassiert kräftig.

      Den Zahlenjongleuren kommt ein weiterer Trend zupass: die Angleichung der deutschen Rechnungslegung an internationale Usancen - und die Konfusion in der Phase des Übergangs. Mittlerweile bilanzieren die Dax-Konzerne und die am Neuen Markt notierten Firmen entweder nach den amerikanischen Regeln US-GAAP oder nach IAS; ab 2005 werden diese "International Accounting Standards" europaweit zur Pflicht.

      Auch deutsche Firmen wollen ausländische Anleger für ihre Aktien begeistern - und die verlangen einen internationalen Bilanzstandard.

      Über hundert Jahre war hier zu Lande nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) bilanziert worden. Das einseitig auf den Gläubigerschutz ausgerichtete HGB erlaubte, stille Reserven zu bilden und nach Belieben aufzulösen - eine Fundgrube für Bilanzverschönerer en détail und en gros.

      Doch auch die neuen Statuten bieten Gestaltungsmöglichkeiten . Die Firmen erhalten Spielräume, gegen die ordinäre HGB-Kniffe wie Schülerstreiche wirken.

      Der Wirrwarr an Rechensystemen führt dazu, dass nur noch wenige Fachleute eine Bilanz verstehen. Selbst die großen institutionellen Investoren haben resigniert. "Ich muss mich auf die Wirtschaftsprüfer verlassen", sagt Udo Rosendahl, Fondsmanager der Deutsche-Bank-Tochter DWS, "ich kann ja nicht alle Zahlen selbst nachprüfen."

      Aber die Kontrolle durch die WP-Gesellschaften fällt eher lasch aus. Zu groß ist die Abhängigkeit der Zunft von lukrativen Beratungsaufträgen, als dass die Prüfer bei kreativer Buchführung allzu penetrant nachhaken würden.

      Eine übergeordnete Behörde, die die Einhaltung der Regeln kontrolliert, gibt es bisher nur in den USA. Es ist dort die Börsenaufsicht SEC. Aber auch die wirkt mit der Aufgabe, den Wahrheitsgehalt sämtlicher Bilanzen zu untersuchen, offenkundig überfordert, siehe Enron.

      Ein Spiel ohne Schiedsrichter hat sich entwickelt - ein Spiel, das Firmenlenkern mit unlauteren Absichten ideale Chancen eröffnet, Anleger zu bluffen und zu blenden.

      manager magazin hat gemeinsam mit Experten der Universitäten in Saarbrücken und Münster die Zahlenwerke deutscher Unternehmen untersucht. Das Ergebnis zeigt: Auch die Großen tarnen und täuschen, wo es nur geht.

      Mehr Schein als Sein (3)

      Trick 1: An den Zahlen drehen

      Ein beliebtes und simples Mittel, um das Ergebnis zu frisieren, sind Abschreibungsfristen und Bewertungsmethoden. Abschreibungen mindern den Gewinn; deshalb versuchen Firmen, die ihre Ziffern schönen wollen, sie auf eine möglichst lange Periode zu verteilen.

      Beispiel Siemens Der Elektromulti pflegte lange das Image eines erzkonservativen Bilanzierers. Bis 1998, als Heinz-Joachim Neubürger das Finanzressort übernahm. Der Neue, ein früherer Investmentbanker, merkte schnell, dass nicht nur mit dem Verkauf von Großkraftwerken, sondern auch mit kleinen Zahlendrehern am ausgewiesenen Gewinn etwas zu verbessern ist. So verlängerte Neubürger in der Bilanz des Jahres 2000 mit einem Federstrich die Abschreibungsdauer auf Firmenwerte um 5 auf maximal 20 Jahre. Die jährlichen Abschreibungsraten verringerten sich um bis zu 45 Millionen Euro - der Gewinn stieg.

      Im aktuellen Jahresabschluss ging Siemens noch einen Schritt weiter: Die Abschreibung des beim Kauf von Atecs entstandenen Firmenwerts verteilen die Münchener nun sogar auf 40 Jahre. Nach dem von Neubürger gewählten Standard US-GAAP ist das erlaubt - üblich sind aber 20 Jahre. Die längere Frist verschafft Siemens nochmal ein jährliches Ergebnisplus von 47 Millionen Euro.

      Der Halbleiterhersteller Infineon wählte eine andere Variante. Trotz weltweit sinkender Chippreise zögerte Infineon-Chef Ulrich Schumacher im vergangenen Frühjahr die Abwertung seiner Lagerbestände hinaus und hielt so die Anleger halbwegs bei Laune. Erst im Juli, als sich die Wertverluste nicht länger kaschieren ließen, schrieb Schumacher den Chipberg ab - und verbuchte, reichlich verspätet, ein Minus von mehr als 200 Millionen Euro.

      Just vor dem Verkauf an einen Finanzinvestor drehte der Gartenschlauchhersteller Gardena an den Pensionsrückstellungen. Und schon stand sein Rechenwerk glänzend da. Die Firma konnte einen zusätzlichen Gewinn von sechs Millionen Euro verbuchen - fast die Hälfte des Jahresüberschusses.

      Mehr Schein als Sein (4)

      Trick 2: Das "große Bad" nehmen


      Manchmal ist den Konzernlenkern eher daran gelegen, das Unternehmen armzurechnen. Etwa, um einen großen Gewinnsprung zu vermeiden - sonst würde das folgende Jahr womöglich umso schlechter aussehen. Oder, wenn die allgemeine Wirtschaftslage derart miserabel ist, dass Anleger miese Firmenresultate leichter verzeihen.

      So strengte sich der Düsseldorfer Waschmittelhersteller Henkel mächtig an, um den letztjährigen Konzerngewinn trotz des Verkaufs mehrerer Tochterfirmen niedrig zu halten.

      Henkel veränderte die Berechnung der Pensionsrückstellungen zu seinen Lasten und verbuchte zusätzlich mehr als eine halbe Milliarde Euro als Sonderaufwand für Restrukturierungen und Abschreibungen.

      Die Folge des Großreinemachens, unter Bilanzexperten auch als "Big Bath" (großes Bad) bekannt: Der Konzernüberschuss stieg um magere 7 Prozent - eine treffliche Ausgangsbasis für Henkel-Chef Ulrich Lehner, um "künftige Ergebnissteigerungen" von 10 Prozent zu prognostizieren.

      Mehr Schein als Sein (5)

      Trick 3: Die Aktionäre verwirren


      Ein probates Mittel, um die Anleger von einer ungünstigen Geschäftsentwicklung abzulenken, ist die Bekanntgabe von Ergebnissen, die mit dem tatsächlichen Gewinn nur wenig gemein haben.

      Der Deutschen Telekom bescherten ein gigantischer Schuldenberg von 62 Milliarden Euro und der hohe Abschreibungsbedarf auf Telefonnetze und UMTS-Lizenzen im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 3,5 Milliarden Euro.

      Kein Wunder, dass Vorstandschef Ron Sommer und sein Finanzmann Karl-Gerhard Eick lieber auf das Ebitda* verweisen. Diese Kennzahl kletterte nämlich um 17 Prozent auf 15 Milliarden Euro - "das ist die eigentliche Sensationsmeldung", jubelte Ebitda-Fan Sommer.

      Auch der Telekom-Ableger T-Online eliminierte im dritten Quartal des vergangenen Jahres Abschreibungen auf Tochterfirmen und Anlaufinvestitionen aus dem Ergebnis - und kam so auf ein Plus im Deutschland-Geschäft. Pro forma, versteht sich.

      Mehr Schein als Sein (6)

      Trick 4: Der Goodwill-Clou


      Besonders heikel ist der Umgang mit dem so genannten Firmenwert. Der entsteht, wenn der für eine Übernahme gezahlte Preis höher ist als die Vermögensgegenstände des gekauften Unternehmens. Die Differenz heißt Goodwill. Der umfasst zum Beispiel die Marke oder die Kundendatei. Der Goodwill verliert im Laufe der Zeit an Wert und muss deshalb nach Auffassung von Bilanzexperten abgeschrieben werden. Weil die Abschreibungen dieser teilweise beträchtlichen Summen allerdings den Gewinn empfindlich schmälern, schrecken viele Firmen vor diesem Schritt zurück.

      Der Düsseldorfer Großbäcker Heiner Kamps etwa verrechnete die Firmenwerte aus diversen Übernahmen über Jahre hinweg lieber mit den Kapitalrücklagen. Mit diesem nach deutschem HGB-Recht erlaubten Kunstgriff vermied Kamps die Abschreibungen - die Verrechnung mit dem Eigenkapital ist "erfolgsneutral", also ohne Folgen für den Konzerngewinn. Die Eigenkapitalquote des Backwarenimperiums sank nun jedoch von 83 Prozent im Jahr 1999 auf nur noch knapp 9 Prozent in 2001.

      Noch dreister trickste der frühere Babcock-Finanzvorstand Fritz Kall. Der holte einen zuvor bereits verrechneten Firmenwert einfach wieder hervor und "reaktivierte" ihn in der Bilanz. Nur so konnte Kall das empfindlich geschrumpfte Eigenkapital wieder aufpolstern - ein Bruch des Bilanzrechts, ereiferten sich die WP-Gelehrten.

      Mehr Schein als Sein (7)

      Trick 5: Schulden verstecken


      Ebenfalls an der Grenze des Erlaubten bewegen sich die Versuche einiger Firmen, ihre hohen Schulden aus dem Rechenwerk zu verbannen; "offbalance" nennt das der Fachmann. Beispiel Mobilcom : Beim Verkauf seines Aktienpakets an France Télécom vor wenigen Wochen zeigte sich Firmengründer Gerhard Schmid erfinderisch. Die Anteile werden bei Finanzinvestoren zwischengelagert - eine "Pufferlösung", die es den Franzosen ermöglicht, die stattlichen Mobilcom-Schulden von 6,2 Milliarden Euro zunächst nicht in ihrem eigenen Geschäftsabschluss auszuweisen.

      Bereits zuvor hatte Schmid Talent als kreativer Bilanzierer gezeigt. Nach den immensen Investitionen in das UMTS-Geschäft änderte der Konzern im Jahr 2000 seine Bilanzierungsgrundsätze.

      Zinszahlungen, die Mobilcom früher stets Gewinn mindernd als Aufwand gebucht hatte, wurden nach dem Lizenzerwerb aktiviert - ein kleiner Dreh mit großen Folgen. Die Auswirkungen der UMTS-Zinslast auf den Konzerngewinn - immerhin ab 2001 ein Minus von rund 360 Millionen Euro jährlich - konnte Mobilcom durch diese nach IAS-Normen erlaubte List verschieben.

      Mehr Schein als Sein (8)

      Trick 6: Die krumme Tour


      Nur selten driften Bluechips (oder solche, die sich dafür halten) in die graue Zone des Bilanzbetrugs ab - wie etwa der Konkurskonzern Philipp Holzmann [€] oder die skandalumflorte Berliner Bankgesellschaft . Am Neuen Markt allerdings ist der Performancedruck so gewaltig, sind die Gewinnziele derart ambitioniert, dass Manager manchmal nur noch einen Ausweg wissen: die krumme Tour. In München hat sich solch ein Fall dem ersten Eindruck nach jüngst zugetragen. Die Advanced Medien AG verkaufte Filmrechte für 39 Millionen Euro, allerdings offenbar nur zum Schein. Wer sich dabei wie viel zu Schulden kommen ließ, ist noch unklar. Nominiert für die Schurkenrollen: der alte Firmenvorstand, der Aufsichtsrat und die Wirtschaftsprüfer.

      Für den Thriller mit dem Titel Comroad läuft bereits der Abspann. Im Februar legte der Firmenprüfer KPMG sein Mandat nieder, weil er die Vertrauenswürdigkeit des bayerischen Telematikanbieters anzweifelte. Wenig später wurde Vorstandschef Bodo Schnabel gefeuert; er hält zusammen mit seiner Frau die Firmenmehrheit. Seit Ende März sitzt Schnabel wegen Verdachts auf Kursbetrug in Untersuchungshaft.

      Ein Sondergutachten der WP-Gesellschaft Rödl & Partner Mitte April ergab: Rund 99 Prozent der gemeldeten Comroad-Umsätze für 2001 waren heiße Luft.

      Mehr Schein als Sein (9)

      Fazit: Eine Frage der Kultur


      Schwammige Regeln, schusselige Prüfer, schurkische Manager: Ist der Großschaden an der deutschen Rechnungslegung irreparabel oder gibt es Lösungen für die Misere?

      An wohlmeinenden Vorschlägen herrscht kein Mangel. Einheitliche Standards, schärfere Bestimmungen, schmerzlichere Sanktionen; die Hakelmacher sollen stärker haften und besser kontrolliert werden; eine Superbehörde nach dem Muster der amerikanischen SEC soll das Bilanzgeschehen in Europa überwachen - dies alles wäre sicherlich schon ein großer Fortschritt, aber kein Schutz vor notorischen Zahlenschummlern.

      Investoren und Aktionäre müssten vielmehr auf einen Kulturwandel in den Unternehmen selbst drängen und zum Beispiel die Aufsichtsräte zwingen, ihre Kontrollfunktion ernster zu nehmen; Ausschüsse zur Rechnungslegung (so genannte Audit Committees) sollten für jede börsennotierte Firma verbindlich sein und mit unabhängigen Experten besetzt werden.

      Die Angelegenheit, keine Frage, braucht Zeit. Doch sie duldet keinen Aufschub. Der größte Fehler wäre, glaubt Arthur Levitt, im heraufziehenden Wirtschaftsaufschwung wieder zur Tagesordnung überzugehen: Dann, fürchtet die SEC-Legende, "verliert auch noch der letzte Anleger das Vertrauen in den Kapitalmarkt."
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 10:31:58
      Beitrag Nr. 377 ()
      Guten Morgen...

      Hier nochmals eine Kostprobe vom alten Bernecker.
      Dieser Mann ist eine einzige Katastrophe.
      Wenn ich ausfällig werden dürfte, dann könnte man ihn auch als ....A....bezeichnen...;)
      Bitte lesen, liebe Anleger.

      Dann wissen manche, welchen Schrott sie die letzten Jahre bekommen hatten
      Und einige bezahlten für diesen unsäglichen Müll auch noch Geld..(hihihi..).

      Ist übrigens von User makemoneyfast.

      Mit Arsch.. abwischen liegt er gar nicht so weit daneben.

      Wenn der Börsenbrief dazu nicht zu hart wäre...;)

      Viel Spass wünscht....

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Thema: Bernecker Actien-Börse :

      In Nr.38 vom 23.9.2000 schrieb er auf Seite 1:

      "Die Korrektur ist erst zu Ende, wenn die Angst beginnt. Danach sieht es im Moment aus, wenn man die vielen Analysen liest".
      Unten auf S.1: "Das Fazit für SIE: Der Hochtechnologie gehört die Zukunft, auch wenn die Abgrenzung hier schwer ist. Hier liegt deshalb auch das Schwergewicht Ihrer strategischen und auch taktischen Investments."

      Auf S.5, "Am NEUEN MARKT...":
      Nun tritt wohl die Phase ein, die eigentlich die Endstufe jeder Korrektur darstellt: Angst. "

      S.6: "Wo hatte ich zu früh zugelangt? 1. Bei LUCENT, die jetzt sogar auf 36 Dollar zurückgefallen sind .Topkurs war 83 Dollar, erster Kauf bei 54 Dollar (Anmerkung: Heute ungefähr 1.70 Dollar).

      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      Dann in Brief Nr. 39 vom 30.9.2000:

      "Ich habe mich geirrt! Zusammen waren Öl-, Euro- und Gewinnkrise für die angespannten Nerven der Börsianer einfach zu viel. Damit war der Sell-Out perfekt, der eigentlich auch an das Ende jeder Konsolodierung gehört, von mir aber nicht mehr für möglich gehalten worden war."
      (Anmerkung: DAX damals bei ca. 7100).

      Fazit: Der Börsenbrief taugt allenfalls zum Arschabwischen.
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 12:38:43
      Beitrag Nr. 378 ()
      @herr.motzki,

      danke für das Hereinstellen Ihrer Beiträge;) Ich bin froh,
      dass es auch User gibt, die sich mit dieser schwierigen
      Materie auseinandersetzten. Man wird dadurch auch selber
      hellhörig und lernt aus seinen Fehlern, zumindest ich:rolleyes:

      Schönen Sonntag
      Gruß Sinfonie
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 13:40:19
      Beitrag Nr. 379 ()
      Nur eine Kurze Frage zum Thema Prognosen:

      Was hält ihr von computergestüzten Prognosen wie es z.B. www.eventus-trader.com anbietet.

      Hat evtl. jemand damit Erfahrungen gemacht?

      Lt. eigener Angabe hat Eventus-Trader traumhafte Performance, auch in schlechtan Zeiten und hat angeblich schon Menschen gerettet welche wg. Börsenverlusten Selbstmord begehen wollten.

      Was sagt ihr dazu?

      Gruss
      sb
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 10:38:19
      Beitrag Nr. 380 ()
      Guten Tag liebe Investoren

      Immer wieder steigt ziemlich übel richender Moder aus diesem US-Sumpf auf...;)
      Da köchelt es noch mächtig unter dieser stinkenden Brühe aus Betrug & Korruption.

      Am 14.August ist Stichtag.
      Danach kann es ein wenig übler werden mit den Strafen.

      Wer wohl als nächstes die Nerven verliert...:rolleyes:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Montag 29. Juli 2002, 08:29 Uhr

      Falsche Zahlen auch bei US-Telekomriese Qwest

      In der Serie von Bilanzskandalen in den USA hat ein weiteres Unternehmen falsche Zahlenangaben einräumen müssen. Der US-Telekommunikationsriese Qwest aus Denver teilte mit,

      die Ergebnisse für 1999, 2000 und 2001 müssten korrigiert werden, nachdem Bilanzierungsfehler entdeckt worden seien.

      Auch die Prognose für das Jahr 2002 müsse zurückgenommen werden.
      Gegen Qwest wird bereits strafrechtlich ermittelt.
      Der Telefonkonzern ist außerdem wegen möglicher Buchungstricks ins Visier der Finanzaufsichtsbehörden geraten.

      Das Unternehmen steckt schon seit Monaten in einer schweren Krise.
      Erst im vergangenen Monat musste Unternehmenschef Joseph Nacchio auf internen Druck seinen Hut nehmen.
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 20:10:19
      Beitrag Nr. 381 ()
      29.07.2002



      D I E M A L I K - K O L U M N E

      Bluff statt Leistung




      Von Fredmund Malik

      Amerikas Wirtschaft stöhnt unter der Last einer anhaltenden Investitionsschwäche. Um die wahren Bilanzen zu kaschieren, werden Statistiken geschönt, wo es nur geht. Jetzt wird das wahre Ausmaß des "Western-City-Syndrom" deutlich - tolle Fassaden und dahinter nichts als Bruchbuden.

      Größter Investmentboom in der US-Geschichte, solides Wachstum der Wirtschaft, Amerika investiert in die Zukunft: So hat es jahrelang geklungen. So stand es in allen Zeitungen; so ist es schon zum Frühstück über das Fernsehen gekommen.


      So wurde es naiv geglaubt, führte zum Nachäffen jeden US-Management-Unfugs, und das alles ist noch immer Grund für wirtschaftliche Minderwertigkeitskomplexe in Deutschland. In Wahrheit ist es ein Riesenbluff und ein Meisterwerk der Zahlenschönung. Nicht nur Corporate America führt eine kreative Buchhaltung, auch Public America tut es.

      Gemäß Zahlen der NIPA (National Income Product Accounts), die vom US-Department of Commerce veröffentlicht werden, stiegen die so genannten Nonresidential Fixed Investments von 1995 bis 2000 um real rund 533 Milliarden Dollar. Das sind stolze 65 Prozent. Während desselben Zeitraums stieg den offiziellen Zahlen zufolge das GDP (Gross Domestic Product) um 22,2 Prozent.

      Wunderrezept für eine prosperierende Wirtschaft?

      Kein Wunder, dass das zu euphorischen Berichten Anlass gab. Nirgends sonst auf der Welt wurden auch nur annähernd solche Zahlen erreicht. Amerika schien tatsächlich das Wunderrezept für eine anhaltend prosperierende Wirtschaft gefunden zu haben.

      Einer der auch bei uns bekannten US-Ökonomen, MIT-Professor R. Dornbusch erklärte im "Wall Street Journal" im Juni 1998: "The U.S. economy likely will not see a recession for years to come. We don`t want one, we don`t need one, and, as we have the tools to keep the current expansion going, we won`t have one. This expansion will run forever."

      Die Zahlen sprechen eine andere Sprache

      Amerika rechnet seit einiger Zeit in der nationalen Buchhaltung nicht mehr mit Netto-, sondern mit Bruttoinvestitionen. Wirtschaftlich relevant sind aber nur die Nettoziffern. Man weist die Investitionen somit um den Betrag der erforderlichen Abschreibungen zu hoch aus.

      Außerdem werden seit 1995 durch das so genannte Hedonic Price Indexing sämtliche Zahlen systematisch geschönt. Das Ergebnis: Von 1995 bis 2000 stiegen die Computerinvestitionen in der US-Wirtschaft um rund 23 Milliarden Dollar auf 87 Milliarden Dollar.

      Durch den Trick des Hedonic Price Indexing werden aus den eher bescheidenen 23 Milliarden Dollar aber stolze 240 Milliarden Dollar - allerdings nur statistisch, denn ökonomisch ist dadurch klarerweise nicht ein einziger Zusatz-Dollar Faktoreinkommen beziehungsweise Sozialprodukt entstanden. Hätten die Deutschen auch so gerechnet, hätten sich ihre IT-Investitionen von dürftigen sechs Prozent Zuwachs pro Jahr auf fast 30 Prozent jährlich gestellt - optisch also durch einen Rechentrick vom Entwicklungsland zum Mega-Hightech-Leader.

      Des Weiteren hat man plötzlich die gerade in Zeiten sich überschlagenden technologischen Wandels besonders "weise" Entscheidung getroffen, Aufwendungen für Computersoftware nicht mehr als Aufwand zu behandeln, sondern sie zu kapitalisieren, was nochmals 110 Milliarden Scheinverbesserung ausmacht.

      Eklatante Investitionsschwäche

      Fasst man alles zusammen, ergibt sich folgendes Bild: Von 1995 bis 2000 wurden statt der ausgewiesenen 533 Milliarden Dollar Gesamtinvestitionen - umgerechnet pro Jahr also rund 106 Milliarden - lediglich insgesamt 110 Milliarden Euro investiert, also bescheidene 22 Milliarden pro Jahr. Das ist der niedrigste Stand der Nachkriegszeit.

      Amerikas Problem ist seit langem eine eklatante Investitionsschwäche. Und das ist auch der entscheidende Grund für die miserablen Gewinnzahlen. Die Gewinnentwicklung hat bereits seit 1994 zu erodieren begonnen, aber das konnte man nur durch detaillierte Analyse der Zahlen erkennen, eine Knochenarbeit, die sich nur wenige antun wollten.

      Im Jahr 2001 ist das ganze Debakel dann für jeden sichtbar geworden - aber für viele erscheint es noch immer als unerklärlich. Die Erklärung ist jedoch einfach: Man könnte sie als "Western-City-Syndrom" bezeichen - tolle Fassaden und dahinter nichts als Bruchbuden. Man könnte es aber noch einfacher statistische Korruption und Hochstapelei nennen.

      © manager-magazin.de 2002
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 21:17:11
      Beitrag Nr. 382 ()
      Angst und Skepsis sind der beste Nährboden für eine Hausse.
      Von Crash weit und breit nichts zu sehen. Allenfalls Gold
      und Euro sind am crashen.
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 21:27:03
      Beitrag Nr. 383 ()
      Ich habe heute von einem Kollegen gehört, dass in einer grossen deutschen AG die Mitarbeiter freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts verzichten, damit die Arbeitsplätze erhalten bleiben. :(

      Spricht nicht für eine wirtschaftliche Erholung, oder?
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 21:32:21
      Beitrag Nr. 384 ()
      @metzki...

      Dann kaufen Sie Calls.
      Ist immer daselbe.
      Wenn die Indizes innerhalb weniger Wochen so richtig abkacken,
      ist keiner zu sehen.
      Wenn der DOW und der DAX w. Shorteindeckungen,
      u.a Belangen ein-zwei Tage nach oben laufen,
      ist alles wieder in Ordung
      und alle schreien wieder "Dausend".

      Bald werden keine wilden Käufer mehr da sein.
      Sobald die Versicherer+Fonds einigemassen Geld für Ihre Shares bekommen,
      geht dieses Spiel mit dem Abverkauf wieder los...(hihihi..)

      Die ganzen Bullen sollten wirklich einmal die Grundrechenarten lernen, metzki.
      Was bringt mir ein Anstieg von 5% wenn mein Wert vorher 50% abgekackt ist...;)
      Um wieder Even zu kommen benötigen Sie aber leider ganze 100%,
      also glattweg einen Verdoppler.....

      Und am besten bevor die nächsten Korrektur kommt....:laugh:

      Davon abgesehen ist dieser momentane Vorgang völlig normal.
      Sie müssen eben aufpassen,
      dass Sie den nächsten Downmove rechtzeitig realisieren...;)
      Das heisst für Sie.

      Urlaub nehmen-Rechner nicht mehr ausschalten-die Hand an der Reissleine lassen..!
      Also mein lieber metzki.
      Immer schön engen SL setzen....

      Viel Glück dabei wünscht Ihnen..

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 21:36:22
      Beitrag Nr. 385 ()
      nach dem ausverkauf an den aktienmärkten darf nun vielleicht auch der einzelhandel das ganze jahr über ausverkaufen. das bringt umsatz :D

      aber gewinn? :confused:

      ein paar stimmen zum derzeitigen ssv, aus dem radio aufgefangen:

      moderator: `derzeit kann man im sommerschlussverkauf mit bis zu 80% rabatt einkaufen. warum sind sie nicht dabei?`

      - `hier am see ist es doch viel schöner.`
      - `was soll ich da, ich habe doch schon alles, was ich brauche

      eben...

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 21:48:43
      Beitrag Nr. 386 ()
      Hallo cabinda,

      ich galube, genau das triffts.
      Die Leute haben im Grund alles, was sie brauchen und deshalb wird es für die Firmen immer schwieriger Bedarf und Gewinne zu schaffen.

      Es sei denn mit Schleuderpreisen.
      Die Autoumsätze von GM und Ford in USA sind schliesslich auch nur mit 0% Zins an den Mann gebracht wurden.

      Je mehr ich über die Dinge nachdenke, desto finsterer sieht die Zukunft aus, egal was die Börse daraus macht.

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 21:48:49
      Beitrag Nr. 387 ()
      pardon für den nachtrag,
      drei leute sagten:

      `kein geld`...

      allerdings, kurzfristig denke ich, dass die `neue hausse` gespielt wird, in der die kurse die nachrichten machen, die sorgen dann nächste woche für steigendes verbrauchervertrauen ;) - denn keiner will eine wiederholung von 1929. da laufen die drähte heiss zwischen den notenbanken, und gold und euro werden gedrückt. nicht, dass ich was dagegen hätte, ich denke nur, das kind ist schon in den brunnen gefallen. aber, wie schon mal geschrieben, es ist nicht auszuschliessen, dass der dow noch einmal bis knapp an die 10000p. hochgejubelt wird. für statistiker und analysten ist das kein problem, die wissen, wie man mit zahlen umgeht ;)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 21:57:06
      Beitrag Nr. 388 ()
      hallo mickym,

      genau an die autobauer habe ich auch gedacht! die haben damit angefangen im dezember 00/januar 01 (rabatte, rabatte - hauptsache umsatz, und bloss nicht über die nasenspitze hinausdenken). und wo stehen ford und gm heute?? jetzt geht es langsam an die substanz.

      klar, man kann alles nach diesem schema noch einmal aufblasen und den niedergang verzögern. unterm strich zählt der weitblick, und den möchte ich erst einmal sehen bei unseren top-managern. mit sauberen bilanzen und `engagiert` geschrumpften gehältern.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 23:18:39
      Beitrag Nr. 389 ()
      Heute hatten wir ja eine kräftige Bärenmarkt-Rally :eek:

      Na mal schauen, was die Woche noch so bringt.
      Eine Schwalbe macht ja bekanntlich keinen Sommer. ;)

      Hier ein interessanter Artikel aus der Welt:
      http://www.welt.de/daten/2002/07/30/0730fi347642.htx

      Rezessionsangst ist noch nicht ausgestanden

      Volkswirte schätzen US-Wirtschaftsdaten pessimistisch ein. BIP-Korrektur wird erwartet, eine nachhaltige Börsen-Wende ist nicht in Sicht

      Von Anja Struve
      Frankfurt/Main – Spekulationen über ein nahes Ende der Aktienmarktschwäche sorgten gestern für Kursgewinne an den Börsen. Der Kalender für die für die kommenden Tage verheißt allerdings nichts Gutes: Fast täglich werden in dieser Woche wichtige US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Doch egal ob Verbrauchervertrauen oder Arbeitsmarktdaten, Industrieaktivität oder Einkaufsmanagerindex – die Konsensusschätzungen der Volkswirte weisen ausnahmslos nach unten.

      Zugleich dürfte in dieser Woche deutlich werden, dass die US-Wirtschaft in den vergangenen Monaten deutlich langsamer gewachsen ist, als erhofft. Das gilt nicht nur für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal, bei dem die Ökonomen mit einem deutlichen Rückgang gegenüber Jahresbeginn rechnen. Vielmehr werden am Mittwoch auch die revidierten BIP-Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Volkswirte rechnen dabei ebenfalls mit einer spürbaren Korrektur nach unten – und fürchten jetzt schon die Reaktion der Finanzmärkte. „In einer Zeit der Unsicherheit über die Bilanzierungspraxis in den USA könnten die Märkte erst recht sensibel auf die Korrektur von volkswirtschaftlichen Daten reagieren“, sagt Richard Zellmann von Helaba Trust.

      Vor allem aber wächst mit jeder schlechten Nachricht über die Entwicklung der US-Wirtschaft die Angst, dass dies die Vorboten eines „Double Dip“ sein könnten – und die Konjunktur erneut in die Rezession abgleitet. „Die Gefahr eines Double Dip ist größer als die Möglichkeit, dass ein Aufschwung kurz bevor steht“, sagt Zellmann. Zur Begründung verweist der Experte auf die nach wie vor hohe Verschuldung von privaten Haushalten und Unternehmen, während sich gleichzeitig der Konsum weiterhin stabil entwickelt habe. „Solche Ungleichgewichte sind in vergangenen Rezessionsphasen stets abgebaut worden – diesmal nicht“, warnt der Experte.
      Ausgerechnet um den bisher stabilen Konsum sorgen sich die Ökonomen am meisten. Denn der anhaltende Verfall der Aktienkurse und der massive Vertrauensverlust nach den Bilanzierungsskandalen um Enron und Worldcom, könnte „Consumer Joe“, wie Otto-Normalverbraucher in den USA heißt, die Lust auf das Konsumieren verderben. Mit dramatischen Folgen: Schließlich tragen die Privathaushalte rund zwei Drittel zum gesamten US-BIP bei.
      „Wir hatten vor einiger Zeit aufgezeigt, dass der US-Konsum deutlich leiden könnte, wenn die Aktienkurse stetig fallen und der S&P-Index Werte von etwa 800 Punkten erreicht“, warnen die Volkswirte von M.M. Warburg. „Damals hielten wir dieses Szenario so gut wie ausgeschlossen – inzwischen kann davon nicht mehr die Rede sein.“ Wie groß die Auswirkungen einer Aktienmarktschwäche auf die Realwirtschaft in den USA sind, ist umstritten. Nach einer Studie der US-Notenbank Fed könnte ein nachhaltiger Rückgang der Aktienkurse um 20 Prozent mittelfristig aber einen BIP-Rückgang von bis zu 0,8 Prozent bewirken.

      Zwar sind nach wie vor die Optimisten in der Überzahl, die mit einem spürbaren Anstieg der US-Konjunktur im zweiten Halbjahr und in 2003 rechnen. „Wenn der Aktienmarkt aber bis zum Jahresende auf dem aktuellen Niveau verharrt, oder sogar weiter abrutscht, birgt das tatsächlich Abwärtsrisiken für die Realwirtschaft“, sagt Patrick Franke von der Commerzbank. Dennoch sei dies nicht das wahrscheinlichste Szenario.

      Hingegen fürchtet Zellmann, dass die Aktienmärkte die weitere Entwicklung der Realwirtschaft schon vorweg nehmen. Dank des starken ersten Quartals rechnen viele Experten damit, dass die USA am Jahresende Wachstumsraten von rund drei Prozent und damit mehr als Euroland ausweisen werden. „Aber wo im Jahr 2003 der Antrieb herkommen soll, ist völlig offen, und das nimmt die Börse bereits jetzt vorweg“, sagt Zellmann. Die Aktienmarktbaisse dürfte sich schleichend auf das Konsumentenverhalten in den USA auswirken: „Wenn ein Double Dip droht, dann nicht mehr in diesem, sondern im nächsten Jahr.“...

      ----------------
      Vom Double Dip wird inzwischen doch schon häufiger gesprochen. Sollte mich nicht wundern, wenn es noch kommt. Zumindest hört es sich plausibel an.

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 06:37:42
      Beitrag Nr. 390 ()
      @atze2,
      habe leider nur wenig zeit.
      an die schwalbe habe ich auch gedacht.
      aus eigener erfahrung weiß ich, dass eine schwalbe (drei) auch dreck machen.
      oder kleinvieh macht auch Mist?
      oder ganz einfach, schwalben bringen glück!
      ich bleibe dabei, die schlechten nachrichten haben in letzter zeit sogar die optimisten verunsichert. wer an gestern denkt und (hausse und qwest) weiterkombiniert kommt auch zu einem schluss.
      anfang august kommt noch cisco, da gibt es nochmal ein feuerwerk. wer jetzt im urlaub ist verpasst da was. ist aber gut so, dann steigen wieder ein paar in den zug ein und wir fahren weiter.

      gruß der anfänger.
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 13:52:17
      Beitrag Nr. 391 ()
      The British People are not amused...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++

      Britisches Verbrauchervertrauen geht zurück

      Das Statistikbüro Martin Hamblin GfK ermittelte im Auftrag der Europäischen Kommission die Veränderung des britischen Verbrauchervertrauens für den Juli. Der Index sank um 4 Punkte auf 2 Zähler und erreichte damit den niedrigsten Stand in 2002.

      Dabei verringerte sich der Teilindex der allgemeinen Wirtschaftslage am stärksten.
      Den einzigen Anstieg zeigte der Teilindex zu den Erwartungen hinsichtlich der persönlichen Finanzlage.

      Ursache für den Vertrauensrückgang seien die Bilanzskandale in den USA sowie die damit verbundenen Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten.

      w:o/shm Autor: 13:37 30.07.02
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 14:43:26
      Beitrag Nr. 392 ()
      Das Fed untersucht Parallelen zu Japan

      Studie der Notenbank weckt Besorgnis bei US-Anlegern

      kk. New York, 29. Juli

      Ein Arbeitspapier des Fed, in dem das Beispiel der nunmehr seit zwölf Jahren anhaltenden Flaute des Aktienmarktes sowie des deflationären Umfelds in Japan untersucht wird, macht seit kurzem an der Wall Street die Runde. Viele Anleger interpretieren die Veröffentlichung des Papiers als ein Indiz dafür, dass sich das Fed Sorgen macht, der amerikanischen Volkswirtschaft und den US- Börsen könnte ein ähnliches Schicksal drohen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die gegenwärtig schwierige Situation in den USA, in der die Zielgrösse für die Fed Funds Rate auf den historischen Tiefstand von 1,75% gesenkt worden ist, die auf die Volkswirtschaft einwirkenden externen Schocks aber eigentlich eine weitere Lockerung der Geldpolitik erforderlich machen.

      Da das Fed durch den extrem niedrigen Stand des nominalen Zinsniveaus aber bezüglich weiterer Zinsschritte stark eingeschränkt ist, wird gefragt, was die Notenbank unternehmen kann, um eine Erholung zu unterstützen. Die Parallelen des Szenarios zur Lage in Japan sind offenkundig: Die Anleger sind gegenwärtig stark verunsichert und stellen sich die Frage, ob nun den USA auch Deflation und eine langjährige Baisse und Rezession drohen.
      Vorhersage unmöglich

      Eine der Schlussfolgerungen, die die Volkswirte der Notenbank ziehen, stimmt wenig zuversichtlich. Sie kommen zu der Erkenntnis, dass trotz dem Kollaps der Aktienkurse und der Anfälligkeit des japanischen Finanzsektors eine nachhaltige Deflation nicht vorherzusagen war. Dies gelte nicht nur für die japanische Notenbank, sondern auch für ausländische Beobachter und auch die Ökonomen des Fed. Damit stellt sich freilich die Frage, ob in den USA der Ernst der Lage bereits in ausreichendem Masse erkannt worden ist. -

      Die Studie kommt ferner zum Schluss, dass die Bank von Japan in einem nicht ausreichenden Mass zinspolitischen Stimulus gewährt und so nicht mit vorsorglichen Massnahmen auf die damals bestehenden Risiken reagiert hat. Die Ökonomen sind sich dabei sicher, dass eine Deflation durch eine adäquate Zinspolitik vermieden worden wäre. Zieht man die Parallele zur gegenwärtigen Situation in den USA, so fällt auf, dass die amerikanische Notenbank schneller mit Zinssenkungen reagiert hat als ihr japanisches Pendent. Ob dies ausgereicht hat, wird allerdings auch in den USA gelegentlich in Frage gestellt.

      Eine positive Nachricht haben die Ökonomen des Fed parat: Sie glauben nicht an die These, dass der Zentralbank in einer zur Deflation führenden Situation wie in Japan die Hände gebunden sind. Es wird zwar für möglich gehalten, dass die Wirksamkeit der Politik der japanischen Notenbank eingeschränkt gewesen ist. Aber auch der Werteverfall der Assets, die Verschlechterung der Bilanzrelationen und die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe hätten nicht dazu geführt, dass die Geldpolitik unwirksam geworden wäre.

      Last, but not least fordern die Fed- Volkswirte in Situationen wie im Japan der neunziger Jahre eine stimulierende Fiskalpolitik. In Nippon sei sie in der untersuchten Zeitspanne nicht aggressiv genug gewesen. Nach der in der Studie geäusserten Meinung ist es die Kombination von aggressiver Zinspolitik und entschlossener Fiskalpolitik, die die Lage gerettet hätte.
      Neue Rezession möglich

      Nach Ansicht der meisten Wall-Street-Ökonomen sind die Unterschiede zwischen der gegenwärtigen Situation Amerikas und derjenigen Japans grösser als die Übereinstimmungen. Bill Dudley, Chefvolkswirt von Goldman Sachs, der ebenfalls die Differenzen zu Japan betont, entwirft jedoch auch ein «Doomsday-Szenario», in dem weitere starke Kursverluste am Aktienmarkt die US-Wirtschaft als ein externer Schock zurück in die Rezession trieben, ohne dass das Fed dagegen noch wirksam etwas unternehmen könnte. Für sehr wahrscheinlich hält er dieses Szenario jedoch nicht.

      Der Hauptunterschied zwischen den beiden Krisen liegt nach Dudleys Überzeugung darin, dass in den USA vor allem in Technologie und nicht wie in Japan in Immobilien investiert worden sei. Wegen der sehr viel kürzeren Abschreibungsfristen baue sich der in Amerika beobachtete Kapitalüberhang schneller ab. Ausserdem sei Amerika wegen seiner stärkeren Kapitalmarktorientierung weniger von Bankkrediten abhängig. Ron Napier, unabhängiger Analytiker und ehemaliger Salomon-Chefökonom für Asien, verweist darauf, dass es in Japan nach dem Börsencrash zunächst nicht nach langjährigen Auswirkungen und einer Deflation ausgesehen habe.

      Quelle:http://www.nzz.ch/2002/07/30/bm/page-article8B4C6.html
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 15:55:18
      Beitrag Nr. 393 ()
      dpa-AFX-Nachricht (USA)

      Dienstag, 30.07.2002, 13:03

      Qwest-Manager verdienen 500 Millionen Dollar mit Aktienverkäufen

      :eek::eek::eek::eek::eek:

      NEW YORK (dpa-AFX) - Manager des amerikanischen Telekom-Unternehmens Qwest Communications International Inc. haben zwischen 1999 und 2001 rund 500 Millionen US-Dollar beim Verkauf von Aktien des Unternehmens verdient. Das berichtete die "New York Times" am Dienstag in ihrer Online-Ausgabe. Das Unternehmen hatte zugegeben, in dieser Zeit mehr als eine Milliarde Dollar an Umsätzen falsch verbucht zu haben.

      Unter anderem soll der frühere Qwest-Chef Joseph P. Nacchio, der vor einem Monat zum Rücktritt gezwungen worden war, 227 Millionen Dollar erlöst haben.

      :eek::eek::eek::eek::eek:

      Die Zeitung beruft sich auf die Firma Thomson Financial, der Unterlagen der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC vorlägen.

      Qwest will seine Geschäftsergebnisse für die Vorjahre ändern. Gegen das Unternehmen laufen auch Untersuchungen der SEC und des US- Justizministeriums./br/DP/mur
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 17:10:54
      Beitrag Nr. 394 ()
      Ja warum glauben die US-Boys eigentlich nicht ihren Häuptlingen Greeny+Georg...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      US-Verbrauchervertrauen fällt erneut

      Das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte die Veränderung des US-Verbrauchervertrauens in die Wirtschaftsentwicklung für Juli. Der entsprechende Index fiel von revidiert 106,3 Punkten im Juni auf 97,1 Punkte, während Volkswirte nur eine Abnahme auf 101,9 Punkte geschätzt hatten.

      Der Index der gegenwärtigen Bedingungen verringerte sich auf 99,2 Zähler, nachdem der Index für Juni von 105,7 auf 104,9 Zähler revidiert wurde. Auch der Erwartungs-Index sank auf 95,7 Punkte. Für Juni wurde der Erwartungs-Index von vorläufig 106,9 auf nun 107,2 Punkte korrigiert.

      Der Verbrauchervertrauens-Index beruht auf den Umfrageergebnissen von etwa 5.000 Haushalten. Er dient als Signal für die Konsumausgaben, die etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 20:35:19
      Beitrag Nr. 395 ()
      FreeMarkets verliert nach Downgrades 26 Prozent

      Die Aktie des amerikanischen Softwareherstellers FreeMarkets gerät heute deutlich unter Druck, obwohl das Unternehmen für das abgelaufene Quartal besser als erwartete Zahlen melden konnte. Negativ wirkt sich hingegen aus,

      dass das Unternehmen seine Umsatzprognosen revidieren musste.

      Ebenfalls zeigen zahlreiche Downgrades ihre Wirkung.

      So hat Goldman Sachs den Titel von Marketoutperformauf Marketperform gestuft, Morgan Stanley von Overweight auf Equal-Weight und USB Piper Jaffray von Outperform auf Marketperform.

      Die Umsatzerwartung für das Jahr 2002 hat das Unternehmen um 10-12 Prozent nach unten gesenkt.

      Die Aktie verliert 26,5 Prozent auf 6,90 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 21:53:09
      Beitrag Nr. 396 ()
      Nach Argentinien jetzt auch Brasilien....
      Ich denke, dies wird auch bald Börsen-Thema. Beim Spanischen Index hat man es heute ja schon gesehen.:eek:

      Aus der FTD vom 31.7.2002
      Renten und Devisen: Brasilianischer Real stürzt immer tiefer
      Von Wolfram Trost, Frankfurt

      Befürchtungen über mögliche Zahlungsausfälle und ausbleibende Hilfe aus dem Ausland zogen den brasilianischen Real am Dienstag tiefer in den Abwärtsstrudel. Der Euro zeigte sich gegenüber dem Dollar behauptet.

      Bis zum Abend sank er auf ein neues Rekordtief bei 3,26 Real pro Dollar. Zwischenzeitlich kostete ein Dollar sogar 3,30 Real. Händler berichteten von Dollar-Verkäufen der brasilianischen Zentralbank, über die Höhe gab es aber keine Informationen.

      "Solange keine positiven Nachrichten kommen, wird die negative Stimmung im Markt und die Volatilität anhalten", sagte Nuno Camara, Lateinamerika-Volkswirt bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Äußerungen von US-Finanzminister Paul O’Neill ließen den Real am Montag um bis zu 8,2 Prozent abstürzen. Er ging schließlich mit einem Minus von 5,2 Prozent aus dem Handel.


      O’Neill hatte in einem Interview gesagt, dass Brasilien nachweisen müsse, dass die finanzielle Unterstützung aus dem Ausland sinnvolle Verwendung findet und nicht auf Konten in der Schweiz verschwindet.


      Verhandlungen über neue Hilfen

      O’Neill wird am nächsten Montag nach Brasilien reisen, will aber nach eigenen Aussagen keine Unterstützung für weitere Hilfsmaßnahmen geben. Am Dienstag machte sich eine brasilianische Delegation auf den Weg zum Internationalen Währungsfonds, um über neue Hilfsmaßnahmen zu verhandeln.....




      © 2002 Financial Times Deutschland

      http://www.ftd.de/bm/ma/1027868052313.html?nv=cpm
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 21:59:46
      Beitrag Nr. 397 ()
      peanuts gegen das, was passiert, sollte JAPAN in ernste probleme kommen !
      oder auch der ein oder andere EUROPÄISCHE staat.
      speziell einer aus der euro-zone ....
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 12:32:05
      Beitrag Nr. 398 ()
      Die Hausse nährt die Hausse. Der Dax ist wieder in seinem
      mehrjährigen Aufwärtstrend zurück gekehrt. War wohl doch eine
      riesige Bärenfalle. Nächste Woche sind durchaus schon wieder
      4500 Punkte im Dax drin. Bin ich froh, dass ich in der letzten
      Woche tüchtig eingekauft habe.
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 12:41:18
      Beitrag Nr. 399 ()
      Wie heisst es doch immer so schön....

      Die Mitarbeiter unseres Hauses sind angewiesen

      nach

      Recht und Gesetzt

      und bestem

      Wissen und Gewissen

      zu verfahren...:laugh:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      ENRON-NACHSPIEL

      Wie Merrill Lynch seinen Großkunden pflegte

      Um seinen Kunden entgegenzukommen, hat das Investmenthaus Merrill Lynch offenbar unbequeme Mitarbeiter abgezogen. Kaufempfehlungen bekam der Energieriese praktisch auf Bestellung.

      Seine Expertise beförderte John Olson geradewegs in die Arbeitslosigkeit. Nach eingehender Prüfung war der Merrill-Lynch-Analyst zu dem Schluss gekommen, dass die Aktie des Energie-Händlers Enron nicht mehr zum Kauf empfohlen werden konnte. Er telefonierte mit seinen besten Kunden und riet ihnen von einem Einstieg ab. "Halten", empfahl Olson in seiner Aktien-Analyse - "Verkaufen" wäre wohl ehrlicher gewesen, aber schließlich war Enron ein guter Kunde. Doch der gute Kunde aus Texas verlangte offenbar mehr. Das jedenfalls geht aus den Unterlagen hervor, die der Senatsausschuss zur Durchleuchtung der Enron-Banken-Connection bislang gesichtet hat. Bisher hatten die Verantwortlichen des renommierten Investmenthauses immer energisch bestritten, dass eine Verbindung zwischen Analysteneinstufungen für Enron und dem Versuch, mit Enron anderweitig ins Geschäft zu kommen, bestand. Trotzdem hatten die Mitglieder des Gremiums wohl mit einigen Absprachen hinter verschlossenen Türen gerechnet, als sie ihre Arbeit aufnahmen. Doch was sie zu Tage förderten, verschlug ihnen die Sprache.

      Die Expertise, die Olson seinen Job kostete, datiert vom Sommer 1998, als noch niemand mit einer Schieflage des Energie-Händlers rechnete. Offenbar waren sich die Enron-Verantwortlichen nicht zu schade, nach der Herabstufung direkt bei Merrill Lynch zu intervenieren. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, machten sie sogar die künftigen Geschäftsbeziehungen beider Unternehmen von einer gefälligeren Einstufung abhängig.

      Die Merrill-Lynch-Manger Rick Gordon und Schuyler Tilney reagierten ganz im Sinne ihrer Geschäftspartner. Sie schrieben einen Brandbrief an den damaligen Merrill Lynch-Präsidenten Herbert Allison, in dem sie Olson direkt für ein geplatztes Geschäft mit Enron verantwortlich machten. Nur Olsons Verhalten sei es zuzuschreiben, dass das Verhältnis zu Enron bereits über einen längeren Zeitraum hinweg sehr angespannt gewesen sei. "Herr Olson hat sich nicht gerade als Unterstützer von Enron hervorgetan, obwohl das Unternehmen zu den größten und erfolgreichsten in den Vereinigten Staaten gehört", schrieben die Merrill-Lynch-Manager.

      Gordon und Tilney monierten außerdem, dass Olson sich des öfteren durch kritische Bemerkungen auf Analystenkonferenzen hervorgetan habe. Und das sogar in Anwesenheit von Enrons Top-Managern Jeffrey Skilling und Kenneth Lay.

      Das Memo verfehlte seine Wirkung nicht. Im August 1998 verließ Olson das Investmenthaus und suchte sich einen neuen Job. An seine Stelle kam ein anderer Analyst, der Enron wenige Monate später wieder mit den besten Kauf-Empfehlungen versah.

      In einer E-Mails berichtete Tilney seinem Chef Allison im Januar 1999 über die neue Sachlage: "Was unser Verhältnis zu Enron betrifft, will ich über die neueste Entwicklung berichten, seitdem Sie mit Kenneth Lay gesprochen haben. Es ist klar, dass Ihre verantwortungsvolle Initiative von den Verantwortlichen bei Enron mit großer Zufriedenheit aufgenommen worden ist. Die Animositäten konnten im Laufe der vergangenen Monaten vollständig überwunden werden".

      Tatsächlich zeigten sich die Enron-Verantwortlichen sehr zufrieden mit dem Kurswechsel des Investmenthauses. Experten schätzen, dass Merrill Lynch in den folgenden Jahren durch die Geschäfte mit dem Energie-Händler mindestens 45 Millionen Dollar allein an Gebühren kassiert hat.

      von Michael Kröger

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,207464,00.html
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 19:49:44
      Beitrag Nr. 400 ()
      US-Justizministerium ermittelt gegen AOL Time Warner

      Aktienkurs fällt um bis zu 11 Prozent

      Nach der Börsenaufsicht ermittelt nun auch das amerikanische Justizministerium gegen das weltgrösste Medienunternehmen AOL Time Warner. Das bestätigte am Mittwoch das Unternehmen in einer kurzen Erklärung.....

      Auslöser der Ermittlungen der Börsenaufsicht (SEC) waren Presseberichte über dubiose Angaben zu Werbe-Umsätzen gewesen.

      http://www.nzz.ch/2002/07/31/wi/page-newzzD4BEQN3Z-12.html

      ---------------------
      dubiose Angaben? :laugh:

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 19:51:54
      Beitrag Nr. 401 ()
      Allianz mit Gewinnwarnung wegen schwacher kapitalmärkte. Und der Markt reagiert wieder.

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 19:52:42
      Beitrag Nr. 402 ()
      Und auch hier wieder eine wichtige Nachricht, die einem einen Aufenthalt im Bullen-Lager nicht gerade schmackhaft macht. :laugh:

      US-Wirtschaftswachstum schwächer als erwartet

      BIP 50 Prozent unter den Erwartungen

      Das Wachstumstempo der amerikanischen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal stärker als erwartet abgeschwächt. Das Bruttoinlandprodukt der weltgrössten Volkswirtschaft stieg zum Vorquartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,1% nach revidiert 5,0% in den ersten drei Monaten des Jahres.....
      http://www.nzz.ch/2002/07/31/wi/page-newzzD4B7V71I-12.html

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 20:49:37
      Beitrag Nr. 403 ()
      25.07.2002, W A L L S T R E E T

      Reförmchen soll die Börse retten (2)

      Von Carsten Volkery

      "Politisch motivierte Augenwischerei"

      Auch ist die Reform weit weniger radikal als dargestellt. Als politisch motivierte "Augenwischerei" bezeichnet sie Christian Weller vom Economic Policy Institute. Die wichtigste Neuerung sei die Etaterhöhung für die chronisch unterfinanzierte SEC. Doch dafür brauche man kein Extra-Gesetz.

      Das am häufigsten genannte Ziel wird die Reform aller Voraussicht nach verfehlen: Die Bestrafung der Skandal-Manager. Zwar erklärte SEC-Chefverfolger Stephen Cutler am Mittwoch auf CNBC pflichtgemäß, dass die neuen Regeln seine Arbeit erheblich vereinfachen würden.

      "Ken-Lay-Verteidigung" bleibt möglich

      Doch das Hauptproblem bleibt. Anlegerbetrug und Insidertrading lassen sich nur schwer nachweisen. Es ist kein Zufall, dass die Behörden bisher weder die Enron- noch die WorldCom-Chefs angeklagt haben. Es fehlen schlicht die Beweise. Daran ändern auch höhere Strafen nichts.

      Umgekehrt gilt dasselbe. Wenn die Beweise da sind, reichen auch die aktuellen Regeln, um Manager zu verhaften. Das wurde gerade am Mittwoch eindrucksvoll vorgeführt, als fünf Manager des Skandalkonzerns Adelphia in Handschellen abgeführt wurden.

      Selbst die neue Vorschrift, dass CEOs per Unterschrift für die Richtigkeit der Unternehmenszahlen persönlich bürgen müssen, wird durch den Zusatz "nach meinem besten Wissen" entwertet. Der Zusatz erlaubt jedem Manager weiterhin die "Ken-Lay-Verteidigung". Der ehemalige Enron-Chef behauptet bis heute, nicht im Bilde gewesen zu sein.

      Größte Reform seit 1933?

      Dennoch handele es sich um ein wegweisendes Reformwerk, sagt Litan, "das größte seit 1933". Damals war die SEC gegründet worden. Die aktuelle Reform sei zusammen mit den neuen Standards der New York Stock Exchange und der SEC eine "Verfeinerung" jenes Systems, sagte Litan. Als besonders wirksam werde sich die Neuerung erweisen, dass Wirtschaftsprüfer in Zukunft nicht vom Vorstand, sondern vom Aufsichtsrat eines Unternehmens bestellt werden.

      Weller räumt ein, dass die Reform einige der Interessenskonflikte beseitige. Doch das Verhalten der CEOs werde sich erst nachhaltig ändern, wenn Aktienoptionen als Kosten verbucht würden. Statt Kontrollen und Strafen müsse man die Wurzel des "Raubrittertums" beseitigen: den Anreiz, den Aktienkurs mittels Tricks nach oben zu treiben.

      Auch nach der Verabschiedung der Reform wird das Thema noch auf der Tagesordnung bleiben. Nach Informationen der "Washington Post" will Bush den gesamten August dazu nutzen, sich bei den Wählern als guter Wirtschaftspolitiker zu profilieren. Er hat viel aufzuholen: Während er für den Krieg gegen den Terror gute Noten erhält, steht sein Wirtschaftsteam, vor allem Finanzminister Paul Oneill und sein Wirtschaftsberater Lawrence Lindsey, seit Wochen unter Dauerbeschuss.

      Doch es darf bezweifelt werden, dass der Präsident und sein Vize Dick Cheney, beide ehemalige CEOs mit fragwürdigen Bilanzen, jemals ihr Insider-Image los werden. Litan jedenfalls ist überzeugt: "Bush und Cheney werden dieses Thema niemals besetzen."

      http://www.manager-magazin.de/geld/...06680-2,00.html
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:14:10
      Beitrag Nr. 404 ()
      Da wird wohl noch so mancher Fond+Aktienkauf auf den Prüfstand kommen,
      um dann natürlich liquidiert zu werden....;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Allianz revidiert Gewinnerwartung für 2002

      Die Allianz AG hat ihre Ergebnisplanung nach unten revidiert. Wie das Unternehmen mitteilte,
      basierte die bisherige Ergebniserwartung für das Gesamtjahr 2002 in Höhe von 3 Mrd. Euro auf der Annahme,
      dass sich der Aktienmarkt auf dem zu Jahresanfang erreichten Niveau stabilisiert.

      Diese Prognose kann nun nicht mehr aufrecht erhalten werden.

      Die Allianz Gruppe hat im ersten Halbjahr 2002 einen Überschuss von rund 1,6 Mrd. Euro erzielt.
      Aufgrund der schwachen Entwicklung der Kapitalmärkte war jedoch im zweiten Quartal ein Verlust von rund 350 Mio. Euro zu verzeichnen.

      Wie das Unternehmen weiter berichtete, war neben dem Investmentportfolio,
      das hohe Abschreibungen zu verkraften hatte, insbesondere das Segment Banking betroffen.

      Die Aktie verliert 7,6 Prozent auf 151,51 Euro.
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:18:04
      Beitrag Nr. 405 ()
      herr motzki :)

      nicht auf dem letzten stand ? :D:D
      die allianz hat bei 145,30 (-11,46%) geschlossen. :D:D

      wann geht da der CEO ?
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:30:18
      Beitrag Nr. 406 ()
      USA

      Surfen auf der Schuldenwelle

      Von Carsten Volkery, New York

      Angefangen beim Präsidenten sind die Amerikaner Weltmeister im Schuldenmachen. Der durchschnittliche Haushalt hat elf Kreditkarten, die Schulden übersteigen selbst das verfügbare Jahreseinkommen. Ökonomen warnen vor den Folgen.

      New York - Kevin Rubel ist 22, bis vor einem Jahr studierte er Marketing an der privaten Northeastern University in Boston. In nur drei Jahren brachte er fünf Kreditkarten ans Limit. Mit 6000 Dollar Schulden und 15.000 Dollar Kredit für Studiengebühren musste er schließlich noch vor seinem Abschluss nach Florida zurückkehren.

      Dort beendet er sein Studium jetzt an einer öffentlichen Uni und arbeitet als Bartender in zwei Lokalen gleichzeitig, um monatlich 500 Dollar für die Kreditkartenfirmen zusammenzukratzen. Die Tilgung der Schulden ist vorerst zu seinem Lebensziel geworden. Rubel hadert mit den Banken, die Studenten das Plastikgeld hinterherschmeißen. "Es sollte Beschränkungen für Kreditkartenfirmen geben", forderte er kürzlich in der "New York Times".

      Nicht nur Studenten werden mit Angeboten überhauft. Jeder Amerikaner findet nahezu täglich eine Einladung zum Schuldenmachen in seinem Briefkasten. Im Fernsehen laufen Werbespots, die noch den hoffnungslosesten Fällen das Shopping-Erlebnis garantieren: "Arbeitslos und nicht mehr kreditwürdig? Kein Problem, bei uns bekommen Sie trotzdem ein Auto."

      Verschuldung steigt auf Rekordniveau

      In den letzten zehn Jahren sind die Ansprüche der US-Bürger sehr viel schneller gewachsen als ihre Mittel. Banken und Einzelhandel fanden schnell eine Lösung. Kreditkarten und Ratenzahlung. Inzwischen gibt es so viele Finanzierungsmöglichkeiten, dass kaum jemand mehr sein Geld zählen muss, bevor er eine Anschaffung tätigt.

      Das Resultat: Die Nation der Shopper lebt ungeniert über ihre Verhältnisse. Der durchschnittliche US-Haushalt hat laut CardWeb.com elf Kreditkarten (von Banken und Geschäften). 60 Prozent der Karteninhaber bezahlen ihre monatlichen Rechnungen nicht vollständig. Die Schulden sind daher seit 1990 stark gestiegen: von 2985 Dollar pro Haushalt auf 8367 Dollar im vergangenen Jahr.

      Und Kreditkarten sind nur die Spitze des Schuldenbergs. Vom Auto bis zum Haus kauft der Amerikaner so ziemlich alles auf Pump. Dabei wird immer mehr Verantwortung in die Zukunft geschoben: Wurden vor zehn Jahren noch 25 Prozent der Kaufsumme für ein Auto sofort gezahlt, sind es inzwischen nur noch sieben Prozent - der Rest tröpfelt auf Raten nach.

      Im zweiten Quartal 2002 stieg die Verschuldung der US-Haushalte laut der Rating-Agentur Moody`s auf acht Billionen Dollar - ein Rekord.

      Damit haben die Amerikaner mehr Schulden als verfügbares Einkommen (7,8 Billionen Dollar). Noch vor zehn Jahren lag die Verschuldung deutlich niedriger bei 82 Prozent des Einkommens.

      Nun ist das Leben auf Pump eine uramerikanische Tradition. Schon George Washington und Thomas Jefferson kamen mit ihrem Geld nicht aus. Und im historischen Vergleich erscheinen die Amerikaner von heute geradezu als sparsam: Im Jahr 1890 etwa waren die Schulden der US-Bürger mit 880 Dollar fast doppelt so hoch wie ihr durchschnittliches Jahresgehalt (475 Dollar).

      Ökonomen warnen vor der Schuldenrezession

      Doch das waren andere Zeiten. Heute, warnen Ökonomen, könnte die Verschuldung den Wirtschaftsaufschwung gefährden. "Die wachsenden Schulden bremsen früher oder später den Konsum", erklärt John Lonsky, Chef-Volkswirt von Moody`s.

      Im zweiten Quartal verwandten die Amerikaner bereits 14,1 Prozent ihres verfügbaren Einkommens auf Zinszahlungen und Schuldentilgung - Geld, das sonst für den Konsum bereitstünde. Das letzte Mal, als dieser Prozentsatz so hoch lag, folgte ein merkliches Abkühlen der Nachfrage. Das war 1987.

      Noch zeigen die Verbraucher allerdings keine Kaufhemmung. Der Juli war erneut einer der Top-Five-Monate für Autoverkäufe, sagt Paul Taylor, Chef-Volkswirt der National Automobile Dealers Association. Seine Erklärung: "Die Leute sagen sich: `Meine Dollars haben nächstes Jahr nicht mehr dieselbe Kaufkraft, also sichere ich mir lieber jetzt meinen Audi A6.`"

      Ein Grund, warum den Amerikanern das Geld noch nicht ausgegangen ist, ist der "Refinanzierungsboom": Hypotheken-Zinsen sind auf einem 30-Jahres-Tief, daher ersetzt jeder clevere Eigenheimbesitzer sein altes Darlehen durch ein neues mit günstigeren Konditionen - oft auch mehrmals im Laufe eines Jahres. Die Ersparnis durch niedrigere Zinsen kann sich leicht auf mehrere hundert Dollar pro Monat belaufen.

      Profitieren von der Immobilienblase

      Zusätzliches Geld können die Eigentümer aus ihrem Haus ziehen, wenn sie bei der Refinanzierung gleichzeitig die Hypothekensumme erhöhen. Die Banken spielen mit, weil der Wert der Häuser im ganzen Land rasant steigt. Insgesamt könnte die Refinanzierung den Verbrauchern dieses Jahr 70 Milliarden Dollar extra in die Taschen spülen, so die Federal Reserve.

      Doch auch dieser Trend hat seine Tücken. Denn was passiert, wenn die Immobilienblase platzt? Die stolzen Hausbesitzer säßen plötzlich auf Grundstücken, die die monatlichen Raten nicht mehr wert wären. "Viele würden ihr Haus an die Bank zurückgeben", sagt Lonsky. Verluste realisieren, nennt man das an der Börse.

      Die niedrigen Zinsen verführen die Amerikaner auch beim Hauskauf dazu, sich zu übernehmen. "Viele Leute kaufen mehr Haus, als sie sich leisten können", sagt Mike Kidwell von der Schuldenberatung Myvesta. Er warnt: "Wenn ein so großer Teil des Einkommens für die Abzahlung der Hypothek draufgeht, stehen sie ohne Sicherheitsnetz da, wenn ein unerwartetes Problem auftaucht."

      Schon jetzt endet die Verschuldung immer häufiger im persönlichen Bankrott. Vergangenes Jahr erklärten sich 1,5 Millionen Amerikaner zahlungsunfähig - ein Rekord. Dieses Jahr werden es voraussichtlich genauso viele sein.

      Notausgang Chapter 7

      Der persönliche Bankrott ist der Notausgang aus der Schuldenfalle. Unter Chapter 7 des U.S. Bankruptcy Codes kann sich der Zahlungsunfähige dem Zugriff der Banken entziehen. Alle Kreditkartenschulden werden vom Konkursrichter für nichtig erklärt. Pro Jahr verliert die Finanzindustrie dadurch 40 Milliarden Dollar.

      Unter dem Druck der Finanzlobby will der Kongress daher im Herbst ein Gesetz beschließen, das die Bankrotterklärung erschwert. Beobachter geben der Vorlage gute Chancen. Verbraucherschützer hingegen kritisieren die vorgeschlagenen Änderungen. Amerikaner sollten auch weiterhin ein Recht auf einen schuldenfreien "Neuanfang" haben, sagen sie.

      Den wünscht sich wahrscheinlich auch George W. Bush. Der US-Präsident ist gerade dabei, die Staatsfinanzen komplett zu ruinieren. Nachdem er die Steuern gesenkt und die Militärausgaben deutlich erhöht hat, musste der Kongress im Juni bereits die gesetzliche Obergrenze für die Neuverschuldung anheben. Als nächstes steht nach Befürchtungen von Experten der Krieg gegen Irak an. Wie die Regierung das 80-Milliarden-Dollar-Abenteuer finanzieren will? Natürlich auf Pump. It`s the American way.


      Quelle: www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:32:18
      Beitrag Nr. 407 ()
      #405 :eek::D::eek:
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:34:17
      Beitrag Nr. 408 ()


      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:35:11
      Beitrag Nr. 409 ()
      Jüngste US-Konjunkturdaten wecken Zweifel an amtlicher Statistik

      Washington (vwd) - Die deutlichen Revisionen der Wachstumsraten der US-Wirtschaftsleistung im Zuge einer so genannten Benchmark-Revision könnten nach Einschätzung von Beobachtern an den Finanzmärkten zu Unsicherheiten
      über die amtliche Statistik führen. So wurde das Wachstumsplus des vergangenen Jahres drastisch nach unten korrigiert und nun mit 0,3 Prozent ausgewiesen, während zuvor noch ein Plus von 1,2 Prozent genannt worden war.
      Auch weichen die Angaben des beim US-Handelsministrium angesiedelten Bureau of Econmic Analysis (BEA) für einige Einzelkomponenten des BIP teilweise deutlich von zuvor gemeldeten Werten ab.

      Für das vierte Quartal des vergangenen Jahres meldete das Ministerium einen BIP-Zuwachs von 2,7 Prozent, während zuvor ein Plus von 1,7 Prozent genannt worden war. Zugleich enthüllte der Bericht, dass die US-Wirtschaft bereits im ersten Quartal 2001 zu schrumpfen begann und somit die Bedingungen für eine so genannte technische Rezession erfüllt wurden. Erst im Viertquartal expandierte die Wirtschaftsleistung dann wieder. Bislang war ein rückläufiges BIP lediglich für das dritte Quartal 2001 gemeldet worden.
      Die Zahlen werfen zudem die Frage auf, ob im gleichen Zeitraum der Produktivitätsfortschritt tatsächlich das bislang berichtete Ausmaß hatte.

      Am vergangenen Wochenende hatte sich Finanzminister Paul O`Neill noch
      über die Einschätzung des National Bureau of Economic Research (NBER)
      belustigt, die USA hätten sich schon seit März vergangenen Jahres in einer Rezession befunden. Genau diese Einschätzung aber bestätigt der nun verfügbar gemachte, aktuelle Datenkranz. Auch die Fed hatte es bislang vermieden, die konjunkturelle Entwicklung des vergangenen Jahres als Rezession zu klassifizieren.

      Unter den Einzelkomponenten sticht vor allem die Korrektur der Daten zu den Unternehmensinvestitionen für Software und Ausrüstungen hervor. Hier wurde für den Zweijahres-Zeitraum zwischen 1999 und 2001 das zunächst gemeldete Plus von 5,9 Prozent auf 4,1 Prozent zurückgenommen. Daneben wurde für den privaten Konsum im vergangenen Jahr nunmehr eine Steigerung von 2,5 Prozent ausgewiesen, während der Wert zuvor auf plus 3,1 Prozent gelautet hatte. Die Ausgaben der Verbraucher tragen zu etwa zwei Dritteln zur gesamten Wirtschaftsleistung des Landes bei.

      Die Commerzbank verweist darauf, dass für 2001 nicht nur der nominale,
      sondern auch der reale Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nach unten revidiert wurde, mithin sei "vor allem das BIP-Volumen und nicht etwa der BIP-Deflator" revidiert worden. Auch sei noch unklar, wie sich die Revision auf der Entstehungsseite der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung niederschlage. "Das BEA wäre gut beraten gewesen, die Gründe für die Revision und deren Auswirkung auf andere Teile der Statistik ausführlicher,
      beziehungsweise ohne Zeitverzögerung kundzugeben."
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:37:26
      Beitrag Nr. 410 ()
      @An dieser Stelle wollte ich mich einmal wieder beim guten Harry_Schotter
      für diese schönen bunten Bildchen bedanken..;)

      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:59:42
      Beitrag Nr. 411 ()
      Motzke würde meinen, hier wird der Boden für die nächsten schlechten Nachrichten bereitet.
      So eine Art Persilschein für die nächsten Revenues nach dem Motto....
      Leute wir haben alles Erdenkliche getan, aber...blabla...

      Und wenn ein CEO von selbst sagt, er sehe eine Seitwärtsbewegung,
      dann kann jeder Gift darauf nehmen,
      dass wir ganz sicher noch weiter nach unten gehen werden...;)

      Jaja, so langsam kommt nun doch immer mehr die wirkliche Realität zum Vorschein.
      Immerhin hören wir ja immer öfter diese Worte in diese Richtung.
      Alleine die US-Boys scheinen es auf einen letzten Zock ankommen lassen zu wollen.

      Aber auch diese Träumer wird die Realität noch einholen.
      Und dann bleibt kein Auge trocken.
      Und wenn dieser Kahn dort drüben richtig leck geschlagen ist,
      werden wir auch hier noch einen schönen Sinkflug erleben...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 31. Juli 2002, 19:22 Uhr

      Epcos will Kosten senken und weitere 300 Jobs streichen

      München (Reuters) - Nach seinem überraschend schwach ausgefallenen dritten Quartal will der Hersteller passiver Bauelemente Epcos zusätzliche Stellen in Europa abbauen und die Kosten weiter senken.

      Das Unternehmen werde im nächsten Jahr rund 300 Stellen auf dem europäischen Kontinent streichen teilte die Nummer zwei der Branche am Mittwoch mit. Davon würden mit etwa 240 Stellen die meisten Posten im Inland wegfallen, sagte ein Sprecher. Die 300 Stellen kämen zu den bereits angekündigten 1000 wegfallenden Arbeitsplätzen - davon 800 in Deutschland - hinzu. "Ein wesentlicher Anteil davon sind betriebsbedingte Kündigungen." Zur Jahresmitte habe Epcos weltweit 13.700 Mitarbeiter beschäftigt. Außerhalb Europas seien Stellen geschaffen worden.

      Epcos hatte vor gut einer Woche völlig überraschend vorläufige Quartalszahlen veröffentlicht und seine Gewinnprognose herabgesetzt. Epcos erwartet nun bei einem Umsatzminus von 30 Prozent (Vorjahr: 1,9 Milliarden Euro) einen Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) in zweistelliger Millionenhöhe statt des bislang geplanten Gewinns.

      EPCOS-CHEF ERWARTET WEITERE "SEITWÄRTSBEWEGUNG"

      Angesichts der gesunkenen Auftragseingänge und des - wenn auch nachlassenden - Preisdrucks gehe Epcos weiter von einer "Seitwärtsbewegung des Geschäfts" aus, hieß es. Epcos-Chef Gerhard Pegam sagte bei einer Analystenkonferenz, das Unternehmen habe aber "klar das Ziel", in der ersten Hälfte des kommenden Geschäftsjahres wieder Gewinne zu schreiben. Zusätzlicher Finanzierungsbedarf bestehe nicht, auch wolle Epcos keine Wandelanleihe begeben.
      In allen Sparten würden nun die Kosten gesenkt, sagte er. Die Restrukturierung belaste das Ergebnis im vierten Quartal einmalig mit rund 30 Millionen Euro. Zwei Drittel hiervon entfielen auf den Personalabbau, ein Drittel auf Abschreibungen für Produktionseinrichtungen. "Zu den 160 Millionen Euro Einsparung, die uns im laufenden Geschäftsjahr sicher sind, werden wir 2003 noch einmal ähnliche Verbesserungen erreichen", erklärte Epcos-Chef Pegam. Allerdings handele es sich bei 40 Millionen Euro der für 2003 geplanten 160 Millionen Euro um ursprünglich für das Vorjahr vorgesehene Auswirkungen von Sparmaßnahmen.

      ANALYSTEN RÄTSELN ÜBER WIRKSAMKEIT DER SPARMAßNAHMEN

      "Ich kann noch nicht abschätzen, ob das ausreichend ist", sagte der Analyst Theo Kitz von Merck Finck. Epcos werde aber wohl auch weiter unter der Schwäche des Handy-Marktes leiden. Bernd Laux von Credit Agricole sagte, das Unternehmen bereite sich auf eine längere Periode mit gedämpfter Nachfrage vor und ergreife die hierfür nötigen Schritte. "Ob das reicht, muss man erst noch sehen." Eindeutig positiv bewertete hingegen Jürgen Wagner von Sal. Oppenheim die Maßnahmen: "Viel mehr kann das Unternehmen nicht tun", sagte er.

      "Epcos hat die Kosten schon deutlich gesenkt, aber die Nachfrage zieht nicht an."

      Nach endgültigen Zahlen verbuchte Epcos von April bis Juni im Vergleich zum Vorquartal beim Auftragseingang ein Minus von fünf Prozent auf 316 Millionen Euro. Der Umsatz sank um drei Prozent auf 329 Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen wies der Konzern zudem ein negatives Ebit von 16 Millionen Euro aus.
      Epcos hatte mit seinen Zahlen am 19. Juli die Märkte geschockt. Die Aktie war daraufhin auf ein Rekordtief von 17,05 Euro abgestürzt. Am Mittwochabend lag das Papier mit 18,15 Euro erneut mit 7,4 Prozent im Minus.

      FAST ALLE GESCHÄFTSSPARTEN IM MINUS

      Sowohl die Bereiche Kondensatoren, Bauelemente als auch das Sorgenkind des Konzerns, die Ferrite, wiesen im dritten Quartal ein negatives Ebit auf. Nur die Oberflächenwellen-Komponenten (OFW) konnten mit zwei Millionen Euro ein Plus verbuchen.
      Epcos begründete den Ebit-Verlust von 16 Millionen Euro mit einem Preisverfall bis zu fünf Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Hinzu seien Währungsverluste von knapp acht Millionen Euro sowie Belastungen aus Produktionsverlagerungen gekommen. Schließlich habe der Konzern bei Zukunftsprojekten höher als erwartete Anlaufkosten verzeichnet.

      Besonders schwach hat sich Epcos zufolge die Nachfrage aus den Branchen Automobil, Telekommunikation und Mobilfunk entwickelt. Die Umsätze seien insbesondere in Europa und hier am stärksten in Deutschland geschrumpft. Finanzchef Bodo Lüttge zufolge ist aber nicht mit weiteren Währungsbelastungen zu rechnen.

      Epcos stellt rund 40.000 verschiedene so genannte passive Bauelemente her, die in nahezu allen technischen Geräten eingesetzt werden.
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 22:08:29
      Beitrag Nr. 412 ()
      Die New Yorker Geldmafia zieht mal wieder den DOW nach oben....;)

      Aber auch diese Aktionen werden endlich sein.
      Und eines Tages wird dies irgend jemand bezahlen müssen.
      Die Fondmanager werden es bestimmt nicht sein.
      Die haben sozusagen Narrenfreiheit.
      Mehr als ihren Job können die nicht verlieren.

      Aber der Anleger, der wird und kann sehr-sehr viel verlieren....

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      31. Juli 2002, 02:06, Neue Zürcher Zeitung


      Amerikanische Aktienbaisse gefährdet Pensionen
      Deutliche Risiken privater Altersvorsorge


      kk. New York, 30. Juli

      Der sich in Raten vollziehende Absturz des amerikanischen Aktienmarkts hat einschneidende Auswirkungen auf die Lebensplanung der meisten Amerikaner. Da die Altersversorgung seit den siebziger Jahren im Wesentlichen auf privater Vorsorge wie dem steuerbegünstigten Aktiensparen beruht und die staatliche Sozialversicherung kaum noch eine Mindestbasis im Alter sicherstellen kann, trifft die Krise besonders kurz vor der Pension stehende Arbeitnehmer ins Mark. Dort macht sich der Einbruch bei den Marktwerten in schmerzhaften Lücken in den steuerbegünstigten Depots bemerkbar.

      Wertverluste bei «401 k»

      Vor kurzem hielten insgesamt 40 Mio. Amerikaner Vermögensanlagen von ungefähr 10,9 Bio. $ in den sogenannten «401 k»-Konten. Zudem ist inzwischen ein grösserer Teil der Pensionsfonds öffentlichrechtlicher Arbeitgeber nach dem Vorbild von «401 k»-Plänen ausgestaltet. Ergänzt werden die «401 k» durch sogenannte Individual Retirement Accounts (IRA). Im vergangenen Jahr sind die in «401 k»-Konten gehaltenen Anlagen erstmals geschrumpft, und zwar um 4%. Der Rückgang war bemerkenswert, da mit 140 Mrd. $ ein Rekordbetrag neu eingezahlt wurde.

      Amerikanische Arbeitnehmer haben die im Zusammenhang mit der privaten Altersvorsorge erforderlichen Anlageentscheidungen nicht unbedingt verantwortlich gehandhabt: Das typische «401 k»-Konto hatte 1999 rund die Hälfte der Mittel in Aktienfonds, 19% in der Aktie des Arbeitgebers, und nur knapp ein Drittel in Bonds, Rentenfonds, Geldmarktfonds oder Anlageformen mit garantierten Erträgen investiert.

      Experiment gescheitert

      Um nach der Pensionierung zusätzlich zur jährlichen Staatsrente von rund 14 000 $ ein Zusatzeinkommen von 70 000 $ pro Jahr zur Verfügung zu haben, wird bei Eintritt ins Rentenalter nach den üblichen Überschlagsrechnungen ein Kapitalstock von 1 Mio. $ benötigt. Viele dieser Depots haben sich inzwischen - in Abhängigkeit vom individuellen Aktienanteil - im Wert um 40% oder mehr reduziert, was gewaltige Lücken im Einkommen absehbar werden lässt und damit eine längere Berufstätigkeit im Alter erfordert. Das in den siebziger Jahren begonnene Abenteuer der privaten Altersvorsorge muss zumindest in den USA im Licht des Aktiencrashs als gescheitert betrachtet werden.

      http://www.nzz.ch/2002/07/31/bm/page-article8B0XE.html
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 10:48:59
      Beitrag Nr. 413 ()
      Die Tech`s stehen weiterhin unter Druck...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      Adobe Systems bricht nach Gewinnwarnung nachbörslich ein

      Der amerikanische Softwarehersteller Adobe Systems meldete gestern eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal.

      Das Unternehmen erwartet nun einen Gewinn von 18-23 Cents je Aktie nachdem bislang mit 24-27 Cents je Aktie gerechnet wurde.

      Als Begründung nannte das Unternehmen unter anderem schwache Umsatzzahlen im abgelaufenen Monat.

      Im gestrigen Handel schloss die Aktie bei 23,96 Dollar und notierte nachbörslich bei 19,23 Dollar. Dies entspricht einem Verlust von 19,7 Prozent
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 13:00:30
      Beitrag Nr. 414 ()
      Dürfen die beim IFO jetzt auch schon
      während der regulären Arbeitszeit Drogen zu sich nehmen..:rolleyes:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      01.08 11:55/

      ifo hält weltweiten Abschwung für beendet

      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      Berlin/Dresden (vwd) - Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung hält die
      wirtschaftliche Talsohle weltweit für durchschritten. "Der weltweite
      Abschwung (...) ist zu Ende", heißt es in der aktuellen, am Donnerstag in
      Dresden veröffentlichten ifo-Prognose. Seit Jahresanfang 2002 lege die
      Weltproduktion wieder zu. Gefördert werde diese Entwicklung von der
      Geldpolitik, die nahezu überall anregend wirke. Im laufenden Jahr gehen die
      ifo-Konjunkturexperten von einem Wachstum in den USA von 2,4 Prozent und im
      kommenden Jahr von drei Prozent aus. Die Finanzpolitik in den USA sei auf
      einen extrem expansiven Kurs eingeschwenkt.

      Bereits im vierten Quartal 2001 sei die gesamtwirtschaftliche Produktion
      in den USA wieder spürbar angezogen.


      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      Japan hat aus ifo-Sicht aus der
      tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg herausgefunden. 2002 werde das
      Wachstum bei 0,4 Prozent liegen, im Jahr 2003 bei 1,6 Prozent. Die
      asiatischen Schwellenländer hätten die konjunkturelle Talsohle bereits Ende
      2001 durchlaufen. Selbst in Lateinamerika scheine der Tiefpunkt allmählich
      erreicht zu sein, heißt es in der ifo-Prognose. Auch im Euroraum sei die
      zyklische Wende inzwischen vollzogen worden. 2002 werde der BIP-Anstieg
      voraussichtlich ein Prozent und im kommenden Jahr 2,5 Prozent betragen.

      Den Verbraucherpreisanstieg in der Eurozone sehen die ifo-Forscher im
      laufenden Jahr bei zwei Prozent und im kommenden Jahr bei 1,8 Prozent.

      +++ Beate Preuschoff
      vwd/1.8.2002/bp/ptr
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 13:07:11
      Beitrag Nr. 415 ()
      Mir scheint wirklich, als ob die Deutschen CEO`s ein wenig mehr Ehrlichkeit an den Tag legen,
      als ihre amerikanischen Brüder. Ich meine diesen bemerkenswerten Satz

      dass von einer spürbaren Erholung nix zu sehen ist...;)

      Ist doch gar nicht so schwer, meine Herren.
      Dann mal weiter so wünscht sich....

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG, Werner Wenning, veröffentlichte die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2002, die durch die anhaltende Konjunkturschwäche und die Rücknahme des Cholesterinsenkers Lipobay belastet wurden. Der Umsatz im fortzuführenden Geschäft, d.h. ohne die zum Verkauf stehenden Aktivitäten, sank um 7,0 Prozent auf 14,3 Mrd. Euro.

      Aufgrund des Ausfall von Lipobay fiel das operative Ergebnis vor Sonderposten um 44,0 Prozent auf 0,8 Mrd. Euro. Nach Sonderposten verringerte sich das operativeErgebnis um 20,0 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro und enthält einen Ertrag von 0,5 Mrd. Euro aus dem Verkauf von Wohnungen sowie Aufwendungen in Höhe von 0,3 Mrd. Euro fürStrukturmaßnahmen und Standortkonsolidierungen.

      Der Konzerngewinn einschließlich des steuerfreien Ertrags aus dem Verkauf der 30-prozentigen Restbeteiligung an Agfa ging um 19,0 Prozent auf 0,8 Mrd. Euro zurück. Die Erlöse aus dem Verkauf der Restbeteiligung an Agfa beliefen sich auf 0,7 Mrd. Euro.

      Beim Ausblick für 2002 kann der Konzern keine Anzeichen für einen spürbaren Aufschwung noch in diesem Jahr erkennen.

      Durch Veräußerungserlöse erwartet Bayer dennoch einen über dem Vorjahr liegenden Konzerngewinn. Das Unternehmen will zudem seine Kostenstrukturprogramme konsequent weiter umsetzen, um im laufenden Jahr weitere 0,5Mrd. Euro einzusparen.

      Die Aktien fielen gestern um 8,03 Prozent und schlossen bei 25,20 Euro.
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 16:28:31
      Beitrag Nr. 416 ()
      Hier einmal wieder etwas zum schmuntzeln, liebe Investoren..

      Die Betrogenen von Heute und Gestern,
      werden nun also zu den Betrügern von Morgen...:rolleyes:

      Die US-Boys lernen schnell, liebe Investoren.
      Die wissen genau, dass sich ehrliches Arbeiten in diesem Sumpf der US-Industrie nicht wirklich lohnt.
      Also streben sie ein Amt in einem Investment oder Brokerhaus an..;)
      Wirklich köstlich.

      Da können wir also von der Elite von Morgen nicht erwarten,
      dass sie hier mit eisernem Besern fegen.

      Im Gegenteil werden die wohl alles versuchen
      ihre heutigen Verluste,
      wieder so schnell als möglich rein zu bekommen..:laugh:

      kind regards

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 1. August 2002, 16:16 Uhr

      US-Akademiker kehren Hightech-Branche den Rücken

      Immer weniger Hochschulabsolventen in den USA sehen für sich Karriere im Technologie-Sektor machen. Einer Studie des schwedischen Personalberatungsunternehmens Universum nach,

      stehen bei den MBA-Absolventen wieder Investmentbanken und die großen Beratungsunternehmen hoch in der Gunst. :laugh:

      Zwar gebe es noch Absolventen die gerade jetzt nach dem Boom-Jahr 2000 höhere Gehälter in der IT-Branche erwarten würden, doch sei der Prozentsatz erheblich gesunken. Derzeit würde die Mehrheit der Studenten eher auf eine langfristige Beziehung mit dem Arbeitgeber Wert legenund das gerade zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn

      Die Mehrheit verbindet mit Karriere wieder die "Old Economy". So sprang der Mischkonzern General Electric in der Gunst der Absolventen vom Platz 25 im vergangenen Jahr auf den vierten Rang in diesem Jahr. Netzwerkspezialist Cisco hingegen stürzte vom dritten Platz auf Nummer 33. Buchhändler Amazon purzelte vom 18. auf den 26. Rang. Auch der Chiphersteller Intel musste Platz acht räumen und landete auf dem 29ten Platz.

      Die Technikfeindlichkeit der akademischen Elite kennt indes Ausnahmen. Der Softwarekonzern Microsoft verbesserte seinen Rang auf der Beliebtheitsskala von 21 auf elf. Apple kam vom 151 auf den 50. Platz.
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 10:24:38
      Beitrag Nr. 417 ()
      Jaja, dies alles kommt für jene,
      welche die Wahrheit sehen wollen
      nicht völlig überraschend.

      Und natürlich können solche Gemeinheiten in USA niemals geschehen..;)
      Doch nicht in einem Land, wo selbst dem Präsidenten
      und seinen nahen Untertanen Insidergeschäfte unterstellt werden...(hihihi..)

      Die Bereinigung im Bankgewerbe hat in USA ja überhaupt noch nicht begonnen.
      Und welche Auswirkungen diese auf die New York Stock Exchange haben,
      kann sich nun wirklich jeder Hansel ausmalen....

      Na, das ist Motzke mal gespannt,
      was uns hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten alles erwartet.
      Hier kann jeder alles werden und alles tun.
      Aber leider nicht nur in guter Hinsicht, liebe Aktionäre.
      Und sehr-sehr bald, werden dies einige zu spüren bekommen.

      MfG

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mehr faule Kredite in Japans Banken

      Die nationale Finanzdienstleistungsbehörde FSA veröffentlichte Daten zu der Entwicklung uneinbringlicher Kredite in Japan für die sechs Monaten bis März 2002.

      Demnach stieg das Volumen der

      faulen Kreditportfolios japanischer Banken auf 43,2 Bio. Yen, nach 36,8 Bio Yen zum Monatsende September 2001.

      Ursache hierfür sei der weitere Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Japan. Dadurch erhöhe sich der Bestand uneinbringlicher Darlehen schneller als die Kreditinstitute ihre Abschreibungen vornehmen können.

      Experten werten dies als Hinweis,

      dass die Konsolidierung des Bankensektors weiterhin andauert.

      Die bisherigen Kreditbereinigungen blieben scheinbar wirkungslos.

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 15:19:36
      Beitrag Nr. 418 ()
      Diese angebliche Erholung,
      welche vor allem Banken&Analysten sehen,
      treibt schon komische Blüten..:rolleyes:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 2. August 2002, 11:42 Uhr

      Siemens streicht weiter Stellen

      Beim Siemens-Konzern (Bild: Vorstands-Chef Heinrich von Pierer) stehen offenbar weitere Stellenstreichungen in den Sparten Netzwerke (ICN) und Mobilfunk (ICM) an. Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge sollen

      wegen der anhaltend schwachen Nachfrage nach Telekommunikations-Infrastruktur bis zu 5.000 Stellen gestrichen werden. :eek:

      Die FAZ berichtete unter Berufung auf Äußerungen von Wolfgang Müller von der IG Metall Bayern, in der Netzwerksparte sei bis zum Ende des kommenden Geschäftsjahres 2002/2003 (zum 30. September) mit einem Abbau von mindestens 4.000 weiteren Arbeitsplätzen zu rechnen. In der Mobilfunksparte sollten noch einmal rund 1.000 Stellen wegfallen. Die Problemsparte Netzwerke (ICN) hatte zuletzt ihren Verlust zwar auf 84 Millionen Euro reduziert, doch Siemens streicht in der Sparte insgesamt 16.500 der ursprünglich 53.000 Arbeitsplätze. Die Mobilfunksparte ICM rutschte im abgelaufenen Quartal mit einem Ebit von minus neun Millionen Euro wieder in die roten Zahlen
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 19:59:57
      Beitrag Nr. 419 ()
      Alles Makulatur?

      Auch das noch! Ist nach "Mikro" jetzt auch "Makro" dran?

      Sind nach etlichen Unternehmens-Mauscheleien jetzt auch die volkswirtschaftlichen Bilanzen der USA geschönt, künstlich veredelt? Kaum zu glauben, aber die Wirtschaftsbehörde für Statistik steht im Feuer, hat kleinlaut und so ganz nebenbei eingeräumt: Das berühmte US-Wirtschaftswachstum war 1998 bis 2000 deutlich langsamer als bisher bekannt - und ja international in tiefer Verehrung immer wieder bewundert. Der Gipfel: In 2001 soll die US-Ökonomie gar nur um 0,3 % gestiegen sein und nicht wie bisher rausposaunt um 1,2 %.

      :eek::eek::eek::eek:

      Alles nur Lüge?

      Also alles nur Schönfärberei? Kommt die alte Volksweisheit zu unrühmlichen Ehren: Statistik ist immer die Mutter der Lügen? Und, man wagt ja kaum weiter nachzuforschen, aber hat vielleicht der über Nacht bekannt gewordene Chefstratege der Investmenttochter der Dresdner Bank in London (Dresdner Kleinwort Wasserstein) doch Recht? Der hatte doch Mitte letzten Jahres in einem der Presse zugespielten Kunden-Rundbrief kühn behauptet: Das Produktivitätswachstum der Amerikaner (bekanntlich der Hintergrund und die Triebfeder des ökonomischen Booms ohne Inflation), das wäre gar nicht so üppig und glanzvoll wie immer betont. Das würden die Amis kleinlaut bekannt geben - und ein Crash an den Börsen wäre die Folge. Weil eben alles Lug und Trug! Nix passierte damals, auch kein Crash. Über Nacht war der Nostradamus wieder aus den Schlagzeilen. Halt ein Querdenker, warum auch nicht...

      Behörden an den "Lügendetektor"

      Kommt nun also noch mehr ans Tageslicht als "nur" das geschönte und jetzt korrigierte Wirtschaftswachstum? Nicht auszudenken, vor allem angesichts der Reaktion an den ohnehin knapp vorm Nervenkollaps stehenden Finanzmärkten. Bis zum 14. August sollen die Unternehmensführer (CEOs) der Großkonzerne per Eid bekanntlich aussagen: Unsere Firmenbilanz ist sauber. So will es eine neue Regelung, vom Präsidenten persönlich forciert. Mr. President, lassen Sie jetzt auch ihre Behörde für Statistik vor diesen "Lügendetektor"! Auch die sollen bei Gott schwören: Alle Makro-Daten der USA sind okay! Husch, Husch, Mr. Bush. Sonst können auch Sie das Vertrauen in die Börsen, wenn noch ein Rest davon da ist, in der Pfeife rauchen...

      Frank Lehmann, ARD-Börsenstudio Frankfurt
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 22:02:55
      Beitrag Nr. 420 ()
      Na da haben wir,
      Leuschel sei Dank,
      wieder genug Stoff zum Nachdenken und Streiten...;)

      Wohl bekommt`s, liebe Bullen&Bären.....

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Roland Leuschel

      Das brutale Ende der Kursrallye des DOWN JONES an der FALL STREET

      In dieser Woche lieferten die amerikanischen Behörden neue Zahlen zur Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft, die auf einen Double Dip hindeuten, und alle Anleger zur allgemeinen Skepsis gegenüber allen veröffentlichten Zahlen einladen. Im vergangenen Jahr schrumpfte die Wirtschaft in Amerika in 3 (drei) Quartalen und nicht wie bisher angegeben « nur im ersten Quartal ». Warten wir also geduldig, bis auch die phantastischen Produktivitätszahlen korrigiert werden. Wie bereits erwähnt, sentimentale Anleger dürfen ruhig weiter träumen.

      Seit 1995 kritisiere ich ununterbrochen in den Medien, die bereit sind so etwas zu veröffentlichen (Boerse Online, De Financiele Tijd und gelegentlich andere Zeitschriften, sowie natürlich in meinen Kommentaren in Boerse.de) den amerikanischen Zentralbankchef Alan Greenspan. Sie wissen, ich halte den Hohenpriester der Blasen für den Hauptverantwortlichen nicht nur der Aktienblase, sondern der inzwischen immer grösser werdenden Dollar- bzw. Immobilienblase in Amerika. In einem Punkt kann ich bereits beweisen, dass Alan Greenspan wissentlich die Welt getäuscht hat, und seit September 1996 die Blase am Aktienmarkt eindeutig erkannt und nichts unternommen hat, sie anzustechen, sondern alles, aber auch alles getan hat, um sie zur gigantischsten Blase aller Zeiten werden zu lassen (vergleiche die Sitzungsprotokolle der FOMC-Fed-Sitzungen vom 24.9.1996). Jetzt hat ein anderer Querdenker in Deutschland, Claus Vogt von der Berliner Effektenbank (gehört zur Consors-Gruppe – cvogt@effektenbank.de), der ebenfalls seit Jahren mit spitzer Feder die Politik Greenspans kritisiert, in der neuen Ausgabe seiner Broschüre « Performance » vom August 2002 Alan Greespan scharf attackiert. Sein Artikel titelt « Der Vater der Wirtschaftskandale heisst Greenspan ». Diese Broschüre ist absolut lesenswert, und Sie werden verstehen, dass die Medien darüber kaum berichten.

      In meiner Kolumne Anfang Juni « Zinssenkung der Fed ante portas ? » habe ich nicht nur meine Warnung vor dem « Double Dip » zum x-ten Male wiederholt, sondern auch eine Rallye von 10 bis 15% an den markanten Aktienbörsen angekündigt. Es gab zwei Gründe für diese Rallye : Erstens war vor allem der amerikanische Markt « überverkauft », und zweitens hatte ich das Gefühl (das durch vertrauliche Informationen gestärkt wurde), dass die Federal Reserve direkt und indirekt in das Marktgeschehen einschreitet. Greenspan hat natürlich, wie für alles, was er tut, irgendwo eine rechtliche Grundlage, und wie Sie wissen, wurde von Ronald Reagan nach dem Oktober-Crash von 1987 eine « Working Group on Financial Markets » gegründet (auch PPT genannt – Plunge Protection Team) mit dem Ziel die « Integrität, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Fairness der US-Märkte herbeizuführen, um das Vertrauen der Investoren zu bewahren ». Diese « Executive Order No 12631 » könnte dem Hohenpriester aller Blasen die gesetzliche Grundlage liefern, um demnächst von Präsident Bush zum Hohenpriester der Manipulationen befördert zu werden. Sie haben an den Aktienmärkten der letzten Wochen erlebt, was diese Aktivität der Notenbanken bewirkt hat, und es kam zu wilden Kursausschlägen : Am Mittwoch den 24. Juli Dow Jones +6,4%, am Montag 29. 7. +5,4% und Nasdaq 5,8%, der Dax konnte um 7,9% steigen, das war die höchste Zuwachsrate in seiner Geschichte, etc. etc. etc. Natürlich haben die Fondsmanager mitgespielt, schliesslich haben sie seit 1995 die Pawlovschen Reflexe ausgiebig geübt, um sofort die letzten Cashreserven ihrer Fonds in den Markt zu werfen. Schliesslich belebt dies das Geschäft, und die Investmentbanken haben es dringend nötig.

      Am Jahresanfang machte ich hinter der Prognose « Weltwirtschaftskrise II in Sicht ? » noch ein Fragezeichen, das können Sie jetzt streichen. Die Chance für ein Double Dip erhöhten sich mittlerweile laut Stephen Roach von Morgan Stanley auf 65% (CNBC Sendung vom 1.8.) und damit dürfte auch die Erholung der europäischen und japanischen Wirtschaft vorerst reines Wunschdenken sein. Stellen Sie sich darauf ein, es droht die Weltwirtschaftskrise II, und misstrauen Sie Worten eines deutschen Wirtschaftsministers mit dem Namen Müller, der noch Mitte Juli deutlich den Wirtschaftsaufschwung sah und für 2003 ein Wachstum von 3% vorhersagte. (Sie kennen das Volkslied « Das Träumen ist des Müllers Lust ».) Der IFO-Präsident Sinn formulierte es allerdings etwas vorsichtiger (oder war es reiner Zynismus ?) nachdem der IFO-Geschäftsindikator im Juli zum zweiten Male in Folge fiel : « Die Situation japanischer Verhältnisse sei aber noch nicht gegeben ». Sollte er bei der Präsentation das Wörtchen « noch » betont haben, dann war es reiner Zynismus, denn so etwas kann man aus dem geschriebenen Text nicht heraushören. (Mir klingen noch die Worte seines Vorgängers vor 9 Monaten in den Ohren, der von der V-Form der Konjunkturerholung sprach.)

      Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum Alan Greenspan und die Heerschar der Ökonomen in der Welt von einer starken Wirtschaftserholung in Amerika ausgingen, getragen von der Solidität und der Ausgabeneuphorie des US-Konsumenten, der mittlerweile total verschuldet ist und alle historischen Grenzen sprengt. In Amerika hat der durchschnittliche Haushalt 11 Kreditkarten, und 60% der Karteninhaber können ihre monatlichen Rechnungen nicht völlig begleichen. (Der Schuldenstand stieg von knapp 3.000 Dollar 1990 auf jetzt über 8.500 Dollar.)

      Dabei sind die Kreditkarten nur die Spitze des Schulden-Eisbergs. Im Zweiten Quartal 2002 stieg die Verschuldung der US-Haushalte laut Moody’s auf 8 Billionen Dollar, und damit über die Höhe des verfügbaren Einkommens (7,8 Billionen Dollar). Übrigens im Jahre 1982, als der Bullenmarkt begann, lag die Verschuldung unter 80% des Einkommens. Vielleicht ist der amerikanische Konsument weniger unseriös, als wir Europäer glauben. Schliesslich lebt er auch nur einmal und wenn

      der ganze Kreditapparat und das ganze Wirtschaftssystem ihm erlaubt, über seine Verhältnisse zu leben, und darüberhinaus die gesamte westliche Welt ein Grossteil ihres Sparaufkommens nach Amerika zur Finanzierung des Defizites der Leistungsbilanz schickt, läuft der amerikanische Konsument kein allzu grosses Risiko, denn es gibt für ihn Chapter 7 des US Bankruptcy Codes, nachdem der Konsument sich durch Zahlungsunfähigkeit dem Zugriff der Banken entziehen kann (vergleichbar mit dem Chapter 11 für Unternehemen).

      Ausserdem hat George W. Bush bereits die wenigen Monate seiner Amtszeit dazu benutzt , um über Steuersenkungen und drastische Militärausgabenerhöhungen den amerikanischen Haushalt ins Defizit zu führen. Bush schafft also das Triplet : Haushaltsdefizit, Leistungsbilanzdefizit und Riesendefizit im privaten Sektor. Oh weh, wenn da die Immobilienblase platzt, und oder die Kapitalmarktzinsen steigen. Das neue Jahrtausend wird sein erstes grosses Spektakel erleben.

      Folgerung für den Anleger : Halten Sie den Aktienanteil Ihres Portefeuilles weiter tief (30%) und setzen auf Cash, bzw. Triple A Anleihen. Ob derzeit die Aktien wieder « günstig » bewertet sind, kann ich, und ich behaupte niemand, beurteilen, dazu sind die veröffentlichten Zahlen noch nicht vertrauenwürdig genug. Aber der geschickte Anleger kann mit Sicherheit Qualitätsaktien in den kommenden Monaten günstig einkaufen. Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs sieht den Standard & Poors 500 in einer Zwölfmonatsfrist bei 1.300 und Tom Calvin von Crédit Suisse First Boston bei 1.378. Es lachen Ihnen also über 55% Gewinn !

      Meine Grossmutter pflegte zu sagen, wer glaubt wird selig !

      Roland Leuschel



      02.08.2002
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 11:50:52
      Beitrag Nr. 421 ()
      Hier einmal ein paar Vergleichszahlen gegenüber US-Werten.




      Bis vor kurzem konnte man ja noch argumentieren,
      dass eine eindeutig höhere Bewertung des US-Firmen gerechtfertig wäre
      angesichts des Wachstums.

      Was aber geschieht eigentlich,
      wenn nun doch stimmen sollte was letzte Wochen behauptet wurde.
      Also, dass die Zahlen alle geschönt waren
      und in Wirklichkeit Uncel Sam nicht viel besser als die Europäer gewesen ist...;)
      Eigentlich könnten wir dann davon ausgehen,
      dass hier ein paar wirklich fette Brocken vom DOW einen Kopf kürzer gemacht werden.
      Was dann natürlich wiederum die europäischen Werte involvieren würde.

      Wenn Blut fliesst fragt kein Mensch mehr nüchtern nach,
      ob dies denn alles gerechtfertigt wäre....;)
      Naja, wie auch immer.
      Das Jahr wird es uns aufzeigen wo und wann die CEO`s die Zukunft schöner gemalt hatten als nötig.
      Und natürlich steht hier in keinem Zusammenhang,
      dass damit massive Gewinne in Form von Stock-Options geflossen sind...(hihihi..).

      Alles nach Recht&Gesetzt meine Damen und Herren.

      Der oberste Lehnsherr namens Bush
      und sein Knecht Cheney haben schliesslich vorgemacht,
      wie es gehen kann...:laugh:

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 15:55:19
      Beitrag Nr. 422 ()
      Hier einmal ein kleiner Nachtrag,
      bezüglich dem Lehnsherren (Bush)und seinem Knecht (Cheney)...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      DICK CHENEY

      Dick Cheney war ein erfolgreicher Unternehmer, bevor er in der jetzigen Regierung Vizepräsident der Vereinigten Staaten wurde.
      Nun holen den Bush-Adjutanten seine Geschäfte von damals ein.
      Zum einen hat der mächtige Washingtoner Strippenzieher seit Ende Mai mit einem Bilanzskandal

      beim US-Bauunternehmen Haliburton zu kämpfen.

      1995 bis 2000, als Cheney dort Vorstandschef war,

      soll das Unternehmen seinen Umsatz mit zu früh gebuchten Aufträgen um mehr als 200 Millionen Dollar aufgeblasen haben.

      Auch seine exzellenten Kontakte zur Energiebranche machen Cheney zu schaffen.
      Im vergangenen Jahr betätigte sich Bushs Vize etwa als Botschafter in Sachen Enron.
      Bei einem Treffen mit der indischen Oppositionspolitikerin Sonia Gandhi bemühte sich der Vizepräsident,
      64 Millionen Dollar für ein gescheitertes Kraftwerkprojekt einzutreiben -
      eine Gefälligkeit für den größten Wahlspender der Bush-Cheney-Kampagne, monieren Kritiker.

      Nach allem was bisher bekannt ist,
      waren Enron-Manager häufig bei Cheney in Washington zu Gast.
      Anfang des Jahres sollen Lobbyisten des Skandalkonzerns
      bei zahlreichen Sitzungen der Bush-Administration zur künftigen US-Energiepolitik teilgenommen
      und diese in ihrem Sinne beeinflusst haben.
      Die Rechnungsprüfer des amerikanischen Kongresses (GAO)
      haben deshalb von Cheney Unterlagen über seine Treffen mit der Energiebranche angefordert.
      Cheney weigert sich jedoch standhaft,
      Namen oder Details der Sitzungen preiszugeben.

      Zum ersten Mal in der Geschichte hat die GAO nun die Exekutive auf Herausgabe von Informationen verklagt.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 09:02:47
      Beitrag Nr. 423 ()
      Guten Morgen

      Die Wochen fängt ja wieder gut an für die DTE-Shareholder.
      Wenn wundert es bei einem solchen Laden.
      Abrechnungen werden seit Jahren nachweislich falsch erstellt.
      Da ist es auch nicht sehr weit zu anderen Dingen.

      Wo Rauch da ist auch Feuer.
      Hoffentlich wird dieser Augiasstall einmal anständig ausgemistet.
      Besser ist es....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Sonntag 4. August 2002, 17:26 Uhr

      Zeitung: Anwälte stellen Strafanzeige gegen Telekom-Manager

      Wegen Verdachts der Untreue haben zwei Stuttgarter Rechtsanwälte Strafanzeige gegen aktive und ehemalige Spitzenmanager der Deutschen Telekom gestellt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" vorab aus ihrer Montagausgabe berichtete, werfen die Steuerexperten und Wirtschaftsprüfer Mark Binz und Martin Sorg den Telekom-Verantwortlichen von Aufsichtrat und Vorstand vor, durch einen Aktienoptionsplan im Jahr 2001 die Anteilseigner um mindestens 375 Millionen Euro geschädigt zu haben. Die Strafanzeige richte sich unter anderem gegen Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus, gegen den heutigen Vorstandsvorsitzenden Helmut Sihler und gegen den im Juli zurückgetretenen Telekom-Chef Ron Sommer.

      Dem Bericht zufolge geht es um einen so genannten Aktienoptionsplan für den Telekom-Vorstand, auf Grund dessen die Manager im vergangenen Jahr Aktienoptionen im Gesamtwert von einer Milliarde Euro erhalten hatten. Nach Ansicht der Rechtsanwälte ist der Optionsplan fehlerhaft. Zudem seien die Aktionäre, die den Plan auf der Hauptversammlung Ende Mai 2001 auf Empfehlung des Aufsichtsrats genehmigt hatten, von dem Kontrollgremium "grob wahrheitswidrig" über die Konsequenzen informiert worden. Der Vorstand habe gewusst, dass der Optionsplan und die tatsächliche Zuwendung von Optionen "nicht mit den Interessen der Aktionäre vereinbar" gewesen seien, schreibt die Zeitung weiter. Insofern hätten sich beide Gremien der Untreue schuldig gemacht.

      Weiter heißt es laut "SZ" in der Anzeige, die Gewährung der Aktienoption sei "dem Grunde und der Höhe nach unangemessen" gewesen angesichts der Tatsache, dass der Kurs der Telekom-Aktie von seinem Höchststand 103,5 Euro auf 19,1 Euro am Tag des Aufsichtsratsbeschlusses gesunken sei. Es sei unverantwortlich gewesen, den Vorstand für seine "Fehlleistung" auch noch zu belohnen.

      Aktienoptionen sind ein beliebtes Mittel des Leistungsanreizes für leitende Mitarbeiter und der Erfolgs-Honorierung. Sie räumen den Begünstigten die Möglichkeit ein, Anteilsscheine ihres Unternehmens zu einem günstigen Kurs zu erwerben und sie zu einem festgelegten späteren Zeitpunkt wieder zu verkaufen, falls der Aktienkurs bis dahin einen zuvor fixierten Stand erreicht hat. Die Stuttgarter Anwaltskanzlei hatte schon im Fall Mannesmann die Ermittlungen gegen frühere Manager ins Rollen gebracht.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 17:28:00
      Beitrag Nr. 424 ()
      ENRON-ERMITTLUNGEN

      Steuermilliarden für fragwürdige Geschäfte


      Die Untersuchungen der Enron-Pleite fördern immer mehr hässliche Details zu Tage. Der bankrotte Energieriese soll rund sieben Milliarden Dollar an Steuergeldern verschleudert und ausländische Politiker bestochen haben. Auch deutsche Institutionen waren offenbar in das schmutzige Spiel verwickelt.

      New York - Eine der größten Geldquellen des einstigen Energierisen seien die Steuerzahler der USA gewesen, so das Ergebnis einer Studie des Institute for Policy Studies (IPS). Rund vier Milliarden Dollar sollen öffentliche Institutionen der USA in die Auslandsgeschäfte von Enron gepumpt haben, vornehmlich für die Privatisierung der Energiewirtschaft in Entwicklungsländern. Für Projekte wie den Bau einer Pipeline in Bolivien oder die Modernisierung der Wasserversorgung in Ghana habe Enron auch Geld von internationalen und ausländischen Organisationen bekommen - noch mal 3,2 Milliarden Dollar.

      Unter den Förderern von Enron befand sich laut IPS auch die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Den Angaben zufolge profitierte der Energieriese von deutschen Kreditzusagen über rund eine halbe Milliarde Dollar.
      Wie das "Wall Street Journal" am Montag berichtet, ermitteln nun US-Bundesbeamte, ob es bei den internationalen Enron-Geschäften zur Bestechung ausländischer Regierungsbeamte gekommen ist.

      In einigen Ländern seien Aufträge ohne vorherige Ausschreibungen an das texanische Unternehmen gegangen, schreibt die Zeitung. Teils hätten Vermögenswerte auch unter Marktwert den Besitzer gewechselt. Immer wieder seien Vorwürfe von Vetternwirtschaft laut geworden, unter anderem von Seiten der Weltbank. Die internationale Finanzorganisation hat deshalb die Unterstützung mehrerer Enron-Projekte abgebrochen. Im Laufe der Zeit habe es Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit Projekten unter anderem in Ghana, Kolumbien, Nigeria und der Dominikanischen Republik gegeben.

      Die Bestechungsvorwürfe könnten dem "Wall Street Journal" zufolge die internationalen Geschäfte des Energiehändlers tiefer in den Enron-Skandal hineinziehen. Diese Sparten liefen unter dem gemeinsamen Namen Enron Global Services und beinhalteten einige der noch verbliebenen Vermögenswerte. Die Auslandsgesellschaften wurden vor dem Konkurs von Enron aus dem Unternehmen herausgelöst und fallen deshalb nicht unter Gläubigerschutz.
      Nach Ansicht der IPS-Experten kommt die strafrechtliche Verfolgung der Enron-Machenschaften reichlich spät: "Solange Enron nur im Ausland Schaden anrichtete, bewerteten das die staatlichen Stellen als gut für die USA", sagt Daphne Wysham, Co-Autorin der IPS-Studie. "Erst als sich die Gier der Enron-Manager auch hier zu Lande auswirkte, wurde daraus ein Skandal."

      Die Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass sich die staatlich geförderten Entwicklungsprojekte zumeist negativ für die jeweilige Bevölkerung des Landes ausgewirkt haben. Als Beispiel wird Panama angeführt. Ein Jahr nachdem Enron die staatlichen Elektrizitätswerke übernommen hatte, seien dort die Strompreise so stark gestiegen, dass die Menschen in Panama City deshalb auf den Straßen protestiert hätten.

      Der einst weltgrößte Energiehändler Enron war im Dezember in der bis dahin größten Firmenpleite der USA zusammengebrochen. Der Konzern hatte über Jahre hinweg Verbindlichkeiten in einem Gewirr von Partnerfirmen versteckt und die Umsätze durch Bilanzmanipulationen künstlich in die Höhe getrieben.

      Carsten Matthäus
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 17:43:47
      Beitrag Nr. 425 ()
      Pfui Deibel kann da Motzke nur sagen.
      Bevor ich ein solch opportunistisches Affenarsch wie der gute Gordon und Master Tilney werde,
      gehe ich lieber richtig arbeiten.

      Ich kann nur hoffen, dass einige dieser Wall-Street-Boys so tief als möglich ins Loch gesteckt werden.
      Am besten so tief dass sie keiner mehr finden kann.
      Als ob diese Schweine schon vorher keine Millionen von Dollars jährlich einstecken durften,
      wurde noch weiter betrogen,
      als der Kahn schon am absaufen war.

      Hier geht es nicht um ein paar Jungmanager, welche eine zweite Jacht haben wollen,
      sondern um Angestellte, welche über jede Leiche gehen würden
      um zum Ziel zu kommen...:rolleyes:

      Jedenfalls werden wir die nächsten Monate noch so manche Hiobsbotschaft aus Wall-Street bekommen...;)



      ENRON-NACHSPIEL

      Wie Merrill Lynch seinen Großkunden pflegte

      Um seinen Kunden entgegenzukommen, hat das Investmenthaus Merrill Lynch offenbar unbequeme Mitarbeiter abgezogen. Kaufempfehlungen bekam der Energieriese praktisch auf Bestellung.

      Seine Expertise beförderte John Olson geradewegs in die Arbeitslosigkeit. Nach eingehender Prüfung war der Merrill-Lynch-Analyst zu dem Schluss gekommen, dass die Aktie des Energie-Händlers Enron nicht mehr zum Kauf empfohlen werden konnte. Er telefonierte mit seinen besten Kunden und riet ihnen von einem Einstieg ab. "Halten", empfahl Olson in seiner Aktien-Analyse - "Verkaufen" wäre wohl ehrlicher gewesen, aber schließlich war Enron ein guter Kunde.

      Doch der gute Kunde aus Texas verlangte offenbar mehr. Das jedenfalls geht aus den Unterlagen hervor, die der Senatsausschuss zur Durchleuchtung der Enron-Banken-Connection bislang gesichtet hat. Bisher hatten die Verantwortlichen des renommierten Investmenthauses immer energisch bestritten, dass eine Verbindung zwischen Analysteneinstufungen für Enron und dem Versuch, mit Enron anderweitig ins Geschäft zu kommen, bestand. Trotzdem hatten die Mitglieder des Gremiums wohl mit einigen Absprachen hinter verschlossenen Türen gerechnet, als sie ihre Arbeit aufnahmen. Doch was sie zu Tage förderten, verschlug ihnen die Sprache.

      Die Expertise, die Olson seinen Job kostete, datiert vom Sommer 1998, als noch niemand mit einer Schieflage des Energie-Händlers rechnete. Offenbar waren sich die Enron-Verantwortlichen nicht zu schade, nach der Herabstufung direkt bei Merrill Lynch zu intervenieren. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, machten sie sogar die künftigen Geschäftsbeziehungen beider Unternehmen von einer gefälligeren Einstufung abhängig.

      Die Merrill-Lynch-Manger Rick Gordon und Schuyler Tilney reagierten ganz im Sinne ihrer Geschäftspartner. Sie schrieben einen Brandbrief an den damaligen Merrill Lynch-Präsidenten Herbert Allison, in dem sie Olson direkt für ein geplatztes Geschäft mit Enron verantwortlich machten. Nur Olsons Verhalten sei es zuzuschreiben, dass das Verhältnis zu Enron bereits über einen längeren Zeitraum hinweg sehr angespannt gewesen sei. "Herr Olson hat sich nicht gerade als Unterstützer von Enron hervorgetan, obwohl das Unternehmen zu den größten und erfolgreichsten in den Vereinigten Staaten gehört", schrieben die Merrill-Lynch-Manager.

      Gordon und Tilney monierten außerdem, dass Olson sich des öfteren durch kritische Bemerkungen auf Analystenkonferenzen hervorgetan habe. Und das sogar in Anwesenheit von Enrons Top-Managern Jeffrey Skilling und Kenneth Lay.

      Das Memo verfehlte seine Wirkung nicht. Im August 1998 verließ Olson das Investmenthaus und suchte sich einen neuen Job. An seine Stelle kam ein anderer Analyst, der Enron wenige Monate später wieder mit den besten Kauf-Empfehlungen versah.

      In einer E-Mails berichtete Tilney seinem Chef Allison im Januar 1999 über die neue Sachlage: "Was unser Verhältnis zu Enron betrifft, will ich über die neueste Entwicklung berichten, seitdem Sie mit Kenneth Lay gesprochen haben. Es ist klar, dass Ihre verantwortungsvolle Initiative von den Verantwortlichen bei Enron mit großer Zufriedenheit aufgenommen worden ist.

      Die Animositäten konnten im Laufe der vergangenen Monaten vollständig überwunden werden".
      Tatsächlich zeigten sich die Enron-Verantwortlichen sehr zufrieden mit dem Kurswechsel des Investmenthauses. Experten schätzen, dass Merrill Lynch in den folgenden Jahren durch die Geschäfte mit dem Energie-Händler mindestens 45 Millionen Dollar allein an Gebühren kassiert hat.

      von Michael Kröger
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 18:15:25
      Beitrag Nr. 426 ()
      Hi Motzke,

      ist schon klar dass diverse Grosse eine sehr kreative Buchführung haben und eigendlich schon immer hatten.

      Aber das Niveau der Kurse von Firmen, die nicht im Index sind, ist mittlerweile recht niedrig. Und genau wie es eine Übertreibung nach oben gab, wird jetzt nach unten übertrieben. Wohlgemerkt, ich rede nicht von Index-Firmen.

      Im IT-Services des NM (es gibt ihn noch ;) ) liegt die Bewertung der Firmen, die regelmäßig Gewinne in den Vorjahren hatten und in 2002 ebenfalls haben werden im Schnitt etwa bei KGV 10-12.
      Teils bei 6-7 (siehe PSB), manche auch bei ca. 15-20 (siehe Beko oder IDS). Dann gibts noch die Turnarounder wie Cenit, die 2001 erstmalig nach 12 Jahren Verlust gemacht haben und drauf und dran sind in 2002 wieder ausgeglichen bis leicht plus zu sein.

      Und es ist mir schnurzegal was da so manche Grosse machen. Wenn der NM50er Index abschmiert weil zu hohe Bewertungen drin sind oder der All-Index abschmiert, weil sich da Firmen tummeln, die noch nie Gewinne gemacht haben. Es gibt sie, in ihrem Segment erfolgreiche Firmen, die teils echte und nicht selbsternannte Marktführer sind. Auch diese haben es jetzt schwer und machen trotzdem Gewinne oder legen ein ausgeglichenes Ergebnis vor. Die kleineren Konkurrenten gehen langsam pleite und sie werden stärker.

      Ich wette mit Ihnen um ne Flasche Schampus, dass einige dieser Firmen in 3 Jahren eine Bewertung haben, die ein mehrfaches der jetzigen ist.

      Die Mär vom Bullen, son quatsch. Soll das heissen, Bulle = alles kaufen? Stockpicking ist angesagt und es gibt einfach klasse Firmen für ein Butterbrot. Man muss sie nur finden. Und das ist momentan nu nicht ganz so schwierig, weil alle verprügelt sind. Nur Zeit sollte man mitbringen.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 21:55:38
      Beitrag Nr. 427 ()
      Guten Abend, liebe Aktionäre

      Es scheint, dass die Nerven bei unseren amerikanischen Freunden heute ein wenig blank liegen.

      Und plötzlich sind Diskussionen statthaft,
      welche vor wenigen Monaten noch als Sakrileg wider des amerikanischen Wachstumstraums gegeisselt worden wären...;)

      Motzke könnte wetten, dass sogar der alte Greenspan bei CEO John Chambers anruft,
      um die Zahlen vorab zu erfahren.

      Um mit diesem Wissen sein Plunge Protektion Team in Alarmbereitschaft zu versetzen..:rolleyes:
      Wenn ich den heutigen Kurs von CSCO heute betrachte, scheint mir diese Hoffnung allerdings sehr sehr trügerisch...

      Das kann noch eine böse Woche werden, liebe Investoren.
      Allerdings gehe ich ja immer noch davon aus,
      dass hier alle unsere vielgesprochene SL-Strategie einhalten....;)

      kind regards

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Der "Spinner" erhält Beifall

      Von Carsten Volkery, New York

      Stephen Roach, als Pessimist verschrien, hat Oberwasser.
      Die Erholung im Dow Jones ist gestoppt. Anleger fürchten den erneuten Rückfall in die Rezession.
      Und Notenbankchef Greenspan droht ein peinliches Eingeständnis.



      New York - Der Chef-Volkswirt von Morgan Stanley, Stephen Roach, hat im Januar den "Double Dip" vorhergesagt. In diesen Tagen erhält er süße Genugtuung: "Spinner" hatten die Kollegen ihn genannt, und ihn behandelt, als sei er völlig durchgeknallt. Nie im Leben werde die US-Wirtschaft nochmals in die Rezession abtauchen, hatten sie Anfang des Jahres gesagt. Alle Daumen wiesen nach oben:

      vier Prozent Wachstum für 2002 - mindestens. :laugh:

      Jetzt ist der Begriff "Double Dip" plötzlich in aller Munde. Roach ist weiterhin der radikalste Pessimist - auf der Morgan-Stanley-Webseite beziffert er die Wahrscheinlichkeit des Dips auf 66 Prozent. Doch auch andere wollen den Rückfall in die Rezession nicht mehr ausschließen.

      Erst vier, dann drei, dann zwei Prozent ;)

      Nachdem vergangene Woche fast alle Konjunkturdaten weit unter den Erwartungen blieben, schrauben die Wall-Street-Ökonomen ihre Erwartungen für die zweite Jahreshälfte zurück. Zwei Prozent Wachstum, vielleicht drei, so heißt es kleinlaut.

      Auch die Börsen sind wieder auf Tauchstation: Der Dow Jones, am Montag mit einer kraftvollen 5,4-Prozent-Rallye gestartet, konnte die Woche gerade so im Plus beenden (0,6 Prozent). Der Nasdaq Composite verlor weitere 1,2 Prozent und notiert nur noch 18 Punkte über dem Tief vom 23. Juli. "Die Märkte könnten erneut ihre Tiefs testen", warnt Stan Shipley von Merrill Lynch.

      Die Konjunkturdaten waren ein echter Dämpfer, eine Konfrontation mit der Realität. Roach gibt sich abgeklärt-cool ("Die Richtung der Revision war kaum ein Schocker -doch die meisten Beobachter zeigen Nerven: "Wir fühlen uns, als wäre Benzin auf den Boden gekippt worden, und es fehlt nicht viel, um es anzuzünden", sagt James Glassman, Ökonom bei JP Morgan Chase.

      Aufschwung ohne Jobs und Wachstum?

      Die Optimisten sind still geworden, die ersten Vergleiche mit 2001 werden gezogen. Damals hätten auch alle den Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte vorhergesagt, sagt Sam Stovall von Standard & Poor`s. Stattdessen kam der 11. September.

      Vergangene Woche brachte eine wichtige Gewissheit: 2001 war ein Rezessionsjahr - definitiv. Die Wirtschaft ist neun Monate lang geschrumpft, statt drei, wie bisher angenommen.

      Nur 6000 neue Jobs im Juli

      Und nun, was ist das für ein merkwürdiger Aufschwung? Schlappe 6000 Jobs wurden im Juli geschaffen. Im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaft um 1,1 Prozent. Das liegt weit unter dem historischen Durchschnitt: Roach zufolge expandierte die Konjunktur um 5,6 Prozent im dritten Quartal vergangener Aufschwünge.

      Roach meint, ein bis zwei Prozent Wachstum könne man im US-Fall nicht Wachstum nennen, es handele sich vielmehr um Stagnation. In diesem Zustand "braucht es nicht viel, um die Wirtschaft in die Rezession zu stürzen", schreibt der meinungsfreudige Ökonom. Eine Runde neuer Massenentlassungen oder

      ein Rückgang der Immobilienpreise würden schon genügen.

      Cisco-Zahlen am Dienstag nach Börsenschluss

      Diese Woche werden keine wichtigen Daten bekannt gegeben, die den Double-Dip oder ein anderes Szenario unterstützen könnten. Börsianer haben jedoch nicht viel Hoffnung. "Wir werden die Woche auf einer schiefen Note beginnen", fürchtet Hugh Johnson, Investment-Chef bei First Albany.

      Am Dienstag nach Börsenschluss gibt Cisco Systems die Zahlen für das vierte Quartal bekannt. Das Geschäftsjahr des Netzwerk-Spezialisten endete am 28. Juli. Analysten erwarten einen Gewinn von 12 Cents pro Aktie - zehn Cents mehr als im Vorjahr.

      Ruf nach weiterer Zinssenkung

      Cisco wird wahrscheinlich einen leichten Umsatzanstieg für das laufende Quartal ankündigen. Der Netzwerke-Riese hat die IT-Krise relativ unbeschädigt überstanden, und wie andere Tech-Marktführer (Microsoft, Intel) sitzt Cisco auf einem Riesenberg an Cash-Reserven: 21 Milliarden Dollar waren es bei der letzten Zählung. Unternehmenschef John Chambers kann daher zuversichtlich in die Zukunft blicken.

      Doch keine Quartalszahl wird die Konjunkturängste der Börsianer zerstreuen können. Dass Roach mit seinen Szenarien nicht mehr allein ist, zeigt schon die plötzlich aufgeflammte Debatte über eine Leitzinssenkung der Federal Reserve. Vor wenigen Monaten noch wurde über eine Zinserhöhung spekuliert (ein typischer "Beweis" für den Aufschwung), jetzt halten viele Beobachter eine Senkung für so gut wie sicher. Der Leitzinssatz liegt bereits bei 1,75 Prozent - so tief wie seit 40 Jahren nicht mehr.

      Greenspan unter Druck

      Die Futures-Märkte rechnen mit einer Senkung spätestens im September, zu 39 Prozent auch schon beim nächsten Treffen des Offenmarktausschusses am 13. August. Sollte die Fed tatsächlich senken, dann wahrscheinlich radikal: Die Deutsche Bank erwartet mindestens eine Senkung von 50 Basispunkten, Goldman Sachs sogar 75 Basispunkte vor Jahresende.

      Es wäre ein weiterer Glaubwürdigkeitsverlust für den Großen Chairman Alan Greenspan. Der Fed-Chef hatte noch Mitte Juli vor dem Kongress ein rosiges Bild von der US-Wirtschaft gemalt. Eine Zinssenkung wäre das Eingeständnis eines Fehlurteils.

      Und Roach? Der spinnt schon an seinem nächsten Coup. In der Rezessionsgeschichte, bemerkt er, habe es nicht nur Double-Dips gegeben. Schon mal was vom Triple-Dip gehört?

      (manager-magazin 05.08.02)
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:06:14
      Beitrag Nr. 428 ()
      @Guten Abend schlufti...

      Der Titel ist als Kontra-Indikator bezüglich der ganzen Banken,- Analysten,- Volkswirte zu sehen,
      die dem gemeinen Anleger seit Jahresanfang eine starke Konjunkturlokomotive an die Wand malen,
      welche mit einer satten Ralley einher geht...;)

      Da warten einige wohl immer noch vergeblich darauf...(hihihi..).
      Tja, wer da vor Monaten auf Motzke hörte und schön in Cash gegangen ist,
      kann doch nun wirklich nicht klagen oder....

      Und ja, es gibt die von Ihnen gepriesenen Werte, schlufti.
      Und natürlich ist immer Stockpicking angesagt.

      Keine Rede.

      Aber genau hier trennt sich ja zu Recht die Spreu vom Weizen.

      Da müssen all die Frischlinge selbst durch, mein Freund.
      Denn hier ist mitnichten ein "Dausender-Werte-Thread",
      sondern ein sehr unspektakulärer Thread über gewisse Realitäten,
      welche auf Dauer ganz gewiss all die verbreiteten Lügen der New York Mafia einholen werden....;)

      Ich wünsche Ihnen beim Picking viel Glück

      und verbleibe wie immer

      mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:23:47
      Beitrag Nr. 429 ()
      Den hier nehmen wir nochmals rein.
      Der letzte Absatz sollte einem sensiblen Investor eine Gänsehaut bereiten.
      Motzke behauptet nicht, dass wir morgen ein solches Szenario erleben werden.
      Aber jeder Investor hat die Pflicht seine Einlagen mit seinem Leben zu verteidigen.

      Bis zum heutigen Tage fand dies oft sehr unzureichend statt.
      So mancher sollte doch besser einmal ein wenig mehr Paranoia entwickeln.
      Mit Paranoia meine ich aber ganz bestimmt nicht, in Panik zu handeln.
      Damit meine ich, dass zumindest theoretisch ein Worst-Case-Szenario durchgespielt werden sollte,
      bei dem die eine oder andere Reaktion durchgespielt werden kann.

      Denn eines sollten die meisten nicht vergessen.

      Die meisten Menschen reagieren auf vorbereitete Dinge weniger emotional,
      als wenn sie wirklich kalt erwischt werden....;)

      +++++++++++++++++++++++++++

      US-Rentner gehen zurück an die Arbeit

      Börsencrash vernichtet die Altersvorsorge von Millionen amerikanischen Senioren - Nur die Aktienhändler machten Gewinn

      - Von LORENZ KUMMER, Washington -

      Jim und Jane Pringle hatten ihren Ruhestand sorgfältig geplant. Die beiden Werbeprofis verkauften im Januar 2000 ihre Agentur in Atlanta, investierten den grössten Teil des Erlöses in Aktien und zogen nach South Carolina um, wo sie ihr Traumhaus am Strand bauten. Ihr Einkommen, so dachten sie, würde in Zukunft dank steigender Aktienkurse kräftig sprießen. Doch heute sieht alles ganz anders aus: Der Börsencrash hat 75 Prozent ihrer Ersparnisse ausradiert und die Pringles zu einer radikalen Änderung ihrer Pläne gezwungen.

      "Wir haben alle geplanten Ferienreisen auf unbestimmte Zeit verschoben, eine zweite Hypothek auf unser Haus aufgenommen, eine neue Werbeagentur gegründet und wieder zu arbeiten begonnen", fasst der 63-jährige Jim Pringle die Lage zusammen. Mit seinem Schicksal steht das Ehepaar keineswegs alleine da. Der kränkelnde Aktienmarkt der letzten zwei Jahre, vor allem aber der Crash der vergangenen paar Wochen, haben Millionen von älteren Amerikanern die Aussicht auf den erhofften geruhsamen Ruhestand geraubt.

      Der wichtigste Grund für den Unruhestand der Senioren ist ein fundamentaler Wechsel in der beruflichen Vorsorge während der letzten 20 Jahre. Viele Arbeitnehmer haben ihre früheren Sparpläne, die sich an einer fixen, vom Arbeitgeber garantierten Rente orientierten, gegen vermeintlich attraktivere, so genannte "401k-Pläne" eingetauscht (der Name stammt vom entsprechenden Abschnitt im Steuergesetz). Diese erlauben selbst gewählte monatliche Beiträge in Aktienfonds, die vom Arbeitgeber mit finanziert werden. Der eingezahlte Betrag kann von den Steuern abgesetzt werden.

      Gut 45 Millionen Arbeitnehmer investieren inzwischen einen Teil ihres monatlichen Lohnes in Aktien. Solange deren Kurse ständig stiegen, ging dies gut. Manche Investoren liessen sich aber vom Boom zu gefährlichen Risiken verleiten und legten fast all ihr Geld in Aktien an - zumeist in jenen des eigenen Arbeitgebers. Die Beispiele von Enron oder Worldcom zeigen, wohin dies führte: Der Bankrott der beiden Firmen kostete nicht nur zehntausende von Angestellten den Job. Viele von ihnen verloren obendrein auch den grössten Teil ihrer Pensionen.

      Der Börsencrash hat aber auch jene Arbeitnehmer hart getroffen, die ihre Aktiendepots gut mischten und in den empfohlenen breit gefächerten Fonds investiert haben. Der 63-jährige New Yorker Professor John Saxman wollte sich eigentlich in zwei Jahren zur Ruhe setzen. "Wenn ich die Quartalsauszüge meines Rentenplans sehe, wird mir klar, dass dies nicht möglich sein wird", erläutert der Verhaltensforscher seine Situation. Nun werde er wohl noch einige Zeit weiterarbeiten müssen, "vielleicht fünf Jahre oder so".

      Immer mehr Amerikaner müssen auch wie Jim und Jane Pringle aus dem Ruhestand in die Arbeitswelt zurückkehren, um die herben Verluste in ihren Sparplänen zu kompensieren. Die Effekte der verschobenen oder bereits wieder aufgehobenen Pensionierung sind inzwischen am Arbeitsmarkt deutlich zu sehen. Nach Angaben des Arbeitsministeriums ist in den letzten zwölf Monaten die Zahl der über 55-jährigen Arbeitnehmer um 1,6 Millionen oder 8,4 Prozent gewachsen. Bei allen anderen Altersgruppen waren dagegen Rückgänge zu verzeichnen.

      Rentenexperten befürchten, die Lage werde gar noch schlimmer werden. "Der Wechsel von den garantierten Renten zu den 401k-Plänen ist der grösste Finanzschwindel aller Zeiten", mahnt der Buchautor William Wolman. Profitiert hätten davon lediglich die Aktienhändler. Trotzdem halten die meisten Arbeitnehmer eisern an ihren Rentenplänen und an ihren monatlichen Zahlungen fest. "Ich habe keine einzige Aktie verkauft, sagt etwa Ed Stokic aus dem Washingtoner Vorort Bethesda, obschon die Aktien des Art Directors von Disney die Hälfte ihres Wertes verloren haben.

      Bisher sind erst zwei Prozent des Aktienkapitals aus 401k-Konten abgeflossen, 85 Prozent aller Inhaber haben laut Informationen des Zentrums für Rentenforschung während des Crashs keine einzige Transaktion getätigt. Die knapp zwei Billionen Dollar, die inzwischen in Rentensparplänen liegen, haben damit einen noch schlimmeren Absturz der Börse verhindert. Die Frage ist nur, wie lange die Masse der Investoren der Zerstörung ihrer Pensionen noch tatenlos zusehen wird. "Wenn die nächsten 90 Tage gleich sind wie die letzten", sagt der Betriebswirt Robert Barbera von der Investmentfirma Hoenig & Co., "dann sehe ich rabenschwarz".
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:32:34
      Beitrag Nr. 430 ()
      Mein lieber Scholli....

      Jetzt aber mal Augen auf im Strassenverkehr, liebe Investoren...!!



      Da fängt ja selbst Motzke bald zu heulen an.....

      Da scheint bei einigen durchgesickert zu sein,
      dass die CSCO-Revenues morgen ein wenig rüde ausfallen werden.

      Immer vorausgesetzt, Chambers bleibt auch nur annähernd bei der Wahrheit.

      Glaube ich zwar nicht, aber wir werden sehen.

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:39:02
      Beitrag Nr. 431 ()
      #430

      Bevor hier ein Missverständnis entstehen kann.

      Beim letzten Posting meinte ich,
      dass ich nicht daran glaube,
      dass CSCO-CEO-Chambers die ganze Wahrheit sagt,
      bezüglich der Revenues...

      Die Cisco-Zahlen müssen einfach schlecht werden.
      Die haben schon beim letzten mal das schlimmste unter den Teppich gekehrt.

      Und je länger die so weiter machen,
      umso schlimmer wird diese Kiste.

      Denn auch Chambers muss diesen Wisch von W.Bush eines Tages unterschreiben.

      Und wenn raus kommt,
      dass er gelogen hat,
      dann gnade im Gott...:rolleyes:

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 23:12:08
      Beitrag Nr. 432 ()
      FÜNF-PROZENT-VERLUST

      Was vom Dax übrig blieb

      Wieder einmal gibt es in Frankfurt kein Halten mehr.
      Nach weiteren Hiobsbotschaften aus den USA wenden sich selbst standhafte Anleger ab.
      Zu allem Überfluss äußern nun Experten auch noch Zweifel an der Verlässlichkeit der amerikanischen Konjunkturstatistik.

      Frankfurt am Main - Der Deutsche Aktienindex Dax verlor bis zum Abend 5,5 Prozent auf 3338 Punkte, während der Nemax 50 um 6,7 Prozent auf ein Allzeittief bei 483 Punkten nachgab. Der MDax der mittelgroßen Aktiengesellschaften fiel um 2,8 Prozent auf 3306 Punkte.

      "Es fehlt jeglicher Impuls, Aktien zu kaufen", sagte ein Wertpapierhändler in Frankfurt. Zudem sei eine Reihe von Dax-Werten charttechnisch angeschlagen.

      "Da ist noch viel Luft nach unten."

      Auf den Verkaufslisten standen Aktien von Epcos und Fresenius Medical Care ganz oben. Die Titel fielen auf mehrjährige Tiefstände. Neben der Gewinnwarnung in der vergangenen Woche geriet die Fresenius-Aktie Händlern zufolge unter Druck, nachdem Anleger über den Rauswurf aus dem Dax spekuliert hatten.

      Begrenzte Fluchtmöglichkeiten

      Auch hart gesottene Privatanleger, die bisher noch nicht verkauft haben, wollen offenbar schnellstens raus aus dem Markt.

      Große Fonds verzeichnen seit Wochen enorm hohe Mittelabflüsse, weil Investoren reihenweise ihre Anteile verkaufen.
      Doch nicht nur die Krise am Aktienmarkt hat bei Anlegern zu einer tiefen Verunsicherung geführt.
      Auch andere bisher sicher geglaubte Anlageformen wie die gute alte Lebensversicherung gelten neuerdings als Wackelkandidaten.

      "Den Versicherern geht es so schlecht wie nie zuvor", beschreibt Manfred Poweleit vom Rating-Spezialisten map-report die Situation. Konnten die Unternehmen während des Aktienbooms noch mit hohen Renditen locken, wird jetzt kräftig zurückgerudert:

      "Wir müssen und davon verabschieden, dass eine Lebensversicherung immer risikolose 7,5 Prozent bringt",

      meint Reiner Will vom Branchenbeobachter Assekurata. Für realistisch halten Experten einen Wert um die fünf Prozent. Das entspräche ungefähr dem aktuellen Zinssatz für langfristige festverzinsliche Anleihen. Letztere halten viele Experten neben Geldmarktkonten für eine der wenigen Anlageformen, die wenigsten ein paar Prozent sichere Rendite garantiert.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 23:18:47
      Beitrag Nr. 433 ()
      Und mit diesem Gute-Nacht-Bericht für die letzten verbliebenen Bullen,
      wollen wir nun in den wohlverdienten Schlaf sinken.
      Wenn ich voll investiert wäre,
      würde ich mir aber heute Nacht
      schon den einen oder anderen Gedanken über mein Depot machen.

      Ist Motzke aber Gott sei Dank nicht.
      Ich werde den Schlaf des Gerechten und Davongekommenen schlafen, liebe Freunde...:laugh:

      Gut`s Nächt´le

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dunkle Wolken über Amerika

      Nach weiteren schwachen US-Konjunkturdaten hat die Wall Street die zunächst geringen Verluste ausgebaut. Der Einkaufsmanagerindex ISM für den Dienstleistungssektor war im Juli stärker als von den Volkswirten erwartet gefallen. Der Dow Jones baute seine Verluste auf 2,1 Prozent bei 8141 Punkten aus. Nach einem Abschlag um weitere 2,9 Prozent wurde der Nasdaq-100-Index mit 866 Zählern berechnet.

      Experten wie Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley, halten einen so genannten double dip - ein erneutes Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession - für wahrscheinlicher als noch vor einigen Wochen. Roach sagte dem "Handelsblatt", die USA stünden "am Abgrund eines neuen Abschwungs".

      Börse zweifelt an US-Statistiken

      Nach den jüngsten Bilanzmanipulationen bei US-Konzernen werden auch die Konjunkturzahlen der weltgrößten Volkswirtschaft von Experten zunehmend in Zweifel gezogen. Anlass für die Spekulationen um die Glaubwürdigkeit der US-Statistik sind die jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt, die am vergangenen Mittwoch deutlich für das vergangene Jahr und das erste Quartal 2002 nach unten revidiert wurden. Auch bei den am Freitag zu Veröffentlichung anstehenden Zahlen zur Produktivität im zweiten Quartal sind nach Einschätzungen von Volkswirten wieder Revisionen zu erwarten.
      So korrigierte die US-Statistikbehörde das Wirtschaftswachstum für das Jahr 2001 von 1,2 Prozent auf 0,3 Prozent nach unten. Auch das Wachstum für das erste Quartal 2002 wurde von 6,1 Prozent auf fünf Prozent nach unten revidiert. Zudem war nicht nur das reale Wirtschaftswachstum im Jahr 2001, sondern auch das nominale Wachstum betroffen. Es wurde also nicht nur der so genannte BIP-Deflator nach unten revidiert, sondern auch die gesamtwirtschaftliche Leistung der USA war geringer als bisher angenommen.

      Zahlen mit Geschmäckle

      "Ich halte die US-Konjunkturzahlen nicht für vertrauenswürdig", ..........:eek:

      sagte Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. Es sei auffällig, dass die wesentlichen US-Wirtschaftsindikatoren im Nachhinein massiven Revisionen unterliegen, die ein sehr viel nüchterneres Bild der US-Wirtschaft zeichnen als die aktuell veröffentlichten Daten.

      Diese Entwicklung sei seit 24 Monaten sehr ausgeprägt. Bereits bei der "Benchmark Revision" des vergangenen Jahres seien die Wachstumsdaten für die Jahre 1997 bis 2000 deutlich revidiert worden. Insgesamt erinnere die Revision der makroökonomische Daten sehr stark an das Problem der Unternehmensdaten in den USA. Ein fader Beigeschmack sei bei dieser Informationspolitik gegeben, sagte Hellmeyer. Sie könne nicht gerade als vertrauensfördernd bezeichnet werden.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 23:43:29
      Beitrag Nr. 434 ()
      #429
      hallo herr.motzki,
      wäre schön, wenn du das datum des erscheinens den jeweiligen artikeln beifügen könntest. dieser ist schon älter. da die presse nie objektiv ist, sondern fast immer den einflüssen des sentiments erliegt, sollte man wissen, wann was erschien. dreht die stimmung plötzlich, haben mr und mrs pringle ebenso plötzlich wieder hoffnung und bauen an ;)
      nix für ungut, und hab dank für deine infos
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 00:35:23
      Beitrag Nr. 435 ()
      "Und mit diesem Gute-Nacht-Bericht für die letzten verbliebenen Bullen,
      wollen wir nun in den wohlverdienten Schlaf sinken.
      Wenn ich voll investiert wäre,
      würde ich mir aber heute Nacht
      schon den einen oder anderen Gedanken über mein Depot machen.

      Ist Motzke aber Gott sei Dank nicht.
      Ich werde den Schlaf des Gerechten und Davongekommenen schlafen, liebe Freunde...:laugh: "

      ---------------------------

      Das ist jetzt aber gemein für die Bullen. :(
      Sie waren auch mal einer zur falschen Zeit. ;)
      Ich natürlich auch, aber es klingt oben etwas nach
      Schadenfreude.:(

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 09:27:09
      Beitrag Nr. 436 ()
      @Hallo Cabinda

      Werde ich machen.
      Danke für den Hinweis.
      Aber Sie wissen ja wie dies ist.
      In der Eile vergisst man hin und wieder gewisse Dinge.
      Bestimmt kein Vorsatz.
      Aber auch meine Zeit ist endlich.
      Ich muss nebenher noch ein grosses Netzwerk betreuen, meine Liebe.
      Da muss das ebend hin und wieder eins-fix-drei gehen...;)

      @Hallo Atze.

      Und ob ich einer zur falschen Zeit gewesen bin.
      Und nicht zu wenig...:rolleyes:
      Aber jeder der meine Threads liest weiss,
      dass auch Motzke mehr als einmal übel auf die Fresse gefallen ist..(hihihi..).

      Eigentlich ist der Hinweis eher für Anleger,
      welche wegen einem positiven Tag gleich wieder "Dausend" schreien.
      So gesehen letzte Woche an diesem Thread.
      Die Hausse nährt die Hausse...:laugh:

      Und ja, es scheint wirklich als wäre hier ein wenig Häme dabei.
      Das ist weniger schlimm gemeint als es sich anhört.
      Aber mitunter müssen Sie eine wenig überspitzt schreiben oder schwadronieren.
      Ich möchte so darauf hinweisen,
      dass es jetzt wohl erst mal nix ist mit Powertrading, usw...!

      Und wenn jemand auf diese Art&Weise auf ein zu schnelles Gejohle bezüglich Ralley hingewiesen wird,
      kann dies meiner Ansicht nach nicht sehr schaden.

      Da musste ich auch durch.

      Und geschadet hat es mir bestimmt nicht.
      Davon abgesehen sind Realitäten auf dem Parkett im Moment eben ein wenig rüde.

      Ja und..?

      Das Leben ist kein Wunschkonzert
      und dieser Thread schon gar nicht.

      Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich mich bestimmt nicht über all die Buchverluste der Anleger freue.
      Aber viele sind nun wirklich nicht völlig schuldlos an ihrem Dilemma...;)

      Mit der richtigen Strategie kann man doch verhindern das alle Dämme brechen.

      Und ich habe wirklich nicht mit jedem Anleger Mitleid, alter Freund.

      Manche müssen nochmals so richtig auf die Fresse fallen
      bis sie verstehen in welchem Spiel sie sich befinden.

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 09:54:17
      Beitrag Nr. 437 ()
      "Aber viele sind nun wirklich nicht völlig schuldlos an ihrem Dilemma"

      Hallo Herr Motzki,:)
      der obige Kommentar stimmt allerdings. :laugh:
      Die Realitäten wurden in diesem Thread wirklich genug aufgezeigt.:eek:

      Die Börse scheint ein Double Dip einzupreisen :eek:, was viele Dauer-Bullen ja nicht wahrhaben wollten. ;)

      Hoffentlich wird´s kein Triple-Dip.:cry:

      Mr. Stephen Roach hat diesen Ausdruck schon mal ausgebuddelt. ;)

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 19:01:09
      Beitrag Nr. 438 ()
      Guten Abend liebe Investoren..

      Ich wollte einmal in eigener Sache werben.
      Mein Kollege Lasseman und ich haben jetzt die Bundesliga-Tipprunde 2002/03 eröffnet.

      Wie angekündigt können sich jetzt alle Interessierten anmelden.

      Thread: BuLi-Tipprunde Saison 2002/2003 - Fun Begleitthread!


      Deshalb hier einmal das Einführungs-Posting vom Spielleiter unserer Runde...

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Hi,

      jetzt ist es endlich soweit. Nachdem wir ja fast WM-süchtig waren , können wir jetzt mit der vereinbarten BuLi-Tipprunde loslegen.

      Nach der spassigen WM-Tipprunde bei WO dieses Mal mittels Web-Plattform. Aufgrund des hohen Pflegeaufwands bei manueller Zählung haben Herr Motzki und ich entschieden, dass wir die eigentliche Zählung vollautomatisiert laufen lassen. Dadurch können wir sicherstellen, dass alle Tipps immer richtig berücksichtigt werden, alle Punkte ordentlich gezählt werden und immer schön aktualisiert in einer Rangliste erscheinen

      Die Web-Plattform:


      Die Teilnehmer:

      Alle, die 1 Jahr lang durchhalten! VIP-Plätze haben allerdings alle WOler, die bei KK`s Riesen WM-Tipprunde mitgespielt haben:

      Blackrunner
      puhvogel
      Matschie
      moneywolf
      Dalle
      KlausKinski
      gooseflesh
      wegi2002
      duschgel
      Herr Motzki
      Captain Cash
      suuperbua
      Pitu
      Highlighter
      bodin
      Big.M
      bonDiacomova
      snap
      gratis
      lusiada
      sphere
      Sigd11
      Lassemann
      hic
      ausbruch
      mgiesing
      Misterprojekt
      Guerillia Investor
      JohnK
      TonyY
      hodi
      tortey
      wettertaft
      fhr
      moto67
      munich

      Das Anmeldeprozedere ist folgendermassen:

      1. Ihr sendet mir eine Bordmail, dass ihr 1 Jahr lang BuLi tippen wollt
      2. Ich sende Euch per Bordmail den konkreten Link zur versteckten Anmeldeseite bei www.kicktipp.de
      3. Ihr meldet Euch mit Eurem WO-Usernamen und einer Email-Adresse (am besten irgendeine Freemailadresse, die Ihr im Zweifelsfall wieder löschen könnt), so dass Eure Anonymitaet gewahrt bleibt, selbständig an

      Die Regeln:

      1. Die Tippzeit läuft für jedes Spiel einzeln ab.
      2. Ablauf der Tippzeit ist jeweils 10 Minuten vor Anpfiff.
      3. Es wird das genaue Ergebnis getippt. Grundlage bildet immer das offizielle Endergebnis (also inkl. evtl. Verlängerung, Elfmeterschießen, Spielwiederholung, Sieg am grünen Tisch etc.!)
      4. Es dürfen an einem Spieltag beliebig viele gleiche Tendenzen getippt werden.
      5. Die Tipps sind für die anderen Tipper erst nach Ablauf der Tippzeit sichtbar. (Damit wir nicht wieder das Trittbrettfahrer-Syndrom - wie bei der WM - erleben )
      6. Bei Gleichstand in der Spieltagswertung wird der Spieltagssieg geteilt.
      7. Bei Gleichstand in der Gesamtwertung gewinnt der Tipper, der mehr Spieltagssiege verbuchen konnte. Sollte danach immer noch Gleichstand bestehen, wird der Gesamtsieg geteilt.

      Die Punkte:

      Es wird immer das offizielle Endergebnis zugrunde geleg (inkl. Elfmeterschießen)!

      Richtige Tendenz / Richtige Tordiff. / Richtiges Ergebnis
      Heimsieg 1 2 3
      Unentschieden 1 X 3
      Auswärtssieg 1 2 3

      Punkte für Bonustipps
      Wer wird Herbstmeister? 10 Punkte
      Wer wird deutscher Meister? 20 Punkte
      Wer steigt ab? 3 mal 5 Punkte

      Der Begleit-Thread

      Thread: BuLi-Tipprunde Saison 2002/2003 - Fun Begleitthread!

      Hier können wir dann die Ranglisten auch immer reinposten, diskutieren, zynische Kommentare und Hiebe verteilen
      Ich bin mal gespannt, wer nach Wettertaft, denn nun den Corinna-Titel holt :laugh:
      Viel Spass uns allen.

      Gruesse

      Lassemann

      P.S.: HSV, Hertha und Bremen, Forza!!!" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.kicktipp.de/

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      6. Bei Gleichstand in der Spieltagswertung wird der Spieltagssieg geteilt.
      7. Bei Gleichstand in der Gesamtwertung gewinnt der Tipper, der mehr Spieltagssiege verbuchen konnte. Sollte danach immer noch Gleichstand bestehen, wird der Gesamtsieg geteilt.

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      Avatar
      schrieb am 06.08.02 21:06:49
      Beitrag Nr. 439 ()
      Da kommen selbst dem alten Motzke Tränen der Freude.
      Endlich einmal jemand der das Wesentliche meiner Thesen der letzten Monate in einem Satz ausspricht..;)
      Und auch einmal ein Augenöffner für all die Zocker,
      welche nicht imstande sind die Finger auch nur für eine Woche vom Orderknopf zu lassen.
      Bei diesen Kaufpreisen muss ich doch zuschlagen :rolleyes:

      Ja klar, aber warum haben wir denn seit Jahren nur noch Kaufpreise,
      welche täglich günstiger werden.......
      Könnte wetten die Bullen scharren schon wieder mit den Füssen,
      nur weil heute mal wieder alle Indizes nach oben gezogen werden..(hihihi.)
      Einfach lächerlich diese Bewegungen.
      Gestern warfen alle noch ohne Sinn und Verstand ihre Shares auf den Markt,
      um genau für dieselben Shares heute wieder mehr zu bezahlen..:laugh:

      Auch eine Art sein Geld zu verbrennen.....

      Da braucht es mehr als einen positiven Tag um Motzke zu überzeugen.
      Für mich ist das immer wieder derselbe FAKE welcher hier abläuft.
      Ziehen-Verkaufen-Ziehen-Verkaufen-Ziehen-Verkaufen.....
      Wer dieses Spiel am besten beherrscht, sollte doch langsam jedem klar sein oder...;)
      Viel Spass noch wünscht...

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      05.08.2002

      Wie soll man sein Geld anlegen?

      Am besten überhaupt nicht,

      um auf bessere Gelegenheiten zu warten.

      Es vermehrt sich von ganz allein.

      Wenn ich dazu rate, sich von seinen Wertpapieren zu trennen, kommt regelmässig die Frage: Ja, aber wie soll ich denn mein Geld anlegen?

      Meine Antwort lautet: Überhaupt nicht; lassen Sie es liegen.
      Dann, verunsichert und manchmal etwas empört: Aber wo doch Zinsen so niedrig sind; das bringt doch dann nichts...

      Diese Haltung ist Symptom für gefährliche Unkenntnis wirtschaftlicher Realitäten. Sie hat vielen in den letzten Monaten enorme Verluste zugefügt. Nur wenige scheinen nämlich den Unterschied zwischen Return on Investment und Return of Investment zu kennen, oder, wenn sie ihn kennen, ernst zu nehmen. In den gelehrten Abhandlungen kommt er nicht vor. Und nur wenige scheinen sich über die Konsequenzen einer deflationären Wirtschaftsentwicklung im klaren zu sein.

      Wer im März 2000 entschieden hat, keine Aktien zu kaufen, sein Geld dafür liegen zu lassen, hat es innerhalb von 24 Monaten massiv vermehrt. Er kann nämlich heute rund 10 mal so viel NEMAX-Aktien und schon beinahe doppelt so viel DAX-Werte kaufen wie damals. Diesen Wertzuwachs hat er steuerfrei. 2 Prozent Bankzins sind gegenüber 50 Prozent Aktienkursverlust ein Vermögen. ;)

      Die Maxime muss jetzt - und noch für längere Zeit - heissen: sein Pulver trocken halten und auf bessere Kaufgelegenheiten warten.

      Sie werden noch viel günstiger werden - an allen Märkten, von Aktien bis zu Immobilien und von Festverzinslichen bis zu Kunst. :D

      Was heisst "noch viel günstiger"? Im Minimum um das Doppelte; wahrscheinlicher ist ein Vielfaches. Geld wird von ganz allein mehr wert, wenn und in dem Masse als die Preise fallen. In solchen Zeiten spielt es keine Rolle, wie hoch oder niedrig die Zinsen sind. Entscheidend ist, was man für sein Geld kaufen kann.

      Geld wird in den nächsten Jahren das knappste Gut in der Wirtschaft sein. Waren und Dienstleistungen werden reichlich verfügbar sein, aber nur wenige werden ausreichend Geld haben, um sie zu kaufen. Das ist das Kernproblem der Deflation. In einer Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes; in der Deflation steigt sie.

      Aus diesem Grunde ist die beste Anlage, sein Geld in Geld zu halten, es also gerade nicht anzulegen - klarerweise in gutem Geld, nicht in argentinischen Pesos. Der Schweizerfranken bietet sich dafür noch lange an. Aber auch der Euro, obwohl schlechter als die frühere D-Mark, wird sich vermutlich gegenüber dem US-Dollar deutlich nach oben bewegen. Beim Dollar entwickelt sich das nächste US-Katastrophenpotential.

      www.mom.ch
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 19:18:16
      Beitrag Nr. 440 ()
      Auch Amerikaner sind nachdenklich. These über die Ursache des Niedergangs der US-Wirtschaft.


      "Where Do We Go From Here?"

      Ike Iossif (President/C.I.O. of Aegean Capital Group, Inc.) talks about the market`s direction the economy, and all of Aegean`s proprietary market indicators.

      Interview with Ike Iossif
      By Dan Bistline
      08/04/2002 6:30 PM PST

      Im ersten Teil wird ein Trading-Modell vorgestellt. Habe ich übersprungen. Interessant ist vor allem dieser Abschnitt, da bekommt Greenspan so richtig sein Fett ab.

      ...

      D.B. I want to ask you one more question, and then we will get into the technicals. What poses -in your opinion- the biggest risk to our financial markets?

      I.I. Without any doubt in my mind, the dollar, and foreigners` loss of appetite for U.S. securities.

      D.B. Why are Europeans in particular selling the dollar? after all everyone agrees that the U.S. offers much better prospects for economic recovery.

      I.I. Well Dan, since 95% of our clients are from Europe and I talk to them regularly, plus I talk to colleagues, and I read several European papers and magazines, I can tell you this: Based upon the feedback and comments that I get regularly from there, the reasons for selling the dollar are motivated by a loss of confidence in the U.S. political leadership.

      D.B. Can you elaborate?

      I.I. Yes, but I`d like to make something clear, so people do not misunderstand what I am about to say. I am going to discuss certain perceptions among many Europeans, which may, or, may not be correct. "Correctness" does not really matter, what matters is that people believe what they perceive to be real, and then they take actions based on their beliefs -right, or, wrong. So what is important for us -as Americans and as investors- is not whether their beliefs are correct, what is important to us, is the implications to our economy and our financial system because of those perceptions/beliefs, right, or, wrong.

      D.B. Please elaborate.

      I.I. As the latest economic data demonstrated, the U.S. economy is still vulnerable to an outside shock, or, to policy mistakes. Many Europeans have come to the conclusion that the odds of a policy mistake by the U.S. political leadership have increased substantially for the following reasons:

      1. At the moment the Administration is confronted with two raging fires which it has been unable to contain. One is the Israeli/Palestinian conflict which is getting worse by the day, the second is the crisis in our financial markets and all the related sub-crises which has also taken a turn for the worse judging by the y-t-d losses in the popular averages. For many Europeans common sense would dictate that the Administration puts out, or at least contains, these two fires before it starts a third one. Yet the Administration is determined on starting an even bigger and more potent fire. No one disagrees that Saddam is a tyrant, no one disagrees that the world would be better off without him, no one disagrees that he`s a dangerous thug. However, getting into another conflict while our economy is fragile, our financial markets are reeling, and the Israeli/Palestinian conflict is threatening the stability of the region, poses risks that can have adverse consequences on many fronts. Moreover, something that the Administration does not seem to be taking into consideration, is that not only the U.S. will have to absorb the cost of the operation by herself -since everyone of our "allies" is against the idea- but also, the U.S. will be burdened with the cost of occupying and rebuilding Iraq. Our European allies, even if they were willing, they are not in a position to contribute economically, not only because their own economies are suffering, but also because European politicians will find it impossible to sell their constituents on the idea of contributing financially to "America`s war" while embarking on much needed pension reform which will inevitably reduce benefits. Financing the operation in Afghanistan, the invasion of Iraq, its subsequent occupation, and the war on terror, will take enormous capital and resources out of our economy, and in the face of declining government revenues will result in gargantuan government deficits. In other words, the Administration`s desire to get rid of Saddam at ALL costs, has the risk of sinking the economy in the short term, and also saddling it with enormous new debt, which the government will need to issue in order to finance its war ambitions. That`s one policy mistake that Europeans believe has very good odds of being made.

      2. Another area that presents an opportunity for a policy mistake is anything that Mr. O`Neil may be involved in, especially if it has to do with dealing with the escalating crises several Latin American countries find themselves in. Most Europeans agree that the Secretary is probably a good man, an honest man with the best of intentions. However, they also agree that he is not the man for the job. His has made one disastrous remark after another on several issues, from the dollar, to Argentina, to Brazil, to productivity, which he had to recant later, losing both credibility and confidence. Having Mr. O`Neil as the Secretary of the Treasury may be an accident waiting to happen given the economic challenges that are confronting America right now, and the challenges confronting many Latin American countries, which are on the brink of economic collapse threatening to create additional adverse consequences for our economy, which Mr. O`Neil has shown very little concern about.

      3. The third area that presents an almost certainty that a policy mistake will be made, is the legislative branch. Two weeks ago, Mr. Greenspan testified in front of the Senate. Senator Gramm used the opportunity to anoint the Chairman as the "greatest Central Banker in history!" Although no other Senators went as far as Senator Gramm, they all offered their unquestioned admiration and loyalty to the Chairman. Any serious student of economics will recognize Chairman Greenspan as one of the most irresponsible, inconsistent, self-centered Central Bankers this country ever had. His policies, errant forecasts and baseless proclamations about the "miracle of productivity" and the "New Economy" non-sense played a major role in the creation of the bubble and its catastrophic consequences. If the members of the House had even the smallest clue of what is ailing the economy and what steps need to be taken to restore its health, they would be asking for Mr. Greenspan`s head, instead of elevating him to royal status. How can Americans and foreigners trust that the legislative branch of the government will produce the needed reforms to carry the country forward when it gets its advise from someone like Mr. Greenspan. Furthermore, most members of the House are so compromised by campaign contributions from special interest groups that you can`t count on them passing any meaningful legislation on any of the pressing issues. Take a look at the Sarbanes bill for example, it left out the single most needed reform to ensure transparency and honest accounting, the expensing of options. No other item has been abused by corporations more than the treatment of options. Despite the brouhaha and the tough talk, did the legislation address this important issue? Of course not!

      In conclusion, Dan, European investors feel that the political leadership of the country, both in the Executive and in the Legislative branch, are prone to make policy mistakes that will burden the economy further. After all, if -for example- you are a German money manager, even if Germany has potentially slower growth rate than the U.S., you do not need to worry about the burden to the German economy arising from invading Iraq! Consequently, you sell dollars for euros and you underweight U.S. securities.

      Do we need to worry about Europeans selling the dollar and not buying U.S. securities? MOST DEFINITELY. We need $1b a day in foreign inflows to finance our current account deficit, and need a strong dollar to sell all these bonds the government will need to issue in order to finance its pursuit of "Evil Doers." A mass exodus of Europeans from the dollar and the U.S. financial market will be devastating.

      Do you think anyone either from the Administration, or, from the House has given any thought to such development? No! In my opinion, American investors need to be aware of such scenario and take some defensive steps to protect their portfolios.
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 22:46:59
      Beitrag Nr. 441 ()
      hallo hm,
      du sollst ja recht haben bei cisco, aber erst im nächsten quartal.
      so wie biotron und xylophon argumentieren, müßten die shares eigentlich weniger werden, vor allem da jetzt cisco anstatt für drei milliarden ganze acht für aktienrückkauf ausgibt.
      da geht meines erachtens eine rechnung nicht auf. kannst ja cisco bald für sechs kaufen.

      der anfänger
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:32:25
      Beitrag Nr. 442 ()
      Guten Morgen, liebe Investoren.

      Und solche Auswüchse haben ja erst all die verrückten Anleger,
      welche jeden Preis für eine Share gezahlt haben möglich gemacht.
      Warum haben Sie jeden Preis bezahlt.?
      Aus Gier, liebe Leute.
      Und Motzke war natürlich auch dabei...;)

      Diese Stockoptions brechen dieser Anlageform eines Tages noch das Genick.
      Solange diese vorhanden sind,
      werden wir auch diese Betrügereien im grossen Stil erleben.
      So einfach ist das.....;)

      Schönen Tag noch....

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      Tyco-Skandalmanager Kozlowski

      Der 135-Millionen-Schnorrer


      Der Ex-Chef des Mischkonzerns Tyco, Dennis Kozlowski, soll in bisher ungeahntem Maße Geld aus der Firmenkasse bekommen haben, um privat dem Luxus-Leben zu frönen. Für viele Millionen Dollar kaufte er offenbar Häuser, Gemälde - und nicht unbedingt geschmackvolle Accessoires für sein Badezimmer.


      New York - Verglichen mit den Yachten, der Villa und den Wocheendhäusern, dem Renoir und den Partys war Dennis Kozlowskis Duschvorhang ein Schnäppchen. Trotzdem könnte es eben dieser Vorhang sein, über den in New Yorker Geschäftskreisen noch getratscht wird, wenn alles andere fast vergessen ist. Denn "billig" nach Kozlowski`schen Maßstäben ist selbst für Top-Verdiener synonym mit "exorbitant teuer". 6000 Dollar hat der Ex-Manager für den burgunderrot-goldenen Vorhang mit dem Blumenmuster ausgegeben. Genauer gesagt: Bezahlt hat allem Anschein nach nicht er, sondern seine frühere Firma, Tyco International.

      Seit Kozlowski Anfang Juni, der Steuerhinterziehung angeklagt, seinen Job als Vorstandschef aufgeben musste, kommen häppchenweise Details über seinen extravaganten Lebensstil ans Licht. Bei allen Berichten scheint ein Grundmotiv durch: Kozlowski hat offenbar vielfach Privates und Geschäftliches vermengt - stets zum eigenen materiellen Vorteil.


      Schon seit Wochen etwa gilt als erwiesen, dass Kozlowski die 19 Millionen Dollar für seine Grundstück in der Reichensiedlung Boca Raton, Florida, durch einen zinslosen Kredit finanzierte, dem ihm sein eigenes Unternehmen gewährte. Nicht allgemein bekannt war freilich, dass Tyco den Kredit später offenbar komplett stundete, wie nun das "Wall Street Journal" berichtet. Scheinbar kein Einzelfall, auch andere Firmen-Kredite in ähnlichen Größenordnungen sollen erlassen worden sein. Die meisten dieser Darlehen seien nie vom Aufsichtsrat genehmigt worden, so das "Journal" weiter.

      Einer umfangreichen Dokumentation der Zeitung zufolge ist nun erstmals bekannt, wie viel Kozlowski insgesamt aus der Firmenkasse entnommen haben soll, um private Bedürfnisse zu befriedigen. Es gehe um 135 Millionen Dollar, schreibt das Blatt unter Berufung auf nicht genannte Unternehmenskreise. Kozlowskis Anwalt, der in dem Bericht zitiert wird, gab zu der Zahl keine Stellungnahme ab. Der Ex-Manager wiederum ließ durch Freunde betonen, Tyco schulde ihm zig Millionen Dollar, nicht umgekehrt. Nicht ganz ausgeschlossen ist, dass Kreise, die dem neuen Tyco-Management nahe stehen, die 135-Millionen-Meldung lanciert haben und die Summe übertreiben, um von eigenem Missmanagement abzulenken.

      Die Fülle der Indizien aber, die gegen Kozlowski sprechen, ist erdrückend: So hat Tyco, nicht Kozlowski, das 18-Millionen-Dollar-Apartment an der New Yorker Fifth Avenue bezahlt, in dem der Manager residierte. Offiziell galt der 13-Zimmer-Komplex als Firmenniederlassung. Auch die 1,7 Millionen Dollar, die 1996 auf Initiative des Unternehmenschefs an die Schule seiner Tochter gespendet wurden, wo dann der "Kozlowski Athletic Complex" gebaut wurde, stammten aus der Firmenkasse. Auch Tyco bestreitet nicht, dass Kozlowskis Koch, sein Fitness-Lehrer und sein Arzt auf der Gehaltsliste des Konzerns standen. Für eine Geburtstagsparty für Kozlowskis Frau, 2001 auf Sardinien gefeiert, schoss Tyco über eine Million Dollar hinzu. Offizielle Begründung: Eine Tochterfirma habe zur selben Zeit am selben Ort getagt, deswegen hätten Tyco-Vertreter aus Amerika anreisen müssen.


      Dabei wäre Kozlowski ohne die wohltätigen Spenden seiner Firma nicht zur Armut verurteilt gewesen - er war einer der höchstbezahlten CEOs der USA. Allein durch Ausübung von Aktienoptionen soll er in den vergangenen drei Jahren 240 Millionen Dollar eingestrichen haben, zusätzlich zu 98 Millionen in bar, Aktien oder anderen "regulären" Auszahlungen. Wie kaum ein anderer, urteilt die "New York Times", steht der heute 55-Jährige für eine Epoche, in der bei Managergehältern alles möglich war.

      Fast von selbst versteht sich übrigens, dass das Millionen teure "Team Tyco", das etwa bei der Volvo Ocean Race antritt, vom Konzern bezahlt wurde, nicht vom passionierten Segler Kozlowski. Eine Ausnahme von der Schnorrer-Regel scheint die "Endeavour" zu sein, die 130 Fuß lange, weltbekannte Edelyacht aus den dreißiger Jahren. Kozlowski hat sie tatsächlich aus Privatmitteln bezahlt. Trotzdem vermuten Ermittler auch hier Unregelmäßigkeiten. Offenbar wurde die "Endeavour" auf Tyco-Kosten gewartet.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:37:07
      Beitrag Nr. 443 ()
      Es gab schon heftigere Baisse-Phasen.

      US-Aktienmarkt durchlebt viertlängsten und achtschlimmsten Bärenmarkt der Börsengeschichte

      Boston - Wann ist das Trauerspiel an den Aktienmärkten zu Ende? Ein Blick in die Vergangenheit kann Aufschluss geben. Wenn ein Bärenmarkt als ein Verlust von 20 Prozent oder mehr bei wichtigen Aktienindizes definiert wird, erleben die Börsen in den USA gegenwärtig die fünfzehnte Abwärtsbewegung seit 1919. Sie dauert jetzt 28 Monate und damit länger als die letzten 15 Bergabfahrten, die im Schnitt 18 Monate anhielten. Am längsten war der Kurseinbruch, der 1938 einsetzte und 42 Monate dauerte. Auf Platz zwei und drei kommen die Baisse-Phasen von 1946 und 1929. Wenn der gegenwärtige Bärenmarkt noch sechs Monate dauert, landet er auf Platz drei.

      Mit minus 29 Prozent seit dem Höchststand im Januar 2000 sind die Verluste beim Dow am achtschlimmsten seit 1919 und am viertschlimmsten seit 1950. Der Börsencrash von 1929 drückte den Dow innerhalb von drei Jahren um 89 Prozent nach unten. Beim Kurseinbruch von 1973 bis 1974, als Ölkrise und Watergate-Skandal zu Zynismus und Verunsicherung unter den Anlegern führten, betrug der Verlust 45 Prozent. Die Talfahrt an den Börsen damals und heute war extrem rasant, weil die Kurse von einem sehr hohen Niveau abrutschten. Nach Maßstäben wie Kurs/Gewinn-, Kurs/Buchwert- und Kurs/Umsatz-Verhältnis war 1972 eines der teuersten Börsenjahre in der Geschichte. Hohe Bewertungsniveaus wurden außerdem 1929, 1962, 1987 und insbesondere im Jahr 2000 erreicht.

      Der gegenwärtige Kursrutsch hat auch Vorzeigewerte nicht verschont. Seit dem Höchstkurs sind Microsoft um 63 Prozent und IBM um 51 Prozent eingebrochen. Aber noch erschreckender sieht es bei den Aktienbewertungen zu Beginn und zum Ende eines Bärenmarktes aus. Auf dem Höhepunkt wurden die Aktien in der Regel zum Zweifachen vom Buchwert gehandelt. Bei den Tiefpunkten notierten sie beim 1,1-fachen. Derzeit liegen die Aktien etwa beim vierfachen Buchwert - weit entfernt vom typischen Tiefpunkt und fast das Vierfache des normalen Tiefstwertes.

      Ähnlich sieht es bei den Dividendenrenditen aus. Zu Beginn des Markteinbruchs betrugen sie im Schnitt 3,6 Prozent und stiegen bis Ende der Talfahrt auf sechs Prozent. Durch die sinkenden Aktienkurse steigen bei unveränderter Dividende die Renditen. Heute kommen die Aktien auf magere 1,8 Prozent. In Börsentiefs betrug das KGV in der Regel etwa elf. Heute weist der S & P-500 ein KGV von 31 und der Dow einen Wert von 21 auf. Kurz gesagt: Die Bewertungen sind von einem schwindelerregenden Niveau im März 2000 lediglich auf ein hohes gesunken.

      Insgesamt lässt sich sagen, dass der gegenwärtige Bärenmarkt bereits länger dauert als normal und von mittlerer Stärke ist. Die Bewertungen sind ein Negativfaktor, aber die niedrigen Zinsen sind ein starker Pluspunkt. Wenn die Talfahrt an den Börsen wie erhofft bald zu Ende geht, wird es aber dauern, bis Gewinne und Dividenden gegenüber den Bewertungen aufgeholt haben. Daher kann der Markt noch ein oder zwei Jahre wackelig bleiben. Bloomberg

      http://www.welt.de/daten/2002/08/08/0808fi349277.htx
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 11:14:39
      Beitrag Nr. 444 ()
      Tyco-Skandalmanager Kozlowski, der 135-Millionen-Schnorrer

      ...und nicht unbedingt geschmackvolle Accessoires für sein Badezimmer.
      Als ehemaliger Designer kann ich nur bestätigen: Geld verdirbt den Geschmack, oder anders ausgedrückt ästhetische Bildung und Geld stehen im konträren Gegensatz.

      Kozlowski würde sicher sehr geschmackvoll im orangroten Jump-Suit aussehen, die alte Sau.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 11:36:43
      Beitrag Nr. 445 ()
      ... Am längsten war der Kurseinbruch, der 1938 einsetzte und 42 Monate dauerte. Auf Platz zwei und drei kommen die Baisse-Phasen von 1946 und 1929. Wenn der gegenwärtige Bärenmarkt noch sechs Monate dauert, landet er auf Platz drei.

      Er wird auf Platz 1 landen. Einem Rekord-Bullmarkt folgt ein Rekord-Bärmarkt.

      RCA ist 1932 um über 90% zurückgekommen. RCA heißt heute Microsoft oder IBM.

      ... Aktienbewertungen. Bei den Tiefpunkten notierten sie beim 1,1-fachen. Derzeit liegen die Aktien etwa beim vierfachen Buchwert .

      Na dann, Mahlzeit.


      Habe heute gehört, daß beim DAX 3200 bei Allianz die Rücklagen verdampft sind. Wir nähern uns diesem Punkt mit großen Schritten. Es gibt erste Gerüchte, daß einige Lebensversicherer nahe der Pleite sind. Das wird bitter für privatversicherte Rentner.

      In den zwanziger Jahren gab es Zwangs-Hypotheken, mit denen der Staat die Sozialversicherungen am Überleben hielt. Schlecht für die Immobilien-Besitzer. Könnte auch noch kommen. Hartzt denkt ja auch schon in Richtung Zwangsanleihe Ost.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 15:04:07
      Beitrag Nr. 446 ()
      http://www.welt.de/daten/2002/08/08/0808fi349280.htx


      Soll ich jetzt Aktien kaufen?
      Ja und Nein
      Ja

      Aktien sind billig. Nach dem Einbruch notieren die Dax-Werte mit einem KGV von 13 und damit deutlich unter dem historischen Schnitt von 15. Betrachtet man die fast schon rekordverdächtig niedrigen Zinsen am Rentenmarkt wären sogar deutlich höhere KGV gerechtfertigt. Der Dax hat damit Potenzial bis weit über 4000 Punkte. Auch nach anderen Bewertungskennzahlen schreien die Aktien nach „Kauf“. So liegen viele Dividendenrenditen deutlich über den Zinsen am Rentenmarkt. Mehr als die Hälfte der Dax-Unternehmen notiert zudem in der Nähe des Buchwertes, also der Summe sämtlicher Vermögensgegenstände. Ein Aufkäufer könnte die Übernahme also allein aus dem Verkauf der Vermögenswerte finanzieren.

      Die Markttechnik spricht klar für einen kräftigen Aufschwung. Sämtliche Indikatoren sind auf Grün gesprungen. Die Börsenkurse bewegen sich in stark überverkauftem Territorium, die hohen Volatilitäten kündigen eine Wende an.

      Kein Anleger will mehr Aktien kaufen. Das ist das beste Argument für Aktien. Denn jetzt haben alle Verkaufswilligen sich von ihren Papieren getrennt und müssen irgendwann wieder investieren. Aktien muss man kaufen, wenn die Stimmung am Tiefpunkt ist. Erinnert sei etwa an den Beginn der 90er Jahre. Damals wollte niemand Immobilien haben – eine fatale Fehlentscheidung.

      Sicher waren die jüngsten Konjunkturzahlen alles andere als erfreulich. Doch jetzt von einem Rückfall in eine Rezession zu sprechen, sollten Anleger den Möchtegern-Trendsettern überlassen, die schon immer der Herde hinterher rannten und so viel Geld verloren. Zumal die Notenbanken jedes weitere Abrutschen in die Rezession verhindern werden. Gegebenenfalls stellt sich die Fed vor die Wall Street und verschenkt Geld an die Börsianer, damit sie die Kurse nach oben treiben.

      Das politische Umfeld ist stabiler als viele glauben wollen. Gerade für den Fall eines Angriffs auf den Irak wird die Anti-Terror-Koalition stehen. Die Welt wird enger zusammenrücken. Schon allein das neue Bündnis mit Russland unterstreicht die Stärke der neuen Weltordnung. Zudem sind die Sicherheitsmechanismen so verschärft worden, dass ein neuer Terrorangriff nahezu unmöglich ist.

      Im Vergleich zu Renten oder Immobilien drängen sich Aktien geradezu auf. Renten werfen mickrige Renditen von weniger als fünf Prozent ab, Immobilien dürften ihren Zenit schon überschritten haben.

      Der Vergleich mit Japan greift nicht. Denn an der Börse gibt es nicht das antike Weltbild einer sich stets wiederholenden Geschichte. Marktakteure wie Notenbanker und Anleger lernen dazu. Glücklicherweise. hz.


      Nein


      Aktien sind teuer. Selbst nach dem scharfen Einbruch notieren die Dax-Werte im Schnitt mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Und auf diese Zahl kommt man auch nur dann, wenn man die Ergebnisprognosen für 2003 zugrunde legt, die noch viel zu hoch sein dürften. Doch unabhängig von den Gewinnschätzungen scheint auch ein KGV von 13 nicht gerechtfertigt. Denn am Ende von Bärenmärkten fielen die KGV bislang stets in den einstelligen Bereich. Der wirkliche Tiefpunkt beim Dax liegt damit bestenfalls bei rund 2500 Punkten. Ein noch tieferes Tal der Tränen müssen wohl die US-Börsen durchschreiten. Hier liegen die 2003-er KGV noch zwischen 15 (Dow Jones) und 23,7 (Nasdaq).

      Die Markttechnik spricht nicht für eine nachhaltige Trendwende. Auch nach der Minirallye vom Wochenanfang bewegen sich die Kurse im stabilen Abwärtstrend. Entwarnung besteht beim Dax erst bei über 5200 Punkten. Kein Mensch denkt im Ernst an solche Kurse.

      Anleger sind der Verluste am Aktienmarkt langsam müde. Keiner glaubt mehr den vollmundigen Versprechen wohlmeinender Anlagestrategen. Gerade private Investoren ziehen die Notbremse und ihre letzten Groschen von der Börse ab, bevor sie ganz weg sind. Aber schon Karl Marx wusste, dass ohne Kapital nix los ist – eben auch nicht an den globalen Aktienmärkten.

      Die Realwirtschaft und damit die Gewinne der Unternehmen stehen vor einem erneuten Einbruch, einem Double Dip. Darauf deuten die jüngsten US-Konjunkturdaten unmissverständlich hin. Vor allem die Konsumenten, die in der Rezession noch eine der letzten Stützen der Ökonomie waren, scheinen nun zu schwächeln. Mit der Nachfrage der Verbraucher stehen aber zwei Drittel des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts auf dem Spiel. Nur pathologische Optimisten können annehmen, dass sich Europa von einem amerikanischen Double Dip loslösen können.

      Das politische Umfeld lädt nicht gerade zum Aktienkauf ein. Eine schwelende Nahostkrise, ein möglicher Angriff auf den Irak oder weitere Terroranschläge zum September-Jahrestag bedeuten zusätzliche Unsicherheit – Unsicherheit, die Börsianer hassen. Auch der politische Stillstand in oder milliardenschwere Wahlgeschenke an den Mittelstand in Deutschland sind nicht der Humus für sprießende Aktienkurse.

      Anlagenotstand herrscht angesichts von Mini-Renditen am Rentenmarkt und hoher Preise bei Immobilien. Doch im Vergleich zu Verlusten bei Aktien sind 4,5 Prozent bei Anleihen oder acht bei Immobilien gar nicht so schlecht.

      Die momentane Situation an den Märkten erinnert stark an das Platzen der Spekulationsblase in Japan vor zehn Jahren. Auch jetzt werden Anleger mit einer jahrelangen Schwächeperiode leben müssen.hz.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 15:57:35
      Beitrag Nr. 447 ()
      Aktien billig? Quatsch!

      Historisch gesehen extrem teuer!

      Avatar
      schrieb am 08.08.02 17:50:02
      Beitrag Nr. 448 ()
      #447

      Die Bewertung des P/E in der v. a. Grafik wurde am 05.07.02 bei einem Indexstand des S&P 500 von 989 durchgeführt. Am 24.07.02 wurde der S&P 500 im Tief mit 775 Punkten bewertet.

      Seit dem Höchststand des S&P 500 am 24.03.2000 bei 1552,9 Punkten verlor der Index bis zum 05.07.02 mehr als 36% an Wert.

      Somit ist der Börsenwert von mehr als 75% der in Amerika notierten Aktiengesellschaften bis 2002 um mehr als hälfte geschrumpft.

      Der S&P 500, der über 75% der in Amerika notierten Aktiengesellschaften repräsentiert, verlor somit im v. g. Zeitraum von 13 Handelstagen mehr als 21% an Wert.

      Der Kursverfall in den genannten 13 Handelstagen ist zu stark ausgefallen, womit eine technisch bedingte Korrektur in der Folge mit hoher Wahrscheinlich zu erwarten ist.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 20:48:57
      Beitrag Nr. 449 ()
      Für das Bullenlager ist es ja wunderprächtig,
      wenn die INdizes temporär am steigen sind.
      Jedoch sollten sich die Investoren,
      wenn sie denn nicht ausschliesslich dem Zockerlager anghörig sind einmal fragen,
      was eigentlich geschieht,
      wenn in USA der Immobilienmarkt in den Sinkflug übergeht!

      Dazu eine kleine Anregung, liebe Freunde...;)

      +++++++++++++++++++++++++++

      Beunruhigende Signale von Fannie Mae

      Von Claus Vogt

      Zwei der zentralen Institutionen für die notwendige Kreditbereitstellung zum Wachstum der US-Immobilienblase sind die beiden börsennotierten US-Hypothekenbankgiganten Fannie Mae (Federal National Mortgage Association, NYSE: FNM) und Freddie Mac (Federal Home Loan Mortgage Corporation, NYSE: FRE). Wir verfolgen die Aktienkursentwicklung der beiden Unternehmen mit zunehmendem Interesse, um daraus möglichst frühzeitige Rückschlüsse auf den Hypothekenmarkt und damit zusammenhängend die Immobilienblase ziehen zu können. Beide Aktien befanden sich seit Anfang 2001 in einer Seitwärtsbewegung, die wir charttechnisch als potentielle Distributionsphase interpretiert haben.

      Beide Papiere sind in den vergangenen Wochen mit überzeugender Dynamik nach unten ausgebrochen. Damit sprechen die Charts eine klare Sprache. Eine obere Umkehrformation, die auf einen langfristigen Aufwärtstrend folgte, wurde beendet, der Abwärtstrend hat begonnen. Darin sehen wir einen Frühindikator für bevorstehende Probleme an den Hypothekenmärkten, dem Geschäftsfeld der beiden Finanzinstitutionen. US-amerikanischen Analysten zufolge vereinigen diese zwei Banken 45 Prozent der Risiken des auf 6,2 Billionen US-Dollar geschätzten Marktes für private Immobilienkredite auf sich.

      Auf ein bevorstehendes Ende des Immobilienbooms deutet auch die extrem hohe Zahl neuausgegebener Immobilienmaklerlizenzen hin, ein typisches Anzeichen eines überhitzten Marktes. Außerdem sehen wir weiterhin nicht unerhebliche Analogien zwischen der aktuellen Situation in den USA und Japan nach dem Platzen der dortigen Blase. Gerechnet von dem Höchststand des japanischen Aktienmarktes vergingen mehr als zwei Jahre, in denen die Immobilienpreise noch Steigerungen zu verzeichnen hatten, und die Wirtschaftsentwicklung zwar erste Schwächen zeigte, aber keine echte Rezession.

      Weitere Warnsignale

      Es sind aber nicht Fannie Mae und Freddie Mac allein, deren Charts Warnsignale aussenden. Ähnliche Muster finden sich in zahlreichen Sektoren, die sich bisher noch in einem Aufwärtstrend befanden. Im Juni wiesen wir bereits auf die sich abzeichnende Schwäche der Indizes hin, die Aktien der zweiten und dritten Reihe umfassen.

      Sowohl der S&P 600 Small Cap-Index als auch der S&P 400 Mid Cap-Index sind seither tatsächlich deutlich gefallen und unterstreichen damit die insgesamt schwache Verfassung des Aktienmarktes. Hinzu kommen jetzt zahlreiche Subindizes wie Bauwerte und Immobilienaktien, aber auch Konsumwerte. Diese Entwicklungen bestätigen die von Fannie Mae und Freddie Mac ausgehenden Warnungen hinsichtlich des baldigen Endes des Immobilienbooms. Gleichzeitig deuten sie damit zusammenhängend auf eine sich abschwächende Wirtschaft hin. Wenn der Immobilienmarkt als die letzte Bastion der US-amerikanischen Konsumenten fällt, dann werden diese ihr bisher „auf Pump“ aufrechtgehaltenes Ausgabenverhalten doch noch einschränken müssen. Der von uns weiterhin erwartete zweite Teil der Rezession, ausgelöst durch einen Konsumeinbruch, kann dann beginnen.


      Claus Vogt ist Leiter Research der Berliner Effektenbank.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 20:59:26
      Beitrag Nr. 450 ()
      Der muss natürlich auch in den Market-Watch rein....;)

      Interview

      „Der Dow Jones kann bis auf 1.000 Punkte fallen“

      Optimismus ist an sich nicht schlecht.

      Aber wenn er in Gier umschlägt, wird es gefährlich.

      Zumindest an der Börse. Denn Gier und Angst sind wesentliche psychologische Bestandteile spekulativer Blasen, erklärt Professor Fredmund Malik von der Universität St. Gallen im FAZ.NET-Interview.

      Als Hochschullehrer, Unternehmensberater, Autor vieler Publikationen und Verwaltungsratspräsident des Management Zentrums in St. Gallen ist er bekannt für seine kritische Haltung zu Modewellen und Zeitgeistströmungen. Im Gegensatz zu vielen anderen hat er schon früh vor Kursverlusten gewarnt. Nun prognostiziert er eine längere deflationäre Phase.

      Die Börsen sind in den 90er Jahren schnell und stark gestiegen. Seit dem Frühjahr 2000 scheinen sie jetzt noch schneller zu fallen. Wie ordnen Sie das ein?
      Das war eine der größten massenpsychologischen Manien der Geschichte. Viele Leute, die sich zuvor wenig mit der Börse beschäftigt hatten, glaubten, es handle sich um etwas Einzigartiges und deswegen konnte auch das Märchen von der „New Economy“ entstehen. Schaut man sich dagegen Futures-Märkte an, so kann man solche Phänomene in kürzeren Abständen immer wieder beobachten.

      Womit hängt das zusammen?

      Mit der Logik der Spekulation, weniger mit fundamentalen Geschehnissen. Das ist einmal die Gier, ohne zu arbeiten und möglichst rasch reich zu werden. Aber auch die Angst, in einer Aufwärtsphase an der Börse nicht dabei zu sein und etwas zu versäumen. Sobald es umschlägt, bleibt nur noch die Angst. Die, alles zu verlieren oder nicht mehr aus dem Markt heraus zu kommen.

      Dazu kommen die Schulden. Eine Hausse ist praktisch nicht möglich, wenn die Leute alles voll bezahlen müssen. Genau diese führen dann auch zu teilweise brutalen Abwärtsbewegungen. Denn die Anleger werden gezwungen, ihre Portfolios zu liquidieren, wenn sie ihre Nachschussverpflichtungen nicht mehr erfüllen können.
      Wo stehen wir konkret? Gehen die Märkte noch weiter nach unten?

      Bärenmärkte laufen immer dahin zurück, von wo sie gestartet sind. Und der Bullmarket ist gestartet im Jahr 1982 bei einem Dow Jones von etwa 1.000 Punkten. Man muss damit rechnen, dass er dahin zurückkehren wird. Das kann drei oder vier Jahre dauern. Kurzfristig und vorübergehend gibt es aber immer wieder Erholungen. Bear-Market Rallies sind besonders berüchtigt für ihren Strohfeuercharakter.
      Das wäre noch ein ganz schönes Stück, ist das denn möglich?

      Werfen sie einmal einen Blick nach Japan. Ende 1989 stand der Nikkei bei 40.000 Zählern und man war der Meinung, wenn diese Marke überschritten werden sollte, dann sei der Weg frei auf 60-, 80- oder gar 100.000 Punkte. Aber das ist nicht passiert. Es gab zwar keinen Crash, aber seit dieser Zeit sinken die Kurse im Trend. Ich denke der Nikkei wird auf 4.000 Zähler fallen, bevor man an eine Besserung denken kann. Japan ist nun seit rund zehn Jahren in einer deflationären Stagnation - und genau das wird den USA bevorstehen. Abgeschwächt auch Europa.
      Und das wird genau so lange dauern?

      Es wird nicht ganz so lange dauern, aber rasch im üblichen Sinne des Wortes dürfte es nicht gehen.

      Wir stehen im Dow Jones im ersten Fünftel der Baisse, der Nasdaq ist weiter fortgeschritten - wird sich aber noch einmal mindestens halbieren.
      Das bedeutet, die so genannten Blue Chips sind genauso überbewertet wie die New Economy-Werte?
      Die Börsenblase basierte auf einer kollektiven, massenpsychologischen Manie. Die dadurch entstandene massive Überbewertung, die in keiner Weise - schon gar nicht durch die Leistungen der Unternehmen - zu rechtfertigen war, beruht auf einer Fiktion. Gerade Amerika hat sich in einer Weise „schön gerechnet“, wie es keine andere Nation jemals gemacht hat.


      Und die Welt , besonders Europa, hat daran geglaubt.

      Können sie das belegen?

      Nehmen sie nur das so genannte „Hedonic Priceindexing“. Computer sind immer billiger und dabei immer schneller und leistungsfähiger geworden. Statistiker waren nun der Ansicht, wenn der Rechner nur mit dem Preis in das Sozialprodukt einginge, drücke das die Leistungsfähigkeit nicht genügend aus. So werden sie nun mit einem „Anpassungsfaktor“ multipliziert. Würde man das Prinzip auf die Automobilindustrie übertragen, müsste man den Verkaufspreis der Autos mit der Anzahl der PS multiplizieren. So sind die Computerinvestitionen in den USA bis zum 20fachen zu hoch ausgewiesen worden.
      Das heißt, das ausgewiesene Sozialprodukt war viel zu hoch?

      Ja, alle Welt war der Meinung, in Amerika gibt es ein Wirtschaftswunder, weil man die Zahlen ungeprüft übernommen hat. Dabei war es nur ein Scheinwunder. Auch die Umsätze und Gewinne der Unternehmen waren entsprechend geschönt. Das wurde damals als das Non-Plus-Ultra moderner Unternehmensführung angesehen, heute bezeichnet man es als Bilanzfälschung.

      Man hat den Leuten zu geringe Löhne bezahlt, sie dafür mit Stock-Options abgefunden. Diese hat man allerdings nicht in die Bilanzen übernommen. Man hat Softwareaufwand statt abgeschrieben aktiviert. Viele Gewinne sind nicht aus dem operativen Geschäft gekommen, sondern aus Finanzgeschäften. Aktienrückkäufe dienten vor allem dazu, das Kurs-Gewinn-Verhältnis zu verbessern, ohne dass die Gewinne absolut gestiegen sind.
      Viele Wirtschaftsjournalisten haben diese Zahlen naiv übernommen und sie beispielsweise bei CNBC oder n-tv als Entertainment „verkauft“. Auf den „Bullmarket“ ausgerichtet wurde alles irgendwie positiv interpretiert.

      Was bedeutet das für die Pensionssysteme, die immer mehr auf Aktien setzen?
      In den USA sind die Ersparnisse von zwei Generationen an der Börse investiert, in hoch riskanten Papieren. Das Pensionssystem steht dort wahrscheinlich vor der Pleite, die Leute können nicht in Pension gehen.

      Gibt es Lösungsmöglichkeiten?

      Einen „chirurgischen Schnitt“, die rasche Entschuldung, wird man nicht umsetzen wollen. Folglich wird es zu einer längeren deflationären Phase mit sinkenden Wachstumsraten kommen. Unternehmen werden nicht wachsen, sondern werden schrumpfen. Und darauf sollten sie sich einstellen, um liquide bleiben zu können.
      Wie muss sich ein Anleger positionieren?

      Wer Geld auf dem Konto liegen hat, der soll es liegen lassen. Es wird immer mehr wert. Wer noch Aktien hat, der soll sich zumindest darauf einstellen, dass er aussteigen muss - aus allem. So sollte er eine kommende Bärmarktrally, die im Dow Jones durchaus noch einmal auf 9.000 Punkte führen kann, dazu nutzen, zu verkaufen.

      Wie sieht es in diesem Umfeld aus mit dem Euro? Wird er Bestand haben und wie wird er sich entwickeln?

      Der Euro wird überleben und er wird gegenüber dem Dollar sehr stark sein. Solange wir eine deflationäre Wirtschaftslage haben, brauchen wir uns um den Euro keine Sorgen zu machen. Als letzte bittere Medizin für eine Deflation wäre eine selbst produzierte Inflation denkbar. Aber dafür braucht es noch seine Zeit.

      In der Außenbetrachtung bahnt sich das nächste große Problem Amerikas im Dollar an. Die Kapitalimporte sind so massiv, dass sie nicht aufrecht erhalten werden können.

      Deswegen wird der Dollar - abgesehen von möglichen Zwischenerholungen - fallen. Auf Sicht von drei Jahren möglicherweise auf zwei Dollar pro Euro.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 21:44:15
      Beitrag Nr. 451 ()
      Der arme Roland Leuschel. Immer wenn er den Weltuntergang
      kommen sieht, wie wieder einmal vor ein paar Tagen, startet
      anschliessend eine Hausse. Das geht jetzt schon seit 1987
      so mit ihm. Er steht seitdem warnend an der Seitenlinie und
      hat all die schönen Kursgewinne verpasst, wie auch diesesmal wieder.
      Nur noch lumpige 1300 Punkte, und der Dow
      ist schon wieder bei 10.000 Punkten, und Roland ist nicht dabei,
      wieder einmal nicht dabei.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 21:52:20
      Beitrag Nr. 452 ()
      Donnerstag 8. August 2002, 21:23 Uhr

      TV-Sender: Weitere Milliarden-Fehlbuchungen in WorldCom-Bilanz

      New York (Reuters) - In den Bilanzen des insolventen US-Telekomkonzerns WorldCom sind einem Bericht des Fernsehsenders CNBC zufolge weitere Fehlbuchungen im Volumen von rund zwei Milliarden Dollar gefunden worden.

      Der Sender berichtete am Donnerstag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Kreise, die Bilanzprüfer des Konzerns seien bei der Durchsicht der Bilanzen 1999 und 2000 auf diese Fehlbuchungen gestoßen. WorldCom lehnte eine Stellungnahme ab.

      Nach Informationen von CNBC soll WorldCom insbesondere einen Bilanztrick angewendet haben, bei dem Rückstellungen für Kreditausfälle in operative Einnahmen umgebucht worden seien. In der vergangenen Woche waren zwei frühere Top-Manager des Konzerns im Zusammenhang mit früheren Fehlbuchungen über fast vier Milliarden Dollar festgenommen und später auf Kaution wieder freigelassen worden.

      Mit einer Schuldenlast von rund 40 Milliarden Dollar hatte WorldCom im Juli nach dem Eingeständnis der Fehlbuchungen über vier Milliarden Dollar die bislang größte Insolvenz der US-Geschichte beantragt. Die Fehlbuchungen von rund vier Milliarden Dollar waren in den Bilanzen für 2001 und die erste Jahreshälfte 2002 gefunden worden. Der ehemalige WorldCom-Chef Bernie Ebbers hatte im April dem Druck auf seine Person nachgegeben und war von seinem Amt zurückgetreten. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft dem zweitgrößten US-Telekomkonzern Bilanzbetrug vor.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 22:03:15
      Beitrag Nr. 453 ()
      @metzki...

      Ich würde vorschlagen Sie machen zuvorderst Ihre Hausaufgaben.
      Ist ja schön wenn Sie vom armen Roland sprechen.
      Aber wenn ich richtig informiert bin hat nicht Leuschel,
      sonder all die Anleger der letzten Jahre eine Bruchlandung auf`s Parkett gelegt...;)

      Wirklich grandios und übermässig seriös, wenn man Leuten wie Ihnen so zuhören darf.

      Wegen ein paar positven Tagen sind die -90%Kursverluste von Gestern schon vergessen.
      Das all die Anleger teilweise 500%-800% Performance benötigen
      um ohne Nachkauf aus der Grütze zu kommen,
      ist natürlich auch ein böser Traum...!


      Holen Sie mal Ihren Rechenknecht aus der Tasche, mein lieber metzki.
      Ich finde Sie haben da eminenten Nachholbedarf.
      Wer auf Leuschel die letzten Jahre hörte und sein Pulver trockengehalten hatte,
      ist heute fein raus.
      Und dieser Anleger ist auch nicht genötig
      unter hohem Risiko seinen letzten Spargroschen zu investieren,
      um überhaupt eine Chance auf Verlustausgleich zu haben.

      Was ich gelinde gesagt mehr als bezweifel.
      Also metzki.
      Wenn Sie hier schon Statements abgeben,
      dann erzählen Sie bitte die ganze Wahrheit.
      Sollte doch nicht zuviel verlangt sein oder...;)

      Ausserdem sollten diese Worte lediglich als Anregung dienen.
      Hier wurde noch nie kolportiert,
      dass alles was er behauptet reinstes Wasser wäre..(hihihi..)
      Aber die Bullen sollten auch einmal aufhören die Kritiker von Gestern zu verhöhnen,
      nachdem Sie diese ruinösen Buchverluste in ihren Büchern zu stehen haben.
      Kein Grund um einen übermässig grossen Stolz zu haben, wie ich finde.

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 22:13:14
      Beitrag Nr. 454 ()
      8. August 2002, 19:08, NZZ Online


      Rekord-Finanzspritze für Brasilien
      IMF stellt 30 Milliarden Dollar bereit

      Der Internationale Währungsfonds gewährt Brasilien eine neue Finanzspritze in der Rekordhöhe von 30 Mrd. $. Zudem gestattet er dem Land, seine Devisenreserven um 10 Mrd. $ zu reduzieren. Damit verfügt Brasilien über einen Betrag von 40 Mrd. $. Mit der grössten Kreditlinie seiner Geschichte will der IMF in Südamerika einen Sturz ins wirtschaftliche Chaos abwenden.


      (Reuters) 80% der zugesagten 30 Mrd. $ sollen der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas bereits im kommenden Jahr zugänglich gemacht werden. Mit dem Geld soll nach IMF-Angaben eine drohende Wirtschaftskrise verhindert werden. Der Fonds erwartet im Gegenzug für die Finanzspritze, dass Brasilien im kommenden Jahr einen Haushaltsüberschuss von mindestens 3,75% erziele. Die Verfolgung dieses Ziels solle jedes Quartal überprüft werden. Einen Haushaltsüberschuss in der genannten Grössenordnung verlangt der IMF von Brasilien auch für die Jahre 2004 und 2005.

      Unterstützung jeder Regierung

      Der IMF zeigte sich bereit, nach den Präsidentschaftswahlen im Oktober jede neue brasilianische Regierung zu unterstützen, die eine «vernünftige Politik» verfolge. «Indem Schwächen und Unsicherheiten reduziert werden, baut das neue IMF-unterstützte Programm eine Brücke zu der neuen Regierung, die ihre Arbeit Anfang 2003 aufnimmt», erklärte IMF-Chef Horst Köhler. Hohe Umfragewerte für zwei linksgerichtete Präsidentschaftskandidaten hatten an den Finanzmärkten die Befürchtung geweckt, die Politiker könnten im Falle eines Wahlsiegs vom Sparkurs abweichen und die Rückzahlung der Staatsschulden von derzeit 250 Mrd. $ einstellen.

      Hilfe weit grösser als erwartet

      Der Währungsfonds hatte zuvor Brasilien bereits einen Notfallkredit in Höhe von 15 Mrd. $ zugesagt. Der Umfang der neuen Hilfen lag weit über den Erwartungen von Investoren, die mit 10 bis 20 Mrd. $ gerechnet hatten. Die amerikanische Regierung äusserte Zustimmung zu der Einigung, die im September noch vom IMF-Exekutivrat bestätigt werden muss. Das Finanzministerium in Brasilia erklärte, die Regierung von Präsident Fernando Henrique Cardoso sei überzeugt, dass die Übereinkunft mit dem IMF den Interessen des Landes diene. Brasilien steckt seit Monaten in einer tiefen Wirtschaftkrise. In der vergangenen Woche fiel die Landeswährung Real auf ein Rekordtief.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 09:12:05
      Beitrag Nr. 455 ()
      Herr Motzki, Herr Motzki,

      ich muss mich schon wundern. Ich brauche keinen Rechenknecht um zu sehen, daß der - wohlbemerkt - von mir sehr geschätzte Leuschel seit 87, ebenso wie - der ebenfalls geschätzte Prechter - total daneben lagen.

      Hier der Beweis - ohne Rechenknecht:




      In der Sache haben beide sicher recht, vor allem jetzt. Nur mit dem Timing hats dann doch arg gehapert. Und das unterscheidet eben den Gewinner vom Verlierer. Verloren hat Leuschel mehr als 500%, weil er nach dem 87-er Crash permanent Trübsal statt die Kauf-Fanfare geblasen hat. Auch entgangene Gewinne können Verluste sein. Und womöglich war Leuschel die ganze Zeit auch noch short. Das wäre zu vermuten, wenn er seinen Worten Taten folgen lässt.


      Was macht übrigens unser Kollege Martin? Habe da noch ein paar Weltuntergangsbücher im Schrank. Alles spannend zu lesen und auch irgendwie stimmig, nur der Markt hält sich leider nicht an die gewünschte Dramaturgie.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 09:22:51
      Beitrag Nr. 456 ()
      Guten Morgen, liebe Investoren&Marktteilnehmer

      Ich wollte diese Meldung einmal zum Anlass nehmen die ganze Verrücktheit aufzuzeigen,
      welche der gemeine Anleger nun schon seit Monaten mitmachen muss.
      Deshalb bitte zuvorderst diese W.O-Meldung lesen....

      Heard in New York am Donnerstag

      Unerwartet gute US-Konjunkturdaten und ein Rekordkredit des IWF für Brasilien gaben den US-Aktienbörsen am Donnerstag erneut Auftrieb. Der unerwartete Rückgang der Erzeugerpreise in den USA hat die Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank wieder angeheizt. Wie das US-Ministerium mitteilte, verringerten sich die Preise insgesamt um 0,2 Prozent und in der Kernrate ohne die schankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel um 0,3 Prozent. Der Markt hofft nach wie vor auf eine Zinssenkung, um eine mögliche Rezession vorzubeugen.

      Soso, jetzt steigt der Markt also wegen unerwartet guten Konjunkturdaten.
      Vor einigen Tagen haben doch gerade sehr schlecht Konjunkturdaten etwas gänzlich anderes suggestiert.
      Ich möchte jetzt gar nicht auf diese einzelnen Punkte eingehen, liebe Freunde.
      Es ist einfach nur so,
      dass jeden Tag irgendwelche angeblich so wichtigen Zahlen auf den Markt geworfen werden,
      welche sich natürlich alle vollkommen widersprechen
      und angeblich doch in Ordnung sind..;)

      Alle möglichen und unmöglichen Daten werden analysiert
      um auch noch den letzten Anleger vollkommen zu irritieren.
      Und dies ist kein Zufall, sondern unterliegt natürlich einem System.
      Und das jetzt die Spekulation auf eine erneute Zinssenkung wieder zu Jubel-Arien animierenen soll,
      sagt ja dem aufgeklärten Anleger die ganze Verrücktheit dieser Situation.

      Eigentlich sollte sich jeder Sorgen darüber machen,
      dass es nun überhaupt so weit gekommen ist,
      um diesen Schritt in die Diskussion bringen zu müssen.
      Aber nein, selbst die schlechtesten der schlechten Nachrichten werden in leuchtendes Papier verpackt,
      als ob irgend jemand damit auf Dauer geholfen würde....;)

      Diese Möglichkeit der Zinssenkung ist nämlich der allerletzte Schritt,
      welche die FED überhaupt noch machen kann.
      Hat sich schon mal jemand ausgemalt was geschieht,
      wenn genau dieses Vorgehen nach einem temporären Feuerwerk verpuffen sollte..!
      Dann ist Schluss mit lustig.
      Kein Geschrei mehr nach Zinssenkungen,
      weil dann keine mehr möglich sein kann.

      Am Schluss zahlt die FED dann evetuell noch Geld drauf,
      wenn ich Geld aufnehme oder wie ist das...(hihihi).

      Der erneute Offenbarungseid von WorldCom sagt doch alles aus.
      Natürlich werden noch einige dieser Hiobsbotschaften kommen.
      Und natürlich werden noch viele solcher Milliardenkredite platzen
      und so manche Bank ins strudeln bringen.
      Das gerade gestern die Banken überproportional Gewinne generierten,
      kann Motzke nur als völlig Verrücktheit und Verzweiflung interpretieren.

      Hier wurde massiv gestützt, anders geht dies doch gar nicht.
      Manche Banken haben echte Probleme,
      welche ans Eingemachte gehen.
      Und gerade deshalb werden gerade diese Häuser beim Aktienkauf bevorzugt..?
      Wer in einer solchen Situation eine Bankaktie ins Depot nimmt,
      kann in meinen Augen nicht mehr zurechnungsfähig sein, so leid mir das tut.

      Über Brasilien, usw.. möchte ich jetzt nicht mehr sprechen.
      Aber welche Gefahr gerade vom südamerikanischen Kontinent lauert,
      sollte doch wenigstens den erfahrenen Anlegern klar sein....!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 09:25:42
      Beitrag Nr. 457 ()
      @metzki

      Wäre an Deiner Stelle sehr vorsichtig mit DOW 10.000. Was jetzt abläuft ist oder wird ein fulminanter short-squeeze.

      Short-sqeezes haben kurze Beine. Würde an Deiner Stelle in den nächsten Tagen mal meine Kröten erst in Sicherheit bringen und warten bis sich der Pulverdampf gelegt hat.

      Die Überraschungen liegen talabwärts.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 09:54:42
      Beitrag Nr. 458 ()
      @Guten Morgen tradervick

      Ja natürlich.

      Deshalb auch mein Hinweis, dass auch Leuschel nicht immer reinsten Wein einschenkt.
      Und deshalb möchte ich auch nicht mit ihm in einem Kontext gesehen haben.
      Er ist schon ein wenig undifferenziert, keine Frage...;)

      Ich versuche mich deswegen hier etwas genauer auszudrücken.
      Die Leuschel-Version von wegen "Der Marsch nach Süden" übernehme ich seit Mitte 2000.
      Ab da sollte wenigstens den erfahrenen Hasen klar gewesen sein,
      wo die Reise die nächsten Jahre hingeht.

      Auch Motzke ist damals leider nicht in der Lage gewesen wirklich daran zu glauben.
      Ich hatte sogar einmal im Frühjahr 2000 mein gesamtes Depot glatt gestellt,
      nachdem ich im Spiegel diesen doch bekannten und sehr düsteren Artikel gelesen hatte.
      Aber auch ich bin wieder der Gier des schnellen Geldes verfallen, mein guter tradervick..;)
      Bezahlt habe ich dafür genug
      und damit kann und muss ich leben.

      Alles Schnee von Gestern.
      Aber es sollte doch Anlass sein
      nicht wegen jeder kleinen Erholung immer gleich die gesamte Richtung in Frage stellen.
      Ich habe ja noch nie behauptet,
      dass ein aufgeweckter Trader in diesen Zeiten kein Geld verdienen kann.
      Und natürlich kann auch der gute metzki Geld verdienen.

      Mich stört aber eines an solchen Statements.
      Diese Anleger sehen ausschliesslich Ihre eigene Situation.
      Im ersten Augenblick scheint dies ja auch sehr einleuchtend zu sein.
      Aber was ist mit all den Millionen von unbedarften Anlegern
      welche über Einzelinvestments oder Fondkäufe fast in den Ruin getrieben wurden,
      oder immer noch werden...!

      Es ist jetzt schon mehr als ersichtlich,
      dass immer mehr kurzfristigen und mittelfristigen Gelder aus dem Markt gehen.
      Glauben Sie dass wären jetzt lediglich kurzfristige temporäre Probleme gewesen.
      Ich behaupte das diese Party noch gar nicht wirklich angefangen hat.
      Und was dann..?
      Natürlich werden dem US-Markt immer mehr Zuflüsse entzogen,
      mit all seinen verheerenden Einflüssen.

      In wenigen Monaten werden auch die Blinden erkennen,
      dass die Amis sich ein wenig schöngerechnet haben.
      Kein Grund um übermässig grosses Vertrauen aufkommen zu lassen...;)
      Wenn Sie es haben und somit investieren wollen ist dies Ihr gutes Recht.
      Was mich betrifft sind die USA für mich erstmal obsolet.

      Und um nochmals zu Leuschel zu kommen.
      Jeder übertreibt, ob Bulle oder Bär.
      Und natürlich muss jemand wie Leuschel eines Tages Recht bekommen.
      Man muss sein Szenario nur lange genug wiederholen..(hihihi).
      Für mich als Interessierten ist es jedoch nur nötig bestimmt Aussagen zu filtern,
      egal welche Intention sie verfolgen.

      Soll heisen.
      Es ist auch für einen überzeugten Bullen auf Dauer nicht ratsam
      all seine Kritiker als Weicheier und Träumer zu diskretitieren..

      Nicht mehr wollte ich damit sagen

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 10:50:41
      Beitrag Nr. 459 ()
      Diese Vorkommnise sind für mich viel wichtiger,
      als wenn bestimmte Kreise mal wieder für einige Tage den Markt künstlich nach oben ziehen.

      So hektisch diese Klientel gerade einkauft-so hektisch werden sie wieder alles rauswerfen ohne Sinn und Verstand. Einfach völlig Unzurechnungsfähig...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      08.08.2002

      V E R S I C H E R E R

      Finanzaufsicht stellt Ultimatum


      Die schwachen Börsen bringen die Versicherer in höchste Not. Die Allianz Leben erwägt, den gesetzlich garantierten Zins auf Beiträge zu kürzen. Die Finanzaufsicht fordert die Unternehmen ultimativ zu einer Stellungnahme auf. Die Branche arbeitet an einem Notfallplan.

      Hamburg/München - Mit einem Fragebogen zur finanziellen Situation der Lebensversicherer hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Gesellschaften aufgeschreckt. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" in ihrer Donnerstagausgabe.

      Angesichts des Kursverfalls an den Aktienbörsen verlangt die Aufsichtsbehörde bis Freitag detaillierte Auskunft über mögliche Auswirkungen auf die Ergebnisse der Versicherer 2002.

      Renditen schmelzen gefährlich ab

      Die Versicherungsbranche bereitet indes eine Not-Lösung vor, um die Kunden in Schwierigkeiten geratener Gesellschaften zu übernehmen, falls diese keinen Käufer finden sollten. Gleichzeitig erwägen einige Anbieter eine weitere Kürzung der Überschussbeteiligung genauso wie eine Senkung des garantierten Zinssatzes auf die Beiträge.

      Den Versicherern setzt die Börsenschwäche mächtig zu. Die Allianz Leben erwägt sogar eine Kürzung des Garantiezins auf Beiträge.

      "Das Bafin will sich einen Überblick über die Problemfälle verschaffen und sich diese Gesellschaften dann genau ansehen", sagte ein Versicherer. Bei mehreren schwächelnden Gesellschaften seien rasche Maßnahmen der Aufsicht sehr wahrscheinlich. Die Behörde nahm nicht Stellung.

      Die ungewöhnliche Befragung unterstreiche die schwierige Lage vieler Versicherer. Die negative Entwicklung am Kapitalmarkt lässt ihre Renditen gefährlich abschmelzen. Zahlreiche Unternehmen haben ihren Kunden eine höhere Gewinnbeteiligung zugesagt, als sie derzeit erwirtschaften.

      Hohe Abschreibungen drohen in diesem Jahr

      "Je nach Art und Umfang des Aktienengagements sowie in Abhängigkeit vom Niveau der vorhandenen Bewertungsreserven muss wiederum mit einer erheblichen Belastung des Kapitalanlageerfolgs und damit des Rohüberschusses gerechnet werden", schreibt Wolfgang Vogel, Bafin-Abteilungsleiter für Lebensversicherung, in einem vertraulichen Brief an die Vorstände, berichtet die Zeitung weiter.

      Eine "zusätzliche Erschwerung" könne hinzukommen, wenn Versicherer 2001 die neu geschaffene Regelung nutzten, Aktien in das Anlagevermögen zu verschieben, so Vogel. In dem Fall mussten sie Wertverluste nicht sofort aufdecken.

      Wenn es nicht zu einer spektakulären Kurserholung bis Jahresende kommt, müssen die Versicherer einen Großteil dieser Abschreibungen im Abschluss 2002 nachholen. Das belastet die Ergebnisse zusätzlich zum Abschreibungsbedarf, der in diesem Jahr entsteht.

      Vorstände sollen Modellrechnungen vorlegen

      Die Vorstände müssen Modellrechnungen für den Bilanzstichtag 31. Dezember anstellen, die auf den Aktienkursen vom 30. Juni und auf einem Rückgang der Kurse um 30 Prozent im ganzen Jahr 2002 beruhen. Vogel verlangt "zu allen Punkten des Fragebogens Angaben, gegebenenfalls nach einer Abstimmung mit dem Wirtschaftsprüfer. Leerfelder sind nicht zulässig".

      Das Bafin hat verschiedene Eingriffsmöglichkeiten bei Versicherern mit Problemen. Es kann den Vorstand durch einen Beauftragten ersetzen, Gesellschaften das Neugeschäft untersagen und Fusionen oder Bestandsübernahmen anregen.

      Auffanglösung in Sicht

      Die deutschen Lebensversicherer arbeiten unterdessen an einer Auffanglösung für in Schwierigkeiten geratene Branchenkollegen, die nach Angaben des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schon in der nächsten Woche präsentiert werden könnte. Die beiden größten deutschen Lebensversicherer, Allianz-Leben und Ergo, sagten ihre Unterstützung für das Projekt zu.

      Finanzielle Details der Auffanglösung würden noch ausgearbeitet, doch eine Grundsatzvereinbarung könnte schon in der nächsten Woche veröffentlicht werden, sagte eine GDV-Sprecherin am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

      Pool-Bildung soll eine Lösung bringen

      Den Plänen zufolge soll ein Pool von Lebensversicherern Branchenkollegen finanziell unter die Arme greifen, die wegen des Kursverfalls an den Finanzmärkten ihren Versicherungsnehmern die garantierte Verzinsung von 3,25 Prozent nicht mehr bezahlen können. Damit will die Branche einen Imageschaden für das Produkt Lebensversicherung verhindern.

      Die zur Allianz-Gruppe gehörende Stuttgarter Allianz-Leben unterstützt nach eigenen Angaben eine solche Lösung. Vorstandschef Gerhard Rupprecht sagte in einem auf der Allianz-Website veröffentlichten Interview mit der "Südwest Presse", dass zwar höchstens eine handvoll Lebensversicherer bedroht sei, ein Imageschaden für die Branche aber verhindert werden müsse. "Wir stellen uns eine Art Poollösung vor."

      Versicherungen des betroffenen Unternehmens sollen in diesen Pool übertragen werden. Und der wird dann sicherstellen, dass die garantierten Leistungen erbracht werden", erläuterte er. Es gebe aber immer noch die Möglichkeit, dass ein schwaches Unternehmen von einem starken übernommen werden könnte.

      Auch bei der Münchener Rück -Tochter Ergo hieß es, man werde sich an einer solchen Lösung für den Ernstfall beteiligen. Damit sind die beiden größten deutschen Lebensversicherer mit an Bord. Welchen Beitrag die einzelnen Versicherer in den Pool bezahlen und wie die Kosten verteilt werden, wollten die Unternehmenssprecher und die GDV-Sprecherin nicht kommentieren.

      Allianz erwägt Senkung der Überschussbeteiligung

      Die deutsche Versicherungsbranche hatte sich lange gegen die Idee einer Pool-Lösung gewehrt und sich auf gesetzliche Regelungen und Übernahmen zur Rettung angeschlagener Unternehmen verlassen.

      Doch mit der anhaltenden Schwäche an den Börsen steigt die Sorge, dass die gesamte Branche Schaden nehmen könnte, wenn einer der 120 deutschen Lebensversicherer pleite ginge. Die Konzerne hatten im Börsenboom der vergangenen Jahre die Versicherungsbeiträge zunehmend in Aktien angelegt und sehen sich nun schrumpfenden Reserven gegenüber.

      Garantie-Zins in Gefahr

      Wie in den meisten Ländern Europas bezahlen die Lebensversicherer den Versicherten einen garantierten Zins auf die Beiträge, plus einem variablen Bonus, der so genannten Überschussbeteiligung.

      Allianz-Leben-Chef Rupprecht schloss mittelfristig auch eine Senkung des gesetzlich vorgeschriebenen Garantiezinses nicht aus. "Wenn die Zinsen so niedrig bleiben, wird eine Senkung des Garantiezinses für neue Verträge im Jahre 2004 nicht auszuschließen sein." Das sei aber keine Entscheidung der Lebensversicherer.

      Die Allianz-Leben erwäge unterdessen, die Überschussbeteiligung zu senken. "Wenn die Kapitalmarktsituation so anhält, wenn die Indizes im zweiten Halbjahr weiter fallen, dann werden wir selbstverständlich auch über eine Senkung der Überschussbeteiligung nachdenken müssen". Eine Entscheidung darüber werde aber erst im vierten Quartal fallen.

      Quelle: www.managermagazin.de
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 11:05:16
      Beitrag Nr. 460 ()
      Und um den Blick auf das Wesentliche zu lenken würde ich Sie alle bitten sich folgendes sehr gut durch zu lesen.

      Eine "zusätzliche Erschwerung" könne hinzukommen,
      wenn Versicherer 2001 die neu geschaffene Regelung nutzten, Aktien in das Anlagevermögen zu verschieben,
      so Vogel.
      In dem Fall mussten sie Wertverluste nicht sofort aufdecken.

      Wenn es nicht zu einer spektakulären Kurserholung bis Jahresende kommt,
      müssen die Versicherer einen Großteil dieser Abschreibungen im Abschluss 2002 nachholen.

      Das belastet die Ergebnisse zusätzlich zum Abschreibungsbedarf, der in diesem Jahr entsteh


      ++++++++++++++++++++++

      Jaja, da haben unsere Profis der Geldanlage wieder sehr professionell gearbeitet..(hihihi).
      Dann wollen wir das doch einmal ein wenig weiter spinnen, liebe Leute.
      Der Markt muss also nach oben,
      um den Kahn nicht über die Masen absaufen zu lassen.

      Geld und Einfluss wäre also vorhanden
      um ein wenig an der Schraube zu drehen.
      Jedenfalls sollte selbst dem dümmsten klar geworden sein,
      dass hier massive Interessen vorliegen.
      In welche Richtung ist klar.
      Und das diese Klientel zu solchen Dingen bereit wäre,
      ist für mich ausgemachte Sache.
      Nur ein ausgemachter Träumer glaubt an die Mär des Guten in Bezug auf Versicherer..;)

      Ich habe in einem solchem Laden mal im IT-Bereich gearbeitet.
      Nicht im Versicherungsgeschäft,
      aber doch nahe genug,
      um das Wesentlichen bezüglich des Charakters einer solchen Gesellschaft erleben zu können.

      Jedenfalls würde ich allen Teilnehmern äusserste Sensibilität anraten.
      Keine Aufforderung Shares glatt zu stellen
      oder solche Dinge.
      Das muss und kann jeder selbst entscheiden.
      Aber eine Absicherung in solchen Tagen
      sollte doch Pflicht sein.

      Denn vergessen sie bitte alle eines nicht.

      Sie sind nur ihrem Depot gegenüber verpflichtet
      und sonst nix....!


      So einfach ist das...;)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 11:19:48
      Beitrag Nr. 461 ()
      Hallo HM,

      ich lese in diesem thread nur negatives. man könnte den eindruck gewinnen, daß die allgemeine wirtschaft nur aus lug und trug bestehen würde. nur verbrecher, die nichts anderes im sinn haben, den gemeinen anleger auszunehmen.
      sicher färbt das eine oder andere unternehmen mit negativen äußerungen auf die gesamte branche ab, kein zweifel, aber eines dürfte auch dir klar sein. die gier der anleger wird auch weiterhin bestehen, ohne zweifel. auch nur beim kleinsten positiven indiz werden diese anleger wieder investieren. geld ist nach wie vor in hülle und fülle vorhanden. es parkt halt nur auf der seitenauslinie.

      nur bin ich der meinung, daß der anleger seine strategie grundlegend geändert hat. the trend is your friend, wie es so schön heisst. es werden nur solche firmen bestehen, auch in ihrer performance belohnt werden, die eine saubere bilanz vorzuweisen haben, nichts anderes.

      der kleine anleger wird in zukunft genauestens beurteilen, in welches unternehmen er sein geld investiert und diese firmen werden davon überproportional profitieren, das ist sicher, oder glaubst du, daß es in zukunft keine aktienmärkte mehr gibt. schau dir die letzten zahlen einer bayer oder bmw an, ich würde doch mal sagen, die haben ihre hausaufgaben hervorragend erledigt.

      ich bleibe dabei, investitionen ja, in ausgesuchte werte, mit sl sichern, gewinne mitnehmen und neu investieren. und das wichtigste immer cash bereit halten. das ist die neue anlagestrategie des kleinen anlegers.

      ein paar beispiele habe ich ja ein paar postings vorher aufgezeigt, wie das ganze funktioniert, siehe eine entu + 50% (nicht unbegründet) in ein paar tagen. das sind aber keine eintagsfliegen, sondern die neue strategie der kleinanleger, nichts anderes führt in der heutigen zeit mehr zum erfolg. die schlechten firmen werden früher oder später alle verschwinden.

      happy trade

      gruß ba
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 11:56:36
      Beitrag Nr. 462 ()
      @ boerseaugsburg

      Das Problem ist nur, was ist eine gute Firma? :rolleyes:

      ... und eines ist i.d.R. auch klar, wenn die Indizes abschmieren, dann haben es die guten Firmen (falls man sie denn findet ;) ) auch schwer.

      Und daß hier jemand nur Winner im Depot hat und man immer ganz unten einsteigt, um dann anschschließend dick abzusahnen, ist auch wohl nur Wunschdenken. ;)

      Herr Motzki hat doch recht gehabt mit seinen negativen Postings. Wer nicht investiert war, hat sich unter dem Strich immense Verluste erspart.

      Nur weil USA mal 3 Tage ansteigt, ist das doch kein Grund an die Trendwende zu glauben. ...und Herr Leuschel und Herr Faber fischen auch nur im Trüben genauso wie Bernecker, der mal kaufen schreit, dann wieder nichts machen, dann wieder auf Kredit rein etc. Ist ja nur lachhaft, was da so von sich gegeben wird. :laugh:

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 12:21:20
      Beitrag Nr. 463 ()
      Zur Abwechslung mal ein Schmankerl für unsere Freunde der Telekommunikation..;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freitag 9. August 2002, 12:11 Uhr

      Telcos in der Krise

      Die Telekommunikations-Industrie durchläuft derzeit eine fundamentale Krise. Nach Ansicht des Beratungs-Unternehmens Mercer ist die derzeitige Schwäche der Wirtschaft nur ein Auslöser, vielmehr leide die TK-Branche an Strukturproblemen. Sie habe ihre Erfolge in regulierten Märkten erzielt und müsse lernen sich im globalen Wettbewerb zu behaupten.

      Den Beratern von Mercer zufolge fehlen den Telcos Strategien und Fähigkeiten, um sich im freien Wettbewerb und in margenschwachen Märkten zu behaupten. Die Nachfrage nach Telekommunikations-Dienstleistungen sei mit 1,07 Milliarden US Dollar im Jahr 2001 international ungebrochen (970 Milliarden US Dollar im Jahr 2000).

      Dennoch sind seit Anfang 2001 weltweit 30 bedeutende Netzbetreiber in Konkurs gegangen. Der Grund: Die Kapazitäten im Festnetz sind durch enorme Investitionen der Betreiber in den Infrastruktur-Bereich in den vergangenen Jahren signifikant gestiegen. Zwischen 1997 und 2000 hätten sich die jährlichen Investitionen in diesem Bereich von 68 Milliarden Euro auf 185 Milliarden Euro fast verdreifacht. In der Folge sind die Preise für die Nutzung von Infrastrukturen dramatisch gefallen."

      Große Carrier wie Deutsche Telekom oder France Télécom kämpfen zudem mit erheblichen Kursverlusten, schlechten Ergebnissen sowie Schulden, die sie durch die Ausgaben für den Ausbau ihrer Festnetze, den Mobilfunksektor und das Auslandsgeschäft sowie den Erwerb von UMTS-Lizenzen angehäuft haben. Der folgende Investitionsstopp habe auch die Netzwerkausrüster wie Nortel oder Lucent erfasst und stark gebeutelt. Zudem wandeln sich die TK-Märkte von Verkäufer- zu Käufermärkten. Für den Kunden liege der Wert künftig nicht mehr im Netz sondern in der Anwendung. Für alle Markt-Player steht damit die Ausschöpfung der Anwendungs- und Kundenpotenziale im Vordergrund.

      Zudem verschiebe sich die Nachfrage weg von proprietären Lösungen für Großunternehmen zu stark standardisierten Produktangeboten für den Mittelstand. Auch müssten Festnetz- und Mobilfunkbetreiber das Kundenverständnis erhöhen und die Kundenansprache zielgruppenspezifischer ausrichten. Dabei sehen die Berater von Mercer künftig im Beratungs-Bereich einen zentralen Erfolgsfaktor. Allerdings sei der Aufbau entsprechender Fähigkeiten kostspielig und schwierig, deswegen gehen die Berater davon aus, dass einerseits die Kooperationen mit Systemintegratoren ausgebaut werden, andererseits Übernahmen von Integratoren absehbar sind.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 12:41:17
      Beitrag Nr. 464 ()
      @Guten Tag, lieber boerseaugsburg

      Das gerade Sie diesen Vorwurf erheben,
      verwundert mich jetzt doch ein wenig.
      Seit wann bitte schön lesen Sie hier eigentlich mit?

      Sagte ich jetzt nicht schon ein ums andere mal
      welche Intention dieser Thread verfolgt..;)

      Die Positive können Sie in den meisten W.O-Dausender-Foren lesen, mein Freund.

      Hier ist der Titel doch schon Programm.

      The Market-Watch-oder die Mär vom starken Bullen

      Hier ist ein Gegen-Thread zu all den weichgespülten Berichten und Meinungen,
      welche von auch Ihnen bekannter interessierter Seite ohne Rücksicht auf Verluste
      unter das Volk gepeitscht wird.

      Muss ich Sie daran erinnern wie dies z.b. bei den uns bekannten B2B`s ausgesehen hatte.
      Wieviele Strong Buys hatten wir hier seit Jahresanfang.
      Und wo bitte schön stehen unsere Lieblinge der elektronischen Handelsplattformen..(hihihi).
      Ist jetzt nur ein Beispiel, mein lieber BA..!
      Wie war dies denn mit Ihrer eigenen persönlichen Geschichte im CMRC-Forum!

      Schon vergessen, BA....

      Nur das es hier um den Gesamtmarkt geht und nicht immer um das Einzel-Invest.
      Wobei auch hier natürlich immer ein Zusammenhang besteht.
      Ob der Markt nächste Wochen nach oben oder unten geht vermag auch ich nicht zu sagen.
      Sie wissen ja wie es um unsere Glaskugeln bestellt ist...;)

      Es geht hier einzig darum den Anleger auch für die schlechte Seite der Medaillie zu sensibilisieren. Und genau genommen sollten Sie mich darin eigentlich unterstützen
      und nicht kritisieren.

      Ich meine jetzt eingedenk Ihrer eigenen Erlebnisse über die letzten Jahre.

      Aber nun wollen wir beide uns so langsam auf das Wochenende vorbereiten.

      Leider haben selbst die höchsten Gletscher in Ihrerm Einzugsbereich keinen Schnee mehr, alter Freund.

      Eine schöne Radtour mit Ihrer Frau wäre ja auch sehr reizvoll.
      Wenn ich jedoch den Wetterbericht richtig interpretiere,
      dann sollten wir beide doch eher eine Kanutour ins Auge fassen...:laugh:

      Schönes Wochenende wünscht Ihnen...

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 14:11:43
      Beitrag Nr. 465 ()
      Naja, dann stellen wir ebend auch einmal einen Hoffnungsschimmer hier rein..(hihihi).

      Damit müsste doch sogar Trader metzki leben können...;)

      ++++++++++++++++++++

      Crash-Propheten geben eine Teilentwarnung für die Börsen
      Anzeichen für vorläufige Bodenbildung.

      Grundsätzlich rechnen Roland Leuschel und Marc Faber aber mit langjähriger Baisse

      Von Thomas Exner; Die WELT, 09.08.2002)


      Berlin - Selbst sogenannte Crash-Propheten sehen inzwischen ein vorläufiges Ende des drastischen Wertverfalls an den Weltbörsen. "Die wilden Kursausschläge sind erste Anzeichen einer Bodenbildung", sagte jetzt Roland Leuschel, der den Oktober-Crash 1987 exakt vorausgesagt und bereits im Sommer vergangenen Jahres vor einem weiteren, heftigen Kurssturz gewarnt hat, der WELT. "Das Schlimmste dürfte vorbei sein, auch wenn der Dax noch einmal auf 3300 bis 3000 Punkte zurückfallen kann." Beim Dow erwartet Leuschel eine Stabilisierung bei etwa 7500 bis 8000 Zählern. Und auch der als Skeptiker bekannte Investmentberater Marc Faber bewertet die Aktienmärkte derzeit als "stark überverkauft" und hält zumindest kurzfristig eine merkliche Erholung für möglich.

      "In den nächsten Wochen und Monaten können die Märkte durchaus um zehn bis 20 Prozent steigen", prognostiziert der in Hongkong ansässige Faber. "Panikverkäufe auf dem aktuellen Niveau dürften sich daher als Fehler erweisen." Leuschel sieht inzwischen sogar einige günstige Einstiegsgelegenheiten: "Ich habe wieder angefangen zu Kaufen." Er setzt dabei auf seiner Meinung nach zu stark unter die Räder geratene defensive Qualitätswerte wie Philip Morris, IBM, Nestlé, Procter & Gamble oder auch Daimler-Chrysler. Auswahlkriterien sind für Leuschel ein solides Kurs/Gewinn-Verhältnis, eine intakte Unternehmensstory und eine nicht zu hohe Verschuldung. Allerdings müsse man seine Investments permanent im Auge behalten und gegebenenfalls Gewinne rasch realisieren, rät der Aktienexperte. "Es ist nicht die Zeit für Buy-and-Hold-Strategien. "

      Denn tatsächlich geben die Börsenskeptiker nur eine Teilentwarnung. "Wir sind in einer deflatorischen Phase", erläutert Leuschel. Die Investoren müssten sich auf eine langjährige Baisse-Situation an den Aktienmärkten einrichten, weil die Bereinigung starker Übertreibungsphasen erfahrungsgemäß sehr lange dauere. Leuschel: "Zwar lässt sich auch hier durchaus Geld verdienen.

      Die Anleger müssen aber wieder Bescheidenheit lernen. Die Jahresrenditen dürften auf absehbare Zeit eher bei vier denn bei sechs Prozent liegen."

      Faber hält nach einer eher kurzzeitigen Erholungsperiode sogar weitere Rückschläge insbesondere an den US-Börsen für wahrscheinlich: "Die aktuellen Bewertungsstände sind noch nicht der Ausgangspunkt für einen neuen, längerfristigen Aufwärtstrend. Zudem werden die USA zum Jahresende oder Anfang 2003 erneut in die Rezession rutschen." Die grundlegenden Probleme, die zur aktuellen Wirtschaftsflaute und dem Kursverfall an den Börsen geführt hätten, seien ungelöst. Die Verschuldung in den USA steige, begünstigt durch die massive Zinssenkungen von Alan Greenspan, sogar noch an. "Mit einer expansiven Geldpolitik lässt sich wirtschaftliche Prosperität aber nicht künstlich erhalten. Sie verhindert nur die notwendige Reinigung des Wirtschaftssystems und verschärft auf Dauer sogar die Problemlage."

      Auch Leuschel hält neue Horrorszenarien nicht für gänzlich ausgeschlossen:

      "Wenn in den USA nun auch noch die Immobilien-Blase platzt oder der Dollar kollabiert, droht eine wirkliche Weltwirtschaftskrise." Das Risiko eines solchen GAU´s veranschlagt der Crash-Prophet derzeit allerdings nur auf zehn bis 15 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 14:16:38
      Beitrag Nr. 466 ()
      Italiens Industrieproduktion rückläufig

      Die nationale Statistikbehörde Istat gab die saisonbereinigte Veränderung der italienischen Industrieproduktion für Juni 2002 bekannt. Im Vorjahresvergleich sank die Erzeugung arbeitstäglich bereinigt um 1,7 Prozent, während Experten eine Abnahme um 1,8 Prozent geschätzt hatten.

      Auf Monatssicht sank der Produktionsausstoß um 0,9 Prozent, während Volkswirte eine unveränderte Entwicklung prognostiziert hatten. Im Mai war die Produktion noch um 1,6 Prozent gestiegen.

      Damit verringerte sich die Industrieproduktion in den ersten sechs Monaten 2002 um 3,6 Prozent. Arbeitstäglich bereinigt ging sie um 2,9 Prozent zurück
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 14:19:33
      Beitrag Nr. 467 ()
      Lieber HM,

      ich trauere keiner share hinterher, die ich einmal verkauft habe, aus diesem alter bin ich heraus. das war lehrgeld und passiert mir kein zweites mal mehr, soviel zu diesem müll im b2b bereich.



      deine kommentare lese ich immer recht gerne, da diese sehr unterhaltsam sind, keine ironie, ich meine das ehrlich. das tagesgeschehen, ich meine das negative in einem thread zusammen gefasst. man braucht nicht irgendwelche internetseiten zu stöbern, sondern hat hier alles tabellarisch aufgeführt. einfach lesen und man ist informiert. ist doch eine tolle sache, oder.



      mein anlageentscheidungen in den letzten monaten waren meistens treffer. ich benötige kein dausender forum, sondern treffe meine anlageentscheidungen selbst und seit ich mich an gewisse börsenregeln halte klappt das eigentlich recht gut, buy und sell (SL) - vielleicht ein wenig spät getartet mit dieser strategie, aber immerhin, ich bin zufrieden.



      wir sind eigentlich von diesem hochwasser verschont geblieben. leider ist unser kurzurlaub an den gardasee regelrecht ins wasser gefallen. du weisst ja, donnerstag war in augsburg friedensfest, also feiertag und verlängertes wochenende.

      alles gute nach berlin und sehe das ganze nicht gar so negativ. börse ist doch nur ein spiel, mehr nicht.

      gruss ba
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 14:53:05
      Beitrag Nr. 468 ()
      @Hi BA....

      Ihr Bayern habt doch fast immer irgend einen Feiertag.
      Oder jedenfalls Grund genug in den Biergarten zu gehen...:laugh:
      Aber vom Friedensfest habe ich noch nie gehört.
      Schon wieder eine neue Erfindung
      um einen Faulenzertag zu rechfertigen..;)

      Das mit früher, usw.. weiss ich doch, ba.
      Aber genau deshalb wissen Sie doch,
      warum ich diese Geschichte hier so aufziehe.
      Natürlich fühlen sich viele angsprochen,
      obwohl sie im Grunde nicht für jeden angedacht ist..;)

      Es ist doch ganz einfach.
      Ein Interessierter liest täglich das Bulletin von Motzke
      und dann die fantastischen Geschichten von

      Reich über Nacht mit Aktien.

      Und irgendwo in der Mitte könnte ja doch die Wahrheit liegen.

      Ich beanspruche hier keinesfalls den Anspruch der Verkünder der reinen Wahrheit zu sein.

      Wenn dieses Forum als reine Anregung gesehen wird,
      dann soll es mir Recht und Ihnen billig sein.

      Nicht mehr und nicht weniger.

      Das mit dem Gardasee tut mir leid für Sie.
      Wirklich schöne Gegend.
      Ich liebe Italien.
      Als ich noch in Süddeutschland lebte
      war ich oft übers Wochenende am Comer-See, usw..;)

      Und jetzt werde auch ich meinen (Arbeits-PC) herunterfahren,
      um ins Wochenende zu gehen.

      Ciao

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 15:59:00
      Beitrag Nr. 469 ()
      Auch mehr als interessant.
      Da sollte man als angehender Rentner nicht weiter darüber nachdenken.
      Wo soll dies alles noch enden..:rolleyes:

      Der nachstehende Beitrag ist ein PDF welches aus dem harry_schotter-Thread stammt.
      Da möchte ich mich mal gerne harry bedanken, für die Mühe welche er sich machte...;)
      Ist ein Mehrteiler. Jegliche Häme verbietet sich hier von selbst.
      Schlimm genug welche Versprechungen all den Anlegern gemacht wurden
      und was sie vorraussichtlich als Dank des Vertrauens erhalten.
      Aber dies ist ja nix wirklich neues..:mad:

      Hier die erste Folge der spannenden Serie....

      Lebensversicherungen-und ihr Ausblick...

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Lebensversicherungen im Sog
      fallender Aktienmärkte


      Auswirkungen der Börsenkrise
      auf die Sicherheit von Lebensversicherungen


      Executive Summary:

      “…in der Versicherungswirtschaft gibt es keine
      Sicherungsfonds wie bei den Banken, so dass der
      Kunde … sein gesamtes Geld verlieren kann.”
      Elke Weidenbach, Verbraucherzentrale NRW

      Stille Reserven ade -

      Die Versicherungsbranche ist unter Druck. Stille Reserven und Fettpolster aus der Zeit des
      Börsenbooms sind verschwunden. Zwischen 1994 und 2000 hatten deutsche Versicherer ihren
      Aktienanteil von 12,7 auf 26,4% der gesamten Anlagen hochgeschraubt. Von den 125 Mrd Euro
      Prämieneinnahmen im Jahr 2000 flossen 41% in Aktien – vielfach zu Kursen nahe den
      historischen Höchstständen. Nach einer Studie der WestLB hatten die kleineren deutschen
      Versicherer per 18. September 2001 rund 80% ihrer stillen Reserven verbrannt. Für die gesamte
      Branche schätzten die Düsseldorfer Analysten einen Rückgang der stillen Reserven um 51,8%.

      Jeder Besitzer einer deutschen Lebensversicherung muss mit Einschnitten rechnen

      Im Jahr 3 nach dem Ende der Börsenhausse fällt der Kassensturz bei deutschen
      Lebensversicherern ernüchternd aus. "Alle Lebensversicherer müssen ihre
      Überschussbeteiligungen senken", prophezeit Heijo Hauser, Geschäftsführer des
      Versicherungsberaters Tillinghast-Towers Perrin. Der Rotstift wird sowohl Kapitallebens- als
      auch Rentenversicherungen treffen. Einzelne Versicherungsnehmer mussten bereits zusehen, wie
      ihre Rückzahlungswerte um sechsstellige Beträge gekürzt wurden.

      Große Beliebtheit von Lebensversicherungen macht kritische Überprüfung des Sektors notwendig

      Mit 85 Millionen Verträgen und einer versicherten Summe von 1,6 Billionen Euro sind
      Lebensversicherungen neben dem Eigenheim die beliebteste Anlageform der Deutschen.
      Versicherungsgesellschaften galten bislang als krisenfest und wachstumsträchtig. Doch die
      Börsenbaisse und die Kürzung der Überschussbeteiligungen wirft die Frage auf, ob die deutschen
      Sparer auf das richtige Pferd gesetzt haben. Die Beantwortung dieser Frage kann Auswirkungen
      auf den gesamten Finanzplatz Deutschland haben.

      Enronitis auch bei deutschen Versicherern?

      Rund um den Globus erhalten Sparer Hiobsbotschaften über Performance und Werthaltigkeit
      ihrer bislang als sicher eingestuften Altersvorsorgeanlagen. In England mussten über eine Million
      Versicherte der Equitable Life, der ältesten Versicherung der Welt, eine Kürzung ihrer
      Ansprüche um 16% hinnehmen. In der Schweiz wies die Swiss Life nach Abzug bestimmter
      Goodwill- und Akquisitionsposten per April 2002 ein negatives Netto-Eigenkapital aus. Im
      deflationsgeplagten Japan sind seit 1997 bereits sieben Lebensversicherer in Konkurs gegangen.
      Mit der Unruhe um die Bilanzierungsmethoden des Finanzdienstleisters MLP scheint die
      Aufräumarbeit unter Finanzdienstleistern auch den deutschen Markt erreicht zu haben. In
      Londoner Bankkreisen wird bereits darüber spekuliert,
      ob sich MLP zur Beruhigung seiner Situation durch einen „weißen Ritter“ übernehmen lassen muss.
      Es ist zu erwarten, dass sich die
      Diskussion um die Bilanzierungsmethoden und Sicherheit deutscher Finanzkonzerne bald auch
      auf die Lebensversicherer ausdehnen wird.

      Solidität deutscher Versicherungsverträge hängt stark von Aktien und Anleihen ab

      Die Börse spielt für die deutschen Versicherungsgesellschaften mittlerweile eine entscheidende
      Rolle. Ob es für deutsche Versicherungssparer bei einer Kürzung der Überschussbeteiligung
      bleibt oder weitergehende Kürzungen und Insolvenzen zu befürchten sind, wird maßgeblich
      durch die Entwicklung des Kapitalmarktes entschieden.

      Rund 96% der Anlagen von
      Lebensversicherern hängen von Börsenkursen und Zinsniveau ab.


      Das Absinken des DAX auf
      rund 3.800 Punkte im September 2001 hatte bei ersten Lebensversicherungen bereits zu einer
      vollständigen Vernichtung aller stillen Reserven und zur Entstehung stiller Verluste geführt.

      Flucht in Unternehmensanleihen könnte sich als Bumerang erweisen

      Um die rückläufigen Erträge im Aktienbereich und die niedrigen Renditen von Staatsanleihen
      auszugleichen, investieren deutsche Versicherer zunehmend in Unternehmensanleihen. Seit
      Enron und SwissAir ist jedoch selbst bei vermeintlich soliden Schuldnern erhöhte Vorsicht
      angebracht. In Europa stammen 70% aller Unternehmensanleihen aus dem Telekom- und
      Medienbereich. Setzt sich der gegenwärtige Trend der “erosionomics” (= langsam erodierende
      Volkswirtschaften und Kapitalmärkte) fort, können die wachsenden Engagements bei
      Unternehmensanleihen dazu führen, dass deutsche Lebensversicherer mit ihren
      Renditenversprechen noch stärker in Bedrängnis geraten.

      Auch das Engagement in Kreditderivaten verdient Wachsamkeit

      Das neue Sicherheitsdenken der Nach-Enron-Ära wirft weitere, in der Öffentlichkeit bislang
      unzureichend diskutierte Fragen auf. Der Enron-Konzern geriet aufgrund komplexer, nicht aus
      der Bilanz ersichtlicher Derivatgeschäfte in Konkurs. Auch deutsche Lebensversicherer
      investieren in Kreditderivate und übernehmen dabei Kreditrisiken, die Banken aus ihren Büchern
      entfernen möchten. Versicherungen können aufgrund weniger strenger Kapitalauflagen höhere
      Kreditrisiken schultern als Banken. Eine solche regulatorische Arbitrage kann zu einer
      stabilitätsgefährenden Umverteilung und Konzentration von Risiken führen. Versicherer zählen
      mit rund 20% Marktanteil bereits zu den größten Marktteilnehmern des weltweit auf 2 Billionen
      US$ geschätzten Kreditderivatebereichs. Der gesamte Bereich wird auch von
      Regulierungsbehörden erst nach und nach erschlossen.

      Hinweise aus den USA, dass sich deutsche Versicherer auf der Suche nach höheren
      Renditen zu riskanten Derivatspekulationen verleiten lassen


      Deutsche Lebensversicherer investieren derzeit noch in der Hoffnung auf höhere Renditen in
      Kreditderivate. Wenn aber jahrzehntelang im Kreditgeschäft erfahrene Banken Kreditrisiken
      abgeben, muss die Frage gestellt werden, ob die Käufer die Risiken in allen Fällen ausreichend
      erkennen und den Wert der Anlage korrekt bestimmten können. Eine für Finanzplanung,
      Finanzprodukte und Versicherungen zuständige Tochter von American Express hat sich bei ihrer
      Suche nach höheren Erträgen bereits die Finger verbrannt: Amex Financial Advisors verlor mit
      Kreditderivaten, deren Funktionsweise die Amex-Mitarbeiter nicht richtig verstanden hatten, im
      Jahr 2001 rund 1 Mrd US$. Auf der verzweifelten Suche nach höheren Zinsen könnten sich auch
      deutsche Gesellschaften eine blutige Nase holen: Das amerikanischen Branchenmagazin “The
      Banker” berichtete jüngst, dass deutsche Lebensversicherer als auffällig große Käufer besonders
      riskanter Tranchen des Kreditderivate-Bereichs beobachtet wurden.

      Ist ein “Fall Equitable” in Deutschland nur noch eine Frage der Zeit?

      Die bei unserer Untersuchung gefundenen Indizien deuten darauf hin, dass es bei deutschen
      Versicherern höher als erwartet ausfallende, in der Finanzpresse und öffentlichen Meinung noch
      nicht hinreichend beobachtete Risiken gibt. Uns erscheint eine verstärkte Überwachung von
      Derivate-Engagements sowie die zwangsweise Einführung eines “Crashtests” für deutsche
      Versicherungen als angebracht. Die aufgezeigten Risikofaktoren erscheinen geeignet, um bei
      einem anhaltend schlechten Klima an den Finanzmärkten zum Kollaps einer oder mehrerer
      deutscher Versicherer zu führen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass es bei Schieflagen zu
      Übernahmeaktivitäten und Zusammenschlüssen kommt, ist ein Auffangen der Verluste durch die
      “Deutschland AG” im wettbewerbsintensiven Umfeld nicht mehr sichergestellt.
      Eine erste Schieflage liegt in Deutschland bereits vor: Nach einem Bericht der Zeitschrift Capital
      hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Detmolder Lebensversicherer
      Familienfürsorge unter Zwangsverwaltung gestellt. Bei 300.000 Versicherungsverträgen sollen
      bei den Renditen zumindest Einschnitte bevorstehen. Capital zufolge sollen insgesamt 13
      Gesellschaften außer Stande sein, den Garantiezins von meist 3,25 Prozent zu zahlen,
      wenn der Dax am Jahresende auf aktuellem Niveau notiert.

      Fortsetzung folgt....
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 16:06:19
      Beitrag Nr. 470 ()
      Stille Reserven ade -

      Die stillen Reserven deutscher
      Lebensversicherer beruhten zum Jahresende
      1999 zu mehr als 80% auf Dividendenpapieren.
      Berechnung von Tillinghast-Towers Perrin in
      “Die Finanzstärke deutscher Lebensversicherer”,
      Mai 2001


      Versicherungsgesellschaften gelten seit Jahrzehnten als die sichersten Werte überhaupt. Mit
      jährlich wachsenden Prämieneinnahmen und stillen Reserven in Milliardenhöhe schienen
      deutsche Versicherer gegen jeden Sturm gewappnet und gefeit.

      Neben dem Eigenheim sind Lebensversicherungen der größte Vermögensposten deutscher
      Sparer. Mit 85 Millionen Lebensversicherungsverträgen sind die Deutschen besser versichert als
      praktisch jedes andere Volk der Erde. Statistisch entfällt auf jeden Bürger – vom Säugling bis
      zum Greis – eine Lebensversicherung. Die versicherte Summe der Deutschen liegt bei 1,6
      Billionen Euro.

      Bislang kombinierten Lebensversicherungen Sicherheitsdenken und attraktive Renditen. Die
      gesetzliche Mindestverzinsung für Lebensversicherungen liegt in Deutschland zwar nur bei
      3,25%, dank der Überschussbeteiligungen kamen Versicherungsnehmer jedoch regelmäßig in den
      Genuss erheblich höherer Renditen. Weil die Versicherungen die Gelder ihrer Kunden in
      Immobilien und Aktien investierten, profitierten die Versicherten vom Immobilien- und
      Aktienboom. Ein Teil der derart erzielten Erträge wurde renditeerhöhend an die Kunden
      weitergereicht. Bis 1999 wurden so hohe Gewinne erzielt, dass Überschussbeteiligungen von 7%
      und mehr gewährt werden konnten.

      Das System funktionierte, solange Aktien regelmäßig neue Höchststände erreichten und
      Wirtschaftswachstum sowie Zuzug die Immobilienpreise steigen ließen. Der Erfolg gab den
      Versicherungen recht und lieferte die notwendigen Vorzeigeresultate, um neue Kunden zu
      akquirieren.

      Die hohen Ergebnisse führten jedoch auch dazu, dass sich neue Kunden vielfach nur noch mit
      immer höheren Rendite-Versprechungen akquirieren ließen. In bunten Hochglanzprospekten
      wurden die Ergebnisse der Vergangenheit genutzt, um die Erträge der Zukunft zu
      prognostizieren.

      Fallende Aktienmärkte lassen die Reserven der Versicherer drastisch zurückgehen

      Der durch das aggressive Renditedenken ausgelöste Wettbewerb könnte sich jedoch in den
      kommenden Jahren als Bumerang erweisen. Ein Großteil des deutschen Finanz- und
      Versicherungs-Establishments wurde von der seit März 2000 andauernden Börsenbaisse auf dem
      falschem Fuß erwischt. Als die Süddeutsche Zeitung zum Jahresende 2000 eine Befragung unter
      35 Banken durchführte, rechneten die Bankanalytiker auf Sicht eines Jahres mit einem Stand des
      Dax von mindestens 6000 bis 7.700 Punkten. Am 28. Dezember 2001 notierte der wichtigste
      deutsche Aktienindex aber bei 5.160 Punkten.

      Gerade im Jahr 1999 und im ersten Halbjahr 2000 haben deutsche Lebensversicherungen hohe
      Neuanlagen in Aktien getätigt. Im Jahr 2000 flossen 125 Milliarden Euro an neuen Kapitalanlagen zu 41% in Aktien.
      Die damals vielfach nahe den historischen Höchstkurseneingekauften Papiere haben seither rasant an Wert
      verloren.Die deutsche Börse hat seit 1949 mehrfach stark nach unten korrigiert.
      Bislang konnten dieVersicherungsgesellschaften Baissephasen durch die
      hohen Reserven abfangen.

      Der aktuelle Abschwunghat jedoch eine für deutsche Versicherer neue
      Qualität. Investierten Versicherer nach Kriegsende
      nur 5% ihrer Anlagen in Aktien, erlaubte eineÄnderung der Anlagevorschriften später bis zu 30% Aktienanteil.
      Die deutsche Versicherungsbranche machte von der gelockerten Regelung reichlichGebrauch:
      Waren Ende 1995 nur 12,9% des Vermögens in Fondsanteilen und Aktien investiert,
      lag die Quote im Jahr 2000 bereits bei 26,4%.

      Die starke Ausrichtung auf Aktien rächt sich jetzt. In früheren Baisse-Phasen konnten Versicherer
      noch auf ihre Investments in Anleihen und Immobilien zurückgreifen, um die Verluste durch
      positive Ergebnisse anderer Sparten abzufangen. Diesmal könnten die Bremsspuren im
      Aktienbereich zu lang sein, um durch die anderen Bereiche abgefangen zu werden.
      Selbst innerhalb der Branche wächst die Unruhe. Ein Versicherungsanalystenteam der WestLB
      Panmure gab sich bereits Ende 2001 “tief beunruhigt” über die stillen Reserven der deutschen
      Versicherer. Zum 18. September 2001 hätten die kleineren Versicherer bereits 80% ihres Polsters
      zwischen Zeit- und Buchwert ihrer Kapitalanlagen verloren. Für die gesamte Branche lag die
      Schätzung bei einem Rückgang um 51,8%.

      Das Beratungs- und Analyseunternehmen Tillinghast-Towers Perrin schlug ebenfalls Alarm. Im
      Mai 2001 untersuchten die Spezialisten die Finanzstärke deutscher Versicherer. Die damaligen
      Schätzungen gingen davon aus, dass die Bewertungsreserven, die am Jahresende 1999 14,4%
      betragen hatten, am Jahresende 2000 auf 11,2% und zum Ende des 1. Quartals 2001 auf 7,8%
      abgesunken waren. Die entsprechenden Dax-Werte lagen bei 6.955 Punkten, 6.433 Punkten und
      5.829 Punkten. Aktueller Schätzungen von Tillinghast-Towers Perrin liegen derzeit nicht vor. Bei
      einem aktuellen Dax-Stand von 4.300 Punkten ließe sich die Tendenz einer neuen Berechnung
      jedoch schon vorab schätzen.

      Die desolate Börsenlage hat im deutschen Versicherungssektor zu einer dramatischen
      Veränderung der Finanzstrukturen geführt. Hält die Schwäche der Aktienmärkte an, werden sich
      einige deutsche Lebensversicherer einer brutalen Vergangenheitsbewältigung gegenübersehen.
      “Capital” hatte bereits im Oktober 2001 geschätzt, dass die stillen Reserven der deutschen
      Versicherer bei einem Dax-Stand von 4.500 gegen Null tendieren.
      Die Finanzstruktur der deutschen Versicherer unterscheidet sich teilweise aber stark voneinander,
      so dass eine Branchenbetrachtung nur unzureichend ist und für jedes Versicherungsunternehmen
      eine Einzelfallbetrachtung notwendig ist. Die aufgezeigten Schwächen im Aktienbereich könnten

      Fehlinvestments von Profis

      Im Dezember 2000 beteiligte sich die
      Münchener Rück-Gruppe mit einem
      Anteil von 4,9% an der Kinowelt AG.
      Einem damaligen Einstandskurs von
      17 Euro steht ein heutiger Kurs von
      0,10 Euro gegenüber. Oft erwies sich
      auch die Beteiligungsgröße als
      Problem. Weil die Umsätze bei Titeln
      des Neuen Marktes oder des S-Dax
      stark gefallen sind, mussten
      Versicherer teilweise weitgehend
      hilflos mit ansehen, wie ihre Aktien
      an Wert verloren.

      jedoch in Kombination mit den im folgenden aufgezeigten Risiken im Anleihen- und
      Derivatebereich für erhebliche Unruhe unter deutschen Versicherungsnehmern und
      Kapitalanlegern führen.

      Jeder Besitzer einer deutschen Lebensversicherung muss mit
      Einschnitten rechnen -


      “Mancher Anbieter wird unter den
      gegenwärtigen Bewertungsnormen sogar
      Schwierigkeiten haben, die Anlegern
      garantierte Verzinsung zu erwirtschaften.”
      Professor Heinrich Schradin, Universität Köln

      Was Aktionäre bereits erlitten haben, steht den Kunden vieler Lebensversicherungen erst noch
      bevor. Wer eine Lebensversicherung besitzt, dürfte bald den langen Arm der Börse am eigenen
      Geldbeutel spüren. "Alle Lebensversicherer müssen ihre Überschussbeteiligungen senken",
      prophezeit Heijo Hauser, Geschäftsführer des Versicherungsberaters Tillinghast-Towers Perrin.
      Deutsche Lebensversicherungen garantieren ihren Kunden lediglich eine Basisverzinsung von
      3,25%. Jeder zusätzlicher Euro Ausschüttung muss zuvor am Kapitalmarkt verdient werden. Weil
      es nach fetten aber immer auch magere Jahre gibt, ist die Ausschüttung einer
      Überschussbeteiligung nicht garantiert.

      Renditerechnungen aufgrund desolater Kapitalmärkte hinfällig

      Verbraucherschützer hatten seit langem beklagt, dass Lebensversicherer langfristig hohe Renditen
      für die nächsten 30 Jahre versprechen. Die Renditeversprechen sind in der Regel eine
      Extrapolation (Hochrechnung) zurückliegender Renditen. Doch nicht immer lässt sich aus der
      Vergangenheit auf die Zukunft schließen. Angesichts der gegenwärtigen Börsensituation ist es
      unwahrscheinlich, dass Inhaber von Versicherungspolicen weiterhin mit der gewohnten
      jährlichen Rendite von 7% oder mehr rechnen können.

      Die Schwankungen des Kapitalmarktes können erheblichen Einfluss auf die Erfüllung von
      Renditeprognosen haben. Der Kölner Versicherungsprofessor Oskar Goecke (FH Köln) hatte
      bereits 2001 insgesamt 303 Produkte von 66 Lebensversicherern auf die Plausibilität der
      Renditeprognosen untersucht. Goecke kam zu dem Ergebnis, dass die Musterrechnungen zwar
      realistisch, aber sehr anfällig für eine Veränderung der Kapitalmarktrenditen waren.
      Erzielen die untersuchten Versicherer nur 0,5% weniger Rendite, wird die Renditeerwartung für
      217 Produkte unplausibel. Der Versicherungsexperte warnte vor übergroßem Vertrauen in die
      Prognosen der Versicherer und verglich die Renditeprognosen mit “Rennlisten”, die dem Verkauf
      von Policen dienen.

      Der Chef der deutschen Versicherungsaufsicht, Helmut Müller, mahnt bereits seit Jahren, sich
      nicht von Versprechungen gleichhoch bleibender Renditen ködern zu lassen. Schon die Senkung
      der Rendite um 0,5% kann erheblichen Einfluss auf die Auszahlungssumme haben.

      Schon kleine Renditeschwankungen machen sich über die lange Laufzeit sehr bemerkbar

      Bei einem Rückgang um 1% fehlen einem Kunden, der seit fünf Jahren in einen 15-Jahres-
      Vertrag einzahlt und für das Ende der Lautzeit mit 400.000 Euro rechnet, bereits 31.000 Euro. Im
      Einzelfall können die Einschnitte in Abhängigkeit von der Versicherungssumme natürlich noch
      wesentlich größer sein - wie nebenstehendes Beispiel zeigt.

      Ob es bei einer derartigen Kürzung der Überschussbeteiligung bleiben wird, oder sogar noch
      gravierendere Kürzungen von Lebensversicherungen befürchtet werden müssen, erfahren Sie aus
      dem folgenden Kapitel.

      Tabuthema “Insolvenz von deutschen Lebensversicherern” gewinnt an
      Brisanz -


      “Die Branche ist nervös. Pleitegerüchte
      kursieren. Das Bundesaufsichtsamt für das
      Versicherungswesen versucht, die
      dramatische Entwicklung unter Kontrolle zu
      halten. Diskret sucht die Behörde nach
      Partnern für Wackelkandidaten.”
      Capital, 18. Oktober 2001


      Großbritannien: Etablierter Versicherer vor dem Aus?

      Das Schreiben landete im Briefkasten von mehr als einer Million Briten: Wer eine
      Lebensversicherung bei Equitable Life abgeschlossen hatte, bekam seine Auszahlung um 16%
      gekürzt.

      Die Inhaber der Equitable-Policen hatten bis dahin geglaubt, ihre Ersparnisse in ein sicheres
      Investment gesteckt zu haben: Equitable war die älteste Versicherungsgesellschaft der Welt und
      keine profitorientierte Börsengesellschaft, sondern eine Versicherungsgesellschaft auf
      Gegenseitigkeit. Die Versicherungsnehmer sind gleichzeitig auch die Eigentümer.
      Der schleichende Niedergang der 240 Jahre alten Traditionsversicherung hatte sich kritischen
      Beobachtern schon seit längerer Zeit angekündigt. Die Gesellschaft hatte bereits mehrere Jahre
      zuvor versucht, 90.000 Mitgliedern garantierte Bonuszahlungen zu streichen. Die zusätzliche
      Auszahlung im Wert von 1,5 Milliarden Pfund (2,34 Mrd Euro) wurde unter Verweis auf eine zu
      niedrige Verzinsung der Kapitalanlagen verweigert.

      Der Richter lehnte die Argumentation der Equitable-Anwälte jedoch ab. Durch die per
      Gerichtsurteil verordnete Auszahlung der Bonuszahlungen verschlechterte sich die Finanzlage
      der Gesellschaft rasant. Mangels Eigenkapital war Equitable gezwungen, das Neugeschäft
      einzustellen.

      Die Equitable-Kunden saßen regelrecht in der Falle. Ein vorzeitiger Abzug des Kapitals hätte zu
      Strafzahlungen geführt und war häufig schon aus steuerlichen Gründen nicht möglich. Um
      Versicherte vom Abzug ihrer Mittel abzuhalten, wurde die Strafe für eine vorzeitige Kündigung
      sogar von 7,5 auf 10,0% erhöht.

      Die Equitable-Versicherten sitzen auf einem Schaden von insgesamt 3,9 Milliarden Pfund (6 Mrd
      Euro). Die Gründe für das Equitable-Desaster lagen jedoch nicht alleine im schwachen
      Abschneiden der Finanzanlagen. Equitable hatte von Anfang an zu hohe Versicherungsleistungen
      versprochen und zu geringe Rückstellungen gebildet. Als die Gesellschaft durch den langwierigen
      Rechtsstreit eine Kündigungswelle auslöste und Neukunden abschreckte, verschlechterte sich die
      operative Position des Unternehmens weiter. So führt eines zum anderen.
      Mittlerweile wurde ein Haftungsklage gegen 15 Verantwortliche eingereichet. Doch keiner der
      Vorstände verfügt über ausreichend Vermögen, um den Schaden auch nur ansatzweise
      ausgleichen zu können. Schuldzuweisungen gab es auch gegen die öffentliche Aufsichtsbehörde,
      die Financial Services Authority (FSA). Weder die FSA noch andere Überwachungsorgane hätten
      die unzureichende Reservenbildung erkannt.

      Bilanztricks: Enronitis bei Versicherern?

      Tatsächlich ist die Frage berechtigt, ob die Aufsichtsbehörden wachsam genug waren. Welche
      Freiheiten britischen Lebensversicherern in der Bilanzierung zugestanden wird, kam Anfang Juni
      ins Rampenlicht: Der Versicherer Equitable hatte zukünftige Gewinne als Kapital verbucht.
      Insgesamt wurden auf diese Weise 500 Mio Pfund zusätzliches Kapital ausgewiesen. Equitable
      ist mit dieser optimistischen Bilanzierungspolitik nicht alleine: Auch Scottish Equitable, eine
      Tochter der niederländischen Aegon-Gruppe, und Scottish Mutual, ein Ableger der britischen
      Großbank Abbey National, bilanzieren auf diese Weise.

      Aegon verteidigte den Bilanztrick mit dem Argument, dass diese Bilanzierung auch in den
      Niederlanden zulässig sei. Fraglich ist, ob dieses Argument die britische Bilanzierungsweise
      aufwertet oder nicht eher die niederländische Bilanzierungspraxis abwertet. Die Tatsache, dass
      diese Methode in England vor allem von schwächer finanzierten Versicherungen angewandt wird,
      könnte eher zu Rückschlüssen auf die mangelnde Solidität der niederländischen
      Muttergesellschaft verleiten. So wurde die Bilanz von Aegon denn auch schon von der Financial
      Times als im negativen Sinne beobachtenswert hervorgehoben. Die britischen Aufsichtsbehörden
      bereiten jedenfalls eine Abschaffung dieser Regelung vor.

      Probleme auch in der als solide geltenden Schweiz

      Problematische Versicherungsbilanzen sind auch andernorts anzutreffen. In der Schweiz, sonst
      bekannt für Solidität und Zuverlässigkeit, befindet sich die Swiss Life im Gerede. Die Swiss
      Life/Rentenanstalt-Gruppe ist der größte Lebensversicherer der Landes.
      Swiss Life leidet unter einem Strukturproblem der Schweizer Versicherungswirtschaft.
      Eidgenössische Lebensversicherungen müssen ihren Versicherten seit 1985 sogar 4%
      Mindestverzinsung garantieren, verglichen mit 3,25% in Deutschland. Schweizer Staatsanleihen
      werfen derzeit aber nur 3,21% ab. Der Satz für risikolose Anlagen liegt in der Schweiz bereits seit
      1996 unter 4% und setzt die Versicherungen seit Jahren unter erheblichen Performancedruck.
      Auch der Umwandlungssatz, mit dem das Alterskapital in eine jährliche Rente umgerechnet wird,
      bereitet den Schweizern Kopfzerbrechen. Die vorgeschriebene Rate für Annuitäten lag bei den
      Eidgenossen bislang bei 7,2%. Die bereits durch das niedrige Zinsniveau gegebene Problematik
      wird durch die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung verschärft: Wer länger lebt, erhält
      auch länger Leistungen aus der Annuität. Das Schweizer Parlament hat mit einer Senkung der
      Annuitätenrate auf 6,8% reagiert. Die Änderung wird jedoch erst in 12 Jahren vollständig
      umgesetzt sein. Bis dahin dürfte die Lebenserwartung weiter steigen und einen Teil des
      gewünschten Effekts wieder zunichte gemacht werden.

      Swiss Life war durch verfehlte Aktienanlagen und überteuerte Akquisitionen in die Bredouille
      geraten. Im vergangenen Jahr brachen die Reserven auf den Wertschriften um mehr als 3
      Milliarden Franken ein. Zusätzlich musste die Gesellschaft 760 Millionen Franken an Wertminderungen auf
      Anlagen über die Erfolgsrechnung verbuchen.Teuer war auch dieÜbernahme der Banca del Gottardo. Swiss Life
      übernahm die Privatbank im Jahr 1999, nahezu auf derSpitze des Finanzbooms. Der
      gezahlte Kaufpreis von 2,4Milliarden Franken dürfte heute nicht mehr erzielbar sein. Marktspekulationen
      sprachen zuletzt von einembevorstehenden Verkauf der Privatbank zum Preis von 1,5 bis 1,8 Milliarden Franken.

      Die Financial Times errechnete denn auch im April, dass die Swiss Life bei Ausbuchung bestimmter
      Goodwill- und Akquisitionsposten ein negatives Eigenkapital aufweisen würde. Mit der
      anhaltenden Diskussion und immer wahrscheinlicher werdenden mittelfristigen Abschaffung des
      Schweizer Bankgeheimnisses dürfte der Marktwert der Privatbank eher noch weiter fallen.
      Nach Ansicht von Analysten braucht die Swiss Life mindestens 1 Milliarde Franken, um beim
      Eigenkapital wieder komfortabel dazustehen. Roland Chlapowski, seit Ende Februar neuer
      Verwaltungsratpräsident von Swiss Life, hat ein 300 Mio Franken Kostensparprogramm
      eingeleitet und mittlerweile nicht betriebsnotwendiges sowie unrentables Vermögen zum Verkauf
      gestellt.

      Swiss Life bleibt jedoch vorerst in einer Turnaround-Situation. Die Züricher Kantonbalbank
      stufte den Dividendenverzicht der Swiss Life als ein “happiges Signal” für ein
      Eigenmittelproblem ein. Die Handelszeitung orakelte, ob Swiss Life bei einer anhaltenden
      Seitwärtsbewegung der Börse ohne Kapitalerhöhung oder Notverkäufe über die Runden kommt
      wird.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 16:13:57
      Beitrag Nr. 471 ()
      Japan: Bereits 7 Pleiten in der Versicherungsbranche

      Wohin zu hohe Renditeversprechen von Lebensversicherern führen könnte, zeigte sich in jüngster
      Vergangenheit in Japan. Dort gingen seit 1997 sieben Konzerne Pleite, weil sie ihren Kunden
      höhere Renditen versprochen hatten, als sie tatsächlich erwirtschaften konnten. Die
      Ausschüttungen an Versicherte betragen zum Teil noch 5,5% und mehr für ältere Policen,
      während die Kapitalerträge z.B. beim Marktführer Nippon Life mit 2,27% nur noch die Hälfte
      dessen abdecken. Die Branche kann nur noch zu Lasten der Versicherten gegensteuern. Bei
      Nippon Life, Dai-Ichi-Life, Sumitomo Life, Meiji Life, Yasuda Life und Mitsui Life wurde die
      vertraglich garantierte Verzinsung im Juni 2001 von 1,5% auf 0,75% gesenkt.

      Die Problematik geht in Japan jedoch längst über die Frage der Verzinsung von Sparguthaben
      hinaus. Die Konkurse der Versicherungsgesellschaften wurden zwar durch den japanischen Staat
      aufgefangen, dennoch ergeben sich bereits für die gesamte Volkswirtschaft negative
      Auswirkungen.

      Durch die staatlich gedeckten Luftbuchungen wird die Problematik lediglich umverteilt und eine
      rasche und gründliche Bereinigung des Problems durch die Mechanismen des Finanzmarktes
      verhindert. Die Krise der Lebensversicherungen trägt dazu bei, dass Japan auch im Jahr 12 nach
      dem Ende der Aktien- und Immobilienblase noch immer unter Sachwertdeflation und
      schrumpfender Wirtschaft leidet.

      Strauchelnde Versicherer weltweit: Ist Deutschland sicher?
      Sind ähnliche Fälle auch in Deutschland denkbar oder wahrscheinlich? Eine Detailanalyse
      gestaltet sich aufgrund der Komplexität der Materie und der Vielfalt der involvierten
      Unternehmen schwierig.

      Deutsche Versicherer konnten ihre stillen Reserven lange Zeit wie Staatsgeheimnisse schützen.
      Die Höhe der Reserven wird zwar mittlerweile veröffentlicht und gerne dazu eingesetzt, um das
      Interesse von Anlegern und Aktienanalysten auf sich zu ziehen, andere Teile von
      Versicherungsbilanzen sind für Außenstehende jedoch unverändert schwer zu beurteilen.
      Die schwierige Informationslage sollte gleichwohl nicht davon abhalten, Tendenzen und Indizien
      zu überprüfen. Fragen kommen insbesondere auch im Zusammenhang mit der Überwachung von
      Versicherungsgesellschaften in Europa auf. Der Einbruch des Kartenhauses bei Equitable wurde
      in einem 286 Seiten starken Bericht der britischen Regierung untersucht. In dem Bericht, dessen
      Details nicht veröffentlicht wurden, kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass die finanzielle
      Schieflage von Equitable möglich war, ohne dass die Versicherung gegen
      Regulierungsbestimmungen verstoßen hatte.

      Entsprechend ist die Diskussion über die Sicherheit von Lebensversicherungen in England bereits
      in vollem Gange. Nach dem Equitable-Desaster gibt es bei der Analyse des britischen
      Versicherungssektors keine Tabus mehr. Die britische Finanzaufsichtsbehörde FSA hat in einem
      unter Verschluss gehaltenen Bericht 200 der 900 britischen Lebensversicherer auf eine Risikoliste
      gesetzt. Die Rating-Agentur Fitch berichtete darauf hin, dass innerhalb der Versicherungsbranche
      vielfach die Meinung herrscht, dass die vorgeschriebene Kapitalausstattung britischer
      Lebensversicherer schon heute unzureichend sei und radikal reformiert werden müsse.
      Sind Verwerfungen, wie sie im EU-Land Großbritannien entstanden, auch in Deutschland
      möglich? Im Vergleich zu Versicherungen anderer europäischer Länder sind die deutschen

      Versicherungen im Branchendurchschnitt noch überdurchschnittlich gut mit Eigenkapital
      ausgestattet. Die deutsche Versicherungsbranche profitierte jahrzehntelang von einem gegen
      ausländische Konkurrenz abgeschottenen Markt und entsprechend hohen Margen. Der deutsche
      Versicherungssektor ist mit 138 Milliarden Euro Prämieneinnahmen der größte Europas.
      Die Tatsache, dass per 2001 in Deutschland 706 Versicherungen registriert waren, zeigt, dass es
      den meisten Gesellschaften bislang gut genug ging, um sich dem andernorts anzutreffenden
      Konzentrationstendenzen zu entziehen. Die Eigenkapitalbasis reichte bei den meisten
      Versicherern bislang aus, um die sich bietenden Expansionsmöglichkeiten im Alleingang zu
      finanzieren.

      Es gibt weitere Besonderheiten, die einen Vergleich der Entwicklung in Großbritannien mit der
      Situation in Deutschland erschweren. So dürfen britische Versicherungen bis zu 100% ihrer
      Anlagegelder in Aktien investieren. In Deutschland
      ist der Aktienanteil im Versicherungsportefeuille
      gesetzlich auf maximal 30% begrenzt.

      Die Studien der WestLB und der Consultinggesellschaft Tillinghast-Towers Perrin
      (siehe oben) deuten aber dennoch auf beachtliche Risiken in der deutschen Versicherungslandschafthin.
      Innerhalb der Versicherungsbranche gibt es große Unterschiede in Art und Qualität der
      Finanzsituation. Alles hängt von einer Betrachtungdes Einzelfalls ab.
      Dabei kam es bereits zu negativen Auffälligkeiten.
      Aus heutiger Sicht ist das deutsche Versicherungsgewerbe noch dazu in der Lage,
      etwaige Schieflagen bei einzelnen Anbietern branchenintern aufzufangen.

      Die öffentlichkeitsscheue Branche dürfte im Ernstfallversuchen,
      gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen hinter den Kulissen eine
      Lösung zu finden. Auswege könnten in der Übertragung des Kundenbestands oder einer
      kompletten Übernahme liegen.Branchensolidarität ist nicht unbeschränkt belastbar

      Ob sich aber für jeden in Schieflage geratenen
      Versicherer eine realisierbare brancheninterne Lösung finden lässt, ist indes fraglich. So hat sich
      auch für die Hannoversche Lebens bislang kein Käufer gefunden, obwohl das Unternehmen
      Merrill Lynch mit der Suche nach einem starken Partner beauftragt hatte. Die Hannoversche
      Leben ist als Gegenseitigkeitsverein organisiert, hat also keine Aktionäre und gehört den Kunden.
      Selbst Verhandlungen mit dem langjährigen britischen Partner Standard Life blieben erfolglos.
      Eine derartige Kapitalstrukur kann eine Auffangslösung schwierig gestalten oder auf
      Unternehmen ähnlicher Rechtsform beschränken.

      Beispiel: Hannoversche Leben

      Die Hannoversche Leben in guten
      Börsenzeiten zeitnah stille Reserven
      an die Versicherten weitergegeben.
      Auf diese Weise ließen sich die
      Ergebnisse für die Versicherten
      aufpolieren und neue Kunden
      gewinnen. Gleichzeitig führte die
      Strategie jedoch dazu, dass die
      Versicherung schon im Jahr 2000
      einen Großteil ihrer Reserven
      aufgezehrt hatte.
      Die Hannoveraner hatten 2000 als
      Tabellenletzte bei der Nettorendite
      abgeschlossen und musste
      Wertpapierhändlern zufolge sogar
      Aktienzwangsverkäufe durchführen.
      Den Berichten zufolge hatte die
      Gesellschaft in engster Abstimmung
      mit der Versicherungsaufsicht Aktien
      verkauft, um wenigstens noch die
      garantierte Mindestverzinsung von
      3,25% erreichen.


      Auch die seit mehreren Jahren zu beobachtende Auflösung der „Deutschland AG“ spricht dafür,
      dass Auffanglösungen für Versicherungen nicht immer so glatt gehen müssten, wie dies in der
      Vergangenheit zu erwarten war. Der Verkauf der Beteiligungen an der Allianz durch Münchner
      Rück und Deutsche Bank spricht auch dafür, dass innerhalb der Finanzbranche die Beteiligungen
      eher ab- als aufgebaut werden. Deutsche Finanzunternehmen stehen heute mehr denn je im
      Wettbewerb mit ausländischen Unternehmen. Würde eine Rettungsaktion zu stark auf die eigenen
      Mittel und die Eigenkapitalrendite drücken, könnte die Solidarität unter deutschen
      Finanzunternehmen schnell bröckeln.

      Dies um so mehr, als Versicherer durch den Absturz der
      Aktienmärkte nicht mehr auf die reichlichen stillen Reserven zurückgreifen können und die
      Kosten einer Rettungsaktion tendenziell aus operativen Erträgen erbracht werden müssten.
      Das Entstehen einer solcher Situation bei einzelnen Versicherern dürfte eine reine Frage der Zeit
      sein. Durch die jüngsten Kursverluste an den internationalen Aktienmärkten befinden sich
      deutsche Lebensversicherer jetzt in der Doppelschere sinkender Aktienkurse und niedriger Zinsen
      – mit dem möglichen Effekt einer erheblichen Beschleunigung der Negativentwicklung.
      Staatsanleihen: Sicher, aber zu wenig rentabel, um die Renditeerwartungen der
      Versicherten zu erfüllen

      Die deutschen Versicherer haben rund zwei Drittel ihrer Mittel in Produkte investiert, deren
      Erträge an Zinsen gekoppelt sind. Seit Januar 2000 fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen
      von 5,6 auf 5%. Bleibt die Zinswende aus, wird die Problematik der Renditeversprechungen von
      7 bis 8% nur noch dringender. Die Lage wird besonders kritisch für jene Rentenpapiere, die in der
      Hochzinsphase zwischen 1990 und 1992 aufgelegt wurden und jetzt fällig werden. Seinerzeit lag
      das Zinsniveau bei 8 bis 9%. Die Versicherer müssen die freiwerdenden Mittel zu deutlich
      schlechteren Konditionen neu anlegen.

      Bei ihrer Strategie sind die Versicherer teilweise auch Sklaven einer von unrealistischen
      Erwartungen geprägten Öffentlichkeit: Nur die wenigsten Sparer können zwischen nominalem
      und realem Zins unterscheiden und boykottieren selbst in Zeiten niedriger Inflation
      Finanzprodukte mit niedriger nominaler Verzinsung. Angetrieben durch langjährige
      Investmentstatistiken aus den letzten zwei Jahrzehnten erwartet das Gros der Versicherten
      Erträge, die im eingetrübten Kapitalmarktumfeld nicht mehr bzw. nur noch unter Inkaufnahme
      höherer Risiken zu erwarten sind.

      Die Versicherer müssen hohe Zinseinnahmen erzielen, andernfalls wandert der Kunde zu einem
      Konkurrenten mit höherem Zinsversprechen. Die vertrackte Situation ist dazu geeignete, deutsche
      Versicherer dazu zu verleiten, kurzfristige Zinsmaximierung vor langfristige Kapitalsicherung zu
      setzen.

      Der Ausweg: Unternehmensanleihen - höhere Zinsen, jedoch auch viel riskanter
      Um der Zinsfalle zu entkommen, haben Versicherer in den letzten Jahren verstärkt in
      Unternehmensanleihen investiert. Staatsanleihen würden als Ausweichmöglichkeit eine zu
      niedrige Rendite bieten, nicht zuletzt da die Zinsen für Staatsanleihen in Ländern wie Italien
      durch die Einführung des Euro deutlich gesunken sind. Selbst bei guter Bonität des Emittenten
      können Unternehmensanleihen 0,5 bis 1% Prozentpunkt mehr bringen als vergleichbare
      Staatsanleihen.

      Die Pleiten von SwissAir und Enron haben jedoch gezeigt, dass auch sogenannte
      Qualitätsanleihen praktisch über Nacht wertlos werden können. Bei SwissAir standen
      Anleiheninhaber mit Papieren im Nominalwert von 4 Mrd Franken (2,77 Mrd Euro) im Feuer.
      Dabei hatten führende Rating-Agenturen der Airline noch zu Jahresanfang 2001 eine gute Bonität
      bescheinigt.

      SwissAir ist in Europa kein Einzelfall mehr. Auch die Anleihen der früheren Highflyer am Neuen
      Markt, Brokat und Carrier 1, sind durch einen Konkurs praktisch wertlos geworden. Die Bonds
      hatten verlockende Zinskupons von 11,5 und 13,25% geboten.
      Trotz des Desasters bei der SwissAir ist das Interesse an Unternehmensanleihen unverändert
      groß. Die Financial Times ortete bereits die größten Käufer im Markt: Nicht mehr Portfolio-
      Investoren, sondern europäische Versicherungen sind die größten Investoren im Markt für
      Unternehmensanleihen.

      Das Timing für den Erwerb von Unternehmensanleihen könnte sich bei den Versicherungen aber
      als überaus ungeschickt erweisen. Die Nachfrage nach Unternehmensanleihen ist auch ein
      Zeichen des Vertrauens der Käufer in einen baldigen Konjunkturaufschwung. Bleibt dieser
      jedoch aus, können selbst hochwertige Unternehmensanleihen zu Risikopapieren werden.
      Die Zeichen mehren sich, dass jene Versicherer, die zuletzt in großem Umfang in
      Unternehmensanleihen investiert haben, mit ihren verstärkten Anleiheninvestments in die nächste
      Falle gelaufen sind. Die Rating-Agentur Moody’s teilte Anfang 2002 mit, dass sich die
      Kreditwürdigkeit westeuropäischer Unternehmen im Jahr 2001 in einem “nie da gewesenen”
      Ausmaß verschlechtert hat und sich weiter verschlechtern werde. Der Senkung von 123 Ratings
      stand die Erhöhung von lediglich 16 Ratings gegenüber.

      Bedenklich: Extrem hoher Anteil von Anleihen aus dem Telekommunikationsbereich
      Hinzu kommt, dass die Struktur des europäischen Marktes für Unternehmensanleihen bedenklich
      einseitig ist. Rund 70% der europäischen Unternehmensanleihen stammen aus dem Telekom-
      oder Medienbereich – beides derzeit alles andere als Inseln der Sicherheit.

      Selbst bei Anleihen von Branchengrößen wie Deutsche Telekom und France Telecom müssen
      mittlerweile Fragen nach der Bonität gestellt werden. Die beiden ehemaligen Staatskonzerne sind
      mit 62 bzw. 60 Milliarden Euro verschuldet und bei bisherigen Versuchen zur Reduzierung der
      Schulden gescheitert. Während die Deutsche Telekom sich am Verkauf von Assets versucht,
      liefert sich France Telecom Grabenkämpfe mit der deutschen Mobilcom, an der die Franzosen
      eine rasant im Wert gesunkene Beteiligung halten.

      Das Risiko der europäischen Telekom-Schulden gewinnt im Kontext der amerikanischen
      Branchenzahlen eine beängstigende Note. Die amerikanische Wirtschaft hat 525 Mrd US$
      Telekom-Schulden geschultert, umgerechnet rund 5% des amerikanischen Bruttosozialprodukts.
      Die rekordhohen Investitionen der amerikanischen Telekom-Branche müssen aus heutiger Sicht
      jedoch zum großen Teil als verfehlt eingestuft werden. Selbst während Spitzenzeiten sind die
      Kapazitäten amerikanischer Glasfaserbetreiber nur zur Hälfte ausgelastet.

      Im Durchschnitt liegt die Ausnutzung des amerikanischen Glasfasernetzes sogar nur bei 5% der Kapazität.
      Weil es nicht Quartale, sondern Jahre braucht, bis die Kapazität jemals ausgelastet und rentabel
      sein wird, sind weitere Großausfälle im amerikanischen Telekombereich vorprogrammiert. Die
      Insolvenz von WorldCom lieferte bereits einen Rekord: Nur ein Jahr nach der Emission einer
      11,9 Mrd US$ Anleihe ist diese durch die Finanzprobleme der Gesellschaft kräftig im Wert
      gefallen.

      WorldCom ist nicht der einzige traurige Negativrekord. Die Telekom-Branche hatte im Jahr 2000
      weltweit einen negativen freien Cashflow von 60 Mrd US$. Noch nie zuvor in der
      Wirtschaftsgeschichte hatte einen Branche in einem einzigen Jahr einen derart hohen Verlust
      geschrieben. Die Zahlen für 2001 dürften noch dramatischer ausfallen und notiert nur noch mit
      einem Bruchteil des Nominalwerts - Totalverlust nicht ausgeschlossen.

      Die Risiken aus einem Kredit-Crash der amerikanischen Telekom-Branche sind enorm. Zum
      Vergleich hatte die Savings & Loan Krise in den achtziger Jahren nur 175 Mrd US$ bzw. 3% des
      amerikanischen Bruttosozialprodukts verschlungen.

      Insofern wundert es nicht,dass Standard & Poor’s für das Jahr 2001 erstmals in derGeschichte mehr als 200Pleiten von
      Anleihenemittentenverzeichnete. Insgesamt ist ein Volumen von 115,4 Mrd US$ insolvent geworden.
      Derbisherige Rekord von 42,3 Mrd US$ aus dem Jahr 2000 wurde um annähernd das Dreifache übertroffen.
      Schuld ist nicht nur die schwache Wirtschaft, sondern auch eine strukturelle Veränderung der
      amerikanischen Bilanzen. 1982 lag die Verschuldung amerikanischer Unternehmen (exklusive
      Finanzbranche) bei ca. 32% des Bruttosozialprodukts. Für das Jahr 2001 lag die Vergleichszahl
      bei 47,4%.

      Die amerikanische Wirtschaft ist mit der höchsten jemals erreichten Schuldenlast in
      die Rezession eingetreten. Selbst während der Rezession 1990/91 hatte die
      Unternehmensverschuldung nur bei 42,6% des Bruttosozialprodukts gelegen. Die Last der
      Zinszahlungen in Prozent der Unternehmensgewinne hat fast den Rekordstand der letzten 40
      Jahre erreicht. Dabei liegen die Zinsen heute (noch) extrem niedrig.

      Ein anhaltender Ausfall amerikanischer Telekom-Schulden würde unweigerlich auch in Europa
      zu einer Vertrauenskrise und zu einem Abzug von Geldern aus dem Sektor führen. Die tickende
      Zeitbombe amerikanischer Anleihen aus dem Telekom-Bereich und anderen Problembranchen
      könnte europäische Versicherer sogar stärker treffen als bislang angenommen. Durch den
      ausufernden Derivatemarkt können Ausläufer der Strukturverwerfungen Amerikas selbst jene
      Versicherer treffen, die nicht unbedingt die entsprechenden Anleihen im Depot haben.
      Kreditderivate:

      Wenn Versicherer im Kreditgeschäft schlauer als Banker sein wollen
      Ursache hierfür sind “Kreditderivate”: Künstlich geschaffene Finanzinstrumente, durch die
      Risiken aus Krediten und Anleihen auf einen neuen Besitzer übertragen werden können. Mit den
      künstlichen Finanzinstrumenten können Banken die Kreditrisiken neu verpacken und an
      Investoren weiterreichen. Der Käufer solcher Derivate bekommt für die Übernahme der Risiken
      ein Entgelt. Derivate auf Kredite sind einer der am schnellsten wachsenden Finanzmärkte. Nach

      einer Schätzung der Bank of England ist das Volumen ausstehender Kreditderivate zwischen
      1995 und heute von 400 Mrd US$ auf 2 Billionen US$ explodiert.
      Wie schon in den Fällen Enron oder Metallgesellschaft kann es im komplexen Geschäft mit
      Derivaten zu Fällen kommen, in denen Marktteilnehmer mehr Risiken auf sich nehmen, als sie
      sich bewusst sind oder leisten können. Selbst vermeintlich professionelle Anleger können von
      den Tücken dieses Geschäfts überrascht werden.

      Durch Kreditderivate ist es zu einer in der Öffentlichkeit bislang wenig beachteten
      Risikoverschiebung von Banken auf Versicherungen gekommen. Der Fachbegriff, der den
      meisten Sprengstoff enthält, lautet “regulatorische Arbitrage”.

      Banken unterliegen bei der Kreditvergabe strengen Auflagen und müssen Kreditrisiken durch
      vergleichsweise hohe Kapitalreserven ausgleichen. Bei Versicherungen sind die Anforderungen
      wesentlich geringer. Anders ausgedrückt: Versicherungen können bei gleicher Kapitalausstattung
      größere Kreditrisiken als Banken schultern.
      Weil Versicherungen somit weniger Kapitalkosten tragen müssen,
      können sie auch solche Kreditrisikenunterschreiben, die für Banken bereits nicht mehr
      lukrativ genug sind. Die Ausnutzung dieser Differenz wird als “regulatorische Arbitrage” bezeichnet.
      Die Zahlen sind beängstigend: Rund ein Fünftel des
      globalen Kreditderivatevolumens von 2 Billionen US$ entfällt bereits auf Versicherungen.

      Umgerechnet haben Versicherungen Kreditrisiken im
      Volumen von 300 bis 400 Mrd US$ in Form vonDerivaten in den Büchern.
      Pauschale Beurteilungen sind in derartig vielfältigen
      Märkten mit ihrer großen Zahl an Marktteilnehmerschwierig. Dennoch lassen sich Tendenzen
      feststellen. Von entscheidender Bedeutung ist die Grundfrage,
      ob Versicherungen Kredite genau so gutbeurteilen können wie Banken.
      Überspitzt formuliert: Wenn eine amerikanische Bank die Kreditrisiken eines Engagements in
      Amerika in Derivate verpackt und an die Investmentabteilung einer europäischen Versicherung
      verkauft – wer hat dann wohl den besseren Einblick in die Risiken des Geschäfts? Die Tatsache,
      dass Banken das Kreditgeschäft seit jeher betreiben, Versicherungen dagegen erst jüngst verstärkt
      in diesen Markt eingetreten sind, spricht Bände.

      Auch Howard Davies, Leiter der britischen Finanzaufsichtsbehörde FSA, beobachtet die
      Entwicklung kritisch. Am von ihm überwachten Finanzplatz London ist rund 50% des weltweiten
      Kreditderivategeschäfts konzentriert. Davies warf die kritische Frage auf, ob der Risikotransfer
      von Banken auf Versicherungen in erster Linie durch Unterschiede in den Kapitalanforderungen
      ausgelöst wird. Das Ausfallrisiko eines Kredits verändere sich schließlich nicht, nur weil es aus
      der Bilanz einer Bank in die Bilanz einer Versicherung verschoben wird.
      Die Grundproblematik der auf der Hand liegenden asymetrischen Informationsverteilung
      zwischen Banken und Versicherungen wurde von David Hendler, Experte beim
      Researchunternehmen CreditSight, auf den Punkt gebracht: “Die Leute denken, es sei ein

      Verzockt mit Derivaten

      American Express Financial
      Advisors, eine für Finanzplanung
      sowie Spar- und Versicherungsprodukte
      zuständige Tochtergesellschaft
      von American Express,
      musste im Jahr 2001 Abschreibungen
      auf Kreditderivate vornehmen und
      dabei einen Verlust von 1 Mrd US$
      verbuchen. American Express-
      Chairman Kenneth Chenault gab zu,
      dass seine Mitarbeiter die Risiken
      dieser Investments “nicht in vollen
      Umfang verstanden hatten”.


      einfacher Weg, Geld zu verdienen, aber viele dieser Spieler, wie z.B. einige Versicherungen,
      haben nicht die notwendigen Werkzeuge, um die Risiken zu quantifizieren, da es noch keine
      allgemein anerkannte Methode gibt.”

      Im Kontext des Gesagten wundert es nicht, dass einige Versicherungen bei Großpleiten wie
      Enron, K-Mart und der britischen Railtrack bereits hohe Verluste verbuchen mussten, während
      amerikanische Banken trotz der rekordhohen Zahl der Pleiten bislang weitgehend unbeschadet
      geblieben sind.

      Ein bei derartigen Transaktionen häufig verwandtes Instrument sind sogenannte kollateralisierte
      Schuldverschreibungen (collateralized debt obligations, “CDOs”;): Neu verpackte
      Kreditportefeuilles von Banken, für deren Übernahme Investoren eine über dem Niveau von
      Staatsanleihen liegende Verzinsung erhalten. Finanzmarkt-Aufseher Davies brachte die Bedenken
      der Aufsichtsbehörden auf den Punkt, als er einen ungenannt gebliebenen Investmentbanker
      zitierte: CDOs sind “heute das giftigste Element der Finanzmärkte”. In zahlreichen CDOs waren
      auch Kreditrisiken des Enron-Konzerns enthalten.

      Das amerikanische Branchenfachblatt “The Banker” nannte in seiner Mai-Ausgabe denn auch,
      wer besonders wichtige Käufer für überdurchschnittlich riskante Tranchen des CDO-Marktes
      sind: Deutsche und japanische Lebensversicherungen, die mit diesen Instrumenten versuchen, die
      Performance ihrer Investments aufzubessern.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 16:19:41
      Beitrag Nr. 472 ()
      Da bin ich einmal gespannt wie diese Geschichte enden sollte :rolleyes:

      Jedenfalls kann ich jedem Investor nur anraten,
      diesen Bericht in aller Ruhe durchzulesen.
      Hier geht es nicht um ein Einzel-Invest,
      sondern darum wie und ob das Morgen für Sie alle abgesichert ist.


      Und vor allem-Wie sicher ist das alles..?

      Ich selbst muss das jetzt auch noch in Ruhe durch arbeiten.
      Aber das wenige was ich lesen konnte genügt mir schon.
      Ich weiss schon sehr gut warum ich das Wort Mafia gerne in den Mund nehme.

      Solche Dinge werden nicht von einzelnen AG`s konzipiert oder gar generiert.
      So naiv ist doch wohl kein normaler Mensch, liebe Freunde.
      Wer macht solche Dinge eigentlich erst möglich
      und segnet sie gesetzlich ab...

      Jaja, ich weisss.

      Diese dauernden Einladungen der Grosskopfeten an die Herren Politiker haben nix damit zu tun.

      Schliesslich muss man ja miteinander sprechen oder...;)

      Schöne Grüsse von

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 00:08:33
      Beitrag Nr. 473 ()
      Das würde dem guten Georg und seinem Lakaien Harvey Pitt wirklich gut in den Kram passen.
      Unter dem Deckmantel der Aufklärung die europäischen Wettbewerber zu durchleuchten,
      um dann seelenruhig die Interna an die eigenen amerikanischen Unternehmen weitergeben zu können..:D

      Aufklärung ist ja der richtige Ansatz.
      Aber was hier generiert werden soll
      ist einfach nur lächerlich.

      Dies zeigt einmal wieder den ganzen Charakter der USA.
      Sie halten sich immer und überall für den Nabel der Welt
      und das alle anderen sich nach ihnen richten ist ein Selbstverständlichkeit...(hihihi).

      Die US-Boys hatten es schon immer drauf sich beliebt zu machen ;)

      Der gute Georg und sein Adjudant Cheney sollen sich erstmal selbst die Hosen wieder sauber machen.
      Beide haben Sie betrogen.
      Und wenn W.Bush+Cheney nicht diese Stellung hätten,
      wären sie vermutlich schon ein wenig tiefer in der Grütze..:laugh:

      Gut`s Nächt`le

      HM



      +++++++++++++++++++++

      Schärfere Bilanzregeln

      Im Schwitzkasten der USA

      Von Carsten Matthäus

      US-Präsident George W. Bush ist stets zur Stelle, wenn Stahlkumpels oder Farmer Sanktionen gegen die EU fordern. Jetzt hat er ein Gesetz unterschrieben, das europäische Konzerne ernsthaft in Bedrängnis bringt.

      Hamburg - "Er freut sich auf ein hartes Gesetz", sagte Bushs Sprecher Ari Fleischer, als er vor zwei Wochen auf den Gesetzentwurf angesprochen wurde, der nach Senator Paul Sarbanes benannt ist. Das war wahrscheinlich untertrieben. Geradezu händeringend wartete Bush auf das Gesetz, das weitere Bilanzskandale vor allem mit der Androhung harter Strafen für Unternehmenschefs und Wirtschaftsprüfer verhindern soll. Der Präsident unterschrieb es feierlich, noch bevor er in den Urlaub ging.

      Einer, der den "Sarbanes-Oxley Act" weniger wünschenswert findet, ist EU-Kommissar Frits Bolkestein. "Wir finden es völlig unakzeptabel", sagte dessen Sprecher Jonathan Todd in einer ersten Reaktion und drohte an, notfalls juristisch gegen die Vorhaben der Amerikaner vorzugehen. Bolkestein selbst hat bereits ein Protestschreiben nach Washington geschickt, in dem er sich den Eingriff in europäische Hoheitsrechte verbietet.

      Was den Kommissar auf die Palme bringt, sind die neuen Rechte der amerikanischen Börsenaufsicht SEC. Deren Ermittler dürfen nach dem neuen Gesetz nämlich von allen in den USA gelisteten Unternehmen und deren Wirtschaftsprüfern die Herausgabe von Akten verlangen und Zeugen befragen. Schon rechtlich ist dies problematisch, da sich deutsche Wirtschaftsprüfer beispielsweise strafbar machen würden, wenn sie Akten ihrer Kunden an eine amerikanische Behörde weiterleiteten. Sie würden damit nämlich ihre Verschwiegenheitspflicht verletzen, die in der Berufsordnung für Wirtschaftsprüfer festgeschrieben ist.

      Außerdem würden Unternehmen wie DaimlerChrysler, Bayer oder die Deutsche Bank dann von einer selbst ernannten Welt-Börsen-Polizei durchleuchtet, die weiterhin allein von der amerikanischen Politik kontrolliert wird. Bei Europäern ruft dies Kopfschütteln hervor, die SEC gilt schließlich bisher als eine völlig überforderte Behörde, die die schlimmsten Bilanzskandale der Wirtschaftsgeschichte nicht verhindern konnte. Ihr Chef Harvey Pitt war außerdem lange Jahre ein prominenter Vertreter amerikanischer Unternehmerinteressen.

      Noch andere der neuen Zwangsregeln bereiten den Europäern Kopfzerbrechen. Die an US-Börsen gelisteten Unternehmen müssen beispielsweise in Zukunft gewährleisten, dass in ihrem Aufsichtsrat auch unabhängige und fachkundige Rechnungsprüfer sitzen. Dies käme allerdings mit dem deutschen Mitbestimmungsrecht in Konflikt, das keine wirklich unabhängigen Mitglieder im Aufsichtsrat vorsieht. Das Gremium großer Unternehmen muss nach deutschem Recht vielmehr paritätisch mit Vertretern der Arbeitnehmer und der Anteilseigner besetzt werden.

      19 deutsche Unternehmen, die in New York gelistet sind, haben den Ernst der Lage bereits erkannt. Ihre Rechtsexperten gründeten am Donnerstag im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) einen Arbeitskreis, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Hier drängt bereits die Zeit, denn bis zum 14. August müssen die Unternehmenschef einen so genannten Bilanzeid leisten: Sie müssen mit Unterschrift für die Richtigkeit ihrer Bilanzzahlen einstehen und bei massiven Fehlern persönlich haften. BDI-Rechtsexperte Jan Wulfetange, der bei dem Treffen dabei war, berichtet von einer angespannten Stimmung: "Die Amerikaner versuchen hier eine Gesetzeslage zu kreieren, die mit deutschem Gesellschaftsrecht nicht vereinbar ist. Das wird mit Sorge gesehen." Laut Wulfetange haben die Unternehmensvertreter noch keine konkreten Schritte vereinbart, Entscheidungen könnten aber schon Anfang nächster Woche gefällt werden.

      Bisher sind ausländische Unternehmen noch von der Liste der 947 zum Eid verpflichteten Konzerne ausgenommen. Dies wird sich nach Ansicht von Wulfetange allerdings ändern: "Die SEC wird darauf drängen, dass sich alle an US-Börsen gelisteten Unternehmen an die gleichen Vorgaben halten müssen."
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 11:12:10
      Beitrag Nr. 474 ()
      Guten Tag, liebe Freude des Parkett`s..;)

      Ich habe mir den wirklich prächtigen Chart von User Politicus ausgeliehen.
      Also wenn das hier hin kommt, dann.....



      HM
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 11:14:31
      Beitrag Nr. 475 ()
      finance online-Nachricht

      Sonntag, 11.08.2002, 10:15

      Alan Greenspan, der Retter?

      Der alte und neue Hoffnungsträger für die Weltbörsen heißt Alan Greenspan. Wieder einmal setzen Anleger auf den US-Notenbankchef, der mit einer weiteren Zinssenkung die US-Wirtschaft ankurbeln soll. Die US-Börsen reagierten unter der Woche mit einem Kursfeuerwerk.


      Alan Greenspan darf sich auf seinen nächsten Besuch in Großbritannien freuen, obwohl den 76-Jährigen bei der Visite im Königreich der Schlag treffen wird. Queen Elizabeth II. wird Greenspan zum Ritter schlagen. Der Amerikaner darf sich dann mit dem Kürzel "KBE" (Knight Commander of the Order of the British Empire) schmücken. Begründung der Queen: Greenspans besonderer Beitrag zur "Stabilität der Weltwirtschaft". Der Stabilitäts-Ritter hat mächtig zu kämpfen. Sein derzeitiger Auftrag nicht nur im Namen ihrer Majestät: Der Notenbankchef soll mit aller Macht verhindern, dass die US-Konjunktur erneut abstürzt und die Weltwirtschaft mit abwärts zieht. Greenspans Feind heißt "Double Dip". Was nach einer Soße für Pommes klingt, ist in Wirklichkeit ein Horrorszenario für Anleger und Wirtschaftspolitiker. Die Befürchtung: Die US-Wirtschaft startet nicht in einen Konjunkturfrühling, sondern taucht nach einer kurzen Aufschwungphase Anfang 2002 zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit in eine Rezession. Ursache: Vor allem die US-Börsen schwächen dieses Mal die Konjunktur. Vertrauenskrise und Kursverfall beeinträchtigen Konsum- und Investitionsverhalten der Amerikaner. "Der Aktienmarkt könnte möglicherweise nun doch noch die Konjunktur nach unten ziehen wie etwa bei der Depression in den 30er-Jahren", erklärt Martin Gilles, Analyst bei der WestLB Panmure.


      Bisher rechnen nur wenige Experten wie Robert J. Shiller (siehe Interview) mit dem Abgleiten unter das Nullwachstum.

      Es mehren sich aber die Anzeichen, dass frühere Prognosen zu rosig ausgefallen sind. Die US-Wirtschaft wuchs zwar im zweiten Quartal um knapp ein Prozent (siehe Grafik), Volkswirte hatten aber ein Plus von 2,3 Prozent angepeilt. Auch das Vertrauen der Verbraucher ist angesichts der lang andauernden Börsenbaisse und der gestiegenen Arbeitslosigkeit stärker angeknackst als vermutet.Die Börsen reagierten auf die schlechten Nachrichten wie gewohnt. Mit einem Hilferuf nach Alan Greenspan. Mit einer weiteren Zinssenkung soll der Ritter in spe die Investitionskosten für Unternehmen sowie die Verbraucherkredite weiter verbilligen und die US-Wirtschaft ankurbeln. Auch die US-Investmenthäuser Lehman Brothers und Goldman Sachs stimmten in den Chor der Hoffnungsvollen mit ein. Beide Institute sehen einen Spielraum für Zinssenkungen bis zum Jahresende von derzeit 1,75 auf ein Prozent.


      Diese Heilserwartung trieb die Kurse in der vergangenen Woche kräftig an. Der Dow Jones verbuchte zwischen Dienstag und Donnerstag ein Plus von 8,3 Prozent, der S&P 500 stieg um 8,5 Prozent. Eine Drei-Tages-Kursrally, wie es sie in den USA seit 15 Jahren nicht mehr gegeben hat. Denn schon bei der nächsten Fed-Sitzung am kommenden Dienstag, so die Hoffnung vieler Investoren, könnte Greenspan zum entscheidenden Zinsschlag ausholen.Realistischer ist aber, dass Greenspan den Griff zum Zins-Schwert nur andeutet. Soll heißen: Der Fed-Chef könnte mit einer vorsichtigen Neueinschätzung der wirtschaftlichen Risiken den Markt auf eine oder mehrere Zinssenkungen im Herbst vorbereiten. Viele Experten halten ein Abwarten für die richtige Taktik.


      "In den USA gibt es derzeit Produktionsüberkapazitäten. Eine Zinssenkung hilft im Augenblick nicht weiter, um die Investitionstätigkeit anzuregen", erklärt Steffen Wauer, US-Aktienmarktspezialist bei der Deutschen Bank. Eine voreilige Senkung des Geldpreises hätte zudem einen schwerwiegenden Nachteil. Greenspan würde seine letzte Waffe aus der Hand geben, um auf eine plötzlich eintretende Krisensituation in den kommenden Monaten zu reagieren. Schon heute ist die Geldbeschaffung in den USA so billig wie seit 40 Jahren nicht mehr. Mit einem weiteren Dreh an der Zinsschraube würde sich die Fed dem abschreckenden Beispiel der japanischen Notenbank nähern, die wegen ihrer Null-Zins-Politik seit Jahren nicht mehr agieren kann.


      Mit der Andeutung einer Zinssenkung bliebe die Phantasie der Anleger dagegen erhalten, was die Kurse stützt. Psychologische Hilfe für stabilere Kurse kommt auch von anderer Seite. Am Mittwoch beginnt die von Investoren geforderte Beeidigung der Bilanzen durch die Vorstände. Dies soll nach den Bilanzskandalen, die die Aktienkurse in breiter Front einbrechen ließen, das Vertrauen der Anleger in die Aktienmärkte wieder stärken. Weiterer Hoffnungsschimmer: Allein im Juli kündigten US-Firmen wie Merck, Pfizer und Citigroup an, Aktien im Wert von 43 Milliarden Dollar zurückzukaufen. Aktienrückkäufe erhöhen den Gewinn pro Aktie, also die Rendite der Anleger. Das ist gut für den Kurs. Nur im September 2001 war die Summe der angekündigten Rückkäufe höher.


      Und auch die Krise in Brasilien ist dank einer milliardenschweren Finanzspritze des Internationalen Währungsfonds vorerst abgewendet. Finanzwerte wie Citigroup oder JP Morgan gehörten daher zu den begehrtesten Titeln der vergangenen Woche, da sie von brasilianischen Kreditausfällen stark betroffen gewesen wären. Was gut ist für US-Banker, ist auch gut für die Deutsche Bank, die in Lateinamerika mit rund drei Milliarden Dollar engagiert ist. Für die Deutschbanker spricht zudem, dass das Frankfurter Finanzinstitut profitabler als die angeschlagene nationale Konkurrenz arbeitet. Auch von möglichen Zinssenkungen könnten die Finanzwerte profitieren. Denn Banken geben die Zinssenkung nicht sofort an die Kunden weiter, die Gewinnmarge wächst. Trotz aller guten Nachrichten ist das derzeitige Umfeld nur etwas für Anleger mit guten Nerven. Starke Kursschwankungen, ein möglicher militärischer Schlag der USA gegen den Irak sowie die konjunkturellen Probleme können die Stimmung noch einmal kippen lassen. Deshalb sind defensive Titel interessant. Wie Procter & Gamble (P&G) und Philip Morris. Vorteil des Konsumgütergiganten P&G: Mit seinen Produkten und seinen weltweiten Aktivitäten ist der Konzern weitgehend resistent gegen wirtschaftliche Probleme in den USA. Auch Philip Morris dürfte als Zigarettenhersteller von einem neuerlichen Konjunktureinbruch weniger betroffen sein. "Beide Werte sind als Depotbeimischung für konservative Anleger langfristig interessant", sagt Wauer von der Deutschen Bank. Selbst dann, wenn Ritter Greenspan sein Zins-Schwert erst einmal stecken lässt.


      von Peter Gewalt / Euro am Sonntag
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 11:20:37
      Beitrag Nr. 476 ()
      Na, da ist Motzke ja mal gespannt
      ob sich all die Politiker auch nach der Wahl noch an diese Aussagen erinnern (mögen)..;)

      Schön wär es ja.

      Immerhin könnten dann einige der grössten Schlawiner weggeschlossen werden..:D

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)

      Sonntag, 11.08.2002, 18:28

      Presse: Aktionäre sollen AG-Manager verklagen können

      HAMBURG (dpa) - Auf Deutschlands Manager kommen harte Zeiten zu. Nach Informationen des "Handelsblatt" (Montagausgabe) planen sowohl Union als auch SPD im Falle eines Wahlsiegs am 22. September, geprellten Aktionären einen eigenen Schadenersatzanspruch gegen Vorstände und Aufsichtsräte zu verschaffen. Bisher haben einzelne Anleger kaum eine Möglichkeit, Manager mit ihrem Privatvermögen in Haftung zu nehmen. Über die Pläne der Union haben auch die "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe) und "Welt am Sonntag" berichtet.

      Nach den Eckpunkten der Union, die die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt, formuliert hat, soll das individuelle Schadenersatzrecht nur für den Fall gelten, dass die Unternehmensführer vorsätzlich oder grob fahrlässig falsche Pflichtmitteilungen (Ad-hoc) herausgeben. "Das wirkt abschreckend und verbessert die Rechtsposition der Anleger", sagte Hasselfeldt dem Handelsblatt. Das jüngst verabschiedete 4.Finanzmarktförderungsgesetz hatte Aktionären einen Schadensersatzanspruch bei falschen Ad-hoc- Mitteilungen gegen das Unternehmen gegeben, nicht aber gegen das Management.

      DIREKTE HAFTUNG AUCH BEI FALSCHEN BILANZEN

      Die SPD wolle offenbar weiter gehen, schreibt das "Handelsblatt". Aus dem Finanzministerium sei zu hören, dass die direkte Haftung nicht nur auf falsche Ad-hoc-Mitteilungen, sondern auch auf falsche Bilanzen, Geschäftsberichte und andere kapitalmarktrelevante Informationen erstreckt werden soll. Außerdem soll es den Aktionären ermöglicht werden, ihre Klagen vor Gericht zu bündeln.

      Im Falle der Insolvenz des Unternehmens soll der selbstständig entscheidende Manager "im Rahmen der Organhaftung mit eigenem Geld in angemessener Weise, z.B. im Umfang von drei bis fünf Jahresgehältern haften", zitiert die "Financial Times Deutschland" aus dem Papier der Union.

      Die FDP will laut "Handelsblatt", dass Aktionäre sich nicht nur bei Verletzungen ihrer eigenen Informationsrechte beim Management schadlos halten können. Sie sollten auch Rechte, die das Unternehmen gegen den Vorstand hat, deutlich leichter als bisher einklagen können, sagte der FDP-Wirtschaftsexperte Rainer Funke./ra/DP/ar



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 15:48:01
      Beitrag Nr. 477 ()
      MS rudert also auch schon zurück.
      Dann wird es ja nicht mehr lange dauern,
      bis auch all die anderen Zauberlehrlinge einschwenken..;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Morgan Stanley senkt weltweite und US-Wachstumsprognosen

      Die Investmentbank Morgan Stanley (ehemals Morgan Stanley Dean Witter & Co.) teilte am Montag mit, dass sie ihre Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum in 2002 und 2003 gesenkt hat,

      was vor allem auf schwächere Erwartungen für die US-Wirtschaft zurückzuführen ist.

      Demnach rechnet man für 2003 mit einem weltweiten Wachstum von lediglich 3,4 Prozent nach ursprünglich erwarteten 4,0 Prozent. Dies entspricht der bisher größten Senkung von Morgan Stanley bei Prognosen über das Weltwirtschaftswachstum. Für 2002 wurde die Wachstumsprognose von 2,8 auf 2,5 Prozent revidiert.

      In den USA geht das Unternehmen für 2002 von einem realen BIP-Wachstum von 2,3 Prozent nach zuvor geschätzten 2,9 Prozent aus. In 2003 soll das
      Bruttoinlandsprodukt ebenfalls nur noch um 3,1 Prozent statt um 3,8 Prozent steigen.
      Neben diesen geänderten Prognosen wurden zudem die Wachstumsaussichten für Europa, Japan und die Entwicklungsländer nach unten korrigiert.
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 15:49:48
      Beitrag Nr. 478 ()
      Und das nun immer weniger konsumiert wird,
      können wir sehr schön hier betrachten.
      Noch keine Katastrophe.
      Aber ich rechne damit,
      dass der US-Konsum stetig nach unten gehen sollte.

      In diesem Kontext sollte natürlich beachtet werden,
      dass der US-Markt zu 75% von gerade diesen Konsumenten involviert ist...;)

      +++++++++++++++++++++

      May Department Stores meldet rückläufigen Gewinn

      Die Kaufhauskette May Department Stores Co. meldete am Montag, dass ihr Gewinn im zweiten Quartal gefallen ist.

      Der Gewinn vor einmaligen Kosten belief sich auf 106 Mio. Dollar bzw. 34 Cents pro Aktie nach 111 Mio. Dollar bzw. 35 Cents pro Aktie im Vorjahr. Nach Sonderbelastungen von 59 Mio. Dollar lag der Gewinn bei 69 Mio. Dollar bzw. 22 Cents pro Aktie. Analysten hatten mit einem Gewinn von 33 Cents pro Aktie gerechnet.

      Der Umsatz nahm gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent auf 3,1 Mrd. Dollar ab.
      Die Aktie von May Department Stores schloss am Freitag an der NYSE bei 27,78 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 19:25:39
      Beitrag Nr. 479 ()
      Das stellen wir mal hier rein
      So eine Art Service für die Telko-Freunde..;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aus www.welt.de

      Mangel an attraktiven Inhalten stellt UMTS-Erfolg in Frage

      Medien sind bei Projekten für Breitband-Netze äußerst zögerlich. Telekomkonzerne bangen um Refinanzierung

      Von Hannelore Crolly

      Berlin - Auf Telekommunikationsfirmen, die gerade mit immensem Kapitaleinsatz neue breitbandige Kanäle wie UMTS, DSL oder digitales Kabel aufbauen, kommen gravierende Probleme zu: Es mangelt an sinnvollen Inhalten und Diensten, die eingespeist werden könnten und die teuren Netze refinanzieren. Das besagt eine Umfrage der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young (CGE& Y) bei 40 der größten deutschen Verlage, Musikfirmen, Fernsehanstalten, Online-Portalen und TV-Produzenten.

      Ohne ein attraktives Angebot steht der Markterfolg der Kanäle in Frage. Doch Medienunternehmen, die vermarktungsfähigen Dienste am ehesten produzieren könnten, halten sich nach den negativen Erfahrungen mit dem Internet und den Krisenmeldungen aus ihrer Branche spürbar zurück. In kaum einem der großen Medienhäuser Deutschlands wird bereits konkret an einem Angebot etwa für UMTS gearbeitet, und das, obwohl die Telekom-Konzerne Milliarden für die Lizenzen bezahlt haben.

      Nach Überzeugung von Studienleiter Ralf-Gordon Jahns werden es die mit dem Aufbau der Netze beschäftigten Konzerne schwer haben, Medienunternehmen zum Handeln zu bewegen. Nur wenige Medienhäuser sind bereits über die erste Planungsphase hinausgekommen, bei vielen gibt es noch gar keine Breitband-Projekte. Und wenn überhaupt, sind einzelne Experten im Haus mit der Entwicklung betreut. Eigene Tochtergesellschaften zur Konzeption neuer Dienste gibt es kaum. "Die Firmen haben sich beim Thema Internet die Finger verbrannt, deshalb warten sie jetzt erst einmal ab", so Jahns` Eindruck nach der Befragung.

      Dabei wäre eine enge Zusammenarbeit zwischen Medien- und Telekom-Wirtschaft nach Überzeugung von CGE&Y dringend notwendig. Ohne gewinnbringende Dienste, die im engen Beziehungsgeflecht der beiden Branchen aus den großen Medienhäusern kommen müssten, könnten sich die mit Milliardenaufwand gebauten Netze nicht bezahlt machen, so Jahns.

      In ihrer Not - oder auch in der trügerischen Hoffnung, sich neue Märkte erschließen zu können - versuchen sich viele Telekom-Konzerne derzeit noch selbst als Inhalte-Produzenten. Doch nach Meinung der Medienexperten von CGE&Y kann das auf Dauer mangels Kompetenz nicht gut gehen. Ein Problem ist auch, dass die Vorstellung darüber, was sich mit UMTS, DSL oder Kabel übertragen und verkaufen lassen könnte, noch sehr diffus ist. "Vorstellen können sich die meisten offenbar nur Angebote, die all das fortsetzen, was es ohnehin schon gibt", bedauert Jahns - also Unterhaltung wie Musik-Downloads oder Spiele sowie Informationen von Nachrichten über Börsenkurse bis zum Wetter.

      In diesen beiden Bereichen sahen jeweils fast drei Viertel der Befragten die Zukunft der Breitband-Medien. Fast niemand hat dagegen bereits konkrete Projekte zu den viel beschriebenen und hoch gelobten Möglichkeiten, die neuen Hochleistungskanäle für Veranstaltungshinweise, Sonderangebote, Videokonferenzen, Bankdienstleistungen, das Lkw-Flottenmanagement oder Wartungsdienste zu nutzen. Dies sei überraschend, weil die Befragten zugleich gerade hier die größten Geschäftspotenziale sähen, resümiert die Studie.

      Die meisten der befragten Unternehmen sind sich noch nicht einmal im Klaren darüber, welchen der Kanäle sie überhaupt bedienen könnten. Während offenbar Musikverlage derzeit noch fast die einzigen sind, die auf UMTS setzen, glauben Online-Portale an die Zukunft von schnellen Internet-Zugriffen über DSL. TV-Anstalten und Produzenten dagegen sehen besondere Chancen beim Ausbau digitaler Kabelnetze.

      Auch beim Versilbern ihrer Angebote sind die Medienhäuser offenbar wenig kreativ. Nach wie vor vertrauen 42 Prozent trotz der massiven Anzeigenflaute im Internet weiterhin auf die Werbung als Einnahmequelle, 54 Prozent wollen sich auf bezahlbare Dienste verlassen - und das, obwohl sich schon heute zeigt, wie schwer Nutzer im Internet zum Zahlen zu bewegen sind. Nur wenige Anbieter denken über alternative Refinanzierungsformen wie Abonnements, Transaktionsgebühren oder bezahlte Dienstleistungen nach.

      Seltsamerweise rechnet jedoch trotz dieser offensichtlichen Zurückhaltung immerhin jedes fünfte Medienunternehmen für 2005 mit einem Umsatzanteil durch Breitband-Dienste von zehn bis 20 Prozent. "Es ist aber recht unklar, wo diese Umsätze herkommen sollen", sagt Jahns, dem diese Vorgabe "sehr ambitioniert" erscheint. Für wahrscheinlicher hält der Berater - und mit ihm 54 Prozent der Befragten - einen Betrag zu den Konzernerlösen zwischen null und fünf Prozent.
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 20:14:38
      Beitrag Nr. 480 ()
      zu 475, vorletzter Absatz

      Warum erhöhen Aktienrückkäufe den Gewinn pro Aktie???
      Durch den Rückkauf werden es doch nicht weniger Aktien, auf die sich der Gewinn verteilt. Die rückgekauften Aktien werden nach einer Verweilzeit im Firmentresor meistens wieder ausgegeben (Aktienoptionsprogramme für Vorstände, als Übernahmewährung).

      Gruß an HM und alle Boardteilnehmer
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 21:16:04
      Beitrag Nr. 481 ()
      Da dieses Szenario ja immer wahrscheinlicher wird,
      ein-zwei Dinge welche man beachten sollte...

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      Ein Angriff auf den Irak würde die US-Wirtschaft schwer treffen

      von Marc Hujer

      Eigentlich hat sich die Welt ja schon abgefunden mit einem Militärschlag Amerikas gegen den Irak, nach den Massenimpfungen und der größten Militärübung der US-Geschichte sowieso. Doch inzwischen kommen Zweifel auf, ob sich die größte Wirtschaftsmacht der Erde diesen Krieg überhaupt leisten kann. Die New York Times widmete ihre Titelseite ausgiebig dem Thema, und zahlreiche Ökonomen melden sich mit der Warnung zu Wort, Bush gefährde mit einem Militärschlag die ohnehin anfällige Volkswirtschaft. Schon im nächsten Jahr muss der Präsident seinen Wahlkampf beginnen, um seine Wiederwahl 2004 zu sichern. Das macht seine Entscheidung nur noch schwerer: Es geht um Krieg oder Wachstum.

      Das Wirtschafts-Trauma seines Vaters sitzt auch bei Bush junior tief. Die Bushs glauben bis heute, der Senior hätte seine Wahl gegen Bill Clinton 1992 auf dem Wirtschaftsfeld verloren. Bush senior hatte zuvor den Golfkrieg geführt, die Ölpreise waren dramatisch angestiegen, die Inflation hatte beängstigende Höhen erreicht, und schließlich stürzte die amerikanische Wirtschaft in die Rezession mit Schrumpfungsraten von mehr als drei Prozent. Sie erholte sich nicht mehr rechtzeitig zur Wahl. Der junge Bush hat zwar im November vorsorglich die US-Ölreserven auffüllen lassen, um die Wirtschaft notfalls vor einem Preisanstieg zu schützen. Mit den Reserven wird er aber kaum etwas ausrichten können, wenn etwa die Ölförderung Saudi-Arabiens beeinträchtigt wird. Die Dallas Federal Reserve Bank hat ausgerechnet, dass ein Anstieg des Ölpreises für ein Jahr um ein Drittel die US-Wirtschaft 800 Milliarden Dollar kostet, knapp die Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts.

      Bush weiß bisher auch nicht, wie er die bloßen Kriegskosten bezahlen will. Der Golfkrieg 1991 kostete nach Angaben des Kongresses 61,1 Milliarden Dollar, wobei zwei Drittel dieser Summe von Saudi-Arabien, Kuwait und Japan übernommen wurden. Heute würde ein Krieg gegen das Regime Saddam Husseins etwa 80 Milliarden Dollar kosten, und diesmal sieht es so aus, als müssten die Vereinigten Staaten die Kosten alleine tragen. Die US-Staatskasse ist aber so leer wie seit Jahren nicht mehr. Ausgaben für Bushs Steuerreform, Hilfen für die Tourismusindustrie, neue Behörden und Agrarsubventionen haben die Staatsüberschüsse aus der Clinton-Ära in den nicht einmal zwei Jahren Amtszeit Bushs in Defizite umgewandelt. Eine weitere Verschuldung ist nicht ungefährlich, schließlich schien der Zufluss des weltweiten Kapitals in die USA zu einem nicht unbedeutenden Teil den gesunden Staatsfinanzen geschuldet.

      Psychologie ist wichtig in einem Land des Volkskapitalismus; mehr als 60 Prozent der Amerikaner besitzen Aktien. Fallen die Kurse, hat das Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft: Anleger sehen ihren Reichtum schwinden, konsumieren weniger und bringen die Unternehmen so um ihre Absatzchancen. Die Gefahr einer Invasion im Irak lastet schon heute auf den von Bilanzskandalen erschütterten Aktienmärkten. Das Bankhaus Morgan Stanley hat errechnet, dass bevorstehende Kriege zu großen Kurs-Abschlägen führen. Vor dem Zweiten Weltkrieg etwa waren es neun Prozent. „Eine Invasion im Irak birgt eine Menge unbeantworteter Fragen“, sagt Allen Sinai, Chefvolkswirt der Forschungsfirma Decision Economics, „das ist tödlich für die Finanzmärkte. “
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 12:43:02
      Beitrag Nr. 482 ()
      Der Bär ist noch nicht zurück in seiner Höhle.

      Avatar
      schrieb am 13.08.02 12:45:37
      Beitrag Nr. 483 ()
      Interview
      "Wir werden eine Torschlusspanik am Rentenmarkt sehen"

      12. Aug. 2002 Die Optimisten haben zurzeit einen eher schweren Stand.
      Mäandern die Börsen bei hoher Volatilität vor sich hin, so gibt es immer
      mehr Stimmen, die es für möglich halten, dass die bis jetzt beobachteten
      Kursverluste erst der Anfang einer extrem schwierigen Phase für die
      Finanzmärkte sein könnten.
      Hatte vor wenigen Tagen schon Professor Fredmund Malik von der Uni St.
      Gallen im FAZ.NET-Interview eine deflationäre Phase mit negativen
      Wachstumsraten und schrumpfenden Unternehmen prognostiziert, so schlägt nun
      Hedge Fonds Manager Hugh Hendry von Odey Asset Management in beinahe
      dieselbe Kerbe. Wenn seine Analyse richtig sein sollte, so wird eine
      "Torschlusspanik" an den Rentenmärkten die Kurse nach oben treiben und die
      Renditen fallen lassen. Seine bisherige Performance jedenfalls spricht für
      ihn.
      Nach massiven Verlusten an den Börsen sieht es nun so aus, als ob sich die
      Lage stabilisieren würde. Sehen wir gerade den Boden, der sich ausbildet?
      Das ist sicher nicht der Boden, denn wir werden sehr viel tiefer gehen.
      Bärenmärkte von historischer Dimension - und dies ist einer - sind deswegen
      so zerstörerisch, weil niemand verkauft. Viele Anleger enden damit,
      beispielsweise auf einer Deutschen Telekom von 104 Euro bis auf acht Euro
      sitzen zu bleiben.
      Wieso verkaufen denn die Leute nicht?
      Wir fühlen uns sehr klug, wenn wir auf das Jahr 1929 zurückschauen und uns
      die Frage stellen: wieso haben sie nicht verkauft. Die Erklärung liegt in
      der Volatilität. Wir sahen in den vergangenen Tagen die größten absoluten
      Kursanstiege im Dow Jones aller Zeiten, 489 Zähler am 24. Juli und 447
      Punkte am 29. Juli. Das ist absolut nicht bullisch, so etwas passiert in
      typischen Bärenmärkten. Denn mit solchen Kursgewinnen kommt immer wieder die
      Hoffnung auf einen neuen "Bullenmarkt" auf.
      Es würde mich trotzdem nicht überraschen, wenn wir bis in den September
      hinein eine Rally haben könnten. Denn die US-Notenbank wird die Zinsen
      senken - und das wird die Kurse in einer ersten Reaktion treiben. Aber das
      wäre absolut nicht bullisch, sondern ein sehr, sehr negatives Zeichen.
      Es würde signalisieren, dass die Wirtschaft wirklich nicht wächst?
      Es wäre die Bestätigung einer Rezession oder gar der Anfang einer
      Depression. Der Abwärtstrend ist unverkennbar, die Märkte nehmen die
      schwache Wirtschaft vorweg. Die unsolideste Bilanz ist nicht die von Enron,
      sondern die volkswirtschaftliche Bilanz des amerikanischen Staates.
      Sie sagen, die Zahlen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in den USA
      sind manipuliert?
      Es gibt Verzerrungen und sie sind nicht unmittelbar mit europäischen Zahlen
      vergleichbar. Das typischste Beispiel ist das "Hedonic Pricing". Wenn ich
      heute einen PC kaufe, für 1.300 Dollar, so hat er die fünffache Leistung
      dessen, den ich vor drei Jahren für 1.300 Dollar kaufen konnte. Dieser PC
      taucht aber auf Grund einer "statistischen Anpassung" heute mit etwa 6.000
      Dollar im Sozialprodukt auf - und nicht mit 1.300. Die Amerikaner sind die
      einzigen, die diese Anpassung vornehmen. Ich halte das für Schwindel.
      Was bedeutet das?
      Es führt dazu, dass nicht nur das reale Sozialprodukt zu hoch ausgewiesen
      wurde, sondern auch die Produktivität - auf massivste Weise. Diese Zahlen
      müssen nach und nach korrigiert werden.
      Was bedeutet das für einen Anleger?
      Es sollte nicht an der Börse engagiert sein, sondern beispielsweise deutsche
      Bundesanleihen kaufen.
      Trotz des jetzt schon hohen Preisniveaus?
      Ja, absolut. Denn die großen Pensionskassen werden diese Anleihen kaufen, um
      ihre Verbindlichkeiten abzusichern. Unabhängig davon, wo die Rendite ist.
      Die Börsen der industrialisierten Länder steigen und fallen immer um
      denselben Betrag, da sie wirtschaftlich reif sind und im Schnitt real nur
      zwei Prozent wachsen.
      Historisch betrachtet hat man in Deutschland kein Geld an steigenden Aktien
      verdient, zwischen 1980 und 1995 etwa. Ausländische Anleger verdienten ihr
      Geld über die Währung. Erst danach sind die Aktien gestiegen, inzwischen
      aber zumindest bis jetzt wieder auf das Niveau von etwa 1985 gefallen. Ich
      verdiene Geld über die Währungen und mit Bonds.
      Welche Möglichkeiten gibt es denn aktuell? Wetten auf den Dollar oder den
      Euro?
      Ich setze auf den Euro. Unser Hedge Fonds hat bisher in diesem Jahr eine
      Performance von 22 Prozent erzielt, weil wir den Dollar verkauft hatten. Und
      der Euro wird noch weiter steigen.
      Wie weit und in welchem Zeitraum?
      Auf ein Ziel lege ich mich nicht fest, aber der Euro wird innerhalb der
      nächsten zwölf bis 18 Monate deutlich höher notieren. Denn ich sehe die
      Fehler in den US-Zahlen. Erste Korrekturen waren in den vergangenen Tagen
      schon zu beobachten. Und es werden weitere kommen. Man wird sehen, dass es
      in den USA so gut wie kein Produktivitätswachstum gab und dass Europa gar
      nicht so schlecht aussieht.
      Wie geht es weiter mit den Börsen?
      Ich erwarte eine kleine Rally, aber die wird nicht andauern. Wir werden
      innerhalb der kommenden drei Jahre deutlich tiefer gehen, bis der Dow Jones
      und der S&P 500 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa zehn haben werden. Ich
      sehe den Dow Jones unter 5.000 Punkten.
      Und Anleger - was sollten die machen?
      Der Kapitalerhalt muss im Vordergrund stehen. Dann kann man später - unter
      Umständen sehr viel später - Aktien unglaublich günstig kaufen. Microsoft
      etwa mit einem KGV von zehn - und nicht zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis in
      dieser Größenordnung. Einen kleinen Anteil kann man vielleicht noch in
      Goldminenwerte investieren. Am besten über einen Fonds. Wenn überhaupt
      Aktien, dann sollten sie einen Bezug zu Rohstoffen haben. Kali und Salz oder
      Südzucker in Deutschland zum Beispiel.
      Zum Abschluss: Was halten Sie von Aktien wie Cisco und MLP?
      Cisco ist einfach lächerlich. Das Unternehmen ist vor allem durch eine wilde
      Zahl von Übernahmen gewachsen - noch schlimmer als Tyco. Die Firma ist
      überbewertet und produziert Massengüter wie Routers. Die Kunden sind
      Telekomunternehmen, die selbst schlecht da stehen. Höchstens meinem ärgsten
      Feind würde ich Cisco-Aktien ins Depot legen.
      Finanzwerte würde ich nicht anfassen, selbst wenn sie günstig erscheinen.
      MLP beispielsweise. Die könnten, wenn nicht gar pleite, so doch wie EM.TV
      den Weg zum Penny Stock gehen. Denn das Geschäft beruht auf Vertrauen. Und
      das ist nicht mehr da.
      Avatar
      schrieb am 15.08.02 22:53:43
      Beitrag Nr. 484 ()
      Bären wo seid ihr?

      Ich vermisse eure Weltuntergangspostings.

      Oder seid ihr jetzt Bullen geworden?
      Avatar
      schrieb am 17.08.02 14:37:48
      Beitrag Nr. 485 ()
      D I E M A L I K - K O L U M N E


      Bluff statt Leistung

      Von Fredmund Malik

      Amerikas Wirtschaft stöhnt unter der Last einer anhaltenden Investitionsschwäche. Um die wahren Bilanzen zu kaschieren, werden Statistiken geschönt, wo es nur geht. Jetzt wird das wahre Ausmaß des "Western-City-Syndrom" deutlich - tolle Fassaden und dahinter nichts als Bruchbuden.

      Größter Investmentboom in der US-Geschichte, solides Wachstum der Wirtschaft, Amerika investiert in die Zukunft: So hat es jahrelang geklungen. So stand es in allen Zeitungen; so ist es schon zum Frühstück über das Fernsehen gekommen.

      So wurde es naiv geglaubt, führte zum Nachäffen jeden US-Management-Unfugs, und das alles ist noch immer Grund für wirtschaftliche Minderwertigkeitskomplexe in Deutschland. In Wahrheit ist es ein Riesenbluff und ein Meisterwerk der Zahlenschönung. Nicht nur Corporate America führt eine kreative Buchhaltung, auch Public America tut es.

      Gemäß Zahlen der NIPA (National Income Product Accounts), die vom US-Department of Commerce veröffentlicht werden, stiegen die so genannten Nonresidential Fixed Investments von 1995 bis 2000 um real rund 533 Milliarden Dollar. Das sind stolze 65 Prozent. Während desselben Zeitraums stieg den offiziellen Zahlen zufolge das GDP (Gross Domestic Product) um 22,2 Prozent.

      Wunderrezept für eine prosperierende Wirtschaft?

      Kein Wunder, dass das zu euphorischen Berichten Anlass gab. Nirgends sonst auf der Welt wurden auch nur annähernd solche Zahlen erreicht. Amerika schien tatsächlich das Wunderrezept für eine anhaltend prosperierende Wirtschaft gefunden zu haben.

      Einer der auch bei uns bekannten US-Ökonomen, MIT-Professor R. Dornbusch erklärte im "Wall Street Journal" im Juni 1998: "The U.S. economy likely will not see a recession for years to come. We don`t want one, we don`t need one, and, as we have the tools to keep the current expansion going, we won`t have one. This expansion will run forever."

      Die Zahlen sprechen eine andere Sprache

      Amerika rechnet seit einiger Zeit in der nationalen Buchhaltung nicht mehr mit Netto-, sondern mit Bruttoinvestitionen. Wirtschaftlich relevant sind aber nur die Nettoziffern. Man weist die Investitionen somit um den Betrag der erforderlichen Abschreibungen zu hoch aus.

      Außerdem werden seit 1995 durch das so genannte Hedonic Price Indexing sämtliche Zahlen systematisch geschönt. Das Ergebnis: Von 1995 bis 2000 stiegen die Computerinvestitionen in der US-Wirtschaft um rund 23 Milliarden Dollar auf 87 Milliarden Dollar.

      Durch den Trick des Hedonic Price Indexing werden aus den eher bescheidenen 23 Milliarden Dollar aber stolze 240 Milliarden Dollar - allerdings nur statistisch, denn ökonomisch ist dadurch klarerweise nicht ein einziger Zusatz-Dollar Faktoreinkommen beziehungsweise Sozialprodukt entstanden. Hätten die Deutschen auch so gerechnet, hätten sich ihre IT-Investitionen von dürftigen sechs Prozent Zuwachs pro Jahr auf fast 30 Prozent jährlich gestellt - optisch also durch einen Rechentrick vom Entwicklungsland zum Mega-Hightech-Leader.

      Des Weiteren hat man plötzlich die gerade in Zeiten sich überschlagenden technologischen Wandels besonders "weise" Entscheidung getroffen, Aufwendungen für Computersoftware nicht mehr als Aufwand zu behandeln, sondern sie zu kapitalisieren, was nochmals 110 Milliarden Scheinverbesserung ausmacht.

      Eklatante Investitionsschwäche

      Fasst man alles zusammen, ergibt sich folgendes Bild: Von 1995 bis 2000 wurden statt der ausgewiesenen 533 Milliarden Dollar Gesamtinvestitionen - umgerechnet pro Jahr also rund 106 Milliarden - lediglich insgesamt 110 Milliarden Euro investiert, also bescheidene 22 Milliarden pro Jahr. Das ist der niedrigste Stand der Nachkriegszeit.

      Amerikas Problem ist seit langem eine eklatante Investitionsschwäche. Und das ist auch der entscheidende Grund für die miserablen Gewinnzahlen. Die Gewinnentwicklung hat bereits seit 1994 zu erodieren begonnen, aber das konnte man nur durch detaillierte Analyse der Zahlen erkennen, eine Knochenarbeit, die sich nur wenige antun wollten.

      Im Jahr 2001 ist das ganze Debakel dann für jeden sichtbar geworden - aber für viele erscheint es noch immer als unerklärlich. Die Erklärung ist jedoch einfach: Man könnte sie als "Western-City-Syndrom" bezeichen - tolle Fassaden und dahinter nichts als Bruchbuden. Man könnte es aber noch einfacher statistische Korruption und Hochstapelei nennen.
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 09:55:55
      Beitrag Nr. 486 ()
      Auch dem guten Georg wird eines nicht fernen Tages das Geld ausgehen.
      Wer glaubt das der von ihm avisierte Krieg gegen den Irak aus der Portokasse bezahlt werden kann,
      wird sein blaues Wunder erleben.
      Völlig verrückt.

      Als ob die Menschheit im Moment keine anderen Probleme hätte..:rolleyes:

      Dieser Krieg wäre das letzte Mosaiksteinchen,
      um den Markt endgültig in die Grütze gehen zu lassen..!
      Da wird die Rüstungsindustrie und somit ihre bekannt starke Lobby bolzen,
      auf dass die Raketenbestände der US-Army einmal wieder reduziert werden.

      Diese Dreckschweine würden noch jeden Krieg vom Zaun brechen,
      um nur ja ihre Produktion anzukurbeln.....!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      WALL-STREET-AUSBLICK

      Hohn und Spott für Präsident Bush

      Von Carsten Volkery , New York

      Ein paar Grad der New Yorker Bullenhitze scheinen auf die Wall Street abzustrahlen. Der Dow Jones steigt seit vier Wochen. Doch Begeisterung will nicht so recht aufkommen - nicht zuletzt dank Eismann Alan Greenspan.

      New York - Es sollte der Höhepunkt der vergangenen Woche werden. Doch George W. Bush erntete nichts als Hohn und Spott für sein "Konjunktur-Forum" am Dienstag in Waco. "Wie immer, wenn der Präsident die Wirtschaft hoch redet, ging der Dow in die Knie", bemerkte "New York Times"-Kolumnistin Maureen Dowd süffisant.
      Der 206-Punkte-Fall des Dow Jones lag diesmal zwar vor allem daran, dass die Federal Reserve am selben Tag die Zinsen nicht senken wollte. Doch keiner der Kommentatoren konnte sich den Seitenhieb auf Bush verkneifen. Ebenso wurde mit Vergnügen notiert, dass Vizepräsident Dick Cheney kaum was gesagt, dafür aber zweimal in die Kamera gegähnt hatte.

      Während Bush und sein Konjunkturteam für die Unterhaltung sorgten, machte Alan Greenspan ernst. Zwar sah der Fed-Chef wie erwartet von einer Zinssenkung vorerst ab, doch er änderte den Ausblick für die US-Wirtschaft von neutral auf schwach. Die Börse reagierte verschnupft. Damit steht die Konjunktur mindestens bis zur nächsten Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses am 24. September im Mittelpunkt.
      Namhafte Banken und die Futures-Märkte hoffen weiterhin auf eine Zinssenkung vor Jahresende. Auch die Möglichkeit des "Double Dips", eines erneuten Abtauchens in die Rezession, wird weiter diskutiert. Doch die Mehrheit der Ökonomen glaubt nicht an dieses Szenario. Die durchschnittliche Prognose für das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal lautet 2,8 Prozent.

      Diese Woche werden kaum neue Daten bekannt gegeben. Am Montagmorgen veröffentlicht das Conference Board den Index der führenden Wirtschaftsindikatoren für Juli. Analysten erwarten einen deutlichen Rückgang um 0,5 Prozent. Die Aktienmärkte dürften diesen Trend allerdings bereits eingepreist haben - schließlich ist es old news.

      Die Wall Street ist im Sommerloch, viele der Player im Urlaub. Beobachter erwarten diese Woche daher keine bedeutenden Entwicklungen. "Es gibt keinen Grund für große Investments", sagt Tony Dwyer, Chef-Stratege von Kirlin Holdings.
      Dwyer prognostiziert wie die meisten Börsianer kurzfristig eine Fortsetzung der schleichenden Erholung. In den vergangenen drei Wochen hat der Dow Jones 6,2 Prozent zugelegt. Das klingt sehr positiv - allerdings nur so lange, bis man diesen angeblichen "Bullenmarkt" mit den vorangegangenen Abstürzen im zweistelligen Bereich vergleicht.

      Auch verläuft die Erholung des Dow alles andere als geradlinig, eher nach dem Prinzip: Zwei Schritte vorwärts, anderthalb zurück. Der 0,3-Prozent-Gewinn der vergangenen Woche wurde vor allem durch Mini-Rallyes am Mittwoch und Donnerstag erreicht, den Rest der Zeit schwächelte der Dow wie eh und je. Dieses Jojo-Verhalten dürfte Anleger noch geraume Zeit abschrecken.
      Nach der derzeitigen Aufwärtsbewegung könnte es auch noch mal deutlich abwärts gehen. Charttechniker erwarten, dass die Indizes innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen ihre Tiefs vom 24. Juli noch einmal testen. Der Dow erreichte damals ein Tagestief von 7489 Punkten.

      "Ich würde es begrüßen, wenn der Dow im nächsten Monat noch einmal auf 8000 Punkte fiele", sagte Art Huprich, Analyst bei Raymond James, gegenüber dem "Wall Street Journal Online". In der Geschichte der Bärenmärkte sei jeder echte Boden mindestens zweimal getestet worden.
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 09:58:33
      Beitrag Nr. 487 ()
      @Metzki

      Immer schön darauf achten,
      dass die Karabiner (SL) kurz genug gesetzt sind...;)

      MfG

      HM

      Avatar
      schrieb am 19.08.02 13:31:46
      Beitrag Nr. 488 ()
      Aus der FTD vom 19.8.2002

      Das Kapital: Ein nachhaltiger Bullenmarkt ist nicht drin

      Was die Wirtschaft betrifft, scheint die Quadratur des Kreises leicht erfunden. Es müssten sich nur genügend Anleger finden, die sich an der Börse mit mickrigen Renditen zufrieden geben.

      Theoretisch legen die Kurse bei einer gegebenen Wachstumserwartung von nominal fünf schon dann um 50 Prozent zu, wenn die geforderte Rendite von acht auf sieben Prozent fiele. Betriebe und Verbraucher würden sich reicher fühlen - und auf die Tube drücken. Die Firmengewinne kämen dann automatisch.

      Insofern können alle nur aufrichtig hoffen, dass es mit der Börse nach oben geht, Finanzkolumnisten eingeschlossen. Der Haken ist, dass die langfristig zu erwartende Aktienrendite schon jetzt dürftig ist.

      [/b]Der S&P 500 bringt eine Dividendenrendite von 1,7 Prozent. Dazu kommen zwar eine Reihe von Aktienrückkäufen. Aber zu einem guten Teil werden im Grunde jene Aktien eingesammelt, die durch ausgeübte Mitarbeiteroptionen neu gedruckt werden. Ein übles Spiel. [/b]

      Würden sich die Gewinne normalisieren, stiege die Rendite vielleicht um einen Prozentpunkt. Geht es nach dem Rentenmarkt, würden Gewinne und Dividenden im Anschluss um etwa 4,2 Prozent wachsen. Alles in allem ergäbe sich eine Rendite von knapp sieben Prozent. Die Aktienrisikoprämie läge unter drei Prozent. Möglich, dass der Bondmarkt falsch liegt. Aber dann würden auch die Rentenrenditen steigen; die Risikoprämie bliebe kärglich. Jedem Bullenmarkt werden daher schnell die Anschlusskäufe ausgehen - obwohl er der Wirtschaft gut täte. Den quadratischen Kreis gibt es eben doch nicht.


      http://www.ftd.de/bm/bo/1029589863522.html?nv=hpm
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 13:42:53
      Beitrag Nr. 489 ()
      Ohne einen gewissen Opportunismus ist wohl schlecht zu überleben an der Börse. Aber hin und wieder sollte doch darüber nachgedacht werden, warum welches Abfindungssytem von den AG`s generiert wurde und wem sie in Wirklichkeit nützen.

      Eines scheint sicher. Der normale Kleinaktionär kann und wird bei diesem System auf Dauer kaum wirkliche Rendite-Chancen haben. Wie weit die Verwässerung so manches Wertes bis heute fortgeschritten ist, mögen die wenigstens überhaupt noch zur Kenntnis nehmen.

      Und wenn ich sehe welche Drecksäue von Lumpen&Betrüger ich durch mein Aktien-Engagement direkt unterstütze, stellt sich mir schon die Frage, ob ich mich auf Dauer mit einem solchem Sumpf einlassen möchte. Es gibt Gott sei Dank noch andere Anlageformen als das schlüpfrige Parkett, wo heute wohl zum grössten Teil nur noch Scharlatane anzutreffen sind.

      Und bevor dieser ganze Augiasstall nicht annähernd ausgemistet ist,
      solange wird auch die Börse sich nicht wirklich erholen können. Diese temporären Spielchen täuschen leider über die Wahrheit hinweg. Motzke behauptet immer noch, dass die wirklichen Schweinereien noch nicht einmal bekannt sind.

      Da wird sich die nächsten Jahre noch mancher Rentner die Augen reiben,
      wenn er die ganze Wahrheit erfährt. Betrogen und Abgezockt ohne auch nur die Chance diesen Fehler wieder revidieren zu können....

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Bubble-Profiteure: Manager wurden zu Multimillionären

      Auch als die Börsen schon taumelten, stießen sich die "Insider" gesund. Jetzt gibt es erste Antworten auf die Frage, wer von der US-High-Tech-Bubble am meisten profitiert hat.

      Von unserem Korrespondenten LUZIAN CASPAR

      NEW YORK. Daß Gary Winnick, der Gründer von Global Crossing, mit Aktienverkäufen 743 Mill. Dollar verdiente, wußte man. Daß Ken Lay, der Chef von Enron, gleich vier Chalets im Ski-Kurort Aspen besaß, war ebenfalls bekannt. Und daß WorldCom-Chef "Bernie" Ebbers noch im letzten Herbst von seiner Firma einen "Kredit" von 408 Mill. Dollar bekam, wurde überall vermeldet.

      Aber wer waren die andern Bosse, die von der im März 2000 geplatzten "Bubble" profitierten, indem sie ihre Aktien gerade noch rechtzeitig verkauften? Wer stieg rechtzeitig aus, bevor die Internet-, die Telekom- und Fiberoptik-Aktien kollabierten, und wie groß ist der Schatz, auf dem sie heute sitzen? Wieviele Profiteure gab es überhaupt? Waren es Hunderte oder eher Tausende? Auf alle diese Fragen gibt es jetzt wenigstens partielle Antworten.

      Alte und neue Namen

      Das "Wall Street Journal" hat die Telekom-Branche durchleuchtet, und das Magazin "Fortune" hat soeben eine Liste der größten Profiteure aller Branchen publiziert. "Fortune" untersuchte die sogenannten "Insiderverkäufe" (die meldepflichtigen Aktientransaktionen von Firmenangehörigen) bei 1035 Firmen, deren Aktienkurs seit 1999 um mindestens 75 Prozent gefallen ist. Von Interesse waren also nur jene Unternehmen, die keinen Erfolg gehabt haben. Konzerne wie General Electric, Citigroup oder Microsoft fehlen.

      Die Namen, die man an der Spitze findet, sind zum Teil bekannt, aber in vielen Fällen auch der Öffentlichkeit neu. Denn die größten Börsengewinne wurden oft mit Aktien relativ obskurer Firmen erzielt, und die größten Profiteure waren nicht immer die Firmengründer, sondern andere Manager.

      Die "Fortune"-Liste stützt sich auf die offiziellen Verkäufe, die der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) gemeldet werden müssen. Es handelt sich also nur um die Gewinne, die Manager und Verwaltungsräte offiziell während ihrer Amtsdauer erzielten. Börsengewinne, die nach dem - freiwilligen oder unfreiwilligen - Abgang erzielt wurden, sind in den Zahlen nicht enthalten. Ebenfalls nicht enthalten sind Gewinne, die mit Derivatkonstruktionen erzielt wurden, wie sie die großen Investmenthäuser den High-Tech-Managern zur "Diversifikation" ihrer Vermögen offerieren. Und natürlich umfassen die Zahlen nur die Verkäufe von Managern und Verwaltungsräten. Was befreundete Venturekapitalisten und Banker kassierten, ist unbekannt.

      Aber über den Trend geben die Zahlen ein gutes Bild. Laut diesen Zahlen war der größte Profiteur seit Januar 1999 der Financier Philip Anschutz. Der zurückgezogen lebende Multimilliardär Anschutz ist der Geldgeber hinter dem in großen Schwierigkeiten steckenden Telekom-Konzern "Qwest Communications". Er steckte während seiner Amtszeit als Qwest-Verwaltungsrat mit dem Verkauf von Qwest-Aktien 1,57 Mrd. Dollar ein, wie "Fortune" errechnet hat. Joe Nacchio, der Mann, den Anschutz holte, um den neu gebildeten Konzern zu führen, ist die Nummer 18 auf der Liste, mit einem offiziellen Erlös von 230 Mill. Dollar. (Anschutz verteidigt sich damit, er habe fast eine Mrd. Dollar eigenes Geld eingeschossen; sein Gewinn sei also nicht exorbitant. Anschutz hatte seine erste Milliarde mit Beteiligungen an Energieunternehmen in den Rocky Mountains gemacht).

      Kranke Firmen, reiche Chefs

      Nummer zwei auf der Liste ist Ted Waitt, der Chef des Computerkonzerns Gateway. Er steckte 1,1 Mrd. ein. Gateway ist eine renommierte Firma, aber während der Zeit, in der Waitt seine Gewinne realisierte, sackte der Aktienkurs von 60 Dollar auf weniger als vier Dollar ab. Der Börsenwert des ganzen Konzerns beträgt heute weniger als 1,2 Mrd. Dollar. Waitt - der immer noch Chef ist - hat also in etwas mehr als drei Jahren soviel herausgeholt, wie der PC-Hersteller heute wert ist. Dieses Muster zeigt sich auf der "Fortune"-Liste immer wieder.

      Die Nummern drei und vier auf der Liste sind Henry Samueli und Henry Nicholas, zwei Manager der Firma Broadcom, die Komponenten für Glasfasernetze herstellt. Sie lösten je zirka 800 Millionen Dollar, aber die Broadcom-Aktien sind in den letzten zwei Jahren von 240 Dollar auf 16 Dollar gefallen, und der Börsenwert der Firma beträgt heute nur noch drei Mrd Dollar. Peregrine Systems, die Firma von John Moores (Nummer fünf auf der Liste), die EDV-Lösungen für Unternehmen anbietet, ist heute noch 40 Cents je Aktie wert. Die Marktkapitalisierung beträgt noch ganze 77 Mill. Dollar. Aber Moores brachte es fertig, seit 1999 immerhin 646 Mill. Dollar auf die hohe Kante zu legen.

      Sanjiv Sidhu, der Vorsitzende des E-Commerce-Spezialisten "i2 Technologies" (Nummer acht auf der Liste) holte 447 Mill. Dollar ab, aber seine Firma hat heute nur noch einen Börsenwert von 300 Mill. Und Naveen Jain, der Chef des Telekom- und Internet-Ausrüsters Infospace (Nummer neun) kassierte laut den SEC-Zahlen 406 Mill. Dollar, aber die Aktien liegen bei 50 Cents, und der Marktwert der Firma beträgt noch 150 Mill.

      66 Mrd. Dollar kassiert

      Insgesamt kassierten die "Insider" bei den 1000 analysierten Firmen laut "Fortune" etwa 66 Mrd. Dollar. Allein bei den 25 Unternehmen mit den größten Aktienverkäufen strichen 466 "Insider" 23 Mrd. ein. Diese Zahlen beziehen sich wie erwähnt nur auf Firmen, die gestrauchelt sind. Wenn man General Electric, Microsoft oder Citicorp hinzuzählen würde, würden sich die "Insider"-Verkäufe seit 1999 auf weit über hundert Mrd. Dollar summieren.

      Der High-Tech-Boom der neunziger Jahre hat somit zur größten Reichtums-Umverteilung seit hundert Jahren geführt. Ein paar tausend Manager, Venturekapitalisten und Banker haben mehrere hundert Mrd. Dollar, die vorher Kleinaktionären und Mitarbeitern gehörten, in die eigene Tasche umgeleitet. Die Konzentration des Reichtums hat einen gewaltigen Sprung nach vorn getan.

      17.08.2002 | © Die Presse | Wien
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 13:55:46
      Beitrag Nr. 490 ()
      Merrill Lynch revidiert Jahresend-Prognosen für Aktienindizes





      Reuters, 19.08.02 11:43




      London, 19. Aug (Reuters) - Die Investmentbank Merrill Lynch hat ihre Jahresend-Schätzungen für mehrere europäische Aktienindizes um bis zu 20 Prozent nach unten korrigiert.

      Die Bank erwarte nun, dass im Jahr 2003 die Gewinnsituation der Unternehmen auf dem Niveau des Jahres 1999 liegen werde, teilte Merrill Lynch am Montag zur Begründung mit. So betrage die neue Schätzung für den Stand des Dax zum Ende des laufenden Jahres 3850 Punkte. Zuvor hatten die Bank für das deutsche Börsenbarometer 4700 Zähler vorausgesagt.

      "Die neuen Ziele sind unter der Annahme, dass 2003 der Gewinn je Aktie bei den Unternehmen (EPS) auf dem Niveau von 1999 liegen könnte, sehr konservativ", teilte die Bank weiter mit. Damit dürften auch negative Überraschungen hinsichtlich des Wirtschaftswachstums oder der Unternehmensgewinne eingepreist sein. Vor kurzem hatte Merrill bereits ihre Prognosen für den US-Index S&P-500 auf 960 von 1050 Punkten revidiert.

      Beim DJ Eurostoxx 50 gehen die Experten der Bank nun von einem Stand von 2800 Punkten nach zuvor 3400 Punkten zum Jahresende aus. Für den britischen FTSE 100-Index habe die Bank ihr Ziel auf 4500 Zähler von 5000 Stellen gekürzt. Der französische CAC-40 dürfte bei 3500 Stellen am Jahresende stehen und nicht wie zuvor prognostiziert bei 4200 Punkten, hieß es weiter. wes/ked
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 13:58:37
      Beitrag Nr. 491 ()
      Hallo Motzki,

      wie Sie wissen bin ich nicht unbedingt ein Befürworter eines Krieges gegen denn Irak. Zumindest solange nicht bis die politische Nachfolge / Nachkriegsordnung im Irak geklärt ist. Da 2 vorrausichtliche Konsequenzen eines solchen Krieges:

      1. Ein unbhäniger Kurdenstatt ist. Welcher zwar vielleicht erstrebenswert ist. Wobei die Türkei, Syrien Iran und Russland wahrscheinlich nicht allzu sehr erfreuen würde.
      2. Würden wahrscheinlich die Schiiten im Süden des Iraks, Anschluss an den Iran suchen. Was sehr wahrscheinlich USA, Kuwait und Saudi-Arabien hellauf begeistern würde.

      Desweiteren sollte man auch nicht ausser acht lassen. Das uns Sadam ein Massenmörder ist. Der 2 Kriege in dieser Regionen begonnen hat. (Golfkrieg 1+2). Und gegen über seiner eigenen Bevölkerung Massenmord (Kurden im Nordirak > Giftgas einsatz!) begeht. Was allein für jeden normalen und zivilisierten Mensch mehr als genug Grund ist / sein sollte. Diese Bestie unschädlich zu machen.

      Hier dreht es sich nicht um Waffentests oder ankurbeln der US-Waffenproduktion. Hier dreht es sich um die ethisch/moralische Frage. Wie wollen wir mit solchen Bestien ala Hitler, Stalin, Pol Pott, Hussein umgehen? Es ist die Frage ob es moralisch berechtigte Kriege gibt, Ja oder Nein?

      Ja! Falls uns unsere Zivilisation und unseren ethischen/moralischen Werte was bedeuten und falls wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen wollen!

      Leider sieht ein Grossteil unserer Bevölkerung und der interlektuellen Elite(?) dies nicht so. Weswegen Sie Partei für einen Massenmörden ergreifen und sich dadurch an seinen Verbrechen mitschuldig machen.

      Meiner Ansicht nach Herr Motzki sollte Sie mal ganz dringend über Ihre moralischen und ethischen Standpunkte Nachdenken! Denn ich muss mich leider Fragen, wer denn das "Dreckschwein" ist! Diejenigen die Überlegen endlich (Leider wurde das Thema nicht schon vor 10 Jahren abgehakt!) gegen einen Massenmörder und die daraus resultierende Bedrohung vorzugehen. Oder diejenigen die aus Eigennutz, könnte ja Geld kosten oder der Markt könnte fallen, dagegen sind.

      Wer ist wohl das Dreckschwein? Die jenigen die das Leben Ihrer eigenen Leute riskieren um einen Massenmörder zu beseitigen oder diejenigen die aus Eigennutz diesen Massenmörder unterstützten?

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 14:35:54
      Beitrag Nr. 492 ()
      @ Biotron

      Ich habe ein kleines Problem mit der Haltung der Amerikaner zu Hussein. Wir hatten da vor 10 Jahren einen richtigen Massenmörder, der Kriege vom Zaun gebrochen hat, mit Massenvernichtungsmitteln skrupellos die Zivilisation bedroht und zum Teil ausgelöscht hat und der am Ende des Krieges völlig am Boden war. Er war eine elementare Bedrohung der Menschheit und es war nur eine Frage der Zeit, wann die Amerikaner am Ende des Krieges ihn beseitigen. Und dann, ein nicht nachvollziehbarer Rückzieher der moralischen Supermacht Amerika. Sie lassen diese Bestie an der Macht, wohl wissend, daß der Wahnsinnige mit A-, B- und C-Waffen experimentiert.
      S I E ? Wer sind sie ? Es sind die Drecksschweine, die Motzki meint, die Waffen-und Rüstungslobby, die diese Bestie als weitere militärische Bedrohung brauchten, um weitere Rüstungsprogramme und -tests realisieren zu können, um richtig Profite einzufahren und das alles auf Kosten unserer Sicherheit. Es gibt tatsächliche keine moralische Rechtfertigung dafür, diese Bestie nicht von der Macht entfernt zu haben. Daß das gerade nicht getan wurde, erweist sich nunmehr als gewaltiger Kollateralschaden der amerikanischen Rüstungslobby und Ihrer politischen Entscheidungsträger (Bush sen.) an der Menschheit. Ethisch-moralische Interessenvertretung ? Von wegen, es ging ums Geschäft und nicht um moralische Werte. Und jetzt kommt wieder Familie Bush mit schlechten Umfragewerten bei amerikanischen Wählern, will wieder mal ein wenig Waffen in einem Irak-Krieg testen und am Ende Herrn Hussein für die nächste Runde im Amt lassen. Vielen Dank Amerika. Haut diese Bestie weg, und tut als erstes Euch damit einen Gefallen, denn Ihr habt ein gewaltiges Glaubwürdigkeits-, wir nebenhei ein Überlebensproblem. Es gibt tatsächlich mehrere Drecksschweine bei dieser Sache.

      gruß carlos
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 14:36:18
      Beitrag Nr. 493 ()
      @Biotron

      Machen Sie sich mal keine Sorgen über meine moralische Einstellung.
      Und diese politischen Diskussionen bleiben hier aus diesem Thread.

      Sie wissen sehr genau
      wenn und was ich mit Dreckschwein betitelte.

      Ich sprach hier nicht von US-Politikern oder vom Volk gewählte Abgeordnete,
      sondern ausdrücklich von der Waffenlobby..!
      Und wer dort auf welche Weise Einfluss nimmt,
      ist auch hier in Deutschland sehr bekannt.
      Da brauchen wir keinen Mitarbeiter einer amerikansichen Firma,
      um hier unser eigenes Bild malen zu können...;)

      Und versuchen Sie bitte nicht durch die Hintertür eine Legitimation für diese Lobby aufzubauen. Genau dies ist deren Sprache. Jeder Schurke dieser Welt muss dafür herhalten, um immer neuere und perfidere Waffensysteme unters Volk zu bringen.

      Das genau diese Klientel genauso bedient wird, wenn auch durch die Hintertür, ist doch nur allzu bekannt.
      Sie wissen doch selbst welche bombastischen Zuwendungen hier fliessen
      um den Waffenladen am laufen zu halten.

      Es wäre ein wenig billig, dieses Treiben mit Sadam zu erklären.
      Der gehört natürlich von der Bildfläche, doch das ist hier gar nicht das Thema. Ich könnte hier noch dutzende anderer nennen. Namen sind wie Schall und Rauch für diese umtriebigen Geschäftsleute.

      Es geht hier einzig um Lobbyarbeit und wie durch genau diese das demokratische System ausgehölt und ad absurdum geführt wird.

      Übrigens hier nochmals der genaue Wortlaut von meinem Posting...

      Da wird die Rüstungsindustrie und somit ihre bekannt starke Lobby bolzen,
      auf dass die Raketenbestände der US-Army einmal wieder reduziert werden.

      Diese Dreckschweine würden noch jeden Krieg vom Zaun brechen,
      um nur ja ihre Produktion anzukurbeln.....!


      Wie Sie sehen nehme ich direkten Bezug auf uns allen bekannten Pappenheimer.
      Ich würde Sie also bitten, nicht hinter jeder Kritk an bestimmten Personenkreisen in USA gleich Anti-Amerikanismus zu wittern...;)

      In jedem Land gibt es Gute wie Schlechte Menschen-Reiche und Arme-Intelligente und Dumme..! Und dies ist auch in USA so. Oder gelten hier etwas andere Massstäbe..?
      Und das gerade die USA schon so manche Despoten mit Ihrer Unterstützung erst möglich machten, ist auch kein böser Traum von Motzke sondern nachweisslich bekannt...;)

      Also, wenn möglich halten wir den Ball mal ein wenig flacher in dieser Richtung. Wir wissen beide, dass natürlich die Zivilisten so wie immer am meisten unter all dem leiden müssen. Und egal wie edel ein Motiv sein mag. Immer werden tausende von Unschuldiger auf der Strecke bleiben.

      Da ist leicht darüber reden, wenn es einen selbst nicht betrifft. Und damit meine ich uns beide, Biotron...!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 14:54:04
      Beitrag Nr. 494 ()
      Sehr geehrter Herr Biotron

      wenn Sie die amerikanische Regierung und ihre Handlungsweise u. Außenpolitik in den letzten Jahrzehnten als Verfechter von ethischen/moralischen Werte heranziehen wollen sind sie wohl leider ein Opfer der öffentlichen Darstellung der westlichen Medienwelt geworden.
      Informieren Sie sich doch einfach mal über den letzten Krieg der Amerikaner gegen Afghanistan und die dort eingesetzten Waffensysteme ! und wenn sie dann hier noch was von Ethik u. Moral in Bezug auf die USA schreiben sollten sollten Sie einmal ihre Einstellung gegenüber diesen Werten überdenken.
      Kennen sie die Gehirnwäscheprogramme der CIA die seit Jahrzehnten bis zum heutigen Tage laufen ? ( wurde erst in den letzten Tagen wieder im Fernsehen berichtet )
      Schämt man sich nicht noch bis heute für den Massenmord in Vietnam ? ( mehr Bomben wie im 2.Weltkrieg hat man über dieses kleine Land abgeworfen )
      Und was war auf dem Balkan ?
      In die Steinzeit hat man diese Länder zurück gebombt !!!
      Können Sie sich noch an den Massenmord durch 2 Atombomben in Japan erinnern ?
      Die Zweite fiel als Japan längst wehrlos war und die Kapitulation kurz bevor stand.

      Und genau dieser Staat soll jetzt für die Erhaltung von ethisch/moralischen Werte stehen ?

      Also ich glaube nicht alles was man mir in den Medien erzählt und die primitive Darstellung des Herrn Bushs der die Welt in gut und böse einteilen möchte ist wohl auch mehr wie nur zweifelhaft.

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 15:52:34
      Beitrag Nr. 495 ()
      @Guten Tag die Herren....

      Hier könnte wohl ziemlich jeder sagen...

      Der werfe den ersten Stein....

      Ich würde meinen, dass natürlich viele Dreck am Stecken haben
      und natürlich viele Dinge einem gewissen Teufelskreislauf unterliegen,
      dessen genau Entstehung sehr bald in Vergessenheit geraten ist...:rolleyes:

      Und ich möchte jetzt weder eine Lanze für die USA brechen,
      noch dieses Land übermässig mit Kritik überziehen.
      Da würden und könnten wir natürlich bis in die Puppen diskutieren.
      Und natürlich sollen und müssen gerade solche Dinge auf offene Art diskutiert werden-

      natürlich immer vorausgesetzt die momentane psychische Verfassung lässt dafür Raum..;)

      Aber dies hier ist ein Aktien-Watch-Thread
      und keine politischen Diskussionsbühne..!
      Es soll sich bitte niemand auf den Schlips getreten fühlen.
      Aber dafür gibt es andere und bessere Foren hier bei W.O um dies zu erörtern.

      Einmal ist es die Rente, dann wieder die Kriegswirren, usw.. und so fort.!
      Bringt alles nix, liebe Freunde.
      Bitte was den Market-Watch-Thread betrifft beim Thema bleiben.
      Meine Bemerkung war wohl ein Fehler und wird zurückgenommen.
      Damit möchte ich allerdings keine Wertung dafür vornehmen.
      Aber letztendlich habe ich mitdieser erst diese politische Diskussion möglich gemacht.

      Also liebe Anleger.

      Keine politische Agitationen mehr, wenn`s Recht ist..(hihihi).

      Und auch Motzke wird sich da jetzt ein wenig zurück halten.

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 16:38:16
      Beitrag Nr. 496 ()
      Es ist nach den Kursanstiegen von über 20 % wirklich verlockend,
      Gewinne mit zunehmen. Aber wir sind erst am Anfang der Party.
      Wenn wir es mit einer Hochzeitsfeier vergleichen, sind wir
      jetzt an dem Zeitpunkt, an dem wir dem Brautpaar gratuliert
      haben, das Geldgeschenk abgeben haben und nun beim Sektempfang
      angekommen sind. Das grosse Festmahl und anschliessend Jubel
      Trubel Heiterkeit haben wir noch vor uns. Nach meinem Dafürhalten
      ist es ratsam nichts zu verkaufen, sondern evt.
      sogar noch die eine oder andere Aktie dazu zukaufen,
      denn uns steht noch eine wunderschöne Hochzeitsfeier bevor.
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 16:57:22
      Beitrag Nr. 497 ()
      Hi Aktienwatcher,

      bei paranoiden Verschwörungstheoriterkern hilft nur eins. Aufsuchen eines guten Psychiaters und zwar so schnell wie möglich.


      Hi carlosgarcia,

      Meiner Ansicht nach wurde Hussein vor 10 Jahren nicht entmachtet weil keiner eine Antwort auf die Frage des "Was ist danach?" hat. Genau wie heute!
      Denn das danach wirft ein paar ganz dirngende Fragen auf.

      Kurdenproblematik, Israel / Palästina, religöser Fundamentalismus

      Für all diese Fragen gab es vor 10 Jahren und gibt es noch heute keine befriedigende Antworten (Weswegen ich momentan gegen diesen möglichen Krieg bin.). Deswegen wurde / wird der Status Quo beibehalten. Zum Nachteil und auf Kosten sehr vieler Menschen. Im besonderen der Einwohner der arabischen Halbinsel. Aber auch der Menschen in z.B: USA. Denn die Ereignisse des 11.September haben einen unmittelbareren Bezug zu den fortdauernden Demütigen der islamischen Welt (Israel/Palästina; heillige Stäaten in Saudi-Arabien; usw.)

      Es ist nicht irgendeine Rüstungslobby, die unseren Saddam als existenz Nachweis braucht. Es sind die ungelösten Probleme des mittleren und nahen Ostens, die Ihm bisher das überleben ermöglichten und weswegen er wahrscheinlich auch weiterhin überleben wird.


      Hi Motzki,

      keine weiteren politischen Statements mehr von mir zu diesem Thema.


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 20:30:10
      Beitrag Nr. 498 ()
      @metzki

      Das mit der Hochzeit ist eine gute Idee.
      Allerdings bitte ich zu bedenken,
      dass nach dem mächtigen Schluck aus der Pulle
      auch alsbald der Katzenjammer Einzug hält..;)

      Und hin und wieder fragt sich der eine oder andere
      mit wem er eigentlich einen Bund (fürs Leben)eingegangen ist..(hihihi).
      Immerhin muss auch Motzke zugeben,
      dass sich ein Invest leichter aus dem Nest stossen lässt,
      als eine Bindung fürs Leben zu kappen...:laugh:

      Ich würde auch meinen,
      SL nachziehen sollte fürs erste genügen...

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 21:05:53
      Beitrag Nr. 499 ()
      Lieber Herr Biotron

      bevor Sie mich hier als
      paranoiden Verschwörungstheoretiker bezeichnen sollten Sie sich vielleicht erst einmal informieren bevor Sie hier derartige Sprüche klopfen !!!

      Ich glaube Sie verwechseln hier etwas !

      Die von mir geschilderten Dinge sind keine Theorien sondern Fakten und lassen sich in diversen Geschichtsbüchern nachlesen. ( auch für Sie )

      Was soll also dieser dumme Spruch ?

      Das fortbestehen des Gehirnwäscheprogramms der CIA z.B. wurde erst vor ein paar Tagen der Redaktion von Kennzeichen D gegenüber durch die CIA schriftlich bestätigt.

      Bitte informieren Sie sich erst einmal bevor sie andere User als Verschwörungstheoretiker bezeichnen !

      Die unschuldigen Opfer die in die Tausende gehen sind der lebende Beweis für derartige Vorgehensweisen.

      Zu den Waffensysteme in Afghanistan :

      Der AC-130 [Kanonenflugzeug, der ab Mitte Oktober in Afghanistan zum Einsatz kam] ist einer der tödlichsten amerikanischen Kriegsflugzeuge bezogen auf die Fähigkeit Bodentruppen zu vernichten. ... [und] gefürchtet wegen seiner Feuerkraft. Es umkreist ein Ziel und and überdeckt es mit Automatikfeuer von drei durch Computer kontrollierten Bordkanonen, mit Bordgeschütz und schwerem Maschinengewehr, das in der Lage ist, 1 800 Schuss pro Minute abzufeuern. Die Kanonen des Flugzeugs können ein Gebiet in der Größe von acht Fussballfeldern mit einer Salve pro Quadratyard bedecken... [und] es hat eine Reihe von elektronischen Sensoren an Bord, die fähig sind, Ziele am Boden zu entdecken, die normalerweise von der Luft schwer zu erreichen sind." — International Herald Tribune, 17. Oktober , 2001, Seite 1

      Sehen sie Herr Biotron wer das schreibt ?

      Die [Benzin-Luft-]Bombe wirkt so: es gibt zwei Detonationen; die erste versprüht eine feinen Benzinnebel in der Luft und verwandelt das Gebiet [ungefähr von der Grösse eines Fussballfelds] in ein explosives Gemisch von ungeheuren Proportionen; dann zündet eine zweite Explosion die Mischung, was eine entsetzliche Explosion bewirkt. Die Explosion ist ungefähr so stark wie bei den stärksten konventionellen Explosionen, von denen wir wissen. Es entsteht eine Druckwelle und ein Kompressionsschock von über 14 kg pro Quadratzentimeter. Menschen im Bereich der Detonation werden oft durch die blosse Kompression der umgebenden Luft getötet. Menschliche Wesen können in typischer Weise einen Schock von 2,8 kg pro Quadratzentimeter aushalten. Die Bombe zieht den Sauerstoff aus der Luft und kann selbst die Lungen der Menschen aussaugen, die das Unglück haben, in der Detonationszone zu stehen. Unser [U.S.] Militär hat sie gegen hilflose Menschen eingesetzt [im 1991e Golfschlachten]. — Wade Frazier: My Experiences in America Regarding Iraq

      Auch nur Theorien Herr Biotron ?

      Sehen Sie Herr Biotron ! hier geht es um Fakten die sie nicht sehen wollen da diese nicht in ihre einfaches Weltbild von Gut und Böse passen.
      Oder konnten Sie es gar nicht sehen da sie sich nur über die Medien informieren ?
      Sie haben genau das gelernt was sie lernen sollten :) ( schwarz u. weiß )

      Hätte ich geschrieben das die Amis ihre Türme haben selber zum einstürzen gebracht oder das sie niemals auf dem Mond waren dann wäre ihre Behauptung gerechtfertig gewesen da sich nach heutigem Wissen diese Theorien nicht zu 100% beweisen lassen.
      Habe ich aber nicht getan und würde ich auch nicht tun !!!!!!!

      Kennen sie die vielen Mienen die als Kinderspielzeug oder Kugeln getarnt von den Amerikaner über den letzten Kriegsgebieten abgeworfen wurden und noch heute Menschen zerfetzen ?
      Diese Art von Waffe wird von keinem anderen Land dieser Welt eingesetzt und ist international geächtet. ( per Vertrag an den sich nur die USA nicht hält )


      So könnte ich für alle aufgestellten Behauptungen Beweise liefern ( Beweise !!!! keine Theorien ) aber in Rücksicht auf Herrn Motzki der zurecht darauf hingewiesen hat diesen Thread seiner Bestimmung zu überlassen werde ich es dabei belassen und hoffe das Herr Motzki mir dieses letzte Posting zu einem anderen Thema nachsieht :)

      Zum Schluss : bitte kommen Sie jetzt aber nicht auf die dumme Idee zu denken nur weil ich hier einige dunkle Seiten ihrer Ethik und Moralverfechter aufgezeigt habe zu denken das der Rest der Welt nun für mich die Guten sind !!!! nein ...ganz und gar nicht aber ihre Guten sind lange nicht so gut wie man ihnen erzählt hat und dafür gibt es nun mal tausende Beweise.

      Es geht um Macht und Geld auf dieser Welt Herr Biotron und schon lange nicht mehr um Ethik u. Moral. ( siehe die letzten Skandale an der Börse ! )

      Gruß
      AW

      PS: in den Medien kann man einiges erfahren ! wer aber die ganze Wahrheit wissen möchte muss sich auch anderweitig informieren und wird feststellen dann Dinge zu erfahren die in den Medien nicht verbreitet wurden und das aus gutem Grund.
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 21:21:05
      Beitrag Nr. 500 ()
      Die USA müssen mit einer zweiten, kräftigeren Rezession rechnen

      Kolumne

      Von Marc Faber

      Obwohl die amerikanische Notenbank die Zinsen seit anfang 2001 massiv gesenkt hat, ist die von amerikanischen Strategen groß angekündigte Wirtschaftserholung bisher eher enttäuschend ausgefallen. Mittlerweile ist sogar davon auszugehen, dass im Jahre 2003 die Wirtschaft in den USA mit einer "verzögerten" Rezession, die viel ausgeprägter sein wird, als die "Mini"-Rezesssion vom letzten Jahr, rechnen muss.

      Die stark fallenden Zinssätze haben nämlich zu einem sehr robusten Wohnbaumarkt geführt, bei dem die Preise innerhalb von nur zwölf Monaten um rund sieben Prozent gestiegen sind und jetzt ungefähr 50 Prozent höher liegen als vor fünf Jahren. Steigende Hauspreise und fallende Zinssätze haben es den Haushalten erlaubt, ihre Hypotheken zu günstigeren Bedingungen zu finanzieren und damit zusätzliches Geld für den Verbrauch sicherzustellen. Das hat in den letzten zwölf Monaten dazu geführt, dass die amerikanische Wirtschaft zwar unter fallenden Kapitalinvestitionen litt, aber dass der Konsum der Haushalte relativ stark blieb und somit die Wirtschaft stützte.

      Allerdings haben Wohnungsbau und Konsum größtenteils auf Pump zugelegt. Die Schulden der Gesamtwirtschaft steigen gewaltig an. Im Jahre 2001 wuchs das amerikanische Bruttosozialprodukt zwar um 179 Mrd. Dollar. Das nicht-finanzielle Kreditvolumen stieg dabei aber um 1100 Mrd. Dollar und die finanziellen Kredite um 916 Mrd. Dollar. Mit anderen Worten: Um ein bescheidenes Wachstum von bloß 179 Mrd. Dollar bei einem Bruttosozialprodukt von 10.000 Milliarden zu erreichen, stiegen die Schulden um rund das zehnfache an!

      ... Und sobald die Zinsen nicht mehr fallen, werden natürlich die Refinanzierungen im Bausektor unter Druck kommen und zu fallenden Haushaltsausgaben führen. Das wiederum würde die weit überverschuldete Wirtschaft in eine erneute und viel ausgeprägtere Rezessionsphase versetzen, weil die Anzahl der Bankrotte unter den stark verschuldeten Hausbesitzern, Konsumenten und Unternehmungen massive ansteigen dürfte.

      Ein weiterer Grund zur Vorsicht gegenüber dem amerikanischen Obligationenmarkt ist die Abhängigkeit der USA von ausländischem Kapital, mit dem das Leistungsbilanzdefizit gedeckt wird. Die Bilanzlücke beläuft sich bereits auf knapp fünf Prozent des Brüttosozialproduktes. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden ausländische Investoren eines Tages weniger Kapital in die USA exportieren und damit, den Dollar weiter schwächen, was wiederum zu steigenden Zinsen führen dürfte.

      Nach der kürzlichen Erholungsphase an den Weltbörsen sind die Märkte nicht mehr überverkauft und angesichts dieser düsteren Erwartung für die Wirtschaft im kommenden Jahr sollten Anleger wieder eher an Verkauf von Aktien und neuerdings auch von amerikanischen Staatsobligationen denken.

      Marc Faber: Der Fondsmanager und Publizist ist als Skeptiker unter den Börsianern bekannt (Welt, 19.8.02) Kommentar: Faber bringt die fatale Entwicklung wieder auf den Punkt: Der ganze US-Aufschwung ist ausschließlich schuldenfinanziert! Vor allem in der letzten Zeit nahm die Schuldenaufnahme im Vergleich zum BSP sogar noch kräftig zu. Um einen Dollar mehr zu erwirtschaften, müssen 10 Dollar Schulden gemacht werden. Wer da noch auf einen tatsächlichen Aufschwung hofft, könnte sehr bald eine böse Überraschung erleben.

      Kommentar von Günter Hannich.
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