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    The Market-Watch oder die Mär vom starken Bullen ! - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 01.06.02 22:06:32 von
    neuester Beitrag 04.02.04 10:17:49 von
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      schrieb am 20.08.02 00:26:23
      Beitrag Nr. 501 ()
      Anschubfinanzierung funktioniert nur, wo ein Motor da ist, der anspringen kann, wenn er angeschoben wird. Wo es an Motor, Batterie, Treibstoff fehlt, kann man anschieben, so lange man will, es nutzt aber nichts.

      Manfred Rommel (*1928), deutscher CDU-Politiker, Präsident des Deutschen Städtetages (77-83) und ehemaliger Stuttgarter Oberbürgermeister
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      schrieb am 20.08.02 08:40:48
      Beitrag Nr. 502 ()
      Montag 19. August 2002, 23:00 Uhr

      US-Börsenaufsicht prüft Bücher von AOL und Bristol-Myers

      New York (Reuters) - Prüfer der US-Börsenaufsicht (SEC) untersuchen die Zertifikate der Bilanzen der Online-Sparte des weltweit größten Medienkonzerns AOL Time Warner sowie des Pharmakonzerns Bristol-Myers-Sqibb. Die SEC bestätigte damit teilweise einen Bericht des "Wall Street Journal".

      SEC-Sprecherin Harlan sagte am Montag, ihre Behörde habe mittlerweile Antworten von 766 Chefs und Finanzvorständen der insgesamt 947 US-Unternehmen erhalten, die aufgefordert waren, die Korrektheit ihrer Firmenbücher zu beeiden.

      Die SEC hatte in einer bislang beispiellosen Aktion die Chefs und Finanzvorstände der größten US-Unternehmen aufgerufen, bis zum vergangenen Mittwoch die Korrektheit der Bilanzen persönlich zu beglaubigen. Wer sich dazu nicht in der Lage sah, musste dies der SEC in einer eidesstattlichen Erklärung mitteilen. Ziel der Regelung ist es, das nach einer Reihe von Bilanzskandalen in den USA erschütterte Vertrauen der Anleger wieder herzustellen.

      Dem Zeitungsbericht zufolge sind bei American Online (AOL als "round-tripping" oder "back-to-back" bezeichnete Buchungsvorgänge Gegenstand der Untersuchungen, an denen auch die Staatsanwaltschaft beteiligt sei. Ein AOL-Sprecher sagte laut "Wall Street Journal", dass das Unternehmen bei den Untersuchungen kooperieren, ansonsten aber keine Stellungnahme abgeben wolle. Am Montag war von AOL zunächst noch kein Kommentar zu erhalten.

      Unter dem Begriff "round-tripping" (Rundreise) waren jüngst in der Energie- und Telekombranche Verkäufe von eher unprofitablen Vermögenswerten bekannt geworden, bei denen automatisch der Rückkauf zu ähnlich hohen Preisen vereinbart wurde. Der Zweck dieser eher illegalen Buchungspraxis ist ein Aufblähen der Umsätze sowohl für Käufer als auch Verkäufer. Das "back-to-back"-Muster funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, schließt aber einen kurzen Zeitabstand mit ein, das heißt die beiden Transaktionen geschehen nicht zur selben Zeit.

      Erst in der vergangenen Woche hatte der Medienkonzern eingeräumt, seine US-Onlinesparte AOL habe möglicherweise zu hohe Umsätze ausgewiesen. Es geht den Angaben zufolge um eine Summe von 49 Millionen Dollar, was weniger als ein Prozent des AOL-Umsatzes ausmacht.
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      schrieb am 20.08.02 20:40:59
      Beitrag Nr. 503 ()
      Britische Immobilienblase gefährdet europäische Aktienmärkte

      ++ My home is my castle ++

      Von Swen Lorenz

      Derzeit schaut alle Welt gebannt auf die Aktienmärkte und das lateinamerikanische Bankensystem. Andere Risiken für die Stabilität des Finanzsystems und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung sind dabei aus dem Blick geraten. Eines davon wollen wir mit dieser Studie erläutern: den britischen Immobilienmarkt.

      London: Einer der teuersten Standorte Europas

      Quadratmeterpreise von bis zu 40.000 Euro, Zwei-Zimmer-Wohnungen für eine Million Euro Kaufpreis und seit kurzem das mit 30 Millionen Euro Kaufpreis teuerste Penthouse der Welt: während an den Börsen die Kurse krachen, befindet sich der Londoner Immobilienmarkt unverändert auf Gipfeljagd. Gemäß dem Motto “my home is my castle” investieren englische Sparer einen Großteil ihres freien Geldes
      ins eigene Heim und Mietobjekte.

      Durch die steigenden Immobilienpreise haben auch die Mieten schwindelerregende Höhen erlangt: für eine in der Londoner Innenstadt gelegene Studio-Wohnung mit 18 Quadratmetern Wohnraum werden schnell 400 Euro Miete fällig, eine Zwei-Zimmer-Wohnungen in guter Lage gibt es selten unter 1.000 Euro, für ein Haus mit 130 Quadratmeter Wohnfläche werden 1.800 Euro verlangt und repräsentative
      Villen für Führungskräfte können bis zu 10.000 Euro verschlingen –

      im Gegensatz zu Deutschland verstehen sich diese Angaben übrigens nicht pro Monat, sondern pro Woche!

      :eek::eek::eek:

      Parallelen zu Japan

      Zeitungsmeldungen über Weltrekorde sind bekanntlich häufig ein Zeichen, dass ein Markt weitgehend ausgereizt ist. Deshalb ist von Interesse, dass die teuerste Wohnimmobilie aller Zeiten derzeit in London steht: das ehemalige Stadtanwesen der Rothschilds – direkt neben dem Kensington Palast, mit Tiefgaragenparkplätzen für 25 Autos und großzügiger Parkanlage – wurde im vergangenen Jahr für
      rund 120 Millionen Euro verkauft.

      Mit exorbitanten Preisen für Prestigeobjekte weckt der Londoner Immobilienmarkt Erinnerungen an die japanische Immobilienblase der achtziger Jahre. So, wie seinerzeit mit dem Gegenwert der Innenstadt Tokios der gesamte Staat Kalifornien hätte gekauft werden können, liegt auch die Bewertung des Londoner Marktes bei einem Vielfachen vergleichbarer Standorte.

      Zudem hat der Immobilienboom mittlerweile zu geradezu manischen Erscheinungen geführt: als die durch ihr Kaufhaus bekannte Harrod’s-Gruppe Ende vergangenen Jahres renovierte Luxuswohnungen in einem historisch bedeutsamen Gebäude im prestigekräftigen Stadtteil Knightsbridge auf den Markt brachte, bildete sich bereits drei Tage vor dem Verkaufsstart vor dem zuständigen Maklerbüro eine Menschenschlange. Interessenten für die Luxusimmobilien bezahlten Studenten, um Tag und Nacht in der Schlange auszuharren und einen Platz freizuhalten. Zum Zuge kam jedoch nur, wer ganz vorne in der Schlange mit dabei war. Einige Käufer stellten ihre so ergatterte Immobilie schon kurze Zeit später wieder zum Verkauf, um einen Spekulationsgewinn zu realisieren. Das weckt Erinnerungen an den Emissionsboom an den Aktienbörsen der Jahre 1998 bis 2000, als Sparer nahezu alles unternahmen, um bei einer Zuteilung berücksichtigt zu werden, um anschließend schon am Tag der Erstnotierung Gewinne mitzunehmen.

      ++ Finanzmarktblüten wie zu besten dotcom-Zeiten ++

      Mittlerweile treibt der Londoner Immobilienmarkt Blüten, wie sie zuletzt zu Zeiten des dotcom-Booms beobachtet werden konnten: Hypothekenbanken bieten Beleihungen von bis zu 125 Prozent des Marktwertes an und werben damit, dass der Käufer einer Immobilie gleich auch noch eine Barauszahlung für die Anschaffung eines Sportwagens erhält. Im Wettbewerb um Kunden und Volumen locken einige Banken bestehende Hypothekeninhaber mit Bargeschenken bis zu 5 Prozent des Marktwertes der Immobilie, wenn sie die Bank wechseln.

      Die zur Schweizer Zürich Financial-Gruppe zählende Zurich Advice fällt aktuell mit Zeitungsanzeigen auf, in denen potentielle Immobilienkäufer mit einem für Banken eher ungewöhnlichen Slogan geworben werden: „no proof of income required – mortgages up to 90% of property value“; auf deutsch: „Kein Einkommensnachweis erforderlich – Fremdfinanzierung von bis zu 90 Prozent“. Der durchschnittliche Eigenfinanzierungsgrad der englischen Immobilienkäufer liegt zwar bei 78 Prozent, allerdings dürfte diese Kennziffer durch eine größere Zahl wohlhabender Barzahler (Stichwort: Erbengeneration) verzerrt sein.

      Tatsächlich finanziert die breite Masse der Immobilienkäufer mit 90 Prozent Fremdkapitalanteil, wobei auch 95 und 100 Prozent weder selten noch ein Hindernis sind. Ob der Hypothekenkunde den Kredit aus einem nachhaltigen Einkommen bedienen kann, interessiert die Bank wenig. In England wird von fast allen Banken das System der Selbstzertifizierung (“self-certification”;) angewandt: der Kunde stellt sich selbst eine Bescheinigung über die Höhe seines Einkommens aus und bestätigt per Unterschrift die Richtigkeit dieser Angabe. In einem Land, in dem viele Sparer zur Maximierung ihres erwarteten Gewinns derzeit gerne die größte mögliche Immobilie kaufen möchten, wurde durch das Selbstzertifizierungs-System der Missbrauch quasi fest ins System eingebaut. Was in guten Zeiten als zusätzlicher Treibsatz für steigende Immobilienpreise wirkt, dürfte sich in einem Abschwung als Bumerang erweisen.

      Relativ sogar höhere Bewertung als Ende der achtziger Jahre

      Den letzten Höhepunkt erreichte der Londoner Immobilienmarkt im Sommer 1988. Auch damals waren die Immobilienpreise durch boomende Finanzmärkte von Rekord zu Rekord geeilt, um anschließend in Folge von Rezession und Golfkrieg um 50 Prozent zu fallen. Mehrere Millionen Briten saßen seinerzeit auf Immobilien mit negativem Eigenkapitalanteil. Wer nicht über das notwendige Einkommen verfügte, um die Hypotheken aus real erwirtschaftetem Geld zu bedienen, wurde von der Bank enteignet. In Teilen Großbritanniens kamen die Opfer des “negative equity” (negatives Eigenkapital) erst im letzten Jahr wieder in den grünen Bereich.

      Ende der achtziger Jahre lag die Bewertung des Londoner Immobilienmarktes beim 7,9-fachen des durchschnittlichen Jahreseinkommen. Historisch betrachtet mussten die Engländer jedoch meist nur rund das 4-fache Jahreseinkommen für das eigene Haus oder die Eigentumswohnung aufbringen, in einigen Abschwungphasen nur das 3-fache. Mit der Bewertung zum 8-fachen des Jahreseinkommens hat der Londoner Immobilienmarkt derzeit sogar die Bewertung vom Sommer 1988 überschritten und sich weiter als je zuvor vom historischen Mittel entfernt.

      ++ Wie stabil ist das britische Banksystem? ++

      Die Auswüchse des Immobiliensektors werfen mittlerweile auch die Frage auf, ob ein Abschwung das britische Finanzsystem zum Wackeln bringen und dadurch einen sich selbst verstärkenden Effekt auslösen könnte. Dem Autor ist ein Fall bekannt, in dem ein amerikanischer Bankkonzern jüngst mehrere Vertreter in den Londoner Ableger entsandte, um den dortigen Statthaltern Weisung zur Ausarbeitung eines Notfallplans zu geben. Nach Studien in der amerikanischen Konzernzentrale waren die US-Banker zum Ergebnis gekommen, dass mehrere britische Banken derart stark von der Entwicklung des heimischen Immobilienmarktes abhängig seien, dass bei einem neuerlichen Crash um 30 bis
      40 Prozent eine Bankenkrise wie in Japan oder Argentinien zu befürchten sei. Liegen die Bankanalysten mit ihrem Worst-Case-Szenario richtig, so könnte ein Rückgang der Immobilienpreise zu einer Abwärtsspirale mit jahrelang sinkenden Preisen, Zwangsversteigerungen und Bankenpleiten führen. Eine solche Aufarbeitung des vorherigen Immobilienbooms könnte die britische Wirtschaft auf Jahre belasten.

      Auswirkungen auf die restliche EU und Deutschland

      Da Großbritannien die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt ist, könnte eine crashartige Abwärtsbewegung des englischen Immobilienmarktes Auswirkungen auf den gesamten europäischen Aktienmarkt entfalten. Eine Bankenkrise in England würde zwar nicht zu einem Dominoeffekt unter europäischen Banken führen, wohl aber zur psychologischen und imagemäßigen Belastung des gesamten europäischen Kapitalmarkts werden. Nachdem in England bereits die erste Lebensversicherungsgesellschaft kollabiert ist und etliche weitere Versicherer auf einer (unter Verschluss gehaltenen) Krisenliste der Aufsichtsbehörden stehen, dürfte die Verunsicherung seitens englischer Sparer bereits groß genug sein, um beim Entstehen erster Risse im Immobilienmarkt zu panikartigen Reaktionen zu führen. So, wie sich auch die Enron-Krise auf den deutschen Aktienmarkt ausgewirkt hat, sollten die Risiken des britischen Immobilienmarktes vom deutschen Aktienanleger kritisch beobachtet und gegebenenfalls ins Anlagekalkül eingezogen werden.

      Swen Lorenz lebt in London und Analyst bei GSC Research.
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 20:43:23
      Beitrag Nr. 504 ()
      20.8.02

      Die Gewinne wachsen langsamer als das BIP

      Studie: Alte Investmentregel erweist sich als Trugschluss.
      Dresdner-Bank-Stratege Montier hält Aktien für zu teuer

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin - Pustekuchen. Wenn Anleger jahrelang geglaubt haben, dass die Gewinne der börsennotierten Unternehmen dauerhaft schneller steigen können als das Bruttoinlandsprodukt, werden sie jetzt eines Besseren belehrt. In einer aktuellen Untersuchung weist Dresdner-Kleinwort-Wasserstein-Stratege James Montier das Gegenteil nach. Danach bleiben die Ergebnissteigerungen sogar hinter dem Wirtschaftswachstum zurück. Und das gilt nicht nur für Deutschland, wo die Unternehmen von jeher mit dem Image sklerotischer und aktionärsfeindlicher Gebilde zu kämpfen haben. Auch im Shareholder-Value-Vorzeigeland USA bleiben Gewinnsteigerungen der Gesellschaften hinter der gesamten Volkswirtschaft zurück. "Die Empirie widerspricht der gängigen Investmentauffassung", schreibt Dresdner-Stratege Montier.

      Seine Erkenntnisse stützen sich auf die Auswertung von Firmengewinnen und Wirtschaftswachstum der letzten 50 Jahre. Dabei wirft Montier vielerlei Annahmen über den Haufen. So sollten nach Ansicht von Strategen die Unternehmenserträge schon deshalb schneller als das Bruttoinlandsprodukt steigen, weil viele Gesellschaften ihre eigenen Aktien zurückkaufen. Das heißt: Die Gewinne verteilen sich auf eine geringere Anzahl von Papieren. Damit steigt das für Anleger so entscheidende Ergebnis je Aktie. Falsch, sagt Montier. Viele der an der Börse erworbenen Stücke würden gar nicht vernichtet, sondern für die Bezahlung des Managements mit Aktienoptionen verwendet. Ergo. Der Gewinn je Aktie bleibt unverändert. Und noch schlimmer:

      Unternehmen geben durch Aktienemissionen oder Wandelanleihen sogar immer mehr eigene Papiere aus, so dass sich der Gewinn je Aktie noch reduziere. ..."Wie Sherlock Holmes schon sagte: ‚Es ist ein schwerer Fehler, etwas zu theoretisieren, bevor man den letztendlichen Beweis hat. Denn es beeinflusst die Wahrnehmung`",

      kommentiert Montier seine Ergebnisse. Die Pustekuchen-Studie könnte einen Paradigmenwechsel in der Finanzbranche auslösen, hat sie doch weit reichende Folgen. Noch immer erwarten Investoren jährliche Aktienrenditen von acht Prozent oder mehr. Wenn aber die Unternehmenserträge noch nicht einmal im Gleichschritt mit dem Wirtschaftswachstum marschieren, sind diese Wachstumserwartungen viel zu hoch. Gerade im Vergleich zu Bonds müssten Aktien eine neue, und zwar niedrigere Bewertung bekommen. Montiers Schlussfolgerung: "Aktien sind nach wie vor viel zu teuer." (Welt, 20.8.02)

      Kommentar: In den letzten Jahren wurden Aktiengesellschaften als Wachstumsmotoren hochstilisiert. In Wirklichkeit wachsen gerade diese Betriebe noch weniger als das normale Bruttosozialprodukt. Da jedoch in den Köpfen der Anleger dieses Dogma immer noch vorherrscht und den AG s riesige Gewinne zugetraut werden, sind die Gewinnerwartungen immer noch viel zu hoch. Eine gewaltige Korrektur, wird alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
      Kommentar von Günter Hannich
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 20:45:42
      Beitrag Nr. 505 ()
      Führ:

      Unaufhaltsame Abwärtsspirale

      "Die Weltwirtschaft befindet sich bereits im Anfangsstadium einer Weltrezession", sagt der Vermögensverwalter und Fondsberater Johannes Führ in seinem aktuellen Finanzbericht.

      Der überwiegende Teil der Schlüsselindustrien weise rückläufige Umsätze und sinkende Gewinne aus. Dies seien Fakten, die in der Abwärtsspirale der Finanzindustrie in diesem Jahr nicht mehr aufzuhalten seien, meint der Stratege.

      Führ schließt nicht mehr aus, dass die Aktienindizes in Amerika und Europa sich ähnlich schlecht entwickeln werden wie Japan im letzten Jahrzehnt: Dort fiel der Nikkei-Index in zwölf Jahren von 40.000 auf 10.000 Punkte.

      Ebenso gibt ihm zu denken, dass sich die Staatsverschuldung Deutschlands in den vergangenen 20 Jahren vervierfacht hat. Diese Entwicklung sei auch in anderen EU-Ländern zu beobachten, sagt Führ. Die regelmäßige Erhöhung der indirekten Steuern während einer Rezession vermindere das verfügbare Geld bei immer mehr Konsumenten spürbar. Mit dieser Art der Steuererhöhung wollten die Politiker "nicht nur neue Steuern einkassieren, sondern auch die Inflation anheizen", sagt Führ: Nur eine Inflation erlaube es, die wachsende Staatsverschuldung zu entwerten.

      "Ganz so einfach, wie sich das die Strategen aus dem Beamtenlager erhofft haben, ist es aber nun doch nicht", meint Führ. Das funktioniere nur in einer nachfrageorientierten Hochkonjunktur. "In einer Rezession, wie wir sie heute haben, führt jede Erhöhung von Steuern zu einer Beschleunigung der wirtschaftlichen Abwärtsspirale", sagt Führ. Zwar sei das den Spitzenbeamten im Finanzministerium inzwischen klar geworden, dennoch gebe es wohl wegen der politischen Rahmenbedingungen keinen anderen Weg.

      INFO: Die Beraterfirma Johannes Führ wurde 1989 bei Basel gegründet und beschäftigt 28 Mitarbeiter. Die Schweizer Gesellschaft berät Fondsgesellschaften und berät zurzeit drei eigene Fonds bei Universal Investment. Quelle: DER FONDS (Onvista Meldungen, 19.8.02) Kommentar: In dem Artikel ist gut die momentan anlaufende Abwärtsspirale beschrieben. Allein die explodierenden Kapitalkosten verhindern schon eine positive Entwicklung. Dazu kommt, daß die Kaufkraft der Bevölkerung durch zinsdienst und Steuererhöhungen immer kleiner wird. Wie soll sich da jemals ein “Aufschwung2 entwickeln?
      Kommentar von Günter Hannich

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      schrieb am 20.08.02 20:49:57
      Beitrag Nr. 506 ()
      17.8.02

      Zweifel am „New-Economy“-Wunder wachsen

      Von Olaf Storbeck, Handelsblatt

      Für Bill Dudley ist die Sache gelaufen: „Ruhe sanft, New Economy“, meint der US-Chefvolkswirt der Investmentbank Goldman Sachs.

      Das vermeintlich neue ökonomische Zeitalter mit schnellem Produktivitätswachstum und rasch steigenden Unternehmensgewinnen hat sich seiner Meinung nach in Luft aufgelöst. „Die meisten der grundlegenden Lehren der New Economy haben sich erledigt“, sagt Dudley.

      DÜSSELDORF. Lange waren zahlreiche Ökonomen überzeugt, dass sich die US-Ökonomie ab Mitte der 90er-Jahre in eine andere Wirtschaft verwandelt hatte. Die Hoffnung: Dank des rasanten technischen Fortschritts bei Computern und Internet-Technologien wachse die Produktivität in Zukunft dauerhaft deutlich schneller als im historischen Durchschnitt – und das werde zu einem Boom bei den Unternehmensprofiten führen. Zugleich erreichten Arbeitslosigkeit und Inflation in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre in den USA historische Tiefstände. Selbst US-Notenbank-Chef Alan Greenspan sprach von einer „neuen Ära“.

      Wunschdenken, meinen immer mehr Ökonomen heute.

      „Die Vorstellung, dass die alten Gesetze der Wirtschaft außer Kraft gesetzt worden sind, war eine Fata Morgana“,

      sagt Ulrich Kater, Leiter der Abteilung Volkswirtschaft bei der Deka-Bank.

      Dafür sprechen gleich mehrere Argumente:

      Die Produktivität kletterte in den USA langsamer als bislang gedacht. Die US-Statistiker haben vor kurzem ihre Zahlen nach unten revidiert. „In den Zeiten des Booms stieg die Produktivität nur etwas schneller als früher, im Abschwung entwickelte sie sich nur noch durchschnittlich“, so Dudley von Goldman Sachs. Zudem haben sich die Profite der Unternehmen bei weitem nicht so gut entwickelt wie erhofft. Im Gegenteil: Der Anteil der Unternehmensgewinne am Bruttoinlandsprodukt ist seit Mitte der 90er-Jahre gefallen. Ende 2001 lag er nach Berechnungen von UBS Warburg nur noch bei 7 % – zwei Prozentpunkte unter dem historischen Durchschnitt.

      Das schnelle Wachstum der US-Wirtschaft in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts erklären die Skeptiker mit Einmaleffekten: Wegen des Jahr- 2000-Problems und des Internet-Fiebers sei es zu einem kurzfristigen Investitionsschub gekommen, der das Wachstum eine Zeit lang beflügelt habe – inzwischen aber abgeklungen sei. „Es gibt immer wieder Phasen, in denen neue Technologien eingeführt wurden. Das führt temporär zu leichten Produktivitätssteigerungen und höherem Wachstumspotenzial“, meint Kater.

      In den kommenden Jahren werde die Produktivität der US-Wirtschaft daher langsamer zulegen, ist Goldman-Sachs-Ökonom Dudley daher überzeugt:

      „Im besten Fall wird das Produktivitätswachstum in den nächsten Jahren im Schnitt bei 2,25 % liegen“, schätzt er – zwischen 1996 und 2000 waren es dagegen 2,5 %.

      ... Nur: Computer, Internet und E-Business hätten gleichzeitig den Wettbewerbsdruck deutlich erhöht – und dadurch die Unternehmensgewinne zusammen schrumpfen lassen. Denn die Informationstechnologie mache viele Märkte deutlich transparenter und reduziere Markteintrittsbarrieren. Dadurch könnten neue Unternehmen etablierten Firmen leichter Konkurrenz machen. „Die neue Technologie macht es den Unternehmen schwerer, übermäßige Gewinne zu erwirtschaften“, sagt King. ... (Handelsblatt.com, 16.8.02)
      Avatar
      schrieb am 20.08.02 21:08:17
      Beitrag Nr. 507 ()
      Amerikaner kaufen zunehmend Immobilien statt Aktien

      Spekulationen über Spekulationsblase / Schuldenkrise bei Hypothekenbanken befürchtet


      nks. NEW YORK. 14. August. Amerikanische Anleger haben vielfach das Vertrauen in Aktien verloren, setzen aber weiter Hoffnung in Immobilien. Während an der Wall Street die Aktienkurse fallen, steigen die Preise von privaten Immobilien kontinuierlich an. Nach sehr starkem Wachstum im vergangenen Jahr lagen die Hauspreise nach Angaben des amerikanischen Maklerverbandes im Juni 10,4 Prozent über denen des Vorjahrs. Manche Analysten sprechen von einer Spekulationsblase, die Konjunktur und Aktienkurse belasten könne, sobald sie platzt. Ein endgültiges Urteil steht noch aus. Viele Analysten halten aber zumindest einige Immobilienmärkte für überhitzt. Dazu gehören Boston oder San Francisco.

      "Die Kräfte, die für steigende Preise sorgen, basieren auf soliden Fundamentaldaten", meint Celia Chen, Analystin beim Marktforscher Economy.com. Chen nennt geringes Angebot und die starke, von niedrigen Hypothekenzinsen getriebene Nachfrage als Gründe für den Preisanstieg. Von spekulativen Exzessen könne keine Rede sein: "Das ist wichtig. Das Platzen einer spekulativen Blase würde zu einem Preisverfall und möglicherweise nachlassenden Ausgaben der Privathaushalte führen."

      Der durchschnittliche Zinssatz für eine 30jährige Hypothek betrug in der vergangenen Woche 6,31 Prozent und lag damit auf dem tiefsten Stand seit 32 Jahren. Eine Woche zuvor lag die Rate bei 6,43 Prozent, vor einem Jahr bei 7 Prozent. Die amerikanischen Verbraucher haben die niedrigen Hypothekenzinsen vielfach genutzt, um ihre Häuser zu refinanzieren. Das führt für die privaten Haushalte zu einem höheren frei verfügbaren Einkommen. Nach Angaben von Economy.com haben die privaten Haushalte in der ersten Hälfte des Jahres so durch Refinanzierung 100 Milliarden Dollar gewonnen. Das waren etwa 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

      Ein Rückgang der Verbraucherausgaben wäre ein Schlag für die Konjunktur. Die privaten Verbraucher sind für zwei Drittel des amerikanischen Wirtschaftswachstums verantwortlich. Dem Immobilienmarkt kommt angesichts der rückläufigen Investitionen von Unternehmen derzeit eine besonders wichtige Rolle zu. Sollte es sich um einen überbewerteten Markt handeln, würde sich eine Preiskorrektur und ein Rückgang der Verbraucherausgaben zweifellos auch auf die Kurse an der Wall Street auswirken. Dann hätten Unternehmen weniger Geld für Investitionen.

      Volkswirt Jan Hatzius von der Investmentbank Goldman Sachs äußerte sich skeptisch zur Zukunft des Immobilienmarktes. "Wir rechnen damit, daß die Kreditnachfrage im nächsten Jahr nachläßt, was wahrscheinlich die Ausgaben der Privathaushalte verringern wird", sagt Hatzius. Die Verschuldung, auf der die steigende Kaufkraft der Haushalte fuße, könne nicht endlos anhalten. Sobald sich die Hypothekenzinsen und die Immobilienpreise stabilisieren würden - womit Goldman rechnet - werde es zu einem Rückgang der Ausgaben der privaten Haushalte kommen. Das könnte die Konjunktur wegen der Schwächung der Nachfrage in eine Rezession drücken.

      Eine Gefahr für den Immobilienmarkt und den Kapitalmarkt könnte möglicherweise auch von den beiden Institutionen ausgehen, die im Zentrum des Hypothekengeschäfts stehen - die Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac. Beide sind privatwirtschaftliche Unternehmen mit einem staatlichen Auftrag, sogenannte "government-sponsored enterprises" (GSE). Der Auftrag besteht darin, für Liquidität in den Hypothekenmärkten zu sorgen. Die GSE erfüllen diesen Auftrag, indem sie Hypotheken von Banken kaufen, diese bündeln und als festverzinsliche Wertpapiere (mortgage-backed securities) auf den Kapitalmarkt bringen. Diese Papiere machen etwa ein Drittel des amerikanischen Rentenmarktes aus.

      Der Präsident der Zentralbank von St. Louis, William Poole, hält diese hohe Verschuldung für einen möglichen Risikofaktor für die Finanzmärkte. "Die massive Verschuldung der GSE könnte für ein massives Problem an den Kapitalmärkten sorgen", sagte Poole. Als Teil ihres Vertrages haben die GSE Kreditlinien beim amerikanischen Finanzministerium; diese sind noch nie in Anspruch genommen worden. Die reine Existenz der Kreditlinien hat am Markt allerdings zur Ansicht geführt, daß die Regierung die GSE aus einer Schuldenkrise retten würde. Nach Angaben von Poole sind die Schulden der beiden Unternehmen zusammen 40 Prozent höher als die des amerikanischen Staates. Poole sieht zwar kein unmittelbares Risiko für eine Schuldenkrise, er wolle es für die Zukunft aber nicht ausschließen. Poole sagt: "Es gibt keinen Zweifel daran, daß ein hoher Verschuldungsgrad das Risiko finanzieller Instabilität erhöht."
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 12:02:14
      Beitrag Nr. 508 ()
      21.08.2002 - 09:11 Uhr
      "Financial Times": Saudische Anleger ziehen Mittel aus USA ab
      New York (vwd) - Anleger aus Saudi-Arabien haben auf Grund von Terrorismus-Vorwürfen umfangreiche Mittel aus den USA abgezogen, berichtet die "Financial Times" am Mittwoch auf ihrer Web-Seite. Dort wird der Mitarbeiter des Council on Foreign Relations, Youssef Ibrahim, zitiert, nach dessen Einschätzung in den vergangenen Monaten mindestens 200 Mrd USD von saudischen Privatanlegern aus den USA abgezogen wurden. Bankvolkswirte veranschlagen das Volumen der abgezogenen Mittel eher auf 100 Mrd USD.

      Als Ursache für den Abzug nennt Youssef Ibrahim Stimmen in den USA, die auf ein Einfrieren der saudischen Vermögenswerte in den USA drängen. Nach den Anschlägen vom 11. September ist das Verhältnis zwischen Saudi-Arabien und den USA schwieriger geworden, da 15 der 19 Flugzeugentführer Saudis waren. In der vergangenen Woche haben Angehörige der Opfer der Anschläge mehrere saudische Institutionen, Wohltätigkeitsorganisationen und drei Mitglieder der königlichen Familie auf Schadenersatz verklagt.

      Laut FT.com gibt es nur ungenaue Informationen über die saudischen Investitionen in den USA; Analysten veranschlagen sie auf 400 Mrd bis 600 Mrd USD. Die Mittel sind in Aktien, Anleihen und Immobilien angelegt. Mit einem kompletten Abzug rechnen die Analysten nicht, aber es sei doch eine Diversifikation der Anlagen auch nach Europa zu verzeichnen. Die Verschiebung der saudischen Mittel könnte ihrer Ansicht nach zu der jüngsten Abwertung des US-Dollar beigetragen haben.

      Der saudische Finanzberater Bishr Bakhet wird mit den Worten zitiert "Sollte die Schadenersatzklage nicht vom Gericht abgewiesen werden, gibt es kein saudisches Geld mehr in den USA."
      vwd/12/21.8.2002/gs
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:39:13
      Beitrag Nr. 509 ()
      Hallo Herr Motzki, liebe Bären,

      die Darstellungen in diesem Thread sind exzellent, um sich (bei entsprechendem Zeiteinsatz, :-)) ein Bild von der Entwicklung der Märkte und den Rahmenfaktoren zu machen.
      Trotzdem: verlieren wir dabei bei Lektüre so vieler negativer Details, teilweise von Crash-Gurus geschrieben, nicht vielleicht doch den Blick für das wesentliche?

      Was halten Sie von folgenden Thesen?

      1. Märkte steigen, wenn fast alle bärisch sind:
      "Es ist unschwer zu erkennen, dass wenig Bullen und viele Bären herumlungern.
      Am wichtigsten ist die Differenz zwischen Bullen und Bären. Wenn die Differenz gering ist, sind die
      Investoren übermäßig bärisch und der Markt bildet seine Tiefs. Nachdem er seine Tiefs gebildet hat, steigt der Markt i.d.R., bis die Investoren wieder deutlich bullisch sind...Bis dahin wird die Rally wohl weitergehen und wir werden uns immer wieder anhören müssen, dass sie eigentlich schon vorbei ist!" (habe Zitat geklaut bei user von fondex.de)

      2. Die Börsen steigen, wenn der Faktor Geld positiv ist (Kostolany):
      Bei den niedrigen Zinsen und den Absichten der USA, die Konjunktur zu pushen, ohne Rücksicht auf die Staatsverschuldung oder das Handelsbilanzdefizit,
      und der Rezession der Weltwirtschaft (die WIrtschaft braucht also kein Geld) gibt es ZUVIEL GELD. Dieses Geld wird zwangsläufig den Weg an die Börse finden und die Kurse steigen lassen.

      3. Negative Zukunftsszenarien gab es schon immer, unabhängig von der Börsenentwicklung
      Herr Leuschel und Co. schreiben doch ihre düsteren Zukunftsaussichten seit Jahren. Die wissen doch auch nicht, onb die Welt (bzw. die Börse) morgen oder erst in 100 Jahren untergehen wird.

      Für alle, für die Geld was bedeutet (und dazu gehören hier im Board nicht wirklich alle :-)), wäre es doch schon ärgerlich, die nächste Hausse voll zu verpassen, oder?
      Nachdem hier (fast) alle Geld verloren haben, weil sie die Gesamtstimmung der Gesellschaft in ihren Anlagestrategien abgebildet haben, wäre es jetzt vielleicht Zeit, entgegen der Meinung der meisten zu investieren, oder?

      Über eine entsprechende Diskussion würde ich mich SEHR freuen.

      Gruß
      NM
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:41:05
      Beitrag Nr. 510 ()
      @

      :confused:>>>Warum kauft niemand meine Kontron:

      1173 x 3,39

      5517 x 3,40

      5000 x 3,43

      7000 x 3,47

      3980 x 3,49


      ...verflucht bevor der Nasdaq-Future wieder runter geht.

      @
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:52:09
      Beitrag Nr. 511 ()
      .
      >>>Was ist los der Bid bei Kontron wird plötzlich so dünn???

      .
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 15:54:51
      Beitrag Nr. 512 ()
      Die in diesem Thread oft als Schrott bezeichnete Aktie AOL
      läuft für einen Schrotthaufen gar nicht mal so schlecht. Wer
      bei 9,65 Euro eingestiegen ist, kann sich mittlerweile an
      Kursgewinnen von ca. 50 % erfreuen, und das in nicht einmal
      4 Wochen. Für eine Schrottaktie eine feine Performance.
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 16:58:17
      Beitrag Nr. 513 ()
      @Guten Tag VASCO@DAGAMA..

      Ich glaube Sie haben sich im Thread geirrt.
      Die Wasserstände der guten Kontron bitte im anderen Forum.

      DANKE..;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 17:02:19
      Beitrag Nr. 514 ()
      @Metzki

      Sie enttäuschen mich ein wenig.
      Seit wann kann Schrott nicht steigen.
      Oder haben Sie die letzten zwei Jahre verschlafen...:laugh:

      Aber ganz im Ernst.
      Von mir kam die Aussage,
      dass es AOL wohl mit dem Zahlenwerk nicht allzu genau nimmt.
      Und das auch diese Share in einem gewissen Trend gefangen ist (war).

      Seit wann kann eine Share deshalb nicht temporär steigen.
      Ich sagte Ihnen doch schon letzte Woche
      das für einen aufmerksamen Trader so manche Performance drin sein sollte.
      Aber nochmals.
      Wir sollten hier schon unterscheiden von was wir sprechen.
      Vom Zocken oder von Basis-Investments..;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 17:29:55
      Beitrag Nr. 515 ()
      @NMBeobachter

      mir ist Ihre Darstellung ein wenig zu einfach !
      Es wird nicht an den Börsen investiert weil mal eben zu viel Geld vorhanden ist sondern weil man sich von seinem Investment Wachstum beim Umsatz und Gewinn verspricht und das stärker wie bei anderen Anlageformen.
      Daher nehmen die Marktteilnehmer auch Risiken bei ihren Investments an der Börse in Kauf.
      Das Problem was wir aber derzeit haben ist ein Eklatantes da dem Markt das Vertrauen in seinen Investments fehlt.

      Warum ?

      Manipulationen !!!

      Der Preis für das ständig dargestellte Wachstum vor allen in Amerika war hoch und der Verschuldungsgrad der Unternehmen ist daher enorm.
      Man könnte auch von einem Kartenhaus sprechen was jederzeit einstürzen könnte.
      Die Pleiten von Enron u. Worldcom sind kein Zufall und da es sich bei diesen Unternehmen um Bigplayer handelt ein gutes Beispiel für den desolate Zustand der US-Wirtschaft.
      ( im Verhältnis gesehen zur öffentlichen Darstellung , manipulierte Zahlen usw. )

      Wachstum um jedem Preis war die Devise der letzten Jahre und genau das kann jetzt zum Einbruch der Weltwirtschaft führen.
      Die Zukunftsaussichten sind nicht gerade rosig daher sinkt die Fantasie der Marktteilnehmer und damit wohl auch das Bewertungsniveau der einzelnen Titel und was heute noch billig erscheint kann morgen schon schweineteuer sein :)
      Ist zwar auch eine sehr einfache Darstellung der jetzigen Situation aber vielleicht nicht ganz unrealistisch was natürlich nicht heißen soll das dass Spiel nicht noch ne Weile so weiter gehen kann denn 1929 war dem Markt auch schon über längere Zeit bekannt das es wirtschaftlich rapide abwärts ging nur wollt dies damals keiner wissen da man in dem Glauben lebte Aktien können nur steigen :)

      Das war aber ein Irrglaube und der Absturz war tief !!!

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 17:41:08
      Beitrag Nr. 516 ()
      @NMBeobachter

      Nachtrag : man könnte auch sagen das ein großer Teil des Wachstums an den Börsen künstlich erzeugt wurde und daher effektiv gar nicht vorhanden war und ist.
      Was wird wohl passieren wenn der Markt diesen Fakt als zu 100% gegeben sieht ???
      Werden dann die jetzigen KGVs um die 20 -30 noch gerechtfertig sein ?

      Aktien sind i.M. alles andere als billig !!!

      AW
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 18:09:03
      Beitrag Nr. 517 ()
      @NMBeobachter, etwas passendes zu Beitrag #509

      DUMMBEUTEL BOOBOO!

      --------------------------------------------------------------------------------
      Index Market-View
      --------------------------------------------------------------------------------

      Also gut, der Markt scheint sich zu erholen. Das Michigan Sentiment war besser als erwartet, wenngleich wir einen leichten Rückgang zu verzeichnen hatten. Ich kämpfe derzeit mit einer Flut negativer Mails, die mich im 15-Minuten-Rhythmus heimsuchen. Es ist nicht meine Art aggressiv zu sein, doch nun muß ich wirklich etwas loswerden.

      Liebe Bären,

      merkt Ihr noch was? Habt Ihr Euch schon die Mühe gemacht und die Charts studiert? Wann habt ihr das letzte Mal eine derartige Konstruktivität gesehen? Merkt Ihr eigentlich, dass Ihr die Schafe seit, über die Ihr wiederum so erhaben in verschiedenen Chatboards schimpft?

      Es ist nicht meine Aufgabe, euch zu Bullen zu wandeln, denn schließlich muß immer jemand die Zeche zahlen. Zum jetzigen Zeitpunkt bärisch zu sein, ist jedoch nicht nur verwerflich, sondern auch kapitalschädigend per se. Wenn Ihr jetzt nicht bullisch werdet, macht es keinen Sinn meine Ausführungen zu lesen.

      Ich habe größtes Verständnis für die Annahme, dass manche Werte noch zu teuer sind, doch wie war es am Tief im September oder Mai 2001? Haltet Euch doch einfach von den teuren Werten fern und kauft die günstigen. Davon gibt es im Moment eine Menge!

      Naja, BooBoo ist eben übermütig und merkt nicht, dass seine Zeit vorbei ist. Dafür wird er eine Tracht Prügel kassieren und es wird wohl nicht bei einer bleiben!



      http://62.146.24.163/rs2/index.php/article/articlestatic/281/1/8/

      http://www.research-channel.de
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 22:17:02
      Beitrag Nr. 518 ()
      Ein guter Rat an alle, die rechtzeitig investiert haben, als
      der Dow bei 7500 stand und der Dax bei 3300: Streicht das Wort
      Gewinnmitnahmen unbedingt aus eurem Wortschatz. Wir sind erst
      am Anfang der Party. In den nächsten Jahren wird das Geld mit
      aussitzen verdient, bei Korrekturen massiv nachkaufen. Wir haben
      es hier mit dem Beginn einer langjährigen Hausse zu tun.
      Avatar
      schrieb am 21.08.02 22:26:36
      Beitrag Nr. 519 ()
      Guter Rat ist manchmal teuer :)
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 00:09:16
      Beitrag Nr. 520 ()
      Hi All,

      wenn hier mal wieder bullish diskuttiert wird. An alle Bullen, klappen halten, kaufen was das Zeug hält und ganz entspannt zurücklehnen. Ich für meinen Teil mache das schon Zeit Monaten April/Mai.

      Last die Bären und alle die ander Seitenlinie stehen, ruhig da stehen. Die Bären werden irgendwann decken müssen und das nicht zu knapp (ca.7.8 Mrd Aktien,Stand 07.02 , sind an der NYSE leerverkauft.) Die meisten Fonds hängen noch auf sehr hohen Cashquoten (10-15%+x) Die werden sehr bald in den Markt müssen. (Ein Fondsinvestor versteht zwar vielleicht das sein Fond fällt wenn der Markt fällt, aber er hat sehr wenig verständnis wenn der Markt steigt und sein Fond stagniert. ) Desweiteren hängt noch sehr, sehr viel geparktes Geld an der Seitenlinie in Geldmarktfonds.

      Umso länger und umso bärischer die "normalen" Anleger sind, umso besser ist es für uns Bullen. Denn solange es noch Bären gibt, gibt es Potenziele Nachfrage.

      Und das wir uns in einer Phase der Übertreibung nach unten befinden, die Vergleichbar ist mit der Übertreibungnach oben im Frühjahr 2000, ist meine Meinung seit Juni/Juli. (Nachzulesen im Motzkies Nachbarthread). Ebenso das diese Übertreibung recht schnell korrigiert und das wir die diesjährigen Höchstkurse noch NICHT gesehen haben.

      Aber wer an der Seitenlinie stehen will, soll ruhig da bleiben. Steigen die halt wieder bei einem Dow von 11k und Nas100 und 2k wieder ein. Was solls, an irgend einen müssen wir ja auch verkaufen können.

      Deswegen an alle Bullen "Stay cool and relax" geniesst die Rally des Jahrhunderts!

      Der Bärmarkt ist schon lange tot! Hat nur kaum einer mitbekommen, wie im Frühjahr 2000. Wo die Hausse auch schon lange tot war und es kaum einer mitbekommen hatte.

      Der König ist tot, lang lebe der König.


      Biotron

      PS:
      @ Hi Aktienwatcher. Sorry das ich dich ein wenig Scharf angegangen bin. Aber ich habe die letzten Wochen soviel Scheis / Schwachsinn gelesen gehabt. Hab dich leider in den Psychopatensack gesteckt, wo du nicht hingehörst.

      Zu deiner Info: Die AC-130 sowie die BLU82 (besser Bekannt als Benzinbombe) ebenso erste Prototypen der Smart bombs (Lasergesteuerte Bomben) wurden schon im Vietnamkrieg eingesetzt und gehören seitdem Aufgrund ihrer Erfolge zum Standard Waffenarsenal der USAF. Weshalb die USA in Afgahnistan nur mehr oder weniger Standard eingesetzt hat. Trotzdem ist sind die Waffen ein ekelhaftes Zeug, aber 0815 Standard.

      Die ls Spielzeug getarnnten Minen, waren bei den Russen im Afgahnistankrieg 79-89 sehr, sehr beliebt und wurden auch von den Russen mehr als reichlich eingesetzt. Ein Einsatz ähnlicher Minen durch die USA ist mir unbekannt. (Mir sind weder offiziele noch abstruse Quellen bekannt, die Behaupten das die USA getarnte Minen eingesetzt haben. Falls du dafür eine Quelle hast, poste doch mal den Link oder Buchtitel)

      Ich hoffe du akzeptierst meine Entschuldigung für den Psychopaten.

      @ Hi Motzki, bin ja schon wieder Weg aus Ihrem Bärenthread. Wollte nur kurz sagen das der Bulle Biotron noch immer lebt.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 00:38:20
      Beitrag Nr. 521 ()
      hi biotron,

      bin grade nach diversen chartanalysen, vor allem euro/dollar, zu dem schluss gekommen, dass es erst einmal seitwärts gehen müsste, bevor dann in ein, zwei wochen ein neuer anlauf auf die nächsten hürden dax 4.300p., dow 9.600p. genommen wird. solange dürfen die bullen noch auf dax 5.000p. und dow 10.000 hoffen und ihre nerven im seitwärts-szenario aufreiben. es dürfte aber schon vorher schluss sein, wie gesagt, und dann der nächste rutsch beginnen. anschließend dasselbe spiel von vorn, natürlich mit höheren kurszielen, da von tieferen levels aus startend, hübsche wellen, jahrelang. irgendwann zwischendurch gibt`s dann die zarteste versuchung seit es schokolade gibt, den ultimativ verlockenden antizyklischen einstieg inmitten des u.s.-banken- und pensionsfonds-crash`s.

      ist natürlich alles spekulation, wie immer. aber irgendwas muss man ja tun bei der hitze ;) - für die spekulation auf eine jahrhunderthausse allerdings müsste ich mir jetzt etwas mehr stoff reintun als diese alster-bitter-lemon-mischung.

      stattdessen wünsch ich gute nacht @all, und - schaun wir mal? :)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 09:45:50
      Beitrag Nr. 522 ()
      @Tach Biotron....

      Aber ich bitte Sie.
      Sie sind ein immer gern gesehener Gast, mein Freund.
      Wie sonst sollte Motzke zu seinem Anti-Bullen-Stoff kommen,
      um ein-zwei Aussagen revidieren zu können.

      Bezüglich der Jahrhundert-Jausse gehe ich mit der guten Cabinda konform.
      Da bräuchte es einen wirklich üblen Giftcocktail,
      um besoffen genug zu werden,
      damit wir diese These wirklich zu Ende zu denken könnten..(hihihi)
      Auf welcher Grundlage sollte die kommen, Biotron?

      Nur weil Sie investiert sind,
      oder weil die immer wiederkehrende Mär
      des Antizyklischen Handelns unters Volk gestreut wird?
      Natürlich kann und wird der Markt immer wieder nach oben laufen.
      Dies wurde noch nie bestritten.

      Aber wenn auch der letzten Besoffene merkt,
      dass die gelieferten Zahlen keine Fantasie mehr zulassen,
      dann werden viele wieder auf der Strecke bleiben.


      Ich kann Ihnen versichern,
      dass Motzke nicht zu dieser Klientel gehören wird...;)

      Und das die ganzen leerverkauften Shares
      eines fernen Tages bedient werden müssen,
      ist auch mir klar.
      Aber ich habe da keinerlei Probleme damit, Biotron.
      Sie haben immer noch nicht wirklich begriffen,
      dass ich kein Shortseller bin.

      Ich habe und werde niemals Aktien leerverkaufen.
      Ich bin auch (nicht mehr) Zocker,
      um dieses Auf,-und Ab-Spielchen auszunutzen.
      So wie Cabinda dies tut.
      Und doch hoffentlich erfolgreich..;)
      Dies ist völlig legitim.
      Letztendlich sollte jeder für sich selbst schauen,
      was unterm Strich raus kommt...!

      Und ich warte auch nicht geifernd monatelang,
      um immer noch tiefere Kurse zu sehen.
      Ich warte auf gänzlich andere Dinge.
      Meine Sicht ist die eines völlig normalen unbedarften Kleinanlegers,
      welcher eines hoffentlich nicht so fernen Tages
      ein wenig in Aktien machen möchte.

      Und genau hier machen sowohl Bullen als auch Bären den Kardinalfehler.
      [/b]Sie glauben, dass alle demselben Denkmustern verfallen sind.
      So wie Sie eben auch.[/b]

      Völliger Blödsinn.

      Sie übersehen, dass vielen Leuten in den letzten Monaten schlicht und einfach das Geld ausgeht, Biotron.

      Bei vielen stellt sich gar nicht mehr die Frage ob sie investieren sollen.

      Sie können nicht-so einfach ist das.

      Ich glaube Sie wollen nicht wahrhaben wieviel Geld viele Anleger die letzten Jahre verloren haben.
      Anleger welche noch nie mit Ihren Vorstellungen der Aktienanlage konform gingen.

      Und natürlich werden immer mehr Mittelzuflüsse aus USA abgezogen

      werden. Das ist so sicher wie nur irgend etwas.
      Heute schon Fakten, mein Lieber.

      Und natürlich wird dies Auswirkungen haben.
      Letztendlich sind die USA ein Indikator in dieser Richtung.
      Also nochmals für Ihr Stammbuch.
      Natürlich wird der Markt immer wieder nach oben laufen.
      Aber langfristig werden die Wellen immer niedriger auslaufen.
      Und natürlich werden damit immer noch mehr Anleger abgeschreckt.

      Die werden auch eines Tages einsehen,
      dass es keine sehr gute Idee ist,
      mit diesem Risiko eine mehr als kärgliche Rendite zu machen.
      Und Morgen kann schon wieder alles weg sein...;)

      Übrigens freue ich mich über jedes Plus im Moment.

      Schön für all meine Freunde&Bekannten welche noch in Aktien investiert sind.
      Und natürlich ist es mir völlig Banane ob dies einen fundamentalen Hintergrund hat oder nicht.

      Aber wenn ich um Rat gefragt würde, könnte ich folgendes sagen.
      Erholungen sollten immer wieder zum Abbau genutzt werden.

      Und ich würde Sie [/b]ganz bestimmt vor Leuten warnen,[/b]
      welche ihnen schon wieder diesen Unsinn der nächsten Jahrhundert-Ralley in`s Ohr flüstern wollen...(hihihi).

      Sie werden mir diesen Satz ganz sicher nicht übel nehmen, mein guter Biotron.
      Freunde die wir sind...:kiss:

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 09:54:04
      Beitrag Nr. 523 ()
      @cabinda

      Hallo cabinda,

      natürlich kann es so kommen, wie Sie schreiben. Trotzdem ist es für mich SEHR schwierig, jetzt nicht zu kaufen.
      Ich ärgere mich jeden Tag, wenn der DAX steigt, und das schon seit Wochen. Die Wirtschaft wird sich weiter seitwärts bewegen, es gibt genügend Geld, und die Mehrheit der Martkteilnehmer sind eher bärisch eingestellt.
      Das sind eigentlich Zutaten, die durchaus für langfristig steigende Kurse ausreichen. Die Hausse kommt halt wie die Flut, kaum wahrnehmbar...
      Wenn Sie an einen DAX von 4.400 glauben, dann wäre es doch beim heutigen Stand von 3.900 ratsam, zu kaufen und SL zu setzen, oder?
      Gruß
      NM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 10:45:19
      Beitrag Nr. 524 ()
      @Biotron

      na klar...kein Problem :) schon vergessen !

      zu den Mienen : die ARD Politsendung Monitor berichtete ausführlich über den Einsatz derartiger Waffensysteme im Kosovokrieg durch die Nato.
      Es wurden Tonnen von Mienen ( in verschiedenen Tarnungen ) aus der Luft abgeworfen die dann bei Berührung durch Menschen oder Tiere explodierten.
      Zu diesem Zeitpunkt hatte sich aber die gesamten Militärweltmächte längst auf einen Verzicht derartiger Waffensysteme geeinigt.( Liste der geächteten Waffensysteme )

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 11:10:04
      Beitrag Nr. 525 ()
      Also das sollten wir hier doch einmal näher betrachten.
      Hier eine Liste von IPO´s und dessen Verlauf.

      779 ZDFtext Mi 21.08.02 16:35:01
      ZDFtext Neuemissionen

      Gesellschaft: Emissionspreis: Kurs: Datum:


      Solar-Fabrik 8,00 7.20 21.08.
      AIG Int.Real 29,00 29.10 21.08.
      REpower..... 42,00 21.00 21.08.
      Börse Inside 7,50 12.25 21.08.
      B.A.U.M..... 3,15 0.25 21.08.
      Vivacon..... 12,40 4.15 21.08.
      init........ 5,10 5.65 21.08.
      Umweltbank.. 7,50 5.41 21.08.
      Essanelle... 6,00 3.65 21.08.
      Softship.... 4,00 0.85 21.08.
      WindWelt.... 19,75 4.20 21.08.
      W.O.M....... 11,00 3.01 21.08.
      Fraport..... 35,00 22.40 21.08.
      Pulsion..... 7,00 2.00 21.08.
      Müller...... 7,00 1.20 21.08.

      farmatic.... 17,00 7.90 21.08.
      Nordex...... 9,00 3.42 21.08.
      Triplan..... 6,00 0.58 21.08.
      LS Telcom... 12,50 1.32 21.08.
      OHB Teledata 10,50 4.30 21.08.
      co.don...... 15,00 2.10 21.08.
      Orange...... 10,00 6.00 21.08.
      sunways..... 7,00 2.35 21.08.
      Unit Energy. 1,35 0.36 21.08.
      Dt.Börse.... 33,50 38.70 21.08.
      Dr.Hönle.... 12,00 4.20 21.08.
      Dt.Euroshop. 38,40 32.00 21.08.
      Mediclin.... 11,00 2.47 21.08.
      Biotissue... 27,00 2.83 21.08.
      Paragon..... 7,50 4.50 21.08.

      P+T Technol. 19,00 2.49 21.08.
      Neue Sent.F. 12,00 1.05 21.08.
      e-m-s new m. 6,50 0.38 21.08.
      Group Techn. 7,50 0.60 21.08.
      MME Entert.. 7,00 0.56 21.08.
      Dt.Post..... 21,00 10.65 21.08.
      GERICOM..... 17,00 12.50 21.08.
      Biolitec.... 16,00 4.30 21.08.
      Funkwerk.... 20,00 16.65 21.08.
      Wige-Media.. 5,00 0.95 21.08.
      Heiler...... 9,00 1.27 21.08.
      Syskoplan... 24,00 8.40 21.08.
      Borussia.... 11,00 3.95 21.08.
      CAMELOT..... 8,50 0.29 21.08.
      Eurofins Sc. 35,00 8.70 21.08.

      Infogenie... 5,00 0.34 21.08.
      AWD......... 54,00 14.40 21.08.
      Genmab...... 34,89 12.50 21.08.
      AD Pepper... 17,00 1.35 21.08.
      Syzygy...... 20,00 3.25 21.08.
      MPC......... 29,00 15.50 21.08.
      Winter...... 12,50 3.00 21.08.
      ORBIS....... 14,00 1.33 21.08.
      Lambda...... 35,00 8.65 21.08.
      Brainpower.. 11,00 2.40 21.08.
      GAP......... 15,00 0.91 21.08.
      pgam........ 11,00 4.00 21.08.
      SAP S.I..... 19,00 9.45 21.08.
      Linos....... 27,00 3.10 21.08.
      F.A.M.E..... 10,00 0.24 21.08.

      4MBO........ 37,00 4.00 21.08.
      Blue C...... 9,50 0.04 21.08.
      Electr.Lines 16,50 5.75 21.08.
      LION Biosc.. 44,00 3.81 21.08.
      MacroPore... 15,00 4.28 21.08.
      AdPhos...... 20,00 2.55 21.08.
      Hyrican..... 7,00 5.35 21.08.
      Aeco........ 14,00 0.18 21.08.
      NEXUS....... 10,00 2.00 21.08.
      GeneScan.... 39,50 0.60 21.08.
      letsbuyit.c. 3,50 0.01 21.08.
      CAA......... 27,00 5.31 21.08.
      Curasan..... 18,50 1.64 21.08.
      e.multi..... 10,50 0.98 21.08.
      Viva........ 17,00 6.70 21.08.


      Also wenn ich dies so sehe
      könnte bei mir der Verdacht aufkommen,
      dass hier eine der grössten legalisierten Abzocken im Aktienmarkt abläuft(abgelaufen ist) ...;)

      Tstststs...

      Eines aber ist sehr offensichtlich.
      Es wird mehr verkauft als gekauft...!
      Woran dies nun liegen mag....

      Und wieder ein Mosaikstückchen mehr in den Sargnagel der Bullen...
      Ich meine jetzt nicht kurzfristig, liebe Freunde.

      Aber viele betrogene Anleger werden euch nicht den Gefallen tun,
      die immer wiederkehrende Sucht des Kaufverlangens aufrecht zu erhalten..:laugh:

      Da würde sich dann aber eines Tages die Frage stellen,
      wer euch dann den ganzen Mist zu völlig überhöhten Preisen abkauft...?


      Motzke meint, dass es noch ein schönes Ende dauern sollte,
      bis die nächste Brut der völlig verblödeten Lemminge
      für genau dieses Vorhaben herangezüchtet wurde..:laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 11:41:10
      Beitrag Nr. 526 ()
      Hi Motzki,

      1. Zinsen historische Tiefstände
      2. Turnaround der Unternehmensgewinne in Q1/02; Q2/02
      3. Shorts historische Höchststände
      4. Wirtschaftswachstum US 3.5%+x (Double Dip Diskussion ist Schwachsinn, da Lagerbestände weiter auf historischen Tiefstaänden!)
      5. Wer soll Aktien Verkaufen? Du Motzki oder du Cabinda, woher nehmen wenn nicht stehlen???
      6. Wer soll Aktien Verkaufen? Ich? Ich bin doch nicht blöd!!!
      7. Welt geht unter? Schwachsinn!!!

      Reicht Ihnen das als Begründung?

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 11:46:08
      Beitrag Nr. 527 ()
      Mittwoch, 21.08.2002, 23:11
      Studie: Risikokapitalmarkt in Deutschland eingebrochen
      STUTTGART (dpa-AFX) - Die Risikokapital-Investitionen in Unternehmen sind in Deutschland laut einer Studie im ersten Halbjahr 2002 eingebrochen. Insgesamt flossen von Januar bis Juni 220 Millionen Euro, 75 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young in Zusammenarbeit mit VentureOne.

      Im Bereich der Informationstechnologien (IT) gingen die Investitionen sogar um fast 90 Prozent zurück. Deutschland scheine damit seinen dritten Platz in Europa hinter Großbritannien und Frankreich an Schweden zu verlieren.

      "Der Risikokapitalmarkt in Deutschland ist am Boden", sagte die Ernst&Young-Managerin Julie Teigland. Hintergrund sei die unsichere Wirtschaftslage. Besonders neu gegründete Unternehmen hätten das Nachsehen, weil die noch aktiven privaten Investoren ihr Geld lieber in "reifere Unternehmen" steckten.

      In Europa gingen die Risikokapital-Investitionen im ersten Halbjahr insgesamt um 46 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück. In Deutschland konnte nur die Medizintechnik einen Zuwachs verzeichnen (plus 16 Prozent). Trotz eines Rückgangs um 63 Prozent liegt die Biotechnologie-Branche mit einem Anteil von 80 Millionen Euro weiter vorn in der Gunst der Kapitalgeber./mi/DP/dlu/af



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:02:02
      Beitrag Nr. 528 ()
      ftd.de, Do, 22.8.2002, 2:00

      Geldanlage: Nur im Land der Teletubbys scheint stets die Sonne

      Von Philip Coggan

      Der Glaube an den Erfolg hat viele Aktienanleger in die Irre geführt - und manchen Manager vor den Richter.

      Meine Tochter sieht sich immer wieder gerne die Teletubbys an. Es stört sie nicht, dass sie die Folgen schon kennt. Im Gegenteil, es beruhigt sie, dass der Inhalt ihr vertraut ist. Sie mag keine Überraschungen. Wenn wir älter werden, wird unser Geschmack anspruchsvoller, und ein Ende mit überraschender Wendung wie in dem Bruce-Willis-Film "The Sixth Sense" gefällt uns besser.

      Wie es aussieht, sind die Aktienanleger nicht in den 90er Jahren aufgewachsen. Während der Hausse wurden Unternehmen belohnt, wenn ihre Gewinnkurve kontinuierlich anstieg: 10 Mio. $, 12 Mio. $, 15 Mio. $, 20 Mio. $. Eine solche Zahlenreihe kündet von einem Unternehmen, das schnell und zuverlässig wächst.

      Leider hat ein derartiges Profil wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Die Unternehmen haben hohe Fixkosten, und schon kleine Schwankungen bei den Erlösen haben einen starken Hebeleffekt auf die Gewinne.

      Im wirklichen Leben entwickeln sich die Gewinne unregelmäßiger - etwa nach dem Muster 14 Mio. $, 11 Mio. $, 17 Mio. $, 15 Mio. $. Ein Unternehmen mit einer solchen Ertragsentwicklung erhielte zweifellos ein schlechteres Analysten-Rating als eines der ersten Kategorie, obwohl die Gewinne in beiden Fällen exakt die gleiche Summe ergeben.

      Ertragsmeldungen ins passende Format pressen

      Es verwundert also kaum, dass Unternehmen während der Hausse alle Anstrengungen unternahmen, um ihre Ertragsmeldungen ins passende Format zu pressen.

      Angesichts der Vergütung der Vorstände in Abhängigkeit vom Aktienkurs (der wiederum von der Fähigkeit des Unternehmens abhing, seine Ertragsziele zu erreichen), lief das auf die offene Einladung zu kreativer Buchführung und, im schlimmsten Fall, auf Betrug hinaus. ...;)

      Joseph Fuller und Michael Jensen schrieben im "Journal of Applied Corporate Finance":

      "Der Versuch, die Ungewissheit zu maskieren, die jeder Branche innewohnt, ist wie der Versuch, einen Ballon durch Drücken zu glätten - bekommt man heute die Beule an einer Stelle weg, taucht sie morgen anderswo auf, oft mit verhängnisvollen Folgen." ...:laugh:

      Darin spiegeln sich zwei verbreitete psychologische Eigenschaften wider: der Wunsch, feste Muster zu entdecken, und der Hang zur Extrapolation. Untersuchungen zeigen, dass es uns schwer fällt, zwischen Ordnung und Zufall zu unterscheiden. Wir nehmen Muster wahr, wo keine existieren, und extrapolieren häufig auf ungenügender Faktenbasis (es hat an zwei Dienstagen hintereinander geregnet, also regnet es dienstags immer ).

      Der Glaube an die Erfolgssträhne

      Ein klassisches Beispiel für diese Neigung ist der Glaube an die Erfolgssträhne. Wissenschaftler haben die Wurfergebnisse von Basketball-Spielern untersucht und herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spieler den sechsten Wurf ins Netz bringt, nicht größer ist, nur weil er alle fünf Bälle davor verwandelt hat. Als dieses Ergebnis veröffentlicht wurde, glaubten es aber nur wenige.

      In der Börsenwelt können sowohl Unternehmen als auch Fondsmanager vom Glauben an die "Erfolgssträhne" profitieren. Nimmt man eine Gruppe von tausend Fondsmanagern, ist nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit immer einer dabei, der in jedem der nächsten zehn Jahre den Durchschnitt übertreffen, also "outperformen", wird. Aber wenn es dann passiert (und die Zahl der Fonds geht ja in die Tausende), werden fast alle glauben, dass Genialität und nicht Glück die Ursache ist.

      Ähnlich steigerten Technologieunternehmen Ende der 90er Jahre ihren Gewinn je Aktie regelmäßig in der Größenordnung von 20 Prozent im Jahr. Es war verlockend zu glauben, dass sie immer weiter so wachsen können - so wie bei den Teletubbys die Sonne immer scheint.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:14:52
      Beitrag Nr. 529 ()
      @Hi Biotron...

      Sie scheinen meinen letzten Beitrag nicht richtig gelesen zu haben.
      Ich sagte Ihnen doch schon wo Ihr Kardinalfehler liegt.
      Sie unterstellen jedem dieselbe Gier,
      welche Sie selbst täglich hier sichtbar machen.
      Und kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit Anlage, usw...!
      Das können Sie Ihrer Omi erzählen, mein Freund.

      Sie sind ein Zocker reinsten Wassers.
      Und wenn ich mich nicht völlig täusche,
      weiss dies auch unsere gemeinsame Freundin Cabinda...;)

      Ich werde Ihnen den überteuerten Müll bestimmt nicht abkaufen.
      Warum sollte ich...(hihihi).
      Was ich habe reicht mir.
      Und das ist Cash um ein sehr vergnügliches Leben führen zu können.
      Glauben Sie eigentlich es gäbe keine andere profitable Geldanlage als Aktien.
      Und andere haben nix mehr zu investieren.
      Und auch Cabinda wird einen Teufel tun
      und völlig überhöhte Preise bezahlen.
      Dazu ist sie zu clever...;)

      Bleibt also noch das Volk der Lemminge,
      welches aber immer mehr vom aussterben bedroht scheint..:laugh:
      Haben Sie eigentlich den letzten Spiegel-Bericht über den Untergang der ehemaligen Elite Deutschlands nicht gelesen.
      Top-Ausbildung-und doch in der Schlange vor dem Arbeitsamt.

      Und das fatale daran.
      Genau diese Klientel war einer der herausragenden Stützen dieser Wahnsinnskäufe der letzten Jahre.
      Von dort wird aber nix mehr kommen, Biotron.
      Die haben jetzt völlig andere Sorgen.
      Ich sagte Ihnen schon einmal das nicht alle soviel Geld haben.
      Sie leben mir ein wenig zu doll im Wunderland.

      Wo ich lebe und hinschaue,
      sehe ich ausschliesslich Menschen+Kunden,
      welche sich immer mehr mit Käufen zurückhalten.
      In fast allen Belangen.
      In Ihren Kreisen scheint dies noch nicht so zu sein.

      Seien Sie froh.
      Aber viel bringen wird Ihnen dies alles nix.
      Denn der amerikanische Kunde wird auch nicht ewig auf Pump leben, mein Freund.
      Dann werden wir ja sehen wo die Reise im Wunderland der geschönten Zahlen hingeht..:laugh:

      Schönen Tag noch

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:47:02
      Beitrag Nr. 530 ()
      So liebe Freunde.
      Nach diesem kurzen Ausflug ins Wunderland der Träume
      wieder ein garstiger Schritt zurück in die Realität jenseits von Wunschdenken und "DAUSENDERN"..!!..;)
      Mein Freund Biotron hat Recht.
      Ein Anstieg ist auch realistisch.
      Aber für den Longtermer ergibt sich meiner Ansicht nach ein gänzlich anderes Bild.
      Und jede Fantasie ist endlich.
      Und auf Dauer werden Preise über Realitäten generiert
      und ganz bestimmt nicht über Lügen.

      Wie war dies ein wenig weiter unten.
      Wirtschaftswachstum von 3,5%
      Das sehe ich aber ein wenig anders.
      Schon heute wissen alle die sehen wollen,
      dass die AMIS hier ein wenig geschummelt hatten.

      regards

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Wann endet die Technologie-Rezession?

      Von Eugene Lacey ZDNet

      20. August 2002

      Die Nachrichten aus dem Technologie-Sektor sind weiterhin gleichbleibend düster. In welchem Teil des mächtigen Kreislaufs befinden wir uns gerade?
      WorldComs Gläubiger-Schutzprogramm nach Chapter 11 des US-Konkursgesetzes kommt nicht überraschend - aber erhöhen die negativen Prognosen von IBM, SAP und Siebel nicht die Aussichten auf einen "Double-Dip", eine Rezession mit zwei Tiefpunkten?

      Für alle, die schnelle Aussagen ohne Analyse wollen - kein Problem, ich sage es Ihnen: Erwarten Sie keine bedeutenden Steigerungen der Unternehmensausgaben im IT-Bereich vor Mitte nächsten Jahres.

      Das ist die schnelle Antwort. Die längere Antwort beschäftigt sich damit, wie wir überhaupt in die Technologie-Rezession hineingeraten sind, wie lange wir uns bereits darin befinden und wo genau in diesem Kreislauf wir uns derzeit zu befinden glauben. Was genau meinen wir aber eigentlich mit "Technologie-Rezession"?
      Wir haben es hier mit der Zurückhaltung der Unternehmen zu tun, Geld für IT-Projekte auszugeben, mit dem Zurückfahren von Projekten, mit der Entlassung fester Angestellter, mit eingefrorenen Geldern für Vertragspartner, mit dem Trend, dass IT-Projekte eine immer kürzere Tilgungsdauer benötigen - und allgemein eher etwas mit Kostenkürzungen in Geschäftsvorgängen als mit einem Versuch der Umsatzsteigerung zu tun haben.

      Zwei mächtige Kräfte steuern die Ereignisse - zwei Kräfte, die nicht miteinander verbunden zu sein scheinen oder die es zumindest bis vor kurzem nicht waren. Diese Kräfte sind die Börsenbewertungen der Technologie-Unternehmen und die Realität der Umsätze und Gewinne, die eben diese Unternehmen tatsächlich generieren konnten.
      Die Dotcom- und Technologie-Blasen wurden angepiekst, und ihr Platzen wurde genau dokumentiert. Zuerst platzte die "flauschige" Dotcom-Blase, dann aber wurden auch größere Firmen mit tief verwurzelten Technologien und vielen Patenten auf ihren Namen als "Bubble-Stocks" (Seifenblasen-Aktien) wahrgenommen. All dies ist mittlerweile klar, und die Aktienkurse der Technologie-Unternehmen tendieren nun wieder in Richtung eines Vielfachen des erwarteten Gewinns, was auch für andere Bereiche gilt.

      Wenn die Seifenblasen-Aktienkurse mehr mit dem zu tun hatten, was Alan Greenspan als "irrationalen Überschwang" bezeichnete, als mit den echten Umsätzen, dann benötigt dieses Verständnis jetzt eine schmerzhafte Korrektur. Manche sagen, die Kurse müssten noch einmal um 10 oder 20 Prozent fallen, bis die platzende Blase das angemessene Preisniveau erreicht hätte - andere sind dagegen der Meinung, dass die Korrektur schon zu weit gegangen sei und dass es nun an der Zeit sei, wieder zu kaufen. Die Blase allerdings, die niemand gesehen hat und die beim Zerplatzen die am nachhaltigsten zerstörerischen Folgen hat, ist die "Wall-Street-Blase".

      Der Markt war eine Seifenblase

      Die Menschen erkennen jetzt, dass der ganze Markt selbst nichts als eine Seifenblase war, dass seine von Analysten getriebenen Kauf- und Verkaufsempfehlungen falsch waren - wie z.B. die des ehemaligen Merrill Lynch-Analysten Henry Blodgett, der für seine öffentlichen Kaufempfehlungen berühmt wurde und der seinen Kollegen gleichzeitig riet, bestimmte Aktien nicht anzurühren. Die Probleme an der Wall Street reichen tiefer als nur bis zu unmoralischen Beziehungen zwischen Investment-Bankern und Analysten, zweifelhaften Buchhaltungsmethoden, dem Unvermögen, Pläne für Aktien-Optionen gegen Gewinne aufzuwiegen, und tiefer als bis zu wahnwitzigen Gehaltsabschlüssen für die CEOs, die dazu geführt haben, dass so mancher die von ihm in den Ruin getriebene Firma mit Abfindungen verließ, die einem Lottogewinn gleichkamen.

      Schwerwiegender als all dies ist das bei einer vierteljährlichen Berichtstellung unvermeidliche kurzfristige Denken. Dies lenkt das Management vom Aufbau des Geschäfts ab und fesselt es an den Terminkalender der Wall Street, auf Kosten aller Aktionäre.

      CEOs sind nun so sehr mit Aktienkursen beschäftigt und damit, sich bei den Analysten einzuschmeicheln, dass sie in den Augen ihrer Angestellten plötzlich eine völlig andere Sprache sprechen. Eine Sprache, die so sehr mit Wall-Street-Jargon und den neuesten "In"-Schlagwörtern der Management-Szene gespickt ist, dass es Teil der Aufgabe des mittleren Managements geworden ist, diese Sprache zu übersetzen und zu interpretieren.

      Man kann natürlich den Blickpunkt von The Economist teilen, der behauptet, dass der Schaden, den das Wall-Street-Modell des Kapitalismus genommen hat, übertrieben dargestellt werde und dass die US-Ökonomie im Grunde gesund sei und die Schwierigkeiten überstehen werde. Vielleicht ist das so, aber selbst wenn The Economist Recht hat, wird davon ausgegangen, dass der Wirtschaftsansatz der Wall Street zumindest eine umfassende Reform benötigt und dass der blinde Export der Wall Street-Handlungsmuster in die restliche Welt nun einer ernsthaften Begrenzung bedarf. Will Huttons Buch "The World We`re In" zeigt einige alternative Strömungen des Kapitalismus auf und bezeichnet weltweit erfolgreiche europäische Unternehmen wie Nokia, Volkswagen und AirBus als Organisationen, die das, was er als die "in steigendem Maße verwilderte Form des Kapitalismus" der Wall Street bezeichnet, abgelehnt haben.

      Über Volkswagen sagt er: "Es gibt kaum ein Grundprinzip des Regelbuchs des konservativen Freimarkts, das nicht von Volkswagen verletzt würde. Trotzdem ist VW auch weiterhin Europas größter Autobauer und konnte seinen Marktanteil seit 1993 von 16 Prozent auf 19 Prozent erhöhen - zum großen Teil auf Kosten von General Motors und Ford. Selbst im US-Markt erhöhte sich VWs Marktanteil im gleichen Zeitraum um 2 Prozent." Er bemerkt außerdem: "Nokias Erfolg ist legendär; die Firma besitzt 35 Prozent des Weltmarktes - doppelt so viel wie Motorola", aber trotzdem: "Für die konservativen Theoretiker haben solche Unternehmen kein Recht auf so einen Erfolg."

      Der Punkt ist dieser: Etwas ist faul im Staate Wall Street - und diese Faulheit war so lange und so eng mit den Internet- und Technologie-Sektoren verknüpft, dass die meisten Menschen nicht mehr erkennen können, wo das eine aufhört und das andere beginnt. Wichtiger noch, wurde von China bis nach Europa gezeigt, dass das Spiel aus ist und dass die Wall-Street-Methode der Unternehmensfinanzierung nicht den einzigen möglichen Weg darstellt. Das heißt nicht, dass man die Schuld an allen Missständen des Technologiesektors auf die Wall Street schieben sollte. Ein Teil der Schuld gehört genau an die andere Küste der USA, in das Silicon Valley, wo der Wahnsinn des Zu-Viel-Versprechens, des Zu-Wenig-Haltens und des allgemeinen schnellen Reichtums zuerst ausgelöst wurde.

      Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen der Technologie-Branche und der Wall Street. Während des gesamten Börsenwahnsinns der späten 90er und des anschließenden Crashs produzierte die Technologie-Branche Dinge von Wert: Pentium 4 Prozessoren, Bluetooth, LCD-Bildschirme, iMacs, iPods, Windows XP, Suchmaschinen, drahtlose Netzwerkstandards (Wi-Fi), UMTS (Mobilfunk der 3. Generation) und interaktives Fernsehen. Diese Technologien liefern ihren Anwendern ganz von selbst jeden Tag der Woche einen Wert. Der Technologie-Sektor hat also im Grunde genommen seine Arbeit erledigt. Er stellte Technologie-Produkte her, die die Effizienz von Unternehmen und die Qualität der Freizeit der Verbraucher bedeutend gesteigert haben. Die Aufgabe der Wall Street bestand in dieser Zeit darin, nach dem Geld zu schauen. Nun raten Sie mal, was dabei herausgekommen ist? - Ihr Rentenfonds hat jetzt ein riesiges Loch!

      Der zweite wichtige Unterschied zwischen der Wall Street und der Technologie-Branche besteht darin, dass letztere sich ihren Fehlern stellt und einen schmerzhaften Prozess begonnen hat, der den Wiederaufbau ihres Wertansatzes um die Grundsätze des Angebots von echtem Mehrwert für Kunden und garantiertem Nutzen aus Technologieausgaben beinhaltet.

      Hat Wall Street seine Lektion gelernt?

      Wird die Wall Street die gleiche Medizin schlucken? Wird sie den Wertansatz, den sie ihren Kunden anbietet, grundlegend überprüfen? Wird sie etwas dafür tun, ihre eigene Agenda der Käufe und Verkäufe, Fusionen und Akquisitionen umzustürzen, und die bestmöglichen langfristigen Zinsen für Aktionäre, Angestellte und Verbraucher darüber stellen? Hat die Wall Street ihre Lektion gelernt - oder wird sie die IT-Branche einfach hinter sich lassen und genau das gleiche noch einmal mit den aufstrebenden Branchen der Nano-Technologie und Bio-Technologie machen?

      Da das Schicksal der Wall Street eng mit dem Technologie-Sektor verflochten ist und weil einige Technologie-Firmen selbst zu den größten Unternehmen der Welt gehören, ist eine allgemeine Erholung der Märkte nötig, bevor das Vertrauen wieder so weit gestiegen sein wird, dass auch die IT-Ausgaben steigen können. Einfacher ausgedrückt: Eine im Technologie-Sektor ausgelöste Rezession erfordert eine allgemeine Erholung der Weltwirtschaft, bevor der Technologie-Sektor selbst wieder auf die Füße kommen kann.

      Obgleich das Verhältnis zwischen guten und schlechten Nachrichten aus dem Technologie-Bereich im letzten Monat negativ war (SAP, IBM und Intel haben zu der düsteren Stimmung beigetragen), ist der langfristige Trend seit Anfang des Jahres eher positiv. Die Financial Times berichtete heute, dass das Niveau des Unternehmer-Vertrauens zu Beginn des Jahres unter 34 Führungskräften von multinationalen Konzernen leicht gestiegen war - selbst wenn sie zum größten Teil noch nicht gewillt sind, IT- oder Kapitalausgaben zu erhöhen.

      Im Grunde benötigen Unternehmen immer noch eine IT-Infrastruktur und kaufen Verbraucher immer noch PCs und Software - allerdings zu einer sich verlangsamenden Rate und mit einem verlängerten Aktualisierungszyklus. Die Akzeptanz des Internets befindet sich immer noch im Aufwind, denn viele Haushalte und Unternehmen bauen ihren Anschluss inzwischen zu einer Breitbandverbindung aus. Es gibt keine realen Anzeichen dafür, das Unternehmen einen Ausstieg aus dem IT-Bereich wählen - und ihre LANs, Notebooks, Human-Resources-Software oder Intranets wieder abschaffen würden.

      Noch ermutigender ist es, allmählich zu sehen, dass der Technologie-Sektor langsam eine Antwort auf die entscheidende Frage gefunden hat, die seit dem Crash den Weg versperrt: Wofür ist das Internet in der Welt nach der Dotcom-Seifenblase gut? Die Antwort könnte möglicherweise lauten: für Web-Services - in einem breitbandigen, drahtlosen Ökosystem, in dem Dienste und Daten auf den verschiedensten Geräten nahtlos zur Verfügung stehen.

      Wann wird die Technologie-Rezession also zu Ende sein? Sobald die Unternehmen wieder mehr Geld für IT ausgeben - das ist die beste Richtlinie. Die Aktienkurse der Technologie-Unternehmen sind zu stark belastet, selbst jetzt noch, um einen zuverlässigen Anhaltspunkt liefern zu können. Es gibt allerdings eine neue Tendenz, direkt über den Zustand des Marktes zu sprechen - die von CEOs herausgebrachten Richtlinien verdienen nun also eine große Aufmerksamkeit.

      Hinsichtlich der Märkte sagen einige, dass die dunkelste Stunde die Stunde direkt vor der Morgendämmerung sei und wir uns momentan genau dort befinden. Andere glauben, dass die Märkte weiter fallen und sich bis 2004 am unteren Ende einer Talsohle bewegen werden. Das wichtigste für den Technologie-Sektor ist es, die Lektion aus seiner Beziehung zur Wall Street gelernt zu haben.

      Wenn das von beiden Seiten verbessert und verstanden werden kann, dann wird dieser Crash auch etwas Gutes gehabt haben. Wenn sich daraus bessere Marktregulierung und stärker ethische Geschäftspraktiken ergeben, werden diese willkommen sein. Wenn es Unternehmen ermöglicht wird, sich mehr auf lange Sicht aufzubauen, und wenn Start-ups weniger blauäugig über den Run auf ihre Erstemission an der Börse sind - und sich eher darauf konzentrieren können, ihr Geschäft aufzubauen, anstatt über Ausstiegs-Strategien nachzudenken, dann werden auch diese Entwicklungen willkommen sein.

      In letzter Konsequenz liegt die Verantwortung dafür, dass Wall Street neu aufgebaut und dass die Zeche für ihre Fehler gezahlt wird, bei Dir und mir. Wir bekommen den Markt, den wir verdienen. Wenn wir Wall Street und die Stadt wie ein Casino behandeln und erwarten, dass sie unsere Rentenfonds jährlich im zweistelligen Bereich wachsen lassen, dann wird sich der Markt auch wie ein Casino verhalten. Will man einen höheren Verhaltensstandard - und will man, dass Finanzinstitute wahres Engagement in bezug auf Technologie und andere entscheidende Marktsektoren zeigen -, dann sollte man seinen Worten auch Taten folgen lassen und den Mund aufmachen, wenn der Markt oder Leute, die im Markt arbeiten, sich auf eine Weise verhalten, die man nicht gutheißt, oder Investitionen tätigen, die man nicht gutheißen kann.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 13:49:37
      Beitrag Nr. 531 ()
      Hallo Herr Biotron

      schaun sie mal !



      In nur 4 Jahren ( 1996 -2000 ) haben sich die Dow - Werte verdoppelt !!!!
      Es wurde in diesen Jahren ständig zweistelliges Wachstum verkündet.
      Nun sickert aber immer mehr durch das dieses Wachstum zum großen Teil gar nicht real existierte.
      Man hat manipuliert gelogen und Schulden gemacht und das alles um den Markt neues Wachstum zu präsentieren.
      Man hat künstlich das erzeugt was verlangt wurde.
      Aber ewig lässt sich dieses Kunstgebilde nicht aufrecht erhalten und die ersten Auswirkungen ( Pleiten u. Skandale )
      konnten wir in diesem Jahr schon bestaunen.
      Und das die jetzige Zwischenerholung etwas mit der realen Wirtschaft zu tun hat möchte ich stark bezweifeln und zu Ausrufern der nächsten mehrjährigen Börsenaufwärtsbewegung angesichts der katastrophalen Ereignisse der letzen Monate ( Betrug ,Veruntreuung , Manipulationen ) fällt mir nun gar nichts mehr ein.
      Die Börse wird sich nicht ewig von der realen Wirtschaft abkoppeln können und z.Z. rechtfertigen die meisten Firmen nicht ihre derzeitig MK und KGVs .

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 14:19:43
      Beitrag Nr. 532 ()
      Hi Motzki,

      als erstes danke für das Kompliment. "Zocker reinsten Wassers" ich bin ein Vollblut Zocker, reinsten Herzens und reinsten Gewissens. Aber wenn ich Zocke heist es Kohle und Cash auf den Tisch! Face to Face! An der Börse fehlt der Thrill, da man seinem Gegner nicht in die Augen sehen kann.

      Ansonsten verlas ich mich auf Kosto. "Fällt die Börse, gehen die Leute. Steigt die Börse kommen die Menschen."

      Desweiteren verlas ich mich auf unsere Banken und Medienmafia. Die haben ein ganz, ganz massives Interesse daran mit dem Produkt Aktie Geld zu verdienen. Also von der Seite her brauche ich mir keine Gedanken um die Kohle von Otto Normal und Lieschen Müller zu machen. Die Kohle zieht schon die oben genannte Mafia ab, wenn es an der Zeit ist.

      Welche Elite??? 80-90% unserer heutigen Hochschulabsolventen, können nicht bis 3 Zählen und 1+1 zusammen Addieren. Die max. Qualfikation dieser Leute ist doch das Hofkehren!

      Ich habe Jahre lang mit promovierten Chemikern zusammen Arbeiten müssen dürfen, die ein echter Hochgenuss waren. Anwendung der allg. Gasgleichung auf Flüssigkeiten! Ach ne, war ja ein Dispension. Oder spektralphotometrische Konzentrationsbestimmungen Kilometerweit ausserhalb des Gültigkeitsbereichs von Lambert Beer. Oder tiefgefrone elektrophroese Gele, wo sich dann gewundert wurde, warum das nicht Klappte??? Oder retentionszeiten in der Chromatographie sind uninteressant! Seltsamerweise wird durch die Retenionszeit ja nur die Substanz bestimmt. Ist ja Scheisegal um was es sich handelt, Hauptsache das Chromotogram sieht nett aus! Das war nicht ein und der selbe Doc, das waren 4 verschiedene und eine vielzahl andere Docs die die Aussagen ernstnahmen. Bis ich den Quatsch entkräftet, blosgestellt habe. Waren immer sehr, sehr peinlich berührt. Wenn Sie Feststellen mussten / durften das meine Ergebnisse und die entspr. Schlussfolgerungen richtig waren. Habe ich mir sehr viele Freunde geschaffen. Im positiven wie im negativen! Einer meiner stärken!

      (Ich habe mich 93-99 mit DNA, mRNA, PNA, Peptid Synthese/Analytik ein wenig in transatlantischen Projekten rumgeschlagen. Als ich dann von dem täglichen Irrsinn in meiner Excompany (Ein sehr anerkannter und renomierter deutscher Mittelständler, der mit grossen Hunden Pissen gehen wollte.) und Sie von mir die Schnauze voll hatten (Chefs mögens halt nicht wenn man fragt "Welcher Schwachsinnige Vollidiot ist den für diese Scheisse verantwortlich?) Hatte ich zwar ein paar ganz nette Angebote aus Cannada / USA, aber unsere deutschen Unternehmensberater / Headhunter haben halt ein Problem damit wenn man weder promoviert noch diplomiert ist. Da ich keine Lust hatte auf USA, verdinne ich mir halt meine Bröttchen mit Netzwerktechnik, im speziellen Netzwerkprotokolle ala FTP, DAV, SOAP usw.)

      Von welcher Elite reden Sie? Denn Pfeifen die glauben, nur weil Sie sich mal irgendwo ein Diplom oder eine Promotion geschossen haben (Ich kenne Dipl. Ings. die so inakzeptable Diplomarbeiten abgegeben haben, das sich dann der eine oder andere Doc aus der entspr. Arbietsgruppe am Wochende hinsetzen musste und die entspr. Diplomarbeit in "Form" bringen (neu Schreiben) musste. Weil der Leiter der Arbeitsgruppe oder des Instituts nicht damit blamieren wollte. Das einer seiner Leute zu so einem Scheissfähig war.

      Oder von so Menschen wie mir? Seit 20 Jahren (1.09.82) im Berufsleben. Innerhalb von 7.5 Jahre Ausbildung 3 abgeschlossene 3 Berufsausbildungen Chemie, Maschinenbau, IT und mehr als 11 Jahren Berufserfahrung? Bei einem alter von 36.

      Wissen Sie Herr Motzki mir ist es Scheissegal für wenn und auf welchem Gebiet ich arbeite. Hauptsache die Kohle stimmt, ist ein international Anerkanntes Unternehmen (Mein Lebenslauf liest sich wie ein Who is Who) und uneingeschränkter Marktführer in seinem Bereich und eine Anspruchsvolle technische Aufgabe für mich, die mich interessiert. Wenn ich mich dann auch noch für Kohle prostituieren muss (Arbeiten), kommen wir ins Geschäft (wie im Augenblick). Ansonsten nicht.

      Dann halte ich mich an die Meinung eines Freundes (69 Jahre alt, mit 40 hatte er keine Lust mehr Geschäftsführer bei Kienbaum (Unternehmensberatung) zu sein, hat dann 19 eigene Firmen gegründet oder gekauft. 3 davon an die Wand geklatscht, die 16 andere dann Verkauft wenn er Lust auf was neues hatte.) Welcher Idiot hat denn dich gefeuert!? Als ich Ihm dann noch erzählte das ich fast 2 Jahresgehälter Plus volle Bonnie an Abfindung kassiert habe. War sein einziger Kommentar RESPEKT!

      Von welcher Elite reden Sie? Denn Menschen die was auf den Kasten haben (Viele Menschen empfinden diese als arrogante, überhebliche, verrückte und durchgeknallte Arschlöcher. Aber was können wir dazu, das die anderen nichts auf dem Kasten haben? Die Pfeiffen sollten besser nur den Mund halten und einfach nur Danke sagen, dafür das wir den ganzen Scheiss über Wasser halten.) oder denn Pfeifen die vielleicht schön mit dem Arschwackeln können? Jammern können die, ach, ach du böse, böse Welt. Ich habe zwar keine Ahnung aber so ein schönes Diplom. Mit dem kann ich mir noch nicht einmal den Arsch vernünftig abwischen, Toilettenpapier ist weicher.

      Deutschland ist ein Land der Jammerlappen und Möchtegerne und noch dazu faul, fett und träge! Statt die Probleme anzugehen und endlich zu lösen, wird gejammert und aufgepasst bloss niemanden auf die Füsse zu treten. Könnt ja Ärger geben.

      Weiter so Deutschland! Tretet zurück wegen ein paar More Miles!!!


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 15:53:39
      Beitrag Nr. 533 ()
      Hi Motzki,

      wo ist das Problem? Was soll mir Ihr Chart sagen? Das Ihnen die Zinseszinsberechnung unbekannt ist? (Expotential Funktion) Was zeigen uns die Charts, besonders unter längerfristiger Betrachtung? Typischer Verlauf einer exp.Funktion. (Ich weis nicht Lehrbuchkonform, da Schwankungen (etwa des Aktienmarktes???) drin)

      Anstieg der letzten 5 Jahre 9.6% p.A.
      Anstieg der letzten 25 Jahre 9.2% p.A
      Anstieg der letzten 50 Jahre 8.4% p.A
      Anstieg der letzten 75 Jahre 8.1% p.A


      Was sagt mir diese Zahlenreihe?

      Entweder wir haben seit vielen Jahren / Jahrzehnten eine deutliche Überbewertung im Markt oder es finden seit Jahrzehnten eine Grundlegende Neubewertung / Höherbewertung statt, mit ansteigender Tendenz.

      Für diese Anahme spricht.

      1. Gold hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr als Anlageform an Bedeutung verloren.
      2. Wesentlich grössere Gesellschaftsschichten konnte in den letzten Jahrzehnten vom Reichtum profitieren. (Abbau des Verhältnisses Arm zu Reich. Wie war das vor 25, 50, 100 Jahren?)
      3. Seit Jahrzehnten ein Rückgang bei der Infaltion und den Zinsen. (Keine Kriegsanleihen, keine Hyperinflation usw.)
      4. Seit dem Wegfall der Goldpreisbindung (73) konst. Anstieg der Geldmengen.

      Also was wollen Sie mir mit diesem Chart sagen?

      Wie kommen Sie darauf, das der Aktienmarkt sich von der reallen Wirtschaft abgekoppelt hätte? Und falls ja doch, wann denn vor 5, 10, 25 ,50,100 Jahren?

      Warum sollte sich denn das Kunstgebilde auflösen? Funktioniert doch schon seit Jahrhunderten prächtig. Wegen einer Enron oder Worldcom oder eines NM?

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 16:22:18
      Beitrag Nr. 534 ()
      @biotron

      Du brauchst, um and`re zu vergrätzen,
      dich nur recht selbst zu überschätzen.
      Doch wer ist schon dazu berufen,
      sich selber richtig einzustufen?

      Such deine Arbeit zu gestalten,
      laß andern, was sie von dir halten,
      und wenn dir das zu wenig ist,
      sieh ein, daß mehr du wohl nicht bist!

      Karl-Heinz Söhler

      MfG :cool:oberossi
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 16:32:46
      Beitrag Nr. 535 ()
      @Biotron

      ich bin zwar nicht Motzki aber trotzdem :

      Sie ignorieren die manipulierten Zahlen der US Wirtschaft und so lange Sie dies tun macht eine Diskussion wenig Sinn.

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 16:46:24
      Beitrag Nr. 536 ()
      Mal was zum Schwachsinn Irakkrieg. Nichts überraschentes und für jeden klar der sich ein wenig mit pragmatischer Real/Machtpolitik beschäftigt.

      Trotzdem ein schönes Schreckgespenst für Lemminge.

      Washington (RP). US-Präsident Bush denkt um: Ein Krieg gegen den Irak ist ihm zu riskant. Zu massiv sind die Bedenken im eigenen Land und bei den Verbündeten. Ein Angriff wäre kaum kalkulierbar.
      Der amerikanische Präsident Bush sagt den Irak-Krieg ab. Wie zuverlässige Quellen in Washington mitteilten, ist die wachsende Opposition unter den arabisch-islamischen Staaten, im US-Kongress sowie in Nato und EU Auslöser der Kehrtwendung. Auch US-Außenminister Powell, Henry Kissinger, der frühere Präsidentenberater General Scowcroft, General Schwarzkopf, Kommandeur der alliierten Streitkräfte im Golfkrieg 1991, General Clark, früherer Nato-Oberbefehlshaber, warnten vor dem Feldzug. Insgesamt sprechen sieben massive Gründe gegen den heißen Krieg.

      I. Präsident Bush verspricht, "geduldig und überlegt" zu handeln. Mit anderen Worten: Er verfügt weder über einen wasserdichten Kriegsplan noch über eine Kriegs-Allianz. In Bushs republikanischer Partei mehren sich die Gegenstimmen. Zudem lahmt die Wirtschaft. Bush muss im Falle eines sich hinziehenden Krieges - er könnte wegen der Dauer des Aufmarsches der Streitkräfte nicht vor dem Frühjahr beginnen - befürchten, bei der Wahl 2004 das gleiche Schicksal zu erleiden wie sein Vater nach dem Golf-Krieg 1991 - er verlor gegen Bill Clinton.

      II. Die Generäle sind sich nicht einig. Zusammen sind sie vorsichtiger als die zivilen "Falken" im Pentagon. Niemand weiß genau, ob und wie viele biologische und chemische Waffen und Raketen Saddam Hussein besitzt. Wenn er an der Wand steht, wendet er das "Teufelszeug" an. Auch gegen Israel. Saddam wird sich, wie er erklärte, nicht in der offenen Wüste verteidigen, sondern in den Städten. Er kalkuliert - zur Abschreckung - hohe Verluste auf beiden Seiten, auch zivile. Die Risiken überwiegen die Chancen für einen schnellen Sieg.

      III. In den US-Stäben herrschen Zweifel über die Strategie: Angriff aus der Türkei, Kuwait und Jordanien mit 200 000 Mann oder zentraler Vorstoß auf Kommando-Zentren, vor allem Bagdad, mit 85 000 Mann. Im Irak steht keine Hilfstruppe bereit wie die Nordallianz in Afghanistan. Die Kurden (Norden) und die Schiiten (Süden) halten sich nach bitteren Erfahrungen 1991 zurück. Trotz absoluter Luftüberlegenheit drohen den Amerikanern schwere Bodenkämpfe.

      IV. In der Golf-Region stehen die Amerikaner fast isoliert da. Die Saudis verbieten Operationen von ihrem Boden aus. Jordaniens König Abdullah weinte vor EU-Außenchef Solana: Mein Land explodiert (die Hälfte der Jordanier sind Palästinenser). Der Türkei droht eine Wirtschaftskatastrophe. Die schwere Rezession (zehn Prozent Wachstumsverlust 2001; 31 Milliarden Dollar Schulden beim Währungsfonds) ist auf das Irak-Embargo seit 1990 zurückzuführen.

      V. Der Anti-Amerikanismus gibt den Islamisten Auftrieb. In Jordanien, Saudi-Arabien, den Scheichtümern und Emiraten wächst im Kriegsfall die Umsturzgefahr. Auch Ägypten ist bedroht. Der Iran würde den Krieg nutzen, seine Machtrolle zu konsolidieren.

      VI. Zwei schwere Bedenken gewinnen an Boden in den USA: 1. Die Möglichkeit einer neuen Ölpreis-Explosion inmitten der Wirtschafskrisen in Amerika, Europa und Japan. 2. Es gibt drei offene Konflikte: Zwischen Israel und Palästinensern, in Afghanistan und Pakistan, dazu noch der "Weltkrieg" gegen Al Qaida. Da im Irak keine Elite bereitsteht, die Saddam Hussein ersetzen könnte, fällt alle Last, wie das eroberte Land regiert werden soll, auf die Amerikaner zurück. Das wäre selbst für die Weltmacht zu viel.

      VII. Priorität für die USA behält der weltweite Kampf gegen die El-Qaida-Terroristen. Er könnte unter einem Irak-Krieg Schwächeanfälle erleiden. Der militärisch-wirtschaftliche Druck auf Saddam Hussein soll aufrechterhalten werden - in Form des Nervenkrieges. Dies ist der Grund für den Ärger Washingtons über die offene Opposition Schröders. Die Bush-Regierung erregt sich nicht über den "deutschen Weg", von dem Schröder spricht, sondern über den Vorwurf des "Abenteurertums". Sie erblickt darin eine Unterstützung der Argumentation Saddam Husseins - einen Dolchstoß in den Rücken des Verbündeten.

      Von HERBERT KREMP

      © rp-online, ap, dpa, sid

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 17:12:03
      Beitrag Nr. 537 ()
      Hi Aktienwatcher,

      welche Manipulationen?

      Lug und Betrug ist ein elementarer Bestandteil der Menschheit und aller damit zusammenhängender Bereiche einschlieslich Börse.

      Ergo Lug und Betrug normaler Bestandteil der Wirtschaft und auch der Börse.

      Oder wie sagt es der Volksmund "Trau keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast!"

      Oder frei nach Kosto "In den Büchern der Gebr.Grimm ist mehr Wahrheit enthalten als in jeder Unternehmensbilanz."

      Also warum soll ich mit dem ganz normalen und alltäglichen Beschäftigen? Für wenn das eine neue Erkenntnis ist oder mehr ist als blosse Kenntnisnahme (Ablage P), der sollte überlegen ob er sich in Zukunft weiter mit dem Thema ernsthaft beschäftigen will. Ich rate all diesen blonden. blauäugigen Naivlingen ganz dringend ab, sich weiterhin an der Börse zu engagieren.

      Desweiteren habe ich deutl. mehr "Dreck" erwartet. Das bis jetzt so wenig hochgekommen ist, überrascht mich sehr Angenehm. Besonders wenn ich bedenke das jeder Bilanzskandal grösseren Ausmasses der Top Aufmacher in den Medien ist. Bin ich wirklich angenehm überrascht. Ich rechene/te mit deutlich mehr.

      Das sich soviele von diesen Quatsch haben Nervösmachen lassen, hat mich unangenehm überrascht. Aber ich habe halt ein viel zu gute Einstellung zu denn Menschen und hoffe das Sie wissen was Sie tun. Aber leider bewahzrheitet sich immer wieder "Denn Sie wissen nicht was Sie tun." Tag für Tag, Jahr für Jahr.

      Soviel zum Thema Manipulationen. Gibt keinen Grund das sinnlerre Geschwätz darüber ernst zunehmen.



      Hi Oberossi,

      der Spruch und der Punk ist gut. Gefällt mir!

      Es gibt Menschen die Lieben mich, es gibt Menschen die Hassen mich. Letztere sind sehr deutlich (so 1/10) in der Überzahl! Aber ich kann ja auch nicht mit jeden Idioten gut Freund sein. (bittte nicht pers. nehmen. Ist nicht pers. gemeint.)

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 17:12:37
      Beitrag Nr. 538 ()
      Biotron..

      Nana, jetzt wollen wir aber mal die Kirche im Dorf lassen.
      Sicherlich sagen bestimmte Qualifikationen nicht alles aus.
      Aber gleich alle so abzubürsten ist doch ein wenig rüde und hochnäsig.

      Aber um beim Thema zu bleiben.
      Ihre Vita ist ja sehr interessant.
      Aber ich sehe noch immer nicht warum Sie mich zum Aktienkauf anregen sollte...;)
      Davon abgesehen habe ich auch noch nicht gehört,
      dass jemand für eine Kauforder einen Doktor-Titel benötigt.
      Ob er ihn verdient oder nicht sei einmal dahin gestellt....(hihihi).

      Denn trotz all Ihren Vorbehalten gegenüber einer gewissen Klientel ist doch unbestritten,
      dass genau jene die letzten Jahre einkauften wie blöd.
      Und von Stockpicking kann hier schon gar nicht die Rede sein....!
      Mir ging es darum anhand eines Beispieles aufzuzeigen,
      dass viele die nächsten Jahre andere Probleme haben werden,
      als bestimmte Rohrkrepierer von Aktien zu verbilligen.

      Übrigens habe ich auch drei Berufe, mein guter Biotron.
      Jedoch hat mich keiner davor bewahrt schöne Verluste ins Depot zu bekommen.
      Auch kein sehr überzeugendes Argument also.

      Und wenn ich mich nicht sehr täuschen,
      ging die Klientel der Verlierer durch alle nur denkbaren Schichten der Bevölkerung.
      Auch und gerade Ihre bevorzugten Freunden aus USA haben doch massiv verloren.

      Ich würde also doch bitten ein wenig mehr zu bringen,
      als Hasstiraden gegen eine Ihnen verhasste und verhöhnte Schicht der Bevölkerung.

      Immerhin befinden wir uns hier in einem Aktienforum.

      Ich würde es deshalb auch sehr hilfreich finden,
      beim Thema zu bleiben...;)


      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 17:55:44
      Beitrag Nr. 539 ()
      Hi Motzki,

      waren keine Hasstriaden. Da ich beides kenngelernt habe. Sehr, sehr fähige, wo ich bei einen von dennen nach Jahren Erfahren habe das sein Hobby anscheinend das Sammeln von Doc`s war. Als er seinen 4 gerade gemacht hatte. Ich hatte Ihn nur unter seinen Vornamen kennengelernt. Wuste zwar das er Prof ist und an einer deutschen Uni das entsprechende Institut leidet. Aber er war halt immer nur xyz. Titel haben Ihn genauso wenig interessiert wie mich, oder meinen Boss (Mein direkter Vorgesetzter sass auf der anderen Seite des Teichs.) Der sich auch so den einen oder anderen Doc und Prof reingetan hatte, weils besser ist.

      Mit dennen habe und hatte ich nie Probleme. Aber ich habe Probleme mit dennen, die sich auf irgendwelche Scheine etwas einbilden. So frei nach der Devise "Ich bin Zahnarztfrau (Perlweis-Werbung)).

      Weder meine Intelligenz noch meine Ausbildungen haben mich je vor Verlusten geschützt. Was mich aber bisher relativ Erfolgreich davor geschützt hat, ist meine flexibiltät, mein Mut zu kaufen wenn andere verkaufen und zu verkaufen wenn andere kaufen.

      Auch wenn ich noch im Verlust bin dieses Jahr, haben die sich mittlerweile deutlich relativiert und den Dax oder Nas100 schlage ich noch immer um längen, trotz meines Fiaskos in Dlog am Jahresanfang. (ca. 1/3 der entsprechenden Indexverluste).

      Was mich im Jahr 2000/01 vor Verlusten geschützt hat. War meine Sicht der Dinge, besonders an der Börse. Dafür habe ich halt nicht den vollen Hype gegen ende 1999/2000 mitgenommen. Ich bin zwar noch nicht auf Jahressicht im Gewinn, aber auf 3 oder sogar 5 Jahressicht habe ich jegliche Form der Festgeldanlage und jeden Aktienindex (Dow, Dax, Nas100, NM) kilometerweit ausperformt. Das dürften die allerwenigsten geschafft haben. Besonders bei einem sehr hohen Investiotionsgrad und immer nur long. Habe in den letzten beiden Jahre bei meinen Ausflügen ins Bärenlager nur Verluste eingefahren. Ist auch eine kleine Kunst für sich gewessen.

      Ich hoffe dies traf das Thema besser.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 18:39:32
      Beitrag Nr. 540 ()
      Die Inkarnation des Bösen und Hässlichen für alle Bullen meldete sich wieder zu Wort.
      Um ein wenig Bewegung in den Thread zu bekommen, also nochmals seine weisen Worte.....:D

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Roland Leuschel

      Das brutale Ende der Kursrallye des DOWN JONES an der FALL STREET


      In dieser Woche lieferten die amerikanischen Behörden neue Zahlen zur Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft, die auf einen Double Dip hindeuten, und alle Anleger zur allgemeinen Skepsis gegenüber allen veröffentlichten Zahlen einladen. Im vergangenen Jahr schrumpfte die Wirtschaft in Amerika in 3 (drei) Quartalen und nicht wie bisher angegeben « nur im ersten Quartal ». Warten wir also geduldig, bis auch die phantastischen Produktivitätszahlen korrigiert werden. Wie bereits erwähnt, sentimentale Anleger dürfen ruhig weiter träumen.

      Seit 1995 kritisiere ich ununterbrochen in den Medien, die bereit sind so etwas zu veröffentlichen (Boerse Online, De Financiele Tijd und gelegentlich andere Zeitschriften, sowie natürlich in meinen Kommentaren in Boerse.de) den amerikanischen Zentralbankchef Alan Greenspan. Sie wissen, ich halte den Hohenpriester der Blasen für den Hauptverantwortlichen nicht nur der Aktienblase, sondern der inzwischen immer grösser werdenden Dollar- bzw. Immobilienblase in Amerika. In einem Punkt kann ich bereits beweisen, dass Alan Greenspan wissentlich die Welt getäuscht hat, und seit September 1996 die Blase am Aktienmarkt eindeutig erkannt und nichts unternommen hat, sie anzustechen, sondern alles, aber auch alles getan hat, um sie zur gigantischsten Blase aller Zeiten werden zu lassen (vergleiche die Sitzungsprotokolle der FOMC-Fed-Sitzungen vom 24.9.1996). Jetzt hat ein anderer Querdenker in Deutschland, Claus Vogt von der Berliner Effektenbank (gehört zur Consors-Gruppe – cvogt@effektenbank.de), der ebenfalls seit Jahren mit spitzer Feder die Politik Greenspans kritisiert, in der neuen Ausgabe seiner Broschüre « Performance » vom August 2002 Alan Greespan scharf attackiert. Sein Artikel titelt « Der Vater der Wirtschaftskandale heisst Greenspan ». Diese Broschüre ist absolut lesenswert, und Sie werden verstehen, dass die Medien darüber kaum berichten.

      In meiner Kolumne Anfang Juni « Zinssenkung der Fed ante portas ? » habe ich nicht nur meine Warnung vor dem « Double Dip » zum x-ten Male wiederholt, sondern auch eine Rallye von 10 bis 15% an den markanten Aktienbörsen angekündigt. Es gab zwei Gründe für diese Rallye : Erstens war vor allem der amerikanische Markt « überverkauft », und zweitens hatte ich das Gefühl (das durch vertrauliche Informationen gestärkt wurde), dass die Federal Reserve direkt und indirekt in das Marktgeschehen einschreitet. Greenspan hat natürlich, wie für alles, was er tut, irgendwo eine rechtliche Grundlage, und wie Sie wissen, wurde von Ronald Reagan nach dem Oktober-Crash von 1987 eine « Working Group on Financial Markets » gegründet (auch PPT genannt – Plunge Protection Team) mit dem Ziel die « Integrität, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Fairness der US-Märkte herbeizuführen, um das Vertrauen der Investoren zu bewahren ». Diese « Executive Order No 12631 » könnte dem Hohenpriester aller Blasen die gesetzliche Grundlage liefern, um demnächst von Präsident Bush zum Hohenpriester der Manipulationen befördert zu werden. Sie haben an den Aktienmärkten der letzten Wochen erlebt, was diese Aktivität der Notenbanken bewirkt hat, und es kam zu wilden Kursausschlägen : Am Mittwoch den 24. Juli Dow Jones +6,4%, am Montag 29. 7. +5,4% und Nasdaq 5,8%, der Dax konnte um 7,9% steigen, das war die höchste Zuwachsrate in seiner Geschichte, etc. etc. etc. Natürlich haben die Fondsmanager mitgespielt, schliesslich haben sie seit 1995 die Pawlovschen Reflexe ausgiebig geübt, um sofort die letzten Cashreserven ihrer Fonds in den Markt zu werfen. Schliesslich belebt dies das Geschäft, und die Investmentbanken haben es dringend nötig.

      Am Jahresanfang machte ich hinter der Prognose « Weltwirtschaftskrise II in Sicht ? » noch ein Fragezeichen, das können Sie jetzt streichen. Die Chance für ein Double Dip erhöhten sich mittlerweile laut Stephen Roach von Morgan Stanley auf 65% (CNBC Sendung vom 1.8.) und damit dürfte auch die Erholung der europäischen und japanischen Wirtschaft vorerst reines Wunschdenken sein. Stellen Sie sich darauf ein, es droht die Weltwirtschaftskrise II, und misstrauen Sie Worten eines deutschen Wirtschaftsministers mit dem Namen Müller, der noch Mitte Juli deutlich den Wirtschaftsaufschwung sah und für 2003 ein Wachstum von 3% vorhersagte. (Sie kennen das Volkslied « Das Träumen ist des Müllers Lust ».) Der IFO-Präsident Sinn formulierte es allerdings etwas vorsichtiger (oder war es reiner Zynismus ?) nachdem der IFO-Geschäftsindikator im Juli zum zweiten Male in Folge fiel : « Die Situation japanischer Verhältnisse sei aber noch nicht gegeben ». Sollte er bei der Präsentation das Wörtchen « noch » betont haben, dann war es reiner Zynismus, denn so etwas kann man aus dem geschriebenen Text nicht heraushören. (Mir klingen noch die Worte seines Vorgängers vor 9 Monaten in den Ohren, der von der V-Form der Konjunkturerholung sprach.)

      Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum Alan Greenspan und die Heerschar der Ökonomen in der Welt von einer starken Wirtschaftserholung in Amerika ausgingen, getragen von der Solidität und der Ausgabeneuphorie des US-Konsumenten, der mittlerweile total verschuldet ist und alle historischen Grenzen sprengt. In Amerika hat der durchschnittliche Haushalt 11 Kreditkarten, und 60% der Karteninhaber können ihre monatlichen Rechnungen nicht völlig begleichen. (Der Schuldenstand stieg von knapp 3.000 Dollar 1990 auf jetzt über 8.500 Dollar.) Dabei sind die Kreditkarten nur die Spitze des Schulden-Eisbergs. Im Zweiten Quartal 2002 stieg die Verschuldung der US-Haushalte laut Moody’s auf 8 Billionen Dollar, und damit über die Höhe des verfügbaren Einkommens (7,8 Billionen Dollar). Übrigens im Jahre 1982, als der Bullenmarkt begann, lag die Verschuldung unter 80% des Einkommens. Vielleicht ist der amerikanische Konsument weniger unseriös, als wir Europäer glauben. Schliesslich lebt er auch nur einmal und wenn der ganze Kreditapparat und das ganze Wirtschaftssystem ihm erlaubt, über seine Verhältnisse zu leben, und darüberhinaus die gesamte westliche Welt ein Grossteil ihres Sparaufkommens nach Amerika zur Finanzierung des Defizites der Leistungsbilanz schickt, läuft der amerikanische Konsument kein allzu grosses Risiko, denn es gibt für ihn Chapter 7 des US Bankruptcy Codes, nachdem der Konsument sich durch Zahlungsunfähigkeit dem Zugriff der Banken entziehen kann (vergleichbar mit dem Chapter 11 für Unternehemen). Ausserdem hat George W. Bush bereits die wenigen Monate seiner Amtszeit dazu benutzt , um über Steuersenkungen und drastische Militärausgabenerhöhungen den amerikanischen Haushalt ins Defizit zu führen. Bush schafft also das Triplet : Haushaltsdefizit, Leistungsbilanzdefizit und Riesendefizit im privaten Sektor. Oh weh, wenn da die Immobilienblase platzt, und oder die Kapitalmarktzinsen steigen. Das neue Jahrtausend wird sein erstes grosses Spektakel erleben.

      Folgerung für den Anleger : Halten Sie den Aktienanteil Ihres Portefeuilles weiter tief (30%) und setzen auf Cash, bzw. Triple A Anleihen. Ob derzeit die Aktien wieder « günstig » bewertet sind, kann ich, und ich behaupte niemand, beurteilen, dazu sind die veröffentlichten Zahlen noch nicht vertrauenwürdig genug. Aber der geschickte Anleger kann mit Sicherheit Qualitätsaktien in den kommenden Monaten günstig einkaufen. Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs sieht den Standard & Poors 500 in einer Zwölfmonatsfrist bei 1.300 und Tom Calvin von Crédit Suisse First Boston bei 1.378. Es lachen Ihnen also über 55% Gewinn ! Meine Grossmutter pflegte zu sagen, wer glaubt wird selig !

      Roland Leuschel



      02.08.2002
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 18:44:36
      Beitrag Nr. 541 ()
      Es muss doch nun wirklich dem Letzten klar geworden sein,
      dass hier ein enormer Bullenmarkt gestartet ist. Darum ist
      es auch an der Zeit dem Thread einen neuen Namen zu geben:

      The Market-Watch- oder die Mär vom starken Bären.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 19:03:09
      Beitrag Nr. 542 ()
      @nmbeobachter
      wenn ich daran glaube, dann ist das ja noch lange nicht `ratsam`;) - das muss halt jeder für sich entscheiden. ich persönlich denke: ja, aus den gleichen gründen, die du genannt hast. es stehen halt viele an der seitenlinie, die einerseits den zug nicht verpassen wollen, andererseits angst haben, zu teuer einzukaufen (was derzeit auch schnell passieren kann, deshalb teile ich gerne in zwei positionen auf und setze den sl dann mit gummiband unter die nächste unterstützung).
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 19:36:27
      Beitrag Nr. 543 ()
      @metzki

      Sie scheinen nicht richtig hinzusehen.
      Ich kann nicht erkennen,
      wo hier ein enormer Bullenmarkt losgetreten würde.
      Da braucht es aber ein wenig mehr als diese temporären Erholungen..;)

      Wer investiert ist kann und sollte sein SL schön nachziehen.
      Das sieht die gute Cabinda völlig richtig.
      Bei unsicheren Kantonisten sollten Highs zum Abbau genutzt werden.
      Das Problem ist dass viele immer noch einen kurzfristigen Aufwärtstrend als Anlass nehmen,
      ein Invest einzugehen.

      Wenn Sie jedoch den Mittelfristigen-oder Langfristigen Trend anschauen
      sieht diese Geschichte wieder anders aus.
      Will sagen, ob Sie Ihre Investierten-Brille aufhaben (wie Sie)
      oder die Brille der Vernunft..(wie Motzke)..hihihi....

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 20:16:19
      Beitrag Nr. 544 ()
      AOL

      Windige Geschäfte mit WorldCom?
      Immer wieder schön zu lesen,
      wo das Geld der Investoren hinfliesst,
      wenn sie das rechte Vertrauen in US-Firmen aufbringt.

      Jauchegrube USA...!

      Die Spezies, welche dem Rest der Welt die Werte des Licht`s aufzeigen möchte.´..:laugh:

      Ist schon schön anzusehen, wenn man immer mit dem Finger auf die Länder des Bösen zeigt.
      Aber wenn die eigenen Leute durch völlig legitime Mittel in den Bankrott getrieben werden,
      ist dies kein wirklicher Grund in Trauer zu machen.

      Die können dort drüben Tonneweise das Parfüm der Beruhigung sprühen.
      Eine amerikanische Geldhure stinkt in meinen Augen genauso schlimm,
      wie eine Japanische oder Europäische....;)

      Oder ist dies jetzt schon rassistisch..(hihihi).

      ++++++++++++++++++++++++++++++


      SEC-Ermittler sind intensiv bemüht, Licht in das Dunkel der Bilanz-Unregelmäßigkeiten beim Medienriesen AOL Time Warner zu bringen. Ersten Informationen zufolge war offenbar ausgerechnet die skandalumwitterte Telefongesellschaft WorldCom an den krummen Geschäften beteiligt.

      New York - Wo auch immer die Ermittler der US-Börsenaufsicht SEC zurzeit den Geschäften der Bilanztrickser auf den Grund gehen, stoßen sie auf einen Namen: WorldCom. So auch im Falle AOL Time Warner. Der Medienkonzern soll nach Informationen der "Washington Post" mit der Telefongesellschaft rechtwidrige Geschäfte zu beiderseitigem Vorteil vereinbart haben.

      Danach kaufte AOL bei der WorldCom-Tochter UUnet Internetkapazitäten, um etwaige Engpässe in einem Netzwerk überbrücken zu können. Im Gegenzug, so berichten die Quellen der Zeitung, buchte WorldCom bei AOL Werbebanner im Gegenwert von mehreren Millionen Dollar.

      Die Ermittler versuchen nun zu beweisen, dass es sich nicht um zwei separate Geschäfte zwischen zwei Unternehmen gehandelt hat, sondern um einen Tauschhandel. Der aber wäre nach amerikanischem Recht unzulässig. Denn in solchen Fällen ist davon auszugehen, dass die Beteiligten weniger am Austausch von Waren und Dienstleistungen interessiert sind, als vielmehr an der Generierung eigener Umsätze, die die Bilanz besser aussehen lassen.
      Wie die Informanten der "Washington Post" vermuten, ging der Druck in diesem Fall von AOL aus. Als guter Kunde - die Bestellung machte immerhin einen Großteil des Umsatzes von UUnet aus - habe der Medienkonzern über die notwendigen Druckmittel verfügt.

      Als Motiv des fragwürdigen Gegengeschäfts, dass nach Konzernlesart nur eine unbedeutende Summe des Gesamtumsatzes ausmachte, vermuten die Ermittler offenbar das Bemühen der AOL-Manager, ihre Stellung im Konzerngefüge zu behaupten. Bisher war angenommen worden, dass AOL Einnahmen vor Abschluss der Fusion mit Time Warner im Januar 2001 aufgebläht hatte. Da Teile der fraglichen Geschäfte aber danach gebucht wurden, drängt sich nun der Verdacht auf, dass AOL Time Warner bemüht war, seine hochgesteckten Umsatz- und Gewinnversprechungen um jeden Preis zu erreichen, die während der Fusion gemacht worden waren.

      Am so genannten Tag der Wahrheit - dem Tag, an dem die Konzernchefs die Richtigkeit ihrer Bilanzen beeiden mussten - hatte AOL Time Warner eingeräumt, dass die Umsätze der Online-Sparte AOL aufgebläht seien könnten. Insgesamt seien 49 Millionen Dollar über den Zeitraum von sechs Quartalen falsch verbucht worden. Offiziell begründete das Unternehmen die späte Bekanntgabe der Unregelmäßigkeiten damit, dass die interne Revision erst durch den Hinweis eines Mitarbeiters vom 5. August darauf aufmerksam geworden sei.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 20:24:48
      Beitrag Nr. 545 ()
      ENRON-VERFAHREN

      "Wie bei der Drogen-Mafia"

      Ergaunerte Millionensummen werden "freiwillig" zurückgegeben oder sollen beschlagnahmt werden, das Justizministerium bereitet fieberhaft eine neue Anklage vor: Nach dem ersten Schuldeingeständnis eines Ex-Managers gewinnt die Fahndung im Fall Enron an Fahrt. Die Ermittler hoffen, bald einen der größten Fische zu fangen.

      Houston - Er war die rechte Hand des Finanzvorstandes Andrew Fastow, übersah viele der notorischen Scheingeschäfte des Energiehändlers Enron - und steckte selbst eingestandenermaßen viele Millionen Dollar ein. Nun aber hat sich Michael J. Kopper schuldig bekannt, wohl in der Hoffnung auf eine milde Strafe. Als erster potenzieller Kronzeuge im Enron-Verfahren hat Kopper sich bereit erklärt, den Behören auch künftig zu helfen.

      Möglicherweise der entscheidende Durchbruch für die Justiz, nachdem der Energiehändler aus Houston, Texas, im vergangenen Dezember in die Pleite steuerte. Die Fahnder, die unter anderem wegen Verdachtes auf Betrug und Geldwäsche ermitteln, hoffen nun, bald Anklage gegen den früheren Chief Financial Officer (CFO) erheben zu können. Rechtsexperten nannten die Fahndungsstrategie des Justizministeriums und der Staatsanwälte ungewöhnlich aggressiv. Mit ähnlichen Kronzeugen-Modellen werden normalerweise gegen Drogenhändler ermittelt.

      Inwieweit Kopper für die Delikte mögliche Strafe von 15 Jahren Gefängnis reduziert wird, hängt nach Angaben von Justizbeobachtern davon ab, wie wertvoll Koppers Zusammenarbeit sich erweist. Der 37-jährige wurde zunächst gegen Kaution von fünf Millionen Dollar auf freien Fuß gesetzt.
      Der Ex-Finanzmanager hatte im Gericht in Houston Geldwäsche und Verschwörung zum Betrug eingestanden. Gleichzeitig machte die Wertpapier- und Börsenaufsicht (SEC) in Washington eine Klage gegen Kopper publik. Sie warf ihm vor, Bestimmungen der Wertpapieraufsicht zur Verhinderung von Betrug verletzt zu haben.

      Kopper habe sich ohne Schuldeingeständnis einverstanden erklärt, nie mehr Ämter in Aktiengesellschaften einzunehmen, teilte die SEC mit. Zudem werde er zwölf Millionen Dollar zurückzahlen, die er durch die dubiosen Geschäfte bei Enron verdient hatte. Vier Millionen Dollar davon sollen an Enron-Opfer gehen, darunter Mitarbeiter, die ihre Altersvorsorge in inzwischen wertlose Enron-Aktien angelegt hatten. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" haben Staatsanwälte des Justizministeriums bereits bei einem Richter den Antrag gestellt, 23 Millionen Dollar zu beschlagnahmen, wohl größtenteils bei Fastow und unbekannten, mutmaßlichen Komplizen.

      "Wir gehen davon aus, dass die Zusammenarbeit, zu der sich Kopper bereit erklärt hat, dazu beitragen wird, dass alle, die zum Zusammenbruch des Unternehmens beigetragen haben, identifiziert werden", sagte derweil der SEC-Direktor für Strafverfolgung, Stephen Cutler

      Noch können die Fahnder nicht definitiv beweisen, dass Kopper gemeinsam mit Fastow durch dubiose, nicht in die Bilanz aufgenommene Tochterunternehmen Schulden in dreistelliger Millionenhöhe versteckte. Sie vermuten aber, dass Enron durch diese Finanzmanöver die Gewinne und den Aktienkurs in die Höhe getrieben hat. Kopper führte die Partnerschaft Chewko Investment. Er arbeitete auch eng mit dem ehemaligen Enron- Präsidenten und Firmenchef Jeffrey Skilling und dem früheren Enron- Verwaltungsratsvorsitzenden Kenneth Lay zusammen.

      Enron war im Dezember vergangenen Jahres in Konkurs gegangen. Die Aktionäre haben Milliarden Dollar verloren. Tausende von Enron- Mitarbeitern wurden arbeitslos, andere Energiehandelsfirmen wie Dynegy gerieten ebenfalls in Schwierigkeiten. Der Enron-Kollaps war Auftakt einer beispiellosen Buchführungs-Skandalwelle in den USA.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 20:34:46
      Beitrag Nr. 546 ()
      Hi Motzki,

      du weist ja ich mische mich gerne ein.

      Wer sagt das die Brille der Vernunft die der nicht investierten ist? Könnte es nicht sein das es die Brille der Leminge ist???

      Wie in 2000, wo der Markt plötzlich anfing zu fallen trotz guter Nachrichten. Aufgrund gewisser Übertreibungen. Könnte der Markt doch jetzt anfangen ohne erkennbaren Grund zu steigen. Wäre doch zumindest ein Indiz dafür das gewisse Übertreibungen in den letzten Wochen und Monaten stattgefunden haben.

      Aber es kann ja nicht sein was nicht sein darf. Siehe 1999/2000. Sagen zumindest ja die Charts. Irgendwie erinnert mich der ganze Scheiss doch an 2000. Die gleichen Argumente nur die Vorzeichen sind anders.

      Ein Bulle der die Realistenbrille aufhat?


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 20:57:38
      Beitrag Nr. 547 ()
      @Biotron

      Naja, so völlig sicher kann ja angesichts der Erfahrungen der letzten Jahre keiner mehr sein.
      Verrücktheit scheint der zweite Vorname des Parkett`s zu sein..;)

      Aber trotzdem bleibt eines bestehen.
      Dieser Hype des Jahres 2000 kam nur zustande,
      weil alle gelogen und betrogen haben ..!

      Keine Bilianz welche nicht masslos überzogen war.
      Und heute haben wir das genaue Gegenteil.
      Einige Zahlen sind schon bekannt,
      aber das breite Fussvolk ist noch nicht völlig überzeugt
      und erhält dank der Einpeitscher von Wall-Street ihre Hoffnung aufrecht.

      Und heute sind viele Anleger wieder ein wenig mehr nüchtern
      als noch vor zwei Jahren.
      Ich kann mich sehr gut an die permanente Besoffenheit vor zwei Jahren erinnern.
      Die Stimmung heute ist nicht vergleichbar.

      Und vor allem die Kerngrösse in unserer Diskussion ist nicht dieselbe.
      Die Anleger von heute haben bei weitem nicht mehr die liquiden Mittel von damals..!
      Wollen oder können Sie dies nicht verstehen, Biotron.
      Sie sind ein Ignorant, mein Freund.

      Sie schliessen von Ihrem Geldbeutel auf die Börsen anderer.
      Und natürlich kokettieren Sie mit der Gier dieser ausgenutzten Klientel von Gestern...;)
      Bis Mitte September kann dieses Spielchen eventuell noch gut gehen.
      Aber bis Ende des Jahres wird von Ihrem Bullenstolz nicht mehr sehr viel übrig sein.
      Nicht das ich mir es wünsche.

      Aber alle Lügen dieser US-Mafia sind endlich.
      Und wenn dann endlich nach all den Monaten die Zermürbtheit der US-Verbraucher überhand nimmt,
      dann werden auch die prächtigen Powertrader der Broker-Bankhäuser Kasse machen.
      Und wer dann wieder auf den Buchverlusten sitzen bleibt,
      sind wiederum die Fondanleger+Kleinaktionäre.
      So wird es kommen.

      Aber Motzke wird dann ganz gewiss nicht unter diesen periodischen Losern sein (hihihi)...

      Ihr Frischfleisch müssen Sie also in den Pusher-Thread`s von W.O suchen und finden..:laugh:

      Schlafen Sie schön-Sie Zocker....

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 21:13:29
      Beitrag Nr. 548 ()
      @biotron
      >1. Zinsen historische Tiefstände
      2. Turnaround der Unternehmensgewinne in Q1/02; Q2/02
      3. Shorts historische Höchststände
      4. Wirtschaftswachstum US 3.5%+x (Double Dip Diskussion ist Schwachsinn, da Lagerbestände weiter auf historischen Tiefstaänden!)
      5. Wer soll Aktien Verkaufen? Du Motzki oder du Cabinda, woher nehmen wenn nicht stehlen???
      6. Wer soll Aktien Verkaufen? Ich? Ich bin doch nicht blöd!!!
      7. Welt geht unter? Schwachsinn!!!<

      hi biotron,
      irgendwie bist du ja ein bisschen polterig heute, wie oft hast du nun *sch....* und *a...* und *schwachsinn* gesagt, na ja, du hast ja keinen leichten stand hier und schlägst dich sehr beachtlich.

      zu deinen argumenten oben ein paar anmerkungen:

      1. `japan lässt grüßen` kommt dir sicher so abgedroschen vor wie mir, trotzdem - niedrige zinsen müssen nicht zwangsläufig zu stärkeren investitionen führen. wie lange warten wir schon darauf? seit der ersten zinssenkung nun 21 monate.

      2. turnaround der unternehmensgewinne?? nachdem die gewinnschätzungen immer weiter gedrosselt wurden, zum schluss wahrscheinlich in eben dieser absicht, sie beim nächsten mal auf jeden fall zu übertreffen, konnten sie irgendwann nur noch überboten werden. echtes wachstum kann ich nicht erkennen, alles augenwischerei - bis jetzt. vielleicht kommt es mit steigenden kursen, steigendem konsumentenvertrauen? das ist deine hoffnung. der deutsche konsument spart aber schon seit zehn jahren (kann ich dir auf wunsch belegen), die ganzen wachtsumserwartungen der industrie gehen nicht erst seit heute an den verbrauchern vorbei, deren monatliches budget aufgrund steigender fixkosten immer kleiner wird.

      3. richtig, angenommen, daher kurzfristig bullish

      4. wirtschaftswachstum: du sagst selber, `glaube keiner statistik, die du nicht selbst gefälscht hast`, und bringst dann doch diese statistiken als argument ins spiel.

      ein schönes beispiel wieder die arbeitslosendaten heute. die meldung müsste noch im w.o. zu finden sein. die zahlen sind gesunken, juchhe, aber nur im vergleich zu den offiziellen des vormonats, die anschließend wie üblich revidiert wurden. im vergleich zu den revidierten sind sie gestiegen! man kann eben aus allem eine positive meldung machen, wenn man nur will.

      `lagerbestände weiter auf historischen tiefständen`:
      ja, und der abbau der überproduktion ist noch nicht einmal peu a peu durch verkäufe erreicht worden, sondern zum grossteil durch pure verschrottung von hightech.

      5. - 7. kein kommentar, zu emotional für meinen geschmack ;)

      warum die börse jetzt trotzdem steigt und weiter steigen könnte, hat m.e. zwei gründe:

      a. die big boys können es sich ebensowenig `leisten`, weiter an shortpositionen zu verdienen, weil sie sich selbst das wasser abgraben würden, ebensowenig, wie ein ungebremster absturz der aktienmärkte im sinne unserer regierungschefs sein kann. warum hat der iwf brasilien mal eben einen neuen milliardenkredit rübergeschoben? doch nicht, weil die das land so schön finden, sondern weil die dortige finanzkrise die schieflagen einiger u.s.-banken zu vergrößern drohte.

      b. der rest ist reine psychologie.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 21:48:09
      Beitrag Nr. 549 ()
      @Cabinda..

      Ich wusste ja gar nicht,
      dass Sie die Bullenpeitsche so verwegen schwingen und knallen lassen können...;)

      Sie müssen meine Gedanken lesen können.
      Könnte direkt aus meinem Munde kommen.
      Selten genug,
      aber dieses Posting kann ich von vorne bis hinten unterschreiben.

      Ich hoffe nicht,
      dass Sie für Ihre [/b]Frechheiten[/b] nicht die nächste Runde im Hamburger Kaffeehaus bezahlen müssen..:laugh:

      Schlafen Sie schön.
      Und ein vergnügliches Frühstück mit Ihrer Familie wünscht Ihnen...

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 22:25:03
      Beitrag Nr. 550 ()
      Jetzt pinkeln also schon die Deutschen den Lügenbaronen aus USA ans Bein...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Wirtschaft trauert um ihre US-Konkurrenz
      Kritik an der amerikanischen Ökonomie durch Kölner Institut: Deutsches Modell steht wieder besser im Ansehen


      von HERMANNUS PFEIFFER

      HAMBURG Auch Wirtschaftsbosse brauchen Vorbilder. Ein Jahrzehnt lang reichte es den deutschen Unternehmern, sich bedingungslos am amerikanische Börsenkapitalismus zu orientieren. Damit ist jetzt Schluss: "Das gefeierte Modell mutiert zum abschreckenden Beispiel", beklagt das kapitalfreundliche Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

      Für die Finanzwelt zwischen Frankfurt und Berlin bildete Wall Street das Maß aller Dinge, bis der umjubelte Energiehändler Enron im Dezember rasant in die Pleite rutschte. Mit erlaubten Tricks und krimineller Energie hatte der Konzerngigant seine miese Lage verschleiert. Weitere Skandale folgen. Schließlich stand der Dow-Jones-Index am 24. Juli mit 7.490 Punkten auf dem niedrigsten Schlussstand seit Oktober 1998 - einst hatte er bei 10.000 Punkten gethront.

      Nach Auffassung des IW "krankt das Herzstück des US-Systems". Gemeint ist die so genannte Corporate Governance, also die Verfassung der Unternehmen. Brisant macht diese Grundsatzkritik, dass hinter dem IW nahezu die gesamte deutsche Wirtschaft steht. Vierzig Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände und viele Konzerne tragen das IW, das hierzulande wohl die größte ökonomische Forschungseinrichtung ist.

      Amerikas Volkswirtschaft krankt an allerlei Interessenkonflikten. So fehlt den Firmen eine ausreichende Kontrolle. In den USA sind Vorstand und Aufsichtsrat nicht voneinander getrennt, sondern Manager und ihre Kontrolleure arbeiten im "Board of Directors" eng zusammen. "Die aktuellen Skandale brachten ans Tageslicht, dass die Aufpasser ihre Rolle oftmals mehr schlecht als recht ausfüllten",

      kritisiert das IW. Das lange Zeit getadelte deutsche Modell, mit einem separaten Aufsichtsrat und gewerkschaftlicher Mitbestimmung, wird nun anscheinend wieder geschätzt.

      Ein weiterer Schwachpunkt der US-Wirtschaft sind Aktienoptionen, sie sind Bestandteil vieler Managereinkommen. Der Wert der Option steigt, wenn der Kurs der zugrunde liegenden Aktie anzieht. "Solche Optionen verführen zur Bilanzschönung zwecks Kurspflege",

      bemerkt das IW trocken. Dabei hatten die US-Bilanzregeln lange Zeit sogar als ein Grundstein für den Börsenboom gegolten.

      Das Schönrechnen der Bilanzen entlarvte auch die amerikanischen Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater. Zu oft haben die professionellen Bilanzkontrolleure dreiste Fehlbuchungen nicht erkannt oder sogar vertuscht.

      "Häufig lassen die Wirtschaftsprüfer die nötige Distanz missen", schimpft das IW. Eine Schelte, die jedoch auch hierzulande für Arthur Andersen, KPMG oder McKinsey gelten kann. Dies gilt auch für die IW-Kritik an den Analysten der Banken, deren Urteile über Milliardeninvestitionen mitentscheiden: "Immer deutlicher wird, dass die Analysten der Investmentbanken keineswegs so unabhängig urteilen wie häufig geglaubt." So erhalten Banken eher lukrative Beratungsaufträge, wenn ihre Analysten die betroffenen Aktiengesellschaften freundlich bewerten.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 22:58:00
      Beitrag Nr. 551 ()
      @motzki, biotron

      noch als nachklapp,

      #550
      das ist eben auch so eine sache! @biotron, wenn du `lug & betrug` nicht nur tolerierst, sondern sogar als motor der börse siehst und akzeptierst, dann dürfte es um die aktienkurse in zukunft erst recht schlecht bestellt sein. wie soll man als unternehmen mangelndes wachstum - und der verbraucher hat einfach nicht das geld, allen konsumversuchungen nachzugeben, die ihm durch die werbung schmackhaft gemacht werden - dem anleger noch gut verkaufen, wenn die masche `lug & betrug` nicht mehr funktioniert? das ist ja so, als würdest du einem fußballer den ball wegnehmen. jetzt kommt nämlich alles auf den tisch, und das ist gut so.

      dass die industrie am verbraucher vorbeigeplant und -produziert hat und das wohl auch weiter tun wird, lässt sich künftig nicht mehr so leicht vertuschen, weil der anleger nicht nur reifer, sondern auch sensibler gegen den schwindel geworden ist. und ärmer übrigens dazu. das wenige geld, das dann noch in aktien fliesst, wird dann nicht mehr in der breite in den markt gestreut, sondern sehr selektiv investiert. das bedeutet aber im endeffekt, dass die wirtschaft im allgemeinen erst einmal leiden wird und nur ganz wenige firmen überproportional profitieren. erst wenn diese marktbereinigung geschafft ist, was noch lange dauern kann, ist ein boden in sicht. bis dahin sind die böden alle gut fürs raclette und sonst nix.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 03:47:24
      Beitrag Nr. 552 ()
      Hi Cabinda,

      Jo ein wenig genervt bin ich momentan. Läuft einiges nicht so wie sollte (Ausnahmen Privat und Börse). Zwar nichts ernstes, aber nervig.

      Zu a. Aus Erfahrungen oder.... vom 15.07.02 #670 von wem wohl?

      "Mir ist es lieber, wenn durch eine konzertierten Aktion die Börsen stabilisiert werden. Als wenn durch ein unterbleiben einer solchen Aktion, die Weltwirtschaft womöglich doch in die Grüze gefahren wird. Weswegen mich eine solche Aktion auch nicht im geringsten Überraschen würde. Da ich weis das das ganze gerede vom "freien" Spiel der Märkte/Kräfte, im Notfall nichts weiteres sind als leeres Geschwätz.

      Weswegen ich erwarte das die Verantwortlichen, falls es notwendig wird, Ihre Sonntagsreden dahin packen wo Sie hingehören und dementsprechend Verantwortlich handeln werden.

      Heisst ja schliesslich nicht umsonst "Never fight the FED""

      Zu b. Selbstverständlich und nichts anderes!

      Zu 1. Wenn Japan, dann Teile Europas z.B: Deutschland / Frankreich. Sogar gar nicht so unwahrscheinlich, weswegen ich ja mit der Politik der EZB alles andere als einverstanden bin. USA sehe ich keine ernstzunehmende Gefahr, da die ganze Verschuldungsdiskussion deutlich Überzogen ist. Und die FED ganz genau weis das Inflationsbekämpfung kein ernstzunehmendes Problem darstellt. Im Gegensatz zur Bekämpfung der Deflation. Weswegen die FED solange Geld auf den Markt wirft, bis sich das Verschuldungsproblem relativiert hat. Die FED nimmt lieber 5% Inflation (langjähriges Mittel USA 4%+x) in kauf. Als eine Deflation zu riskieren.

      Die tragen halt nicht die Deutschebrille (2 Hyberinflationen 1929-31, 1947-49 falls ich die Jahreszahlen richtig im Kopf habe.) Das gebrannte Kind, das Angst vorm Feuer hat und deswegen lieber erfriert.

      Zu 2. . 11.5% Gewinnsteigerungen bisher im Vergleich der Zahlen von 2001 zu 2002. Keine Analystenschätzungen! Abgelieferte Zahlen. Aktuelle Schätzungen für 2003 erwarten 28% Gewinnsteigerung in 2003. Nicht HighBlech, Gesamtmarkt!!!

      Zu 3. Einer meiner Standards seit April/Mai. Zunahme der Shorts seitdem ca. 20% oder Puls 1 Mrd an neu geshorteten Aktien. ca. 8 Mrd. geshortete Aktien die gedeckt werden müssen sind alein an der NYSE draussen.

      Zu 4. Sind Zahlen die kommuniziert werden und vom Markt wahrgenommen werden. Siehe Anhebung Greenspan vor ca. 3 Wochen auf 3.5.3.75%. Meiner Ansicht nach durchaus relastisch. Da 1.5% schon im Sack (Q1,Q2) und ich einen nicht unerheblichen Basiseffekt für Q3/Q4 erwarte Aufgrund des 11.Septembers und Anthrax. Desweiteren sollte die psychologische Wirkungdes 1. Jahrestages nicht unterschätzt werden.

      Zu den Lagerbeständen. Grosshandel konstand, kein weiterer Abbau seit ca.4 Monaten aber auch noch kein Aufbau (Schwankung plus/minus 0.2%) Der Lagerabbau findet nur noch im verarbeitenten Gewerbe statt. Gründe hierfür sind. Lieferengpässe bei Stahl und Basischemiekalien. Stark anziehende Preise! Und die Verunsicherung der Manager aufgrund der Börsenturbolenzen. Die haben lieber die Lagerbestände weiter tief in den roten Bereich gehauen, als nachzubestellen. PS: Wie erklärrst du dir die stark anziehenden Preise (erhaltene und erwartete) Ist in einer Marktwirtschaft ja wohl nur möglich wenn mehr Nachfrage als Angebot da ist, oder sollte ich mich täuschen???

      Zu 5-7. Haben Emotionen nichts mit Psychologie zu tun???

      Ich sehe Lug und Betrug nicht als denn Motor der Börse an. Er ist an der Börse nur genauso normal, wie auch überall sonst in unseren alltäglichen Leben. Lug und Betrug gibt es seit es Menschen gibt und wird es auch solange geben! Ich halte zwar nichts davon, aber als desillusionierter Träumer, akzeptiere ich die Fakten. Auch wenn Sie mir NICHT gefallen.

      Würde ich dir ja fast zustimmen "sich künftig nicht mehr so leicht vertuschen, weil der anleger nicht nur reifer, sondern auch sensibler gegen den schwindel geworden ist. und ärmer übrigens dazu. " aber du vergist 2 herrausragende Eigenschaften des Menschen. Das Vergessen und das Verdrängen. Beides sehr beliebt, besonders das Verdängen welches bis zum Exzess angewand wird. Deswegen habe ich so meine Zweifel was die Lernfähigkeit der Allgemeinheit betrifft. 10% Ja, 90% Nein.

      Das Thema Marktbereinigung ist doch schon durch. Da liegen zwar noch viele Halbtote rum und sorgen für Schlagzeilen, aber der Rest der Karawane (die Überlebenden) sieht doch schon lange weiter.

      Hi Motzki,

      selbstverständlich bin ich ein Ignorant (dazu für viele auch noch ein Ars..l...)! Was soll ich denn sonst sein oder machen? Ich kann mich mit Schwachsinn beschäftigen oder ich kann Ihn ignorieren. Sollen sich doch die Idioten (dumme Ignoraten) damit rumschlagen. Ich mag zwar vieles sein, aber ich habe noch nie einen Menschen getroffen der mich für dumm hielt. Oder was wird oft gesagt "...aber dumm ist er nicht!" Deswegen kann ich es mir leisten Ignorant zu sein.

      Ich habe noch nie einen Zermürbten Ami kennengelernt. Deutsche sehr viele, anscheinend einer unserer Besonderheiten im Internationalen Vergleich. Von der Seite her vergessen Sie`s. Solange Weltweit der amerikanische Traum existiert, können Sie es knicken das der Ami seinen Konsum einschränkt.

      2000 Himmel hoch jauchsend 2002 zu tote betrübt. Das ist ein Börsianer. In der Suchtarbeit nennt man jemmand der Himmel hoch jauchsend und anschliessend zu tote betrübt ist Abhäniger und oder Junkie. Und genau das sind fast alle Börsianer. Junkies angefixt von der Gier nach dem schnellen Geld.

      Schaun wir mal was die noch so an liquiden Mittel aufreissen können.

      Bin ich jetzt zynisch, oder einfach nur die Wahrheit der keiner ins Gesicht sehen will oder ist einfach nur das leben manchmal zynisch?


      N8

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 09:24:41
      Beitrag Nr. 553 ()
      @Biotron

      Sie sprechen immer von der Übertreibung im/des Jahres 2000.
      Ich weis schon sehr genau,
      warum ich Sie temporär einen Ignoranten nenne.

      Schauen Sie sich doch bitte dies hier an.....



      Die Übertreibung fand 1999/2000 seinen absoluten Höhepunkt.
      Aber der Anfang liegt sehr viel weiter zurück, mein Lieber.
      Und genau auf dieser Grundlage wird auch die Konsolidierung folgen.

      Das hätten Sie so gerne,

      dass der Markt mal eben ein wenig nach unten abdriftet,
      um dann wiederum nach oben zu laufen.(DOW)

      Vergessen Sie es-No Chance..!

      Was wir momentan sehen ist lediglich ein geordneter Rückzug der Beteiligten.
      Sie unterschätzen mir die Shorties ein wenig zu viel.
      Warum haben die denn noch nicht alle bedient.

      Eventuell, weil Sie das Ende noch nicht wirklich sehen...;)

      Da wollen wir doch einmal beiden diesem Szenario in Ruhe entgegen sehen.
      Jedenfalls was mich angeht.

      Als voll Investierter würde ich mir da schon ein wenig mehr Sorgen machen müssen...(hihihi).

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 11:33:46
      Beitrag Nr. 554 ()
      Aus der FTD vom 23.8.2002
      AOL-Chefs unter Betrugsverdacht
      Topmanager des weltgrößten Medienkonzerns AOL Time Warner stehen in Verdacht, sich mit Aktienverkäufen illegal bereichert zu haben. 15 Führungskräfte, darunter AOL-Gründer Steve Case und der jetzige Vorstandschef Richard Parsons, sollen nach Informationen der Financial Times zwischen Februar und Juni 2001 Aktien des fusionierten US-Medienkonzerns verkauft und insgesamt fast 500 Mio. $ verdient haben.

      Gleichzeitig hatte das Management wiederholt betont, die sehr ehrgeizigen und mehr als ein Jahr zuvor angekündigten Umsatz- und Gewinnziele erreichen zu können. Bis Mai 2001 stieg der Kurs des Papiers auf 56,60 $ an. Am Donnerstag war es noch 14,10 $ wert.

      Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen möglicher Bilanztricks bei dem Konzern interessiert sich nun auch die US-Börsenaufsicht SEC für die auffällig positiven Unternehmensmeldungen und ihre möglichen Profiteure. Case verdiente fast 100 Mio. $ mit Aktienverkäufen, Parsons 21 Mio. $. Robert Pittmann, der im Juli als Chief Operating Officer (COO) zurücktrat, nahm 66 Mio. $ ein. Parsons Vorgänger Gerald Levin, der im vergangenen Jahr zurücktrat, verkaufte in dem Zeitraum keine Aktien. Der Medienunternehmer Ted Turner, einer der Großaktionäre von AOL, verdiente 177 Mio. $ durch den Verkauf eines Teils seiner Aktien.


      AOL Time Warner hatte vorige Woche eingeräumt, dass der Umsatz der Internetsparte AOL zwischen Herbst 2000 und Sommer 2002 möglicherweise um 49 Mio. $ aufgebläht worden war. Das Unternehmen überprüft zudem weitere Transaktionen. Unklar ist, ob die Manager am Erreichen der Unternehmensziele zweifelten, als sie die Aktien verkauften. Ebenfalls nicht geklärt ist, ob sie über mögliche Bilanztricks informiert waren.


      Die US-Börsenaufsicht will die Unternehmensprognosen und den Zeitpunkt der Aktienverkäufe untersuchen, erfuhr die Financial Times aus Kreisen der SEC, die mit den Ermittlungen vertraut sind. Trotz des starken Rückgangs der Onlinewerbung und einer allgemeinen Schwäche der Medienbranche hatten Case und andere Topmanager den Investoren wiederholt zugesichert, das Unternehmen werde 2001 wie geplant zwölf Prozent mehr Umsatz erwirtschaften. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sollte um 30 Prozent steigen. Im September 2001 hatte der Konzern dann eine Gewinnwarnung ausgegeben.


      Die SEC wird sich nun dafür interessieren, ob die Umsatz- und Ergebnisprognosen unrealistisch waren und der Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben wurde. Vergangene Woche hatte die Börsenaufsicht ihre im Juli begonnene Überprüfung der Bilanzmethoden von AOL Time Warner ausgeweitet. Der Medienkonzern steht damit im Mittelpunkt einer der umfassendsten Untersuchungen der SEC im Zusammenhang mit den jüngsten Bilanzskandalen in den USA.

      Die Börsenaufsicht machte am Donnerstag keine Angaben zu den Aktienverkäufen. Auch AOL Time Warner teilte mit, der Konzern nehme nicht zu einer laufenden Untersuchung der SEC Stellung. Die Aktienverkäufe sind auch Grund einer Sammelklage gegen das Unternehmen. Die New Yorker Anwaltsfirma Berger & Montague behauptet in ihrer Klageschrift vom 19. Juli, "gewisse Firmeninsider verkauften Zehntausende von AOL-Aktien mit enormem Gewinn", als sie in Besitz "anders lautender, nichtöffentlicher Informationen" waren.


      In der Zeit, in der die Manager ihre Aktien verkauften, hatten auch Investoren vom Konzern Auskünfte darüber verlangt, ob die Unternehmensziele erreicht werden könnten. Diese waren nach Bekanntgabe der Fusionspläne von AOL und Time Warner im Januar 2000 formuliert worden. Diese Ziele waren erst aufgegeben worden, nachdem die Terroranschläge vom 11. September einen Einbruch im Werbemarkt verursacht hatten. Im vergangenen Jahr verloren die Aktien von AOL Time Warner nahezu drei Viertel ihres Werts.
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 11:34:14
      Beitrag Nr. 555 ()
      Milliardeneinkommen für Manager


      Bankrotteure Vor allem die Topmanager von US-Pleitefirmen verdienten trotz Misserfolgs Milliarden an Gehältern, Boni, Aktienoptionen und Anteilsverkäufen.


      Spitzenverdiener Laut einer Untersuchung der Financial Times nahmen allein die Vorstände und Führungskräfte der 25 größten US-Firmen, die in den vergangenen 18 Monaten Insolvenz anmeldeten, in den Jahren 1999, 2000 und 2001 3,3 Mrd. $ ein.


      Top 3 An der Spitze der Top-Verdiener steht mit 512 Mio. $ Gary Winnick, Chef des Telekomkonzerns Global Crossing. Ihm folgen Kenneth Lay, ehemals CEO des Energiekonzerns Enron (246,7 Mio. $) und K.B. Chandrasekhar von Exodus (130,7 Mio. $). Die Insolvenz ihrer Firmen muss sie nicht grämen.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 11:35:26
      Beitrag Nr. 556 ()
      Behörden und Politiker unter schweren Beschuss

      Bankskandal: Methoden wie bei Enron


      Von OLAF JAHN, MATHEW D. ROSE


      Die Buchungstricks bei den US-Konzernen Enron und Worldcom haben die Finanzmärkte erschüttert. Fünf Jahre zuvor sollen Bilanzprüfer in Berlin bei der dortigen Bankgesellschaft ebenfalls falsche Testate gegeben haben.

      BERLIN. Die international operierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO hat offenbar jahrelang Bilanzen der Immobilientochter IBG der Bankgesellschaft Berlin wissentlich falsch testiert. Dem ARD-Magazin Kontraste und dem Handelsblatt liegt eine Sonderprüfung vor, aus der hervor geht, dass die BDO und die Unternehmensführung der IBG bereits 1997 über die unkalkulierbaren Risiken der Fondsgesellschaften informiert waren. Diese Risiken führten dazu, dass die Bankgesellschaft nur mit Milliarden-Hilfen des Landes Berlin vor der Pleite bewahrt werden konnte. Im Frühjahr musste das Land zudem eine Bürgschaft über 21 Mrd. Euro übernehmen.

      Der renommierte Wirtschaftsprüfer Achim Walther hatte bereits vor fünf Jahren festgestellt, dass die Bank durch Mietgarantien allzu hohe Risiken eingegangen war. Nachdem Walther Alarm geschlagen hatte, verlor er seinen Prüfauftrag und seine Studie verschwand in der Schublade. Walther: „Man hatte den Wunsch, dass ich die kritischen Passagen in meinem Bericht verändern sollte. Ich habe gesagt, der Bericht bleibt so.“ Wären die Warnungen Walthers damals ernst genommen worden, hätte die dramatische Zuspitzung der Krise der Bankgesellschaft möglicherweise vermieden werden können.

      Nach Einschätzung des Berliner Wirtschaftsrechtlers Hans-Peter Schwintowski von der Humboldt-Universität hätte die BDO auf Grund der Kenntnis der Sonderprüfung die Jahresabschlüsse der Bankgesellschaft nicht uneingeschränkt testieren dürfen. „Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat auf der Grundlage des Walther-Berichts gewusst, dass sie etwas Falsches, etwas Unrichtiges genehmigt hat.“ Das hätte nicht passieren dürfen. Damit ist meiner Meinung nach der Straftatbestand des Bilanzbetrugs erfüllt,“ sagte Schwintowki. Für die Bankgesellschaft ergeben sich nach seiner Ansicht Schadensersatzansprüche gegen BDO in Milliardenhöhe. Der Skandal könnte den größten Haftungsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte auslösen.

      Unabhängig von den Vorwürfen gegen die Wirtschaftsprüfer kritisieren Fachleute die Kontrollbehörde, das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred, heute BAFin). Die Behörde habe es versäumt, die fatale Entwicklung der Immobiliengeschäfte zu stoppen, obwohl sie Kenntnis von den Vorgängen gehabt habe. Das BAFin wollte sich gestern unter Hinweis auf die Schweigepflicht nicht zu den Vorwürfen äußern. Auch BDO reagierte mit Schweigen.

      Untätigkeit wird auch Berliner Politikern vorgeworfen, die zu Lasten der Stadt die Aufklärung der Missstände verhindert hätten. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und sein Vorgänger Eberhard Diepgen (CDU) haben zwar Hinweise auf die bilanzrechtlichen Manipulationen erhalten, reagierten aber erkennbar nicht.

      Diepgen sagte auf Anfrage, er könne sich nicht mehr an den Vorgang erinnern. Wowereit erklärte, er habe den Vorgang an die Finanzverwaltung des Senats weitergegeben.


      HANDELSBLATT, Donnerstag, 22. August 2002, 20:47 Uhr
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 15:34:32
      Beitrag Nr. 557 ()
      Hi Motzki,

      zu 553

      Rendite Dow 10 Jahre ca, 9.8% p.A. Wo ist da das Problem?

      Falls Sie mal kurz überschlägig die Rendite p.A haben wollen

      AktIndexPkt/StartIndexPkt^(1/nJahre)=RenditePA

      Falls Sie nicht wissen wie eine expontential Funktion aussieht, wie z.B: Zinseszins > MatheBuch.

      Danach wissen Sie wo Sie die Argumente die auf einen solchen Chart beruhen, hinzupacken haben > Ablgage P. Selbstverständlich ignoriere ich solche Schwachsinnscharts!

      zu "Sie unterschätzen mir die Shorties ein wenig zu viel. Warum haben die denn noch nicht alle bedient." gehen Sie doch mal auf US-Börsenseiten und selbst wenns nur Yahoo ist und schauen sich mal die Threads an. Die Zimmermädchen (Otto Normal und Lieschen Müller) gehen da momentan volles Rohr Short. Mal schauen wie lange das gut geht. Im August haben die auch wieder um 7% auf jetzt über 8Mrd zugelegt, an der Amex um fast 10%. http://www.nyse.com/press/NT0063C82B.html

      Was bedeutet das der SellOff im Juli NICHT ich wiederhole NICHT dazu genutzt wurde, die Shorts zu decken wie ich befürchtet hatte. Das bedeutet, da läuft volles Rohr weiter eine Zimmermädchen Hausse in Shorts und die BigPlayer decken sich ganz in Ruhe ein. Ich sag doch wie in 1999/2000 nur umgekehrt und das wird richtig Geil.
      Somit Quatsch das der Anstieg des letzten Monats auf Shorteindeckungen zurückzuführen ist. Das war minimale Nachfrage auf noch weniger Angebot wo dann ein paar Shorties in die Breche gesprungen sind!

      Denn bei einer Aktie die Sie kaufen, können Sie max. 100% Ihren Einsatz verlieren. Aber beim Shorten gibt es keine Verlustbegrenzung von 100%. Denn warum sollte nicht eine Aktie die Sie bei 10$ Shorten auf z.B 30$ steigen. Verlust für den Shortie 200% plus kosten.

      Weswegen Sie ja beim Shorten Haus und Hof setzen. Im Gegensatz zum begrenzten Verlustrisiko von max. 100% beim long sein. Deshalb ist der Deckungsdruck (die Angst) um ein vielfaches höher als beim long sein.

      Weshalb ich ja auch erwarte das 1999/2000 NM ein laues Sommerlüftchen war zum Vergleich was uns bevorsteht wenn der Shortsquezze startet.

      Aber das ist ja alles Top secret.

      Ein sehr entspannter Bulle, dem schon das Wasser im Munde zusammen läuft, wenn er an frisch gegrillte Shorties denkt.


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 16:08:21
      Beitrag Nr. 558 ()
      @Hi Biotron...

      Weswegen Sie ja beim Shorten Haus und Hof setzen. Im Gegensatz

      zum begrenzten Verlustrisiko von max. 100% beim long sein.

      Deshalb ist der Deckungsdruck (die Angst)
      um ein vielfaches höher als beim long sein.


      Das ist wirklich köstlich.
      Um einen Totalverlust einigermassen positiv aussehen zu lassen,
      zaubern Sie hier das schlimmste aller Szenarien an die Wand.
      Da werf ich mich wirklich weg...:laugh:

      Sorry, alter Kumpel.
      Aber ich sagte schon öfters,
      dass Sie zuviel Geld haben müssen.
      Für mich wären -50%Verluste schon eine absolute Katastrophe.
      Und nur absolute Frischlinge und Idioten lassen ihre Verluste so lange laufen.
      Also kommen Sie mir bitte nicht mit diesem Tinnef.
      Ich habe Sie langsam im Verdacht, Sie wollen mich beleidigen...;)

      Ihr Rechenbeispiel können Sie sich über`s Bett nageln.
      Was soll dieser Unsinn.
      Als ob dies etwas über das (eventuell) zu erwartende Downgrade aussagen könnte.
      Und alleine dies ist hier wichtig.
      Mir ist völlig Banane was ein Shareholder die letzten Jahre als Average hatte.
      Für einen Anleger sollten andere Dinge in den Vordergrund rücken.

      Wie hoch ist mein maximales Risiko..?
      Und welche Rendite kann ich bestenfalls erwarten..?
      Mit welcher Rendite wäre ich zufrieden..?

      Chance-Risiko-Verhältnis.

      Wenn ich durch ein 10mal niedrigeres Risiko eine 50%verminderte Renidte erwarten könnte,
      warum sollte dann ein Anleger,
      welcher keine 30Jahre mehr bis zur Rente hat
      ein solches Risiko eingehen..!

      Können Sie es mir sagen.

      Immer vorausgesetzt,
      Sie sind in der Lage
      auch nur für eine Sekunde die Zockerbrille abzunehmen..;)

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 16:25:50
      Beitrag Nr. 559 ()
      Anlegerfrust auf dem Höhepunkt

      Keine Frage: Das Nervenkostüm strategisch orientierter Marktteilnehmer ist bei den derzeit vorliegenden volatilen Trading-Märkten angespannt.(@Biotron) Vor allem, wenn sie sich von den Momentaufnahmen der Tagesbewegungen zu schnellen Entscheidungen verleiten lassen. Zweimal in den letzten drei Wochen übersprang der Volatilitätsindex Vdax die 50-Punkte-Marke. Die wurde noch nicht mal am 21. September letzten Jahres erreicht – und dieser Tag markierte, was Nervosität und Volatilität anbelangt, immerhin einen mehrjährigen Hochpunkt.

      Klar ist aus heutiger Sicht: Die übergeordneten Abwärtstrends sind nach wie vor stabil, sind jedoch immer wieder für extreme Schwankungen anfällig. Viele Aktionäre stiegen aus, und stehen nun mit einem ausreichenden Cash-Bestand an der Seitenlinie. Sie ignorieren die täglichen Wirren des Marktes weitgehend. Dies ist seit Monaten die einzig rationale Strategie in dem vorliegenden Bärenmarkt.

      Der zunehmende Pessimismus (Rezession, Vertrauenskrise, Unwirksamkeit der Geldpolitik, mögliche japanische Verhältnisse über mehrere Jahre in den USA und Europa, drohender US-Militärschlag gegen den Irak) ist dabei vom Sentiment her eine Indikation dafür, dass wir uns möglicherweise in der Endphase des Abschwungs befinden bzw. kurz vor der Kapitulation der Märkte stehen. Das haben Sie sicherlich schön öfters irgendwo gelesen oder gehört. Aber mittlerweile passt dazu der Umstand, dass immer weniger Stimmen aus der Community zu vernehmen sind, die die Meinung von einer irrationalen Übertreibung nach unten vertreten und eine baldige Rückkehr zu alten Kurshöhen postulieren.

      Aber noch streiten sich die Strategen darüber, ob sie die endgültige Kapitulation der Märkte ausrufen können. Sicher ist lediglich: Die Stimmung ist so schlecht, wie sie oft vor Rallyes war. An dieser Stelle muss ich freilich konstatieren: Das war sie auch schon im Juni, und im Juli, und jetzt im August....

      Aber eine Kapitulation ist erst erreicht, wenn der letzte Bulle unter den Anlegern sich geschlagen gibt und das Handtuch wirft. Danach könnten, so die banale Lehrmeinung, die Kurse eigentlich nur noch steigen. Doch wenn wir ehrlich sind: So gross der Frust der Anleger und so niedrig die Aktienkurse auch sind – die Investoren scheinen noch nicht kapituliert zu haben. Zu oft gab es an manchen Tagen Indexgewinne von über 5 Prozent. Das bedeutet, dass noch viel zu viele Akteure aktiv sind.

      Ich denke, das Auf und Ab einer Spekulationsblase lässt sich in sieben Phasen einteilen: Kaufen mit vorhandenen Mitteln, Kaufen mit Krediten, Euphorie, Ernüchterung, Umschichtungen, Finanzengpässe – und Kapitulation. Derzeit, so glaube ich, befinden wir uns in der vorletzten Phase: Es werden Gewinne mitgenommen (vor allem von Insidern), Liquidität ist Trumpf – und Betrugsfälle häufen sich. Wann nun die so genannte Kapitulation eintritt, kann ich Ihnen auch nicht genau sagen. Aber zur Absicherung ihres Vermögens sollten Sie immer ein paar Puts im Portfolio haben, und/oder ein paar Prozentpunkte in Gold investieren. Auch der Goldpreis kann sicherlich zurückgehen – aber wertlos wurde das Edelmetall noch nie.

      Engelbert Hörmannsdorfer

      MfG :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 17:45:39
      Beitrag Nr. 560 ()
      Hi Motzki,

      zu "Ihr Rechenbeispiel können Sie sich über`s Bett nageln. Was soll dieser Unsinn." Er wiederlegt nur das gelapper von der Blase, Übertreibung und sonstigen Quatsch der kursiert. Nichts mehr und nichts weniger.

      Der Dow ist definitiv im langjährigen Mittel NICHT überbewertet! Das sind Fakten und nicht der Scheiss der hier in den Boards durch die seltsamen Charts suggeriert wird!

      Das soll dieser Unsinn. Nicht mehr und nicht weniger. Mal Taschenrechner zur Handnehmen und mal kurz die Zahlen und die entspr. Interpretation checken. Dann erkennt man sehr, sehr schnell was ein Kloparolle ist und was nicht.

      Die entscheidenden Fragen.

      "Wie hoch ist mein maximales Risiko..?" Kommt auf den Zeithorrizont an.
      Und welche Rendite kann ich bestenfalls erwarten..? Bestenfalls streichen. Dow nach Steuern längerfristig 9%+x.
      Mit welcher Rendite wäre ich zufrieden..?" Keine Ahnung mit welcher Rendite Sie zu frieden sind. Aber ich will schon deutlich mehr als 10% p.A. Die letzten beiden Jahre habe mir zwar ein wenig meine Perfermonence verhagelt. Aber auf Sicht von 3-5 Jahren liege ich noch deutlich über den 10% p.A.. Somit zwar nicht Zufreidenstellent oder Befriedigent. Aber akzeptable wenn ich mir so das Umfeld für einen Bullen der letzten Jahre betrachte.

      "Wenn ich durch ein 10mal niedrigeres Risiko eine 50%verminderte Renidte erwarten könnte, warum sollte dann ein Anleger, welcher keine 30Jahre mehr bis zur Rente hat ein solches Risiko eingehen..!" Keine Ahnung. Wer mit 4-5% p.A. Zufrieden ist, dem kann ich nur empfehlen in Festverzinsliche zugehen. Ich pers. möchte auch nur ein ganz Bestimmte Summe X, die es mir ermöglicht dieser seltsamen Arbeitswelt auf Dauer ade zu sagen. Sollte ich mir irgendwann diese Summe zusammen spekuliert haben. Wird das Geld in Festverzinsliche AAA gehen. Aber bis dahin spekuliere ich.

      "Für einen Anleger sollten andere Dinge in den Vordergrund rücken." Welche denn???
      Wenn ich mein Geld investiere, will ich eine gewisse Rendite. Der eine ist 1.5% p.A. zufrieden, ein anderer nicht. Das einzige was interessiert ist das Chance/Risko- Verhältnis. Und da kann ich nur eins sagen STRONGEST BUY und zwar mit allem was Beine hat. Ganz pers. Meinung. Somit subjektiv! Jeder ist alt genug und muss wissen was er macht und will.

      Als letztes Motzki. Wieso argumentierst du mit Charts, wenn dich die Vergangenheit nicht interessiert? Falls ich "Mir ist völlig Banane was ein Shareholder die letzten Jahre als Average hatte." richtig interessiere. Diese Form der Argumentation hat mal einer meiner Lehrer Dünnsinn gennat. Naja, harmlose umschreibung für sowas. Oder was liest du aus Charts? Die Zukunft ala 2000???



      Hi Oberossi,

      "Das Nervenkostüm strategisch orientierter Marktteilnehmer ist bei den derzeit vorliegenden volatilen Trading-Märkten angespannt.(@Biotron)" Was mich betrifft kann ich dir leider diesen gefallen nicht machen. Ich betrachte seit Monaten den ganzen Quatsch ganz entspannt und kaufe was das Zeug hält. Sämtliche Kohle die reinkommt und nicht benötigt wird, fliesst umgehend in den Markt. Meine Positionen habe ich mir ganz in Ruhe in April/Mai/Juni und Juli (kam mal wieder ein ganz netter Check) aufgebaut. Der ganze Quatsch / Schwachsinn der letzten Wochen hat mich im grossen ganzen nicht interessiert. Macht es auch nach wie vor nicht.

      Angespannt waren meine Nerven z.B: ende März01 als ich richtig Kohle in Calls geballert habe.Ende September01 war ich sehr, sehr entspannt. Wobei ich am 28.9 sämtliche Reserven in Calls geballert habe. Die beiden Rallies haben meine vorhergehenden Aktienverluste in 01 mehr als kompensiert. Im Frühjahr habe ich mich dann vom Trading verabschiedet und bin auf langfrist long gegangen. Zum einem schont es meine Nerven, zum anderen ist der Bärmarkt für mich eh schon lange gegeggesen. Jetzt spielen halt ein paar Zimmermädchen Hausse mit Shorts. Und mal abgesehen von auf die schnelle fürs Bett. Wer interssiert sich schon für Zimmermädchen???

      Was ich aber alles in allem sehr, sehr witzig finde. Ist das mit Ausnahme 1-2 User, keiner Versucht mir meine Argumente zu wiederlegen. Stattdessen wird mit Charts und Klohausparollen irgendwelcher Analysten argumentiert. Exakt das gleiche kenne ich aus ende 99 und anfang 2000. Als ich allen von Aktien abgeraten habe. Ich habe damals denn aller grössten Teil meiner Gewinne mitgenommen. Hätten zwar noch ein paar Prozent mehr sein können. Aber daurch konnte ich mir dann in 2000 den ganzen Spass ganz in Ruhe verfolgen. Hat mich köstlich amüssiert der Quatsch und Schwachsinn der da verbreitet wurde. Besonders als gewisse Leute im laufe der Zeit immer ruhiger wurden. Und auf einmal so seltsam kurz angebunden waren, als ich Sie fragte was denn so Ihre Aktien machen. Kommischerweise war ich für die 6/12 Monate vorher der grösste Idiot der Frei rumläuft. Weil ich mein Depot mehr oder weniger klatt gestellt hatte. Seltsam, seltsam...

      Genau das gleiche ist heute. Wenn ich da so machen Quatsch und Schwachsinn lese. Abesehen von dem Scheis von ein paar Psychopaten, die ganz dringend in die Klappse sollten.


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 23:26:55
      Beitrag Nr. 561 ()
      @biotron
      offen gestanden, so richtig lust, mich mit deinen gegenargumenten zu beschäftigen, hatte ich nicht. nicht aus ignoranz oder feigheit. ich habe einfach den eindruck, das wäre eh ein kampf gegen windmühlenflügel. du willst das gar nicht hören, weil du viel zu sehr von dir selbst überzeugt bist. so liegt auch der schwerpunkt deiner postings nicht in der sachlichen argumentation, sondern darin, dass du uns erzählst, warum du von dir selbst überzeugt bist und warum alle dir folgen sollen. mal hart formuliert - ich hoffe, du in deiner selbstgewissheit kannst das verknusen - : so arbeiten demagogen.

      nichtsdestotrotz,
      in der psychologischen markteinschätzung liegen wir ja nicht weit auseinander, in der fundamentalen dagegen um welten. nur weil ich anders ticke als du, lasse ich mich aber von dir noch lange nicht in eine klinik einweisen. das denken nur bis zur nasenspitze hat sich bis dato immer gerächt.

      deine investitionen lassen sich leider ebensowenig überprüfen wie die zahlen des u.s.-gewinnwachstums (hast du übrigens mal eine quelle dafür, ich hab nicht so viel zeit, alles nachzurecherchieren?). meine trades sich übrigens schon, auch wenn das nicht wichtig ist. ich poste die bei lust und laune in meinem thread, maile alle realen aktionen an einen mitlesenden boardfreund, vor dem ich mich nicht mit lügenpostings blamieren will, und führe im übrigen ein spieldepot, das für ca. zehn teilnehmer ersichtlich ist.

      aber was nun sollte mich bewegen, dir zu folgen, lieber hirte biotron? warum sollte ich meine eigene meinung aufgeben und zum lemming werden, nur, weil du deine eigene biografie so eindrucksvoll findest? sollte ich das wirklich tun aus, rein aus angst, du könntest mich in die klapsmühle schicken und alle mitlesenden könnten geile zeugen meiner einweisung sein?? :laugh:

      schönen gruss und nix für ungut
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 05:59:18
      Beitrag Nr. 562 ()
      Hi cabinda,

      ich kann dir doch gar nichts übel nehmen. Ich trage doch auch nicht immer meine Samthandschuhe und wer austeilt sollte auch einstecken können. Nehmer Qulitäten habe ich. Das folgende bezieht sich nicht auf dich.

      Desweiteren bin ich auch Anfeindungen gewöhnt und kann damit umgehen. Es gibt so einige, die wenn Sie könnten wie Sie wollten.....

      Zu Gefolgschaft. An sowas habe ich nicht das geringste Interesse. Ich bin so ein Einzelgänger, der erstens viel Zeit für sich selber braucht um sich über gewisse Sachen klar zu werden und zweitens habe ich mein Frauchen, meine Familie und meine Freunde. Die mir reichen. Besonders unter berücksichtigung von:
      "Gott schütze mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich selber fertig."

      Zu Demagoge. Keine Ahnung ob ich einer bin, habe darüber noch nicht Nachgedacht. Glaube aber weniger, da Demagogen in der Regel einer Gruppe von Menschen ein gemeinsames Feindbild / Sündenbock vermitteln, um die Gruppe zusammen zu schweisen. Obwohl irgendwie schon aber eigentlich doch nicht. Ich habe zwar ein Feindbild (Die Journalie und Analysten > Bankenmafia) was wahrscheinlich viele Teilen, aber nicht so ganz da bei den meisten, dies nur Lippenbekenntnisse sind. Denn ansonsten müssten doch viel mehr dieser Aussagen kritisch hinterfragt werden. Von der Seite her, könnte dieser Eindruck des Demagogen schon entstehen, dürfte aber auf dauer keinen Bestand haben.

      Zu Selbstbewustsein. Naja, irgendwie schon und das mit der ganz grossen Kelle. Aber dies auch nicht ohne Grund! Es gibt eine ganze Menge auf die ich Stolz bin und auch sein darf. Meint zumindest meine Umwelt. Aber keiner dieser Punkte weswegen ich Stolz bin liegt im Materiellenbereich. Charakter und Menschlichkeit oder wie es eine Freundin von mir Ausdrückt "Du bist zu gut für diese Welt!" Wo Sie recht hat, hat Sie recht. Also gibt es für mich 2 Möglichkeiten. Entweder ich verändere mich zum negativen oder ich verändere die Welt zum positiven. Oder wie ich immer so schön sage "Hitler, Stalin, Jesus, Ghandi, Martin Luther King, waren auch alles nur Menschen und ich bin auch nur ein Mensch." Ich versuche mich halt gerne am Unmöglichen, denn nichts ist Unmöglich!

      Zu "so liegt auch der schwerpunkt deiner postings nicht in der sachlichen argumentation, sondern darin, dass du uns erzählst, warum du von dir selbst überzeugt bist und warum alle dir folgen sollen." sind 2 Sachen.
      1. Nutze ich meine Postings um mir über meinen Blick auf die Börse und über das warums meiner Sicht klarzuwerden. Letzteres geht nicht ohne das ich mich mit mir und meinen Erfahrungen auseinander setze.
      2. Das ist so eine Art der sehr effektiven Selektion. Es gibt sehr viele die mich deswegen für ein selbstherlisches, überhebliches und arrogantes Arschloch halten. Was ich ja nicht bin, aber durchaus denn Anschein erwecke. Ich nenne das Nebelwerfertaktik. Durch das Trugbild, was ich über mich vermittel, verlieren nicht aufgeschlossene und neugierige Menschen an mir das Interesse und halten mich für ein dummes überhebliches und arrogantes Arschloch. Aber das sind für mich Menschen mit dennen ich eh nichts Anfangen kann und oder will. Dadurch bleiben dann für mich die Menschen übrig, die mich interessieren. Neugierige, offene, ehrliche, aufgeschlossene und tolerante Menschen. Mit meistens sehr spannende Menschen mit recht ungewöhnlichen Lebensgeschichten. Wie ich selber einer bin. Und dann finden wir ganz schnell eine gemeinsame Basis der Kommunikation und können über die wirklich interessanten Dinge des Lebens reden. Ausserhalb dieser Denkblockaden/Scheuklappen, die die meisten Menschen mit sich rumtragen. Weswegen die Menschen mit diesen Denkblockaden in der Regel nicht wissen was die wirklich wichtigen, spannenden und schönen Dinge des Lebens sind. Weshalb es sich für mich auch nicht lohnt, mich mit dennen zu Beschäftigen. Dafür ist mir einfach meine Zeit zu schade. Denn ich lebe leider oder zum Glück nicht ewig! Und in dieser wenigen Zeit beschäftige ich mich lieber mit wenigen Menschen intensiv, als mit vielen nur oberflächlich!

      Zu "aber was nun sollte mich bewegen, dir zu folgen, lieber hirte biotron?" Ich möchte gar nicht das du mir folgst! Ein Lehrer von mir hat es mal so Ausgedrückt:
      Es gibt Menschen die haben das sagen, dann wieder gibt es Menschen die hätten gerne das sagen und es gibt Menschen die haben etwas zu sagen. Ich gehöre zu den letzteren, zumindest nach meiner Selbsteinschätzung. Ich möchte und ich will Menschen zum denken Anregen und zu nichts anderen. Sie sollen sich eine eigene Meinung bilden. Denn zum einen sollten Sie dazu alt genug sein und zum anderen müssen / dürfen Sie dafür die Verantwortung tragen. Und ich bin alles andere als ein hohe Priester. Aber wenn fast alle die ein und die selbe Meinung vertretten, teilweise fast schon Sekten artig, muss ich halt dagegen halten, besonders wenn ich die Ansicht vertrette das die Meinung der Mehrheit falsch ist. (Ich kann in der Regel sehr überzeugend in jede Richtung argumentieren, auch gegen meine Überzeugung um abzuchecken ob mein Gegenüber weis worüber er redet oder nicht.) Wie so gut wie fast immer an der Börse (ca. 2/3 der Zeit) Und das es ja mittlerweile fast nur noch Bären gibt, halte ich, halt auf die etwas heftigere Art dagegen. Ansonsten würde es ja unfair werden, bei sovielen gegen einen. Manche mögen die ruhige und besonne Art, andere lieben es eher deftig. Bei mir ist je nachdem. Wenn es nicht auf die ruhige und besonne geht, dann halt heftig. Hab ich kein Problem damit.

      Warum sollte ich dich in die Klappsmühle schicken? Nur weil du eine andere Sicht des Marktes und vielleicht auch des Lebens hast, als ich??? Bin ich Jesus und unfehlbar? Oder kann ich übers Wasser gehen? Ich habe zwar meistens Recht, was mich manchmal ärgert, aber ich liege auch oft falsch, was mich dann erst richtig ärgert.

      Was das Gewinnwachstum angeht. War glaube ich FirstCall, könnte aber auch vwd gewessen sein. Sobald ich mal wieder irgendwo über einen entspr. Bericht stolpere Poste ich den in deinen Thread. Ansonsten schau dir mal Lusthansa oder Thysen an oder Mot oder GM oder DCX oder GM oder GE oder Sony oder Toschiba oder oder oder...

      Ist zwar nicht einer der Berichte die ich meine aber auch ganz nett. Vom 19.08.2002 "Dazu verwenden die Volkswirtschaftler den sogenannten National Income Accounts. Bei Betrachtung des National Income Accounts, der auch die Unternehmen des S&P 500 in sich hat, ergibt sich ein interessantes Bild: Die Gewinne nach Steuern haben bereits im ersten Quartal 2002 um zweistellige Prozentzahlen über dem ersten Quartal des Jahres 2001 gelegen und dürften höchstwahrscheinlich im weiteren Verlauf dieses Jahres weiter ansteigen. Der Grund für diesen Anstieg ist ganz wesentlich der Anstieg der Produktivität. http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,209901,00.…

      Ein kleiner Blick auf Skandinavien / Irland hier in der EU oder die guten alten Tiger und China in Südostasien kann auch nicht schaden. Denn Südamerika oder Deutschland / Frankreich ist nur ein kleiner Teil dieser Welt."

      Vielleicht solltest du dir mal angewöhnen etwas mehr und etwas besser zu recherchieren, denn dann hättest du dir die Blamage ersparrt, denn Turnaround in der Gewinnentwicklung nicht mitzubekommen. Und du hättest es dir schenken können, meine Glaubwurdigkeit in Frage zu stellen. Denn anderst kann ich leider denn Quatsch "...deine investitionen lassen sich leider ebensowenig überprüfen wie die zahlen des u.s.-gewinnwachstums (hast du übrigens mal eine quelle dafür, ich hab nicht so viel zeit, alles nachzurecherchieren?)..." nicht interpretieren. Dabei kennen wir uns doch schon so lange, du müsstet doch wissen das ich sehr viel Wert auf Quellennachweis lege. Da ich doch ganz gerne selber Nachrechne und das es für mich sonst Unmöglich wäre denn ganzen Schwachsinn zu Wiederlegen. Wenn ich mit getürkten Zahlen arbeiten würde. Oder hälst du mich für so doof?

      Du solltest auch mal deine Prioritäten bei den Recherchen überdenken. Denn meiner Ansicht nach ist der elementarste Faktor (einer von vielen elementaren Faktoren, aber meiner Ansicht nach der wichtigste auf Dauer. Denn es interessiert nur was hinten an Gewinn rauskommt!) für die Börsenentwicklung. Wundert mich das du das überprüfen must. Hatte dich bis dato eigentlich so ein geschätzt, das du deine Hausaufgaben recht vernünftig machst. Naja, kann ja mal passieren. Aber solche Nachlässigkeiten können dich mal ganz schnell das Überleben an der Börse kosten. Ich hoffe es war nur eine Nachlässigkeit, denn ansonsten müsste ich Teile meiner Meinung über dich revidieren. Was ich wirklich sehr ungern machen würde. Aber wat mut dat mut.

      Leider verbreiten die Medien (hab da mal eine Untersuchung gelessen Verhätlnis der positiven/negativen Nachrichten in den ist ca. 5 zu 95 Prozent) leider fast nur die schlechten Nachrichten. Denn nur Krieg und Katasstrophen sind gut zu Verkaufen, seltsamer weise. Aber anscheinend brauch die Masse Krieg und Katastrophen um sich gut zu fühlen. Schau mal dennen geht es soooo schlecht, da geht es uns ja noch richtig gut. Seltsame Einstellung, denn ich freue mich immer wenn ich hörre das es anderen gut geht und ich bin traurig wenn es Ihnen schlecht geht. Aber ich habe halt ein paar seltsame Einstellungen. Wie das gegenseitige Rücksichtnahme, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft das miteinander wesentlich vereinfachen. Weshalb aber die nicht verkehrt sein müssen. Auch wenn wir in einer Gesellschaft leben müssen die nach den Prinzipien was Lacost die Welt und bereicher dich auf kosten der schwächeren lebt. Muss ich aber für mich nicht haben, denn ich glaube eine etwas gerechtere Welt, wäre eine bessere Welt. Würde uns vieles ersparren, z.B: die Bilanzskandale. Aber die Welt ist halt leider nicht so und da ich halt keinen Bock darauf habe das Spiel mitzuspielen, aber ich auch keine Lust habe als Kannonenfutter (Leming) zu enden. Muss ich mich halt für mich soweit es unvermeidlich ist mit dieser Welt arangieren. Das heist, ich muss wissen was läuft und mit welchen Tricks gearbeitet wird, denn ich habe keine Bock darauf in das offene Messer zu rennen. Weshalb mich die ganzen sog. Skandale mich nicht im geringsten erschüttern oder unerwartet sind. Die sind vollkommen Normal, mal fliegen die auf, mal nicht. Aber wer weis denn heute noch von der Herstatt Pleite in 74 oder diesem seltsamen Fond in den 60igern. Wo tausende deutscher Anleger richtig über denn Tisch gezogen wurden. Oder ganz akt. Beispiel Bankgesellschaft Berlin. Ist doch schon Zeit Jahren bekannt, das im märkischen Sand duzende von Mrd. in den Sand gesetzt wurden. Und das unmengen an Vertägen gibt mit absolut unrealistischen Mitgarantien der Banken. Mit Laufzeiten von bis zu 30 Jahren. Jeden denn das Überascht, das das Schiefgeht oder das es überhaupt existiert, der hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Selbstverständlich ging Bauherrenmodel 2 (Imobilienförderung Ostdeutschland) genauso schief, wie das Bauherrenmodel 1 in den späten 70igern und frühen 80igern. Muss ja auch wenn da Prinziepielle Fehler drinstecken. Aber anscheinend setzt bei den meisten Deutschen der Verstand automatisch aus, sobald Sie das Wort Steuersparren hörren. Genauso wie bei einem Pawlowscher Hund der Speichel fliesst sobald die Kliengel ertönt.

      Aber was kann ich dafür, das ich meine Hausaufgaben gemacht habe und um diese Dinge weis. Nichts! Aber ich weis das jeder der durch die Bilanzskandale überascht wurde ein dummer (ohne entspr. Hintergrundwissen) Ignorant (Der glaubte Master of the universe zu sein, weswegen er sich an die Börse wagte -irgendwann sollte ich doch mal Fegefeuer der Eitelkeiten lesen, steht bei mir schon Zeit über 10 Jahren im Schrank, aber ich fand damals den Schreibstill von Wolf so langatmig-)

      Was bleibt dumm und ignorant = Idiot. Ist nunmal meine pers. Definition eines Idioten > dummer ignorant. Ergo sollte jeder der durch diese sog. (sogennant > weil zwangsläufig zu Erwarten) Bilanzskandale überascht wurde, überlegen ob 1. die Hausaufgaben gemacht wurden und ob er weiterhin ein Master of the universe ist.

      Wenn einem Master of the universe nichts sagt, der kennt vielleicht Wallstreet mit Michael Douglas. Dreht sich um den ganzen Quatsch der 80iger JunkBonds und Raids. Auch ein anderes schönes Beispiel ist uns Nikkibaby von der Barrings anfang der 90iger mit seinen HongKonger Luftbuchungen. Aber wie schon gesagt Haffa oder Enron sind Erfindungen der Neuzeit. Mein Gott denn Scheis gabs doch schon immer und hat doch im Endeffekt kein Schwein interessiert. Oder wie sieht es mit BSE aus? Mit den Würmern im Fisch? Mit dem guten Glykol im Wein? Oder mir Aids? Oder mit le Waldsterben? Oder mit dem Nuklearen Holcaust?

      Welcher Börsianer ist den ein veganisch, antialkoholisch lebender Umweltschützer und Friedensaktevist der SaferSex betreibt?

      Also was soll der ganze Quatsch, mit den Bilanzskandalen??? Ändert sich jetzt die Welt oder die Börsianer??? Hat sich an unserer Ernährung oder an unserem Sex etwas Nennenswertes verändert? Nein? Warum soll sich dann durch die bösen, bösen Billanzskandale was verändern?

      Kann mir das mal einer Erklären?

      Weil die Menschen dazu gelernt haben? Sieht man ja an Nitrophen.

      Cabinda, an dem Tag an dem es jemanden gelingt mir zu erklären, warum sich durch die sog. Bilanzskandale etwas Nennenswert verändern sollte. Wenn sich durch wesentlich grössere Skandale in wesentlich wichtigeren Bereichen unseres Lebens wie Ernährung, Gesundheit und Sex nichts Nenneswertes verändert. An dem Tag und ab den Tag, nehme ich die ganze Diskussion um die sog. Billanzskandale ernst. Bis dahin ist die ganze Diskussion darum für mich nichts anderes als Quatsch und oporturnistischer Schwachsinn. Schön für die Sonntagsrede über Moral und Ethik am Wochende in der Kirche, aber wohl doch nichts ernsthaftes für einen Börsianer.Max. zur Kenntnisnahme für die Ablage P. Nett das wir darüber geredet haben.

      Da mache ich mir schon ganz andere Gedanken über die deflationären Tendenzen, die sich schon seit mind. 9 Monaten abzeichenen, hier in Europa. Oder den Anstieg des Rohölpreises. Aber doch nicht über so einen Scheis wie Enron, Worldcom, AOL&TimeWarner; Citibank (Aus der ganzen Ecke gefakter Analysen ist noch jede Menge zu erwarten. Das fängt erst an!) Das weis ich doch. Ist zwar ganz nett zu Wissen wenn es erwischt. Aber es ist doch Scheissegal ob es jetzt X oder Y oder Z . Ausser man hat durch einen dummen Zufall gerade ausgerechnet diese Aktie im Depot. Dann ist es halt wie immer im Leben, Dumm gelaufen.

      Aber selbst das scheint ja noch nicht einmal mehr zu interessieren. Wenn ich mir so die heutigen Umsätze in NY von der Citi und AOL ansehe. Die max. Durchschnitt der letzten Tage waren, eher weniger als Durchschnitt. Und das bei den heutigen News?

      Überleg mal ob du nicht schon lange Leming bist, würde ich dir ganz dringend empfehlen. Denn die Kante der Klippe ist schon sehr, sehr nahe. Würde mir leid tun, aber ich glaube ja das du ein cleverer, flexibler und vorsichtiger Leming bist. Weshalb ich mir um dich auch keine Sorgen mache. Da schon eher um den ein oder anderen Dickschädel. Aber irgendwie finde ich das Leminge Outing der letzten Tage und Wochen doch ganz amüssant.

      Pas auf dich auf und nichts für ungut

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 11:39:03
      Beitrag Nr. 563 ()
      @Biotron,
      wenn Frauen uns sagen das wir zu gut für diese Welt seien, meinen sie leider in Wirklichkeit das sie uns für einen ziemlichen Schlaffi halten.
      Nun gut, sei es drum, nach dieser sehr ausführlichen philosophischen Betrachtung über das eigene Ich sollten wir uns vielleicht wieder den Dingen zuwenden für die dieses Board letztendlich da ist.

      Hier nur mal zum Beispiel eine Kontron mit technischen Kaufsignalen!



      SIG
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 12:42:03
      Beitrag Nr. 564 ()
      hi biotron,

      wir drehen uns im kreis, ich sagte es gestern schon. du versuchst, für deine person zu werben und mit dieser selbstdarstellung für die richtigkeit deiner meinung. wer dir nicht glaubt, ist ein schwachkopp oder lemming. etwas anderes kann ich deinen postings nicht entnehmen. aber lassen wir das, vielleicht geht es ja doch etwas sachlicher.

      zwei zitate von dir möchte ich einmal miteinander in verbindung bringen, weil sie für mich die kernfrage berühren:

      I)
      Also was soll der ganze Quatsch, mit den Bilanzskandalen??? Ändert sich jetzt die Welt oder die Börsianer??? Hat sich an unserer Ernährung oder an unserem Sex etwas Nennenswertes verändert? Nein? Warum soll sich dann durch die bösen, bösen Billanzskandale was verändern?
      Kann mir das mal einer Erklären?
      Weil die Menschen dazu gelernt haben? Sieht man ja an Nitrophen.
      Cabinda, an dem Tag an dem es jemanden gelingt mir zu erklären, warum sich durch die sog. Bilanzskandale etwas Nennenswert verändern sollte


      II)
      Vielleicht solltest du dir mal angewöhnen etwas mehr und etwas besser zu recherchieren, denn dann hättest du dir die Blamage ersparrt, denn Turnaround in der Gewinnentwicklung nicht mitzubekommen. Und du hättest es dir schenken können, meine Glaubwurdigkeit in Frage zu stellen. Denn anderst kann ich leider denn Quatsch "...deine investitionen lassen sich leider ebensowenig überprüfen wie die zahlen des u.s.-gewinnwachstums (hast du übrigens mal eine quelle dafür, ich hab nicht so viel zeit, alles nachzurecherchieren?)..." nicht interpretieren. Dabei kennen wir uns doch schon so lange, du müsstet doch wissen das ich sehr viel Wert auf Quellennachweis lege. Da ich doch ganz gerne selber Nachrechne und das es für mich sonst Unmöglich wäre denn ganzen Schwachsinn zu Wiederlegen. Wenn ich mit getürkten Zahlen arbeiten würde. Oder hälst du mich für so doof?

      Du solltest auch mal deine Prioritäten bei den Recherchen überdenken. Denn meiner Ansicht nach ist der elementarste Faktor (einer von vielen elementaren Faktoren, aber meiner Ansicht nach der wichtigste auf Dauer. Denn es interessiert nur was hinten an Gewinn rauskommt!) für die Börsenentwicklung. Wundert mich das du das überprüfen must. Hatte dich bis dato eigentlich so ein geschätzt, das du deine Hausaufgaben recht vernünftig machst.


      die sache mit den proforma-gewinnen wird von user @paule2 schon lange verfolgt und darum waren die leser dort, zu denen ich auch gehöre, sicher nicht sonderlich von den bilanzskandalen überrascht. ändert sich jetzt die welt oder die börsianer??? ich meine: ja. das ist nämlich genau der grund, warum ich mir nicht mehr die mühe mache, mich in bilanzen einzufuchsen. woher weisst du, dass du nicht mit getürkten zahlen arbeitest? du sagst doch selber, dass dir klar ist, dass bilanzen seit jeher geschönt sind. da liegt doch der widerspruch in deiner ganzen argumentation. und warum also soll ich mich damit noch groß beschäftigen? da eben hat sich doch das anlegerverhalten geändert, denn mir geht es ja nicht alleine so.

      deshalb auch habe ich meine prioritäten bei den recherchen geändert. denn es interessiert nur was hinten an gewinn rauskommt. eben, und wenn ich mich darauf nicht mehr verlassen kann, muss ich andere mittel und wege finden, um an der börse erfolgreich zu sein. z.b. indem ich mich intensiver in die charttechnik einarbeite und weniger auf einzeltitel setze, sondern einen index trade. so verkommen mehr und mehr anleger zu zockern. die sind so von den banken und analysten über den tisch gezogen worden, haben ihre tollen volksaktien telekom, infineon, post dank eichels spekusteuer dann auch noch brav gehalten, bis sie im keller waren, dass sie sich entweder ganz von der börse zurückgezogen und ihre liquidität dem markt entziehen oder aber versuchen, durch zockerei den banken ihrerseits ein schnippchen zu schlagen. damit ist die aktienkultur, die man doch hierzulande vor ein paar jahren so gerne aufbauen wollte, erst einmal kaputt.

      ich habe den turnaround in der gewinnentwicklung nicht `nicht mitbekommen`, sondern ich bezweifle ihn. eben weil ich nicht wissen kann, was bei den unternehmen wirklich hinten an gewinn rauskommt.

      ein aktuelles beispiel aus dem neuen malik (egal, was du von ihm hältst, ich finde das beispiel amazon gerade ganz passend):

      >22.08.2002

      Wie Medien irreführen


      Unkritisches Abschreiben

      Beschönigung


      In Heft 29 (15. Juli 02) des österreichischen Nachrichten-Magazins "Profil", früher einmal berühmt und gefürchtet für seinen kritischen, tatsachenorientierten Enthüllungsjournalismus, findet sich ein klassisches Beispiel dafür, wie man wirtschaftliche Märchen verbreitet. Es ist geradezu rührend, wie der Autor, Alwin Schönberger, versucht, der New Economy und ihrem dezentralen Zentralvehikel, dem Internet, Positives abzugewinnen.

      Ich hatte das Heft wegen seiner Titelgeschichte über das Internet im Urlaub beiseite gelegt und habe es erst jetzt gelesen. Ob das Internet, wie der Autor meint, tatsächlich die Welt massiv verändert hat, bleibe vorläufig dahingestellt. So revolutionär, wie die Fans das Netz darstellen, erscheint es mir nicht. Aber dazu kann man unterschiedlicher Meinung sein.

      Worüber es hingegen keine unterschiedliche Meinung geben kann, ist der kommerzielle Erfolg oder besser Misserfolg von amazon.com, einem der wenigen Vorzeigeunternehmen der New Economy. Der Autor schreibt auf Seite 91: "Ein Abenteuer, das nie und nimmer in Profite münden kann, wie fast jeder buchhalterisch mittelmässig begabte Kritiker analysieren zu können glaubte? Ganz falsch, wie Bezos (der Gründer und Leiter von amazon.com, FM) zu Jahresbeginn durch Vorlage schwarzer Zahlen im operativen Geschäft dokumentierte."

      Leider täuscht sich der Autor, oder besser, statt die Buchhaltung zu prüfen, hat er aus den Gazetten abgeschrieben. Wie ich in dieser Kolumne am 26.01.02 Amazon.com: leider kein Gewinn bereits geschrieben habe, sind die schwarzen Zahlen in Wahrheit tiefrot. Statt den damals von amazon.com berichteten 0,09 Cent Gewinn, die die New Economy-Gemeinde tief durchatmen und dann jubeln liessen, machte die Firma eine Verlust von 1,56 Dollar(!), und zwar operativ. Eine simple Recherche in den SEC-Files, die man ja gerade wegen des Internets heute ganz leicht und ohne Aufwand machen kann, bringt das zutage. Amazon.com hatte, wie üblich, eine Proforma-Zahl publiziert. <


      also, recherchierst du jeden titel in den sec-files? das wäre zumindest eine möglichkeit. ansonsten bleibt mir doch nur, zu schauen, wo der aktuelle börsentrend hingeht, und der will sich - so deute ich die charts - nun mal wieder eine weile auf vermeintlich gute zahlen und den `turnaround` verlassen. bitte schön, mach ich mit, auch wenn ich mich dabei immer wie ein dummer lemming fühle, denn im gegensatz zu dir denke ich, dass das system des turbokapitalismus in gefahr ist, weil es im gebälk des finanzsystems schon gehörig knirscht, die langfristigen aussichten also nicht gut sind. du kennst vielleicht das spiel tumbling tower mit den holzklötzen... aber wir waren ja nun lange genug pessimistisch.

      gruss und ein schönes wochenende @all
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 14:35:22
      Beitrag Nr. 565 ()
      @Biotron...

      Ich schreibe jetzt ohne alle Postings gelesen zu haben.
      Einzig auf diese Aussage ....

      Als letztes Motzki. Wieso argumentierst du mit Charts, wenn dich die Vergangenheit nicht interessiert?
      Falls ich "Mir ist völlig Banane was ein Shareholder die letzten Jahre als Average hatte." richtig interessiere.
      Diese Form der Argumentation hat mal einer meiner Lehrer Dünnsinn gennat.
      Naja, harmlose umschreibung für sowas. Oder was liest du aus Charts?
      Die Zukunft ala 2000???


      Cabinda hat völlig Recht wenn Sie behauptet,
      Sie würden nicht wirklich zuhören
      oder bei anderen Posting nicht zwischen den Zeilen zu lesen..;)
      Wie bitte schön soll ich eigentlich einen Trend ohne Chart ausmachen..?
      Ich bin ja praktisch gezwungen mich mit der Vergangenheit zu beschäftigen.
      Und auch um die Revenues so lala einordnen zu können,
      bedarf es eines Comparings.

      Und natürlich lässt sich aus der Vergangheit (Chart, usw..) nicht alles ableiten.
      Aber wichtige Hinweise gibt er schon.
      Was ich mit meiner Aussage meinte ist folgendes.
      Um jetzt und heute ein Invest zu tätigen,
      kann ich nicht einfach die Durchschnittsrendite der letzten 10Jahre vom DOW heranziehen.
      Das wäre keine sehr gute Idee, Biotron.
      Und dies wissen Sie auch.

      Jeder Depp weis inzwischen,
      dass die Indizes die letzten Jahre heillos überwertet waren-
      und damit natürlich auch die durchschnittlichen Renditen.
      Diese werden Sie in diesem Jahrhundert nicht mehr sehen, mein Freund.
      So einfach ist das...!

      Und eines Umstandes bei Ihnen,
      bin ich auch so langsam überdrüssig.
      Ihren gebetsmühlenhaften Verweis auf das Jahr 2000..!!
      Durch Ihre Fokkussierung verengen Sie ohne Not den Blick auf ein komplexes Umfeld.
      Wenn Sie so vorgehen wollen ist dies Ihr gutes Recht.
      Aber es ist nicht nötig dies in Ihrer Argumentation immer wieder zu wiederholen.

      Ich habe Ihnen den 10Jahreschart vom DOW reingestellt
      um diesen fulminanten Anstieg sichtbar zu machen.
      Es wäre mit allerdings neu,
      dass in dieser Zeit all diese AG`s vom DOW ihre Gewinne so gesteigert haben,
      um diesen Anstieg auch nur in Ansätzen zu rechtfertigen.

      Und ich glaube ausser Ihnen haben dies die meisten auch so verstanden...;)

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 16:13:31
      Beitrag Nr. 566 ()
      23.08.2002 - 20:06 Uhr
      AT&T erhält Vorladung des Generalstaatsanwalts wg Citigroup
      New York (vwd) - Die AT&T Corp, New York, hat am Freitag eine Vorladung des Generalstaatsanwalts von New York erhalten. Der Schritt erfolgte im Rahmen einer Untersuchung der Beziehungen zwischen AT&T und der Citigroup Inc. Die Staatsanwaltschaft vermutet eine Interessenverquickung von Investmentbanking und Wertpapieranalyse innerhalb des Finanzinstituts Angeblich soll Jack Grubman, Staranalyst von Salomon Smith Barney, der Investmentsparte von Citigroup, das Rating von AT&T angehoben haben, um der Investmentbank auf diesem Weg die Rolle des Konsortialführers beim IPO von AT&T Wireless zu sichern. Das IPO war im April 2000 mit einem Volumen von 10,6 Mrd USD einer der größten in den USA getätigten Börsengänge.

      vwd/DJ/23.8.2002/ip
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 16:14:17
      Beitrag Nr. 567 ()
      Siemens Finanzvorstand Heinz Joachim Neubürger sieht ein weiteres schwieriges Jahr auf den größten deutschen Technologiekonzern zukommen. In der aktuellen Ausgabe der Siemens-Mitarbeiterzeitschrift Siemens-Welt sagte er: "Das nächste Geschäftsjahr wird noch härter als das aktuelle." Aus diesem Grund werden die Münchner in den kommenden Monaten weitere Stellen abbauen. Hiervon betroffen seien vor allem die Bereiche ICN, ISS, Dematic, und Siemens Building Technologies. In den vergangenen Monaten wurden bereits 35.000 Stellen gestrichen. Siemens beschäftigt momentan rund 400.000 Menschen.
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 16:35:13
      Beitrag Nr. 568 ()
      Ich denke so langsam sollte auch der letzte wach werden der immer noch von der nächsten Hausse träumt denn einen Aufschwung kann man nun mal nicht herbei reden auch wenn sich die sog. Experten und Volkswirte noch so viel Mühe geben.
      Die Zahlen und Nachrichten aus der Wirtschaft sprechen nun mal eine eindeutige Sprache und danach sieht es nun mal ganz und gar nicht nach einem Aufschwung aus.
      Und man sollte auch nicht vergessen das steigende Börsen für viele Menschen die Grundvoraussetzung ist für ihre derzeitige berufliche Zukunft darstellen.
      Mit diesem Hintergrund sollte man auch die ein oder andere Einschätzung der sog. Experten besser einschätzen können.
      Die Börse wird sich wieder der realen Wirtschaft anpassen und die sich daraus ergebene derzeitige Überbewertung ausgleichen.
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 18:25:05
      Beitrag Nr. 569 ()
      Freitag, 23.08.2002, 21:29

      Lucent vor weiteren Massenentlassungen?

      Das Wall Street Journal berichtet, dass der amerikanische Telekomausrüster Lucent wahrscheinlich in Kürze ein Zehntel seiner Mitarbeiter das letzte Mal nach Hause schickt. Das Finanzjournal rechnet aufgrund der immer prekäreren Lage der Telekomindustrie und den ständig fallenden Investitionen in die Telekom-Netze mit einem solchen Schritt.


      Am Freitag hatten die Finanzjournalisten von TheStreet.com ebenfalls anstehende Massenentlassungen prognostiziert, allerdings in dreifacher Höhe wie beim Wall Street Journal, was Lucent als pure Spekulation abtat, die nicht den aktuellen Planungen entspreche.


      Die Aktien von Lucent verlieren im späten Freitagshandel 5,70 Prozent auf 1,49 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 18:26:33
      Beitrag Nr. 570 ()
      Freitag, 23.08.2002, 07:59

      Time Warner Telecom streicht weitere Stellen

      Die Time Warner Telecom Inc. gab am Donnerstag bekannt, dass sie weitere Stellenstreichungen beabsichtigt, um die Kosten einzudämmen.


      Von der Belegschaft von rund 1.900 Mitarbeitern sollen 230 Angestellte entlassen werden, so das Unternehmen. Dies entspricht einem Anteil von 11 Prozent. Ziel der Maßnahme ist die Reduzierung von Kosten und die Erhöhung des Cash-Flows.


      Die Entlassungen sollen jährliche Einsparungen von 13-15 Mio. Dollar zur Folge haben.


      Die Aktie schloss bei 1,19 Dollar und notierte nachbörslich bei 1,25 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 00:01:09
      Beitrag Nr. 571 ()
      Sind wir auf dem Weg zur neuen Hausse? :laugh:

      Avatar
      schrieb am 25.08.02 08:57:03
      Beitrag Nr. 572 ()
      #571 :):laugh:

      Einfach köstlich dieses Bild.
      Während der erste Nachwuchs-Lemming
      sich vor Aufregung jetzt endlich investieren zu dürfen
      in die Hose macht,
      brabbelt der zweite die Mama voll,
      doch endlich sein Taschengeld zu bekommen,
      um jetzt voll in den Markt gehen zu können...:laugh:

      Hoffentlich gibt es eines Tages auch ein Bild "danach" !

      sozusagen ein Schwenk nach unten
      wo diese armen geknechteten Seelen aufgeschlagen sind..:laugh:

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 09:36:51
      Beitrag Nr. 573 ()
      Aktie von AOL Time Warner deutlich unter Druck

      Die Aktie des amerikanischen Medienkonzerns AOL Time Warner gerät im Handelsverlauf in den USA deutlich unter Druck.
      Schuld sind Befürchtungen um weitere Abschreibungen und eine mögliche Ausdehnung der Untersuchungen.

      Nachdem das Unternehmen zuletzt eine 54 Mrd. Dollar Abschreibung für die Übernahme von Time Warner durch AOL vornehmen musste,
      befürchten Analysten weitere Abschreibungen.

      Des weiteren berichtete die Financial Times, dass führende Manager des Medienkonzerns unter Verdacht stehen,
      sich über Aktienverkäufe illegal bereichert zu haben.

      Die Aktie verliert 8,3 Prozent auf 12,90 Dollar.

      +++++++++++++++++++++++++

      Mein Freund metzki (oder auch Biotron) würde an dieser Stelle jetzt wohl wieder behaupten
      dies wäre ich Banane.
      Hauptsache unterm Strich kommt Gewinn raus..;)

      Motzki ist da anderer Meinung
      Ich würde sagen die Anleger haben schon genug verloren die letzten Jahre
      und sollten so langsam die Realitäten wahrnehmen.
      Auch diese Blase wird noch "richtig" platzen.
      Die Amis betrügen immer noch ziemlich heftig.
      Viele können gar nicht einfach aufhören.
      Wenn alles an`s Licht kommen würde,
      müssten noch mehr private Gefängnisse in USA entstehen..

      Und AOL ist hier eine Art Synonym.

      Abgerechnet wird am Schluss, liebe Freunde

      Wait and See :D

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 11:25:41
      Beitrag Nr. 574 ()
      AOL

      Manager unter Insider-Verdacht

      AOL Time Warner ist auf dem besten Wege, sein Saubermann-Image zu verlieren. Der Verdacht auf Bilanzmanipulationen durch zweifelhafte Tauschgeschäfte mit WorldCom steht bereits im Raum. Jetzt geraten die Manager möglicherweise wegen Insidergeschäften mit AOL-Papieren ins Visier der Fahnder.

      London - Der Vorwurf klingt vertraut: Während die Manager gegenüber den Anlegern noch die Klasse ihres Unternehmens anpreisen, um den Aktienkurs auf hohem Niveau zu halten, steigen sie selbst bereits wieder aus und kassieren satte Gewinne.

      Jetzt also AOL Time Warner: Nach einem Bericht der "Financial Times" sollen 15 Führungskräfte, darunter AOL-Gründer Steve Case und der jetzige Vorstandschef Richard Parsons, Aktien des fusionierten Medienkonzerns unmittelbar vor dem Kursrutsch verkauft haben und dabei rund 500 Millionen Dollar verdient haben. Allein Case soll dabei nach "FT"-Informationen rund 100 Millionen Dollar kassiert haben, der im Juli als Chief Operation Officer (COO) zurückgetretene Robert Pittmann habe 66 Millionen Dollar eingenommen. Beinahe bescheiden nimmt sich danach die Summe von 21 Millionen Dollar aus, die Parsons eingestrichen haben soll.

      Inzwischen sollen die SEC-Börsenaufseher ihre Untersuchungen, die sich ursprünglich nur auf die ominösen Tauschgeschäfte mit dem inzwischen insolventen Mobilfunkanbieter WorldCom konzentrierten, ausgeweitet haben. Argwohn entwickelten die Ermittler offenbar, weil die verdächtigen Manager just in den "Hauptverkaufsmonaten" zwischen Februar und Juni 2001 mit auffällig positiven Unternehmensmeldungen Aufsehen erregten. Wiederholt hatten Case und seine Kollegen betont, dass sie die sehr ehrgeizigen und mehr als ein Jahr zuvor angekündigten Umsatz- und Gewinnziele erreichen könnten.

      Bis Mai 2001 trieben sie den Kurs der Aktie auf diese Weise bis auf 56,60 Dollar. Danach jedoch bekamen offenbar mehr und mehr Anleger Zweifel, ob sich die exorbitanten Gewinnankündigungen tatsächlich realisieren lassen könnten. Die Aktie ging auf Talfahrt und angesichts der Kette von Skandalmeldungen spricht wenig dafür, dass sie so schnell beendet sein wird. Am Donnerstag schloss das Papier etwas über 14 Dollar.

      Noch bevor die SEC die Ermittlungen einleitete, hatten verbitterte Aktionäre, die zu lange an dem Unternehmen festgehalten hatten eine private Sammelklage eingereicht. In ihrer Klageschrift äußern deren Anwälte den Verdacht, "gewisse Firmeninsider verkauften Zehntausende von AOL-Aktien mit enormem Gewinn", weil sie über "anderslautende nicht öffentliche Informationen verfügten".

      Offiziell wollte sich die SEC bislang noch nicht zu den Ermittlungen äußern. Auch AOL Time Warner verweigerte gegenüber der "FT" eine Stellungnahme mit Hinweis auf das laufende Verfahren.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 14:49:37
      Beitrag Nr. 575 ()
      Guten Tag, liebe Investoren...

      Der Himmel über Berlin ist prächtig,
      die Sonne scheint
      und ein kühles Alsterwasser rinnt in die trockene Kehle von Motzke.
      Eigentlich ein Tag um sich ausschliesslich angenehmen Themen zu widmen.

      Aber was ist nun wieder geschehen?
      Erst heute bin ich im Spiegel beim Wirtschaftsteil angekommen.
      Und was sehen da meine Augen?

      Der SSV in Deutschland war wohl eher ein laues Lüftchen.
      Die Läden rappel voll (Plus 50%)
      -aber so richtige Kauflust wollte nicht aufkommen.

      Im Gegenteil.

      Jetzt steht fest das in den Monaten

      Juni
      Umsatz -3%
      Kunden -6%

      Juli
      Umsatz -3%
      Kunden -6%

      August (1.Woche)
      Umsatz -3%

      die Kunden/Umsatzzahlen gegenüber dem letzten Jahr rückläufig sind.
      Und dies trotz dieser Kampfpreise...!
      Sogar Motzke konnte nicht widerstehen
      und hat sich ein paar prächtige Markenschuhe gekauft.
      Preisreduzierung ca. -70%...;)

      Die skeptischen Naturen werden sich jetzt natürlich sofort fragen,
      wo dann der von der Bullenfraktion viel beschworene Aufschwung herkommen soll,
      wenn laufend die Umsätze
      und damit natürlich auch in den meisten Fällen die Gewinne rückläufig sind.

      Wo die Margen bei diesen Dumpingpreisen liegen,
      sollte doch klar sein.
      Hier geht es zuvorderst um Lagerräumungen.
      Raus muss raus-und koste es was es wolle.

      Und genau dieses Szenario beschreibe ich hier schon seit längerem.
      Alle halten sich mit Käufen zurück.
      Zumindest alle die ich kenne.
      Und das sind ziemlich viele
      und geht vor allem durch viele Bevölkerungsschichten.

      Die Baisse nährt die Baisse könnte man sagen.
      Und ganz bestimmt nicht die Hausse nährt die Hausse,
      wie uns vor kurzem ein verträumter Bulle noch mitgeteilt hat...;)
      Und es wird noch schlimmer kommen, liebe Leute.
      Es werden noch mehr Angestellte entlassen werden, in diesem Jahr.

      Wo die dann das [/b]Geld[/b] hernehmen um den [/b]Verkauf[/b] anzukurbeln,
      wird wohl nicht nur Motzke ein Rätsel sein.
      Aber die Bullen werden es schon richten.

      Die Hausse nährt die Hausse...:laugh:

      Immer kräftig nachkaufen, liebe Bullen.
      Doch eines Tages wird auch ihre Kreditlinie überschritten sein.
      Und wenn dann der Markt nicht mehr nach oben möchte,
      kommt eine schlimme Zeit auf sie zu.
      Ich möchte dann aber bitte kein Gejammer hören von wegen
      alle hätten wieder gelogen, usw...!

      Betrug fängt meistens bei einem selbst an...:rolleyes:

      Immerhin habe ich einen kleinen Trost für die Fraktion der Bullen.
      Bevor alle Lichter ausgehen,
      werden Cash-gespickte Anleger wie Motzke dann zur Stelle sein,
      um die nun sehr viel günstigeren Shares diesem sehr leidenden
      und deprimiertem Volk abzunehmen.
      Für einen schönen Abschlag von heute natürlich..:D

      Schliesslich hat niemand etwas zu verschenken...:laugh:
      Und ich könnte wetten,
      sogar mein alter Kumpel Biotron würde mir hier Recht geben...

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 15:20:44
      Beitrag Nr. 576 ()
      Schlagzeile Bild am Samstag:

      Arbeitsplatz-Schock:

      Karstadt Quelle will neben den 7.000 geplanten noch zusätzlich 2000 Arbeitsplätze streichen. 60 bis 70 der 189 Warenhäuser stehen auf dem Prüfstand.

      Unterdessen warnte Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser in der FAZ vor einem Kahlschlag in der Metallindustrie, 200.000 Jobs seien gefärdet.

      Normalerweise lese ich keine Bildzeitung, aber das ist mir einfach am Kiosk aufgefallen.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 15:33:07
      Beitrag Nr. 577 ()
      @Her Motzki,werter Börsenfreund


      "Bevor alle Lichter ausgehen,
      werden Cash-gespickte Anleger wie Motzke dann zur Stelle sein,
      um die nun sehr viel günstigeren Shares diesem sehr leidenden
      und deprimiertem Volk abzunehmen.
      Für einen schönen Abschlag von heute natürlich.." :kiss:


      Da dürften Sie recht haben,Aufschwünge beginnen erst bei Unterbewertungen(KGV um die 10 und drunter)

      Im Nemax 50 allerdings können Sie mit dem Kaufen beginnen,der optimistische Rebe glaubt und hofft an einen Boden und hält dort seine 8 Werte länger,weil er sich nicht mit 100% zufriedengibt.

      Schöne Grüße in die Hauptstadt
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 15:39:12
      Beitrag Nr. 578 ()
      Noch mehr Entlassungen - - - KarstadtQuelle in Not

      Angesichts der Flaute im deutschen Einzelhandel will der Warenhauskonzern KarstadtQuelle seinen Sparkurs offenbar deutlich verschärfen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Samstagsausgabe berichtet, sollen zusätzlich zum Abbau von 7.000 Teil- und Vollzeitjobs in den Jahren 2001/2002 weitere 2.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Zudem befänden sich 60 bis 70 der insgesamt 189 Warenhäuser auf dem Prüfstand. Für sie sollten neue Nutzungsmöglichkeiten gesucht werden.

      "Wegen der schleppenden Umsätze wird in den Filialen über zusätzliche Personalanpassungen gesprochen", zitiert das Blatt ein Betriebsratsmitglied. Auch Pläne von Konzernchef Wolfgang Urban, freiwillige Sozialleistungen zu streichen, seien offenbar noch nicht vom Tisch. Hierüber gebe es nach Angaben von Arbeitnehmervertretern Gespräche mit dem neuen Gesamtbetriebsrat, schreibt die Zeitung. KarstadtQuelle hatte das Vorhaben auf Druck der Gewerkschaften im Juni zunächst zurückgenommen. Allerdings waren neue Verhandlungen zwischen dem neu gewählten Gesamtbetriebsrat und dem Vorstand angekündigt worden.

      Deutschlands größter Warenhauskonzern wird von der Konsumflaute besonders hart getroffen, weil das Unternehmen seinen Schwerpunkt - anders als etwa der große Konkurrent Metro - noch immer eindeutig im deutschen Markt hat und hier rund 90 Prozent seines Umsatzes macht.

      Zudem belasten den Konzern Verluste bei dem Reiseunternehmen Thomas Cook, an dem KarstadtQuelle 50 Prozent hält. Urban hatte auf der Hauptversammlung bereits erklärt, KarstadtQuelle werde in seinem Halbjahresergebnis noch tiefer in die roten Zahlen rutschen als im ersten Quartal. Damals hatte das Unternehmen ein Konzernergebnis vor ertragsabhängigen Steuern von minus 120 Millionen Euro ausgewiesen.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 15:41:20
      Beitrag Nr. 579 ()
      Hallo HM,

      einen kleinen widerspruch muß ich in deiner letzten aussage schon feststellen. du gehst doch davon aus, daß der aktienmarkt auf jahre oder jahrzehnte tod sei, weshalb dann deine zuversicht, daß die kurse wieder irgenwann einmal in absehbarer zeit steigen werden.

      mit ein grund für die kaufzurückhaltung des konsumenten ist m. e. nach einfach der teuro und die unsicherheit. dazu kommt noch dieser unfähige schröder. ich hoffe ja inständig, daß dieser mensch die nächste wahl nicht gewinnt, wobei sein baromenter ja wieder nach oben zeigt.

      gruß ba
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 15:50:57
      Beitrag Nr. 580 ()
      wettertaft,

      da gehe ich mit dir konform, ich habe mich zwar nur auf 4 werte im nemax 50 konzentriert, aber schau mer mal und mit 100 % gebe ich mich bestimmt auch nicht zufrieden.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:19:35
      Beitrag Nr. 581 ()
      @Hallo BA....

      Das die Kurse auch wieder steigen
      sahen wir doch in den letzten Wochen.
      Und dies ohne wirkliche Begründung...;)
      Aber Sie müssen auf das Kleingedruckte achten.
      Ich habe nirgends behauptet,
      wann ich diesen geknechteten Seelen ihre Shares abnehmen werde..(hihihi).
      Das ist noch lange-lange hin, mein Freund.

      Nichts desto Trotz kann man auch heute immer noch prächtig Geld verdienen.
      Aber ich muss mich da wiederholen.
      Mein Thread ist nicht für Zocker+Trader geschrieben,
      sondern für eine Spezies,
      welche als Normal-Anleger bezeichnet werden könnten.

      @Rebe....

      Ich hoffe für Sie,
      es möge ein gutes Ende mit Ihrem NM-Engagement nehmen.
      Aber hoffen Sie nicht zuviel.
      Was Sie heute als günstig ansehen,
      könnte in einem halben Jahr schon wieder völlig überteuert sein.
      Sie wissen schon von wem ich spreche.
      Diese AG aus der Nähe von München,
      welche sich jetzt einen Zwillingsbruder ins Firmennest geholt hatte..;)



      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:49:50
      Beitrag Nr. 582 ()
      Hallo HM,

      du willst uns doch wohl nicht als zocker bezeichnen, wer denkt den so was.

      happy trade

      gruß ba
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 17:22:12
      Beitrag Nr. 583 ()
      Was mir diese ignoranten Bullen niemals erzählen:
      Wie begründen sie es,
      dass eine AG mit dem 10-30`fachen KGV behandelt werden soll.

      Davon abgesehen,
      dass dieses Kriterium (KGV)schon längst nicht mehr realistisch ist...:)

      Und die immer wilder herbeigewünschte Erholung der Wirtschaft
      ist ja schon längst wieder zig´fach in den jetztigen Kursen eingepreist.
      Sie wird aber nicht kommen.
      Und wenn das gemeine Volk das auch mal wirklich registriert,
      werden die Preise für Shares wieder kräftig purzeln...(hihihi).

      Jedenfalls ist die Wirtschaft von einer Erholung weiter entfernt den je.
      Dieses Jahr wird eine neue Rekordmarke in Insolvenzen gesetzt.
      Und alle werden noch mehr sparen.
      Dieses Argument der Bullen,
      dass ja gerade die Sparmassnahmen eine AG gesunden lassen,
      ist meiner Meinung nach viel zu kurz gedacht.

      Ich meine wenn alle irgendwo sparen wird es doch auch (fast) alle selbst treffen.
      Oder werden wir doch alle wieder ein neues Wunder des Parketts erleben.
      Die Bubble ist noch lange nicht zerstochen.
      Da ist noch viel Platz nach unten, liebe Freunde des Parkett....:rolleyes:

      Monatlich werden noch immer Milliarden von Euro an die Fonds verbraten,
      welche noch immer völlig überteuerten Highblechmüll dafür einkaufen.
      Mal schauen wie lange die das noch so durchhalten werden.

      Und die Realität sieht wirklich düster genug aus.

      Während Versager+Betrüger alla Sommer mit Millionen abgefunden werden,
      dürfen sich die,
      welche die Firma mit ihrer Arbeitsleistung nach vorne gebracht hatten,
      in der Schlange vom Arbeitsamt einreihen..:mad:

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      ARBEITSPLÄTZE

      Der Kahlschlag geht weiter

      Angesichts der Konsumflaute und fehlender Aufträge kürzen die Unternehmen weiter ihre Mitarbeiterzahl zusammen. Bei KarstadtQuelle sind offenbar weitere 2000 Arbeitsplätze bedroht, die Stahl-Arbeitgeber reden sogar von 200.000 Stellen.

      München - Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, sollen bei KarstadtQuelle zusätzlich zu dem bereits geplanten Abbau von 7.000 Teilzeit- und Vollzeitjobs in den Jahren 2001/2002 weitere 2.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Zudem befänden sich 60 bis 70 der insgesamt 189 Warenhäuser auf dem Prüfstand. Für sie sollten neue Nutzungsmöglichkeiten gesucht werden.

      "Wegen der schleppenden Umsätze wird in den Filialen über zusätzliche Personalanpassungen gesprochen", zitierte das Blatt ein Betriebsratsmitglied. Auch Pläne von Konzernchef Wolfgang Urban, freiwillige Sozialleistungen zu streichen, seien offenbar noch nicht zu den Akten gelegt. Hierüber gebe es nach Angaben von Arbeitnehmervertretern Gespräche mit dem neuen Gesamtbetriebsrat, schrieb die Zeitung.

      Deutschlands größter Warenhauskonzern wird von der Konsumflaute besonders getroffen, weil das Unternehmen seinen Schwerpunkt - anders als etwa der große Konkurrent Metro - noch immer eindeutig im deutschen Markt hat und hier rund 90 Prozent seines Umsatzes macht.
      Zudem belasten den Konzern Verluste bei dem Reiseunternehmen Thomas Cook, an dem KarstadtQuelle 50 Prozent hält. Urban hatte auf der Hauptversammlung bereits erklärt, KarstadtQuelle werde in seinem Halbjahresergebnis noch tiefer in die roten Zahlen rutschen als im ersten Quartal. Damals hatte das Unternehmen ein Konzernergebnis vor ertragsabhängigen Steuern von minus 120 Millionen Euro ausgewiesen.

      Auch in der deutschen Metall- und Elektroindustrie steht nach Ansicht der Arbeitgeber wegen der weiterhin schwachen Konjunktur ein gewaltiger Stellenabbau bevor. Rund 200.000 Arbeitsplätze seien gefährdet, sagt der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

      Die Produktion der Branche sei Ende Juli gemessen am Vorjahr um fünf Prozent gesunken, sagte der Verbandspräsident. Bei einem Produktivitätszuwachs von drei Prozent könne die Beschäftigung also rein rechnerisch um acht Prozent niedriger sein. Bisher hätten die Unternehmen ihre Belegschaften aber erst um 2,2 Prozent verringert, rund 6 Prozent der Arbeitnehmer seien damit nicht ausgelastet, so Kannegiesser.

      Die rund 6 200 Mitgliedsfirmen hätten zuletzt im Durchschnitt eine Umsatzrendite von weniger als 1,5 Prozent erwirtschaftet, dabei lägen 40 Prozent der Betriebe "um die Null-Linie oder darunter", sagte der Verbandschef. Zuletzt sei die Zahl der Erwerbslosen in der Stahlbranche mit 13,1 Prozent doppelt so stark angestiegen wie in der Gesamtwirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 17:23:24
      Beitrag Nr. 584 ()
      Während die Gutgläubigen (haben wir wohl fast alle einmal dazugehört :( ) gekauft haben, haben die Insider sich dumm und dämlich verdient. :(

      You Bought. They Sold.
      Meet the 25 companies with the greediest executives. Of the big companies whose stocks dropped 75% or more from their boom-time peak, these are the ones where officers and directors took out the most money via stock sales from January 1999 through May 2002. An exclusive study by FORTUNE, Thomson Financial, and the University of Chicago’s Center for Research in Securities Pricing.

      http://www.fortune.com/insiders/companies.html

      Da tauchen doch alle so bekannte Namen (teilweise auch schon pleite oder zumindest Penny-Stocks) auf, wie

      Quest Communications,
      Enron,
      AOL Time Warner,
      JDS Uniphase,
      Ariba,
      Commerce One,
      Inktomi etc......

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 17:34:21
      Beitrag Nr. 585 ()
      24.8.02

      Die Welt blickt argwöhnisch auf steigende US-Hauspreise

      Skeptiker vermuten neue Spekulationsblase. Einbruch am Immobilienmarkt wäre Gefahr für Konjunktur und Aktien

      Von Thomas Exner

      Berlin – Am Häuschen der Amerikaner hängt derzeit das Wohl und Wehe der Weltwirtschaft. Am Montag gibt es die neuesten Daten zu den Hausverkäufen und rund um den Globus werden sie mit einer Mischung aus Hoffen und Bangen studiert werden. Denn die Entwicklung am US-Immobilienmarkt gilt vielen Ökonomen inzwischen als einer der wichtigsten Gradmesser für den Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft.

      Während die Aktienkurse in den vergangenen Jahren in den Keller fielen, zogen die Hauspreise kräftig an. Der US-Maklerverband meldete jüngst, dass sich Immobilien im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent verteuert hätten. Einige Experten sprechen bereits von einer neuen Spekulationsblase, deren Platzen die Konjunktur und die Aktienmärkte schwer in Mitleidenschaft ziehen könnte, und erinnern an den Immobilien-Crash in Japan vor gut zehn Jahren. Und der als Börsen-Skeptiker bekannte Roland Leuschel sieht in einem Preisverfall im Immobilienmarkt gar den möglichen Auslöser für eine neue Weltwirtschaftskrise.

      „Die Tatsache, dass sich der Immobilienmarkt in einem rezessiven Umfeld so stark entwickelt, ist absolut ungewöhnlich“, konstatiert Thomas Köbel, Analyst bei der SEB. Der Grund hierfür seien die extrem günstigen Zinsen. Derzeit müssen für 30-jährige Hypotheken im Schnitt weniger als 6,3 Prozent gezahlt werden – vor einem Jahr waren es noch rund sieben Prozent. Viele Amerikaner betrachten dies als günstige Gelegenheit zum Hauskauf. Die hiermit verbundenen Investitionen und Einrichtungsausgaben haben den Immobilienmarkt zu einer der größten Stützen für die Konjunktur werden lassen. Gleichzeitig nutzen viele US-Bürger das niedrige Zinsniveau zur Umschuldung ihrer Häuser. Nach Angaben des Wirtschaftsdienstes Economy.com haben die Haushalte auf diese Weise in den ersten sechs Monaten des Jahres ihre verfügbaren Einkommen um 100 Mrd. Dollar erhöht, die in den Konsum fließen konnten. Zudem haben viele Grundbesitzer auf ihre im Wert gestiegenen Immobilien zusätzliche Kredite aufgenommen, um Anschaffungen zu finanzieren. All dies hat die durch die Börsenkrise entstandenen Einkommens- und Vermögensverluste zumindest teilweise kompensiert.

      „Es besteht aber die Gefahr einer Vermögensillusion“, warnt Ulf Krauss von Helaba Trust. „Denn dass es zu einer Beruhigung des aufgeheizten Klimas am Immobilienmarkt kommen wird, ist sicher. Die Frage ist nur, in welchem Tempo sie sich vollziehen wird.“ Ein plötzlicher Preisverfall würde seiner Meinung nach auch einen Einbruch des Konsums nach sich ziehen und die Aktienkurse weiter unter Druck setzen.

      ... Die US-Notenbank schaut daher nach Einschätzung von Beobachtern bei ihren Entscheidungen inzwischen fast mehr auf den Immobilien- als auf den Aktienmarkt. Denn auch wenn inzwischen nur noch etwa zwölf Prozent der US-Hypothekenkredite variabel verzinst sind, hätte eine rasche Kreditverteuerung böse Folgen. Langfristig wird sich der Konsum durch billiges Baugeld nicht stabilisieren lassen, sind sich die Goldman-Experten sicher. „Es besteht kein Zweifel, dass der gegenwärtige Zuwachs bei der Verschuldung nicht von Dauer sein kann“, lautet ihr Fazit. „Offen ist nicht, ob es zu einem Rückgang der Verschuldungsdynamik und damit sinkendem Konsum kommt, sondern wann.“ (Welt, 24.8.02)
      Kommentar: Die Immobilien sind in den USA (zum Teil auch in Europa) genauso überbewertet wie die Aktien. Früher oder später wird es dort eine Korrektur geben und ebenfalls die Aktien nach unten ziehen. Dann werden plötzlich viele Leute auf hohen Krediten sitzen, welche nicht mehr durch den Hauswert abgesichert sind. Die Banken werden dann Zwangsversteigerungen durchführen und die Immobilienpreise noch weiter drücken. Die Folge muß ein Deflationsspirale sein, weil die Kaufkraft und der Konsum massiv einbricht. Unser heutiges System ist nur auf Spekulationsblasen aufgebaut und muß letztlich zerbrechen

      K.von Günter Hannich
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 17:37:33
      Beitrag Nr. 586 ()
      Nur der Immobilienmarkt verhindert in Amerika vorderhand einen tieferen Fall

      VON NIKLAUS VONTOBEL UND MARTIN SUTER

      Zürich - Die Ökonomen der Credit Suisse First Boston (CSFB) stehen vor einem Rätsel. Sie haben die Entwicklung der japanischen und der US-Wirtschaft zehn Jahre vor und zwei Jahre nach dem Platzen der Börsenblase verglichen. Das erstaunliche Resultat: «Die jeweiligen Entwicklungen sind sowohl für den Aktien- und Obligationenmarkt als auch für den privaten Konsum und die Investitionen überraschend ähnlich.»

      Wie ist das möglich, wo doch ständig hingewiesen wird auf die riesigen kulturellen und institutionellen Unterschiede, die flexibleren amerikanischen Arbeits- und Kapitalmärkte und die bessere Geldpolitik der US-Notenbank? Für die CSFB-Ökonomen gibt es nur eine plausible Erklärung: Es müsse eine Gemeinsamkeit in der menschlichen Psychologie geben. Diese treibe die Konjunkturzyklen an und beeinflusse die Bewertung von Aktien, die erwarteten Kapitalrenditen sowie Konsum- und Investitionsentscheidungen.

      Japan wappnete sich nicht früh genug gegen eine Deflation

      Falls die US-Wirtschaft weiterhin der japanischen nachzieht, drohen zehn Jahre mit deflationären Tendenzen, einer Börsenbaisse und einem durchschnittlichen Wachstum von einem Prozent pro Jahr. Die US-Notenbank will dies verhindern und hat deshalb die Entwicklung der japanischen Wirtschaft nach dem Ende des Börsenbooms untersucht. Wichtigste Erkenntnis: Der grösste Fehler der japanischen Zentralbank sei es gewesen, sich nicht früh genug durch eine Erweiterung der Geldmenge gegen das Risiko einer Deflation gewappnet zu haben.

      Allerdings hat auch die US-Notenbank nicht mehr allzu viel Raum, um die Zinsen weiter zu senken. Die Zentralbankzinsen stehen bereits auf 1,75 Prozent - dem tiefsten Niveau seit 40 Jahren. Das sieht auch der US-Ökonom und «New York Times»-Kolumnist Paul Krugman so. Vor etwa vier Jahren hat er sich eine persönliche Checkliste erstellt mit Gründen, warum die US-Wirtschaft nicht zehn Jahre lang in Stagnation verfallen wird wie die japanische.
      Erstens: Die US-Wirtschaft leidet nicht unter einem Vertrauensverlust, weil die Corporate Governance in den USA besser ist. Zweitens: Die US-Notenbank hat immer noch genügend Raum, um die Zinsen zu senken. Drittens: Die langfristige Budgetposition der US-Regierung ist stark. Sie hat daher genügend Raum für staatliche Stimulierungsprogramme, falls tiefere Zinsen nicht ausreichen. Viertens: Die USA haben vielleicht eine Börsenblase, aber keine Blase im Markt für Immobilien. Inzwischen zweifelt Krugman: «Die drei ersten Punkte musste ich nun streichen, und über den vierten, den Immobilienmarkt, mache ich mir langsam Sorgen.»

      Die US-Wirtschaft hat sich nach dem Ende des Börsenbooms besser gehalten, als viele Beobachter erwartet hatten. Vor allem die Konsumenten haben mit ihrer anhaltend grossen Kauflust eine tiefere Rezession verhindert. Viele Ökonomen hatten befürchtet, der Haushaltkonsum werde sinken, weil der Kurszerfall an der Börse die Vermögen der Haushalte verkleinert. Allerdings hält ein durchschnittlicher US-Haushalt viermal mehr Vermögen in Immobilien (meist das eigene Haus) als in Aktien. Die Entwicklung der Häuserpreise ist deshalb für die US-Konsumenten und damit für den Haushaltskonsum wichtiger als jene der Börse.

      US-Notenbankchef Greenspan: Keine Überhitzung des Immobilienmarktes

      Nach Angaben der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist der Preis für ein neues Einfamilienhaus in den USA seit Ende des Börsenbooms um rund 11 Prozent gestiegen, jener für ein bestehendes Haus um etwa 21 Prozent. Dank dieser Preissteigerung konnten die US-Konsumenten zusätzliche Hypotheken auf ihre Häuser aufnehmen und mit dem Geld den Konsum ankurbeln. Der «Mortgage Refinancing Index», der das Wachstum an Zweithypotheken misst, liegt zurzeit auf dem zweithöchsten je erreichten Stand.

      Der Immobilienmarkt ist derzeit also eine wichtige Stütze der US-Konjunktur. Bleibt die Frage, wie stabil diese Stütze ist. Das britische Wirtschaftsmagazin «The Economist» spricht von einer Blase im Immobilienmarkt, welche die Börsenblase ersetzt habe. Eine Studie des amerikanischen Zentrums für wirtschaftspolitische Forschung (CEPR) glaubt ebenfalls an eine «housing bubble». Die Inflation der Immobilienpreise um 30 Prozent in den letzten sieben Jahren lasse sich einzig mit einer Blase im Immobilienmarkt erklären.

      Der Vorsitzende der US-Notenbank, Alan Greenspan, sieht hingegen keine Anzeichen für eine Überhitzung des Immobilienmarkts. Ein Zusammenbruch sei unwahrscheinlich, sagt er, weil der Immobilienmarkt regionalisiert sei und durch Immigration sowie Baulandknappheit genährt werde. Irrt Greenspan, könnte das für die US-Konjunktur dramatische Konsequenzen haben.

      Quelle: Sonntagszeitung
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 07:20:19
      Beitrag Nr. 587 ()
      lieber hm,
      die negativnachrichten teißen nicht ab und viele unserer aktien sind nur noch einen bruchteil dessen wert, was sie noch zu jahreswechsel darstellten. es gibt noch einige werte am nm die auch ich im depot habe und die über kurz oder lang verschwinden werden, da die ceo von anfang an nichts anderes in kopf hatten als kohle zu machen und die kleinanleger zu verarschen. das war anfang 2000 der stoff auf dem viele luftschlösser gebaut wurden.
      viele kleinaleger sind hinters licht geführt worden und viele hat der mut verlassen, weil sie einfach aktien (evtl. noch bei der Hausbank) kauften und nicht täglich sich informiert haben was läuft. das ist bei mir zwar nicht der fall aber genug dreck habe auch ich in meinem nest.
      aber übertreibung ist übertreibung und bleibt übertreibung.
      die negativnachrichten der letzten monate hat meines erachtens ebenfalls den grund die derzeitige regierung madig zu machen und im september abzulösen. da scheinen sich industrie und opposition einig zu sein.
      was die ag mit dem zwillingsbruder angeht bin ich sehr optimistisch. die haben alles negative aufgetischt und veröffentlicht und werden in den nächsten quartalen wieder geld verdienen. aus zuverlässiger quelle weiß ich dass sich ein geschäftsführer der beiden brüder eines schönes nest baut und das auf einem niveau, wie es sich otto-normal-verbraucher nur in den wildesten träumen vorstellen kann.
      für mich ein indiz dafür, dass der herr genug verdient (muß nicht unbedingt negativ gesehen werden, sofern dieser seriös sein geld verdient) und dieses geld auch investiert. weiter ein anzeichen dafür dass sich jemand fest niederlässt um nah genug bei der sache zu sein.
      ich persönlich bin in der zuleiferindustrie für die baubranche tätig. ende 2000 hatten wir für 01 und 02 schwarz gesehen. tatsächlich in 01 auch ein paar punkte verloren um jetzt alle rekorde zu schlagen. vielen unserer wettbewerber geht es nicht so gut und einige werden wohl nicht überleben, die guten aber werden gestärkt aus der krise hervorgehen. und was eigentlich das beste ist ähnlich sieht es bei einigen unserer ag`s aus. sie haben zwar einige federn gelassen, die guten werden aber überleben und schon bald wieder poasitive nachrichten bringen. bis nach der wahl hält wohl noch die mießmacherei an und dann wird wohl einiges anlaufen (nicht zuletzt wegen der notwendigen riesigen investitionen in den überschwemmungsgebieten).

      mit bayrischem gruß

      der zuversichtliche anfänger
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 09:05:33
      Beitrag Nr. 588 ()
      Guten Morgen liebe Freunde des Parkett.
      Da können alle wieder sehen in welchen Müll die Investoren ihre Dollars stecken.
      Ich kann nur hoffen,
      dass diese bombastische Luftblase von AOL bald zerstochen wird.
      Schlecht für die momentanen Aktionäre-
      gut für die Börse.

      Und schliesslich wurde niemand gezwungen Steve Case sein Geld hinterher zu werfen..;)

      Man muss es immer wiederholen.

      Zum Betrügen gehören oft zwei .....der Betrüger + der Betrogene.
      Und Gier+naives Vertrauen der Anleger ist die Kerngrösse mit welcher diese Schlawiner alla Case arbeiten.

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Aktuelle Nachrichten von Financial Times Deutschland

      25.08.02 / 21:18

      Bilanzskandal setzt AOL Time Warner zu Der Bilanzskandal bei seiner Internettochter AOL bringt den Medienkonzern AOL Time Warner immer stärker ins Schleudern. Nun sind auch noch Verbindungen zum Skandalkonzern Worldcom bekannt geworden. Das Bekanntwerden neuer Einzelheiten über die Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC ließ den AOL-Kurs am Freitag um über neun Prozent auf 12,76 $ fallen. Die Unregelmäßigkeiten in AOLs Rechnungslegung sind im Vergleich zu den Bilanzskandalen bei den Pleitefirmen Worldcom und Enron zwar relativ gering. Doch falls sich herausstellt, dass der Onlinedienst 2001 tatsächlich die Angaben über Umsatz und Gewinn geschönt hat, könnte das bedeuten, dass die Fusion von AOL und Time Warner schon wesentlich früher in Schwierigkeiten steckte als bisher angenommen. Das wiederum würde den Druck der Investoren erhöhen, AOL wieder abzuspalten.


      Analysten befürchten, dass AOL mehr Umsätze unrechtmäßig verbucht haben könnte als jene 49 Mio. $, die der Konzern vorige Woche einräumte. Am Freitag berichteten Zeitungen, dass ein Großteil dieser 49 Mio. $ aus Geschäften mit dem Telekommunikationskonzern Worldcom stammten. AOL mietete bei Worldcom für jährlich 900 Mio. $ den größten Teil seiner Internetleitungen. Im Gegenzug soll Worldcom bei AOL Werbeflächen für 200 Mio. $ im Jahr gebucht haben. Offenbar hat das AOL-Management Druck auf Worldcom ausgeübt: Denn der Betrag liegt deutlich über dem, was der Konzern gebucht hätte, wenn es sich nicht um einen seiner größten Kunden gehandelt hätte. Solche Geschäfte auf Gegenseitigkeit dürfen nach US-Bilanzrecht nur unter sehr strengen Bedingungen als regulärer Umsatz verbucht werden.

      Glaubwürdigkeit untergraben

      In ein schlechtes Licht wird AOL dadurch gerückt, dass die Geschäfte ausgerechnet mit Worldcom abgeschlossen wurden. Jenem Konzern, der mit Falschbuchungen von 7,2 Mrd. $ den Rekord der Bilanzmanipulationen in den USA hält.

      Jedes der neuen Details über das Bilanzgebaren bei AOL droht das Vertrauen in das Konzern-Management weiter zu untergraben. Die Glaubwürdigkeit war ohnehin angeschlagen, seit AOL Time Warner im vergangenen Jahr unter Führung seines Chefs Gerald Levin monatelang an hohen Wachstums- und Gewinnprognosen festhielt, obwohl sich im Internet- wie auch im klassischen Mediengeschäft die Konjunktur abkühlte.

      Zur gleichen Zeit, von Januar bis Juni 2001, verkauften Teile der AOL-Time-Warner-Spitze, unter ihnen der vor kurzem abgetretene AOL-Chef Bob Pittman, Aktienbestände im Wert von insgesamt 500 Mio. $. Auch diese Geschäfte werden nun von der SEC untersucht.

      Strafrechtliche Konsequenzen sind bei AOL wegen der falsch verbuchten Tauschgeschäfte nach Ansicht von Experten unwahrscheinlich. Dafür müsste die Staatsanwaltschaft nachweisen, dass die Beträge mit Betrugsabsicht gebucht wurden - ein schwieriges Unterfangen. Derartige SEC-Untersuchungen enden meist mit einer Geldbuße.

      Schwieriger Nachweis

      Ähnliches gilt für die Aktienverkäufe der Führungskräfte. Die SEC prüft zwar, ob die Manager zum Zeitpunkt des Verkaufs über nicht veröffentlichte Informationen verfügten. Der Nachweis des Vorsatzes ist jedoch schwer zu führen. Selbst wenn die Behörde feststellt, dass die Firmenspitze hätte wissen müssen, dass ihre Prognosen zu positiv sind, fällt es schwer, vorsätzliche Täuschungen nachzuweisen. Auch hier kommt es am Ende üblicherweise zu verhältnismäßig bescheidenen Sanktionen wie Unterlassungserklärungen oder Geldbußen.

      Schaden könnte die anhaltende Unsicherheit über den Ausgang der Untersuchungen jedoch dem Aktienkurs und der Bewertung des Gesamtkonzerns. "Wenn die Transaktionen auch klein sind und weitere Ermittlungen lediglich zu einer Geldbuße führen könnten, empfehlen wir Investoren doch, vorerst in Wartestellung zu bleiben", schreibt Jessica Reif Cohen, Analystin bei Merrill Lynch.

      Zudem droht eine weitere Milliardenabschreibung. AOL Time Warner hatte im ersten Quartal mit der Rekordsumme von 54 Mrd. $ die bisher höchste Abschreibung vorgenommen, die je ein US-Unternehmen getätigt hat.

      Davon kaum berührt war der Wert des Onlinedienstes AOL, der immer noch mit Aktiva von 40 Mrd. $ in den Büchern steht. 34 Mrd. $ davon sind immaterielle Vermögenswerte, zum großen Teil so genannter Goodwill. Dieser entsteht, wenn bei einem Zukauf der gezahlte Preis über dem Buchwert liegt. Da sich diese Bewertungen nicht mehr aufrechterhalten lassen, muss ein Teil abgeschrieben werden. Eilig hat es AOL damit nicht: Ein Sprecher sagte, der Abschreibungsbedarf werde geprüft. Eine Entscheidung solle im vierten Quartal fallen.
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 09:28:01
      Beitrag Nr. 589 ()
      Aus der FTD vom 26.8.2002

      Das Kapital: Die Mär von renditeträchtigen Aktienrückkäufen

      Hören wir nicht unentwegt, wie viele eigene Aktien die US-Firmen doch kontinuierlich zurückkaufen - und wie wenig Sinn es ergibt, überhaupt noch auf Dividenden zu achten, falls das je Sinn ergeben hätte.

      Wie kommt es dann aber, dass die Gewinne pro Aktie im S&P 500 zwischen 1995 und 2001 gerade um kümmerliche drei Prozent gestiegen sind, während die Gewinne absolut um 26 Prozent von 278 auf 351 Mrd. $ zulegten? Und wie kommt es, dass die Gewinne je Aktie seit 1988 nur um 61 Prozent anzogen, während sie insgesamt um 110 Prozent wuchsen?

      Die Antwort liegt auf der Hand.

      Es werden mehr Aktien frisch gedruckt als zurückgekauft, quer durch die Sektoren.

      GE etwa hat 2001 eigene Aktien im Wert von 3,1 Mrd. $ erworben. Dennoch ist die Zahl der ausstehenden Aktien im Jahresdurchschnitt sogar leicht gestiegen. Die Firma sammelt seit Jahren massenweise eigene Aktien ein. Trotzdem ist ihre Zahl seit 1997 per saldo leicht gewachsen. Ähnliches gilt für Pfizer oder die Citigroup, wobei die Aktienzahl seit 1997 im ersten Fall etwas zulegte und im zweiten Fall ganz leicht abnahm. Aber dann gibt es ja noch die Microsofts, Ciscos und Intels. All diese Firmen kaufen ungestüm eigene Aktien zurück. An den jeweiligen Jahresberichten abgelesen, ist ihre Zahl bei Microsoft seit 1997 dennoch um 13 Prozent und bei Cisco um 22 Prozent angeschwollen. Eine Ausnahme ist Intel, wo die Aktienzahl zwischen 1997 und 2001 um 4,2 Prozent gefallen ist. Aufs Jahr gerechnet entspricht das aber gerade einer Rendite von etwa einem Prozent.

      Natürlich sind die Rückkäufe besser als nichts. Aber auf den Saldo kommt es an. Zwar macht es qualitativ einen Unterschied, ob Aktien zurückerworben werden, die zuvor zur Bedienung von Mitarbeiteroptionen neu gedruckt wurden - oder im Zuge von Übernahmen ausgegeben wurden. Die stagnierenden Gewinne je Aktie aber zeigen: Entweder wurden vor allem Mitarbeiteroptionen ausgeglichen. Oder das Gros der Akquisitionen hat bisher nicht gelohnt.

      Wie die Dinge empirisch stehen, bleiben den Anlegern als handfester Kapitalrückfluss bisher nichts als Dividenden. Und die sind seit 1995 im Schnitt gerade um 2,3 Prozent jährlich gestiegen. Im S&P 500 bringen sie momentan eine Rendite von kläglichen 1,65 Prozent. Wenn man bedenkt, dass Dividenden historisch ein Drittel des Aktienerfolgs ausgemacht haben, ist das für die Zukunft kaum verheißungsvoll. Klar kann man sagen, dass die Dividenden angehoben werden, sobald die Wirtschaft besser läuft. Bloß würde es die S&P-Firmen schon 86 Mrd. $ kosten, die Dividendenrendite nur um ein Prozent zu steigern. Für eine Dividendenrendite von 3,44 Prozent wie im Schnitt seit 1970 müssten sie 154 Mrd. $ zusätzlich hinblättern.

      Quelle: www.ftd.de/kapital
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 09:34:25
      Beitrag Nr. 590 ()
      Schöne Erholung, meine Damen&Herren..:rolleyes:
      Und die ganzen Angestellten welche dann auf der Strasse sitzen,
      werden natürlich nix besseres zu tun haben,
      als für ihren letzten Notgroschen Shares zu kaufen..;)

      +++++++++++++++++

      Montag 26. August 2002, 09:08 Uhr

      Lucent entlässt weiter

      Die nächste Entlassungswelle hat den angeschlagenen Netzwerkausrüster Lucent Technologies erwischt. Grund sind die sehr schlechten Bilanzergebnisse des Unternehmens.

      So meldete der Konzern bei einem Umsatz von 2,95 Milliarden Dollar im dritten Quartal einen Verlust von 7,91 Milliarden Dollar. Um wieder in die Gewinnzone zu kommen müsse man die Kosten senken. Der Konzern beabsichtigt daher bei einem Umsatzziel von drei Milliarden Dollar wieder den Break-Even zu erreichen. Bisher war die Grenze bei 3,5 Milliarden Dollar gezogen worden.

      "Wenn wir den Break-Even bei geringerem Umsatz erreichen wollen, können wir das nur bei erneuten Kürzungen schaffen. Eine exakte Zahl kann ich nicht sagenjedenfalls bleibt es in einem Umfang, indem wir noch gewährleisten können, alle unsere Kunden mit den Produkten zu versorgen", kündigte eine Firmensprecherin gegenüber dem "Wall Street Journal" erneute Entlassungen an.

      Marktbeobachter rechnen damit,

      dass rund zehn Prozent von zurzeit 50.000 Mitarbeitern weltweit ihren Hut nehmen müssen.

      :eek::eek::eek::eek:

      Bisher hatte das Unternehmen bereits mehr als 5000 Entlassungen angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 10:25:26
      Beitrag Nr. 591 ()
      WALL-STREET-AUSBLICK

      Achtung, Tausend-Punkte-Rallye


      Von Carsten Volkery New York

      Der Dow Jones ist weiter auf Expansionskurs.
      Doch es gibt mehr als einen Grund,
      warum der Rallye die Puste ausgehen muss.

      Auch wird diese Woche diskutiert,
      ob Herr Schrempp schwören muss oder nicht.

      New York - Die Bullen an der Wall Street geraten langsam in Feierstimmung: Vergangene Woche konnte der Dow Jones zum fünften Mal in Folge zulegen (1,1 Prozent). Seit seinem Juli-Tief hat der Blue-Chip-Index damit über tausend Punkte oder 20 Prozent gewonnen. Diese Marke gilt einigen Beobachtern als eindeutiger Beweis für einen Bullenmarkt.

      Skeptiker allerdings raten besonders jetzt zur Vorsicht: In dem zweieinhalb Jahre alten Bärenmarkt hat es immer wieder 20-Prozent-Rallies gegeben. So hatte der Dow Jones vermeintliche Tiefs im März 2001 und nach dem 11. September erreicht. Danach gewann er jeweils über 20 Prozent - bevor er noch tiefer in den Keller fiel.

      Auch diesmal könnte das Glück von kurzer Dauer sein. Nach den satten Zuwächsen scheint die Erntezeit schon begonnen zu haben. Am Freitag gab der Dow bereits zwei Prozent ab, als Marktteilnehmer ihre Gewinne realisierten. Niemand wäre überrascht, wenn es nächste Woche so weiterginge. "Es könnte den nach einer Rallye üblichen Rückzug geben", warnt Benjamin Pace von der Deutschen Bank in New York.

      Der Hauptgrund, warum der Rallye früher oder später der Dampf ausgehen muss, ist jedoch die anhaltende Unsicherheit über die US-Konjunktur und die Unternehmensgewinne. Zwar werden diese Woche einige Konjunkturdaten veröffentlicht, doch die Anleger warten auf die Zahlen des dritten Quartals. Im September beginnt die Saison der Gewinnwarnungen, vorher ist alles Spekulation.
      "Der Trend weist immer noch leicht nach oben", sagt Robert Philips, Präsident von Wachovia Asset Management, auf CNN. "Aber der Markt wird sich eher seitwärts entwickeln, bis wir besser über das dritte Quartal Bescheid wissen".

      Die Konjunkturdaten diese Woche könnten immerhin beruhigend wirken, indem sie die Schocker-Zahlen des letzten Monats ausgleichen. Am Dienstag werden die Auftragseingänge für langlebige Güter im Juli bekannt gegeben. Im Juni waren sie um 3,8 Prozent eingebrochen - eine böse Überraschung, die die Börsen ins Schleudern brachte und die Diskussion um eine Zinssenkung der Federal Reserve auslöste. Jetzt sollen sie um 1,1 Prozent zugelegt haben.

      Am Dienstag und Freitag werden die beiden Barometer des Verbrauchervertrauens abgelesen. Auch diese Zahlen hatten zuletzt Besorgnis erregt. Ökonomen erwarten, dass sie sich im August positiv entwickelt haben.

      Ihre Wirkung dürfte jedoch beschränkt sein. "Ich bin zuversichtlich, was die Konjunkturdaten betrifft, aber ich glaube nicht, dass sie dem Aktienmarkt helfen werden", sagte Ken Goldstein, Volkswirt beim Conference Board, gegenüber der Finanzwebseite TheStreet.com.

      Am Dienstag gibt Hewlett-Packard als letztes der 30 Dow-Jones-Unternehmen seine Quartalszahlen bekannt. Das dritte Quartal in HPs Geschäftsjahr endete im Juli. Es sind die ersten Zahlen des Computerherstellers seit der Fusion mit Compaq. Die HP-Geschäftsführung hatte am Wochenende bekräftigt, die Integration der beiden Giganten verlaufe nach Plan.

      An der Wall Street werden sie ganz genau auf die Einhaltung der Fusionsversprechen achten - und das Unternehmen daran messen. So wollte HP-Chefin Carly Fiorina im dritten Quartal 125 Millionen Dollar an Kosten sparen. Sie hatte allerdings auch gesagt, der Umsatz des Gemeinschafts-Unternehmens werde in den ersten drei Monaten nach der Fusion voraussichtlich um fünf bis sieben Prozent zurückgehen. Analysten erwarten für das dritte Quartal einen Umsatz von 16.82 Milliarden Dollar - das wäre sogar ein Rückgang um 7,4 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal.

      Dienstag ist auch ein wichtiger Tag für die 31 deutschen Unternehmen, die an US-Börsen gelistet sind. Dann nämlich diskutiert die US-Börsenaufsicht SEC die Ausweitung des Bilanzeids auf 1300 ausländische Unternehmen. Das Sarbanes-Oxley-Reformgesetz, das Präsident Bush Anfang August unterschrieben hatte, sieht vor, dass auch ausländische Manager persönlich für ihre Bilanzen haften. Die SEC ist mit der Umsetzung beauftragt.

      Das allerdings erweist sich als nicht so einfach. 11 deutsche Unternehmen, darunter die Deutsche Telekom und DaimlerChrysler, haben sich bereits dagegen gewehrt, dass ihre Vorstände unter die US-Gesetzgebung fallen sollen. Auch die EU-Kommission und die britische Regierung haben Widerstand angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 13:43:03
      Beitrag Nr. 592 ()
      Hi cabinda,

      zu 564. Lernfähigkeit der Masse oder einer Gruppe von Menschen. Das ist ein Punkt wo wir eine grundsätzlichen Unterschied in unserer Sichtweise haben. Während du an die Lernfähigkeit der Masse glaubst, bezweifel ich diese sehr, sehr stark. Ich könnte dir jetzt unendlich viele Beispiel dafür aufzählen, wo die Masse aus Skandalen oder Katastrophen nichts gelernt hat. Sondern nach einer kurzen Aufregungung und empörung und tausenden von Schwüren "Nie wieder, nie wieder mit mir!" doch wieder in den alten Trott zurückgefallen ist.

      Seltsamerweise fällt mir kein Beispiel dafür ein, wo die Masse etwas aus Katastrophen / Skandalen gelernt hat. Warum soll das ausgerechnet jetzt das aller erstemal sein??? Diese Vorstellung, sprengt mir meinen ansonsten unbegrenzten Vorstellungsrahmen.

      Was getürkte Zahlen betrifft. Zumindest türke ich die Zahlen NICHT die ich verwende und ich lege sehr viel Wert darauf sogennate anerkannte Quellen (z.B: ISM) zu verwenden und nicht die Teilweisen recht abstrusen Quellen die anderweitig verwendet werden.

      "du sagst doch selber, dass dir klar ist, dass bilanzen seit jeher geschönt sind."Im Rahmen des ermessens Spielraums, der manchmal sehr weit gesteckt ist, besonders im Bilanzrecht. Und natürlich überaschen mich auch keine kriminellen Handlungen da ich nie erwartet habe das Manger heilige sind. Denn wären Manager heilige wären Sie nie an den Job gekommen denn Sie machen. Aber ich gehe auch nicht davon aus, das jeder Manager ein krimineller ist. Aber wie in jeder Gesellschaftsschicht gibt es einen gewissen Prozentsatz krimineller unter den Managern, Ärzten, Polizisten, Politikern oder sonstigen Berufsgruppen. Jetzt aber zu sagen jeder Manager ist bis zum Beweis des Gegenteils erstmal ein krimineller. Ist ja doch wohl ein wenig zu heftig. Da kann man ja auch gleich sagen jeder Ausländer ist ein krimineller, bis zum Beweis des Gegenteils oder noch ein wenig krasser. Jeder Jude ist ein krimineller, bis zum Beweis des Gegenteils nur weil es kriminelle Juden gibt. Ist eine Brandgefährliche Art der Denke! " da liegt doch der widerspruch in deiner ganzen argumentation." Es ist kein wiedrspruch, wenn man davon ausgeht das die Masse im Rahmen des erlaubten aggiert. Nachwievor tut die Überwältigende Mehrheit dieses und wegen 2-3% schwarzer Schafe, alles in Frage zu stellen ist wohl ein wenig weit hergeholt. Siehe Bemerkungen davor.

      Wer profitiert den vom Zocken / Traden? Soweit ich das weis sind das die Banken. Denn Ihre besten Milchkühe die Zocker / Trader sind. Denn die verdienen an jeden An- und Verkauf. Dennen willst du damit "aber versuchen, durch zockerei den banken ihrerseits ein schnippchen zu schlagen" ein schnippchen schlagen? Entweder dir gelingt die Quatratur des Kreises oder du mästet diejenigen denn du eins auswischen willst. Falls alle bestrafungen des Lebens so aussehen, möchte ich absofort nur noch bestraft werden!

      Ich sags doch immer wieder. Börse ist ein Dummenmelkmaschine und die Banken sind die Bauern. Erst drehen Sie denn Leuten überteuerte Aktien an und dann wenn Sie dadurch nichts mehr verdienen können da die Aktienkurse am Boden sind. Lassen Sie die Leute ein wenig traden um denn Rest der verbliebenen Kohle über die Provisionen abzuziehen. Ich stand zwar bisher nicht auf Sado/Masso, aber seit deinen Äusserungen sollte ich das wohl ein wenig überdenken.

      Zu "ich habe den turnaround in der gewinnentwicklung nicht `nicht mitbekommen`, sondern ich bezweifle ihn. eben weil ich nicht wissen kann, was bei den unternehmen wirklich hinten an gewinn rauskommt. " Siehe etwas weiter oben, man sollte wegen Einzelfällen momentan etwa 1% (950 grosse US-Unternehmen und wieviele hatten je nachdem Ihre Bilanzskandale Enron, Worldcom, Xerox, Diseney, AOL, Tycoo, Adelphia,QWest und wenn hat wir da noch?) doch nicht gleich das ganze Kind mit dem Bade ausschütten. Weil 1-3% die Daten türken, türken alle die Daten. Naja, verallgemeinerungen sind und waren schon immer sehr beliebt. Aber die auch richtig sind? Ich habe da so meine berechtigeten Zweifel und im Zweifel für den Angeklagten!

      Fred Malik. Netter Idealist nur leider nicht desillusioniert und somit Brandgefährlich! Es gibt nichts gefährlicheres als Idealisten mit Illusionen. Die sagen dann immer hinterher "Oh, das habe ich aber so nicht gewollt! Das tut mir aber jetzt leid." Ansonsten hat er ab und an ein paar ganz nette Ideen und kann sie oft logisch und argumentativ begründeten. Nur was die Börse betrifft, da sollte er lieber die Klapppe halten. Denn heist nicht umsonst "Schuster bleib bei deinem leisten!" und was seine Managementtheorien betrifft, hat er wirklich gute Ideen. Seine Ideen zur Börse sind Rohrkreppierer.

      Nein ich recherchiere ganz selten bei der Sec. Mir reichen die Zahlen und die News die kommuniziert werden. Mich intressieren aber besonders die News und deren Trends positiv/negativ die es nicht in die Schlagzeilen bringen. Da es in der Regel die Trends von Morgen sind. Denn was heute Schlagzeilen macht ist der Trend oder die News von gestern. Ich interessiere mich wessentlich mehr für das Morgen ald für das Gestern. Was z.B: Charts darstellen, trotzdem sind gewisse Grundkenntnisse der Charttechnik besonders beim kurzfristigen Traden nicht uninteressant.

      Wie kommst du darauf das Börsen nach oben wollen? "und der will sich - so deute ich die charts - nun mal wieder eine weile auf vermeintlich gute zahlen und den `turnaround` verlassen. " Denn wenn ich was Charttechnik nicht der ganz grosse Rohrkreppiere bin, befinden wir uns doch nachwievor in den intakten Abwärtstrends und machen gerade einen Bounce an die ober Begrenzung. Ebenso sehr beliebt die Charttechnische Interpretation des Rebounds an die gebrochene Nackenlinie der SKS. Somit dürften die primären Trends nachwievor auf Down stehen.

      cabinda, aber sowas macht man doch als charttechnisch orientierter Anleger. Kurzfristig einen tempörären Trend gegen den primären Haupttrend zocken. Immer mit dem Trend und nicht gegen und soweit ich weis sind die Abwärtstrends noch intakt. Betonnung liegt auf noch! Oder hast du etwa eine Bodenbildungsformation ausgemacht? Weswegen du das Longzenario momentan präferierst, entgegen der charttechnischen Interpretation DOWN?

      Liegst schon richtig mit up


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 14:01:15
      Beitrag Nr. 593 ()
      Siemens plant 4.000 Entlassungen bei ICN

      Die Siemens AG bestätigte Pläne, bei ihrer verlustbringenden Netzwerksparte ICN rund 4.000 Stellen zu streichen, da mit einer weiteren Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes gerechnet wird. Hierin enthalten sind die angekündigten Entlassungen von 1.300 Mitarbeitern am Standort München. Bisher gebe es zu solchen Maßnahmen aber noch keine Beschlüsse.

      Entsprechende Überlegungen waren bereits Anfang August durch den Betriebsrat bekannt geworden, jedoch von der Unternehmendleitung nicht kommentiert worden. Die Gewerkschaften signalisierten Widerstand gegen diese Pläne.

      ICN beabsichtigt, insgesamt etwa 16.500 Stellen und damit rund ein Drittel der Belegschaft abzubauen.

      Diese Mitarbeiter sollen in Auffang- und Beschäftigungsgesellschaften überführt werden.

      Die Aktien von Siemens stiegen bisher um 0,33 Prozent und notieren aktuell bei 51,62 Euro.
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 14:30:22
      Beitrag Nr. 594 ()
      @Biotron....

      Fred Malik. Netter Idealist nur leider nicht desillusioniert und somit Brandgefährlich! Es gibt nichts gefährlicheres als Idealisten mit Illusionen. Die sagen dann immer hinterher "Oh, das habe ich aber so nicht gewollt! Das tut mir aber jetzt leid." Ansonsten hat er ab und an ein paar ganz nette Ideen und kann sie oft logisch und argumentativ begründeten. Nur was die Börse betrifft, da sollte er lieber die Klapppe halten. Denn heist nicht umsonst "Schuster bleib bei deinem leisten!" und was seine Managementtheorien betrifft, hat er wirklich gute Ideen. Seine Ideen zur Börse sind Rohrkreppierer.

      Na, da bin ich aber froh,
      dass Sie hier so deutliche Worte finden.
      Wie wäre es übrigens
      wenn wir Sie höchstselbst mit dem guten Malik auf eine Stufe stellen.
      Natürlich als völliger Gegensatz zu ihm..;)
      Wobei schon noch ein anderer Unterschied besteht!
      Malik erzählt dem normalen Anleger wenigstens keine gefährlichen Sachen wie z.b...

      Weswegen Sie ja beim Shorten Haus und Hof setzen. Im Gegensatz
      zum begrenzten Verlustrisiko von max. 100% beim long sein.
      Deshalb ist der Deckungsdruck (die Angst)
      um ein vielfaches höher als beim long sein.


      Hier sollte jeder nochmals genau überlegen,
      wer hier gefährlicher ist.
      Im übrigen kann Malik nicht wirklich gefährlich sein.
      Immerhin pusht er nicht seit Jahr&Tag wie die Freunde der Analysten und Leuten wie Ihnen,
      um völlig überteuerte Shares unters Volk zu streuen!

      Wenn Sie es für gefährlich halten keine Aktiengewinne zu machen, ist dies eine Sache.
      Aber wer die letzten Jahre die Finger vom Parkett gelassen hatte,
      ist nicht gerade ärmer geworden oder..;)
      Ganz im Gegensatz zu Ihnen und allen anderen Investierten.
      Aber für Sie natürlich kein wirkliches Problem.
      Sie kämpfen ja nach eigener Aussage mit offenem Visier, usw..!

      Wie Sie dies machen ist mir völlig Banane, Biotron.
      Für mich ist jedes Minus-Geschäft ein schlechtes Geschäft-fertig.
      Aber schliesslich kann man ja bis zum bitteren Ende immer wieder verbilligen
      und schlechtem Geld gutes hinterher werfen...;)

      Im übrigen wäre mir sehr Recht,
      wenn Sie auch einmal auf den einen oder anderen Bericht hier eingehen würden.
      Alles was ich seit Wochen von Ihrer Seite höre sind Ich-Beschreibungen
      und das Sie Betrug für normal halten.

      Ach ja, wenn wir schon dabei sind......

      Nachwievor tut die Überwältigende Mehrheit dieses und wegen 2-3% schwarzer Schafe,
      alles in Frage zu stellen ist wohl ein wenig weit hergeholt.


      Das meinen Sie doch nicht im Ernst, alter Freund.
      Nutzen Sie ausser Radio-Eriwan noch andere Medien,
      um sich einen Überblick über all die Betrügereien der letzten Jahre zu beschaffen..;)

      Sie sind ein völliger Ignorant-und beweisen es uns allen hier immer wieder.
      Sie ziehen sich so völlig ohne Not einen bestimmten Wert aus Ihrer Hose,
      um in hier als Beweis anzuführen,
      dass es im grossen und ganzen doch sehr-sehr ehrlich und geordnet zugeht..:laugh:


      Diese Aussage nimmt Ihnen ausser den Strafverteidigern der Überführten niemand ab, Biotron.
      So eine Art Betriebsunfall ebend..(hihihi)
      Alles wie gehabt.
      Voll investiert
      und was nicht sein darf kann nicht sein.

      Ihre privaten Ansichten können Sie hier ja gerne zu Protokoll geben und damit verteidigen.
      Aber wenn Sie wollen,
      dass ich Sie auch für glaubwürdig halte,
      sollten Sie schon mal aufhören Ihrer Zahlen
      auf diese Art&Weise zu benutzen.

      Wenn ich es nicht besser wissen würde,
      könnte man meinen,
      Sie sind bei einem deutschen Bankinstitut angestellt.
      Sie sprechen dieselbe Sprache wie diese Spezies.

      Wobei auch diese Gruppe bald immer dünner gesät sein wird.
      Es stehen Entlassungen im grossen Stil an, Biotron.
      Aber warum werden eigentlich so viele ehemalige gute&wichtige Mitarbeiter auf die Strasse gesetzt,
      wenn wir die nächste Mega-Ralley praktisch schon vor uns sehen..:confused:

      Ich bin mir sicher,
      dass Sie diese Frage wie immer beantworten können.
      Weil die ganzen Anleger zu gierig sind, usw...!
      Gier wird wohl schon dabei sein.
      Aber als Kaufargument ist mir dies zu wenig.
      Da müssen Sie noch daran arbeiten.

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 14:42:16
      Beitrag Nr. 595 ()
      Hi Motzki,

      zu565.

      das ist Ihr Fehler "Ich schreibe jetzt ohne alle Postings gelesen zu haben" den dadurch kommen Sie zu völlig haltlosen Aussagen und oder Schlussfolgerungen wie "kann ich nicht einfach die Durchschnittsrendite der letzten 10Jahre vom DOW heranziehen.Das wäre keine sehr gute Idee, Biotron." Ich habe mind. die letzten 75 Jahre herangezogen (siehe 533). Nur ich finde ich muss mich nicht immer endlos wiederholen. Weshalb ich dann expliziet ein entspr. Beispiel wähle wie hier 10 Jahre. Hätte aber genauso gut 25 Jahre oder 50 Jahre nehmen können.

      Weswegen ich zum Beispiel im Gegensatz zu jeden Deppen "Jeder Depp weis inzwischen,dass die Indizes die letzten Jahre heillos überwertet waren-und damit natürlich auch die durchschnittlichen Renditen.Diese werden Sie in diesem Jahrhundert nicht mehr sehen, mein Freund.So einfach ist das...!" weis das die Indices NICHT überbewertet sind. Kann halt nichts dafür das ich kein Depp bin. Bin aber auch nicht traurig drum. Denn ich bin lieber intelligent und clever als ein Depp. Weswegen ich ja auch die haltlose Behauptung einer Übertreibung in weniger als 1 min. mathematisch wiederlegen kann. Zum Glück bin ich kein Depp!

      Weswegen ich auch Gebütsmühlenhaft denn Vergleich mit 2000 bemühe. Es gibt soviele unübersehbare (wenn man nicht auf beiden Augen mit Blindheit geschlagen ist)paralellen zwischen dem hier und jetzt und der Vergangenheit vor 2.5 Jahren bemühe. Z.B: Ignoranz das es eine Übertreibung sein könnte und das Blinde verlassen auf Charts und auf die ein oder 2 selben Argumente. Alle Zahlen sind getürkt, alles sind Lügner und Betrüger, die Welt geht unter wegen Schulden und Krieg. Erinnert mich eben an das unbegrenzte Wachstumsgelabber (Weshalb sollten wir heute Gewinne machen, wir müssen investieren und sind in 10 Jahren grösser als GE, IBM, Intel und MS zusammen!) vor 3 Jahren.

      Wissen Sie Motzki, wenn die Boardteilnehmer wie Sie wenigsten bereit wären die Möglichkeit einer Übertreibung nach unten in Betracht zu ziehen, wüsste ich das wir reale Kurse haben. Aber da es ja katgorisch abgelehnt wird überhaupt eine Übertreibung in Betracht zu ziehen. Weis ich das wir uns mitten in dieser Übertreibung sind. Denn genau das ist die erschreckenste parallele zu 1999/2000. Das kategorische Ablehnen die Möglichkeit einer Übertreibung in Betracht zu ziehen.

      Genau Ihre Art und weise der Argumentation "Jeder Depp weis inzwischen,dass die Indizes die letzten Jahre heillos überwertet waren" "So einfach ist das...!" nur mit umgekehrten Vorzeichen (das es weiter steigen muss!) habe ich in 1999/2000 duzende von malen gehörrt. Genau der gleiche Stil. Das ist Fakt das es steigen (2k) / fallen (Sommer 03) muss. Nur beides mal sind und waren die Argumente abgesehen von den Charts (welche keine Argumente sind!) sehr, sehr dünn. Somit haltlos. Falls wir über mögliche Downsite gefahren diskuttieren wollen kommen Sie mir mit Argumenten wie z.B: Deflation in Europa > Japan Vergleich denn ich für Europa nicht so unrealistisch Erachte, weswegen ich ja mein Ged auch in USA anlege. Oder die Gefahren der angezogen Rohstoffpreise, inbesonderen ÖL für die weitere wirtschaftliche Entwichklung. Wennn wir ernsthaft diskuttieren wollen kommen Sie mit Fleisch (ernsthafter Substanz) und nicht mit heisser Luft (oh, oh die Bilanz ist getürkt. Intressiert bei der 1, bei der 2 ist es noch ganz nett, aber spätestens nach der fünften intressiert sich keine Sau mehr dafür oder wie war das mit unseren 100 BSE-Rind oder mit unserem 1000sten. Die ersten 4,5 waren interessant, danach ist es max. eine kleine Randnotiz.)

      Und da will mir noch einer was vom lernenden Anleger erzählen! Oder beim nachsten mal wird alles anders!


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 14:55:07
      Beitrag Nr. 596 ()
      @Biotron..

      Um diese Geschichte noch deutlicher zu machen.

      Wenn Sie von Im Gegensatz
      zum begrenzten Verlustrisiko von max. 100% beim long sein.


      sprechen, haben Sie genau genommen im technischen Sinne ja Recht.
      Sie können wirklich "nur" 100% Ihres Einsatzes verlieren.
      Im Gegensatz Sie wären eine rechte Schnarchnase und lassen Ihre Short-Positionen bis ins Uferlose laufen.

      Aber genau darum geht es ja.
      Dieses Beispiel in Bezug auf eine Geldanlage ist völlig desaströs und nicht diskutierbar.
      Allen Ernstes.
      Wenn mir ein Bekannter so etwas erzählen würde,
      hätte er auf längere Sicht ein ernstes Problem mit mir.
      Geldtechnisch wäre er in meinen Augen völlig verbrannt.

      Wenn sich ein Anleger schon ein Einzel-Investement aussuchen muss,
      dann ist Verlustbegrenzung erstes und oberstes Gebot-ohne Ausnahme..!


      Ich stelle mir gerade vor wie ein Familienvater die Ersparnisse eines Jahres anlegen möchte,
      und so an ein Invest herangehen sollte.

      Einem solchem Idioten würde ich mit Anlauf in den Hintern treten, Biotron.
      Wenn ich seine Frau wäre, wohlgemerkt..;)

      Ich kenne natürlich schon den einen oder andere Zocker hier bei W.O.
      Aber die outen sich auch wirklich als reine Zocker und versuchen gleich gar nicht,
      in einem Strategie,- oder Market-Watch-Thread zu posten.

      Und noch ein Unterschied.
      All die Meldungen der letzten Monate sind Tatsachen, mein Lieber.
      Keine Erfindungen fürs Volk der Lemminge.
      Wenn Sie die eine oder andere Meldung in Zweifel ziehen wollen,
      dann steht Ihnen dies jederzeit frei.

      Aber dann bitte auch mit belegbarem Zahlenwerk
      und keine gefälschten Revenues dieser US-Mafia.
      Und jeder kann sich natürlich ein eigenes Bild über den Markt machen.
      Hier in diesem Thread soll lediglich darauf hingwiesen werden,
      dass mit Zahlen,-Aussagen, usw.. sehr-sehr sensibel umgegangen werden sollte
      und das von einer wirklichen Erholung nichts zu sehen ist.

      Wie damit umgegangen wird,
      muss jeder mit sich selbst ausmachen.
      Aber solange ich diesen Thread betreibe,
      wird keine Pusherei
      in welchem Stil auch immer betrieben.
      Wer dies tun möchte,
      kann jederzeit einen anderen Market-Watch-Thread aufmachen.

      Es wird mir dann eine besondere Freude sein
      die darin befindlichen tollen Umsatz/Gewinnzahlen zu sichten.
      Es wird bestimmt auch welche geben,
      dessen bin ich sicher (siehe NESTLE).

      Noch nie wurde behauptet,
      dass hier ausschliesslich Verluste generiert würden.
      Aber warum eine AG,
      welche kaum oder nur wenig wächst mit dem 30`fachen KGV gehandelt wird,
      sollte dann schon mal erklärt werden.


      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 14:58:30
      Beitrag Nr. 597 ()
      Hi Motzki,

      zu 573

      aber so richtig raus wollte auch keiner. Aus 562 "Aber selbst das scheint ja noch nicht einmal mehr zu interessieren. Wenn ich mir so die heutigen Umsätze in NY von der Citi und AOL ansehe. Die max. Durchschnitt der letzten Tage waren, eher weniger als Durchschnitt. Und das bei den heutigen News?"

      Aber selbstverständlich macht die Presse aus jeder Mücke einen Elephanten oder lügt unverschämt das blaue vom Himmel. "Aktie von AOL Time Warner deutlich unter Druck" seltsamer Druck wenn keiner seiner Shares verkauft. Das bei diesen Nachrichten nicht unbedingt Kauflaune aufkommt kann ich verstehen. Was die Kursverluste erklärt. Aber wie will eine Aktie bei max. Durchschnittlichen Umsätzen unter Druck kommen?

      Ist halt der Medienschwachsinn, aber es gibt ja immer noch Menschen die denn unbesehenund ungeprüft glauben und für Ihre Argumentation benutzen.


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 15:00:54
      Beitrag Nr. 598 ()
      Passend zu #595

      Wieviel Leute hamm sich wohl in den 70igern verspekuliert ? klar ist vor 30 Jahren nicht mit heute zu vergleichen, aber der Dow Chart is ja wie aus dem Ei gepellt 1:1 (ändert aber nix daran, daß die große langfr. Trendwende 2000 begonnen hat (oder doch nicht ? *g*)

      hier ein kleiner Vergleich Dow: (log Chart) vor 30 Jahren und heute:



      Avatar
      schrieb am 26.08.02 15:07:45
      Beitrag Nr. 599 ()
      @Biotron...

      Na dann kommentieren Sie mir bitte einmal diesen Bericht hier...

      ++++++++++++++++++++

      Aus der FTD vom 26.8.2002

      Das Kapital: Die Mär von renditeträchtigen Aktienrückkäufen

      Hören wir nicht unentwegt, wie viele eigene Aktien die US-Firmen doch kontinuierlich zurückkaufen - und wie wenig Sinn es ergibt, überhaupt noch auf Dividenden zu achten, falls das je Sinn ergeben hätte.

      Wie kommt es dann aber, dass die Gewinne pro Aktie im S&P 500 zwischen 1995 und 2001 gerade um kümmerliche drei Prozent gestiegen sind, während die Gewinne absolut um 26 Prozent von 278 auf 351 Mrd. $ zulegten? Und wie kommt es, dass die Gewinne je Aktie seit 1988 nur um 61 Prozent anzogen, während sie insgesamt um 110 Prozent wuchsen?

      Die Antwort liegt auf der Hand.

      Es werden mehr Aktien frisch gedruckt als zurückgekauft, quer durch die Sektoren.

      GE etwa hat 2001 eigene Aktien im Wert von 3,1 Mrd. $ erworben. Dennoch ist die Zahl der ausstehenden Aktien im Jahresdurchschnitt sogar leicht gestiegen. Die Firma sammelt seit Jahren massenweise eigene Aktien ein. Trotzdem ist ihre Zahl seit 1997 per saldo leicht gewachsen. Ähnliches gilt für Pfizer oder die Citigroup, wobei die Aktienzahl seit 1997 im ersten Fall etwas zulegte und im zweiten Fall ganz leicht abnahm. Aber dann gibt es ja noch die Microsofts, Ciscos und Intels. All diese Firmen kaufen ungestüm eigene Aktien zurück. An den jeweiligen Jahresberichten abgelesen, ist ihre Zahl bei Microsoft seit 1997 dennoch um 13 Prozent und bei Cisco um 22 Prozent angeschwollen. Eine Ausnahme ist Intel, wo die Aktienzahl zwischen 1997 und 2001 um 4,2 Prozent gefallen ist. Aufs Jahr gerechnet entspricht das aber gerade einer Rendite von etwa einem Prozent.

      Natürlich sind die Rückkäufe besser als nichts. Aber auf den Saldo kommt es an. Zwar macht es qualitativ einen Unterschied, ob Aktien zurückerworben werden, die zuvor zur Bedienung von Mitarbeiteroptionen neu gedruckt wurden - oder im Zuge von Übernahmen ausgegeben wurden. Die stagnierenden Gewinne je Aktie aber zeigen: Entweder wurden vor allem Mitarbeiteroptionen ausgeglichen. Oder das Gros der Akquisitionen hat bisher nicht gelohnt.

      Wie die Dinge empirisch stehen, bleiben den Anlegern als handfester Kapitalrückfluss bisher nichts als Dividenden. Und die sind seit 1995 im Schnitt gerade um 2,3 Prozent jährlich gestiegen. Im S&P 500 bringen sie momentan eine Rendite von kläglichen 1,65 Prozent. Wenn man bedenkt, dass Dividenden historisch ein Drittel des Aktienerfolgs ausgemacht haben, ist das für die Zukunft kaum verheißungsvoll. Klar kann man sagen, dass die Dividenden angehoben werden, sobald die Wirtschaft besser läuft. Bloß würde es die S&P-Firmen schon 86 Mrd. $ kosten, die Dividendenrendite nur um ein Prozent zu steigern. Für eine Dividendenrendite von 3,44 Prozent wie im Schnitt seit 1970 müssten sie 154 Mrd. $ zusätzlich hinblättern.


      Viele AG`s bringen nicht einmal mehr anständigen Gewinn zustande.
      Die KGV`s sind nicht gerade im Keller.
      Und dann noch diese jahrelange eklatante Verwässerung durch Stockoptions, usw..!
      Hat wohl keine grossen Auswirkungen?
      Wenn Sie so lieb wären mir anhand des uns zur Verfügung liegenden Zahlenwerks vorzutragen,
      warum ich als OTTO NORMAL-ANLEGER die nächsten Jahre eine fette Rendite erwarten könnte...;)

      Herzlichst Ihr ...

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 15:37:07
      Beitrag Nr. 600 ()
      Hi Motzki,

      zu 575

      selbstverständlich ist es so. Oder glauben Sie wir wären seit Jahren in allen wichtigen Belangen Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Bildung (Pisa läst grüssen) unverdient das europäische Schlusslicht? Wenn wir nicht Japan hätten, was noch deutlich grössere Struckturprobleme hat, wären wir sogar verdienter Massen das weltweite Schlusslicht.

      Aber was wollen Sie schon sonst erwarten von einem Land wo eine Teuro-Debatte geführt wird, wo aber schon seit mind. 1 Jahre sehr ernstzunehmende deflationäre Tendenzen zu sehen sind. Aber was würden wir machen wenn wir nicht unser Bildungsbügerblatt die Bild die deine Meinung hätten. Auch wenn diese Meinung Schwachsinn pur ist, siehe Teuro.

      Ich frag mich nur warum sich immer die Leute darüber aufregen wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Besonders wenn Sie es erst 5 Min. vorher da rein gestossen haben?

      Aber man soll ja nicht ganz die Hoffnung aufgeben. Auch wenn wir deutschen besonders von Wirtschaft keine Ahnung haben. Es gibt zum Glück nicht nur Deutschland und ausserhalb der Länder mit überbordenten Strukturproblemen wie Deutschland, Frankreich und Japan. Gibt es mehr als genug die diese Strukturprobleme nicht haben und zum Glück wird deren Anteil an der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung von Tag zu Tag und Woche zu Woche grösser.

      Zum Glück für die Welt, dumm für uns. Aber wir haben es ja auch nicht anders verdient. Wenn wir die EZB zwingen (Stabilitätspakt / Inflationsbekämpfung oberste priorität) ein totes Pferd zu reiten. Ich Frage mich nur wie wir mit einem toten Pferd das rennen gewinnen wollen. Tragen auf unseren Schultern?

      Wohl kaum.

      Aber zum Glück haben wir noch unsere verantwortungslosen Schwarzseher die sich so sehr und so gerne über irgendwelche Fatamorganans ala Teuroaufregen. Und die es dann überascht das Lieschen Müller und Otto Normal die sich selbst erfüllende Prophezeihung erfüllen!

      Aber keine Angst es gibt nicht nur Pessimisten (Der einzige Mist auf dem wirklich nichts wächst!) Denn ansonsten würden wir heute noch auf den Bäumen Leben und uns vor dem Feuer fürchten. An Erfindungen wie das Rad gar nicht zu denken!

      Es gibt noch optimisten. Wir sind zwar nicht in der Mehrheit, aber in der Regel an den entscheidenden Schaltstellen anzutreffen. Deswegen wird schon schiefgehen. Ansonsten suche ich mir eine öffentliche Suppenküche während Motzki sich die Shares der Suppenbrühenhersteller kauft.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 15:48:19
      Beitrag Nr. 601 ()
      @Biotron...

      Ich würde aber liebe eine leckere Suppe haben,
      als ein Invest,
      welches immer weniger wird und doch nie satt macht..;)

      Von unseren Wirtschaftspolitikern halte ich übrigens auch herzlich wenig.
      Aber ich hatte Sie um Stellungnahme bezüglich der Verwässerung gebeten.
      Und Sie entwerfen daraus wieder ein Pamplet wider die Volksvertreter..:rolleyes:

      Ich glaube Sie wollen auch nicht richtig wahrhaben,
      dass der DOW die letzten Wochen schon fast 20% gestiegen ist, mein Freund.
      Was wollen Sie also mehr..(hihihi).......

      Oder glauben Sie die nächsten Wochen sehen wir nochmals 20% Performance?

      Und wenn ja, warum...??

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 16:07:18
      Beitrag Nr. 602 ()
      Hi Motzki,

      zu 583

      Hier stossen Sie langsam an des Puddelskern "Dieses Jahr wird eine neue Rekordmarke in Insolvenzen gesetzt." Denn jeder Tote oder Halbtote, von dennen es in dieser Schlacht mehr als reichlich gab, hinterläst eines Kunden mit Nachfrage nach dem Produkt.

      Denn wie wir alle weiterhin uns unsere Kleidung kaufen, unser Haus oder Wohnung renovieren oder telefonieren. So werden wir das auch weiterhin machen. Nicht damit aufhörren nur weil der Pleite ist, wo wir sonst immer gekauft haben. Wir kaufen bei einem anderen.

      Und das ist es was interessiert. Wer ist tot oder halbtot oder wer gehörrt zu der Karawane die schon längst weitergezogen ist. Seien Sie weiterhin der Samariter der auf dem verlassen Schlachtfeld die Toten und Halbtoten betrauert.

      Ich ziehe mit der Karawane weiter und freue mich schon auf unsere Siegesfeier.


      Biotron

      PS: Wenn Sie Ron Sommer des Betrugs "Betrüger" bezichtigen, geben Sie mir doch bitte mal das Aktenzeichen. Ich pers. finde und fand Ihre primitive Art der Beleidung und des Rufmordes, immer zum kotzen. Leider häufen sich Ihre mehr als unpassenden verbal Attacken in der letzten Zeit. Desweiteren sollten Sie nicht vergessen das Sie mit solchen Aussagen, falls Sie keine Beweise dafür haben, sich der Beleidigung schuldig machen! Und das bei Ihren heren und hohen Ansprüchen! Schämen Sie sich oder legen Sie einfach das nächste mal die Messlatte etwas tiefer. z.B: primitives, vulgäres, Prollniveau.

      Jetzt dürfen Sie sich auch gerne wieder wie ein Kleinkind verhalten und diesen Thread sperren lassen!
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 16:10:44
      Beitrag Nr. 603 ()
      Hallo Motzki,
      hoffentlich geht es mir mit Kontron nicht wie mit Thiel, war da auch schon 50% im Plus bis dann die Gewinnwarnung kam.
      Bist du auch dabei?

      SIG
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 16:20:31
      Beitrag Nr. 604 ()
      Hi Motzki,

      warum Posten Sie eigentlich denn ganzen AOL Quatsch erst heute. War doch schon lange vor Börseneröffnung am Freitag bekannt. Oder meinen Sie das intressiert heute noch? Ok, nen paar Lemminge die eh immer zu spät kommen. Doch was sagte Gorbi so schön? "Wer zu spät kommt, denn bestraft das Leben?"

      Nichts ist älter als die Zeitung von gestern!

      Guten Morgen aufwachen, so wird das nichts mit dem Marketwatch!


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 16:27:44
      Beitrag Nr. 605 ()
      Hi Sig,

      "wenn Frauen uns sagen das wir zu gut für diese Welt seien, meinen sie leider in Wirklichkeit das sie uns für einen ziemlichen Schlaffi halten." Mag ja sein, aber Sie war ganz froh das ich kein "richtiger" Mann war. Wie Ihr vorhergehender der Sie grün und blau geschlagen hat, wenn Sie z.B: Mit Ihm nicht schlafen wollte.

      Also von der Seite ist es mir lieber wenn ich für einen ziemlichen Schlaffi gehalten werde, als für einen "richtigen" Mann.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 16:47:49
      Beitrag Nr. 606 ()
      @Biotron...:laugh:

      Heute wieder in Höchstform was.....

      Sind Sie im wirklichen Leben eigentlich auch so primitiv..;)
      Aber wie dem auch sei.
      Ich glaube nicht,
      dass ich mit Ihnen auf diesem Niveau weitersprechen möchte.

      Sie sehen ja,
      dass ich sowieso einer der letzten bin,
      welcher auf Sie überhaupt noch eingeht.
      Die Gründe werden Sie wohl am besten selbst erkannt haben...(hihihi).

      So langsam glaube ich wirklich
      es wäre besser Sie eröffneten einen eigenen Thread.
      Hier hört Ihnen ausser metzki sowieso niemand mehr zu.
      Und es sieht auch nicht so aus,
      als wenn Sie hier eine Heimstatt finden sollten..;)

      Ihren verbalen Ausrutscher bezüglich Sperrung-Kleinkind verzeihe ich Ihnen, Biotron.
      Aber ein wenig liegen die Nerven wohl blank,
      wenn Sie solche Dinge ernsthaft annehmen würden.
      Ich glaube nicht,
      dass Sie Menschen wirklich erkennen.
      Und wissen Sie warum?
      Sie hören den anderen nicht wirklich zu,
      weil sie völlig von sich eingenommen sind.

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 17:30:18
      Beitrag Nr. 607 ()
      @Eines noch in Sachen Ron Sommer.

      Wenn ich einem ehemaligen CEO von DTE dieses Attribut verpasse,
      dann nicht aus einer Laune heraus.

      Wenn Ihnen als DTE-Shareholder die wirklichen Vorgänge um den VoiceStream-Deal geläufig sind,
      dann wissen Sie auch, das Sommer&Konsorten hier eines Tages noch die Rechnung dafür serviert bekommen.
      Hier wurden Milliarden von Anleger-Geldern völlig sinnlos und bewusst zum Fenster rausgeworfen.

      Und mit ein wenig Fantasie könnte man sogar noch weiter gehen...:D

      Aber einer so selbstbewussten und überproportional intelligenten Seele wie Ihnen
      muss ich dies bestimmt nicht sagen.

      Für Sie sind solche Vorgänge ja ein völlig normales Procedere...;)

      Und wegen des Aktenzeichens machen Sie sich mal keine allzu grossen Sorgen, Biotron.
      Das kommt schon noch-wenn auch mit einer Verspätung von mehreren Jahren..:laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 17:35:41
      Beitrag Nr. 608 ()
      @Hallo Sig...;)

      Also mit TGH würde ich eine KBC nicht gerade vergleichen.
      Wie lange die Jausse anhält
      und auf was sie beruht,
      vermag ich im Moment auch nicht zu sagen.
      Vielleicht wissen einige ja wirklich mehr-
      so wie eben immer...

      Aber wenn Sie dieses Invest wie jedes normale behandeln (mit SL, usw..), sollte nicht allzu viel anbrennen.
      Und nein, ich habe keine KBC im Depot.
      Ist völlig leergeräumt-schon seit vielen Monaten.
      Aber es waren andere Gründe warum ich Kontron nicht haben wollte.

      Da wurde mir am Schluss von bestimmten Personen ein wenig zu doll gemauschelt.
      Und wenn ich am Telefon von einem CTO belogen werde,
      hat dies schon Auswirkungen auf mein Verhalten.

      Schöne Grüsse und viel Glück jedenfalls wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 17:55:36
      Beitrag Nr. 609 ()
      Hi Motzki,

      ich bin ehrlich, offen und zuweilen auch drastisch. Ich neige dazu gewisse Sachen zu Überspitzen um Sie auf den Punkt zu bringen oder um den Schwachsinn dahinter zu demaskieren.

      Ich bin NICHT PC (political correctness) da dieses meiner Ansicht nach zu einer einschneidung der Gedankenfreiheit / Meinungsfreiheit führt. Was eine Vorstufe zu einer totalitären Gesellschaft, darstellt. Wenn ich deswegen primitiv bin. OK

      Aber ich bin lieber primitiv oder lasse mich als primitiv Bezeichnen als mein Recht auf Gedankenfreiheit oder Freiheit der Meinungsäusserung einzuengen.

      Desweiteren stellt sich für mich die Frage wer von uns beiden primitiv ist. Denn im Gegensatz zu Ihnen Beleidige ich keine Menschen "Während Versager+Betrüger alla Sommer mit Millionen abgefunden werden..." oder unterstelle Ihnen absolut haltlose Vorwürfe. Wie z.B: Sommer > Betrug. Wie Sie, bei Ihren regelmässig wiederkehrenden Entgleisungen.

      Da bedine ich mich doch lieber weiterhin meiner drastischen Ausdrucksweise. Desweiteren beleidige ich keine Personen, noch nicht einmal Sie, auch wenn es manchmal schwerfällt. Sondern sage im dazugehörigen Kontext, meine entsprechende Meinung. Wie z.B: Messlatte tiefer legen. Aber wie ich an 607 sehe, setzen Sie ja meine Anregung erfolgreich um.

      Ich finde es trotzdem bedauerlich das so ein Mensch wie Sie mit all seinen heheren Ansprüchen, die Sie in gewissen Threads geäussert haben, seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird. Schade

      Da bin und bleibe ich doch lieber primitiv. Ich werde nach wievor meinen eigenen Ansprüchen gerecht, weswegen ich auch jeden Morgen zu recht stolz auf mich bin / sein darf wenn ich morgens in den Spiegel schaue.

      So etwas nannte man früher mal Character gepaart mit Rückrad. Ist aber schon seit ewigen Zeiten out, leider. Gibt aber zum Glück nach wievor ein paar vereinzelte Menschen die das sehr zu schätzen wissen, wenn man nicht so ein weichgespüllter oppurtinistischer Möchtegern ist, wie die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung!

      Blos ja nirgends anecken, denn sonst gibt ja du, du, du!!!

      Da bleibe ich doch lieber so wie ich bin, mit all meinen Ecken und Kanten, über die ich mehr als reichlich verfüge.

      Für manche ist es primitiv, für andere ist es .......


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 18:15:33
      Beitrag Nr. 610 ()
      Hi Motzki,

      warum sollte ich mir um Ronny sorgen machen? Er ist ein alter Schlawiner und ich mag alte Schlawiner.

      Selbstverständlich wird auch das ein oder andere in seinem Berufsleben im grauschleier der Legalität stattgefunden haben. Wie es auch bei mir in meinem Berufsleben Dinge gab, die wenn Sie schiefgegangen wären, ich mit mehr als einem Bein im Knast gestanden wäre. Aber das ist doch nichts aussergewöhnliches. Das beste Beispiel hierfür sind doch unsere LKW-Fahrer die Ihren Fahrtenschreiber türken.

      Wenn bei dennen etwas Schiefgeht, kostet es sehr oft das Leben unbeteiligter. Bei einem betrügerischen Manager die Anleger einen Teil Ihrer Kohle.

      Meiner Ansicht nach Verhalten sich die LKW-Fahrer und Ihre Disponenten, wesentlich krimineller als ein betrügerischer Mananger. Aber da wir ja alle NICHT bereit sind, angemessen Preise zu Zahlen. Lassen wir Lieber weiterhin die Familien auf der Autobahn sterben und essen unser Steak mit BSE, dafür ist dann in unserem Brot Nitrophen. Das wir aber zum Glück durch unser Glykol im Wein herunterspüllen können.

      Wohl bekomms


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 18:49:51
      Beitrag Nr. 611 ()
      Hi Motzki,

      zu 594. Vor lauter schreiben komme ich mit dem Lesen nicht nach. Muss ja auch erstmal mal das lienbliebende vom Wochenende aufarbeiten.

      Das ich und Malik, Idealisten sind möchte ich nicht bestreiten. Ich bin sogar nach wievor auf meinen Idealismus Stolz. Das ich Illusionen habe, besonders was Menschen und alles mit den Menschen zusammenhängende haben, möchte ich bestreitten! Dazu habe ich zuviele Lektionen des Lebens verstanden, die mir mal als Hausaufgabe aufgab. Ich bin aber auch nicht traurig darüber, obwohl ich meine Flausen / Ilussionen manchmal vermisse. Da mir der Verlust vieler Illusionen, erst eine ganz andere Sicht der Dinge ermöglicht hat. Auch ich wie Malik wollen die Welt verbessern. Aber im Gegensatz zu Ihm gehe ich von der reallen und nicht von einer optimalen Gesellschaft aus.

      Zu dem Thema Betrug. Was war den mit der NH (NeueHeimat > Gewerkschaften, eh haste mal ne Mark, damit kauf ich 250.000 Wohnungen von der NH, denn ich bin der Bäcker! Ne net der Boris.), Coop/DGBank (das sind ja schon wieder die Gewerkschaften, ich will nicht einseitig sein!) Hey alter ich bin der Breuer und hab da noch ein paar Erdnüsse für dich! (Schneider Imob.) Oh man kann ich Bohren, ich bin ja Flowtext! Oh man bin ich Geil, ich bin zu doof um ein normales Headgegeschäft zu verstehen. Deswegen baller ich jetzt mal 40.000 Arbeitsplätzte an die Wand. (Metallgesellschaft) Das ist aber Scheisse das Ihr für mein TV nicht payed und mir jetzt da die dumme Kuh von diesem Springer auf den Pelz rückt. Und das alles nur weil ich die da bei dem einen Empfang nicht Flachgelegt habe. I guk mal, in der Berliner Luft is ja wirklich was drin, denn ansonsten hätt ich nich in den märkischen Sand gebaut. Berliner Bankgesellschaft.

      Reichen Ihenen die Beispiele aus der jüngeren deutschen Vergangenheit oder wollen Sie mehr um zu erkennen das das was da passiert VOLLKOMMEN NORMAL UND ALLTÄGLICH IST!

      Eh einen hab ich noch, da wir ja das Bäkersche hatte und doch auch schon der alte Graf für unser Steffi in de Knast ging. Steuerhinterziehung München. Oder was ist mit dem Verkauf Miniol an Elf > Streiber.

      Wie viele Beispiele wollen Sie noch das Lug und Betrug die Tagesordnung bestimmt! Ich finde es zwar nicht schön, aber leider unabänderlich. Einzig durch entspr. Gesetzesmassnahmen lassen, sich die schlimmsten Auswüchse in den Griff kriegen. Siehe USA > Wo ein Haffa schon seit Monaten für viele Jahre im Knast sitzen würde.. Ui, das war ja noch ener.


      Biotron

      Da ich in Frankfurt Main aufgewachsen bin, sagt mir auch eine Band Namens Strassenjungs was und die sagen einmal. "Von hier gehen soviele Krankfurt. Frankfurt, Krankfurt ich wollt es wär hier jede Bankfurt!" Banker sind Lachnummern, wie jeder der nicht in der Lage ist sich mit komplexen Naturwissentschaftlichen Überlegungen zu Beschäftigen und sich dafür auch noch Geil findet. Anwälte gehörren in die selbe Rubrik! Was ist Ihr gemeinsames Hobby? Der geistige Tiefflug!

      Genug der Gehässigkeiten, mein Frauchen wartet.
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 21:20:36
      Beitrag Nr. 612 ()
      Die Börsenaufsicht SEC untersucht weiterhin AOL Time Warner Inc. (NYSE: AOL) und stieß dabei laut dem Wall Street Journal auf weitere Round Trip Geschäfte.
      Dabei soll es sich um Round Trip Geschäfte mit Osygen Media Inc. im Umfang von $ 30 bis 50 Millionen handeln. Im Verdacht stehen außerdem WorldCom Ind. und Qwest Communications International Inc. (NYSE: Y). Im Jahr 1999 soll AOL $ 1,5 Milliarden in Hughes Electronics Corp. (NYSE: GMH) investiert haben. Gleichzeitig kündigte Hughes Marketingausgaben von $ 1,5 Milliarden und die Entwicklung von neuen Produkten in Zusammenarbeit mit AOL an.

      Obwohl solche Geschäfte nicht von Grund aus illegal sind, wenn sie korrekt verbucht werden, nehmen die Ermittler an, dass AOL durch diese Vorgehensweise den Umsatz aufblähen wollte.

      AOL hat bereits zugegeben, durch Round Trip Geschäften mit WorldCom den Werbeumsatz um $ 49 Millionen zu hoch ausgegeben zu haben. In der Untersuchung soll nun festgestellt werden, welche Geschäfte von AOL nicht den Gesetzen entsprachen.

      Die Aktien von AOL Time Warner fielen heute um 2,19 Prozent auf $ 12,48.

      quelle: teletrader.com
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 21:25:30
      Beitrag Nr. 613 ()
      Lieber Herr Biotron

      schaun Sie gut hin !
      So kann man auch Wachstum schaffen ( siehe unten )
      Ist zwar nicht real und nur auf dem Papier aber um die Anlegerschaft zu verarschen hat es alle mal gereicht.

      Nur haben Lügen eben kurze Beine :)

      Gruß
      AW
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 21:28:53
      Beitrag Nr. 614 ()
      Wegen der sinkenden Verbraucherausgaben und der niedrigen Produktivität der US-Unternehmen besteht die Gefahr eines erneuten Abschwungs der US-Wirtschaft, sagen die Strategen der Investmentgesellschaft Threadneedle. Darum halten die Fondsmanager eine Untergewichtung von US-Aktien in ihren Portfolios für ratsam. Dennoch machen Aktien in den USA trotz der Kursstürze des laufenden Jahres weiter historisch und im Vergleich zu anderen Aktiemärkten einen überteuerten Eindruck. Die niedrige Bewertung der US-Unternehmen werde sich erst dann verbessern, wenn die Gewinne wieder anziehen, so die Threadneedle-Strategen in einem aktuellen Marktbericht. Wann das sein wird, bleibt aber unklar.
      Europäische Aktien sind im Gegensatz zu ihren US-Gegenstücken in vielen Sektoren weiter attraktiv bewertet, sagen die Threadneedle-Experten. Den günstigen Aktienmärkten diesseits des Atlantiks kämen zudem die niedrigen Leitzinsen in Euroland zugute. Eine Zinserhöhung sei wegen der leicht steigenden Inflation und des starken Euros außerdem unwahrscheinlich, so die Strategen. Wegen dieser günstigen Aussichten am europäischen Markt setzt Threadneedle auf eine Übergewichtung der Aktien aus Euroland.

      INFO: Threadneedle Investments managt rund 78 Milliarden Euro und ist nach eigenen Angaben heute der drittgrößte Vermögensverwalter in Großbritannien. Die 1994 gegründete Gesellschaft hat in Deutschland 24 Fonds im Angebot.DER FONDS.com 26.08.02 cz
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 22:27:09
      Beitrag Nr. 615 ()
      @Biotron,
      so gesehen sind wir natürlich beide zu gut für diese Welt, also nicht`s für ungut.

      Hallo Motzki,
      kenne die Vorgeschichte von Kontron leider nicht, bin nach der Gewinnwarnung aufmerksam geworden und ein Unternehmen mit 230 Mio. Umsatz das auf Buchwert notiert war mir dann doch einen Blick und letztentlich ein Invest wert.
      Einen Stop verwende ich am NM nicht, da verkauft man schnell mal zum Tagestiefstkurs. Halte es da mehr mit Verlustbegrenzung wenn es nicht mehr gut aussieht.
      Microlog müßte man jetzt eigentlich kaufen aber ich traue diesen Quandts eben nicht über den Weg, das gilt auch für Thiel.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 09:06:50
      Beitrag Nr. 616 ()
      Dienstag 27. August 2002, 08:43 Uhr

      Chipproduzent Intel sieht Gewinnanstieg trotz Branchenschwäche

      Penang (Reuters) - Der weltweit größte Chiphersteller Intel Corp geht für das laufende Quartal trotz der schwachen Branchenentwicklung von einem moderaten Ergebnisanstieg zum Vorquartal aus
      .
      "Wir sehen im dritten Quartal ein mäßiges Wachstum zum zweiten Quartal", sagte Intel -Chef Craig Barrett am Dienstag vor Journalisten im malaysischen Penang.

      "Aber weil die Unternehmen noch nicht wieder investieren, haben wir noch keine grundlegende Verbesserung in der Computer-Branche feststellen können", fügte Barrett hinzu. Wann die Unternehmen wieder mehr Geld ausgäben, könne er nicht voraussagen,

      sagte Barrett weiter.

      Die Prozessorchips von Intel werden weithin in Computern eingesetzt.

      Im vergangenen Monat hatte Intel einen Quartalsgewinn von 446 Millionen Dollar ausgewiesen

      und den Abbau von 4000 Stellen oder fast fünf Prozent seiner Belegschaft angekündigt
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 13:14:46
      Beitrag Nr. 617 ()
      Dienstag 27. August 2002, 11:39 Uhr

      Nemetschek: Rote Zahlen und Entlassungen

      Die Nemetschek AG (Bild: Finanzchef Gerhard Weiß) ist im ersten Halbjahr 2002 bei einem Umsatzeinbruch tief in die roten Zahlen geraten. Der Hersteller von Bausoftware kündigte zudem den Abbau von weiteren 100 Stellen an. Der Verlust beläuft sich auf 6,8 Millionen Euro, nach einem im Vorjahr erwirtschafteten Gewinn von 100.000 Euro.

      Für die schlechten Zahlen machte Nemetschek die Konjunktur- und Strukturkrise in der Bauindustrie und die Investitionszurückhaltung im IT-Sektor verantwortlich.

      Der Umsatz sank im ersten Halbjahr auf 55,1 Millionen Euro (Vorjahresvergleich: 65,1 Millionen Euro). Der operative Verlust lag im ersten Halbjahr bei minus 4,9 Millionen Euro (Vorjahr: minus 2,6 Millionen Euro). Der Konzernvorstand erwartet jetzt einen Jahresumsatz von 105 bis 110 Millionen Euro.
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 14:45:08
      Beitrag Nr. 618 ()
      Mal was für die Fans des Double Dip

      8:31am 08/27/02
      US durable goods orders surge in July By Rachel Koning
      Spurred by aircraft and machinery demand, durable goods orders placed with U.S. factories registered the largest jump in nine months in July. Total durable goods orders rose 8.7 percent last month, the Commerce Department reported Tuesday. It was the largest rise since a 9.2 percent gain in October 2001. The increase was much larger than Wall Street economists were predicting. June durable goods orders fell 4.5 percent. A 7.3 percent rise in orders excluding defense is the largest on record, the government said. Orders excluding transportation were up 3.9 percent, the fourth increase in the last five months. Demand for aircraft, which can swing this report in both directions from month to month, led to a more-than-20 percent rise in transportation orders. But the report showed strength outside of this sector as well. A key measure within the report, non-defense capital goods soared a record 13.5 percent last month and excluding aircraft, this subset of the data rose a sizeable 8.1 percent - the biggest jump since January 1997.

      Biotron :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 15:17:33
      Beitrag Nr. 619 ()
      Das versuchen wir nochmals in der Muttersprache...;)

      USA: Auftragseingänge für langlebige Güter steigen im Juli um 8,7 Prozent

      WASHINGTON (dpa-AFX) - In den USA sind die Bestellungen für langlebige Güter
      im Juli deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Auftragseingänge hätten
      gemessen am Vormonat um 8,7 Prozent zugelegt, teilte das Handelsministeriums am
      Dienstag in Washington mit. Das ist der größte Zuwachs seit Oktober 2001. Von
      der Nachrichtenagentur AFX befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem
      Plus von lediglich 2,2 Prozent gerechnet.

      Im Juni war noch ein Rückgang von revidiert 4,5 Prozent ermittelt worden.
      Die Erstschätzung hatte ein Minus von 4,1 Prozent ergeben.

      DICKES AUFTRAGSPLUS BEI MILITÄRFLUGZEUGEN

      Der deutlichste Zuwachs wurde im Transportsektor verzeichnet. Hier legten
      die Bestellungen um 20,8 Prozent zu. Gefragt waren hierbei vor allem Flugzeuge
      und Flugzeugteile. Allein für Militärflugzeuge betrug das Auftragsplus 134,6
      Prozent.

      Ohne den Verteidigungssektor stiegen die Auftragseingänge im Juli um 7,3
      Prozent. Im Juni waren sie noch um 5,3 Prozent gefallen./FX/rw/jh/

      http://www.agora-direct.de
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 15:20:00
      Beitrag Nr. 620 ()
      Siemens will weitere 700 Stellen bei ICM-Sparte streichen, Aktie +5%

      Der Elektronikkonzern Siemens AG meldete am Dienstag, dass er beabsichtigt, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2003 weitere 700 Arbeitsplätze bei seiner Sparte ICM (Information and Communication Mobile) abzubauen.

      Mit den jüngsten Maßnahmen wurden bei ICM, einer von insgesamt 13 Siemens-Sparten, seit letztem Jahr rund 5.300 Stellen abgebaut. Im gesamten Konzern beläuft sich die Zahl der abgebauten Stellen seit letztem Jahr auf 33.000. :rolleyes:

      Erst am gestrigen Montag bestätigte Siemens Pläne, bei seiner verlustbringenden Netzwerksparte ICN (Information and Communication Networks) rund 4.000 Stellen zu streichen, da mit einer weiteren Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes gerechnet wird.

      Die Aktie von Siemens legt derzeit kräftig zu und notiert mit einem Plus von 4,98 Prozent bei 51,87 Euro.
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 15:27:44
      Beitrag Nr. 621 ()
      @motzki
      Allein für Militärflugzeuge betrug das Auftragsplus 134,6
      Prozent.

      gruselig! dabei wissen sie noch gar nicht, wie sie den nächsten krieg bezahlen sollen!

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 15:57:34
      Beitrag Nr. 622 ()
      @Cabinda...

      Des einen Leid ist des anderen Leid.
      Kontron z.b. nimmt gerade hier einen guten Teil seiner Hoffnung her,
      da die US-Tochter hier schon einen Fuss in der Tür der Militärs hat..;)

      Shareholder zu sein ist nicht immer einfach.
      Und wer weiss schon,
      was mit seinen Anlegergeldern alles so getan wird,
      z.b. im Pharma-Sektor..:rolleyes:

      Da haben Sie es mit Index-Zerties ein wenig leichter, meine gute Cabinda.
      Da sind Namen wie Schall und Rauch..:laugh:

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 15:58:19
      Beitrag Nr. 623 ()
      #622
      Tausche ein Leid gegen ein Freud..;)
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 16:10:51
      Beitrag Nr. 624 ()
      NEW YORK, Aug 27 (Reuters) -

      The U.S. Consumer Confidence
      Index fell to 93.5 in August from an upwardly revised 97.4 in
      July,


      the Conference Board reported on Tuesday.
      The July figure was originally reported at 97.1. Economists
      polled by Reuters on average had forecast the August index
      would fall to 97.0.
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 16:36:45
      Beitrag Nr. 625 ()
      Und das ganze nochmals in deutscher Sprache, liebe Anleger..;)

      ++++++++++++++++++++

      US-Verbrauchervertrauen sinkt stärker als erwartet

      Das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board berechnete die Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens in die Wirtschaftsentwicklung für August.
      Der entsprechende Index sank von revidiert 97,4 Punkten im Juli auf 93,5 Punkte, während Volkswirte lediglich eine Abnahme auf 97,0 Punkte erwartet hatten.
      Der Index der gegenwärtigen Bedingungen fiel auf 92,0 Zähler,
      nachdem der Index für Juli von 99,2 auf 99,4 Zähler revidiert wurde.
      Auch der Erwartungs-Index verringerte sich auf 94,5 Punkte.
      Für Juli wurde der Erwartungs-Index von vorläufig 95,7 auf nun 96,1 Punkte korrigiert.
      Der Verbrauchervertrauens-Index beruht auf den Umfrageergebnissen von etwa 5.000 Haushalten.
      Er dient als Signal für die Konsumausgaben, die etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 17:16:17
      Beitrag Nr. 626 ()
      Und Motzke dachte immer
      die Chips laufen dem Markt immer ein wenig voraus..:rolleyes:

      Na, da werden wir wohl doch einige Wochen länger auf die Rally warten müssen..;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 27. August 2002, 16:54 Uhr

      Chips: Keine Erholung nirgends

      Der Chiphersteller Intel glaubt nicht mehr an eine Erholung der Computer- und Chipbranche in diesem Jahr.
      Zudem erwartet Intel-Chef Craig Barrett (Bild) für das kommende Weihnachtsgeschäft kaum positive Impulse für die Branche.
      Nachdem die Chipindustrie 2001 das schlechteste Jahr in ihrer 40-jährigen Geschichte erlebt hat, eine neue Hiobsbotschaft.


      Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Gartner Dataquest waren die Verkäufe um 32 Prozent auf 155 Milliarden US-Dollar gesunken. Trotz der weltweit angespannten Lage liefern sich die führenden Chip-Hersteller Intel und AMD weiter einen erbitterten Wettstreit um die schnellsten Prozessoren. Sie sollen vor allem Anreize für den Kauf von neuen, leistungsfähigeren Computern liefern.

      Nachdem Herausforderer AMD in der vergangenen Woche mit dem Athlon XP 2600+ den nach eigenen Angaben weltweit leistungsfähigsten Prozessor für Personal Computer angekündigt hatte, legte Marktführer Intel unterdessen nach. Der neue Intel Pentium 4 mit einer Geschwindigkeit bis zu 2,8 Gigahertz sei mit deutlichem Vorsprung nun der führende Microprozessor für Privat- und Unternehmensanwender. (Quelle: dpa)
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 17:35:35
      Beitrag Nr. 627 ()
      Der Dollar, die Inflation und der Krieg:

      Zahlungsunfähig

      Wirtschaftskrisen sind - wie oft schon betont - Epidemien von "Zahlungsunfähigkeit". In der ursprünglichen Ideologie des freien Marktes sollte es dazu nicht kommen, weil das Geld ja nur umläuft, um den Fluß von Waren und Dienstleistungen, für die ein Bedarf besteht zwischen Herstellern und Verbrauchern zu regeln. In dieser Ideologie ist jeder zugleich beides, Hersteller und Verbraucher. Und da der Wert des Geldes nur in seiner Tauschfunktion liegt und es keinen Wert an sich hat, bleibt es im Fluß und regt beide an, die Hersteller und Verbraucher - es sei denn es hätte sich bei denen angesammelt, die nichts mehr brauchen (können), so daß diejenigen die etwas zu verkaufen haben, um etwas anderes zu kaufen, es nicht bekommen.

      Die Wirklichkeit ist nicht so; eine richtige Marktwirtschaft gab es eigentlich nur in den Träumen von Kleinbürgern (Kleinhändlern), die sich deshalb ideologisch mit Versprechen wie "Freiheit" und "Demokratie" an der Nase herumführen lassen. Daß es sich dabei um eine Ideologie handelt, macht ein einfacher Blick in die Wirklichkeit deutlich. Im reichsten Land der Welt, denen alle anderen Länder kostenlos Kredit gewährt haben, indem sie deren "Zahlungsmittel", den Dollar, für eine entsprechende Gegenleistung erwarben und bei sich als "Währungsreserve" einbunkerten, versinken die Menschen in Schulden und beginnen daher, das Kaufen einzustellen oder doch so weit möglich zu drosseln. Das offizielle "Amerikanische Bankrott Institut" (ABI) veröffentlichte am 14.8. die neueste Schuldenstatistik.

      Zwischen 30. Juni 2001 und 30. Juni 2002 kam es zu 1,505 Millionen Konkursen. Dabei brachte das letzte Vierteljahr mit 400.686 Konkursen einen neuen Rekord.

      Von den 1,5 Millionen Konkursen des letzten Jahres, betrafen 1,47 Millionen private Hauhalte.

      Das war ein Anstieg um 8,6% gegenüber dem Vorjahr. Auch die Firmenpleiten erreichten mit 39.201 eine neue Höchstmarke und lagen mit 5,6% über denen des Vorjahres. Die Zahl läßt vielleicht kalt, wenn man nicht bedenkt, daß unter den knapp 40 Tausend auch die drei prominenten Firmenpleiten waren, die alleine fast 200 Mrd. US$ in den Sand gesetzt haben nämlich: WorldCom 103,9 Mrd. US$, Enron 63,3 Mrd. US$ und Global Crossing 25,5 Mrd. US$.

      Möglich macht Zahlungsunfähigkeit erst "Kredit"; und die Kleinhändler schreien sofort: "Da seht ihr`s, was wir immer gesagt haben. Der Kredit und der damit verbundene Zins ist an allem Schuld. Ohne ihn bleiben alle zahlungsfähig" - oder sie gehen schlicht ein, wenn sie kein Geld mehr haben und ihnen niemand mehr etwas für Geld abkauft. (Jedenfalls wäre damit sichergestellt, daß für arbeitssparende, produktivitätssteigernde Maschinen und damit für den "tendenziellen Fall der Profitrate", kein Geld da wäre und alles - wie es sich die Grünen wünschen - beim alten bliebe)

      Das eigentliche Problem ist, wie man zwar alle seine Waren losbekommt und doch schließlich zahlungsfähig wird. (Umgekehrt wird es zum Problem der eigentlichen Leute). Daß das geschieht, liegt nicht am Kredit, wenn der so etwas auch ermöglicht. Argentinien ist ein Beispiel. Unter der Regie seiner Kompradoren im Dienst des Internationalen Währungsfonds (IWF) wurde zwar Geld verdient, doch dieses Geld war infolge der Abwertung plötzlich weniger wert als das, was man für das Geld weggegeben hatte. Der Kredit, den man aufgenommen hatte, wurde dem entsprechend mehr wert, als das Geld, daß man an seiner Stelle erhalten hatte. Weil dies wiederholt so geschah, haben die argentinischen Geldbesitzer Ihr Geld schleunigst dahin geschafft, wo es scheinbar vor Abwertung sicher war - aber nicht sicher sein wird (wenn sie das merken, wird es wieder einmal zu spät sein). Die US-Banken im Lande haben nicht nur an der Provision gut verdient.

      Jetzt, wo in Argentinien dort nichts mehr zu holen ist, weil es inzwischen bei den richtigen Banken liegt, läßt der IMF Argentinien fallen, obwohl ihm die Kompradoren in Person Präsident Duhalde zu Füßen liegen. (Allerdings spielen die Provinzgouverneure nicht mehr so recht mit). Glenn Hubbard, der Chef des Council of Economic Advisors (des IWF) jede weitere "Hilfe" (er meint Kredit) abgelehnt. "Argentinien hat nicht genug gemacht". Was wäre genug? Nun, die Selbstaufgabe, eben das, was man von Milosevic in Serbien im Ramboillet Vertragsanhang verlangt hat und nun von Saddam Hussein und später von anderen im Namen von Demokratie und Freiheit verlangen wird.

      Das Spiel geht auch anders herum, daß muß so sein, wenn ein Geschäft daraus werden soll. 1974 hatte man den Dollarwert dadurch gestützt, daß man die Nachfrage nach Dollar kräftig angeschoben hat. Das geschah durch den Yom Kippur Krieg und die Öl-Preissteigerung um 400%, wofür die Scheichs die Prügel bezogen haben, ob wohl sie das gar nicht arrangiert hatten. Es war schon im März 1973 in Saltsjoebaden in Schweden von der internationale Finanzelite so geplant worden (Sie kennen das! Wenn nicht, gibt`s das Engdahl-Buch auf Diskette für 7 € bei mir). Bei dieser Lösung mußten sich unvermeidlich große Dollarbeträge auf den Konten der Scheichs ansammeln. Daß diese Konten bei US-Banken geführt wurden, war damals eine der Vorbedingungen. So war es dann auch. Nun liegen dort über 1,5 Billionen US$ in Wertpapieren und Industriebeteiligungen, die Scheichs gehören, die damit Forderungen an die USA besitzen. Im Verhältnis zu den umlaufenden Dollar ist das eine beachtlich große Menge. Zu viele Forderungen gefährden, selbst wenn sie unmittelbar nicht geltend gemacht werden, die Macht.

      Was also tun? Diese Forderungen müssen liquidiert werden. So etwas ist in der bisherigen US Geschichte immer wieder einmal nötig gewesen. Die Liquidation ist mit der Frage verbunden, was sind diese 1,5 Billionen US$ denn tatsächlich wert? Niemand weiß es, denn "es kommt darauf an". Ihr Wert läßt sich kurzfristig ändern. Man muß - bleiben wir bei den Öl-Scheichs oder den Saudis, diese nur verprellen, so daß sie ihr Geld abziehen, oder es - für den Fall, daß dies nicht geschieht, einfach beschlagnahmen. (Um das eine zu erreichen, droht man nachhaltig mit dem anderen - wie die jüngsten Kampagnen in den USA nach dem 11.9. gegen die Saudis zeigen).

      Wenn die Saudis ihre Konten plündern, dann verwandelt man die Beträge in Banknoten, die man den Herren bunt bedruckt gerne aushändigt. Was können sie mit dem frisch gedruckten, bunten Papier anfangen? In etwa so viel wie mit einem beschlagnahmten Konto! Sie können damit in Europa einkaufen, was dort noch für Dollar feilgeboten wird und nicht schon aufgekauft worden ist - die Preise steigen. Allenfalls verkaufen sie etwas, um noch vorhandene Schulden zu bezahlen. (Etwas Ähnliches könnte auch Argentinien tun, wenn sie das bißchen, was ihnen noch verblieben ist, von anderen gegen Dollar aufkaufen ließen). Einkaufen könnten auch die Europäer mit den erworbenen Saudi Dollar nur, was in den USA für Dollars feilgeboten wird. Den Preis bestimmt die Knappheit des Gutes. Der Dollar ist nicht knapp, ihn gibt es in dem Fall im Überfluß.

      Ein Crudele berichtete am 22.8. in der New York Post über einen Bericht von Merril Lynch. Danach würde Alan Greenspan eine große Reflation der US-Geschäftsbanken beginnen, das heißt Dollar drucken. Zu viele Doller erzeugen billige Dollar und ein billiger Dollar hilft der Entschuldung der USA. Damit das möglichst schnell abgewickelt ist und man dann zum alten Bretton Woods Spiel zurückkehren kann, sollte das ganze möglichst rasch über die Bühne gehen. Was eignet sich dafür besser als ein kleiner Krieg im Nahen Osten.

      In Asien trafen sich am 22.8. die dortigen Zentralbanken. Geladen hatte der Welt Gold Rat (WGC). Ihr Chef Ralston Thiedeman drückte den Grund so aus: "Gold ist seit einem Jahr, und vermehrt in den letzten 6 Monaten, wieder auf dem Radarschirm" (der großen Asiatischen Zentralbanken). Warum? Das Auf und Ab der Geldpapiermärkte, der schwächelnde Dollar und die gegenwärtig niedrigen US Zinsen sind die Gründe. Die Asiatischen Banken halten, nach seinen Angaben, über eine Billion US$ Dollars als Reservewährung, von denen man nicht mehr weiß, was sie wert sind.

      Am 25.8. trifft sich die Finanzorganisation aller Arabischen Scheichs in Bahrain, der sogenannte Generalrat der Islamischen Banken und Finanzinstitutionen. Er mußte eigens dazu überredet werden. Auslöser war die scheinbar absurde Klage der Opfer vom 11.9, die von den Arabern eine Billion US$ Schadenersatz fordern, weil sie angeblich die Terroristen unterstützt hätten. Der Schock war nötig, um die Araber wie den Finanzberater Bisher Bakhet, der auf dem Treffen als eine Art Sprecher auftrat, einsehen zu lassen: "Die Leute haben hier kein Vertrauen mehr in die US-Wirtschaft oder die US Außenpolitik. Wenn die jüngste Klage gegen uns nicht vom Gericht abgewiesen wird, bedeutet das: kein Saudi Geld mehr in den USA". Die US-Guthaben nur des Generalrats werden auf 1,2 Billionen Dollar geschätzt. Aber wohin mit dem Geld? Jedenfalls kann, wenn sie sich nicht beeilen, das Gericht jeder Zeit auf dieses Geld zugreifen, um es bis zum Ausgang des Prozesses festzuhalten, das kann dann lange dauern.

      Wenn dann die Europäer sich vielleicht wegen der Flutkrise auch ihrer Dollarreserven entledigten, dann hätten die USA ohne große Gegenleistung im raschen Aufwasch die meisten ihrer Auslandsschulden los. Hernach, wenn sich der Dollar von dem Schock erholt hat, könnten die Eigentümer in den USA mit einem dann wieder erstarkten Dollar die nächste Sammelrunde von Auslandsvermögen einläuten. Denn die Bunker der Zentralbanken wären dann leer, und die demokratischen Kompradoren können ihre Zentralbanken veranlassen, wieder in Dollar als Währungsreserve zu investieren.

      Jedenfalls ließe sich so die Nachfrage nach und der Wert des Dollar steigern und die Zahlungsfähigkeit wenigstens eine Zeitlang wiedergewinnen, ohne daß allzu großer Schaden bei denen angerichtet wird, auf die es eigentlich ankommt. Wenn wir früher fragten: "Was ist ein Kredit ohne die Pistole, um ihn zurück zu fordern" - hier haben Sie ein praktisches Beispiel. Und die Geprellten? Sind sie nicht selbst Schuld: wären sie mit Zahlungsmitteln vorsichtiger umgegangen?
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 17:48:34
      Beitrag Nr. 628 ()
      Hi Motzki,

      Sie wollten ja ein paar Antworten von mir zu 596.

      Selbstverständlich sind / ist Totalverluste inakzeptabel und nur ein Anzeichen dafür das das Risikomanagement / Cashmanangement gründlich versagt hat.

      Ich habe dieses Beispiel von max. theoretischen Verlust nur deshalb gewählt um zu Verdeutlichen das Shortpos. in der Regel ein wesentlich grösseres (theo. unbegrenztes) Risiko beinhalten. Von der Seite her ist mit einer grösseren Risikoaversion von Shorties zu rechnen. Weshalb anzunehmen ist, das wenn Deckungsdruck für Shorts ensteht, das dies wahrscheinlich zu einer sehr, sehr dynamischen Bewegung führt. Da die Deckung im Notfall mit Gewalt und zu jedem Preis erfolgen muss, Was bei einem so ausgetrockneten Markt, besonders bei fehlender Verkaufsbereitschaft der Aktienbesitzer (wie z.B:mir), sehr schnell zu unerwarteten Kurshöhen führen wird, bevor Nenneswerter Verkaufsdruck einsetzt.

      Ich habe nie angezweifelt das es die Konkurse und Bilanzmanipulationen gab. Ich streite nur entschieden ab, das diese etwas "neues" wären. Wie ja teilweise der Eindruck vermittelt wird.

      Ihre ganz pers. Meinung "das von einer wirklichen Erholung nichts zu sehen ist". Die Fakten und die Daten in besonderen der US-Wirtschaft belegen eindeutig das die Erholung on Track und auf dem Weg ist. Zumindest diejenigen die ich kenne und das dürften die meisten sein und mit Sicherheit die relevanten Daten.
      Wobei ich besonderen auf die Lagerbestände, bezahlten und erwarteten Preise und auf die Produktivitätszahlen achte. Um Einblicke über die zu erwartetende Gewinnsituation der Unternehmen und zukünftige Entwicklung der Konjunktur zu bekommen. Was mir meiner Ansicht nach einen wesentlich besseren Einblick in den Zustand der US-Wirtschaft erlaubt als wenn ich nur die Daten des Gesamtindexesbetrachten würde. Besonders eleminiere ich dadurch gewisse Volatilitäten oder Fehlinterpretationen die bei ausschliesslicher Betrachtung der Gesamtzahlen entstehen könnten. (Wie z.B: Windowdressing der Unternehmen > Verschiebung von Bestellungen vom Quartelsende zum Quartalsanfag.) Was dann ab und an zu gewissen Irretationen führen kann wie z.B: Auftragseingänge Juni/Juli.

      Über gerechtfertigte KGV`s läst es sich wunderbar Philosophieren. Wobei das Philosophieren schon damit Anfängt "Was ist eigentlich Gewinn und / oder Verlust?" Da werden Sie duzende unterschiedliche Meinungen und Ansichten finden. Wie man in den jeweiligen Interpretationen der entspr. Bilanzrichtlinienen erkennen kann. Ohne das etwas Manipuliert wurde.

      Aber trotzdem bleibt Festzuhalten das es eine gewisse Abhänigkeit der gerechtfertigten KGV`s und der Zinsen gibt. Ein umgekehrt Probortionales-Verhältnis. Weshalb momentan hohe KGV`s mehr als gerechtfertigt sind. Wobei die sich Aufgrund der sich andeutenden Gewinnexplosionen in den Unternehmen diese sehr, sehr schnell relativiert werden und durchaus mehr als drastische Unterbewertungen erkennen lassen.

      Soviel erstmal zu 596

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 17:56:00
      Beitrag Nr. 629 ()
      Der nächste Bericht ist nur ein Beispiel wo die Reise die nächsten Monate hingehen sollte.
      Die Kunden werden immer weniger kaufen,
      weil sie natürlich zu Recht davon ausgehen,
      dass es alles in kürze noch viel billiger geben wird.

      Diese Spirale ist nichts neues und verheisst nun wirklich nix gutes.
      Natürlich partizipiert der Kunde und somit auch wir fürs erste von solchen Dingen.
      Aber jeder nachdenkliche Mensch sollte erkennen wo dies enden kann.

      Natürlich werden viele Produkte immer günstiger
      und somit müssen auch im Umkehrschluss die Kosten gesenkt werden um nicht noch mehr in`s Minus zu laufen!

      Und wo kann man am besten die Kosten senken?
      Natürlich beim Personal.

      Immer mehr werden auf der Strasse landen, die nächsten Jahre.
      Und dass auch nur einer dieser Klientel daran denkt
      seinen letzten Notgroschen in überteuerte Aktien zu stecken,
      ist wohl kaum anzunehmen.

      Die Baisse nährt die Baisse.
      Dieses Szenario halte ich für einiges realer als
      die Hausse nährt die Hausse.
      Viele Werte wurden die letzten Wochen wieder sinnlos nach oben getrieben.
      Zum Monatsende könnte jetzt noch ein kleiner Zuschuss vom Rentnerglück aus USA, usw.. kommen.

      Im nächsten Monat werden dann viele sehen wo der Markt stehen wird...;)

      Da bin auch ich sehr gespannt....

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 27. August 2002, 17:26 Uhr

      Acers WLAN-Produkte fallen im Preis um 50 Prozent

      Der PC- und Notebook-Herstller Acer hat kurze Zeit nach Vobis nun auch seine Preise der eigenen WLAN-Produktserie "Warp Link" gesenkt. Bis zu 50 Prozent purzeln die Preise für die drahtlose Netztechnik Wireless LAN.

      Acer senkt seinen Warp Link Access Point von 359 Euro auf 199 Euro. Mit dem Wireless Access Point werden Daten mit einer Rate von elf MBit/s übertragen. Die Reichweite des Access Points beträgt im Freien bis zu 150 Meter und in Gebäuden bis zu 30 Meter. Exakt 200 Euro preiswerter ist jetzt Acers Firewall Router mit 199 Euro. Das Gerät ermöglicht Rechner, die in einem Netzwerk hängen, den Wireless LAN-Zugang.
      Ebenfalls 199 Euro soll das Nachfolgemodell des Broadband Routers kosten. Die passende PC Card fällt von 145 auf 99 Euro und der USB-Adapter von 179 auf 119 Euro.

      Der Wettbewerber Vobis bietet seinen Highscreen WLAN Access-Point für 169 Euro, den USB-Adapter für 109 Euro und die WLAN Cardbus PCMCIA-Karte für 99 Euro an.
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 18:14:48
      Beitrag Nr. 630 ()
      Und immer daran denken, liebes Publikum.
      Wenn das nächste Strong Sell von Salomon Smith Barney kommt,
      können Sie beruhigt zulangen.

      Denn Sie wissen ja alle.
      Die Banken haben eine sogenannte Chinese-Wall eingebaut.
      Sozusagen ein innerer Damm damit da keine Mauscheleien der verschiedenen Abteilungen laufen können...;)

      Und wenn dann doch mal etwas aus dem Ruder läuft,
      gibt es ja noch die internen Richtlinien..:laugh:

      Naja, ein-zwei dieser Saftsäcke werden sie ja wohl in ein Verlies werfen.
      Wird wohl kein Schaden sein für die Brokerhäuser.
      Sie wissen ja noch was der Berufswunsch Numero Uno in USA ist.

      Broker..!! Da ist für den Nachwuchs gesorgt.
      Also immer schön das Geld trocken halten.
      Es wird noch jede Menge davon benötigt..:laugh:


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      BANKER-ETHIK

      Millionen-Geschenke erhalten die Freundschaft

      Die Investmentbank Salomon Smith Barney hat eingeräumt, in den neunziger Jahren den Managern des inzwischen bankrotten WorldCom-Konzerns zu Millionenprofiten verholfen zu haben. Bei Börsengängen verteilte sie heiß begehrte Aktien offenbar zum Discount-Preis an die Lieblingskunden - wohl nicht ohne Gegenleistung.

      New York/Clinton - Wer schon viel hat, dem wird noch mehr gegeben. Diese Maxime galt auch an der Wall Street in den Boom-Jahren der Telekom- und Internetbranche - und insbesondere für die Investment-Bank Salomon Brothers und ihre glücklichen Klienten.
      Salomon und seine Star-Analysten wie Jack Grubman gehörten zu den führenden Propagandisten der New-Economy-Manie - und zugleich zu ihren Haupt-Nutznießern. Bei einem Börsengang nach dem anderen platzierten die Investment-Banker Aktien junger Internet- und Telekom-Firmen an der Nasdaq.

      Alte Zweifel, neue Gewissheiten

      Schon seit längerem wird Salomon verdächtigt, dabei Aktien zu Sonderkonditionen an bevorzugte Kunden verteilt zu haben. Diese Klienten, das vermutet inzwischen ein ganzes Heer von Staatsanwälten, Börsenaufsehern und Politikern, bedankten sich dann wiederum, indem sie den Investment-Bankern Aufträge für weitere Börsengänge oder Anleihe-Emissionen verschafften - oder über Salomons Brokerage Aktiengeschäfte abwickelten. Eine Hand wäscht eben die andere.

      Zumindest zum Teil haben sich die Verdächtigungen am späten Montag amerikanischer Zeit zur Gewissheit verdichtet. Die Investment-Bank, die heute zum weltgrößten Bankkonzern Citigroup gehört und sich nach einer Fusion 1997 Salomon Smith Barney nennt, hat schriftlich eingeräumt, Managern des WorldCom-Konzerns vor Börsengängen Hunderttausende Aktien zugeteilt zu haben. Die Citigroup-Anwältin Jane Sherburne bestätigte in einem Schreiben an das für Finanzdienstleistungen zuständige Komitee des US-Repräsentantenhauses, Salomon habe Managern und Vorstandsmitglieder des Telefonkonzerns bei insgesamt 39 Transaktionen mit den Wertpapieren bedacht.

      Ein Heer von Ermittlern

      Die Liste der möglichen Beschenkten ist lang: Der geschasste WorldCom-Chef Bernie Ebbers könnte profitiert haben, ebenso der langjährige Finanzvorstand Scott Sullivan, der inzwischen des Bilanzbetruges angeklagt ist - er könnte verantwortet haben, dass WorldCom rund acht Milliarden Dollar fälschlich als Gewinne auswies. Bisher hat Salomon dem Kongressausschuss aber nicht mitteilen müssen, welche Manager Aktien erhielten - Klientenschutz. Zumindest ein ehemaliger Salomon-Broker, der in Los Angeles eine Klage gegen seinen früheren Arbeitgeber eingereicht hat, behauptet, dass Ebbers zum Kreis der Privilegierten gezählt habe.

      Auch die Namen der Firmen, deren Aktien den Bossen zuflossen, sind einstweilen noch unbekannt. Möglich aber, dass diese Details in den kommenden Wochen ans Licht kommen. Denn neben den US-Parlamentariern haben das Justizministerium, der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer und die Selbstaufsichtsstelle der Börsenhändler, die an der Nasdaq arbeiten, Untersuchungen gegen Salomon gestartet. Die Sammelklagen von privater Seite mehren sich.

      Die Reichtums-Maschine

      Bekannt ist indes in groben Zügen, wie lukrativ die Aktien-Geschenke für die WorldCom-Bosse waren. So erhielten die Firmen-Chefs 1996 und in den ersten Monaten des Jahres 1997 im Schnitt 101.500 Aktien zugeteilt - eine ungewöhnlich große Tranche bei den oft vielfach überzeichneten Initial Public Offerings (IPOs). In einem Fall soll ein einziger Manager 205.000 Aktien erhalten haben - das entsprach 12,4 Prozent des gesamten Ausgabevolumens. In einem Interview, so das "Wall Street Journal", soll ein Salomon-Specher zudem eingeräumt haben, dass Aktien unterhalb des Marktpreises ausgegeben wurden.

      Schneller Reichtum war da garantiert: Wie fast alle New-Economy-Aktien in diesen Jahren setzten die neu platzierten Papiere rasch zum Kurshöhenflug an. Allein am Ausgabetag realisierten die Nutznießer der IPO-Zuteilungen im Schnitt 60.238 Dollar, so steht es im offiziellen Salomon-Schreiben. Insgesamt realisierten die WorldCom-Manager bis zum Tag, an dem sie die Aktien wieder abstießen, im Schnitt 2,3 Millionen Dollar.

      Das Ende der Goldenen Ära

      Diese wunderbaren Zeiten währten rund ein Jahr. Nach der Fusion zu Salomon Smith Barney sank der Durchschnittsgewinn den Angaben zufolge auf 83.242 Dollar pro Manager und Aktienemission. Denn während sich Salomon Brothers als klassische Investmentbank auf institutionelle Kunden spezialisiert hatte, brachte Smith Barney auch ein Privat-Brokerage-Geschäft mit in den Merger ein - und diese Privatkunden verlangten eben auch ein Stück vom IPO-Kuchen.

      Ob Salomon nach dem Eingeständnis unmittelbare rechtliche Konsequenzen drohen, ist noch unklar. Der Verdacht war alt, das Image schon beschädigt. Die Bank selbst weist darauf hin, dass es in den Zeiten des New-Economy-Booms durchaus gebräuchlich gewesen sei, "hot stocks" an bevorzugte Kunden zu verteilen. Unrechtmäßig wären die Deals nur dann, wenn sie genutzt wurden, um neue Aufträge für das Bankgeschäft zu akquirieren.

      Ein paar Millionen für mich, ein paar für dich ...

      Im Fall WorldCom liegt dies nahe, rechtskräftig bewiesen ist es noch lange nicht. Salomon bestreitet, illegal gehandelt zu habe - räumt aber ein, dass der Eindruck eines Interessenkonfliktes bestehe. Schließlich gehörte WorldCom vor der Konzernpleite - ebenso wie die Konkurrenten Qwest und Global Crossing - zu den besten Firmenkunden des Investmenthauses.

      Allein der Ebbers-Konzern, schreibt das "Wall Street Journal", habe in den neunziger Jahren viele Millionen Dollar Gebühren an die Investmentbank gezahlt - für eigene Aktien-Platzierungen, für Anleihe-Emissionen und für Beratungsdienste bei der Welle von Firmenübernahmen, die so typisch für Ebbers` Geschäftsstil waren. Hinzu kommt nach den neuesten Erkenntnissen, dass WorldCom-Manager private Aktiengeschäfte über die Salomon-Brokerage abwickelten. Das Aktien-Research bei Salomon wiederum, allen voran der jüngst geschasste Grubman, stufte die WorldCom-Aktien noch als "Buy" ein, als das Überschuldungsproblem für viele andere längst offensichtlich war.

      Bauernopfer und Ablasshändler

      Möglich, dass es nun immerhin Grubman an den Kragen geht. Er selbst, so schreibt das "Journal" unter Berufung auf Unternehmenskreise, soll mitbestimmt haben, als es um die Auswahl der IPO-Profiteure ging. Grubman habe von den Brokern eine Liste der möglichen Nutznießer erhalten und Änderungen vorgenommen, berichtet auch die "New York Times". Grubman sagte in einer früheren Aussage vor dem Kongress-Ausschuss, er könne sich nicht daran erinnern. Grubmans Verhältnis zu Ebbers soll früheren Medienberichten zufolge übrigens fast freundschaftliche Züge angenommen haben.
      Am wahrscheinlichsten scheint indes, dass sich Salomon bald auf einen Ablasshandel einlässt. Schon Anfang des Jahres hat der Konkurrent Credit Suisse First Boston (CSFB) nach ähnlichen Vorwürfen gegen seine Emissionspraxis einen Vergleich mit der Börsenaufsicht SEC geschlossen. Die Kosten: 100 Millionen Dollar. Auch der Brokerage-Gigant Merrill Lynch einigte sich im Mai außergerichtlich mit der SEC, um eine Untersuchung gegen das Aktien-Research ums Grubman-Pendant Henry Blodget abzubiegen. Die Kosten hier: ebenfalls 100 Millionen Dollar. Für Salomon Smith Barney, so scheint es, ist die Zeit gekommen, schon mal einige dutzend Millionen zurückzustellen.

      Matthias Streitz [/b]
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 18:16:17
      Beitrag Nr. 631 ()
      Hi Motzki,

      Nachtrag zu 596

      Wie brauchen uns über die US-Mafia nicht im geringsten Aufzuregen. Solange ein gewisser Ex-Kanzler Dr.Kohl, sein Ehrenwort über das Gesetz stellt. Bis zu diesem Ereignis war mir dies nur aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität (OK, einer meiner Steckenpferde) bekannt und lief unter dem Begriff Omerta.

      Dies und der Verlauf der Schreiber / Pfals Affäre legt die Vermutung nahe, das wir zumindest zwischen 82-98 von Teilen des OK regiert worden sind. Wobei es in dieser Zeit noch mehrere Skandale gab, die typische Anzeichen von OK zeigten.

      Solange es starke und begründete Indizien gibt das wir zumindest Zeitweise von Teilen des OK regiert worden sind, sollten wir nicht so mit den Fingern auf andere Zeigen. Denn in der Regel zeigen 4 Finger auf einen selber!



      Biotron
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 18:49:45
      Beitrag Nr. 632 ()
      Hi Motzki,

      kurz zu 599

      "Oder das Gros der Akquisitionen hat bisher nicht gelohnt. "

      Das Potenzial einer Akquistion oder eines Mergers wird erst im verlauf von 5-10 Jahren ersichtlich. Davor überwiegen die Probleme der Integration. Ein weiter Grund für diesen langen Zeitraum ist das in der überwiegend angeschlangne Unternehmen Übernommen werden, weshalb zusätzlich diese Probleme ebenfalls gelöst werden müssen.

      Ein sehr Erfolgreiches Beispiel hierfür ist VW die Ende der 80iger / anfang der 90iger sehr massive Probleme mit Ihren Zukäufen Seat und Skoda hatten. Die erst gelöst werden. Heute ist für jedermann ersichtlich das diese Akquisitionen Sinnvoll waren und welche Potential dadurch gehoben wurde.

      Ein anderes Bsp. hierfür ist DCX wo langsam das Potenzial ersichtlich wird.

      Momentan befinden wir uns noch im Zeitrahmen der Probleme, wieder ein schönes Bsp. DCX, aber diese Probleme werden gelöst und dann wird für jedermann erschtlich was für ein Potential dahinter steckt.

      Aber ich möchte auch nicht bestreitten das eine vielzahl von Mergers scheitert, aber die Vergangenheit hat bisher gezeigt das nach einem Erfolgreichen Merger mehr als 1+1 herrausgekommen ist.

      Die Schlussfolgerung des Artikels "Oder das Gros der Akquisitionen hat bisher nicht gelohnt." suggeriert Dünnsinn, da der Artikel den Zeitraum der drängensten Probleme untersucht!

      Hätten die sich mal die mühe gemacht und die Mergers der 80iger oder der frühen 90iger zu Untersuchen wären die zu ganz anderen Ergebnissen gelangt. Aber heute wird ja nicht mehr strategisch Gedacht, sondern in Zeiträumen bis zum max. nächsten Quartalsende. Zum Glück gibt es nach wievor eine Menge Manager die noch in der Lage sind strategisch zu denken. Ala Ron Sommer oder Jürgen Schremp.

      Leider scheinen strategische Überlegungen den Horrizont eines "normalen" Kleinanlegers zu Übersteigen. Zum Glück gibt es "normale" Kleinanleger, denn ansonsten könnte man aus dem Unvermögen der "normalen" Kleinanleger keinen profiet schlagen. Denn ansonsten hätten die ja noch Ihre Aktien.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 00:35:40
      Beitrag Nr. 633 ()
      ach, übrigens, @biotron,
      ich würde dir ja gern antworten auf deine replik zu 564. aber dann müsste ich schon die gewissheit haben, dass du das nicht wieder ausnutzt, um diesen an sich übersichtlichen thread mit deinem privatkram zu zerfasern. auch hab ich an sich keine lust auf zeitverschwendung, also... soll ich?

      ehrenwort?? bitte, lass motzkes an sich übersichtlichen thread in ruhe mit deinen selbstherrlichen geschichten `mein ego und ich`. so langsam werd ich echt gnatzig. schon mal was von fingerspitzengefühl gehört? rausschmiss ist auch nicht angekommen?

      okidoki, letzter diskussionsversuch.


      zu 564. Lernfähigkeit der Masse oder einer Gruppe von Menschen. Das ist ein Punkt wo wir eine grundsätzlichen Unterschied in unserer Sichtweise haben. Während du an die Lernfähigkeit der Masse glaubst, bezweifel ich diese sehr, sehr stark. Ich könnte dir jetzt unendlich viele Beispiel dafür aufzählen, wo die Masse aus Skandalen oder Katastrophen nichts gelernt hat. Sondern nach einer kurzen Aufregungung und empörung und tausenden von Schwüren "Nie wieder, nie wieder mit mir!" doch wieder in den alten Trott zurückgefallen ist.

      Seltsamerweise fällt mir kein Beispiel dafür ein, wo die Masse etwas aus Katastrophen / Skandalen gelernt hat. Warum soll das ausgerechnet jetzt das aller erstemal sein??? Diese Vorstellung, sprengt mir meinen ansonsten unbegrenzten Vorstellungsrahmen.


      stimmt soweit, aber du als optimist solltest doch dran glauben. ich tu das auch, bewundere kaufsignale und aufwärtstrends und kaufe schnell ein paar calls. diese chance kommt nicht wieder, die hoffnung ist größer als je zuvor. alles wird gut :D

      WO IST DAS SCHWARZE SCHAF?
      :D


      Wer profitiert den vom Zocken / Traden? Soweit ich das weis sind das die Banken. Denn Ihre besten Milchkühe die Zocker / Trader sind. Denn die verdienen an jeden An- und Verkauf. Dennen willst du damit "aber versuchen, durch zockerei den banken ihrerseits ein schnippchen zu schlagen" ein schnippchen schlagen? Entweder dir gelingt die Quatratur des Kreises oder du mästet diejenigen denn du eins auswischen willst. Falls alle bestrafungen des Lebens so aussehen, möchte ich absofort nur noch bestraft werden!

      biotron, solltest du ernsthaft zweifel an meinen fähigkeiten hegen, die emis zu schlagen, mach ich dir das angebot, dir alle meine transaktionen zwei wochen lang per bm zu schicken. ich mach das sowieso, an kollegen, auf eine kopie mehr oder weniger kommt es nicht an. länger allerdings geht nicht wg. ungemein wenig lust auf zeitverschwendung.

      >Wie kommst du darauf das Börsen nach oben wollen? "und der will sich - so deute ich die charts - nun mal wieder eine weile auf vermeintlich gute zahlen und den `turnaround` verlassen. " Denn wenn ich was Charttechnik nicht der ganz grosse Rohrkreppiere bin, befinden wir uns doch nachwievor in den intakten Abwärtstrends und machen gerade einen Bounce an die ober Begrenzung. Ebenso sehr beliebt die Charttechnische Interpretation des Rebounds an die gebrochene Nackenlinie der SKS. Somit dürften die primären Trends nachwievor auf Down stehen.<

      tun sie auch, deshalb würde ich ja nicht langfristig investieren. reingehen bei 3500 im dax und sl nachziehen ist aber o.k., da kann nicht viel passieren.

      >@cabinda, aber sowas macht man doch als charttechnisch orientierter Anleger. Kurzfristig einen tempörären Trend gegen den primären Haupttrend zocken. Immer mit dem Trend und nicht gegen und soweit ich weis sind die Abwärtstrends noch intakt. Betonnung liegt auf noch! Oder hast du etwa eine Bodenbildungsformation ausgemacht? Weswegen du das Longzenario momentan präferierst, entgegen der charttechnischen Interpretation DOWN?

      Liegst schon richtig mit up<

      jo, habe die psychologisch begründete möglichkeit einer sich über ein jahr hinziehenden bodenbildungsformation gecheckt und bin zu dem schluss gekommen, dass die schwankungsbreite und das risiko eines >50%-verlustes m.e. noch so hoch sind, dass man nicht allen ernstes raten kann, diese erste bodenbildung mitzunehmen, da noch viele weitere folgen werden (siehe mein posting zum raclette ;) ).

      allenfalls trader, die zeit haben, mindestens drei stunden am tag monitoring zu betreiben, können ernsthaft von den derzeitigen schwankungen profitieren. langfristanleger mit hoher risikobereitschaft vielleicht auch mal für vier,fünf wochen lang, wenn sie das risiko eines totalverlustes eingehen können.

      so long und viel glück.
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 08:35:33
      Beitrag Nr. 634 ()
      Mittwoch 28. August 2002, 00:24 Uhr

      Hewlett-Packard verbucht Nettoverlust in Milliardenhöhe

      Palo Alto (Reuters) - Der weltweit zweitgrößter Computerhersteller, Hewlett-Packard (HP), hat bei hohen Umstrukturierungskosten in seinem dritten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von zwei Milliarden Dollar verbucht. Vor Sonderposten verzeichnete aber der Konzern, der Anfang Mai seinen Konkurrenten

      Compaq übernommen hatte, einen Gewinn im Rahmen der Markterwartungen.
      Finanzchef Bob Wayman sagte, es sei weiterhin geplant, auf Grund der vorgenommenen Fusion 15.000 Stellen zu streichen. Im laufenden Quartal erwartet der Konzern eine leichte Besserung seiner Ergebnisse. Nachbörslich stieg der HP-Aktienkurs.

      HOHE UMSTRUKTURIERUNGSKOSTEN

      Einschließlich fusionsbedingter Kosten sei in den drei Monaten zum 31. Juli ein Nettoverlust von 2,0 Milliarden Dollar oder 67 Cent je Aktie entstanden, teilte Hewlett-Packard (HP) am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Im Vorjahreszeitraum hätte sich der Verlust eines kombinierten Geschäfts von HP und Compaq auf 116 Millionen Dollar oder vier Cent je Aktie belaufen. Vor Sonderposten ergab sich den Angaben zufolge einen Gewinn von 420 Millionen Dollar oder 14 Cent je Aktie. Nach einer Umfrage von Thomson First Call hatten Analysten im Mittel ebenfalls mit einem Gewinn je Aktie in dieser Höhe gerechnet.

      Der Umsatz sei im dritten Quartal mit 16,5 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum (18,2 Milliarden Dollar ausgehend von einem kombinierten HP-Compaq-Geschäft) rückläufig gewesen. Für das laufende vierte Quartal rechnet HP mit einem Umsatz von 17,4 Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 0,22 Dollar.

      GEPLANTER STELLENABBAU WIRD VORANGETRIEBEN

      Finanzchef Wayman sagte nach Bekanntgabe der Zahlen,

      sein Unternehmen werde wie geplant den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen vorantreiben. Das Geschäftsumfeld bezeichnete er als schlechter als erwartet. Zudem sehe er neue Anzeichen einer Schwäche in der Computerindustrie.

      Weiter sagte Wayman, dass sich die Lage für HP in den USA zwar beruhige, er aber im weltweiten Geschäft dafür noch einige Risiken sehe.

      Im nachbörslichen Handel kletterte der Aktienkurs des Unternehmens zeitweise auf 14,70 Dollar, nachdem die Papiere im regulären Handel an der Wall Street 4,3 Prozent auf 14,21 Dollar verloren hatten.
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 09:21:35
      Beitrag Nr. 635 ()
      @Guten Tag, liebe Leute..;)

      Ein-Zwei Worte wollte ich auch noch loswerden.

      In diesem Thread sollen in komprimierter Form Meldungen,
      welche Aussagen über den Markt geben,
      oder gar Einfluss auf ihn haben, zu lesen sein.

      Hier geht es nicht um Einzelaktien an sich.
      Und schon gar nicht darum eine Strategie bezüglich des Tradings aufzubauen.
      Dafür ist der Erfahrung gefragt-Thread eröffnet worden
      und dafür auch viel besser geschaffen.

      Natürlich komme auch ich nicht umhin temporär über einzelne Firmen zu schreiben
      oder zu schwadronieren. Siehe z.b. AOL oder DTE..!
      Die Intention meinerseits liegt aber nicht darin ein Kauf,- oder Verkaufssignal weiterzugeben.
      Sie liegt einzig darin die Aussagen der CEO`s in den Fokus zu rücken.
      Was wurde noch gestern behauptet
      und wie sieht die Situation heute aus...?

      Hier soll der Anleger für bestimmte Vorgänge sensibilisiert werden,
      wie z.b. warum die DTE ihre immens hohen VoiceStream-Verluste nicht adäquat abschreibt
      und somit mit falschem Zahlenwerk arbeitet.
      Wie lief dies denn bei AOL als immer noch Kursziele aufrecht erhalten wurden,
      obwohl der gesamte Vorstand schon längst wusste wo die Reise hingeht.
      Das nebenbei die eigenen Aktien in grösserem Umfang verkauft wurden,
      obwohl nach aussen auf Strong Buy gemacht wurde,
      ist heutzutage ja schon fast normal.

      Aber deshalb müssen und sollen diese Dinge trotz allem angesprochen und kommentiert werden.
      Immerhin eröffnet es doch einen Blick darauf wie es sein kann,
      dass trotz horrender Verluste die ganzen Vorstände der Firmen immer mehr verdienen
      und fast ausnahmslos der treue Langanleger dafür übel bestraft wird.

      Die Entscheidung wie sich jeder verhält bleibt hier jedem selbst überlassen.
      Seit Jahren gibt es unzählige idiotischen Push-Threads hier bei W.O!
      Es ist völlig unnötig denen hier das Wort zu sprechen.
      Sollen Sie einen eigenen Thread eröffnen wo sich alle an DAUSENDER-KURSZIELEN aufgeilen können.

      Dies hier ist ein kritisch begleitender Thread
      und dies wird er auch bleiben.
      Und was er schon gar nicht ist
      sind private Ziele,-Ergebnisse,-Lebenserfahrungen, usw...!
      Dieser Thread hier wird in letzter Zeit ein wenig zu doll mit privatem überschüttet.
      Kann alles in den Erfahrung-gefragt-Thread geschrieben werden.


      Ich lasse nicht zu, dass der Market-Watch-Thread auf Dauer zugemüllt wird.
      Und wenn es mit einem vernünftigen Apell an alle Teilnehmer nicht gehen sollte,
      werden andere Massnahmen eingeleitet werden.

      Wenn die Bullen Probleme mit hier stehenden (offiziellen) Berichten haben
      ist dies ihr Ding.
      Sie können jederzeit einen eigenen in die andere Richtung zielenden Thread eröffnen.
      Wo also ist das Problem.

      Und um allen Missverständnissen vorzubeugen.
      Hier sollen keine einzelnen User Mundtot gemacht werden.
      Jeder kann bei W.O posten wie ihm beliebt
      und dafür auch entsprechende Threads eröffnen.
      Aber es sollte doch für erwachsene User machbar sein
      ein-zwei Threads so zu belassen für was sie gedacht sind/waren..!

      DANKE !!:)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 14:40:02
      Beitrag Nr. 636 ()
      Jaja, liebe Anleger

      Hier ist einmal zu sehen wo Ihr gutes Geld hingeflossen ist.
      Ein wenig stimmt der Satz ja schon...

      Ihr Geld ist nicht verloren-es hat einfach nur ein anderer ..;)

      Wobei so mancher schon ins Überlegen kommen sollte,
      ob er in Zukunft auf die gleiche Art&Weise diese Dreckschweine unterstützen möchte.

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      MANAGERSKANDALE

      Raffe, raffe, Häusle baue

      Sie stahlen, logen und tricksten. Jetzt sind ihre Unternehmen bankrott, doch die Skandal-Manager von Enron, WorldCom & Co. leben wie Könige in 15-Millionen-Dollar-Palästen - das US-Recht macht`s möglich.



      New York - "Gier ist gut", sagte der Börsenhai Gordon Gekko vor 15 Jahren im Film "Wall Street" und beschrieb mit drei Worten das Lebensgefühl einer ganzen Nation, die bis Herbst letzten Jahres erfolgreiche Firmenbosse und Aktienhändler wie Stars verehrte. Dann kam der Enron-Skandal Stück für Stück ans Tageslicht, und mit ihm kam Amerikas Sinneswandel. "Eine ganze Nation von Anlegern schreit nach dem Blut der "white collars", beschreibt die "New York Times" die gegenwärtige Wut der amerikanischen Privatanleger. Die geprellten Aktionäre verlangen die Köpfe auf den "Weißen Krägen", die Tausenden Anlegern die Altersvorsorge raubten: Manager, die zuerst den Wert ihrer Unternehmen mit gefälschten Bilanzen in ungeahnte Kurshöhen katapultierten, dann mit dem Verkauf ihrer Firmenanteile an der Börse Milliarden von Dollar verdienten und schließlich das Unternehmen in die Pleite schlittern ließen. Nun wollen die Opfer das investierte Geld zurück. Doch das wird anderweitig gebraucht - für das Heimkino von Scott Sullivan zum Beispiel.




      Das private Filmtheater steht in der "Le Lac Road" in Boca Raton, einem glamourösen Ferienparadies an der Küste Floridas. Scott Sullivan, der gefeuerte Finanzchef des bankrotten US-Kommunikationsriesen WorldCom, wacht dort über den Ausbau seines Ferienhäuschens: 117 Fenster, 87 Türen, neun Kühlschränke, vier Mikrowellen, Garagen für sechs Autos, ein Kino, ein Fitnessraum und sechs Whirlpools haben Lokalreporter auf dem Anwesen mit Seeblick gezählt. 1500 Quadratmeter Wohnfläche weisen die Architektenpläne aus. Sullivan ist ein Mann, der nicht kleckert, wenn er klotzen kann. Ihm wird vorgeworfen, während seiner Zeit als WorldCom-Vorstand 3,85 Milliarden Dollar falsch verbucht und so tatsächliche Verluste in fiktive Gewinne verwandelt zu haben. Die WorldCom-Aktien, die auf dem Höhepunkt des Börsenbooms insgesamt mehr als 100 Milliarden Dollar wert waren, sind inzwischen fast wertlos, das Unternehmen hat Konkurs angemeldet. Die Gläubiger stehen Schlange, doch solange Sullivan sein Geld in den Hausbau steckt, werden die geprellten Anleger davon keinen Cent sehen - und ist das ist ganz legal. Denn das sonnige Florida ist einer von sechs amerikanischen Bundesstaaten, die das Sprichwort "My home is my castle" wörtlich nehmen: Häuser dürfen im "Sunshine-State" nicht gepfändet werden.

      "Paradiese für Reiche in Geldsorgen" seien Florida, Texas und vier weitere Bundesstaaten, in denen die sogenannten "Eigenheim-Klauseln" gelten, kritisieren Insolvenzrechtsexperten. Auch wenn der Besitzer eines Hauses etwa als Geschäftsführer persönlich für den Konkurs seines Unternehmens haftbar ist, darf der Wohnsitz nicht gepfändet werden - wie pleite er immer auch ist. "Viele Geschäftsleute, die sehen, dass sie oder ihre Firma in finanzielle Schwierigkeiten geraten, bauen noch schnell einen Swimmingpool oder stecken ihr Geld auf andere Art ins Haus", sagt der Rechtsprofessor Jeffrey Davis von der Universität Florida. "Das Geld ist dann vor ihren Gläubigern sicher." In Texas braucht der Hausbesitzer für diese Sicherheit im Bundesstaat noch nicht mal seinen ersten Wohnsitz zu haben. Es reicht schon aus, wenn er das Haus nur mietet und irgendwo anders in den USA lebt.

      Seit der Enron-Krise sind die Amerikaner jedoch äußerst sensibel geworden, was den pompösen Lebensstil von Pleitemanagern angeht. Wen wundert`s, dass Politiker nun versuchen, auf der allgemeinen Empörungswelle mitzureiten. "Mit jedem Jahr, das vergeht, erfahren wir von neuen Fällen, in denen Schurken in Staaten wie Florida und Texas ihren persönlichen Bankrott erklärt haben und trotzdem weiterhin in ihren Multimillionen-Dollar-Anwesen wie Könige leben", erzürnt sich Herb Kohl, Mitglied des amerikanischen Senats. In der Tat scheinen die Pleitiers der US-Wirtschaft eine gemeinsame Vorliebe für solche Bundesstaaten zu besitzen, die das Recht am Eigenheim besonders hoch in Ehren halten:



      - Als Andrew Fastow im Oktober letzten Jahres als Finanzvorstand des Energiehändlers Enron gefeuert wurde, waren die Bauarbeiten an seinem 1060 Quadratmeter großen Haus in Houston bereits in vollem Gange. Der Wert des Hauses wird auf zwei Millionen Dollar geschätzt. Fastow galt bei Enron als "Bilanzmagier". Er gründete Tochterfirmen, in denen er Schulden in dreistelliger Millionenhöhe versteckte. Die US-Fahnder vermuten, dass Enron durch diese Finanzmanöver die Gewinne und damit den Aktienkurs in die Höhe getrieben hat. Mittlerweile ist die Firma pleite, die Aktien sind wertlos.

      - Fastows ehemaliger Chef, der Ex-Enron-Verwaltungsratsvorsitzende Kenneth Lay und der Ex-Enron-Manager Thomas White mussten aufgrund der Pleite ihre zahlreichen Villen und Appartements in allen Ecken der USA verkaufen - nicht so in Texas und Florida. Lay braucht sich über sein sieben Millionen Dollar teures Penthouse in Houstons feinster Wohngegend zunächst keine Sorgen zu machen, dort ist es sicher. Auch White, der gezwungen war, sich von seinem Penthouse in Washington und von zwei luxuriösen Anwesen im Nobel-Skiort Aspen zu trennen, konnte sein 6,5-Millionen Dollar-Anwesen mit Privatstrand an der Golfküste in Florida behalten. Zur Zeit baut er nicht weit entfernt im Prominentenparadies Naples eine weitere Bleibe mit 1300 Quadratmeter Grundfläche.

      - Gary "Scary" Winneck, Präsident des Glasfasernetzbetreibers Global Crossing, hat die viertgrößte Pleite der US-Geschichte zu verantworten und 54 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung vernichtet. In Beverly Hills renovieren laut "Los Angeles Times" bis zu hundert Arbeiter Winnicks Prachtvilla, die er für schlappe 92 Millionen Dollar erstand. Der Hausherr, dem Bilanzfälschung vorgeworfen wird, kann dort zwischen 64 Zimmern wählen. Die "L.A. Times" schätzt die Kosten des Umbaus auf 30 Millionen Dollar.



      - Dennis Kozlowski, der frühere CEO des Mischkonzerns Tyco und einstiger Börsenstar, nennt in Boca-Raton eine 19-Millionen-Villa sein Eigen, ein auf einer vor Massachusetts Küste gelegener Insel 680 Quadratmeter großes Ferienhaus für sechs Millionen Dollar und ein weiteres Ferienhaus an der Küste von New Hamshire. Bezahlt hat den Strafverfolgunsbehörden zufolge alles Tyco. Aus dessen Firmenkasse soll sich der Chef Kozlowski mit insgesamt 135 Millionen Dollar bedient haben. Mit dem Firmengeld habe Kozlowski auch sein 18-Millionen-Dollar Appartement an New Yorks Fifth Avenue bezahlt. Außerdem leistete sich der Top-Manager einen eigenen Koch, einen eigenen Fitness-Trainer, einen persönlichen Leibarzt und einen goldenen Duschvorhang für 6000 Dollar - die Rechnung ging wohl stets an Arbeitgeber Tyco.

      Die wütenden Stimmen von zahlreichen Rechtsprofessoren, Verbraucherverbänden und Politikern der letzten Monate, die im Rahmen der Reformierung des amerikanischen Bilanzrechts auch die "Eigenheim-Klausel" kritisierten, blieben im Weißen Haus nicht ungehört. Seit Beginn der Enron-Krise steht die amerikanische Regierung unter immensem Druck, das verlorene Vertrauen der Anleger in die Märkte wieder herzustellen. Neben dem Eid, den die Firmenchefs künftig auf ihre Bilanzen legen und für den sie "nach bestem Wissen und Gewissen" gerade stehen müssen, werden auch die "Eigenheim-Klauseln" beschnitten. Beschnitten, wohlgemerkt, nicht beseitigt. So dürfen die Behörden zwar künftig Häuser pfänden, wenn der Betroffene sie weniger als 40 Monate vor seiner Bankrotterklärung gekauft hat. Allerdings gibt es einen "Freibetrag" in der Höhe von 125.000 Dollar, der auch bei selbst verschuldeter Konkurserklärung nicht angetastet werden darf.

      Vielen Kritikern geht das neue Gesetz bisweilen nicht weit genug. "Auch danach können die Reichen weiterhin ihre Häuser behalten", kritisiert der amerikanische Verbraucherverband SFA. Nur wenn die Gerichte dem Angeklagten einen schweren Betrug nachweisen und eine Verurteilung erreichen könnten, hätten die Behörden die Chance, auf die Häuser zuzugreifen.



      Ob und wie viel die Skandal-Manager zurückzahlen, bleibt ohnehin völlig offen. Vieles hängt davon ab, ob die Behörden den Beschuldigten kriminelles Handeln nachweisen können. Zumindest der Anfang scheint gemacht: Letzte Woche bekannte sich Michael Kopper, ehemaliger Chefbuchhalter des bankrotten US-Energiehändlers Enron, als erster Mitarbeiter der gegen ihn erhobenen Vorwürfen der Geldwäsche und der Verschwörung zum Betrug schuldig. Kopper war maßgeblich daran beteiligt, jene Nebenfirmen zu gründen und zu betreiben, in denen Enron Verluste und Schulden in Milliardenhöhe versteckte. Da diese Transaktionen hochkomplex waren, ist es für die Strafverfolgungsbehörden schwer, eine Betrugsanklage hieb- und stichfest zu machen. Mit Koppers Geständnis haben die Ermittler nun erstmals die Chance, eine Anklage gegen die Vorstände von Enron zusammenzutragen. Auch acht Monate nach dem Konkurs von Enron wurden bisher weder dessen ehemaliger Finanzvorstand Fastow noch die beiden Ex-Vorstandsvorsitzenden Kenneth Lay und Jeffrey Skilling strafrechtlich belangt.



      Die Medienberichte über den unvorstellbaren Reichtum heizen die Wut der geschröpften Kleinanleger auf die Pleitemanager an. "Eigentlich, Gordon, alter Junge, ist Gier nicht gut. Gier ist verwerflich!", antwortet das amerikanische Wirtschaftsmagazin "Fortune" dem Börsenhai Gekko 15 Jahre später. Amerika hat genug. Und auf öffentliche Vergebung darf ein Pleite-Kaiser wie Gary Winnick auch dann nicht hoffen, wenn er den Ausbau seines 92-Millionen-Dollar Schlosses mit dem Verweis auf das Gemeinwohl rechtfertigt: Schließlich restauriere er mit dem unter Denkmalschutz stehenden Palast eine der bedeutsamsten Immobilien von Los Angeles für die Nachwelt.

      Hendrik Ankenbrand
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 14:45:44
      Beitrag Nr. 637 ()
      Und dies wollen wir uns auch sehr gerne
      nochmals in Erinnerung rufen.

      Jaja, die Hausse nährt die Hausse...:laugh:

      Für die Banken&Analysten ganz gewiss.
      Aber auch für den Kleinanleger......;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      KONJUNKTUR

      Ifo-Index sinkt das dritte Mal in Folge

      Mit dem Wirtschaftsaufschwung in Deutschland ist es offenbar nicht mehr weit her. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August den dritten Monat in Folge eingetrübt - diesmal sogar noch deutlicher als erwartet.

      München - Besonders gravierend hat sich die Stimmung in Westdeutschland verschlechtert. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank von 89,9 Punkten im Vormonat auf 88,8 Punkte. Damit signalisiere der Indikator, dass der Aufschwung zumindest vorübergehend unterbrochen sein könnte, teilte das ifo-Institut am Mittwoch in München mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf 89,5 Punkte gerechnet.

      Der Rückgang resultiert den Angaben zufolge vor allem aus der ungünstigeren Einschätzung der Perspektiven für die nächsten sechs Monate. Der Indikator sank von 102,4 auf 100,8 Punkte. Aber auch die Urteile zur gegenwärtigen Geschäftslage fielen etwas schlechter aus. Der Indikator ging hier von 77,9 auf 77,3 Punkte zurück.
      Zur Eintrübung des Geschäftsklimas hätten wie schon im Juli vor allem die ungünstigeren Meldungen aus dem verarbeitenden Gewerbe beigetragen. Im Bauhauptgewerbe sei der Klimaindikator dagegen unverändert geblieben. Im Einzel- und Großhandel sei das Geschäftsklima nach der leichten Erholung im Vormonat wieder auf den Stand vom Juni zurückgefallen.

      Auch in Ostdeutschland hat sich das Geschäftsklima eingetrübt. Hier sank der Index von 99,6 auf 99,1 Punkte. Der Index für die Erwartungen sank von 85,7 auf 83,6 Punkte, der für die gegenwärtige Geschäftslage stieg dagegen von 114,1 auf 115,1 Punkte.
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 14:57:39
      Beitrag Nr. 638 ()
      @Und wieder ein neuer Hinweis darauf,
      dass (bald wieder) der Bär tobt, liebe Leute.

      Jaja, ich weiss das Nortel ein wüstes Unternehmen ist.

      Ehemaliger Highflyer, welcher heute mit Fug&Recht als grossen Müllhaufen bezeichnet werden könnte..;)

      Nochmals.
      Ich dachte immer die Tech`s marschieren vorneweg
      wenn es zum neuerlichen Aufschwung kommt.
      Und jetzt erreichen die nicht mal mehr ihre brutalstmöglichst zurückgenommenen Revenues. :laugh:

      Und Leute werden auch wieder entlassen..?
      Das sieht nicht sehr gut aus, Freunde.
      Und gestern hat der CEO von INTEL ja praktisch eine indirekte GW ausgesprochen.
      Na, da ist Motzke wirklich mal gespannt
      wie diese Firmen die jetztigen Preise rechtfertigen möchte...;)

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++

      Der amerikanische Telekommunikationsausrüster Nortel Networks musste gestern nach US-Börsenschluss erneut die Prognosen senken. Aufgrund anhaltend schwacher Nachfrage im Telekommunikationsbereich rechnet Nortel jetzt damit, in diesem Quartal nur ca. 2,5 Mrd. Dollar umzusetzen. Dies sind 10 Prozent weniger als bisher geplant.

      Um auf die schlechte Konjunktur zu reagieren will das Unternehmen weitere Stellen streichen. In den kommenden Monaten sollen deshalb weitere 7.000 Stellen wegfallen und die Belegschaft auf 35.000 reduziert werden. Dies ist gerade mal etwas mehr als ein Drittel der 96.000 Menschen, die Nortel noch Ende 2000 beschäftigte.


      Die Aktie beendete den Handel gestern mit einem Minus von 5,4 Prozent bei 1,22 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 15:30:07
      Beitrag Nr. 639 ()
      Bei HP läuft auch nicht alles so wirklich rund.
      Jaja, immer diese Elefantenhochzeiten.
      Ist wohl immer noch nicht so einfach,
      wie die gute Fiona damals erzählt hatte..:rolleyes:

      Motzke würde ja mal wirklich interessieren was die gute Fiona
      und Friends so an Stock-Options bekommen hatten,
      um diesen Deal über die Bühne zu bringen.
      Von wegen Sonderbelastungen, usw...:laugh:

      Wollen wir wetten,
      dass sich hier wieder einige gesund gestossen haben
      und dies natürlich auf dem Rücken der Kleinanleger..;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      HEWLETT-PACKARD

      Milliarden-Kater nach der Hochzeitsnacht

      Im ersten Quartalsbericht nach der Compaq-Übernahme muss Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina einen Verlust von zwei Milliarden Dollar ausweisen. Die PC-Sparte, die den Konzern krisensicherer machen sollte, erweist sich als Problemkind.



      Palo Alto - Grund für das Defizit seien mitnichten neue Probleme des operativen Geschäftes, sondern hohe, einmalige Sonderbelastungen, teilte der Computer- und Druckerkonzern nach Börsenschluss in den USA mit.

      So seien 1,6 Milliarden Dollar und 1,4 Milliarden Dollar an sonstigen Fusionskosten in die Gewinn- und Verlustrechnung für das dritte Geschäftsquartal (Ende: 31. Juli) eingeflossen. Hewlett-Packard hatte Compaq Anfang Mai für rund 19 Milliarden Dollar übernommen.

      Klammere man die dadurch entstandenen Sonderbelastungen aus, habe Hewlett-Packard 420 Millionen Dollar oder 14 Cent je Aktie verdient, so der Konzern. Eine leichte Steigerung gegenüber den 320 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Damit hat Hewlett-Packard die Erwartungen der meisten Wall-Street-Analysten erfüllt.

      Der Quartalsumsatz der Gesamtfirma allerdings fiel auf 16,5 Milliarden Dollar, nach 18,6 Milliarden Dollar in den vorangegangenen drei Monaten. Hewlett-Packard hatte im dritten Quartal des Vorjahres - noch ohne Compaq - 10,3 Milliarden Dollar umgesetzt. Im vierten Quartal will der Konzern 17,4 Milliarden Dollar einnehmen.
      Firmenchefin Carly Fiorina sagte, das Unternehmen sei dabei, im laufenden Jahr weitere 500 Millionen Dollar an Kosten einzusparen. Auch in den Jahren 2003 und 2004 wolle man die Kosten um 2,5 Milliarden beziehungsweise drei Milliarden Dollar senken. Bis Ende des Jahres will Hewlett-Packard insgesamt 10.000 Stellen abgebaut haben. Fast die Hälfte dieser Jobs seien bereits gestrichen worden.

      "Wir erreichen alle unsere Integrations-Meilensteine", sagte die Chefin. Sie verwies darauf, dass der Konzern über fast zwölf Milliarden Dollar an liquiden Mitteln verfügt. Angesichts der schwachen Konjunktur sei die Krise aber noch nicht bewältigt.

      Der Umsatz der Druckersparte stieg gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um zehn Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar.

      Bei PCs für Verbraucher und Firmen gab es jedoch einen Umsatzrückgang um 19 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Bei Großrechnern sackte der Umsatz gegenüber dem Vorjahresvergleichswert um 22 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar ab, in der Dienstleistungssparte fielen die Einnahmen um sieben Prozent auf drei Milliarden Dollar.
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 20:02:07
      Beitrag Nr. 640 ()
      Auf Nortel muss ich jetzt doch nochmals eingehen.
      Die machen Milliardenschulden und erzählen denoch,
      dass sie ca. 2003 wieder in die schwarzen Zahlen kommen wollen.

      Wer solchen Unsinn glaubt-
      dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
      Diese Klitsche kämpft ums reine Überleben
      und ist Meilenweit davon entfernt
      den Break-Even zu erreichen.

      Aber warum ich diese Meldung nochmals erwähne.

      Bitte letzte Aussage beachten.
      Immer mehr wird eine Besserung in das nächste Jahr verschoben.
      Nix mehr mit Mitte-Ende 2002 wie noch vor kurzem behauptet.
      Für mich sind das Gewinnwarnungen-und sonst nix.
      So wird es immer weiter gehen.
      Immer wieder wird alles in das nächste Quartal verschoben, usw...!

      Was sollen die sonst sagen..?
      Wir machen den Laden jetzt dicht..:rolleyes:
      Von wegen Tech-Erholung.
      Das ist ein frommer Wunsch,
      da gehe ich mit dem Schreiber vollkommen konform.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 28. August 2002, 16:23 Uhr

      Nortel senkt Prognosen und streicht Stellen

      Der Netzwerkausrüster Nortel Networks (Bild: CEO Frank Dunn) schlittert immer tiefer ins Tal der Tränen.
      Der Konzern senkte seine Umsatzprognosen für das dritte Quartal 2002.
      Zugleich kündigte das Unternehmen im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms den Abbau von weiteren 7.000 Stellen an.

      Ende Juni 2003 will Nortel wieder schwarze Zahlen schreiben.

      :laugh::laugh::laugh:

      Das ist zumindest der fromme Wunsch von Nortel-Chef Dunn.

      Um dieses Ziel zu erreichen will Dunn die vor allem die Organisation verschlanken und vereinfachen. Kunden sollen künftig von den entsprechenden Teams direkt betreut werden. Doch bis es soweit ist, gelten die nackten Zahlen. Die Umsätze im dritten Quartal sollen nämlich rund zehn Prozent unter denen des Vorquartals liegen. Nortel beschäftigt derzeit rund 42.000 Mitarbeiter. Nach Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen gegen Ende des vierten Quartals 2002 sollen es dann noch 35.000 sein.

      Als Grund für die Restrukturierungsmaßnahmen nannte das Unternehmen die anhaltende Investitionszurückhaltung.
      Daran werde sich bis Anfang 2003 wenig ändern, ist sich Dunn sicher
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 20:57:57
      Beitrag Nr. 641 ()
      Hallo HM,

      daß eine nortel fast oder bereits pleite ist, war doch schon vor zwei jahren ein thema. die mußten damals sogar ihre anteile an einer entu verkaufen. für mich ist ein bk nur eine frage der zeit.

      gruß ba
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 10:34:30
      Beitrag Nr. 642 ()
      Guten Tag, liebe Investoren...,)

      Der Phönix UMTS scheint der Sonne ein wenig zu nahe gekommen zu sein.
      Von wegen Milliardengewinne, usw...!
      Dieses Baby hat nicht nur Milliarden verschwendet.
      Nein, es wird noch weitere Milliarden an Abschreibungen kosten,
      soviel steht heute schon fest.

      Übrigens wollte ich nebenbei auch einmal die Verfassser von diesem Artikl fragen, wie sie es fertigbringen solche katastrophale Zahlen unter eine Überschrift zu packen,
      welche Besserung suggestiert!

      Das ist ja wohl ein schlechter Scherz.
      Nix, aber auch gar nix hat sich verbessert.
      Mobil ist ein Cashburner-so einfach ist das.

      Und wer hier sein hart erspartes Geld investieren möchte,
      sollte schon ein gerüttelt Mass an Verwegenheit mitbringen.
      Naja, muss ja wirklich jeder selbst wissen.
      Aber wo hier Licht am Ende des Tunnels sein soll..:rolleyes:

      Jedenfalls ist auch diese Meldung für uns relevant,
      weil auch hier wieder derselbe Unterton rüber kommt.
      Die Lage sieht alles andere als rosig aus...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mobilcom: Zahlen besser als erwartet :laugh:

      Der deutsche Mobilfunkanbieter Mobilcom meldete heute die Zahlen das vergangene Quartal. Den Angaben zufolge konnte ein Umsatz von 520 Mio. Euro erreicht werden, was einem leichten Anstieg im Vergleich zum ersten Quartal entspricht (514 Mio. Euro). Verglichen mit dem Vorjahreswert ist dies allerdings ein Rückgang um ca. 20 Prozent (670 Mio. Euro).

      Das EBITDA lag bei -49,7 Mio. Euro nach -120,7 Mio. Euro im ersten Quartal. Im Vorjahreszeitrum konnte noch ein positiver Wert in Höhe von 3,6 Mio. Euro erzielt werden. Das Ergebnis je Aktie lag im ersten Halbjahr bei -4,4 Euro nach -1,1 Euro im Vorjahreszeitraum.

      Analysten hatten einen Umsatz in Höhe von 514 Mio. Euro bei einem EBITDA-Minus von 60 Mio. Euro erwartet.

      Der Konzernverlust stieg von 116,4 Millionen Euro im 1. Quartal auf 172,8 Millionen Euro. Grund: Außerplanmäßige Abschreibungen und Bildung von Rückstellungen in Höhe von rund 150 Millionen Euro.

      Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erwartet MobilCom keine Verbesserung des Marktumfeldes. Die begonnene Restrukturierung wird erhebliche Aufwendungen erfordern, die insbesondere das Ergebnis des 3. Quartals belasten werden, hieß es.

      Mit einer spürbaren Verbesserung der Ergebnissituation sei erst im Verlauf des Geschäftsjahres 2003 zu rechnen.

      Das Unternehmen überprüft zur Zeit die UMTS-Geschäftspläne vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen. Im 3. Quartal werden die Ergebnisse in konkrete Maßnahmen umgesetzt. Hierzu zählt aller Voraussicht nach auch die Neubewertung der UMTS-Lizenz.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 12:33:07
      Beitrag Nr. 643 ()
      Tstststst...immer mehr hören wir von Unsicherheiten
      und den schlechten Aussichten...!

      Vor wenigen Wochen hört man gänzlich anderes.
      Die nächste Jausse sollte seinen Weg nehmen
      und alle Investoren zurück ins Licht führen.

      Tja, das Licht werden wohl doch nur wenige wirklich sehen.
      Banken-Analysten-Brokerhäuser, usw....;)

      Ob aber der mutige Kleininvestor darunter sein wird...?

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Münchener Rück. im 2. Quartal mit Verlust

      Die Münchener Rück., der weltgrößte Rückversicherer, ist im zweiten Quartal 2002 aufgrund von Rückstellungen und Abschreibungen in die roten Zahlen gerutscht.

      Für das zweite Quartal musste der Konzern einen Verlust in Höhe von 383 Mio. Euro bekannt geben. Dieser lag im Rahmen der Analystenerwartungen. Das Unternehmen führt dieses negative Ergebnis in erster Linie auf einmalige Belastungen von 2,6 Mrd. Euro zurück.Die Beitragseinnahmen stiegen auf 9,7 Mrd. Euro, was ein prozentualer Gewinn in Höhe von 19 Prozent bedeutet.

      Das Unternehmen hatte bislang als Ziel für das laufende Jahr einen Gewinn von 1,7 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

      Jedoch schloss man vor dem Hintergrund der negativen Entwicklung nicht aus, dass im dritten und im vierten Quartal weitere Wertberichtigungen auf Wertpapiere vorgenommen werden müssen. ..;)

      Durch die Jahrhundertflut in Mitteleuropa schätzen die Münchner die Schadenbelastung auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Betrag. Dieser soll aber unter 500 Mio. Euro liegen.

      Das Unternehmen gab vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit an den Aktienmärkten keine Ergebnisprognose für 2002. ..;)
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 16:03:21
      Beitrag Nr. 644 ()
      Nach Cheneys Äußerungen zum Irak werden politische Risiken stärker wahrgenommen / Ölwerte im Blick

      rac. FRANKFURT, 28. August.

      Die Äußerungen des amerikanischen Vizepräsidenten Richard Cheney über einen möglichen Angriff auf den Irak haben die Verunsicherung der Akteure an den Aktienmärkten weiter gesteigert. In Zeiten, in denen die Börsen richtungslos tendierten, seien solche Nachrichten sehr schlecht, ist von Marktteilnehmern zu hören. Die wachsende Gefahr eines Krieges im Nahen Osten trage dazu bei, daß verunsicherte Anleger sich weiter aus Aktien zurückzögen.

      "Neben der Ungewißheit über die Entwicklung der Konsumausgaben in Amerika ist ein drohender Irak-Krieg zur Zeit die größte Gefahr", sagt Thomas Sickenberg, Handelschef bei der BHF-Bank. Cheney hatte am Dienstag in einer vielbeachteten Rede gesagt, das Risiko, im Hinblick auf den Irak untätig zu bleiben, sei größer als das Risiko, etwas zu unternehmen. Die Rede wurde von Kommentatoren als Zeichen dafür gewertet, daß Präsident George W. Bush zu einem Krieg entschlossen sei und nun damit beginne, um Unterstützung zu werben.

      Aktienstrategen achten vor allem auf den Ölpreis, um die Wirkung eines Krieges abzuschätzen.

      "Entscheidend ist nicht, ob es einen Krieg gibt, sondern ob der Ölpreis weiter steigt", sagt Tammo Greetfeld von der Hypo-Vereinsbank. Ein Krieg im Nahen Osten könnte den Ölpreis in die Höhe treiben. Dies wiederum würde die Gefahr erhöhen, daß die Weltwirtschaft abermals in eine Rezession abgleitet. "Die Gefahr, daß der Preis für Brentöl auf 35 Dollar oder mehr steigen könnte, ist noch nicht in den Kursen enthalten",

      meint Greetfeld.

      Nach den Äußerungen Cheneys hatte der Preis für die Nordseesorte Brent am Dienstag um mehr als 3 Prozent auf rund 28 Dollar zugelegt. Am Mittwoch gab er wieder leicht nach. Ein Faß der Nordseesorte Brent kostete in London aber noch immer um 27 Dollar. Im vergangenen November hatte er noch unter 18 Dollar gelegen. Damit enthält der Ölpreis nach Ansicht von Marktteilnehmern bereits einen Risikoaufschlag, obwohl Experten das Risiko eines steigenden Ölpreises aufgrund der großen Angebotsreserven auf dem Weltmarkt eher als gering einschätzen. (Siehe F.A.Z. vom 28. August.)

      Entscheidend für die Auswirkungen eines möglichen Krieges auf die Märkte wäre vor allem, wie er verläuft und wie lange er dauert. Sollte ein Militärschlag Amerikas in ein bis zwei Wochen erfolgreich beendet sein und keine Eskalation oder weitere Terrorakte nach sich ziehen, könnte der Ölpreis im Anschluß daran sogar sinken, meint Sickenberg. "Dies würde wie ein Steuersenkungsprogramm für die Wirtschaft wirken." Wie das Beispiel Afghanistans zeige, sei dieses Szenario aber wenig wahrscheinlich, fügt er hinzu.

      Im Falle eines Krieges im Irak würden die Aktien fast aller Branchen in Mitleidenschaft gezogen, erwarten Experten.

      Neben den Rüstungswerten könnten lediglich die Aktien der Ölproduzenten von einem steigenden Ölpreis profitieren. Daher seien Energiewerte im Vorfeld eines Krieges das bessere Investment, urteilt ein Stratege. Deren Kurse haben sich allerdings schon in den vergangenen Monaten sehr gut entwickelt.

      Der Stoxx-Subindex der europäischen Energiewerte hat seit seinem mehrjährigen Tiefstand vom September vergangenen Jahres um ein Drittel zugelegt.

      Andere Experten warnen aber davor, Ölaktien pauschal als mögliche "Kriegsgewinnler" anzusehen. Es müsse berücksichtigt werden, ob die Unternehmen Produktionsanlagen im Krisengebiet hätten, die von einem Krieg betroffen sein könnten.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2002, Nr. 200 / Seite 17
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 16:05:17
      Beitrag Nr. 645 ()
      Überraschend mehr US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

      Das US-Arbeitsministerium ermittelte die saisonbereinigte Entwicklung der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 24. August. Die Zahl stieg um 8.000 auf 403.000 Erstanträge, während Experten durchschnittlich einen Rückgang um 6.000 Anträge geschätzt hatten.

      Für die Vorwoche wurde eine Zunahme um revidiert 4.000 auf 395.000 Anträge gemeldet, nach einem vorläufigen Rückgang um 2.000 Erstanträge.
      Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt stieg von revidiert 389.750 in der Vorwoche auf 392.750 Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung.

      Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 20:46:29
      Beitrag Nr. 646 ()
      Guten Abend...

      Also wenn das untenstehenden Szenario einträfe,
      dann hätten wir wohl alle ein ernsteres Problem...:rolleyes:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      US-Immobilienmarkt wackelt

      (Instock)

      Leitende Mitarbeiter von US-Hausbau-Unternehmen hätten im zweiten Quartal massiv Aktien der eigenen Firmen verkauft,

      berichtet die „Financial Times Deutschland“. Offenbar rechnen die Branchen-Insider mit fallenden Preisen und dem damit einhergehenden Platzen der Immobilienblase. In den vergangenen Monaten sei der US-Konsum
      vor allem durch Immobilienkredite aufgrund der stark gestiegenen Hauspreise gestützt worden,
      schreibt die Wirtschaftszeitung.

      Ein möglicher Einbruch würde auch nicht spurlos an den US-Hypotheken-Banken Freddie Mac und Fanny Mae vorübergehen,

      warnen Experten.

      Zudem erhielte die Konjunkturbelebung einen empfindlichen Dämpfer.

      Donnerstag, 29.08.2002, 08:00
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 09:13:37
      Beitrag Nr. 647 ()
      Sun Microsystems:

      Schockierende Umsatzwarnung,

      boerse-go.de

      Der Servergigant Sun Microsystems gab nach Börsenschluss bekannt, dass der Umsatz im Q1 des neuen Geschäftsjahres am unteren Ende der zuvor in Aussicht gestellten Spanne von 10-15% Abschlag gegenüber dem Q4 des alten Geschäftsjahres liegen werde.

      Der CFO Steven McGowan erklärte, dass es Anzeichen dafür gebe, dass sich die Gesamtmarktlage im IT Sektor weiterhin verschlechtere, insbesondere dass die Ausgaben weiter zurück gehen würden
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 11:06:28
      Beitrag Nr. 648 ()
      @Hallo Freunde des Parkett`s...

      Hin und wieder sollten auch ein wenig Spass in dieser rüden Zeit erlaubt sein.

      Soll ja schliesslich niemand behaupten können,
      Motzke verstände keinen Spass...:D

      Deshalb ein wenig Unterhaltung bezüglich der Bären...;)





      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 17:42:04
      Beitrag Nr. 649 ()
      dpa-AFX-Nachricht (USA)

      Freitag, 30.08.2002, 13:26

      GoingPublic Kolumne:

      Immo-Insider bringen ihre Schäfchen ins Trockene

      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic.de) -

      Die vom Aktienmarkt geläuterten US-Bürger konnten dem invertierten Wohlstandseffekt noch einigermaßen dadurch entrinnen, dass sich der Immobilienmarkt zu neuen Höhen aufschwang. Insiderverkäufe in diesem Sektor sprechen eine andere Sprache.

      Die Vorstände von Heimwerker- und Homebuilding-Märkten in den USA haben ganz offensichtlich keine allzu hohe Meinung mehr von der zukünftigen Entwicklung in ihrer Branche. Ihre Verkäufe von Aktien nahmen im laufenden Jahr ein Rekordtempo an. In einigen Fällen haben Vorstände gleich 50 % ihrer Aktienbestände abgegeben.

      Wie eine neue Erhebung zeigt, haben sieben der 16 höchstkapitalisierten Homebuilder in den Staaten ihre Anteile um den größten Betrag in den letzten 20 Jahren abgebaut. Das dürfte wohl kaum Zufall sein. Die Papiere dieser Branche haben alle anderen Indizes in den letzten beiden Jahren outperformt und im Frühsommer ihren Hochpunkt erreicht.

      In einigen Gegenden der USA sind die Hauspreise innerhalb eines Jahres um 20 % angestiegen, in New Yorker Stadtbezirken teilweise 25 bis 30 %. Insgesamt legten die Hauspreise mit einem abnormen Tempo zu, in den letzten Jahren drei- bis viermal so schnell wie die persönlichen Einkommen. Es scheint einzuleuchten, dass diese Entwicklung nicht durchzuhalten ist und schon zum Aufblähen einer neuen Blase geführt hat, nachdem am Aktienmarkt seit Anfang 2000 nichts mehr zu holen ist. Sobald die überproportionale Nachfrage nachlässt - was absehbar ist, wenn die Einkommen nicht hinterherkommen - werden viele Hausbesitzer auf Hypotheken sitzen, die den Wert ihrer Häuser übersteigen.

      Notenbankchef Alan Greenspan leistet allen mal wieder einen Bärendienst, wenn er in seinen Statements betont, dass er in den USA keine Blase am Wohnungsbaumarkt sehe. Doch was bleibt ihm auch übrig? Es sei in Erinnerung gerufen, daß er Ende der 90er allerdings auch eine "New Economy" ausgemacht haben wollte. Sie war auch tatsächlich neu - allerdings nur virtuell.

      Historische Parallelen zeigen ganz klar, wie gefährlich es ist, wenn man die Zukunft schon heute kauft - denn wer soll dann morgen kaufen? Muss man nur deshalb ein Haus bauen oder kaufen (das man sich normal nicht leisten würde), nur weil die Finanzierungszinsen gerade günstig sind? Muss man sich ein neues Auto zulegen (das man sich eigentlich erst in einigen Jahren leisten wollte), nur weil es gerade eine 0 %-Finanzierung gibt? Die Rechnung geht nur solange auf, wie sich der Konsument relativ wohlhabend fühlt (Einkommen, Immobilienbesitz, Aktien). Wenn die Hauspreise erst einmal zu fallen beginnen, wird sich eine verhängnisvolle Spirale aus Ursache und Wirkung in Bewegung setzen, die dem Platzen der Asset Bubble in nichts nachsteht.

      Insiderverkäufe haben gemeinhin einen Vorlauf von ein bis zwei Quartalen.

      Am Aktienmarkt läuteten diese Signale zuletzt immer neue Tiefststände an den Märkten ein (2000 bis dato), Vorstände dürften wohl noch am besten beurteilen können, wie es um das Geschäft bestellt ist. Dies darf man getrost auch den Insidern im Wohnungsbaumarkt unterstellen. Es soll also später bitte niemand sagen, dass er von der Entwicklung mal wieder überrascht wurde.
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 20:03:07
      Beitrag Nr. 650 ()
      Interessanter Thread !

      Gruss, der HEXER ;)
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 13:42:10
      Beitrag Nr. 651 ()
      Sind schon wieder alle investiert? :eek:

      Dann kann´s ja eigentlich nicht mehr steigen, oder? ;)

      Fonds sind optimistisch für Aktien

      Quelle: Handelsblatt
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Die Fondsmanager halten an ihrem Aktienoptimismus fest: Fast die Hälfte sieht die internationalen Werte in einem Jahr auf einem mindestens zehn Prozent höheren Niveau. Das geht aus der monatlichen Umfrage von Morningstar hervor, deren Ergebnisse zuerst im Handelsblatt veröffentlicht werden.....

      ...Der Aktien-Optimismus wird auch durch andere Erwartungen untermauert. Rund 90 Prozent :eek: der Befragten sehen für die kommenden zwölf Monate Aktien als ertragreichste Anlageform...

      ------------
      Die Indizes haben zwar schon wieder den Rückwärtsgang eingelegt, aber wenn die Fonds-Gemeinde meint...:laugh:

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 14:24:14
      Beitrag Nr. 652 ()
      @Guten Tag, Atze..;)

      Genau so wird es wohl sein...
      Wenn die Fonds optiminstisch gestimmt sind,
      dann heisst dies lediglich
      dass sie schon dick investiert sind.

      Wenn ich investiert wäre,
      dann würde ich auch optimistisch in die Welt schauen.
      Und wenn ich nicht investiert bin
      sehe ich eher die Negativa.....

      Aber Sie wissen ja welche [/b]Spezies[/b] wir bei den Analysten und Fondmanager vor uns haben.

      Reine Wohltäter der Menschheit..:D

      welche uns Lemmingen&Frischlingen

      so ohne weiteres Zutun zu Wohlstand&Reichtum verhelfen wollen...;)

      Sie wissen ja-

      Wir wollen lediglich ihr Bestes-und das ist ihr gutes Geld..:laugh:

      Schönes Wochenende noch...

      HM
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 14:36:22
      Beitrag Nr. 653 ()
      hi atze,
      genau, die müssen ja auch werbung machen, da ihnen die kunden davonlaufen. die fondsabflüsse in den u.s.a. sind nach wie vor auf rekordniveau, war gestern erst wieder bei `bigcharts` zu lesen. war es nicht früher eher so, dass die fonds bei kurserholungen mittelzuflüsse hatten?
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 13:39:38
      Beitrag Nr. 654 ()
      31. August 2002, 02:22, Neue Zürcher Zeitung

      Notenbanken bei Preisblasen machtlos
      Argumente des Fed-Chefs in eigener Sache


      Sna. Washington, 30. August

      Der Vorsitzende der amerikanischen Notenbank (Fed), Alan Greenspan, hat sich zu den Möglichkeiten von Geldbehörden, einer aufkeimenden Preisblase an den Aktienmärkten rechtzeitig die Luft zu nehmen, betont skeptisch geäussert. Weder Zeitpunkt noch Ausmass der hierzu notwendigen Zinsschritte liessen sich im Lichte der in den neunziger Jahren gesammelten Erfahrungen mit ausreichender Zuverlässigkeit festlegen, um einen vorbeugenden Eingriff zu rechtfertigen. Demgegenüber sei die Gefahr des Überreagierens durchaus real und mit allfälligen Konsequenzen für die Volkswirtschaft, allen voran ein mögliches Abgleiten in eine Rezession, verbunden.

      Greenspan, der es sehr zum Leidwesen der Finanzmärkte vermied, sich zur gegenwärtigen Wirtschaftslage zu äussern, trug seine Bemerkungen im Rahmen des traditionellen Sommer-Versammlungsorts der Fed-Bank von Kansas City vor, das heuer den Schlüsselelementen einer erfolgreichen Stabilisierungspolitik gewidmet war. Der in letzter Zeit verstärkt wegen seiner als zu nachsichtig taxierten Haltung gegenüber den vergangenen Preisexzessen an den Aktienmärkten kritisierte Fed-Chef wiederholte dabei schon früher gemachte Einschätzungen, wonach die strukturellen Veränderungen während des letzten Dezenniums zu einer tendenziellen Verstetigung des realwirtschaftlichen Konjunkturverlaufs geführt hätten.
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 13:46:10
      Beitrag Nr. 655 ()
      Die Raffkes im Dax

      Deutsche Vorstände predigen Shareholder Value und gönnen sich satte Gehälter.
      Eine Studie von WELT am SONNTAG unterscheidet zwischen Gier und Vernunft

      Deutsche Vorstände halten nichts von leistungsgerechter Bezahlung - jedenfalls nicht für sich selbst. Das geht aus einer Untersuchung der Düsseldorfer Personalberatung Interconsilium für WELT am SONNTAG hervor, in der die Vergütung der Vorstände deutscher Großunternehmen mit ihren Leistungen bei Gewinn, Aktienkurs und Wachstum verglichen wird.

      Danach sitzen die mit Abstand größten Abzocker in der Vorstandsetage der Deutschen Bank.

      Das Geldinstitut hat bei seinem Versuch, vom biederen deutschen Geldverleiher in die Liga der internationalen Investmentbanken vorzustoßen, besonders bei der Bezahlung seiner Spitzenmanager Erfolg gehabt. Im Zeitraum 1997 bis 2001 erhöhte sich das durchschnittliche Monatseinkommen eines Vorstandsmitglieds der Deutschen Bank um erfreuliche 474 Prozent.


      Deutlich weniger erfreulich fielen dagegen die Leistungen bei Gewinn, Aktienkurs, Umsatz und Beschäftigung aus. So sank beispielsweise das Jahresergebnis vor Steuern in der gleichen Zeit um 33 Prozent, der Aktienkurs stieg um matte 26 Prozent.

      Freilich sind die Chefs der Deutschen Bank nicht die einzigen Manager, denen es vorrangig um die Mehrung der eignen Bezüge geht. Als Zweiter auf der Liste der unverdienten Einkommen liegt in der Interconsilium-Liste die Deutsche Telekom (Vorstandsbezüge plus 165 Prozent, Gewinn minus 168 Prozent), Platz drei hält mit der HypoVereinsbank das nächste Geldinstitut (Vorstand plus 287 Prozent, Gewinn plus neun Prozent),

      Platz vier nimmt, wenig überraschend, DaimlerChrysler ein.
      (Vorstand plus 96 Prozent, Gewinn minus 124 Prozent)

      Fazit von Interconsilium-Chef Hubert Johannsmann:

      "Die Mär von leistungsbezogenen Vorstandsbezügen stimmt nicht."

      Dabei ist es nicht die absolute Höhe der Gehälter, die ihn stört. Zwar hat sich, dem internationalen Trend entsprechend und angefeuert durch den Höhenrausch an den Weltbörsen, das Einkommen deutscher Spitzenmanager in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.

      Nur in vier der 30 im Deutschen Aktindex Dax zusammengefassten Unternehmen sind die Vorstandsbezüge zwischen 1997 und 2001 gesunken: Bei Adidas, BASF, der Deutschen Lufthansa und dem Finanzdienstleister MLP.

      Bei der Bezahlung ihrer Taten liegen die deutschen Vorstände damit noch weit von etwa amerikanischen Vorbildern entfernt. Der höchstbezahlte deutsche Manager des Jahres 2001, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer, kassierte für sein Wirken 13,5 Millionen Euro.

      Das ist nicht mehr als ein Taschengeld, verglichen mit den 120 Millionen Dollar, die ein Disney-Vorstand verdient, und nur Wechselgeld für den Spitzenmann beim US-Software-Unternehmen Oracle, Larry Ellison, der im vergangenen Jahr angeblich 700 Millionen Dollar nach Hause getragen haben soll.

      Allerdings ist die märchenhafte Bezahlung mancher US-Manager tatsächlich direkt an ihre Leistung gekoppelt und wird erst dann zum Problem, wenn, wie jüngst zu beobachten, diese Leistung frei erfunden und allenfalls mit großer Klappe erbracht worden ist.

      Im Normalfall muss der US-Manager Quartal um Quartal bessere Ergebnisse an seine Aktionäre abliefern und kann, falls er versagt, schnell und ohne große Umstände aus seinem Vorstandssessel entfernt werden.

      Der deutsche Chef dagegen genießt, wie sein Fußvolk , soziale Sicherheit in Form lang laufender Verträge, die nur um den Preis hoher Abfindungen kurzfristig zu lösen sind. "Es kann nicht sein, dass er sich bei seiner Bezahlung am amerikanischen Vorbild orientiert, bei den weniger angenehmen Dingen aber nicht", so Headhunter Johannsmann.

      Die vier genannten Abzock-Unternehmen sind beileibe nicht unter sich in der Liste der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften. Auch die Vorstände der Unternehmen Bayer, Commerzbank, Eon, Linde, MAN, Siemens und ThyssenKrupp verstehen mehr davon, wie sie ihre Gehälter erhöhen, als vom Geschäft ihrer Unternehmen. Allerdings ist die Gier unterschiedlich ausgeprägt.

      Um ein genaueres Maß für die Differenzen zwischen der Leistung seines Vorstands und seiner Bezahlung zu bekommen, hat Personalberater Johannsmann eine spezielle Berechnungsmethode entwickelt. Dabei steht die Vergütung des Vorstands auf der Habenseite, die Steigerung von Gewinn, Aktienkurs, Umsatz und Beschäftigung auf der Sollseite. Die Leistung des Vorstands in den einzelnen Bereichen wird unterschiedlich gewichtet. Gewinnsteigerungen schlagen mit dem Faktor fünf zu Buche, die Steigerung des Aktienkurses mit dem Faktor drei, einmal nur zählen jeweils Zuwächse bei Umsatz und Beschäftigung.

      Mit dieser Methode lässt sich ein Begriff vom Ausmaß gewinnen, im dem Leistung und Bezahlung auseinander klaffen. So ergibt sich für den Spitzenreiter, die Deutsche Bank, ein Wert von 467, für DaimlerChrysler schon der wesentlich niedrigere Gier-Wert von 164 . Geradezu bescheiden muten die Zahlen von Bayer und MAN an, deren Vorstände zwar trotz sinkender Leistung mehr verdient haben, mit Kennzahlen von 48 (Bayer) und 26 (MAN) aber innerhalb vernünftiger Maßstäbe bleiben.

      Auch die Herren von BMW, dessen Vorstände ihr Einkommen von 1997 bis 2001 um 50 Prozent steigern konnten, müssen sich nicht schämen: Im gleichen Zeitraum legte der Jahresgewinn um 150 Prozent zu, stieg der Aktienkurs noch um 87 Prozent und gab es auch beim Umsatz ein Plus von 25 Prozent. Nur bei den Arbeitsplätzen versagte auch BMW: minus 18 Prozent.

      Die Vorstände des Sportschuhfabrikanten Adidas hingegen mussten in dem betrachteten Zeitraum mit einem realen Einkommensverlust von elf Prozent fertig werden, obwohl der Gewinn des Unternehmens mit plus neun Prozent leicht stieg. Bei den Arbeitsplätzen dagegen erreicht Adidas einen Spitzenwert: Zwischen 1997 und 2001 stieg die Zahl der Beschäftigten um 63 Prozent. Noch deutlich besser auf der Bescheidenheitsskala als das Sportartikelunternehmen schneidet der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF ab: Bei acht Prozent niedrigeren Vorstandsbezügen gab es ein Gewinnplus von 247 Prozent und 13 Prozent mehr Arbeitsplätze. Selbst der Aktienkurs legte in diesen harten Zeiten noch um 27 Prozent zu.

      Doch ein Muster für die Zukunft ist diese Art von Bescheidenheit nicht. Zwar finden sich die Manager und ihr Sinn für das eigene Einkommen derzeit heftig in der Kritik. Doch von einem Umdenken ist nichts zu spüren. "Es gibt im Augenblick kein wirkliches Problembewusstsein", weiß Personalberater Johannsmann.
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 13:53:53
      Beitrag Nr. 656 ()
      Aus der FTD vom 28.8.2002

      Kolumne: Der Dollar fällt noch kräftig

      Von Lucas Zeise

      Es gibt keinen Grund zum Optimismus. Der US-Aktienmarkt hat noch einige Enttäuschungen vor sich. Die Gouverneure der amerikanischen Notenbank unterliegen einem immer schnelleren Stimmungswandel.

      Am 13. August erschien nach der Sitzung des Offenmarktausschusses das offizielle Bulletin mit der Mitteilung, die Konjunkturschwäche sei die größere Gefahr für die US-Wirtschaft als die Inflation. Die Notenbank nahm damit ihre optimistischere Einschätzung vom Frühjahr zurück und stimmte das Publikum auf Zinssenkungen ein. Keine zwei Wochen später meldeten sich die US-Notenbanker einzeln zu Wort. Und siehe da, sie waren alle wieder Optimisten. Zuletzt erfreute am Montag William Poole, Präsident der regionalen Notenbank von Saint Louis, mit der Aussage, ohne externe Schocks seien steigende Notenbankzinsen wahrscheinlicher als sinkende. Der rapide Meinungswandel erklärt sich durch einen Blick auf den Aktienmarkt. Bis Ende Juli hatte sich dort der Kursverfall von Monat zu Monat beschleunigt. Krisenstimmung griff um sich. Der Dollar rutschte täglich weiter ab. Die Warner erhielten Zulauf mit ihrer These, die US-Wirtschaft könne vom zusammenschnurrenden Aktienmarkt in eine zweite Rezessionsphase gestoßen werden.

      Erholte Aktienkurse

      Seit einem Monat haben sich die Kurse erholt. Der S & P-500 hat sich seit seinem Tief vom 24. Juli bei 780 Punkten um immerhin 20 Prozent verbessert. Auch der Dollar hat sich seit Ende Juli bemerkenswert stabil gezeigt. Dem Euro ist es seit damals nicht mehr gelungen, die Parität mit der US-Währung zu erreichen. Zur Stabilisierung der Finanzmärkte haben vermutlich drei Elemente beigetragen. Zum einen gab es die Einigung in Washington zum Sarbanes-Oxley-Act. Die politische Klasse Amerikas hat damit gezeigt, dass der Staat sich der Sauberkeit der Kapitalmärkte annimmt. Zum zweiten erhielt Brasilien die Zusage des Internationalen Währungsfonds für einen Kredit von 30 Mrd. $. Die US-Regierung demonstrierte damit, dass sie auch bereit ist, Steuergelder zur Krisenbekämpfung in die Hand zu nehmen. Schließlich ließ die - auch dank der Fed-Signale - zeitweise unter vier Prozent gerutschte Zehnjahresrendite amerikanischer Staatspapiere die Aktien spottbillig erscheinen und führte zu Rückkäufen.

      Dass die Notenbanker bei ihren Einschätzungen der Stimmung am Aktienmarkt folgen, ist kein gutes Zeichen. Sie basteln an Symptomen der Krise herum und bemühen sich, die negativen Effekte fallender Kurse von der Wirtschaft fern zu halten.

      Wie in V. S. Naipauls frühem Roman werden sie zu "mystischen Masseuren", die versuchen, mit Beschwörungsformeln die epileptischen Anfälle des kranken Finanzmarktes zu lindern. Das Problem der Notenbanker besteht darin, dass sie es nicht wie in den vergangenen Jahrzehnten mit einer Konjunkturdelle zu tun haben, die sie selbst mit höheren Leitzinsen veranlasst haben. Vielmehr handelt es sich aktuell um eine Finanzkrise, deren Folgewirkung die Konjunkturschwäche ist. Diese Schwäche kann mit niedrigen Zinsen nicht wirksam bekämpft werden, solange ihre Ursache nicht beseitigt oder überwunden ist. Außerdem haben wir es nicht nur mit einem Finanzkriselchen wie dem von 1997/98 zu tun.

      Das ging damals von einer Reihe asiatischer Länder aus, griff im Sommer 1998 auf Russland über und wurde erst zum schwierigen Problem, als der Hedge Fund LTCM sich mit geliehenen Dollarbeträgen im zweistelligen Milliardenbereich verspekuliert hatte. Die jetzige Finanzkrise ist von anderem Kaliber. Sie stammt aus dem Zentrum der Weltwirtschaft: dem amerikanischen Aktienmarkt, seinen Unternehmen, den Renditen, die sie erwirtschaften, der US-Wirtschaft und ihrer Währung. Mit dem Platzen der Aktienblase ist das Vertrauen der Anleger und Kreditgeber in das amerikanische Modell geschwunden.

      Schwächen im Modell

      Die Eckpunkte dieses Modells sehen - besser sahen - wie folgt aus: In den USA lassen sich auf Dauer Überrenditen erzielen. Das lockt Kapital aus allen Teilen der Welt an. Mit diesem Geld können US-Konsumenten und Unternehmen billig Waren aus aller Welt kaufen, weil der Dollar dank der Kapitalzuflüsse steigt. Der Absatz im Inland flutscht, sorgt für hohe Kapazitätsauslastung und für weiter anhaltend hohe Renditen bei den Unternehmen. Damit ist das Modell geschlossen. Es hat allerdings zwei Nachteile. Erstens kann es wegen des zwangsläufig wachsenden Defizits der Leistungsbilanz nicht ewig funktionieren und zweitens kann es nicht "auf Sparflamme" gekocht werden. Bei nur mäßigem Wirtschaftswachstum und mäßig steigenden Gewinnen der Unternehmen sind die USA als Anlageland für Kapital nicht mehr attraktiv - jedenfalls nicht mehr attraktiver als der Rest der Welt.

      Der Dollar wird schon durch den täglich zu leistenden Schuldendienst schwächer und ein schwächelnder Dollar wird für weiteren Kapitalabfluss sorgen. Der aktuelle Konsens der Strategen und Analysten, wonach sich die US-Wirtschaft ab jetzt auf einen mäßigeren Wachstumspfad begeben kann, scheint daher grundlos optimistisch. Das Modell der Überlegenheit Amerikas lässt sich in der erhofften, gemäßigten Form nicht aufrechterhalten. Es muss ausgeschwitzt werden und verschwinden. Der Dollar wird noch kräftig abwerten. Und der Aktienmarkt hat noch einige Enttäuschungen vor sich.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      (28.08.02)
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 01:13:57
      Beitrag Nr. 657 ()
      Schlußlicht unter den Börsen der Welt

      Dax verliert seit Jahresbeginn 28 Prozent / In Amerika resignieren die Kleinanleger /
      Der Bericht vom internationalen Finanzmarkt / Von Folker Dries


      FRANKFURT, 1. September. Es gibt noch Aktienbörsen, an denen Anleger selbst in diesem tristen Jahr Kursgewinne einfahren können. Doch an Plätzen wie Prag, Budapest, Seoul oder Jakarta tummelt sich der "gemeine" deutsche Anleger nur in Ausnahmefällen. Wer freilich dem Heimatmarkt die Treue hielt, muß dafür bitter bezahlen. Nach Ablauf von zwei Dritteln des Jahres hat der Deutsche Aktienindex (Dax) 28 Prozent an Wert eingebüßt. In der Liga der großen Weltbörsen ist Frankfurt damit das Schlußlicht - hinter Paris und Amsterdam. In Europa schneiden nur die weit weniger bedeutsamen skandinavischen Handelsplätze noch schlechter ab, was sich zum Teil mit der einst hohen Gewichtung von Technologiewerten wie Nokia und Ericsson erklärt.

      Selbst an der Wall Street, wo die Vertrauenskrise ihren Ausgang nahm, fallen die Kursverluste deutlich geringer aus als in Deutschland. Der Leitindex S&P 500, der für rund vier Fünftel der Marktkapitalisierung aller amerikanischen Aktien steht, ist seit Anfang Januar um 20 Prozent abgeschmolzen. Der populäre Dow-Jones-Index gab sogar nur um 14 Prozent nach. Man würde es sich wohl etwas einfach machen, wenn man das relativ bessere Abschneiden der Wall Street allein in das konjunkturelle Umfeld einbetten würde. Andererseits paßt es natürlich ins Bild, daß Deutschland im Euro-Raum das Land mit der geringsten Wachstumsdynamik ist.

      Wie labil die deutsche Konjunktur inzwischen ist, hat in der vergangenen Woche der Ifo-Geschäftsklimaindex signalisiert. Er ist zum dritten Mal in Folge gefallen und hat damit Hoffnungen auf eine Wachstumsbeschleunigung einen erheblichen Dämpfer versetzt. Doch derartige Stimmungsindikatoren sind in diesen Sommerwochen mit Vorsicht zu genießen. Das gilt auch oder gerade für die Umfragen zum Verbrauchervertrauen aus Amerika. Sie sind noch unter dem Eindruck des Aktienmarkttiefs vom Juli entstanden. Seither haben sich die Kurse beiderseits des Atlantiks wieder deutlich erholt. Die Aufholjagd wurde allerdings in der vergangenen Woche unter dem Eindruck durchwachsener Konjunkturdaten erst einmal gestoppt.

      Die Tiefstkurse vom Juli sahen vor allem professionelle Anleger offenbar als günstige Einstiegsgelegenheit, während viele Kleinanleger kapituliert haben. Ob der Juli damit die große Kapitulation beschert hat, die die Marktgurus seit Monaten herbeisehnen, darüber läßt sich trefflich streiten. Kapitulieren kann ohnehin nur ein Teil der Anleger, da jedem Verkaufsauftrag auch eine Kauforder gegenüberstehen muß. Und für Kapitulation selbst gibt es im Börsenjargon keine eindeutige Definition. Grundsätzlich ist darunter ein Exodus resignierender Anleger zu verstehen, eine Art Massenhysterie. Meßbar ist diese Kapitulation am ehesten an den Abflüssen der Fondsgesellschaften. Und die registrierten in Amerika für den Monat Juli den höchsten Nettoabfluß aller Zeiten.

      Nach den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Investment Company Institute (ICI) wurden im Juli 53 Milliarden Dollar aus Aktienfonds abgezogen. Der bisherige Rekordwert von 30 Milliarden Dollar war im September vergangenen Jahres, dem Monat der Terroranschläge auf Amerika, registriert worden. Allerdings bedürfen die Abflüsse vom Juli einer Relativierung. Sie entsprechen nur 1,7 Prozent des Gesamtvermögens aller amerikanischen Aktienfonds. Im Oktober 1987, der als Crash-Monat in die Geschichte eingegangen ist, waren immerhin 3,2 Prozent des Fondsvermögens abgezogen worden. Das addierte sich seinerzeit gerade einmal auf 7,5 Milliarden Dollar.

      Losgelöst von diesem Vergleich stellt sich natürlich die Frage, ob es überhaupt einer Kapitulation bedarf, um am Aktienmarkt eine Wende einzuleiten. Auch die Baisse von 1973 und 1974 endete ohne eine Kapitulation. Seinerzeit fiel der S&P 500 um 45 Prozent, was sich mit dem Ausmaß der derzeitigen Marktmisere vergleichen läßt. Die Talfahrt dauerte damals 23 Monate und damit nicht so lange wie die aktuelle Baisse. Nur 21 Monate später, im September 1976, hatte der S&P 500 ein neues Hoch erreicht. Von einer so raschen Aufholjagd träumen derzeit aber selbst Optimisten nicht. Das fundamentale Umfeld spricht eher dafür, daß die Tiefstkurse vom Juli so schnell nicht außer Sichtweite geraten, zumal die Gefahr weiterer exogener Schocks wächst. Ein Militärschlag Amerikas gegen den Irak oder eine Vertrauenskrise in Brasilien nach den Präsidentschaftswahlen im Oktober hätten jeweils das Potential, die Weltwirtschaft in eine Krise zu stürzen.

      Auf Schützenhilfe der führenden Notenbanken brauchen die Finanzmärkte wohl vorerst nicht zu hoffen. Weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch die Federal Reserve (Fed) dürften sich im September aus der Reserve locken lassen. Freilich hat die Fed schon verbal nachgeholfen, indem sie ihre grundsätzliche Bereitschaft zu weiteren Zinssenkungen signalisiert hat. Über alle Laufzeiten hinweg liegen die Zinsen jetzt niedriger als im Herbst vergangenen Jahres. Die Zinskurve bleibt allerdings ungewöhnlich steil. Die Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturwende ist somit noch nicht ganz verflogen.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.09.2002, Nr. 203 / Seite 24


      ------------

      ich denke mal, solange nix passiert, stürzt auch nix ab. die angst davor treibt die kurse, und die urlauber kommen nun auch zurück und könnten für mehr umsatz sorgen.

      aber, es bleibt ein heikles spiel. die hoffnungsvoll stimmenden börsenmonate juli/august 02 könnten auch eine wiederholung zu 01 werden. ich glaube es nicht, aber nötig hätten sie`s, die amis, dass es nochmals aus `externen gründen` rutscht und ju-as-ey nicht verantwortlich ist. die kassen sind nicht eben gut bestückt. klar, den großen rutsch, den fürchten alle, aber die angst soll der beginn einer neuen hausse sein.

      o.k., das kann so kommen. aber wenn nicht - dann!! dann würde sich die verschuldung rächen. weder zusätzliche sicherheitsmaßnahmen, die gerade aus kostengründen abgebaut wurden, noch ein krieg könnten helfen. und das wäre erst der anfang. um die vor einem jahr voller patriotismus ausgerufenen sicherheitsmaßnahmen weiterhin aufrechtzuerhalten, müssten die kassen ein wenig voller sein. da sie es nicht sind, wird auf den optimismus vertraut - es wird schon nichts passieren. wenn doch, sorry, falsch gepokert.

      ich will nicht den teufel an die wand malen und setze abgesichert auf steigende kurse. aber zu denken gibt mir die meldung schon, man könne es sich haushaltstechnisch nicht leisten, den ganzen sicherheitsaufwand noch länger zu betreiben.

      `god bless america`, alles wird gut ;) :D

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 09:25:11
      Beitrag Nr. 658 ()
      Das Ende des Mythos Greenspan

      Von Carsten Volkery New York

      Die Rallye an der Wall Street ist ins Stocken geraten.
      Gewinnwarnungen verderben die Stimmung.
      Und Alan Greenspan hat seinen Magier-Mythos endgültig zerstört.


      New York - Und wieder hat es mit der Wende nicht geklappt. 0,9 Prozent niedriger beendete der Dow Jones den August - vor allem auf Grund einer schwachen letzten Woche (minus 2,4 Prozent). Es war der fünfte Verlustmonat in Folge. Und jetzt kommt der September, traditionell der schwächste Monat des Jahres. Damit wird ein drittes Bärenmarktjahr immer wahrscheinlicher.

      Die meisten Börsianer erwarten keine Wunder in den nächsten Wochen. Mit dem Labor Day am Montag enden die Sommerferien. Die Fondsmanager kehren zurück und werden mit neuem Elan ihre Portfolios ausmisten - um nach der jüngsten 20-Prozent-Rallye Gewinne zu realisieren. Und die Analysten machen sich bereit, ihre Gewinn-Erwartungen fürs dritte Quartal weiter nach unten zu revidieren.

      Das Schicksal des Dow Jones hängt vor allem von den Quartalszahlen ab - und die könnten überraschend schlecht ausfallen. In den vergangenen fünf Monaten haben die Analysten ihre Prognosen bereits um ein Drittel reduziert. Der Durchschnittsanalyst rechnet nun laut Thomson Financial/First Call mit rund zehn Prozent Gewinnwachstum. Am Ende könnten es sogar nur sechs Prozent sein, spekuliert Chuck Hill, Forschungsdirektor von First Call.

      Die Einschläge kommen näher

      Vergangene Woche gab es bereits die ersten Warnschüsse: Nortel Networks Sun Microsystems und Bell South drückten jeweils mit einer Gewinn- oder Umsatzwarnung die Märkte.

      Diese Woche wird mit weiteren Geständnissen gerechnet. Am Donnerstag gibt Schwergewicht Intel einen Zwischenausblick auf das dritte Quartal. Im Juli hatte der Chip-Weltmarktführer einen Umsatz zwischen 6,3 und 6,9 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 6,5 Milliarden Dollar.
      Beobachter sind besonders gespannt, weil Intel-Chef Craig Barrett vergangene Woche aus Asien verlauten ließ, dass er noch kein Ende der IT-Krise sehe. Halbleiter-Aktien gingen daraufhin in die Knie. Enttäuscht Intel, dürfte auch der Gesamtmarkt leiden.

      Durchwachsene Konjunkturdaten

      An der Konjunkturfront sieht es weiterhin gemischt aus. Nach dem Feiertag könnte die Woche am Dienstag mit einer guten Nachricht beginnen, wenn der ISM-Index (früher Einkaufsmanager-Index) für August bekannt gegeben wird. Ein Wert über 50 signalisiert die Ausweitung der industriellen Produktion.

      Am Freitag wird die mit Interesse beobachtete Arbeitslosenrate für August bekannt gegeben. Ökonomen erwarten, dass sie unverändert bei 5,9 Prozent geblieben ist. Neu geschaffen haben amerikanische Unternehmen voraussichtlich 30.000 Jobs - mehr als die 6000 im Juli, aber erneut wenig beeindruckend. Es ist weiterhin ein "Aufschwung ohne Jobs".

      Enttäuschungen bei den Konjunkturdaten werden die Märkte ungnädig aufnehmen, prognostiziert Hugh Johnson, Investmentchef bei First Albany. In diesem Fall sei mit größeren Marktbewegungen zu rechnen.

      Und noch etwas: Sollte irgendein Anleger noch die stille Hoffnung hegen, dass der von vielen als gottgleich verehrte Alan Greenspan die Börse irgendwie vor dem dritten Bärenmarktjahr bewahren könnte - spätestens seit Freitag ist auch diese Hoffnung dahin. Vor einem ungläubigen Publikum enthüllte der Federal-Reserve-Chef, dass er nicht allmächtig sei.

      Natürlich sagte Greenspan das, um sich gegen den Vorwurf zu verteidigen, er habe die Internetblase verhindern können. Doch mit dem Eingeständnis zerstörte er gleichzeitig seinen Nimbus als Börsenmagier. Die beunruhigende Botschaft an die Anleger: Ihr seid ganz allein.

      © SPIEGEL ONLINE 2002
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 15:55:40
      Beitrag Nr. 659 ()
      CHIP-AKTIEN

      "Hoffnungsloses Unterfangen"


      Wachstumsraten von 20 Prozent hatte die Chip-Industrie noch im vergangenen Sommer für das Jahr 2002 erwartet. Doch die Hoffnung, dass sich die Halbleiter-Branche nach dem Krisenjahr 2001 wieder schnell erholt, hat sich nicht erfüllt.




      Nach dem Umsatzsturz um 32 Prozent im vergangenen Jahr werden die Umsätze nach den Prognosen des amerikanischen Branchenverbands im laufenden Jahr allenfalls um drei Prozent steigen. Hauptgrund: Die Industrie investiert zurzeit kaum in neue Computertechnik.

      Selbst Craig Barrett, Chef beim Branchen-Primus Intel, hält es inzwischen für ein "hoffnungsloses Unterfangen, eine Prognose über das mögliche Ende der Krise abzugeben". Entsprechend vage sind die Meinungen der Analysten.

      Vor allem für Intels Erzkonkurrenten AMD könnten die nächsten Monate angesichts eines neu entflammten Preiskriegs "sehr schwierig werden", glaubt Merrill-Lynch-Experte Michael Ramirez. Auch beim Siemens-Ableger Infineon sehen Analysten die Gefahr neuer Tiefstände.

      Eine der wenigen Erfolgsstorys in der krisengeschüttelten Branche liefert der Schweizer Chip-Hersteller Micronas. Als eines von gerade mal rund einem Dutzend Unternehmen liegt der Nemax-Wert über seinem Emissionspreis und steigt weiter. Experten raten dennoch zur Vorsicht. Inzwischen sei nur noch wenig Spielraum nach oben.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 11:13:00
      Beitrag Nr. 660 ()
      Guten Tag

      Ich kann hier nirgends irgend eine Art von Erholung erkennen, liebe Leute!

      Schlimm wen die Entlassungswelle die letzten Monate schon getroffen hatte.
      Und es ist leider noch lange nicht zu Ende! :(

      +++++++++++++++++++++++++++

      HDE: Einzelhändler befürchten kürzere Öffnungszeiten

      Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) befürchtet nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung aufgrund der Konsumzurückhaltung der Verbraucher einige deutliche Einschränkungen beim Service sowie bei den Öffnungszeiten.

      Sinkende Umsätze verlangen von den Einzelhändlern entsprechende Sparmaßnahmen.

      Wegen des schwachen Geschäfts sei vielen Mitarbeitern gekündigt worden.

      Der nun herrschende Personalmangel zwinge Ladenbesitzer, ihre Öffnungszeiten zu verkürzen. Einige Geschäfte reagierten bereits und schließen an Wochentagen wieder um 18.00 statt um 20.00 Uhr und an Samstagen schon um 13.00 statt um 16.00 Uhr.

      w:o/shm Autor: 10:49 03.09.02
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 12:45:29
      Beitrag Nr. 661 ()
      03.09. 11:09
      Insider kaufen zunehmend Aktien

      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Während Kleinanleger sich aufgrund der hohen Volatilität der Kurse noch vom Markt fernhalten, haben Insiderkäufe stark zugenommen.

      Die Vorstände von skandal-geplagten Unternehmen wie ImClone Systems und Tyco Internationale und Insider bei dem im Kurs angeschlagenen Techunternehmen Sun Microsystems nutzten die schwachen Kurse ihrer Unternehmen, um Aktien nachzukaufen, berichtet Market Profile Theorems. Das Unternehmen beobachtet und analysiert Insider Trades.

      So kam laut Market Profile Theorems in der Woche zum 23. August nur ein Insiderverkauf auf zwei Insiderkäufe. Das ist ein starker Unterschied zum Juni, als Insiderverkäufe zu 67 Prozent beitrugen. Das Verhältnis im Juli war neutral.

      Die Erholung in positives Terrain fand seit Oktober 2001 nicht mehr statt, so Michael Painchaud, Research Direktor bei Market Profile.

      "Ich denke, dass kann man als bullish bewerten," sagt er. "Es gibt eine Menge Gründe, warum Insider verkaufen, aber nur einen, warum sie kaufen: Sie glauben daran, dass die Aktie steigen wird."
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 17:22:21
      Beitrag Nr. 662 ()
      US-Einkaufsmanagerindex bleibt auf Vormonatsniveau

      Das Institut for Supply Management, eine private Organisation der Industrie,
      ermittelte seinen US-Konjunkturbarometer (früher NAPM-Einkaufsmanager-Index).
      Der ISM-Gesamtindex blieb unverändert auf dem Vormonatsstand von 50,5 Punkten.
      Analysten hatten für den Berichtsmonat eine Zunahme auf 51,6 Punkte erwartet.

      Der Teilindex der Preise verringerte sich auf 61,5 Zähler, nach 68,3 Zählern im Vormonat.
      Bei der Beschäftigung stieg der Index von 45,0 im Juli auf 45,8 Punkte im Berichtsmonat.
      Der Index für die Auftragseingänge fiel dagegen auf 49,7 Zähler,
      nachdem er im Vormonat noch bei 50,4 Zähler gelegen hatte.

      Einen Indexstand über 50 Punkten bewerten Experten als Signal für eine Verbesserung.
      Ein Wert unter 50 Punkten signalisiert eine Abkühlung der Wirtschaftslage im Verarbeitenden Gewerbe.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 17:40:30
      Beitrag Nr. 663 ()
      Tja, das läuft noch nicht so rund am Software-Himmel, liebe Anleger...;)

      Und wenn Verity jetzt schon übel zurückstecken muss,
      kann einem schon der Gedanke kommen,
      wer hier eigentlich noch fette Zuwächse die nächsten Monate generieren könnte..:rolleyes:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Verity schockt mit Gewinnwarnung

      Beginnt eine neue Welle von Gewinnwarnungen im High-Tech-Sektor? Heute hat Verity Umsatzschätzungen bekannt gegeben, die rund 10 Prozent unter den Erwartungen der Analysten liegen.

      Das Software-Unternehmen Verity schätzt die Umsätze für das erste Quartal, welches am 31. August endete, auf 21 bis 22 Mio. Dollar. Analysten haben im Konsens 24,5 Mio. Dollar erwartet. Damit ist auch das Gewinnziel in Gefahr: Analysten haben für das Quartal 6 Cent je Aktie erwartet. Gary J. Sbona, Chef des Entwicklers von Infrastruktur-Software, geht aber trotzdem davon aus, dass Verity schwarze Zahlen schreiben wird.

      Sbona führt die Planverfehlung vor allem auf ein schwaches Geschäft in den Sommermonaten,

      gepaart mit der weiterhin schwachen weltweiten Konjunktur zurück. Ein Zeichen für die gesamte Branche? Zumindest ein schlechtes Vorzeichen, da sich Veritys Kundenliste mit dem Who is Who der Wirtschaft ziert. Unter anderem befinden sich unter den mehr als 1.500 Kunden Firmen wie At&T, Cisco, Compaq, Home Depot, Siemens oder SAP.

      Dass die Aktie infolge der Gewinnwarnung zu Handelsbeginn mehr als 7 Prozent abgibt, ist da noch eher moderat. Allerdings ist die Aktie auch bei dem aktuellen Niveau von 10 Dollar alles andere als ein Schnäppchen. Die Analysten haben für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinn von 32 Cent je Aktie angepeilt – vor der heutigen Gewinnwarnung wohlgemerkt.

      Dass sich daraus ergebende KGV von 31 wäre für sich schon alles andere als spottbillig gewesen.

      Nun werden Revisionen folgen – und ihn ihrem Fahrwasser wahrscheinlich Abstufungen der Aktie durch Analysten. Die Aktie wird damit analytisch deutlich teurer werden. Bisher liegt die durchschnittliche Bewertung der Aktie bei „buy“. Zusätzlich kommt nun wieder eine charttechnische Unterstützungszone in Gefahr: Diese liegt bei 10 Euro. Fällt die Unterstützung, droht ein Abstieg in Richtung 8 bis 9 Euro.

      Diese Nachricht wird Ihnen von 4investors <http://www.4investors.de> präsentiert.

      Autor: Michael Barck (© 4investors.de),16:53 03.09.2002
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 18:49:35
      Beitrag Nr. 664 ()
      Dienstag 3. September 2002, 17:48 Uhr

      Es riecht nach Krieg zwischen SAP und Microsoft

      Morgen eröffnet SAP in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon seine jährlich stattfindende internationale E-Business-Konferenz Sapphire. Bis zum 6. September präsentiert der weltweit drittgrößte Softwarehersteller Unternehmenslösungen und deren Einsatz in der Praxis. Die 7000 erwarteten Besucher können vermutlich den Beginn einer weitreichenden Auseinandersetzung mit der weltweiten Nummer eins im Softwarebereich verfolgen: mit Microsoft .

      In angekündigten Vorträgen wollen SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann und Mitbegründer Hasso Plattner auf Neuerungen bei SAP-Lösungen eingehen. Themenschwerpunkte seien Weiterentwicklungen bei Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen und im Applikationsmanagement, neue systemübergreifende Anwendungen, Neuentwicklungen im Customer Relationship Management (CRM) sowie das SAP-Angebot für den Mittelstand "Business One". Letzteres soll im Oktober auf den Markt kommen und hat "zufällig" die selbe Zielgruppe wie die Produkte von Navision. Im Juni hatte das Bundeskartellamt die Übernahme des dänischen Unternehmens Navision Damgaard durch Microsoft gebilligt. Der Erwerb verhelfe dem Softwarekonzern zu keiner beherrschenden Stellung im Markt für Enterprise Resources Planning (ERP)die hat nämlich eher SAP inne.

      Einen Monat später hatte Microsoft darüber hinaus angekündigt, den Markt für Customer Relationship Management (CRM) angehen zu wollen (ZDNet berichtete). Der in den USA sonst Firmen wie Frontrange Solutions, Interact Commerce oder Salesforce.com vorbehaltene Bereich soll mit zwei Modulen aufgerollt werden: Eines für Verkaufspersonal und eines für Kundenbetreuer.

      Die CRM-Software spiele via .Net mit bekannten Microsoft-Produkten wie Internet Explorer und Outlook zusammen und kostet zwischen 395 und 1295 Dollar pro Arbeitsplatz, so David Thacher, General Manager für Microsofts CRM. Als Zielgruppe habe man sich Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern ausgeguckt. Erscheinen soll die CRM-Suite noch dieses Jahr. Thacher hielt den Ball flach und wollte Microsoft nicht als Konkurrenz zu SAP oder Oracle verstanden wissentrotz identischer Zielgruppe.

      Unzweideutig ist jedoch, dass sich die beiden Softwaregroßmächte zunehmend feindlich gegenüber stehen: Bereits im Herbst vergangenen Jahren hatte sich der größte deutsche Softwarekonzern dem Werben von Microsoft widersetzt: Plattner will SAP-Software in Zukunft auf Grundlage der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) erstellen und geht damit auf Distanz zu Microsofts Konkurrenzprojekt .Net (ZDNet berichtete). Die Sapphire könnte sich somit im Nachhinein als Initialzündung für eine neue, stürmische Ära herausstellen.

      Die Konferenz dient eigentlich als Informationsplattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Anwenderfirmen, Beratungsunternehmen, Branchen-Spezialisten und Experten der SAP. Gezeigt wird unter anderem IT-Lösungen der SAP-Kunden Audi, Barclays Bank, British Airways, Cadbury Schweppes, Lego, Novo Nordisk, Porsche, Poste Italiane, Shell, Sony Europa , Unilever sowie Volkswagen Financial Services.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 19:26:49
      Beitrag Nr. 665 ()
      Jaja, diese immer wieder angesprochene Psychologie.
      Natürlich muss ein nahender und doch mehr als bekannter Krieg gegen den Irak
      immer wieder als Notnagel herhalten,
      wenn diesen Magiern der Glaskugel nix mehr einfällt.

      Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen
      werden jetzt schon solche idiotische Aussagen
      wie im Falle von SAP herangezogen.
      Ja klar braucht der alte Blatter und Konsorten ein wenig Geld auf die alten Tage.
      Die haben ja auch fast nix auf der Kante ...;)

      Da kann Motzke ob solcher Aussagen
      wirklich nur noch Debilitis in grösserem Massstab feststellen..:laugh:

      Und das der Teuro wiederum den Even ansteuert,
      kann bei den Amis auch keine rechte Freude aufkommen lassen.
      Ob da langsam immer mehr Ratten das sinkende Schiff Amerika verlassen,
      um in weniger gefährdeten Gestaden zu investieren...;)

      Hier ein kleiner Auszug über den Narrenzug in Frankfurt...

      +++++++++++++++++++++++++++++

      BÖRSE AM NACHMITTAG

      Es riecht nach Angst

      Enttäuschende US-Konjunkturdaten lassen die Börsen weltweit abschmieren.
      Der Dow Jones rutscht unter die Marke von 8400 Zählern,
      der Dax büßt mehr als fünf Prozent ein.


      New York/Frankfurt am Main - Die deutschen Börsen verharrten nach der Eröffnung der Wall Street im roten Bereich. Ein Händler berichtete von einem "regelrechten Käuferstreik". Vor dem 11. September fürchteten Börsianer Anschläge und blieben dem Markt fern, erläuterte ein anderer Marktteilnehmer.

      Der Dax bis 18.00 Uhr um 188 Punkte oder 5,2 Prozent auf 3421 Zähler. Am Neuen Markt notierte der Nemax 50 bei 466 Punkten, ein Minus von vier Prozent. Ein ähnliches Bild boten die US-Börsen. Der Dow Jones Industrials fiel um 3,4 Prozent auf 8369 Punkte. Der Nasdaq Composite notierte 3,3 Prozent schwächer bei 1271 Zählern.
      Der kurz nach Börseneröffnung veröffentlichte ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den Vereinigten Staaten heizte den Ausverkauf zusätzlich an. Der Stimmungsindikator stand im August unverändert auf 50,5 Punkten. Analysten hatten mit einer leichten Verbesserung gerechnet.

      Nach Einschätzung von Volker Haas von der Vereins- und Westbank spielt derzeit die Angst vor möglichen neuen Anschlägen ein Jahr nach den Terrorattentaten in den USA eine Rolle. Aber auch schlechtere Konjunkturdaten und enttäuschende Unternehmensdaten belasteten die Stimmung. Zudem seien die Umsätze an Märkten gering. Generell laute die Devise an den Börsen Abwarten, einige Anleger wollten offenbar sogar den Ausgang der Bundestags-Wahl abwarten. All dies lähme die Stimmung an den Aktienmärkten.

      Gerüchte bewegen den Markt

      Bei einigen Titeln wurde der Handel von Gerüchten bestimmt. Ein Händler riet Anlegern deshalb, auf der Hut zu sein: "Gerade in der aktuellen Marktlage werden ganz bewusst Gerüchte gestreut, um die Kurse in die eine wie auch die andere Richtung zu bewegen." Ein Beispiel dafür sei das Gerücht über die angebliche Platzierung von 200 Millionen T-Aktien . Das Papier verlor 4,5 Prozent auf 10,41 Euro.

      Am Morgen hatten Händler berichtet, dass 200 Millionen Telekom-Aktien am Markt platziert worden seien. Als Verkäufer wurden der Bund oder das Telekom-Unternehmen Hutchison Whampoa aus Hongkong genannt. Das Dementi des Bundes kam aber umgehend. Das Bundesfinanzministerium sprach von einem "vorgezogenen Aprilscherz". Auch Hutchison hat nach eigenen Angaben keine T-Aktien veräußert.

      Bei Infineon belasteten Gerüchte, wonach der amerikanische Chiphersteller Intel seine Umsatzprognose für das dritte Quartal senken müsste. Im September geben zahlreiche amerikanische Unternehmen üblicherweise einen HInweis, wie das Quartal läuft. Bereits in der vergangenen Woche hatten der US-Anlagenhersteller für die Chipproduktion Novellus Systems und der Server-Produzent Sun Microsystems mit Umsatzwarnungen für das laufende Quartal aufgewartet. Infineon mussten nun den Anlegersorgen Tribut zollen, die Anteilsscheine verloren 5,2 Prozent auf 10,61 Euro.

      SAP: Gründer versilbern ihre Anteile

      Die Aktien des Softwareherstellers SAP gaben um vier Prozent auf 71,82 Euro nach. Die SAP-Gründeraktionäre haben eigenen Angaben zufolge ihren Konsortialvertrag aufgelöst, und könnten nun Aktien aus ihren Portfolios verkaufen. Sie hätten allerdings nicht die Absicht, ihre Aktienbestände "wesentlich zu minimieren". Ein Börsianer sagte:

      "Nicht wesentlich, aber es wird wohl verkauft.
      Wie viel Aktien sind `nicht wesentlich`, ist jetzt die entscheidende Frage."
      Fondsmanager Boris Böhm von Nordinvest bewertete die Nachricht weniger dramatisch.
      "Die Jungs werden älter und brauchen wohl einfach Geld, das ist aber keine fundamentale Sache", sagte er.

      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      +++++++++++++++++

      Euro klettert über 0,99 Dollar-Marke

      Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 0,9910 (Montag: 0,9821) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0091 (1,0182) Euro.
      Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6363 (0,6343) Pfund, 116,23 (116,08) Yen und 1,4698 (1,4714) Schweizer Franken fest.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 19:42:10
      Beitrag Nr. 666 ()
      Erster Millionärsschwund seit zehn Jahren

      Der Kurs-Crash an den Weltbörsen belastet einer neuen US-Untersuchung zufolge nun auch die Elite der Privatanleger in ungewöhnlichem Ausmaß. Die Zahl der Millionärshaushalte sei gegenüber dem Sommer 2001 um elf Prozent gefallen.

      Los Angeles - Die Untersuchung der NFO World Group, die ähnliche Studien seit 1981 erstellt, besagt, dass im Juni 2002 nur noch 3,3 Millionen US-Haushalte über eine Million Dollar oder mehr an "investierbaren" Mittel verfügte. Im gleichen Monat des vergangenen Jahres seien es noch 3,7 Millionen gewesen. Es sei das erste Mal seit über einem Jahrzehnt, dass diese Variable gefallen sei.

      Den letzten deutlichen Rückgang in der Zahl der Millionärshaushalte hatte NFO in der Rezession der frühen neunziger Jahren gemessen. Damals sank die Zahl der reichen Haushalte aber nur um sieben bis acht Prozent pro Jahr. Häuser oder andere Immobilien, die als erster Wohnsitz genutzt werden, gelten der NFO-Definition zufolge nicht als investierbare Güter und werden in die Berechnung des Wohlstandes nicht einbezogen.

      Ein Sprecher der NFO World Group erklärte die Stärke des Rückganges damit, dass reiche Privatanleger zu frühren Zeitpunkten nicht ähnlich stark im Aktienmarkt engagiert gewesen seien. Dank einer starken Diversifizierung ihrer Investment-Portefeuilles sei die Zahl der Millionäre in den vergangenen zwei Jahren konstant geblieben. In den Jahren 1996 und 1997 war die Zahl der Millionärshaushalte - ebenfalls auf Grund des stärkeren Engagements in den Aktienmärkten - NFO zufolge um rund 15 Prozent jährlich gestiegen.

      Während die Kaste der Reichen deutlich geschrumpft sei, ist die Riege der Superreichen der Studie zufolge aber leicht gewachsen: Im Juni habe es in den USA 483.000 Haushalte mit mehr als fünf Millionen investierbaren Mittel gegeben - rund 3000 mehr als 2001. Diese Einkommensschicht könne ihr Vermögen unter anderem deswegen besser schützen, da sie Zugang zu besserer Beratung und überlegenen Finanzprodukten genieße, so ein NFO-Sprecher.

      Zugang zu besserer Beratung und Zugang zu überlegenen Finanzprodukten.....

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Da wirft sich der alte Motzke nun wirklich weg.

      Ja logisch haben die einen besseren New`s-Traffic zu den Insidern.
      Und wollen wir wetten,
      dass zu dieser Spezies viele unserer CEO´s gehören,
      welche in den letzten Jahren all die Firmen an die Wand gefahren haben...;)

      Da werden sich die ganzen Banken&Analysten die nächsten Wochen aber wieder mächtig reinhängen müssen,
      um auch noch die letzten Dau`s und geldgeilen Frischlinge aktivieren zu können.
      Da wird es wohl einige "Buy" - Strong Buy" hageln müssen....:laugh:

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 21:44:36
      Beitrag Nr. 667 ()
      @boerseaugsburg...

      Ist dies auch einer Ihrer Insider...;)

      Bei den normalen Millionären klingeln wohl so langsam die Alarmglocken.

      Jetzt wird Kasse gemacht,
      bevor die böse Börse alles zunichte machen kann...:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      CEO von PeopleSoft verkauft Aktien

      Die PeopleSoft Inc. meldete heute, dass ihr CEO Craig Conway Aktien des Unternehmens zu verkaufen.
      Er plant, 125.000 Stück im Wert von ca. 2,6 Mio. Dollar zu veräußern.

      :eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek:

      Conway hatte die Aktien im Rahmen eines Programms für Mitarbeiter im Jahr 1990 erworben.
      Die Aktie gibt heute knapp 5 Prozent auf 15,32 Dollar ab.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 21:51:14
      Beitrag Nr. 668 ()
      @Seit der gute Greenspan sein PPT-Team offiziell zurückgepfiffen hat,

      geht der DOW den WEG alles Vergänglichen...:laugh:

      @Die Hausse nährt die Hausse..:laugh:



      Wo will der DOW nur hin.....

      :eek::eek::eek:

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 22:09:42
      Beitrag Nr. 669 ()
      Noch ein Wort zum Markt.

      Sicherlich ist erheblich was am Schluss unterm Strich rauskommt.
      Und natürlich kann auch morgen noch gutes Trading-Geld verdient werden.
      Aber ich bitte Sie alle sich zu erinnern von wegen verbilligen-nachkaufen, usw...!

      Mich würde nun wirklich einmal die Stimmung von all den Millionen Lemmingen interessieren,
      welche in ihrer Naivität wiederum der Analysten&Bankenmafia Glauben schenkte
      und kräftig nachgefasst hat.


      Da sind viele wieder innerhalb kürzester Zeit mit ihren Buchverlusten im zweistelligen Minusbereich.

      Anstatt ihre vorher gestrauchelten Shares zu verbilligen,
      sind sie nun teurer geworden.


      Und alles ist natürlich ein wenig schlimmer geworden.
      Ausser natürlich bei den uns bekannten Powertradern,
      welche immer zu den Tief`s reingehen,
      um dann beim High wieder auf Wiedersehen zu sagen..;)

      Was geschieht nun eigentlich
      wenn der Markt die nächsten Wochen/Monate nicht mehr nach oben möchte.
      Wer immer noch glaubt das ein jahrelanges Seitwärtslaufen unrealistisch ist,
      sollte mal ein wenig in den Geschichtsbüchern lesen,
      anstatt sich den lieben langen Tag Dummpushen zu lassen.

      Oder nächste Wochen wiederum verbilligen...?
      Ich höre schon wieder all die Pusher welche hier rumschreien werden,
      sobald der DOW sich nach oben bewegt.
      Wie oft können die dieses Szenario noch durchstehen, liebe Freunde.

      Und mit Verlaub.

      Jeder Kreditrahmen ist endlich...;)

      Diejenigen, welche in den letzten Wochen wiederum in die Scheisse gegriffen haben,
      werden ganz gewiss nicht mehr ihren nächsten Lohn investieren...(hihihi).
      Da wird nicht mehr viel hinterher kommen.
      Selbst den grössten Verlierern vergeht eines Tages die Lust am verlieren....

      Abwarten ist die Devise.

      Jedoch ist dies für viele schon eindeutig zu spät.
      Schon wieder voll in der Investitionsfalle.
      Wer nicht verbilligt wird ewig auf seinen Verlusten sitzen...!
      Und wer es denoch tut - kann oder wird alles nur noch schlimmer machen.

      Denn ich kann nicht erkennen-wie der Markt
      mit all diesen düsteren Aussichten und Meldungen nach oben drehen könnte....

      Einen schönen Abend brauche ich so manchem Bullen der letzten Wochen nicht mehr zu wünschen.

      Wer auf Cash sitzt hat die richtige Karte gespielt-so einfach ist das....;)

      Gute Nacht wünscht....

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 22:44:56
      Beitrag Nr. 670 ()
      Nicht zu vergessen, der DOW sieht ja eigentlich noch ganz gut aus, im Gegensatz zum DAX den haben die Shortis heute schon in die Tonne getreten.
      Frage mich wirklich wo der DAX stehen wird wenn Amerika das Abwärtspotenzial bis zunächst 8000 im DOW nutzt.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 04.09.02 16:24:23
      Beitrag Nr. 671 ()
      Mittwoch 4. September 2002, 15:53 Uhr

      Infineon zeigt sich für 2003 zurückhaltend

      Schanghai (Reuters) - Angesichts der weltweiten Konjunkturflaute und der zurückhaltenden Nachfrage nach Computer-Technologie sieht der Halbleiter-Hersteller Infineon auch 2003 vorerst keine durchgreifende Erholung.

      Im kommenden Jahr würden die Gewinne angesichts schwächelnder Preise zumindest anfänglich weiter unter Druck stehen, sagte Marketing- und Vertriebschef Peter Bauer am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters in Schanghai.

      Die Verkaufszahlen hätten aber zuletzt weltweit und insbesondere in Asien angezogen. Auch hinsichtlich der zweiten Jahreshälfte 2002 besteht Infineon zufolge kein Grund zur Euphorie.

      "Wir sehen keine wesentliche Veränderung hinsichtlich einer Rückkehr hohen Wachstums in den kommenden ein oder zwei Quartalen" sagte Bauer mit Blick auf Umsatz und Ergebnis. Zwar lasse sich insgesamt und in den einzelnen Segmenten ein Zuwachs von Quartal zu Quartal feststellen. Mit einem Ausblick wolle sich Infineon aber dennoch zurückhalten.

      Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 (zum 30. September) hatte Infineon überraschend seinen operativen Verlust (Ebit) auf 107 Millionen Euro nach 178 Millionen Euro im Vorquartal verringert. Mitte Juli hatte der nach Umsätzen sechstgrößte Halbleiter-Konzern von Anzeichen einer moderaten Markterholung in der zweiten Jahreshälfte gesprochen. Zugleich hatte Infineon aber eine konkrete Jahresprognose abgelehnt.

      Im April hatte Konzernchef Ulrich Schumacher noch gesagt, das Erreichen der Gewinnschwelle im operativen Geschäft sei im vierten Quartal 2001/02 möglich.

      Als Grund für die Zurückhaltung von Firmen bei der Nachfrage nach Computer- und Telekommunikationsausrüstung machte Bauer auch die Schwankungen an den Aktienmärkten sowie die Sorge vor einem Angriff der USA auf den Irak aus. Dennoch rechne er 2003 mit einem Anziehen der Unternehmensinvestitionen, sagte er, ohne jedoch einen konkreten Zeitpunkt zu nennen.

      Der US-Konkurrent Micron Technolgies rechnet ebenfalls nicht mit einer durchgreifenden Verbesserung, auch wenn durch das Weihnachtsgeschäft mit Elektronikgütern leichte, positive Impulse kommen könnten. "Aber um ehrlich zu sein, bis die Firmennachfrage im IT-Bereich wieder anzieht, bin ich nicht besonders zuversichtlich", sagte Mike Sadler, Vertriebschef des Unternehmens.
      Avatar
      schrieb am 04.09.02 20:02:09
      Beitrag Nr. 672 ()
      Konsensus-Erholung bleibt aus

      Von Claus Vogt

      Überraschend viel Rückenwind erhielt unsere seit vielen Monaten immer wieder begründete Befürchtung, die US-Wirtschaft werde in der zweiten Jahreshälfte nicht etwa die allgemein prognostizierte Erholung erleben, sondern den nächsten Teil der Rezession beginnen. Die am 31. Juli vom US-Handelsministerium veröffentlichte erste Schätzung des Bruttoinlandsproduktes für das zweite Quartal belief sich auf sehr magere 1,1 Prozent Wachstum. Die Konsensus-Schätzung hoffte immerhin noch auf das Doppelte, nachdem sie vor zwei Monaten sogar noch 3,5 Prozent Wachstum kommen sah. Besonders bedenklich für diejenigen, die zum dritten Mal in Folge auf eine Erholung im zweiten Halbjahr gewettet haben, stimmt der von 3,1 Prozent im Vorquartal auf nur noch 1,9 Prozent zurückgegangene private Konsum.

      USA AG revidiert historische Gewinne nach unten

      Das Statistikbüro des Handelsministeriums der USA hat ebenfalls am 31. Juli seine jährlich stattfindende breitangelegte Revision bisher veröffentlichter Daten vorgelegt. Dabei werden Schätzungen und Stichproben ersetzt durch erst später verfügbare genauere Zahlen. Für uns nicht ganz unerwartet, in den Medien aber als überraschend deutlich kommentiert, fielen die revidierten Daten ganz überwiegend klar schwächer aus als die alten. Beispielsweise sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1998 bis 2001 nicht um 3,1 Prozent, sondern lediglich um 2,7 Prozent per annum gewachsen, und das Jahr 2001 stellt sich jetzt als eindeutiges Rezessionsjahr heraus. Es verzeichnete nicht wie bisher veröffentlicht nur ein Quartal mit sogenanntem negativem Wachstum, sondern derer drei.

      Anhand dieser revidierten Statistiken läßt sich die Mär vom US-Wirtschaftswunder, von der „New Era Economy“, selbst von hartgesottenen Bubble-Köpfen kaum noch aufrechterhalten. Nicht nur Unternehmen scheinen systematisch ihre Rechenwerke geschönt zu haben, sondern auch der Staat. Sicherlich nur ein dummer Zufall, oder? ....;)


      Jedenfalls ergibt sich aus den revidierten Zeitreihen ein Bild der US-amerikanischen Volkswirtschaft, das eindeutig zu unserem Konzept einer geplatzten Spekulationsblase paßt.

      Insofern ist es natürlich verständlich, warum wir mit unseren Prognosen in den vergangen Jahren sehr viel treffsicherer agierten als die weithin publizierte Mehrheitsmeinung. Unser immer wieder begründeter Hinweis, dieser Abschwung sei nicht mit den für die Nachkriegszeit typischen Rezessionen zu vergleichen, wird jetzt auch ex post bestätigt. Strategen und Ökonomen, deren Denken und Modelle sich nur an der Nachkriegszeit ausrichten, werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch weiterhin herbe Enttäuschungen und Überraschungen erleben.


      Claus Vogt ist Leiter Research der Berliner Effektenbank.
      Avatar
      schrieb am 04.09.02 20:04:31
      Beitrag Nr. 673 ()
      Die Panikphase hat begonnen

      Der angesehene technische Analyst Paul Desmond hat die Kurshistorie der letzten 70 Jahre an Wall Street untersucht, um herauszufinden, wie man einen bevorstehenden Boden an den Märkten erkennt. Desmond hat eine Regel gefunden, die nach seinen Angaben mit hoher Sicherheit eine Bodenbildung anzeigt. Diese Regel wurde im gestrigen Handel erstmals in der gegenwärtigen Baisse erfüllt.

      Verkürzt gesagt hat der Analyst und Börsenbriefschreiber entdeckt, dass von einem finalen Sell-Off ausgegangen werden kann, wenn 90 Prozent des gehandelten Volumens auf fallende Aktien entfällt (Downside Volume) und die insgesamt erzielten Kursverluste (Points Lost) mindestens 90 Prozent der Summe aus allen Kursgewinnen und -Verlusten ausmachen. Sind diese Kriterien erfüllt, spricht Lowry von einem 90 Percent Downside Day.

      Am Dienstag entfiel 92,2 Prozent des gehandelten Volumens auf fallende Aktien und die Points Lost erreichten einen Wert von 94,2 Prozent. Damit wurde die Bedingung für einen finalen Sell-Off erfüllt.

      Beim bisherigen Jahrestief der amerikanischen Indizes im Juli war das nicht der Fall und im vergangenen September auch nicht.

      Neue Tiefststände

      "Damit haben wir ein starkes Signal, dass sich erst jetzt richtige Panik unter den Investoren ausbreitet und die Juli-Tiefs noch einmal deutlich unterboten werden", kommentierte der Börsenprofi die gestrige Sitzung.

      An der Nasdaq wurden noch nicht beide Kriterien erfüllt.
      Das Downside-Volumen lag zwar bei 94,2 Prozent, die Points Lost aber nur bei 88,5 Prozent.

      "In der Nasdaq stehen die Paniktage noch bevor", urteilt der Experte.

      Die gute Nachricht: Erst mit 90 Prozent Downside Days erhält die Börsen einen brauchbaren Boden für einen nachhaltigen Kursanstieg. Die schlechte Nachricht: Es kann eine ganze Reihe derartiger Handelstage geben, bevor der Trend dreht. Dies ist nach Desmond der Fall, wenn es zu 90 Percent Upside Days kommt, also sozusagen Panikkäufen. Dass wir davon noch ein gutes Stück entfernt sind, merkt sicherlich jeder.

      © 04.09.2002 www.stock-world.de
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 09:38:11
      Beitrag Nr. 674 ()
      Nicht mehr lange,
      dann wird nach dem Staat geschrieen.

      Schöne Marktwirtschaft...:rolleyes:

      +++++++++++++++

      Donnerstag 5. September 2002, 09:05 Uhr

      Zeitung: France Telecom mit Rekordverlust im Halbjahr

      Paris (Reuters) - Die France Telecom wird einem Zeitungsbericht zufolge für das erste Halbjahr als Folge hoher Abschreibungen möglicherweise

      einen Rekordverlust von zehn bis 15 Milliarden Euro ausweisen.

      :eek::eek::eek:

      Die französische Tageszeitung "La Tribune" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Kreise, die Verluste könnten eine Intervention des Staates bei dem hoch verschuldeten Unternehmen veranlassen. Erwogen werde etwa die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung im Volumen von fast zehn Milliarden Euro. Der Staat ist mit 55 Prozent an France Telecom beteiligt.

      In französischen Medien wurde zuletzt über eine Ablösung von Konzern-Chef Michel Bon spekuliert.
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 17:47:37
      Beitrag Nr. 675 ()
      Jetzt dauert es nicht mehr allzu lange
      bis die Gebete auf einen besseren Markt lauter werden...;)

      +++++++++++++++++++++Datum: 05.09.02

      SAP´s Plattner: Keine Erholung im Software Sektor

      Hasso Plattner von der Walldorfer SAP AG äußerte sich besorgt um die Verlangsamung im Software Sektor
      und äußerte Zweifel an einer kurzfristigen Erholung des Sektors.

      "Die Leute werden immer pessimistischer was den Ausblick angeht (...)

      für dieses Jahr und das nächste,"

      so Plattner, der hinzufügt,
      dass die Bilanzierungsskandale aus den USA auf SAP´s Geschäft
      und auf die gesamte Industrie negativ wirken würden.

      Der Marktpessimismus, der von den US-Skandalen herrührt, "schädigt unser Geschäft.
      Es tut dem gesamten Markt weh," sagt er.

      "Die einzige Sache, auf die wir hoffen können, ist, dass (der Markt Abschwung) schnell endet."..:laugh:

      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 18:06:56
      Beitrag Nr. 676 ()
      Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.
      Erst werden Millionen von Anleger mit diesen sogenannten Volksaktien in den Ruin getrieben,
      um dann über Steuergelder nochmals zur Kasse gebeten zu werden.

      Natürlich stehen auch hier wieder Arbeitsplätze auf dem Spiel.

      Aber entweder ich privatisiere diesen Sauladen
      und lasse ihn dann absaufen,
      oder ich verstaatliche ihn,
      um in dauerhaft zu subventionieren.

      Mal ernsthaft.

      Wer investiert sein gutes Geld in diesen Müllhaufen,
      welcher ohne den Staat nicht überlebensfähig wäre..:rolleyes:

      Daselbe bei DTE, liebe Leute.

      Diese AG wird immer noch in bunten Farben an die Wand gemalt,
      obwohl es der Cashburner schlechthin in den letzten Jahren war.
      Einfach nur Saumässig zu nennen, diese Ruine.

      Wer hier Geld reinsteckt, kann einem nun wirklich nicht mehr leid tun...

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Donnerstag 5. September 2002, 17:09 Uhr

      Bericht über Milliardenverlust bei France Telecom

      Paris (Reuters) - Die hoch verschuldeten France Telecom (FT) wird einem Zeitungsbericht zufolge für das erste Halbjahr als Folge hoher Abschreibungen möglicherweise einen Rekordverlust von zehn bis 15 Milliarden Euro ausweisen. Die Höhe der Rückstellungen für Beteiligungen machte FT von der weiteren Entwicklung bei der Mobilfunkanbieter MobilCom abhängig. Die französische Regierung sicherte der France Telecom unterdessen erneut ihre Unterstützung zu, sollte der Konzern Refinanzierungsprobleme bekommen. France Telecom selbst erwartet einen Anstieg des Betriebsgewinns im ersten Halbjahr um mehr als zehn Prozent.

      Die französische Tageszeitung "La Tribune" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Kreise, der französische Staat könne nach den Verlusten zu einer Intervention bei dem Telekommunikationskonzern veranlasst sein. Erwogen werde etwa eine Kapitalerhöhung im Volumen von fast zehn Milliarden Euro. Der Staat hält 55 Prozent an France Telecom.

      Die Höhe nötiger Rückstellungen für Beteiligungen wie den 28,5-Prozent-Anteil an der Büdelsdorfer MobilCom werde derzeit mit den Wirtschaftsprüfern besprochen, sagte ein France-Telecom-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Der Vorstand der France Telecom werde voraussichtlich am 12. September über das Vorgehen bei MobilCom entscheiden. Das operative Ergebnis entwickle sich indes wie auch von Analysten erwartet, fügte er hinzu. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) sowie das Ebit vor Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) würden voraussichtlich um mehr als zehn Prozent wachsen.

      STAATSINTERVENTION ZUGUNSTEN FRANCE TELECOM MÖGLICH

      Der Staat werde als umsichtiger Investor auftreten und im Fall von Refinanzierungsproblemen das Unternehmen angemessen unterstützen, ..:laugh:

      teilte das Finanzministerium in Paris mit.

      Börsianer zeigten sich skeptisch über die erneute Hilfsankündigung.
      "Die Mitteilung ist recht undeutlich,
      und sie haben schon lange versucht dem Konzern mit Worten zu helfen, aber wir müssen Taten sehen", sagte ein Aktienhändler.

      Zudem sei kaum zu erwarten, dass eine Kapitalerhöhung in der erwogenen Höhe die derzeit niedrigen Kredit-Ratings der FT verbessern würde,

      schrieb Analyst Simon Surtees von Bear Stearns in einer Kurzstudie.

      In französischen Medien wurde zuletzt auch über eine Ablösung von Konzern-Chef Michel Bon spekuliert.

      Unter seiner Führung hatte der Konzern nach der Teilprivatisierung 1997 mit aggressiver Expansion einen Schuldenberg von rund 70 Milliarden Euro angehäuft.

      Eine mögliche vollständige Übernahme der im Zuge des UMTS-Netzaufbaus hoch verschuldeten MobilCom widerspräche dem Ziel eines Schuldenabbaus.
      Eine Staatshilfe Frankreichs für FT könnte indes dem Konsolidierungsziel im Rahmen der EU-Verpflichtungen entgegen laufen.

      Die France-Telecom-Aktien brachen in einem schwachen Gesamtmarkt fast zehn Prozent auf 10,35 Euro ein.
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 22:03:39
      Beitrag Nr. 677 ()
      Zeichen für Überhitzung am Immobilienmarkt

      US-Baufirmen senden negative Signale

      Von TOBIAS MOERSCHEN, Handelsblatt

      Firmeninsider US-amerikanischer Hausbaufirmen haben massiv Aktien der eigenen Unternehmen verkauft.
      Experten sehen darin ein Warnsignal.
      Möglicherweise drohe ein Ende des Booms am US-Immobilienmarkt.


      FRANKFURT/M. In Japan gab es Anfang der 90er Jahre nur eine Investition, die noch heißer war als Aktien – Immobilien. Allein die Grundstücke des japanischen Kaiserpalastes kosteten zeitweise so viel wie der gesamte Boden Kaliforniens. Die Häuserpreise kletterten damals noch, als der japanische Nikkei-Index schon längst abstürzte. Erst mit jahrelanger Verzögerung folgte Japans Immobilienmarkt den Aktienkursen nach unten.

      Auch in den USA boomt momentan der Immobilienmarkt, während die US-Börsen seit über zwei Jahren sinken. Droht dort eine ähnliche Entwicklung wie einst in Japan? Volkswirte streiten heftig um diese Frage (Handelsblatt vom 20.08.). Lon Gerber, Direktor für Insider-Research beim Finanzdatenanbieter Thomson Financial, verweist auf eine beunruhigende Entwicklung an der Börse: „Firmeninsider haben im Mai und April massiv Aktien der eigenen Unternehmen abgestoßen“, sagt er (siehe Grafik). US-Hausbau-Aktien sind bis vor kurzem weit besser gelaufen als der US-Gesamtmarkt. Doch offenbar erwarten die Manager, dass sich der Boom– an der Börse wie im operativen Geschäft – abschwächen könnte. Zwar sind die Insiderverkäufe im Juli stark zurückgegangen. Dies könne jedoch ein saisonaler Effekt sein, bedingt durch die Sommerferien. Dabei sind die Immobilien-Manage offenbar pessimistischer als das Top-Personal anderer Branchen. Nach Angaben des Datendienstes Vickers haben die allgemeinen US-Insiderverkäufe zuletzt stark abgenommen. Gerade in den arg gebeutelten Branchen Technologie, Banken und Telekommunikation griffen US-Firmeninsider zu, erklärte David Coleman, Herausgeber des Fachdienstes Vickers Weekly Insider Report. Doch die Hausbaufirmen hinken hinterher.

      „Die Daten scheinen darauf hinzudeuten, dass die Hausbauer eine Abschwächung des US-Immobilienmarktes erwarten“,

      sagt Thomson-Financial-Experte Gerber.

      Der künftige Trend am amerikanischen Immobilienmarkt ist nicht nur für Aktionäre von US-Baufirmen wichtig.
      Vielmehr hängen Wohl und Wehe der gesamten US-Konjunktur wesentlich am Häusermarkt.
      Denn bislang konnten die Verbraucher Vermögensverluste im Aktiendepot mit kräftigen Wertzuwächsen bei ihren Häusern ausgleichen.
      Doch wenn die Häuserpreise ins Rutschen geraten, müssen die US-Verbraucher ihren Konsum drosseln.
      Der bereits gefährdete Konjunkturaufschwung wäre endgültig passé.


      In Japan hatte der Preiseinbruch bei Immobilien dramatische Folgen. Weil viele Kredite mit völlig überbewerteten Grundstücken besichert waren, standen die Banken plötzlich ohne Sicherheiten da. Wer sich in der Hochphase des Booms engagiert hatte, verlor Unsummen. So kostet eine normale Wohnung im Großraum Tokio heute nur ein Drittel von dem, was Investoren vor zehn Jahren hinblätterten. Bei Luxus-Apartments ist der Preiseinbruch noch krasser.

      Auch in Großbritannien streiten Volkswirte heftig über eine mögliche Immobilienblase. Dort sendet der Insider-Indikator derzeit zwei gegenläufige Signale: „Bei Unternehmen, die Gewerbeimmobilien verwalten, stehen die Firmeninsider auf der Verkäuferseite“, sagt Aktienstratege Khuram Chaudhry von der Investmentbank Merrill Lynch, „bei Bau-Aktien kaufen die Manager hingegen zu“. Dieser Unterschied passt zur aktuellen Lage am britischen Immobilienmarkt: Während der Häuserbau unverändert boomt, stehen gerade im Großraum London viele Bürogebäude leer. „Offenbar erwarten die Immobilienverwalter einen schwächeren Markt, wogegen die Hausbauer optimistisch bislang bleiben“, sagt Chaudhry.

      Er empfiehlt Investoren, den Insidern zu folgen und bei britischen Baufirmen einzusteigen. Denn die Häuslebauer auf der Insel profitierten weiterhin von den niedrigen Kreditzinsen. „So lange die Zinsen nicht deutlich steigen, wird der Boom weiter gehen“, sagt Chaudhry. Und mit einer baldigen Zinserhöhung der Bank of England rechnet momentan kaum ein Experte.

      In der Zinssituation sieht der Merrill-Stratege auch den wesentlichen Unterschied zwischen den USA und Großbritannien heute und Japan vor zehn Jahren. Chaudhry: „In Japan waren die Zinsen hoch, als die Immobilienblase platzte. Spätere Zinssenkungen kamen bei den Verbrauchern nicht an, weil die Banken kaum noch Kredite ausgaben.“ Im Gegensatz dazu seien die Zinsen im angelsächsischen Raum niedrig, Darlehen problemlos zu bekommen. Daher sei ein plötzlicher Markteinbruch weder in den USA noch in Großbritannien zu erwarten – auch wenn in den Häuserpreisen im Südosten Englands schon einige Luft stecke.

      Doch zumindest für die USA gibt der Insider-Indikator ein klares Warnsignal, mahnt Thomson-Financial-Experte Gerber. „Ob eine Preisblase besteht oder nicht, kann man daran nicht ablesen. Aber offenbar halten die Manager ihre Unternehmen momentan für überbewertet“. Angesichts der großen Bedeutung des US-Immobiliensektors für die Gesamtwirtschaft sollten Investoren dieses Zeichen nicht ignorieren.

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 05. September 2002, 06:02 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 22:03:39
      Beitrag Nr. 678 ()
      Zeichen für Überhitzung am Immobilienmarkt

      US-Baufirmen senden negative Signale

      Von TOBIAS MOERSCHEN, Handelsblatt

      Firmeninsider US-amerikanischer Hausbaufirmen haben massiv Aktien der eigenen Unternehmen verkauft.
      Experten sehen darin ein Warnsignal.
      Möglicherweise drohe ein Ende des Booms am US-Immobilienmarkt.


      FRANKFURT/M. In Japan gab es Anfang der 90er Jahre nur eine Investition, die noch heißer war als Aktien – Immobilien. Allein die Grundstücke des japanischen Kaiserpalastes kosteten zeitweise so viel wie der gesamte Boden Kaliforniens. Die Häuserpreise kletterten damals noch, als der japanische Nikkei-Index schon längst abstürzte. Erst mit jahrelanger Verzögerung folgte Japans Immobilienmarkt den Aktienkursen nach unten.

      Auch in den USA boomt momentan der Immobilienmarkt, während die US-Börsen seit über zwei Jahren sinken. Droht dort eine ähnliche Entwicklung wie einst in Japan? Volkswirte streiten heftig um diese Frage (Handelsblatt vom 20.08.). Lon Gerber, Direktor für Insider-Research beim Finanzdatenanbieter Thomson Financial, verweist auf eine beunruhigende Entwicklung an der Börse: „Firmeninsider haben im Mai und April massiv Aktien der eigenen Unternehmen abgestoßen“, sagt er (siehe Grafik). US-Hausbau-Aktien sind bis vor kurzem weit besser gelaufen als der US-Gesamtmarkt. Doch offenbar erwarten die Manager, dass sich der Boom– an der Börse wie im operativen Geschäft – abschwächen könnte. Zwar sind die Insiderverkäufe im Juli stark zurückgegangen. Dies könne jedoch ein saisonaler Effekt sein, bedingt durch die Sommerferien. Dabei sind die Immobilien-Manage offenbar pessimistischer als das Top-Personal anderer Branchen. Nach Angaben des Datendienstes Vickers haben die allgemeinen US-Insiderverkäufe zuletzt stark abgenommen. Gerade in den arg gebeutelten Branchen Technologie, Banken und Telekommunikation griffen US-Firmeninsider zu, erklärte David Coleman, Herausgeber des Fachdienstes Vickers Weekly Insider Report. Doch die Hausbaufirmen hinken hinterher.

      „Die Daten scheinen darauf hinzudeuten, dass die Hausbauer eine Abschwächung des US-Immobilienmarktes erwarten“,

      sagt Thomson-Financial-Experte Gerber.

      Der künftige Trend am amerikanischen Immobilienmarkt ist nicht nur für Aktionäre von US-Baufirmen wichtig.
      Vielmehr hängen Wohl und Wehe der gesamten US-Konjunktur wesentlich am Häusermarkt.
      Denn bislang konnten die Verbraucher Vermögensverluste im Aktiendepot mit kräftigen Wertzuwächsen bei ihren Häusern ausgleichen.
      Doch wenn die Häuserpreise ins Rutschen geraten, müssen die US-Verbraucher ihren Konsum drosseln.
      Der bereits gefährdete Konjunkturaufschwung wäre endgültig passé.


      In Japan hatte der Preiseinbruch bei Immobilien dramatische Folgen. Weil viele Kredite mit völlig überbewerteten Grundstücken besichert waren, standen die Banken plötzlich ohne Sicherheiten da. Wer sich in der Hochphase des Booms engagiert hatte, verlor Unsummen. So kostet eine normale Wohnung im Großraum Tokio heute nur ein Drittel von dem, was Investoren vor zehn Jahren hinblätterten. Bei Luxus-Apartments ist der Preiseinbruch noch krasser.

      Auch in Großbritannien streiten Volkswirte heftig über eine mögliche Immobilienblase. Dort sendet der Insider-Indikator derzeit zwei gegenläufige Signale: „Bei Unternehmen, die Gewerbeimmobilien verwalten, stehen die Firmeninsider auf der Verkäuferseite“, sagt Aktienstratege Khuram Chaudhry von der Investmentbank Merrill Lynch, „bei Bau-Aktien kaufen die Manager hingegen zu“. Dieser Unterschied passt zur aktuellen Lage am britischen Immobilienmarkt: Während der Häuserbau unverändert boomt, stehen gerade im Großraum London viele Bürogebäude leer. „Offenbar erwarten die Immobilienverwalter einen schwächeren Markt, wogegen die Hausbauer optimistisch bislang bleiben“, sagt Chaudhry.

      Er empfiehlt Investoren, den Insidern zu folgen und bei britischen Baufirmen einzusteigen. Denn die Häuslebauer auf der Insel profitierten weiterhin von den niedrigen Kreditzinsen. „So lange die Zinsen nicht deutlich steigen, wird der Boom weiter gehen“, sagt Chaudhry. Und mit einer baldigen Zinserhöhung der Bank of England rechnet momentan kaum ein Experte.

      In der Zinssituation sieht der Merrill-Stratege auch den wesentlichen Unterschied zwischen den USA und Großbritannien heute und Japan vor zehn Jahren. Chaudhry: „In Japan waren die Zinsen hoch, als die Immobilienblase platzte. Spätere Zinssenkungen kamen bei den Verbrauchern nicht an, weil die Banken kaum noch Kredite ausgaben.“ Im Gegensatz dazu seien die Zinsen im angelsächsischen Raum niedrig, Darlehen problemlos zu bekommen. Daher sei ein plötzlicher Markteinbruch weder in den USA noch in Großbritannien zu erwarten – auch wenn in den Häuserpreisen im Südosten Englands schon einige Luft stecke.

      Doch zumindest für die USA gibt der Insider-Indikator ein klares Warnsignal, mahnt Thomson-Financial-Experte Gerber. „Ob eine Preisblase besteht oder nicht, kann man daran nicht ablesen. Aber offenbar halten die Manager ihre Unternehmen momentan für überbewertet“. Angesichts der großen Bedeutung des US-Immobiliensektors für die Gesamtwirtschaft sollten Investoren dieses Zeichen nicht ignorieren.

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 05. September 2002, 06:02 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 22:03:39
      Beitrag Nr. 679 ()
      Zeichen für Überhitzung am Immobilienmarkt

      US-Baufirmen senden negative Signale

      Von TOBIAS MOERSCHEN, Handelsblatt

      Firmeninsider US-amerikanischer Hausbaufirmen haben massiv Aktien der eigenen Unternehmen verkauft.
      Experten sehen darin ein Warnsignal.
      Möglicherweise drohe ein Ende des Booms am US-Immobilienmarkt.


      FRANKFURT/M. In Japan gab es Anfang der 90er Jahre nur eine Investition, die noch heißer war als Aktien – Immobilien. Allein die Grundstücke des japanischen Kaiserpalastes kosteten zeitweise so viel wie der gesamte Boden Kaliforniens. Die Häuserpreise kletterten damals noch, als der japanische Nikkei-Index schon längst abstürzte. Erst mit jahrelanger Verzögerung folgte Japans Immobilienmarkt den Aktienkursen nach unten.

      Auch in den USA boomt momentan der Immobilienmarkt, während die US-Börsen seit über zwei Jahren sinken. Droht dort eine ähnliche Entwicklung wie einst in Japan? Volkswirte streiten heftig um diese Frage (Handelsblatt vom 20.08.). Lon Gerber, Direktor für Insider-Research beim Finanzdatenanbieter Thomson Financial, verweist auf eine beunruhigende Entwicklung an der Börse: „Firmeninsider haben im Mai und April massiv Aktien der eigenen Unternehmen abgestoßen“, sagt er (siehe Grafik). US-Hausbau-Aktien sind bis vor kurzem weit besser gelaufen als der US-Gesamtmarkt. Doch offenbar erwarten die Manager, dass sich der Boom– an der Börse wie im operativen Geschäft – abschwächen könnte. Zwar sind die Insiderverkäufe im Juli stark zurückgegangen. Dies könne jedoch ein saisonaler Effekt sein, bedingt durch die Sommerferien. Dabei sind die Immobilien-Manage offenbar pessimistischer als das Top-Personal anderer Branchen. Nach Angaben des Datendienstes Vickers haben die allgemeinen US-Insiderverkäufe zuletzt stark abgenommen. Gerade in den arg gebeutelten Branchen Technologie, Banken und Telekommunikation griffen US-Firmeninsider zu, erklärte David Coleman, Herausgeber des Fachdienstes Vickers Weekly Insider Report. Doch die Hausbaufirmen hinken hinterher.

      „Die Daten scheinen darauf hinzudeuten, dass die Hausbauer eine Abschwächung des US-Immobilienmarktes erwarten“,

      sagt Thomson-Financial-Experte Gerber.

      Der künftige Trend am amerikanischen Immobilienmarkt ist nicht nur für Aktionäre von US-Baufirmen wichtig.
      Vielmehr hängen Wohl und Wehe der gesamten US-Konjunktur wesentlich am Häusermarkt.
      Denn bislang konnten die Verbraucher Vermögensverluste im Aktiendepot mit kräftigen Wertzuwächsen bei ihren Häusern ausgleichen.
      Doch wenn die Häuserpreise ins Rutschen geraten, müssen die US-Verbraucher ihren Konsum drosseln.
      Der bereits gefährdete Konjunkturaufschwung wäre endgültig passé.


      In Japan hatte der Preiseinbruch bei Immobilien dramatische Folgen. Weil viele Kredite mit völlig überbewerteten Grundstücken besichert waren, standen die Banken plötzlich ohne Sicherheiten da. Wer sich in der Hochphase des Booms engagiert hatte, verlor Unsummen. So kostet eine normale Wohnung im Großraum Tokio heute nur ein Drittel von dem, was Investoren vor zehn Jahren hinblätterten. Bei Luxus-Apartments ist der Preiseinbruch noch krasser.

      Auch in Großbritannien streiten Volkswirte heftig über eine mögliche Immobilienblase. Dort sendet der Insider-Indikator derzeit zwei gegenläufige Signale: „Bei Unternehmen, die Gewerbeimmobilien verwalten, stehen die Firmeninsider auf der Verkäuferseite“, sagt Aktienstratege Khuram Chaudhry von der Investmentbank Merrill Lynch, „bei Bau-Aktien kaufen die Manager hingegen zu“. Dieser Unterschied passt zur aktuellen Lage am britischen Immobilienmarkt: Während der Häuserbau unverändert boomt, stehen gerade im Großraum London viele Bürogebäude leer. „Offenbar erwarten die Immobilienverwalter einen schwächeren Markt, wogegen die Hausbauer optimistisch bislang bleiben“, sagt Chaudhry.

      Er empfiehlt Investoren, den Insidern zu folgen und bei britischen Baufirmen einzusteigen. Denn die Häuslebauer auf der Insel profitierten weiterhin von den niedrigen Kreditzinsen. „So lange die Zinsen nicht deutlich steigen, wird der Boom weiter gehen“, sagt Chaudhry. Und mit einer baldigen Zinserhöhung der Bank of England rechnet momentan kaum ein Experte.

      In der Zinssituation sieht der Merrill-Stratege auch den wesentlichen Unterschied zwischen den USA und Großbritannien heute und Japan vor zehn Jahren. Chaudhry: „In Japan waren die Zinsen hoch, als die Immobilienblase platzte. Spätere Zinssenkungen kamen bei den Verbrauchern nicht an, weil die Banken kaum noch Kredite ausgaben.“ Im Gegensatz dazu seien die Zinsen im angelsächsischen Raum niedrig, Darlehen problemlos zu bekommen. Daher sei ein plötzlicher Markteinbruch weder in den USA noch in Großbritannien zu erwarten – auch wenn in den Häuserpreisen im Südosten Englands schon einige Luft stecke.

      Doch zumindest für die USA gibt der Insider-Indikator ein klares Warnsignal, mahnt Thomson-Financial-Experte Gerber. „Ob eine Preisblase besteht oder nicht, kann man daran nicht ablesen. Aber offenbar halten die Manager ihre Unternehmen momentan für überbewertet“. Angesichts der großen Bedeutung des US-Immobiliensektors für die Gesamtwirtschaft sollten Investoren dieses Zeichen nicht ignorieren.

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 05. September 2002, 06:02 Uhr
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 16:59:58
      Beitrag Nr. 680 ()
      RJ reynolds: Das Camel warnt

      Die Gewinne im dritten Quartal werden deutlich unter den bisherigen Erwartungen bleiben.

      Oft wird von Rauchern gesagt, Rauchen dient der Nervenberuhigung.
      Und da wundert es in dieser Nerven aufreibenden Zeit schon etwas, dass Tabakgigant RJ Reynolds eine Gewinnwarnung ausgibt.
      Macht er aber. Im dritten Quartal rechnet Unternehmens-Management von RJR mit einem Gewinn zwischen 1,45 und 1,75 Dollar – was meilenweit unter der Analysten-Konsensschätzung von 2,19 Dollar je Aktie und den bisherigen Unternehmensschätzungen von 2,20 bis 2,30 Dollar je Aktie liegt. Gegenüber dem Vorjahresquartal, in dem das Unternehmen einen Gewinn von 2,14 Dollar pro Aktie ausgewiesen hat, ein deutlicher Rückschritt.

      Auch für das Gesamtjahr muss RJ Reynolds daher eine Gewinnwarnung aussprechen. Hier liegt die Schätzung des Unternehmens nun bei 6,85 bis 7,30 Dollar – ebenfalls deutlich unter den Wall-Street-Schätzungen von 8,02 Dollar je Anteilsschein. Druck kommt – auch auf den großen Konkurrenten Philip Morris – vor allem von Zigaretten-Billigmarken und höheren Steuern
      .
      Die Gewinnschätzungen für das nächste Jahr bleiben dagegen erst einmal unberührt. Dass die Aktie trotzdem fällt, ist angesichts der deutlichen Planverfehlung dennoch verständlich. Revisionen der Schätzungen bleiben nun natürlich erst einmal abzuwarten. Auf Basis der jetzigen Schätzungen für das Jahr 2003 von 8,69 Dollar je Aktie ist RJR mit einem KGV von 7 alles andere als überteuert.

      Die Aktie hat im Bereich zwischen 50 und 56 Dollar mehrere Unterstützungslinien, sodass das Abwärtsrisiko in dem dividendenstarken Wert – zuletzt wurden 3,80 Dollar je Anteilsschein gezahlt - begrenzt sein sollte.
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 21:02:42
      Beitrag Nr. 681 ()
      Taugt die US-Wirtschaft noch als Vorbild?


      SPIEGEL: Herr Professor Malik, Amerika wird von Bilanzskandalen überrollt,
      das Vertrauen der Anleger ist erschüttert,
      die Börsenkursesind am Boden.


      Malik: Amerika ist sicher nicht kein Vorbild mehr und hätte es in den vergangenen Jahren auch nicht sein dürfen.
      Das Wirtschaftswunder in den Vereinigten Staaten war lediglich ein Medienereignis , ein Meisterwerk der Desinformation.
      In der Realität hat es nie stattgefunden..........................................!!!



      Quelle: Der Spiegel...

      Ich würde jedem interessierten Investor anraten,
      dieses Interview einmal in Ruhe durchzulesen.
      Was mich persönlich betrifft,
      bekomme ich einen gänzlich anderen Eindruck von Herrn Malik als noch vor Monaten.

      Von wegen verschlafen und nicht Zeitgemäss.

      Bullshit.

      Vieles von seinen Aussagen scheint mir sehr einleuchtend und nachvollziehbar.

      Das kann jedenfalls jeder so halten wie es ihm beliebt.

      Aber nachlesenswert[/] erscheinen mir seine Statements auf jeden Fall...;)

      Alles zu finden im SPIEGEL NR: 36


      Und dies scheint mir nicht nur für die Bären interessant.

      Die Bullen bitte ich wenigstens ein wenig reinzulesen ....;)

      Viel Spass wünscht....

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 21:19:59
      Beitrag Nr. 682 ()
      Nebenbei erwähnt....

      Mich wundert immer noch

      wer jetzt und Heute sein gutes Geld in den Markt gibt.

      Noch immer gibt es zuviele Lemminge,- Deppen,- Idioten,

      welche den Aussagen einer Mafia Glauben schenken..:rolleyes:

      Naja, ist ja schliesslich deren/ihr Geld...;)

      Ich frage diese kühnen Anleger in einigen Monaten nochmals,
      was sie sich bei diesem unnötigen Investment eigentlich gedacht haben...:laugh:

      Temporär mag es noch das eine oder andere mal nach oben gehen.

      Aber für den Long-Termer ist in diesem Jahr nix mehr zu holen, liebe Leute....!

      Long ist Mega-Out!!!!


      Da gehe ich nicht davon ab....!


      Aber nicht`s desto trotz wünsche ich allen ein schönes Wochenende

      und noch viele Gewinne in diesem Sumpf...:laugh:


      Und dies meine ich völlig sarkastisch, liebe Freund.

      Dieser Markt kotzt mich persönlich nur noch an.

      Keinen einzigen Euro mehr von Motzke...!

      Warum, das erzähle ich ihnen ein anderes mal...


      HM
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 21:27:39
      Beitrag Nr. 683 ()
      Und bitte genau hinschauen....

      Seit Mitte Juli ist alles Schall&Rauch.....




      Das ist erst der Anfang, liebe Leute.

      Nicht täuschen lassen..

      Den Boden können sie alle noch gar nicht wirklich erkennen...:laugh:


      HM
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 22:47:12
      Beitrag Nr. 684 ()
      W.O hat es einfach auch schon nötig.

      Dieses Forum ist inzwischen ein Schmieren-Blatt ohne Ende.....!!!

      Opportunistisch bis zur Unkenntlichkeit.

      Amerika hat ein paar tausend Arbeitslose in Arbeit gebracht.

      Wirklich toll.

      Und deshalb flippt die ganze Welt aus oder wie ist das....:laugh:

      Die Arbeitslosen-Zahlen haben sich von 5.9 auf 5.7 verbessert...!

      Ja und ...


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      US-Aktienmärkte können zum Wochenende stark zulegen

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Die amerikanischen Aktienmärkte konnten sich am Freitag endlich wieder von ihrer bullishen Seite präsentieren.
      Die Aktienkurse zogen auf breiter Front mit nur wenigen Ausnahmen an.
      Grund hierfür war das Ausbleiben einer Gewinnwarnung bei Intel und eine überraschend gute Konjunkturmeldungen.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Der Dow Jones gewann 1,73 Prozent auf 8427 Punkte, der Nasdaq Composite 3,54 Prozent auf 1295 Punkte.

      Der Arbeitsmark präsentierte sich im Juli von freundlicher als erwartet. Die Arbeitslosenquote sank von 5,9 auf 5,7 Prozent. Die Zahl der Stellen stieg um 39.000 im Rahmen der Erwartungen an. Allerdings legte die Zahl der Angestellten um 67.000 und damit stärker als erwartet zu.

      Am Vorabend nach Börsenschluss hatte der weltweit größte Chiphersteller Intel seine jüngsten Prognosen für das laufende Quartal am unteren Ende der bisherigen Prognosen festgelegt. Da allerdings im Vorfeld mit einer Gewinnwarnung, also einem Wert unterhalb der bisherigen Prognosen gerechnet worden war, zogen die Aktien des Unternehmens während des Handelsverlaufs um sieben Prozent auf 16,20 Dollar an. Auch andere PC-Schwergewichte wie Microsoft und HP konnten mehr als vier Prozent zulegen. Schwach entwickelten sich nur einige wenige Werte wie beispielsweise Nortel (1,08 Dollar, -6,9 %), wo eine Spitzenmanagerin auch für 2003 von einem moderaten Rückgang des Gesamtmarktes ausgeht. Auch Pfizer musste Verzögerungen bei der Zulassung eines Hoffnungsträgers in der Medikamentenpipeline zugeben und verlor 3,66 Prozent auf 30,76 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 22:52:17
      Beitrag Nr. 685 ()
      Nortel erwartet keinen Aufschwung im kommenden Jahr

      Nortel, der einst größte Telekomausrüster der Welt, ein Titel,

      der aufgrund der stark fallenden Umsätze bei den meisten Unternehmen in diesem Sektor kaum überprüfbar ist,

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      geht für das Gesamtjahr 2003 von keiner Besserung der Investitionsbereitschaft gegenüber dem laufenden Jahr aus.
      So rechnet die Präsidentin von Nortels Metro- und Unternehmenssparte
      mit einem weiteren Rückgang aufgrund eines angespannten Kapitalmarkts zur Finanzierung des Netzausbaus bei Telekomgesellschaften.

      Außerdem sei bei vielen Kunden sparen angesagt,
      womit nur notwendigste Investitionen durchgeführt werden.

      Global erweise sich allerdings Asien als ein Lichtblick.
      So sollte in China, wo teilweise hausgemachte Probleme die Investitionstätigkeit der Mobilfunkanbieter stark eingeschränkt haben,
      die Nachfrage wieder anziehen.

      Nortel selbst könne sich derzeit aber nicht beschweren,
      denn die Kunden würden ein gesundes Interesse an Nortels Produkten zeigen.

      Allerdings nicht an den Produkten für optische Netzwerke,

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:


      dem einstigen Prunkstück des Unternehmens.
      Dieser Bereich soll bis Ende des dritten Quartals entweder verkauft
      oder aufgelöst werden, weil sich die Verluste dort zu hoch türmen.
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 22:59:36
      Beitrag Nr. 686 ()
      HM

      Mach mal Werbung für Qiagen,tu etwas für die kleinen,beschissenen Anleger,diesmal auf der long-side,das babe wird abgehen,ist zufällig im malträtiertem segment,stellt quasi die schaufeln für die biotechs her.

      Grüße

      Ihr Börsenfreund
      Rebe
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 23:06:00
      Beitrag Nr. 687 ()
      Ein kleiner Zusatz,HM

      Für mich machst das nicht,ich bin kein Kleiner,ich knall größere Sümmchen hin und her:D

      Grüße
      Tafti
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 23:22:23
      Beitrag Nr. 688 ()
      Wie sieht denn nun der Nasdaq Comp. aus? :eek:



      Es sieht zumindest sehr spannend aus.:eek: Werden in der nächsten Zeit 1200 Punkte nicht unterschritten, dann sieht´s ein wenig nach Bodenbildung aus. ;)

      Wie´s wird, weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, der Herbst ist für jede Überraschung gut. :laugh:

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 23:30:03
      Beitrag Nr. 689 ()
      @Guten Abend, Rebe...

      Ihrem Wusch würde ich wirklich gerne entsprechen.

      Mir liegt wenig daran, anderen Anlegern schlechtes zu wünschen.
      Aber für die Unbill, welche wir alle ertragen müssen,
      kann ich nun wirklich nix.

      Mich kotzt dies langsam auch an, Rebe.
      Aber Ihre diesbezüglichen Anfragen richten Sie bitte an die US-MAFIA
      an der Wall-Street.

      Mit diesen Dingen habe/möchte ich nichts mehr zu tun haben...;)
      Ich kann Ihnen persönlich nur raten,
      Ihre Cash-Bestände ins trockene zu bringen......

      Mehr möchte ich nicht sagen...

      Es ist Ihr Geld, welches Sie verbraten...:D

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 23:37:41
      Beitrag Nr. 690 ()
      Und schon werden nachbörslich die Gewinne wieder mitgenommen :eek:



      Oder ist etwas Gravierendes passiert? :eek:
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 23:50:16
      Beitrag Nr. 691 ()
      @Atze...

      Waren Sie nicht mal ein Bulle wie aus dem Bilderbuch..;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 00:00:01
      Beitrag Nr. 692 ()
      # 691

      Ich war ein Bulle bis zum Frühjahr 2000. :)

      Dann war ich Bulle von Oktober 2000 bis März 2001 :cry:

      Dann war ich wieder Bulle von Ende Sept. 2001 bis 31.12.2001 :)

      .... und seitdam bin ich überwiegend im Cash und nur mit einer kleinen Position probiere ich verschiedene Varianten.Das andere Geld ist seit diesem Jahr total unter Verschluß :laugh:

      FAZIT: ich denke, es gibt etliche Bullen mit schlimmeren Blessuren. ;)

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 11:27:59
      Beitrag Nr. 693 ()
      @Ich hätte da auch eine kleine Anfrage bezüglich der Arbeitslosenzahlen,

      welche ja nun ein wenig besser als erwartet sind.

      Mich würde ja schon einmal interessieren

      WO

      diese neuen Stellen denn generiert wurden...!

      Motzke hat da nämlich eine sehr naheliegende Idee.
      Wenn nun die neuen Stellen gar nicht bei den High-Tec`s geschaffen wurden,
      sondern eher im Security-Bereich...!

      Wieviele neue Stellen hat der Staat USA
      denn seit dem 11.September neu geschaffen.
      Ich könnte mir vorstellen,
      dass auch gerade von hier neue Stellen kommen.
      Ist ja schön für die Sicherheit und für die Leute
      welche in Arbeit gekommen sind.

      Aber ich möchte darauf hinweisen
      dass diese Stellen nicht geschaffen wurden
      weil wieder eine grössere Nachfrage im Konsum
      (welcher auch immer) generiert wurde...!

      Das ist wichtig, liebe Leute..!

      Und jeder Security-Posten
      welcher direkt oder indirekt vom Staat geschaffen wurde,
      kostet den Steuerzahler eine schöne Stange Geld.
      Hier werden
      die schon bombastischen Schulden des Unternehmens USA
      durch die Hintertür erhöht.


      Im Schuldenmachen sind die Amis sowieso ungeschlagen Weltmeister.

      Wie der Herr so das Gscherr, würde Motzke sagen.

      Will heissen, dass viele Unternehmen in USA völlig überschuldet sind.

      Da stehen viele Milliarden an Kreditlinien
      einem sinkenden+nachlassenden Markt gegenüber..!


      So sieht die Wahrheit aus, liebe Investoren-und sonst nix...;)

      Auch wollte ich einmal darauf hinweisen,

      [/b]dass die Entlassungswelle noch nicht auf ihrem Höhepunkt ist.[/b]

      Die Nachrichten der letzten Monate
      kommen ja erst jetzt so langsam zu Zuge,
      von wegen Massenentlassungen bei AG-Sowieso, usw...!
      Das sind Planungen,
      welche natürlich ihre Zeit brauchen
      und natürlich erst einmal
      eine schöne Stange Geld kosten.

      Das dauert mitunter Jahre,
      bis sich solche Entlassungen amortisiert haben.
      Oder glaubt hier irgend jemand,
      das Entlassungen nix kosten..:laugh:

      Der eine oder andere könnte sich ja wenigstens mal nach diesen Dingen erkundigen.
      Vielleicht hat er ja den einen oder anderen Augenöffner...

      Schönen Tag noch wünscht .....

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 11:58:44
      Beitrag Nr. 694 ()
      hallo motzki,

      ich lese ja deine kommentare immer recht gerne, so als abendlektüre vor dem einschlafen um mir einfach wieder aufzuzeigen, wie schlecht die welt eigentlich ist, ich meine natürlich die vielen ceo`s so einzelner pleitefirmen, die ihre shareholders so regelrecht über den tisch gezogen haben oder es auch weiterhin versuchen.

      aber mal ganz im ernst, es gibt doch noch ne menge toller firmen und das dürfte doch eindeutig der überwiegende teil sein, die einfach vernünftig arbeiten. und was glaubst du, wer diesen armen kleinaktionären ihre teuer eingekauften shares so abkauft, na wer wohl und dann schau dir mal mein letztes posting hierzu an.

      wann und wo der boden gefunden wird kann absolut niemand beurteilen, nur soviel ist sicher, wenn es eines schönen tages wieder nach oben geht, werden die meisten wieder mit dabei sein, so nach dem motto gier frist hirn, das ist so sicher wie das amen in der kirche.

      bezugnehmend auf deine arbeitlosenstatistik war ich immer der meinung, daß es in den usa kein problem ist, arbeitskräfte frei zu stellen. in wie weit diese angekündigten massenentlassungen schon greifen, müßte man dann bei den einzelnen firmen hinterfragen oder aber in den quartalsberichten nachlesen.

      und noch eines am rande: in eine peoplesoft war ich nie und werde auch nie investiert sein, diese share war doch immer auf deine watch gestanden.

      kleines nachwort:

      basher aller nationen vereinigt euch, denn es kan nur noch nach unten gehen....

      happy trade

      gruß ba
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 16:02:51
      Beitrag Nr. 695 ()
      @Hallo boerseaugsburg....

      Natürlich sind nicht "Alle" Gauner.
      Aber viel fehlt nicht,
      wenn ich mir die Revenues der letzten Jahre so anschaue..;)

      Und nein, es werden eben nicht mehr alle an Bord sein,
      wenn der nächste Schwung nach oben beginnen sollte.
      Ich glaube Sie übersehen da eine Kleinigkeit, BA.

      Viele sind heillos überschuldet oder schlicht pleite.
      Sie und andere gehen immer ein wenig zu viel von sich selbst aus.
      Genau wie Sie argumentierte ja auch Biotron.
      Guter Job-guter Verdienst, usw...!

      Seien Sie froh wenn in Ihrem Umfeld noch nicht allzu viele Arbeitslos sind.
      Ich habe da ein anderes Feedback, mein Lieber.
      Und dies sieht überhaupt nicht lustig aus.
      Und es wird noch schlimmer kommen.

      Zu Ihren anderen Punkten.

      Sie vergessen, dass vor Jahren in der IT-Branche Leute wie blöd gesucht wurden.
      Es wurde jeder Preis hingelegt
      und natürlich mussten auch beim Arbeitsvertrag Zugeständnisse gemacht werden,
      um diese Leute überhaupt zu bekommen.
      Sie vergessen, dass ich selbst auch aus dieser Branche komme, Ba..;)

      Natürlich werden auch Leute ohne grosses Aufsehen entlassen werden.
      Aber es wird nicht der grösste Teil davon sein.
      Und Sie wissen doch selbst wie das ist.
      Würden Sie einen guten Mitarbeiter entlassen,
      wenn klar wäre,
      dass es in spätestens einem halben Jahr wieder aufwärts ginge...!

      Blödsinn-und dies wissen Sie selbst auch sehr gut.
      Also dürfen wir doch davon ausgehen,
      dass diese Melaise ein wenig länger andauern sollte..;)

      Und Sie sagen ja richtigerweise
      wenn es wieder nach oben gehen sollte.
      Dazu muss es aber erstmal nach unten gehen oder...!
      Und davon sind wir noch ein gutes Ende entfernt.

      Und ja, ich hatte Peoplesoft auf meiner Watch.
      Ist ausradiert-wie so viele andere.
      Momentan habe ich keinerlei Interessen an Shares, mein Freund.

      Ich geniesse mein Leben in vollen Zügen.
      Und es ist mir immer eine besondere Freude,
      jeden Teuro, denn ich die letzten Monate nicht verloren hatte,auf den Kopf zu hauen.

      Da bekomme ich wenigstens ein Produkt dafür
      und keine schlaflosen Nächte und Magenkrämpfe..:laugh:

      Wie ist das Wetter im schönen Augsburg, alter Freund.
      Wäre doch morgen eine schöne Gelegenheit für eine schöne Radtour mit Ihrer Frau, BA..;)

      Schönes Wochenende jedenfalls wünscht Ihnen wie immer...

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 16:30:41
      Beitrag Nr. 696 ()
      @BA...

      Kleiner Nachtrag bezüglich Arbeitsverträgen.

      Sie dürfen nicht vergessen,
      dass wir hier überwiegend von Globalplayer sprechen,
      welche natürlich auch und gerade hier in Europa Arbeitsplätze abbauen werden.
      Und natürlich gelten z.b. hier in Deutschland andere Verträge/Gesetze als z.b. in USA.

      Und wenn Siemens mal eben 7000 Angestellte auf die Strasse setzt,
      dann können Sie doch einigermassen begreifen,
      was dies erst einmal Kosten verursacht.
      Und nicht nur hier.

      Überall in Europa werden massiv Leute entlassen.

      Wir tun hier so als wäre Amerika der Nabel der Welt,
      nur weil es den Dow Jones Industrial gibt..(hihihi)
      Millionen sind und werden noch auf die Strasse gesetzt.
      Das diese Menschen gezwungen sein werden ihren Konsum einzuschränken,
      dürfte nun doch nicht allzuviel überraschen.
      Und das diese Leute andere Probleme haben,
      als die nächste überteuerte Aktien zu kaufen,
      werden doch wohl selbst Sie zugeben müssen...;)

      Ich verstehe gelinde gesagt diese ganze Diskussion über den Konsum überhaupt nicht.
      Alle Zahlen sprechen hier eine eindeutige Sprache.
      Selbst die geschönten Zahlen sind mehr als düster
      und weisen eindeutig die Richtung, BA..!
      Das wissen wir doch beide, oder...;)

      Und wenn der Konsum nachlässt,
      haben wir natürlich ein erhebliches Problem hier in Europa.
      Aber dieses Probleme werden nix sein im Gegensatz,
      was dann bei unseren amerikanischen Freunden geschehen wird.
      Und wenn dann noch der aufgeblähte Immobilien-Markt Luft ablässt, dann knallt es aber so richtig im Karton.

      Und in diesem Moment wollte Motzke nicht den Sack voller Shares haben-das kann ich Ihnen versichern....;)

      Also, mein Freund.
      Sie wissen ja.
      Immer schön SL setzen,
      dann klappt das auch nächsten Winter noch mit den Gletschern..:laugh:

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:40:16
      Beitrag Nr. 697 ()
      Hallo HM,

      wir sind soeben von unserer Radtour zurück gekommen. Das Wetter ist herrlich und wir sind den Lech entlang zur Staustufe und auf der anderen Seite wieder zurück geradelt. Hat echt spaß gemacht. Wenn das Wetter morgen mitspielt, fahren wir mit dem Auto zum Ammersee mit einem gepflegeten Essen direkt am See.

      Ich hatte eigentlich nur die USA mit den Freistellungen gemeint, daß das eben problemlos ist. Wenn du heute bei uns jemanden entlassen möchtest, kostet das je nach Betriebszugehörigkeit meistens eine Menge an Abfindungsbeiträgen, zumindestens ist das in unserer Branche so üblich. Und in der Regel gehen die Leute dann zum Rechtsanwalt und auf das Arbeitsgericht. Klar, die können in der Regel eine Kündigung nicht abwenden, aber zumindestens wird dann derjenige entsprechend abgefunden. aber eines dürfte auch klar sein und da gebe ich dir recht, wir haben bestimmt noch nicht das Ende in der Arbeitlosenstatistik von 4 mio Erwerbslosen erreicht. Ob das ein H. Stoiber, falls er denn gewinnt, ändern kann, wir werden sehen.

      Das mit dem Konsum trifft vor allem den Einzelhandel ziemlich hart. Die wenigsten investieren doch noch größere Beträge in Möbel, Kleidung, Auto oder sonstiges. Das ist wie eine Spirale, die sich nach unten bewegt. Das eine ist immer von dem anderen abhägig und das ganze kommt noch schlimmer. Eigentlich kann jeder froh sein, wenn er noch einen vernünftigen Arbeitsplatz sein eigen nennen darf.

      Zu Siemens kann ich nur folgendes sagen, daß Siemens in München einen Teil Ihres Werkes kompl. abreissen, neue Gebäude erstellen und später die Mitarbeiterzahl wieder aufstocken wird, sogar über dem derzeitgen Stand vor den Entlassungen. Ich möchte hier jetzt nicht näher darauf eingehen, aber so wird es kommen. Natürlich ist das für den Arbeitnehmer bitter, aber auch eine Siemens muß sich restrukturieren um einfach bestehen und vor allem die verbleibenden Arbeitsplätze sichern zu können.

      Noch ein Punkt zu meinem Anlageverhalten. Ich bin nicht voll invetiert, habe das nie getan und werde das auch in Zukunft nicht tun. Einzelne Werte ja, vielleicht 5 oder 6 long dann habe ich da natürlich meine meine Fonds, ein wenig traden, aber mehr mache ich eigentlich nicht mehr. Cash ist Trumpf in diesen Zeiten, also vergleiche mich bitte nicht mit diesem B., da diese Aussagen einfach überheblich sind und ich seine Verluste, die er hundertprozentig hat, nicht wissen möchte. Aber das ist sein Problem und nicht meines.

      Dann wünsche ich dir noch ein schönes WE.

      Gruß ba
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 18:46:34
      Beitrag Nr. 698 ()
      @Hallo Ba...

      Nein-nein, da habe ich mich falsch ausgedrückt.
      Warum sollte ich Sie mit Biotron vergleichen.
      Ich wollte lediglich auf diesen Umstand hinweisen
      von wegen wiederkommen, usw....;)

      Und von Überheblichkeit Ihrerseits kann ja nun wirklich nicht die Rede sein.
      Dazu kenne ich Sie ja nun doch zu gut oder...;)

      Auch Ihnen alles schöne nach Augsburg.
      Hört sich gut an der Plan für Morgen.
      Essen direkt am See, usw..:lick:

      Viel Spass dabei BA wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 21:18:54
      Beitrag Nr. 699 ()
      Sag ich doch seit vielen Monaten.
      Neue Rekordmarken bei den Insolvenzen.
      Wobei sich dieses Wasserstände
      ganz gewiss nicht nur auf Deutschland beziehen werden...:(

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), Hamburg,

      rechnet mit einem neuen Negativrekord bei Unternehmensinsolvenzen.
      Die Zahl der Schieflagen werde die bislang prognostizierten Werte deutlich übersteigen.


      Nach Ansicht BDIU-Präsidents Dieter Plambecks wird die Zahl der Insolvenzfälle am Ende des Jahres 2002 bei „deutlich mehr“ als 40 000 liegen. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform sieht eine ähnlich dramatische Entwicklung: Sie ging bereits im Juni davon aus, dass die Zahl der Anträge die 40 000-Marke streifen könnte. Den durch die Pleitewelle entstehenden volkswirtschaftlichen Gesamtschaden bezifferte Creditreform auf 45 Mrd. Euro. Die Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet (D&B) erwartet im laufenden Jahr 41 000 Firmeninsolvenzen. „Die Tendenz geht klar in diese Richtung. Das wäre ein absoluter Rekord“, erklärte eine Sprecherin.

      Die Einschätzung des BDIU wird auch von vielen Insolvenzverwaltern geteilt:

      „Die prognostizierten Zahlen werden eher übertroffen als unterschritten werden“,

      sagte der Hamburger Insolvenzverwalter Gerd G. Weiland dem Handelsblatt.

      Nach Ansicht des Unions-Wirtschaftsexperten Matthias Wissmann sind hingegen die mittelstandsfeindliche Steuerpolitik und die zu hohen Lohnnebenkosten der Hauptgrund für die Insolvenzflut. „Die Eigenkapitaldecke vieler kleiner und mittlerer Unternehmen wurde dadurch stark belastet, und der Spielraum zur Überbrückung konjunktureller Durststrecken fehlt jetzt“, meinte der CDU-Politiker. Die Koalition trage deshalb auch „die Verantwortung dafür, dass Unternehmer enttäuscht aufgeben, weil sie keine Perspektive erkennen“.

      Die Änderungen im Insolvenzrecht erschweren allerdings die Vergleichbarkeit der Statistiken 2002 mit denen der Vorjahre – darauf macht die Fachzeitschrift INDat-Report aufmerksam. 2002 fließen nach Berechnungen des Magazins sehr viele Insolvenzen von Kleinunternehmern in die Unternehmensinsolvenz-Statistik ein, die bisher noch als Verbraucherinsolvenzen geführt wurden.

      Bereinigt sei die Zahl der eröffneten Insolvenzverfahren um geschätzte 14,5 % gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 16:32:11
      Beitrag Nr. 700 ()
      Jaja, diese Meldung ist für Motzke doch eine ganz besondere Freude..;)

      So langsam wird ja immer mehr sichtbar,
      warum die Vorstände ihre Shares in den Markt gegeben haben...:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++

      Montag 9. September 2002, 15:17 Uhr

      AOL Time Warner senkt Umsatzprognose für Online-Sparte für 2002

      New York (Reuters) - Der weltgrößte Medienkonzern AOL Time Warner hat angesichts der anhaltenden Schwäche im Werbemarkt die Umsatzprognose für seine Internet-Sparte America Online für 2002 reduziert. Die Aktien des Unternehmens reagierten am Montag vorbörslich mit deutlichen Kursverlusten, obwohl AOL Time Warner sein Umsatzziel für den Konzern bekräftigte.

      Die Werbeeinnahmen von America Online würden dieses Jahr voraussichtlich bei 1,7 Milliarden Dollar und damit unter den bisherigen Erwartungen liegen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass der Umsatz sogar noch um fünf Prozent niedriger ausfallen werde. Der Gewinn der Sparte vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde von 1,7 bis 1,8 Milliarden Dollar reichen. Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht derzeit die Geschäftspraktiken der Online-Sparte AOL unter anderem wegen möglicher Insider-Geschäfte.

      Für den Gesamtkonzern bekräftigte AOL Time Warner dagegen wegen positiver Entwicklungen in anderen Geschäftsbereichen die frühere Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Demnach werde der Umsatz zum Vorjahr um fünf bis acht Prozent zulegen. Die Aktien des Unternehmens fielen nach der Mitteilung vorbörslich auf 12,50 Dollar von 13,13 Dollar zu Handelsschluss am Freitagabend.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:10:53
      Beitrag Nr. 701 ()
      Jetzt kommt es ja ganz doll
      an der Spekulationsfront..;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      Traumtaenzer in der heilen Boersenwelt

      Von Andreas Hoose

      Eine interessante Umfrage hat der TV-Boersensender
      n-tv kuerzlich veroeffentlicht:

      Danach glauben 70 Prozent
      der Fondsmanager, dass der aktuelle Baerenmarkt noch in
      diesem Quartal zu Ende gehen wird; 30 Prozent sind der Meinung,
      dass den Baeren spaetestens Mitte 2003 das Fell ueber die Ohren
      gezogen wird - und nicht ein einziger (!) unter den Befragten
      kann sich vorstellen, dass die Boersenschwaeche ueber das Jahr
      2003 hinaus reichen koennte. Als waschechter Antizykliker fuehle
      ich mich in der Gesellschaft von null Prozent der Aktienstrategen
      durchaus wohl...


      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Auch der Itzehoer Aktienclub vertritt in seinem juengsten Rundbrief
      eine derzeit recht populaere Meinung: Seit der Flaute von 1938 bis
      1942 hat es keinen einzigen Zeitraum mehr gegeben, in dem
      die wichtigsten Boersen laenger als drei Jahre in Folge gefallen
      waeren. Fuenf Jahre spaeter haetten die Maerkte nach einer
      derartigen Durststrecke stets hoeher notiert als vorher. Schlussfolgerung
      der cleveren Strategen: Da einiges dafuer spricht, dass die
      Aktienmaerkte 2002 tatsaechlich das dritte Jahr in Folge mit einem
      Minus abschliessen werden, koenne man, eine Aufholjagd
      von fuenf Jahren voraus gesetzt, jetzt wieder mit einer jaehrlichen
      Rendite von 17 Prozent kalkulieren. Sollten die Boersen die
      alten Hoechstkurse in der bevorstehenden Hausse erst nach
      zehn Jahren erreichen, seien den Anlegern Renditen von acht
      Prozent pro Jahr sicher.

      Heile Boersenwelt also? Nicht ganz. Ein wichtiges Argument
      wird dabei naemlich unter den Teppich gekehrt, und ich
      wundere mich wirklich, warum gestandene Boersenexperten
      darueber in schoener Regelmaessigkeit hinwegsehen: Noch
      nie in der Geschichte der Boersen haben die Kurse nach einem
      zwei- oder gar dreijaehrigen Baerenmarkt ausgerechnet dann zu
      einer Aufholjagd angesetzt, wenn das Bewertungsniveau der
      marktbreiten Indizes ueber dem historischen Durchschnitt gelegen
      hat. Baerenmaerkte, zumal solche des gegenwaertigen Kalibers,
      endeten ausnahmslos dann, wenn die Bewertungen der marktbreiten
      Indizes auf ein im historischen Vergleich unterdurchschnittliches
      Niveau abgerutscht waren. Auch die durchaus bekannte Tatsache,
      dass kapitale Baeren die Gewinne des vorangegangenen
      Bullenmarktes gerne vollstaendig ausradieren, wird geflissentlich
      verschwiegen. Verstaendlich ist das durchaus. Wer moechte sich
      schon einen Index-Stand beim Dow Jones von 4000 Zaehlern
      vorstellen - und dazu noch die Folgen fuer die Boersen weltweit?
      Die niedrigen Zinsen, die statt dessen gerne ins Feld gefuehrt werden,
      aendern an diesen Fakten leider gar nichts.

      Immer wieder wurde in den vergangenen Wochen auch die
      Hoffnung genaehrt, die Anleger haetten jetzt endlich kapituliert.
      Der V-Dax als Massstab der Volatilitaet wird bemueht, um diese
      These zu untermauern. Nach Meinung einiger Experten liegt ein
      Kaufsignal vor, wenn dieser Indikator Werte von 50 oder mehr
      aufweist. Notiert der V-Dax dagegen bei weniger als 20, solle
      man aussteigen. Wenn Boerse nur immer so einfach waere.

      Leider hat die Sache naemlich mehrere Haken: Einmal behalten
      derartige Regeln nur so lange ihre Gueltigkeit, so lange sich nur
      eine geringe Zahl von Anlegern daran orientiert. Mittlerweile
      findet sich allerdings kaum noch eine ernsthafte Boersenpublikation,
      die sich nicht ausfuehrlich mit dem VDAX beschaeftigen wuerde.
      Je mehr Investoren aber einsteigen, nur weil der Volatilitaets-Index
      dies angeraten erscheinen laesst, desto wirkungsloser wird das Ganze.

      Auch der Boersencrash von 1987 scheint bei den Analysten der
      heutigen Generation vollstaendig vergessen zu sein - sonst wuerde
      sich mancher seine Worte vielleicht noch einmal ueberlegen.
      Angeblich sind Werte von 50 beim Vola-Index deshalb ein
      zuverlaessiger Indikator fuer demnaechst steigende Kurse, weil
      vergleichbare Werte zuletzt waehrend der Asienkrise 1998 und
      unmittelbar nach den Anschlaegen des 11. September aufgetreten
      waren. Wer aber weiss, dass der Indikator im Oktobercrash von
      1987 auf sagenhafte 175 Zaehler katapultiert wurde, der wird sich
      bei einem Stand von 50 oder 54 noch ganz entspannt zuruecklehnen.

      Die pessimistische Stimmung unter den Anlegern wird zur
      Zeit ebenfalls gerne als "Beweis" zitiert, dass die Talfahrt nun
      ihr Ende gefunden habe. Das gefluegelte Wort von der Kapitulation
      macht die Runde. Interessanterweise hat im Anschluss an
      starke Verlusttage bislang jedoch in schoener Regelmaessigkeit
      eine heftige Erholung der Kurse eingesetzt, verbunden mit einem
      voelligen Stimmungswandel. Das alles, wohlgemerkt, innerhalb weniger Tage.

      Meiner Ansicht nach wird die viel beschworene Kapitulation
      voellig anders aussehen. Wenn es endlich soweit ist, wohl erst in
      ein paar Jahren, dann wird niemand auch nur auf die Idee kommen,
      die Frage zu stellen, ob das nun das lang ersehnte Ereignis war,
      oder nicht. Es wird so offensichtlich sein, dass man unmoeglich
      darueber hinwegsehen kann. Niemand wird einem Engagement in
      Aktien auch nur ein Fuenkchen Hoffnung geben. Der Tenor wird
      vielmehr lauten: "Finger weg von der Boerse". Und vor allem
      wird die Stimmung unter den Anlegern nicht schon nach wenigen
      Tage wieder leicht euphorische Zuege annehmen.

      Die Feststellung, dass sehr viele Anleger derzeit noch guter Dinge
      sind, ist beileibe nicht aus der Luft gegriffen. Gefahren fuer die
      Boersenkurse gehen vielmehr vom nach wie vor extrem hohen
      Investitionsgrad der US-Anleger aus. Sehen wir uns dazu einige Zahlen an:

      Auf dem Hoehepunkt der vergangenen Hausse, im Februar 2000,
      hatten Investoren in den USA fuer die Rekordsumme von
      55 Milliarden US-Dollar Fonds-Anteile gekauft. Es war der
      hoechste bis dahin registrierte Wert. Im ersten Quartal des
      gleichen Jahres war die unglaubliche Summe von 140 Milliarden
      US-Dollar in Fonds geflossen. Zum Quartalsende betrug das gesamte
      Fondsvolumen in den USA stattliche 4,5 Billionen US-Dollar;
      davon waren 4,0 Billionen allein waehrend der 90er Jahre von
      den Fondsmanagern eingesammelt worden. 4,5 Billionen US-Dollar
      entsprachen zum damaligen Zeitpunkt rund 30 Prozent der
      Marktkapitalisierung aller US-Unternehmen. Heute, gut zweieinhalb
      Jahre spaeter, ist die Summe der gehaltenen Fondsanteile auf
      3,0 Billionen US-Dollar geschrumpft, repraesentiert jetzt aber
      37 Prozent der Boersenkapitalisierung in den USA.

      Aufschlussreich sind diese Zahlen vor allem dann, wenn man
      sie mit dem letzten grossen Baerenmarkt Mitte der 70er Jahre
      des vorigen Jahrhunderts vergleicht. Seinerzeit besassen
      US-Anleger Fonds-Anteile im Wert von 56 Milliarden
      US-Dollar - also in etwa die Summe, die allein im Februar 2000
      in Aktienfonds geflossen war! Am Ende des Baerenmarktes
      waren davon noch 31 Milliarden US-Dollar uebrig. Beide Werte
      entsprachen damals etwa fuenf (!) Prozent der US-Marktkapitalisierung.

      Auf dem Hoehepunkt der Aktienhausse des Jahres 1973 gab
      es in den Vereinigten Staaten 365 Fonds. Bis zum Ende der
      Korrektur waren davon noch 314 uebrig. Am Ende des Jahrzehnts
      existierten noch 288 Fonds. Die Zahl der Anleger schrumpfte im
      gleichen Zeitraum von elf Millionen in Zeiten der Euphorie ueber
      zehn Millionen am Ende der Baisse bis auf rund 7,2 Millionen am
      Ende des Jahrzehnts.

      Ganz anders das Bild in unseren Tagen: Im ersten Quartal 2000
      existierten in den Vereinigten Staaten 4000 Aktienfonds.
      Heute sind es 4800. Die Zahl der Anlegerkonten kletterte im
      gleichen Zeitraum von 154 Millionen auf 169 Millionen.

      Zwei Schlussfolgerungen lassen diese Zahlen zu: Zunaechst
      ist festzustellen, dass die Zahl der Anleger sowie die Summe
      der gehaltenen Fondsanteile in den USA zum heutigen Tag alles
      bisher da gewesene in den Schatten stellt. Es braucht nicht viel
      Phantasie, sich auszumalen, was passiert, wenn auch nur ein kleiner
      Teil dieser Investoren sich dazu entschliesst, Fondsanteile zu verkaufen.
      Ein massiver Kurseinbruch waere die Folge.

      Zum Zweiten ist es sehr erstaunlich, dass die Anzahl der Fonds
      sowie die Zahl der Aktionaere in den zurueckliegenden Jahren
      ausgepraegter Boersenschwaeche stark zugenommen hat. Das
      bekannte Argument, diesmal sei "eben alles anders", und Anleger
      wuerden trotz der Kursverluste auf ihren Aktienpaketen sitzen
      bleiben, sollte man sich besser nicht zu eigen machen. Damit
      sind schon ganze Boersianergenerationen auf die Nase gefallen.
      Eher schon legen die Zahlen den Verdacht nahe, dass die in
      diesen Tagen haeufig zitierte Angst in den Koepfen der Menschen
      eben doch keine so dominierende Rolle spielt, wie das in den
      Medien gerne erzaehlt wird, jedenfalls noch nicht.

      Und von "Kapitulation" kann ueberhaupt keine Rede sein.
      Wenn die Maerkte ihren Boden endlich erreichen, werden
      sich die Anleger scharenweise von ihren Fondsanteilen trennen.
      Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhaeltnis marktbreiter
      Indizes wird einstellig werden, so wie das in der Vergangenheit
      am Ende eines Baerenmarktes immer der Fall war. Wer dagegen
      den Boden beim S&P 500 beim derzeitigen KGV von
      etwas ueber 30 vermutet, der wird sich noch wundern.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 09:22:40
      Beitrag Nr. 702 ()
      Guten Morgen

      Also wenn das keine versteckten Gewinnwarnungen sind..;)

      Die Spatzen pfeiffen es immer lauter von den Dächern.
      Bitte mal eine Sekunde nachdenken, liebe Investoren.
      Wenn solche direkte Aussagen jetzt schon von den Firmen selbst kommen,
      heisst dies nix anderes,
      als dass sie nicht mehr in der Lage sind weiterhin die Rosa-Wolken-Stimmung aufrecht zu erhalten....

      Is nix mir Erholung-so einfach ist das...;)
      Das Problem ist leider nur,
      dass die AG`s aber immer noch bewertet sind,
      als wäre alles in bester Ordung.

      Wird sich auch noch ändern.
      Das Jahr ist noch lange............................

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 10. September 2002, 08:32 Uhr

      [/b]Intel: PC-Absatzflaute in den USA hält an[/b]

      San Jose (Reuters) -

      Der Absatz von Personalcomputern bleibt nach Worten von Intel -Präsident und Chief Operating Officer Paul Otellini weiterhin schwach.

      Eine Erholung sei unwahrscheinlich,

      bis sich das Verbrauchervertrauen verbessert habe, erklärte Otellini am Montagabend vor Journalisten. Der PC-Markt habe keine Anzeichen der Belebung gezeigt.

      "Der US-Markt leidet immer noch unter einer Reihe von Sorgen", sagte Otellini mit Hinweis auf Arbeitsplatzunsicherheit, schwache Aktienmärkte

      und den bevorstehenden Jahrestag der Anschläge vom 11. September. Lediglich die Umsätze in der Asien-Pazifik-Region hätten das Geschäft während des Abschwungs vorangetrieben und würden dies wohl auch weiterhin tun.

      Eine Prognose für das Weihnachtsgeschäft könne er noch nicht abgeben, sagte Otellini weiter.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 10:36:18
      Beitrag Nr. 703 ()
      Naja, vom Hocker reissen mich diese Zahlen nun wirklich nicht..:rolleyes:

      Kann mir bitte einmal jemand schlüssig erklären,
      warum angesichts dieser schwachen Aussichten eine Dell,- IBM,- Intel, usw..
      so hoch bewertet sind....;)

      Ich meine wenn man solchen Schwachsinn wie Fantasie
      und anderes Geblubber einmal ausser Acht lassen sollte..(hihihi).

      Wenn ich Fantasy möchte, dann gehe ich ins Kino
      oder nehme ein paar Drogen.
      Aber auf dem Parkett hat es sich vorerst erledigt
      sich in wilden Träumen zu verlieren..:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 10. September 2002, 09:38 Uhr

      Mageres Wachstum bei PC-Verkäufen

      Die Computerindustrie setzt in diesem Jahr wegen des verhaltenen Konjunkturaufschwungs in den USA und Europa kaum mehr PCs ab als im vergangenen Jahr. Nach aktuellen Prognosen des US-Marktforschungs-Unternehmens IDC sollen die Verkäufe in diesem Jahr um 1,1 Prozent steigen. Noch im Juni ging das von einem Wachstum von 4,7 Prozent aus.

      Zwar würden der öffentliche Sektor sowie Klein-und mittelständische Unternehmen weiterhin in diesem Bereich Geld ausgeben, doch seien die Investitionen in den mittleren und größeren Betrieben sehr zurückhaltend. Dies gelte vor allem für die USA und Europa, ermittelten die Auguren. Auch Verbraucher halten sich mit Neukäufen stärker zurück als erwartet. Nach den Schätzungen dürften in diesem Jahr weltweit 135,5 Millionen Computer verkauft werden.

      Im kommenden Jahr soll der Absatz nach den neuesten Schätzungen um 8,4 Prozent steigen, nicht, wie bislang angenommen, um 11,1 Prozent. Die Computer-Industrie hatte in den 90er Jahren zweistellige Zuwachsraten erreicht. Das Rekordjahr war nach den Angaben 1999, als 47,2 Prozent mehr verkauft wurden als im Vorjahr. Im Jahr 2000 stieg der Absatz nach Angaben von IDC um 26,6 Prozent, im vergangenen Jahr sank er um 9,8 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 11:00:53
      Beitrag Nr. 704 ()
      "Welt": Fujitsu-Siemens revidiert Umsatzziel 2002 nach unten
      Berlin (vwd) - Die Fujitsu-Siemens Computers BV, Amsterdam, rechnet 2002 nicht mehr mit einem Umsatzplus von fünf Prozent. In einem Interview mit der "Welt" (Dienstagausgabe) sagte der President und CEO des Unternehmens Adrian von Hammerstein, der Markt gehe ins Minus, so dass das auf der Cebit verkündete Ziel nicht mehr aufrecht erhalten werde. Zum gegenwärtigen Stand gehe er von einem Gewinn aus. Im laufenden Jahr sei mit einer Verbesserung im Konsumentengeschäft nicht mehr zu rechnen. Dies sei wohl "irgendwann in der ersten Hälfte 2003" der Fall, allerdings sei auch das unsicher.

      Zur Frage, ob sich das PC-Geschäft für Verbraucher angesichts des Margendrucks noch rentiere, sagte Hammerstein, Fujitsu-Siemens habe nicht die Absicht, sich aus diesem Geschäft zurückzuziehen. "In anderen Ländern Europas lassen sich ordentliche Margen im Konsumentengeschäft erzielen. Wichtige strategische Felder seines Unternehmens seien die Infrastrukturkonsolidierung bei Geschäftskunden sowie der Bereich Mobilität vwd/11/10.9.2002/rz/sa
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 16:11:49
      Beitrag Nr. 705 ()
      Mal wieder was von Malik....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      08.09.2002

      Opportunisten und Wendehälsen keine Chance lassen

      Die Spreu vom Weizen trennen

      Wie man Inkompetenz zuverlässig erkennt


      Die Börsen- und Wirtschaftskrise hätte nicht eintreten müssen. Sie wäre - zumindest in diesem Ausmass - nicht möglich gewesen ohne inkompetente Consultants und Trainer, inkompetente Medien und inkompetente Leute aus dem akademischen Bereich.

      Das einzig Gute an der eingetretenen Entwicklung ist, dass man die Inkompetenz jetzt ganz leicht erkennen kann. Sie ist überall dort gegeben, wo die Modewellen der 90er Jahre entstanden und lauthals in die Welt getragen wurden. Daher ist zu empfehlen, immer nachzusehen, welche Meinungen jemand in den zurückliegenden Jahren vertreten hat.

      Wer die New Economy hochgejubelt hat, versteht nichts von Wirtschaft. Wer Shareholder Value und Börsenwertsteigerung propagierte, hat gefährlich wenig Ahnung von richtiger Unternehmensführung. Dasselbe gilt für Leute, die Stock Options für Manager forderten. Die meisten E-Business-Apostel sind Träumer und Phantasten. Leute, die bei den Gründerwettbewerben dabei waren, von Business Models Business Angels und Money Burnrate faselten, sind Ignoranten. Wer den Unfug von einer ewig steigenden Börse vertrat, ist schlichtweg dumm oder latent betrügerisch.

      Es ist zu erwarten, dass Leute, die in diese Kategorien fallen, ihre Meinungen nun rasch ändern und so tun, als hätten sie immer schon alles gewusst und früh gewarnt. Sie werden ihr Fahnen nach dem Winde drehen und hoffen, dass niemand auf die Idee kommt, ihren früheren Blödsinn zu recherchieren. Sie sind meistens nicht nur inkompetent sondern auch opportunistische Wendehälse.

      Man sollte solchen Typen keine Chance geben, gleichgültig welche Titel, Ränge, Statussymbole und Funktionen sie haben. Dummheit ist zwar nicht strafbar, aber man kann sie anprangern und gesellschaftlich ächten.

      Quelle: www.mom.ch
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 16:13:41
      Beitrag Nr. 706 ()
      Genaus so ist das, liebe Freunde.
      Sagt Motzke doch schon seit vielen Monaten,
      dass dieses Zimmer ein wenig zu klein geraten ist
      für all die Goldgräber....(hihihi).

      Finde ich ja schön
      dass jetzt auch die Unternehmer selbst sehen
      was in den nächsten Jahren auf sie zukommen sollte.

      Naja, gewusst werden es einige schon früher haben.
      Aber wie sie alle wissen

      mussten ja auch die Kurse gepflegt
      und geschützt werden...:laugh:


      Da ist dann doch kein Platz für Wahrheit gewesen...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 10. September 2002, 11:07 Uhr

      Ericsson erwartet weitere Pleiten auf UMTS-Markt

      Der schwedische Telekomausrüster Ericsson rechnet mit weiteren Pleiten auf dem UMTS-Markt. Selbst in größeren Ländern hätten vermutlich nur vier Anbieter der neuen Mobilfunkdienste eine Überlebenschance, sagte Ericsson-Marketing- und Strategieleiter Thorbjörn Nilsson der "Financial Times Deutschland".

      Auf kleineren Märkten seien es voraussichtlich sogar noch weniger. In Deutschland wird Nilsson zufolge nach Quam mindestens ein weiterer Lizenzinhaber aufgeben.

      "Es handelt sich bei UMTS um ein klassisches Einzelhandelsgeschäft, das nicht zu viele Anbieter im Markt verträgt", sagte der Ericsson-Manager. Betreiber mit einem Marktanteil von weniger als zehn Prozent auf ihrem Heimatmarkt werden seiner Ansicht nach keine Überlebenschance haben.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 20:32:21
      Beitrag Nr. 707 ()
      @motzki,
      kurz ein nachtrag zu intel, interessiert dich vielleicht:


      >Oha. Intel hat den für das laufende Quartal verheißenen Umsatz nicht ganz ans untere Ende der zuvor prognostizierten 6,3 bis 6,9 Mrd. $ revidiert. Stattdessen sollen es jetzt 6,3 bis 6,7 Mrd. $ werden, wobei alle anderen Projektionen gleich bleiben. Gemessen an den schlimmsten Befürchtungen wird die Firma also bis zu 400 Mio. $ mehr Umsatz erzielen. Die begeisterten Anleger haben das mit einem Plus von 7,4 Mrd. $ honoriert. Das entspricht einem Umsatzmultiplikator von 18,5 - oder 4,6, falls man die 400 Mio. $ optimistisch aufs Jahr hochrechnen wollte.


      Ohnehin werden die Analysten langsam nervös. Mit dem 3,7fachen abgelaufenen Umsatz bewertet, notiere die - per saldo seit 1998 stagnierende - Firma am unteren Ende ihrer "historischen" Bewertungsspanne. Fragt sich nur, wie "historisch" definiert ist. Anfang der 90er Jahre wurde die Firma im Schnitt dem etwa zweifachen Umsatz bezahlt, bei einem mittleren Wachstum von gut 25 Prozent. Klar dürfte Intel trotz des erheblichen Preisdrucks über den Zyklus weite satte Cash-Flows einstreichen. Aber ein guter Teil davon geht auch beim Chiphersteller drauf, um ausgeübte Mitarbeiteroptionen zu neutralisieren. Zwischen 1999 und 2001 hat die Firma für 12,6 Mrd. $ eigene Aktien erworben. Ihre mittlere verwässerte Zahl ist in dieser Zeit gerade mal um 2,2 Prozent gefallen. <

      aus der ftd vom 9.9.02

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 23:05:51
      Beitrag Nr. 708 ()
      @cabinda....

      Danke.
      Und natürlich weiss ich dies so lala.
      Wobei ich nicht für mich nicht immer sehr relevant finde,
      ob die Zahl hinter dem Koma stimmt..;)

      Intel steht hier lediglich als Beispiel.
      Und ich weiss wirklich nicht,
      wie lange die Amis dies noch so aufrecht erhalten können.

      Ich tendiere ja noch immer auf den Sinkflug in Raten,
      da er doch wahrscheinlicher ist
      als in einem Ruck (ca. 1.Woche, usw..)

      Der entscheidende Anstoss könnte vom IMMO-Markt kommen.
      Noch immer haben viele die wirkliche Gefahr von dort nicht registriert,
      was mich immer mehr staunen macht.

      Also wenn ich Hypotheken auf mein Haus hätte,
      mit dessen Beleihung ich in Shares gegangen wäre,
      würde mir so richtig der Arsch auf Grundeis gehen.
      Der reele Gegenwert der Immobilien wird stetig weniger.
      Und wenn die Gleichung IMMO-Schulden ins Negative läuft
      wird es wohl zu spät sein...;)

      Da werden die nächsten Jahre wohl einige auf den Zeltplatz umziehen müssen,
      wenn die einst treuen Partner&Freunde der Banken die IMMO glattstellen,
      um wenigstens einen kleinen Rest zurück zu bekommen....!

      Geben Sie gut auf Ihre Scheinchen acht.
      Wenig Umsatz - hohe Vola = Unberechenbar...;)

      Schöne Woche noch, Cabinda

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 23:17:05
      Beitrag Nr. 709 ()
      HINTERGRUND 11.9.: Terrorattacken kosten USA astronomische Summen

      Die Zerstörung des World Trade Center und die anderen Terrorattacken vom 11. September haben in den USA direkt und indirekt astronomische Kosten verursacht. Sie bremsten das US- Wirtschaftswachstum. Zudem kosteteten sie bis zu 750.000 Jobs, die sonst zu erwarten gewesen wären, schätzen US-Wirtschaftsweise.

      Die Versicherungen rechnen mit Schadenersatzforderungen von bis zu 60 Milliarden Dollar (61 Mrd Euro). Es wird jedoch noch Jahre dauern, ehe die Kosten genau feststehen. Bisher ist noch nicht einmal gerichtlich festgestellt, ob die Versicherungen für das World Trade Center 3,5 Milliarden Dollar oder 7 Milliarden Dollar hinblättern sollen.

      Die US-Fluggesellschaften verloren Milliarden. Die US Airways hat Konkurs angemeldet. Die Muttergesellschaft der United Airlines, der zweitgrößten Fluggesellschaft der Welt, UAL , zieht einen solchen Schritt ebenfalls in Erwägung. Der amerikanische Tourismus hat in den vergangenen zwölf Monaten ebenfalls stark gelitten.

      TALFAHRT DER WALL STREET BESCHLEUNIGT

      Die Wall Street setzte ihre seit mehr als zwei Jahren andauernde Talfahrt beschleunigt fort. Die Anleger kostete die Flaute inzwischen mehr als 6,5 Billionen Dollar. Der Dow-Jones-Index liegt momentan um 15,9 Prozent niedriger als zum Jahresbeginn und der technologielastige NASDAQ-Index sogar um 33,59 Prozent. Das Wall-Street-Kursdebakel wurde durch die Serie von Unternehmensskandalen wie Enron, Worldcom, Global Crossing und Adelphia noch verschärft.

      Die Stadt New York bezifferte die Gesamtschäden in Form zerstörter Gebäude, Gehalts- und Steuerausfälle sowie verloren gegangener Umsätze der betroffenen Unternehmen auf insgesamt 83 Milliarden Dollar bis 95 Milliarden Dollar. Die Stadt verlor 83.100 Arbeitsplätze, und ein zuvor erwarteter Stellenanstieg von 63.000 blieb aus. Es wurden rund 1,2 Millionen Quadratmeter Büroraum zerstört und etwa 1,6 Millionen Quadratmeter beschädigt. Die Kosten hierfür belaufen sich allein auf 21,8 Milliarden Dollar.

      DEFIZIT IM US-STAATSHAUSHALT

      Das amerikanische Wirtschaftswachstum erreichte im zweiten Quartal 2002 nur noch dürftige 1,1 Prozent, nachdem es in den vorangegangenen sechs Monaten kräftige Wachstumsraten gegeben hatte. Die US-Arbeitslosenrate liegt momentan bei 5,7 Prozent gegenüber nur 3,9 Prozent gegen Ende 2000.

      Der US-Staatshaushalt wird in dem am 30. September auslaufenden Haushaltsjahr auf Grund des stärksten Anstiegs des Pentagon-Budgets seit 1981 und der hohen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen ein Defizit von 165 Milliarden Dollar ausweisen, prognostiziert das Weiße Haus. Die Wall-Street rechnet für das kommende Fiskaljahr bereits mit einem Fehlbetrag von 200 Milliarden Dollar. Washington hatte in den Vorjahren riesige Haushaltsüberschüsse akkumuliert.

      In den Defizit-Prognosen sind nicht einmal die Kosten für einen möglichen Irak-Krieg eingeschlossen, die von Rüstungsexperten auf mehr als 50 Milliarden Dollar geschätzt werden. Der Golf-Krieg im Jahr 1991 hatte rund 60 Milliarden Dollar gekostet, doch hatten sich damals die anderen großen Industrieländer und die Golfstaaten an den Kosten beteiligt. Die Autofahrer in aller Welt leiden unter der Verteuerung der Rohöl- und Treibstoffpreise, die bereits durch die Irak-Konfrontation in die Höhe geschossen sind./br/DP/ar

      --- Von Peter Bauer, dpa ---

      10.09.2002 - 08:50
      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 23:49:25
      Beitrag Nr. 710 ()
      Jaja, die Telcos+ihre Zulieferer...!

      Motzkes Steckenpferde sozusagen.
      Da werden sich noch manche erwartungsfrohe Investoren umschauen,
      wo sie in ein-zwei Jahren stehen werden mit diesen Ruinen...;)

      Noky nehme ich hiervon mal aus.
      Natürlich viel zu hoch bewertet,
      aber trotz allem ein echter Leader !

      Die schreiben ja wenigstens immer schöne Gewinne.
      Wenn man sich dagegen mal eine MOT oder gar ERICY anschaut..:rolleyes:
      Wo hier Fantasie herkommen sollte,
      wird wohl nicht nur Motzke ein Rätsel bleiben.

      Vor allem Ericsson.
      Was die mit diesem ehemaligen Marktführer gemacht haben,
      ist mir Worten nicht mehr zu beschreiben.
      Und statt im Gefängnis sitzen die ehemaligen noch im Aufsichtsrat
      oder wurden mit fetten Prämien weggelobt..;)

      Gute Nacht, kann ich da nur sagen..:laugh:

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 10. September 2002, 19:04 Uhr

      "Handelsblatt": Telekom fährt Investitionen weiter zurück

      Die Deutsche Telekom will ihre Investitionen in den Netzausbau offenbar weiter kürzen. Wie das "Handelsblatt" in seiner Mittwochausgabe unter Berufung auf einen Insider berichtet, soll die Summe der Investitionen unter acht Milliarden Euro gedrückt werden. Jede Tochtergesellschaft der Telekom müsse prüfen, ob Maßnahmen für den Netzausbau um ein bis zwei Jahre verschoben oder ganz gestrichen werden könnten.

      Das Unternehmen wollte sich den Angaben zufolge zu den Sparzielen nicht äußern. Ein Telekom-Sprecher habe jedoch bestätigt, dass neben Firmenbeteiligungen, internen Kosten und der Vier-Säulen-Strategie des Konzerns auch die Investitionen auf dem Prüfstand stünden, schreibt die Zeitung.
      Bereits im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Telekom die Summe ihrer Investitionen gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte auf knapp elf Milliarden Euro reduziert. Auch im ersten Halbjahr 2002 gingen die Investitionen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2001 nochmal um knapp 18 Prozent zurück.

      +++++++++++++++++++++++++++

      Dienstag 10. September 2002, 17:29 Uhr

      Nokia senkt Prognosen für das dritte Quartal

      Der finnische Handyhersteller Nokia (Bild: CEO Jorma Ollila) hat seine Umsatzprognosen für das dritte Quartal gesenkt. Davon ist vor allem die Netzwerksparte „Nokia Networks“ mit einem Umsatzminus von fünf Prozent betroffen, wie der Konzern mitteilt. Die Finnen erwarten im dritten Quartal einen Gesamtumsatz zwischen 7,1 und 7,4 Milliarden Euro.

      Das Unternehmen war zuvor noch von einem Umsatz zwischen 7,2 und 7,6 Milliarden Euro ausgegangen. Nokia erwartet beim Handy-Absatz ein Plus zwischen vier und neun Prozent und geht davon aus, dass der für das Jahr 2002 prognostizierte Verkauf von insgesamt 400 Millionen Mobiltelefonen erreicht wird. Vor allem die neuen Produkte, wie das Nokia 7650, würden vom Markt gut aufgenommen. Zudem rechnet der weltgrößte Handyhersteller besonders in Europa für den Oktober und November mit einer anziehenden Nachfrage.

      Belastet werde das Ergebnis des dritten Quartals durch ausstehende Kredite bei Mobilcom. Ausstehende Forderungen würden in einen neuen Kredit umgewandelt und das Ergebnis im dritten Quartal mit einer Abschreibung von 300 Millionen Euro belasten. Weiter kündigte der Konzern an, die Zusage für weitere Kredite zu kündigen.

      :eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 19:53:50
      Beitrag Nr. 711 ()
      Fed - US-Wirtschaftswachstum hat sich jüngst verlangsamt
      Reuters, 11.09.02 18:01


      Washington, 11. Sep (Reuters) - Das US-Wirtschaftswachstum hat sich der Notenbank (Fed) zufolge im Juli und August dieses Jahres verlangsamt. Dabei habe es Unterschiede von Sektor zu Sektor gegeben, hieß es in dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Konjunkturbericht "Beige Book" der Fed, den die Federal Reserve Bank von St. Louis auf Basis von Daten bis zum 3. September erstellte.

      In den meisten der zwölf Fed-Distrikte sei im Berichtszeitraum nur wenig oder gar kein Beschäftigungszuwachs festzustellen gewesen, hieß es weiter. Uneinheitlich hätten sich die Einzelhandelsumsätze entwickelt. Allerdings seien die Auto-Verkäufe auf Grund der angebotenen Null-Zins-Finanzierungen höher als vor einem Jahr ausgefallen.

      ------------------------------
      Für Kurs-Euphorie spricht dies allerdings auch nicht. ;)
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 20:05:36
      Beitrag Nr. 712 ()
      Thank`s Atze...;)

      Hatte mal wieder einen langen Arbeitstag...

      ++++++++++++++++++++

      Beige Book:

      Rückläufiges Wachstum in den USA drückt auf Aktienkurse

      Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch den Konjunkturbericht Beige Book vorgelegt,
      dem zufolge sich das Wirtschaftswachstum in den USA in den vergangenen Wochen verlangsamt hat.
      Dabei ergebe sich ein weiterhin sehr heterogenes Bild.

      So sei das Lage bei den Einzelhändlern stark unterschiedlich,
      im herstellenden Gewerbe schleppend.

      Außerdem sei es in den meisten Regionen zu keinem Wachstum der Angestelltenzahl gekommen,
      obwohl die Nachfrage nach Zeitarbeitern zugenommen hat.
      Auch die Umsätze in der Zeit des neuen Schuljahres in den USA entwickelten sich regional stark unterschiedlich.

      Insgesamt zeichne sich aber ein Bild ab,
      in dem die Konsumenten die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten zum Kauf von langlebigen Gütern wie Wohnungen oder Autos nutzen,
      während die Unternehmen sich weiterhin mit Ausgaben stark zurückhalten.

      Wichtig dürfte noch die Feststellung sein,
      dass weiterhin keine Inflationstendenzen erkennbar seien,
      womit keine Notwendigkeit für die Fed bestehen dürfte,
      in naher Zukunft die Zinsen zu erhöhen.

      Die US-Aktien reagieren mit rückläufigen Kursgewinnen auf die Meldung über das vergleichsweise düstere Bild der US-Konjunktur.
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 20:27:21
      Beitrag Nr. 713 ()
      Also diesen nehmen wir doch gerne hier rein, liebe Freunde..;)

      Alle relevanten Zahlen sind mehr als rückläufig in USA und anderswo.
      Davon abgesehen sind viele Bewertungen so hoch,
      als würden alle eine fettes Wachstum mit schönen Margen generieren.

      Und dann heute noch das Beige-Book...!
      Manche brauchen eben länger bis es bei ihnen klingelt.
      Diese temporären Steigerungsspielchen aus New York täuschen wirklich nur die Dau`s
      und Frischlinge....;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++



      Die erneut einsetzende Abwärtsbewegung

      deckt sich mit der Befürchtung, die in folgendem Artikel geäußert wird......

      Droht eine Verkaufswelle durch Aktienfonds?

      Der Cashbestand des Fidelity Magellan`s Fonds fiel im Juli auf ein so niedriges Niveau,
      wie es seit 2 1/2 Jahren nicht mehr zu sehen war.
      Investoren zogen 1.3 Milliarden Dollar mehr aus dem Fonds, als sie investierten.
      Analysten sind der Meinung,
      dass der Fondsmanager Robert Stansky im Laufe des Monats ferner einige Aktien gekauft habe.
      Dies berichtet der Boston Globe am Mittwoch.

      US-Aktienfonds verloren im Juli insgesamt 52.6 Milliarden Dollar,
      so viel wie nie zuvor.


      Eine gefährliche Entwicklung, meinen Experten.

      Ein Fonds kann nur jene Gelder an seine Kunden zurückgeben,
      die als Barbestände im Depot liegen.
      Der Barbestand des Magellan Fonds betrug im Juli 0.5 Prozent der gesamten Assets, von 3.2 Prozent im Juni.
      Sollten nun die Anleger weiterhin so stark ihre Gelder zurückfordern,

      so sind die Fondsverwalter gezwungen, Aktien im Portfolio zu liquidieren.

      "Ich befürchte, dass Fonds nicht genügend Cash auf der Hand haben,
      um den Auszahlungen gerecht werden zu können,"

      sagt John Buckingham, Präsident von Al Frank Asset Management.

      Vin Loporchio, Sprecher von Fidelity,
      versucht allerdings zu beruhigen:

      Die Cashbestände seien nur lediglich eine Blitzaufnahme zum Monatsende.
      Darüber hinaus würden sie im Laufe eines Monats stark variieren.


      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 21:15:36
      Beitrag Nr. 714 ()
      ANLEIHEN

      Kostenlawine rollt auf Unternehmen zu

      Vor drei Jahren sammelten Unternehmen mit Wandelanleihen rund 41 Milliarden Euro ein - in der Hoffnung, sie eines Tages mit Aktien zurückzahlen zu können. Das rächt sich jetzt bitter: Angesichts der verfallenen Aktienkurse wollen die Investoren Bares.



      London - Nach dem starken Verfall der Aktienkurse verlangten viele Investoren jetzt eine Rückzahlung des in Wandelanleihen angelegten Geldes in bar statt in Aktien, berichtet die britische Tageszeitung "Financial Times" ohne Angabe von Quellen.

      In den nächsten 18 Monaten würden Wandelanleihen mit einem Wert von 41 Milliarden Euro fällig - rund ein Drittel des gesamten Marktes für Wandelanleihen. Zwölf Milliarden davon seien vorzeitig kündbar. Zum Zeitpunkt der Ausgabe der Anleihen seien die meisten Unternehmen davon ausgegangen, die aufgenommenen Schulden später in eigenen Aktien bezahlen zu können. Auf Grund des Verfalls der Kurse hätten die Investoren aber kein Interesse mehr daran und würden sich die Anleihe lieber in bar zurückzahlen lassen.




      Bei der Hälfte der auslaufenden Wandelanleihen müssten die Kurse der entsprechenden Aktien dem Bericht zufolge um das Doppelte steigen, um eine Rückzahlung in Anteilsscheinen für die Investoren attraktiv zu machen.

      Die Liste der betroffenen Unternehmen werde von France Télécom und Vivendi Universal angeführt, die beide in den nächsten 18 Monaten auslaufende Wandelanleihen in Höhe von jeweils fünf Milliarden Euro bedienen müssten. Olivetti folge mit einem Betrag von 3,5 Milliarden Euro.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 14:15:17
      Beitrag Nr. 715 ()
      Guten Tag, liebe Investoren...;)

      Sie erinnern sich doch gewiss an diese Story von Mobilcom!
      Highflyer und Wachstum ohne Ende.
      Kosten spielten damals alle keine Rolle.

      Wer dagegen opponierte,
      wurde von diesem Hassardeur Schmidt
      auf das übelste beschimpft.
      Und alle glaubten diesem Träumer was er jahrelang erzählte.

      Nun wissen ja (fast) alle,
      wie diese Geschichte enden wird.
      Natürlich gibt es geplatzte Träume
      wenn Visionäre etwas wagen.
      Aber bei der Story Mobilcom fällt doch eines wieder auf.

      Schmidt und seine Ehefrau,
      gehen aus dieser unsäglichen Milliarden-Ruine
      als gemachte Leute raus.
      Der muss bestimmt nicht am Hungertuch nagen,
      ganz im Gegensatz zu den treuen und naiven Aktinären!
      Und in seiner Frechheit verklagt er auch noch dritte,
      um noch ein wenig mehr heraus zu kitzeln.

      Eine Geschichte wie Mobil findet sich an allen Ecken und Enden.
      Für den einen oder anderen (noch)-Investor
      sollte sich schon einmal die Frage stellen, wo noch solche Ruinen lauern...;)

      Namen sind wie Schall&Rauch, liebe Leute.
      Da wird es noch ganz andere auf dem falschen Bein erwischen.
      So viel steht fest.
      Was allerdings der aufmerksame Investor verhinder kann.
      Immer vorausgesetzt er ist auch in der Lage
      die Blindenbrille des Investors für einige Augenblicke abzunehmen...;)

      Schönen Tag noch wünscht...

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mobilcom: Retter dringend gesucht

      Es ist der Schicksalstag tausender Arbeitnehmer und Kleinaktionäre und nicht zuletzt auch der Region um Büdelsdorf.

      Heute am späten Nachmittag wird die Entscheidung gefällt, ob Mobilcom weiter leben darf oder spätestens am Monatsende Insolvenz anmelden muss.

      Die Chancen für ein Überleben sind gering.

      Die Arbeiten an einer Rettung des angeschlagenen Telekommunikations-Konzerns Mobilcom werden hektischer. Unternehmens-Chef Thorsten Grenz früher unter Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid Finanzchef, hat die Bundesregierung um Vermittlungshilfe gebeten. Die France Telecom, mehrheitlich im Besitz der französischen Regierung, will Mobilcom offensichtlich fallen lassen, wie französische Pressequellen gestern berichtet haben.

      Mit 3,7 Mrd. Euro soll die France Telecom ihren 28,5-prozentigen Anteil an Mobilcom noch in den Büchern stehen haben – ein Anteil, der heute keine 40 Mio. Euro mehr wert ist. Wieweit Mobilcom nach dem Abenteuer UMTS, das sich immer mehr als nicht finanzierbar rausstellt, überhaupt überlebensfähig ist, darüber streiten sich nun die Gelehrten. Die einen behaupten ja, andere – und das sollte die Mehrheit sein, behaupten das Gegenteil.

      Wie auch immer – auf die France Telekom um ihren Chef Michel Bon kommen ohnehin Milliarden-Abschreibungen zu. Da überlegt man sich in Paris lieber zweimal, das Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorzuziehen. Insider beziffern das derzeitige Risiko der France Telecom bei einem Mobilcom-Ausstieg auf rund 10 Mrd. Euro – ohne mögliche Schadenersatzforderungen, die vor allem von Mobilcom-Großaktionär Schmid unweigerlich bei einer Pleite seines Lebenswerks kommen werden. Und so wird ein Ausstieg der FT von vielen als unwahrscheinlich abgestempelt.

      Ist er das wirklich? Die Frage, die –warum auch immer – nicht gestellt wird, lautet: Wie hoch ist das Risiko einer Fortsetzung des Geschäftes. Wie viele Milliarden müssen die Franzosen in Mobilcom pumpen, um das Unternehmen wieder auf Vordermann zu bringen. Und schafft man das überhaupt? Eins steht fest: Es müssen noch viele Milliarden in den Sand zwischen den Meeren verbuddelt werden. Die UMTS-Lizenzen sind längst nicht mehr das wert, was man einst für sie bezahlt hat. Wann UMTS startet, steht in den Sternen – eigentlich wollte der geschasste Schmid in diesem Jahr mit ersten Services starten und Cash-Rückflüsse erzielen. Ein eminent wichtiger Punkt in der Gesamtfinanzierung, der geplatzt ist.

      Schaut man sich einmal das Geschäft der Büdelsdorfer genauer an, so steht fest, dass die zahlreichen Baustellen wahrscheinlich bei einer Fortführung ein weitaus höheres Risiko bedeuten, als Mobilcom sang- und klanglos in die Insolvenz entschwinden zu lassen. Das Handy-Geschäft lahmt, die Innenstädte sind mit entsprechenden Shops zugepflastert. UMTS entpuppt sich zunehmend als nicht finanzierbar, schon gar nicht für Mobilcom allein. Die France Telecom kämpft ebenfalls mit überbordenden Schulden. Ohne UMTS-Start drohen Mobilcom aber Abschreibungen in Milliarden-Höhe auf die Lizenz – Verluste, die FT im Falle einer Übernahme der Büdelsdorfer in der Bilanz konsolidieren müsste – womit die Bilanzlage noch schiefer wäre als sie es ohnehin schon ist.

      Da erscheint ein Ende mit Schrecken doch einfacher. Die Beteiligung kann man aufgrund des Wertverfalls ohnehin fast komplett abschreiben – und für die Kredite hat Bon nie offiziell gebürgt, sondern immer nur Unterstützung versichert. Wieweit daher überhaupt Schadenersatzklagen oder Inanspruchnahmen seitens der Gläubiger gegenüber der FT von Erfolg gekrönt sein können, bleibt abzuwarten. Aber auch hier ist anzunehmen, dass Bon sich rechtlich abgesichert hat.

      Konkretisieren sich die Pläne der Franzosen, bei Mobilcom auszusteigen, sind die Tage der Büdelsdorfer gezählt. Bis Ende September sind Kredite in Höhe von 4,7 Mrd. Euro gestundet. Versagt Bon weitere Unterstützung, müsste man innerhalb von zwei Wochen eine Lösung finden – sprich einen Investor vorweisen. Wer daran in der aktuellen Lage der Telekom-Branche glaubt, muss schon sehr optimistisch sein. Das Wohl und Wehe von Mobilcom hängt nun an einer Sitzung und wenigen hochrangigen Personen – dem Verwaltungsrat der France Telecom.

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      Avatar
      schrieb am 12.09.02 15:30:01
      Beitrag Nr. 716 ()
      US-Erstanträge nehmen unerwartet zu

      Das US-Arbeitsministerium ermittelte die saisonbereinigte Entwicklung der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 03. September. Die Zahl stieg um 19.000 auf 426.000 Erstanträge, während Experten durchschnittlich einen Rückgang um 6.000 Anträge geschätzt hatten.

      Für die Vorwoche wurde eine Abnahme um revidiert 4.000 auf 407.000 Anträge gemeldet, nach einem vorläufigen Rückgang um 8.000 Erstanträge.
      Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt stieg von revidiert 400.750 in der Vorwoche auf 409.500 Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung.

      Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 15:33:22
      Beitrag Nr. 717 ()
      Rekorddefizit in der US-Leistungsbilanz

      Das US-Handelsministerium veröffentlichte den saisonbereinigten Verlauf der Leistungsbilanz für das zweite Quartal.

      Demnach weitete sich das Defizit unerwartet stark von 112,45 Mrd. im Vorquartal auf einen Rekordstand von 129,96 Mrd. Dollar aus, während Volkswirte nur eine leichte Zunahme auf 123,84 Mrd. Dollar erwartet hatten.

      :eek::eek::eek:

      Die Ausfuhren legten von 291,35 Mrd. Dollar im ersten Quartal auf 304,36 Mrd. Dollar im Berichtsquartal zu. Die einfuhren erhöhten sich gegenüber dem Vorquartal von 387,79 Mrd. auf 421,26 Mrd. Dollar.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 17:22:19
      Beitrag Nr. 718 ()
      B A Y E R

      Neue Schreckenszahlen






      Das Streichkonzert hat kein Ende. Bayer baut mehr Stellen ab als bisher geplant waren.




      Leverkusen - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer baut weltweit weitere 4700 Stellen ab. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Vorstand hätte dem Aufsichtsrat diese Planungen zur "Anpassung der Kapazitäten und Optimierung der Kostenstrukturen" heute präsentiert, hieß es in einer Pressemitteilung.

      Bisher hatte Bayer vor dem Hintergrund des Lipobay-Skandals geplant, in den kommenden vier Jahren 10.300 Arbeitsplätze abzubauen. Davon seien laut Konzernangaben bereits 1800 Streichungen umgesetzt worden. Die zusätzlichen Maßnahmen betreffen zu 40 Prozent die deutschen Konzernteile. Ende 2001 waren weltweit rund 117.000 Mitarbeiter bei Bayer beschäftigt.

      Die Einzelheiten der Umsetzung werden in enger Kooperation mit den Arbeitnehmervertretern festgelegt, hieß es weiter. Es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Stattdessen sollen Möglichkeiten der normalen Fluktuation sowie der Altersteilzeit genutzt werden. Außerdem ist der Transfer von Mitarbeitern innerhalb der neu gegründeten Teilkonzerne und Servicegesellschaften geplant. "Diese Schritte sind leider unumgänglich, um das Unternehmen in schwierigen Zeiten konkurrenzfähig zu halten und auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen", sagte Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 14:21:59
      Beitrag Nr. 719 ()
      FUTURES ALERT: Aktien - Weitere Enttäuschung

      Aktien - Weitere Enttäuschung trotz sentimenttechnischer Chancen
      "Nichts geschieht ohne dass ein Interesse besteht." (F.G. Hegel).

      Eine der (vielen) Marktregeln besagt, dass es einen Grund dafür geben muss, warum die Preise so sind wie sie sind.

      Vielleicht muss man in Zeiten wie diesen bei den Aktienmärkten sich verstärkt zurückbesinnen auf die Grundlagen menschlicher Verhaltensweisen: das Bedürfnis, Chancen zu suchen und zu ergreifen, und das Bedürfnis, Risiken zu vermeiden. Solange allerdings die Risikovermeidungshaltung vorherrscht, dürfte die Stimmung der Anleger leiden. Da niemand dauerhaft mit gedrückter Stimmung durchs Leben laufen will, wird man sich andere chancenreichere Betätigungsfelder suchen. Dies werden unserer Meinung nach die Waren sein, die hauptsächlich durch den CRB Index abgebildet werden. Der Paradigmenwechsel in den Markt- und Produktzyklen steht, ähnlich wie von den Kondratieff-Wellen beschrieben nicht nur kurz bevor, er hat schon begonnen. Happy Trading!

      USA Wirtschaftsdaten und politische Ereignisse heute:

      1430 MEZ August PPI (geschätzt +0.2%, zuletzt -0.2%)
      1430 MEZ PPI ex Food & Energy (zuletzt -0.3%, geschätzt +0.1%)
      1430 MEZ August Retail Sales (geschätzt +0.5%, zuletzt +1.2%)
      1430 MEZ Retail Sales ex Autos (geschätzt +0.2%, zuletzt +0.2%)
      1545 MEZ Vorläufiges Konsumentenvertrauen Univ. of Michigan (geschätzt 87.0, zuletzt 87.6)
      1600 MEZ Quart. 2 Manufacturers` Profits (zuletzt 2.4%)

      CME Dezember SP500 E-Mini:

      Der gestrige Sell-Off stellt die Trader vor eine schwierige Situation. Der Dezember Kontrakt befindet sich am Scheideweg zwischen einer kurzfristigen Aufnahme einer Konsolidierung und einer sehr bearishen Abwärtsbewegung. Das Schulter-Kopf-Schulter-Muster schickt sich an bestätigt zu werden, sogar auf dem Wochenchart scheint zur Unterstützung eines umfasssenderen Sell-Offs eine fallendes asymmetrisches Dreieck seine Existenz anzukündigen.

      Betrüblich besonders, das alle kurzfristen Unterstützungslinien (Next Low, 3MA Next Low) nicht gehalten wurden. Vorbörslich ist der Tagespivot (894) längst noch nicht wieder erreicht worden. Obwohl in solchen Situation durchaus die Möglichkeit eines One-Day-Reversals besteht, dürften die Chancen auf eine Trendumkehr nicht besonders gut sein. Neben Next Low und Lowest Low (879.17; 869.08) sind die geraden Zahlen von grosser psychologischer Bedeutung: 880-875-870!

      EUREX Dezember Dax/Dax Index/ODax:

      Der DAX Index führt seine Schicksalslinie auf 3315, dem Verlauf einer bearishen Nackenlinie, zurück. Die starke Abhängigkeit von den USA und die schlechten Unternehmensmeldungen tun ihr übriges. Volatilitäten befinden sich wieder im oberen Bereich (eigentlich ein Zeichen für Trendumkehr). Es kann keine Longempfehlung gegeben werden ohne gleichzeitig das ungemein hohe Risiko einer solchen Positionierung zu betonen.

      NYMEX November Crude Light:

      Der grösste Ein-Tages-Kursverfall von über drei Prozent seit einem Jahr wurde von Bushs "JEIN"-Rede vor der UN und von Berichten über die Auswirkungen des drohenden El Nino-Phänomens auf das Winterwetter verursacht. Zum einen scheint Bushs Einlenken auf UN-Rechte eine Menge Angstprämie aus dem Markt genommen zu haben, zum anderen sind Voraussagen über einen warmen Winter in den USA offenbar auf unvorbereitete Trader und Hedger gestossen. Das Pit-Tief von 28.80/bl wurde jedoch im Nachmittags- und Abendhandel nicht erneut getestet. Stattdessen liegen wir leicht unter dem Tagespivot von 29.35 heute morgen. Voraussagen sind heute schwer zu treffen, da die Marktteilnehmer zunächst den gestrigen Tag verdauen und zu einer neuen Einschätzung gelangen müssen.
      Das relativ hohe Volumen im Novemberkontrakt lässt auf einen effektiven Abbau von Longpositionen schliessen.

      COMEX December Gold:

      Gold hat im Vorfeld der Bush- und Greenspanreden freundlich den Tag begonnen. Wir hatten früher an dieser Stelle schon gewarnt, dass um $321 mutmassliche Bankverkäufe einsetzen würden (ebenso wie in Silber). Dies ist im Anschluss an die Bushrede vor der UN geschehen, so dass nun die Unterstützung bei $318 zu finden ist. Starker Widerstand ist nach wie vor um $325 zu erwarten. Der bullishe Aufwärtstrend bleibt intakt, doch geben wir zu bedenken, dass der Trendkanal erst bei 310/unze die untere Begrenzung findet. Die verschiedenen Gaps bzw. Island Reversals im Tageschart zeigen eine gewisse Unsicherheit über den angemessenen Preis für das Edelmetall deutlich.

      CME Forex:

      Massiv gedrückt durch eine Reihe von Wirtschaftsdaten (US Arbeitslosenerstanträge, Handelsdefizit, Haushaltsdefizit) sowie der Bush-Rede wurde der Dollar zum Spielball am Nachmittag. Dezember Euro wird zugetraut, nach Überwinden der .9900-Marke die Parität wieder anzustreben. Wie auch in den vergangenen Tagen werden die Devisenmärkte wieder im Bann amerikanischer Wirtschaftsdaten und Aktienindizes stehen. Longpositionen könnten sich weiter lohnen, jedoch sollte jeder selbst entscheiden, ob er übers Wochenende hinaus halten will.

      Diese Nachricht wird Ihnen von TigerTradingClub und The A.L.M. Growth Organization präsentiert.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 14:40:26
      Beitrag Nr. 720 ()


      Der Chart zeigt es deutlich, keine Hoffnung für Kontronaktionäre! Neue Tiefstände im NM Index und auch im DAX haben viele Schwergewichte bereits neue Tiefstände markiert.
      Nur die Profis sehen immernoch eine Bodenbildung der Märkte und sind auf Sicht von 6 Monaten bullisch. Hier muß erst noch jemand rauß bevor es wieder aufwärts gehen kann.
      In diesen Märkten haben normale Anleger absolut nichts verloren, man sollte eine Trendwende abwarten!

      SIG
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 20:43:01
      Beitrag Nr. 721 ()
      Guten Abend, liebe Investoren.

      Motzke dachte immer,
      die USA seien ein Vorbild in Sachen Börse-Ehrlichkeit-Transparenz, usw...;)

      Da muss ich mich wohl ein wenig getäuscht haben..(hihihi)

      Und leider ist dieser Augiasstall noch lange nicht ausgemistet.
      Da kommt noch einiges an übelrichender Gülle raus, liebe Leute.
      Naja, jedenfalls hat sich diese ganze Show wohl doch für einige wenige gelohnt.

      Fast wie immer, könnte man sagen.....;)

      Aber bitte lesen sie selbst

      MfG

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      MANAGERSKANDALE

      Plündern und Bestechen - das System Tyco

      Skandalmanager Dennis Kozlowski und zwei weitere Vorstände des US-Mischkonzerns Tyco sind angeklagt,
      bei Aktienverkäufen betrogen und die eigene Firma ausgeraubt zu haben.

      Die Beute: 600 Millionen Dollar...:eek::eek:

      New York - Der New Yorker Staatsanwalt Robert M. Morgenthau, die amerikanische Börsenaufsicht SEC und der Tyco-Konzern selbst haben den Ex-Tyco-Chef Kozlowski in drei separaten straf- und zivilrechtlichen Verfahren verklagt. Die schwerwiegendsten Vorwürfe lauten: Plünderung des Unternehmens und Bestechung der Mitarbeiter.

      Kozlowski und der ehemalige Tyco-Finanzchef Mark Swartz sollen Tyco um mehr als 170 Millionen Dollar erleichert haben. Weitere 430 Millionen Dollar rafften die Top-Manager der Anklage zufolge durch Aktienbetrug zusammen. Der New Yorker Staatsanwalt will nun mehr als 600 Millionen Dollar an Privatvermögen von Kozlowski und Swartz einfrieren.

      Der frühere Tyco-Chefanwalt Mark Belnick soll Unterlagen gefälscht haben um zu verheimlichen, dass Tyco 14 Millionen Dollar Krediten vergab - zinslos, und zwar an Belnick selbst. Davon kaufte sich der Manager zwei Wohnungen am New Yorker Central Park und in Park City im amerikanischen Bundesstaat Utah.
      Doch die Kredite an Belnick sind lächerlich gering, verglichen mit den Summen, die sich Kozlowski und Swartz gönnten. "Wie eine Privatbank" hätten die beiden ihr eigenes Unternehmen behandelt, beschuldigt die SEC die Ex-Manager. Sie hätten sich selbst Hunderte von Millionen Dollar an Niedrigzins- oder gar völlig zinslosen Krediten gewährt - selbstredend heimlich und am Tyco-Aufsichtsrat vorbei. Das New Yorker Gericht beschuldigt Kozlowski und Swartz, ein Tyco-Vorstandsmitglied und mehrere Angestellte der Firma bestochen zu haben, um die Plünderungen zu vertuschen.

      Seit Kozlowski Anfang Juni unter Anklage der Steuerhinterziehung steht und seinen Vorstandsvorsitz bei Tyco aufgeben musste, kommen immer mehr Details über das Grundmuster ans Tageslicht, das Kozlowskis Leben bestimmt haben muss: Der Ex-Top-Manager wollte Privates und Geschäftliches partout nicht auseinanderhalten.

      Systematisch hätten Kozlowski und Swartz seit 1995 ein "aufwändiges Geheimsystem" aufgebaut, wirft Staatsanwalt Morgenthau den Managern vor. Dieses System hätte es ihnen erlaubt, Millionen Dollar an Firmengeldern zu veruntreuen und ein luxuriöses Leben zu führen. So gilt es als erwiesen, dass Kozlowski die 19 Millionen Dollar für sein Grundstück in der Reichensiedlung Boca Raton, Florida, durch einen der zinslosen Tyco-Kredite finanzierte. Weiterhin ließ sich Kozlowski von seinem Arbeitgeber sein 18-Millionen-Dollar-Appartement an New Yorks Fifth Avenue bezahlen. Legendär ist auch Kozlowskis goldener Duschvorhang, für den Tyco 6000 Dollar zahlte.

      Der 1960 gegründete Mischkonzern Tyco, der von chirurgischen Instrumenten bis zu Sicherheitssystemen die unterschiedlichsten Produkte herstellt, beschäftigt laut "New York Times" mehr als 270.000 Mitarbeiter. Rechtlich ist der Konzern im Steuerparadies Bermuda niedergelassen, operiert aber von New Hampshire und Florida aus. Der ehemalige Motorola-Präsident und neue Tyco-Chef Edward D. Been, ein der Wall Street geschätzter Unternehmer, will Tyco wieder auf Vordermann bringen. Die Tyco-Aktien schlossen an der New Yorker Börse gestern unverändert zum Vortag mit 17,80 Dollar. Sie haben in diesem Jahr rund 70 Prozent an Wert verloren.

      Der Spiegel
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 20:57:58
      Beitrag Nr. 722 ()
      Den Spass zum Wochenende
      wollen wir ja nun trotz der garstigen Börse bestimmt nicht unter den Tisch fallen lassen.
      Da wir ja alle vorsorglich Cash gegangen sind,
      sollte es uns ja ziemlich prächtig gehen...:D

      Von ein paar übermütigen Bullen einmal abgesehen..;)

      Aber diese Geschichte ist nun wirklich für jeden etwas.
      Auch und gerade für die Bullen (der Zukunft)....
      Sozusagen das Perpetuum Mobile des Geldes..:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT

      Zaster per Zeitmaschine

      Von Thomas Hillenbrand

      Wegen der miesen Börsenentwicklung würde mancher Anleger am liebsten erst in ferner Zukunft wieder in sein Depot schauen.
      Kein Problem:

      Für verzweifelte Investoren bietet eine amerikanische Firma nun einen Zeitreise-Fonds an...:laugh:

      Hamburg - Mit Aktien reich zu werden sei ganz einfach, meinte Börsenguru André Kostolany. Man müsse einfach nur Wertpapiere kaufen, sich ins Bett legen und 30 Jahre schlafen. Besser noch ist es, sich 50 oder mehr Jahre auf sein Depot zu hocken. Dann kann man statistisch gesehen ziemlich sicher sein, auf jeden Fall ein fettes Plus zu erwirtschaften.

      Ein Anlagehorizont von 50 Jahren ist allerdings lachhaft im Vergleich zu dem, was die amerikanische Website "The Time Travel Fund" verzweifelten Investoren anbietet.

      Der Fonds verspricht Anlegern, einen kleinen Betrag (zehn Dollar) für sie anzulegen - und zwar mehrere hundert Jahre lang. Durch den Zinseszinseffekt schwelle das eingezahlte Vermögen auf lange Sicht zu einem mehrstelligen Milliardenbetrag an. ..:eek:

      Let`s do the time warp

      Für das Problem, dass wir auf lange Sicht alle tot sind, hat der Fondsanbieter eine feine Lösung parat: Irgendwann, so Time Travel Fund, werde es bestimmt Zeitreisen geben. Und irgendwann seien Zeitsprünge sicher auch für jeden erschwinglich. Dann, so das Unternehmen, werde man einfach die schon vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden zu Staub zerfallenen Kleinsparer in die Zukunft beamen und ihnen ihr Vermögen aushändigen. Abzüglich Spesen, doch die dürften kaum ins Gewicht fallen:

      Aus einem Dollar wird bei fünf Prozent Zinsen nach 500 Jahren eine Summe von 39 Milliarden Dollar.

      :eek::eek::eek:

      Optimalerweise, so Time Travel Fund, werde man die Investoren kurz vor ihrem natürlichen Ableben aus dem Jetzt in die Zukunft zappen und ihnen dort einen jüngeren Körper klonen. Um schneller an die zukünftigen Pfründe zu kommen, könnten ungeduldige Anleger auf die Idee kommen, sich frühzeitig eine Kugel durch den Kopf zu jagen -

      denn dann müssten ja kurz vorher die Fondsmanager mit der Zeitmaschine auftauchen und sie einsammeln. Kleiner Haken: Selbstmörder und jene, die wegen begangener Verbrechen exekutiert werden, lässt der Fonds laut Teilnahmebedingungen eiskalt in der Vergangenheit sitzen.
      Die Startgebühr für das mit zahlreichen Unsicherheiten behaftete Investment beträgt zehn Dollar pro Teilnehmer.

      Dafür bekommt der Investor ein signiertes, auf säurefreiem (lange haltbar!) Papier gedrucktes Zertifikat (Zitat: "Zum Einrahmen geeignet") und jede Menge Hoffnung auf ein besseres Leben in der Zukunft. ..:laugh:

      Time is on my side

      Schwer zu sagen, ob Wayne Quigley, der Betreiber von Time Travel Fund, tatsächlich an seine abstruse Idee glaubt oder nur nach einer hübschen Idee sucht, die eigene Rendite aufzubessern. Quigley besteht darauf, dass er die Sache bierernst meint. "Den Gebrüdern Wright hat am Anfang auch jeder gesagt, dass sie niemals fliegen würden, so Quigely gegenüber SPIEGEL ONLINE. Dem ist nichts hinzuzufügen.
      Sicher ist, dass der selbst ernannte Visionär und seine Partner, "die zurzeit anonym bleiben wollen" (Quigley), sich für die zukünftigen Dienste ihres Fonds überdurchschnittlich gut bezahlen lassen.

      Von den zehn Dollar, die man einzahlen muss, landet lediglich einer in dem tatsächlichen Fonds. Ein weiterer Dollar geht laut Kleingedrucktem auf ein Konto, über das die Verwaltungsgebühren gedeckt werden sollen. Die restlichen acht Dollar kassiert das Unternehmen für Eintragung, Porto und das Zertifikat. Ohne Rahmen. Der Fonds hat somit einen Ausgabeaufschlag von 800 Prozent. So schön hat lange keiner mehr hingelangt.

      In the year 2525

      Sicherheiten bietet Quigley natürlich nicht. Im Gegenteil. Laut Teilnahmebedingungen ist das Ganze "reine Spekulation. Wir können und werden keine Garantien geben". Ebenfalls hübsch ist der Passus, laut dem das eingezahlte Geld und die auflaufenden Zinsen dem Fonds gehören - nicht etwa dem Investor. Der erhalte seinen prozentualen Anteil "im Fall eines Erfolgs unseres Ziels", was auch immer das heißen mag. Sämtliche Konditionen des Vertrags kann Time Travel Fund jederzeit einseitig und ohne Vorwarnung ändern.

      Von diesen Pferdefüßen abgesehen bleibt noch die Frage, wie Quigley die in den Beispielrechnungen auf seiner Seite angepeilte, inflationsbereinigte Rendite von fünf Prozent erreichen will.

      Wenn sich der Fonds verspekuliert und etwa nur drei Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet, erhält der Zeitreisenden nach 500 Jahren lediglich 2,6 Millionen Dollar. Davon kann man 2525 vermutlich nicht einmal einen albanischen Kleinwagen kaufen...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 23:30:36
      Beitrag Nr. 723 ()
      Sehr geehrter herr.motzki!

      Bei der Lektüre Ihrer Beiträge kam mir ein Kommentar in den Sinn, der dieser Tage in der FAZ zu lesen war. Ich könnte mit vorstellen, daß dieser Kommentar auch für Sie eine vergnügliche Sache sein könnte. Obwohl er mit den von Ihnen verhandelten Themen nur sehr mittelbar zu tun hat:

      Das Drama der Anspruchselite

      Von Reinhard Müller

      Gekündigt. Wie konnte das passieren? Bei dem Lebenslauf: Einser-Abitur, auf den Wehr-dienst verzichtet, European Business-Wellness-Studies absolviert, Praktika und Scheine noch und nöcher, "im Ausland erworbene Fremdsprachenkenntnisse", viel Geld in ein Aufbaustudium an einer führenden angloamerikanischen Kaderschmiede gesteckt, Topabschluß dortselbst, Zusatzqualifikationen im Überdentellerrandschauen. Also alles gemacht, was einem die bunten Karriereblättchen in der Cafeteria der Uni nahelegten. Und nun arbeitslos. Ein unerwartetes, hartes Schicksal für die Angehörigen einer Generation, die damit rechnete, daß es steil bergauf ging. Und doch ein Schicksal, daß diese Gruppe von - der äußeren Form nach - Hochqualifizierten mit Millionen anderen solide ausgebildeten, fleißigen Arbeitern und Handwerkern teilt.

      "Aber wir sind doch die Elite", hört man die jungen, dynamischen und nun erfolglosen Jung-akademiker rufen. "Haben wir nicht nach dieser langen und teuren Ausbildung einen An-spruch auf materielle Sicherheit und Unkündbarkeit erworben?" Zweimal Nein. Eine Elite zeichnet sich gerade in Zeiten, in denen in manchen Gegenden mehr als ein Drittel eines Jahrgangs Abitur macht und die Abschlüsse (sogar in Harvard) immer mehr verwässern, durch mehr aus als durch Zeugnisse und Noten. Ihre Angehörigen sollten sich auf ihrem lan-gen Marsch durch die Hochschulen mehr angeeignet haben als Fachwissen. Man muß nicht Philosophie studiert haben, um zu wissen, daß auch auf dem Arbeitsmarkt alles fließt.

      Flexibilität heißt das Zauberwort, das man aufsog, weitergab und offenbar doch nicht ver-innerlichte. Mitunter sah man etwas abschätzig auf die "Geringqualifizierten" herab, die sich partout nicht den Anforderungen der modernen Arbeitswelt stellen wollen, nicht bereit sind, für einen neuen Job umzuziehen oder eine weniger angesehene Tätigkeit aufzunehmen. Und vielleicht mußte die junge Führungskraft schon zu Beginn einer verheißungsvollen Karriere auch einmal eine Kündigung aussprechen. Doch daß dieses Schicksal jeden, also auch sie selbst treffen konnte, lag hinter dem Horizont.

      Vor allem private Lehreinrichtungen, die hohe Gebühren verlangen und sich um eine sorg-fältige Auswahl bemühen, suggerieren ihren Zöglingen, sie seien Angehörige der Führungs-schicht. Wer sich so sieht, sollte sich auch danach verhalten. Man muß nicht gleich den alten Grundsatz des deutschen Heeres verklären, der da lautet: Geführt wird von vorn. Aber wer zum Führungsnachwuchs der Privatwirtschaft ausgebildet wurde, sollte mitbekommen haben, daß er unter Umständen als erster den Hut nehmen muß.

      Und warum ergibt sich aus einer langen und teuren Ausbildung ein Anspruch auf ewige Voll-beschäftigung? "Wir haben doch alles richtig gemacht", ist eine sonderbare Klage. Haben die anderen alles falsch gemacht? Nach welchen Maßstäben hat derjenige seine Ausbildung ge-wählt, der sich heute "angeschmiert" oder gar "betrogen" sieht? Wer erinnert sich nicht an die Kommilitonen, die auf die Frage, warum sie denn um Himmels willen jene verschnarchte Veranstaltung besuchten, eine unschlagbare Antwort parat hatten: "Dafür gibt es einen Schein, und der macht sich gut im Lebenslauf." Keine Rolle spielte, daß man womöglich nur Scheinwissen erwarb. Leben für den Lebenslauf.

      So angestaubt es klingen mag: Eine Ausbildung, die man hierzulande immerhin frei wählen und sogar in der Regel nahezu kostenlos genießen kann, ist ein Wert an sich. Ein bleibender Wert, von dem man auch in Notlagen zehren kann. Gut ist man vor allem in den Fächern, die man interessant findet, nicht in denen, die nach Ansicht von selbsternannten Experten Reich-tum versprechen. Dabei ist es ja normal und durchaus sympathisch, wenn ein Abiturient oder sogar ein Magister oder Referendar noch nicht recht weiß, was er werden will.

      Aufhorchen läßt jedoch manche Beobachtung in Bewerbertests privater Hochschulen. Als Berufsziel wird "Rechtsanwalt in einer großen amerikanischen Kanzlei" genannt. Doch auf die Frage nach dem Warum schweigt der Kandidat. Selbst die naheliegende Antwort, daß er viel Geld verdienen will, verkneift er sich; wahrscheinlich, weil er fürchtet, das komme nicht gut an. Wenn es dieser Bewerber dann durch die Harvard Law School geschafft hat, kann es passieren, daß er sich gleich im ersten Vorstellungsgespräch nach seinem Tiefgaragenplatz erkundigt - und überrascht, ja verstört auf das Ablehnungsschreiben reagiert. Er hatte doch alles richtig gemacht.

      Ist das tragisch? Nein, denn es gibt Auswege. Auch in diesen Zeiten hoher Arbeitslosigkeit hat jeder sein Schicksal weitgehend selbst in der Hand. Das deutsche Arbeitsrecht mit seinem Sozialprimat kann man als ein Vergehen an jungen, arbeitswilligen Menschen ansehen. Aber wie man mit seinen Folgen umgeht, bleibt auch eine Frage der persönlichen Haltung. Und die wiederum hat ihre Grundlage in Erziehung und Ausbildung, in der Bildung.

      Betrogen oder angeschmiert wurde allenfalls die Generation, die hinter Mauer und Stachel-draht aufwachsen mußte, nicht frei den Ausbildungs- und Arbeitsplatz wählen konnte und sich mit einem Spitzelstaat arrangieren mußte. Doch selbst von den Deutschen, die in der DDR groß geworden sind, ist ein solcher Vorwurf oder gar das Wort, man habe jene Zeit umsonst gelebt, nicht häufig zu hören. Und viele haben das Beste aus ihrer Lage gemacht. Je mehr sie dabei auf Werte zurückgreifen konnten, desto leichter ist ihnen das gefallen. Das Prinzip gilt auch für die erfolgsbereite Anspruchselite dieser Tage.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.2002, Nr. 206 / Seite 1


      In der Hoffnung mich bezüglich Ihres Geschmacks nicht ganz und gar vertan zu haben, verbleibe ich

      mit vorzüglicher Hochachtung

      GK
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 11:21:14
      Beitrag Nr. 724 ()
      Wirklich schön wie die Wahrheitsfindung dieses Versagers Sommer aussieht.
      Anstatt Geld zurück zu bezahlen,
      wird dieser Cashburner für sein völliges Versagen noch belohnt...!

      Und während viele Millionen vor dem finanziellen Ruin stehen,
      geht Sommer mit dieser Mega-Rente aus diesem Desaster nach Hause..!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Klage gegen den Kanzler:

      Abfindung Sommers soll mehr als 65 Millionen Euro betragen haben

      Für Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel könnte die überraschende Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer ein juristisches Nachspiel haben. Am Freitag zumindest ist beim Berliner Landgericht eine Schadensersatzklage gegen die beiden SPD-Politiker eingereicht worden. Das dem SPIEGEL vorliegende 40-seitige Papier ist brisant - zumindest wenn sich die darin erhobenen Anschuldigungen als richtig erweisen.

      Danach soll Sommer

      eine Abfindung von "mehr als 65 Millionen Euro" erhalten haben.

      :eek::eek::eek:

      Diese Summe, heißt es in der Klageschrift ohne Angaben von Quellen, sei dem Telekom-Chef bereits einen Tag vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung von Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus zugesagt worden. Sommer habe sich in einem persönlichen Gespräch mit Winkhaus auf den Standpunkt gestellt, dass ihm neben dem Gehalt für die Restlaufzeit des Vertrags eine zugesagte Verlängerungsoption über drei weitere Jahre ausbezahlt werden müsse. Außerdem stünden ihm in den nächsten fünf Jahren "wenigstens 4,5 Millionen Aktienoptionen zu", die Sommer mit einem Wert zwischen "150 und 375 Millionen Euro beziffert" haben soll.

      Nach langen Diskussionen, heißt es in der Klageschrift weiter, habe Winkhaus zugesichert, "mehr als 65 Millionen Euro" an Sommer zu bezahlen. Laut Klage, die von einer Unternehmergruppe betrieben wird, die von der Berliner Anwaltskanzlei Mock&Partner beraten wird, ist das ein klarer Verstoß gegen das Aktiengesetz. Denn die Zahlung sei lediglich notwendig geworden, weil Schröder und Eichel die Ablösung Sommers dilettantisch betrieben hätten. Es hätte, so das Papier, eine Reihe von Gründen gegeben, Sommer ohne Abfindung aus seinem Amt zu entlassen. So habe Eichel beispielsweise klare Hinweise darauf gehabt, dass die Bilanzen der Telekom wegen einer Falschbewertung des Immobilienvermögens und des überhöhten Kaufpreises von Voicestream "nicht ordnungsgemäß" seien. Auf die mögliche Einschaltung des Bundesrechnungshofes und die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung jedoch habe der Finanzminister verzichtet.

      Stattdessen hätten Schröder und Eichel ihre Rolle als Großaktionär dahingehend missbraucht, Druck auf Aufsichtsratsmitglieder auszuüben, um den Telekom-Chef abzulösen. Der Kanzler, heißt es in der Klage, habe die Kandidatensuche sogar zur Chefsache erklärt. Vom Kanzleramt seien mehrere Manager angesprochen worden. Auch dies sei ein Verstoß gegen das Aktiengesetz. Im Bundespresseamt wollte man zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Die Telekom spricht von "wilden Spekulationen", die man "nicht weiter kommentiere" wolle. Im Finanzministerium heißt es: Die Ablösung Sommers sei vom Aufsichtsrat betrieben worden, eine Einmischung habe es nicht gegeben.
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 13:42:01
      Beitrag Nr. 725 ()
      @Hallo Gruenderkrach

      Ein mehr als interessantes Thema, wie ich meine.
      Übrigens der Aufmacher des Spiegel vor einigen Wochen...;)

      Da gibt es einiges dazu zu sagen.
      Wenn möglich,
      werde ich zu einem späteren Zeitpunkt darauf eingehen können.
      Und es wird nicht das erste mal sein.
      Genau diese nun klamme Klientel
      brachte ich schon gegenüber dem einen oder andere Bullen mit in´s Spiel.

      Von wegen verbilligen-nachkaufen-und die (von Gier) getriebene Rückkehr auf das Parkett.

      Aber alles weitere später.

      Jetzt habe auch ich zu tun.
      Durch meine nicht sehr erfolgreiche Investitionen in den letzten Jahren
      bin ich leider immer noch genötigt,
      meine Einkäufe selbst zu tätigen.

      Ich kann mir leider immer noch keinen Diener leisten...:laugh:

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 21:38:54
      Beitrag Nr. 726 ()
      Aus der ftd vom 13.9.2002

      Kolumne: Brisantes deutsches Restrisiko

      Von Thomas Fricke

      Die Deflation gilt bislang als unrealistisches Extremszenario.
      Doch jetzt droht die Gefahr hier zu Lande eher unterschätzt als überschätzt zu werden.


      Was die Finanzmärkte seit Wochen bewegt, stößt bei vielen Volkswirten bisher auf Unverständnis: Eine Rückkehr der Deflation sei unwahrscheinlich, sagen die Optimisten. Und historische Vergleiche scheinen ihnen Recht zu geben. Vieles spricht ganz offenbar dagegen, dass sich die Geschichte exakt wiederholt - und Deutschland wie Japan 1990 oder die Welt in den 30er Jahren in eine Krise gerät, in der sich abstürzende Preise und sinkende Ausgaben beidseitig verstärken.

      Das klingt plausibel. Dennoch könnte es sich gerade für Deutschland als gefährlich erweisen, das Phänomen als unrealistisches Extremszenario einzustufen. Auch wenn es Unterschiede zu den historischen Präzedenzfällen gibt, ist das noch kein Beleg, dass die Deutschen nicht auf eigene Art deflationäre Tendenzen erleben könnten.

      Schockartige Rückgänge in Japan

      Was den Unterschied zwischen Deutschland heute und Japan 1990 ausmacht, haben die Ökonomen der DZ Bank zusammengestellt*. In Japan sei dem Absturz eine Phase vorausgegangen, in der nicht nur die Aktien, sondern auch Immobilienpreise und Investitionen über Jahre schnell gewachsen seien. Der Trend kehrte sich in den 90er Jahren um, was zu hohen Überkapazitäten und Produktionseinbrüchen beitrug.

      Seit 1995 sinken die Verbraucherpreise. Und weil vieles stetig billiger wird, lassen die Japaner sich mit Ausgaben Zeit. In Deutschland sind die Investitionen von 1995 bis 2000 um 1,5 Prozent gewachsen, in Japan waren es vor dem Crash mehr als acht Prozent. Das spreche gegen eine deutsche Überinvestitionskrise, so die DZ-Ökonomen. Dem Anstieg der japanischen Immobilienpreise um 50 Prozent stehe hier zu Lande ein leichter Rückgang gegenüber. Folglich seien "schockartige Rückgänge wie in Japan eher unwahrscheinlich", schreiben die Ökonomen der Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht.

      Das Problem liegt darin, dass es mindestens ebenso viele deutsch-japanische Parallelen gibt. Die deutschen Aktienkurse sind seit Frühjahr 2000 sogar stärker gefallen als in Japan vor zehn Jahren. In beiden Fällen sank die Inflation binnen kurzem unter ein Prozent, während das Kreditwachstum stark nachließ. Selbst in der Geldpolitik gibt es ein "vergleichbares Muster" (DZ Bank): Wie die Bank of Japan hob die Europäische Zentralbank ihre Zinsen (im Oktober 2000) an, als die Aktien längst abstürzten.

      Das Beispiel Japan zeigt, wie das Phänomen Deflation unterschätzt werden kann. In deutschen Lehrbüchern war noch bis in die 90er Jahre zu lesen, dass dieser Art von Krise "nur noch historisches Interesse" zukomme. Die 30er Jahre schienen weit weg. Noch 1992 prognostizierten führende Ökonomen im Schnitt, dass Japans Wirtschaft um mehr als drei Prozent wachsen würde.

      Typisch für eine Deflation sei, dass der Preisdruck wegen einer allgemeinen Nachfrageschwäche nach unten gerichtet sei, so die Bundesbank-Volkswirte. Dafür bedarf es keiner Neuauflage japanischer Verhältnisse samt Platzen einer Immobilienblase.

      Entscheidend ist, ob die Erwartungen in die Dynamik der Wirtschaft derart geschwächt sind, dass sich Firmen mit stetig sinkenden Kosten und Preisen zu retten versuchen und die Verbraucher vor großen Ausgaben zurückschrecken. So gesehen wirkt es eher verwunderlich, wie gelassen viele Ökonomen die deutsche Lage beurteilen - zumindest wenn es um die Deflation und nicht um Wahlkampf geht.

      Binnennachfrage sinkt zum zweiten Mal in Folge

      Deutschlands Binnennachfrage sinkt dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge; das hat es selbst in den wachstumsschwachen 90er Jahren nicht gegeben. Nach OECD-Schätzungen bleibt das Wachstum insgesamt so stark hinter dem zurück, was die Wirtschaft leisten könnte, wie zuletzt vor fast 20 Jahren. Zugleich hat sich der Preisdruck derart abgeschwächt, dass die Inflation nur noch bei 0,4 Prozent liegt, wenn man den Anstieg der vergangenen sechs Monate aufs Jahr hochrechnet.

      Beides wäre halb so schlimm, wenn im Herbst der allseits erwartete Aufschwung einsetzen oder Deutschlands Wirtschaft als durchweg dynamisch gelten würde. Das Gegenteil ist heute der Fall.

      Die Konjunktur droht zu kippen, bevor der Aufschwung begonnen hat. Die Lage könnte sich nach der Wahl sogar zuspitzen, wenn die nächste Regierung hektisch Ausgaben kürzt oder Steuern anhebt, um bloß das Staatsdefizit unter der Drei-Prozent-Marke des Stabilitätspakts zu halten.

      Dazu kommt: Japan und Deutschland eint das mittelfristig absehbare Schicksal eines Bevölkerungsrückgangs. Und das dämpft schon jetzt die Wachstumsperspektiven etwa in der Bauwirtschaft, wo die Preise deshalb eher sinken dürften. Zu ähnlich deflationären Trends könnte die Alterung auch in anderen Branchen führen.

      Gegensteuern, bevor es zu spät ist

      All dies muss Deutschland nicht zwingend in die Deflation führen. Nur scheint das Risiko eher unterschätzt als überschätzt zu werden. Laut Umfragen haben die Verbraucher ihre Erwartungen zur Entwicklung der Preise auf spektakuläre Weise nach unten revidiert; so wenig Sorge um Inflation gab es 1986 nicht, als der Ölpreis abstürzte. Ähnlich dramatisch schraubten die Deutschen zuletzt ihre Ausgabenpläne für die kommenden zwölf Monate zurück - auf ein neues Rekordtief.

      Japan erlebt derzeit, wie schwer es ist, aus der Spirale herauszukommen, wenn sie einmal eingesetzt hat. Nach Modellrechnungen von Ökonomen der US-Notenbank hätte Japan die Deflation verhindern können, wenn die Notenbank ihre Zinsen bis 1995 um zwei Prozentpunkte stärker gesenkt hätte.

      Zur Erinnerung: Damals galt Japans Geldpolitik bei allen Auguren noch als höchst expansiv - ähnlich wie heute der Kurs der europäischen Zentralbank.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 21:42:53
      Beitrag Nr. 727 ()
      Pleitewelle rollt weiter

      Von Claus Vogt

      Laut BankruptcyData.com (www.bankruptcydata.com) meldeten im Jahr 2000 insgesamt 176 börsennotierte Unternehmen in den USA Konkurs an. 2001 waren es 257 und per Ende Juli 142, was hochgerechnet in etwa dem Rezessionsjahr 2001 entspricht.

      Allerdings übersteige bereits jetzt die Höhe der Vermögensgegenstände der bankrotten Unternehmen den Vergleichswert für das gesamte Jahr 2001,

      so BankruptcyData.com. Wir haben in unseren Analysen schon mehrfach auf die unangenehme Seite von Schulden hingewiesen, wiederholen diese Binsenweisheit aber gerne noch einmal, da sie in den Bubble-Jahren in Vergessenheit zu geraten schien: Schulden müssen entweder zurückgezahlt oder abgeschrieben werden.

      Ein hoher Verschuldungsgrad eines Unternehmens hebelt bezogen auf das Eigenkapital nicht nur die in guten Zeiten anfallenden Gewinne, sondern eben auch die in schlechten Zeiten oft nicht zu vermeidenden Verluste. Ein vorausschauendes, langfristig planendes und fähiges Management muß sein Unternehmen entsprechend strukturieren. Kann oder will es das nicht, dann wird in schlechten Zeiten das Unternehmen als Konkursfall abgewickelt. Auf diese Weise sorgt der Markt auch für das Verschwinden der Flaschen unter den Managern, allerdings scheint es ein weitverzweigtes Flaschenrecyclingnetz zu geben. Der freiwerdende Marktanteil wird von den dank fähiger Firmenlenker überlebenden Unternehmen übernommen und der Kapitalismus nimmt seinen Lauf.

      Diese Beschreibung des Marktmechanismus‘ ist mittlerweile in vielen Bereichen dank staatlicher Eingriffe außer Kraft gesetzt. Auf diese Weise werden Fehlentscheidungen nicht mehr bestraft und gleichzeitig die richtigen Entscheidungen bei konkurrierenden Unternehmen nicht mehr belohnt. Wohin führt es, wenn ich als Unternehmer oder Manager im Fall des Scheiterns keine unangenehmen Folgen befürchten muß, sondern dank eines mit den Steuergeldern seiner Leistungsträger freihändig umgehenden Staates „gerettet“ werde? Klare Sache, ich werde in dieser Konstellation natürlich höhere Risiken eingehen. Im Erfolgsfall streiche ich die höheren Gewinne ein, bei Mißerfolg bezahlen meine Nachbarn. Dieses Prinzip, das auch Sozialisierung von Verlusten genannt wird, sorgt für eine systematisch falsche Signale gebende Anreizstruktur. Über einen längeren Zeitraum hinweg führt es zu erheblichen Ineffizienzen innerhalb einer Volkswirtschaft.

      Claus Vogt ist Leiter Research der Berliner Effektenbank.
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 13:46:31
      Beitrag Nr. 728 ()
      Die Mittelstandsfalle

      Alle loben die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland.


      Rückgrat der deutschen Wirtschaft, heißt es.
      Jetzt droht das Rückgrat zu brechen.
      Der Mittelstand hat keinen Kredit mehr.


      Von THOMAS WELS

      DÜSSELDORF. Wahlen werden in der Mitte gewonnen. Und da zur Mitte auch der Mittelstand zählt, die kleineren und mittleren Unternehmen, die 70 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland stellen, tobt die Wahlkampfschlacht heftig auf dem Feld der Wirtschaftspolitik. NRW-Ministerpräsident Clement (SPD) warf der Opposition gestern "Schwarzmalerei" vor, schließlich sei die Pleitenzahl lediglich wegen Änderungen im Insolvenzrecht gestiegen. Also alles in Ordnung mit dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft?

      Praktiker sehen das anders, ganz anders. Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, erwartet in diesem Jahr 40 000 Firmenpleiten, so viel wie noch nie. Das sei ein Anstieg um 25 Prozent, der nichts mit irgendwelchen veränderten Statistiken zu tun habe. Und: Die Pleitwelle werde wohl auch noch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ansteigen. Alles in Ordnung?

      Holzmann, Kirch, Herlitz, Cargolifter, Babcock, Dornier - "das Jahr 2002 war das Jahr mit den meisten Großpleiten", sagt der Insolvenzverwalter Wolfgang van Betteray. Jeder Großpleite folgt das stille Sterben im Mittelstand mit zahllosen Opfern bei den Zulieferern.

      Jenseits der politischen Fensterreden zeigt sich ein dramatisches Bild: "Wenn nichts passiert, gibt`s eine Katastrophe", sagt van Betteray, der als Sanierer die Probleme der kleinen und mittleren Unternehmen aus dem Effeff kennt. Das Hauptproblem ist: Banken und Sparkassen drehen den Kredithahn zu. "Selbst Unternehmen, die im laufenden Geschäft schwarze Zahlen schreiben, bekommen keinen Kredit mehr", stellt Thomas Köster, Geschäftsführer des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages fest. Und van Betteray sagt: "Die sterben vor einer gut gefüllten Scheune, weil ihnen die Finanzierung fehlt."

      Also sind wieder einmal die Banken schuld, die, wie Politiker gerne mahnen, ihrer "gesellschaftlichen Verantwortung" nicht nachkommen? Weit gefehlt. "Die Banken sind selbst in der größten Bedrängnis der Nachkriegszeit", sagt van Betteray. Gewiss, die Geldhäuser haben strategische Fehler gemacht, in guten Zeiten zu viel Fett angesetzt. Aber jetzt reißt die Pleitewelle die Banken mit. Der Düsseldorfer Insolvenzverwalter, derzeit Geschäftsführer der insolventen Kirchmedia, macht folgende Rechnung auf: Verliert eine Bank durch eine Pleite wie Babcock oder Holzmann 100 Millionen Euro, muss sie bei den derzeitigen Margen ein Neugeschäft über 2,5 Milliarden Euro ins Haus holen, um den Ausfall zu verschmerzen. Hinzu kommt: Die Geldinstitute stehen unter großem Druck von Seiten der Finanzaufsicht. Fehler in der Risikoeinschätzung führen schnell zur Haftung der Vorstände und des Aufsichtsrates.

      Konjunkturkrise, Bankenkrise und die geplanten Vorschriften für Banken, was die Kreditvergabe an Unternehmen angeht (Basel II, siehe unten) - alles zusammen rüttelt heftig am Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Ein kurzfristiger Ausweg aus der Geldklemme ist indes nicht ein Sicht: Der Mittelstand leidet strukturell unter einem eklatanten Mangel an Eigenkapital. Schuld daran ist die Steuergesetzgebung, auch die der alten Bundesregierung.

      Vor der Steuerreform mussten die Inhaber von Personengesellschaften einen Spitzensteuersatz von 56 Prozent berappen. "Einschließlich Soli-Zuschlag, Kirchensteuer und Gewerbesteuer kam man schnell auf 70 Prozent; wie soll einer da genug Geld vom Gewinn übrig behalten, um es ins Unternehmen zu stecken?", fragt van Betteray. Die Unternehmensteuerreform hat hier Entlastung gebracht, "es sind aber immer noch in der Spitze über 50 Prozent Steuern fällig - viel zu viel."

      Der Mittelstand als Stiefkind der Steuerpolitik. Die Folge: In Deutschland finanzieren sich die kleinen und mittleren Unternehmen zu 90 Prozent über Kredite, einschließlich der Lieferantenkredite. Nur zehn Prozent aller Vermögensteile vom Grundstück über die Maschinen bis zum Lager sind mit Eigenkapital bezahlt. Klar, was passiert, wenn hier eine Bank die Kreditlinie kündigt. Darum sehen van Betteray, Köster und Rödl nur in deutlich niedrigeren Steuersätzen einen Ausweg aus der Kreditfalle. Rödl verweist auf Frankreich, wo niedrigere Steuersätze inzwischen zu einer Eigenkapitalquote von 28 bis 30 Prozent geführt haben. Bis dahin aber vergeht Zeit, viel Zeit, die die Unternehmen nicht haben.

      Darum müssen sich Familienbetriebe vieltausendfach komplett umstellen: Um an Geld zu kommen, müssen sie sich öffnen für Beteiligungskapital von Fondsgesellschaften, das heißt, sie müssen Fremde in den Betrieb holen; sie "müssen die Hosen runter lassen", ein internes Berichtswesen aufbauen, Monats- oder Quartalsabschlüsse vorweisen. "Ein Kulturschock", sagt van Betteray. Höchstens ein Fünftel der Klein- und Mittelbetriebe seien bislang zu einer solchen Betriebsanalyse in der Lage.

      http://www.rheinische-post.de
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      schrieb am 15.09.02 13:49:51
      Beitrag Nr. 729 ()
      Roland Leuschel

      KBE: King of Bubble Excess oder Sir Print a lot of Money

      Wer sich zum Beispiel am 28.8. in das Finanzportal boerse.de einklickte, fand unter den drei angebotenen aktuellen Kolumnen meinen Beitrag „Das brutale Ende der Kursrallye des Down Jones an der Fall Street“. Am selben Tage konnte er in der renommierten Tageszeitung FAZ Artikel finden wie „Steigender Konjunkturoptimismus belastet Renten“ oder „Konjunkturzuversicht beflügelt Aktien“. Während in meiner Kolumne stand „Die Chance für ein Double Dip erhöhte sich mittlerweile, und damit dürfte auch die Erholung der europäischen und japanischen Wirtschaft vorerst reines Wunschdenken sein“, stand in der FAZ: „Ein abermaliger Wirtschaftsabschwung (Double Dip) scheint immer unwahrscheinlicher“. Lassen Sie sich von den Tagesmeldungen nicht beeinflussen, und gehen Sie davon aus, dass das Fragezeichen, das ich noch hoffnungsfroh am Beginn dieses Jahres hinter meine Kolumne „Weltwirtschaftskrise II in Sicht?“ machte, nicht mehr angebracht ist. Es gibt seriöse, renommierte Experten, die sind noch viel pessimistischer als ich. Der österreichische Ökonom Fredmund Malik, der seit 1984 das Management Zentrum St. Gallen leitet, hat in einem Spiegel Interview folgende Prognose gewagt:

      „Alle Bedingungen sind erfüllt, dass sich die Entwicklung der 30er Jahre in ähnlicher Form wiederholt. Es wird vermutlich schlimmer ... In Amerika stehen die Ersparnisse von zwei Generationen im Risiko, in den vergangenen zwei Jahren ist mit 5 Billionen Dollar (weltweit sind es über 12 Billionen) so viel wie das halbe US-Sozialprodukt vernichtet worden. Noch hoffen die Rentner darauf, dass sich ihre Portefeuilles wieder füllen. Was aber, wenn sie merken, dass die Reserven weg sind? Es wird überall Verzicht geben. Nach der letzten grossen Wirtschaftskrise sind den Amerikanern soziale Konflikte erspart geblieben. Ich fürchte, diesmal wird es nicht so glimpflich ausgehen.“

      Ich hatte die Warnung des brutalen Endes der von mir Anfang Juni angekündigten Kursrallye (MSCI World 620) ausgesprochen, nachdem sich die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel gefährlich häuften, und die Kursrallye von 15% (MSCI World 700) kräftig genug war, um Kursgewinne glattzustellen; denn darüber dürfte es keinen Zweifel geben, es handelte sich um eine Rallye, in einem längerfristigen Bärenmarkt, der noch 8 bis 10 Jahre anhalten kann. Nur der Anleger, der solche Kursrallyes ausnützt, kann auf die angepeilte Rendite von 6 bis 8% p.a. gelangen. Er muss auch wissen, dass mit einer derartigen Portfolio-Strategie viel Arbeit verbunden ist. Ich spreche aus Erfahrung; denn von 1968 bis 1982, also 14 lange Jahre, hatte ich als Stratege bei einer Grossbank verbracht, und glauben Sie mir, am Ende einer solchen Periode werden von Banken und Vermögensberatern eher Psychologen und Seelsorger für die Privatkundschaft gebraucht und weniger Analysten. Die Zeiten (1995 bis 1999) in denen lediglich Pavlowsche Reflexe bei Portfolio-Managern benötigt wurden, und in denen jeder kleine Kursrückgang zum Kauf genutzt werden musste (buy on dips) sind vorerst vorbei. Verschließen Sie nicht die Augen vor dieser Realität: Mehr und mehr Analysen werden von Banken und Zeitungen dem Phänomen und der Gefahr Deflation gewidmet. Ich habe eine lange Liste solcher Artikel gesammelt ...

      Das bei den Engländern etwas angeschlagene Königshaus versucht offensichtlich seinen Ruf und seine Beliebtheit bei seinen Untertanen durch verstärkten Einsatz des allseits geschätzten „britischen Humors“ wieder aufzupolieren.

      Ihre Majestät die britische Königin Elisabeth II hat vor kurzem den Ritterschlag für den Präsidenten der amerikanischen Notenbank Alan Greenspan angekündigt. In der Begründung steht „wegen seines außergewöhnlichen Beitrags zu weltweiter wirtschaftlicher Stabilität“. Außergewöhnlich war dieser Beitrag mit Sicherheit, er führte zur größten Aktienblase in der Geschichte der Menschheit, deren Platzen bereits über 12.000 Milliarden Dollar weltweit vernichtet hat. Das soll ihm erst einmal jemand nachmachen. Ein Hedge Fonds Manager (die verdienen bei volatilen Märkten am meisten) hat bereits einen Namen für Alan Greenspan gefunden „Sir Print a Lot“.

      :laugh::laugh::laugh:

      Ich vermute, dass KBE (steht für „Knight Commander of the British Empire“ und kann auf Briefköpfen und Visitenkarten erscheinen) steht im Falle Alan Greenspan für KING OF BUBBLE EXCESS. Der von mir sehr geschätzte und äußerst scharfsinnige Claus Vogt, von der zur BNP gehörenden Effektenbank, hat es folgendermassen kommentiert: „Der Bock als König der Gärtner? Hat die Zeitschrift Titanic einen ihrer üblen Scherze platziert, und wir sind eher einer Satire aufgesessen? Was kommt als nächstes? Die Heiligsprechung kreditfinanzierter Spekulationsblasen? Handelt es sich womöglich um eine Verwechslung?“ Nein, lieber Claus Vogt, es handelt sich nicht um eine Verwechslung sondern lediglich um eine exquisites Beispiel tiefsinnigen, britischen, königlichen Humors moderner Version, den wir sterbliche auf dem alten europäischen Kontinent nicht richtig verstehen.

      Haben Sie also nach wie vor einen hohen Anteil an Cash und Triple A Bonds (70%) und warten Sie auf die nächste Kursrallye, sie kommt mit Sicherheit, und versuchen Sie mit Aktien bei stark limitierten Kurszielen wie Allianz unter 100, IBM bei 65, Daimler und Siemens unter 40, Deutsche Telekom bei 8, zuzuschnappen, wenn andere keinen Cash mehr haben und verkaufen müssen.

      Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg

      Roland Leuschel 06.09.2002
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 13:45:20
      Beitrag Nr. 730 ()
      TELEKOMMUNIKATION

      "Der Staat zahlt drauf"

      Der Ausstieg der Franzosen bei Mobilcom markiert einen neuen Höhepunkt in der Krise der Telekommunikationsindustrie. Gleichzeitig wächst die Kritik an den Regierungen, die Milliardensummen bei der Versteigerung der UMTS-Lizenzen kassierten.

      So etwas hatte Büdelsdorf noch nicht erlebt. Mehr als tausend Beschäftigte der Telefonfirma Mobilcom drängten sich am vergangenen Donnerstag vor der Unternehmenszentrale und legten den Verkehr in der schleswig-holsteinischen Gemeinde lahm.

      Fast alle trugen rote T-Shirts, und alle trieb die gleiche Sorge auf die Straße: die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. "Bei einem Aus für Mobilcom", ahnte der Büdelsdorfer Bürgermeister Jürgen Hein, "wird die Arbeitslosenquote in der Stadt dramatisch hochschnellen."

      Nur wenige Stunden später war aus der Sorge Gewissheit geworden. Trotz aller Mahnungen aus dem Bundeskanzleramt in Berlin entschied der Aufsichtsrat von France Telecom (FT) am Donnerstagabend, seinen deutschen Partner Mobilcom nicht weiter zu unterstützen.

      Ohne Hilfe aus Paris ist die Firma praktisch pleite. Ende September ist ein Kredit von 4,7 Milliarden Euro fällig - wenn nicht die Bundesregierung kurzfristig mit einer Staatsbürgschaft einspringt, muss Mobilcom-Chef Thorsten Grenz spätestens am Dienstag Insolvenz anmelden.

      Das Desaster von Büdelsdorf markiert einen neuen Höhepunkt in der schweren Krise, die vor zwei Jahren die europäische Telekommunikationsbranche erfasste und inzwischen fast alle Firmenchefs den Job gekostet hat. Nach Juan Villalonga (Telefónica), Peter Bonfield (British Telecom), Paul Smits (KPN), Kaj-Erik Relander (Sonera) und Ron Sommer (Deutsche Telekom) kündigte am vergangenen Freitag auch FT-Chef Michel Bon seinen Rücktritt an.

      Die Rücktrittswelle ist symptomatisch. Denn die einst von den Aktionären hoch gelobten Manager sind dafür mitverantwortlich, dass aus dem Wachstumsmotor Mobilfunk eine Konjunkturbremse wurde, die die ganze Wirtschaft in Mitleidenschaft zu ziehen droht. Wo früher ohne Zögern Milliarden in neue Technik und Marketingkampagnen gesteckt wurden, regiert jetzt der Rotstift. Und die Zulieferindustrie von Ericsson bis Siemens wird mit in den Strudel gerissen. Die Folge: Unternehmen, die vor kurzem noch händeringend Arbeitskräfte suchten, entlassen nun Tausende Mitarbeiter.

      Die bedrohliche Krise kulminiert in dem Kürzel UMTS. Berauscht vom weltweiten Erfolg der Mobilfunktechnik GSM, hatte sich die Branche Ende der neunziger Jahre in ein fast absurdes Megaprojekt mit dem Namen Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) gestürzt. Per Handy, so die Hoffnung, würden bald Millionen Kunden im Internet surfen, Bankgeschäfte erledigen, Filmvorschauen ansehen oder elektronische Postkarten verschicken.

      Blind vertraute die Branche den Schwindel erregenden Prognosen von Analysten und Beratern, die den Firmen Umsätze in dreistelliger Milliardenhöhe und fortwährend sprudelnde Gewinne vorgaukelten. Blauäugig glaubten sie den Aussagen der Techniker und Gerätehersteller, die eine rasche Realisierung der mobilen Multimedia-Welt versprachen.

      Auf dem Höhepunkt des Wahns galt UMTS als Lizenz zum Gelddrucken. Und alle wollten dabei sein, als die Regierungen in Europa die knappen Frequenzen für die neue Handy-Technik versteigerten.

      Auch Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid glaubte fest daran, sich mit dem Einstieg in das UMTS-Geschäft "eine goldene Nase verdienen" zu können. "Wer das Ding nicht hat, kriegt Probleme", meinte der Unternehmer, der die Firma 1991 gegründet und sechs Jahre später als erstes Unternehmen am Neuen Markt platziert hatte. Rund 20 Millionen Euro kassierte Schmid damals, denn der frühere Sixt-Manager galt als Marketing-Genie, das mit flotten Sprüchen, guten Ideen und niedrigen Preisen dem Ex-Monopolisten Deutsche Telekom erfolgreich Konkurrenz machte.

      Als Schmid Anfang 2000 weitere 28 Prozent seiner Aktien für rund vier Milliarden Euro an France Telecom verkaufte, avancierte er zu einem der reichsten Männer Deutschlands und schwelgte in kühnen Plänen. "Das wird ein Quantensprung für das Unternehmen", schwärmte Schmid, als er zusammen mit dem neuen Partner Michel Bon für 8,4 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz ersteigerte. Schon Anfang 2002 werde er als erster Netzbetreiber UMTS anbieten und dann "aus der Pole-Position in die Multimedia-Zukunft" vorstoßen.

      Nun ist der Traum vorbei. Die hoch gelobte Zukunftstechnik ist noch längst nicht einsatzfähig und wird frühestens in einem Jahr auf den Markt kommen. Und die Skepsis, ob die Kunden überhaupt Tag und Nacht am Handy hängen und für teures Geld multimediale Inhalte konsumieren wollen, wächst von Tag zu Tag.

      Am schlimmsten aber drückt die Schuldenlast von 110 Milliarden Euro, die sich die Handy-Konzerne im Fieberwahn für die UMTS-Lizenzen in Europa aufgehalst haben. Damit bescherten sie zwar den Finanzministern unerwartet hohe Sondereinnahmen, lavierten sich aber gleichzeitig in einen Teufelskreis von Schulden, sprunghaft wachsenden Zinsen und rapide fallenden Aktienkursen. Weitere Milliarden für den Netzausbau und die Übernahme anderer Firmen, mit denen sie in der neuen Ära ihr Geschäft international absichern wollten, verschärften die Krise.

      "Der Staat zahlt drauf" (2)

      Nun fressen die Zinsen die Gewinne auf. Mobilcom-Partner Bon etwa, der die Schulden bei FT von 15 Milliarden auf fast 70 Milliarden Euro hochschraubte, muss jeden Tag gut 10 Millionen Euro aufbringen, um die Zinsen zahlen zu können. Für Investitionen beim deutschen Partner blieb da am Ende kaum noch Geld übrig.

      Selbst politische Verwicklungen mit der Regierung in Berlin und die Schadensersatzklagen in Milliardenhöhe, die Mobilcom-Gründer Schmid nun androht, schreckten die Franzosen vergangene Woche nicht mehr davon ab, Mobilcom fallen zu lassen. Zu tief hatten sich die Manager des halbstaatlichen Konzerns in den Schuldensog ziehen lassen.

      Angesichts der Krise wächst die Zahl der Kritiker an der europäischen Lizenzpolitik. "Europa", klagt der französische Wirtschaftsminister Francis Mer, "hat nicht den Mut gehabt, intelligente Lösungen vorzuschlagen", dadurch sei die Chance verpasst worden, "eine Industriepolitik auf dem Feld der neuen Medien zu haben".

      Auch in Deutschland wächst die Skepsis, dass sich die Milliardeneinnahmen des Bundes als Eigentor erweisen. Noch lassen sich die Folgekosten der UMTS-Versteigerung nicht beziffern. Doch Georg Erber vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist überzeugt: "Der Staat zahlt drauf."

      So habe der Bund, der 43 Prozent der Telekom-Aktien hält, durch den Kursrutsch der T-Aktie massiv an Vermögen verloren. Zur Zeit der Auktion waren die Bundesanteile gut 60 Milliarden Euro wert, jetzt sind es nur noch 18,8 Milliarden Euro.

      Außerdem erstattet der Fiskus einen Teil der Lizenzgebühren den Unternehmen zurück. Denn die dürfen die Aufwendungen abschreiben, was die Steuerschuld mindert. Die Folge: geringere Steuereinnahmen und höhere Belastungen des Staatshaushalts.
      Selbst die Verwendung des Gewinns, so der DIW-Forscher, habe sich ungünstig auf die Wirtschaft ausgewirkt. Zwar habe Finanzminister Hans Eichel alte Schulden zurückgezahlt, dafür hätten sich aber die Unternehmen im Gegenzug um den gleichen Betrag verschulden müssen. Dabei seien risikoarme Staatspapiere durch unsichere Anleihen der Telekommunikationsfirmen ersetzt worden.

      Der Tausch habe fatale Auswirkungen auf die weitere Kreditvergabe der Banken. Denn die neuen Kredite mussten mit einem viel höheren Eigenkapitalanteil unterlegt werden als die vergleichsweise sicheren Bundesschatzbriefe. Dieses Geld stehe aber nicht mehr für Kredite an andere Firmen zur Verfügung. Eichel, klagt Erber, habe der Wirtschaft dadurch indirekt "den Kredithahn zugedreht".

      Direkte Folgekosten entstehen dem Staat und den Kommunen erst recht, wenn die Unternehmen unter der Last der Schulden zusammenbrechen und ihre Mitarbeiter entlassen müssen. Und da könnte Büdelsdorf als eine der ersten Kommunen besonders hart betroffen sein. Denn im Windschatten von Mobilcom waren dort in den letzten Jahren zahlreiche neue Firmen entstanden. Fällt Mobilcom, ist auch deren Existenz gefährdet.

      Noch ist allerdings nicht ganz klar, was die Ankündigung der Franzosen vom vergangenen Freitag konkret bedeutet. Vollziehen die Manager in Paris einen harten Schnitt und weigern sich, die Schulden zu übernehmen? Dann wäre der Bankrott von Mobilcom unausweichlich.

      Oder verzichten sie nur auf die weitere Finanzierung des Partners, übernehmen aber gleichwohl die Milliardenschulden, die an der UMTS-Lizenz hängen? Mobilcom hätte dann durchaus Chancen, einen neuen Partner zu finden und zumindest Teile des Geschäfts aufrechtzuerhalten.

      Egal, wie das verbissene Geschacher ausgehen wird - die Entscheidungen der nächsten Tage haben für die ganze Branche weit reichende Konsequenzen. Entsprechende Hektik herrschte am Freitag bei den Konkurrenten des Büdelsdorfer Unternehmens. Heerscharen von Juristen bei der Telekom, Vodafone oder E-Plus spielten alle nur denkbaren Szenarien durch.

      Was passiert im Falle einer Insolvenz mit der UMTS-Lizenz? Was geschieht mit den rund fünf Millionen Mobilcom-Kunden? Werden sie den Firmen zugeteilt, auf deren Netzen sie telefonieren? Oder müssen sie nach einer Insolvenz teuer aus dem Unternehmen herausgekauft werden? Fragen, auf die auch die Juristen am Freitag noch keine endgültigen Antworten geben konnten.

      Sicher ist nur, hieß es beispielsweise bei der Telekom, "dass wir die Kunden von Mobilcom nicht im Regen stehen lassen". Und sicher ist auch, dass die verbliebenen Handy-Firmen durch die Aufgabe der Franzosen kräftig profitieren. Im Idealfall würden die Kunden auf die Netze aufgeteilt, auf denen sie bereits mit Mobilcom-Verträgen telefonieren. Danach bekämen Telekom und Vodafone jeweils rund zwei Millionen neue Kunden. E-Plus könnte immerhin einen Zuwachs von einer Million neuen Handy-Kunden verzeichnen.

      Vor allem aber haben sich die Ausgangsbedingungen für den UMTS-Start im nächsten Jahr für die verbliebenen Netzbetreiber nun deutlich verbessert. Sah es vor kurzem noch so aus, dass sie sich den Markt unter sechs Konkurrenten aufteilen müssten, ist nun der Anteil für jeden Wettbewerber deutlich gewachsen.

      Denn noch vor dem Ausstieg der Franzosen hatte der Münchner UMTS-Lizenznehmer Quam, ein Gemeinschaftsunternehmen der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera, die Notbremse gezogen und den Geschäftsbetrieb in Deutschland eingestellt. Von den sechs Firmen, die eine UMTS-Lizenz ersteigerten, sind somit nur noch vier übrig.
      Noch ist unklar, was mit den frei werdenden Lizenzen von Quam und Mobilcom, die streng genommen unverkäuflich sind, geschehen soll. Zwar könnte die Regulierungsbehörde in Bonn auf sofortige Rückgabe bestehen, weil die Voraussetzungen zum Netzaufbau, der bis Ende 2003 eine Abdeckung des Landes von 25 Prozent vorschreibt, wahrscheinlich nicht mehr gegeben sind. Auf diesen harten Schnitt wird man aus politischen Gründen allerdings wohl verzichten.

      Vielmehr soll den Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, vielleicht doch noch einen Partner zu finden, der in das Geschäft einsteigt. Erst wenn auch diese Chance verspielt ist, will die Behörde die Lizenz zurückfordern.

      Von einer erneuten Versteigerung will man bei der Regulierungsbehörde aber nichts wissen. Vielmehr soll eine so genannte offene Marktbefragung eruieren, ob es überhaupt Interessenten für die zwei UMTS-Blöcke gibt. Ist dies - wie erwartet wird - nicht der Fall, werden die freien Frequenzen zum Sonderpreis an die verbliebenen Lizenzinhaber verkauft.

      FRANK DOHMEN, KLAUS-PETER KERBUSK, CHRISTIAN REIERMANN
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 14:21:03
      Beitrag Nr. 731 ()
      BdB erwartet weiter kein stärkeres Wachstum in 2002

      Der Bundesverbandes der deutschen Banken veröffentlichte seinen Konjunkturbericht für September. Die Banken erwarten für die zweite Jahreshälfte kein stärkeres Wachstum in Deutschland als bisher.

      Im dritten Quartal könnte das Wirtschaftswachstum sogar leicht abschwächen,
      so dass die Prognose für das Gesamtjahr von 0,5 Prozent gefährdet wird.


      Der BdB wies zur Begründung für seinen Pessimismus auf die enttäuschenden Konjunkturdaten, wie die schwache Auftragslage sowie den Reuters-Einkaufsmanagerindex.

      Allerdings befürchtet er auch keine Rezession für Deutschland.

      Im August revidierte der Verband seine BIP-Prognose für 2002 von 1,0 Prozent auf nur noch 0,5 Prozent. Dagegen rechnet die Bundesregierung mit einem Wachstum von 0,75 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 14:41:38
      Beitrag Nr. 732 ()
      Montag 16. September 2002, 13:45 Uhr

      Lucent erwartet nichts Gutes

      Der angeschlagene US-Telekom-Ausrüster Lucent Technologies (Bild: CEO Patricia Russo) erwartet für das laufende vierte Quartal einen weiteren Umsatzeinbruch.

      Gegenüber dem im dritten Quartal erzielten Umsatz von 2,95 Milliarden US-Dollar sollen die Einkünfte im vierten Quartal um 20 bis 25 Prozent niedriger liegen,

      teilte das Unternehmen mit.

      Die reduzierten Prognosen entsprechen jetzt einem Umsatz zwischen 2,2 und 2,35 Milliarden US-Dollar. Der Konzern rechnet zudem mit einem Pro-forma-Verlust pro Aktie von rund 45 US-Cent. Für die revidierten Prognosen macht das seit zwei Jahren defizitär wirtschaftende Unternehmen die allgemeine Marktschwäche sowie die unsicherer Situation, vor allem in Nord-Amerika verantwortlich.

      Trotz der erneut schlechteren Prognosen hält der Konzern an seinem Ziel fest,

      die Gewinnschwelle Ende des Geschäftsjahres zu erreichen.
      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 15:35:15
      Beitrag Nr. 733 ()
      US-Lagerbestände steigen weiter

      Das US-Handelsministerium stellte die Daten zu den Lagerbeständen der Industrie- und Handelsunternehmen für Juli vor. Die Bestände stiegen im Vormonatsvergleich stärker als erwartet um 0,4 Prozent auf 1.124,5 Mrd. Dollar, währen Volkswirte nur eine Zunahme um 0,1 Prozent geschätzt hatten.

      Für Juni wurde ein revidierter Anstieg um 0,3 Prozent auf 1.119,5 Mrd. Dollar errechnet. Vorläufig war ein Lageraufbau um 0,2 Prozent auf 1.118,7 Mrd. Dollar gemeldet worden.

      Im Verarbeitenden Gewerbe fielen die Bestände von 428,2 Mrd. Dollar im Vormonat auf 427,8 Mrd. Dollar. Im Einzelhandel erhöhten sich die Lagerbestände von 408,9 auf 412,5 Mrd. Dollar.

      Die Daten der Lagerbestände gelten als wichtiges Indiz für die Entwicklung der US-Konjunktur. Der Lageraufbau signalisiert einen Wirtschaftsabschwung in den USA.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:12:03
      !
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      Avatar
      schrieb am 16.09.02 17:20:27
      !
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      schrieb am 17.09.02 13:32:32
      Beitrag Nr. 736 ()
      WALL-STREET-AUSBLICK

      Wem soll der Krieg helfen?

      Von Carsten Volkery , New York

      Der 11. September ist überstanden, doch die Stimmung an der Wall Street bleibt düster. Zweifel am Aufschwung und der drohende Irak-Krieg werden die Kurse auf absehbare Zeit drücken.

      New York - Die Erleichterung darüber, dass der Jahrestag der Terroranschläge vorbei ist, währte nur einen Augenblick. Jetzt konzentrieren sich die Börsianer bereits voll auf ihre nächste Sorge: Den immer wahrscheinlicher werdenden Krieg gegen Irak. Am Freitag lehnte Iraks Diktator Saddam Hussein die Rückkehr der Uno-Kontrolleure ab. Bleibt er dabei, ist der Krieg garantiert. Das hatte US-Präsident George W. Bush am Vortag vor der Uno-Vollversammlung quasi geschworen.

      Ein zweiter Golfkrieg würde die Anleger einmal mehr in die Flucht schlagen, befürchten Beobachter. Der Dow Jones verlor vergangene Woche bereits 1,4 Prozent - zum dritten Mal in Folge. Der Nasdaq schloss 0,3 Prozent schwächer. Das wird sich zunächst nicht ändern. "Wir müssen auf neue Entwicklungen warten", sagt Stanley Nabi von Credit Suisse Asset Management.

      Der Ölpreis reflektiert bereits die Kriegsangst. Er nähert sich der 30-Dollar-Marke. Am Donnerstag wird die Vereinigung Öl fördernder Länder (Opec) zusammentreffen, um über eine mögliche Anhebung der Fördergrenze zu beraten. Derzeit liegt sie bei 21,7 Millionen Barrel am Tag. Die Märkte sind beunruhigt über Lieferengpässe im Fall eines Golfkriegs. Irak selbst produziert vergleichsweise geringe 2,7 Millionen Barrel, aber die Lieferwege in der gesamten Region könnten vom Krieg betroffen sein. Im schlimmsten Szenario, rechnen Ökonomen vor, könnte die US-Wirtschaft durch einen Ölpreisschock in die Rezession zurückfallen.

      Dazu kommt, dass die Konjunktur- und Unternehmenszahlen zunehmend Zweifel am Aufschwung säen. "Die Aussichten verschlechtern sich stetig", sagt William Strazullo, Analyst bei State Street Global Markets. "Wir haben einen Krieg am Horizont, und die Unternehmen sehen noch kein Anziehen der Nachfrage".

      Die anstehenden Quartalszahlen werden die Anleger voraussichtlich wieder nicht beeindrucken. Sie sind zwar besser als vor einem Jahr - bleiben aber wieder häufiger unter den Erwartungen. Vergangene Woche enttäuschten bereits Nokia, Lucent und Honeywell mit Gewinnwarnungen. Die dürften in den kommenden Wochen zum Trend werden. "Die Analysten waren viel zu optimistisch über die zweite Jahreshälfte", sagt Joe Cooper von Thomson Financial/First Call.

      Am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlicht Oracle die Zahlen für das erste Quartal seines Geschäftsjahres. Es endete im August. Übertrifft das Schwergewicht die tief geschraubten Erwartungen, könnte das dem Markt einen Schub geben. Analysten erwarten einen Gewinn von sieben Cents pro Aktie - zwei Cents weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Gewinn wurde vor allem durch Sparen erreicht. Unter anderem hat die Software-Firma im abgelaufenen Quartal 700 Mitarbeiter entlassen. Der Umsatz hingegen ist voraussichtlich zweistellig eingebrochen. Damit wäre der Umsatz in fünf der letzten sechs Quartale zurückgegangen.

      Auch die Finanzbranche leidet noch. Die anhaltende Börsen- und Fusionsflaute wird sich diese Woche in den Zahlen der Investmentbanken Morgan Stanley und Bear Sterns widerspiegeln.

      Die meisten Kopfschmerzen neben dem Irak-Krieg bereiten Beobachtern die mangelnden Investitionen der Unternehmen. Am Dienstag werden sie daher genau auf den Bericht zur industriellen Produktion achten. Die Produktion soll im August leicht um 0,2 Prozent angezogen haben - der gleiche Wert wie im Juli. Doch eine nachhaltige Verbesserung ist noch nicht in Sicht.

      Die US-Konjunktur sei wie ein Ruderboot, in dem nur noch auf einer Seite gerudert wird, bemerkte unlängst ein Marktbeobachter. Die Seite, die ausgefallen ist, sind die Unternehmen. Die, die noch rudert, sind die Verbraucher. Doch auch das könnte bald ein Ende haben, warnt Peter Hooper, der Chef-Volkswirt der Deutschen Bank in New York. "Der Konsum ist kräftig, aber wir erwarten einen starken Einbruch in den kommenden Monaten", schreibt Hooper in einem düsteren Bericht.

      Gleich mehrere Gründe führten zu diesem Schluss: 1. Der Effekt der Steuersenkung des vergangenen Jahres ist vorbei. 2. Das Einkommenswachstum der US-Haushalte hat sich auf drei Prozent verlangsamt. 3. Der steigende Ölpreis belastet die Portemonnaies der US-Bürger zusätzlich. 4. Die jüngsten Zahlen deuten an, dass die Arbeitslosenrate wieder steigen wird. Im Herbst wird sie die Sechs-Prozent-Marke übersteigen.

      Eine Zinssenkung der Federal Reserve sei damit noch nicht vom Tisch, folgert Hooper. Sie hänge allerdings vom Resultat des Irak-Kriegs und der weiteren Entwicklung des Aufschwungs ab.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 13:34:49
      Beitrag Nr. 737 ()
      AOL TIME WARNER

      König Case vor dem Fall?

      Der Druck auf Steve Case, Internet-Star und Chairman von AOL Time Warner, nimmt zu.

      Mitglieder des höchsten Kontrollgremiums wollen ihn offenbar vor die Tür setzen.

      New York - Bei einem Treffen des "Board of Directors" von AOL Time Warner könnte dem Vorsitzenden Case der Posten streitig gemacht werden, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Vertraute von Mitgliedern des Gremiums.
      Im "Board" von AOL Time Warner sind neben Case vierzehn Direktoren vertreten, die je zur Hälften von den Fusionspartnern AOL und Time Warner entsendet wurden. Widerstand gegen Case kommt der "New York Times" zufolge vor allem von Seiten ehemaliger Time-Warner-Direktoren.Wer genau sich gegen Case ausgesprochen habe, wurde laut "New York Times" allerdings noch nicht klar.

      Case wolle seine Stellung jedoch auf jeden Fall beibehalten, zitiert das Blatt Unternehmenskreise. Zudem habe Case genug Unterstützung von den Anteilseignern, um auch einer offenen Auseinandersetzung standhalten zu können. Bei der spektakulären Fusion von AOL und Time Warner hatte Case nämlich durchgesetzt, dass er nur von einer Dreiviertel-Mehrheit der Direktoren gestürzt werden kann.
      Um den eigenen Rausschmiss zu verhindern, braucht Case neben seiner eigenen nur drei Stimmen. In Unternehmenskreisen gilt es als sicher, dass Case diese Sperrminorität erreicht, da die beiden Gremiumsmitglieder Kenneth Novak und Mils Gilburne als enge Freunde von Case gelten. Auch der Wagniskapitalgeber Frank Caufield würde laut "New York Times" bei einer Kampfabstimmung eher für Case votieren.

      Im kommenden Frühling bietet sich den Case-Gegnern allerdings eine neue Chance. Bei der jährlichen Hauptversammlung haben die Aktionäre die Möglichkeit, Case als ihren höchsten Vertreter abzuwählen. Die Aktien von AOL Time Warner sind seit dem Zusammenschluss der Unternehmen um mehr als 70 Prozent gefallen.
      Den Angaben zufolge haben sich auch große Anteilseigner von AOL Time Warner für eine Ablösung von Case ausgesprochen. So sollen sowohl Liberty-Chef John Malone als auch der ehemalige Medientycoon Ted Turner zugesichert haben, einen Rausschmiss von Case zu befürworten.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:36:44
      Beitrag Nr. 738 ()
      12.09.2002
      Kontron "outperform"
      WestLB Panmure

      Die Analysten der WestLB Panmure stufen die Aktie von Kontron (WKN 605395) von "neutral" auf "outperform" hoch und sehen das Kursziel bei vier Euro.

      Kontron dürfte in diesem Jahr mehr als zwölf und im kommenden Jahr 20 Millionen Euro Cash generieren. Diese Mittel könnten Mitte 2003 im Falle des Verbleibens des Aktienkurses auf diesem niedrigen Niveau für ein umfangreiches Aktien-Rückkaufprogramm verwendet werden.

      Die Marktkapitalisierung von Kontron liege derzeit im Rahmen des Buchwerts ohne Goodwill. Dies deute daraufhin, dass Kontron Akquisitionsaktivitäten ausgesetzt sein werde, falls nicht bei nächster Gelegenheit ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt werde.

      Vor diesem Hintergrund bewerten die Analysten der WestLB Panmure die Aktie von Kontron nunmehr mit dem Votum "outperform".
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:47:14
      Beitrag Nr. 739 ()
      @Hallo Zagor2001...

      Ist ja nett gemeint mit einen kleinen KBC-Push.
      Aber Sie müssen sich hier in der Adresse geirrt haben..;)

      Hier werden keine Einzel-Shares gepusht
      und Kontron schon gar nicht.

      Dafür gibt es nebenan unzählige Threads
      wo dies besser vonstatten geht.
      Und wenn ich was nicht leiden kann,
      dann ist es,

      wenn dieser Thread mit völlig verblödeten Analysen von diesen Banken&Analysten-Deppen zugemüllt wird...:mad:

      Dies ist nicht gegen Sie persönlich gerichtet.:kiss:

      Aber eindeutig sollte die Nachricht trotz allem sein...!

      DANKE..;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:14:27
      Beitrag Nr. 740 ()
      Wollen unsere amerikanischen Freunde
      jetzt schon am Allerheiligsten, dem Big Mäc sparen..:eek::laugh:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      McDonald senkt Prognosen

      Der amerikanische Fast-Food Gigant McDonald hat soeben seine Prognosen für das aktuelle Geschäftsjahr gesenkt. Grund hierfür sei eine schlechte Entwicklung in den USA und in Europa.

      Inklusive einmaliger Kosten rechnet das Management jetzt nur noch mit einem Gewinn von 1,31 Dollar je Aktie. Im Vorjahr lag der Gewinn bei 1,25 Dollar je Aktie. Die bisherigen Erwartungen lagen bei 1,41 Dollar je Aktie.

      Im aktuellen Quartal rechnet McDonald mit einem Gewinn von 38-39 Cents je Aktie. Analysten waren bisher von 42 Cents je Aktie ausgegangen.

      Bereits Anfang der Woche hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass es der schwachen Nachfrage mit neuen Preismodellen und der Renovierung älterer Filialen entgegenwirken will.

      Die Aktie verliert aktuell 0,2 Prozent auf 21,64 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 17:44:47
      Beitrag Nr. 741 ()
      Wo sind die ganzen Hamsterkäufe der US-Bürger..:rolleyes:

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Kroger verfehlt Erwartungen und senkt Prognosen

      Die amerikanische Supermarktkette The Kroger Co. legte am Dienstag vor Börseneröffnung ihre Zahlen für das zweite Fiskalquartal vor und konnte die Erwartungen der Analysten nicht einhalten.

      Das Unternehmen erzielte einen Jahresüberschuss von 267,1 Mio. Dollar nach 262,7 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 35 Cents nach 33 Cents im Quartal des Vorjahres. Analysten erwarteten einen Gewinn von 37 Cents je Aktie.
      Die Gesamtumsätze stiegen auf 11,93 Mrd. Dollar von 11,48 Mrd. Dollar.

      Des weiteren hat das Unternehmen die Erwartungen für das Gewinnwachstum im laufenden Fiskaljahr gesenkt.

      Man rechnet nun mit 5-7 Prozent statt wie bislang mit 10-12 Prozent.


      Die Aktie verliert 11,2 Prozent auf 15,99 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 20:41:47
      Beitrag Nr. 742 ()
      Guten Abend, liebe Anleger..;)

      Als kleines Schmankerl nochmals ein kleiner Bericht über die Probleme gewisser CEO`s...!
      Tausende werden auf die Strasse gesetzt ohne mit der wimper zu zucken.
      Aber einem Superreichen ehemaligen CEO,
      werden die Millionen nur so hinterher geworfen..!

      Natürlich hat Herr Welch sehr viel für GE getan.
      Das ist überhaupt keine Frage.
      Aber auch hier stellt für Motzke die Frage,
      wo eigentlich die Vorbild-Funktion bleibt..:rolleyes:

      ++++++++++++++++++++++++++

      BONBONS FÜR MANAGER

      Kost` nix, zahlt die Firma

      Der Streit um Jack Welchs Luxuspension offenbart ein weiteres Schlupfloch in den amerikanischen Bilanzregeln.
      US-Unternehmen können ihren Topmanagern alle möglichen Extras und Vergünstigungen zuschanzen,

      ohne die entstehenden Kosten gegenüber ihren Aktionären angeben zu müssen.

      New York - Mit einem Mangel an Selbstvertrauen hatte Management-Legende Jack Welch noch nie zu kämpfen. Am Montag nahm er im "Wall Street Journal" zu den zahlreichen Extras und Vergünstigungen Stellung, die ihm seiner ehemaliger Arbeitgeber General Electric bis an sein Lebensende vertraglich zugesichert hat. Anstatt den reuigen Sünder zu geben, gerierte sich Welch lieber als der Aufräumer, der Probleme ruckzuck vom Tisch putzt. Schon die Überschrift klang wie der Titel einer Management-Fibel: "Mein Dilemma - und wie ich es löste".

      Welch will für jene Sachleistungen, die ihm GE umsonst zur Verfügung stellt, fortan bezahlen. Zu seinen Bonbons gehören ein New Yorker Edelapartement, der Flugservice des Unternehmens, Theaterkarten, Tickets für Sportveranstaltungen und vieles mehr. Insgesamt 2,5 Millionen Dollar muss Welch nach eigener Schätzung dem Mischkonzern fortan jährlich zahlen. Er sehe ein, dass die ihm vor sechs Jahren vertraglich zugesicherten Vergünstigungen für GE nach Skandalen wie Enron
      oder Tyco zu einem Imageproblem werden könnten. Für Welch ist das Ganze ein PR-Problem, ein moralisches oder gar rechtliches Problem sieht er nicht: "Es gab nicht einen einzigen Tag in den vergangenen sechs Jahren an dem ich glaubte, es sei ungehörig und ich glaube auch heute nicht, dass es ungehörig ist."

      Noch ein Bilanzloch

      Der Fall Welch macht deutlich, dass die amerikanischen Bilanzierungsstandards (US-GAAP) bezüglich Vorstandsvergütungen für weitaus weniger Transparenz sorgen, als bisher angenommen. Bis vor kurzem galt GAAP, was Managerbezüge angeht, als vorbildlich. Die Höhe von Gehalt und Bonuszahlungen muss in den regelmäßig bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen genau angegeben werden. Auch über die Vergabe von Aktienoptionen müssen börsennotierte Unternehmen genauestens Rechenschaft ablegen.

      Anders sieht es bei Sachleistungen aus, die Top-Angestellte in Anspruch nehmen. Hier interessieren die Aufsichtsbehörden nach derzeitiger Rechtslage nur die Extrakosten (englisch: incremental costs), die entstehen, wenn ein Manager beispielsweise regelmäßig in einer Firmenwohnung absteigt. Wenn ein Apartment wie die von Welch bewohnte Manhattaner Luxuswohnung nicht eigens für den Manager gekauft wurde, muss sie - so die Argumentation - auch nirgendwo in den Unterlagen auftauchen.

      Welch macht ein Schnäppchen

      Die Regelung, so Rechtsexperte John Coffee von der Columbia Universität gegenüber der "New York Times", ist inzwischen ein Riesenproblem:

      "Sehr gewitzte Unternehmensanwälte haben diese kleine Ausnahmeregelung inzwischen in ein riesiges Loch verwandelt." Viele Unternehmen nutzen die Rechtslage aus, um alle möglichen Bonbons für die Vorstände vor ihren Aktionären zu verstecken.

      "Wenn der CEO eine Masseuse hat, werden sie sagen, die sei ohnehin schon Teil der Belegschaft gewesen und verursache deshalb keine Extrakosten."

      :laugh::laugh::laugh:

      Beobachter bezweifeln denn auch, ob die von Welch angeführten 2,5 Millionen auch nur annähernd den tatsächlichen Kosten entsprechen, die GE entstehen. Die Zahl basiere ebenfalls auf der Extrakosten-Rechnung.

      Allein den Wert des New Yorker Firmenapartments, das ausschließlich von Welch bewohnt wird, dürfte Schätzungen zufolge etwa 15 Millionen Dollar betragen. Welchs ständige Nutzungsrechte für die Boeing 737 des GE-Konzerns haben nach Einschätzung eines Sachverständigen einen Wert von 3,5 Millionen Dollar jährlich.

      :eek::eek::eek:

      Sein PR-wirksamer Verzicht könnte Welch zudem weitaus teuerer kommen als 2,5 Millionen Dollar. Seine Noch-Gattin verlangt im Rahmen des laufenden Scheidungsprozesses nämlich auch einen Anteil an den Extravergütungen, die ihr Mann von GE erhält.

      Möglicherweise wird Jack Welch also Appartement, Flüge, Theater-Tickets und weitere Sachleistungen auch nach der Scheidung für seine Frau bezahlen müssen - zum tatsächlichen Marktpreis.

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 20:54:58
      Beitrag Nr. 743 ()
      H E D G E F O N D S

      Angriff der Finanzhaie - TEIL-1

      Von Ulric Papendick

      Sie attackieren Unternehmen, die in Schwierigkeiten stecken,
      sie wetten auf fallende Aktienkurse,
      und manche arbeiten mit üblen Tricks -
      Hedgefonds gelten als Feindbild vieler Manager und Aktionäre.
      Wer sind die bösen Buben der Börse wirklich?


      Der Stadtteil Holborn im Zentrum Londons ist eine feine Adresse. In gepflegten alten Häusern residieren Anwälte und Vermögensverwalter. Keine Spur von den protzigen Glastürmen der benachbarten "City", des Londoner Finanzdistrikts. Wer in Holborn logiert, pflegt britisches Understatement.
      So sehr bisweilen, dass Besucher Mühe haben, den Weg zu finden. Lediglich ein winziges Schild verrät den Sitz des Unternehmens Thames River Capital. Kaum vorstellbar, dass sich in diesem unscheinbaren Reihenhaus das Feindbild zahlreicher deutscher Manager und Aktionäre verbergen soll: ein Hedgefonds.

      Thames-River-Chef Jonathan Hughes-Morgan weiß vom schlechten Ruf seiner Branche. Das Außenseiterimage scheint ihm zu gefallen. Lächelnd beschreibt der Fondsmanager, wie er am Frankfurter Aktienmarkt ein Vermögen gemacht hat.

      Nicht etwa, als die Kurse stiegen. Thames River verdiente vor allem dann Geld, als die Notierungen längst fielen und die Kleinanleger in Scharen von der Börse flüchteten.

      Der Trick: Hughes-Morgans Truppe lieh sich Aktien der Deutschen Telekom und des Finanzdienstleisters MLP verkaufte die Papiere und sammelte sie nach dem Kurssturz deutlich billiger wieder ein. Dann gab Thames River die Aktien an die Verleiher - Großanleger wie Versicherungen und Investmentfonds - zurück. "Shorten", übersetzt "leer verkaufen", heißt diese Technik im Jargon der Hedgefonds.

      Viele Aktionäre und Firmenchefs können sich über diese Form der Geldvermehrung überhaupt nicht freuen. Seit die Malaise an den Aktienmärkten kein Ende findet, mehren sich vor allem in Deutschland Klagen über die Hedgefonds-Branche.

      Nahezu täglich melden Börsenhändler, Leerverkäufer hätten neuerliche Abwärtstrends ausgelöst. Unternehmenslenker wie MLP-Chef Bernhard Termühlen oder WCM-Vormann Roland Flach sehen in den Finanzalchimisten die Hauptschuldigen für den Wertverfall ihrer Aktien.

      In konzertierten Aktionen, so die Kritiker, prügelten die Hedgefonds die Kurse in den Keller. Sie scheuten nicht einmal vor Falschmeldungen und Gerüchten zurück, um einen Absturz auszulösen und am Verlust anderer zu verdienen.

      Interessenvertreter von Kleinaktionären warnen bereits, dem Finanzplatz Deutschland drohe Schaden, wenn sich nicht bald etwas ändere. Sie fordern, Leerverkäufe zu untersagen; zumindest aber müsse die Branche stärker beaufsichtigt werden. Schließlich fließe immer mehr Geld in die spekulativen Anlagen.

      Sind Hedgefonds wirklich die Haie der Kapitalmärkte, deren üble Praktiken verboten gehören?

      Angriff der Finanzhaie - TEIL-2

      Das Unbehagen vieler Vorstände ist nachvollziehbar. Hochriskante Anlagestrategien, keine Transparenz, Firmensitze an unregulierten Finanzplätzen wie den Cayman Islands: Die Zunft der Hedgefonds-Manager umgibt etwas Mysteriöses.


      Was die Fonds genau machen, weiß kaum jemand - außer dass es mit der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs "Hedge", nämlich Absicherung, wenig zu tun hat. Stars der Branche wie George Soros verdienen dreistellige Millionenbeträge im Jahr; wer sein Geld bei ihnen investiert, muss für die Wertsteigerung ihrer Anlagen Gebühren ("performance fees") von bis zu 50 Prozent bezahlen.

      Trotz der üppigen Tribute kann sich die Branche vor frischem Kapital kaum retten. Seit Anfang der 90er Jahre stieg das Volumen der investierten Gelder um sagenhafte 1500 Prozent auf heute weltweit knapp 600 Milliarden Euro.

      Auch deutsche Großanleger interessieren sich brennend für die vermeintlich hochrentablen Anlagen. Die so genannten Alternative Assets, zu denen Hedgefonds zählen, hätten für sein Haus "Priorität", sagt Allianz-Vorstand Joachim Faber.

      Kein Wunder: Ziel aller Hedgefonds ist es, eine "absolute" Rendite zu erreichen, die unabhängig vom Börsenumfeld stets positiv ist - und zugleich deutlich höher als die sichere Verzinsung am Geldmarkt.


      Um dieses Ziel zu erreichen, ist den Fonds nahezu jedes Mittel recht: Sie wetten auf fallende Kurse, nehmen Kredite auf, um ihren Ertrag zu vervielfachen, und kombinieren alle möglichen Anlagen miteinander.

      Der waghalsige Investmentstil bringt der Branche wenig Sympathien ein. Selbst in den USA, der Heimat der meisten Hedgefonds, werden die Spekulanten heftig kritisiert. Die Branche agiere "wie ein Löwe, der sich das schwächste Tier aussucht", klagt Bill Gross, Manager der amerikanischen Allianz-Tochter Pimco.

      Gezielt, so der Vermögensverwalter, gingen die Hedgefonds auf Unternehmen los, die in Schwierigkeiten steckten, und trieben deren Aktienkurse nach unten. Mit der Folge, dass sich die Überlebenschancen der angegriffenen Firmen weiter verschlechterten.

      Im schweizerischen Örtchen Pfäffikon, idyllisch am Zürichsee gelegen, sitzt der weltweit größte Vertreter der angefeindeten Spezies. Die an der Londoner Börse notierte Man Group verwaltet rund 21 Milliarden Euro.

      Rolf Benz, zuständig für das Deutschland-Geschäft von Man Investment Products, gehen die Vorwürfe auf die Nerven. Die Unternehmen wollten halt "ihre Pfründen verteidigen", giftet der Schweizer zurück. Schließlich hätten die Firmen ebenso wie die Banken ein Rechtfertigungsproblem. "Wer den Anlegern jahrelang gesagt hat, es gehe weiter aufwärts, ist jetzt für jeden Sündenbock dankbar, dem er die Schuld an der Kursschwäche zuschieben kann", sagt Benz. Dass Hedgefonds die Börsenbaisse ausgelöst hätten, hält er, wie anders kaum zu erwarten, für abwegig.

      Längst nicht jeder in der Branche bediene sich der Leerverkäufe. "Und selbst die sind Konkurrenten", sagt Benz. Deshalb seien konzertierte Aktionen, um einzelne Aktien niederzuknüppeln, unwahrscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 21:00:08
      Beitrag Nr. 744 ()
      Angriff der Finanzhaie - TEIL-3

      Tatsächlich verfolgen die weltweit mehr als 6000 Hedgefonds alle möglichen Anlagekonzepte. Manche versuchen, aus Änderungen in der Bewertung von Zinspapieren oder Währungen Kapital zu schlagen. Andere setzen nur auf Aktien von Firmen, die in Fusionsverhandlungen stecken

      Beliebteste Spielwiese sind aber die so genannten Long/short-Strategien.

      Branchenschätzungen zufolge verfolgt rund die Hälfte aller Fonds diese Strategie. Einen Großteil ihrer Gelder legen diese Fondsmanager wie "gewöhnliche" Investoren an: Sie kaufen Aktien aussichtsreicher Firmen ("Long"-Position). Zugleich setzen sie jedoch auf Leerverkäufe von Unternehmen, die sie für Absturzkandidaten halten ("Short"-Position).

      Aktien für die Leerverkäufe zu besorgen ist kein Problem. Angeführt von US-Investmentbanken wie Morgan Stanley und Goldman Sachs organisieren große Finanzinstitute das profitable Geschäft mit der Wertpapierleihe. Ihre Aktien erhalten sie von Fondsgesellschaften und Versicherungen, die das Hedgefonds-Geschäft ansonsten gern kritisieren. Diese verleihen die Papiere gegen eine Gebühr ­ trotz der Gefahr, den Wert des eigenen Aktienbestands zu mindern.

      "Wir profitieren doch nur davon, dass die Aktien vorher hoffnungslos überbewertet waren", sagt Thames-River-Chef Jonathan Hughes-Morgan. Hedgefonds taugten nicht als Börsenmonster, wehrt sich die Zunft, allein schon wegen ihres vergleichsweise geringen Anlagevolumens. Immerhin entsprächen die 600 Milliarden Euro nur etwa 2 Prozent der weltweit in Aktien angelegten Gelder. In diesem Punkt gibt sogar die britische Börsenaufsicht FSA den Hedgefonds Recht. Seine Behörde habe keinen Zusammenhang zwischen den Leerverkäufen und der Börsenkrise feststellen können, verkündete FSA-Chef Howard Davies Ende Juli.

      Dennoch gelingt es den Spekulanten immer wieder, einzelne Aktienkurse zu torpedieren. Und mitunter operieren sie dabei mit seltsamen Methoden.
      So veröffentlichte das bisher nahezu unbekannte Züricher Analysehaus UZF im Juni dieses Jahres eine Studie, in der die Schweizer dem Beteiligungshaus WCM zweifelhafte Bilanzpraktiken unterstellten UZF-Urteil: "strong sell", unbedingt verkaufen. Die Vorwürfe waren zum Großteil aus der Luft gegriffen. Doch sie wirkten, die WCM-Aktie stürzte inmitten der Börsenpanik um 30 Prozent ab. Zwei Wochen später empfahl UZF nach Gesprächen mit WCM, die Aktie zu "akkumulieren".

      Firmenchef Flach, der hinter der Studie Manipulationen im Auftrag von Hedgefonds vermutet, war gegen diese Attacke chancenlos. Ebenso erging es MLP-Vormann Termühlen, der einen britischen Fonds als Urheber böser Gerüchte über den Finanzdienstleister ausgemacht hat.

      Im Fall von MLP wirkt der Kursverfall unmittelbar geschäftsschädigend Anleger zögern womöglich, bei dem Unternehmen eine Lebensversicherung abzuschließen, weil sie über die Bonität des Unternehmens verunsichert sind. So wird aus einem inszenierten Kursverfall unter Umständen eine echte Unternehmenskrise.

      Angriff der Finanzhaie - TEIL - 4

      Wenn Hedgefonds es schaffen, einzelne Unternehmen zu beschädigen, ist das schon schlimm genug. Die größere Gefahr liegt allerdings in der grenzenlosen Gier der Branche. Immerhin arbeiten die meisten Hedgefonds mit Kreditmitteln, um die Gewinne aus ihren Spekulationsgeschäften zu vervielfachen.

      Branchenkenner wie der Schweizer Fondsmanager Felix Zulauf sehen in diesem "leverage" (Hebel) das gravierendste Risiko. "Der nächste Unfall ist programmiert", warnt Zulauf in Anspielung auf die Beinahe-Pleite des Hedgefonds LTCM im September 1998 .

      Entwickeln sich nämlich die Kapitalmärkte anders als von den Hedgefonds erwartet, kann der massive Einsatz von Fremdmitteln schnell dazu führen, dass die Spekulanten ihre Verpflichtungen gegenüber Handelspartnern nicht erfüllen können. LTCM konnte nur durch eine von der US-Notenbank koordinierte Rettungsaktion vor dem Kollaps bewahrt werden.

      Dass ein derartiger Komplettausfall eines größeren Hedgefonds das internationale Finanzsystem in eine Schieflage bringen könnte, gilt Experten als die eigentliche Bedrohung. Zumal der rasante Zuwachs an Anlegergeldern viele Neulinge angelockt hat; Fondsmanager, die auch nach Ansicht von Allianz-Vorstand Faber "zu unerfahren" sind.

      Selbst die der Branche ansonsten wohl gesinnte britische Börsenaufsicht fordert mittlerweile mehr "Informationen", etwa über das Volumen der Leerverkäufe; bis Oktober wollen die Aufseher einen Entwurf für mehr Transparenz vorlegen.

      Ob derartige Initiativen Abhilfe schaffen, bleibt indes fraglich. Die Branche kann notfalls auf weniger regulierte Märkte ausweichen.

      Besserung verspricht eher eine andere Entwicklung. Vor Jahren waren es hauptsächlich reiche Privatleute, die ihr Vermögen in Hedgefonds steckten. Heute investieren zunehmend institutionelle Anleger wie Pensionskassen, Banken und Versicherungen in "alternative Anlagen". "Diese Investoren schauen genauer hin, wenn es um die Auswahl der Hedgefonds geht", beobachtet Michael Busack, Herausgeber des Branchendienstes "Absolut Report".

      So genannte Fund of Funds, vergleichbar in etwa den deutschen Dachfonds, analysieren bis ins Detail Know-how und Risikobereitschaft der Hedgefonds-Firmen, bevor sie investieren. Durch die Kombination unterschiedlicher Strategien versuchen sie zudem, die Gefahr von Totalausfällen zu verringern.

      Das Bemühen, die Wilden in der Zunft zu bändigen, hat allerdings einen unerfreulichen Effekt. Der Anspruch der Branche, hohe "absolute" Renditen unabhängig von der Börsenlage zu erzielen, bleibt zunehmend ein leeres Versprechen.

      Vergangenes Jahr erzielten die Hedgefonds im Schnitt eine Rendite von etwas über 4 Prozent - kaum mehr als ein Bundesschatzbrief. Die "Long/short"-Fonds verloren sogar gut 3 Prozent an Wert.

      Magere Ergebnisse, die zeigen: Auch Hedgefonds unterliegen den Zwängen des Börsengeschehens. Zum Magier taugen die Glücksritter offenkundig ebenso wenig wie zum Feindbild aller rechtschaffenen Investoren.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 09:30:51
      Beitrag Nr. 745 ()
      J.P. Morgan Chase: Ergebnis im 3. Qu deutlich unter 2. Qu ...;)

      New York (vwd) - Die J.P. Morgan Chase & Co, New York, erwartet im laufenden dritten Quartal ein Ergebnis,

      [/b]das "deutlich" unter dem Niveau des zweiten Quartals liegen wird.[/b]

      Im abgelaufenen Berichtszeitraum lag der Gewinn je Aktie bei 0,58 USD, teilte das US-Institut am Dienstag mit. Analysten rechnen für das laufenden Quartal mit einem Gewinn von 0,54 USD je Aktie. Der Ergebnis-Rückgang sei im Wesentlichen die Folge der hohen Kreditkosten im Telekom- und Kabelsektor sowie das Ergebnis der schwachen Handelsentwicklung.

      Die Kreditkosten werden im dritten Quartal nach den Erwartungen von J.P. Morgan bei 1,4 Mrd USD liegen, nach 302 Mio USD im zweiten Quartal.

      vwd/12/17.9.2002/jhe


      +++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Chicago (vwd) -

      Fitch Ratings hat das lang- und das kurzfristige Kreditrating für die J.P. Morgan Chase & Co, New York, auf "A+" bzw "F1" von "AA-" bzw "F1+" reduziert. ..;)

      Das langfristige Deposit-Rating für das Institut und seine Töchter werde auf "AA-" von "AA" und das Individualrating auf "B/C`" von "B" verringert, teilte die Ratingagentur am Dienstag mit. Mit der Herabstufung reagiere Fitch auf die schwache Entwicklung in einigen wichtigen Geschäftsbereichen von J.P. Morgan. Zusätzlich werde die Einschätzung berücksichtigt, dass die schwierigen Bedinungen für das Geschäft der Bank mittelfristig anhalten werden.

      Im Bereich Investment-Banking habe das Institut mit der Profitabilität das eigene Ziel nicht erreicht. Die Geschäftstätigkeit in vielen Bereichen, wie beispielsweise Mergers & Acquisitions, habe sich deutlich verringert.


      vwd/12/17.9.2002/jhe
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 14:00:22
      Beitrag Nr. 746 ()
      Mittwoch 18. September 2002, 13:31 Uhr

      Cable & Wireless revidiert erneut Geschäftsprognosen

      London (Reuters) - Der internationale Telekommunikations-Dienstleister Cable & Wireless hat seine ursprünglich positiven Erwartungen für das Halbjahresergebnis revidiert

      und rechnet nun mit Umsatz- und Gewinneinbußen

      Cable & Wireless teilte am Mittwoch in London mit, die internationale Datenkommunikations-Sparte werde im ersten Geschäftshalbjahr (zum 30. September) einen Verlust auf Ebitda-Basis von rund 120 Millionen Pfund (rund 189 Millionen Euro) und einen Umsatzrückgang um rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Die Kosten würden weiter reduziert, Stellenstreichungen seien jedoch nicht geplant. Weitere Einzelheiten nannte das Unternehmen zunächst nicht.

      Noch im Mai hatte das in den wichtigsten Weltregionen vertretene Unternehmen einen Umsatzanstieg von bis zu zehn Prozent im Geschäft mit internationalen Großkunden prognostiziert. ..;)

      Der Aktienkurs gab um rund drei Prozent nach und lag am Vormittag bei 133 Pence, was die geringste Notiz seit mehr als zehn Jahren war.

      Analysten rechneten zuletzt im Schnitt mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in einer breiten Spanne von minus 125 Millionen Pfund bis plus 15 Millionen Pfund. Die jüngste Geschäftsprognose des Unternehmen wurde von den Analysten als erneute Gewinnwarnung gewertet. Auf Grund der weltweiten Konjunkturschwäche und der drastisch eingebrochenen Auftragslage in der Telekom-Branche hatte Cable & Wireless seine Investoren in den vergangenen 18 Monaten bereits drei Mal auf geringere Geschäftsergebnisse vorbereitet.

      Die erneuten Geschäftseinbußen werden den Angaben zufolge die branchenweit herausragende Cash-Position des Unternehmens um rund 400 Millionen Pfund auf 2,2 Milliarden Pfund reduzieren. Ende des kommenden Geschäftsjahres sei mit dem Erreichen der Gewinnschwelle im internationalen Daten-Geschäft zu rechnen. "Unser Fokus liegt auf der Reduzierung des Abflusses von Barmitteln", sagte Finanzchef David Prince. Zudem würden die Investitionen erneut um 200 Millionen Pfund auf unter 450 Millionen Pfund reduziert.

      Im Gegensatz zum unprofitablen Datengeschäft erwirtschaftet Cable & Wireless in seinem Regional-Geschäft in Übersee Gewinne. Diese beispielsweise in der Karibik, Panama und Macau angesiedelten Geschäftsaktivitäten verliefen gut und bewegten sich im Rahmen der Erwartungen, teilte das Unternehmen weiter mit.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 14:08:53
      Beitrag Nr. 747 ()
      Steigende Inflation in der EU

      Das europäische Statistikamt Eurostat veröffentlichte die Entwicklung der Verbraucherpreise für August 2002.
      Die jährliche Inflationsrate der Eurozone

      stieg von 1,9 Prozent im Juli auf 2,1 Prozent im Berichtsmonat. Im Vorjahresmonat belief sich die Rate noch auf 2,4 Prozent.

      In der gesamten Union (EU-15)

      erhöhte sich die jährliche Inflationsrate von 1,8 Prozent im Juli auf 1,9 Prozent im Berichtsmonat.

      Im August 2001 war noch eine Rate von 2,4 Prozent ermittelt worden.

      Die höchste Jahresrate verzeichneten im August erneut Irland mit einer Preissteigerung von 4,5 Prozent.

      Dagegen verbuchten Deutschland und das Vereinigte Königreich mit 1,0 Prozent die niedrigste Rate.

      Den größten relativen Rückgang gegenüber August 2001 verzeichneten Deutschland mit einer Abnahme von 2,6 auf 1,0 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 14:17:34
      Beitrag Nr. 748 ()
      Naja, liebe Investoren.

      So völlig unerwartet kommt diese Nachricht aber nicht..:rolleyes:

      Und was auch stimmt
      ist die immer noch relativ hohe Bewertung
      von so mancher AG,
      trotz oder gerade wegen des Ausblickes..!

      Motzkes Rating bleibt damit natürlich bestehen,
      welches da heisst...

      Füsse still halten-Geld für schöne Sachen ausgeben-das Leben geniessen

      aber ganz bestimmt keine völlig überteuerten Shares ins Depot legen.

      Bald fängt wieder die Strong Buy-Season
      der Banken&Analysten-Mafia an,
      damit die ihren ganzen überteuerten Restmüll noch anständig entsorgen kann...:laugh:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Oracle: Schlechter Ausblick – stolze Bewertung

      Aktie verliert nachbörslich 7 Prozent -

      trotzdem noch KGV von 18 bei hohen Risiken

      Während die Zahlen des Software-Riesen für das abgelaufene Quartal den Erwartungen entsprechen,

      ist der Ausblick eher enttäuschend.

      Darunter leidet auch SAP.

      Sechs Cent Gewinn je Aktie hat Oracle für das erste Quartal des angelaufenen Geschäftsjahres gemeldet – und bleibt damit leicht unterhalb der Analysten-Konsensschätzungen von 7 Cent. Einmalkosten ausgerechnet, liegt der Software-Riese mit 7 Cent Gewinn je Aktie im Plan. Im Vorjahresquartal fielen 9 Cent Gewinn an.

      Das Dilemma des Software-Konzerns ist die Zurückhaltung bei Investitionen – und das nicht nur in der High-Tech-Branche.

      Die lukrativen Lizenzumsätze sind gefallen. Insgesamt verzeichnet der Konzern ein Umsatzminus von 10 Prozent auf 2,03 Mio. Dollar. Auch hier lagen die Konsensschätzungen der Analysten mit 2,06 Mrd. Dollar leicht über den Daten. Dass der Gewinn nicht stärker eingebrochen ist, verdanken die Aktionäre umfangreichen Kostensenkungen.

      Die Zukunft wird wohl kaum besser aussehen. Oracle-Finanzchef Jim Henley rechnet weiter mit rückläufigen Umsätzen im laufenden Quartal. Man werde eine schwierige, langsame Erholung sehen. Eine kleine Beruhigungspille verteilt Henley dann doch noch: „Wir denken, dass Schlimmste ist vorbei, und wir glauben, schrittweise bessere Zahlen im Jahresvergleich sehen.“ 42 Cent erwarten Analysten im Schnitt für das Gesamtjahr an Gewinn, 47 Cent im Folgejahr. Mit einem KGV von 18 bleibt Oracle daher kein Schnäppchen, vor allem, wenn man die weiterhin latenten Konjunktur-Risiken beachtet.

      Investoren reichen daher die Zahlen im aktuellen Umfeld und vor dem Hintergrund der Bewertung nicht, die Aktie verliert nachbörslich 7 Prozent – und zieht andere Werte der Branche gleich mit. SAP zum Beispiel, deren Aktie heute zeitweise um 5 Prozent fallen und damit für ein großen Teil des Dax-Minus mitverantwortlich sind.

      Dieser Bericht wird Ihnen von 4investors präsentiert.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 17:56:46
      Beitrag Nr. 749 ()
      Nun haben wir sogar 4 DAX-Werte unter 10 EURO :eek:

      Wieviel es wohl davon am Ende der Baisse gibt? ;)


      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 19:26:38
      Beitrag Nr. 750 ()




      Avatar
      schrieb am 18.09.02 19:28:36
      Beitrag Nr. 751 ()
      DAX vor massivem Verkaufssignal

      Obwohl der Jahrestag der Terroranschläge vor einer Woche ohne Zwischenfälle endete, geht die Angst an den Börsen auch danach weiter. So schwebt der Irak-Konflikt weiterhin über den Märkten wie das viel zitierte Schwert des Damokles.

      Zwar dürfte eine Eskalation des Konflikts bereits teilweise in den Kursen stecken, dennoch ist klar, dass ein militärischer Einsatz nicht gerade einen positiven Einfluss auf Aktienkurse haben wird. Ausgenommen Rüstungsaktien, die sich schon seit einigen Wochen in bester Laune präsentieren.

      Der Rest des Aktienmarktes steht dagegen vor dem Problem, an wichtigen, charttechnischen Marken angekommen zu sein. So befindet sich beispielsweise der DAX wieder auf Höhe der Unterstützung im Bereich um 3.250 Punkte, die er in den vergangenen Wochen mehrfach verteidigen konnte. Dieses Mal genügt aber ein Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringen könnte. Und dann?

      Kursziel 2.500 Punkte

      Aus technischer Sicht ist im Falle eines Unterschreitens von 3.200 Punkten ein massives Verkaufssignal gegeben, das in den nächsten Monaten gar ein Kursziel im Bereich um 2.500 Punkte beim DAX zulassen würde. Viele "Börsengurus" tun so etwas gerne als "unseriös" und "schlecht für die Märkte" ab. Dies gilt in erster Linie für Vertreter dieser Gattung, die ihren Lebensunterhalt mit einem steigenden Markt verdienen, wie beispielsweise Aktienfonds-Manager.

      Doch wäre es nicht eben so unseriös gewesen, Anfang 2000 einen DAX-Stand von 3.300 Punkten zu prognostizieren? Damals wäre man wahrscheinlich noch mit ganz anderen Adjektiven bedacht worden.

      Natürlich kann der Markt auch drehen und in den nächsten Monaten freundlich tendieren.

      Momentan ist aber die Gefahr sehr groß, dass die Kurse unter ihre Unterstützungen fallen. In diesem Fall dann den Anlegern gebetsmühlenartig etwas von "langfristig steigt der Markt immer" und ähnlichen Floskeln zu erzählen, ist in meinen Augen wesentlich unseriöser,

      als Anlegern auch die Gefahren aufzuzeigen, die eben derzeit vorhanden sind.

      © 19.09.2002 www.stock-world.de
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 20:18:02
      Beitrag Nr. 752 ()
      Also Sachen gibt es ..:rolleyes:

      Jetzt klont die gute Intershop schon diesen Verbrecher Mark Hoffman von Commerce-One..!

      Reverse-Splitt auf gut Neu-Deuscht..;)

      Erst wurden Millionen von Anleger durch völlig haltlose und überzogenen Revenues praktisch bankrott gemacht.
      Um nun auch noch mit der Aktie selbst beschissen zu werden..!
      Aus 5 Shares werden eine...:laugh:

      Und vor allem die Begründung ist wirklich amüsant.
      Da kann Motzke sich nur noch wegwerfen vor lauten Bauchschmerzen,
      welches durch erhöhte Lachsalven ausgelöst werden...:laugh:

      Aber lesen und amüsieren sie sich bitte selbst, liebes Publikum...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Mittwoch 18. September 2002, 15:52 Uhr

      Intershop: Außer Plan

      Intershop trommelt seine Aktionäre außerplanmäßig zusammen.
      Die in der Vorwoche angekündigte außerordentliche Hauptversammlung sei für den 30. Oktober nach Hamburg einberufen worden.

      Grund sind Abschreibungen von mehr als zehn Millionen Euro auf zwei Tochterfirmen,
      durch die das Eigenkapital die Hälfte des Grundkapitals unterschreitet.
      ..:eek::eek:

      Der angeschlagene Anbieter von e-Business-Lösungen will dadurch versuchen, seine Finanzlage zu stabilisieren. Nach Aktiengesetz ist der Vorstand verpflichtet, die Aktionäre schnell darüber zu informieren.

      Außerdem sollen die Anteilseigner über einen Kapitalschnitt durch Zusammenlegung von fünf alten zu einer neuen Aktie entscheiden.
      Mit der Zusammenlegung will Intershop den Aktienkurs wieder über einen Euro bringen und damit die Voraussetzung für den Einstieg von Finanzinvestoren schaffen.


      :laugh::laugh::laugh:

      Die Kapitalmaßnahmen und die Mitteilung, Intershop müsse seine liquiden Mittel aufstocken,
      um Vertrauen bei Großkunden zu schaffen,

      :laugh::laugh::laugh:

      hatte die Aktie in der vergangenen Woche weiter auf Talfahrt geschickt.
      Sie notierte am Mittwoch unter 0,60 Euro. Angesichts der Irritationen an der Börse hatte

      Finanzvorstand Jürgen Schöttler (Bild) erklärt:

      „Wir haben keine Liquiditätsprobleme und wir sind völlig schuldenfrei.“ Die liquiden Mittel von 26 Millionen Euro per Ende Juni reichten „allemal für das operative Geschäft“.

      :laugh::laugh::laugh:

      Mehr Geld in der Kasse würde die Wettbewerbsposition des einstigen Aushängeschilds der ostdeutschen Internetwirtschaft verbessern. Intershop teilte gleichzeitig mit, dass eine neue Version seines Hauptprodukts „Enfinity“ auf den Markt gebracht wurde, mit dem sich die Bestellung von Material und Dienstleistungen von Großunternehmen automatisieren lässt. Die Software ermögliche die zentrale Verwaltung von Beschaffungsprozessen (e-Procurement).

      Das Jenaer Unternehmen hatte auf Umsatzeinbrüche und hohe Verluste im vergangenen Jahr mit einem Sparprogramm und Veränderungen in der Konzernstruktur reagiert.Die Belegschaft wurde auf 500 Angestellt halbiert. Im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres soll erstmals wieder ein ausgeglichenes Ergebnis von Zinsen, Steuern und Abschreibungen ausgewiesen werden. (Quelle: dpa)
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 20:27:18
      Beitrag Nr. 753 ()
      Sorry

      Neu-Deutsch natürlich..;)
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 20:36:20
      Beitrag Nr. 754 ()
      @Na bitte, so sollte es auch sein.

      Das PPT ist also doch noch nicht völlig geschlagen..(hihihi).
      Da wartet Motzke doch schon die letzten Stunde darauf,
      dass der DOW wieder mächtig nach oben gezogen wird..;)

      Jaja, immer weiter so
      und die letzten liquiden Mittel rein in die völlig überteuerte Jauchegrube DOW..:laugh:

      Da möchte ich mal wissen,
      wie all die heutigen Anleger in einem Jahr
      über das neuerliche Invest ihres Fondmanagers in dieser Situation denken..;)

      Wollen wir wetten,
      dass all die prächtigen Banken jede Erholung zum Ausstieg nutzen werden.
      Alles wie gehabt-der Müll bleibt dann wie immer beim völlig überforderten Fondsparer
      oder Kleinanleger.....

      Motzke würde auch einmal interessieren,
      wer eigentlich den avisierten Waffengang von Bruder Georg.W bezahlt..:D
      Na, die läppischen $200 Milliarden werden dann ebend
      auf die schon bombastisch vorhandenen Schulden draufgepackt.

      Bezahlen müssen das ja sowieso dann nur unsere Kinder...:D

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 22:29:34
      Beitrag Nr. 755 ()
      TYCO-SKANDAL

      Wofür Kozlowski Millionen verprasste

      Dennis Kozlowski, Ex-Chef des Skandalunternehmens Tyco, genehmigte seinen Top-Mitarbeitern und sich selbst Millionenkredite, die nie zurückgezahlt wurden. Eine Untersuchung hat aufgedeckt, wofür Kozlowski die Millionen verschleuderte - und zeichnet ein bizarres Bild der Gier.

      New York - Wenn Dennis Kozlowski durch den New Yorker Regen heim kehrte, dann wartete auf den Chef des Tyco-Konzerns ein warmes Zuhause. 18 Millionen Dollar soll sein Apartement in der Fifth Avenue gekostet haben. Und wurde sein Schirm auf den fünf Metern zwischen Stretch-Limousine und Eingangstür betröpfelt, fand auch der ein angemessenes Plätzchen zum Trocknen:

      In einem 17.000-Dollar-Schirmständer in Form eines Hundes. ..:D

      Der Topmanager liebte es feudal - und billig.
      Denn für Wohnung und Geschmacksverirrung zahlte er keinen Cent.

      Die Rechnung ging an Arbeitgeber Tyco. ..:laugh:

      Der Chef machte es vor, die Untergebenen folgten: Insgesamt hat Tyco 96 Millionen Dollar für 51 Mitarbeiter ausgegeben, berichtet die "New York Times" in ihrer Mittwochsausgabe. Die neue Leitung des Mischkonzerns hatte gestern die Ergebnisse einer Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC bekannt gegeben.

      Nach dem Bericht haben der ehemalige Vorstandsvorsitzende Kozlowski und der Ex-Finanzvorstand Mark Swartz ein System namens "TyCom" aufgebaut, mit dem sie die Firma in den letzten fünf Jahren ausplünderten. Sie vergaben Kredite an Mitarbeiter aller Managementebenen, so auch an die Vizepersonalchefin, die dann die Kreditvergabe abwickelte.

      Eigenmächtig erließ Kozlowski später seinen Mitarbeitern die Rückzahlung der Kredite, seine eigenen eingeschlossen. Der Chef hinterging der Staatsanwaltschaft zufolge damit den Aufsichtsrat. Seit Monaten untersucht die SEC die Vorgänge bei Tyco. Kozlowski und Swartz sollen Tyco neben den Krediten um mehr als 170 Millionen Dollar erleichtert haben. Weitere 430 Millionen Dollar sollen die Top-Manager durch Aktienbetrug zusammengerafft haben.

      "Wie eine Privatbank" hätten Kozlowski und Swartz das eigene Unternehmen behandelt, um ein luxuriöses Leben zu führen, so ein Bericht der SEC. So gilt es als erwiesen, dass Kozlowski neben seinen New Yorker Apartements auch weitere Wohnungen, Ferienhäuser und teuren Schnickschnack von seinem Arbeitgeber bezahlt bekam. Heute schon legendär ist Kozlowskis goldener Duschvorhang für 6000 Dollar - die Rechnung ging natürlich auch in diesem Fall an Tyco (siehe Kasten).

      Bereits Donnerstag könnte Kozlowski in einer kalten Gefängniszelle sitzen.

      Weil die Strafverfolgungsbehörden die Konten des Ex-Chefs und die seines Finanzvorstands Swartz eingefroren haben,
      können beide die geforderten Kautionen nicht bezahlen.
      Das Gericht fordert von Kozlowski 100 Millionen Dollar,
      von Swartz 50 Millionen Dollar für ihre vorläufige Freilassung.

      Sein Mandant könne

      noch nicht einmal am Bankautomaten Geld ziehen, sagte Kozlowskis Anwalt.:D :p

      Nachdem die Skandale bekannt wurden, hatte der Tyco-Konzern vor vier Monaten eine Kommission eingesetzt, die die merkwürdigen Praktiken untersuchen sollten. Seitdem versucht das Unternehmen durch betonte Offenheit das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen wieder herzustellen. Doch auch nach der Untersuchung stellen sich laut "New York Times" Fragen. So wäre die "vom Exzess geprägte Unternehmenskultur" bei Tyco noch nicht beseitigt - im Gegenteil. Viele der Mitarbeiter, die Kredite erhalten haben, seien noch beim Unternehmen beschäftigt.

      Unter den mit zinslosen Krediten beschenkten Mitarbeitern finden sich der Chef der Sicherheitssparte, der frühere Chefjustiziar, der Chef der Finanzbuchhaltung, ein Manager der Steuerrechtsabteilung. Die Kreditnehmer hätten jedoch nicht gewusst, dass Kozlowski die Gelder ohne Wissen des Aufsichtsrats vergeben hatte, teilte Tyco mit. Mittlerweile hätten viele Mitarbeiter die Kredite zurückgezahlt.

      Der 1960 gegründete Mischkonzern Tyco, der von chirurgischen Instrumenten bis zu Sicherheitssystemen die unterschiedlichsten Produkte herstellt, beschäftigt mehr als 270.000 Mitarbeiter. Rechtlich ist der Konzern im Steuerparadies Bermuda niedergelassen, er operiert aber von den Hauptquartieren in New Hampshire und Florida aus. Der ehemalige Motorola-Präsident und neue Tyco-Chef Edward D. Been, ein der Wall Street geschätzter Unternehmer, will Tyco reformieren. Die Tyco-Aktien haben in diesem Jahr rund 70 Prozent an Wert verloren.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 22:45:00
      Beitrag Nr. 756 ()
      BÖRSEN IM STURZFLUG

      Willkommen in der Eiszeit

      Von Thomas Hillenbrand

      Die Aktienindizes durchschlagen eine wichtige Unterstützungsmarke nach der anderen, es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis der Dax unter 3000 Punkte rutscht. Eine baldige Erholung ist nicht in Sicht - eine Investmentbank prophezeit für Deutschland gar eine konjunkturelle Eiszeit.

      Hamburg - Dreimal haben die Börsen seit ihrem Tiefststand im Juli 2002 zu einer Rallye angesetzt: Ende Juli, Mitte August und Anfang September versuchten Dow Jones (USA), Dax (Deutschland), Stoxx (Europa) und Footsie (Großbritannien), nach den Tiefständen Mitte Juli wieder nachhaltig auf die Beine zu kommen. Der dritte Versuch gilt spätestens seit dem weltweiten Kurssturz vom Mittwoch als endgültig gescheitert.

      Am schlimmsten traf es nach den gestrigen Gewinnwarnungen von JP Morgan Chase und Oracle den Finanz- und den Technologiesektor. Banken und Versicherungstitel in Europa gaben weiter nach, obwohl sie in den vergangenen Monaten bereits reichlich geblutet haben: Der Dow Jones Stoxx Index für den europäischen Bankensektor hat seit Anfang Juli mehr als 15 Prozent verloren, der Stoxx-Versicherungsindex hat im gleichen Zeitraum 40 Prozent seines Wertes eingebüßt.

      Viele Marktbeobachter glauben, dass es nun erst einmal weiter nach unten geht, weil sowohl der Stoxx 50 als auch der Dax psychologisch wichtige Marken von 2500 respektive 3200 Punkten nach unten durchschlagen haben. Tom Hobson, Chartechniker bei Merrill Lynch , hält etwa beim Dax Punktestände von unter 2900 Zählern in den kommenden Wochen für möglich. Der Markt werde erst in drei bis sechs Monaten seinen Boden finden.

      "Wir sehen jetzt den Anfang vom Ende", so Hobson gegenüber den Fernsehsender CNBC. Danach werde es wieder aufwärts gehen. Allerdings haben das die Börsenstrategen der großen Investmentbanken auch schon vor sechs Monaten gesagt.

      Und sechs Monate davor. Und so weiter, seit Anfang 2000.

      Es wird frostig in Deutschland

      An der Konjunkturfront wird es immer düsterer. Deutschland steuert nach Einschätzung der Pariser Großbank Société Générale (SG) in eine Rezession, die lange andauern wird. Die deutsche Wirtschaftsleistung könne voraussichtlich bis zum Jahr 2010 jährlich nur noch um höchstens 1,5 Prozent wachsen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der SG-Volkswirte. In diesem Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik nur um 0,2 Prozent zulegen, nächstes Jahr nur um 1,2 Prozent.

      Deutschlands Wirtschaft liege derzeit völlig am Boden, sagte SG-Chefvolkswirtin Véronique Riches-Flores. Die deutsche Inlandsnachfrage sinke in diesem Jahr so stark wie "seit der Rezession von 1982" nicht mehr, so Riches-Flores. Der Rückgang übertreffe auch den der Rezession 1993.

      Riche-Flores steht mit ihrer Einschätzung nicht allein. Ganz im Gegenteil: Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gehen inzwischen davon aus, dass eine wirtschaftliche Belebung frühestens im Sommer kommenden Jahres zu erwarten ist. Auch die Politik warnt: Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Caio Koch-Weser sagte am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum in Salzburg, die Prognosen der Bundesregierung zum Wirtschaftswachstum müssten auf Grund der "enormen Unsicherheit" bei einem Schlag gegen Saddam Hussein eventuell gesenkt werden.

      Im Westen nichts Gutes

      Auch aus den USA dürften im Wochenverlauf kaum gute Nachrichten kommen. In den kommenden Tagen geben die Investmentbanken Bear Stearns und Morgan Stanley ihre Quartalszahlen bekannt. Erfreulich dürften die nicht sein, denn die Haupteinnahmequellen der Wall-Street-Institute haben sich praktisch in Luft aufgelöst. Seit Anfang August gab es in den USA lediglich einen kleineren Börsengang; auch nennenswerte Unternehmensfusionen - zweiter großer Provisionsbringer der Street - hat es seit längerem nicht mehr gegeben.

      Nach den überraschend schlechten Zahlen zur US-Industrieproduktion am Dienstag sind die Anleger auch bezüglich der weiteren diese Woche anstehenden volkswirtschaftlichen Daten nervös. Neben den Arbeitslosenzahlen zittern Börsianer vor allem wegen des Philadelphia Fed Index, der als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die amerikanische Wirtschaft gilt. Sollte der "Philly" unterhalb der ohnehin bereits bescheidenen Erwartungen des Marktes liegen, könnte es einen weiteren kräftigen Kursrutsch in New York geben.

      Saddam war`s

      Weil keiner so genau weiß, wohin der äußerst volatile Markt sich als nächstes bewegt, muss der irakische Dikatator Saddam Hussein immer öfter als Erklärung für die Kurskapriolen herhalten. Fiel der Markt in den vergangenen Tagen, führten Kommentatoren gerne die andauernde Furcht der Börse vor einem Militärschlag der USA gegen den Irak an. Drehte der Markt für einige Stunden ins Plus, wurde dies mit einer sinkenden Kriegsgefahr begründet.

      Dabei sind viele Marktstrategen inzwischen der Ansicht, dass ein Krieg gegen den Irak ausgemachte Sache ist. Die Möglichkeit einer friedlichen Lösung des Konflikts kommt in ihren Szenarios gar nicht mehr vor. Die Frage ist vielmehr, ob der Krieg ein langer oder ein kurzer wird und wie die Auswirkungen auf die Wirtschaft sein werden. Während des Golfkriegs verdoppelte sich beispielsweise der Ölpreis, das Vertrauen der US-Konsumenten in die Wirtschaft halbierte sich hingegen.

      Morgan Stanleys Stratege Robert Pelosky rechnet im Fall eines lang anhaltenden Konflikts damit, dass der Ölpreis stark ansteigt. In der Folge werde die Konjunktur leiden, die Aktien fallen und die Preise für Anleihen steigen. Im Falle einer schnellen militärischen Lösung sieht Pelosky hingegen positive Impulse für die Wirtschaft: Der Ölpreis werde sinken, das Konsumentenvertrauen steigen. Am Aktienmarkt sei in diesem Szenario eine größere Rallye zu erwarten.

      Langfristig macht Pelosky den Anlegern allerdings keine Hoffnung auf eine Rückkehr zu zweistelligen Renditen. In den kommenden drei Jahren müssten sich Anleger mit mageren Gewinnen zufrieden geben. Pelosky:

      "Dies ist keine Schlechtwetterfront, die sich wieder auflösen wird, sondern ein globaler Klimawechsel."
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 22:56:27
      Beitrag Nr. 757 ()
      Da können die Amis rudern wie sie wollen.
      Und auch Grenny`s PPT wird auf Dauer nix ausrichten.
      Wahrheit bleibt Wahrheit.
      Die Amis haben über viele Jahre alle an der Nase herumgeführt.

      Und wenn endlich alles auf dem Tisch liegen sollte,
      werden viele von heute staunen,
      wo der DOW dann stehen wird..;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Cisco Systems meldet sinkenden Auftragsbestand

      Der amerikanische Technologiekonzern Cisco Systems Inc. hat am Mittwoch bekannt gegeben,

      dass der Orderbestand im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück gegangen ist.

      Anfang September lag der Auftragsbestand bei 1,4 Mrd. Dollar nach 2 Mrd. Dollar im Vorjahr.

      Dieser Wert besteht aus Aufträgen, welche in den kommenden 90 Tagen ausgeliefert werden.

      Die Aktie von Cisco verliert aktuell 1,8 Prozent auf 12,31 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 17:05:39
      Beitrag Nr. 758 ()
      Ich kann dieses Geplärre überhaupt nicht verstehen.
      Wer rechnen und eigenständig denken kann,
      hat dies schon vor einigen Monaten gewusst,
      oder wenigstens erahnen können...;)

      Hier hat wohl Hollywood endgültig die Regie über das Parkett übernommen.
      Erst Strong Buy schreien um den Restmüll unter das gemeine Volk streuen zu können,
      um dann völlig überrascht und konfus einen Feiztanz aufzuführen..:laugh:

      Diese Medizin ist nun wirklich nur noch für völlig naive Frischlinge bitter....!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Morgan Stanley: Morgengrauen

      Die Baisse-Börsen haben dem US-Finanzriesen gewaltig das Geschäft verhagelt.

      Ein Gewinncrash im Geschäftsbereich Wertpapiere läst den Gewinn der Investmentbank einbrechen.
      [/b]Die Vorgaben der Wall Street hat das US-Unternehmen um 20 Prozent verfehlt.[/b]..;)
      Für einen erneuten Kursrutsch der Finanzwerte
      sorgen heute die katastrophal schlechten Zahlen des Finanzriesen Morgan Stanley

      Die US-Investmentbank hat mit einem Gewinn von 55 Cent im dritten Quartal die Konsens-Schätzungen der Wall Street um rund 20 Prozent oder 12 Cent je Aktie verfehlt. Der Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahr liegt bei 10 Cent je Aktie. Die Netto-Einkünfte des Bankriesen sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 4,64 Mrd. Dollar gefallen.

      Damit setzt sich ein Trend fort, der seinen Anfang bei JP Morgan Chase genommen hat: Bankwerte verfehlen ihre Prognosen für das dritte Quartal deutlich. Die Begründung liest sich jedes Mal gleich: Die schwache Börse. Gestern hat sich Bear Stearns aus dieser Reihe abgesetzt und gute Zahlen bekannt gegeben. Abzuwarten bleibt, wie mit Goldman Sachs und Lehman Bros. nächste Woche zwei weitere Riesen der Finanzmärkte im dritten Quartal abgeschnitten haben.
      Einen Großteil zu den misslichen Zahlen hat der Geschäftsbereich Wertpapiere beigetragen. Die Morgan-Stanley-Gewinne des Geschäftsbereiches sind um sage und schreibe 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gefallen. Es seien „die Auswirkungen des schwierigen Marktumfeldes“, beschreibt Morgan-Stanley-Chef Robert G. Scott die Gründe für den Einbruch.

      Die beiden anderen Geschäftszweige – das Investmentbanking und der Kreditbereich – schneiden dagegen zufriedenstellend ab. Die Gewinne im Investmentbanking sind um 6 Prozent auf 136 Mio. Dollar gestiegen. Der Profit im Kreditgeschäft verzeichnet ein Wachstum von 7 Prozent auf 210 Mio. Euro.
      Und so bleibt die Frage, wie stark sich die Planverfehlung auf die Schätzungen der Analysten zum Gesamtjahr auswirken werden. Nach neun Monaten hat Morgan Stanley einen Gewinn von … Dollar je Aktie erzielt – Analysten erwarten für das Gesamtjahr 2002 3,15 Dollar je Aktie – 2003 sollen es 3,70 Dollar sein. Gestern hat die Aktie bei 38,10 Euro geschlossen. Eine KGV-Betrachtung des 40 Mrd. Dollar schweren Unternehmens vor Öffnung der Tore an der Wall Street ist völlig überflüssig, da die Aktie zu Handelsbeginn deutlich abgeben dürfte.

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      Avatar
      schrieb am 19.09.02 17:09:57
      Beitrag Nr. 759 ()
      Italien revidiert Wachstumsprognosen 2002 und 2003

      Das italienische Finanzministerium veröffentliche heute seine aktualisierte Wachstumsprognose für das laufende Jahr.

      Aufgrund der langsamen Konjunkturerholung wurde die Schätzung von ursprünglich 1,3 auf 0,6 Prozent halbiert.

      Weiterhin revidierte Finanzminister Giulio Tremonti vor dem Parlament die Prognose für das kommende Jahr. In 2003 werde nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 2,3 Prozent gerechnet, statt wie bisher mit 2,9 Prozent.

      Die Europäische Zentralbank (EZB) stellte heute ihren Monatsbericht für September vor. Demnach wird die Wirtschaft in der Eurozone nicht mehr im laufenden sondern erst im kommenden Jahr eine Erholung erfahren
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:19:09
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:32:36
      Beitrag Nr. 761 ()
      Tja, so kann es gehen,
      wenn CEO`s den Mund ein wenig zu voll nehmen,
      um ihre Schäfchen in Ruhe in`s trockene zu bringen...;)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Update:

      EDS mit Kursverlust von knapp 50%

      Die Aktie des Technologiekonzerns Electronic Data Systems Corp. setzt ihre Talfahrt weiter fort und steht mittlerweile mit knapp 50 Prozent im Minus. Hiervon ist auch der gesamte Technologiesektor betroffen, die NASDAQ verliert 1,7 Prozent auf 1.230 Punkte.

      Das Unternehmen hatte seine Investoren am gestrigen Mittwoch vor geringer als erwarteten Ergebnissen gewarnt.
      Wie EDS mitteilte wird es die Analystenschätzungen auf Grund der weiter anhaltenden Schwäche im Technologiesektor nicht erreichen.

      Im dritten Quartal soll der Gewinn bei nur noch 12-15 Cents je Aktie liegen nachdem bislang 74 Cents je Aktie erwartet wurden.

      :eek::eek::eek:

      Im vierten Quartal geht das Unternehmen von einem Gewinn von 57-59 Cents je Aktie aus.
      Analysten rechnen mit einen Wert von 88 Cents je Aktie.

      Der Umsatz im dritten Quartal soll bei 5,3-5,5 Mrd. Dollar liegen und damit leicht unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
      Bislang war EDS noch von einem Umsatzwachstum von 4-6 Prozent ausgegangen.

      Im vierten Quartal erwartet der Konzern einen Umsatz von 5,5-5,7 Mrd. Dollar,
      was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 3-7 Prozent entspricht.

      Aktuell verliert die Aktie 47,4 Prozent auf 19,14 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:46:16
      Beitrag Nr. 762 ()
      Auch hier bei SAP-SI wieder daselbe Spiel des Erstaunens...:rolleyes:

      Natürlich haben all die hochbezahlten Manager so gar nix
      von der kommenden Unbill bezüglich des Marktverlaufes ahnen können.
      Und der damit einhergehenden Auswirkungen auf die eigenen Angestellten.

      Bei dem geringen Gehalt ist ein Blick in die Glaskugel ebend nicht zu haben..;)

      Komisch nur, das Motze solche Dinge überhaupt nicht überraschen.
      Offensichtlich habe ich den falschen Beruf und sollte auch in den Club
      der offensiven Scharlatane, auch CEO genannt, eintreten..;)

      Natürlich würde damit ein getrübter Blick für mein Umfeld verlustig gehen.

      Was sich aber durch einen prächtigen Salär wett machen lassen sollte...:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++

      SAP SI streicht mehr Stellen als geplant

      Die SAP SI AG sieht auch für das erste Halbjahr 2003

      keine grundlegende konjunkturelle Erholung
      mit entsprechend positiven Auswirkungen für den IT-Services-Markt.


      Um die eigene Handlungsfähigkeit weiter zu stärken,
      wird SAP SI ihre Kapazitäten in einzelnen Bereichen an die schwache Marktnachfrage anpassen.
      So soll die Zahl der Arbeitsplätze bis zum Jahresende 2002 auf rund 1.680 zurückgehen.
      Bereits im Juli hatte SAP SI angekündigt, von den derzeit 1.831 Stellen (Stand 30. Juni) 50 bis 70 zu streichen.

      "Die Anpassung unserer Kapazitäten an die gegenwärtige Marktsituation ist für uns ein sehr schmerzlicher Schritt,

      da wir von einer früheren konjunkturellen Erholung ausgegangen sind ..:laugh:

      und die Mitarbeiter so weit wie möglich im Unternehmen halten wollten",

      erklärte Bernd-Michael Rumpf, Vorstandsvorsitzender der SAP SI.

      "Trotz der erneuten Restrukturierungsmaßnahme halten wir jedoch an unseren Zielen für das Geschäftsjahr 2002 fest",
      sagte Rumpf weiter.

      SAP SI rechnet mit einem Umsatzwachstum von 9 bis 12 Prozent und einer operativen Marge vor Restrukturierungskosten ebenfalls von 9 bis 12 Prozent.
      Die Aktie gewinnt 6,4 Prozent auf 9,53 Euro.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 21:11:52
      Beitrag Nr. 763 ()
      So, liebe Freunde

      Dann sollten wir mal zur Abwechslung eine kleine Zwischenbilanz ziehen...;)

      Als der alte Motzke anfing den Bullen die Legitimation abzusprechen
      hatten wir den 01.06.02...!

      Dann schauen wir doch einmal wie die Situation sich so entwickelt hat..;)

      DOW



      DAX




      Naja, zu Jubelarien würde mich dieses Szenario nicht hinreissen-
      natürlich immer vorausgesetzt, ich wäre ein Bulle..:laugh:

      Na, da wollen wir doch einmal abwarten was uns der morgige Tag bringen sollte.
      Da werden wir wohl ne schöne Vola sehen.

      Der eine oder andere Kurs sollte noch in die richtige Richtung gebogen werden,
      damit die Verluste nicht allzu derbe ausfallen...;)

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 21:44:38
      Beitrag Nr. 764 ()
      Also diese Geschichte mit Cisco hatten wir hier ja auch schon auf dem Tisch.
      Von wegen Revenues und was Motzke davon hält.
      Ist ne Weile her, liebe Leute.

      Und was müssen wir nun wiederum in völliger Überraschung erkennen.
      Lief wohl doch nicht so gut, wie immer wieder behauptet
      und durch schön gestylte Zahlen untermauert wurde...;)

      Ein Schelm wer böses dabei denkt.
      Immerhin müssen wir zugeben,
      dass die ganzen Insider dadurch in aller Seelenruhe ihre Shares überteuert
      dem gemeinen Volk überlassen konnten..(hihihi).

      Sie sehen also.
      Nicht alle wurden geschädigt-leider aber wieder einmal dieselbe Klientel.
      Nämlich der unbedarfte,- naive und gutgläubige Fond&Kleinanleger...!
      Sollte sich so mancher einmal durch den Kopf gehen lassen...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      CISCO SYSTEMS

      Geschäft bricht dramatisch ein

      Schlechte Nachrichten des Technologie-Dickschiffs Cisco könnten für weitere Unruhe an der Börse sorgen. Der Auftragsbestand des Unternehmens ist fast um ein Drittel gefallen, Beobachter bezweifeln, dass das Unternehmen sein Umsatzversprechen halten kann.

      San José -

      Cisco der weltweit größte Netzwerkausrüster, schreibt in seinem kürzlich bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Jahresbericht,
      dass die Auftragseingänge in diesem Jahr um 30 Prozent zurückgegangen seien.
      Laut den SEC-Unterlagen hatte das Unternehmen zum 9. September 2002 Aufträge in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar in seinen Büchern.
      Im Vorjahr hatte die Summe noch zwei Milliarden Dollar betragen.
      In die Berechnung gehen alle ausstehenden Aufträge ein, die in den kommenden 90 Tagen ausgeführt werden.

      In dem Dokument schreibt das Unternehmen:

      "Cisco glaubt nicht, dass die Auftragseingänge,
      gleich zu welchem Datum,
      Aufschluss über den tatsächlichen Nettoumsatz für irgendeinen Zeitpunkt in der Zukunft geben.

      " Im August hatte das Unternehmen mitgeteilt,
      dass es für das laufende Quartal mit 4,8 Milliarden Dollar einen etwas besseren Umsatz als im Vorquartal erwartet.


      Inder Singh von Prudential Securities ist allerdings skeptisch.

      "Der Auftragsbestand ist jetzt niedriger und die Umsatzerwartung ist höher.
      Da gehen natürlich die Alarmleuchten an, denn diese beiden Dinge widersprechen sich",


      so der Analyst.

      Im August sei Ciscos Geschäft in den wichtigen Segmenten seines Wissens nicht gut gelaufen.
      Allerdings könne das Unternehmen seine Ziele noch erreichen, wenn das Geschäft zum Ende des Quartals hin anziehe.

      Das SEC-Dokument gibt des weiteren Aufschluss über den um Aktienoptionen bereinigten Gewinn des Unternehmens im Jahr 2001.
      High-Tech-Firmen wie Cisco zahlen ihren Mitarbeitern jedes Jahr zusätzlich zum Gehalt enorme Summen in Form von "stock options".
      Anders als andere Vergütungen müssen Optionen nicht als Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht werden und schmälern deshalb das Ergebnis nicht.

      Kritiker monieren seit langem, die Regelung erlaube es Unternehmen, ihren Gewinn künstlich aufzublähen.

      In den SEC-Unterlagen müssen die Optionskosten jedoch aufgeführt werden.
      In Ciscos Fall bleibt vom Gewinn wenig übrig, wenn man die Luft herauslässt:
      Zieht man die Kosten für Optionsprogramme (1,52 Milliarden Dollar) vom bilanziell ausgewiesenen Ergebnis (1,89 Milliarden Dollar) ab,

      bleiben gerade mal 373 Millionen Dollar übrig.
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 00:05:10
      Beitrag Nr. 765 ()
      Hallo Hr. Motzki und all die anderen,

      ich bin ja kein Bulle, aber vielleicht ist dieser Thread ja auch ein Indikator.

      Ich stelle zumindest fest, das seit Ende August keine Widersprüche oder langfrisitge Bullenstatements mehr zu lesen sind. Oder sind alle Bullen noch in Urlaub? ;)

      Vielleicht kommt dann doch im November ein Boden, was aber nicht bullisch verstanden werden soll, sondern lediglich dass der Abwärtstrend gebremst wird.

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 08:41:54
      Beitrag Nr. 766 ()
      Mickeym...

      Den Indikator sehen wir hier...;)

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      BÖRSEN-KRISE

      Wall Street treibt die Anleger in die Flucht

      Auch für die Wall Street war es gestern ein schwarzer Tag. An der Wall Street sackte der Dow Jones erstmals seit Juli wieder unter 8000 Punkte.

      New York - Händler machten die Gewinnwarnungen etlicher Unternehmen für die schlechte Stimmung verantwortlich. "Die Baisse wird erst zu Ende gehen, wenn die Firmengewinne besser sind", sagte Alan Kral, ein Fondsmanager bei der Firma Trevor Stewart Burton & Jacobsen.

      Der 30 Standardwerte umfassende Dow-Jones-Index fiel um 230,06 Punkte oder 2,8 Prozent auf 7942,39 Zähler, und der breitere Standard & Poor`s 500-Index verlor 26,14 Punkte oder drei Prozent auf 843,32 Zähler.

      Einen Rückschlag von 35,68 Punkten oder 2,9 Prozent auf 1216,45 Zähler registrierte der technologielastige Nasdaq-Index. EDS, ein führender Dienstleister für Informationstechnologie, teilte am Mittwoch nach Handelsschluss mit, der Gewinn im dritten Quartal werde geringer ausfallen als erwartet. Etliche Investmentbanken stuften daraufhin die Papiere des Unternehmens zurück. EDS fielen im Tagesverlauf bis zu 50 Prozent und waren damit der größte Verlierer mit den höchsten Umsätzen.

      Davon betroffen war auch IBM. Gleich mehrere Wall-Street-Banken stuften ihre Ergebnisprognosen für den Computerhersteller zurück. IBM rutschte mit über sieben Prozent ins Minus - auf den tiefsten Stand seit 1998.

      Unter Verkaufsdruck gerieten auch Computer Services und andere Computer-Aktien, darunter Hewlett-Packard und Sun Microsystems. Im Finanzsektor gerieten Morgan Stanley auf Grund einer Gewinnverminderung im dritten Quartal unter Druck.
      Die Aktien von Baufirmen litten unter der Mitteilung der Regierung, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der letzten Berichtswoche einen geringeren Rückgang aufwies als erwartet.

      Die Flucht aus US-Aktien gab dem Euro Auftrieb. Der Kurs der Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar stieg auf 0,98700 Dolar von 0,97690 Dollar am Mittwoch. Die Feinunze Gold verteuerte sich um 2,10 Dollar auf 323,90 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 09:34:18
      !
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      Avatar
      schrieb am 20.09.02 09:45:22
      Beitrag Nr. 768 ()
      Die Amis müssen wahre Wunder vollbringen.
      Der Phil-Index suggestiert allen Beteiligten eine höhere Nachfrage
      und somit Licht am Ende des Konjunktur-Tunnels,
      während (fast) alle Firmen immer offener und dramatischer
      schlechte Aussichten sehen...!

      Schon komisch, oder...;)

      Na, da warte ich einmal ab,
      was der Phili im einzelnen so hergibt.
      Ich bin da mehr als skeptisch.
      Die US-Zahlen hüpfen mir immer ein wenig zu hektisch in die eine oder andere Richtung.

      Mehr möchte ich nicht dazu sagen...

      Alles weitere werden wir ja noch sehen..:rolleyes:

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      Freitag 20. September 2002, 08:31 Uhr

      US-Netzwerkausrüster 3Com erwartet Umsatzrückgang

      Santa Clara (Reuters) - Der US-Netzwerkausrüster 3Com erwartet für das laufende Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorquartal.
      Für das abgelaufene erste Geschäftsquartal (zum 30. August) wies das Unternehmen am Donnerstag einen Umsatzrückgang und einen erheblich reduzierten Verlust aus.

      Netto habe der Netzwerkausrüster einen Verlust von 32 Millionen Dollar oder neun Cent je Aktie verbucht nach einem Minus von 223 Millionen Dollar oder 65 Cent je Aktie im Vorjahresquartal, teilte 3Com nach US-Börsenschluss mit.

      Der Umsatz fiel den Angaben zufolge auf 305 Millionen Dollar und lag damit zehn Prozent unter dem Wert des Vorquartals und 22 Prozent unter den Erlösen des Vorjahreszeitraums.

      Für das laufende zweite Geschäftsquartal rechne 3Com mit einem weiteren Umsatzrückgang von fünf bis acht Prozent zum Vorquartal, hieß es. Auslöser für die Entwicklung seien zögerliche Investitionen der Unternehmen.

      3Com-Aktien verloren nachbörslich auf der elektronischen Handelsplattform Instinet auf 4,10 Dollar, nachdem sie den Handel an der US-Technologiebörse Nasdaq bereits sieben Prozent schwächer bei 4,22 Dollar beendet hatten.
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 17:22:40
      Beitrag Nr. 769 ()
      DEUTSCHE TELEKOM

      Zwei Milliarden neue Schulden

      Eigentlich will Telekom-Interimschef Helmut Sihler dringend den immensen Schuldenberg seines Konzerns verkleinern.
      Nun zwingt ihn eine zwei Jahre alte Option zu einer weiteren Milliardenausgabe.

      Bonn - Die Mobilfunktochter T-Mobile International werde zum 30. September den niederländischen Mobilfunkanbieter Ben vollständig übernehmen, teilte das Bonner Unternehmen am Freitag mit. Der Kaufpreis für die restlichen Ben-Anteile von 50 Prozent plus einer Aktie betrage zwei Milliarden Euro. Die Europäische Kommission habe der Transaktion zugestimmt, sagte ein Telekom-Sprecher.

      Die Optionen auf die vollständige Übernahme von Ben waren bereits vor zwei Jahren im Vorfeld der niederländischen UMTS-Auktion unter Sihlers geschasstem Vorgänger Ron Sommer vereinbart worden - zu einem Marktpreis, der aus heutiger Sicht vielen Analysten als überzogen erscheint.
      Die Telekom zahlt insgesamt 1,7 Milliarden Euro an die beiden Telekommunikationsunternehmen Belgacom und TDC sowie an die Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB). Zudem muss sie 300 Millionen Euro an Gesellschafterdarlehen tragen.

      Allein für den 14,7-Prozent-Anteil der TDC müssen die Deutschen 500 Millionen Euro ausgeben. Dem dänischen Konzern beschert das nach eigenen Angaben einen Kapitalgewinn von 375 Millionen.

      Der Vollzug der Transaktion war nur eine Frage der Zeit: Die Put-Option der drei Ben-Gesellschafter gegenüber der Telekom wäre im ersten Quartal des nächsten Jahres ausgelaufen. Durch den Kauf erhöhen sich die Schulden der Telekom, die Ende Juni bei 64,16 Milliarden Euro lagen, um den Kaufpreis von zwei Milliarden.

      Ben ist mit mehr als 1,4 Millionen Kunden die Nummer drei unter den fünf Anbietern auf dem niederländischen Mobilfunkmarkt. Laut T-Mobile hat sich das Unternehmen in den vergangenen Monaten beim Kundenwachstum und in der Servicequalität hervorragend entwickelt. Besonders bei ertragsstarken Vertragskunden habe Ben Marktanteile gewonnen und sei deutlich stärker gewachsen als alle Wettbewerber.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 10:03:07
      Beitrag Nr. 770 ()
      WALL-STREET-AUSBLICK

      Warum der Dow im Keller bleibt

      Von Carsten Volkery , New York

      Der September macht seinem Ruf als mieser Börsenmonat alle Ehre. Der Dow Jones ist unter die 8000-Punkte-Marke gefallen, und wenige Börsianer glauben an sein Comeback. Alan Greenspan schaut dem Debakel untätig zu.

      New York - Der Kursverfall an der Wall Street hat sich vergangene Woche dramatisch beschleunigt. Fast vier Prozent verlor der Dow Jones, über fünf Prozent der Nasdaq Composite. Der Dow fiel am Donnerstag zum ersten Mal seit zwei Monaten wieder unter die 8000-Punkte-Marke - und blieb am Freitag dort. Er ist nur noch 450 Punkte von seinem Juli-Tief (7532 Punkte) entfernt.

      Nach so einer Woche ist immer eine technische Gegenreaktion möglich. Aber jede Rallye wäre kurzlebig, prognostizieren Börsianer. Die meisten rechnen für diese Woche mit erhöhter Volatilität. Weitere Gewinnwarnungen werden den Markt belasten. Vergangene Woche hatten unter anderem J.P. Morgan Chase und EDS mit Warnungen die Anleger vergrault.

      Die Kette der negativen Überraschungen wird sich fortsetzen

      "Es ist bereits ziemlich mies, und wahrscheinlich wird es weitere Bomben geben", sagt David Memmott von Morgan Stanley. Die plötzliche Ballung der Gewinnwarnungen markiert eine Trendwende: Seit dem vierten Quartal 2001 hatten die positiven Überraschungen überwogen. Inzwischen dominieren wieder eindeutig die negativen. Von den 874 Zwischenberichten in diesem Quartal waren 457 Warnungen, 208 Unternehmen haben ihre Erwartungen bestätigt und nur 209 haben sie angehoben.

      Kein Wunder, dass die Anleger wenig Appetit zeigen, obwohl Beobachter darauf hinweisen, dass viele Aktien derzeit unterbewertet sind. Die Anlegermagazine überschlagen sich mit Tipps, wie man die billigsten Juwelen findet. Doch niemand will ein Ende des Abwärtssogs vorhersagen. "Ob Aktien unterbewertet sind oder nicht, ist ganz egal", sagte Joe Liro von Stone McCarthy Research Associates gegenüber "CBS Marketwatch". "Wir können noch eine Weile in den Extremen verharren."

      Am Montag veröffentlicht Handheld-Hersteller Palm seine Quartalszahlen. Der Marktführer, der einst wie das Microsoft seiner Branche aussah, hat harte Zeiten hinter - und wie es aussieht - auch vor sich. Seit Dezember 2000 hat das Unternehmen nur Verluste angehäuft, insgesamt fast eine halbe Milliarde Dollar. Der Umsatz schrumpft, die Aktie ist ein Penny-Stock, die meisten Analysten empfehlen "Hold". Dazu kommt, dass das echte Microsoft mit dem Pocket PC Marktanteile gewinnt. Analysten erwarten für das abgelaufene Quartal einen Verlust von acht Cents pro Aktie - einen Cent schlechter als im gleichen Vorjahreszeitraum.

      Am Dienstag geben die Investmentbanken Goldman Sachs und Lehman Brothers ihre Zahlen fürs dritte Quartal bekannt. Es könnte ein Deja Vu geben: Letzte Woche hatte Morgan Stanley massiv die Erwartungen verfehlt und den Dow Jones in den Keller gerissen.

      An Zinssenkungen glaubt kein Mensch

      Ebenfalls am Dienstag trifft sich der Offenmarktausschuss der Federal Reserve - zum sechsten Mal in diesem Jahr. Während vor den beiden letzten Treffen Hochspannung herrschte, sind sich die Beobachter diesmal einig: Die Fed wird die Zinsen und den Ausblick für die US-Konjunktur unverändert lassen.

      Zwar lassen durchwachsene Konjunkturdaten immer mal wieder Zweifel an der Stärke des Aufschwungs aufkommen, aber das Wirtschaftswachstum dürfte im dritten Quartal zwischen drei und vier Prozent liegen - kaum ein Wert, der bei Alan Greenspan die Alarmglocken schrillen lässt. Es müsste schon unter zwei Prozent fallen, um eine Zinssenkung zu rechtfertigen, sagen Experten. Außerdem wolle der Ober-Banker sich seine geldpolitische "Munition" für den wahrscheinlichen Irakkrieg aufsparen.

      Die Konjunkturdaten bleiben jedoch unberechenbar. Auch diese Woche könnte jede böse Überraschung einen Kursrutsch auslösen. Am Montagmorgen gibt das Conference Board den Index der führenden Wirtschaftsindikatoren für August bekannt. Er ist den Erwartungen zufolge um 0,4 Prozent gefallen (nur 0,1 Prozent im Juli).

      Aufschwungsphantasien werden zum "Running Gag"

      Am Dienstag und Freitag werden die Indizes für das Verbrauchervertrauen im September veröffentlicht. Sie sind voraussichtlich leicht zurückgegangen. Zwar wird die Aussagekraft dieser Indizes oft bezweifelt, aber die Märkte richten sich dennoch nach ihnen - insbesondere, wenn die Verbraucher wie jetzt der Schlüsselfaktor für den Aufschwung sind.

      Am Donnerstag kommt der Bericht über die Auftragseingänge für langlebige Güter heraus. Sie sollen im August um 2,9 Prozent zurückgegangen sein - ein sehr schlechtes Omen für die zukünftige Fabrik-Produktion. Der Anstieg der Aufträge um 9,2 Prozent im Juli war an der Börse bejubelt worden. Ein entsprechender Fall könnte einmal mehr für einen Kursrutsch sorgen.

      Der seit Monaten herbei beschworene Aufschwung wird an der Wall Street sowieso immer mehr zum "Running Gag". "Die Leute werden zynisch, weil die Wirtschaft angeblich seit eineinhalb Jahren dreht", sagt Charles White, Fondsmanager bei Avatar Associates. Das optimistische Wunschdenken, insbesondere nach dem 11. September, hat die unrealistischen Erwartungen geschaffen, die jetzt reihenweise enttäuscht werden.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 11:04:56
      Beitrag Nr. 771 ()
      INFINEON

      Keine Hoffnung auf schnelle Besserung

      Der Halbleiter-Hersteller Infineon Technologies rechnet nicht mit einer baldigen Erholung des Marktes. Weil mit Chips derzeit kein Geld mehr zu verdienen ist, will Vorstandschef Ulrich Schumacher sich auf andere Geschäftsfelder konzentrieren.

      München - "In den nächsten ein bis zwei Quartalen ist für mich derzeit kein Aufschwung zu sehen", sagte Schumacher am Freitag. Mit Prognosen für das laufende Quartal hielt sich Schumacher erneut bedeckt. "Was wir gesagt haben, ist, dass drei von fünf Geschäftsbereichen schwarze Zahlen schreiben werden", fügte er hinzu. Im vergangenen Vierteljahr hatte Infineon die Analysten mit einer Verringerung des Verlustes vor Steuern und Zinsen (Ebit) auf 107 Millionen Euro überrascht.
      Damals hatte Schumacher Analysten-Schätzungen, die von einem Verlust von rund einer Milliarde Euro für das Geschäftsjahr 01/02 (zum 30. September) ausgingen, als valide bezeichnet. Das laufende Jahr sei immer noch von den Ausläufern der schlimmsten Krise in der Geschichte der Halbleiterbranche geprägt, sagte er am Freitag. Im kommenden Geschäftsjahr werde sich das Ebit aber sicher verbessern.

      Kostspieliges Geschäft

      Die Preise für Speicherchips (DRAMs), mit denen Infineon rund 40 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet, sind nach einer kurzen Erholungsphase im Sommer in den vergangenen Wochen wieder gefallen. Im Durchschnitt liege der Preis für Standard-DRAMs derzeit bei rund der Hälfte der Produktionskosten, erläuterte Schumacher. Dabei werde Infineon im laufenden Geschäftsjahr vom Volumen her 60 Prozent mehr Chips produzieren. "Wir produzieren immer mehr, aber der Umsatz kommt leider nicht hoch."

      Infineon wolle sich von einem Chip-Produzenten zu einem Anbieter vollständiger Systemlösungen wandeln, für die nicht nur Hardware- sondern auch Software-Knowhow nötig sei, so Schumacher. "In Zukunft wird ein Drittel unserer Ingenieure mit Software-Systemen beschäftigt sein.

      Marktanteil soll bis 2007 verdoppelt werden

      In diesem Lösungsgeschäft strebt Infineon in den nächsten fünf Jahren die Marktführerschaft an, bei der konzernweiten Ebit-Marge will der Konzern unter die Top Zwei der Branche kommen.

      Die geplante Verdoppelung des Anteils am gesamten Chipmarkt bis 2007 will Infineon vor allem durch organisches Wachstum, Partnerschaften und kleine, strategische Akquisitionen erreichen. "Große Megamerger" seien nicht der geeignete Weg, weil man zu viel Zeit mit der Integration verlöre, sagte Schumacher.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 11:37:09
      Beitrag Nr. 772 ()
      JDS Uniphase kürzt Umsatzprognosen

      Die JDS Uniphase Corporation (NASDAQ: JDSU; Toronto: JDU), ein Hersteller von Glasfaserkomponenten für die Telekomindustrie, kürzte heute die Umsatzprognosen für das erste Quartal.

      Aufgrund der anhaltenden Schwäche des Marktes erwartet das Unternehmen einen Umsatz von $ 190 bis 200 Millionen. Bisher war man von $ 200 bis 210 Millionen ausgegangen.

      Das Unternehmen erwartet weiterhin einen Pro Forma Nettoverlust von 6 bis 8 Cents je Aktie. Die Analysten gehen von einem Verlust von 6 Cents je Aktie aus.

      Die Aktien stiegen am Freitag an der NASDAQ um 4,39 Prozent auf $ 2,14.

      Diese Nachricht wurde Ihnen von TeleTrader präsentiert.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 11:43:42
      Beitrag Nr. 773 ()
      Montag 23. September 2002, 10:47 Uhr

      Bitkom:

      ITK-Markt präsentiert sich schwach

      Der deutsche Markt für Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) ist erstmals in seiner Geschichte rückläufig. Zu diesem Ergebnis kommt der Branchenverband Bitkom in einer aktuellen Analyse. Grund für die „in Deutschland außerordentlich schwierige Lage“ sei die verfehlte Politik bei der Entwicklung der Rahmenbedingungen des UMTS-Markts.

      Nach Bitkom-Schätzungen soll der gesamte deutsche ITK-Markt in diesem Jahr um 1,3 Prozent auf jetzt 136 Milliarden Euro schrumpfen. Im vergangenen Jahr wurde noch ein Zuwachs von 1,8 Prozent auf 138 Milliarden Euro verbucht. Obwohl die Situation in anderen europäischen Ländern ebenfalls als schwierig einzuschätzen sei, verzeichneten Länder wie Italien, Frankreich sowie Skandinavien Zuwächse von rund zwei Prozent. Laut Bernd Rohleder, Vorsitzender der Geschäftsführung des Bitkom, ist Deutschland „international das Schlusslicht“.

      Bislang war der Verband für 2002 von einem Plus in Höhe von 1,7 Prozent ausgegangen. Zudem würden in Folge der Wirtschaftsflaute vermutlich 28.000 Stellen verloren gehen. Im vergangenen Jahr zählte die Branche noch 819.000 Beschäftigte. Am stärksten von der sinkenden Nachfrage sei der Hardware-Bereich betroffen. Hier sei mit einem Rückgang von durchschnittlich 10,3 Prozent auf 38,1 Milliarden Euro zu rechnen. Dabei gehen die Umsätze bei PCs und Handys um rund elf Prozent zurück, bei Druckern solle es sogar rund 14 Prozent sein. Auch Softwarehäuser und IT-Dienstleister geraten laut Bitkom dieses Jahr in den Abwärtssog.

      Bei der Software rechnet der Verband mit einem geringen Minus von rund 0,8 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro, bei den IT-Services sollen es 0,3 Prozent (29,2 Milliarden Euro) sein.

      Allerdings gibt es auch positive Auspizien. So geht der Branchenverband im Bereich der Telekommunikationsdienste von einem Wachstum von rund 5,5 Prozent auf 53,6 Milliarden Euro in diesem Jahr aus. Wachstumstreiber seien hier vor allem Mobifunkdienste mit einem Plus von 8,5 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Internetdienste sollen gar um 20 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zulegen, während die Festnetztelefonie stagniere.

      Besonders scharf kritisierte Branchenverbands-Chef Rohleder die UMTS-Versteigerung. „Die Lizenzversteigerung war ein Pyrrhussieg für die Regierung“, konstatiert Rohleder. Der Branche seien 50 Milliarden Euro entzogen worden, und anschließend sei eine Phantomdiskussion um elektromagnetische Felder und UMTS-Standorte angeheizt worden, erregt sich Rohleder weiter.

      Bei den vier verbliebenen UMTS-Netzbetreibern habe der Schuldenabbau derzeit allererste Priorität. Investitionen in den Aufbau der UMTS-Netze - ebenso wie in GSM- und andere Infrastrukturnetze - und die Entwicklung neuer Dienste würden derzeit zurückgestellt. Allerdings hofft der Brancheverband im nächsten Jahr auf eine Besserung.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 13:30:36
      Beitrag Nr. 774 ()
      SPIEGEL ONLINE - 21. September 2002, 13:58

      Dresdner Kleinwort

      Der Niedergang der Elite-Banker

      Schon zwei Mal wurde drastisch gespart, der prominenteste Manager floh zur Konkurrenz, sogar über den Verkauf der ganzen Sparte gab es Gerüchte: Das Investment-Banking der Dresdner Bank steckt in einer Dauerkrise.

      Jetzt müssen offenbar noch einmal 1000 Top-Banker gehen...:D :p :D

      Frankfurt am Main/London/New York - Wie die "Financial Times" am Samstag berichtet, will die Dresdner-Tochter Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) allein in New York 300 Investmentbanker vor die Tür setzen. Nach Medienberichten vom Freitag, die sich auf Unternehmenskreise berufen, stehen auch in London 270 Stellen zur Disposition.

      Die ersten Kündigungen seien diese Woche herausgegangen. Bis Ende des Monats sollten alle restlichen verschickt sein. Am Donnerstag will die DrKW offiziell mitteilen, welches Ausmaß die neue Sparrunde annehmen wird.

      Branchenkenner erwarten, dass 1000 Beschäftigte ihren Job verlieren - das wären zwölf Prozent der derzeitigen Belegschaft. DrKW hat bereits im vergangenen Jahr rund 1700 Stellen abgebaut.

      Die Dresdner Bank gehört zum Allfinanzkonzern Allianz, der die Märkte im vergangenen Monat mit einer Gewinnwarnung schockiert hatte. Grund dafür war vor allem die Misere der Dresdner Bank. Sie hatte das erste Halbjahr trotz Milliardenverlusten im zweiten Quartal zwar mit einem Gewinn von 512 Millionen Euro abgeschlossen. Im laufenden Jahr wird das Geldinstitut aber das Ziel, profitabel zu arbeiten, voraussichtlich verfehlen.

      DrKW leidet vor allem darunter, dass das Geschäft mit Beratungsdiensten bei Firmenübernahmen und Fusionen (Mergers & Acquisitions) eingebrochen ist. Nach der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz hat die Sparte zudem ihre Führungsfigur Bruce Wasserstein verloren - er wechselte im vergangenen Jahr zu Lazards. Pläne für einen DrKW-Börsengang wurden auf Eis gelegt. Durch rigide Kostenkontrolle versucht DrKW aber, zumindest im kommenden Jahr den Weg zurück in die Profitabiliät zu finden.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,215095,00.html
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 13:38:06
      Beitrag Nr. 775 ()
      ftd.de, So, 22.9.2002, 7:00

      Börsenausblick: Börsianer fürchten schwachen Ifo-Index

      Von Dirk Benninghoff, Ina Bauer, Frankfurt, Nicola Liebert, New York

      Zahlreiche Konjunkturdaten und die Sitzung der US-Notenbank werden in dieser Woche die Richtung an den Finanzmärkten bestimmen. Von der Fed wird kein Zinsschritt erwartet, und der Druck auf Aktienkurse dürfte anhalten.

      Die Anleger in Europa wird vor allem der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex August beschäftigen, der am Mittwoch veröffentlicht wird. In den USA gibt es neue Zahlen zum Verbrauchervertrauen. Nach Meinung der Experten werden die so genannten Frühindikatoren die Aktienmärkte in dieser Woche allerdings nicht in positives Terrain führen: Sowohl in den USA als auch in Europa werden schlechte Konjunkturdaten erwartet. Weniger Auswirkungen dürfte nach Ansicht der Strategen die deutsche Bundestagswahl haben. Angesichts der großen fundamentalen Probleme sei die Wahl „nicht das Thema Nummer eins an den Märkten“, sagte Rolf Elgeti von der Commerzbank. Kurzzeitige Ausschläge als Wahlreaktion seien aber möglich. Nach übereinstimmender Meinung gilt die alte Regel: "Politische Börsen haben kurze Beine." Fed sorgt für Spannung

      Mit deutlich mehr Spannung erwarten die internationalen Börsen die Sitzung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank Fed am Dienstag. Zwar glaubt kaum ein Analyst oder Volkswirt an eine Zinssenkung. Aber der Ausblick des Gremiums um Fed-Chef Alan Greenspan könnte Aufschluss über die weitere Zinsentwicklung geben, zumal sich Greenspan bei seinen letzten beiden öffentlichen Auftritten bewusst zur Geldpolitik und Konjunktur ausgeschwiegen hatte. Die US-Volkswirte von Credit Suisse First Boston gehen davon aus, dass die Fed ihre abwartende Haltung beibehalten wird. Das moderate Wachstum in den USA zwinge die Notenbanker nicht zu einer Änderung ihrer stabilen Zinspolitik. Franz Wenzel, Chefstratege von Axa Investment Managers hält nur im Falle eines Irak-Kriegs und eines daraus resultierenden Ölpreis-Schocks eine Senkung um bis zu 50 Basispunkte bis Mitte 2003 für wahrscheinlich. "Lieber eine Inflation von 2 bis 3 Prozent als eine Deflation von minus einem Prozent", sagte Wenzel. Sonst werde Geldpolitik unwirksam. In der vergangenen Woche verbuchten die großen Indizes Verluste. Der Dow Jones verlor 4 Prozent, die Nasdaq 5,4 Prozent. Der Dax büßte 8,9 Prozent ein, der Stoxx 50 fiel um 6,5 Prozent. Trübe Konjunkturdaten erwartet

      Vor allem die erwarteten trüben Konjunkturdaten führen dazu, dass die Strategen weitere Verluste erwarten.

      So dürfte der Ifo-Geschäftsklimaindex laut Konsensusschätzungen erneut gesunken sein.

      Schwache Ergebnisse fürchten die Analysten für den Verbrauchervertrauens-Index des amerikanischen Conference Board am Dienstag. Zudem stehen in den USA unter anderem die für Donnerstag erwarteten Aufträge für langlebige Güter im August an. Die Prognosen für die Börsen sehen angesichts der befürchteten schwachen Konjunkturdaten nicht gut aus. Die Bankgesellschaft Berlin glaubt, "dass die diesjährigen Tiefstände zumindest noch einmal getestet werden".

      Ein Ende der Baisse sei nicht in Sicht. Die DZ Bank erwartet einen "erhöhten Abgabedruck europäischer Versicherungskonzerne".

      Diese Aktienverkäufe dürften die Kurse belasten, zumal wichtige Unterstützungslinien nicht gehalten wurden. Zur Belebung fehlten den Börsen positive Impulse. Die Unternehmen werden kaum Akzente setzen können. Während es in Europa ruhiger bleiben dürfte, geht in den USA die Angst vor weiteren schlechten Nachrichten um. "Im September und Oktober kommen traditionell viele Gewinnwarnungen. Diesmal um so mehr", sagte Louis Navellier, Chef der Navellier Performance Funds. Düstere Wolken hängen insbesondere über dem Finanzsektor, wo mehrere Investmentbanken aufgrund der Börsenschwäche bereits enttäuschende Quartalsergebnisse vorgelegt haben. Am Dienstag präsentieren Goldman Sachs und Lehman Brothers ihre Zahlen. Verschnaufpause für die Renten

      Die Rentenmärkte dürften trotz der erwarteten Aktienschwäche eine Verschnaufpause einlegen. Die nachlassende Krisenstimmung im Irak und das technische Bild beispielsweise beim Bund-Future sprächen für eine Abschwächung nach den Höchstständen der vergangenen Woche, schrieb die DZ Bank.Ähnlich sieht es HSBC Trinkaus & Burckhardt. Auch die Entwicklung des Euro wird von den neuen Konjunkturdaten aus Europa und den USA geprägt sein. Ein schwacher Ifo-Index könnten den Euro unter Druck setzen, ebenso wie ein starkes Geldmengenwachstum M3 (Donnerstag) und höhere Verbraucherpreise in Deutschland (ab Dienstag). Die Experten erwarten für beide keinen Anstieg. Eine Verschärfung des Irak-Konfliktes könnte den Dollar belasten.


      © 2002 Financial Times Deutschland

      http://www.ftd.de/bm/ma/1032530828228.html?nv=hpm
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 16:17:27
      Beitrag Nr. 776 ()
      Wenn wir die nächste Bullen-Stampede vor uns haben,
      dann stellt sich aber die Frage,
      warum diese nach aussen so zuversichtlichen Angestellten,
      ihre Bestände so massiv abbauen...;)

      Da kann Motzke nur sagen....

      Augen auf im Strassen,-(Börsen)-Verkehr

      Ansonsten kann dies noch ein böses erwachen geben, liebe Investoren....!

      +++++++++++++++++

      New York -

      Der Insiderhandel bei den großen US-Unternehmen hat in der letzten Woche zugenommen.

      Bei fallenden Börsenindizes

      haben Top-Manager in der vergangenen Woche fast doppelt so viel Aktien ihrer Unternehmen verkauft,
      wie sie gekauft haben,


      :eek::D:eek::D:eek:

      erklärte David Coleman vom "Vickers Weekly Insider Report".

      Eine Woche zuvor war das Verhältnis von Käufen und Verkäufen noch ausgeglichen.

      Diese Trendwende sei ein "Warnschuss" an alle Investoren,
      so Coleman.

      Ein Portfoliomanager:

      "Der starke Anstieg von Insiderverkäufen ist in der Regel ein Hinweis darauf,
      dass Sie Positionen abbauen sollten."


      Bloomberg
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 16:23:25
      Beitrag Nr. 777 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 19. September 2002, 08:51 Uhr

      Baisse zehrt Assekuranz-Reserven auf

      Versicherer flüchten aus Aktien

      Der Deutsche Aktienindex hat seine Talfahrt nach dem Rutsch auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief gestern dramatisch beschleunigt. Grund für den Absturz: eine Verkaufslawine der großen deutschen Versicherungsgesellschaften.

      DÜSSELDORF. Nachdem der Deutsche Aktienindex (Dax) am Vormittag mehrere Tiefstände aus den vergangenen Monaten durchbrochen hatte, sehen Investoren und Analysten kein Halten mehr auf dem Weg nach unten. Ähnlich kalkulieren offenbar die Versicherungen. Sie fürchten, dass sie auf Grund der Baisse ihre Aktienbestände zum Jahresende deutlich geringer bilanzieren müssen. Mit Verkäufen versuchen sie, eine weitere Erosion ihrer Eigenkapitalbasis zu verhindern.

      Händler und Anlagestrategen sprechen angesichts der Kursverluste von einer gefährlichen Spirale: „Versicherer, die einst an schwachen Tagen Aktien gekauft hatten, stehen jetzt auf der Verkaufsseite. Dazu kommt: Je tiefer die Kurse fallen, desto mehr Aktien werden auf den Markt geworfen, und niemand hält den Kursverfall auf“, sagt ING-Händler Rolf Stegemann-Kühnert.

      Die Versicherer sprechen durchweg von Verkäufen der Branche, ohne jedoch eigene Verkäufe zu bestätigen. „Unser Konzern hat in der letzten Zeit die Aktienquote nicht spürbar gesenkt“, heißt es etwa beim Axa-Konzern. Das Verkaufsverhalten der Versicherer hat großen Einfluss auf den Dax, weil sie neben den Fonds die größten institutionellen Investoren sind.

      „Es ist bekannt, dass der größte deutsche Lebensversicherer bei einem Dax-Stand von 3 200 Punkten die Reißleine ziehen will, und diese Marke ist jetzt erreicht“, sagt HSBC-Händler Oliver Opgen-Rhein. Dagegen verweist die damit angesprochene Allianz-Leben auf umfangreiche Reserven, unter anderem bei festverzinslichen Papieren und Immobilien. „Wir stehen auch bei einem Dax-Stand von 3 200 Punkten nicht nackt da“, sagte Vorstandsmitglied Eckhard Hütter. Gestern fiel der Dax das erste Mal seit April 1997 unter diese Marke.

      Neben der Allianz stoßen aber auch andere Versicherer wie Münchener Rück und Ergo nach übereinstimmender Meinung von Händlern Aktien im großen Stil ab. Auffällig dabei: Werte, die im Depot der Allianz sind, verloren gestern besonders stark. Dazu gehören beispielsweise MAN, AMB und Heidelberger Druck. Alle drei Aktien büßten gestern mehr als zehn Prozent ein, ohne dass es herausragende Nachrichten über die Unternehmen gab.

      Einen möglichen Ausweg aus der Abwärtsspirale erhofft sich die Versicherungsbranche durch eine Verlängerung der erleichterten Abschreibungsmöglichkeiten nach dem 11. September. Danach sollen die Versicherer mehr Zeit bekommen, bevor sie Buchverluste auf Aktien abschreiben müssen. Bereits im Oktober wollen Versicherer und Wirtschaftsprüfer eine Einigung treffen, wie die im vergangenen Jahr geschaffenen Abschreibungserleichterungen interpretiert werden sollen, erklärte auf Anfrage ein Sprecher des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV). „Die Zeit drängt, weil der Bilanzstichtag näher rückt.“

      H. ALICH, C. DOHMEN, U. SOMMER, Handelsblatt
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 16:48:39
      Beitrag Nr. 778 ()
      US-Frühindikatoren fallen im August weiter

      Das Wirtschaftsforschungs-Institut Conference Board veröffentlichte die saisonbereinigte Entwicklung der US-Frühindikatoren für August.

      Diese sind im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gesunken.

      Im Juli wurde ein Rückgang um 0,1 Prozent und im Juni um 0,2 Prozent verzeichnet werden.

      Die Gleichlaufenden Indikatoren stiegen im Berichtsmonat um 0,1 Prozent.
      Im Juli blieben sie unverändert, nach einer Zunahme um 0,3 Prozent im Juni.
      Die Nachlaufenden Indikatoren gingen im August um 0,1 Prozent zurück.
      Im Vormonat waren es noch plus 0,2 Prozent und ein Monat davor minus 0,3 Prozent.
      Volkswirte hatten im Vorfeld für den aktuellen Berichtsmonat mit einer Abnahme des Index in der Größenordnung von 0,1 Prozent gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 17:01:45
      Beitrag Nr. 779 ()
      Montag 23. September 2002, 16:07 Uhr

      Überkapazitäten verzögern Erholung der Chipbranche

      Frankfurt (Reuters) -

      Die Erholung der Halbleiterindustrie wird nach Einschätzung von Analysten wegen anhaltend struktureller Probleme nicht vor dem ersten Halbjahr 2003 einsetzen.

      "Erst mit dem Abbau der deutlichen Überkapazitäten hat die Techbranche eine Chance, zuzulegen", sagt Mark Wolfenberger, Aktienstratege der Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB), die am Montag ihre Geschäftserwartungen für verschiedene Halbleiterhersteller senkte. Eine deutliche Erholung der Chipindustrie sei frühestens Mitte nächsten Jahres zu erwarten. Dabei schloss Wolfenberger weitere Pleiten in dem Sektor nicht aus.

      Während einige Unternehmenslenker noch auf eine Aufhellung des weltwirtschaftlichen Klimas hoffen, die mit steigender Nachfrage auch die Unternehmensgewinne ankurbeln könnte, sind Analysten vorsichtiger gestimmt. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass in vielen Bereichen der Techindustrie der Markt gesättigt ist", prognostiziert CSFB-Analyst Kevin McCarthy. Nachdem vor rund zwei Jahren ein zweistelliges Gewinnwachstum in der Branche Normalfall gewesen sei, habe sich nun das Umfeld gravierend verändert, so die Experten. Erst am Freitag hatte sich Infineon-Chef Ulrich Schumacher skeptisch über die Konjunktur in der Halbleiterbranche geäußert. "In den nächsten ein bis zwei Quartalen ist für mich derzeit kein Aufschwung zu sehen", sagte Schumacher.

      MARKTSÄTTIGUNG BELASTET TECHNOLOGIEBRANCHE

      Nach den enormen Investitionen in die Infrastruktur für die Informationstechnologie im Zuge des Jahrtausendwechsels halten sich große Konzerne derzeit mit ihren Ausgaben deutlich zurück. Lediglich für die Integration von vorhandener Technologie sowie für Sicherheitssysteme werde noch Geld ausgegeben, sagen Analysten. "Der Markt verlangt geradezu eine Bereinigung", so die Experten. Besonders die Halbleiterindustrie spüre die Nachfrageschwäche. "In vielen Fällen ist die Produktion ein Zusatzgeschäft", sagt CSFB-Analyst Tim Mohan. Infineon-Chef Schumacher bezifferte kürzlich die Produktionskosten zur Herstellung von Standard-Speicherchips (DRAMs) als doppelt so hoch wie der gegenwärtige Marktpreis. "Wir produzieren immer mehr, aber der Umsatz kommt leider nicht hoch", ergänzte er.

      Doch statt Überkapazitäten abzubauen, nutzen die Techfirmen ihre dank des Börsengangs oft üppig ausgestatte Kapitaldecke noch immer, um die Produktion zu subventionieren. "Viele Unternehmen haben in den Jahren 1999 und 2000 billiges Geld am Kapitalmarkt beschafft", sagt Mohan. Die Kassen der Konzerne sind damit - trotz anhaltend schwacher Konjunktur - überwiegend noch bestens gefüllt. Insbesondere in der Halbleiterindustrie habe das Verhältnis Bargeld zu Eigenkapital im zweiten Quartal dieses Jahres mit durchschnittlich 41 Prozent historische Höchststände erreicht, ergänzt Mohan. Daher seien die Firmen flüssiger als in früheren konjunkturellen Schwächephasen.

      ÜPPIGE KAPITALAUSSTATTUNG VERZÖGERT KONSOLIDIERUNG

      Doch die scheinbar "gesündere Bilanz" verzögert nach Einschätzung von Branchenkennern die dringend notwendige Marktbereinigung. "Natürlich gelingt es den Unternehmen besser, sich mit so viel Geld länger über Wasser zu halten," erklärt Wolfenberger. So würde mit dem billigen Geld des Kapitalmarktes statt für Kunden einfach auf Halde produziert werden. Mit den wachsenden Lagerbeständen kommt das Preisgefüge aber weiter unter Druck, die Produktion wird zu einem dauernden Zusatzgeschäft. Operativ erwirtschaften die Techfirmen derzeit oft hohe Verluste. "Weitere Konkurse werden sich daher nicht ausschließen lassen", prognostiziert McCarthy. Je früher schwache Firmen den Markt verließen, desto gesünder sei die Branchenerholung, hoffen die Experten. Dies könnte auch die drastisch eingebrochen Aktienkurse der Unternehmen mittelfristig wieder beflüglen.

      von Alice Segschneider
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 17:22:31
      Beitrag Nr. 780 ()
      Endlich wird dieser völlig überteuerte Chip namens INFINEON einen Kopf kürzer gemacht..:D

      Diese Siemens-Tochter ist ja seit geraumer Zeit eines der Lieblings-Kinder von Motzke.
      Die letzten Monate,
      konnte man ob der zwischenzeitlichen Performance dieses Wertes
      nur noch mit dem Kopf schütteln.

      Völlig verrückt einen solchen Wert
      in einem solchem Umfeld für zeitweise ca. 24€ zu kaufen..:laugh:

      Motzke liebt ja Chips-aber im Moment nur Kartoffel-Chips..:laugh:


      Es gibt leider immer noch viel zu viel Spinner und Lemminge auf dem Parkett.
      Das Leiden ist noch lange nicht gross genug
      um diese Baisse endlich zu beenden.

      Sie erinnern sich doch gewiss alle an die unsterblichen Worte der Bullen .....

      Die Hausse nährt die Hausse. :laugh:

      Da werfe ich mich immer noch weg..(hihihi)


      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 17:24:51
      Beitrag Nr. 781 ()
      Da sollte es ja nicht mehr lange dauern
      bis das PPT wieder in Aktion treten wird..:laugh:

      Wenn denen nur nicht bald einmal
      das Löschwasser ausgeht..:D

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 23:51:31
      Beitrag Nr. 782 ()
      Amerika will Ihr Geld!

      Die stärkste Macht der Erde lebt vom Kapital des Auslands. Wie lange macht die Welt das noch mit?

      Von Thomas Fischermann und Wolfgang Uchatius




      Der große Sieger der Olympischen Winterspiele steht schon fest. Es ist kein Skispringer, kein Abfahrtsläufer und kein Rodler. Es ist Amerika. Fünf Monate nach den Terroranschlägen berauscht sich eine Nation mit Fahnen und Fanfaren an sich selbst. Und die übrigen Nationen erweisen ihr die größte Ehrerbietung des globalen Kapitalismus: Sie leihen den Amerikanern ihre Ersparnisse.
      Die Weltmacht USA ist vom Rest der Welt so abhängig wie kaum ein anderes Industrieland. Nicht von fremden Regierungen oder internationalen Organisationen, sondern von deutschen Konzernen, englischen Investmentfonds, japanischen Banken, kurz von ausländischen Kapitalgebern. Seit Anfang der achtziger Jahre geben die Amerikaner mehr Geld aus, als sie erwirtschaften. Leistungsbilanzdefizit nennen Ökonomen die dadurch alljährlich entstehende Lücke. Im Jahr 2000 war sie rund 450 Milliarden Dollar groß, für die nächsten Jahre erwartet die New Yorker Investmentbank Morgan Stanley einen Anstieg auf über 600 Milliarden Dollar. "Amerika lebt auf Kosten des Auslands", sagt Wolfgang Filc, Ökonomieprofessor an der Universität Trier.

      Schulden machen wie bei Reagan

      Erst recht, seitdem George W. Bush Präsident ist. Die amerikanischen Verbraucher und Unternehmer hatten zwar auch während der Amtszeit seines Vorgängers Bill Clinton über ihre Verhältnisse gelebt, aber damals übte wenigstens die Regierung noch finanzielle Disziplin und erwirtschaftete zuletzt sogar Haushaltsüberschüsse. Bush dagegen senkte gleich zum Amtsantritt massiv die Steuern. Sein Haushaltsentwurf von vergangener Woche, verpackt in Stars and Stripes, sieht noch einmal zwei Billionen Dollar extra für die kommenden zehn Jahre vor - verursacht vor allem durch weitere Steuersenkungen und den größten Anstieg der Militärausgaben seit zwanzig Jahren. Um das zu finanzieren, eifert Bush Millionen anderen Amerikanern nach: Er macht Schulden. Ein ausgeglichenes Budget will er erst von 2005 an vorlegen - und kein Haushaltsexperte glaubt daran.

      Bisher scheint das niemanden zu stören. Die Welt gewährt den Amerikanern munter weitere Kredite - aus vermeintlichem Eigennutz. "Die Anleger erwarten in Amerika eben die größere Rendite bei geringerem Risiko", sagt der Münchner Ökonom Friedrich Sell. Sie investieren nach wie vor in amerikanische Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen, weil sie davon ausgehen, dass sie ihr Kapital irgendwann mit Gewinn zurückbekommen. Weil sie an die Innovationskraft, Flexibilität und immer währende Stärke der US-Wirtschaft glauben, an die Wachstumslokomotive der Welt. Oder einfach aus Mangel an Alternativen, weil es in Europa und Japan noch schlechter aussieht.

      Aber was, wenn sie sich irren?

      Sie haben sich schon einmal geirrt. Die derzeitige Weltlage erscheint gefährlich vertraut: aus der Amtszeit des republikanischen Präsidenten Ronald Reagan (1980 bis 88) nämlich. Auch damals gaben die amerikanischen Verbraucher und Unternehmen mehr aus, als sie einnahmen. Auch damals rüstete ihr Präsident massiv gegen Mächte des Bösen auf, senkte die Steuern, häufte Schuldenberge an. Bis die Kapitalanleger der Welt, plötzlich den Eindruck bekamen, Amerika sei womöglich doch nicht der profitabelste Ort der Welt. Die Folge war der Finanztumult der späten achtziger Jahre. Der Dollar brach ein, die Börsenkurse ebenfalls, plötzlich stand der ganze amerikanische Kapitalismus infrage.

      Wird sich die Geschichte wiederholen? Auf den ersten Blick erscheint das unwahrscheinlich. Die meisten Analysten argumentieren inzwischen ähnlich wie Gail Fosler, die Chefökonomin der New Yorker Denkfabrik Conference Board: "Die US-Rezession ist vorbei." Die amerikanische Wirtschaft hat die Krise schneller überstanden, als es die meisten Konjunkturforscher für möglich hielten. Viel spricht dafür, dass der erneute Aufschwung bereits begonnen hat. Die Optimisten in Bushs Regierung sehen schon die alte Kraft wiederkehren. Am liebsten sprechen sie von jener Kennzahl, mit der sich einst das große Versprechen der New Economy verband: vom Wachstum der Produktivität. Internet und andere IT-Innovationen, zwei Jahrzehnte rabiater Unternehmensreformen, flexible Arbeitsmärkte und Sozialreformen hätten die ganze Wirtschaft leistungsfähiger gemacht. Tatsächlich betrug das Produktivitätswachstum zwischen 1996 und 2000 rund 2,5 Prozent. Dann platzte die Dotcom-Blase. Für die kommenden Jahre erwarten Ökonomen immerhin ein Produktivitätswachstum von rund zwei Prozent - mehr als die 1,4 Prozent zu Reagans Zeiten, aber weniger als im vergangenen Boom.

      Es könnte zu wenig sein. Nach Meinung von Wall-Street-Experten basieren die Kurse zahlreicher amerikanischer Aktien nämlich immer noch auf der Erwartung zweistelliger Profitraten. Die aber haben manche Unternehmen nicht einmal im Jahrhundertaufschwung der Neunziger erreicht. Und das war lange vor dem Enron-Bankrott. Seit der Energiegigant im Dezember die größte Firmenpleite der amerikanischen Geschichte hinlegte, und seit seine Chefs sich in Skandale verstricken, stehen die amerikanischen Konzerne unter Generalverdacht. Enron hatte seine Gewinne mit Buchhaltungstricks aufgeblasen. Nur Enron? "Wie viele Enrons gibt es noch?", fragte der Princeton-Ökonom Paul Krugman in der New York Times.

      130 Milliarden Gewinn erlogen

      Ein paar Antworten gibt es schon: Auch bei dem Bankrott gegangenen Telekomunternehmen Global Crossing, der Telefonfirma Qwest, dem Mischkonzern Tyco, der Immobiliengruppe Cendant und der Computerfirma Cisco schrieben offenbar Trickser die Bücher. Nach einer Studie des Londoner Center for Economics and Business Research haben die an der New Yorker Börse notierten Unternehmen im vergangenen Jahr rund 130 Milliarden Dollar zu viel Gewinne angegeben. Kein Wunder, dass die Kreditgeber kritischer, die Wirtschaftsprüfer pingeliger werden. Von George W. Bush bis zum Chef der Finanzmarktbehörde SEC will die amerikanische Politik neue Behörden und straffere Aufsicht durchsetzen.

      Manche Skeptiker gehen noch weiter und sehen gleich das Prinzip des US-Kapitalismus in Gefahr. "Die Unternehmen haben jahrelang die Aktienkurse mit dem eigentlichen Spiel verwechselt", urteilt Gary Hamel, Professor an der London Business School und bislang einer der prominentesten Shareholder-Value-Propheten. Fixierung auf den Aktienkurs, Aktienpakete als Managergehalt, "lächerlich ungeduldige" Investoren: In diesem System bringe mancher Manager "sein Unternehmen in Gefahr, einfach um auf dem Papier gut dazustehen".

      Den Rest der Welt müssten diese amerikanischen Probleme nicht sonderlich interessieren, ginge es nicht um sein Geld. Nach einer Schätzung des Institute for International Economics in Washington halten ausländische Kapitalgeber inzwischen 36 Prozent der US-Staatsanleihen, 18 Prozent der Unternehmensanleihen und 7 Prozent der amerikanischen Aktien. Und diese Anteile steigen weiter.

      Nach traditioneller ökonomischer Lehre kann das nicht lange so weitergehen. Demnach lassen sich Leistungsbilanzdefizite nur bis zu einer bestimmten Schwelle halten. Wird diese überschritten, droht das, was Ökonomen eine Anpassung nennen, etwa ein Einbruch des Dollars. Arbeitnehmer und Konzerne bekämen das dann als Wirtschaftskrise zu spüren. Die Frage ist, wo liegt die Schwelle? Erfahrungswerte beziffern sie bei knapp über vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das amerikanische Leistungsbilanzdefizit lag zuletzt bei 4,5 Prozent, Tendenz steigend. So gesehen, hätte der Dollarkurs schon längst massiv sinken müssen.

      Stattdessen ist er noch gestiegen. "Der Dollar hat in den vergangenen Jahren praktisch gegenüber allen Währungen an Wert gewonnen", sagt der Würzburger Ökonom Peter Bofinger. Laut einer Analyse der Schweizer Bank Credit Suisse überschwemmten die Anleger die Vereinigten Staaten derart mit Kapital, dass der Dollar gar nichts anderes konnte, als zu steigen, und die amerikanischen Verbraucher und Unternehmen keinen Grund mehr sahen zu sparen - wo man ihnen das Geld ja quasi hinterherwarf. Ullrich Heilemann, Vizepräsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung, erinnert dieses Verhalten der internationalen Banken und Investmentfonds an die High-Tech-Euphorie an den Börsen: "Plötzlich ändern die Anleger dann ihre Meinung und fangen an zu verkaufen."

      Die Krise der Reagan-Ära könnte noch harmlos gewesen sein im Vergleich zu dem, was dann drohen würde. Ende der achtziger Jahre stürzte der Dollar um rund 50 Prozent. "Aber damals waren die Kapitalströme noch viel geringer als heute", so Ökonom Wolfgang Filc. Wenn sie die Richtung wechseln, stürzt der Dollar umso schneller. Zumal die ausländischen Investoren den Großteil ihres Vermögens so in Amerika angelegt haben, dass sie es innerhalb kurzer Zeit abziehen können.

      Auch internationale Investmentbanken denken weniger global, als sie gern behaupten. Finanzmarktexperten beobachten noch immer eine starke "Heimatneigung" der Anleger. Soll heißen, ausländische Investoren machen sich schneller davon. Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley, wundert sich sowieso schon, dass das ganze Kapital immer noch da ist. "Lausige Fundamentaldaten", schimpft er über die amerikanische Wirtschaft. "Die Welt muss sich eine neue Wachstumslokomotive suchen."



      Quelle:


      (c) DIE ZEIT 08/2002
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 08:37:22
      Beitrag Nr. 783 ()
      Bondblase in Japan geplatzt.....Bankaktien, weltweit unter Druck, Yen schwach

      von Christoph Zwermann

      Hallo Leute,

      Die Bondblase, welche sich in den letzten 12 Jahren aufgebaut hat, ist geplatzt.

      In der vergangenen Woche hat die Bank of Japan im Aktienmarkt interveniert um den Nikkei zu stuetzen. Dies fuehrte zu einem regelrechten Zusammenbruch des Anleihemarktes in Tokyo.

      Die JGB s gaben von 141 auf 139 nach. Am Donnerstag fand die Auktion fuer die 10 jaehrigen Papiere erstmalig, in 12 Jahren, nicht den vollen Absatz, was zeigt, dass die Anleihen nicht mehr genug Nachfrage finden. Durch die Interventionen der BoJ im Aktienmarkt verlieren die Anleihen ihre Alternativfunktion. Die Folgen eines Zusammenbruchs des japanischen Bondmarktes sind weitreichend. Es war in den vergangenen Jahren die einzige Subventionquelle fuer das japanische Bankensystem.

      Die Banken haben kurz (zu Null) finanziert und dann in den JGB s angelegt. Die Zinsdifferenz half den Banken zu ueberleben. Diese Positionen werden nun zu Verlustpositionen. Durch die weltweiten Verflechtungen in den Finanzmaerkten wird dies auch Auswirkung auf die Banken in USA und Europa haben. Die weltweit anlegenden Bondfunds werden Gelder aus Japan abziehen, was den Yen nachhaltig schwaechen wird.

      zu den Charts:

      JGB langfristig:
      Der Chart zeigt, wie sich die Bondblase in den letzten 12 Jahren aufgebaut hat. Wir koennen sehr gut 5 grosse Wellen erkennen. Der Nikkei verlaeuft im gleichen Zeitraum in die Gegenrichtung.

      JGB kurzfristig:
      Hier wird der Zusammenbruch gut deutlich. Kurse unter 139, welche ich fuer morgen erwarte, beschleunigen diese Bewegung nach unten.

      Nikkei:
      Der Nikkei wird nur ueber Intervertionen gehalten.
      Ziel bleibt 6500

      EUR-JPY Wochenchart:
      Der Ausbruch bei 119,70 macht Kurse von 128 moeglich

      EUR-JPY Tageschart:
      Der Big-Point bei 121,50 steht noch im Wege, dann fester

      USD-JPY
      naechste Ziele bei 125-126


      Kurz und Klar:
      Die Maerkte erzwingen in Japan nun die Reformen

      Weiter viel Erfolg
      Chris Zwermann
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 14:33:07
      Beitrag Nr. 784 ()
      Jaja, die guten Telcos.
      Jetzt muss schon die Börse eingreifen,
      dass diese Werte nicht vernichtet werden..;)

      ++++++++++++++++++++++

      France Telecom, Orange in Paris ausgesetzt - "Limit-Down"

      Paris (vwd) - Der Handel mit den Aktien France Telecom SA, und Orange SA ist am Dienstagvormittag an der Pariser Börse zeitweise ausgesetzt worden Wegen der hohen Kursverluste wurde eine Vola-Unterbrechung seitens der Börse durchgeführt.

      Der Handel mit France Telecom wurde bei minus zehn Prozent auf 6,69 EUR unterbrochen, die Trading-Range befindet sich nun bei 7,53 bis 6,17 EUR. Orange wurden bei minus elf Prozent auf 4,28 EUR ausgesetzt. Die neue Handelsspanne liegt nun zwischen 4,70 und 3,86 EUR. Nach der Wiederaufnahme des Handels mit diesen Papieren um 11.40 Uhr stiegen France Telecom auf 6,97 EUR und Orange auf 4,50 EUR.

      vwd/DJ/24.9.2002/gre
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 15:41:14
      Beitrag Nr. 785 ()
      Siemens krempelt kränkelnde Netzwerksparte um

      Siemens Festnetz-Sparte ICN kommt aus der Krise nicht heraus. Nun wird der gesamte Geschäftsbereich umgebaut, 2300 Mitarbeiter müssen gehen.

      München - Siemens kündigte am Dienstag an, ICN erhalte eine neue Struktur. Das Geschäft mit Netzbetreibern werde in einer Einheit gebündelt. Damit würden in der Sparte ICN Kosten gespart. Durch den Umbau fielen 2300 Stellen in der Münchner ICN-Zentrale weg. Dies hatte Siemens bereits Mitte August angekündigt.

      Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet,

      Siemens werde bei ICN weitere 4000 Mitarbeiter entlassen.

      Netzwerk-Chef Thomas Ganswindt sagte am Dienstag hingegen, er gehe davon aus, dass mit dem Umbau der Sparte "die notwendigen Anpassungen bei ICN abgeschlossen sind".

      Die Festnetz-Sparte von Siemens leidet bereits seit langem unter der Kaufzurückhaltung der großen Telefonkonzerne, die den Ausbau ihrer Netzwerke nahezu eingefroren haben. Der Umsatz und die Auftragseingänge sollen im abgelaufenen Quartal um rund 30 Prozent eingebrochen sein.

      Darüber hinaus sollen rund 84 Millionen Euro an Verlusten angefallen sein. Die Aufwendungen für die Neustrukturierung - dazu gehören auch die Kosten für die Abfindungen der entlassenen Mitarbeiter - dürften das Minus in den kommenden Monaten noch vergrößern.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 15:50:06
      Beitrag Nr. 786 ()
      Jetzt versteht der alte Motzke aber überhaupt nix mehr, liebe Anleger.
      Ich dachte immer die Lehmänner hätten in den letzten Monaten
      die "Strong Buy-Fahne vor sich hergetragen...!

      Und jetzt kommen die mit solchen wüsten Zahlen daher...:laugh:

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      Lehman meldet katastrophale Zahlen

      70 Cent je Aktie oder insgesamt 194 Mio. Dollar weist die US-Investmentbank Lehman Bros. für das dritte Quartal als Gewinn aus.

      Das sind 44 Cent je Aktie oder 115 Mio. Dollar weniger als im ohnehin schon schlechten dritten Quartal 2001.

      :eek::D:eek::D:

      Mit dem Ergebnis hat Lehman gerade einmal den pessimistischsten Analysten der Wall Street zufrieden gestellt:...:p

      Die Range der Erwartungen reichte von 70 bis 95 Cent. Der Gewinn von 70 Cent liegt 20 Prozent unter dem Wall-Street-Konsens.

      Erschreckend ist, dass der Gewinn auch unter dem des vierten Quartals 2001 liegt, in das die Terroranschläge mit anschließender mehrtägiger Handelspause und dem folgenden Crash an der Wall Street fielen – damals lag der Gewinn bei 73 Cent je Aktie.

      Zwei Dinge sind es nach Angaben des Unternehmens vor allem, die den scharfen Gewinneinbruch verursacht haben. Zum einen hat der fortgesetzte Börsencrash die Erträge im Underwriting einbrechen lassen. Zum anderen sind die Aktivitäten im Bereich Firmenzusammenschlüsse quasi zum Erliegen gekommen. CEO Richard Fold sieht „die extrem schwierigen Marktbedingungen“ als Ursache für die schwachen Erträge.

      Mit dem Gewinneinbruch – auch im Vorquartal wurde mit 1,04 Dollar Profit je Aktie deutlich mehr verdient, dürften sich auch die Gewinnschätzungen für das laufende Jahr erledigt haben. Analysten haben im Konsens für das Gesamtjahr 4,04 Dollar geschätzt – nach neun Monaten hat Lehman gerade einmal 2,68 Dollar erreicht. Selbst die untere Schätzung der Spanne von 3,74 bis 4,45 Dollar dürfte unter den gegebenen Umständen nur äußerst schwierig zu erreichen sein. Deutliche Gewinnrevisionen von Analystenseite sollten damit anstehen. Die Aktie wird unter Druck geraten.

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      Avatar
      schrieb am 24.09.02 17:20:11
      Beitrag Nr. 787 ()
      BILANZBETRUG

      Xerox steht am Pranger

      Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat ein Verfahren gegen den US-Drucker- und Kopiergerätehersteller Xerox eröffnet. Dessen Manager sollen kräftig die Gewinn- und Umsatzzahlen frisiert haben.

      Stamford - Angesichts der nicht abreißenden Kette von Bilanzskandalen könnte man meinen, der amerikanische Wirtschaftsboom der letzten Jahre habe sich vor allem auf einer Methode begründet: Führungskräfte frisierten nach Lust und Laune die Gewinn- und Umsatzzahlen, um so das Konzernergebnis und die Aktienkurse in die Höhe zu treiben. Gegen den US-Kopiergerätehersteller ermittelt die amerikanische Börsenaufsicht SEC verdächtigt bereits seit zwei Jahren den Kopiergerätehersteller Xerox, seine Bilanzen gefälscht zu haben. Nun hat die Behörde am Montag ein formelles Verfahren gegen das Unternehmen eröffnet.

      Nicht weniger als die Summe von 6,4 Milliarden Dollar soll Xerox erfunden haben, um die Umsätze des Unternehmen in den Geschäftsjahren von 1997 bis 2001 künstlich aufzublähen. Laut Verdacht der SEC hat die Führungsetage von Xerox vier Jahre lang ein System aufgebaut, mit dem sie die tatsächlichen Ertragsergebnisse verschleierte um die Verkaufszahlen der Kopierer und den anderen Produkten in die Höhe zu treiben.

      Neben den frisierten Umsätzen soll das Unternehmen, dass immense Schulden hat und unter mächtigem Konkurrenzdruck steht, mit raffinierten Buchungstricks auch seine Gewinne um 36 Prozent oder 1,5 Milliarden Dollar kräftig aufgebläht und so die Anleger hinters Licht geführt haben. Weder Xerox noch die SEC wollten am Montag eine Stellungnahmen abgeben.

      Seit mehr als zwei Jahren hat die SEC den Verdacht, dass beim Kopiererhersteller nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Im April einigte sich Xerox mit den SEC-Ermittlern auf einen paradoxen Vergleich, woraufhin der Konzern zehn Millionen Dollar Strafe zahlte und im Gegenzug eine Schuld an den Unregelmäßigkeiten nicht offen zugeben musste. Es war die höchste Zivilstrafe für Bilanzverstöße, die es bisher in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte gegeben hatte.

      Im Sommer 2001 hatte Xerox schon einmal seine Bilanzen für die Jahre 1998 bis 2000 nach unten korrigiert. In den Geschäftsjahren von 1997 bis 2001 soll das Unternehmen seine Umsätze um 6,4 Milliarden Dollar aufgebläht haben, lautete damals der Vorwurf. In der Hauptsache warf die SEC dem Unternehmen vor, die Umsätze aus Langzeit-Leasingverträgen für Kopierer und andere Bürogeräte unzulässig aufgebläht zu haben.

      Auch der Telekommunikationskonzern WorldCom hatte im Juni eingestanden, rund 3,8 Milliarden Dollar falsch verbucht zu haben.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 17:29:05
      Beitrag Nr. 788 ()
      Überalterung gefährdet selbst die private Altersvorsorge

      Versprochene Renditen ab 2010 nicht mehr zu halten

      Frankfurt/Main -

      Private Altersvorsorge hin oder her - die Deutschen müssen sich wohl auf niedrigere Renten und eine längere Lebensarbeitszeit einstellen. Schuld ist die Alterung vieler Industriegesellschaften, die nach Einschätzung von Experten das Wirtschaftswachstum langfristig bremsen und die Aktienkurse drücken wird. "Die Versprechungen der Versicherungen von Renditen zwischen 6,5 und 7,5 Prozent bei der Riester-Rente sind spätestens ab 2010 nicht mehr zu halten", sagt Stefan Schneider, Abteilungsleiter bei Deutsche Bank Research. Die Generation der Baby-Boomer werde bei ihrer Pensionierung ab Ende dieses Jahrzehnts ihre Aktien-Investitionen zurückfahren. Hierdurch werden Kursgewinne an den Börsen langfristig aber unwahrscheinlicher. Außerdem dürfte die Wirtschaft langsamer wachsen, weil immer weniger Menschen arbeiten - dadurch sinken die Chancen auf steigende Unternehmensgewinne und satte Renditen weiter.

      Die Umstellung von der umlagefinanzierten auf die kapitalgedeckte Alterssicherung wie die Riester-Rente, bei der jeder für sich selbst vorsorgt, ist zwar nach Ansicht vieler Volkswirte nötig. Doch auch die Hoffnung auf eine großzügige Rente dank Aktieninvestitionen könnte trügen. "Die ersten Probleme am Aktienmarkt beginnen ab 2008", prognostiziert Andreas Heigl, Demograph von der Hypo-Vereinsbank. Denn dann gehe die US-Baby-Boom-Generation in Rente.

      Im Jahr 2000 stellten die geburtenstarken Jahrgänge der Deutsche Bank Research zufolge immerhin rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung in Deutschland, Westeuropa und den USA. Heigl erwartet, dass die Baby-Boomer ihre Anlagen verkaufen, um ihre Renten zu finanzieren. Damit werde das Angebot an Aktien steigen. Schneider rechnet dagegen nicht mit deutlich mehr Aktienverkäufen, sieht aber einen Rückgang der Nachfrage. Denn Rentner würden auf jeden Fall weniger auf die hohe Kante legen als Berufstätige. Gleich, welche Annahme zutrifft - die Aktienkurse gerieten in jedem Fall unter Druck.

      Darüber hinaus werde es auch die Wirtschaft treffen, wenn weniger Menschen arbeiteten: "Selbst wenn das Produktivitätswachstum pro Kopf steigt, kann das BIP absolut und insgesamt auf Grund sinkender Bevölkerung stagnieren oder sogar sinken", sagt Dirk Popielas, Leiter der Abteilung Pensionsdienstleistungen bei Goldman Sachs. Schneider zufolge könnte außerdem Fachkräftemangel die Löhne nach oben treiben und damit den Gewinnanteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) senken. Damit würden die Unternehmensgewinne, Renditen und Dividenden langsamer steigen als bisher. Hohe Ausgaben für Gesundheits- und Alterssicherungssysteme könnten weitere Probleme mit sich bringen, sagt Schneider. Würden sie durch höhere Steuern und Abgaben finanziert, drossle dies das Wirtschaftswachstum weiter. ... (Welt, 23.9.02)

      Kommentar:

      Allein schon die demographische Entwicklung läßt die Annahme immer steigender Aktienkurse schnell unglaubwürdig erscheinen. Dazu kommt noch, daß wenn weniger produziert wird, auch die Schuldenlast immer weniger getragen werden kann. Damit kommen die Unternehmen zusätzlich unter Druck. Das Ende eines solchen Systems ist vorprogrammiert.
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      schrieb am 24.09.02 17:30:26
      Beitrag Nr. 789 ()
      Die Baisse nimmt ihren Lauf

      von Holger Struck, M.M.Warburg & CO

      Seit dem 16. Juli d. J. und einem DAX-Stand von damals 3886 Punkten leitet dieses übergeordnete Chartbild unsere markttechnischen Aussagen zum DAX. Der Bruch des Primäraufwärtstrends von 1982 erteilte den Hoffnungen auf ein baldiges Ende der seit März 2000 andauernden Aktienkursrückgänge eine erneute Absage. Seither galten die Tiefpunkte bei 3539 (September 2001) bzw. 3822 (1998) und 3366 (1997) als letzte und bis dato unbestätigte Orientierungsmarken. Für den Fall des (längst zur Realität gewordenen) Durchbruchs wiesen wir sehr früh darauf hin, daß der wirklich ernsthafte, nächste Unterstützungsbereich aus dem Monatschart sich leider erst „wenig oberhalb“ der 2000-Punkte-Marke finden läßt. Im Update vom 24. Juli ging es dann nur noch darum zu sagen, daß mögliche Aufwärtsreaktionen des DAX genau im Bereich dieser 3 ehemaligen Tiefstände „schwer zu kämpfen“ haben werden.

      Nachdem die deutschen Aktien auch diese Pull-Back-Reaktion so erfolglos hinter sich gebracht haben und im internationalen Vergleich sogar relativ schwach sind, geht es nun (hoffentlich als Schlußpunkt dieser Übung) um die Konkretisierung der besagten Unterstützung „wenig oberhalb“ der großen, runden Zahl. Die beiden schwarzen Horizontallinien im Chart zeigen, daß die Unterstützung bei 2280 beginnt und sich sehr exakt auf das 2000er-Niveau herabzieht. Bleibt zu hoffen, daß der DAX schon vorher aus seinem sehr überverkauften Zustand heraus zu nennenswerten Aufwärtsreaktionen in der Lage sein wird bzw. daß sich die Marktteilnehmer im Falle des Erreichens dieser Supports überhaupt an eventuelle Positionsschieflagen von vor 10 Jahren „erinnern“, die letztlich die rationale Begründung für eine zu erwartende Nachfrage auf dem Unterstützungsniveau darstellen. Der Ihnen mittlerweile geläufige Coppock-Indikator (monthly) läßt immer noch keine Besserung erkennen. Nur eine über 3302 Punkte hinausgehende (!) Aufwärtsrallye stellt dieses negative Bild in Frage. Update folgt.

      DAX: 2848



      K. von Günter Hannich
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 17:51:57
      Beitrag Nr. 790 ()
      US-Verbrauchervertrauen fällt im September

      Das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board
      berechnete die Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens in die Wirtschaftsentwicklung für September.

      Der entsprechende Index sank von revidiert 94,5 Punkten im August auf 93,3 Punkte,
      während Volkswirte mit einer Abnahme auf 92,4 Punkte gerechnet hatten.
      Der Index der gegenwärtigen Bedingungen fiel auf 88,5 Zähler nach 93,1 Punkten im August.


      Der Erwartungs-Index stieg auf 96,5 von 95,5 Punkten.
      Der Verbrauchervertrauens-Index beruht auf den Umfrageergebnissen von etwa 5.000 Haushalten.
      Er dient als Signal für die Konsumausgaben,
      die etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 19:32:03
      Beitrag Nr. 791 ()
      Wieder Zunahme der US Insiderverkäufe

      Die Verkäufe durch US Insider waren seit Mai diesen Jahres kontinuierlich abgefallen.
      Im August erreichte die Sell/Buy Ratio einen Wert von 3,4 und damit bei weitem den niedrigsten Stand in diesem Jahr.
      Je niedriger die Ratio desto bullisher ist sie zu werten.
      Im September ist nun jedoch wieder ein Anstieg der Ratio zu bemerken; und zwar von 4,8 im August auf 7,0 im September.

      Die grafischen Darstellungen und Informationen stammen von thomsonFN.


      Avatar
      schrieb am 24.09.02 20:45:27
      Beitrag Nr. 792 ()
      B A N K E N

      "Japanische Verhältnisse" (1)

      Die Investmentbank Merrill Lynch sieht Deutschlands Geldhäuser in einer existenziellen Krise.
      Die Rating-Agentur Moody`s setzt die Institute auf "negativ".
      Deutsche-Bank-Chef Ackermann reagiert mit scharfen Vorwürfen.


      Hamburg/London – Dass die Investmentbanker von Merrill Lynch nicht gerade zu den größten Anhängern ihrer deutschen Kollegen gehören, ist nichts Ungewöhnliches. Die Tonart aber, mit der sie jetzt die Schwächen der Frankfurter und Münchener Geldhäuser anprangern, hat schon eine neue Qualität.

      "Wir waren noch nie so besorgt über die deutsche Bankenlandschaft",

      nehmen die Analysten in einer aktuellen Studie kein Blatt vor den Mund und wittern "japanische Verhältnisse" bei Deutscher Bank Co.

      So erinnere die Kombination aus einem angeschlagenen Bankensektor und einer schwachen Konjunktur - Merrill Lynch geht für Deutschland beim Bruttoinlandsprodukt von einem Plus von 0,4 Prozent in diesem Jahr aus – sehr stark an die Krisensituation in Japan. Hinzu komme die relativ schlechte Kernkapitalquote (Tier 1) der deutschen Banken, die diese sehr empfindlich gegen gesamtwirtschaftliche Turbulenzen mache.

      Merrill Lynch begründet diese düstere Einschätzung auf der einen Seite mit der gesunkenen Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity, ROE) der Geldhäuser. So habe die Bundesbank in ihrem jüngsten Bericht für 2001 einen durchschnittlichen ROE vor Steuern von 6,2 Prozent ermittelt, ein Jahr zuvor wurden 9,3 Prozent attestiert.

      Bereits in einer Studie Anfang September hatte Merrill Lynch auch für den öffentlich-rechtlichen Bankensektor (Spotlight on Sparkassen und Landesbanken) strukturelle Probleme angemerkt.


      "Japanische Verhältnisse" (2)


      Die Kurseinbrüche lassen die Portfolios schmelzen

      Auf der anderen Seite müssten die Werte der Beteiligungen beziehungsweise die erwarteten Erlöse aus geplanten Anteilsverkäufen deutlich reduziert werden. Für die Deutsche Bank senken die Merrill-Lynch-Analysten den möglichen Veräußerungsgewinn von 3,8 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro und senken ihr Kursziel von 68 Euro auf 65 Euro.

      Bei der HypoVereinsbank (HVB) hat sich der Wert des Beteiligungsportfolios laut Merrill-Lynch-Berechnungen nahezu aufgelöst. Die Kurseinbrüche bei Allianz und Münchener Rück bedeuteten ein Abschmelzen von 1,8 Milliarden Euro auf lediglich 180 Millionen Euro. Neues Kursziel für die HVB: 20,5 Euro.

      Am dramatischsten sieht es bei der Commerzbank aus. Würde sich Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller von seinen Beteiligungen trennen, müsste er rund 1,9 Milliarden Euro abschreiben. Den fairen Wert der Commerzbank-Aktie sehen die Analysten bei 10,5 Euro.

      "Das ist verheerend"

      Die Abstufung des gesamten Sektors lassen die deutschen Banker aber so nicht auf sich sitzen. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kritisierte auf dem 56. Deutschen Betriebswirtschafter-Tag der Schmalenbach-Gesellschaft am Montag Analysten und Ratingagenturen scharf. "Ohne dass wir von Moody’s kontaktiert wurden und unsere Position darstellen konnten, wurde unser Ausblick runtergestuft – das ist verheerend", zitiert das "Handelsblatt" Ackermann.

      Moody’s hatte in einem Rundumschlag die Langfrist-Ratings sowie die Beurteilung der Finanzstärke von Deutscher, Dresdner und Commerzbank auf "negativ" gesetzt.

      Abschied von der Quartalsbetrachtung

      Außerdem würden, so Ackermann, Wertpapieranalysten ungestützte Erwartungen in die Welt setzen und bei geringster Abweichung mit Abschlägen von 10 bis 15 Prozent reagieren. Neben dem Schweizer rief auch der ehemalige Vorstandschef der Commerzbank, Martin Kohlhaussen, dazu auf, sich vom Quartalsdenken zu verabschieden.

      Ketzerisch formuliert sind viele Unternehmen, darunter auch Banken, dieser Empfehlung schon im vorauseilenden Gehorsam gefolgt. Die Resultate des manager-magazin-Wettbewerbs "Geschäftsbericht des Jahres" werfen nämlich vor allem auf die Quartalsberichte ein düsteres Bild.

      Nur unterdurchschnittliches Kurspotenzial

      Für die Merrill-Lynch-Experten sind die deutschen Banken auf jeden Fall hinter die europäische Konkurrenz zurückgefallen. Sie bleiben daher bei ihrem Urteil "untergewichten". Denn auch wenn sie zum Beispiel für die Deutsche Bank ein Erholungspotenzial von 22 Prozent und für die HVB sowie Commerzbank jeweils sogar 24 Prozent erwarten, liegen die Deutschen deutlich unter dem europäischen Schnitt von 32 Prozent. Die Benchmark in Europa bilden Royal Bank of Scotland, Lloyds und Barclays mit mehr als 40 Prozent Kurspotenzial.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 21:01:54
      Beitrag Nr. 793 ()
      Am Anfang eines Trends an Kapitalmärkten stehen jeweils sehr professionelle Investoren. Kurz vor dem Ende eines Trends werden mehr und mehr Anleger auf ihn aufmerksam – wenn es beinahe zu spät ist, von ihm zu profitieren.. Privatanleger springen dann in Massen in den Markt. Kurze Zeit später läuft der Trend aus. Viele Anleger bleiben auf Verlusten sitzen, da sie ihre Entscheidung nicht schnell genug revidieren.

      Daher besteht eine erfolgreiche Strategie darin, immer wenn extreme Massenbewegungen auftauchen, die Gegenposition zu beziehen. Die Mittelzuflüsse zu Investmentfonds geben Aufschluß über genau jene Gruppe der Privatanleger, die erst dann in Trends investieren, wenn sie bereits etabliert sind. Sie werden somit regelmäßig zum falschen Zeitpunkt am Markt in die eine oder andere Richtung aktiv. Der Chart zeigt deutlich, wie die lokalen Hochpunkte der Mittelzuflüsse jeweils ein Hoch bei den Aktienkursen markieren. Besonders beachtenswert ist die Rekordnachfrage nach Aktienfonds und der zeitgleich auftretende Hochpunkt der Aktieneuphorie im März 2000..





      Auffällig ist im Kursverlauf der dynamische Anstieg ab 1995: Wie in einer Preisblase stieg das Kursniveau des S&P 500 Index innerhalb von nur fünf Jahren um 200% von 500 auf über 1500 Punkte. Inzwischen sind die Kurse auf ihren langfristigen Aufwärtstrend zurückgekommen. Im Juli 2002 wurde dieser sogar unterschritten. Der mittelfristige Abwärtstrend, der mit der Eintrübung der Konjunkturaussichten in 2000 begann, bleibt weiterhin intakt.

      Da eine substanzielle Belebung der Konjunktur noch nicht absehbar ist, könnte nun eine Fortsetzung der Kurskorrektur bis auf das Niveau, von dem die Blase startete – also auf 500 Punkte – anstehen.

      Auf beunruhigend niedrigem Niveau befindet sich derzeit der Anteil der liquiden Mittel amerikanischer Investmentfonds. Er liegt mit 4,6% nur knapp oberhalb des historischen Tiefs von 4,0% von Anfang März 2000. Damit ist er nur zweieinhalb mal größer als der Netto-Mittelabfluss aus Aktienfonds vom Juli in Höhe von 50 Mrd.$.

      Das heißt, falls sich amerikanische Privat-Investoren in den kommenden Wochen dazu entschließen sollten, per Saldo mehr als 100 Mrd.$ an Fondsanteilen zurückzugeben, wären Fondsmanager gezwungen, Aktienbestände weiter abzubauen. Damit würde der ohnehin starke Kursdruck noch erhöht werden.

      Was es für den Markt heißt, wenn Investoren zu Aktienverkäufen gezwungen sind, sehen wir gegenwärtig in Deutschland. Als der Dax vergangene Woche die 3300 Punkte unterschritt, schickte das Bundesaufsichtsamt für das Finanzwesen an etliche Versicherungen blaue Briefe mit der Anweisung, innerhalb kurzer Frist ihre Aktienbestände zu reduzieren.

      Das Resultat dieser Notverkäufe war ein weiteres Absinken des Aktienmarktes um 10% innerhalb weniger Tage.

      Doch zurück zu den US-Fondsmanagern. Sie könnten die hier skizzierte Gefahr erkennen und bereits jetzt vorbeugende taktische Verkäufe tätigen, getreu der Regel: „If panic, panic first!“ Die Zuflüsse zu US-Fonds sind nach 14 Jahren positiver Zuflüsse per Saldo bei Null angekommen. Diese signifikante Veränderung im Verhaltensmuster von Privat-Anlegern wird spätestens im Herbst Änderungen bei der strategischen Ausrichtung vieler Fonds anstoßen. Da Anlagerisiken immer mehr in den Fokus geraten sind, werden damit strategische Verkäufe bevorstehen.

      Ein weiteres Übel kommt auf die amerikanische Wirtschaft und damit auch auf die Aktienkurse von fundamentaler Seite zu. Die Nachfragekrise, die auf den Investitionsboom der späten Neunziger Jahre folgte, hat im nicht-finanziellen Sektor zu einem Einbruch der Gewinne um über 60% seit ihrem Hoch im Jahr 2000 geführt.

      Dieser stärkste Gewinnrückgang seit 1931 ist in der Presse bisher noch so gut wie gar nicht angesprochen worden. Erstaunlich ist das nicht, hat doch die amerikanische Berichterstattungskultur seit Jahren einen Schleier über die wahren Zahlen geworfen. Im Fokus der Öffentlichkeit stehen die Veränderungen der Gewinnschätzungen von heute im Vergleich zu den Gewinnschätzungen von vor drei Monaten. Dieses Vergleichen von Erwartungen hat jedoch nichts mit der Realität der Wirtschaft zu tun..

      Die großen Pleiten von K-Mart, Enron und Worldcom haben die Presse und die politischen Eliten stärker auf das Thema Gewinnverschleierung aufmerksam gemacht. Diese Fälle dürften jedoch erst die Spitze des Eisbergs darstellen. Die Wahrheit kommt immer ans Licht, in diesem Falle in unkontrollierten Schüben, deren Timing von Europa aus nur schwer vorherzusehen ist. Dies drückt gleichsam schubartig auf die Kurse.

      Ein heftigeres Szenario ist auch denkbar. Die neue Gesetzgebung lässt es für Finanzmanager und Unternehmenslenker nicht mehr lohnenswert erscheinen, ihre Bilanzen zu frisieren. Möglicherweise kommt noch in diesem Jahr die volle Wahrheit über die desolate Gewinnlage der gesamten US-Wirtschaft auf den Tisch. Dann bestünde das Risiko enormen Verkaufsdrucks bis hin zu einem Krach.

      Solange nicht die US-Zentralbank selbst Aktien kauft, wie die Bank of Japan dies gerade ganz offiziell tut, werden die Systemkräfte von alleine dafür sorgen, dass die Aktienbewertungen auf ein vernünftiges Niveau zurück kommen. Aus besagten Gründen ist es immer noch eine rentable Strategie über Hedge-Fonds oder direkte Leerverkäufe das Platzen der amerikanischen Aktienblase zu begleiten – das richtige Timing vorausgesetzt.

      Unsere Frühindikatoren zur Konjunkturentwicklung zeigen negative Signale. Unternehmenskredite und Auftragseingänge gehen immer noch mit zweistelligen Prozentraten zurück. Und die Kapazitätsauslastung, die schon das erste „Dip“ der aktuellen Rezession zeitgenau anzeigte, ist erstmals seit mehreren Monaten wieder zurück gegangen und weist den Weg ins zweite „Dip“. Daß dieses ausgeprägter als das erste ausfallen dürfte und sogar das Risiko eines Rezessionsjahrzehnts besteht, darüber wird derzeit in amerikanischen Zentralbankkreisen diskutiert. Man hat auch schon ein Gegenmittel gefunden: künstliche Wirtschaftsankurbelung durch geldmengenfinanzierte Staatsausgabenprogramme.

      Betroffen von der amerikanischen Wirtschaftsschwäche sind alle exportorientierten Wirtschaftsräume, also Japan und Europa, die derzeit im Gleichschritt ins Konjunkturtal marschieren. Sie wären gut beraten, sich langfristig in Richtung solcher Handelspartner zu orientieren, die noch erhebliches Nachfragepotenzial haben. Dazu zählen Südasien, China und die Länder des ehemaligen Ostblocks.

      Daraus folgt für den Anleger, sich aus US-Aktien weiterhin langfristig zurück zuziehen. Ausnahme bilden Branche, die von Regierungsprogrammen profitieren wie den Rüstungsunternehmen. Bei europäischen Aktien sind die hoch bewerteten zu meiden. Dazu zählen insbesondere auch Schweizer Aktien, die sich irgendwann trotz der geschätzten Schweizer Qualität dem Abwärtssog nicht mehr entziehen können. Auch die noch gut dastehende Chemiebranche könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. Versicherungen und Banken bleiben durch die Pleitewelle und die Börsenbaisse weiterhin belastet. Erfolgsversprechend sind Aktien von Unternehmen, die mit den genannten Wirtschaftsräumen Südasien, China und dem Ex-Ostblock zu tun haben. Unsere Empfehlung für Rohstoff- und insbesondere Goldaktien, die wir schon im März 2001 ausgesprochen haben, bleibt bestehen. Man kann hier von Kursschwankungen unbeeindruckt auf wahrscheinlich mehrere Jahre investiert bleiben.

      Kurzfristig werden die Weltbörsen durch die Frage einer Invasion der USA im Irak in Spannung gehalten. Sollte der Krieg ausbrechen, könnte dies auf die Börsen befreiend wirken. Ein mehr-wöchiger bis mehr-monatiger Anstieg könnte beginnen, sobald die ersten Bomben fallen. Der Oktober bietet sich als Zeitfenster hierfür an. Er liegt zwischen den brasilianischen und den amerikanischen Wahlen. Bis es soweit ist, finden US-Treasuries bei den Anlegern mehr und mehr Zulauf. Deren Rendite liegt derzeit bei unter 4 Prozent, so tief wie seit 1963 nicht mehr. Wenn die US-Wirtschaft – wie von uns angenommen – weiterhin mit konjunkturellen und anderen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, sind Anleihen die richtige Alternative zum Aktienmarkt für die nächsten ein bis zwei Jahre. Staatsanleihen von Staaten erster Bonität und von gering verschuldeten Unternehmen mit AAA-Rating sind erste Wahl.

      Dr. Hans Dieter Schulz/Felix Pieplow
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 21:25:18
      Beitrag Nr. 794 ()
      Washington, 24. Sep (Reuters) -

      Die US-Notenbank Fed hat am Dienstag erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert auf dem niedrigsten Niveau seit gut 40 Jahren gelassen

      und erneut vor den Risiken einer wirtschaftlichen Abschwächung gewarnt.


      Der entscheidende Zielsatz für Tagesgeld betrage weiter 1,75 Prozent, teilte die Fed nach den Beratungen ihres geldpolitischen Ausschusses (FOMC) in Washington mit.

      Von Reuters befragte Experten hatten ausnahmslos mit unveränderten Zinsen gerechnet.

      Wie bereits nach ihrer letzten Sitzung im August erklärte die Fed,
      es bestehe die Gefahr einer wirtschaftlichen Abschwächung.

      Erhöhte geopolitische Risiken trügen zur Ungewissheit über den Verlauf der Konjunkturerholung bei, erklärte die Fed weiter.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 21:32:56
      Beitrag Nr. 795 ()
      Dienstag 24. September 2002, 20:50 Uhr

      MobilCom will 1.200 Stellen streichen

      DPP) Die MobilCom AG wird bis zu 1.200 Arbeitsplätze streichen. Im Mobilfunk sollen rund 800 Stellen wegfallen und im UMTS-Geschäft weitere 400 Arbeitsplätze, berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Der Vorstand habe sich mit den Betriebsräten bereits weitgehend geeinigt. "Wir werden am Freitag Ergebnisse nennen", zitiert die Zeitung ein Mitglied des Aufsichtsrates.

      Nach wie vor sei die Finanzierung des Geschäftsbetriebes nicht gesichert. Die in der Vorwoche von der Kreditanstalt für Wiederaufbau ausgezahlte Hilfe von 50 Millionen Euro reicht nach Informationen der Zeitung lediglich bis Mitte Oktober. Das Restrukturierungskonzept soll Grundlage für die Verhandlungen über weitere Kredite von bis zu 270 Millionen Euro sein. Bis Ende September muss MobilCom zudem klären, ob der Großaktionär France Télécom Bankkredite über 4,65 Milliarden Euro übernehmen wird.

      Wie das Blatt weiter berichtet, plant MobilCom keinen kompletten Ausstieg aus dem UMTS-Geschäft. Vielmehr beabsichtige der Vorstand, umgehend Partner für den Netzaufbau zu finden, heiße es in Unternehmenskreisen. Als Kandidat gelte Hutchison Whampoa. Zunächst werde MobilCom die Investitionen für UMTS auf ein Minimum zurückfahren. Allerdings werde das Unternehmen weiterhin in der Lage sein, die Auflagen der Regulierungsbehörde zu erfüllen. Danach muss MobilCom bis Ende 2003 ein UMTS-Netz aufgebaut haben, das 25 Prozent der Bevölkerung in Deutschland erreicht.
      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 21:53:11
      Beitrag Nr. 796 ()
      Wenn ich mir dieses Bildnis so betrachte
      würde mir so richtig übel werden-

      Immer vorausgesetzt
      ich würde einen Sack voller Aktien haben
      und hätte in den letzten Monaten auf die gespaltenen Zungen der Banken&Analysten-Mafia gehört..:laugh:



      Da ist noch schön Luft drin...:D

      Allerdings kann die Landung von Apollo-DOW fast genauso lange dauern,
      wie der Hinflug..!

      Mit dem Unterschied,
      dass der CREW so langsam der Sprit auszugehen scheint..:laugh:

      Ob da noch ein SOFT-LANDING drin sein wird..;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 22:00:22
      Beitrag Nr. 797 ()
      S&P: Aktienkursverluste könnten zu Herabstufungen führen

      New York (vwd) -

      Die anhaltenden Kursverluste an den Aktienmärkten belasten nach Ansicht von Standard & Poor`s (S&P) Unternehmen,
      die Verpflichtungen aus ihren Pensionsplänen erfüllen müssen.
      Dia Ratingagentur werde bei keinem der Unternehmen sofort
      und alleine wegen der unterfinanzierten Pensionsfonds eine Herabstufung vornehmen.

      Zu Herabstufungen werde es jedoch kommen,
      falls die Aktienkurse weiter nachgeben sollten,


      teilte S&P am Dienstag mit.

      Die Verpflichtungen der Pensionsfonds seien Anfang Juli zu 94 Prozent finanziert gewesen.
      Durch die weiteren Kursrückgänge fehlten zur Finanzierung möglicherweise
      weitere vier bis fünf Prozentpunkte der notwendigen Mittel.

      Insgesamt schätze S&P die Unterfinanzierung auf ein Volumen von 65,4 Mrd USD.

      Von dieser Summe betrage die Unterfinanzierung bei den zehn am meisten betroffenen Unternehmen 37,5 Mrd USD.

      Zu diesen Unternehmen gehörten

      die General Motors Corp, die Exxon Mobil Corp, die UAL Corp,
      die Ford Motor Co, die Delphi Corp, die Delta Air Lines Inc, die United Technologies Corp, die AMR Corp und die Pfizer Inc.


      vwd/DJ/24.9.2002/jhe
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 08:17:34
      Beitrag Nr. 798 ()
      Mittwoch 25. September 2002, 05:23 Uhr

      Micron weitet Quartalsverlust aus

      Boise (Reuters) - Der weltweit zweitgrößte Speicherchip-Hersteller Micron Technology hat im vierten Geschäftsquartal wegen steuerbedingter Belastungen und hoher Abschreibungen seinen Verlust ausgeweitet.

      In den drei Monaten zum 29. August sei ein Netto-Verlust von 586,5 Millionen Dollar oder 0,97 Dollar je Aktie entstanden nach einem Fehlbetrag von 575,5 Millionen Dollar im Vorjahresquartal, teilte Micron am Dienstag nach Börsenschluss in Boise (Idaho) mit.

      Der Umsatz sei zwar im Jahresvergleich auf 748 (480,3) Millionen Dollar gestiegen, aber gegenüber dem dritten Quartal um rund 20 Millionen Dollar gesunken. Micron-Aktien verloren nachbörslich auf 12,27 Dollar von 12,95 Dollar zu Handelsschluss in New York.

      In dem Netto-Verlust des vierten Quartals sei eine steuerbedingte Nicht-Bar-Belastung von 348 Millionen Dollar enthalten, hieß es weiter. Zudem seien wegen der historisch niedrigen Verkaufspreise 174 Millionen Dollar auf Lagerbestände von Halbleiterprodukten abgeschrieben worden.

      Micron-Finanzchef Bill Stover sagte, ohne die steuerbedingte Nicht-Bar-Belastung und die Abschreibung hätte die Firma einen Verlust von 0,27 Dollar pro Aktie verbucht. Analysten hatten Thomson Financial zufolge mit einem Verlust von 0,19 Dollar bei Umsätzen von 682,6 Millionen Dollar gerechnet.

      Der PC-Absatz sei nicht so groß wie von Analysten erwartet, sagte Eric Ross, Analyst bei Investec . Die Absätze würden erst wieder steigen, wenn Unternehmenskäufe anstiegen. Die Firma Investec hatte vor Kurzem ihre Erwartung für die weltweite Lieferung von PCs für 2002 gesenkt. Im Vergleich zum Vorjahr werde kein Anstieg der Lieferungen erwartet. Zuvor war mit einem Anstieg von drei Prozent gerechnet worden.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 12:40:32
      Beitrag Nr. 799 ()
      SIEMENS-PENSIONSKASSE

      Infineon-Kurscrash reißt Millionenloch

      Dem Siemens-Konzern drohen wegen des rasanten Absturzes der Infineon-Aktie beträchtliche Ausgaben. Im Pensionsfonds für Siemens-Mitarbeiter, der zuletzt über ein Zehntel aller Infineon-Anteile hielt, klafft offenbar eine stattliche Deckungslücke.

      München - Nach letzten Angaben, schreibt die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch, gehörten dem Siemens-Pensionsfonds 12,55 Prozent aller Infineon-Papiere. Kein sonderlich attraktives Investment in einer Zeit, in der deutsche Technologie-Aktien noch massiver verlieren als amerikanische und auch das Papier des deutschen Halbleiter-Herstellers von einem Allzeittief aufs nächste rutscht.

      Nach den letzten offiziell verfügbaren Zahlen vom Juli habe sich im Fonds bereits eine Deckungslücke von 5,1 Milliarden Euro aufgetan. Damals habe der Vermögenswert des Fonds 27 Prozent unter dem Wert künftiger Verpflichtungen gelegen - 20 Prozent gelten als akzeptables Limit. Seither aber hat die Infineon-Aktie noch einmal von etwa 16 Euro auf zuletzt 6,45 Euro verloren. Das Infineon-Paket sei nun nur noch rund 577 Millionen Euro wert, so die "FTD".

      Finanzvorstand Heinz-Joachim Neuberg stehe vor einem ernsten Problem, weil auch ein beträchtlicher Teil des sonstigen Fonds-Vermögens in Aktien angelegt sei. Nach Ende des Geschäftsjahres am 30. September dürfte die US-Börsenaufsicht SEC den Konzern dazu auffordern, das Defizit zumindest partiell mit Zuschüssen zu verringern. In Konzernkreisen heiße es, dass die Angelegenheit für das Management inzwischen höchste Dringlichkeit besitze.

      Offiziell will Siemens wenig über die Kursverluste des Chip-Ablegers uns ihre Auswirkungen sagen. Ein Sprecher betonte dem Bericht zufolge lediglich, man werde zum Stichtag am 30. September feststellen, ob Handlungsbedarf bestehe und gegebenenfalls einschreiten. Immerhin, ein Trost bleibt: Siemens steht mit seinen Problemen nicht allein da. General Motors etwa hat jüngst einen Convertible Bond platziert, um seiner Pensionskasse Geld zuführen zu können.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 15:29:27
      Beitrag Nr. 800 ()
      Mittwoch 25. September 2002, 12:45 Uhr

      Microns mickrige Zahlen

      Der Speicherchip-Hersteller Micron Technology (Bild: CEO Steve Appleton) hat im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres trotz gestiegener Umsätze seine Verluste weiter vergrößert. Der Konzern verbuchte einen Netto-Verlust von 586,5 Millionen US-Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war es ein Minus von 575,5 Millionen US-Dollar.

      Der Umsatz sei zwar im Jahresvergleich auf 748 Millionen US-Dollar gestiegen, doch lag er leicht unter den Ergebnissen des Vorquartals.

      Für das abgelaufene Geschäftsjahr bilanzierte Micron einen Umsatz von 2,59 Milliarden US-Dollar, bei einem Nettoverlust von 907 Millionen US-Dollar. Damit hat sich der Nettoverlust des Unternehmens binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt.

      Im Jahr 2001 lag er noch bei 521 Millionen US-Dollar. Das Halbleiter-Unternehmen musste zudem im vierten Quartal 174 Millionen Euro auf Halbleiter-Lagerbestände abschreiben. Grund hierfür seien zum einen die gegenüber dem Vorquartal um 30 Prozent eingebrochenen Preise bei Halbleitern. Diese konnten selbst durch den um 40 Prozent gestiegenen Verkäufe nur zum Teil wettgemacht werden
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 15:36:10
      Beitrag Nr. 801 ()
      Tyco senkt Prognosen, erwartet Belastung von bis zu 2,5 Mrd. Dollar

      Der angeschlagene Mischkonzern Tyco International Ltd. teilte am Mittwoch mit, dass er seine Ergebnisprognose für das laufende Quartal gesenkt hat und eine Sonderbelastung von bis zu 2,5 Mrd. Dollar für sein Unterwasser-Glasfasernetz aufnehmen wird.

      Dem neuen CEO Edward Breen zufolge rechnet das Unternehmen nun für das vierte Quartal mit einem Gewinn von 30-33 Cents pro Aktie

      vor Sonderbelastungen. ...:laugh:

      Ursprünglich ging man von einem Gewinn von 47 Cents pro Aktie aus. Ursachen für die schlechtere Prognose liegen laut Breen in einem höher als erwarteten Steuersatz und der Schwäche im Telekom-Sektor.

      Zudem rechnet man mit einer Abschreibung von 2,0-2,5 Mrd. Dollar auf das TyCom-Netzwerk.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 19:06:36
      Beitrag Nr. 802 ()
      Nicht täuschen lassen, liebe Anleger.
      Diese grünen Zahlen heute sind pure Träumerei der Verzweifelten,
      welche mal wieder die Praxis des anfütterns durchziehen..;)

      Fakt ist, das Geld aus dem Markt genommen wird.
      Und dies ist erst der Anfang, liebe Leute.
      Wenn die richtigen Big Boys erst einmal ernst machen,
      dann geht die US-AG in den Sinkflug über...!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      US-Anleger: No stocks, please

      US-Anleger ziehen weiter Geld aus US-Aktienfonds ab.
      Nach den 53 Milliarden Dollar Rekordabflüssen im Juli flossen im August weitere 5,8 Milliarden Dollar aus Aktienfonds,
      berichtet die Rating-Agentur Lipper.

      Das sei das erste Mal seit 14 Jahren,
      dass es Abflüsse gebe,
      obwohl der US-amerikanische S&P 500-Index gestiegen sei.


      Der Index legte im August um 0,65 Prozent zu.

      In Rentenfonds flossen im August dagegen 19,3 Milliarden Dollar.
      Im Juli hatten US-Anleger noch 28 Milliarden Dollar in Anleihenfonds eingezahlt.
      Fonds mit kurz und mittellang laufenden Anleihen kassierten hier den Großteil der Investitionen mit 15 Milliarden Dollar.
      In Fonds für langlaufende Renten flossen 4,3 Milliarden Dollar.

      INFO: Lipper wurde 1973 in den USA gegründet und gehört heute zu den großen amerikanischen Research-Unternehmen.
      Bei seinen Bewertungen stützt sich das Unternehmen auf historische Performance-Daten, die bis 1959 zurückreichen.
      Das Rating von Lipper erfolgt in den zwei Kriterien Kapitalerhalt und Gewinnkontinuität.

      In der ersten Rubrik werden Fonds ausgezeichnet, die das Verlustrisiko vergleichsweise gut minimiert haben,
      in der zweiten Kategorie geht es um die langfristig beständige Rendite im Vergleich zu anderen Fonds der Vergleichsgruppe.

      DER FONDS.com 25.09.02 cz
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 19:16:27
      Beitrag Nr. 803 ()
      Endlich erwischt es auch einmal die Richtigen..!!

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      Krise fordert auch am Finanzplatz Frankfurt Opfer

      Investmentbanken verlieren prominente Köpfe..:D:p:D

      Von ROBERT LANDGRAF und MICHAEL MAISCH, Handelsblatt

      In den Frankfurter Investmentbanken hat das große Stühlerücken begonnen.
      Gleich reihenweise räumen ranghohe Banker ihren Posten.
      Einen Rückzug der Wall-Street-Häuser aus Deutschland befürchten Experten zwar nicht.
      Allerdings rollt die große Sparwelle jetzt auch auf den Finanzplatz am Main zu.


      FRANKFURT/M. So schnell drehte sich das Personalkarussell schon lange nicht mehr. Aus den Büroetagen der großen angelsächsischen Investmentbanken in Deutschland verabschieden sich immer mehr prominente Namen. Meist ist die tiefe Krise, in der die Branche steckt, schuld an den Abgängen.

      Doch nicht alle Banker fallen den Sparzwängen ihrer Arbeitgeber zum Opfer,
      einige haben schlicht und einfach keine Lust mehr, und steigen erst einmal aus...:D


      Die meisten Abgänge musste in den vergangenen Monaten wohl die Frankfurter Niederlassung von Morgan Stanley verkraften. Jan van Nieuwenhuizen, Co-Head des Investmentbanking und Mitglied des Vorstands wechselte Ende August zur niederländischen NIB Capital Bank. Jan Weidner, ein renommierter Berater für Fusionen und Übernahmen im Finanzbereich schied ebenso aus, wie der Leiter des Geschäfts mit festverzinslichen Wertpapieren Omar Selim. Auch Martin Reinboth, verantwortlich für das Geschäft mit Aktienplatzierungen und sein Gegenpart auf der Anleihenseite, Frank Rüland, arbeiten inzwischen nicht mehr für Morgan Stanley.

      Über die US-Bank, die in der vergangenen Woche mit ihrem Quartalsergebnis die Erwartungen der Analysten enttäuscht hat, rollt mittlerweile bereits die dritte Entlassungswelle hinweg. Darüber hinaus steckt das Institut mitten in einer tief greifenden Umstrukturierung, das Aktien- und das Rentengeschäft sollen zusammengelegt werden.

      Überkapazitäten in Deutschland

      Aber natürlich trifft der Sparzwang Morgan Stanley nicht alleine. Weltweit haben die großen Wall-Street-Häuser in den vergangenen zwölf Monaten 50 000 Banker auf die Straße gesetzt. Mit den drastischen Einschnitten reagieren die Institute auf den Einbruch der Einnahmen auf das Niveau von 1997. Mittlerweile hat die Sparwelle auch den lange verschonten Finanzplatz Deutschland voll erfasst, der lange von seinem Ruf als lukrativer Wachstumsmarkt zehrte. Eine Studie der Beratungsgesellschaft Oliver, Wyman & Company kommt zu dem Schluss, dass die Schwäche im Investmentbanking vor allem in Deutschland zu Überkapazitäten geführt habe, weil die Sparmaßnahmen hier bislang deutlich weniger aggressiv als im angelsächsischen Raum ausgefallen seien.

      „Alle in Deutschland vertretenen Investmentbanken stehen unter massivem Kostendruck und müssen Anpassungen vornehmen“, bestätigt Andreas Halin von der Personalberatung Spencer Stuart. Allerdings denke derzeit keines der angelsächsischen Häuser über einen Rückzug aus Frankfurt nach. „Vor fünf Jahren wäre das vielleicht diskutiert worden, heute ist das kein Thema mehr“, macht Halin klar. Es gehe eher um eine Ausdünnung. Komme es in Deutschland zu Abgängen, würden die Stellen häufig nicht neu besetzt, sondern das entsprechende Arbeitsgebiet aus der Zentrale in London abgedeckt.

      Abgänge gab es in Frankfurt in den vergangenen Monaten reichlich. So gab Florian Meister von Lehman Brothers auf, der zusammen mit Rolf Gerner das Investmentbanking der US-Bank in Frankfurt leitete. Bei Merrill Lynch wanderten die beiden Deutschland-Chefs Ernst Fassbender und Malcolm Thwaites zum Konkurrenten Lazard ab. Ihren Job soll Mathias Mosler als Chief Executive Officer (CEO) des Bereichs Global Markets und Investment-Banking Deutschland übernehmen. Bei Goldman Sachs warf der M&A-Berater Gerhard Baumgard das Handtuch und suchte sich eine neue Herausfoderung in der Entwicklungshilfe.

      Goldman Sachs hat mit Sicherheit auch den spektakulärsten Abgang zu beklagen. Timothy Plaut, Sprecher der Geschäftsführung in Deutschland zieht sich mit 47 Jahren aus dem Investmentbanking zurück. Nach 21 hektischen Jahren in der Geldbranche will sich der studierte Kunsthistoriker in Zukunft eher in Richtung seines erlernten Beruf orientieren und sich mit den schönen Dingen des Lebens beschäftigen.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 19:33:33
      Beitrag Nr. 804 ()
      Finanzbranche steckt in tiefer Krise

      Gewinnwarnung von J.P. Morgan wirft Schlaglicht auf gravierende Probleme

      Berlin – Die Schockreaktion der Aktienmärkte auf die Gewinnwarnung der zweitgrößten US-Bank J.P. Morgan Chase kommt nicht von ungefähr. Sie hat den Börsianern wieder einmal bewusst gemacht, wie schlecht es um die Finanzbranche bestellt ist – und zwar nicht nur in Amerika. „Denn in Europa sieht es für die Banken nicht viel besser aus als in den USA“, sagt Konrad Becker, Analyst bei Merck Finck. „Auch hier zu Lande haben die Institute mit der Schuldenkrise und schlechten Erträgen zu kämpfen.“ Probleme, die sich zudem stetig vergrößern, je länger die Konjunktur brach liegt.

      Dabei sind die Schwierigkeiten schon jetzt immens, wie die hohe Risikovorsorge für faule Kredite im Bankensektor zeigt. Becker rechnet damit, dass sowohl die Deutsche Bank als auch die Commerzbank und die Hypo-Vereinsbank (HVB) im zweiten Halbjahr das ohnehin schon große Volumen noch einmal aufstocken müssen, um die Ausfallgefahr bei Insolvenzen abzudecken. Dies drückt auf das Ergebnis.

      „Gleichzeitig kann die Belastung durch faule Kredite nicht durch höheres Wachstum in anderen Geschäftsbereichen kompensiert werden, da sich die Ertragschancen überall verschlechtert haben“

      , skizziert Becker das Dilemma. Die größten Risiken sieht er bei der HVB und der Commerzbank, weil bei ihnen als „Banken für den Mittelstand“ das Kreditgeschäft – wie bei J.P. Morgan – eine große Rolle spielt. Zum ersten Halbjahr 2002 machte es bei der HVB 65 Prozent der Erträge aus, bei der Commerzbank 43 Prozent.

      Auch Helmut Hippe, Fondsmanager bei Union Investment, sieht die Probleme bei den Banken noch nicht ausgestanden.

      „Am Ende eines Konjunkturzyklus ist der Abschreibungsbedarf auf Kredite immer besonders groß“, betont er. Dies wiederum ruft die Rating-Agenturen auf den Plan, die die Bonität der Institute beurteilen. „Der Druck auf die Ratings ist natürlich da.

      Es kommt darauf an, wie die Banken mit ihren Kostensenkungsmaßnahmen nun dagegen halten“, sagt Harm Semder, Bankexperte bei Standard & Poor’s. Auch bei der Ratingagentur Fitch ist das Thema Herabstufungen wieder aktuell geworden: Die Ergebnisse zum dritten Quartal will man genauestens unter die Lupe nehmen. „Da wird noch einiges kommen“, ist Analyst Becker überzeugt.

      Für die Aktienkurse verheißt dies nichts Gutes: Schließlich ziehen die Herabstufungen höhere Refinanzierungskosten nach sich und belasten damit zusätzlich die Ergebnisse. Das Rating-Problem kennen unterdessen auch die Versicherungen. Denn ihre Kapitalstärke nimmt sukzessive ab. Die Schwierigkeiten liegen dabei vor allem in der Börsen-Baisse begründet. Nach den Berechnungen von Morgan Stanley hat sich das in Aktien angelegte Sachvermögen der europäischen Versicherer seit Ende 1998 um durchschnittlich 45 Prozent auf 82 Mrd. Euro reduziert.

      „Die europäischen Versicherer sind wesentlich stärker in Aktien engagiert als die US-Konkurrenz“, erläutert Fondsmanager Hippe. Laut Morgan Stanley beläuft sich das in Dividendenpapieren angelegte Vermögen bei den Unternehmen in Europa auf 31 Prozent, in den USA dagegen nur auf vier Prozent. Entsprechend stärker sind die hiesigen Institute vom dramatischen Kursverfall betroffen.

      „Das Problem der Versicherungen ist nun, wie sie das durch die Börsenkrise vernichtete Kapital ersetzen“, so Fondsmanager Hippe. Der Not folgend sind bereits zahlreiche Assekuranzen an ihre Aktionäre herangetreten und haben Kapitalerhöhungen angekündigt – zuletzt die Schweizer Institute Zurich und Rentenanstalt. Das kommt bei den Börsianern nicht gut an. Fraglich ist darüber hinaus der Erfolg der Maßnahmen. Marktteilnehmer äußern sich skeptisch. „Ich sehe nicht, wer überhaupt bei diesen Kapitalerhöhungen mitmachen soll. Die Konkurrenz ist so groß. Zurich will, Winterthur soll und nun noch Rentenanstalt – alle melden Kapitalbedarf an, aber die Investoren sind angesichts der Börsenlage wohl nur dünn gesät“, erklärte ein Händler.

      Die Analysten von Morgan Stanley jedenfalls haben sich ihre Meinung gebildet: Sie haben jüngst den gesamten europäischen Versicherungs-Sektor von „Inline“ auf „Cautious“ heruntergestuft. „Wenn sich der Aktienmarkt erholt, könnte sich die Versicherungsindustrie auch erholen. Wenn nicht, gibt es ein gravierendes Abwärtspotenzial“, so die Experten. Auch Becker ist auf der Hut, was die Banken betrifft. „Je länger die Wirtschafts- und Börsenkrise dauert, desto tiefer greift sie auch in die Strukturen ein.“ Noch glaubt er zwar nicht an eine dramatische Marktbereinigung im Bankensektor. „Das heißt aber nur, dass der Patient nicht plötzlich sterben wird. Wie lange er im Koma liegt, ist damit nicht gesagt.“
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 19:40:42
      Beitrag Nr. 805 ()
      US: Eigenheimabsatz unerwartet schwächer


      Die Verkaufszahlen von Eigenheimen im August gingen unerwartet zurück.

      Die National Association of Realtors berichtet, dass die Absatzzahlen um 1.7 Prozent auf 5.28 Millionen schrumpften.
      Erwartet wurde ein Absatz von 5.4 Millionen, da die Hypothekenzinsen weiter zurückgehen.

      Die Absatzzahlen für August wurden leicht nach oben von 5.33 auf 5.37 Millionen revidiert.


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      Zum Thema Immobilienboom

      (SZ vom 25.09.2002) - In den Vereinigten Staaten wächst die Sorge um einen Zusammenbruch des Immobilienmarktes.
      Nach der Aktienkrise haben viele Amerikaner ihr Geld in Eigenheime gesteckt,
      nun allerdings zeigen sich erste Schwächen beim Häuserbau.

      Die Zahl der Neubauten fiel im August zum dritten Mal in Folge.

      Es hat in der amerikanischen Geschichte schon mehrere regionale Immobilienkrisen gegeben, in Texas nach dem Ölboom in den siebziger Jahren etwa oder in Neu England in den späten achtziger Jahren. Aber diesmal, sagen Experten, droht eine Krise mit nationalem Ausmaß.

      Robert Shiller, Professor der Yale-Universität, der schon lange vor dem Aktiencrash von „irrationaler Übertreibung“ gesprochen hatte, hält nun auch die Immobilienmärkte für überbewertet. Die kritischen Stellen, sagt er, ziehen sich über das ganze Land; Portland, Seattle, Denver und New York stehen ganz oben auf seiner Liste.

      Gary Gordon vom Bankhaus UBS Warburg sieht ähnliche Warnsignale: „Das übertriebene Vertrauen in die Aktienmärkte ist nun in den Immobilienmärkten zu beobachten.“

      Dramatische Konsequenzen erwartet

      Für Stephen Roach, Chefvolkswirt der Investmentbank Morgan Stanley, ist der bisherige Immobilienboom eine Folge der Übertreibungen an den Aktienmärkten. Roach spricht sogar explizit von einer Immobilienblase. „Die Aktienblase hat andere Blasen erzeugt“, schreibt er in der New York Times, „vor allem im Immobilienmarkt und beim Konsum“.

      Viele Investoren hätten ihr Geld von den Aktienmärkten abgezogen und in Immobilien gesteckt.
      Nun ziehe sich die „Kultur der Exzesse“ durch die gesamte amerikanische Volkswirtschaft.


      Roach erwartet in „nicht allzu ferner Zukunft“ ein Platzen der Immobilienblase mit dramatischen Konsequenzen für die US-Wirtschaft. „Wenn dies wirklich passiert, müssen wir damit rechnen, dass wir eine Serie von Rezessionen bekommen wie Japan in den neunziger Jahren“, sagt er.

      Boom auf Pump

      Der Rückgang bei den Neubauten könnte der Beginn dieser Entwicklung sein.
      Der Markt spielt verrückt: Die Häuserpreise in den Vereinigten Staaten sind im vergangenen Jahr je nach Region um acht bis 39 Prozent gestiegen und die Hypothekenzinsen sind so tief wie 1963 nicht mehr. Besonders besorgniserregend ist, dass der Boom zu einem großen Teil auf Pump finanziert wird.

      Die niedrigen Zinsen und die Schwindel erregenden Wertzuwächse haben mehr Geld angezogen, gleichzeitig sehen weniger Amerikaner die Notwendigkeit, zu sparen. Die Banken kommen den Hauseigentümern zudem mit zweifelhaft großzügigen Finanzierungsangeboten entgegen.

      So genannte „125-Prozent-Kredite“ decken nicht nur den kompletten Kaufpreis des Hauses ab, sondern auch die Umzugskosten und Ausgaben für neue Möbel. Im Durchschnitt betragen Anzahlungen nur noch drei Prozent des Kaufpreises, vor zehn Jahren waren es noch zehn Prozent.

      Zwei Drittel der Amerikaner sind engagiert

      Die Hausbesitzer müssen inzwischen 42 Prozent ihres Bruttogehalts für ihre Immobilie verwenden, als normal galten bisher 28 Prozent. Sie sind hoch verschuldet und nach einer Studie der US-Notenbank besitzen sie nur durchschnittlich 55 Prozent ihrer Eigenheime, so wenig wie nie, der Rest ist auf Pump finanziert.

      Nur eine leichte Zinserhöhung von einem Prozentpunkt, schätzt das Forschungsinstitut Economy.com, könnte die Stabilität des Marktes erheblich beeinträchtigen. Der Anteil der Hypothekendarlehen mit variablem Zinssatz hat sich 2001 verdoppelt.

      Die Folgen eines Zusammenbruchs, sagt Ökonom Shiller, würden sich nicht alleine auf den Immobilienmarkt beschränken. Zwei Drittel der Amerikaner haben in Immobilien investiert, nur 50 Prozent hatte Aktien. Der so genannte „Wealth effect“, die Auswirkungen auf den Konsum, wären daher weitaus größer, nach Berechnungen Shillers doppelt so groß. Mit einem Immobiliencrash verlöre der Inlandsverbrauch eine weitere Stütze.

      sueddeutsche.de
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 09:55:13
      Beitrag Nr. 806 ()
      K O N J U N K T U R

      Deutschland am Tropf der Welt

      Was immer Schröder macht: Die Unternehmer schauen auf Amerika. Dort entscheidet sich ihre Zukunft

      Von C. Tenbrock und W. Uchatius

      Nichts in Bernhard Schreiers Büro erinnert an den Rest der Welt. Kein Globus, keine Karte. Kein Hinweis auf den internationalen Handel und die Töchter in Übersee, mit denen seine Firma ihr Geld verdient. Kein Zeichen für die Krise, die aus dem Rest der Welt auf Schreiers Schreibtisch schwappt.

      86 Prozent ihres Umsatzes macht die Heidelberger Druckmaschinen AG jenseits der deutschen Grenzen. 30 Prozent allein in Amerika. Das Geschäft im Ausland bestimme die Zahlen des Unternehmens, sagt Konzernchef Schreier. Seit Mitte vergangenen Jahres sind diese Zahlen schlecht, vor allem wenn sie aus Amerika kommen. "Die Lage dort ist katastrophal."

      20 Kilometer Luftlinie von Schreiers Büro, in einem Konferenzraum in Ludwigshafen, macht sich Martin Brudermüller Sorgen. Der Leiter der strategischen Planung des Chemie- und Pharmariesen BASF breitet Grafiken und Tabellen aus, redet von der Gefahr einer zweiten Rezession in den USA und dem Einfluss amerikanischer Töchter auf das Konzernergebnis. Und von den Folgen eines Krieges im Irak. Vier Volkswirte des Unternehmens haben bereits gerechnet, das Szenario liegt in der Schublade. Schön ist es nicht. Wenn im Nahen Osten die Waffen sprechen, sagen sie, werde sich das weltweite Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr fast halbieren. Der Zuwachs der Chemieproduktion wird dann um mehr als 60 Prozent einbrechen. Und BASF weniger Umsatz machen.

      Willkommen in der Realität. Die Bundestagswahl ist gelaufen. Jetzt zählt wieder die Wahrheit.

      Sie lautet: Gerhard Schröder und seine Politik sind für die nächste Zukunft ziemlich unwichtig. Kann sein, der alte, neue Kanzler reformiert den Arbeitsmarkt. Vielleicht krempelt er das Gesundheitssystem um, womöglich geht er neue Wege in der Bildungspolitik. Aber ehe diese Maßnahmen wirken, werden Monate, vielleicht Jahre vergehen. Bis dahin wird die deutsche Wirtschaftsbilanz weniger in Deutschland geschrieben als draußen in der Welt.

      Ein einziger Motor hält in diesen Wochen die schwächelnde deutsche Wirtschaft notdürftig am Laufen. Die Verbraucher sind im Käuferstreik, die Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück, der Staat muss sparen. Bleibt der Export. Reißt auch er ab, droht der Republik eine schlimmere Krise mit noch höherer Arbeitslosigkeit. Gewinnt er dagegen an Kraft, werden auch Verbraucher und Unternehmen neues Vertrauen schöpfen. Aufschwung oder Abschwung? Das hängt vom Ausland ab. "Vor allem von den USA", sagt Joachim Scheide, Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft.

      Die Vereinigten Staaten sind der Großeinkäufer des Globus. Zwischen New York und San Francisco leben fünf Prozent der Erdbevölkerung, aber die nehmen dem Rest der Welt 20 Prozent aller Exporte ab. Nur, wie lange noch? Schon die kurze Rezession des vergangenen Jahres hat die US-Wirtschaft geschwächt. Nach dem langen Börsensturz an der Wall Street droht jetzt ein erneuter Einbruch. Führt George Bush einen Krieg? Springt der Ölpreis nach oben? Vergeht den Amerikanern dann endgültig die Kauflust?

      Für Deutschland hätte das schlimme Folgen. Fast jeder dritte Euro wird hierzulande mit Exporten verdient. Dazu kommt noch das, was die Auslandstöchter deutscher Firmen erwirtschaften. Der Arzneihersteller Schering macht fast 90 Prozent seines Umsatzes im Ausland, die Software-Schmiede SAP 80 Prozent, der Maschinenbauer Linde 75 Prozent. Sieben von zehn Continental-Reifen werden in Europa, Amerika oder Asien abgesetzt. Porsche und BMW verkaufen drei von vier Autos im Ausland.

      "Im Inland wird nicht mehr investiert"

      Die Branche mit den meisten Beschäftigten Deutschlands, der Maschinen- und Anlagenbau, ist mit einem Auslandsanteil von rund 70 Prozent auch die exportstärkste. Weil die Nachfrage zu Hause schwächelt, wächst die Abhängigkeit vom Rest der Welt weiter. "Im Inland wird nicht mehr investiert", klagte Dieter Klingelnberg, Präsident des Industrieverbands VDMA schon Ende Juli. "Die Branche lebt immer stärker vom Export."

      Wenn sie das kann. An der Heidelberger Kurfürsten-Anlage, im Hauptquartier des weltgrößten Herstellers von Druckmaschinen, rechnet Bernhard Schreier vor: 30 Prozent Umsatzminus im Bilanzjahr 2001/2002 allein in den USA. Weil auf dem wichtigsten Auslandsmarkt nach Schreiers Worten "kein Licht am Ende des Tunnels erkennbar ist", musste er vor drei Wochen mit einer Umsatzwarnung vor die Finanz-Analysten treten. Seit Mai hat sich der Börsenkurs halbiert.

      Schreiers Absatz in den USA hängt zur Hälfte an der Werbung in Zeitungen und Zeitschriften. Seit Ende des US-Booms im Jahr 2000 schalten die Firmen immer weniger Anzeigen, geben immer weniger Reklamebroschüren in Auftrag. Deshalb haben die rund 24 000 US-Druckereien, die auf den Heidelberger Kundenlisten stehen, weniger zu tun und schaffen weniger Maschinen an. Der Umsatz fällt - wie bei vielen deutschen Exporteuren.

      Na und? Das kann die deutsche, die europäische Wirtschaft verkraften! So dachten die meisten Experten noch vor kurzem. Selbst der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, zeigte sich im März 2001 überzeugt, ein Einbruch der US-Ökonomie hätte auf die hiesige Wirtschaft "keine nennenswerten Auswirkungen".

      Er irrte. Als die amerikanische Wirtschaft im Frühjahr 2001 in die Rezession rutschte, wurde Deutschland mitgerissen. Die Weltwirtschaft ist stärker vernetzt als angenommen, die Übertragungswege sind vielfältig: Handel, Investitionen, Stimmungen. Zwar gehen die meisten deutschen Ausfuhren nach Europa, nur rund zehn Prozent nach Amerika. Aber "letztlich leiden auch deutsche Lieferungen in alle übrigen Exportregionen", sagt Gustav Horn, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Die schwache US-Nachfrage bekommen auch französische, italienische oder britische Exporteure zu spüren. Und die schrauben dann ihre Aufträge an deutsche Firmen zurück. So verbreitet sich ein amerikanisches Virus über den Globus.

      Globalisierung macht anfällig

      Zum Beispiel bei BASF. Die Deutschen liefern Kunststoffe an chinesische Hersteller, die 80 Prozent des Weltmarktes für Computer-Mäuse beherrschen. Kaufen amerikanische Verbraucher weniger PCs, macht sich das auch in Ludwigshafen bemerkbar. Und weil er mit seinen Vorprodukten in fast jeder Branche vertreten ist, spürt der Konzern auch bei anderen Produkten einen Nachfragerückgang sofort. "Werden weniger Autos gekauft, setzen wir weniger Vorprodukte für Lacke, weniger Kunststoff für Scheinwerferfassungen und weniger Polyurethan für Sitze und Lenkräder ab", sagt BASF-Stratege Brudermüller. "Und würden die Amerikaner plötzlich weniger Häuser bauen, gingen auch unsere Bauchemie-Verkäufe zurück."

      Aufschwung!, versprach Edmund Stoiber. Weniger Arbeitslose!, prophezeite Gerhard Schröder. Aber Deutschland kann nicht boomen, wenn Amerika in einen neuen Abschwung rutscht. Allein im vergangenen Jahrzehnt haben hiesige Unternehmen - vom Mittelständler bis zum Großkonzern - rund 165 Milliarden Euro in Fusionen, Firmenkäufe und den Ausbau der Lieferbeziehungen in Amerika gesteckt. Das hat einerseits ihre Position auf dem US-Markt gestärkt. Aber andererseits wurden sie anfälliger für jede Krise, die aus den Vereinigten Staaten kommt. Geht es der Tochter in Amerika schlecht, leidet auch die Mutter.

      Und umgekehrt. 2000 amerikanische Firmen haben sich in der Bundesrepublik niedergelassen und 800 000 Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings mit fallender Tendenz: Wenn zu Hause die Wirtschaft schwächelt, sparen auch amerikanische Unternehmen am liebsten in der Fremde. Die Folgen sind zum Beispiel in Mainz zu besichtigen. Dort betreibt die deutsche Niederlassung des Computerherstellers IBM eine Festplattenfabrik. Allerdings nicht mehr lange. Im fernen Armonk nahe New York beschloss IBM-Chef Samuel Palmisano das Ende des Mainzer Werks. 1600 Jobs sind verloren. Mindestens, denn in Mainz und Umgebung leben Dutzende von Handwerkern und Mittelständlern von den Aufträgen aus der IBM-Fabrik. So erwischt der Abschwung in Amerika auch den Malermeister in Nierstein, die Reinigungsfirma in Ingelheim. Und zerstöre weitere 500 bis 1000 Arbeitsplätze, schätzt IBM-Betriebsrat Klaus Trautmann.

      Noch vor kurzem profitierten die Bundesbürger vom amerikanischen Aufschwung. Angetrieben vom starken Export, wuchs im Jahr 2000 auch die deutsche Wirtschaft kräftig, die Arbeitslosigkeit sank um mehr als ein Zehntel auf 3,7 Millionen. Wäre damals schon Bundestagswahl gewesen, Gerhard Schröder hätte sich vermutlich jede Kritik an den USA verkniffen und stattdessen ein lautes "Danke!" über den Atlantik gerufen. Und nicht nur er. Angesteckt von der Internet-Euphorie an der Wall Street, schossen die deutschen Börsenkurse in die Höhe. Offiziell war es der Neue Markt, der reihenweise Millionäre machte, aber eigentlich war es Amerika - und das, was der Wirtschafts-Sachverständigenrat als unerwartet schnelle Verbreitung von Stimmungen bezeichnet. Die Deutschen bekamen die schöne Seite der Globalisierung zu spüren.

      Die Kehrseite können sie in diesen Wochen täglich per Internet erleben. Um 15.30 Uhr deutscher Zeit öffnen an der Wall Street die Börsen. Dann formen sich auf dem Bildschirm langsam zwei schwarze Striche, krümmen sich, werden zur Kurve, fallen oder steigen. Neue Konjunktur- und Unternehmensdaten machen die Runde, die Börsenindizes Dow Jones und Nasdaq Composite gewinnen oder verlieren an Wert. Zuletzt fielen die US-Kurse fast täglich, und damit war auch das Urteil über Dax und Neuen Markt gesprochen. "Ganz Europa läuft hinter den USA her", sagt Hans-Jörg Schreiweis, Leiter Equity Sales bei der DZ-Bank in Frankfurt. Conrad Mattern, Chefvolkswirt der HypoVereinsbank-Tochter Activest und Autor des Handbook of Investment Research, hat die Bedeutung von Wirtschaftsdaten auf die Finanzmärkte untersucht. Die einflussreichsten Kennziffern sind samt und sonders US-Zahlen. An allen Börsen der Welt.

      Nicht anders als die Aktionäre verhalten sich viele Firmenchefs. Das Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung erfragt jeden Monat die Geschäftserwartungen hiesiger Unternehmen. Der so gebildete ifo-Index gilt als wichtigstes Stimmungsbarometer der Wirtschaft. Wovon hängt sein Stand ab? Vom Einkaufsverhalten deutscher Verbraucher? Von der Politik des Kanzlers? Nur bedingt. DIW-Ökonom Gustav Horn hat in einer noch unveröffentlichten Studie nachgewiesen, dass der ifo-Index dem Composite Leading Indicator hinterherläuft, der das Konjunkturklima in den USA misst. Offenbar geht es deutschen Unternehmern nicht anders als deutschen Teenagern auf der Suche nach neuen Turnschuhen. Amerika gibt den Geschmack vor. Und die Stimmung.

      Weil sie nicht nur um die Chancen, sondern auch um die Gefahren wissen, versuchen deutsche Exporteure mit aller Kraft, sich der Dominanz Amerikas zu entziehen. Für die Heidelberger Druckmaschinen AG beispielsweise ist China laut Vorstandschef Schreier "der am schnellsten wachsende Markt". 30 Prozent mehr als erwartet werde seine Firma dieses Jahr in Asien insgesamt absetzen, sagt Schreier; das Minus im US-Geschäft kann er auf diese Weise teilweise kompensieren. Anderen Unternehmen hilft ihre breite Produktpalette oder die Spezialisierung auf Nischen: BASF macht auf dem US-Markt weiterhin gute Geschäfte im vergleichsweise konjunkturresistenten Pharma- und Pflanzenschutzbereich, Scherings Umsatz in den USA stieg im ersten Halbjahr um 20 Prozent, weil der deutsche Medikamentenhersteller mit hoch spezialisierten Produkten aufwarten kann.

      Aber insgesamt kann sich die deutsche Wirtschaft vor der Welt nicht schützen: Fast alle Konjunkturforscher haben ihre Prognose für das bundesdeutsche Wachstum in diesem und im nächsten Jahr nach unten korrigiert, vor allem weil das Auslandsgeschäft nachlässt. "Eine der letzten Stützen der Konjunktur gerät in Gefahr", so Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Deka-Bank.

      Gefahr droht damit auch auf dem Arbeitsmarkt. In den USA hängt nur jeder zehnte Job von der Ausfuhr ab, in Japan jeder siebte, in Deutschland aber ist es jeder dritte. Welche Folgen eine schwache Weltkonjunktur in den nächsten Monaten für das ganze Land haben könnte, zeigt schon jetzt das Beispiel München.

      Groß und breit, fünf Stockwerke hoch und aus Backstein gemauert, steht mitten in der bayerischen Landeshauptstadt das Arbeitsamt. Dort zu arbeiten hat in den vergangenen Jahren viel Spaß gemacht. In keiner deutschen Großstadt war die Arbeitslosigkeit niedriger, gab es mehr offene Stellen. "Ich kann es selbst kaum glauben", sagte Erich Blume, der Direktor des Arbeitsamtes, im Frühjahr 2001. 18 Monate später hat sich die Lage verkehrt. "Plötzlich suchen Leute einen Job, von denen wir immer dachten, sie könnten gar nicht arbeitslos werden", sagt Blume heute.

      Jobverluste in München

      Gestern profitierte München vom amerikanischen Konjunkturwunder, das größte Technologiezentrum der Republik wurde zum Standort von Unternehmen aus der ganzen Welt. Heute hat sich die bayerische Metropole mehr als andere Regionen über die Blutbahnen der Weltwirtschaft mit der amerikanischen Krankheit infiziert. IT-Unternehmen und Exportfirmen sparen, schließen und entlassen. Die Arbeitslosigkeit ist innerhalb eines Jahres um 30 Prozent gestiegen - stärker als in jeder anderen Großstadt. "Dieser Einbruch ist schlimmer als alles, was sich seit dem Zweiten Weltkrieg getan hat", sagt Blume, der Mitte 60 ist - und seit Jahrzehnten Angestellter der Bundesanstalt für Arbeit. Die Zahl der Arbeitslosen, schätzt er, werde weiter steigen. "Egal, was die Politik jetzt macht, erst muss die Lawine ausrollen."

      Nicht nur in München, in ganz Deutschland. Zum Jahresende dürften 4,2 Millionen Bundesbürger ohne Arbeit sein, prognostiziert das DIW. Kommt es zum Krieg im Irak, springt der Ölpreis nach oben, bricht der US-Konsum ein, wird die Zahl 2003 noch höher liegen. Trotz Wahlsieg - Gerhard Schröders Leidensdruck steigt.

      (c) DIE ZEIT 40/2002
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 12:56:25
      Beitrag Nr. 807 ()
      VERDACHT AUF BILANZTRICKS

      US-Anleger verklagen Vodafone

      Eine Gruppe von Aktionären des Mobilfunkkonzerns Vodafone
      hat das britische Unternehmen auf Schadenersatz verklagt.
      Sie werfen dem Management um Chris Gent vor,
      die Bilanz frisiert und notwendige Abschreibungen verschleppt zu haben.
      :D :p :D

      London - Die von der amerikanischen Wirtschaftskanzlei Milberg Weiss Bershad Hynes & Lerach bei einem New Yorker Bezirksgericht eingereichte Sammelklage wirft Vodafone vor, den Aktienkurs durch die Verdrehung und Vertuschung wichtiger Finanzdaten zwischen März 2001 und Juni 2002 künstlich aufgebläht zu haben.

      Der europäische Mobilfunker habe Abschreibungen von Vermögenswerten, die während der Boomphase erworben wurden, viel zu spät vorgenommen. Zudem habe Vodafone für viele seiner Akquisitionen zu hohe Preise bezahlt.

      "Wir werden uns energisch dagegen zu Wehr setzen", sagte eine Vodafone-Sprecherin am Donnerstag. Noch habe die Klage ihr Unternehmen aber nicht erreicht.

      Vodafone hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordverlust von 24,1 Milliarden Dollar verbucht. Kein anderes europäisches Unternehmen hat jemals einen solch hohen Fehlbetrag angehäuft.

      Ein Grund für das schlechte Ergebnis waren hohe Abschreibungen: Viele der Akquisitionen die Vorstandschef Gent in einer beispiellosen Einkaufstour für insgesamt 200 Milliarden Dollar gekauft hatte, sind inzwischen deutlich weniger Wert als während des Booms.

      Milberg vertritt nach eigenen Angaben eine Reihe von US-Investoren, die zwischen März 2001 und Mai 2002 Vodafone-Aktien erworben haben. Die auf Sammelklagen spezialisierte Kanzlei fordert wegen mutmaßlichr Bilanztricks auch Schadensersatz von Enron Martha Stewart, und AOL Time Warner
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 13:59:28
      Beitrag Nr. 808 ()
      @all

      US-Finanzmarkt: Alles muss raus!
      Von Kerstin Friemel, New York

      Der Ausverkauf an den Börsen nimmt kein Ende. Nach dem Platzen der Internetblase und dem Skandal um manipulierte Bilanzen droht ein neuer Krach: Faule Kredite und Fehlspekulationen könnten die Kurse der US-Banken einbrechen lassen.

      Für Ted Weisberg ist die Sache klar: "Es gibt keinen einzigen Grund, warum es auf dem US-Aktienmarkt bald aufwärts gehen sollte," sagt der 62-jährige Händler an der New York Stock Exchange. Seit 33 Jahren kauft und verkauft Weisberg Aktien im Auftrag seiner Kunden, doch "so schlecht wie im Moment war die Stimmung selten, das letzte Mal vielleicht 1974/75". Damals war der Aktienmarkt um fast 50 Prozent eingebrochen. Die Wall Street galt als Ort ohne Zukunft.

      Am Donnerstag sieht es kaum besser aus. Der Dow-Jones-Index hat seit Anfang 2000 mehr als ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Pessimisten wie William H. Gross glauben, dass der Tiefpunkt der Baisse noch lange nicht erreicht ist. Der Rentenfonds-Manager prophezeit, die Kurse werden fallen, "bis die Aktien angemessen bewertet sind". Und davon sind die meisten Werte seiner Ansicht nach weit entfernt. Dass der der Dow auf 5000 Punkte fällt, "ist heute überhaupt nicht abwegig", sagt Gross.


      Die Unsicherheit an der Börse ist groß, die Hoffnung gering. Ziehen die USA gegen Irak in den Krieg? Ein explodierender Ölpreise wäre dann wahrscheinlich. Die ohnehin abflauende Einkaufslust der US-Konsumenten würde wohl weiter sinken, Unternehmen könnten Investitionen zurückstellen. Rechneten einige an der Wall Street jüngst noch mit positiven Impulsen durch die anstehenden Quartalsergebnisse, "nimmt auch diese Erwartung von Tag zu Tag wieder ab", sagt Stanley Nabi, Managing Director bei Credit Suisse Asset Management. Besonders ernüchternd sind die Aussichten bei den großen US-Banken.



      Schwere Managementfehler


      Die Bilanzreformen, die jüngst durchgesetzt wurden, um das Anlegervertrauen wieder herzustellen, drücken die ausgewiesenen Gewinne - und damit die Aktienkurse. Morgan Stanley enttäuschte vergangene Woche mit einem Ergebniseinbruch um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. JP Morgan Chase hatte die Wall Street kurz zuvor mit einer Gewinnwarnung geschockt. Lehman Brothers Holding, die Muttergesellschaft der gleichnamigen Investmentbank, präsentierte am Dienstag ein miserables Quartalsergebnis, allein Goldman Sachs konnte seinen Gewinn steigern.


      Die Aktien der Finanzhäuser galten noch bis Mai als sichere Anlage. Nach dem Platzen der Internetblase hatten die Banken die Technologiebranche als führenden Sektor im Börsenindex S&P 500 abgelöst. Ende Juni machten die Geldinstitute 20 Prozent des Index aus, der IT-Sektor folgte mit 14 Prozent. Dann wurden Verquickungen vieler Banken in den Skandal um den Energiehändler Enron bekannt. Frustrierte Privatanleger verkauften ihre Aktien.


      Anders die institutionellen Anleger. Die in der Presse veröffentlichten Geschäftspraktiken waren an der Wall Street gang und gäbe. Jeder wusste davon, auch die Großinvestoren. Ihr Glaube an die Kompetenz der Banker war nicht wirklich erschüttert. Nun könnten sich auch Pensionskassen und Fondsgesellschaften zurückziehen. Die jüngsten Schreckensnachrichten aus den Großbanken zeigen, dass dem Management grobe Fehler unterlaufen sind, von denen kein Investor etwas ahnte. Sollten die institutionellen Anleger ihr Vertrauen in die Banken verlieren, könnte das einen weiteren Absturz des Aktienmarktes auslösen.



      Hohe Wertberichtigungen


      Aufmerksam wurden die Wall-Street-Experten erstmals, als US-Finanzhäuser im großen Stil Geld in der Argentinien-Krise verloren. Die jüngste Gewinnwarnung von JP Morgan Chase sorgte erneut für Unruhe. Die zweitgrößte Bank der Welt hat sich bei der Höhe der möglichen Kreditausfälle deutlich verkalkuliert. Während der Interneteuphorie hatte die Bank mit vollen Händen Darlehen an Telekom- und Kabelunternehmen vergeben. Finanzchefin Dina Dublon beziffert das Gesamtengagement ihrer Bank in diesem Sektor mit 9 Mrd. $.


      Mit der Prüfung der Kreditwürdigkeit nahm man es dabei offenbar nicht so genau. Viele Telekomkonzerne sind nun pleite, JP Morgan Chase muss die Darlehen abschreiben. Nach Angaben der Bank liegen die Wertberichtigungen allein für das dritte Quartal bei 1,4 Mrd. $.


      "Es ist wesentlich schlimmer, als irgendjemand erwartet hat", sagt Jim Mitchell, Analyst bei Putnam Lovell. Die Banken dealten wie im Rausch. "Sie sind für die Höhe ihrer Bilanz zu viele Risiken eingegangen. Dafür zahlen sie jetzt", kritisiert Michael Rosinus, Partner bei der Tiedemann Investment Group. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) stufte die Kreditwürdigkeit der Bank noch am Tag der Gewinnwarnung herunter. "Wir glauben nicht, dass das Schlimmste für das Unternehmen vorbei ist", sagt S&P-Analystin Tanya Azarchs.


      Manche prophezeien einen Wechsel an der Spitze von JP Morgan Chase: "In sechs Monaten wird William Harrison draußen sein", sagt Richard Bove, Analyst bei Hoefer & Arnett. Diane Glossman, Finanzanalystin bei UBS Warburg, spekuliert, das Institut könnte zum Übernahmekandidaten werden. Um dieses Szenario abzuwenden, muss JP Morgan Chase das Fiasko bei den Kreditausfällen unter Firmenkunden zügig regeln. Daneben gilt es, eine ähnliche Schlappe im Geschäft mit Privatkundenkrediten zu verhindern. Noch läuft die Sparte gut, doch die Probleme sind absehbar. Die bislang so konsumfreudigen US-Verbraucher drosseln ihre Ausgaben, ein Signal, dass sie knapp bei Kasse sind und ihre Zahlungsmoral sinken könnte.


      Überdies droht JP Morgans Verquickung in den Enron-Skandal rund 1 Mrd. $ teurer zu werden als erwartet. Einige Versicherungen, die Bürgschaften für vermeintliche Gaslieferungen von Enron an die Bank übernommen hatten, weigern sich, für die Schäden aufzukommen. Ihr Argument: Die Transaktionen waren zumeist getarnte Darlehen der Bank an Enron - und die seien von den Policen nicht gedeckt. Der Fall wird im Dezember vor Gericht landen.



      Steigender Goldpreis bedroht Kurse


      Weitere Kursrückschläge drohen, wenn der Goldpreis weiter steigt. Etliche Finanzhäuser - darunter UBS, Deutsche Bank, Citigroup, und auch JP Morgan Chase - engagieren sich seit Jahren in riskanten Termingeschäften: Sie borgen sich Gold von Zentralbanken zu einem äußerst niedrigen Zins - meist unter zwei Prozent - und verkaufen das geliehene Edelmetall sofort am Markt weiter. Die Erlöse legen sie in Wertpapieren an, deren Renditen den Leihzins weit übertreffen. Mit Gold decken sich die Finanzhäuser erst wieder ein, wenn sie es an die Zentralbanken zurückgeben müssen.


      Was früher glänzende Gewinne garantierte, könnte heute angesichts des steigenden Goldpreises zum Fiasko werden - vor allem für JP Morgan Chase. Für das Institut wird es in Zukunft schwierig, Gold von Zentralbanken zu borgen und fällige Kontrakte umzuschichten. Denn die Notenbanker machen laut Branchenexperten nur Geschäfte mit Banken, deren Kreditwürdigkeit mit "AA" bewertet wird. Nach den jüngsten Abstufungen der Rating-Agenturen gehört JP Morgan nicht mehr zu diesem elitären Kreis. Zwei langjährige Chefs des Goldhandels, Dinsa Mehta und Don Eckert, haben kürzlich das Finanzhaus verlassen.


      Robert Maltbie, Chef des Internet-Informationsdienstes Stockjock.com, hält JP Morgan Chase für "eine Zeitbombe". Viele Geschäfte der Banken spiegelten sich noch immer nicht in deren Bilanzen. Wenn eine Bank wie JP Morgan Chase ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen könnte, so Maltbie, drohte den Börsen der GAU. "Das könnte die Finanzmärkte bis ins Mark erschüttern."

      MfG :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 15:31:15
      Beitrag Nr. 809 ()
      Hier wieder die alles entscheidende Frage.

      Ist das Glas halb leer oder halb voll..!

      Sinkt schwächer als erwartet ist ja allerliebst..(hihihi).

      Was soll ein Anleger mit solch einer Aussage !
      Fakt ist, dass die Auftragseingänge wieder einmal sinken.
      So einfach ist das.
      Und warum bei sinkender Nachfrage mehr Geld verdient werden soll,
      würde ich auch gerne wissen..;)

      Leider aber sind all die US-Firmen immer noch bewertet,
      als hätten die Zuwachsraten im hohen zweitstelligen Bereich!

      +++++++++++++++++++++++

      US-Auftragseingänge sinken schwächer als erwartet

      Das US-Handelsministerium verkündete die Veränderung des Auftragseingangs langlebiger Güter für August. Demnach verringerte sich die Zahl der Bestellungen um 0,6 Prozent verglichen mit dem Vormonat.

      Volkswirte hatten sogar eine Abnahme von 2,6 Prozent prognostiziert. Für Juli wurde der monatliche Anstieg der Auftragseingänge von vorläufig 9,2 auf 8,6 Prozent revidiert.

      Bereinigt um den Rüstungssektor erhöhte sich die Zahl der Auftragseingänge um 0,6 Prozent. Im Vormonat wurde hier sogar eine monatliche Zunahme um 7,0 Prozent gemeldet.
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 16:51:20
      Beitrag Nr. 810 ()
      Donnerstag 26. September 2002, 16:40 Uhr

      HP kündigt weitere Entlassungen an

      Carly Fiorina (Bild), Chefin der neuen HP, trennt sich von weiteren Mitarbeitern.
      Der US-amerikanische Computer-Hersteller Hewlett-Packard wird 1.800 Angestellte entlassen.
      HP begründete die Maßnahme mit der schwachen gesamtwirtschaftlichen Lage.
      Bereits nach der Fusion mit Compaq im Mai hatte HP den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen angekündigt.

      Jetzt müssten zusätzlich 1 800 Arbeitsplätze eingespart werden, heißt es in einer Mitteilung.
      Walter Hewlett, der Sohn des Firmengründers William Hewlett,
      hatte versucht, die Fusion im Gesamtwert von 19 Milliarden US-Dollar zu verhindern.
      Firmenchefin Carly Fiorina konnte sich jedoch mit ihren Plänen durchsetzen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 08:30:02
      Beitrag Nr. 811 ()
      Guten Morgen..;)

      Wie es aussieht ist der IT-Sektor noch Meilenweit von einer Erholung entfernt.
      In einigen Monaten wird die nächsten Erholung wiederum in das nächste Quartal verschoben werden...

      so wie immer....:D

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Solectron meldet Milliardenverlust, Aktie fällt nachbörslich

      Die amerikanische Solectron Corp., ein Unternehmen, das High-Tech Produkte im Auftrag von anderen produziert, hat gestern ihre Zahlen für das vierte Fiskalquartal gemeldet und damit die Erwartungen erfüllt.

      Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 3 Prozent auf 3,1 Mrd. Dollar. Zuvor hatte das Unternehmen eine Erwartungsspanne von 2,8-3,1 Mrd. Dollar festgelegt. Im Quartal des Vorjahres lag der Umsatz bei 3,6 Mrd. Dollar.

      Der Quartalsfehlbetrag belief sich auf 2,6 Mrd. Dollar oder 3,21 Dollar je Aktie nach einem Verlust von 250 Mio. Dollar oder 38 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Exklusive Sonderaufwendungen und Abschreibungen lag der Verlust bei 33 Mio. Dollar oder 4 Cents je Aktie und damit im Rahmen der Prognosen der Analysten.

      Das Unternehmen selbst hatte zuvor einen Verlust von 3-5 Cents je Aktie erwartet.
      Solectron erwartet im laufenden ersten Quartal einen Umsatz in Höhe von 2,8-3,1 Mrd. Dollar. Das Ergebnis je Aktie soll zwischen –3 und 0 Cents liegen.

      Die Aktie schloss bei 2,21 Dollar und notierte nachbörslich bei 1,97 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 08:50:23
      Beitrag Nr. 812 ()
      Solche Zahlen über den Flugverkehr nehme ich persönlich sehr ernst.
      Gerade hier in Deutschland explodierten doch jahrelang die Flüge.
      Und nun plötzlich nachlassendes Interesse...!

      Da läuten bei Motzke ein paar Alarmglocken, liebe Anleger.
      Man könnte mit Fug&Recht behaupten,
      dass in diesem Sektor immer zuletzt gespart wurde.

      Und wenn hier plötzlich Begehrlichkeiten zurückgestellt werden,
      dann fügt sich dieses Mosaik pflegeleicht in das Gesamtbild ein,
      welches wir seit Monaten zur Kenntnis nehmen können.

      Im Handel- im Handwerk-in den Dienstleistungen, usw....!
      Überall müssen wir eine abgeschwächte Nachfrage zur Kenntnis nehmen.
      Die Leute sparen-und dies immer verstärkter.

      Ich kann überhaupt keine Erholung, wo auch immer, erkennen.


      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++

      Teilweise starke Einbrüche im Flug-Tourismus bis Juli 2002

      Wiesbaden (ots) - Die September-Ereignisse des Jahres 2001 und das
      nachlassende Wirtschaftswachstum wirken sich weiterhin negativ auf
      den Auslandsluftverkehr von deutschen Flughäfen aus. Wie das
      Statistische Bundesamt mitteilt, reisten von Januar bis Juli 2002
      mit 26,6 Mill. Passagieren 8,3 % weniger Fluggäste ins Ausland als
      im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

      Nach Spanien, dem traditionell wichtigsten Reiseland für Touristen
      aus Deutschland, flogen mit 4,6 Mill. Passagieren 11,2 % weniger
      Personen als im Vorjahr; dabei mussten die Balearen (1,7 Mill.)
      einen Einbruch von 18,3 % hinnehmen, die Kanaren (1,4 Mill.)
      erzielten ein Minus von 10,2 %. Das Ergebnis für Griechenland (1,2
      Mill.) unterschritt den Vorjahreswert um 10,2 %, wobei die
      Besucherzahl der Griechischen Inseln (0,7 Mill.) um 11,3 % abnahm.
      Die Türkei lag mit 2,5 Mill. Passagieren nur um 1,3 % unter dem
      ersten Halbjahr 2001.

      Besonders starke Abnahmen gab es bei den für den Flug-Tourismus
      bedeutenden Zielländern Ägypten (0,5 Mill.; - 11,3 %), Tunesien (0,4
      Mill.; - 36,9 %) und die Dominikanische Republik (0,1 Mill; - 37,6
      %). Allein im Juli 2002 flogen 43,5 % weniger Passagiere nach
      Tunesien und 41,0 % weniger in die Dominikanische Republik als im
      Juli 2001.

      Ebenfalls - wenn auch in geringerem Ausmaß - kam es von Januar bis
      Juli dieses Jahres bei europäischen Zielländern, in die sowohl
      Geschäftsreisende als auch Touristen fliegen, zu Abnahmen gegenüber
      dem entsprechenden Vorjahreszeitraum: Vereinigtes Königreich: 2,2
      Mill., - 6,8 %; Italien: 1,6 Mill., - 6,1 %; Frankreich: 1,4 Mill.,
      - 8,6 %; die Schweiz: 0,8 Mill., - 18,3 % und Österreich: 0,8 Mill.,
      - 3,3 %.

      Im interkontinentalen Verkehr gab es insbesondere weniger Fluggäste
      in die USA (1,9 Mill.; - 14,6 %). Der Wert für Kanada (0,3 Mill.)
      unterschritt das Vorjahresergebnis um 9,3 %. In Asien dagegen
      konnten China (0,2 Mill.; + 16,6 %), Indien (0,2 Mill., + 13,9 %)
      und Hongkong (0,2 Mill.; + 10,6 %) zweistellig zulegen.

      Internationaler Reiseverkehr von deutschen Flughäfen
      - Einsteigende Passagier -

      Januar bis Juli
      Zielgebiet 2002 2001 Veränderung
      in %
      1 000 Passagiere

      Einsteigende Passagiere
      insgesamt 37 774 41 205 - 8,3

      mit Flugziel in

      Deutschland 11 152 12 183 - 8,5

      Ausland 26 622 29 021 - 8,3

      Europa 20 266 21 831 - 7,2
      darunter
      Frankreich 1 383 1 513 - 8,6
      Griechenland 1 249 1 391 - 10,2
      Italien 1 569 1 671 - 6,1
      Österreich 792 819 - 3,3
      Portugal 560 590 - 5,2
      Spanien 4 604 5 187 - 11,2
      darunter

      Balearen 1 690 2 068 - 18,3
      Kanaren 1 414 1 574 - 10,2
      Vereinigtes Königreich 2 192 2 353 - 6,8
      Schweiz 814 997 - 18,3
      Türkei 2 486 2 520 - 1,3
      darunter
      Antalya 1 137 1 178 - 3,5
      Zypern 105 133 - 21,4

      Afrika 1 271 1 559 - 18,5
      darunter
      Ägypten 460 519 - 11,3
      Marokko 94 127 - 26,0
      Tunesien 364 578 - 36,9
      Kenia 31 29 7,3
      Südafrika 160 143 11,8


      Amerika 2 829 3 353 - 15,6
      darunter
      Kanada 337 372 - 9,3
      USA 1 915 2 241 - 14,6
      Dominikanische Republik 145 233 - 37,6
      Mexiko 108 115 - 6,1

      Asien 2 236 2 249 - 0,6
      darunter
      Israel 127 141 - 10,2
      Indien 175 153 13,9
      China 215 184 16,6
      Hongkong 155 140 10,6
      Japan 267 295 - 9,3
      Singapur 197 182 7,8
      Thailand 257 263 - 2,3

      Australien/Ozeanien 20 29 - 28,5

      Weitere Auskünfte erteilt: Lothar Fiege,
      Telefon: (0611) 75-2391,
      E-Mail: luftverkehr@destatis.de

      ots-Originaltext
      Statistisches Bundesamt

      Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

      Statistisches Bundesamt
      Pressestelle
      Telefon: (0611) 75-3444
      Email: presse@destatis.de
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 08:53:24
      Beitrag Nr. 813 ()
      Nortel schließt Tochtergesellschaft CoreTek

      Der kanadische Telekommunikationshersteller Nortel Networks gab am Donnerstag bekannt, die Tochtergesellschaft CoreTek zu schließen.

      Durch die Einstellung des Betriebs sind bei dem Hersteller von optischen Komponenten 160 Arbeitsplätze am Standort Boston betroffen.

      Nortel hatte CoreTek im Jahr 2000 für mehr als 1 Mrd. Dollar übernommen.

      Nortel hat gestern zudem die Prognosen für das dritte Quartal gesenkt. Aufgrund schwacher Nachfrage in den USA und in Asien rechnet das Management jetzt mit einem Umsatzrückgang von 15 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal. Bisher war man lediglich von einem Rückgang in Höhe von 10 Prozent ausgegangen.

      Um weiterhin an der Nasdaq gelistet sein zu können,
      hat Nortel gestern ebenfalls Pläne über einen Reverse-Split bekannt gegeben.
      ..:laugh:

      Dadurch soll der Aktienkurs wieder über die Marke von einem Dollar gehoben werden, was eine Voraussetzung für das Listing an der Nasdaq ist. Geplant ist es, wieder einen Kurs von 10-20 Dollar je Aktie zu erreichen. Das Verhältnis steht allerdings nicht fest.

      Die Aktie von Nortel verlor gestern 10,9 Prozent auf 0,57 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 19:28:26
      Beitrag Nr. 814 ()
      Börse: Keine Besserung bei Unternehmensgewinnen

      (de.internet.com)

      Die Gewinne der US-Unternehmen werden im dritten Quartal weniger stark steigen als erwartet.

      Die hohe Zahl der Gewinnwarnungen deutet darauf hin,
      dass sich die Ertragslage der US-Firmen noch nicht grundlegend gebessert hat.

      Nach Berechnungen des Finanzinformationsdienstes Thomson Financial,
      die dem "Handelsblatt" vorliegen,

      haben bereits 475 Unternehmen gewarnt, dass ihre Ergebnisse schlechter als erwartet ausfallen werden.
      Das ist ein Zuwachs von 27 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal.


      "Es sind praktisch alle Branchen von der Gewinnschwäche betroffen,
      und die Kürzungen der Ertragsprognosen fallen drastisch aus",


      sagte Chuck Hill, Direktor bei Thomson Financial.
      Besonders trübe sehe es im Technologiebereich aus,
      wo Erwartungen und Realität am stärksten auseinander klafften.

      "Die Ertragslage ist nach wie vor schwach", sagte David Wyss, Chefökonom der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P).
      Er führt die Gewinnschwäche vor allem darauf zurück,
      dass die wirtschaftliche Erholung in den USA "langsamer als erwartet" verläuft.

      Im August sind die Auftragseingänge für Investitionsgüter um 0,6 Prozent zurückgegangen,
      nachdem sie im Vormonat noch um 8,6 Prozent gestiegen waren. (as)

      Feitag, 27.09.2002, 16:12
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 20:16:33
      Beitrag Nr. 815 ()
      Da hat wohl einmal wieder der verlängerte Arm des PPT (Grenny) seine Finger im Spiel..:D

      Tolle Nachricht.

      Und wieder wird bestätigt,
      was alle Anleger seit langem wissen.

      Wunder geschehen überwiegend in den USA..:D

      Vor wenigen Wochen war alles sehr-sehr düster.
      Und heute..?

      Wenn ich diesen Report so durchlesen,
      könnte man meinen,
      alles wäre nur ein böser temporärer Traum .....

      Aber selbst in USA scheinen nicht mehr alle auf den Leim zu gehen.

      Wenn ich mir die Indizes so anschaue,
      sind jedenfalls im Moment die meisten Marktteilnehmer derselben Meinung wie Motzke...

      Strong Sell ...:D

      Sie erinnern sich doch, liebe Anleger.
      Eine Schwalbe macht noch keine Sommer.
      Diese angebliche Ralley die letzten zwei Tage stand auf mehr als tönernen Füssen.
      Und jeder ausser den unverbesserlichen Lemmingen wusste dies...;)



      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Wirtschaft legt über Erwarten zu

      Die Zahlen für das US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wurden überraschend deutlich nach oben korrigiert.

      Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als zunächst prognostiziert.

      Nach revidierten Berechnungen des Handelsministeriums belief sich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zum Vorquartal aufs Jahr hochgerechnet auf 1,3 Prozent.

      Die bisherige Schätzung lautete auf plus 1,1 Prozent — Analysten hatten lediglich mit einer leichten Revision auf 1,2 Prozent gerechnet.

      Handelsbilanzdefizit schrumpft

      Vor allem das geschrumpfte Handelsbilanzdefizit trug zu den unerwartet guten Zahlen bei. Die Wachstumsrate für die Konsumausgaben, die in das BIP zu rund 70 Prozent eingehen und daher eine herausragende Rolle spielen, ging indes leicht auf 1,8 Prozent zurück. In der vorherigen Schätzung lagen sie noch bei 1,9 Prozent.

      Das die US-Bürger dennoch vergleichsweise ausgabefreudig sind, dürfte die US-Wirtschaft im laufenden Quartal deutlich stärker wachsen als im zweiten Quartal — manche Analysten erwarten ein Wachstum von rund 3,5 Prozent. Für das vierte Quartal wird hingegen nur noch mit einem Wert von 2,5 Prozent gerechnet.

      Im ersten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft nach endgültigen Berechnungen des Ministeriums um 5,0 Prozent gewachsen.

      (sueddeutsche.de) 27.09.2002 15:15
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 20:49:23
      Beitrag Nr. 816 ()
      Zinsen als entscheidendes Warnsignal

      Von Bernd Niquet

      Es ist schon fast gespenstisch: Da verliert der Dax in der Spitze um mehr als 45 Prozent in diesem Jahr – und im Gegenzug steigen die langen Anleihen um 8 Prozent im Kurs (zuzüglich eines Coupons von 5,5 Prozent). Das übertrifft selbst die optimistischen Prognosen, die ich an dieser Stelle zum Jahresanfang von mir gegeben habe. Doch wird es dabei auch bleiben? Werfen wir ein Blick in die Geldtheorie:

      Der interessanteste Geldtheoretiker der Wirtschaftsgeschichte ist sicherlich John Maynard Keynes. Auf dem Keynesschen Geldmarkt trifft eine von der Zentralbank bestimmte Geldmenge auf die Geldnachfrage der Haushalte und Unternehmen, die sich – grob gesprochen – nach zwei Parametern richtet: Erstens dem zu finanzierenden Geschäftsvolumen und zweitens der Liquiditätspräferenz.

      Bei einer stagnierenden Wirtschaft wird die Liquiditätspräferenz zum entscheidenden Faktor. Geld kann entweder gehalten oder ausgeliehen werden. Leihe ich es aus, dann erziele ich einen Ertrag, gehe jedoch ein Risiko ein. Halte ich hingegen Geld, dann verzichte ich auf einen Ertrag, vermeide jedoch auch ein diesbezügliches Risiko. Weitet die Zentralbank nun die Geldmenge mehr aus als die Liquiditätspräferenz der Wirtschaft steigt, dann sinken die Zinsen. Erhöht sich hingegen die Liquiditätspräferenz schneller als die Geldmenge, dann steigen die Zinsen.

      Eine Grenze findet jede Geldpolitik in der sogenannten "Liquiditätsfalle". Hier wird sämtliches neue Geld, welches die Zentralbank in die Wirtschaft schleust, gehortet und nicht mehr ausgeliehen, weshalb es keinerlei neue Nachfrage am Bondmarkt gibt und die Preise dort folglich nicht mehr steigen und die Zinsen spiegelbildlich nicht mehr sinken können. Ist es realistisch, dass ein derartiger Fall, wie wir ihn in Japan bereits seit längerem beobachten konnten, demnächst auch bei uns eintritt?

      Zinsen als entscheidendes Warnsignal

      Möglich. Doch der wirkliche Supergau ist aus meiner Sicht gar nicht die Liquiditätsfalle, sondern wäre vielmehr erst ein rapider Anstieg der Liquiditätspräferenz. Denn in der Liquiditätsfalle lässt sich zwar die Wirtschaft nicht mehr durch weiter sinkende Zinsen stimulieren, doch wenn nun sogar plötzlich die Zinsen anfangen würden zu steigen, dann wäre das umso schlechter für die Wirtschaft.

      In Japan haben wir mögliche Vorboten eines derartigen Szenarios in der letzten Woche bereits erleben konnten, als der Staat große Mühe hatte, seine Bonds an den Mann zu bringen und dies nur zu deutlich steigenden Zinsen tun konnte. In den USA und Europa hingegen geschehen derartige Phänomene bisher nur im Bereich der Unternehmensanleihen und äußern sich folglich in einem Anstieg der sogenannten "Spreads", der Renditeaufschläge gegenüber allen Staatspapieren.

      Hierzulande und jenseits des Atlantiks haben wir es gegenwärtig also zwar mit einem deutlich ausgeweiteten Risiko in bestimmten Bereichen zu tun, jedoch nicht mit einem generellen Anstieg der Liquiditätspräferenz. Die Situation in beiden Kontinenten ist daher zwar als angespannt zu betrachten, jedoch bei weitem nicht dramatisch.

      Richtig dramatisch würde unsere Situation erst werden, wenn nach den Aktienmärkten auch die Bondmärkte zusammenbrechen. Wenn die Liquiditätspräferenz der Vermögensanleger sich auch von der Notenbank nicht mehr überwinden ließe. Erst allgemein, abrupt und extrem ansteigende Zinsen – ohne gleichzeitige Anzeichen einer deutlichen wirtschaftlichen Besserung – würden anzeigen, dass eine Krise von einem derart großen Ausmaß droht, wie sie manche uns jetzt prophezeien. Bis dahin ist jedoch noch nicht alles verloren. Also: Listen to the markets!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 20:50:04
      Beitrag Nr. 817 ()
      J.P. Morgan Chase: Das Wanken der Bank bedroht das Finanzsystem der Welt

      Ausgerechnet die Bank, die den Namen eines der berühmtesten Bankiers trägt, ist die grösste Gefahr für das Finanzsystem: J.P. Morgan Chase könnte unter einem Derivateberg zusammenbrechen.

      Von Markus Schär

      John Pierpont Morgan genoss den legendären Ruf, dass er jede Situation durch die schiere Kraft seines Willens kontrollieren konnte. Als 1907 an der Wallstreet Panik ausbrach, weil einige Finanz-Kartenhäuser einstürzten, schritt der 70-jährige Bankier deshalb ein und brachte im Alleingang das Vertrauen zurück. Sein Typ könnte schon in den kommenden Wochen wieder gefragt sein, ausgerechnet wegen der Bank, die seinen Namen trägt:
      J.P. Morgan Chase.

      Kurs 70 Prozent unter dem Höchststand

      Die Bank, das zweitgrösste Finanzhaus der Welt, musste letzte Woche die Anleger warnen. Der Gewinn werde im laufenden Quartal einbrechen, einerseits weil die Handelsgewinne gegenüber dem Vorjahr bereits um ein Milliarde Dollar eingebrochen seien, anderseits weil die notleidenden Kredite, vor allem an Telekom- und Kabelunternehmen, um eine Milliarde angestiegen seien. Der Aktienkurs stürzte deshalb ab. Er liegt derzeit, 70 Prozent unter dem Höchst, auf dem Stand von Ende 1995.

      Das Schlimmste ist noch nicht vorbei

      Noch schlimmer als der Vertrauensverlust der Anleger trifft die Bank aber die Zurückstufung durch die Rating-Agenturen. Standard & Poor´s nahm das Rating auf A-plus zurück. Und die zuständige Analystin sagte seither, sie glaube nicht, dass für J.P. Morgan Chase das Schlimmste schon vorbei sei: Nur wenn keine fundamentalen Probleme oder Überraschungen aufträten, lasse sich aber 2003 eine weitere Rückstufung vermeiden - und diese könnte eine Abwärtsspirale auslösen.

      Probleme auch in Lateinamerika

      Die Experten zweifeln denn auch, ob die sorglose Kreditvergabe an Telekom-Firmen das wahre Problem von J.P. Morgan Chase ist: Die seit zwei Jahren schwelende Misere wurde nicht erst in diesem Quartal akut. Die Bank kämpft mit Problemen, die noch weit schwerer wiegen. Sie steckt, als wichtigste Konstrukteurin von Derivate-Deals, mitten im Schlamassel von Enron: Inzwischen weigern sich Versicherungen, für die Schäden der Bank aufzukommen - der Fall kommt im Dezember vor Gericht. Und J.P. Morgan Chase gehört auch zu den grössten Gläubigern von Argentinien und Brasilien, das erneut in die Krise gerät. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der Internationale Währungsfonds jetzt wieder hilft, obwohl US-Finanzminister Paul O´ Neill noch im Sommer meinte, die IMF-Milliarden landeten nur auf irgendwelchen Schweizer Konten.

      Keine Bank, sondern ein Hedge Fund

      Für Unbehagen sorgt aber vor allem das Derivate-Geschäft von J.P. Morgan Chase, das kaum noch jemand überblickt. «Das ist keine Bank, das ist ein Hedge Fund», sagt ein Fondsmanager. Gegenwärtig stehen gemäss dem Office of the Comptroller of the Currency insgesamt Derivate in einem Nominalwert von 51 Billionen (amerikanisch: trillions) Dollar aus, die Hälfte davon bei J.P. Morgan Chase.

      Viele Geschäfte neben der Bilanz

      Und das sind nur die offiziellen Volumen - wie der Fall Enron zeigte, laufen solche Geschäfte häufig unkontrolliert neben der Bilanz. Da der grosse Teil der Derivate nicht gehandelt wird, zeigen sich Verluste auch erst, wenn etwas schief geht. Gemäss Experten beträgt das Risiko bei Derivaten rund zwei Prozent des Nominalwertes, bei J.P. Morgan Chase also über 400 Milliarden Dollar. Die Börsenkapitalisierung der Bank beträgt noch knapp 38 Milliarden.

      Gefahr, wenn der Goldpreis steigt

      Am gefährdetsten sind die Gold-Derivate der Bank. Vor zwei Jahren mussten sich, wie Insider vermuten, die beiden grössten Goldhandels-Banken J.P. Morgan und Chase Manhattan überstürzt zusammenschliessen, weil sie sich mit Gold verspekuliert hatten. Und die fusionierte Bank hält immer noch einen grossen Teil der Derivate auf Gold, offiziell je nach Bewertung 45 bis 60 Milliarden Dollar. Dabei handelt es sich ausschliesslich um Leerverkäufe: Wenn die Bank das Gold, das sie zu tiefen Preisen bei Notenbanken ausgeliehen hat, zu höheren Preisen zurückgeben muss, bekommt sie ein Problem - und der Goldpreis könnte explodieren.

      Schlimmer als der Fall von LTCM

      Deshalb gilt J.P. Morgan Chase inzwischen als Zeitbombe.

      Wenn die Bank ins Wanken gerät, könnte sie noch schlimmere Beben auslösen als der Zusammenbruch von LTCM vor vier Jahren.
      Damals schritt Alan Greenspan ein und zwang die wichtigsten Banken, den Hedge Fund auszukaufen, um einen Kollaps des Finanzsystems zu verhindern.
      Bei J.P. Morgan Chase könnte wohl nicht einmal eine Autorität wie John Pierpont Morgan mehr helfen.


      www.moneycab.com
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 22:04:35
      Beitrag Nr. 818 ()
      Zum Ausklang des Abend`s noch ein kleines Schmankerl von meinen persölichen Freund

      H.Bernecker....;)

      Mir ist leider nicht bekannt,
      von welchem Börsenbrief dieses Posting handelt.

      Aber lesenswert ist es allemal..:laugh::laugh::laugh:

      Wenn dies kein FAKE ist,
      dann ist dieser Beitrag einer der verrücktesten,
      denn ich in meinem Börsen-Dasein jemals geniesen durfte...:D

      ++++++++++++++++++++

      "Es sieht nach einem brauchbaren Ansatz für eine Oktober-Rally aus.

      Dafür gibt es drei Gründe:

      1. Die Markttechnik in den drei amerikanischen Indizes hat sich gestern auf der Grundlage vom Mittwoch weiter verbessert. :laugh:

      Ich hatte es bereits kommentiert.

      Zweitens: Die großen und wichtigen Technologie-Aktien sind nicht durchgefallen,
      aber haben gestern wiederum nicht ausreichend fester geschlossen.
      Das ist die Achilles-Ferse, wie beschrieben. :laugh:

      Drittens: Wenn der September so zu Ende geht,
      ist der Oktober meistens für 2 - 3 Wochen mit einer freundlichen Tendenz einzuschätzen. :laugh:

      Das ist eine reine Erfahrung. :eek::eek::eek:

      Sollte sich dieses Muster bestätigen, würde sich aus einer deutlich freundlichen Tendenz im Oktober eine erneute Schwäche Anfang November ableiten lassen, und erst nach dieser Korrektur wäre der Ansatz für eine Jahres-End-Rally wirklich gegeben.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Das klingt reichlich kompliziert,
      ist aber das Grundmuster für fast alle „Herbst-Börsen“ der letzten Jahrzehnte gewesen.

      Also stellt sich die Frage:

      Kurzfristig mitspielen, oder auf 3 bis 6 % Indexgewinn verzichten und erst im November wirklich das nicht reichlich zur Verfügung stehende Geld zu investieren?
      Das ist eine Temperamentsfrage. :laugh::laugh:

      An einem Beispiel:

      Eine Aktie wie Allianz, die auf 90 E. runtergedrückt worden ist, kann jetzt jederzeit bis 135/140 E. anziehen. :laugh::laugh:

      Das sind fast 50 %. Gleichgültig, ob Merrill Lynch gestern diese Aktie zum Verkauf gestellt hat,
      was für die Qualität dieses Hauses und seiner Analysen ohnehin nicht untypisch ist.
      Gleiches gilt für Münch. Rück.
      Dieses genannte Potential ist jetzt jederzeit möglich und gilt als Beispiel für viele andere.
      Wer will, spielt mit.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Der Grund:

      Zum 30.09. sind die Verkäufe der Fonds und Versicherungen offensichtlich ausgelaufen.
      Das ergab sich gestern nachmittag aus einer ganzen Reihe von Gesprächen, die ich führen konnte.
      Natürlich halten sich viele bedeckt, aber ich liege damit wohl nicht ganz falsch.

      Das Beispiel von Allianz läßt sich auf eine ganze Latte von Werten übertragen."

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 22:59:09
      Beitrag Nr. 819 ()
      US-Börsen beschließen Handelswoche mit großen Verlusten

      Am Freitag kam es in den USA zu größeren Kursverlusten bei den führenden Aktienindizes. Der Dow Jones Industrial 30-Index büßte 3,7 Prozent an Wert ein und schloss bei 7.701 Punkten. Der Nasdaq Composite verlor 1,84 Prozent auf 1.199 Punkte. Dass die High-Tech-Werte am Freitag sich noch vergleichsweise gut halten konnten, zeigt auch der Vergleich mit dem S&P 500 Index, der 3,23 Prozent auf 827 Punkte verlor.

      Grund für die besonders hohen Abschläge beim Dow Jones Index waren eine Reihe von Gewinnwarnungen von Weltkonzernen, die in diesem Index notiert sind. Dazu zählt SBC Communications, die am Vorabend massive Entlassungen und Investitionskürzungen angekündigt haben. Die Aktien fielen um 8 Prozent auf 20,15 Dollar. Philip Morris hatte die Gewinnprognosen scharf nach unten korrigiert. Die Aktie verlor 11 Prozent auf 38 Dollar und war der größte Verlierer unter allen Dow Jones-Werten. Der im S&P 500 notierte Pharmariese Wyeth hatte ebenfalls die Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr deutlich nach unten revidiert. Die Aktien büßten 18 Prozent auf 31,62 Dollar ein.

      Die Konjunkturdaten vom Freitag enttäuschten gegen den allgemeinen Trend der vergangenen Wochen nicht. Das durch die Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen ist im September trotz der Baisse an den Aktienmärkten und der Irak-Krise lediglich auf einen Wert von 86,1 von 87,6 im Vormonat gefallen. Die Marktbeobachter gingen von einem Wert von 86 aus. Außerdem fiel das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal mit einem Anstieg von 1,3 Prozent nach zuvor gemeldeten 1,1 Prozent höher als erwartet aus.

      Die Technologieaktien konnten sich in weiten Teilen auch erstaunlich gut halten, weshalb der Nasdaq Composite unter den führenden Indizes am wenigsten Verluste einstreichen musste. Am stärksten unter Druck gerieten abermals die Netzwerkausrüster und deren Zulieferer aufgrund der Warnung von SBC. So verloren die nicht in diesem Index notierten Aktien von Nortel 21,05 Prozent auf 45 Cent. Die Aktien von Lucent immerhin 15,38 Prozent auf 77 Cent. Dies hatte allerdings Auswirkungen auf die zahlreichen Zulieferer wie beispielsweise Broadcom, die 7,67 Prozent auf 10,95 Dollar nachgaben.

      Gut hielt sich der Unternehmens-Softwaresektor, in dem sich einige Schwergewichte wie Oracle oder Bea Systems gegen den Trend stemmten und den Tag mit einem Kursplus beschlossen. Dies ist umso erstaunlicher, als eine der verheerendsten Warnungen des Vorabends von Manugistics, einem Anbieter von SCM-Software, zu einem Kursabschlag bei dieser Aktie um 31,17 Prozent auf 2,65 Dollar führte.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 23:17:05
      Beitrag Nr. 820 ()
      Meister Malik meldet sich zu Wort..:D

      +++++++++++++

      Crash-Gefahr wird immer grösser

      - Crash-Potential mehrere 1000 Punkte
      - Bullish Mood wird sich kehren

      Es ist gut möglich, dass wir in den nächsten Tagen oder Wochen
      einen dramatischen Kurszerfall an praktisch allen Börsen und bei allen Indices erleben werden.
      Das Potential nach unten beträgt im Dow Jones mehrere 1000 Punkte.

      Obwohl man es immer mit Wahrscheinlichkeiten zu tun hat und nichts wirklich gesichert ist,
      sollte man mit einem solchen Ereignis rechnen und sich darauf vorbereiten.

      Ich habe - wie im Archiv nachzulesen ist -
      schon vor langem und mehrfach geraten,
      alle Papiere zu liquidieren.

      Wer das Short-Trading versteht,
      sollte in Aktien längst short sein.

      Mit der nächsten Abwärtsbewegung wird wohl der sogenannte Point of Recognition erreicht werden.

      Die Mehrzahl der Leute, die jetzt noch Aktien besitzen (es sind noch immer 56% der US-Haushalte),
      wird das "Handtuch werfen".

      Sie werden für lange Jahre, d. h. für Dekaden, keine Papiere mehr anrühren...:p

      Damit wird auch der Restrukturierungsbedarf für die Unternehmen der Finanzwelt sichtbar werden und nicht mehr länger ignoriert werden können.
      Ich habe darüber in einem Interview aus Anlass des Rücktritts des Chefs der CS-Group für das Schweizer Radio (Samstags-Rundschau vom 21. Spt. 02) gesprochen.

      Es kann via www.drs.ch gehört werden.

      Quelle: www.mom.ch 24.09.2002
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 17:58:16
      Beitrag Nr. 821 ()
      Einer der stärksten Crashs

      Markttechnische Indikatoren zeigen in Teilen noch immer Erholungspotential an. So zeichnen beispielsweise die Put/Call-Ratio, der Volatilitätsindex wie auch der Pessimisten-Prozentsatz individueller US-Investoren ein zumindest aus dem markttechnischen Gesichtspunkt positives Bild. Fundamental dagegen hält die Flut schlechter Konjunkturmeldungen unvermindert an.

      Vergleicht man den bisherigen Aktienkurssturz seit dem Jahr 2000 mit vergangenen Börsenturbulenzen, dann offenbart sich bereits einer der stärksten Crashs (gemessen am S&P 500) der Börsengeschichte. Lediglich die Verlustperiode um 1930 bis 1932 war gravierender und die Krise im Jahr 1973 hatte ein vergleichbares Ausmaß. Im Gegensatz zur momentanen Situation stiegen damals die Kurse, als die amerikanische Notenbank die Zinsen senkte und somit Liquidität in die Märkte gab. Folglich ist es durchaus möglich, dass eine längere Baisseperiode (primär bedingt durch die hohen Schulden) die Börsen beherrscht.

      Auch in Bezug auf die Dividendenrendite von aktuell 1,72 Prozent im marktbreiten Standard & Poor`s 500-Index erscheint der Markt noch immer sehr großzügig bewertet. Zu Beginn der 80er Jahre lag die Dividendenrendite für diesen Index bei 6 Prozent. Insgesamt könnte sich jedoch aufgrund der in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres um 2,6 Prozent gestiegenen Dividendenrendite eine Trendwende andeuten. Insgesamt bleibt aber zu betonen, dass zukünftig der Dividendenrendite bei der Portfoliozusammenstellung neben einer Grundposition aus Gold- und Öl-Werten eine erhöhte Bedeutung zukommen wird.
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 12:37:50
      Beitrag Nr. 822 ()
      Guten Tag...;)

      Ein-zwei Dinge von untenstehendem Bericht finde ich doch interessant.
      Vor allem der Passus von wegen Mathematik-Verbilligen, usw.. wird zu Recht angesprochen.
      Mir ist schon immer ein Rätsel gewesen
      wie die Bullen sich ihr Verbilligen immer wieder schön rechnen.

      Wer die Grundrechenarten so lala beherrscht,
      sollte sehr schnell das Wesentliche sehen.
      Wieviel Performance oder finanzielle Mittel eigentlich nötig sind,
      um diese immer wieder auflaufenden Buchverluste ausgleichen zu können.

      Das ist in den meisten Fällen ein Fass ohne Boden.
      Und nur völlig Ignoranten oder Spinner können vom kurzfristigem Ausgleich
      der inzwischen desaströsen Buchverluste ausgehen...;)

      Ich würde all den Verbilligern alla H.Bernecker&Friends für`s erste empfehlen
      nochmals die Mathe-Grundstufe nachzuholen...!
      Wobei es mir lieber wäre,
      bei diesen ehrenwerten Ana..lysten würde der Staatsanwalt zum Tee erscheinen..;)

      Schönen Sonntag noch wünscht Ihnen wie immer...

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Heard in New York am Freitag

      Die Wirtschaftsdaten welche am Freitag Morgen in den USA veröffentlicht wurden waren wie schon am Vortage etwas besser als erwartet. Leider deutet sich jedoch weiter keine wirtschaftliche Erholung an. Da die Erwartungen der Marktteilnehmer jedoch so niedrig angesetzt sind, wurden diese Zahlen als positives Zeichen gesehen.

      Wenn ich in der Schule wieder einmal eine Mathematikarbeit einigermaßen hinter mich gebracht hatte, stellt ich sicher, mit langem Gesicht zu Hause zu erscheinen. Ich fühlte mich so schlecht, weil ich mich doch so hart vorbereitet hatte. Und trotzdem sagte mir mein (vorgetäuschtes) Gefühl, dass die Arbeit daneben war. So versuchte ich das wenigsten meinen Eltern zu verkaufen, um eine bessere "Startposition" zu ergattern. Kam die Arbeit dann wieder mal nur durchschnittlich zurück (3 oder 4), wurde dies Zuhause oftmals schon oft als ein Sieg gesehen. Im Unterschied zum Aktienmarkt, konnte ich dieses Schauspiel bei meinen Eltern nicht ständig wiederholen. Am Aktienmarkt funktioniert es aber.

      Die Anleger sind so froh, dass Ihre Verluste sich verringert haben, dass sie sofort neue Hoffnung schöpfen und mutig ihre Positionen beibehalten. Eine Kurssteigerung von 10%, nach einem vorherigen Kursverlust von 10% bringt aber nur 90% des Verlustes zurück (ein bisschen Mathematik ist also doch hängen geblieben). Wenn man dies wiederholt durchexerziert, kumuliert sich jedoch der angelaufene Verlust. Deshalb sollten alle Aktienpositionen mit einem Stop-Loss versehen werden, welches bei steigenden Kursen nachgezogen wird. So "laufen" die Gewinner und die Verlierer können ausgebremst werden. Gerade in einem volatilen Markt bewehrt sich diese Disziplin.

      REITs (Real Estate Investment Trusts). Diese verbrieften Beteiligungen am Realestatemarkt der USA waren in den letzten 3 Jahren der Renner. Immer mehr Anleger interessieren sich für diese als Aktienanteile verbrieften Investitionen in den Grund- und Bodenmarkt der USA. Die überwiegende Mehrzahl der ausstehenden REITs investiert in Commercial Real Estate (Bürohäuser, Lagerhallen und Fabriken). Leider schauen die Bewertungen der REITs jedoch meist in die (sichere) Vergangenheit und nicht in die (unsichere) Gegenwart oder gar Zukunft. Die Renditeberechnungen der REITs beruhen auf langfristig abgeschlossenen Mietverträgen. So manches REIT hatte Enron, WorldCom und ähnliche als Mieter. Schon bald wird der eine oder andere Mietscheck ausbleiben. Die oft überhöht angesetzten Mieten der heißen Phase des Commercial Real Estate Marktes lassen sich immer schwieriger verdienen.

      Seit Jahresbeginn stieg die Leerstandsrate bei Commercial Real Estate in den USA von 15% auf 17,2% an. Der Trend ist ungebrochen. Je teurer (die Mieten (und damit profitabler der REIT) um so eher muss davon ausgegangen werden, dass die Mietverträge nach deren Ablauf nicht verlängert werden, wenn sie nicht schon oft vorher gebrochen werden sollten. Von 86 Commercial Real Estate Märkten, welche Merrill Lynch analysiert und verfolge, stuft das Brokerhaus 20% als " distressed" ein. Laut dem Omaha World Herald stieg die Leerstandsrate in Omaha von 11% auf 34 % an !

      Auch die Meldungen über die Defizite der Pensionskassen der US-Firmen häufen sich. 339 Firmen von 500 aus dem S&P500 (einem Benchmark Index !!) werden Ende 2002 underfundend sein. Letzte Schätzungen liegen bei $ 323 Milliarden, oder 69% ihrer gesamten Assets. Firmen wie Ford (F) schulden ihrer Pensionskasse $ 7 Mrd. und gehören damit noch lange nicht zu den Spitzenreitern. Ford hat eine Marktkapitalisierung (ausstehende Aktien x Kurs) von ca. $ 18,1 Milliarden. Wie blind das (fehlgeleitete) Vertrauen der Anleger in Institutionen mit vertrautem Namen ist, symbolisiert meiner Meinung nach Ford. Der Autokonzern hat Bond in Höhe Von ca. $ 127 Milliarden. Sollte der Autoabsatz unter "die Räder" kommen, Was dann.

      In der vergangenen Woche stufte, die wenig bekannte Ratingagentur Egan Jones, Ford denn auch auf Junk herunter. Moodys & S+P halten Ford noch als Investment Grade. Egan Jones ist eine unabhängige Ratingagentur, welche ihre Ergebnisse an zahlende Kunden verkauft, sich aber nicht für Ratings bezahlen lässt, wie es die Konkurrenz tut. Egan Jones hatte Enron und WorldCom Monate bevor es S+P oder Moodys taten, bereits auf Junk herabgestuft. Laut dem Umfrageinstitut J.D.Power ist der PKW Absatz in den ersten 2 Wochen des September, gegenüber den 3 Vormonaten, stark rückläufig.

      Das makroökonomische Umfeld ist so weiterhin eine mit finanziellen Tretminen ausgelegte Wiese. Größte Vorsicht ist leider weiter geboten. Die neuesten Gewinnwarnungen (Phillip Morris) und Herabstufungen (General Electric) machen dies deutlich.

      Gruss aus New York, Jerry (Gerhard Summerer / Aktienhändler New York)

      Die vorangegangenen Marktbeobachtungen und Aktienbesprechungen basieren auf den subjektiven Einschätzungen des Autors und sind ohne jede Gewähr sowie ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Das Risikoprofil eines jeden individuellen Investors ist verschieden. Anleger sollten vor der Tätigung von Investitionsentscheidungen den Anlageberater ihrer Bank um zusätzliche Informationen bitten und das angedachte Investment auf ihre Risikotoleranz hin überprüfen lassen.
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 12:56:50
      Beitrag Nr. 823 ()
      ....ohne Worte :

      ftd,29.09.2002

      Optimistisch sind die Strategen der Bankgesellschaft Berlin. Sie halten den Dax für deutlich unterbewertet. Auf Sicht von einem Jahr erwartet Aktienmarktstrategin Gertrud Traud, dass der Dax auf 5000 Punkte steigt. Das wäre ein Gewinn von 71 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 17:43:45
      Beitrag Nr. 824 ()
      Wahrscheinlich hat die Bankgesellschaft Berlin noch Aktien, die sie unters Volk mischen möchte !

      Wenn ich mir eine SAP angucke:

      Aktienwert: 47 Euro
      Buchwert per 30.06.2002: ca. 10 Euro
      Heute dürfte der Buchwert wahrscheinlich unter 10 Euro liegen !

      Deshalb kann ich mich der These, dass der DAX derzeitig unterbewertet ist, nicht anschliessen !.

      M. E. zufolge ist der DAX vorneweg noch zu ca. 30 % - 50 % überbewertet !

      Bei einem DAX von unter 1500 - 2000 Zählern könnte man von einer fairen Bewertung sprechen !

      Gruss, der HEXER :D
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 08:45:21
      Beitrag Nr. 825 ()
      WALL-STREET-AUSBLICK

      Verglichen mit der deutschen Wirtschaft ist die US-Konjunktur ein Schnellzug. Trotzdem zittern die Börsianer an der Wall Street vor den September-Daten.

      New York - Das National Bureau of Economic Research (NBER) hat eine einflussreiche Aufgabe in den USA. So wie US-Präsident George W. Bush de facto Krieg erklären darf, fällt es der Ökonomen-Runde zu, Beginn und Ende einer Rezession zu deklarieren.

      Den Beginn der Rezession hatten die NBER-Experten seinerzeit auf März 2001 datiert. Doch das Ende haben sie in den anderthalb Jahren seither noch nicht erklärt, und sie weigern sich bis heute. "Wir sind noch nicht bereit", sagte der Chef des Wirtschaftsrates am Sonntag. Es sei schließlich durchaus möglich, dass die US-Wirtschaft noch mal in die Rezession zurückfalle.

      Das Zögern erscheint albern angesichts eines Wirtschaftswachstums, das im dritten Quartal locker 3,5 Prozent erreicht haben könnte. In Deutschland wäre sofort von einem Wirtschaftswunder die Rede.

      Doch die Abwartehaltung der NBER-Ökonomen spricht Bände. Denn die Stimmung im Land ist längst auf Rezessionsniveau, von Aufschwungsoptimismus keine Spur. Die Anleger verkaufen, die Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück und entlassen Mitarbeiter, die Unsicherheit der Verbraucher steigt von Monat zu Monat. "Die Leute könnten kaum pessimistischer sein", sagte Andrew Brooks, Chef-Händler bei T. Rowe Price, gegenüber der "Washington Post".

      Der Dow Jones schloss im Wochenverlauf zum fünften Mal in Folge niedriger (minus 3,6 Prozent). Damit hat der Leitindex im dritten Quartal bisher 16 Prozent verloren. Die vergangenen drei Monate drohen zum schwächsten dritten Quartal seit 1949 zu werden.

      Diese Woche dürfte der Abwärtstrend weiter anhalten. Zwei einflussreiche Konjunkturberichte sorgen für "Code Orange" (höchste Alarmstufe) an der Wall Street. Am Dienstagmorgen wird der EInkaufsmanager-Index ISM veröffentlicht. Nicht wenige Ökonomen befürchten, dass er zum ersten Mal seit Februar unter die entscheidende 50-Punkte-Marke fallen könnte. Ein Wert unter 50 bedeutet, dass die nationale Produktion schrumpft, nicht wächst. Eine solche Nachricht wäre der denkbar schlechteste Beginn für den Börsenmonat Oktober.

      Ebenso folgenschwer ist der Arbeitsmarktbericht am Freitagmorgen. Die Arbeitslosenrate soll von 5,7 Prozent im August auf 5,9 Prozent im September gestiegen sein. 15.000 neue Jobs soll die Wirtschaft im September geschaffen haben - deutlich weniger als im August (40.000). Einzelne Prognosen gehen sogar von einem Verlust von bis zu 50.000 Arbeitsplätzen aus. Der Arbeitsmarkt-Joker dürfte die Märkte die ganze Woche über beunruhigen, sagt Paul Cherney, Analyst bei Standard and Poors.

      Cherney gehört zu den wenigen, die sich nach fünf Wochen Talfahrt noch mit Spekulationen über den baldigen Beginn eines Bullenmarkts hervorwagen. Der Oktober sei traditionell ein "Bärenkiller", sagt der Analyst. Es sei deshalb durchaus möglich, dass in der zweiten Oktoberhälfte der lang erwartete Bullenmarkt endlich beginne. Ob ein drittes Bärenmarktjahr allerdings noch verhindert werden kann, erscheint fraglich. Seit Jahresanfang hat der Dow 23 Prozent verloren.

      Die Hoffnung, dass im nächsten Quartal alles besser wird, hat schon zu häufig getrogen. Erschwerend kommt die Unsicherheit auf Grund des drohenden Irak-Krieg hinzu. "Die Leute wollen im Moment einfach keine Aktien besitzen", sagte James McGlynn, ein Fondsmanager von Summit Everest Funds, gegenüber "CBS Marketwatch".

      Diese Woche beginnt auch die Quartalszahlensaison. Am Freitag gibt der Aluminium-Hersteller Alcoa traditionell als erstes Dow-Unternehmen seinen Bericht ab. Analysten erwarten einen Gewinn von 28 Cent je Aktie. Beobachter rechnen auch mit weiteren Gewinnwarnungen, die die Märkte erschüttern könnten.

      Anleger sollten sich also einmal mehr an den Rat Mark Twains halten. "Oktober ist einer der gefährlichsten Monate zum Spekulieren", hatte der Humorist einst geschrieben. "Die anderen sind Juli, Januar, April, November, Mai, September, März, Juni, Dezember, August und Februar."

      Von Carsten Volkery New York
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 10:04:48
      Beitrag Nr. 826 ()
      Das Milliardengrab UMTS nimmt immer konkretere Formen an...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Presse: NTT DoCoMo senkt Prognose für UMTS-Kundenzahl

      Der japanische Telekomdienstleister NTT DoCoMo Inc., eine Sparte der Nippon Telegraph und Telephone (NTT) Corp. gab bekannt,

      dass man im laufenden Geschäftsjahr 2002/03 mit 70 Prozent weniger Kunden für ihren UMTS-Dienst rechnet als zunächst angenommen.

      :eek::eek::eek:

      Nach zunächst anvisierten 1,3 Mio. Abonnenten, strebt der Mobilfunkanbieter nun eine Zahl von 400.000 Kunden an.

      An ihrem Ziel von sechs Mio. Kunden bis März 2004 hält NTT DoCoMo bislang noch fest. :laugh:

      Allerdings wolle das Unternehmen die Investitionen in UMTS um 30 Mrd. bis 50 Mrd. Yen senken.

      Die Gründe für die gesenkten Erwartungen seien der hohe Preis der UMTS-tauglichen Telefone und die begrenzte Verfügbarkeit des Dienstes.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 10:58:08
      Beitrag Nr. 827 ()
      BÖRSE AM MORGEN

      Verkaufsorgie in Frankfurt

      Der Dax ist zum Wochenauftakt mit über 100 Punkten im Minus gestartet und kämpft mit der 2800-Punkte-Marke. In allen Branchen sind die Verluste gewaltig.

      Frankfurt am Main - Ein ganzer Cocktail schlechter Nachrichten hat den Börsianern einen bitteren Wochenauftakt beschert. Der Dax rutschte innerhalb der ersten 20 Handelsminuten um 3,5 Prozent auf 2817 Punkte. Am Neuen Markt notierte der Nemax 50 auf 345 Zählern, ein Minus von 3,6 Prozent.

      Händler erklärten den Ausverkauf mit anhaltende Sorgen über die Konjunkturentwicklung und schwache Vorgaben der US-Leitbörsen. "Wir werden einen kleinen Crash sehen", sagte ein Aktienhändler am Morgen. Es gebe weiterhin Sorgen wegen der nur schwachen konjunkturellen Entwicklung und sogar Angst vor einer Rezession in Deutschland und den USA.

      Der weitere Handelsverlauf hängt von den Konjunkturdaten ab, die in den USA erwartet werden: Der Chicagoer Einkaufsmanager für September wird veröffentlicht sowie die Einkommen und Ausgaben der US-Privathaushalte im August. In Europa werden September-Schätzungen über die Veränderungen der Verbraucherpreise erwartet. Für Deutschland nicht ohne Gewicht: Finanzminister Hans Eichel (SPD) wird voraussichtlich die Wachstumsprognose für das kommende Jahr reduzieren. Der Haushaltsplanung soll nur noch ein Wachstum von 1,5 statt bisher 2,5 Prozent zugrunde gelegt werden.
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      schrieb am 30.09.02 12:39:51
      Beitrag Nr. 828 ()
      Bitterste Verfassung der Wall Street seit 1937

      New York (rpo). Drohender Irak-Krieg, hoher Ölpreis, eine hinter den Erwartungen zurückbleibende US-Konjunktur: Die Wall Street befindet sich in der schlimmsten Verfassung seit Jahrzehnten.

      Prominente Großkonzerne geben Gewinnwarnungen heraus, Massenentlassungen sind keine Seltenheit. Darüber hinaus erschüttert eine Serie von Buchfälschungs-, Wall- Street-Analysten- und anderen amerikanischen Firmenskandalen das Vertrauen der Anleger.

      Der Dow-Jones-Index liegt momentan mit 7 701,45 Punkten fast auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren. Das Börsenbarometer brach am vergangenen Freitag um 295 Punkte oder 3,70 Prozent ein. Der Dow fiel im September um 11,1 Prozent. Das war der stärkste September-Kursverlust seit 1937. Im dritten Quartal hat der Dow 16,7 Prozent an Wert verloren. Das war der schlimmste Dreimonatsabschnitt seit dem Börsenkrach von 1987. Seit Jahresanfang ist der Dow um 23,15 Prozent eingebrochen.

      Seit Beginn der dramatischen Wall-Street-Baisse im Frühjahr 2000, dem längsten Einbruch seit den dreißiger Jahren, haben die amerikanischen Aktien einen beispiellosen Gesamtverlust von acht Billionen Dollar verbucht. Seit Jahresbeginn hat der Wilshire-5000-Index, der die Kursentwicklung fast aller US-Aktien repräsentiert, allein 2,8 Billionen Dollar an Wert eingebüßt.

      Absturz um fast 80 Prozent

      Der NASDAQ-Index notiert nur noch mit 1199,16 Punkten gegenüber 5048,62 Punkten am 10. März 2000. Das entspricht einem Absturz von nicht weniger als 76 Prozent in zweieinhalb Jahren. Der NASDAQ-Index befindet sich etwa auf dem tiefsten Niveau seit sechs Jahren. Die elektronische NASDAQ-Börse, der zweitgrößte Wertpapiermarkt der Welt, ähnelt damit in seiner katastrophalen Kursentwicklung fast dem Neuen Markt in Deutschland.

      Telekomaktien haben seit Beginn dieses Jahres weitere 51,60 Prozent an Wert verloren, Technologiewerte 48,30 Prozent und Industrieaktien 30,71 Prozent.

      Eine Besserung ist nicht in Sicht, weil die verzweifelten Anleger in großem Stil aussteigen und auch die Investmentfonds unter Milliardenabzügen ihrer Anteilseigner leiden. Die Unternehmensgewinn-Prognosen werden ständig nach unten reduziert. Das US-Wirtschaftswachstum dürfte in diesem Jahr etwa 2,5 Prozent erreichen, und die Arbeitslosenquote von derzeit 5,7 Prozent auf sechs Prozent steigen.

      Die Unternehmen investieren nicht und entlassen weiter Mitarbeiter, um Kosten zu sparen und um ihre Gewinne aufzubessern. Zur Zeit deutet somit kaum etwas auf eine baldige und nachhaltige Besserung der desolaten Wall-Street-Situation hin.


      © khttp://www.rp-online.de/news/wirtschaft/2002-0929/wall_stre…
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      schrieb am 30.09.02 13:24:56
      Beitrag Nr. 829 ()
      Umsatzwarnung bei Extreme Networks

      Aufgrund der schwachen Konjunkturentwicklung rechnet der Netzwerkausrüster Extreme Networks nicht mehr damit, die Prognosen der Analysten für das aktuell Quartal einhalten zu können.

      Das Management geht jetzt nur noch davon aus, einen Umsatz in Höhe von 100 Mio. Dollar zu erreichen. Damit würde ein Verlust von 3 bis 4 Cents je Aktie anfallen. Analysten hatten bisher mit einem Umsatz in Höhe von 115 Mio. Dollar und einem Gewinn von 4 Cents je Aktie gerechnet.

      Im Vorjahreszeitraum konnte das Unternehmen noch den Break Even erreichen und einen Umsatz in Höhe von 108 Mio. Dollar erzielen.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 13:37:49
      Beitrag Nr. 830 ()
      Schlusspunkt der Roaring 90s oder Anfang vom Ende?

      Von Karl-Heinz Möller

      Berlin - Die Golden Twenties - Charleston, Zigarettenspitze, Herrenwinker - kennen die meisten nur von der Kinoleinwand. Der große Spaß endete in einer Weltwirtschaftskrise. Die Roaring Nineties mit Figuren wie Schmid, Haffa, Kabel und Konsorten klingeln unterdessen allen noch laut im Ohr. Auch die Löcher in den Portemonnaies und Depots sind so frisch, so schmerzhaft, so existenziell.

      Verbrannte Finger bei Anlegern, verbrannte Erde für engagierte Tüftler, coole Softwarefreaks, besessene Ingenieure, engagierte Kaufleute. Bis - wie in den Twenties - Glücksritter ihre Chance wittern. Sie heißen nicht Zorro oder Lucky Luke,

      sondern Sachs, Lynch, Lehmann, DG, Kleinwort, Trust & Co, plötzlich außer Rand und Band, und stürzen private und institutionelle Investoren ins finanzielle Desaster.

      Welcher Normalo kann das nachvollziehen:

      Am 13. Juli 2001 empfiehlt Salomon Smith Barney 15 Aktien unter dem Titel "Zehn plus außergewöhnliche Namen", die sich in den nächsten zwölf Monaten als überdurchschnittlich entpuppen sollten - unter anderem America Online, Enron, Nortel Networks, Tyco International, WorldCom. Die Unternehmen seien wegen ihrer soliden fundamentalen Lage und herausragender Wachstumsaussichten aus 2800 Titeln ausgewählt worden.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Kann passieren! Einige sagen: ante mortem!

      Der Neue Markt werde gerade zu Grabe getragen, und die Nasdaq liege im Koma, also. Post mortem - anders, richtiger, ehrlicher?

      Sie prognostizieren fleißig weiter, Freitag, Börsenschluss: Merrill Lynch bekräftigt Votum für Dell, Goldman Sachs senkt Ergebnisprognose für Infineon,

      WestLBPanmure stuft Deutsche Telekom von Outperform auf Kaufen (außergewöhnliche Restrukturierungs-Story) et cetera.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Wer es noch hören mag, bitte.

      Die Kurse tun es. It`s only a game - for rich men.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 13:40:39
      Beitrag Nr. 831 ()
      EU-Inflation übersteigt erneut Stabilitätsgrenze

      Die EU-Statistikbehörde Eurostat präsentierte ihre Vorabschätzung zur jährlichen Inflationsrate in der Eurozone für September 2002.

      Demnach kletterte die Inflation auf 2,2 Prozent, nach 2,1 Prozent im Vormonat.

      Im Juli wurde noch eine Preissteigerung von 1,9 Prozent und im Juni von 1,8 Prozent errechnet.

      Für diese Berechnung der Vorausschätzung verwendet Eurostat frühzeitig vorliegende Preisdaten der Mitgliedsländer für den Berichtsmonat und frühzeitig vorliegende Informationen über die Energiepreise. Diese Daten haben im Verbraucherpreisindex ein Gewicht von über 50 Prozent. Die Inflation wird mittels des Verbraucherpreisindex der Eurozone (VPI-EWU) gemessen.

      Da der Grenzwert von 2,0 Prozent im Berichtsmonat überschritten wurde, blieb die Inflation in diesem Jahr lediglich im Juni und Juli im Rahmen der Stabilitätskriterien. Deshalb erwarten Volkswirte keinen Zinssenkungsbeschluss in 2002.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 16:00:47
      Beitrag Nr. 832 ()
      Ich bin ja mal gespannt ob das PPT
      die Karre heute vor die Wand fahren lässt..

      oder ob Onkel Al nochmals seine Feuerwehr auf Streife schickt...;)

      So langsam würde es Zeit...
      bevor der DOW endgültig absäuft...:laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 17:37:06
      Beitrag Nr. 833 ()
      Diese Klitsche hinterlässt nur noch verbrannte Erde..!!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Montag 30. September 2002, 17:10 Uhr

      Ericsson erwartet Erlös- und Auftragsrückgang - Kurs bricht ein

      Stockholm (Reuters) - Der schwedische Telekom-Ausrüster Ericsson erwartet für das laufende Quartal weniger Umsatz und einen geringeren Auftragseingang als in den drei Monaten zuvor.

      "Der Markt bleibt unsicher mit nur wenigen Zeichen für eine kurzfristige Stabilisierung",
      teilte der Verluste schreibende Konzern am Montag weiter mit.
      Die Kunden hielten sich noch immer mit Investitionen zurück.

      Ericsson bekräftigte zugleich das Ziel, im kommenden Jahr die Verlustzone wieder zu verlassen.
      Die Aktien reagierten mit deutlichen Kursverlusten und fielen auf ein Minus von mehr als 20 Prozent unter 3,00 schwedische Kronen,
      erholten sich dann aber wieder etwas.
      Im bisherigen Jahresverlauf haben die Titel rund 92 Prozent an Wert verloren.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 17:50:33
      Beitrag Nr. 834 ()
      Montag 30. September 2002, 16:55 Uhr

      Dax knickt nach enttäuschenden US-Daten weiter ein


      Frankfurt, 30. Sep (Reuters) - Belastet von unerwartet schwach ausgefallenen US-Konjunkturdaten und von anhaltenden Sorgen vor einem Irak-Krieg ist der Deutsche Aktienindex am Montag auf den tiefsten Stand seit fast sechs Jahren gesunken.

      "Der Einkaufsmanagerindex war enttäuschend",
      sagte der Aktienstratege Marius Hoerner vom Handelshaus Lang & Schwarz.
      "Das passt ins Bild mit den Daten von letzter Woche",
      fügte er mit Blick auf den am vergangenen Freitag bekannt gegebenen Rückgang des Index des US-Verbrauchervertrauens hinzu.
      Zusätzlich trübten die anhaltenden Diskussionen um mögliche Steuererhöhungen in Deutschland die Stimmung, ergänzten Börsianer.

      Angaben vom Montag zufolge

      sank der Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago im September auf 48,1 Punkte von 54,9 Zählern im Vormonat.
      Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 53,1 Stellen gerechnet.
      Ein Indexstand von mehr als 50 Punkten signalisiert wirtschaftliche Expansion,
      ein Wert darunter abnehmende Wirtschaftsleistung.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 21:16:57
      Beitrag Nr. 835 ()
      Auf Grenny und seine Jungs kann sich Amerika wirklich verlassen..;)

      Wer ausser einigen Idioten glaubt daran,
      dass sich der DOW von selbst erholt...!
      Nicht sehr glaubhaft nach den heut vorgelegten Zahlen.

      Die Amis wollen ihren Indizes ums verrecken über der Wasserstandsmarke halten.
      Sollen Sie mal machen.
      Das solche Dinge auf Dauer keinen Bestand haben,
      sollte jedem aufgeweckten Investor klar sein.

      Da würde sich doch einfach die Frage stellen
      wer denn dann morgen noch wie wild kauft
      bei den zu erwartenden Konjunkturzahlen..;)

      Motzke ist es ganz sicher nicht, liebe Leute.
      Diese Trickser sollen mal schön selbst die Suppe auslöffeln...!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Montag 30. September 2002, 20:30 Uhr

      Schwache Daten und Wal-Mart-Prognose belasten US-Börsen

      New York (Reuters) - Unerwartet schwache US-Konjunkturdaten und die gesenkte Verkaufsprognose des weltgrößten Einzelhandelskonzerns Wal-Mart haben die US-Börsen zum Wochenauftakt belastet. Die schlechten Nachrichten hätten die Investoren erneut daran erinnert, dass eine Erholung der US-Konjunktur nicht unmittelbar zu erwarten sei, sagten Händler.

      Die Börsenbarometer Dow-Jones und Nasdaq fielen nach Bekanntgabe der Konjunkturdaten zunächst jeweils auf das niedrigste Niveau seit mehreren Jahren, erholten sich dann aber im Verlauf wieder von ihren Tiefständen. Der Dow -Jones-Index notierte im Nachmittagshandel 1,47 Prozent im Minus bei 7588 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-Index gab 1,94 Prozent auf 1175 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 1,59 Prozent auf 813 Punkte ein. Im September verlor der S&P-Index bisher rund elf Prozent. Das ist der größte monatliche Rückgang seit dem Verlust von 14,6 Prozent im August 1998.

      "Ein Unternehmen nach dem anderen kündigt niedrigere Gewinne an", sagte Gary Wedbush, Leiter der Handelsabteilung bei Wedbush Morgan in Los Angeles. "Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und die der Unternehmen treiben die Dinge an. Die Gewinnprognosen für dieses und für das kommende Quartal scheinen noch immer zu hoch zu sein", fügte er hinzu.

      Der unerwartet starke Rückgang des an den Märkten viel beachteten Index der Chicagoer Einkaufsmanager habe das Geschäft belastet, sagten Händler. Das Chicagoer Konjunkturbarometer fiel im September auf saisonbereinigt 48,1 (August 54,9) Punkte und damit deutlich unter die 50-Punkte-Marke, ab der die Expansion einer Branche angezeigt wird. Von Reuters befragte Volkswirte hatten 53,1 Punkte vorausgesagt. Die Daten gelten bei Analysten als zuverlässiger Indikator für den US-Einkaufsmanager-Index des Institute for Supply Management (ISM), der am Dienstag veröffentlicht wird.

      Der Aktienkurs von Wal-Mart gab 4,3 Prozent auf 49,02 Dollar nach. Der Einzelhandelskonzern hatte zuvor seine Verkaufsprognosen für September gesenkt. Auch die Federated Department Stores senkten ihre Verkaufsprognosen für September für die Geschäfte, die mindestens ein Jahr geöffnet waren. Die Titel verloren rund 4,6 Prozent auf 29,78 Dollar. Der Einzelhandelsindex des S&P gab rund vier Prozent auf 256 Punkte nach.

      Auch die Senkung des Kursziels für die Aktien des US-Mischkonzerns General Electric habe die Stimmung getrübt, sagten Händler. Merrill Lynch hatte das Kursziel für die GE-Aktien auf 28 Dollar von 35 Dollar sowie die Gewinnprognosen für den Konzern gesenkt. Die Bank begründete dies unter anderem mit der schwachen Entwicklung des GE-Finanzbereichs. Die Papiere des Konzerns waren bereits am Freitag um rund sieben Prozent eingebrochen, nachdem die Investmentbanken Lehman Brothers und Credit Suisse First Boston ihre Bewertung für die Aktien des Konzerns sowie die GE-Gewinnprognosen gesenkt hatten.
      "Die Stimmung ist ziemlich schlecht", sagte Thomas Garcia von Thornburg Investment Management.

      "Die Leute erwarten das Schlimmste, und es gibt auch einige Unsicherheiten". Auch die Aktien von Telefongesellschaften gerieten am Montag unter Druck, nachdem die Investmentbank UBS Warburg ihre Kursziele für drei Unternehmen der Branche gesenkt hatte. Der Druck auf die Gewinne dürfte 2003 zunehmen, hatte die Bank ihre Entscheidung begründet. Die Aktien von Verizon Communications fielen rund drei Prozent auf 27,21 Dollar, die Titel von BellSouth Corp gaben rund 5,6 Prozent auf 18,50 Dollar nach.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 21:44:58
      Beitrag Nr. 836 ()
      DOW UNDER

      Weltbörsen fallen ins Bodenlose

      Die Märkte stehen unter Schock: Der Dow bricht ein, der Dax fällt auf ein Sechs-Jahres-Tief. Infineon verliert zweistellig, TUI notiert auf Zehnjahrestief. Für den Dax ist es der schwärzeste September seit zehn Jahren.

      New York/Frankfurt am Main - Schwache US-Börsen, schwache Konjunkturdaten, die Irak-Krise und der Steuerstreit in Deutschland trieben am Montag die Anleger in Scharen aus dem Markt. Der Dax notierte eine halbe Stunde nach Handelsbeginn in New York mit einem Minus von mehr als sechs Prozent auf Tagestief bei deutlich unter 2800 Punkten. Bis 18.50 Uhr notierte er bei 2775 Punkten und einem Minus von 5,6 Prozent. Finanz- und Technologietitel gab es während des Tages im Ausverkauf.

      Talfahrt an Wall Street beschleunigt

      Der Dow Jones gab bis 18.50 Uhr um 2,2 Prozent auf 7535 Zähler nach, während der Nasdaq Composite um 2,4 Prozent auf 1170 Punkte rutschte. Bereits am Freitag hatten die amerikanischen Börsen die fünfte Woche in Folge mit Verlusten abgeschlossen.
      Die nur minimal gestiegenen Einkommen und Ausgaben der US-Verbraucher verstärkten die Unsicherheit an den Märkten: Vor Handelsbeginn in New York wurde gemeldet, dass die Einkommen der US-Privathaushalte im August um 0,4 Prozent gestiegen sind. Die Ausgaben stiegen lediglich um 0,3 Prozent, nach einem Plus von 1,0 Prozent im Juli. Inflationsbereinigt waren es sogar nur 0,1 Prozent.

      Einkaufsmanager-Index schockiert die Märkte

      Der Chicagoer Einkaufsmanager-Index für September sorgte um 16 Uhr für einen Schock an den Märkten. Der Index stürzte auf 48,1 Punkte gegenüber 54,9 Punkten im August. In New York und Frankfurt löste dies eine neue Verkaufswelle aus: Ein Indexstand unter 50 Punkten deutet auf eine Abschwächung der Wirtschaftskraft und damit auf einen "Double Dip" hin. Am morgigen Dienstag wird dann der nationale Einkaufsmanager-Index (ISM) bekannt gegeben.

      Analystenschelte für General Electric

      Da die Nachrichtenlage seitens der Unternehmen dünn ist, schlägt die schlechte Stimmung umso stärker durch. Die Aktie des Index-Schwergewichtes General Electric gab zum Handelsbeginn nach, da nun auch Merrill Lynch sich den negativen Analystenkommentaren der Vorwoche angeschlossen und die Gewinnschätzung für die Jahre 2002 und 2003 gesenkt hat.

      Auch für Technologietitel sieht es schlecht aus. Die Gewinnwarnung von Extreme Networks wirkt nach. Wachovia Securities hat außerdem das IT-Sicherheitsunternehmen Network Associates von "Strong buy" auf "Buy" herabgestuft. Die Analysten schätzen, dass sich Anti-Virussoftware-Geschäft schlechter als bei der Konkurrenz (Symantec und Trend Micro) entwickeln werde, da die beiden Marktanteile gewonnen hätten.

      Weltbörsen fallen ins Bodenlose (2)

      Dax am Nachmittag im freien Fall

      Der Dax fiel unmittelbar nach Handelsbeginn in New York mit einem Minus von 5,1 Prozent auf 2777 Punkte. Der Nemax 50, Auswahlindex des gescheiterten Wachstumsmarktes der Deutschen Börse, gab um 5,4 Prozent auf 338 Punkte ab. Gegen 18.30 Uhr lag der Dax bei 2746 Punkten, ein Minus von 5,9 Prozent.
      Im September hat der Dax somit ein Viertel seines Wertes eingebüßt, der größte Monatsverlust seit einem Jahrzehnt. Zusammen haben die 30 Dax-Firmen dabei 131 Milliarden Euro ihrer Marktkapitalisierung verloren, was in etwa dem Bruttoinlandsprodukt Norwegens entspricht.

      Hoher Ölpreis Gift für die Konjunktur

      "Es gibt weiterhin keinen guten Grund, Aktien zu kaufen", sagte Analyst Alfred Kaiser vom Bankhaus Nols. Der Ölpreis bleibe angesichts eines drohenden Irak-Krieges hoch. " Wenn er so hoch bleibt, können wir die Wachstumserwartungen weiter runternehmen", ergänzte Kaiser. Der Preis für die führende europäische Ölmarke Brent stieg am Montag leicht auf rund 29 Dollar pro Barrel (rund 159 Liter). Die Diskussion um mögliche Steuererhöhungen in Deutschland bezeichneten Marktteilnehmer unterdessen als nicht hilfreich für den Standort Deutschland.

      Verkaufsorgie bei Technologie- und Finanztiteln

      In Frankfurt standen besonders die Papiere der Technologie- und Finanzbranche unter Druck. Anteile der Münchener Rück verloren mehr als elf Prozent, ebenfalls mehr als elf Prozent fielen die Aktien der HypoVereinsbank

      Commerzbank: Müller dementiert Gerüchte

      Unterdessen hat der Chef der Commerzbank Klaus-Peter Müller, Marktgerüchte dementiert, wonach Deutschlands drittgrößte börsennotierte Geschäftsbank Liquiditätsprobleme habe. Damit reagierte er auf entsprechende Spekulationen vergangener Woche, die den Commerzbank-Kurs deutlich belastet hatten. Dennoch fiel das Papier auch am Montag um mehr als acht Prozent auf 6,70 Euro. "Die Gerüchte halten sich hartnäckig", sagte ein Händler. Belastend wirkte sich außerdem aus, dass Müller keine Prognose für 2002 gegeben hat.

      Zweistellige Verluste bei Infineon

      Die schwankungsanfälligen Titel des Chip-Produzenten Infineon gaben um mehr als zwölf Prozent nach. Die Epcos-Aktie führte die Verliererliste zeitweise an und fiel bis 18.30 Uhr um gut neun Prozent auf 7,22 Euro. Die Commerzbank hat Händlern zufolge das Preisziel radikal von zehn auf fünf Euro reduziert. "Weltweit gibt es Signale, dass bei Investitionen in Telekommunikations-Infrastruktur weiter gespart wird. Das trifft natürlich auch Epcos", sagte Analyst Jürgen Wagner von Sal. Oppenheim.

      TUI-Aktie auf Zehnjahrestief

      Die Aktien des Reisekonzerns TUI fielen um mehr als sieben Prozent auf 15,84 Euro und zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende 1992. Analyst Hans Huff von der Bankgesellschaft Berlin sagte, Anleger fürchteten eine Senkung der Geschäftsprognosen bei TUI, nachdem der britische Konkurrent MyTravel mitgeteilt hatte, das Jahresergebnis werde schlechter als die Erwartungen des Marktes ausfallen. Die TUI bekräftigte hingegen, dass der Konzern an seiner Prognose für 2002 festhalte. Die Investmentbank UBS Warburg stufte dennoch die TUI-Aktie von "Halten" auf "Reduzieren" herab.

      Neuer Markt: Achterbahnfahrt bei MobilCom

      Am Neuen Markt stiegen die Titel der angeschlagenen MobilCom zeitweise um elf Prozent. Zuletzt notierten die Aktien auf 2,17 Euro, ein Plus von 0,93 Prozent. Es heißt, ausländische Investoren hätten Interesse an dem mit sieben Milliarden Euro verschuldeten Büdelsdorfer Konzern. Insbesondere das Hongkonger Telekom-Unternehmen Hutchison Whampoa beobachte die Entwicklungen und sei möglicherweise an einer Übernahme interessiert.

      Euro weiter über 0,98 Dollar

      Der Euro-Kurs hat am Montag weiter zugelegt. Gegen 18.30 Uhr kostete die Gemeinschaftswährung in Frankfurt 0,9873 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs bei 0,9860 (Freitag: 0,9779) US-Dollar fest.
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 22:35:56
      Beitrag Nr. 837 ()
      @Wirklich kaum zu glauben, liebe Investoren.

      Das PPT hat es jetzt doch noch beinahe fertig bekommen,
      trotz oder gerade wegen der heute gemeldeten Katastrophenzahlen
      den DOW ins Plus zu drücken...!

      Da ist selbst Motzke beinahe sprachlos..;)

      Die Amis kennen schon lange keine falsche Scham mehr.
      Hier geht es nur noch ums nackte Überleben.
      Ob und wie alle mitbekommen,
      dass der Indizes gestützt wird
      ist schon lange völlig Banane...!

      Da kann ich wirklich nur lachen.
      Früher oder später geht der Dow seinen vorgezeichneten Weg.
      Da kann Greeny und sein PPT rudern und pumpen wie sie wollen..!
      Gegen diesen Schweinemarkt ist auf Dauer kein Kraut gewachsen.

      Immer wieder hochziehen um immer wieder sinnlos Geld in dieses Fass ohne Boden zu pumpen.
      Die ganzen Gesichter der US-Rentner möchte ich in eingen Jahren sehen,
      wenn sie vor einem Trümmerhaufen stehen
      und im hohen Alter nochmals als Aushilfstankwart arbeiten dürfen/müssen..!

      Ich hoffe wirklich der eine oder andere Fond-Manager wird noch ins Loch gesteckt.
      Und das meine ich genauso wie ich es sage.

      Schönen Abend noch wünscht wie immer...

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 10:32:26
      Beitrag Nr. 838 ()
      30.09.2002 - 18:18 Uhr

      Heard in New York am Montag

      Die schlechten Nachrichten wollen nicht aufhören. Nachdem am Samstag die
      Hafenarbeiter (Longshoreman) in den Häfen der US-Westküste ausgesperrt
      waren, verschärft sich der Arbeitskampf am Montag mit neuen Aussperrungen.
      Die 29 Häfen der US-Westküste fertigen im Jahr Waren im Wert von $ 300
      Milliarden ab. Da Importeure und Exporteure schon länger mit einem
      Arbeitskampf an der Waterfront rechnen, haben sie in der Vorwochen ihre Im-
      und Exporte drastisch erhöht.

      Was aber, wenn es zu keiner baldigen
      Einigung kommt. Das für den Einzelhandel überlebenswichtige
      Weihnachtsgeschäft kommt noch weiter unter Druck, wie auch die "just in
      time" Herstellung vieler Güter in der verarbeitenden Industrie in den USA.

      In der Wochenendpresse häufen sich die Artikel über Hausbesitzer, welche
      ihre Hypotheken nicht mehr zahlen können. Niedrige Hypothekenzinsen
      verführten in den letzten 2 Jahren viele Hausbesitzer die Belastung auf
      ihre Häuser zu erhöhen und das dadurch erhaltene Geld in den Konsum
      laufen zu lassen.


      In 1999 und 2000 gab es sogar immer wieder
      Fernsehwerbungen in denen dafür geworden wurde Hypotheken zu erhöhen und
      die dadurch "freien" Mittel in den Aktienmarkt zu investieren.
      Durch Pensionskassen, steuerbefreite Sparpläne (401ks) und eigene Konten
      bei Maklern, sind nach letzten Umfragen, heute mehr Amerikaner im
      Aktienmarkt engagiert, als noch Anfang 1999. Man hätte, nach den
      bisherigen Kursverlusten, eher geglaubt, die Anzahl hätte nachgegeben. So
      kann noch kaum von einer Kapitulation gesprochen werden.

      Nun wird auf das vierte Quartal 2002 gehofft. Wie schon in vergangenen
      Bearmärkten habe der Klimax meist im September die Kurse am stärksten
      fallen lassen, um dann im Oktober einen Boden zu finden um sich in einen
      neuen Bullenmarkt zu verwandeln. Davon sollten Anleger in diesem
      wirtschaftlichen Umfeld jedoch vorsichtshalber nicht ausgehen. Zwar sind
      die Bewertungen vieler Aktienwerte in den letzten 5 Wochen wesentlich
      näher an ihre 10Jahresdurchschnitte herangekommen, gleichzeitig vielen
      aber die Ertragsaussichten.

      Technisch beobachten wir immer wieder niedrigere Tiefststände, und in
      Korrekturen, niedriger Hoechststände. Diese Trendkanalbildung muss
      verlassen werden um eine neue, substantielle Korrekturphase zu beginnen.
      Die Hoffnung aus eine doppelten Boden in den Charts ist noch zu breit
      gesäht, um nicht doch noch enttäuscht zu werden.

      Auch eine Zinssenkung durch die Federal Reserve wird dem Markt nur eine
      kurze Verschnaufpause gönnen.

      Die Markteinschätzung vieler ehemaliger
      Bullen ist nun so zynisch, dass sie darin eher eine Kapitulation der FED vor
      dem Markt, als eine konstruktive Hilfe für Markt und Wirtschaft sehen.


      Nun ist es jedoch an den Regierungen Mut zu zeigen und den Sparwillen dort
      zu beweisen, wo Subventionen am wenigsten bringen. Weder für die
      Wirtschaft, noch für die Konsumenten. In den USA wie auch in Europa wird
      die Landwirtschaft mit unsinnigen Subventionen seit Jahrzehnten gestützt.
      War dies früher als Hilfe für den Kleinbauern gedacht, ist dies längst
      zur Industriesubvention für internationale Multies verkommen. Doppelt
      zahl der Verbraucher : durch Steuern und künstlich gestützte Preise.

      Die dritte Welt kann sich die fortschrittlichen Produkte der westlichen
      Welt nicht leisten weil sie ihre Agrarprodukte weder in den USA noch in
      Europa verkaufen können. Im Gegenteil deren Agrarindustrie wird zerstört,
      und der Westen sendet bei Hungersnöten subventionierte Getreidesäcke um
      sich ein reines Gewissen zu erkaufen. Weder Bush noch Schroeder werden
      jedoch den Mut haben, die unsinnigen Subventionen zu kürzen, was die
      staatliche Haushalte enorm entlasten würden. Weit über 50% des
      europäischen Haushaltes fließen in Agrarsubventionen. Angst vor den
      bösen Bauern und ihren Tracktoren?

      Selber Schuld !
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 12:05:38
      Beitrag Nr. 839 ()
      01.10.2002 - 11:09 Uhr

      DAX verliert 200 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung

      Das Jahr 2002 wird die Börsengeschichte in vielerlei Hinsicht prägen. Vom 1. Juli bis zum 30. September verlor der DAX knapp 36 Prozent an Wert. Anfang Juli stand der Blue-Chips Index noch bei rund 4.400 Punkten, Ende September waren es noch ca. 2.800 Zähler. Dies war der höchste Quartalsverlust am deutschen Aktienmarkt seit dem Jahr 1959. Zugleich wurde in diesem Zeitraum von den 30 DAX Werten ein Kapital von rund 200 Mrd. Euro vernichtet.

      Die Top-Verlierer der 30 deutschen Standardwerte
      im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September waren:

      Epcos mit einem Verlust von 78,1 Prozent
      MLP mit einem Verlust von 73,9 Prozent
      Infineon mit einem Verlust von 65,1 Prozent
      Allianz mit einem Verlust von 57,7 Prozent
      HypoVereinsbank mit einem Verlust von 57,3 Prozent
      Münchner Rück mit einem Verlust von 55,4 Prozent
      Commerzbank mit einem Verlust von 55,1 Prozent
      SAP mit einem Verlust von 54,9 Prozent
      Fresenius M.C. mit einem Verlust von 52,1 Prozent
      Siemens mit einem Verlust von 43,3 Prozent

      Die Gründe für diesen negativen Rekord sind vielfältig:

      So bestand große Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung und die Irak-Krise, die den Ölpreis weiter ansteigen ließ. Zudem bestand die Angst vor weiteren Terroranschlägen und neuen Enthüllungen von Bilanzfälschungen. Ferner drückte die Diskussion um mögliche Steuererhöhungen in Deutschland die Stimmung der Börsianer.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 12:18:06
      Beitrag Nr. 840 ()
      Also die Franzosen stehen ja auch nicht gerade im Verdacht
      sehr viel skeptischer und ängstlicher als der deutsche Michel zu sein.

      Was dies dann wohl für den Anleger bedeuten könnte...;)

      +++++++++++++++++++++

      Verbraucherstimmung sinkt weiter in Frankreich

      Die französische Statistikbehörde Insee präsentierte die Veränderung der Verbraucherstimmung für September 2002. Der Index des Verbrauchervertrauens fiel den dritten Monat in Folge von minus 17 Zählern im Juli auf minus 18 Zähler.
      Für August wurden aufgrund der Ferien keine Daten ermittelt. Im Juni war ein Indexstand von minus13,0 Zähler gemeldet worden.

      Der Subindex zur Beurteilung der Lebensqualität fiel um 2 Punkte auf minus 45 Zähler. Der Teilindex zur Beurteilung des Finanzumfelds sank um 1 Punkt auf einen Stand von minus 14 Punkte. Der Arbeitsmarkt-Index kletterte auf plus 53 Punkte und signalisiert, dass die Menschen eine steigende Arbeitslosigkeit befürchten.

      Volkswirte sorgen sich nun um negative Auswirkungen auf den Konsum und damit auf die französische Konjunktur. Auf die privaten Konsumenten entfällt etwa die Hälfte der französischen Wirtschaftsaktivität.
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      schrieb am 01.10.02 14:27:21
      Beitrag Nr. 841 ()
      CBO: Irak-Krieg kostet monatlich bis zu 9 Mrd. Dollar

      Das Haushaltsbüro des US-Kongresses (CBO) veröffentlichte seine Schätzung hinsichtlich der Kosten eines Irakkrieges. Die Haushaltsexperten rechnen mit Kampfkosten von 6,0 Mrd. bis 9,0 Mrd. Dollar pro Monat. Eine mögliche Besetzung könnte zwischen 1,0 Mrd. bis 4,0 Mrd. Dollar im kosten. Zusätzlich fielen 9,0 Mrd. bis 13,0 Mrd. Dollar für den Truppenaufmarsch und 5,0 Mrd. bis 7,0 Mrd. Dollar für den Abzug an.

      Die Gesamtkosten könnten jedoch nicht geschätzt werden, da zu viele Unsicherheitsfaktoren bestünden. Einflussgrößen seien u.a. die Truppenstärke, die Opferzahlen, die Kriegsdauer, die Strategie, und die anschließenden Wideraufbaumaßnahmen.

      Der Vorstand des National Economic Council im Weisen Haus, Lawrence Lindsey, schätzte die möglichen Kosten eines Krieges gegen den Irak auf bis zu 1,0 bis 2,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Dies entspricht rund 100,0 Mrd. bis 200,0 Mrd. Dollar.
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      schrieb am 01.10.02 16:59:39
      Beitrag Nr. 842 ()
      ISM-Index enttäuscht Börsianer

      Index fällt unter 50 und signalisiert damit Rückgang der wirtschaftlichen Leistung.

      Der Einkaufsmanagerindex der Industrie ist deutlich stärker als erwartet gefallen und signalisiert einen Rückgang der Leistung.
      Mit klaren Kursverlusten reagieren bisher Dow Jones und andere Börsenindizes auf die schwachen US-Wirtschaftsdaten. Der wichtige ISM-Index ist von 50,5 auf 49,5 Punkte gefallen. Das ist deutlich stärker als von Analysten erwartet. Ein Einkaufmanagerindex unter 50 steht auch noch für einen Rückgang der wirtschaftlichen Leistung. Damit ist der Index erstmals seit Januar des Jahres wieder unter diese Marke gefallen.

      Die Erwartungen gingen von einem Rückgang auf 50,4 bis hin zu einem leichten Anstieg des Index auf 50,8 Punkte aus. Direkt nach Bekanntgabe der Daten hat der Dow Jones einen Rutsch um mehr als 80 Punkte zu verzeichnen. Die freundliche Tendenz zum Handelsstart ist damit erst einmal passé, die Kurse liegen auf Vortagesniveau. International passen sich die Indizes natürlich dem an.

      Sorgen machen sich die Einkaufsmanager vor allem um die Energiepreise. Die Befürchtung sind deutlich höhere Notizen für Öl an den Weltmärkten, wenn die USA den Irak angreifen. Eine Befürchtung, die sicherlich zum Teil schon eingetroffen ist. Die Öl-Futures haben eine deutliche Aufwärtstendenz hinter sich, liegen aber immer noch rund ein Drittel unter dem Hoch während der Kuwait-Krise und dem Golf-Krieg.

      Die Zahlen fallen in ein ohnehin schon negatives Umfeld: JP Morgan hat heute die eigenen Erwartungen für den S&P500-Index deutlich reduziert. Man geht nur noch von einem Niveau von 800 Punkten bis Jahresende 2003 aus – was nichts anderes als Stagnation bedeutet. Auch nach drei Jahren Baisse seien Aktien zu teuer, heißt die Schlussfolgerung der Analysten. Auch andere große Brokerhäuser haben die vorbörslich Erwartungen für den S&P500 gekürzt. Trotzdem begann der Index den Handel im Plus.

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      schrieb am 01.10.02 17:01:34
      Beitrag Nr. 843 ()
      Dax-Gewinnschätzungen liegen viel zu hoch

      Einbruch bei US-Einkaufsmanager-Index zeigt weitere Gefahren auf.
      Bei 17 deutschen Top-Titeln droht der Rotstift

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin - Dieser Tage wirken Analysten wie Märchenonkel. Allerorten kommen Unternehmen wie etwa Phillip Morris, General Electric oder MyTravel mit Gewinnwarnungen heraus. Doch für die Dax-Unternehmen rechnen die Experten in diesem Jahr noch mit durchschnittlichen Gewinnsteigerungen um 49 Prozent. Und nicht nur das. Auch 2003 sollen die Gewinne der hiesigen Konzerne um 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, 2004 immerhin noch um 26 Prozent. Dabei ist Deutschland von der Schwäche der Weltkonjunktur besonders betroffen. Erst gestern signalisierte der Einbruch des US-Einkaufsmanagerindex unter die magische Marke von 50 die deutliche Gefahr eines abermaligen Wirtschaftseinbruchs an. Für die deutschen Unternehmen ist dies alles andere als ein gutes Umfeld für sprudelnde Ergebnisse. "Bei den Gewinnschätzungen besteht noch Revisionsbedarf nach unten", sagt Johannes Reich, Stratege beim Bankhaus Metzler. "Sollte es wirklich zu einer Rezession im kommenden Jahr kommen, werden die Konzerne kaum ihre Erträge steigern können. Der erwartete Gewinnanstieg um 49 Prozent wäre dann Geschichte."

      Doch es bedarf nicht einmal einer Rezession, um an den aktuellen Prognosen zu zweifeln. Nach einer Analyse der WELT stehen hinter den Analysten-Konsens-Schätzungen von gleich 17 Dax-Unternehmen, nämlich Allianz, BASF, Bayer, Hypo-Vereinsbank, Commerzbank, Deutsche Telekom, Epcos, Fresenius Medical Care, Henkel, Infineon, MAN, MLP, Metro, Münchener Rück, SAP, Siemens und Thyssen-Krupp dicke Fragezeichen. Bei all diesen Unternehmen setzten in den vergangenen Wochen bereits erste Experten ihren Rotstift an und weitere dürften folgen.

      ... Für den Dax heißt dies insgesamt nichts gutes. Denn mit jeder Gewinnrevision bei den Unternehmen zeigt sich, dass Aktien gar nicht so billig sind. Würden die Dax-Firmen in diesem Jahr bei den Ergebnissen ein Nullwachstum hinlegen, läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis bei 25 und damit 30 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. ... (Welt, 1.10.02)

      Kommentar: In der Tat sind die Gewinnaussichten für die unternehmen noch viel zu hoch angesetzt und damit Aktien noch weit überbewertet. Der Crash muß also noch viel weiter nach unten gehen. Dabei könnte es eine vorübergehende Erholung geben, wenn der Krieg gegen den Irak losbricht. Das alles ändert jedoch nichts daran, daß unserem System schlicht das Fundament unter den Füßen zerbricht. Die Überschuldung der Wirtschaft ist inzwischen so hoch, daß selbst bei guten Bedingungen keine großen Gewinnsteigerungen mehr möglich sind. Deshalb sind die Betriebe dazu gezwungen Arbeitskräfte zu entlassen und Löhne zu kürzen. Automatisch setzt sich deshalb eine Deflationsspirale in Gang, welche aus Arbeitslosigkeit, sinkende Kaufkraft, unternehmenspleiten und Bankzusammenbrüche das Vermögen der Anleger vernichten wird. Niemand kann diese Entwicklung aufhalten, solange nicht das System an sich geändert wird - dazu jedoch scheint keiner der Verantwortlichen heute den Mut dazu zu haben.

      Kommentar v. Günter Hannich
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      schrieb am 01.10.02 17:50:53
      Beitrag Nr. 844 ()
      Krisenszenarien wurden auf der IWF-Jahrestagung
      aber nur hinter den Kulissen besprochen


      Von Christian Burckhardt, Washington
      Börsen-Zeitung, 1.10.2002


      An Ängsten und Unsicherheiten besteht kein Mangel, und sie sind Gift für die Weltwirtschaft. Konjunkturzuversicht verbreiten, ohne die Risiken zu verschweigen, und Handlungsbereitschaft signalisieren - das war denn auch das Hauptanliegen von Finanz- und Geldpolitikern auf der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington am Wochenende. Mitunter mutete es jedoch an wie das Pfeifen im Walde, wenn ständig versichert wurde: Die Finanzsysteme der großen Industrienationen haben sich bisher als beachtlich robust erwiesen. Gewiss, das stimmt, nur liegt die Betonung auf dem Wörtchen "bisher".

      "Unsicherheit ist kein Trend"

      Die große und eigentlich spannende Frage "Was tun, wenn es ernst wird?" erörterten die Finanzminister und Notenbankgouverneure nur ansatzweise im kleinen Kreis und in Zwiegesprächen hinter verschlossenen Türen. Konkrete Anti-Krisenpläne wurden dabei dem Vernehmen nach aber nicht ausgeheckt. Das liegt zum einen daran, dass sämtliche bisherige Daten, Indikatoren und Prognosen weder eine Rezession noch eine Stagnation der Weltwirtschaft für das nächste Jahr erwarten lassen, sondern ein mäßiges, vielleicht etwas stärkeres Wachstum als 2002. Zum anderen sind die Risiken, die derzeit Investoren und Konsumenten verunsichern und zunehmend in Attentismus versetzen, nicht kalkulierbar. Es sind spekulative Größen, ungeeignet für Annahmen und seriöse Vorhersagen. Bundesbankpräsident Ernst Welteke brachte dies trefflich auf den Punkt, als er in Washington sagte: "Unsicherheiten sind längst noch keine Trends." Kann man etwa wirklich greifen, wie wahrscheinlich ein Irak-Krieg ist, wie lange er samt Anstieg der Ölpreise dauern wird, welche direkten und indirekten wirtschaftlichen Folgen zu erwarten sind? Gewiss nicht. Ebenso wenig wird man dem Ende des Aktienkursverfalls oder der Aufdeckung neuer Bilanzierungsskandale … la Enron und Worldcom einen Wahrscheinlichkeitsgrad zuschreiben können. Diese Unberechenbarkeiten erschweren eine ernsthafte, vorausschauende Diskussion über die Frage "Was tun?" und erst recht über konkrete Präventionsmaßnahmen. Doch sollte es ernst werden, sollte insbesondere das Finanzsystem in einem wichtigen Industriestaat anfangen instabil zu werden, dann ist ohnehin klar, welche Gegenmaßnahmen im Prinzip zu ergreifen sind, nämlich in der nachstehenden Reihenfolge, je nach Krisenausmaß einzeln oder alle zusammen:

      1. Die Notenbanken müssen durch eine umfangreiche Liquiditätszufuhr ein Austrocknen des Bankensystems und der Märkte verhindern.

      2. Das Geld muss durch Zinssenkungen der Notenbanken verbilligt werden, um die Refinanzierung der Banken zu erleichtern und damit deren Finanzlage zu entspannen.

      3. Der Staat als Retter in letzter Instanz muss den Banken finanziell unter die Arme greifen.



      Geldpolitiker in Bereitschaft

      Politiker und Notenbanker in Washington waren sich allerdings einig: Die Situation, in der Krisenabwehrmaßnahmen bis hin zu staatlichen Rettungsaktionen notwendig werden könnten, ist gegenwärtig nicht absehbar. Reagieren will man außerdem schon früher, nämlich wenn die Wachstumserwartungen für 2003 in den nächsten Wochen weiter deutlich zurückgenommen werden müssen. Denn im Abschlusskommuniqué des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC), des obersten Lenkungsgremiums des IWF, steht: "Die Geldpolitiker sollen sich bereit halten und . . . die Zinsen senken, falls die Risiken einer Konjunkturabschwächung zunehmen und die Inflation gering bleibt." Dass die Washingtoner Akteure alarmiert sind, beweist der Aufruf im Kommuniqué zur "Wachsamkeit" angesichts von Risiken, Unsicherheiten und finanziellen Ungleichgewichten in der Weltwirtschaft. Damit signalisierten sie den Märkten: Wir handeln sofort, wenn es tatsächlich zu brennen anfängt. Ob das Vertrauen schafft, ist fraglich. Für jene, die seit Wochen prophylaktisch weitere Zinssenkungen fordern, ist das sicher nicht genug. Aber sollte man denn ein Haus vorsorglich unter Wasser setzen und Löschmittel vergeuden, nur weil viele den Ausbruch eines Feuers befürchten?

      Polster werden dünner

      Genauso einig waren sich die Finanz- und Geldpolitiker allerdings offenbar in der Einschätzung, dass die Lage der Banken immer schwieriger wird, je länger eine deutliche Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in ihren Geschäftsregionen ausbleibt und je länger die Talfahrt an den Börsen und der Mangel an Zukunftsvertrauen bei den Bürgern anhält. "Die Finanzpolster werden dünner", hieß es warnend.

      Anlass zu Besorgnis gibt den Verantwortlichen vor allem die Tatsache, dass bei den Kreditinstituten zusätzlich zu den Faktoren Konjunkturschwäche und Vertrauenskrise erhebliche Wertberichtigungen wegen fauler Kredite aus der Zeit des Überschwangs anfallen. Zudem haben insbesondere Japan und Deutschland noch Strukturprobleme in ihren Banksystemen zu bewältigen. Schwer einzuschätzen ist, wie sich die daraus entstehenden Belastungen akkumulieren und wie stark sie dann Erträge und Finanzstabilität unterminieren. In Kreisen von Bankern wurde außerdem vermutet, dass Finanzdienstleister in den USA in den nächsten Monaten nach und nach - marktschonend - mit weiteren Negativ-Botschaften über Erträge, Wertberichtigungen und Geschäftsaussichten herausrücken werden.

      Angst vor Lateinamerikakrise

      Erhebliche Nervosität war bei Bankenvertretern auf der Jahrestagung des International Institute of Finance (IIF) in Washington festzustellen, das die Interessen von über 300 großen Finanzdienstleistern vertritt und das stets parallel zur Jahrestagung von IWF und Weltbank seine Mitglieder versammelt. Befürchtet wird, dass sich die Finanzkrisen in Argentinien, Uruguay und Brasilien verschärfen und auf andere Länder des Kontinents ausweiten, wenn das Wachstum der US-Wirtschaft 2003 schwächer ausfallen sollte als bisher prognostiziert (IWF: plus 2,6 %), also in Richtung 2 % oder weniger tendiert. Die Frage: "Steht Lateinamerika vor dem Abgrund?" wurde überwiegend bejaht. Doch viele Banker meinten zugleich, der Abstand zum Abgrund sei noch nicht gefährlich gering. Brasilien dürfe jedoch keinesfalls zu einem zweiten Argentinien werden.

      Der brasilianische Zentralbankchef Arminio Fraga Neto, der auf dem internationalen Finanzparkett hohe Anerkennung genießt, beklagte die zunehmende Risikoaversion internationaler Geldgeber. Er sagte: "Man hat mittlerweile schon den Eindruck, dass Knappheit an Kapital besteht." Immerhin ist der Zufluss von privatem Kapital in die Schwellenländer dramatisch gesunken und wird nach IIF-Schätzung in diesem Jahr auf das Niveau von Anfang der 90er Jahre abrutschen. Fraga bemühte sich mit Verve, die versammelten Banker von der Robustheit der seit 1991 besonders im Bankenbereich strukturell erneuerten brasilianischen Volkswirtschaft zu überzeugen, und verwies auf die stabilisierende Liquiditätshilfe des IWF vom September in Form einer Kreditzusage über 30 Mrd. Dollar. Seine zentrale Botschaft: Brasiliens Wirtschaft ist im Kern gesund und vital, es fehlt nur an Vertrauen.

      Banken im Härtetest

      Dass die Banken im Härtetest stehen, machte auch der Bundesverband deutscher Banken in Washington deutlich. Geschäftsführer Manfred Weber bezeichnete die Lage an den internationalen Finanzmärkten als Folge der labilen Weltkonjunktur, der Finanzkrise in Lateinamerika, der Bilanzmanipulationen bei einigen Unternehmen sowie des Risikos eines Irak-Kriegs als "sehr angespannt." Und er betonte: "Man muss Sorge haben, dass das Beispiel Argentinien, nämlich die einseitige Zahlungseinstellung und die Übertragung der Lasten auf das heimische Bankgewerbe, Schule macht." Weber wies auf die erheblichen Aktienkursverluste, die wachsenden Renditeabstände zwischen Schuldnern unterschiedlicher Bonität hin und erklärte, die Entwicklung habe weltweit in den Bilanzen und Ertragsrechnungen der Banken deutliche Spuren hinterlassen. Die Erträge der deutschen Institute dürften über den neuen Tiefpunkt von 2001 in diesem Jahr kaum hinauskommen.

      Aber Weber hatte auch eine positive Nachricht zu bieten, und die hieß: Es gibt weder ein Liquiditäts- noch ein Bonitätsproblem, also auch keinen Grund zur Dramatisierung. Aber der Druck zur Konsolidierung und Anpassung werde für die deutschen Banken immer stärker. Auch Sparkassenpräsident Dietrich Hoppenstedt erklärte in Washington, er rechne für nächstes Jahr mit einer weiteren Ertragsverschlechterung. "Konjunkturelle Verwerfungen" könnten das Geschäft der Sparkassen beeinträchtigen, kaum aber die Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten.

      Den Ernst der Lage hat wohl am prägnantesten der Vorsitzende des Forums für Finanzstabilität, Andrew Crockett, beschrieben, als er in Washington warnte: "Die Abwärtsrisiken sind beträchtlich größer geworden, als sie es vor sechs Monaten waren. Die Unsicherheit ist hoch, und eine verstärkte Risikoaversion könnte zum Austrocknen der Kreditmärkte führen." Für Crockett ist Aktion geboten, sollten sich die Abwärtsrisiken materialisieren und die Risikoaversion erheblich zunehmen: "Die Finanzbehörden müssen dann handeln, um die Verschlechterung an den Märkten einzudämmen."
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 18:15:13
      Beitrag Nr. 845 ()
      US-WIRTSCHAFT

      Der milliardenteure Hafen-Stillstand


      Hightech-Ware hängt fest, Wal-Mart fürchtet um Lieferungen, Fabriken droht der Stillstand:
      Der Arbeitskampf, der sämtliche Häfen der US-Westküste lahm legt,
      kostet Amerikas bereits gebeutelte Wirtschaft rund eine Milliarde Dollar pro Tag -
      nun könnte Präsident Bush auf der Basis eines obskuren Gesetzes eingreifen.

      San Francisco/Seattle - Der Arbeitskampf in den 29 amerikanischen Häfen zwischen Seattle und San Diego ging am Dienstag in den zweiten Tag. 100 Schiffe warten auf Abfertigung, während 10.500 Dock-Arbeiter nicht zu ihren Arbeitsplätzen gelassen werden.
      Seit Montag sind sie von den Hafenbetreibern und Reedern, die sich in der Pacific Maritime Association (PMA) zusammengeschlossen haben, ausgesperrt. Die PMA wirft den Beschäftigten vor, die Aussperrung durch einen mehrwöchigen Bummelstreik provoziert zu haben. Der Tarifvertrag für die Beschäftigten war bereits im 1. Juli ausgelaufen.

      Domino-Effekt bedroht auch das Binnenland

      Einen sensibleren Ort für einen Streik kann man sich jetzt, während die kriselnde US-Industrie und Einzelhändler sich auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten, kaum vorstellen. Rund die Hälfte der amerikanischen Exporte und Importe wird über die Häfen zwischen Oregon und Kalifornien abgewickelt.
      Nach Schätzungen von Ökonomen, berichtet die "New York Times", könnte der Stillstand bereits in den ersten fünf Tagen einen ökonomischen Schaden von einer Milliarde Dollar täglich anrichten. Dauere der Konflikt länger, würden die Kosten exponentiell steigen.

      Bushs Sprecher schlägt Alarm

      Kein Wunder, dass sich Ari Fleischer, Sprecher der Bush-Regierung, bereits am Montag besorgt über die Eskalation äußerte. Selbst ein nur kurzer Arbeitskampf stelle ein großes Problem für die gesamte Wirtschaft dar, sagte er bei einer Pressekonferenz. Beobachter halten es für möglich, dass die Bush-Regierung auf der Grundlage des Taft-Hartley-Gesetzes intervenieren wird.

      Dieses Gesetz aus dem Jahr 1947 erlaubt es dem Regierungschef, in Arbeitskämpfen eine 80-tägige "Abkühlperiode" zu verordnen, die für weitere Verhandlungen genutzt werden soll. Allerdings ist das Gesetz fast in Vergessenheit geraten. Zuletzt hatte Jimmy Carter im Jahr 1978 versucht, auf Grundlage von Taft-Hartley einen Streik in Kohlebergwerken zu unterbinden. Der Konflikt loderte später wieder auf. Rechtexperten streiten im übrigen darüber, ob es juristisch überhaupt legitim ist, das Gesetz nicht im Falle eines Streiks, sondern bei Aussperrungen anzuwenden.

      Teure Alternative Flugzeug

      In amerikanischen wie asiatischen Unternehmen, die vom Außenhandel abhängen, wird unterdessen eilig an Krisenplänen gefeilt. Der Automobilzulieferer Delphi etwa erwägt, Zubehör statt per Schiff mit Flugzeugen ins Land zu schaffen, obwohl dieser Lieferweg ungefähr dreimal teurer ist als der Seetransport. Auch Einzelhändler wie Sears Roebuck lassen einen Teil ihrer Ware per Flugzeug liefern und lenken Schiffe teilweise nach Mexiko um.

      Die Luftfracht-Gesellschaften verfügen aber über zu wenig Kapazität und können die mögliche zusätzliche Nachfrage bei weitem nicht befriedigen. Eine Umleitung der Schiffe an die Ostküste scheidet oftmals aus, weil die betreffenden Schiffe meist nicht durch den Panama-Kanal passen. Einzelhändler wie Wal-Mart und Kmart fürchten bereits Fabrik-Stillstände bei wichtigen Zulieferbetrieben.

      Sorge bei Toyota, Ärger bei Ford

      Und während auch japanische Autohersteller wie Toyota und Honda prüfen, auf welchem alternativen Weg sie Tausende Pkw in die USA bringen können, gibt es für amerikanische Hersteller keinen Grund zur Schadenfreude: Beim Branchenzweiten Ford etwa sind 14 Fabriken von Importen abhängig, die über Westküste-Häfen abgewickelt werden.

      Modeunternehmen wie Saks und Computerhersteller wie Gateway und Hewlett-Packard wiederum haben eines gemeinsam: Sie fürchten, dass Ware nicht rechtzeitig in die Läden kommt und die Umsätze im wichtigen Weihnachtgeschäft darunter leiden werden.

      In den Häfen steht die Zeit still

      Für Dienstag war ein weiteres Treffen zwischen Vertretern der PMA und der Dockarbeitergewerkschaft ILWU angesetzt. Einstweilen sieht es so aus, als würde sich der Streit zwischen hinziehen - ILWU-Chef James Spinosa ließ bisher keine Bereitschaft zum Kompromiss erkennen. Dass die Arbeitgeber zur Ultima ratio der Aussperrung gegriffen haben, dürfte die Gewerkschafter zunächst einmal vor allem verärgert haben. Der letzte Streik der Dockarbeiter dauerte immerhin 134 Tage - allerdings war das 1971.

      Entzündet hat sich der Konflikt an Plänen für eine Modernisierung der US-Häfen. Die Betreibergesellschaften wollen Systeme installieren, die eine elektronische Be- und Entladung von Lkw erleichtern und es ermöglichen sollen, den Weg von Ware im Hafen elektronisch zu verfolgen.

      Spitzengehälter für harte Handarbeit

      Die Arbeitgeber werfen der Gewerkschaft vor, die Automatisierung seit Jahrzehnten systematisch blockiert zu haben. Häfen in Europa und Asien arbeiteten weitaus effizienter; so der Vorwurf - selbst in normalen Zeiten käme es in Amerikas Häfen bereits zu dramatischen Verzögerungen.

      Die ILWU wiederum befürchtet, dass die Automatisierung Nischen für nicht gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte schaffen würde. Bisher kann sich die Dockarbeiter-Gewerkschaft nicht vorwerfen lassen, ihren Mitgliedern schlecht gedient zu haben. Nach Angaben des "Wall Street Journal" verdient ein normales ILWU-Mitglied, das 40 Stunden pro Woche Ware per Hand lädt und entlädt im Jahr rund 106.000 Dollar. Noch weitaus besser bezahlt sind die Vorarbeiter: Sie kommen laut "Journal" im Schnitt auf 166.000 Dollar jährlich.
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      schrieb am 01.10.02 18:20:26
      Beitrag Nr. 846 ()
      BÖRSENSKANDALE

      "Rächer der Geprellten" klagt Ebbers an

      Bisher ging der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer vor allem gegen Analysten vor, jetzt nimmt er eine neue Fraktion der Absahner ins Visier: Frühere High-Flyer der Telekom-Branche, die durch wohlmeinende Aktiengeschenke um noch ein paar Millionen reicher wurden.

      New York - Bernie Ebbers, Ex-Boss des Pleitekonzerns WorldCom, steht auf der Liste der Beschuldigten, angeklagt sind aber auch Joe Nacchio, Ex-Chef von Qwest, und sein früherer Aufsichtsratschef und Finanzier Phil Anschutz. Spitzer wirft ihnen vor, bei lukrativen Börsengängen von der Investmentbank Salomon Smith Barney bevorzugt mit Aktien bedacht worden zu sein und so mehrere Millionen Dollar verdient zu haben.

      Ziel der Klage sei es, nicht nur zu zeigen, dass die Vorgänge unlauter gewesen seien, so Spitzer. Zugleich wolle er Rückzahlungen der Profite in einer Höhe von 28 Millionen Dollar einfordern. Angeklagt sind auch Metromedia-Chef Stephen Garofaldo sowie der frühere McLeod-CEO Clark McLeod. Salomon Smith Barney ist von der Klage nicht direkt betroffen.

      Die Hundert-Prozent-Gewinn-Chance

      Salomon soll den Unternehmern während des Internet- und Telekom-Booms Ende der neunziger Jahre bei vielfach überzeichneten "Initial Public Offerings" große Aktien-Tranchen zugeteilt haben. Da die Kurse der neu notierten Unternehmen üblicherweise gleich am Tag der Börsenpremiere zweistellig an Wert gewannen, waren die Zuteilungen quasi Garantiescheine für hohe Millionengewinne.

      Salomons IPO-Zuteilungen gelten als besonders eklatantes Beispiel für Interessenkonflikte zwischen Brokerage, Aktien-Research und Investment Banking. In den neunziger Jahren trommelte der inzwischen geschasste Salomon-Analyst Jack Grubman besonders laut für inzwischen teils fast wertlose New-Economy-Werte.

      Kleine Millionengeschenke erhalten die Freundschaft

      Grubman soll mit Ebbers freundschaftlich verbunden gewesen sein. Zugleich gehörten Telekom-Konzerne wie WorldCom und Qwest zu den Großkunden des Investment-Bankings der Bank, die bei Aktien- und Bond-Emissionen stattliche Kommissionen einstrich. Mehrere US-Medien halten es für erwiesen, dass Grubman persönlich Einfluss auf die IPO-Zuteilungen nahm.

      Die Investmentbank, eine Tochter des weltgrößten Finanzinstituts Citigroup, bestätigte am Montagabend, Gespräche mit Spitzer zu führen, wollte die erhobene Klage jedoch nicht kommentieren. Das Institut versuche die hausinternen Vorgänge der Vergangenheit zu klären und weit reichende Reformen einzuführen.
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 18:20:54
      Beitrag Nr. 847 ()
      TYCO

      Der dubiose Tiefschlaf der Wirtschaftsprüfer

      97 Millionen Dollar gönnten sich Tyco-Manager an illegalen Krediten und Boni und versteckten die Summe in den Bilanzen. Die wurden stets von PricewaterhouseCoopers als makellos abgesegnet - kaum zu glauben, findet der Staatsanwalt und ermittelt gegen die Wirtschaftsprüfer.

      New York - "Wir messen unseren Erfolg an Ihrem Erfolg", schreibt die weltgrößte Wirtschaftsberatungs- und Bilanzprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) auf ihrer Webpage. "Jeden Tag gehen unsere 150.000 Mitarbeiter in mehr als 150 Ländern zur Arbeit, um unseren Klienten dabei zu helfen, ihr Ziel zu erreichen."

      Dem Ex-Klienten Dennis Kozlowski zum Beispiel. Dieser führte bis zu seinem Rausschmiss den Tyco-Konzern, der seit 1994 seine Jahresabschlüsse stets den Wirtschaftsprüfern von PcW zur gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung vorlegte. Das Ziel des Klienten Kozlowski war es, dem eigenen Unternehmen 97 Millionen Dollar zu rauben, ohne dass der Coup in den Bilanzen aufflog. Gemessen am Erfolg Kozlowskis war PricewaterhouseCoopers sehr erfolgreich.

      Jahr für Jahr die Bilanzen abgenickt

      Nun ermittelt die New Yorker Staatsanwaltschaft gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, berichtet das "Wall Street Journal". Der Manhattaner Bezirksstaatsanwalt Robert Morgenthau will nicht glauben, dass PwC jahrelang die Bilanzen von Tyco abnickte und dabei nichts von den illegalen Boni und Krediten mitbekam, die der ehemalige CEO Kozlowski in Gemeinschaftsarbeit mit dem ehemaligen Tyco-Finanzchef Mark Swartz sich und 51 weiteren Führungskräften des Konzerns gewährt haben soll - ohne dass die Kredite irgendwann zurückgezahlt werden mussten.

      Die Manager hätten seit 1995 ein "aufwändiges Geheimsystem" aufgebaut, wirft Staatsanwalt Morgenthau den Angeklagten vor. Dieses System habe es ihnen erlaubt, Millionen Dollar an Firmengeldern zu veruntreuen um sich Luxusapartements, Ferienhäuser und unzählige andere Extras auf Firmenkosten zu leisten - ohne dass die immensen Ausgaben in den Jahresbilanzen sichtbar wurden.

      Doch eine der renommiertesten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften kann die Zahlungen und das fingierte Bilanzierungssystem einfach nicht übersehen haben, zitiert das "Journal" den Bilanzexperten und Wirtschaftsprofessor Charles Mulford, der die Tyco-Jahresberichte untersucht hat, nachdem der Skandal aufgeflogen war. "Die falsche Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Jahresabschlüsse schreit zum Himmel", so Mulford.

      Üblicherweise sind Bonuszahlungen in Konzernbilanzen bei den allgemeinen Verwaltungskosten aufgeführt. Nicht so bei Tyco: Die 97 Millionen Dollar illegalen Boni stückelten die Bilanztrickser in gleich drei Teile, die teilweise bei den Steuerausgaben wieder auftauchten. "Erstaunlich, wenn die Wirtschaftsprüfer das übersehen haben sollten", sagt Mulford. "Betrug" nennt es schlicht ein Experte der US-Börsenaufsicht SEC.

      Sollte sich herausstellen, dass PricewaterhouseCoopers tatsächlich von den illegalen Geschäftspraktiken gewusst hat oder gar darin verwickelt war, könnte dies das Unternehmen teuer zu stehen kommen. Die PwC-Prüfer werden in diesen Tagen öfters an einen anderen, ehemaligen Konkurrenten denken müssen: An Arthur Andersen, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die für die Bilanzprüfung des inzwischen insolventen US-Energieriesens Enron verantwortlich war.

      Der Fall hatte in den USA großes Aufsehen erregt. Arthur Andersen wurde schuldig gesprochen, bei den Bilanztricksereien der Enron-Manager mitgemischt und zudem die Justiz bei den Ermittlungen zur Milliardenpleite von Enron massiv behindert zu haben. Während die Staatsanwälte bereits gegen den Energiekonzern ermittelten, schredderten die Wirtschaftsprüfer eifrig Akten mit belastendem Material. Mittlerweile existiert Arthur Andersen nicht mehr.

      Möglicherweise gibt es in den nächsten Monaten bereits die ersten Verhaftungen. Dann bleibt für die Beteiligten nur zu hoffen, dass sie soviel Glück haben wie ihr Mandant Kozlowski selbst. Der entging vergangene Woche in letztem Moment der Untersuchungshaft. Ein Richter in Manhattan akzeptierte in dem Verfahren, in dem Kozlowski wegen Betrugs angeklagt ist, zehn Millionen Dollar Kaution von Kozlowskis Ex-Frau Angie Kozlowski. Der ermittelnde Staatsanwalt hatte zuvor gefordert, dass Kozlowski und Komplize Swartz die nächste Zeit in Untersuchungshaft im New Yorker Gefängnis Rikers Island verbringen sollten. Rikers Island gilt als eines der härtesten Gefängnisse in den USA.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 08:57:04
      Beitrag Nr. 848 ()
      Guten Morgen...;)

      Da hatten wir ja wieder eine schöne Ralley gestern abend in New York.

      Ich frage mich zwar immer noch aus welchem Anlass,
      aber so ist ebend der Markt. Er macht immer das Gegenteil von dem was man vermutet-jedenfalls in mind. 50% der Fälle!

      Schön für die Anleger welche gestern Vormittag noch mutig zugegriffen hatten. Allerdings gehe ich nicht davon aus,
      dass dieser Anstieg wirklich Werthaltig oder gar Nachhaltig sein sollte.

      Alle Zahlen sprechen gegen eine Erholung. Und dies hat beileibe nix mit meiner persönlichen Einstellung zu tun,
      sondern kommt unter dem Strich raus,
      wenn ich die mir zur Verfügung stehenden Revenues und Aussichten auf Jahressicht in meine Bewertung einfliessen lasse.

      Naja, wie auch immer.
      Motzke bleibt aus dem Markt. Ich sehe nicht warum ich einer kleinen Ralley ohne Not hinterher laufen sollte.
      Davon abgesehen benötigen meine beobachteten Werte teilweise sagenhafte 80%-320% Performance,
      um auch nur annähernd die Verluste seit (virtuellen+wirklichen)Verkauf wett zu machen...;)

      Nicht vergessen, liebe Investoren.
      Wenn ihr Wert die letzten Monate ca. 50% Buchverluste generierte,
      reichen dieselben als Gewinn leider bei weitem nicht mehr aus.
      Mathematik ist etwas grausames-wenn man sie ehrlich anwendet...!

      Jedenfalls bin auch ich gespannt wie weit die US mal wieder gehen in ihrer Verrücktheit.

      Die Wahrheit jedenfalls, siehe unten, sieht ein wenig düsterer aus.....;)

      regards

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 2. Oktober 2002, 08:32 Uhr

      ProSiebenSat.1 reduziert Gewinnprognose um rund ein Viertel

      München (Reuters) - Vor dem Hintergrund der Krise am deutschen Werbemarkt hat die Münchener Sendergruppe ProSiebenSat.1 Media ihre Gewinnerwartung für das laufende Jahr deutlich zurückgenommen.

      2002 werde das Minus im Fernsehwerbemarkt voraussichtlich rund acht Prozent statt wie bislang angenommen bis zu fünf Prozent betragen, teilte ProSiebenSat.1 am Mittwoch in München mit. In diesem Fall werde das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur zwischen 140 und 160 Millionen Euro liegen. Bislang hatte die Sendergruppe nach eigenen Angaben für das laufende Geschäftsjahr ein Ebitda von 200 Millionen Euro erwartet.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 09:32:57
      Beitrag Nr. 849 ()
      Und wieder ein Stück mehr bittere Wahrheit.
      Die Kursanstiege sind für mich völlig unerheblich.
      Nur Zocker gehen jetzt massiv in Shares.

      Die Situation ist viel zu labil
      als dass ein kühler Investor ohne Not seine liquiden Mittel reduzieren sollte...;)

      Der DOW und natürlich der DAX sind zu reinen Zocker-Buden verkommen. Das hat überhaupt nix mehr mit Anlage zu tun,
      was die letzten Monate geschieht-leider...

      Der Konsument sieht offensichtlich die wirtschaftliche Situation ein wenig anders als die ewigen Bullen des Parkett`s !

      ++++++++++++++++++++++++

      EINZELHANDEL

      Kunden, die unbekannten Wesen

      Der deutsche Einzelhandel steckt in der schwersten Krise der Nachkriegszeit. Die Deutschen wollen nicht mehr kaufen - und weigern sich damit, dem Konsumrausch der anderen EU-Bürger zu folgen.

      Luxemburg - Spanien wächst im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 8,1 Prozent. England legt um 5,3 Prozent zu. Italien wächst, Irland wächst, Schweden kauft kräftig ein - die Umsatzkurven des europäischen Einzelhandels zeigen nach oben. Wie das europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg am Dienstag mitteilte, verzeichneten die europäischen Einzelhändler im Juli ein Plus von 2,3 Prozent. Ein gutes Ergebnis, trotz der Deutschen: Deren Umsätze gingen im August um drei Prozent zurück.

      Insgesamt habe die Branche in Deutschland in den ersten acht Monaten etwa zehn Milliarden Euro weniger erwirtschaftet als vor einem Jahr,

      erklärte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) am Dienstag in Berlin. Bereits im Juni gab es ein Minus von 4,8 Prozent, im Juli gingen die Umsätze um 1,9 Prozent zurück. Der Einzelhandel befindet sich in die schwerste Krise der Nachkriegszeit.

      Es ist der neunte Monat hintereinander, an dem der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat drastisch einbricht. "Das gab es noch nie",

      sagt Olaf Roik vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) gegenüber SPIEGEL ONLINE. Tatsächlich sei die Lage sogar noch schlimmer. Weil es dem Lebensmittelhandel seit Jahresbeginn außerordentlich gut geht, zögen dessen positive Zahlen das Gesamtergebnis für den Einzelhandel nach oben. "Rechnet man den Lebensmittelhandel raus, sinken die Umsatzzahlen um zwei weitere Prozent", sagt Roik.

      Schuld sei neben der Konjunkturflaute auch die zurückhaltende Einstellung der Konsumenten, findet der HDE. Der deutsche Verbraucher an sich sei sehr vorsichtig, sagt Roik. Sind die Deutschen durch die Teuro-Debatte verunsichert, fürchten sie wegen der schlechten Wirtschaftslage um ihren Arbeitsplatz, haben sie Angst vor dem bevorstehenden Krieg gegen den Irak, dann bleiben sie zuhause und kaufen nur das Nötigste. Deshalb habe die Binnennachfrage auch nie die heimische Wirtschaft gestützt - anders als etwa in den USA.

      Es sind vor allem der "persönliche Bedarf" und der "Heimbedarf", die sich nicht verkaufen: Porzellan, Möbel, Lampen, Schuhe, Uhren, Schmuck. Nur Lebensmittel, die täglich gebraucht werden und sogenannte "Freizeitgüter" konnten ihre Umsätze aus dem Vorjahr trotz Arbeitsplatz- und Kriegsangst halten: CDs, Bücher, Sportartikel und Spielzeug. Solche Genussgüter seien die einzigen, die sich der Deutsche nicht nehmen lasse, mutmaßt Roik.

      Trösten kann diese positive Ausnahme die Einzelhändler nicht. Die Branche ist deprimiert, auf einen Stimmungsumschwung will sie nicht hoffen. Auch für den September sei keine "Wende zum Besseren" in Sicht. Selbst das Branchensprachrohr HDE kann sich nicht mal mehr auf das stets lukrative Weihnachtsgeschäft freuen. "Selbst wenn die Konsumfreude der Verbraucher bis dahin zurückkehren sollte, können die Umsatzverluste der Vormonate nicht mehr aufgeholt werden."
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 12:07:39
      Beitrag Nr. 850 ()
      Was ist denn dies nun wieder...!

      Hatte H.Schambach vor nicht allzu langer Zeit
      ein noch ein sehr viel positiveres Bild seiner AG
      gemalt,

      worauf sich der Kurs ein wenig erholen konnte...;)

      Ein Schelm wer böses dabei denkt, liebe Investoren.
      Da würde sich Motzke doch einmal dafür interessieren,
      ob und in welchem Umfang hier Shares von Mitgliedern des Hauses,
      oder einiger Verbündeter von Bankenseite glatt gestellt wurde....

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 2. Oktober 2002, 11:58 Uhr

      Intershop rechnet mit weniger Umsatz

      Intershop-Chef Stephan Schambach (Bild) muss seine Umsatzerwartungen für das dritte Quartal zurückschrauben. Aufgrund von konjunkturbedingten Auftragsrückgängen rechnet der Jenaer Hersteller von Software für den e-Commerce statt den ursprünglich prognostizierten 12,1 Millionen Euro mit einem Umsatz von neun Millionen Euro.

      Laut Schambach ist der Rückgang beim Umsatz auf die „anhaltende weltweite konjunkturelle Schwäche“ zurückzuführen. Dadurch würden Investitionsvorhaben in IT-Projekte verschoben. Schambach gab sich allerdings zuversichtlich. Er hoffe auf das vierte Quartal. Die Zahlen für das dritte Quartal für die ersten neun Monate des Jahres 2002 gibt Intershop voraussichtlich am 30. Oktober 2002 bekannt.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 14:51:12
      Beitrag Nr. 851 ()
      Das ich diesen Tag noch erleben darf.
      Das Grossmaul Elisson sagt jetzt selbst,
      dass es wirtschaftlich wohl nicht so rund läuft.

      Hört-hört, liebe Leute.
      Das sind ja völlig neue Töne vom Meister der grossen Worte.
      Wobei er natürlich wieder einmal sagt,
      dass Oracel natürlich besser dasteht
      als die anderen..(hihihi).

      Kann es halt nicht lassen-die Grossschnautze...;)

      Jedenfalls hat Elisson,
      im Gegensatz zu seinen treuen Aktionären,
      noch genügend liquide Mittel
      um eine schicke Jacht zu sponsern......:laugh:

      +++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 2. Oktober 2002, 14:26 Uhr

      Oracle-Chef erwartet langsames Wachstum der US-Wirtschaft

      Auckland (Reuters) - Larry Ellison, Chef des US-Softwarekonzerns Oracle, erwartet ein langsames Wachstum im Technologiesektor und der US-Wirtschaft insgesamt. "Über die US-Konjunktur sage ich, was ich schon seit einiger Zeit sage. Es wird nicht schlechter, aber wir sehen auch keine Verbesserung", sagte Ellison am Mittwoch vor Journalisten in Auckland, wo er am America`s Cup teilnimmt.

      "Die US-Wirtschaft bessert sich langsam, aber nur sehr langsam, (...) aber unser Geschäft wird besser", fügte er hinzu. Der weltweit zweitgrößte Software-Konzern Oracle litt wie die gesamte Branche unter den zurückhaltenden Technologieausgaben der Unternehmen.

      Ellison ist für seinen luxuriösen Lebensstil bekannt und unterstützt die rund 85 Millionen Dollar teure Teilnahme amerikanischer Boote an dem Wettbewerb um die prestigeträchtige Segeltrophäe America`s Cup.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 14:54:03
      Beitrag Nr. 852 ()
      Vertrauen der Unternehmen auf 6- Monatstief

      Laut dem neuesten Bericht der Europäischen Kommission glauben die europäischen Unternehmer nicht an bessere Zeiten für die Zukunft. Der Konjunkturoptimismus bewegt sich in der Region immer noch in der Nähe eines 6- Monatstiefs.

      Nach einer Umfrage unter 25.000 Unternehmen beträgt der Konjunkturoptimismus-Index in der Eurozone Minus 12, das ist der selbe Wert wie im August. Der Konsumentenvertrauensindex stieg von Minus 11 auf Minus 9. Sowohl das Vertrauen der Geschäftsleute als auch der Konsumenten befinden sich jetzt schon seit einem Jahr im negativen Bereich.

      Die Rezession zwang die Europäische Kommission dazu, ihre Wachstumsperspektiven schon viermal hinunterzuschrauben. Im dritten Quartal soll die Wirtschaft zwischen 0,3 und 0,6 Prozent wachsen. Auch die Produktion ist letzten Monat zum ersten Mal seit Januar zurückgegangen.

      Der Einbruch an den Börsen hat die Sorgen noch verstärkt - sowohl für die Konsumenten, die noch schlechtere Zeiten erwarten und sparen, als auch für die Unternehmer, die fast alle Investitionen gestoppt haben, um auf bessere Zeiten zu warten.

      Das Konsumentenvertrauen der Europäischen Union (also sowohl der Länder der Eurozone als auch Großbritannien, Dänemark und Schweden) stieg von Minus 9 auf Minus 7, das Vertrauen der Unternehmen fiel hingegen von Minus 11 auf Minus 13.

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      Avatar
      schrieb am 02.10.02 15:10:22
      Beitrag Nr. 853 ()
      F I N A N Z K R I S E

      [/b]Frankfurt in Schieflage[/b]

      Im Sog der Börse rutschen deutsche Banken und Versicherer in die Nähe des Bankrotts. Selbst Schuld: Ein Jahrzehnt lebten sie über ihre Verhältnisse

      Von Marc Brost und Marie-Luise Hauch-Fleck

      Wie viele Mitarbeiter braucht eine Bank? Immer weniger. Allein bei den deutschen Großbanken fallen in diesem Jahr fast 35 000 Stellen weg.
      Wie tief können die Aktienkurse der Finanzkonzerne sinken? Noch tiefer. Immer wenn die Börsianer glauben, der Boden sei erreicht, tut sich die nächste Falltür auf.

      Wann kippt ein Lebensversicherer? Womöglich schon bald. Die deutschen Versicherungskonzerne leiden unter der Börsenbaisse, weil ihre Bewertungsreserven schmelzen. Einigen fällt es schwer, das Geld der Kunden überhaupt noch zum vorgeschriebenen Mindestsatz zu verzinsen.
      "Die gesamte Finanzbranche steckt in einer tiefen Krise", sagt Stefan Best von der Rating-Agentur Standard & Poor`s.

      Krise? Welche Krise?, heißt es dagegen in den Vorstandsetagen der Finanzhäuser. Eine verständliche Reaktion, immerhin ist der gute Ruf der wichtigste Wettbewerbsfaktor des Geldgewerbes. Doch die Lage ist dramatisch: Die Commerzbank muss sich gegen Gerüchte wehren, sie habe ein ernsthaftes Liquiditätsproblem - am Montag rauschte die Aktie um fast 10 Prozent nach unten. Ihr Börsenwert ist längst unter den Buchwert gesunken. Wie bei der HypoVereinsbank.

      Selbst Kapitalmarktprofis haben Angst. Nach Berechnungen der Hamburgischen Landesbank ist der Risikoaufschlag zwischen Bankanleihen und sicheren Staatspapieren in den vergangenen sechs Monaten deutlich gestiegen - untrügliches Zeichen dafür, dass der Markt die Finanzkraft der Geldhäuser skeptisch sieht (siehe Grafik auf der nächsten Seite).
      Die Krise der deutschen Banken und Versicherer könnte die gesamte Volkswirtschaft auf Jahre lahm legen.

      Zu lange haben die Finanzkonzerne über ihre Verhältnisse gelebt. Und bedenkenlos mit dem ihnen anvertrauten Geld Monopoly gespielt. Das rächt sich jetzt.

      Schon macht das Schlagwort "japanische Verhältnisse" die Runde. Zur Erinnerung: 1989 platzte in Japan eine gigantische Spekulationsblase am Aktienmarkt, zwei Jahre später fielen auch die Immobilienpreise in den Keller. Bau- und Immobilienfirmen kollabierten, Versicherer gingen Pleite, Handelsketten schlossen ihre Geschäfte. Die Banken saßen auf riesigen Krediten, die niemand zurückzahlen konnte - und somit auf riesigen Verlusten. Am Ende verloren selbst traditionsreiche Adressen ihre Eigenständigkeit. Die japanische Volkswirtschaft, auf Kredite als Finanzierungsmotor angewiesen, hat sich davon bis heute nicht erholt.

      Die Horrorszenarien eins und zwei

      "Die Parallelen zwischen Japan und Deutschland sind frappierend", sagt Dieter Wermuth, Europa-Volkswirt der japanischen UFJ-Bank in Frankfurt. Zum Beispiel ist die Binnennachfrage in beiden Ländern gering, sodass die heimische Wirtschaft auf Hilfe von außen angewiesen ist. Der Staat muss sparen, weil ihn die Schuldenlast drückt. Im internationalen Vergleich sind die heimischen Unternehmen von Bankkrediten als Finanzierungsinstrument besonders abhängig. Und eben der Finanzsektor steckt in der Krise. Versicherer stehen vor der Pleite, Banken müssen faule Kredite abschreiben.

      Folgt man dem Schreckensbild, sind hierzulande zwei Szenarien denkbar.
      Horrorszenario eins: Die Börsenkurse fallen weiter. Dann schmelzen die Aktienreserven der Banken und Versicherer, ihre Verluste steigen, ihr Eigenkapital sinkt. Bis die erste Bank schließt. Oder der erste Versicherer, weil er seine Policen nicht mehr verzinsen kann.

      Horrorszenario zwei: Die Banken vergeben weniger Kredite. Dann verlieren viele Unternehmen ihre Anschlussfinanzierung und gehen Pleite. Die ohnehin dramatische Zahl an Firmeninsolvenzen steigt weiter. Weil im Gegenzug die faulen Kredite der Banken zunehmen, geraten auch sie in den Abwärtsstrudel. Ihre Abschreibungen wachsen und damit auch ihre Verluste. Bis - Variante eins - die erste Bank schließt.

      Natürlich muss in Deutschland kein Finanzkonzern Pleite gehen. Börsennotierten Gesellschaften bliebe immer noch eine Kapitalerhöhung, wenn auch zu miserablen Konditionen. Und die großen Anbieter beschützt der Staat: Sie sind too big to fail - zu groß, als dass man sie eingehen ließe. So wie die Bankgesellschaft Berlin, die zehntgrößte deutsche Bank, die im Frühjahr mit einer Landesbürgschaft über 21 Milliarden Euro vor dem Aus bewahrt wurde.
      Tatsächlich aber haben die deutschen Banken längst begonnen, ihre Kreditvergabe zurückzufahren.

      "Kreditrationierung" nennt das Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Barclays Bank in Frankfurt. "Die Kreditnachfrage der Unternehmen wird nicht mehr in vollem Umfang bedient, selbst wenn sie bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen." Das reale Kreditwachstum sinkt - und bremst die Konjunktur.

      Es ist das fatale Zusammentreffen von schwacher Wirtschaftsentwicklung und Krise der Finanzkonzerne, die das Problem so brisant macht. Schwächelt die Konjunktur, leiden Banken und Versicherer immer, das ist klar. Diesmal aber, sagt Stefan Paul, Professor für Bankbetriebslehre an der Universität Bochum, ist es in Deutschland "mehr als ein normaler Abschwung" des Finanzsektors. "Wir holen nach, was andere schon hinter sich haben."

      Zumindest die Banken: Während die Vereinigten Staaten oder Großbritannien Ende der Achtziger eine handfeste Krise des Finanzsektors und den massiven Abbau von Arbeitsplätzen erlebten, wurde in Deutschland immer weiter aufgebaut. Erst bescherte die Wiedervereinigung den Banken ein unverhofftes Geschäft: neue Filialen, neue Kunden, neues Geld. Dann wollten in Leipzig, Dresden oder Halle Tausende neuer Wohnungen und Häuser finanziert sein.
      Als der Immobilienboom endete, begann die nächste Spekulation, diesmal an der Börse. Wieder investierten die Banken kräftig - in neue Berater, neue Analysten, neue Fondsmanager, neue Investmentbanker. Und wieder verdienten sie riesige Summen. Dumm nur, dass auf diese Spekulation keine neue folgte. Sondern der Absturz.

      "Der Börsenboom hat die strukturellen Probleme der deutschen Banken übertüncht", sagt Stefan Best von Standard & Poor`s. Viele Institute, kritisiert Bridget Gandy von der Rating-Agentur Fitch-Ibca in London, "haben einfach blind investiert und riesige Kostenblöcke angehäuft".

      So wie die Dresdner Bank. "Wir haben Fehler gemacht", gestand Vorstandschef Bernd Fahrholz Anfang September vor den Führungskräften der Bank. Seine schriftliche Analyse, die der ZEIT vorliegt, steht stellvertretend für die Misswirtschaft der ganzen Branche: für die "strategische Unentschlossenheit" und den "Ehrgeiz, Global Player zu werden, als der Zug dafür längst abgefahren war". Für die großen Investitionen in Asien, Nord- und Lateinamerika, wo man "am falschen Ort und zur falschen Zeit das lokale Kreditgeschäft expansiv vorangetrieben" hat.

      Für eine Geschäftspolitik, die "die notwendige Rendite für das Eigenkapital weitgehend außer acht gelassen" hat.
      Und für den Wahn, Investmentbanker "großflächig durch garantierte Boni im Haus zu halten".

      So schonungslos hat noch kein deutscher Banker die Lage des eigenen Hauses - und implizit der ganzen Branche - dargestellt. Mehr als 800 Millionen Euro Verlust verursachte allein die Investmentsparte der Dresdner im ersten Halbjahr 2002. In der vergangenen Woche musste der zuständige Vorstand Leonhard Fischer gehen. Vorstandschef Fahrholz weiß genau, dass seine Bank bis Ende kommenden Jahres schwarzen Zahlen schreiben muss, sonst dürfte auch er den Job verlieren.

      Die Rating-Agenturen haben ihr Urteil bereits gefällt - und alle deutschen Banken herabgestuft. Und in einer Studie der WGZ-Bank heißt es: "Im europäischen Vergleich lassen sich kaum Gründe für Investments in deutsche Banktitel ausmachen."

      Fragt sich nur, in was die Versicherungskonzerne derzeit investieren. Denn nicht nur die Aktienmärkte schwächeln, auch die Anleihezinsen sinken seit Mitte der neunziger Jahre nahezu kontinuierlich. Inzwischen sind die amerikanischen Zinsen so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Durchschnittsrendite deutscher Staatsanleihen liegt bei nur noch 4,3 Prozent gegenüber 5,3 Prozent vor zwei Jahren. Noch immer aber locken Versicherer ihre Kunden mit Renditen von mehr als 6 Prozent.

      Dass Zinsen und Aktienkurse über längere Zeit gleichzeitig sinken, ist höchst selten - und in der ökonomischen Theorie eigentlich nicht vorgesehen. Wenn die Zinsen sinken, steigen die Aktienkurse und umgekehrt: Auf diese Lehrbuchweisheit haben viele Lebensversicherer vertraut, um im Renditewettbewerb mit Banken und Fondsgesellschaften nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zwischen 1995 und 2001 kletterte der Aktienanteil an den gesamten Kapitalanlagen der Versicherer nach Angaben des Branchendienstes map-report von 12,8 auf 26,5 Prozent.

      Solange der Börsenboom dauerte, konnte die Assekuranz deshalb trotz sinkender Zinserträge ihren Kunden weiterhin Zinsen von mehr als 6 Prozent gutschreiben - und sogar noch stille Reserven ansammeln. Heute sind diese Polster weitgehend verschwunden und viele Depots dick im Minus. Selbst der Marktführer Allianz Leben ist mit seinen Aktienanlagen in die roten Zahlen gerutscht. Bei einem Dax-Stand von 3200, hatte Vorstandschef Gerhard Rupprecht im August eingeräumt, seien die stillen Reserven aufgezehrt.

      Anfang der Woche lag der Dax mehr als 12 Prozent unter dieser Grenze.
      Bleibt es dabei oder geht es sogar noch weiter abwärts, wird auch der Marktführer die Gesamtverzinsung von derzeit 6,8 Prozent für das nächste Jahr deutlich senken müssen. Der Garantiezins dagegen, den die Versicherer rechtlich verbindlich zugesagt haben und der je nach Police zwischen 3 und 4 Prozent beträgt, ist - vorerst jedenfalls - bei den Stuttgartern nicht in Gefahr. Immerhin erwirtschaftete die Allianz Leben im vergangenen Jahr mit ihren Kapitalanlagen noch eine Durchschnittsrendite von 5,4 Prozent - ohne außerordentliche Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren.
      Jetzt wird die Branche hastig

      In solch einer komfortablen Situation sind längst nicht alle Lebensversicherer. Dass "die Lage nicht einfach" ist, bestätigt sogar das Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen (Bafin), das traditionell höchst verschwiegen ist, wenn es um die von ihr kontrollierte Branche geht. Drastischer drückt es Jochen Specht, Fachbereichskoordinator Lebensversicherung der Kölner Rating-Agentur Assekurata, aus: "Die deutsche Versicherungsbranche steht vor ihrer größten Herausforderung seit dem Krieg."

      Erstmals in 50 Jahren könnte die Aufsicht gezwungen sein, von Paragraf 89, Absatz 2 des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) Gebrauch zu machen, um die Insolvenz eines Versicherers zu verhindern. Der Paragraf gibt den Kontrolleuren notfalls das Recht, "entsprechend der Vermögenslage" des Unternehmens seine "Verpflichtungen herabzusetzen", wenn das Unternehmen nur so zu retten ist. Im Klartext: Das Aufsichtsamt könnte die Ansprüche der Versicherten aus ihren Policen drastisch reduzieren - und zwar ohne Grenze nach unten.

      "Damit rechnet wirklich niemand", beteuert zwar ein Experte des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV). Mit ernsthaften Schieflagen aber offenbar sehr wohl. Immerhin arbeitet der Verband bereits an einer Auffanglösung für bedrohte Unternehmen. Ein neuer Pool soll bis Ende des Jahres stehen und den Kunden der in Not geratenen Anbieter wenigstens den Garantiezins sichern.

      Ob das gelingt, ist allerdings fraglich. Bislang ist noch nicht einmal klar, wer sich mit wie viel Geld beteiligt. Und was geschieht, wenn eine größere Versicherung ins Stolpern gerät. Experten jedenfalls wundern sich über die plötzliche Hast der Branche. Während die Banken seit Jahren einen Einlagensicherungsfonds haben, war dieses Thema für Versicherer immer tabu.

      Das galt auch für den Gesetzgeber. Mit skurrilen Folgen: Ob ein Versicherer in der Gefahrenzone ist oder seine Finanzmittel ausreichen, um Verluste auszugleichen, misst die Aufsicht unter anderem anhand des so genannten Solvabilitäts-Ist. Neben dem Eigenkapital und bestimmten Rücklagen fließen in diese Kennziffer bei Lebensversicherern die Gewinne der nächsten Jahre ein. Und wie hoch die sein werden, kann heute niemand überprüfen.
      Die Krise der Finanzkonzerne könnte auch ihr Gutes haben: die Rückkehr zur Realität in den Chefetagen.

      Davor aber, so viel ist sicher, liegt für die deutsche Volkswirtschaft ein Tal der Tränen. Die Krise der Banken und Versicherer wird mehr Wachstum kosten, als es beispielsweise die Erhöhung der Lohnnebenkosten um ein paar Zehntel Prozentpunkte tun würde. Und sie vernichtet mehr Arbeitsplätze, als mit jeder Reform des Arbeitsmarktes kurzfristig neu geschaffen werden können.

      Quelle: http://www.zeit.de/2002/41/Wirtschaft/200241_bankenkrise.htm…
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 15:52:12
      Beitrag Nr. 854 ()
      Würde mich wundern
      wenn die Amis heute nicht versuchen sollten,
      den DOW über die 8000ér Marke drücken zu wollen.

      Dann hätte sich für manche der Worst Case schon wieder in Wohlgefallen ausgelöst...;)

      Sozusagen ein Doppel-Boden in der gewünschten rein amerikanischer Form..:laugh:

      Ich kann schon die Charties sehen
      wie sie Schaum vor dem Mund haben...:laugh:

      Aber nicht vergessen, liebe Freunde des Parkett.
      Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
      Der DOW wird den Weg alles irdischen nehmen müssen.
      Und welche Richtung dies sein wird-wissen wir nun alle..

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 15:57:17
      Beitrag Nr. 855 ()
      FUTURES ALERT: Monatsausblick Oktober

      Stephan P. muss raus aus dem Markt! ;)

      Mit dieser ersten Ausgabe werden Tiger Trading Club und The ALM Growth Organziation LLC zusätzlich zum täglichen Newsletter einen Monatsausblick auf die Märkte offerieren. Schwerpunkt werden weniger kurzfristige Rangeempfehlungen sein, sondern Analysen, die mit wechselndem subjektiven Fokus Stimmungen, Gegenstimmungen und Wirtschaftspolitik anvisieren. Wir wünschen uns, dass die geneigten Leser des Futures Alert, die in der Regel aus dem Umkreis des Shortterm- und Daytradings kommen, auch dieses Angebot mit Wohlwollen aufnehmen werden.
      Alle ernstmeinenden Trader haben sich ein Arsenal an Analysewerkzeugen angeschafft, dass in grossen Teilen einem gemeinsamen Reservoir (Charttechnik und Indikatoren, Sentimentanalysen) entspringt, in einigen Teilen modifizierte Formen des gemeinsamen Reservoirs abbilden (z.B. 9 RSI anstatt 14 RSI) und in ganz wenigen Teilen eigene Entwicklungen darstellen.

      Der Contrarian Trader greift bekanntermassen auf eine Vielzahl von Stimmungsbarometern zurück, wie Put/Call-Ratios, Volatilitätsindizes (z.B. VIX, VDAX), implizite Volatilitäten einzelner Optionsserien, Hedgefund-Zu- und Abflüsse (hier besonders die Bullen- und Bärenfonds der Rydex-Gruppe), Stimmungsmesser aufgrund von Newsletterempfehlungen und Umfragen (z.B. Investors Intelligence) und so weiter und so fort. Dies sind die allgemein bekannten und verwendeten Sentimentanalysewerkzeuge, von denen viele, wenn nicht die meisten, im gegenwärtigen Umfeld ihre Voraussagekraft in einer historisch einmaligen Weise verloren haben. Insbesondere die hohen Put/Call-Ratios der letzten Monate haben viele Investoren und Trader in die trügerische Hoffnung baldiger Erholungen getrieben.

      Wirkliche Contrarians sind sonderbare Menschen. Sie sind oft weniger mathematisch veranlagt (oder verdrängen diese Veranlagung), sie enthalten sich der Systemprogrammierung (oder quantifizieren systematisch nur Sentimentindikatoren, aber auch das sehr selten); Contrarians (wir nehmen die englische Bezeichnung, weil die deutsche Lehnübersetzung Kontraristen als Neuschöpfung zu ideologisch klingt) sind im Alltag oft Bauchmenschen (aber nicht zwingend Einzelgänger); Contrarians hören lieber zu und ziehen leise ihre Schlussfolgerungen als dass sie andere mit ihren voreilig vorgefassten Meinungen zutexten. Contrarians sind - im Tradingbereich - eher die stillen unaufdringlichen Kollegen.

      Das Zuhörenkönnen hat manchen unter ihnen zu interessanten sentimenttechnischen Entdeckungen geführt, zu neuen Analysewerkzeugen, die weder leicht zugänglich noch leicht quantifizierbar sind, die aber - im Auge des Contrarians - wunderbare Indikatoren darstellen.

      Unser neues Sentimentwerkzeug heisst Stephan P.


      Stephan P., 50 Jahre, hat Germanistik studiert und ist seit 10 Jahren Pressesprecher in einer grossen öffentlich-rechtlichen Anstalt. Er verdient nach BAT nicht schlecht, ist Single (hat also keine Familie zu ernähren), kann etwas zurücklegen, ist fasziniert von den Aktienmärkten, insbesondere Ende der 90ger Jahre vom Neuen Markt, liest viel, hat Umgang mit anderen intelligenten Leuten, ist gleichzeitig als Quasi-Beamter in einer festen Geistesschablone gefangen. Stephan P. hat die Aktienblase im letzten Jahrzehnt spät mitgemacht, dennoch einiges Geld verdienen können, der Gewinn ist seit April 2000 komplett dahingeschmolzen und trotzdem gibt Stephan P. nicht auf nach den grossen Spekulationsobjekten (inzwischen gerne auch mit längerfristigem Anlagehorizont - "die Zeiten schnellen Geldes sind vorbei" Zitat Stephan P.) zu suchen. Zuletzt hat Stepan P. Aktien des Laptopherstellers Gericom gekauft (kurz vor der Gewinnwarnung und dem Absturz), weil Stephan P. meinte Medizintechnik für Senioren ("Geriatrie") würde sich immer gut verkaufen.

      Stephan P. ist der Prototyp des gebildeten deutschen Privatanlegers, kultiviert und informiert, und gleichzeitig der Prototyp des dummen Privatanlegers. Und was noch wichtiger ist im Zusammenhang unserer Sentimentanalyse: er ist noch im Markt drin, und er sucht noch nach Chancen, nach Perlen, nach den schnellen Kurssprüngen wie in den 90ger Jahren. Er liest die populäre Wirtschaftspresse, er hört die Boden-Boden-Rufe und stimmt mit ein. Veröffentlicht das Magazin "FOCUS MONEY" eine Aktienempfehlung, darf man sicher sein, dass Stephan P. ernsthaft darüber meditiert diese Aktie mit seinem stetig schrumpfenden Vermögen zu kaufen. "Irgendwann muss es ja wieder aufwärts gehen" und dann will er unbedingt dabei sein, möglichst schon drin sein im Markt!

      Stephan P. existiert wirklich, er ist kein Scherz. Der Autor dieser Zeilen kennt ihn persönlich und über Umwege und studiert dessen Anlageentscheidungen. Das Drama des Privatanlegers wie Stephan P. besteht vielleicht darin, dass ein ergebnisorientiertes Denken ("Gewinn machen") ohne die Vermeidung von Paradoxen nicht auskommt. Gewinne machen soll eine Einbahnstrasse (nach oben) sein, die Widersprüchlichkeiten (die auch das Leben zu bieten hat jenseits der Finanzmärkte) finden keinen Platz in solchem Denken. Ein Satz wie "This is a bear market that thinks it`s a bull market" (James Grant) dürfte auf wenig Verständnis bei Stephan P. und seinen investierenden Mitmenschen stossen.

      Es dürfte klar geworden sein, dass wir der Meinung sind, dass es immer noch schlecht um den Aktienmarkt bestellt ist. Solange der Prototyp des Privatanlegers sein mühsam erarbeitetes Geld immer noch zur Schlachtbank trägt, solange Stephan P. noch im Markt drin ist (als "Indikator" der Investitionsfreudigkeit zwischen eins und zehn möglicherweise einen Wert von 6 aufzeigt), hat der Markt seinen Boden noch nicht gefunden. Stephan P. kann sich nicht vorstellen, dass es Zeiten geben könnte, in denen das Wort Börse Übelkeit hervorruft, niemand mehr n-tv sieht, Fachblätter ihr Erscheinen einstellen und alte Tugenden wieder gefragt sind wie "ehrlich währt am längsten" und "im Schweisse Deines Angesichts"...

      Happy Trading!

      Diese Nachricht wird Ihnen von TigerTradingClub und The A.L.M. Growth Organization präsentiert. Zuschriften an den Autor bitte über die TTC-Homepage.
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      schrieb am 02.10.02 22:09:30
      Beitrag Nr. 856 ()
      Crash bremst Wirtschaft: September-Einbruch kostet rund 1 Prozent Wachstum

      Der schwarze September hat Folgen für die Realwirtschaft.
      Denn ein 20-Prozent-Einbruch am Aktienmarkt,
      so hat das Fed jetzt berechnet, bedeutet in den USA 1,25 Prozentpunkte weniger Wirtschaftswachstum.

      Von Martin Vetterli

      Die grossen Börsenbarometer fallen und fallen. Inzwischen notieren sie noch tiefer als zu jenem Zeitpunkt, an dem Chef der US-Notenbank Fed, Alan Greenspan, erstmals vor einem irrationalen Überschwang der Aktienmärkte sprach. Das war im Dezember 1996. Die meisten grossen Indizes sind auf den Stand von damals zurückgefallen: Die technologielastige Nasdaq schloss gestern Montag so tief wie sei September 1996 nicht mehr, der deutsche Dax fiel auf den Stand vom November 1996 zurück. Der Dow Jones war letztmals im August 1998 so mager bewertet. Und mit dem Ausverkauf an den Finanzmärkten, sind die meisten Experten überzeugt, ist immer noch nicht Schluss. Zu real ist in den letzten Tagen die Gefahr geworden, dass die US-Wirtschaft - und in ihrem Gefolge die Weltwirtschaft - in eine neuerliche Rezession zurückfällt.

      US-Haushalte viel stärker betroffen

      Nachdem der MSCI-Welt-Index mittlerweile 49 Prozent unter seinem Höchststand notiert, ist das Risiko gestiegen, dass die Krise der Aktienmärkte die schwache Konjunktur weltweit weiter abwürgt. Am grössten ist das Risiko hierfür in den USA. Denn in keinem anderen Land ist die Aktienquote der Privathaushalte ähnlich hoch. Nach Angaben der US-Notenbank haben Amerikaner 12 Prozent ihrer Aktiven in Aktien investiert (Stand Ende erstes Quartal 2002).

      Aktienkrise schlägt auf Wirtschaft durch

      Was dieser Einbruch für die Konjunktur bedeutet, hat das Fed in einer kürzlich veröffentlichten Studie ausgerechnet: Ein 20-Prozent-Absturz am Aktienmarkt kostet der USA im ersten Jahr 1,25 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum, im zweiten sogar 1,5 Prozentpunkte. Die OECD kam 1998 in ihrer Studie «Stock Market Fluctuations and Consumption Behaviour: Some Recent Evidence» zu einem ähnlichen Schluss. Danach führt ein 20-Prozent-Einbruch am Aktienmarkt in den USA zu einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts um jeweils 1 Prozent im ersten und im zweiten Jahr. (In Deutschland, Frankreich und Italien würde die Wirtschaft gemäss OECD nur um 0,2 bis 0,5 Prozentpunkte gebremst.) Der Crash dürfte die US-Wirtschaft aber bedeutend mehr Wachstum kosten, nachdem der Dow bereits 36,5 Prozent und die Nasdaq sogar 77 Prozent unter den Höchstständen notiert.

      Gedrosselte Konsumlust und...

      Auch das Fed hat kürzlich bestätigt, dass die US-Haushalte heute über weniger Vermögen als noch vor einem Jahr verfügen. Das drückt - verständlicherweise - auf die Konsumlust der Amerikaner. Bis anhin wurde dieser dämpfende Effekt noch durch den Immobilienboom überdeckt. Er hat die Verluste der Aktienbesitzer zumindest geschmälert, denn 70 Prozent der erwachsenen Amerikaner sind Eigenheimbesitzer, 28 Prozent der Aktiven sind in Häuser und Wohnungen angelegt. Das Problem: Der Immobilienmarkt zeigt in einzelnen Regionen erste Anzeichen einer Überhitzung. Steigt in den USA auch noch die Arbeitslosigkeit oder das Zinsniveau stark an, ist es mit der Seligkeit vorbei.

      Die jüngsten Konsumzahlen aus den USA deuten genau das an. Bisher haben die Konsumenten noch von den historisch tiefen Zinsen profitiert und überraschend kräftig in Häuser und Autos investiert. Doch die düsteren Perspektiven am Arbeitsmarkt haben den Trend zum Sparen verstärkt. Das trifft die US-Wirtschaft, die zu zwei Dritteln vom Konsum abhängt, besonders hart. Wenn den Konsumenten die Kauflust vergeht, bricht auch die letzte Stütze der US-Konjunktur weg.

      ...gedrückte Investitionstätigkeit

      Die Aktienkrise hemmt aber nicht nur den privaten Konsum, sondern drücke auch auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen, schreibt die Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB) in einer kürzlich veröffentlichten Studie. Nur wird es für die Unternehmen zunehmend teurer, Geld für Investitionen aufzunehmen: Je niedriger der Kurs desto mehr eigene Aktien müssen die Unternehmen für die Deckung des Kapitalbedarfs ausgeben. Mehr Investitionen wären jedoch dringend nötig, um die angeschlagene US-Wirtschaft wieder auf Touren zu bringen. Doch die Unternehmen sparen, um ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen, bauen weiter Stellen ab und verschieben Investitionen immer weiter in die Zukunft. Die Chancen einer kräftigen Wirtschaftserholung sinken damit weiter.

      Unklare Signale aus der Industrie

      Die heute Dienstag veröffentlichten Daten aus der US-Industrie zeigen jedoch in unterschiedliche Richtungen. Der Einkaufsmangagerindex ist weiter, auf einen Wert von 49,5 Punkte, gefallen. Dies würde bedeuten, dass die US-Wirtschaft nur noch 2,5 Prozent pro Jahr wächst. Der Wert von 56,2 im Juni deutete noch ein sehr viel kräftigeres Wachstum an. Im September sind die Aufträge in der Industrie gestiegen, die Produktion wurde dagegen zurückgefahren und die Lager weiter abgebaut. Die Wachstumsdynamik ist im Sommer verflogen. In eine andere Richtung deuten die heutigen Daten vom Arbeitsmarkt. Im September ist die Zahl der angekündigten Entlassungen gegenüber dem August um 40 Prozent auf den tiefsten Wert seit 22 Monaten gefallen. Mehr Klarheit darüber, ob sich die Situation etwas entspannt hat, werden jedoch erst die Arbeitsmarktzahlen liefern, die am kommenden Freitag veröffentlicht werden.

      Angst vor dem Credit-Crunch

      Die grösste Gefahr, die ein Aktiencrash verursacht, ist jedoch der so genannte Bilanzbildeffekt, befürchtet die Zürcher Kantonalbank (ZKB) heute Dienstag in ihrer Daily Market Opinion. Das heisst: Setzt sich die Aktienkrise fort, verschlechtert sich das Bilanzbild der Geschäftsbanken weiter, weil die hinterlegten Sicherheiten erodieren und der Anteil fauler Kredite in die Höhe schnellt. Genau das ist in den letzten Monaten passiert und hat auf die Banken- und Versicherungsaktien gedrückt. Und weil die Eigenkapitaldecke schwindet, werden die Banken bei der Vergabe von Krediten noch knauseriger. Pessimisten malen deshalb bereits das Gespenst eines Credit-Crunch an die Wand. Ein Horrorszenarium nicht nur für Börsianer: Weil weniger Kredite vergeben werden, investieren die Unternehmen weniger, und das wiederum drückt auf den Konsum. Eine Spirale, aus der es, wie die dreissiger Jahre gezeigt haben, fast kein Entrinnen gibt. Doch: So weit sind wir nun doch nicht.
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      schrieb am 02.10.02 22:18:30
      Beitrag Nr. 857 ()
      US-Einkaufsmanager-Index sinkt unter Wachstumsschwelle

      Industrie droht Absturz in die Rezession

      Aktuelle Umfragen belegen:
      Die Angst vor einem Irak-Krieg und vor steigenden Energiepreisen lähmt die Wirtschaft.
      Besonderes deutlich haben sich die Beschäftigungsperspektiven verschlechtert.


      pbs DÜSSELDORF. Die Reihe schlechter Nachrichten reißt nicht ab. Der Industrie-Sektor droht in die Rezession abzurutschen – dies und jenseits des Atlantiks. Darauf deuten die Umfragen unter Einkaufsleitern der Branche hin. Sowohl in den USA als auch in der Euro-Zone und in Europa sind die Einkaufsmanager-Indizes unter die wichtige Marke von 50 Punkten gerutscht. Damit signalisieren sie einen Rückgang der Produktion in den kommenden Monaten. Der US-Einkaufs- manager-Index (ISM) ist im September auf 49,5 von 50,5 Punkten im August gefallen und notiert damit zum ersten Mal seit Januar unter der 50-Punkte- Marke.

      Besonders deutlich haben sich in den USA die Beschäftigungserspektiven verschlechtert. Immerhin konnten sich die Teilindizes zu Auftragslage und Produktion über der Wachstumsschwelle behaupten. „Es hätte schlimmer kommen können“, kommentiert Ian Morris von der Bank HSBC. „Die Industriebranche ist zum Stillstand gekommen“, meint indes Joseph LaVorgna, Volkswirt bei Deutsche Bank Securities in New York. Die Bank rechnet noch vor Jahresende mit einer Leitzinssenkung. Bisher habe unter der Ägide von Notenbank-Chef Alan Greenspan die Regel gegolten, dass die Leitzinsen innerhalb von drei Monaten gesenkt werden, wenn der ISM-Index unter 50 Punkte fällt.

      Im August hatte die US-Industrie im Monatsvergleich zum ersten Mal seit sieben Monaten weniger produziert. Sorge bereitet den befragten Unternehmen ein möglicher Krieg im Irak sowie die Entwicklung der Energiepreise. Die meisten Volkswirte rechnen für das dritte Quartal mit einem Wachstum von 3,5 % auf Jahresrate hochgerechnet und mit 2,5 % im Schlussquartal, geht aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg hervor.

      Für die deutsche Industrie haben sich die Aussichten so stark wie nie zuvor seit Beginn der Datenerhebung im Februar 1996 verschlechtert. Die Industrieproduktion dürfte daher im Durchschnitt dieses Jahres um 1,8 % sinken, erwartet die Ökonomen von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Auch in Frankreich, Italien und Großbritannien haben sich die Aussichten verschlechtert, allerdings notieren die Indizes noch über der Wachstumsschwelle.

      In Euro-Land haben sich insbesondere die Auftragslage und die Beschäftigungsperspektiven deutlich verschlechtert. Schuld daran sind aus Sicht der Ökonomen der Commerzbank Vertrauensstörungen als Folge der massiven Kurseinbrüche an den Aktienmärkten. Aber auch die Verteuerung von Rohöl und die Aufwertung des Euros habe Spuren hinterlassen.
      Unternehmer werden sich in den kommenden Monaten sowohl bei den Investitionen als auch bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze zurück halten, prognostizieren die Commerz- bank-Volkswirte und senkten ihre Wachstumsprognose für die Euro-Zone auf 0,8 % in diesem und 1,5 % im kommenden Jahr – für Deutschland erwarten sie 0,3 %, bzw. 1,3 %.

      Gewohnt optimistisch gab sich dagegen der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, bei einem einem Abendessen am Montag Abend mit Börsen-Händlern in New York. Er sieht gute Chancen für ein verstärktes Wachstum in der Euro-Zone im kommenden Jahr. Sein Optimismus werde durch das erwartete starke Anziehen der Binnen-Nachfrage genährt, sagte Issing.

      Zumindest in Deutschland, der größten Volkswirtschaft in Euro-Land, fehlen dafür aber bisher jegliche Hinweise. Hier zu Lande hätten gerade die schwache Binnennachfrage und auch die nachlassende Nachfrage nach Exporten die Stimmung belastet, meint Edward Teather, Volkswirt bei UBS Warburg.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 22:28:00
      Beitrag Nr. 858 ()
      Wall Street: Nachbörslich notiert

      Quartalsauftakt: Was kommt nach der Rallye?

      Wenn es Nacht wird an der Wall Street,
      dann machen sich die Insider über Zahlenkolonnen her um herauszufinden,
      wer die Käufer und wer die Verkäufer waren,
      die den Handel tagsüber bestimmt hatten.


      Nach einem Tag wie diesem Dienstag ist das besonders spannend, denn dass der Dow Jones zum Quartalsauftakt 4,5 % und die Nasdaq 3,5 % zulegten, das ist angesichts der Nachrichtenlage nicht unbedingt nachvollziehbar.

      Wer waren also die Käufer? Art Cashin, der Parkettchef der UBS Paine Webber meint, es hätte in großem Stil Asset Allocations gegeben, das heißt, einige Fonds müssen angesichts des schwachen Bondmarkts massiv in Aktien umgeschichtet haben. Damit ist dann auch nicht viel über die Kursentwicklung gesagt, außer, dass es keine fundamentalen Gründe und nicht unbedingt tiefgründenden Optimismus gab, der die Kurse am Dienstag stützte. Vielmehr waren andere Anlagen bei den Fond-Verwaltern in Ungnade gefallen.

      Festzuhalten ist nach der völlig wahnsinnigen Rallye vom Dienstag, dass die Kursgewinne nicht unbedingt fundamental begründet und dass der Analyst von Merrill Lynch nicht des Teufels ist, der noch am Morgen vor Handelsbeginn vor einem Einstieg in den ewigen Bärenmarkt gewarnt hat. Denn zu viele Unbekannte sind offen, über die erst in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten aufgeklärt wird:

      Da sind zum einen Konjunkturdaten, unter anderem zum Arbeitsmarkt, und da muss unter anderem die optimistische Note unterstrichen werden, die eine Untersuchung von Challenger, Gray & Christmas kurzfristig aufs Parkett gebracht hatte. Die Arbeitsmarkt-Experten haben ermittelt, dass die Entlassungen im September auf ein Zwei-Jahres-Tief gefallen sind – allerdings waren sie erst im Vormonat um völlig unerwartete 50 % gestiegen.

      Da sind zum anderen Hunderte von Quartalszahlen, denn es beginnt die Ertragssaison. Für eine Überraschung sorgte dabei der Computerhersteller Dell. Das Management teilte am Dienstag nachbörslich mit, dass der Umsatz im dritten Quartal um stattliche 22 % auf 9,1 Mrd. $ gestiegen sein soll und damit auf ein historisches Hoch. Ähnlich euphorisch jubelt man über den Unternehmensgewinn. Inwieweit andere Unternehmen des Sektors nachlegen dürfte den Markt in den nächsten Wochen massiv bestimmen.

      Was den Handel am Mittwoch bestimmen dürfte? Zu einem großen Teil dürften es Gewinnmitnahmen sein. Nach einer derartigen Rallye, wie sie die Wall Street zum Quartalsbeginn gesehen hat, dürfte es bereits die ersten Aussteiger geben. Vielleicht kommen diese aber auch erst ein oder zwei Tage später, dass der Aufwärtstrend für die US-Aktien bis Ende der Woche anhält scheint den meisten Experten jedoch unwahrscheinlich.

      © Wall Street Correspondents, Inc.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 22:31:30
      Beitrag Nr. 859 ()
      Update: ATI nach Verlustausweis im vierten Quartal unter Druck

      Die Aktie des Grafikkarten-Herstellers ATI Technologies Inc. muss im Handelsverlauf in den USA deutlich an Wert abgeben, nachdem das Unternehmen einen hohen Verlustausweis melden musste.

      ATI meldete, dass im vierten Quartal aufgrund schwacher PC-Verkäufe ein Verlust erwirtschaftet wurde,
      der jedoch im Rahmen einer zuletzt veröffentlichten Gewinnwarnung lag.

      Der Nettoverlust belief sich auf 32,2 Mio. Dollar bzw. 14 Cents pro Aktie nach einem Verlust von 11,6 Mio. Dollar bzw. 5 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Goodwill-Abschreibungen und Einmaleffekten entstand ein Gewinn von 2,4 Mio. Dollar bzw. 1 Cent pro Aktie. Analysten hatten einen Gewinn von 2 Cents pro Aktie erwartet. Der Umsatz im Quartal erhöhte sich von 229,1 Mio. Dollar im Vorjahr auf nun 239,5 Mio. Dollar.

      Die Aktie von ATI verliert aktuell 5,0 Prozent auf 4,75 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 22:56:04
      Beitrag Nr. 860 ()
      Mein lieber Scholli...

      Bei Advanced geht es aber langsam drunter und drüber.
      Was für ein Absturz in den letzten Monaten...
      Wo dies noch enden soll-weiss ja nun heute keiner so wirklich.

      Aber wenn die nicht bald aufpassen-hat Chipzilla bald keinen ernsthaften Gegner mehr....

      ++++++++++++++++++++++++++++++

      Mittwoch 2. Oktober 2002, 22:40 Uhr

      AMD erwartet beträchtlichen Betriebsverlust im dritten Quartal

      Sunnyvale (Reuters) - Der US-Mikroprozessoren- Hersteller Advanced Micro Devices erwartet wegen der anhaltenden Schwäche des Marktes für Personal-Computer (PC) in seinem dritten Geschäftsquartal einen beträchtlichen Betriebsverlust und einen deutlich unter den Erwartungen liegenden Umsatz.

      Das Unternehmen teilte am Mittwoch im kalifornischen Sunnyvale weiter mit, es rechne in den drei Monaten zum 29. September mit einem Umsatz von etwa 500 Millionen Dollar. Analysten hatten für den Berichtszeitraum einen Umsatz von 614 Millionen und einen Verlust je Aktie von 0,49 Dollar prognostiziert.
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 23:11:50
      Beitrag Nr. 861 ()
      Dieses Bild ist einfach zu köstlich
      um es zu unterschlagen.

      Und schliesslich wollen wir hin und wieder

      ein wenig Real-Satire hier ins Forum bringen, liebe Investoren..;)



      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 00:17:14
      Beitrag Nr. 862 ()
      Also meine speziellen Freunde von DTE wollen wir gewiss nicht vergessen..;)

      Ich kann nur immer wieder sagen-

      Ein Fass ohne Boden

      ++++++++++++++++++++++++

      Telekom: Heißer Herbst

      Der Bonner Telekom-Riese will 30.000 Stellen abbauen - schneller als bisher geplant.

      Die Telekom hat es zunehmend eilig, ihre Kosten i den Griff zu bekommen, um den Cash-Flow zu steigern. Das wird nämlich dringend zum Schuldenabbau benötigt.
      Standard & Poors ist nicht nur für Aktienindizes bekannt, sondern auch für Unternehmensratings. Je nachdem wie weit die Spezialisten den Daumen senken oder heben, wird die Refinanzierung eines Unternehmens teurer oder billiger. Bei den Unternehmen wird derzeit der Daumen deutlich gesenkt. Kein Wunder angesichts des Schuldenstands.

      Und der zunehmend sinkende Daumen bewirkt bei der Bonner Telekom zunehmend Hektik. Mehr als 65 Mrd. Euro Verbindlichkeiten drücken auf die Bilanz. Eine Summe, die so schnell wie möglich gesenkt werden soll. 50 Mrd. Euro sind das Ziel des Managements um den Interims-Chef Helmut Sihler. Ein zuletzt zunehmend unerfüllbares Versprechen.

      Deswegen drücken die Bonner nun beim Personalabbau auf das Tempo. 30.000 Leute sollen bis 2005 in der Festnetzsparte gehen. Die Zahl ist nicht neu. Neu ist dass der Großteil der Leute bereits nächstes Jahr den Gang zum Arbeitsamt antreten muss. Die Hektik hat Grund: Immer mehr zeigt sich, dass Assets der Telekom bei weitem nicht den Preis im Fall eines Verkaufs erzielen werden wie angenommen. Beispiel Kabelnetz, das im Fall eines Verkaufs wohl nur einen Preis unter dem „Worst-Case“ der Telekom erzielen wird.

      Schon drohen weitere Abschreibungen und - noch schlimmer - der Schuldenabbau der Bonner ins Stocken zu geraten. Daher heißt es nun „so schnell wie möglich runter mit den Kosten“. Ein Verzicht auf Betriebsbedingte Kündigungen dürfte dabei die Kosten des Personalabbaus gering halten. Der Abbau soll vor allem durch den Verzicht auf die Besetzung offener Stellen, natürliche Fluktuation und Personaltransfers in die Personal-Serviceagentur der Telekom gelingen.

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      Avatar
      schrieb am 03.10.02 10:18:06
      Beitrag Nr. 863 ()
      Na vielleicht hilft ja die Story meines gescheiterten Versuches gestern einmal wieder Aktien zu kaufen die Stimmung hier etwas aufzuhellen.
      Es sah ja verdammt gut aus, technisch hatte sowohl der DAX als auch der DOW alle Voraussetzungen für eine Trendwende erfüllt. Die Stimmung grottenschlecht, da saß wohl so ziemlich jeder daneben oder war short.
      Aber in Amerika ein stabiler Aufwärtstrend!
      Also kaufe ich mir doch ein paar VW’s dachte ich mir, die Aktie ist spottbillig und niemand redet darüber.
      Kaufen im XETRA wollte ich bei dem regen Handel nicht, sonst hat man schnell noch ein paar Teilausführungen am Bein also Frankfurt.
      Zu meinem Erstaunen stellte ich fest das dort, als im XETRA schon lange Kurse um 38,7 gehandelt wurden noch zu 38,2 ausgeführt wurde (Brief 39, Geld 38,2). Dafür zahlt man nun Marklergebühren aber mir soll’s recht sein dachte ich mir und orderte mit Limit 39.
      Erwartungsvoll beobachtete ich die Realtimekurse wann denn nun endlich meine Order ausgeführt würde und dann die Überraschung, zwei Minuten später ändert der Markler plötzlich in Geld 39,01 und Brief 39,6E, ohne meine Order auszuführen!
      Um es kurz zu machen, ich habe meine VW’s dann doch noch für 39 bekommen und dann gab es ja dieses „Versehen" im Amerika. Ich habe in dem Moment wieder geschmissen als der DOW seinen Intradaytrend verlassen hat diesmal allerdings im XETRA.
      Fazit zu 39 gekauft zu 39,03 verkauft und 20E Bankgebühren in den Sand gesetzt.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 15:14:27
      Beitrag Nr. 864 ()
      Neuer Ärger für die Aktienmärkte droht uns nun von asiatischer Seite, der NIKKEI notiert nun mit einem neuen Allzeittief von 8936 Zählern erstmals unter der magischen 9000er Marke.
      Unter 9000 Punkten können große japanische Banken ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.
      In diesem Falle droht den Weltmärkten eine Flut von Zwangsverkäufen mit fatalen Folgen für die Aktienkurse.
      Der finale Sell off könnte also diesmal östlich des Atlantik seinen Anfang nehmen.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 15:14:27
      Beitrag Nr. 865 ()
      Neuer Ärger für die Aktienmärkte droht uns nun von asiatischer Seite, der NIKKEI notiert nun mit einem neuen Allzeittief von 8936 Zählern erstmals unter der magischen 9000er Marke.
      Unter 9000 Punkten können große japanische Banken ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.
      In diesem Falle droht den Weltmärkten eine Flut von Zwangsverkäufen mit fatalen Folgen für die Aktienkurse.
      Der finale Sell off könnte also diesmal östlich des Atlantik seinen Anfang nehmen.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 08:26:28
      Beitrag Nr. 866 ()
      Guten Morgen, liebe Investoren...;)

      Keine schönen Aussichten-den Durchhalteparolen der Abhängigen zum Trotz..!
      Wer einigermassen alle fünf Sinne beieinander hat,
      sollte in solch rüden und unsicheren Zeiten sein Geld zusammen halten

      und wenn noch möglich seine Einlagen sichern.
      Und dies meine ich sprichwörtlich.
      Sie haben den gestrigen Tag bezüglich AMD ja mitbekommen.
      Hatte ich auch einmal-sozusagen eine meiner letzten Shares.

      Flogen vor geraumer Zeit nach ca. 18%Verlusten gnadenlos aus dem Depot.
      In besseren Kreisen auch SL genannt.
      Ich kann Ihnen versichern,
      dass Motzke heute auf ca. 85% Buchverlusten sitzen würde-

      wenn ich diese Anlage nicht adäquat nach unten abgesichert hätte.
      Von wegen verbilligen und sich nicht ausstoppen lassen.
      So argumentieren ausschlieslich Anfänger und lernunfähige Idioten des Parkett.
      Geschaffen um Frischfleisch für die Hyänen der Börse abzugeben..;)

      Also, liebe Leute.
      Es kann nicht oft genug wiederholt werden.

      Augen auf im Strassen,-(Börsen)-Verkehr..!!

      mehr gibt es im Moment nicht zu sagen

      Einen schönen Tag wünscht Ihnen wie immer.....

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Mit Vollgas in die Wirtschaftskrise

      Spätestens seit Mitte vergangener Woche dürfte auch den letzten Optimisten klar sein, dass die deutsche Wirtschaft auf einen neuen Abschwung zusteuert.

      Der Ifo-Geschäftsklimaindex – wichtigster Frühindikator für die heimische Konjunktur – sackte im September um 0,6 Punkte auf 88,2 Zähler, der vierte Rückgang in Folge. Ausschlaggebend dafür waren die schlechteren Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate. Der entsprechende Teilindex gab von 100,7 auf 99,3 Punkte nach.

      Ihre Hoffnungen auf einen baldigen Aufschwung kann die Bundesregierung nun getrost begraben. Stattdessen muss sie sich für die nächsten Monate auf eine steile Talfahrt der deutschen Wirtschaft einstellen. Dabei ist auch ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts nicht mehr auszuschließen.

      Hiobsbotschaften im Dauertakt

      Die Hiobsbotschaften von der Konjunktur schlagen derart heftig ein, dass die Ökonomen mit den Abwärtsrevisionen ihrer Prognosen gar nicht nachkommen. Auch die Volkswirte des Internationalen Währungsfonds (IWF), die in der vergangenen Woche ihren „World Economic Outlook“ mit nach unten revidierten Wachstumsprognosen veröffentlichten, dürften schon bald zu einer weiteren Korrektur gezwungen sein.

      Denn die Revision ihrer Wachstumsprognose für Deutschland von 0,9 auf 0,5 Prozent für dieses Jahr und von 2,7 auf 2,0 Prozent für 2003 dürfte kaum ausreichen angesichts der massiven Vermögensverluste an den Aktienmärkten und des kräftigen Anstiegs der Ölpreise. Zudem hat die Wiederwahl der rot-grünen Regierung die Hoffnung auf einen grundlegenden Regierungs- und Politikwechsel enttäuscht. Statt durchgreifender Reformen steht Deutschland nun vor vier weiteren Jahren Stillstand. Die Stimmung der Unternehmer ist schlecht wie selten zuvor, ihre Bereitschaft zu Investitionen und Neueinstellungen auf einem Tiefpunkt.

      Einzelhandel hat Hoffnungen völlig aufgegeben

      So hat der Einzelhandel seine Hoffnungen auf eine Belebung des Konsums inzwischen völlig aufgegeben. Die steigenden Beiträge zur Renten- und Krankenversicherung sowie die neuerliche Anhebung der Ökosteuer zum nächsten Jahr werden den Bürgern kaum noch Geld in der Tasche lassen. Die Pläne einiger Bundesländer, zusätzlich die Erbschaftsteuer anzuheben sowie die Vermögensteuer wieder einzuführen, sind ein weiterer Schlag für die Konjunktur. Manche Analysten erwarten für 2003 ohnehin nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von weniger als einem Prozent – viel zu wenig, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Für Jörg Krämer, Chefvolkswirt von Invesco Asset Management, steht daher fest, dass die Zahl der Arbeitslosen bis Ende 2003 weiter steigen wird.

      Der ausufernde Steuer- und Sozialstaat mit seinen Umverteilungsexzessen würgt nicht nur die Konjunktur ab, sondern zerstört auch die Leistungsbereitschaft der Bürger und Unternehmer. In der Folge schrumpft das langfristige Wachstumspotenzial des Landes. Nach Berechnungen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) machten die Einkommenstransfers im Jahr 2000 bereits 18,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus – mehr als in jedem anderen Industrieland. Seit 1970 hat sich diese Transferquote um knapp sechs Prozentpunkte erhöht und dürfte jetzt weiter steigen.

      Steigende Abgaben und Staatsschulden

      Finanziert wird die Umverteilung durch drastisch steigende Abgaben und Staatsschulden. So kletterten die Steuern und Sozialbeiträge seit 1970 von 34,4 Prozent des BIP auf knapp 40 Prozent in 2001. Die öffentlichen Schulden in Relation zum BIP explodierten im gleichen Zeitraum von knapp 19 auf fast 60 Prozent. Der langfristige Wachstumstrend knickte unter der zunehmenden Abgabenlast ein. Während das BIP von 1960 bis 1969 noch um jahresdurchschnittlich 4,4 Prozent zunahm, erreichte es von 1990 bis 1999 nur noch eine jahresdurchschnittliche Wachstumsrate von 2,2 Prozent.

      Hoffnung auf Besserung besteht nicht, solange höhere Steuern und noch mehr Umverteilung ganz oben auf der Agenda der rot-grünen Bundesregierung stehen.

      Malte Fischer, WirtschaftsWoche
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 08:31:01
      Beitrag Nr. 867 ()
      EMC warnt und streicht weitere Stellen

      Der amerikanische Spezialist für Speichertechnologien EMC Corp. musste gestern erneut mit negativen Meldungen aufwarten. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel deutlich an Wert.

      Das Unternehmen teilte mit, dass es im dritten Quartal mit einem Verlust von 2 Cents je Aktie und einem Umsatz von 1,25 Mrd. Dollar rechnet. Analysten sind bisher von einem Verlust von 1 Cent je Aktie ausgegangen. EMC selbst hatte noch vor kurzem einen Umsatz von leicht unter 1,4 Mrd. Dollar prognostiziert.

      Zudem gab EMC bekannt, dass im Zuge von weiteren Kosteneinsparungen rund 7 Prozent aller Stellen oder rund 1.300 Arbeitsplätze abgebaut werden.

      Das Management wurde des weiteren ermächtigt, bis zu 250 Mio. eigene Aktien zurück zu kaufen.

      Die Aktie schloss gestern bei 5,01 Dollar und notierte nachbörslich bei 4,51 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 08:32:46
      Beitrag Nr. 868 ()
      Interwoven senkt Prognosen für Gewinn und Umsatz

      Der US-Softwarehersteller Interwoven Inc. musste seine Aktionäre am Donnerstag darüber informieren, dass die Umsätze im dritten Quartal unter den Erwartungen liegen werden und der Verlust größer als bislang prognostiziert ausfallen wird.

      Das Unternehmen begründet dies mit der weiter anhaltenden Schwäche in der IT-Branche.

      Der Verlust im dritten Quartal soll bei 7-8 Cents je Aktie liegen nachdem bislang mit einem Verlust von 3-5 Cents je Aktie gerechnet wurde. Der Umsatz soll bei nur noch 29-31 Mio. Dollar liegen. Die zuvor erwartete Spanne belief sich auf 31-35 Mio. Dollar.

      Die Aktie von Interwoven schloss bei 1,93 Dollar und notierte nachbörslich bei 1,56 Dollar.
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      schrieb am 04.10.02 08:48:27
      Beitrag Nr. 869 ()
      Jetzt habe ich doch noch etwas gefunden
      das einer Erwähnung wert wäre.
      Ist ein wenig aufgewärmt
      und trotzdem sehr-sehr aktuell.

      Vor einigen Monaten wies Motzke darauf hin
      dass der versierte und strategische Anleger niemals dauerhaft investiert sein muss
      oder gar sollte.

      Da gehe ich mit dem alten Malik vollkommen konform.
      Wo er Recht hat da hat er Recht..!
      Könnten genau meine Worte sein-welche hier Geltung finden.
      Und es hat sich nix an dieser Einstellung geändert.

      Der Unterschied ist lediglich,
      dass ein Investor welcher erst heute reagiert,
      viel Geld in der Zwischenzeit sinnlos verbrannt hat.
      Das sind nackte Tatsachen-welche nicht zur Diskussion stehen.

      Von wegen dauerhaftes verbilligen
      so wie es hier eine zeitlang von ewig gestrigen kolportiert wurde.
      Meldet sich keiner mehr von diesen prächtigen Powertradern und Verbilligern...?!

      An den inzwischen horrenden aufgelaufenen Buchverlusten erstickt..!?
      Sollte mir eigentlich auch egal sein.
      Es geht hier um`s Prinzip.
      Wer nachweislich ausschlieslich mit dem Bauch denkt
      und der Gier einen zu grossen Stellenwert Raum lässt,
      bekommt früher oder später die Zeche serviert...!

      Und die sieht wirklich übel aus......
      Hier also nochmals einige sinnliche Worte der Wahrheit...;)
      Und der Aufklärung halber.
      Untenstehendes ist schon einige Monate her-
      und trotz allem sehr aktuell.....

      +++++++++++++++++++++++++++

      Wie soll man sein Geld anlegen? (Prof. Malik, 5.8.02)

      Am besten überhaupt nicht, um auf bessere Gelegenheiten zu warten. Es vermehrt sich von ganz allein.

      Wenn ich dazu rate, sich von seinen Wertpapieren zu trennen, kommt regelmässig die Frage:

      Ja, aber wie soll ich denn mein Geld anlegen?

      Meine Antwort lautet:

      Überhaupt nicht; lassen Sie es liegen.

      Dann, verunsichert und manchmal etwas empört: Aber wo doch Zinsen so niedrig sind; das bringt doch dann nichts...

      Diese Haltung ist Symptom für gefährliche Unkenntnis wirtschaftlicher Realitäten. Sie hat vielen in den letzten Monaten enorme Verluste zugefügt. Nur wenige scheinen nämlich den Unterschied zwischen Return on Investment und Return of Investment zu kennen, oder, wenn sie ihn kennen, ernst zu nehmen.

      In den gelehrten Abhandlungen kommt er nicht vor. Und nur wenige scheinen sich über die Konsequenzen einer deflationären Wirtschaftsentwicklung im klaren zu sein.

      Wer im März 2000 entschieden hat, keine Aktien zu kaufen, sein Geld dafür liegen zu lassen, hat es innerhalb von 24 Monaten massiv vermehrt. Er kann nämlich heute rund 10 mal so viel NEMAX-Aktien und schon beinahe doppelt so viel DAX-Werte kaufen wie damals. Diesen Wertzuwachs hat er steuerfrei. 2 Prozent Bankzins sind gegenüber 50 Prozent Aktienkursverlust ein Vermögen.

      Die Maxime muss jetzt - und noch für längere Zeit - heissen: sein Pulver trocken halten und auf bessere Kaufgelegenheiten warten. Sie werden noch viel günstiger werden - an allen Märkten, von Aktien bis zu Immobilien und von Festverzinslichen bis zu Kunst.

      Was heisst "noch viel günstiger"? Im Minimum um das Doppelte; wahrscheinlicher ist ein Vielfaches.

      Geld wird von ganz allein mehr wert, wenn und in dem Masse als die Preise fallen.

      In solchen Zeiten spielt es keine Rolle, wie hoch oder niedrig die Zinsen sind. Entscheidend ist, was man für sein Geld kaufen kann.

      Geld wird in den nächsten Jahren das knappste Gut in der Wirtschaft sein. Waren und Dienstleistungen werden reichlich verfügbar sein, aber nur wenige werden ausreichend Geld haben, um sie zu kaufen. Das ist das Kernproblem der Deflation. In einer Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes; in der Deflation steigt sie.

      Aus diesem Grunde ist die beste Anlage, sein Geld in Geld zu halten, es also gerade nicht anzulegen - klarerweise in gutem Geld, nicht in argentinischen Pesos.

      Der Schweizerfranken bietet sich dafür noch lange an. Aber auch der Euro, obwohl schlechter als die frühere D-Mark, wird sich vermutlich gegenüber dem US-Dollar deutlich nach oben bewegen.

      Beim Dollar entwickelt sich das nächste US-Katastrophenpotential....:D
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 11:05:24
      Beitrag Nr. 870 ()
      Geschäftstätigkeit bei Dienstleistern rückläufig

      Die Forschungsgruppe NTC berechnete für Reuters die Entwicklung der Geschäftstätigkeit im deutschen Dienstleistungssektor für September.

      Der saisonbereinigte Reuters-Service-Index fiel auf 44,6 Punkte, nach 47,7 Punkten im August. Dies ist der niedrigste Stand seit Oktober vergangenen Jahres.

      Der Teilindex für die Beschäftigung ging von 47,9 im Vormonat auf 44,0 Punkte zurück. Bei den Neuaufträgen reduzierte sich der Teilindex von 45,2 Punkten im August auf 42,4 im Berichtsmonat.

      NTC befragte hierzu rund 500 Führungskräfte.

      Diese Indexstände unter dem Grenzwert von 50 Punkten signalisieren eine Verschlechterung der Geschäftsentwicklung im deutschen Dienstleistungsbereich.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 11:32:18
      Beitrag Nr. 871 ()
      Tja, liebe Aktionäre.
      Ist immer noch alles beim alten.
      Börse ist eben ein rüdes Umfeld.
      Freunde sucht man hier vergeblich.
      Und vertrauenswürdige Berater schon gar nicht..(hihihi).

      Untenstehender Bericht über S-P sagt mal wieder alles.
      Allerdings möchte ich diesen Vorgang auch benützen,
      um Ihnen allen das Wesentliche des Parkett nahe zu bringen.

      Erfahrungen sammeln und sich so schnell wie möglich das Börsen-Einmal-Eins beibringen. Auch wenn es Anfangs öfter mal weh tut. Vor allem gilt es,
      die gesammelten Erfahrungen schnellstmöglich in sein zukünftiges Investitionsverhalten einfliessen zu lassen.

      Die Betonung liegt hier aber auf versuchte Objektivitiät, liebe Freunde-auch und gerade sich selbst gegenüber!

      Eigene Fehler werden schonungslos offengelegt und analysiert. Ohne adäquate objektive Analyse, wird es schwerlich möglich sein,
      die ärgsten Fehler zu liquidieren.

      Jedenfalls sieht doch jeder wo der Hase hinläuft.

      Ein Anleger verlässt sich lediglich auf sein eigenes Urteil.
      Und wenn er dazu nicht fähig sein sollte,
      hat er auf dem Parkett nix verloren-so einfach ist das..!


      Was hat dies jetzt mit Schering-Plough zu tun...?

      Ein erfahrener Anleger hätte den Trend registriert
      und hätte darauf adäquat reagiert.

      Er wartet nicht bis er Gewissheit hat,
      weil es dann zu spät ist
      und die Buchverluste in diesem Moment schon recht erheblich sein sollten...;)


      Fehlerfrei werden Sie und auch ich niemals sein.
      Das ist aber auch nicht real und nötig.
      Aber mit ein wenig Eigenerfahrung und der rechten Sensibilität wäre es ohne weiterers möglich...

      die grössten Verluste zu verhindern..!

      Dazu ist keine Zauberei nötig-sondern lediglich ein gesunder und gewachsener Erfahrungsschatz auf dem Parkett....;)

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Schering-Plough: Gewinnwarnung beendet Spekulationen

      2003 wird der Pharmakonzern sehr schlechte Zahlen präsentieren
      Die ungewöhnlich starken Kursverluste im Vorfeld der Gewinnwarnung hinterlassen einen schalen Beigeschmack.

      Nun ist die Katze aus dem Sack: Das Pharmaunternehmen Schering-Plough wird im laufenden und kommenden Jahr schlechte Zahlen ausweisen. Erst 2004 soll wieder ein Gewinnwachstum erzielt werden, allerdings gegenüber dem üblen Geschäftsjahr 2003, was unter dem Strich nichts anderes bedeutet, dass auch in zwei Jahren die negativen Aspekte noch ihre Wirkung zeigen werden.

      Das Rätselraten um die starken Kursverluste seit Montag ist damit beendet.

      Die Frage stellt sich, ob nicht im Vorfeld bereits Informationen durchgedrungen sind, die zu Verkäufen geführt haben. Die Umstände rufen nach einer Untersuchung durch die Behörden.

      Schering-Plough wird im kommenden Jahr einen Gewinn ausweisen, der weit unter den Schätzungen der Analysten liegt. 1 bis 1,15 Dollar je Aktie soll unter dem Strich stehen, die Experten haben im Schnitt mit 1,42 Dollar gerechnet. 2004 soll der Gewinn auf nicht mehr als 1,38 Dollar steigen, was noch unterhalb der ursprünglichen Expertenschätzung für 2003 und signifikant unter der für 2004 liegt, die 1,69 Dollar betrug.

      Schering-Plough ist von jenen Plagen heimgesucht, die einigen Vertretern der Pharma-Branche erheblich zusetzen. Auslaufende Patente lassen Umsätze in großem Umfang wegbrechen, während gleichzeitig neue Medikamente nicht ausreichen, um die Ausfälle zu ersetzen. Hinzu kommt, dass die Ansichten über die Erfolgsaussichten des Medikamenten-Kandidaten Zetia weit auseinander reichen: Während eine Gruppe von Analysten darin einen potenziellen Blockbuster sieht, gehen andere Experten davon aus, dass es nicht mehr als ein Nischenprodukt wird.

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      Avatar
      schrieb am 04.10.02 12:27:53
      Beitrag Nr. 872 ()
      Insee revidiert Wachstums-Prognose für Frankreich

      Die französische Statistikbehörde Insee revidierte ihre Prognose zum Wirtschaftswachstum für das dritte und vierte Quartal 2002. Demnach steigt das Bruttoinlandsprodukt auf Quartalsbasis jeweils nur um 0,4 Prozent. Bisher wurde für beide Quartale ein Wachstum von jeweils 0,7 Prozent erwartet.

      Damit werde die annualisierte Rate um 1,0 Prozent wachsen, wogegen bisher ein BIP-Wachstum von nahezu 3,0 Prozent erwartet wurde. Das Finanzministerium geht von einem Wachstum in Höhe von 1,2 Prozent aus.

      Ursache seien die unerwarteten Rückgänge bei den Investitionen und den Lagerbeständen.

      Bei den Investitionen prognostiziert Insee für beide Quartale eine Abnahme um jeweils 0,4 Prozent auf Quartalsbasis.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 13:37:24
      Beitrag Nr. 873 ()
      "Geld wird in den nächsten Jahren das knappste Gut in der Wirtschaft sein. Waren und Dienstleistungen werden reichlich verfügbar sein, aber nur wenige werden ausreichend Geld haben, um sie zu kaufen. Das ist das Kernproblem der Deflation. In einer Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes; in der Deflation steigt sie."

      Hallo Motzki,
      noch einmal vielen Dank für deine Mühe hier, ich lese immer sehr interessiert mit. Sieht aus als hast du gerade die Bestätigung für meine Theorie im anderen Thread geliefert. Du bringst die Fakten und ich mache mir bereits Gedanken um Lösungen. Je mehr ich verstehe was zu dieser Fehlentwicklung geführt hat um so mehr steigt das Bedürfnis irgend etwas tun zu müssen.
      Eine Politik der Steuersenkungen (und fragt man einmal an welche Steuern diese Herren dabei denken, wird schnell klar, der Spitzensteuersatz ist gemeint) und Niedriglöhne wird zwangsläufig dazu führen das die einen noch mehr Geld auf ihren Konten horten und die anderen immer weniger davon haben.
      Geld das für Konsum und eine intakte Wirtschaft fehlt und uns so weiter in die Deflation führen wird!
      Eine Partei die diese Zusammenhänge erkannt hat sucht man leider in Deutschland vergeblich sonst könnte man da helfen etwas zu ändern.
      Es scheint hier auch nur wenige Leute zu geben die überhaupt begriffen haben warum jetzt die Märkte fallen und warum es uns immer schlechter geht. Denke einmal du gehörst zu denen die das verstanden haben. Wenn du also zum Thema auch noch eine eigene Meinung hast schau ruhig einmal in meinem Thread vorbei ich würde mich jedenfalls darüber freuen.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 13:56:22
      Beitrag Nr. 874 ()
      Österreichs BIP für 2001 nach unten revidiert

      Statistik Austria berechnete den Verlauf von Österreichs Wirtschaft in 2001. Demnach stieg das Bruttoinlandsprodukt real nur um 0,7 Prozent, nach 3,5 Prozent im Vorjahr. Bisher war ein Anstieg um 1,0 Prozent angenommen worden.

      Die EU-Staaten verzeichneten durchschnittlich ein Wachstum von 1,5 Prozent. Der Durchschnitt der OECD-Mitgliedsländer lag in 2001 bei 0,9 Prozent.

      Das nominale BIP wuchs um 2,3 Prozent auf 211,9 Mrd. Euro, nach 5,0 Prozent in 2000. Damit beläuft sich die Wirtschaftsleistung auf 26.050 Euro je Einwohner und auf 62.110 Euro je Erwerbstätigen.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 20:44:11
      Beitrag Nr. 875 ()
      Freitag, 4. Oktober 2002

      Das Problem mit der US-Zahlungsbilanz

      Murray Rothbard, ein bekannter Volkswirt der sogenannten österreichischen Schule, hat
      einmal Folgendes gesagt: "Über Zahlungsbilanzen ist mehr Unsinn geschrieben worden als
      über alle anderen volkswirtschaftlichen Aspekte." Auch auf das Risiko hin, dass diesem
      Unsinn noch mehr hinzugefügt wird, schreibe ich jetzt auch etwas über die Probleme des
      amerikanischen Zahlungsbilanzdefizits. Nicht dass ich voraussagen könnte, wie das Defizit
      beseitigt werden könnte. Ich will nur das grobe Bild skizzieren.

      Versuchen Sie sich an die 1990er zu erinnern – die Aktienkurse stiegen, und das lockte
      ausländisches Kapital an, was die Kurse weiter steigen ließ. Gleichzeitig erhöhten die
      Amerikaner wegen der Aktiengewinne ihre Konsumausgaben und kauften vermehrt
      ausländische Güter. Die US-Handelsbilanz war tief in den roten Zahlen. Beide Effekte sind so
      nicht mehr gültig – deshalb dürfte sich auch das Defizit verringern.

      Schwierig wird es allerdings, wenn man sich die amerikanischen Exporte ansieht. Wenn die
      Exporte relativ zu den Importen zulegen, wird dies normalerweise als positiv bezeichnet –
      aber das ist nicht zwangsläufig so.

      Das Problem, mit dem sich derzeit die ganze Weltwirtschaft konfrontiert sieht, ist die
      Tatsache, dass die USA der Motor der Weltwirtschaft sind. Auf der einen Seite hat die
      gewaltige Nachfrage der US-Konsumenten nach Importgütern die ausländischen
      Volkswirtschaften gestützt. Aber jetzt, nach dem Boom, wollen die ausländischen Investoren
      diesen amerikanischen Konsum nicht mehr durch Kapitalexporte in die USA und damit
      weiterhin hohe Zahlungsbilanzdefizite der USA mitfinanzieren.

      Wenn der Rest der Welt US-Waren nicht mehr zu den aktuellen Preisen kaufen will, dann
      müssen die Preise eben fallen. Aber, wie John Mauldin erklärt: "Die Unternehmen verlangen
      lieber, dass die Währung abgewertet wird, als dass sie ihre Preise für die Produkte senken."
      Das trifft bestimmt auf die US-Exporteure zu. Sie haben sich lange über den starken Dollar
      beschwert. Das führt uns zu einem interessanten Punkt: Wenn die Kräfte des Marktes mit
      denen der Politik an einem Strang ziehen, dann handelt die Zentralbank.

      Da die Inflation niedrig ist, kann die Geldmenge deutlich erhöht werden, der Dollar sollte dann
      schwächer notieren. Wenn es jemals einen Konsens über eine Erhöhung der Geldmenge
      gab, dann diesen! Im "Economist" stand letzte Woche, dass "die Schulden der Haushalte
      nicht dauerhaft schneller als deren Einkommen steigen können. Die Haushalte werden
      irgendwann dazu gezwungen, mehr zu sparen und weniger auszugeben." Das gleiche gilt auf
      internationaler Ebene, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem letzten Bericht
      mitgeteilt hat. Dort steht, dass in den Defizit-Staaten (also: den USA) die aktuellen Lücken
      zwischen dem Wachstum der heimischen Nachfrage und der realen Produktion nicht
      unbegrenzt fortbestehen können.

      Mit anderen Worten: Die amerikanischen Konsumenten leben über ihre Verhältnisse. "Es
      geht darum", so der IWF weiter, "ob die mögliche Rotation im Wachstum der realen
      Nachfrage von den Defizit-Staaten weg hin zu Europa oder den fernen Osten wandert – und
      ob es eine sanfte Entwicklung sein wird, oder nicht." Es wird zwar nicht offen ausgesprochen,
      aber der IWF scheint davon auszugehen, dass es keine sanfte Entwicklung sein wird.
      Was manchmal im ganzen Zahlenwust untergeht, ist die Höhe der absoluten Devisenreserven
      eines Landes. Nehmen wir z.B. Japan und die USA.

      Der IWF geht davon aus,
      dass die Devisenreserven Japans bis 2007 auf ein Drittel bis 40 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
      steigen werden, während sich die amerikanischen Netto-VERBINDLICHKEITEN auf ebenfalls
      40 % des BIP verdoppeln werden. Schon die jetzigen Niveaus wären schwer zu rechtfertigen,
      so der IWF, diese Prognosen sind deshalb einzigartig. Fazit: Große externe Adjustierungen
      sind nötig, um diese Verhältnisse auf tragfähigem Niveau zu stabilisieren. Es gibt wenig
      historische Beispiele für Staaten, die für längere Zeit hohe Zahlungsbilanzdefizite hatten.

      Der IWF geht davon aus, dass diese Adjustierungen durch eine Kombination von geringerem
      Produktionswachstum und Währungsabwertung zustande kommen. Weil das Volumen von
      Exporten und Importen nur langsam auf Wechselkursveränderungen reagiert, kann es ein Jahr
      oder länger dauern, bis die Bilanz ausgeglichen ist. Der Rat des IWF an die Politik:
      Mittelfristige Konsolidierung der öffentlichen Haushalte – also weniger Staatsausgaben. Und
      bei den Überschuss-Staaten: Erhöhung der Flexibilität und des Wettbewerbs.

      Aber genau das Gegenteil ist in der Realität der Fall: Die USA erhöhen ihre Staatsausgaben
      und Japan und Europa scheinen mit ihren Reformen nicht weiter zu kommen. Die
      Weltwirtschaft hat schon bessere Tage gesehen. Morgan Stanley hat die Schätzungen für
      das Wachstum der Weltwirtschaft 2003 von 4,1 % auf 3,1 % zurückgenommen. Das ist 0,5
      Prozentpunkte unter dem 30jährigen Durchschnitt, und es gibt noch Risiken. Morgan
      Stanley-Analyst Roach geht davon aus, dass sich die Entscheidungsträger weltweit
      abstimmen sollten.

      Aber egal – was die Bürokraten auch machen werden, wir wissen, dass der Markt seinen
      eigenen Weg gehen wird. Irgendwann wird er die Scherben der Spekulationsblase der 90er
      hinter sich gelassen haben. Das Problem ist nur, dass das noch ein bisschen (oder viel) weh
      tun kann.

      von Andrew Kashdan
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 21:15:42
      Beitrag Nr. 876 ()
      @Na endlich...!

      Da habe ich schon den ganzen Abend darauf gewartet, liebe Freunde.
      Die berühmt-berüchtigte Börsen-Feuerwehr aus USA ist wieder auf dem Parkett unterwegs.
      Erst diese völlig widersprüchlichen-verrückten Arbeitslosenzahlen,
      welche ausser in den USA wieder kein normaler Mensch verstehen kann oder möchte.

      Hat leider aufs erste nix geholfen.....

      Aber die Amis haben ja noch Onkel Al-den Totengräber der Börse.
      Ob diesem alten Mann überhaupt noch klar ist was er da drüben anrichtet,
      wenn diese ganze übelstinkende Jauche an die Oberfläche kommt...:D

      Na, dann macht mal schön weiter so, Jungs..!
      In ein paar Monaten sprechen wir uns wieder.
      Dann könnte ihr rudern wie ihr wollt.
      Diese Bande hat den Globus lange genug an der Nase rumgeführt.

      Alles hat ein Ende-nur die Wurst hat zwei...:D

      HM
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 21:26:39
      Beitrag Nr. 877 ()
      Völlig verrückt.
      Solche Dinge sind wirklich nur in USA möglich.
      Natürlich sind viele Tabakkonzerne die letzten Jahrzehnte nicht sehr pfleglich mit der Wahrheit umgegangen.
      Aber schliesslich wurde niemand zum Rauchen gezwungen.
      Und einmal ernsthaft.
      Ich hatte auch lange genug geraucht
      und war mir dem Risiko immer bewusst.

      Mir hatte nie jemand erzählt Rauchen wäre gesund...;)

      Wie auch immer.

      Aber mit solchen Summen in einem Prozess zu hantieren, ist wirklich völlig dizzy.
      Immerhin ist PM kein Tabakkonzern mehr-schon lange nicht mehr.

      Die wollen doch nicht ernsthaft ihre Blue Chips dort drüben platt machen..?
      Und dies in solchen rüden Zeiten...!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Philip Morris soll 28 Milliarden Dollar an Lungenkranke zahlen

      Selbst ein Weltkonzern gerät bei solchen Summen ins Wanken. Ein Gericht in Los Angeles hat das Tabak-Unternehmen Philip Morris dazu verurteilt, 28 Milliarden Dollar Schadenersatz an eine 64-Jährige zu zahlen, die an Lungenkrebs leidet.

      Los-Angeles - Die Klägerin Betty Bullock macht den Konzern für ihre Tabak-Abhängigkeit verantwortlich. Mit 17 habe sie angefangen zu rauchen, jetzt sei Lungenkrebs festgestellt worden. Philip Morris habe es versäumt, sie vor den Risiken des Rauchens zu warnen, gab sie an. Eine Argumentation, der die Geschworenen in Los Angeles offenbar folgten. Der Tabak-Konzern kündigte umgehend Berufung an, sollte das nicht möglich sein, verlange man Reduzierung der Strafe.
      Das Gericht hatte Philip Morris bereits in der vergangenen Woche zu einer Schadenersatzzahlung über 850.000 Dollar an die Frau aus Newport Beach in Kalifornien verurteilt.

      Bei der jetzt von der Jury angeordneten Strafe von 28 Milliarden Dollar handelt es sich um eine so genannte Strafentschädigung. Damit können nach amerikanischem Recht Unternehmen zusätzlich bestraft werden, um sie damit von weiteren Vergehen abzuhalten.
      Philip-Morris-Aktien fielen an der Wall Street im Nachmittagshandel binnen kurzem um fast fünf Prozent. Wall-Street-Beobachter verwiesen darauf, dass der Betrag von 28 Milliarden Dollar größer ist als der Gesamtwert aller Handelsaktivitäten von Philip Morris in den USA. Der Gesamtkonzern hat nach derzeitigen Aktienkursen einen Börsenwert von 83,5 Milliarden Dollar.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 22:44:46
      Beitrag Nr. 878 ()
      Freitag 4. Oktober 2002, 22:22 Uhr Gewinnwarnungen belasten US-Aktienmärkte

      Die beiden New Yorker Aktienbörsen schlossen am Freitag mit größeren Kursabschlägen, trotz oder vielleicht wegen solider Konjunkturdaten.
      Der Dow Jones Index fiel um 2,45 Prozent auf 7528 Punkte. Der Nasdaq Composite verlor 2,2 Prozent auf 1139 Punkte.

      Konjunkturnachrichten:

      Die Arbeitslosenquote ist im September von 5,7 auf 5,6 Prozent gefallen. Analysten hatten eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent erwartet. Im Teenager-Bereich ist die Arbeitslosigkeit dabei besonders stark zurückgegangen. Gleichzeitig fiel die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 43.000, während Analysten hier mit einem geringen Anstieg gerechnet hatten. Die Daten wurden vom Markt negativ aufgenommen. Denn während der Arbeitsmarkt angeschlagen bleibt, geben die Konjunkturdaten der US-Notenbank FED nicht genügend Rückendeckung für eine weitere Zinssenkung. Besonders schmerzhaft bleibt für die Börsianer, dass die Stellen im produzierenden Gewerbe weiterhin rückläufig sind

      Belastend wirkten sich Gewinnwarnungen von EMC (3,87 Dollar, -1,14 Dollar) und Schering Plough (17,20 Dollar, -0,44 Dollar) aus. EMC hat ganz im Gegensatz zu Dell bei Speichersystemen mit großen Absatzschwierigkeiten zu kämpfen, wenngleich Dell ein Partner von EMC ist. Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich derzeit vor allem das unterste Marktsegment als stabil erweist, während teure Installationen seltener geworden sind. Schering Plough belastete den Pharma-Sektor, wenngleich eine Analystenhochstufung der Aktie nach einem anfänglich sehr starken Kursverfall das Minus auf ein erträgliches Maß reduzierte.

      Unter den Dow -Titeln waren Alcoa , Boing und Disney und Philip Morris besonders stark unter Druck. Alcoa hatte Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen veröffentlicht. Allerdings war das Kreditrating des Unternehmens ebenso wie jenes von Walt Disney am Abend zuvor von S&P gesenkt worden. Boing meldete eine Sonderbelastung von 20 Cent je Aktie bei den anstehenden Quartalszahlen. Eine Jury in Los Angeles hat Philip Morris zu einer Zahlung von 28 Mrd. Dollar bei einem Raucherprozess angewiesen.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 23:40:35
      Beitrag Nr. 879 ()
      Sind das nicht vollkommen neue Töne? Nun fordern auch führende Ökonomen das Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen sollen.
      Keine freie Marktwirtschaft? Der Staat soll Fehlentwicklungen des Marktes entgegenwirken? Staatliche Einmischung in die freien Marktwirtschaft, wer hätte das gedacht.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 15:45:20
      Beitrag Nr. 880 ()
      J.P. MORGAN CHASE

      4000 Investmentbanker sollen ihren Job verlieren

      Noch in diesem Monat plant die zweitgrößte US-Bank J.P. Morgan Chase drastische Einsparmaßnahmen: Nach einem Bericht der Wirtschaftsagentur "Bloomberg" sollen 4000 Investmentbanker entlassen werden.

      New York - Das sei rund ein Fünftel der 20.000 Investmentbanker, die J.P. Morgan Chase beschäftigt,
      berichtete die Agentur am Freitag nach Börsenschluss.
      Die Kreditverluste seien in die Höhe geschossen, hieß es unter anderem zur Begründung.

      Damit wären seit der Übernahme der Investmentbank J.P. Morgan durch Chase Manhattan im Dezember 2000 bereits 14.000 Mitarbeiter entlassen worden,
      berichtete "Bloomberg". Dies seien fast ebenso viele Mitarbeiter wie J.P. Morgan vor ihrer Übernahme durch Chase hatte.

      Nach Angaben von "Bloomberg" sollen die Entlassungen um den 16. Oktober bekannt gegeben werden,
      wenn J.P. Morgan Chase seine Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal 2002 vorlegen will.

      J.P. Morgan Chase unter anderem auch unter Kreditverlusten bei Telekom- und Technologieunternehmen.
      Zudem werde die Bank wegen ihrer Geschäftsbeziehungen zu dem bankrotten Energiehändler Enron untersucht und habe in Argentinien Geld verloren,
      heißt es in dem "Bloomberg"-Bericht.

      Der Aktienkurs fiel am Freitag um 1,08 Dollar auf 16,54 Dollar gegenüber einem Zwölfmonats-Hoch von 40,95 Dollar.

      Die Großbank gab keine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 15:46:00
      Beitrag Nr. 881 ()
      MLP-AKTIE

      Finanzaufsicht untersucht Kursmanipulation

      Die Affäre um die angeblich geschönten Bilanzen des Finanzdienstleisters MLP weitet sich aus. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) prüft innerhalb einer Voruntersuchung nicht nur, ob es im Zusammenhang mit der am 2. August publizierten Gewinnwarnung zu Insidergeschäften gekommen ist.

      Hamburg - Darüber hinaus wird untersucht, inwiefern „Anhaltspunkte für einen Verdacht auf Kurs- und Marktpreismanipulation vorliegen“, bestätigt eine BAFin-Sprecherin. Dabei geht es um die Frage, ob durch unrichtige Angaben des Unternehmens die Bewertung der Aktie beeinflusst wurde.

      Die BAFin ermittelt zudem wegen Insidergeschäften mit MLP-Papieren im Vorfeld der am 30. September 2000 angekündigten Umwandlung von Vorzugs- in Stammaktien. Bei der Staatsanwaltschaft in Mannheim hat die Finanzaufsicht eine entsprechende Strafanzeige eingereicht.
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 15:52:25
      Beitrag Nr. 882 ()
      Der erfundene "Boom" der 90er Jahre

      US-Wirtschaft. Dr. Kurt Richebächer ist Herausgeber des in den Vereinigten Staaten erscheinenden Wirtschaftsbriefes "Richebaecher Letter". In den 70er Jahren war er Generalbevollmächtigter der Dresdner Bank. Den folgenden Redetext legte er einer Konferenz des Zayed-Zentrums für Koordination und Abverfolgung vom 19.-20. August 2002 in Abu Dhabi vor, die unter dem Thema "Neuer Wirtschaftsliberalismus" stand.

      Zum ersten Mal in den 50 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die ganze Welt zeitgleich von einem wirtschaftlichen Niedergang erfaßt. Dafür gibt es in der Geschichte nur einen Präzedenzfall: die Weltdepression der 30er Jahre. Die auffälligste Gemeinsamkeit beider Perioden ist die vorherrschende Rolle der Vereinigten Staaten. Nachdem die USA an der Spitze eines synchronen weltweiten Booms gestanden hatten, stehen sie nun entsprechend an der Spitze des synchronen Abschwungs.

      Zwischen den beiden Fällen amerikanischer wirtschaftlicher Vorherrschaft existieren jedoch auffällige Unterschiede. In den 20er Jahren überschüttete Amerika als "Kreditgeber der letzten Instanz" die Welt mit exzessivem Kredit, in den 90er Jahren hingegen wurde es zum "Verbraucher der letzten Instanz" und überschüttete den Rest der Welt mit einem ungekannten Übermaß an Konsumausgaben. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre lag der Anteil der Verbraucherausgaben am Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den USA bei 82%, während es normalerweise zwei Drittel sind.

      Tatsächlich handelte es sich bei dem Wirtschaftsboom der 20er Jahre in ganz ähnlicher Weise hauptsächlich um einen Kredit- und Kaufrausch der Verbraucher, ausgelöst durch die Erfindung der Teilzahlung. Aber verbliebene Sparguthaben und schwache Investitionen sorgten für einen chronischen Überschuß der Leistungsbilanz. Die jüngsten Exzesse überstiegen die der 20er Jahre um ein Vielfaches und trieben die Leistungsbilanz in ein massives Defizit.

      Die Frage, wann die [amerikanische Notenbank] Federal Reserve ihre entscheidenden politischen Fehler beging, die eine lange Depression auslösten, ist ein alter Zankapfel zwischen amerikanischen und europäischen Ökonomen. War es die übermäßige monetäre Lockerung Ende der 20er Jahre, vor dem Aktienkrach? Diese Meinung herrscht in Europa vor und ist stark von der österreichischen Theorie beeinflußt. Oder war es die übermäßige Geldverknappung nach dem Crash, Anfang der 30er Jahre? Das ist die vorherrschende amerikanische Meinung, wie sie seit den 60er Jahren von Prof. Milton Friedman gelehrt wird.

      Ich bin ein großer Anhänger der Logik der österreichischen Theorie. Sie besagt, daß die Schwere und Dauer jeder Depression oder Rezession entscheidend von zwei Bedingungen abhängt: erstens dem Ausmaß der strukturellen Fehlanpassung, die sich in der Wirtschaft während des Booms entwickelt hat, und zweitens der Anspannung und Belastung des Finanzsystems.

      Das erscheint mir eine geradlinige Logik. Darüber hinaus spricht die historische Erfahrung für sie. Meiner Auffassung nach ist der Schlüssel zur Beurteilung der amerikanischen Wirtschaft darin zu sehen, daß sie Jahre des maßlosesten Kreditexzesses der Geschichte hinter sich hat. Und wichtig ist, daß dieser Kreditexzeß sich lange genug auswirken konnte, um bei der Verteilung der Mittel schwere Störungen hervorzurufen.

      Widerspruch zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit

      Das Schicksal der amerikanischen Wirtschaft ist definitiv die Schlüsselfrage für die Weltwirtschaft und für die Aussichten auf den globalen Aktienmärkten. Früher in diesem Jahr herrschte die Konsensmeinung, die US-Wirtschaft habe die Flaute des vorangegangenen Jahres gut gemeistert, und sie werde in diesem Jahr mit einer Wachstumsrate von weit über 3% einen Aufschwung der Weltwirtschaft anführen und entsprechend starke Gewinne an den weltweiten Aktienmärkten anstoßen.

      Die große Überraschung der letzten Monate war das Gemetzel an der Wall Street, von dem alle Nationen der Welt betroffen waren, welches in einem unheilvollen Gegensatz zu den optimistischen wirtschaftlichen Prognosen und Erwartungen stand. Diese dramatische Diskrepanz zwischen dem kläglichen Verhalten der Börsen und der optimistischen Wahrnehmung der Wirtschaftsaussichten erklärte man allgemein wegwerfend mit einer irrationalen Verschlechterung der Marktpsychologie wegen der verbreiteten betrügerischen Praktiken bei den Unternehmensbilanzen. Diese Sicht schloß die tröstliche Schlußfolgerung ein, alles werde bald wieder gut werden, sobald die Regierungen ausreichenden Reformwillen beweisen.

      Das ist barer Unsinn. Mein eigener Eindruck der Beziehung zwischen wirtschaftlicher Wahrnehmung und wirtschaftlicher Realität in den USA ist das genaue Gegenteil. Die immer noch vorherrschende Wahrnehmung, die Wirtschaft sei im Kern stark und gesund, ist viel besser als die sehr häßliche Wirklichkeit. Der maßlose Kreditexzeß der vergangenen Jahre hat die ganze Struktur schwer geschädigt und veformt.

      Der Versuch einer Einschätzung der Aussichten der US-Wirtschaft muß mit der Erkenntnis beginnen, daß der gegenwärtige Niedergang radikal anders ist als jeder andere, den man in der Nachkriegszeit erfahren hat. Diese hatten alle ein und denselben Auslöser oder Grund: Alle früheren Rezessionen wurden durch Geldverknappung ausgelöst, mit der die Federal Reserve auf steigende Inflation reagierte. Sobald die Fed die Geldschraube wieder lockerte, lief die Wirtschaft prompt wieder.

      Der derzeitige Niedergang der amerikanischen Wirtschaft ist in der Geschichte insofern einzigartig, als er sich vor dem Hintergrund einer zügellosen Geld- und Kreditschöpfung vollzog. Als im Jahr 2000 der Wirtschaftsboom und die Wirtschaft plötzlich einbrachen, wuchs das Kreditvolumen um 1700 Mrd. Dollar, gegenüber einem realen Wachstum des BIP um 332 Mrd. Dollar. Doch dies stand für eine ziemlich ausgeprägte Schwächung.

      2001 war es noch seltsamer. Während die US-Notenbank ihre Zinsen im beispiellosen Tempo senkte, ging es mit der Wirtschaft und den Börsen weiter dramatisch abwärts. Die Fed konnte zwar das bereits hemmungslose Geld- und Kreditwachstum noch erfolgreich beschleunigen, aber dieser monetäre Effekt half der Wirtschaft und den Aktienmärkten überhaupt nicht.

      Noch bis vor recht kurzer Zeit schien es, als sei die amerikanische Wirtschaft nur von einer milden Rezession betroffen. Das war aber, bevor das US-Handelsministerium kürzlich eine drastische Abwärtsrevidierung seiner Wirtschaftsdaten für die vergangenen drei Jahre bekanntgab. Die neuen Zahlen zeigten, daß die Wirtschaft im vergangenen Jahr nicht nur in einem Quartal, sondern in allen drei letzten Quartalen geschrumpft war. Die Rezession war nicht nur schwerer als früher angenommen, auch die erwartete Erholung fiel deutlich schwächer aus, als man erhofft hatte.

      Eine ähnlich drastische Abwärtskorrektur für frühere Jahre hatte es bereits im Juli des Vorjahres gegeben. Den ursprünglichen Berechnungen zufolge hatte das reale jährliche Wachstum des amerikanischen BIP seit 1995 im Durchnitt bei 4% gelegen. Mit der letzten Berichtigung war dieser Durchschnitt auf 2,4% gefallen. Im Vergleich dazu gab es in den 80er Jahren ein Durchschnittswachstum von 2,7%, in den 70er Jahren 3,2% und in den 60er Jahren 4,9%. Das Wachstumswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden.

      "Gewinnwunder" wird zur Gewinnkatastrophe

      Die schlimmsten Abwärtskorrekturen gab es jedoch bei den Unternehmensgewinnen. Das ehemalige Gewinnwunder des neuen Paradigmas erwies sich am Ende als eine für eine boomende Wirtschaft beispiellose Gewinnkatastrophe. Bei der Beurteilung von Unternehmensgewinnen in den USA mußte und muß man immer zwischen zwei Maßen unterscheiden. Das eine sind die von den Unternehmen berichteten Gewinne, und das andere sind die Gewinne, welche die Regierungsstatistiker aus ihren makroökonomischen Berechnungen herauslesen.

      Das angebliche Gewinnwunder, das von der Wall Street mit astronomisch steigenden Aktienkursen gefeiert wurde, fand ausschließlich in den massiv manipulierten Profitzahlen der Unternehmen statt. Im krassen Gegensatz zu diesen Zahlen zeigen die offiziellen Statistiken seit Jahren Gewinne, die gegenüber früheren Geschäftszyklen sehr schlecht aussehen. Diesen Zahlen zufolge sind die Unternehmensgewinne schon seit 1997 nicht mehr angestiegen

      Ich habe auf diesen Zusammenhang in meinem Nachrichtenbrief seitdem immer wieder hingewiesen. Aber was noch schlimmer ist, auch diese bereits schlechten Zahlen mußten inzwischen noch weiter nach unten korrigiert werden. Das Endergebnis ist, daß das Gewinnverhalten in den letzten Jahren das schlechteste der gesamten Nachkriegszeit war. Die Gewinne fielen bereits, als die Wirtschaft noch boomte. So etwas hat es niemals zuvor gegeben.

      Den ursprünglichen Zahlen zufolge stiegen die Unternehmensgewinne im Nichtfinanz-Bereich zwischen 1977-2000 von 504 Mrd. Dollar auf 578 Mrd. Dollar oder um 4,5% jährlich. Die jüngsten revidierten Zahlen zeigen hingegen einen Rückgang von 504 Mrd. Dollar auf 423 Mrd. Dollar. 2001 sanken sie noch weiter auf 333 Mrd. Dollar.

      Dies ist in zweierlei Hinsicht eine miserable Gewinnentwicklung: Erstens begann der Rückgang bereits auf dem Höhepunkt des Booms, und zweitens ist der Niedergang nach dem Boom ungewöhnlich steil.

      Von 1997 bis zum ersten Quartal dieses Jahres brachen die Gewinne um 42% ein. Da das BIP in dieser Zeit um 23% wuchs, sind die Gewinne im Verhältnis zum BIP und zum Nationaleinkommen buchstäblich kollabiert.

      Was diese Zahlen aber noch nicht enthüllen, ist der katastrophalste Aspekt dieser Gewinnkrankheit, nämlich die extrem ungleiche Verteilung auf verschiedene Wirtschaftssektoren. Am schlimmsten wurde der produzierende Sektor getroffen: Hier brachen die Gewinne seit 1997 um 67% ein. Der Einzelhandel dagegen erlebte aus offensichtlichen Gründen einen Anstieg der Gewinne um 27%.

      1997 betrugen die Einnahmen des produzierenden Gewerbes 195,5 Mrd. Dollar, gegenüber 63,9 Mrd. Dollar im Einzelhandel. Anfang 2002, kaum fünf Jahre später, waren die Gewinne in der Industrie auf 68,9 Mrd. Dollar geschrumpft und im Einzelhandel auf 81,4 Mrd. Dollar gestiegen (beide Zahlen auf Jahresbasis).

      Es sollte offensichtlich sein, daß diese dramatische Umkehrung der Rentabilität beider Sektoren weitreichende Auswirkungen auf die Investitionspolitik hatte. Während der rentable Einzelhandel im Verhältnis zum längerfristig aufrechterhaltbaren Wachstum der Verbraucherausgaben stark überinvestierte und überexpandierte, investierte der weniger rentable Industriesektor viel zu wenig in Fabrikation und Anlagen. Genauer gesagt, er investierte zuviel in die Herstellung von Hochtechnologie-Ausrüstung, aber zuwenig in die Produktion traditioneller Industrieanlagen.

      Einbruch der Investitionen

      Was bleibt von der paradigmatischen amerikanischen "Neuen Wirtschaft" nach den diversen statistischen Bereinigungen noch übrig? Wie bereits erwähnt, war das durchschnittliche BIP-Jahreswachstum das niedrigste in der gesamten Nachkriegszeit. Das schlimmste ist aber die verheerende Gewinnentwicklung. Sie ist schlicht der Hauptgrund für den verheerenden Einbruch der Unternehmensinvestitionen.

      Tatsächlich spiegelte der amerikanische "Wirtschaftsboom" der vergangenen Jahre im Gegensatz zu einer verbreiteten Auffassung keinen Investitionsboom wider. Er war hauptsächlich angetrieben vom größten Verbraucherkredit- und Kaufrausch aller Zeiten. Dies zeigt sich am auffälligsten bei dem Anstieg des Anteils der Konsumausgaben am BIP von normalerweise 67% auf 82%.

      Ebenfalls entgegen einer verbreiteten Auffassung ist der Anteil der Unternehmensinvestitionen am BIP gesunken. Hinsichtlich langfristigen Wirtschaftswachstums und Gewinnschöpfung zählen vor allem die Nettoinvestitionen, d.h. Bruttoinvestitionen abzüglich Abschreibungen. Da Investitionen in Hochtechnologie allgemein kurzlebig sind, implizierten diese rasch ansteigende Abschreibungen zulasten der Gewinne. Die Nettoinvestitionen waren schon lange eher gering. Aber im vergangenen Jahr erreichten sie ein Rekordtief von kaum noch 2,5% des BIP.

      Nur wenige erkannten, daß der Verbraucherkredit- und Kaufrausch eine schwere Gewinn- und Investitionskrise verhüllte. Angesichts der entscheidenden Bedeutung von Gewinnen und Kapitalbildung für das langfristige Wirtschaftswachstum sind die tieferen Ursachen mit Sicherheit für die amerikanische Wirtschaft die wichtigste Frage überhaupt.

      Die Beantwortung dieser Frage beginnt meiner Ansicht nach am besten mit der Wiederholung einer Binsenweisheit über Gewinne. Betrachtet man die Privatwirtschaft im ganzen, sind sie, allgemein gesprochen, die Differenz zwischen Unternehmenseinnahmen und -ausgaben.

      Wenn man an Profitschöpfung denkt, machen viele Menschen den Fehler, diese nur aus der Sicht eines einzelnen Unternehmens zu beurteilen. Sicherlich kann ein Unternehmen seinen Gewinn durch Kostensenkung steigern. Aber wenn viele oder sogar alle Unternehmen diesem Rezept folgen, ist der Gesamteffekt genau das Gegenteil, weil die Ausgaben des einen Unternehmens die Einnahmen eines anderen Unternehmens sind. Für die Wirtschaft insgesamt sind Ausgabensenkungen im Endeffekt auch Einnahmeausfälle.

      Kostensenkungsmaßnahmen aller Art wurden in den letzten Jahren zur bevorzugten Strategie amerikanischer Unternehmen auf der Jagd nach schneller Gewinnsteigerung. Dies ist kläglich gescheitert, weil es aus den genannten Gründen in der Summe keinen Sinn machte.

      Ebenso fehlgeleitet war aus dem gleichen Grund auch die Manie der Fusionen und Übernahmen. Für das einzelne Unternehmen mag dies ein wunderbares Mittel erscheinen, kurzfristig den Gewinn zu steigern, verglichen mit der quälend langsamen Gewinnschöpfung durch Neuinvestitionen. Aber in der Summe hat es wiederum völlig versagt. Das mußte es, weil es dem gleichen logischen Trugschluß aufsaß, daß das, was für ein einzelnes Unternehmen vorteilhaft aussieht, auch für das Ganze vorteilhaft sein müsse.

      Bei der Fusions- und Übernahmemanie ging es um astronomische Summen, welche die Aktienkurse nach oben trieben, aber der Nachteil dieser Geldströme ist, daß sie nichts zu den Unternehmenseinnahmen und dementsprechend auch nichts zu den Unternehmensgewinnen beitragen. In dem Maße, wie die Fusions- und Übernahmestrategien zulasten neuer Investitionen gingen - was mit Sicherheit der Fall war - , schmälerten sie mit Sicherheit die Gewinne.

      Dollar-Sturz steht bevor

      Immer noch gesamtwirtschaftlich betrachtet, bilden in der kapitalistischen Wirtschaft regelmäßige Investitionen die größte und wichtigste Profitquelle. Der hauptsächliche Grund dafür ist die Tatsache, daß steigende Investitionen die Gesamtheit der Unternehmenseinnahmen steigert, während Ausgaben erst getätigt werden, wenn die erste Abschreibung erfolgt.

      Volkswirtschaften mit hohen Investitionen sind in der Regel hochprofitabel, Volkswirtschaften mit hohem Verbrauch dagegen in der Regel weniger profitabel.

      Seit den 20er Jahren ist die amerikanische Volkswirtschaft im Kern eine konsumorientiert Wirtschaft, in der Verbraucherkredit eine Schlüsselrolle bei der Nachfrage spielt. Aber dies hat sich in den letzten Jahren noch dramatisch verschlechtert - mit verheerenden Folgen für die Gewinne. Der Hauptgrund dafür ist, daß sich ein rasch wachsender Anteil der Binnennachfrage an ausländische Produzenten richtete und deren Gewinne erhöhte, wie das explodierende Handelsdefizit der USA zeigt.

      Damit die Gewinne wieder steigen, ist eine Kombination aus höheren Investitionen und höherem Verbrauch nötig. Keines von beiden ist jetzt in Sicht oder machbar. Angesichts eskalierender Verluste und extrem niedriger Einkommenszuwächse ist die wahrscheinlichste Veränderung auf der Nachfrageseite eine Schwächung der Verbrauchernachfrage. Die Immobilienwerte haben sich besser gehalten, was es den Verbrauchern ermöglichte, ihre Wertpapieranlagen in Immobilien zu verlagern. Aber es gibt gute Gründe für die Annahme, daß auch der Eigentumszyklus vor einer Wende steht.

      Aus meiner Sicht bewegt sich die amerikanische Wirtschaft unvermeidlich auf eine anhaltende Rezession im japanischen Stil zu. Aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Ländern: Japan ist ein Überschußland, während die USA ein Defizitland mit einem immensen Zahlungsbilanzdefizit und einer astronomischen Auslandsverschuldung sind. Da die amerikanische Wirtschaft weiter schrumpft, wird es über kurz oder lang eine Flucht aus dem Dollar geben.

      Ein kommender wahrscheinlicher Dollar-Kollaps ist zweifellos die größte Gefahr für die amerikanischen Finanzmärkte und für die bedauernswerten ausländischen Dollarinvestoren, die insgesamt Dollaranleihen in der Höhe von mehr als neun Billionen Dollar halten. Das einzige, was den Dollar noch von seinem "jüngsten Tag" trennt, ist die falsche Hoffnung auf einen bevorstehenden Aufschwung.

      Dr. Kurt Richebächer
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 15:56:19
      Beitrag Nr. 883 ()
      Die tieferen Gründe der Wirtschaftskrise

      Wahn und Wirklichkeit der US-Wirtschaft

      Es gab eine Zeit, als die Volkswirtschafter die Aufgabe hatten, nachzudenken. Dabei gilt es zu bedenken, dass die alte Generation wenig statistische Angaben zur Verfügung hatte, und schon das zwang zum Denken. Besonders unter amerikanischem Einfluss hat die Statistik so sehr um sich gegriffen und ist so überwältigend geworden, dass das Denken vollkommen aufgehört hat.

      Das intellektuelle Niveau in der ökonomischen Diskussion ist heute das niedrigste seit zweihundert Jahren (vor etwas über zweihundert Jahren erschien Adam Smith mit seinem Werk «Wealth of Nations»). Die Amerikaner haben schon in den zwanziger Jahren die Theorie aufgegeben. Es gibt nicht einen grossen amerikanischen Nationalökonomen; es gibt jede Menge Nationalökonomen aus England, aus Schweden, aus Österreich ­ aber nicht einen aus Amerika.

      Zaubereien mit Statistik

      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen Jahren eine grosse Renaissance erlebt, die Wunder der Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Beobachtungen zeigten aber, dass die Wunder im Grunde nur in der Statistik, nicht aber in der Wirtschaft stattgefunden haben.

      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre ist die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Dabei stellt sich die Frage, wie das möglich ist. In die Schlagzeilen kommen in der Regel die Berichte der Unternehmen. Und diese Berichte sind in einem Masse frisiert, dass sie keinerlei Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkt, wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Dies sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird. Vor allem werden Zinskosten und Abschreibungen ausgegliedert, weil sie nicht die organische Entwicklung widerspiegeln würden. Der Vodafone-Konzern machte neulich Schlagzeilen: «Gewinnanstieg 40 Prozent». Das war aber nur der «EBITDA-Gewinn», also die Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne Abschreibungen, ohne Amortisationen.

      Warum suchen die amerikanischen Unternehmen ständig Akquisitionen? Ihr Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen, die dann dem eigenen Gewinn zugeschlagen werden. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird extrapoliert, was zu wunderschönen Gewinnkurven und zur Bewunderung der ungeheuren Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft führt. Störend ist, dass an diesem Vorgehen keine Kritik geäussert wird.

      Im weiteren ist die amtliche Sozialprodukt- und Einkommensstatistik zu beachten. Im monatlichen Rhythmus werden, aufgeteilt nach zwanzig Branchen, ausführliche Zahlen veröffentlicht, nach denen sich die Fachleute richten. Tatsache ist, dass die amerikanischen Gewinne in der Rezession von 1990 bis 1994 scharf angestiegen sind. Mehr als die Hälfte dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66 Prozent resultierte aus Zinssenkungen. Der Rest ergab sich aus sinkenden Abschreibungen, die entstanden, weil die amerikanische Wirtschaft Ende der achtziger Jahre aufgehört hatte zu investieren. Bewirkt wurden sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne, allerdings hörte der Gewinnanstieg bereits 1994 auf.

      Miese Gewinnentwicklung

      Bis zum Jahr 2000 stiegen die Gewinne gemäss amtlichen Angaben nur noch um 22 Prozent. Das heisst, dass die Amerikaner in den fünf, sechs Jahren zuvor, also während einer «Hochkonjunktur», die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten auswiesen. In den Jahren 1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem dritten Quartal vergangenen Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten ­ im übrigen auch bei den Gewinnen, welche von den Unternehmen veröffentlicht werden. Denn diese Unternehmen bildeten in der Vergangenheit aus ihren Akquisitionen gewaltige Aktivposten in Form von «Goodwill». Alle neu erworbenen Anlagen wurden zu überhöhten Preisen aufgekauft. Diese Beträge wurden in der Bilanz untergebracht, indem man sie auf der Aktivseite als immer grössere «Goodwill»-Posten einsetzte.

      Da die Gewinne jetzt aber verschwinden, muss der «Goodwill» abgeschrieben werden. So hat der Nortel-Konzern 49 Milliarden Dollar «Goodwill» abgeschrieben, andere Unternehmen Beträge von zehn und mehr Milliarden Dollar. Wer sich um die Wahrheit bemüht, erhält Kenntnis von diesen fast unglaublichen Zahlen ­ nur bemüht sich kaum jemand um diese Wahrheit. Produktivitäts- und Gewinnwunder sind in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt. Das eine Wunder fand so wenig statt wie das andere. Als erstes fiel auf, dass immer die Rede war von Zahlen über einen gewaltigen Investitionsboom. In den letzten Jahren lag die Investitionsquote der Amerikaner bei 35 Prozent der Wachstumsrate. Auf der anderen Seite verzeichnete man keine Ersparnisbildung, viel eher dominierte die zusammenbrechende Ersparnisbildung. Für den Fachmann ist es ein Unding, gleichzeitig einen Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse vorzuweisen. Denn Investitionen sind nur möglich, wenn andere sparen und dadurch die Ressourcen für Investitionen freigeben. An diesem Widerspruch nahm niemand Anstoss, weil theoretisches Denken völlig abhanden gekommen ist.

      Als nächstes fallen die Computer-Investitionen auf. Oft wird argumentiert, gewaltige Computer-Investitionen würden Produktivität bewirken. Die nominale Statistik für die Jahre 1997 bis 2000 wies Computer-Investitionen von amerikanischen Firmen im Betrag von 34 Milliarden Dollar aus. Das ist gar nichts für eine Volkswirtschaft mit einem BIP von 10000 Milliarden Dollar. In der Realrechnung sind allerdings nicht 34, sondern 214 Milliarden Dollar aufgeführt. Im Klartext heisst das, dass in der Realrechnung aus einem für Computer ausgegebenen Dollar fast deren sieben wurden. Wie ist das möglich?

      Statistischer Investitionsboom

      Die Amerikaner haben in den achtziger Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate den Faktor «Qualitätsverbesserungen» immer stärker zu berücksichtigen. Bezüglich der Computer war dies seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion hinsichtlich der Computer-Leistungen. Und mit der Computer-Leistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produktionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich. Aus 34 Milliarden wurden in der Statistik 214 Milliarden. Diese 214 Milliarden machten 20 Prozent des realen Sozialprodukt-Wachstums aus ­ ein fetter Posten.

      Der zweite Schlag erfolgte vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die amerikanischen Statistiker, Software-Ausgaben seien eigentlich nicht Kosten, sondern Investitionsausgaben. Daraus resultierten weitere 70 Milliarden für die Sozialproduktrechnung. Dabei ist zu bedenken: Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt; fürs Sozialprodukt werden nur Endausgaben erfasst. Aber als Investitionsausgaben gehen sie ins Sozialprodukt. Insgesamt ergab sich aus dieser Praxis inklusive Kapitalisierung der Software ­ auf dem Papier ­ ein Investitionsboom von 25 Prozent ­ ein volles Prozent des Sozialprodukts. Im Jahre 1995 empfahl zusätzlich eine Kommission, bei der Berechnung der Inflationsraten etwaige Qualitätsverbesserungen stärker zu berücksichtigen. Das ergab komplizierte Veränderungen. Insbesondere wurden die Mieten plötzlich viel niedriger. Auf diese Weise wurde das Sozialprodukt um weitere 0,8 Prozent erweitert.

      Die gesamthafte Beurteilung der Vorgänge lässt den Schluss zu, dass der ganze Investitionsboom nicht wirklich, sondern nur in Form statistischer Veränderungen stattgefunden hat.

      Unechter Produktivitätszuwachs

      Tatsächlich bauen Amerikaner keine Fabriken mehr. Der Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Weg in der Statistik statt. Was aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen Investitionsstruktur geführt hat. Kurzfristig wird immer weniger investiert, langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschreibungen, und die schiessen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozess dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die Investitionen überholt haben. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14 Prozent gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34 Prozent gestiegen. Das heisst, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinausläuft, alte Maschinen zu ersetzen.

      Was nun die Gewinne betrifft: Die Kapitalisierung der Software dagegen ging voll und ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten weggenommen und als Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne erhöht. Bemerkenswert ist, dass die Gewinnentwicklung trotz dieser Verschönerung einfach katastrophal ist.

      Insofern stellt sich die Frage: Wieso verlaufen die Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das Produktivitätswunder hat nie stattgefunden. Es hat nur in der Statistik stattgefunden, nicht in der Wirtschaft. Es gab statistischen Zuwachs, aber keinen echten Produktivitätszuwachs für die Unternehmen.

      Prosperität kommt nicht von Produktivitätswundern, sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die industrielle Prosperität hatte ihren Grund darin, dass man riesige Fabriken bauen musste, wo die gewünschten Maschinen hergestellt werden. Prosperität kommt also vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen lässt.

      In meinen Augen ist die Shareholder-Value-Kultur die schlimmste Misskultur, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat. Akquisitionen und Mergers sind doch kein Ersatz für Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse Akquisitionen betrieben, um nicht investieren zu müssen. Ich sage immer: «Restructuring» und «Downsizing» und all diese schönen Worte sind bloss Synonyme für «Nichtinvestieren». Genau aus diesem Grunde fehlt es in den USA an Kapitalbildung. In einem Land, wo nicht gespart wird, kann es ja auch keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      Zusammenbruch der Gewinne

      Wenn Sie heute die Nasdaq-Unternehmen betrachten und all ihre Abschreibungen berücksichtigen, dann haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient. Sie sind alle in den roten Zahlen. Das erzielten Scheingewinne in der Vergangenheit, die sie grossenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre Gewinne im Aktienmarkt gemacht, haben andere Unternehmen gekauft und die Gewinne aufeinandergetürmt. Das waren aber alles Papiergewinne, Scheingewinne, keine Gewinne aus Produktion und Produktivität. Es war alles Betrug.

      Und insofern sehe ich das Problem in der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt, das muss doch eine wunderbare Technik sein, für die man so wenig tun muss. Da kann man fünfzig Prozent mehr produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle reiche Leute. Wir haben geglaubt, dass diese Technologie besonders gut sein muss, weil sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage immer: Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich keine kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen.

      Die Gewinne sagen mir, wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.

      Es wäre an der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es zur die Gegenwart beherrschenden scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die Kredite und die Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind. Wie ist das möglich?

      Ich will Ihnen sagen, warum: durch den Zusammenbruch der Gewinne. Das ist die einzige plausible Erklärung. In Amerika fehlt kein bisschen Geldmenge, kein bisschen Kredit. Früher, also in den normalen Zeiten, kam auf einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts 1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir waren schon in den Jahren 1998/99 bei vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro Dollar zusätzlichem Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für nichts. Für mich lautet die ganze Frage daher nicht: Wie können wir die Kredite ankurbeln? Wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir sind heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden gehen?

      Wirtschaftlicher Niedergang

      Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen nichts mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser Beziehung. Der einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und die Konjunktur noch einigermassen hochgehalten hat, war der Konsument. Und die Amerikaner sind ganz stolz darauf, dass der Konsument sein Haus immer mehr bis zum Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine Bank an und sagt: Der Wert meines Hauses ist wieder um zehn Prozent gestiegen, ich möchte meine Hypothek um zehn Prozent erhöhen. Drei Tage später haben Sie 30000 Dollar auf dem Konto. So einfach geht das. Abertausende von Amerikanern haben das in den letzten Wochen und Monaten gemacht.

      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, dass die Konsumenten ihre Ausgaben nur steigern können, indem sie ihr Haus beleihen? Das ist doch Schwachsinn! Wenn Sie sich die Statistik ansehen, dann stellen Sie fest, dass der amerikanische Konsument seit zwanzig bis dreissig Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus ausweist. Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt.

      Für mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan ist im Kongress gefragt worden: «Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?» Und da sagt Greenspan: «Och, solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital.» Der fand gar nichts dabei. Man muss sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.

      Ich gehöre zu denjenigen, die sagen: «Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der Lage, uns da wieder herauszubringen.» Sehen Sie sich Japan an. Da wird immer gesagt, die Japaner weigerten sich, zu restrukturieren. Das Problem Japan besteht darin: Die haben sich in den Bubble-Jahren ihre Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört.

      Die Amerikaner und die Angelsachsen sparen überhaupt nicht, investieren auch nicht, aber sie haben Kreditsysteme, die bis zum Exzess darauf eingerichtet sind, Konsumkredit zu finanzieren. Die amerikanischen Banken schicken jedes Jahr in Milliardensummen Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr mindestens fünfzig Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie.

      Die Besonderheit Amerikas besteht also darin, dass es ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, dass sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Die alten Ökonomen nannten diesen Prozess Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig zum wirtschaftlichen Niedergang.

      Dr. Kurt Richebächer
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 16:38:57
      Beitrag Nr. 884 ()
      Amerika und die rauschhafte Schuldenspirale

      Angesichts der schwachen Börsen und einer Fülle von Hiobsbotschaften von amerikanischen Unternehmen über rückläufige Umsätze und einbrechende Gewinne in ersten Quartal sollte man eigentlich zunehmende Skepsis gegenüber dem angekündigten Konjunkturaufschwung erwarten. Trotzdem setzen in ihrem kürzlich veröffentlichten Frühjahrsgutachten die deutschen Konjunkturinstitute voll und ganz auf diese Karte.

      Im Jahr 2001 stand dem Anstieg des Bruttosozialprodukts von 235,4 Milliarden Dollar ein Zuwachs der Schulden von Konsumenten und Unternehmen von 1002 Milliarden Dollar gegenüber. Zugleich verschuldete sich der Finanzsektor mit weiteren 916 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal stieg die Neuverschuldung des privaten, nicht finanziellen Sektors um 987 Milliarden und des finanziellen Sektors um 929 Milliarden Dollar, zusammen 1916 Milliarden Dollar, gegenüber einer Zunahme des nominalen Sozialprodukts um 38,4 Milliarden Dollar. Bei näherer Betrachtung schwimmen Konsumenten und Unternehmen nicht in Liquidität, sondern in maßloser Verschuldung.

      Frühere Rezessionen hatten ihre unmittelbare Ursache immer in einer Geld- und Kreditverknappung durch die Notenbank. Heute haben wir zum ersten Mal in der Geschichte die Situation, daß ein scharfer Konjunkturrückgang bei massiver Geld- und Kreditvermehrung stattfindet.

      Völlig ungewöhnlich ist ebenfalls eine drastisch entgegengesetzte Entwicklung auf der Nachfrageseite: Während sich der Konsument bei stagnierendem Einkommen in neue Schuldenrekorde stürzt, streichen die Unternehmen ihre Ausgaben für Anlageinvestitionen und Warenläger drastisch zusammen. Es ist der schärfste Rückgang der Nachkriegszeit.

      Als erstes ist also festzuhalten: Die außerordentliche Investitionsschwäche hat ihre Ursache auf gar keinen Fall in einer restriktiven Geldpolitik. Somit bleibt eine einzige vernünftige Erklärung, und die liegt beim Hauptmotiv aller Investitionen: Seit Jahren sehen sich US-Unternehmen einer enttäuschend schwachen Entwicklung ihrer Gewinne gegenüber.

      Sie war schwächer als in jedem anderen Konjunkturzyklus der Nachkriegszeit. Das Gewinnwunder der "New Economy", das Wall Street jahrelang euphorisch beschrieben und gefeiert hat, fand ausschließlich in den Gewinnen pro Aktie statt, die die Unternehmen mit unzähligen Tricks frisierten.

      Großer Verlierer bei all dem ist der produzierende Teil der Wirtschaft, Gewinner der Einzelhandel. Was sich in diesen Zahlen widerspiegelt, ist klar und deutlich: Jahre eines maßlosen Konsumrausches, keineswegs aber Jahre einer produktiven Erneuerung. Innerhalb der Industrie schnitten die Bereiche dauerhafte Konsumgüter, industrielle Ausrüstung und Elektronik am schlechtesten ab. Insgesamt schreiben sie inzwischen tiefrote Zahlen.

      Was sich in den USA abspielt, ist offensichtlich nicht der übliche Konjunkturzyklus, sondern eine Strukturkrise, die sich primär in einer Gewinn- und Investitionskrise äußert. Dies ist nicht die übliche, harmlose Lagerrezession. Es ist die schwerste Gewinn- und Investitionskrise der Nachkriegszeit, die ihre tiefergehende und anhaltende Ursache in einer maßlosen Schuldenvermehrung vor allem für den Konsum und für finanzielle Spekulationen hat.

      Dr. Kurt Richebächer[/b]
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 16:56:28
      Beitrag Nr. 885 ()
      Alcoas Zahlen erwartet schwach

      Aluminium-Konzern leidet unter der Konjunkturflaute.

      In schöner Regelmäßigkeit ist Alcoa fix fertig mit der Bilanz und berichtet als erster Dow-Wert über das Geschäft.
      Die Zahlen sind aufgrund der Konjunkturflaute vergleichsweise schwach.

      26 Cent Gewinn je Aktie bzw. 216 Mio. Dollar vor Einmaleffekten hat der Aluminium-Produzent im dritten Quartal 2002 verdient und damit die Analystenschätzungen erreicht. Berücksichtigt man spezielle Kosten in Höhe von 23 Mio. Euro, liegt der Gewinn bei 23 Cent je Aktie. Im Vorjahreszeitraum fiel ein Gewinn von 39 Cent je Anteilsschein an, im zweiten Quartal 2002 27 Cent – auch Alcoa spürt die weltweite Konjunkturflaute. Die Umsätze des dritten Quartals liegen bei 5,2 Mrd. Dollar und damit schlechter als von Analysten erwartet. Die hatten die Gewinnschätzung für das abgelaufene Jahr in den vergangenen drei Monaten schon deutlich reduziert.

      „Trotz niedrigerer Aluminiumpreise und brachliegender Kapazitäten hat sich unser Aluminium- und Basismetallgeschäft gut entwickelt“, lautet das Fazit von Alcoa-CEO Alain Belda. Andere Geschäftsbereiche wie Aerospace oder Telekommunikation hätten sich weiter schwach entwickelt. Man werde sich weiter auf die Restrukturierung konzentrieren. Dazu sollen die Kosten weiter runter: Ende September hat man bereits jährlich 560 Mio. Dollar eingespart, bis Ende 2003 sollen die jährlichen Kostensenkungen ein Mrd. Dollar erreichen.

      Wichtigste Gründe für den Gewinnrückgang, den Alcoa verzeichnen muss, sind die aufgrund der weltweiten Konjunkturflaute schwachen Metallpreise – eine typische Entwicklung in dem hoch konjunktursensiblen Geschäft. Der Aluminium-Preis, eine der wichtigsten Komponenten für den Ertrag von Alcoa, liegt in der Nähe des 30-Monats-Tiefs. Dazu waren erhöhte Aufwendungen für Energie zu verzeichnen.

      Analysten erwarten aufgrund der Kostensenkungen und im Rahmen einer wirtschaftlichen Erholung im nächsten Jahr einen deutlichen Gewinnanstieg. Für das laufende Jahr liegt die Konsensschätzung bei 1,09 Dollar Gewinn je Aktie – 2003 sollen schon 1,84 Dollar in den Büchern stehen. Konkretisieren sich die Erwartungen, relativiert sich auch die für einen hoch zyklischen Wert hohe KGV-Bewertung von 18. Für 2003 liegt der Wert bei 11.

      Dieser Bericht wird Ihnen von 4investors präsentiert.
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 14:45:26
      Beitrag Nr. 886 ()
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 21:49:08
      Beitrag Nr. 887 ()
      @Hi Atze..;)

      Woher haben Sie die 5000...!

      Doch nicht etwa von diesen Spinnern welche in Sachen Elliot-Wellen unterwegs sind,
      um sich selbst und das verbliebene Restpublikum endgültig zu verwirren..:laugh:

      Was ich dort seit vielen Wochen hin und wieder lesen muss,
      ist kaum noch in Worten zu fassen.

      Und dann noch dieser abstruse Fondex-Fuzzi.
      Möchte nicht wissen was der bezahlt,
      um hier solchen Müll verbreiten zu dürfen..:D

      Und ich dachte immer-ich hätte bei W.O schon alles erlebt..:rolleyes:

      Tja, Atze.
      Dann krempeln Sie mal schön die Ärmel hoch und analisieren schön die Charts.
      Vielleicht hilft es ja...(hihihi).

      Schönen Abend noch wünscht..

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 22:12:17
      Beitrag Nr. 888 ()
      Danke Atze.
      Das ist wirklich zu köstlich,
      um es einfach so übergehen zu können.

      Wissen Sie eigentlich
      dass H.Thieme so ziemlich der schlimmste Fondmanager in den USA ist..;)
      Bitte Performance beachten...!

      Und hat dieser Kretin nicht noch vor Monaten bei all dem Highblech massiv zum Einstieg geraten..
      Ich erinnere mich da an eine LU,-Nortel, Cisco, Ericsson, usw...:laugh:

      Jaja, da haben wir wirklich den Könner an sich vor uns.
      Das solche Deppen immer noch eine solche Plattform bekommen,
      ist ja das eigentlich schlimme.

      Aber wir wollen gute Miene zum bösen Spiel machen
      und uns alle köstlich amüsieren...;)

      Viel Spass wünscht allen...

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dax 5000 ... oder 2000?

      Optimisten gegen Pessimisten:
      Zwei Protagonisten der verschiedenen Fraktionen an der Börse sagen,
      wohin die Reise geht.
      Bulle Heiko Thieme und Bär Roland Leuschel erläutern ihre Zukunftsszenarien - Interview

      Optimist Heiko Thieme arbeitet seit 1979 als Fondsmanager und Aktienstratege in den USA

      WELT am SONNTAG: Herr Thieme, die Börsen fallen seit fast 31 Monaten. Müssen Sie als Daueroptimist erst kapitulieren und ins Bärenlager überlaufen, ehe eine Wende möglich ist?

      Heiko Thieme: Ach was! Wenn wir im Dax mal die 3000 Punkte zu Grunde legen, dann stellt sich doch die Frage: Bis wann haben wir wieder um 50 bis 75 Prozent zugelegt?

      WamS: Und wie lautet da Ihre Antwort?

      Thieme: Wer bezweifelt, dass der Dax in den nächsten Jahren wieder auf 5000 steigt, der hat erstens die Korrelation von Börse und Wirtschaft nicht verstanden ..:laugh:

      WamS: ... und zweitens ...

      Thieme: ... kann er dann auch gleich auswandern.
      Denn das wäre ein absolutes Katastrophenszenario,
      das ein Wirtschaftswachstum von dauerhaft unter zwei Prozent bedingen würde.:laugh:

      WamS: Das spiegelt aber exakt die Gefühlslage vieler Marktteilnehmer wider. Die 1500 Punkte im Dax machen teilweise auch schon die Runde.

      Thieme: Das ist auch kein Wunder nach dem zweitlängsten Abwärtstrend in der modernen Börsengeschichte. Aber hier sage ich: Wenn es am dunkelsten ist, beginnt ein neuer Tag. Man braucht zurzeit nur eine Minute, um jeden Optimisten mit Negativszenarien so fertig zu machen, dass Sie vorher die Fenster vernageln müssten, damit er nicht rausspringt. Wenn man dagegen zehn Minuten hat, um ein mögliches Positiv-Szenario darzustellen, dann klingt das alles sehr theoretisch. Da ist sehr viel Analyse dabei, und am Ende sagen die Leute, ich bleibe doch lieber im Bargeld. Das ist die Voraussetzung für die Wende: Es muss Angst herrschen.

      WamS: Die will aber gar nicht mehr so recht aufkommen. Viele Leute reagieren auf die anhaltenden, zermürbenden Kursverluste nur noch mit Schulterzucken, sie haben resigniert.

      Thieme: Ob Resignation oder Angst: Beides ist immer ein Zeichen dafür, dass das Ende eines Abwärtstrends schon da oder zumindest sehr nahe ist. Schauen Sie sich doch um: Wer sich auf Cocktail-Partys noch als Börsianer outet, wird von den Leuten dezent gemieden. Schreiben Sie ein Buch über das Thema "Dax 1000", das wird der Knüller. Das charakterisiert die Stimmung.

      WamS: Wie nah ist denn die Wende?

      Thieme: Ich bin diese Woche auf einem Vortrag gefragt worden, ob ich denn immer noch optimistisch sei. Nein, habe ich gesagt, ich bin bereits euphorisch. :laugh:
      Aber ob Optimist oder Pessimist: Man muss bereit sein, sich festzulegen. Und ich habe noch während der Verkaufspanik vom vergangenen Montag gesagt: Der Oktober wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit im Plus enden. Dafür sprechen etliche Faktoren. Es gab zum Beispiel in der Börsengeschichte mit Ausnahme der Kriegsjahre 1941/42 keine Phase, in der die Kurse mehr als sechs Monate nacheinander gefallen sind. Auch die Unternehmensprognosen werden sich langsam wieder verbessern. Außerdem bekommen wir in den USA eine erste Hochrechnung zum Thema Wirtschaftswachstum, die jeden Pessimisten erschüttern wird, und da steht eine Drei vor dem Komma.

      WamS: Aktien sind aber nach wie vor ziemlich hoch bewertet. Da ist noch eine Menge Luft nach unten.

      Thieme: Da halte ich klar dagegen. Im Vergleich zu Renten sind etwa Aktien aus den Vereinigten Staaten deutlich unterbewertet. Sie bekommen am Anleihemarkt kaum vier Prozent, das macht ein Renten-Kurs/Gewinn-Verhältnis von 25. Das KGV für Aktien aus dem Standard and Poor`s 500 liegt demgegenüber bei 18. Aus der Differenz ergibt sich eine Unterbewertung von fast 40 Prozent. Aber seien wir mal konservativ und sagen 25 Prozent. Das heißt dann zwar nicht, dass jetzt sofort alles steigen muss. Nach wie vor ist die Auswahl der richtigen Werte wichtig. Aber ich kaufe etwas, was von der Substanz her in Relation zum Rentenmarkt günstig ist. Zu dieser Kategorie zählen für uns jeweils etwa die Hälfte aller Dax- wie auch der Dow-Jones-Werte.:laugh:

      WamS: Können Sie uns dafür Beispiele nennen?

      Thieme: In den USA sollten sich Anleger durchaus mal eine Philip Morris anschauen. Die gab es neulich sogar mal für 38 Dollar. Oder nehmen Sie in Deutschland die Allianz, die inzwischen schon deutlich unter ihrem Buchwert notiert.

      WamS: Was bedeuten die Börsenwirren für das Thema Altersvorsorge?

      Thieme: Da machen vor allem die Politiker jetzt einen Riesenfehler, wenn sie behaupten, die Vorsorge mit Aktien hätte nicht funktioniert. Wer jetzt sagt, nie wieder Aktien, nur noch das gute alte Sparbuch, der entscheidet sich dafür, dass sein Geld auf Grund der Inflation jedes Jahr leicht entwertet wird. Einem heute 25-Jährigen kommt die aktuell niedrige Bewertung der Börsen doch total entgegen. Was hat der für eine Chance zum Einstieg an der Börse!

      WamS: Was soll er denn konkret mit seinem Geld machen?

      Thieme: Mein Vorschlag lautet: einmal jährlich das Lebensalter multipliziert mit 100 Euro in gute Aktien oder in Indexprodukte investieren. Das sind dann mit 25 also 2500 Euro, im nächsten Jahr 2600 und so weiter. Wenn Sie das bis zum 64. Lebensjahr durchhalten, haben Sie in 40 Jahren gut 180.000 Euro investiert.

      WamS: Und was bekommt der Anleger dann heraus?

      Thieme: Wenn Sie die zehn Prozent Durchschnittsrendite von Aktien - die sich ja über Weltkriege und sonstige Katastrophen hinweg entwickelt hat - zu Grunde legen, haben Sie monatlich inflationsbereinigt immerhin rund 7000 Euro zur Verfügung.

      WamS: Sie arbeiten in New York, der US-amerikanische Markt ist Ihnen deshalb vertrauter. Wo steht der Dow-Jones-Index Ende des Jahres 2004?

      Thieme: Bei mindestens 12.000 Punkten.:laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 10:54:41
      Beitrag Nr. 889 ()
      J.P. Morgan Chase: Bis zu 4.000 Stellen gefährdet

      Bei J.P. Morgan Chase & Co. (NYSE: JPM) dürften laut einem Bericht des Wall Street Journals innerhalb der nächsten Wochen bis zu 4.000 Stellen abgebaut werden. Besonders die Bereiche Marketing, Kommunikation und Computer-Support sollen betroffen sein. Jeder dieser Bereich würde bis zu 25 Prozent seiner Belegschaft verlieren.

      Bereits im letzten Monat hatte CEO William B. Harrison weitere Stellenkürzungen angekündigt. Harrison hatte bei dieser Gelegenheit die volle Verantwortung für die Situation des Unternehmens übernommen.

      J.P. Morgan Chase & Co., das im Jahr 2000 durch die Fusion von J.P. Morgan & Co. und der Chase Manhattan Bank entstanden ist, hatte in den letzten zwei Jahren im Laufe der Fusion und angesichts der schwierigen Marktlage bereits mehrere Tausend Stellen eingespart.

      Die Aktien fielen am Freitag um 6,13 Prozent auf $ 16,54

      Diese Nachricht wurde Ihnen von TeleTrader präsentiert.
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      schrieb am 07.10.02 11:47:54
      Beitrag Nr. 890 ()
      WALL-STREET-AUSBLICK

      Schwere Zeiten für Bärentöter

      Von Carsten Volkery , New York

      Kriegsgeheul, Gewinnwarnungen und jetzt auch noch Generalstreik - die Sorgen der Börsianer reißen nicht ab. Der Oktober gilt an der Wall Street als "Bärentöter", doch Anzeichen einer Trendwende sind nicht in Sicht.

      New York - Wird der Dow Jones an Silvester bei 11.000 oder bei 5000 Punkten stehen? Das wollte das "Wall Street Journal Online" kürzlich von seinen Lesern wissen. Die Antworten fielen gemischt aus, aber viel interessanter war die Frage selbst. Der Dow bei 5000? Was für eine verrückte Idee. Oder?

      Die provokative Zahl hatte Anleihenkönig Bill Gross von Pimco vor einigen Wochen in die Diskussion geworfen. Nun hat Gross ein professionelles Interesse an fallenden Aktienkursen, von daher ist seine "Prognose" mit Vorsicht zu genießen. Aber die Märkte scheinen trotzdem hingehört zu haben: Seit Wochen marschiert der Dow zielstrebig auf die 5000 Punkte zu.

      Die Marke scheint auch durchaus in Reichweite zu sein. Schließlich steht der Dow inzwischen auf dem Stand von November 1997. Fünf Jahre Aktiengewinne sind bereits ausradiert, fehlen nur noch zwei. Im November 1995 hatte der Index zuletzt bei 5000 Punkten notiert. Wie weit kann der Weg vom Fünf-Jahres-Tief zum Sieben-Jahres-Tief sein?

      Diese Woche wird sich der Dow dem Ziel voraussichtlich weiter nähern. Die Quartalszahlensaison kommt langsam in Gang, und die Börsianer an der Wall Street rechnen mit weiteren Gewinnwarnungen und enttäuschenden Prognosen. Analysten fahren fort, ihre Erwartungen für das dritte Quartal zu senken. Inzwischen rechnen sie nur noch mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 5,9 Prozent. Noch vor zwei Monaten waren sie von 16,6 Prozent ausgegangen.

      Am vergangenen Freitag hatte der im Dow gelistete Aluminiumhersteller Alcoa für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch um 40 Prozent gemeldet. Andere Riesen wie Boeing, EDS, Schering und AMD haben Gewinnwarnungen abgegeben. Mehr als genug, um die Dow-Depression zu verschärfen. Charles Hill von Thomson Financial/First Call repräsentiert die allgemeine Stimmung, wenn er sagt: "Ich glaube nicht, dass es diese Woche besser wird".

      Am Mittwoch nach Börsenschluss gibt das Internet-Portal Yahoo! seine Zahlen fürs dritte Quartal bekannt. Analysten erwarten einen Gewinn von vier Cents pro Aktie - drei Cents mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Das klingt zunächst erfreulich, doch bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 70 bleibt die Aktie sündhaft teuer. Dazu kommt, dass Konkurrent AOL kürzlich ein Andauern der Werbeflaute vorhergesagt hat. Kein gutes Omen für Yahoo!, das noch stärker von der Werbung abhängig ist.
      Am Freitag spricht General Electric.

      Das einstige Vorzeigeunternehmen hat seine Erwartungen fürs dritte Quartal gerade erst bekräftigt, daher ist die Spannung raus. Der Konzern sieht einen Gewinn von 41 Cents pro Aktie - gesunde 25 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Darin enthalten sind allerdings einige positive Einmal-Effekte. Zum Missvergnügen der Börsianer wird der GE-Vorstand voraussichtlich einmal mehr betonen, dass die wirtschaftliche Situation "schwierig" bleibe.

      Auch der Einzelhandel hat einen durchwachsenen September hinter sich, wie die Veröffentlichung der Verkaufszahlen diese Woche wohl bestätigen wird. Analysten erwarten einen Rückgang um 0,8 Prozent. In Umkehr des bisherigen Trends sind es diesmal die Autoverkäufe, die den Index nach unten gezogen haben dürften.
      Mit einiger Sorge betrachten die Einzelhändler auch den Streik der Hafenarbeiter in den 29 Häfen an der Westküste. Ein längerer Arbeitskampf könnte ihnen die wichtige Weihnachtssaison verhageln. Schon gibt es Berichte über die ersten Spielzeugladungen, die sich in Asien stapeln.

      Pro Tag kostet der Streik Schätzungen zufolge eine Milliarde Dollar. Ein 20-Tage-Streik würde nach Berechnungen der Deutschen Bank in New York die US-Konjunktur im vierten Quartal ein ganzes Prozent Wachstum kosten - eine weitere Sorge für Ökonomen und Börsianer. Die Vorhersagen für das vierte Quartal sind auch bereits im freien Fall.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 11:50:04
      Beitrag Nr. 891 ()
      Deutscher Auftragseingang steigt im August

      Das Bundesfinanzministerium präsentierte die vorläufige, preis- und saisonbereinigte Veränderung des Auftragseingangs in der Industrie für August 2002. Auf Monatssicht stieg die industrielle Nachfrage um 1,7 Prozent, nach einem Rückgang um 0,4 Prozent im Juli. Die Zunahme wird vor allem mit zunehmenden Bestellungen aus dem Ausland begründet.

      Dabei kletterte die Nachfrage nach Investitionsgütern um 4,2 Prozent, während sie bei den Vorleistungs- und Konsumgütern um 0,2 bzw. 1,7 Prozent zurück ging. In regionaler Betrachtung zeigte sich in Westdeutschland ein Anstieg des Ordervolumens um 0,4 Prozent und in Ostdeutschland um 20,1 Prozent.

      Im weniger schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich Juli/August gegenüber Mai/Juni fielen die Orders um 1,2 Prozent. Dabei verzeichneten die alten Länder eine Abnahme um 1,7 und die neuen Länder einen Anstieg um 4,9 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 13:13:57
      Beitrag Nr. 892 ()
      AOL muss Beteiligungen verkaufen

      Abbau der 30 Milliarden Dollar-Schuld zur Wahrung der Kreditwürdigkeit
      AOL Time Warner prüft den Verkauf von Unternehmensbereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, darunter Themen-Kabelkanäle und das Baseballteam Atlanta Braves, um die Unternehmensschulden von 30 Mrd. Dollar zu reduzieren. Das berichtet die britische Financial Times heute, Montag.

      AOL Time Warner-Chef Dick Parson will unbedingt verhindern, dass die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabgestuft wird.

      Bislang hat Parson die Rating-Agenturen mit dem geplantem Börsengang der TV-Kabelsparte bei Laune gehalten. Die Anforderungen, an die für das nächste Jahr geplante IPO sind aber weiter gestiegen, das Projekt steht auf der Kippe; daher muss nun an den Randbereichen abgespeckt werden.

      Achim Sawall, email: redaktion@pressetext.de, Tel. +49 - 30 - 632 27 529
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 13:47:10
      Beitrag Nr. 893 ()
      US-BILANZSKANDALE

      Senat wirft Börsenaufsicht Tiefschlaf vor

      Von Firmenpleiten und Bilanzskandalen schockiert, suchen die Amerikaner einen Sündenbock. Der Senat hat nun einen gefunden: Die Börsenaufsicht SEC, die katastrophal versagt habe. Doch die Politiker vergessen, dass sie selbst schärfere Kontrollen blockiert haben.

      Washington - Die Senatoren fanden scharfe Worte. "Systembedingtes und katastrophales Versagen" werfen sie der amerikanischen "Securities and Exchange Commission" (SEC) bei der Kontrolle des Pleiteunternehmens Enron vor. Weiter schrieb ein Senatskomitee in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung: "Die Anleger wurden wehrlos zurückgelassen."

      Die SEC soll eigentlich alle wichtigen Marktteilnehmer - Banken, Broker, Unternehmer, Wirtschaftsprüfer - beobachten und dafür sorgen, dass sie sich an die Börsenregeln halten. Genau das tat die SEC im Fall Enron jedoch nicht, sagt der Untersuchungsreport des US-Senats. Seit 1997 sollen die Beamten nicht einen einzigen Jahresabschlussbericht von Enron gelesen haben. Die Bilanztricks, mit denen die Manager Enrons Umsatz aufblähten und den Schuldenberg versteckten, blieben somit unentdeckt - bis der Konzern Ende 2001 als erster aus einer Reihe einstmals angesehner Unternehmen spektakulär Pleite ging.

      Im Abschlussbericht des Jahres 1999 traten bei Enron erstmals Unregelmäßigkeiten auf - die hätten den Bilanzprofis der SEC einfach auffallen müssen. "Die gewaltigen Verluste von Arbeitern und Anlegern hätten vermieden werden können", schreiben die Senatoren - wenn die SEC-Sheriffs ihre Arbeit gemacht hätten.

      Die Kontrollbehörde steht seit des Enron-Skandals unter starkem öffentlichen Druck. Zu gutem Grund: Jahrelang hat die Behörde ihre Aufsichtspflichten schleifen lassen. Bereits im Juni bescheinigten die Rechnungsprüfer des US-Kongresses der SEC, diese nehme schlicht ihre Aufgabe nicht mehr wahr: Die Behörde, so die Kongress-Prüfer, reagiere nur noch, sie handle nicht mehr von sich aus - eine fatale Entwicklung, die Kontrolle so gut wie unmöglich mache.

      Die ungewöhnlich aggressiven und wütenden Angriffe von Kongress und Senat auf die staatlichen Börsenaufseher machen jedoch fast vergessen, dass auch die Politik ihren Anteil an dem Versagen der Kontrolleure hat. Die Börsenaufseher der SEC waren jahrelang schlicht überfordert, doch die Politiker sahen keinen Grund, die Mittel zu erhöhen. Deutlich wird das Missverhältnis an zwei Zahlen:

      Während die Arbeitsbelastung der SEC während des Börsenbooms in den vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent zunahm, stieg die Zahl der verfügbaren Arbeitsstunden zur möglichen Kontrolle im gleichen Zeitraum nur um 20 Prozent - die Beamten drohten unter der Masse der von Firmen eingereichten Quartalsberichten und Jahresabschlüsse zu ersticken. Statt gründlich zu kontrollieren, konnte die SEC nur Stichproben machen - Enron fiel dabei durchs Raster.

      Der Senat spielte wahrlich keine glückliche Rolle im Bilanzdesaster der amerikanischen Wirtschaft, urteilt das "Wall Street Journal". So war es ausgerechnet der jetzige Vorsitzende des Untersuchungsauschuss, der Demokrat Joseph Lieberman, der im Senat jahrelang dafür sorgte, dass das US-Bilanzrecht voller Rechtslücken blieb.

      So hatte die SEC stets gefordert, dass Aktienoptionen von Firmenmanagern in den Bilanzen als Ausgaben auftauchen müssen. Doch Lieberman wollte die bisherige Praxis beibehalten, die es Enron, WorldCom & Co. erleichterte, die Millionenprovisionen für ihre Manager zu verrechnen und so die Bilanz zu schönen.

      Der Chef der SEC, Harvey Pitt, wusste denn auch, wie er sich gegen die Angriffe der Senatoren vom Sonntag wehren wollte: "Wir brauchen mehr Ressourcen - Personal sowie Technologie." Ob der Gegenangriff politisch klug war, ist fraglich. Denn in der aufgeheizten Stimmung will die amerikanische Öffentlichkeit von der SEC im Moment nichts außer tiefempfundener Reue hören.

      Zudem ist der SEC-Boss, der erst ein Jahr im Amt ist und wegen seines der Wirtschaft gegenüber eher kooperativen und wenig aggressiven Führungsstils umstritten ist, bereits auf der Abschussliste des Senats. In Washington wird bereits offen über seine Ablösung spekuliert.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 16:12:39
      Beitrag Nr. 894 ()
      02.26 Marktbericht vom 07.10.2002
      Autor: Uwe Warmbein

      Nach Agonie folgt Panik

      Inzwischen sehen wohl nur noch die Politiker den Bärenmarkt nicht. So ziemlich alle hier in der Vergangenheit aufgezeigten Entwicklungen sind eingetroffen (Lediglich beim Bondmarkt habe ich kräftig daneben gelegen) und die Bären sind fett und strotzen vor Kraft. Die Realität spült die Bullen regelrecht hinweg und es gibt keine Anzeichen, dass sich dies in nächster Zukunft ändern wird. Bestenfalls werden sich die Bären etwas ausruhen bei der nächsten Rallye nach oben - verdauen muss ja auch mal sein.

      Ist bald alles vorbei?

      So hoffen viele Investoren, die noch auf ihren Verlusten sitzen. Aber dieses Mal wird alles anders sein als in den vergangenen 3 Dekaden. Die hergebrachten Börsenweisheiten werden nicht funktionieren. Ein Blick auf den S & P 500 macht das auch ziemlich deutlich. Nach klassischer Charttechnik haben Head & Shoulders Tops ein leicht errechenbares Mindestkursziel. Man trägt die Entfernung vom Top bis zur Nackenlinie nach unten ab. Aber man kann getrost davon ausgehen, das dieses Mindestkursziel noch unterboten werden wird.



      Keiner will mehr Aktien kaufen - so leuchtet es uns von den Laufbändern im Fernsehen entgegen. Dies ist ein klarer Fall von Agonie. Verharren in der Erstarrung. Selbst Versicherungen haben große Bestände noch zu Höchstpreisen in ihren Büchern. Die Debatte über die Darstellung der (noch nicht realisierten) Verluste in den Bilanzen konnte man in der letzten Woche der Tagespresse entnehmen. Wer soll denn die Aktien kaufen, die auf den Markt gespült werden?

      Investmentfonds leiden unter Mittelrückflüssen
      Der kleine Anleger sitzt ebenfalls aus
      Banken haben große finanzielle Probleme
      Insolvenzen steigen
      Arbeitslosigkeit steigt
      Länder und Kommunen sind hoch verschuldet
      Der Staat ist hoch verschuldet


      Man möchte meinen, ein Großteil der Anlegerschafft ist damit beschäftigt, sich die Wunden zu lecken. Mit der linken Hand hält sie krampfhaft den Strohhalm "Aufschwung" fest, mit der rechten die Mullbinde. Nur Herr Eichel hat alle Hände voll zu tun, den im Sommer propagierten Aufschwung in seinen Akten zu suchen, denn dort wird dieser sich verstecken.

      Im Marktbericht vom 08.06.02 habe ich die sich abzeichnende Schwäche der Finanzwerte beschrieben. Sie waren in den letzten Wochen die Hauptschuldigen für die fallenden Aktienmärkte. Ein Ausbruch aus einem "Rising Wedge" nach unten hat sich vollzogen. Am nachfolgenden Chart ist zu erkennen, dass da noch einiges an Kursverlusten folgen wird.



      Die letzten Hoffnungsträger der Wallstreet - die großen Konsumwerte - sind (ebenfalls wie angekündigt) bereits unter die Räder gekommen. Nach dem Motto - konsumiert wird immer - waren sie lange Zeit ein sicherer Hafen für konservative Anleger. Philipp Morris, sogar noch vor einigen Monaten von R. Leuschl empfohlen, hat seinen Charme verloren und ist von 58$ auf 38$ gefallen. Im Langfristchart ist dies jedoch nur Fliegendreck. Selbst ein Rückgang des Kurses bis auf 22$ korrigiert nur einen Bruchteil der bisherigen Kursgewinne.






      Der vielbeschriebene Boom am Immobilienmarkt ist bereits gekippt. Die Hausverkäufe (Neubauten) sind rückläufig. Die sich dort aufbauende Druck wird bald aus dieser Blase entweichen. Gut abzulesen an den Firmen, die im wesentlichen von diesem Boom profitiert haben. Home Depot und Fannie Mae sollen hier als Beispiele verwendet werden. HD hat erst bei unter 10$ seine nächste wesentliche Unterstützung. Fannie Mae als einer der größten Immobilien-Finanzierer in den Staaten nimmt die Immobilienschwäche vorweg und hat bereits 30% von seinen Höchstkursen eingebüßt.






      Ein Beleg von der

      Ahnungslosigkeit der Amerikaner von der heranziehenden Krise

      ist deren Bereitschaft, sich immer weiter zu verschulden. Eine Umfinanzierung der Immobilienschulden - bedingt durch niedrige Zinssätze - wird nicht etwa dazu genutzt, Schulden abzubauen, warum denn? Mit der gewonnenen Liquidität wird die nächste Kreditkarte bestellt und munter weiter konsumiert. So zeigt folgende Grafik den ungebrochenen Verschuldungsgrad der Bevölkerung. Während in früheren Rezessionen (farbig) sich die Anzahl der ausstehenden Kredite und die Konsumneigung ebenfalls abschwächte, ist in den letzten beiden Jahren davon nichts zu spüren, die Kurve steigt weiter munter an.

      Es gehört nicht allzu viel Scharfsinn dazu, den Eigenheimbesitzern harte Zeiten vorauszusagen, denn die Steigerung der Einkommen hat in keinster Weise mit den Steigerungen der Immobilienpreise Schritt gehalten. Laufen die Aktien nicht, scheinen Immobilien als sichere Anlageform zu gelten. Dies ist ein fataler Trugschluss. Als Geldanlage eignet sich am Höhepunkt einer Blase auch keine Immobilie. Das mussten die Japaner und die Hongkong-Chinesen bereits am eigenen Leibe erfahren.





      Dies sind nur wenige Beispiele von vielen, die andeuten, dass der Bärenmarkt noch eine lange Strecke zurückzulegen hat und die Stimmung noch wesentlich schlechter werden wird, als wir sie jetzt erleben. Panik haben wir noch nicht gesehen, allenfalls wird vielen Propagandisten steigender Kurse etwas mulmig angesichts der nicht stattfindenden Erholungen. In einem starken Bullenmarkt hoffen die Zauderer auf Rücksetzer, um günstig einsteigen zu können. In einem starken Bärenmarkt hoffen die Zauderer auf die nächste Rallye, um nicht ganz so ungünstig verkaufen zu müssen

      Können wir kurzfristig mit einer Erholung rechnen?
      Es gibt einige Anzeichen, dass der Dow in diesem Monat eine Erholung starten kann, die etwas kräftiger ausfallen wird. Anzeichen sind Divergenzen beim Momentum und beim MACD. Der Dow könnte eine rechte Schulter ausbilden. Der augenblickliche Kursbereich zeigt zwei Unterstützungen im Bereich 7200 bis 7400 an. Wenn diese halten, könnte eine Rallye bis ca. 9000 Punkten möglich sein. Allerdings erwarte ich kommende Woche noch fallende Kurse. Ein Durchbruch durch diese Unterstützungen hätte jedoch sicherlich crashartige Kursverluste zur Folge.



      Die negative Variante könnte bei einer Extension der Welle 3 (blau) Kurse um 6420 mit sich bringen. Von dort würde dann eine nachhaltige Erholung stattfinden können. Die positive Variante geht davon aus, dass die rote 2 noch nicht beendet ist und sich in Form eines Flat ausbildet. Dann könnte die noch ausstehende C eines Flat Kurse bis ca. 9.000 erreichen.

      Negative Variante:



      Positive Variante:



      Wie immer in solchen Situationen ziehe ich die gleitenden Durchschnitte als Entscheidungshilfe hinzu (DAX). Da der DAX bereits sehr weit unter sein Juli-Tief gefallen ist, kommt ein Flat als 2 eigentlich nicht mehr in Frage. Somit tendiere ich eher zur negativen Variante mit Welle 2 als Zigzag.



      Sentiment

      Unsere gewohnte Sentimentanalyse gibt uns ebenfalls keine Hinweise auf Extrempunkte, so dass wir auch von dieser Seite eher von noch schlechteren Aktienmärkten ausgehen können. Der 38MA des Put-Call-Ratio`s strebt weiter gegen 1 und zeigt sogar niedrigere Werte an als beim Juli-Tief. Was nichts anderes bedeutet, als dass die Marktteilnehmer jetzt mehr bullish sind als im Juli. Die Volatilität im Monatschart zeigt Indikatoren, die eher auf weiter steigende Volatilität hinweisen. Die vielfach vertretene Anschauung, dass Vola über 50 ein Kaufsignal darstellt, teile ich zur Zeit nicht. Wir befinden uns nicht mehr in einem Bullenmarkt und haben somit andere Voraussetzungen als in früheren Jahren.

      Angenommen, die Temperaturen schwanken im Sommer zwischen 12° und 30°. Dann ist es durchaus angemessen, bei Temperaturen um 12° davon auszugehen, dass es bald wieder wärmer wird. Es kommt jedoch niemand auf die Idee, im Winter bei 12° in Sommergarderobe zu investieren, weil ja im Sommer die Temperaturen an dieser Marke gedreht haben. Es ist eine Erfahrung, die wir alle jedes Jahr neu machen, dass die Untergrenze der Temperatur im Winter wesentlich niedriger liegt als im Sommer.
      Diese Erfahrung macht man am Aktienmarkt nun leider nicht jedes Jahr, denn hier haben wir es mit wesentlich längeren Zyklen zu tun. Nun kann der Mensch denken, sollte man meinen. Aber auch in unserer Börsenwelt wird vielfach nur das nachgeplappert, was irgendwer vorgeplappert hat, ohne selbst seinen Grips zu bemühen. Im Jahr 1987 hatten wir eine Volatilität von ca. 150 im Maximum, dies nur als Hinweis.






      Gold wird steigen

      Wie wird sich Gold entwickeln? Als ein überzeugter Anhänger der Elliott-Wave-Theorie informiere ich mich selbstverständlich auch darüber, was andere von mir geschätzte Analysten zu diesem Thema zu sagen haben. Robert Prechter geht von einer kommenden Deflation aus und ist der Meinung, dass Edelmetalle und insbesondere Gold in Analogie zu deren Verhalten Anfang der dreißiger Jahre fallen werden. Auffällig in seinem jüngsten Buch (Conquer the Crash) ist seine offensichtliche Unsicherheit, was die Entwicklung von Gold betrifft. Ich persönlich gehe nicht unbedingt von einer Deflation, sondern eher von einer Stagflation aus (zu diesem Thema werde ich mich demnächst in einem Special ausführlicher äußern).
      Dementsprechend teile ich auch nicht die Prognose des geschätzten Kollegen J. Küßner, der den Goldpreis noch auf 200$ fallen sieht. Aber schauen wir nicht mit Elliott-Augen, sondern ziehen einmal die klassische Charttechnik heran. Ziehen wir vom 2. Hoch Anfang der 90iger Jahre Fibonacci-Fanlinien, so ist gut zu erkennen, dass diese Linien als Widerstände für die Kurse dienen.



      Eine eingezeichnete Ellipse dient dann auch als Haltepunkt für die 3 letzten großen Tiefs in den vergangenen Jahren. Die Nützlichkeit von Ellipsen habe ich bereits in vergangenen Marktberichten aufgezeigt. Der Goldkurs korrigiert zur Zeit an der Linie F1, das Potenzial nach unten dürfte begrenzt sein vom Schnittpunkt der Abwärtstrendlinie T mit der Ellipse.

      Zusätzlich ist der 38 Monatsdurchschnitt (grün) eingezeichnet. Er entspricht in etwa der 200 Tage-Linie. Zu erkennen ist, dass die Kurse nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend genau bis an diese Linie korrigiert haben und dort abgeprallt sind. Eine Ausschnittsvergrößerung belegt dann auch, dass der Price of Gold (POG) komfortabel über seinem steigenden 200 Tage-Durchschnitt liegt.



      Die Kurschancen (nach erfolgreichem Bruch der Fan-Linie F1) sind begrenzt durch die Fan-Linie F2, also bei ca. 400$. Einen weiteren Hinweis auf einen steigenden POG gibt das Momentum im Monatschart, welches im Begriff ist, aus einem Dreieck nach oben auszubrechen.




      Somit ist festzuhalten, dass das Kursrisiko bis in den Bereich 290 $ reicht.
      Die Kurschance liegt bei ca. 400 $.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 16:19:31
      Beitrag Nr. 895 ()
      Wall Street: Ölpreis macht Sorgen

      Die US-amerikanischen Börsen in New York eröffneten den Handel am heutigen Montag mit negativen Tendenzen. Während die Blue-Chips an der NYSE mit nur leichten Abschlägen in die neue Woche starten konnten, musste man an der NASDAQ noch einmal deutlichere Verluste hinnehmen. Der Dow Jones Index gibt aktuell um 0,2 Prozent auf 7.515 Punkte nach, während sich der NASDAQ Composite Index um 0,9 Prozent auf 1.129 Zähler verschlechterte.

      Meldungen aus der Wirtschaft:

      Die US-Investmentbanken Merrill Lynch & Co. Inc. und J.P. Morgan Chase & Co. bereiten sich derzeit vor dem Hintergrund einer rückläufigen Handels- und Fusionsaktivität auf tausende weitere Stellenstreichungen vor. Demnach könnte die zweitgrößte US-Bank J.P. Morgan bis zu 3.000 Arbeitsplätze abbauen. Laut Pressestimmen würde man damit seine Investment Banking-Belegschaft über 20.000 Mitarbeiter um 10-15 Prozent reduzieren, wobei vor allem Stellen in New York und Asien betroffen wären.

      Merrill Lynch, der größte Full-Service Broker in den USA, beabsichtigt ebenfalls einen weiteren Stellenabbau. Das Unternehmen, das derzeit über 50.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat bereits in 2001 rund 15.000 Arbeitsplätze gestrichen. Betroffen sind derzeit nach Angaben der britischen Zeitung Sunday Times weitere 1.000 Stellen, hauptsächlich in New York und London.

      Die Sears, Roebuck and Co., der viertgrößte Einzelhändler in den USA, teilte mit, dass sie für das dritte Quartal mit einem Gewinn von 80-82 Cents pro Aktie rechnet. Das Unternehmen, das am 17. Oktober seine Ergebnisse vorlegen wird, bestätigte zudem seine Jahresprognose für 2002, die einen Gewinn von 5,15 Dollar pro Aktie vorsieht. Die Aktie von Sears verliert an der NYSE derzeit 6,62 Prozent auf 35,15 Dollar.
      Die AOL Latin America will an NASDAQ notiert bleiben.

      Der lateinamerikanische Internetprovider America Online Latin America meldete, dass die Muttergesellschaften America Online und Ciseneros Group Anstrengungen unternehmen, um ein drohendes NASDAQ-Delisting zu verhindern. Das Unternehmen versucht demnach durch Aktienumwandlungen das notwendige Kriterium von 35 Mio. Dollar Marktkapitalisierung zu erreichen. Entsprechende Pläne wurden der NASDAQ vorgelegt, eine Entscheidung wird innerhalb von vier Wochen erwartet.

      Konjunktur und ökonomische Eckdaten:

      Der Preis für einen Barrel Rohöl ist in der Nacht über die Marke von 30 Dollar gestiegen, nachdem am Sonntag wahrscheinlich ein Anschlag für die Explosion auf dem französischen Tanker „Limburg“ verantwortlich war. Demnach sei ein mit Sprengstoff beladenes Fischer-Schiff in den Tanker gerast und habe so die Explosion verursacht. Den Kursanstieg begründen Experten damit, dass nach dem Anschlag die Befürchtung aufkam, dass weitere Anschläge dieser Art die Öl-Lieferungen aus dem Mittleren Ostern beeinflussen könnten.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 16:23:36
      Beitrag Nr. 896 ()
      Für die Nestle-Aktionäre hört sich dies auf den ersten Blick ja gut an.
      Das Problem.
      Wenn hier gespart wird-dann werden diese ehemaligen Ausgaben auch irgendwo fehlen...!

      Sparen-Sparen-Sparen...!
      Man kann auch so lange den Sauerstoff anhalten
      bis man Tot umfällt.

      Dann hat man auch gespart-wenn auch ein wenig zu viel..;)
      Damit meine ich jetzt aber den Gesamtmarkt
      und ganz gewiss nicht Nestle...!

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      Nestle will sparen

      Der Nahrungsmittel-Riese Nestlé SA erwartet eigenen Angaben zufolge, die Kostensenkungen innerhalb seines USA-Geschäfts weiter ausbauen zu können.
      Ferner will der Konzern die Ausgaben bezüglich der Tierfutter-Sparte weiter drücken. Bis 2004 sollen demnach durch geplante Einsparungen bei den Produktionskosten zusätzlich 215 Mio. Dollar frei werden.

      Dabei würden sich die Einsparungen im Tierfutter-Bereich in 2002 voraussichtlich auf 59 Mio. Dollar belaufen, wobei Restrukturierungskosten in Höhe von 120 Mio. Dollar gegen gerechnet werden müssten. In 2003 sollen die Sparmaßnahmen dann 125 Mio. Dollar bringen und Restrukturierungskosten in Höhe von 130 Mio. Dollar anfallen. In den folgenden Jahren sieht das Management weitere Einsparungen vor. So sollen in 2004 schließlich 263 Mio. Dollar, in 2005 270 Mio. Dollar und in 2006 277 Mio. Dollar weniger ausgegeben werden.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 16:28:42
      Beitrag Nr. 897 ()
      Sears: Und noch eine Warnung

      Aktie des Einzelhändlers leidet unter Gewinnwarnung und schlechten Aussichten für den privaten Konsum.

      Die Welle der Gewinnwarnungen bei großen US-Unternehmen geht weiter. Diesmal ist der Retailer Sears, Roebuck & Co. An der Reihe, die bisherigen Erwartungen als zu hoch zu outen.

      Die Einzelhandelskette Sears wird nach Ansicht des Managements im dritten Quartal 2002 lediglich zwischen 80 und 82 Cent je Aktie verdienen. Dies liegt deutlich unter den bisherigen Analystenerwartungen, die im Konsens bei 86 Cent Gewinn liegen.
      Sears hat trotz des schwächeren dritten Quartals seine Schätzung bekräftigt, im Gesamtjahr 2002 einen Gewinn von 5,15 Dollar je Aktie einfahren zu wollen. Auch hier liegen die Erwartungen an der Wall Street etwas höher: Analysten rechneten bisher – kommende Gewinnrevisionen mal ausgenommen – mit 5,27 Dollar je Anteilsschein – ein Plus von 22 Prozent zum Vorjahr.

      Einem Statement des Managements zufolge, das im Tagesverlauf noch eine Telefonkonferenz mit Analysten abhalten will, soll der Gewinn im Bereich Einzelhandel im Bereich von 30 Prozent wachsen. Das Geschäft mit Krediten und Finanzprodukten soll hinter dieen Wachstumsraten deutlich zurück bleiben: erwartet wird hier eine Rate im „mittleren einstelligen Bereich“.

      Die Sears-Aktie zeigt sich von den gesunkenen Zielen gedrückt und hat bereits vor Handelsbeginn deutlich abgegeben. Bei Kursen um 35 Dollar liegt das KGV der Aktie – basierend auf den Schätzungen für 2003 von 5,89 Dollar je Aktie – bei nicht einmal 6. Die Aktie ist nach einem Höhenflug im ersten Halbjahr seit Juni 2002 um rund 40 Prozent gefallen, was vor allem auf die schwachen Aussichten für den privaten Konsum zurückzuführen ist.

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      Avatar
      schrieb am 07.10.02 20:55:38
      Beitrag Nr. 898 ()
      Dow Jones-Analyse vom 06.10.2002
      .
      Chart seit 1982, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart



      Der zu Wochenbeginn unternommene Upmove der US-Standardwerte entpuppte sich einmal mehr als wenig nachhaltig. Der Freitagsschlusskurs markiert ein neues Tief und bestätigt damit den eingeschlagenen Abwärtstrend. Im Wochenvergleich auf Basis der Freitagsschlusskurse bleibt ein Minus von 173,05 Punkten (2,24 Prozent). Gemessen an den im Wochenverlauf erreichten Höchstkursen bei 7940 Punkten kommt der jüngsten Talfahrt damit einige Bedeutung zu.




      Das Schaubild auf Wochenbasis verdeutlicht diesen Umstand: Der Dow Jones 30 Industrials Average bewegt sich hier steil abwärts und hat sein September-Tief schon hinter sich gelassen. Die nächst höheren Chartmarken liegen bei 8000 und ~8300 Punkten, wo die untere Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals verläuft.

      Die kuzfristige Betrachtung spricht allerdings dafür, dass der Index in näherer Zukunft nicht einmal die 8000er-Marke erklimmt. Der Versuch eines Tests dieser Widerstandsregion erfolgte bereits in der letzten Woche, wobei die Kurse jedoch schon kurz vor Erreichen der Chartmarke nach unten abdrehten (negativ zu werten).

      Hinzu kommt nun auch ein negatives Indikatorenbild bei MACD und Stochastik, sowie die erneut durchschlagene Unterstützung bei 7700 Punkten.



      Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 20:58:15
      Beitrag Nr. 899 ()
      10.02 - 11:41

      Erdöl: Der Kampf ums «schwarze Gold» - Weiterer Preisanstieg ist zu befürchten

      Der schwelende USA-Irak-Konflikt und der mögliche Anschlag auf einen französischen Öltanker in Jemen lassen die Ölpreise steigen. Hurrikans und tiefe Lager machen die Märkte ebenfalls nervös.

      Seit Anfang August sind die Ölpreise rasant gestiegen: Letzte Woche überstieg der Preis für das Fass Rohöl (159 Liter) kurzzeitig 31 Dollar per Lieferung November - ein Sprung von 35 Prozent im Vergleich zum Durchschnittspreis. Nach dem möglichen Anschlag auf einen französischen Supertanker «Limburg» vor Jemen hat der Preis zum Beginn dieser Woche ebenfalls wieder die 30-Dollar-Grenze überwunden.

      Gefahr für weitere Preissteigerungen

      Die Lagerbestände in den Industrieländern liegen auf einem 18-Monats-Tief und der Winter auf der nördlichen Hemisphäre rückt unaufhaltsam näher. Zudem rauschen um diese Jahreszeit Hurrikans durch die Karibik und behindern die Ölförderung im Golf von Mexico; ganz zu schweigen von den möglichen Schäden, die der Sturm anrichten könnte. Auch politisch gibt es keine Entwarnung: Die Spannungen zwischen Washington und Bagdad scheinen kein Ende zu nehmen und liefern Stoff für mögliche Szenarios zum Ölpreis. Mit einer zentralen Fragestellung im Hintergrund: Was wird passieren, wenn die Amerikaner tatsächlich im Irak militärisch intervenieren?

      Opec: Trennung von Ölpreis und Politik

      Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) hat kürzlich bestätigt, dass sie die Themenbereiche Erdöl und Politik nicht vermischen wollen. Sie unterstrichen damit ihre Bereitschaft, den Markt auch in Krisenzeiten normal weiter zu beliefern. Dabei handelt es sich um die traditionell vertretene Haltung des Kartells. Mit einem Ölpreis zwischen 27 und 28 Dollar pro Fass wäre die Opec zufrieden, auch wenn die Preise zurzeit über der gewünschten Spannbreite von 22 bis 28 Dollar für Brent-Rohöl liegt.

      Keine Veränderung bei den Förderquoten

      Auch angesichts der nervösen Märkte sieht die Opec bisher keinen Bedarf, die Förderquoten der verschiedenen Opec-Mitglieder zu verändern. Denn für 2003 erwartet sie eine Stabilisierung der Nachfrage bei etwa 24,85 Millionen Fass pro Tag. Doch ein Konflikt zwischen Washington und Bagdad könnte plötzlich die Versorgung der Märkte über den Haufen werfen. Denn der Irak produziert zurzeit täglich 1,8 Millionen Fass Rohöl und im Konfliktfall müsste die Opec zusätzliche Ressourcen mobilisieren, um diesen Ausfall wettzumachen.

      «Nun, wo die weltweiten Produktionskapazitäten an ihre Grenzen stossen, ist alleine Saudi Arabien in der Lage, den Ölhahn weiter aufzudrehen.» Naji Abi Aad, libanesischer Ölexperte

      Kaum freie Förderkapazitäten bei den Kleinen

      Gewiss würden sich die drei kleinen Produktionsländer - Venezuela, Nigeria und Algerien -, die alle nicht im Mittleren Osten liegen, theoretisch gerne eine höheren Anteil an der Opec-Produktion haben. Konkret könnte Algerien, das zurzeit 850`000 Fass pro Tag produziert, nur schwerlich mehr als 50`000 zusätzlich Fass produzieren. Das Gleiche trifft für Nigeria zu, dessen Tagesproduktion sich auf 2 Millionen Fass beläuft. Und im Fall von Venezuela erlaubt die unsichere politische Lage kaum genauere Prognosen. «Tatsächlich würde ihre zusätzliche Ölförderung zusammen kaum über 200`000 Fass täglich liegen», unterstreicht Naji Abi Aad, libanesischer Energieexperte gegenüber Moneycab.

      «Falken» und «Tauben» innerhalb der Opec

      «Die Falken werden sich einer Diskussion über Produktionsquoten gegen die Tauben stellen », fügt Naji Abi Aad hinzu. «Zu den Falken zählen Libyen, Irak und Venezuela, die den Status quo beibehalten möchten. Hingegen sind sich die Tauben untereinander einig, die Produktion hochzufahren. Zu ihnen gehören Iran, Kuwait und Nigeria. Aber im Grunde lastet die Entscheidung auf den Schultern Saudi Arabiens. Nun, wo die weltweiten Produktionskapazitäten an ihre Grenzen stossen, ist alleine Saudi Arabien in der Lage, den Ölhahn weiter aufzudrehen.»

      Saudis würden den USA kaum helfen

      Einmal mehr läge der Ball damit bei Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ihre Produktion beläuft sich zurzeit auf 10 Millionen Fass pro Tag, und sie könnten gemeinsam 3 Millionen zusätzliche Fass täglich fördern. Aber nirgends steht geschrieben, dass die Saudis - obwohl traditionell Verbündete der Amerikaner - ihnen zu Hilfe kommen wollen, indem sie ihre Ölförderung erhöhen. Und zwar aus arabischer Sicht mit gutem Grund! Selbst der ägyptische Präsident Mubarak, dessen Land grosszügig von den USA unterstützt wird, signalisiert eine ähnliche Haltung. Heute sprechen alle arabischen Länder mit einer Stimme, um die geplante militärische Intervention der Amerikaner im Irak zu brandmarken. Zudem haben es die Saudi Arabier nur wenig geschätzt, dass sie in den USA von mehreren Seiten beschuldigt wurden, die Terrorgruppe Al-Kaida finanziell zu unterstützen.

      Weiterer Ölpreisanstieg denkbar

      Unter diesen Bedingungen könnte ein Rückgang der verfügbaren Produktion zusammen mit dem Wintereinbruch rasch zu einem Anstieg des Ölpreises führen. Auch der starke Verbrauch der noch vorhandenen Lagerbestände birgt weiteres Preissteigerungspotenzial.

      Von Sid Ahmed Hammouche und Christian Feldhausen
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 08:15:39
      Beitrag Nr. 900 ()
      JDA Software wird Erwartungen nicht einhalten

      Der amerikanische Softwarehersteller JDA Software Group Inc. wird die Erwartungen des Marktes nicht einhalten können. Dies gab das Unternehmen gestern nach Börsenschluss bekannt.

      Das Unternehmen erwartet einen Gewinn im abgelaufenen Quartal von 6-7 Cents je Aktie. Analysten rechnen derzeit noch mit einem Gewinn von 8 Cents je Aktie.

      Auch der Umsatz wird unter den Erwartungen liegen. Während Analysten einen Wert von 52 Mio. Dollar prognostizieren, stellt JDA einen Umsatz von 49 Mio. Dollar in Aussicht.

      Die Aktie schloss bei 5,94 Dollar und notierte nachbörslich bei 5,14 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 10:43:09
      Beitrag Nr. 901 ()
      Guten Morgen, liebe Anleger...:)

      Diese Meldung habe ich heute morgen schon im Radio hören dürfen.
      Keine schöne Sache.
      Da bauen sich sehr-sehr dunkle Wolken am US-Konjunktur-Himmel auf..!
      Und ich nehmen dies ziemlich erst, liebe Leute.

      Von bestimmten Marktbewegungen lasse ich mich schon lange nicht mehr blenden.
      Je lauter alle eine Erholung herbei schreien,
      desto bedrohlicher wird wohl die Lage sein...;)

      regards

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++

      US-Verbraucherkredite steigen langsamer

      Die US-Federal Reserve Bank veröffentlichte die saisonbereinigte Entwicklung der Verbraucherkredite in den USA für August. Im Vormonatsvergleich erhöhten sich das Kreditvolumen um 4,2 Mrd. auf 1,73 Bio. Dollar, dies ist der geringste Anstieg seit Dezember 2001.

      Volkswirte hatten durchschnittlich sogar einen Anstieg um 12,0 Mrd. Dollar erwartet. Im Juli nahm die Konsumentenverschuldung noch um 10,0 Mrd. Dollar gegenüber dem Vormonat zu.

      Die Verbraucherkredite gelten als wichtiger Indikator für die weitere Nachfrageentwicklung. Der stark beachtete private Verbrauch macht etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus.
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 11:18:49
      Beitrag Nr. 902 ()
      Thomson Multimedia: Umsatz im dritten Quartal unter Erwartungen

      Der französische Elektronikkonzern Thomson Multimedia S.A. meldete am Dienstag, dass er im dritten Quartal einen Umsatz von 2,33 Mrd. Euro nach 2,38 Mrd. Euro im Vorjahr erwirtschaftet hat. Analysten hatten einen Umsatz von 2,5 Mrd. Euro erwartet.

      Obwohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent zurückging, konnte er sich vor Währungseffekten um 3,8 Prozent erhöhen. Nach neun Monaten liegt der Umsatz bei 7,32 Mrd. Euro (Vorjahr: 7,03 Mrd. Euro).

      Die Aktie des Unternehmens, das nach wie vor ein operatives Gewinnwachstum von 20 Prozent erzielen will, verliert in Paris derzeit 8,91 Prozent auf 14,01 Euro.
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 12:40:02
      Beitrag Nr. 903 ()
      Börsenaufsicht sammelt gegen CSFB belastende Dokumente ...:D

      Zürich (vwd) -

      Die Börsenaufsicht des US-Bundesstaates Massachusetts hat nach Informationen des "Tagesanzeigers" belastende Dokumente gegen die Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB), eine Tochter der Credit Suisse Group (CS Group), beide Zürich, gesammelt.

      Ob es zu einer Anklage komme, entscheide nun der New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer, schreibt die Zeitung auf ihrer Internetseite.

      Die Dokumente deuteten darauf hin, dass sich die CSFB an unlauteren Praktiken beteiligte, bei denen Börsenanalysten Kaufempfehlungen als Gegenleistung für lukrative Geschäfte im Investmentbanking abgaben.

      Laut den vorliegenden Dokumenten geht es unter anderem um eine E-Mail vom März 2001, in der der CSFB-Manager Frank Quattrone von einem Kollegen aufgefordert wurde, das Aktien-Research im Falle der Technologiegesellschaft Research in Motion mit den bestmöglichen Empfehlungen wieder aufzunehmen nachdem das Unternehmen zusätzliche 1,8 Mio USD an Investmentbanking-Gebühren bezahlt habe.

      vwd/03/11/8.10.2002/ps/mi
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 12:57:51
      Beitrag Nr. 904 ()
      "Helfen kann nur eine riesige Pleitewelle"

      Nach Überzeugung des Vermögensberaters Jens Ehrhardt hat der Börsencrash auf Raten gravierendere Ursachen als die pessimistische Stimmung der Anleger. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE führt der Finanzexperte den Niedergang auf die hohe Verschuldung zurück. Verantwortlich dafür sei US-Notenbank-Chef Alan Greenspan.

      SPIEGEL ONLINE: Ist bei der Entwicklung der Aktienkurse allmählich der Boden in Sicht?

      Jens Ehrhardt: Auf kurze Sicht kann man das nicht so genau sagen. Auf mittlere und lange Sicht bin ich sehr pessimistisch. Denn die wirtschaftlichen Rahmendaten stimmen nicht. Egal ob Unternehmen oder ganze Volkswirtschaften - wo man hinschaut, findet man riesige Schuldenberge. Die kamen nicht zuletzt deshalb zusammen, weil sich die Anleger angesichts der Höhenflüge der Börsenkurse vor zwei Jahren reich gefühlt haben. Und wenn ich mich reich fühle, dann kaufe ich mir ein Auto oder dies und jenes - in der Regel auf Kredit. Für den Einzelnen mag das angehen, wenn man die Volkswirtschaft insgesamt betrachtet, ist das natürlich verheerend, denn die Überschuldung wächst ins Unermessliche.

      SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie damit sagen, wir haben in den letzten Jahren so weit über unsere Verhältnisse gelebt, dass wir das jetzt erst einmal zurückzahlen müssen?

      Ehrhardt: Betrachten Sie die USA. Auf deren Volkswirtschaft - öffentliche Hand, Unternehmen und Privathaushalte - lastet ein Schuldenberg in Höhe von 30.000 Milliarden Dollar. Das ist praktisch dreimal so viel wie das Bruttoinlandsprodukt und kostet rund 2000 Milliarden an Zinsen im Jahr. Wie ernst die Situation ist, lässt sich daran erkennen, dass die Summe aller in der US-Wirtschaft aufgenommen Kredite in den letzten Jahren ungefähr genau so hoch war. Die USA sind also faktisch pleite. Ein Unternehmen müsste jedenfalls Insolvenz beantragen, wenn seine Schulden so hoch sind wie der Jahresumsatz. Eine höhere Relation konnten sich zeitweise lediglich einige Telekommunikationsunternehmen leisten.

      SPIEGEL ONLINE: Aber viele Unternehmen konnten die hohen Schulden lange Zeit durch Umsatzsteigerungen kompensieren. Wieso funktioniert das jetzt nicht mehr?

      Ehrhardt: Aus der Schuldenfalle führt so eine Geschäftspolitik allenfalls, wenn die Umsatzsteigerungen gewaltig sind. Im Prinzip ist das ein einfaches Rechenexempel: Angenommen, bei einem Unternehmen wären die Schulden so hoch wie der Jahresumsatz und man würde einen Zinssatz von sechs bis zehn Prozent zu Grunde legen. Dann müssten also schon sechs bis zehn Prozent Rendite herausspringen, um allein ihre Zinsen zu bezahlen.

      SPIEGEL ONLINE: Die Baisse ist also kein Stimmungstief der Anleger, wie es viele Analysten immer wieder beschwören?

      Ehrhardt: Nein, das sind Probleme substanzieller Art. Das ist schon an den nicht enden wollenden Gewinnwarnungen zum Ende es Quartals zu erkennen. Und von der Entwicklung der realen Wirtschaft können sich die Finanzmärkte nicht abkoppeln. Wenn es da nicht voran geht, läuft an den Finanzmärkten über kurz oder lang nichts mehr.

      SPIEGEL ONLINE: Könnte sich der Irak-Feldzug zusätzlich verschärfend auf die Krise auswirken?


      Ehrhardt: Das bestimmt, aber er wird eher von den tatsächlichen Problemen ablenken. Insgesamt wiegen die grundsätzlichen Ursachen stärker und unabhängig von einem Krieg. Aber niemand traut sich an die grundsätzlichen Ursachen heran, auch US-Notenbank-Chef Alan Greenspan nicht. Ich vermute, die USA wollen sich mit dem vorgehen gegen den Irak einen niedrigen Ölpreis sichern, der für ihre Volkswirtschaft von existentieller Bedeutung ist.

      SPIEGEL ONLINE: Hat man die Signale nicht rechtzeitig wahrgenommen?

      Ehrhardt: Diejenigen, die sie hätten wahrnehmen können - Börsenbriefe, Anlegermagazine, Analysten, etc. - hatten wenig Interesse daran, ihren potenziellen Kunden reinen Wein einzuschenken. Wenn man die Entwicklung kritisch analysiert, werden Sie feststellen, dass der Niedergang seit längerem andauert - in Japan bereits seit Anfang der neunziger Jahre, bei uns seit 1998.

      SPIEGEL ONLINE: Börsenbriefe und Anlegermagazine legen aber keine Zinssätze fest.

      Ehrhardt: Das ist richtig. Dafür trägt Greenspan die wesentliche Verantwortung. Durch seine Niedrigzinspolitik hat er jahrelang Geld in den Markt gepumpt. Damit hat er die Unternehmen dazu verleitet, Engpässe per Kredit zu überbrücken und die notwendigen Strukturanpassungen zu vermeiden. Die Einstellung war verbreitet: "Der Greenspan haut uns raus und bringt die Wirtschaft wieder auf Touren". Tatsächlich führte das auch immer wieder zu einem kurzen Zwischenspurt der Wirtschaft, aber die Verschuldung blieb jeweils immer auf einem noch höheren Level. Allmählich, so fürchte ich haben wir ein Toplevel erreicht, um im Bild zu bleiben. Die Zinslast der Schulden ist es, die alles bremst.

      SPIEGEL ONLINE: Aber 1998 hat bei uns doch erst der große Börsenboom eingesetzt.


      Ehrhardt: Wenn man genauer hinschaut, waren für die Hausse in erster Linie Technologiekonzerne zuständig, die in Folge ihres Börsenwertzuwachses auch in den Indizes höher gewichtet wurden. Dazu gehört zum Beispiel die Aktie der Deutschen Telekom, die den Dax nach oben getrieben hat. Der Nemax war sogar ausschließlich von dieser Entwicklung getragen. Die traditionellen Branchen sind dem nicht wirklich gefolgt. Wenn man die Situation an den Börsen um den beschriebenen Effekt bereinigt, kommt über einen längeren Zeitraum betrachtet ein kontinuierlicher Abschwung heraus. Das war das Alarmsignal, das die Experten hätte hellhörig werden lassen müssen.

      SPIEGEL ONLINE: Sie demontieren damit ein Denkmal.

      Ehrhardt: Trotzdem bleibt Greenspan für die Kursblase und für die riesige Verschuldung. Er hatte sich vorgenommen, den Märkten immer genügend Liquidität zur Verfügung zu stellen, damit es nicht zu einem Crash kommt, wie 1929. Die Folge davon ist die enorme Verschuldung, unter der wir zurzeit zu leiden haben.

      SPIEGEL ONLINE: Und auf welche Weise ließe sich eine radikale Wende herbeiführen?

      Ehrhardt: Um es klar zu sagen: Helfen kann nur eine riesige Pleitewelle. Damit würden zwar die Gläubiger etwas verlieren, aber die Schuldner könnten wieder anfangen zu wirtschaften. Anders kommen wir von diesem riesigen Schuldenberg nicht herunter.

      SPIEGEL ONLINE: Das scheint ein reichlich utopischer Ansatz zu sein.

      Ehrhardt: Bei vielen Entwicklungsländern haben wir das schon erlebt. Da sind die Schulden einfach gestrichen worden. Auch Argentinien wird seine Schulden nicht zurückzahlen. Die Anleihen, die dahin geflossen sind, kann man vergessen, da bin ich sicher.



      SPIEGEL ONLINE: Wir müssen uns also auf eine Serie von Pleiten einrichten, die wir in der Form bislang nicht für möglich gehalten haben?

      Ehrhardt: Genau das ist der Fall.

      SPIEGEL ONLINE: Welche Branchen wird das betreffen?

      Ehrhardt: Zuerst wird es wohl die Finanzbranche erwischen. Viele der Banken haben sich ja von der Börsenhysterie anstecken lassen. Auch für einige Versicherer, die ihre Rücklagen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich häufig in Aktien investiert haben, könnte die Lage schwierig werden.

      SPIEGEL ONLINE: Welche Großpleite werden wir als nächstes vermelden müssen?

      Ehrhardt: Für die Commerzbank könnte es eng werden. Weniger wegen der tatsächlichen Finanzlage, die kenne ich nicht genau genug, um die Lage beurteilen zu können. Aber allein die Nachrichten über finanzielle Engpässe könnte das Institut in ernste Schwierigkeiten bringen, wenn die Anleger ihr Geld abziehen. In dieser hochnervösen Stimmung könnte das schnell passieren. Auch MLP und die Beteilungsgesellschaft WCM sind echte Wackelkandidaten. Es werden zwar noch eine Menge Ausreden für die schlechte Lage angeführt, doch darunter leiden in der Regel zuerst die Unternehmen, die über wenig Substanz verfügen.

      SPIEGEL ONLINE: Gut, das sind jetzt die üblichen Verdächtigen . . .

      Ehrhardt: Die Vorhersage der nächsten spektakulären Pleite ist natürlich eine schwierige Übung. Ich könnte mir vorstellen, dass es in Großbritannien noch etliche Versicherungen und Banken treffen wird. Denn diese haben noch viel mehr in Aktien investiert als deutsche Unternehmen. Einzelne Versicherer haben rund achtzig Prozent ihrer Anlagen in Aktien. Die deutschen Versicherer haben den Aktienanteil ihrer Investitionen teilweise bereits auf deutlich unter zehn Prozent reduziert.

      Das Interview führte Michael Kröger

      Jens Ehrhardt

      Der Münchner Vermögensverwalter ist seit rund 30 Jahren im Geschäft. Insgesamt verwaltet er im Auftrag von rund 200 Kunden 250 Millionen Euro. Im schwierigen Börsenjahr 2001 war sein Unternehmen eines des wenigen, das eine positive Rendite erzielte. Der promovierte Betriebswirt wurde mit seiner Warnung vor dem Wall-Street-Crash 1987 bekannt. Ehrhardt beschäftigt in seinem Unternehmen 27 Mitarbeiter und managt zugleich mehrere Fonds. Gute Ergebnisse erzielte Ehrhardt mit so genannten Value-Werten aus dem MDax wie K+S, Krones, Bilfinger Berger oder Stada. "Ich schaue auf ein vernünftiges Chance-Risiko-Verhältnis und achte auf die Bilanz: Hohe Schulden mag ich nicht", erklärt Ehrhardt seine Strategie. Den Grundstein für seine jüngsten Erfolge legte Ehrhardt mit dem rechtzeitigen Ausstieg aus Technologiewerten im Frühjahr 2000.
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      schrieb am 08.10.02 13:44:54
      Beitrag Nr. 905 ()
      BDI erwartet nur geringes BIP-Wachstum

      Der Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) senkt seine Konjunkturerwartungen für 2002 und 2003. Im laufenden Jahr erwartet der Verband nur noch ein Wachstum von 0,5 bis 1,0 Prozent.

      Für 2003 glaubt Hauptgeschäftsführer Ludolf von Wartenberg, dass eine Wachstumsrate von 1,0 bis 1,5 Prozent überschritten werden kann. Die bisherige Prognose von gut 2,0 Prozent sei voraussichtlich nicht zu erreichen, wobei eine genauere Vorhersage aufgrund verschiedener Unsicherheitsfaktoren wie die Entwicklung der Irakkrise, der Weltkonjunktur, der Aktienkurse sowie des Ölpreises, nicht möglich sei.

      Das Außenwirtschaftsbarometer 2002/2003 des Verbandes signalisiert für 2002 lediglich ein Exportwachstum von 1,5 Prozent. In 2003 könne eine leichte Exportsteigerung von maximal 4,0 Prozent erreicht werden.
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      schrieb am 08.10.02 15:48:56
      Beitrag Nr. 906 ()
      Dienstag 8. Oktober 2002, 15:29 Uhr

      RTR sieht Abflachung bei Telekommunikationswachstum

      Wien (pte) - Nach dem Kommunikationsbericht 2001 der Rundfunk- und Telekomregulierungs GmBH (RTR) hat sich das Wachstum im Mobilfunkmarkt im vergangenen Jahr weiter verlangsamt.

      So ging das Wachstum von 40 Prozent im Jahr 1999 auf 18,55 Prozent im Jahr 2001 zurück. Die Zahl der aktiven Teilnehmer stieg um zehn Prozent auf 6,76 Mio.

      Der harte Wettbewerb zwischen den Anbietern führte sowohl im Festnetzbereich als auch bei den Mobilfunkanbietern zu einem weiteren Preisverfall. http://www.rtr.at/publikationen/kbericht2001/de/index.htm Bei den Gesprächsminuten im Mobilfunkbereich stellt die RTR ein rückläufiges Wachstum fest. Die Anzahl der monatlichen Gesprächsminuten stieg von Januar 2001 bis Dezember 2001 von 648 Mio. auf 705 Mio. Insgesamt wurden über die Netze der vier österreichischen Mobilfunkanbieter im vergangenen Jahr über acht Mrd. Gesprächsminuten abgewickelt.

      Die Gesamtsumme der Verkehrsminuten im Jahr 2000 betrug noch 5,9 Mrd. Der gesamte Umsatz im Mobilfunkbereich stieg von 1,846 Mrd. Euro auf 2,189 Mrd. Euro im Jahr 2001. Gleichzeitig sank der Preis pro Gesprächsminute im Durchschnitt von 0,31 Euro auf 0,27 Euro.Im Festnetzbereich sieht die RTR nur eine Zukunft für die Gesellschaften, die alle unterschiedlichen Dienstleistungen aus einer Hand anbieten können und gleichzeitig über einen langen finanziellen Atem verfügen. Laut RTR ging im vergangenen Jahr der Gesamtumsatz der Anbieter von 1,90 Mrd. Euro auf 1,85 Mrd. Euro zurück.

      Der Preis pro Minute fiel von 0,11 auf 0,08 Euro pro Minute. Die Anzahl der Verkehrsminuten stieg jedoch im selben Zeitraum auf über 23 Mrd. Minuten. Hauptgrund dafür war die gestiegene Internet-Nutzung. Bei den Beschwerden verzeichnete die RTR ein überproportionales Wachstum. Mit 1.418 eingereichten Beschwerden wurde ein "absoluter Rekordstand" erreicht.

      Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Regulierer damit beinahe eine Verdoppelung der Streitfälle. Typischerweise richtet sich eine Beschwerde gegen die Höhe einzelner Telefonrechnungen, die auf die Inanspruchnahme von - kostenintensiven - Mehrwertdiensten zurückzuführen ist. Im Berichtszeitraum verzeichnete die RTR dabei einen massiven Anstieg von Beschwerden in Zusammenhang mit Dialer-Programmen, die Verbindungen zu Mehrwertnummern herstellten.

      Die meisten Beschwerden betrafen die Telekom (51 Prozent) vor der Mobilkom (acht Prozent) und Connect/ONE (sieben Pozent). In 40 Prozent der Fälle konnte die RTR schlichtend eingreifen.
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      schrieb am 08.10.02 16:04:49
      Beitrag Nr. 907 ()
      IDC korrigiert IT-Services-Wachstumsprognose nach unten

      Optimistische Anahmen zu Jahresbeginn nicht eingetreten -
      Wachstumsrate 2002: 6,7 Prozent

      Der weltweite Markt für IT-Services hat sich heuer schlechter entwickelt als ursprünglich angenommen. Der Marktforscher IDC rechnet für das Jahr 2002 nunmehr mit einem Wachstum von 6,7 Prozent. Anfang des Jahres war IDC noch von einer Steigerungsrate von 10,6 Prozent ausgegangen. Auch die Fünf-Jahres-Prognose wurde leicht nach unten revidiert. Bis 2006 sollen die Ausgaben für IT-Services auf 572 Mrd. Dollar anwachsen, die jährliche Sateigerungsrate beträgt laut IDC 10,6 Prozent.

      "Die Korrektur der Zahlen basiert auf zwei Grundannahmen für 2002, die nicht eingetreten sind",

      so IDC-Analyst Ned May. Erstens habe man angenommen, dass die IT-Ausgaben in der ersten Jahreshälfte zumindest stabil bleiben würden, in Wahrheit gingen sie aber zurück. Zweitens werde der weltweite Nachfrage-Aufschwung nach IT-Services nicht schon in diesem Jahr, sondern erst Anfang 2003 einsetzen. Eine vollständige Erholung sei erst für Frühling 2003 zu erwarten. Die größten "Bremser" waren die USA und Kanada, während die IT-Services-Ausgaben in Japan, Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika nur leicht zurückgingen.

      Oliver Scheiber, email: scheiber@pressetext.at, Tel. +43 1 811 40 314
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 16:30:40
      Beitrag Nr. 908 ()
      Heute wird Greeny sein PPT in Alarmbereitschaft halten müssen...!

      Die lassen den DOW doch wohl nicht so ohne weiteres auf die 7400èr-Marke zulaufen..:D

      Wenn der da durchbrechen sollte....:rolleyes:

      wird wohl auch Mr.Money der Sprit ausgehen....;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 17:24:39
      Beitrag Nr. 909 ()
      CSFB streicht weitere Stellen

      1.750 Mitarbeiter oder sieben Prozent der Belegschaft werden abgebaut

      Die Credit Suisse First Boston (CSFB) , Investmentbank-Tochter der Credit Suisse Group, setzt ihre Personal-Radikalkur fort. Wegen der andauernden Wirtschaftsflaute und der Stagnation bei globalen Mergern sollen 1.750 Mitarbeiter, das entspricht sieben Prozent der Belegschaft, abgebaut werden. CEO John Mack kündigte diesen Einschnitt in einem E-Mail an die Belegschaft an, wie das "Wall Street Journal" (WSJ) und die "Financial Times" heute, Dienstag, berichten. Mit diesem Schritt will die finanziell schwer angeschlagene CSFB die Kosten um rund 500 Mio. Dollar kürzen. Mack hatte in seiner kurzen Zeit als CEO, er bekleidet das Amt seit Juni 2001, bereits den Abbau von 4.400 Stellen angekündigt.

      Die Credit Suisse hatte erst vor kurzem mitgeteilt, dass das Wertpapiergeschäft im dritten Quartal in die Verlustzone rutschen werde. Die Gruppe selbst wird laut Analystenmeinung einen Verlust von rund 670 Mio. Dollar einfahren. Auch die Börsenperformance der Schweizer Grossbank gestaltet sich allles andere als rosig. Die Aktien der CS-Group stürzten in diesem Jahr bereits um 70 Prozent ab, die schwächste Vorstellung aller europäischen Großbanken. "Wir sind gezwungen harte Maßnahmen zu ergreifen", so Mack der erst seit kurzem Co-CEO der CS-Group ist . "Die härteste davon ist eine weitere Personalreduktion."
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 18:46:49
      Beitrag Nr. 910 ()
      Na bitte-das geht doch...:D



      Ist diese Schnarchnase Greeny endlich aufgewacht..!

      Eigentlich hatte ich eher damit gerechnet,
      dass das PPT erst in der letzten Stunde losschlägt..:D
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 18:52:13
      Beitrag Nr. 911 ()
      Wachstumsängste drücken Cisco Kurs auf 5-Jahrestief

      Dass der Netzwerkausrüster Cisco Systems möglicherweise die Erwartungen für das aktuelle Quartal nicht erfüllen wird,
      sorgte heute für schlechte Stimmung unter den Anlegern.
      Gerüchte besagten nämlich,
      dass auch bei Cisco aufgrund der schlechten Marktlage mit einem Umsatzrückgang zu rechnen sei.

      Im August hatte das Unternehmen noch angekündigt,
      im ersten Fiskal-Quartal einen leichten Umsatzanstieg erzielen zu wollen.
      Im vierten Quartal, das im Juni endete, lag der Umsatz noch bei 4,8 Mrd. Dollar.

      Analysten hatten bisher mit einem Gewinn von 13 Cents je Aktie und Erlösen in Höhe von 13,9 Mrd. Dollar gerechnet.
      Die Gerüchte über ein mögliches Verfehlen der Erwartungen
      sorgten heute innerhalb eines sowieso schon schlechten Marktumfeldes
      für einen Kursrutsch von 9,8 Prozent auf 8,19 Dollar. Dies ist der tiefste Stand seit 1997.
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 23:18:49
      Beitrag Nr. 912 ()
      #904


      `Ehrhardt: Um es klar zu sagen: Helfen kann nur eine riesige Pleitewelle. Damit würden zwar die Gläubiger etwas verlieren, aber die Schuldner könnten wieder anfangen zu wirtschaften. Anders kommen wir von diesem riesigen Schuldenberg nicht herunter.`

      Brutale These, aber da ist schon was dran !

      #910

      Wäre ja noch schöner, wenn die Greenies in der letzten Stunde aktiv geworden wären :D Dann hätten wir DOW bei 2,5 % und Nasdaq bei 2,2 % im Plus.

      Die Deutschen wären morgen so bek..... :D gewesen, den DAX mit 6 % im Plus zu eröffnen. :laugh:

      Bin mal gespannt, ob die morgige Börse kurze Beine hat !
      Bush hat heute beschlossen, den Hafenarbeiterstreik am Pazifik bzw. Aussperrung zu beenden. Das dürfte die amerik. Kurse auch ein wenig beflügelt haben. Die Hafenarbeiter werden ab morgen 80 Tage Dienst machen müssen. Könnte evtl. wieder ein Bummelstreik werden. Schaun mer mal... :D

      Gruss, der HEXER :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 09:55:09
      Beitrag Nr. 913 ()
      Mittwoch 9. Oktober 2002, 08:48 Uhr

      Telekom will über 50.000 Stellen streichen

      Der Interims-Chef der Deutschen Telekom , Helmut Sihler, will bis Ende 2005 weit mehr als 50.000 Arbeitsstellen im Unternehmen wegrationalisieren. Bisher sprach das Unternehmen in Bonn lediglich von 29.500 Stellen der Festnetzsparte T-Com, die bis dahin gestrichen werden sollen. Einem Bericht der "Welt" zufolge seien sogar rund 55 000 Stellen gefährdet

      Somit müsste jeder fünfte Mitarbeiter des Konzerns seinen Hut nehmen.

      :eek::eek::eek:

      Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen weltweit 256.216 Menschen einen Arbeitsplatz geboten. Den Angaben der Zeitung nach sollen allein in Deutschland rund 35.000 bis 40.000 Stellen von den Maßnahmen betroffen sein. "Diese Zahl trauen wir uns zu“, zitiert das Blatt den Telekom-Personalvorstand Heinz Klinkhammer.

      Weitere 11.000 Stellen fallen vor allem bei den ausländischen Tochtergesellschaften in Osteuropa weg.

      Etwas aufatmen können Auszubildende des Rosa Riesen, denn der Konzern will seine Belegschaft verjüngen. Demnach will man gerne die Auszubildenden übernehmen, da laut Klinkhammer in der Festnetzsparte T-Com weniger als zehn Prozent der Beschäftigten jünger als 30 Jahre seien.

      Der Großteil des inländischen Personals werde mit 29.700 Stellen bei der T-Com abgebaut, hieß es weiter. Noch in diesem Jahr sollen dort 7250 Arbeitsplätze wegfallen, 2003 über 14.000 und 2004/05 rund 8300. "Wir wollen den Abbau aber dort vorziehen, wo immer es möglich ist“, konstatierte Klinkhammer der Zeitung gegenüber.

      Derzeit würden Gespräche mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi über die zeitliche Forcierung geführt. Außerdem hat Sihler rund 3100 Stellen bei der Dachgesellschaft, 2400 im Immobilienbereich und rund 1000 bei T-Mobile Deutschland gestrichen. Klinkhammers Worten zufolge sollen bis Ende 2003 auch bei der Tochtergesellschaft T-Systems etwa 3500 der insgesamt rund 43.600 Stellen wegfallen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 10:11:43
      Beitrag Nr. 914 ()
      US-Konjunktur: Alle Hoffnungen ruhen auf den kauffreudigen Konsumenten

      Mit Zahlen zu Einzelhandel und Verbrauchervertrauen folgen diese Woche wichtige Konjunkturdaten. Bereits am letzten Freitag eröffnete Alcoa mit dem Quartalsausweis die Ertragssaison. Gefragt sind harte Facts.

      Von Patrick Capponi

      Die Aktienmärkte haben eines der schlechtesten Quartale des Jahrzehnts hinter sich, und der Himmel hellt sich noch immer nicht auf. Die Performance von Juli bis September spricht eine deutliche Sprache: Dow Jones -17,9 Prozent, Nasdaq -19,9 Prozent, S&P 500 -17,6 Prozent, Dax -36,8 Prozent, EuroStoxx 50 -29,6 Prozent und SMI -20 Prozent. Vergleichsweise gut hielt sich der Nikkei 225 mit einem fast schon beneidenswerten Minus von nur 11,7 Prozent. Allerdings fiel er in der ersten Oktoberwoche auf ein neues 19-Jahres-Tief.

      Die Gründe für die weltweite Börsenkatastrophe sind nicht neu: steigende Konjunktursorgen, sinkende Unternehmensgewinne, realer werdende Kriegsängste, immer neue Bilanzskandale und ein damit verbundener nachhaltiger Vertrauensschwund. Geändert hat sich aber, dass diese Gefahren immer realer werden und ein Rückfall in die Rezession droht.

      Hoffnung bereits verflogen

      Die Hoffnung, dass nun im vierten Quartal die Wende kommt, hat sich schon nach wenigen Tagen zerschlagen. Man braucht kein Prophet zu sein, um die Lage als kritisch zu bezeichnen. Die im Oktober veröffentlichten US-Konjunkturzahlen waren durchzogen. Im verarbeitenden Sektor stehen die Zeichen gar auf Rezession. Ein Hoffnungsschimmer kam aus dem Dienstleistungssektor. Umfragen unter Einkaufsmanagern signalisierten, dass sich das Wachstum zumindest in diesem Bereich zuletzt wieder beschleunigt hat. Allerdings gibt es auch hier ein Negativum: Die Beschäftigungskomponente des Index deutet auf einen beschleunigten Stellenabbau hin.

      Rückblick: Überraschende Arbeitsmarktdaten

      Wie an fast jedem ersten Freitag im Monat wurden letzte Woche die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Die September-Zahlen überraschten auf der ganzen Linie. Die Arbeitslosenrate fiel unerwartet von 5,7 auf 5,6 Prozent. Experten gingen von einem Anstieg auf 5,9 Prozent aus. Die im September mit 43`000 weggefallenen Stellen ausserhalb der Landwirtschaft, konnten zudem durch die August-Revision von +39`000 auf +107`000 mehr als kompensiert werden. Trotzdem gibt es keinen Grund zu Entwarnung. Die wöchentlichen Jobless-Claims stehen seit Wochen über der wichtigen Marke von 400`000. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass in den USA derzeit mehr Stellen vernichtet als neue geschaffen werden.

      Vorboten einer Abschwächung im Konsum?

      Nach einer enttäuschenden Back-to-School-Saison steht der gesamte Retail-Sektor unter Druck. In den letzten Wochen warnten unter anderen Wal-Mart, J.C. Penney, Target und Sears, dass sie ihre Umsatz- und Gewinnziele nicht erreichen werden. Bereits machen sich die Geschäfte Sorgen, dass auch das Ende November kommende wichtige «Thanksgiving»-Wochenende nicht nach Plan verlaufen und das Weihnachtsgeschäft enttäuschen wird. Mit Spannung werden deshalb die September-Einzelhandelsumsätze am kommenden Freitag erwartet. Die Konsensschätzungen gehen von einem Rückgang von 0,9 Prozent aus. Der Hauptgrund für den Rückgang dürfte in den sich stark abschwächenden Autoverkäufen liegen. Autos ausgenommen wird dagegen mit einem leichten Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Das Wachstum bleibt also minim.

      Konsumenten stehen vor höheren Heizkosten

      Gemäss Schätzungen der Energy Information Administration müssen die US-Konsumenten im kommenden Winter mit signifikant höheren Heizrechnungen rechnen. Als Gründe führt die Behörde die steigenden Ölpreise und stärkere Nachfrage nach Heizöl - wegen des erwartet kälteren Winters - an. Während der Heizsaison, die traditionell von Oktober bis zum März dauert, dürfte der Durchschnittshaushalt 934 Dollar für Heizöl ausgeben. Dies sind 291 Dollar mehr als im letzten Winter. Beim Erdgas wird im Durchschnitt mit 710 Dollar gegenüber 596 Dollar im Vorjahr gerechnet, beim Propangas mit 1082 Dollar gegenüber 887 Dollar. In einem Land mit über 90 Millionen Haushalten dürfte dieser Effekt nicht ohne Wirkung auf den Konsum bleiben. Ungefähr zwei Drittel der US-Wirtschaft geht auf das Konto der Verbraucher.

      Hafenstreiks droht US-Abschwung zu verstärken

      Nach erfolglosen Verhandlungen bleiben die 29 US-Westküsten-Häfen auch heute Dienstag geschlossen. Nach Einschätzung von Ökonomen könnten die Hafenstreiks den drohenden konjunkturellen Rückschlag verstärken. Betroffen ist nicht nur die USA. Gemäss Schätzungen von J.P. Morgan würde ein einmonatiger Streik das BIP in Asien um 0,4 Prozent reduzieren. Zur Erinnerung: In den Häfen werden Importe von etwa 250 Milliarden Dollar und Exporte von etwa 50 Milliarden Dollar abgefertigt. Dies entspricht zusammen etwa 16 Prozent des US-Aussenhandels. Gemäss Wirtschaftsexperten belaufen sich die Kosten der Hafenschliessungen auf mehrere Milliarden Dollar pro Woche.

      Fazit: Geht der Konsum zurück?

      Die Anzeichen einer deutlichen Abschwächung des US-Konsums mehren sich. Die Einzelhandelsumsätze und der vorläufige Michigan-Sentiment-Index, die am Freitag veröffentlicht werden, dürften weiteren Aufschluss über das Verhalten der US-Konsumenten liefern. Eine dauerhafte Entwarnung können die Daten allerdings im Moment gar nicht geben. Denn dazu müsste sich der Arbeitsmarkt zuerst erholen. Eine nachhaltige Verbesserung ist aber aus den neusten Daten nicht abzulesen. Im Gegenteil, es droht eine neue Entlassungswelle. Firmen werden weiterhin an der Kostenschraube drehen und Stellenstreichungen vornehmen, um ihre Bilanzen in Balance zu halten.

      Auch die neusten Zahlen zu den Verbraucherkrediten deuten darauf hin, dass den Konsumenten das Geld nicht mehr so locker in der Tasche liegt. Die Konsumentenverschuldung ist im August mit 4,2 Milliarden Dollar so tief ausgefallen wie seit Dezember 2001 nicht mehr. Weil die Heizkosten diesen Winter drastisch steigen könnten, besteht zudem die Gefahr, dass pro US-Haushalt mehrere hundert Dollar für den Konsum fehlen. Man muss also bis Freitag abwarten, um zu wissen, ob auch die amerikanischen Konsumenten - wie die Hafenarbeiter an der Westküste - in den Streik getreten sind, oder weiterhin die Konjunktur stützen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 10:13:12
      Beitrag Nr. 915 ()
      Alles schaut gebannt auf die Versicherer

      Analyse

      Von Thomas Exner

      Es gibt einfach keine Optimisten mehr. Unter Bankern und Börsianern macht sich die nackte Existenzangst breit. Das klassische Umfeld eigentlich für eine Trendwende. Denn wenn die schiere Verzweiflung herrscht, schlägt nach den gängigen Börsenlehren die Geburtsstunde des Aufschwungs. Vorstellen kann sich dies - vielleicht typisch für solche Extremsituationen - im Moment aber niemand. Wer will oder kann schon kaufen?

      Der im Vergleich zu anderen Ländern katastrophale Absturz des deutschen Aktienmarktes ist weniger auf massive Verkäufe zurückzuführen. Es fehlt vielmehr schlicht und einfach an Kaufinteressenten für die angebotenen Stücke. Auch kleinere Verkäufe führen so zu heftigen Kursabschlägen.

      Ein entscheidender Grund für die deutsche Malaise ist dabei die besondere Struktur der Investorenschaft. Nach Schätzungen werden etwa drei Viertel des heimischen Aktienmarktes von institutionellen Investoren beherrscht - ein im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoher Wert. Allein die Versicherer sollen direkt und indirekt etwa ein Drittel aller Papiere halten. Genau dies hat sich als Crux erwiesen. Denn die fallenden Kurse haben viele Gesellschaften gezwungen, ihre Aktienbestände zu reduzieren, um den Kunden die zugesagten Renditen zahlen und die aufsichtsrechtlichen Auflagen erfüllen zu können. Die durchschnittliche Aktienquote bei den Lebensversicherern beträgt inzwischen nur noch etwa zwölf Prozent nach gut 20 Prozent in der Spitze. Die Folge der Verkäufe war ein weiterer Fall der Notierungen, der weitere Portfolio-Bereinigungen auslöste - ein Teufelskreis setzte sich in Gang.

      Die in der vergangenen Woche vorgelegten neuen Bewertungsregeln des Instituts der deutschen Wirtschaftsprüfer geben den Assekuranzen zwar nun einen nicht unerheblichen Spielraum bei den Wertberichtigungen auf ihre Aktienbestände. Experten erhoffen sich dadurch eine Entlastung für den Aktienmarkt. Aber das Zittern geht weiter.

      Viele Versicherer haben ihre Aktienbestände inzwischen zwar drastisch reduziert oder zumindest nach unten abgesichert. Einstellige Aktienquoten sind längst keine Ausnahme mehr. Doch einige große Gesellschaften sitzen noch immer auf immensen Aktienpaketen - allein der Branchenriese Allianz besaß zuletzt noch Risikopapiere im Marktwert von 24 Mrd. Euro. Dass Allianz-Leben-Vorstandschef Gerhard Rupprecht am Wochenende versichert hat, dass man keinen Anlass sehe, Aktien zu verkaufen, gilt deshalb vielen als Hoffnungsschimmer. Skeptiker sehen den Versicherungs-Giganten hingegen als Gefangenen seiner eigenen Größe, der seine Aktienbestände gar nicht deutlich reduzieren kann, ohne der Börse und damit sich selbst massiv zu schaden.

      Sollte auch die Allianz beginnen, ihre Portfolios zu räumen, wäre ein weiterer Absturz der Kurse nach einhelliger Meinung der Auguren unvermeidlich. Ein Dax-Stand von 2000 Punkten könnte dann binnen kurzem Realität werden. Das Schicksal des deutschen Aktienmarktes hängt an den Versicherern.
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      schrieb am 09.10.02 11:13:45
      Beitrag Nr. 916 ()
      Mittwoch 9. Oktober 2002, 11:08 Uhr

      Fujitsu Siemens nach Restrukturierungen im Halbjahr mit Verlust

      Augsburg (Reuters) - Der Computerbauer Fujitsu Siemens hat im ersten Halbjahr 2002/2003 bei stabilen Umsätzen einen Verlust von 21 Millionen Euro vor Steuern verbucht.

      Das Unternehmen teilte am Mittwoch in Augsburg mit, einem operativen Gewinn von zwei Millionen Euro seien Restrukturierungsbelastungen von 23 Millionen Euro gegenüber gestanden. Im Vergleich zum Vorjahr hatte Fujitsu Siemens noch einen Gewinn von vier Millionen Euro ausgewiesen. Die Umsatzerlöse seien im Halbjahr mit 2,45 Milliarden Euro stabil geblieben.

      Im zweiten Halbjahr strebe Siemens ein Umsatzwachstum über dem Marktwachstum und einen operativen Gewinn an, sagte Firmenchef Adrian von Hammerstein laut Pressetext. Die IT-Branche werde 2002 nicht wachsen, und auch für 2003 rechne er nur mit einer leichten Besserung, sagte er.

      Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2001/02 hatte Fujitsu Siemens bei einem Umsatz von 5,43 Milliarden Euro einen operativen Gewinn (Ebit) von 40,3 Millionen Euro erzielt. Der Verlust nach Steuern hatte sieben Millionen Euro betragen.

      Fujitsu Siemens Computers ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Siemens AG mit dem japanischen Technologiekonzern Fujitsu Ltd.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 11:26:48
      Beitrag Nr. 917 ()
      Deutsche Exporte im Juli rückläufig

      Das Statistische Bundesamt gab die Außenhandelsdaten nach Ländern für Juli 2002 bekannt. Die deutschen Exporte insgesamt zeigten einen Rückgang von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 54,8 Mrd. Euro. Auf Monatssicht bedeutet dies eine Abnahme um 2,8 Prozent.

      Während die deutschen Exporte in die EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören auf Jahressicht einen Rückgang von 3,1 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro verbuchten, gingen die Ausfuhren in die Länder der Eurozone um 0,2 Prozent auf 23,2 Mrd. Euro zurück. Insgesamt wurden im Juli von Deutschland Waren im Wert von 29,5 Mrd. Euro in die EU-Länder ausgeführt, das sind 0,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
      Zweistellig zulegen konnten die deutschen Ausfuhren nach China mit 19,3 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Eine deutliche Abnahme zeigten die Exporte in die USA mit einem Minus von 9,7 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro und Japan mit minus 9,4 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro.

      Die deutschen Einfuhren sind im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,7 Prozent und im Vormonatsvergleich um 5,9 Prozent auf 43,0 Mrd. Euro gefallen. Besonders deutliche Rückgänge gab es im Vorjahresvergleich insbesondere bei den Importen aus den USA mit 19,4 Prozent auf 3,0 Mrd. Euro, Russland mit 18,1 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro und Großbritannien mit 11,6 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro. Zugelegt haben die Einfuhren aus Mittel- und Osteuropäischen Ländern mit 2,3 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:19:18
      Beitrag Nr. 918 ()
      Diesen Bericht müssen wir wohl auch beachten.
      Letztendlich geht es bei Investitionen-also dem Konsum-
      nicht ausschliesslich um Privatpersonen.

      Und wenn die Kommunen eines Tages nix mehr investieren können,
      dann wird natürlich auch der Mittelstand sehr-sehr alt aussehen.
      Schlimm genug ist die Lage bei denen von Hause aus.

      Da wird natürlich eine Kettenreaktion ausgelöst werden.
      Kommunde Pleite-Keine Aufträge ans Handwerk-Die betroffenen Firmen entlassen Leute-
      Die Leute haben weniger Geld zum Konsumieren
      und sparen was die Schwarte kracht-

      Naja, weiter müssen wir nicht gehen.
      Selbst der grösste Tölpel sollte nun so lala begreifen
      wo die Reise dann hingeht.....

      Der Fokus richtet sich leider immer nur auf die Big Boys.
      Die wirkliche Katastrophe findet aber im Mittelstand ab, liebe Investoren........

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      GEMEINDEFINANZEN

      Kommunen im Bankrott-Rausch

      Von Sabine Hoffmann

      Die schlechte Stimmung in der Wirtschaft trifft die Kommunen hart. Bundesweit droht Städten und Gemeinden der Ruin. Die Bundesregierung verspricht ihnen eine grundlegende Reform der Gemeindefinanzen. Auch Freiberufler müssen demnächst möglicherweise Gewerbesteuer zahlen. [/b][/b]

      Berlin - Die Besucher kannte Gerhard Enser nur zu gut: Auf den Köpfen trugen sie Basecaps, das Schild zur Seite gedreht. Die Beine steckten in weiten Hosen. Ihre Skateboards hatten die fünf Jungen unter den Arm geklemmt, als sie das Büro des Bürgermeisters von Stahnsdorf in Brandenburg betraten. Ob sie eine Übungsbahn bekommen könnten, fragten sie. Unmöglich, antwortete Enser. Die Gemeindeschatulle sei leergespült, die Lage bedrückend.

      Verzeichnete das 12.000 Einwohner-Städtchen im Jahr 2000 noch Gewerbesteuereinnahmen von 2,3 Millionen Euro, herrscht nun Ebbe in der Gemeindekasse: In diesem Jahr sollen die Einnahmen auf 550.000 Euro schrumpfen, schätzt Enser - in den kommenden Jahren gar vollkommen verebben.

      "Schwerste Finanzkrise der Nachkriegszeit"

      Nicht nur Stahnsdorfs Bürgermeister stöhnt über das finanzielle Desaster. Rund 665 Milliarden Euro benötigen die Kommunen in West und Ost nach einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) bis zum Jahr 2009 für Straßen, Schulen und Kindergärten. Doch deutschlandweit fragen Stadtkämmerer: Wer soll das bezahlen?

      Um die Kommunen vor dem finanziellen Fiasko zu retten, beauftragte die Bundesregierung eine Kommission unter Leitung der Parlamentarischen Staatssekretärin Barbara Hendricks (SPD), ein Reform-Konzept zu erarbeiten. Die neueste Idee, die aus dem Gremium nach Außen sickerte: Künftig sollen auch die mehr als 760.000 Freiberufler zur Kasse gebeten werden und Gewerbesteuer zahlen. Ob die Idee Wirklichkeit wird, bleibt abzuwarten. Eine offizielle Bestätigung war bis Mittwoch Vormittag nicht zu erhalten.

      Bis Mitte kommenden Jahres sollen die Kommissionsmitglieder die Sanierungspläne ausgearbeitet haben. Doch das sei "viel zu spät", schimpft der Stahnsdorfer Bürgermeister Enser - und bekommt Verstärkung vom Deutschen Städtetag: "Die Städte stecken nicht in einer konjunkturellen Schwächephase, sondern in der schwersten Finanzkrise der Nachkriegszeit", sagt Hauptgeschäftsführer Stephan Articus.

      Und die hat verschiedene Ursachen - denn die Kommunen beklagen nicht nur schrumpfende Einnahmen, sondern auch ständig wachsende Ausgaben für die steigende Zahl der Sozialhilfempfänger und Abgaben an Bund und Länder.

      Milliarden-Rückerstattungen

      Am schlimmsten hat der dramatische Einbruch der Gewerbesteuer in jüngster Zeit Städte und Gemeinden getroffen - denn die Gewerbesteuer ist ihre wichtigste Einnahmequelle. Nach einer Umfrage des Deutschen Städtetags schrumpfte das Gewerbesteueraufkommen im vergangenen Jahr bereits um mehr als 20 Prozent - im ersten Halbjahr 2002 brach es noch einmal um 13,6 Prozent ein. Im zweiten Quartal diesen Jahres betrug das Minus 19,2 Prozent. Für das Gesamtjahr werden noch 25,6 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen erwartet - 1,4 Milliarden Euro weniger als im Jahr 2000.

      Schuld daran ist nicht nur die Wirtschaftsflaute. Auch die rot-grüne-Steuerreform engt den Handlungsspielraum weiter ein. Danach können Unternehmen hohe Freibeträge geltend machen und Verluste aus dem Vorjahr mit Gewinnen aus dem aktuellen Jahr verrechnen - und so ihre Steuerlast mindern. Ursprünglich hatten die rot-grpnen Steuerreformer gehofft, die Unternehmen würden die Verluste auf 15 Jahre gestreckt verrechnen.

      Doch da hatten sie sich gründlich getäuscht: Statt die Verluste im Laufe der Jahre abzubauen, wollten die Unternehmen ihre zu versteuernde Gewinnsumme gleich mindern und schon heute dick abkassien. Große Kapitalgesellschaften zahlen nun oftmals gar keine Gewerbesteuern mehr, sondern bekommen Vorauszahlungen aus den vergangenen Jahren vom Finanzamt zurückerstattet.

      Beispiel Bertelsmann: Im April meldete die Stadt Gütersloh, dass der Medienkonzern 15 Millionen Euro Gewerbesteuer zurückverlangt - trotz eines Konzernumsatzes von 20 Milliarden Euro. Wie es dazu kam, erklärt Unternehmenssprecher Oliver Fahlbusch: "Wegen der schwierigen Konjunktur in 2001 liefen die Stammgeschäfte im Inland schlechter als erwartet und Bertelsmann erhielt Vorauszahlungen aus diesem Jahr zurück."

      Rekord-Defizit: Fünf Milliarden Euro

      Die Abhängigkeit von der Gewerbesteuer ist für die Kommunen auch eine Abhängigkeit vom immer kurzfristigeren Auf und Ab der Konjunktur. Zu 15 Prozent sind sie an der Einkommenssteuer und 2,2 Prozent an der Umsatzsteuer beteiligt. Geht es der Wirtschaft gut, wachsen auch die Überweisungen von Bund und Ländern an die Kommunen kräftig. Mancher Bürgermeister wünscht sich die alten, vergleichsweise goldenen Zeiten zurück. Von 1998 bis zum Jahr 2000 verbuchten die Kommunen nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft (DIW) jährlich Überschüsse von zwei Milliarden Euro.

      Doch nach dem Börsen-Hype und New Economy-Boom kam die Ernüchterung: Im vergangenen Jahr kletterte das Defizit in den Verwaltungshaushalten von Städten und Gemeinden auf das Rekordhoch von fünf Milliarden Euro. Auch hier trägt die rot-grüne Koalition in Berlin eine Mitschuld: Weil die Steuerreformer in den wirtschaftlich prosperierenden Zeiten mit hohen Gewinnen rechneten, erhöhten sie die Gewerbesteuerumlage von 20 auf 30 Prozent. Diesen Betrag müssen Städte und Gemeinden an Bund und Länder abführen. Die Union drängt seit langem auf eine schnelle Senkung, um die Kommunen um zwei Milliarden Euro zu entlasten. Eine Änderung aber ist nicht in Sicht - die Bundesregierung wehrt sich gegen die Senkung der Gewerbesteuerumlage.

      Wertschöpfungssteuer statt Gewerbesteuer?

      Auch die Wunderwaffe der Hartz-Kommission - die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozailhilfe - verspricht den Kommunen bislang keine Erleichterung. Denn wer welchen Anteil übernimmt und finanziert, ist noch unklar. Bislang überweisen die Länder den Erwerbslosen das Arbeitslosengeld. Werden die Langzeitarbeitslosen jedoch zu Sozialhilfeempfängern, tragen die Kommunen die Lasten. Anfang dieser Woche warnte der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) davor, durch eine Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe die Kommunen weiter zu belasten.

      Wie eine mögliche Reform der Kommunalfinanzen aussehen könnte, zeigt eine DIW-Studie: Um die Finanzkraft der Kommunen zu stärken und die Belastung gleichmäßiger auf alle Unternehmen und Wirtschaftsbereiche zu verteilen, soll die Gewerbesteuer in eine Wertschöpfungssteuer umgewandelt werden.

      Diese soll sich wie folgt zusammensetzten: Neben dem Gewinn der Unternehmen sollen auch die Lohnsumme sowie Zinsen, Mieten und Pachten für Gebäudenutzung zur Bemessung herangezogen werden. Die neue Abgabe soll 22 Milliarden Euro in die Kassen spülen - rund zehn Prozent weniger als die Gewerbesteuer. Gleichzeitig soll die Gewerbesteuerumlage abgeschafft werden. Ferner sollen den Gemeinden ein Hebesatzrecht für die Einkommensteuer eingeräumt und die Grundsteuer ergiebiger ausgestaltet werden.

      Auf die Umsetzung eines solchen Konzepts will sich Bürgermeister Enser aber nicht verlassen. Um Stahnsdorf vor dem finanziellen Aus zu retten, bittet er Firmen um Sponsoring - mit bescheidenem Erfolg: Für den Bau einer Kindertagesstätte bettelte er bei ansässigen Unternehmen um Spenden. Eine Firma spendete. 4000 Euro.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:44:54
      Beitrag Nr. 919 ()
      #913

      Wenn man die letzten 8 Wo. Revue passieren lässt, können wir bald eine kleine Stadt mit neuen Arbeitslosen füllen !

      Evtl. werden wir zum Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres sogar eine Arbitslosenzahl von ca. 4,4 - 4,6 Mio. Arbeitslosen bekommen, wenn der Restrukturierungs- und Insolvenztrend weiter anhält.

      Die rotgrüne Regierung wird sich wohl mit dem Gedanken anfreunden müssen erst im Jahre 2004 die Arbeitslosenzahl nennenswert unter 4 Mio. Arbeitslose zu drücken.

      Und bei der Steuerreform sollte man überlegen, ob man nicht die Steuern ein wenig senkt, aber die Verlustvortrags- und rücktragsregelungen und Subventionsregelungen def. streicht oder zumindest den Verlustvor- und Rücktrag einmalig auf
      30 Tausend Euro begrenzt um zumindest den kleineren Mittelständlern entgegenzukommen. Würde sich hierbei nur die Frage stellen, ob dies verfassungskonform wäre.

      Gruss, der HEXER :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:48:02
      Beitrag Nr. 920 ()
      Also den muss ich in den Market-Watch aufnehmen.
      Ich muss ja zugeben,
      dass ich Hasso trotz der ganzen Unbill die letzten Jahre
      immer noch mag...;)

      Und das er gegenüber diesen Ana..lysten zurück keilt,
      hat meine vollste Zustimmung...:D

      Auch finde ich gut,
      dass der olle Hasso einmal den Wettbewerb anspricht,
      also die Art&Weise wie die ihre Stock-Options behandeln.
      Wenn ich die Summen, welcher hier noch ausstehen sehe,
      dann ist dies schon sehr-sehr merkwürdig,
      warum die so Stiefmütterlich am Rande behandelt werden..!

      Da kommt noch einiges auf die Software-Klitschen zu in USA.
      Da gehe ich mit Herrn Platter vollkommen konform...:D

      Natürlich ist SAP immer noch überbewertet.
      Aber die Spielen wenigstens nicht ganz so doll Verstecken,
      wie die Schlawiner aus USA...!


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      SAP

      Plattner stänkert gegen Analysten und Konkurrenten

      Nach skeptischen Analystenkommentaren im Vorfeld der Quartalszahlen keilt SAP-Vize Hasso Plattner jetzt zurück. Er sprach den vermeintlichen Aktienexperten die Kompetenz ab und versprach, die Profitabilität des Walldorfer Softwarehauses ins rechte Licht zu rücken.

      Walldorf -

      Analysten lägen so falsch, dass er sich wundere, warum professionelle Anleger ihrem Rat folgten,

      :laugh::D:laugh::D

      sagte Plattner am Rande einer Veranstaltung. Nach Einschätzung von Analysten, wie Simon Scholes von der Bankgesellschaft Berlin, ist eine Senkung der Prognosen im Laufe der Woche möglich.

      Die kritischen Analystenkommentare nahm SAP-Sprecher Herbert Heitmann zum Anlass, die Jahresprognosen für Umsatz und Gewinn eine Woche vor der Quartalspressekonferenz noch einmal zu bekräftigen. "Wir veröffentlichen unser Prognose und solange wir keine neu Vorhersage veröffentlichen, kommentieren wir die aktuelle Prognose nicht", sagte Heitmann.

      In diesem Zusammenhang kritisierte Heitmann die Art, wie SAP-Konkurrenten die Beteiligungsprogramme für ihre Mitarbeiter in der Bilanz behandeln. Während SAP die dadurch entstehenden Kosten bilanziere,

      erwähnten die Wettbewerber diese Kosten nur in Fußnoten zur Bilanz. Deshalb sei es für SAP schwieriger, ähnlich profitabel wie die Konkurrenten zu erscheinen.

      Um diesem Dilemma zu entkommen, kündigte Plattner an, im Quartalsbericht auch die Beträge zu veröffentlichen, die etwa die US-Konkurrenten Siebel oder Peoplesoft ihren Mitarbeitern auf diese Weise zukommen lassen.

      Dadurch könnten die SAP-Wettbewerber in ihrem Heimatmarkt USA unter starken Druck geraten, denn nach etlichen Bilanzskandalen wird dort inzwischen der fehlende oder zu gut versteckte Ausweis von Aktienoptionen als Vertuschungsversuch gewertet.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:17:47
      Beitrag Nr. 921 ()
      Corning rechnet mit weniger Umsatz, weiterer Stellenabbau

      Die Corning Inc., ein Hersteller von Glasfaserkabeln für die Telekommunikationsindustrie, meldete am Mittwoch,

      dass sich ihr Umsatz im dritten Quartal voraussichtlich am unteren Ende der Erwartungen befinden wird.

      Zudem kündigte man weitere Stellenstreichungen an.


      Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von 830-840 Mio. Dollar und einen Verlust vor Restrukturierungs-Belastungen von 7-8 Cents pro Aktie. Im Juli ging man noch von einem Umsatz von 825-875 Mio. Dollar aus.

      Einschließlich Abfindungs- und Restrukturierungskosten in Höhe von 125 Mio. Dollar sowie Dividendenzahlungen für Vorzugsaktien

      rechnet man mit einem Nettoverlust von 27-28 Cents pro Aktie im dritten Quartal.

      Das Unternehmen, das im Juli den Abbau von 4.400 Stellen ankündigte, teilte nun zudem mit, dass es im vierten Quartal weitere Restrukturierungsmaßnahmen durchführen wird, da Telekomunternehmen ihre Kapitalausgaben senken und viele, darunter die WorldCom Inc., bereits Gläubigerschutz beantragt haben.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:32:01
      Beitrag Nr. 922 ()
      Hier einmal ein Artikel über den es sich nun durchaus einmal nachzudenken lohnt.

      +++

      Der Weltuntergang?

      Liest, hört oder sieht man in diesen Tagen so manchen Marktkommentar, drängt sich die Vermutung auf, die Welt gehe unter. Während wir bereits im Juni auf deutlich tiefere Notierungen hingewiesen hatten, nehmen wir uns mittlerweile etwas zurück. Wie Anfang 2000, als die Kurse in den Himmel steigen sollten und das berühmte „Kursziel Dausend“ die Runde machte, ist das gleiche Phänomen mit umgekehrtem Vorzeichen auch dieser Tage zu beobachten.

      Nachdem der Markt in den letzten Monaten derartig zusammen gebrochen ist, wagen sich nun immer mehr Börsenprofis mit Kursprognosen aus dem Fenster, die schon an ein Weltuntergangszenario erinnern. Interessanterweise war vor dem Einbruch von diesen Profis nichts Derartiges zu hören. Hat man aus der Übertreibung an der Jahrtausendwende gelernt, sollte man langsam hellhörig werden.

      Zwar prägen Ereignisse, Gerüchte und Ängste, die sich um Steuererhöhungen, Irak-Konflikt oder rückläufige Unternehmensgewinne drehen, nach wie vor das Marktgeschehen. Außen vor gelassen werden jedoch Faktoren, die eine mittelfristige Bodenbildung möglich machen oder gar zu einer deutlichen Erholung führen könnten.
      Dass die Wirtschaft derzeit massive Kostensenkungsprogramme vorantreibt und sich damit in einem Gesundungsprozess befindet, haben die Anleger anscheinend noch nicht wahrgenommen. Auch der Irak-Konflikt könnte vielleicht doch friedlich gelöst werden, was dann ebenfalls enormes Aufwärtspotenzial mit sich bringen würde. Momentan sind viele Dinge in den Kursen nicht nur eingepreist, es kann sogar von einem Sicherheitspolster ausgegangen werden, das in den Kursen enthalten ist. Sollten die Marktteilnehmer in den nächsten Wochen feststellen, dass die Erde entgegen allen Behauptungen nicht vor dem Abgrund steht, ist eine ausgeprägte Erholung wahrscheinlich.

      Hinzu kommt, dass wir uns dem Ende des Jahres nähern und das alljährliche „Window- Dressing“ wieder an Bedeutung gewinnt. Dabei polieren Fonds durch gezielte Käufe noch einmal ihre Depotperformance auf, was in der Vergangenheit immer einen positiven Einfluss auf den Markt hatte. Dennoch soll das alles nicht heißen, dass nun die Trendwende da ist und man morgen bereits einsteigen muss. Natürlich können die Kurse kurzfristig noch weiter nachgeben, nur dürften wir uns eben im Finale der momentanen Abwärtsbewegung befinden. Aus diesem Grund sollten Positionen nur äußerst vorsichtig aufgebaut und mit engen Stopps abgesichert werden.

      +++

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:45:02
      Beitrag Nr. 923 ()
      Britisches Handelsbilanzdefizit steigt

      National Statistics präsentierte die saisonbereinigte Veränderung der britischen Handelsbilanz für August 2002. Das Defizit im Handel mit Waren kletterte auf 2,8 Mrd. Pfund, nach 2,4 Mrd. Pfund im Juli. Volkswirte hatten lediglich einen leichten Anstieg auf 2,5 Mrd. Pfund prognostiziert.

      Die Exporte sanken um 9,0 Prozent auf 15,0 Mrd. Pfund die Importe um 5,5 Prozent auf 17,8 Mrd. Pfund. Der Passivsaldo im Handel mit EU-Ländern verschlechterte sich auf 900,0 Mio. Pfund und erreichte damit den höchsten Fehlbetrag seit April 1999. Ursache hierfür waren Exportrückgänge beim Warenverkehr mit Irland, Frankreich und Spanien.

      In der zusammengefassten Handels- und Dienstleistungsbilanz wurde ein saisonbereinigtes Defizit von 1,9 Mrd. Pfund ausgewiesen, verglichen mit 1,6 Mrd. Pfund im Vormonat.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 16:41:13
      Beitrag Nr. 924 ()
      Hallo Motzki,
      hoffe du reißt mir jetzt nicht den Kopf ab, Kauf VW zu 31,8E, Stop gibt es keinen!
      Ich werde nun auf die nächste Aufwärtskorrektur warten. Irgendwie habe ich`s im Gefühl, wir sind ganz nah dran.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 18:29:44
      Beitrag Nr. 925 ()
      Lieber geschätzter Herr Motzki,
      dass etwas in der Luft liegt, das merken jetzt schon fast alle. Aber was? Menschen fangen an, sich panisch zu verhalten und stehen bereits an den Schaltern Schlange. Um einiges zu spät, aber immerhin doch, habe ich auch vor einiger Zeit glattgestellt (bis auf wenige Ausnahmen - tja, es scheint Aktien zu geben, von denen man sich schwerlich trennt, was natürlich ein psychologisches Phänomen ist, zB. Umweltaktien). Bezüglich Thiel hätte ich eher auf Ihren Hinweis hören sollen. Aber: What now? Nun liegt eben das gute ach so mühsam über die Jahre hin Ersparte auf einem Konto zu Mini-Konditionen. Sollte man es aus Sicherheitsgründen auf mehrere Konten bei verschiedenen Instituten aufteilen? Was kann man man zur Absicherung tun, außer ein Institut mit einer Einlagensicherung zu wählen, was ja eigentlich selbstverständlich ist in diesen Zeiten? Ehrlich gesagt, ich bin zwar verunsichert, möchte aber nicht in Panik verfallen. Welche möglichen Szenarien sind vorstellbar?
      Falls ich nicht alle Ihrer Beiträge gründlich genug gelesen habe, sagen Sie mir bitte, wo ich nachlesen kann. Denn vieles ist natürlich hier schon mal angesprochen worden.
      Mit vielen Grüßen aus dem Raum München
      Frau mj.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:45:22
      Beitrag Nr. 926 ()
      @Guten Abend, Sig..

      Wieso sollte ich so etwas tun?
      Ich betonte immer wieder (wenn auch nicht allzu oft),
      dass ein mutiger Anleger natürlich jederzeit Stockpicking betreiben kann.

      Wenn Sie jetzt wie ich zu 100%Cash wären
      und das Gefühl bekommen sollten
      der Markt hat sich so langsam genug ausgekotzt,
      dann würde aus Ihrer Sicht nichts gegen ein erstes Invest sprechen.

      Ich glaube zwar nach wie vor,
      dass wir noch einiges an wilden Szenarien vor uns haben,
      aber in jeder Baisse gibt es ja auch Chancen auf gewisse Marktnischen.
      Davon abgesehen, könnte es ja auch bald einen gewissen technischen Upmove geben..;)
      We will see...

      @Guten Abend marantjosef...

      Sicherlich sehe ich den Markt sehr skeptisch
      was eine Erholung angeht.
      Und natürlich sind viele Werte noch masslos überhöht,
      angesichts der zu erwartenden Revenues.

      Aber eigentlich gehöre ich nicht zur Spezies der Totengräber,
      welche täglich nur noch Untergangs-Szenarien entwerfen.
      Was mir persönlich nicht gefällt ist,
      dass immer noch die meisten,
      welche den Markt wesentlich beeinflussen,
      alles in rosarot malen....

      Natürlich ist vieles schlimmer,
      als uns viele Banker,-Politiker und Analysten weissmachen wollen.
      Und es ist wirklich nicht völlig unbegründet,
      wenn man an den Konkurs gewisser Bank-Institute denkt.
      Aber ich glaube wirklich nicht,
      dass normale Spareinlagen oder gar die liquiden Mittel auf einem Girokonto,
      wirklich gefährdet wären..;)

      Schliesslich leben wir nicht in Südamerika oder in (ehemaligen) Sozialistischen Staaten,
      wo ein solches Szenario nun wirklich nicht auszuschliessen wäre.
      Wenn Sie nicht unnötig in grösserem Cash schwimmen wollen,
      gibt es doch die eine oder andere Anlage.

      Ansonsten können Sie doch auch in diesen Thread mal reinschauen...

      Thread: Märkte (4. Teil) - und die Zukunft der Weltwirtschaft

      Ich denke, wenn Sie hier ein-zwei vernünftige Fragen bezüglich Ihres Problemes stellen,
      dann wird wohl der eine oder andere einen Tip oder eine andere Adresse für Sie haben.
      (Hoffe ich jedenfalls)...;)

      Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute
      und verbleibe wie immer....

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 22:51:07
      Beitrag Nr. 927 ()
      Hallo zusammen,
      war bis jetzt auch auf der Bärenseite aber Leute das hat sich nun geändert. Kann leider auch nicht sagen ob der Sell off auf den alle noch warten kommt aber eines ist sicher, das sind jetzt Kurse mit denen man Gewinne machen wird!!
      Sucht euch einen guten Kurs für euren Lieblingstitel aus aud scheißt anschließend darauf was der Markt noch veranstaltet.
      Bei einigen Titeln sieht man jetzt schon das die Shorteindeckungen begonnen haben und glaubt mir, von nun an werden das immer mehr.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 11:33:59
      Beitrag Nr. 928 ()
      Lieber Herr Motzki,
      vielen Dank für den Hinweis auf Thread 633165!
      So viel Witz, Charme - gepaart mit Sachverstand - ich bin einfach begeistert! Hier zeigt sich, was Wirtschaft in Zeiten von "Pest und Cholera" auch ist, wenn sich nur einige unerschrockene Zeitgenossen ans Werk machen...
      MfG
      Frau mj
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 19:36:49
      Beitrag Nr. 929 ()
      Guten Abend Herr Motzki,
      ich darf doch hoffen das sie meinem Rat gefolgt sind und nun auch zu 100% in Aktien sind.
      Ich denke wir beide haben noch eine kleine Rechnung mit den Shortsellern zu begleichen und ab nun können wir denen hoffentlich mal das Fell über die Ohren ziehen.
      Auf gute Gewinne!

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:07:34
      Beitrag Nr. 930 ()
      @Hallo Sig...

      Nö, ich ersticke in Arbeit.
      Bin jetzt schon bei meinem Kollegen im anderen Stadtteil,
      um eine neue Domäne einzurichten.
      Unterrichtsräume, usw..!

      Das muss innerhalb weniger Tage so richtig funzen, mein Freund.
      Also muss der arme geplagte Motzke mal wieder Überstunden ohne Ende schieben.
      Als ich nach Hause kam, hatte der DAX schon eine kleine Überdosis..;)

      Aber kein Problem, Sig.
      Ich sagte ja schon Ihrem alten Bekannten Humm,
      dass ich im Moment sehr glücklich bin.
      Cash is ja auch jut in diesen Zeiten...:D

      @Guten Abend marantjosef...

      Schön, dass es Ihnen zusagt.
      Ein wenig schwierig am Anfang.
      Aber wo wird es heute einem schon leicht gemacht Geld zu verdienen..;)
      Viel Spass noch ...

      Die nächsten Tage werde ich nicht sehr viel Zeit für W.O-Spässchen haben.
      Naja, im Gegensatz zu all diesen Powertrader und Glückskindern von W.O,
      kann Motzke keinen 500%èr aus dem Ärmel zaubern..:laugh:

      Leider sagte mir immer keiner dieser Wunderkinder,
      wie das so einfach geht..:rolleyes: :D

      kind reagards

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:19:42
      Beitrag Nr. 931 ()
      Der Mittelstand stirbt still und leise

      9. Okt. 2002 Der Mittelstand erlebt herbe Zeiten. Über alle Branchen hinweg drohen Unternehmenszusammenbrüche. Die Investitionsbereitschaft geht dramatisch zurück, die Insolvenzen nehmen zu. Hoffnung auf Besserung kann es nur geben, wenn die Unternehmen entlastet werden und Gewinne zum Aufbau von Eigenkapital nutzen können, so Helmut Rödl von Creditreform im FAZ.NET-Interview.

      Herr Rödl, was sagen die von Ihnen vorgelegten Zahlen über den Zustand der deutschen Wirtschaft?

      Die Ergebnisse sind sehr negativ. Ich würde sagen, es sind die schlechtesten Ergebnisse, die wir im Rahmen unserer Analysen ermittelt haben. Allen voran die Geschäftsentwicklung, die nur noch von 20 von hundert Unternehmen positiv bewertet wird. Ähnlich schlimm sieht es bei der Investitionsneigung aus. Hier haben wir einen Wert von 25 von hundert positiven Antworten. Das heißt: 75 Prozent der befragten Firmen denken nicht an Investitionen in den nächsten sechs Monaten.

      Zum Vergleich: Vor drei Jahren lag die Investitionsbereitschaft der Unternehmen noch bei 65 Prozent, also zwei Drittel der Befragten waren damals bereit und in der Lage, Investitionen durchzuführen.

      Worin sehen Sie die Gründe für diese Entwicklung?

      Die Gründe liegen in der allgemeinen Konjunkturschwäche. Die Gründe liegen darin, dass einzelne Branchen unverändert Probleme haben. Das gilt vor allem für die Bauwirtschaft und den Einzelhandel. Die Gründe liegen aber auch darin, dass die Unternehmen im Moment nicht in der Lage sind, Substanz aufzubauen, um ihre Geschäfte vernünftig finanzieren zu können.

      Gilt das quer durch alle Branchen oder gibt es auch positive Ausnahmen?

      Die Baubranche ist unverändert ein Ausreißer nach unten. Ausreißer nach oben, wenn man davon überhaupt sprechen kann, ist das verarbeitende Gewerbe. Das sind vor allem die Betriebe im Bereich Maschinenbau, Werkzeugbau mit einer gewissen Exportabhängigkeit. Also hier ist, wenn man so will, ein kleiner Silberstreif am Horizont zu erkennen.

      Die geringe Eigenkapitaldecke des deutschen Mittelstandes, die eine Kreditnahme erschwert, wird immer wieder beklagt. Ist das ein sich verschärfendes Problem?

      Eindeutig. Denn die Analyse zeigt erneut gegenüber Jahresfrist einen Rückgang der Eigenkapitalquote bei den Unternehmen. Im Klartext heißt das: 42 von hundert Unternehmen liegen bei einer Eigenkapitalquote von zehn Prozent ihrer Bilanzsumme oder darunter. Dieser Trend setzt sich seit rund zehn bis fünfzehn Jahren - unerbittlich muss man sagen - fort und ist typisch für den deutschen Mittelstand. Diese geringe Quote bewirkt einen hohen Fremdfinanzierungsbedarf. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland sogar noch hinter den Italienern, ganz zu schweigen von den Franzosen oder den Engländern.

      Wenn das Investieren für den Mittelstand in Deutschland schwerer wird als in anderen Ländern, steht dann nicht zu befürchten, dass er mittelfristig an Konkurrenzfähigkeit verliert?

      Ich glaube ja. Der Wettbewerb wird immer internationaler und er geht ja schon heute nicht mehr an den großen Mittelstandsfirmen vorbei. Ich befürchte sehr, auch vor dem Hintergrund der neuen Kreditvergaberichtlinien, Stichwort Basel II, dass hier ein circulus vitiosus in Gang gesetzt wird: Wenig Eigenkapital bedeutet schwierigere Kreditfinanzierung bei der Bank, und so dreht sich die Schraube immer weiter. Das ist schlecht für die Unternehmen und wird an der hohen Insolvenzbetroffenheit mittelständischer Firmen deutlich.

      Wo stehen wir denn in diesem Jahr bei den Insolvenzzahlen?

      Da stehen wir in diesem Jahr jetzt schon bei mittlerweile 40.000 Unternehmensinsolvenzen. Die Schlagzeilen werden zwar von den Großen gemacht werden, von Kirch, Phillip Holzmann oder Maxhütte, aber das ist im Grunde genommen der verschwindend geringe Teil der Insolvenzfälle. Die Hauptlast trifft den Mittelstand. Hier stirbt man still und leise.

      Wie ist die Zahl von 40.000 Insolvenzen im langjährigen Vergleich einzuordnen?

      In den letzten zehn Jahren haben wir eine Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen von etwa 10.000 auf 40.000. Wir beobachten dabei eine volkswirtschaftliche Gesetzmäßigkeit: In der Rezession steigen die Pleiten, in einer relativ stabilen und guten Konjunktur gehen sie wenn überhaupt nur unwesentlich zurück. Das heißt, wir haben eine treppenförmige Aufwärtsentwicklung der Insolvenzzahlen. Etwas Ähnliches können wir auch bei der Arbeitslosenkurve verfolgen. Beide Faktoren, Insolvenz- und Arbeitslosenzahlen, reagieren relativ spät auf einen Aufschwung. Und mit 0,5 Prozent BIP-Wachstum, wie es sich für dieses Jahr abzeichnet, können wir keine Verbesserung in der Unternehmensstabilität und auf dem Arbeitsmarkt herbeiführen.

      Wie entwickelt sich zum Vergleich denn die Zahl der Unternehmensgründungen?

      Für eine Gesamtbilanz in Deutschland im letzten Jahr muss man zu den 40.000 Insolvenzen noch ungefähr 660.000 Unternehmenslöschungen hinzunehmen. Die Zahl der Gründungen liegt bei rund 760.000 bis 770.000, das heißt: Wir haben einen positiven Saldo zwischen den Gründungen und Löschungen.

      Allerdings muss man sagen, dass die Zahl der wirtschaftsaktiven Betriebe relativ gering ist. Die hohe Zahl von Gründungen und Löschungen hat ja auch einfach damit zu tun, dass es kleine Gewerbebetriebe trifft oder Freiberufler, die sich einfach von der Bildfläche verabschieden oder wieder daherkommen.

      Gibt es trotz all dem, was Sie bisher gesagt haben, Anzeichen für eine Trendwende hin zu stabileren Verhältnissen?

      Im Moment leider nicht. Und ich verweise noch einmal auf die zeitversetzte Reaktion der Unternehmen auf die Konjunkturkurve. Das bedeutet, selbst wenn wir es schaffen, im ersten Halbjahr 2003 die konjunkturelle Kurve nach oben zu kriegen, ist dennoch mit einer hohen Instabilität der Betriebe zu rechnen. Ich sagte bereits, die Substanz der Firmen ist nicht gut. Es sind wenig Gewinne da, um Eigenkapital aufbauen zu können. Es ist auch klar, dass ein konjunkturelles Tief vor allem die Unternehmen trifft, die finanziell schwach aufgestellt sind. Von daher befürchte ich, dass die Zukunftsaussichten nicht besonders rosig sind.

      Was ist die dringlichste Aufgabe, um eine Besserung einzuleiten?

      Wir müssen dringend etwas an der steuerlichen Belastung der Betriebe ändern. Die Unternehmen müssen etwas mehr Luft bekommen und auch mehr Gewinn in den Unternehmen thesaurieren können. Wenn das möglich ist, dann glaube ich, haben wir eine echte Chance, dass es wieder nach vorne geht.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:21:59
      Beitrag Nr. 932 ()
      Naja, dann werden wir uns eben
      den neuen Leuschel zu Gemüte führen..;)

      Roland Leuschel

      « Der ewige Optimist » - R. Leuschel

      Jetzt werden anscheinend in der internationalen Presse und bei vielen Experten langsam « die Messer gewetzt », um den Mythos Greenspan entsprechend schlachten zu können. Als Beispiel zitiere ich den Leitartikel von Martin Wolf in der Financial Times London « Greenspan goes on trial for complacency about bubbles ». Es gilt den Schuldigen zu finden, nicht für das Platzen der grössten Aktienblase der Geschichte, sondern dafür was danach kommt. Und alle die sich in den letzten Jahren ein wenig gesunden Menschenverstand bewahrt haben, sind davon überzeugt, dass die grösste Kapitalvernichtung aller Zeiten (seit Mârz 2000 wurden weltweit rund 12.000 Milliarden Dollar, d.h. etwas mehr als das Bruttosozialprodukt Amerikas von 2001 vernichtet) realwirtschaftliche Folgen haben wird. Zwar gibt es immer noch Optimisten, die kein Abgleiten der Weltwirtschaft in eine zweite Rezession (Double Dip) vorhersagen. An der Spitze steht Alan Greenspan, der wörtlich erklärte : « Trotz der Auswirkungen des Wertverlusts von acht Billionen (= 8.000 Milliarden) Dollar am Aktienmarkt, des scharfen Rückgangs der Investitionen und natürlich der tragischen Ereignisse vom 11. September 2001 hat sich unsere Wirtschaft stabil gehalten. » Auch die Chefvolkswirtin, Gail Fosler, des Conference Board glaubt an eine starke Wiederbelebung und erwartet eine Zinsanhebung als nächsten Schritt der Fed. Sie sagt ein Wirtschaftswachstum von 4% im Jahre 2003 für die USA voraus.

      Präsident Bush wirds schon richten, und er hat ja hinter sich eine überstarke Rüstungs- bzw. Öllobby, mit anderen Worten ein Krieg gegen den Irak scheint in dieser Logik immer wahrscheinlicher, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Der Berater des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, Lawrence Kudlow, hat es auf den Punkt gebracht : « Den Markt mit Gewalt zurückerobern ! » Er geht davon aus, der Krieg könnte den Dow Jones « um ein paar Tausend Punkte » nach oben bringen. Andere US-Ökonomen stimmen mit Kudlow überein, und nicht umsonst werden in den Medien die Ergebnisse einer US-Studie zitiert, wonach die Gesamtkosten einer Militäroperation rund 200 Milliarden Dollar betragen würden, das heisst rund 2% des Bruttosozialprodukts. Der Präsident der Federal Reserve von Richmond, Alfred Broaddus, erklärte : « Die Folgen eines kurzen Krieges könnten sehr milde, wenn nicht sogar positiv sein. Nach dem ersten Golfkrieg Anfang der 90er Jahre hätten die Märkte von der militärischen Auseinandersetzung profitiert, weil die Unsicherheiten verschwunden seien. » Und was geschieht, wenn der Krieg längere Zeit andauern sollte, und die arabische Welt ihre Ölproduktion reduziert ?, fragen sich zu Recht realistische Anleger.

      In der letzten Ausgabe der Welt am Sonntag wurde ein Interview mit Heiko Thieme und mir veröffentlicht. Heiko Thieme sieht den Dow bei 12.000 und den Dax bei 5.000 bereits im Jahre 2004. Ich habe dagegen die Befürchtung geäussert, der Dow könnte binnen Jahresfrist auf einen « fairen » Kurs von 4.500 bis 5.000 Punkte fallen und den Dax in einer Übertreibung auf 2.000 bis 2.200 runterziehen, und die Ihnen längst bekannte Meinung wiederholt : Wir müssen mit einer 10- bis 12-jährigen Seitwärtsbewegung der Börse rechnen und unser Verhalten darauf einstellen, das heisst Kurserholungen, die durchaus kräftig ausfallen können (15 bis 20%), nützen, um mit Qualitätsaktien eine halbwegs einträgliche Performance zu erreichen (6 bis 8% pro Jahr). Ein Beispiel gab ich in meiner Kolumne « Zinssenkung der Fed ante portas ? » am 2.7.02, in der ich eine Rallye von 10 bis 15% und im August das Ende derselben mit der Kolumne « Das brutale Ende der Kursrallye des Dow Jones an der Fall Street » ankündigte : In den Perioden des Tradings muss der Anleger die Börse wie eine kalte Dusche nach der Sauna ansehen, schnell rein, schnell wieder raus.

      Meine in der WamS gemachten Prognosen mögen pessimistisch erscheinen, aber am letzten Wochenende veröffentlichte der Präsident der Elliott Wave International, für die Charttechniker ein alter Bekannter, der Dow werde erheblich die 5.000er Grenze unterschreiten, und er malte sogar das Schreckgespenst eines Dow Jones unter 1.000 an die Wand. « By the time the washout is over, the Dow will be under 1.000. » Sie sehen mit meinen 4.500 bis 5.000 bin ich nach wie vor der « ewige Optimist », wie mich einmal in den 80er Jahren eine Zeitung betitelte. Das mögen Sie auch daran erkennen, dass ich zum Kauf einer Allianz unter 100, einer IBM unter 65, einer Daimler oder Siemens unter 40 geraten habe, während uns die Realität noch erheblich tiefere Kurse bescherte. Aus diesem Grunde empfehle ich nach wie vor mit mutigen Kauf- und Verkaufslimits zu arbeiten ; denn die Volatilität des Marktes ist inzwischen so gross wie seit 10 Jahren nicht mehr, und beim Dax wurde sogar die Spitze von 1998 erreicht. Vergessen Sie nicht, während in den 90er Jahren bis zum Jahr 1996 der Dax eine Volatilität von 10 hatte, ist sie inzwischen 6 mal höher. Wenn Ihnen die Prognosen von Bob Prechter wirklich zu pessimistisch erscheinen, vergessen Sie bitte nicht, der Neue Markt gemessen am Nemax Allshare in Deutschland hat inzwischen mehr als 95% seines Wertes gegenüber dem Höchstpunkt vor zwei Jahren verloren, und die umsatzstärkste Börse der Welt, die Nasdaq, büsste rund 80% ein ! Auch die vorrübergehend wertmässig grösste Börse der Welt in Tokio hat mittlerweile über 80% an Wert verloren. Ich hätte es auch für kaum möglich gehalten, dass ein grundsolider Traditionswert der Verischerungsbranche, die Allianz Aktie, mehr als 80% ihres Kurswertes innerhalb von 2 Jahren verlieren kann. In der Periode nach dem Börsenkrach von 1929 waren Wertverluste von 80 bis 90% die Regel.

      Wer ein Realist ist, sollte sich den Leitartikel von John Plender in der Financial Times vom 4.10. anschauen « Bubble , bubble, default trouble ». Darin erklärt der Autor, dass auch in Amerika und Grossbritannien eine « japanese style deflation » spürbar ist, und weist auf die Gefahren in unserem Pensionssystem hin. Wenn also die Pensionsverbindlichkeiten vergleichbar sind mit den Schulden des Unternehmens, dann hat sich mittlerweile durch die Kursverluste ein Riesenschuldenproblem aufgetan, das sich in einem Teufelskreis befindet, und selbst grosse, bekannte Gesellschaften in einen « highly leveraged hedge fund » verwandeln. Übrigens auch die renommierte Bank HSBC hat in ihrer letzten Studie auf eine mögliche Deflation in Deutschland hingewiesen : « The country may eventually face deflationary problems à la Japan. » Und HSBC hat sich in letzter Zeit mit äusserst prägnanten und akkuraten Prognosen hervorgetan.

      Bleiben Sie ruhig, und verändern Sie die Struktur Ihres Portefeuilles nicht. Seit Jahren empfehle ich 70% in Triple A Anleihen und Cash und 30% in Qualitätsaktien. Versuchen Sie weiterhin die Markterholungen mit den Ihnen bekannten Werten auszunutzen. Ich glaube, in diesem Oktober 2002 wird wieder eine Kursrallye starten, die eine Aktie wie Allianz auf 120 katapultieren könnte, nur vergessen Sie dabei nicht, Ihren Gewinn glattzustellen (von jetzt 80 auf 120 wären 50% !), auch wenn Ihnen Analysten glaubwürdig vorrechnen, dass der « faire Wert » dieser Aktie zwischen 150 und 180 Euro liegt. Trösten Sie sich mit dem Spruch « An einem mitgenommenen Gewinn ist noch keiner gestorben ! », und holen Sie sich die Allianz-Aktie bei 80 wieder zurück.

      Roland Leuschel

      09.10.2002
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:25:09
      Beitrag Nr. 933 ()
      Die Krise der Banken

      Es ist noch nicht lange her, da stritt man in Deutschland über die Macht der Banken.
      Aus heutiger Sicht ist das schon fast ein lustiger Gedanke.

      Von Nikolaus Piper

      (SZ vom 10.10.2002) —

      Die Geldhäuser erleben das mit Abstand schwerste Jahr ihrer Geschichte,
      die meisten sind nur noch ein Schatten ihrer selbst.


      Der Verfall von Macht und Ruhm lässt sich an den Aktienkursen ablesen: In diesen Tagen findet ein regelrechter Ausverkauf von Bankaktien statt; die Anteile der Deutschen Bank sind auf den niedrigsten Stand seit über vier Jahren gesunken, Hypo-Vereinsbank und Commerzbank haben das Niveau von 1984 erreicht.

      Die Commerzbank musste sich sogar gegen lebensgefährliche Gerüchte um ihre Zahlungsfähigkeit wehren.

      Zwei Ursachen

      Es ist sicher verfrüht, von einer Bedrohung des Finanzsystems zu sprechen, aber dass es eine Bankenkrise gibt, lässt sich nicht mehr ernsthaft bestreiten. Die Krise hat mindestens zwei große Ursachen.

      Einmal sind die Banken zum Opfer der Konjunktur geworden. Der Zusammenbruch der Spekulation um die New Economy hat die Finanzinstitutionen gleich mehrfach getroffen.

      Die Aktien in ihrem Besitz haben dramatisch an Wert verloren, immer mehr Firmen sind in Schwierigkeiten und können ihre Schulden nicht zurückzahlen, und schließlich ist das zahlende Publikum entsetzt vom Börsenparkett geflohen.

      Kaum ein Unternehmer denkt zurzeit noch daran, seine Firma an die Börse zu bringen, die Kleinaktionäre haben die Nase voll von Risikopapieren, die großen Investoren halten ihr Geld sowieso zurück. Auch mit der Fusion und dem Verkauf von Firmen ist kein Geld mehr zu verdienen.

      Zu teuer, zu schlecht

      Darüber hinaus befindet sich die Finanzbranche aber auch in einer massiven Strukturkrise. Im Grunde geht es den Banken wie der deutschen Autoindustrie vor fünfzehn Jahren: Sie sind zu teuer, und sie produzieren mit zu schlechter Qualität.

      Es gibt viel zu viele Bankfilialen in der Republik, und diese bedienen ihre Kunden nicht einmal zur allgemeinen Zufriedenheit. Auch international sind die deutschen Banken zurückgefallen.

      Lediglich die Deutsche Bank hat noch das Potenzial, um es mit der großen amerikanischen Konkurrenz aufzunehmen. Die einstmals stolze Dresdner Bank musste sich unter die Fittiche der Allianz begeben, die Commerzbank sucht verzweifelt einen Partner.

      Gerüchtestreuer

      Die Hypo-Vereinsbank versucht, sich als Nummer zwei in Deutschland auf dem europäischen Markt zu behaupten, kämpft aber mehr als die Wettbewerber mit Lasten im Immobilien- und Firmenkundengeschäft. Mit dem Normalkunden tut sich das private Kreditgewerbe ohnehin schwer gegenüber den dominierenden Sparkassen und Volksbanken.

      Und weil die deutschen Banken so schwach sind, müssen sie sich regelrechter Angriffe an den Börsen erwehren. Zurzeit ist es fast risikolos, auf fallende Kurse im deutschen Finanzsektor zu spekulieren.

      Das lockt große Risikofonds (Hedgefonds) an, die mit gewagten Aktiengeschäften die Kurse in den Keller prügeln und dabei noch prächtig verdienen. Und die Vermutung ist gar nicht so abwegig, dass dabei auch das eine oder andere hässliche Gerücht absichtsvoll gestreut wird.

      Riesiger Restrukturierungsbedarf

      Nun nützt es den Bankmanagern wenig, wenn sie sich über die böswilligen Spekulanten beklagen. In den Banken gibt es einen riesigen Restrukturierungsbedarf, und die Konsequenzen werden besonders für die Beschäftigten hart werden: weniger Banken, weniger Filialen, weniger Arbeitsplätze.

      Die Einschnitte haben auch schon längst begonnen: Nach Berechnungen der Bundesbank verschwinden in Deutschland zurzeit pro Arbeitstag ein Kreditinstitut und zehn Bankfilialen. Dass das deutsche Bankgewerbe gesundschrumpfen muss, weiß man im Grunde schon seit vielen Jahren.

      Aber die Kur wurde verschoben – Ironie der Geschichte – ausgerechnet wegen des Aktienbooms der Jahre 1997 bis 2000. Die Banken verdienten Rekordsummen, und die Manager, die eigentlich wussten, was zu tun war, konnten oder wollten sich nicht mit unbequemen Maßnahmen durchsetzen. Wer fängt auch schon zu sparen an, wenn er im Geld schwimmt?

      Nun müssen sich die Banken unter den denkbar härtesten Bedingungen erneuern. Und dies bringt Gefahren auch für die Gesamtwirtschaft mit.

      Um ihre Bilanzen zu verbessern, sind die Institute extrem restriktiv mit neuem Geld geworden, sie kürzen bestehende Kreditlinien und fordern mehr Bonität und/oder höhere Zinsen.

      Diese Kreditknappheit bringt derzeit den gesamten deutschen Mittelstand in Aufruhr. Die kleinen und mittleren Unternehmen sind in Deutschland traditionell knapp mit Eigenkapital, ihre gesamte Finanzierung hängt am Fremdkapital, also am Bankkredit.

      Weit blickende Unternehmer wissen, dass dies nicht so bleiben kann, aber eine Anpassung an die veränderten Verhältnisse braucht Zeit.
      Hier kann leicht eine Spirale nach unten einsetzen: weniger Kredit, mehr Pleiten, schlechtere Bankbilanzen, weniger Kredit.

      Die Politik kann hier nicht viel mehr tun, als den äußeren Rahmen zu sichern und das Vertrauen in der Wirtschaft zu stärken. Aber das wäre ja schon etwas. Wenn es noch Zweifel an der Schädlichkeit von Steuererhöhungsdebatten geben sollte – ein Blick auf die Aktienkurse der Banken sollte die Politiker eines Besseren belehren.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:31:17
      Beitrag Nr. 934 ()
      @Sig...

      Für mich sind diese Rauchwolken wichtiger,
      als irritierende Zahlen von dieser Klitsche Yahoo...;)

      Was die für ein Fass wegen dieser Bude aufführen,
      ist einfach völlig lächerlich.

      Ich würde mal abwarten
      wo die nächsten Tage die Reise hingeht.

      Und von wegen der 100% in Shares, Sig.
      Wollte ich noch darauf antworten.
      Das meinen Sie doch wohl nicht im Ernst oder.
      Wegen dieses Rülpsers vom DOW,
      welcher schon seit Tagen fällig war...:D

      Ich sehe noch immer keinen fundamentalen Grund für einen Anstieg.
      Und solange dies nicht gegeben ist,
      sollte ein strategischer Anleger noch genügend Pulver trocken halten.
      Wenn morgen alles wieder raus geht...

      was machen Sie dann, Sig.......

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Sears, Roebuck and Co. meldet sinkende September-Umsätze

      Der amerikanischen Einzelhändler Sears, Roebuck andCo.
      musste am Donnerstag einen Rückgang seinerVerkaufszahlen im Monat September verkünden.

      Die Aktie verliert daraufhin trotz einer deutlich positiven Marktstimmung an Wert.

      Die same-store Umsätze, also die Erlöse in den seitmindestens einem Jahr geöffneten Filialen,
      fielen um5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
      DieGesamtumsätze fielen um 3,1 Prozent auf 2,43 Mrd. Dollar.

      Aktuell verliert Sears 3,6 Prozent auf 27,40 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:40:12
      Beitrag Nr. 935 ()
      Umsätze bei Kohl`s fallen im September, Prognosen gesenkt

      Der amerikanische Discount-Einzelhändler Kohl`s Corp.
      musste ebenfalls einen Rückgang seiner Umsätze imMonat September bekannt geben
      und zudem seineGewinnprognosen für das dritte Quartal senken.


      Wie das Unternehmen mitteilte, fielen die same-storeUmsätze im Monat September um 3,2 Prozent.
      Des weiteren senkte Kohl´s seine Prognosen für das dritte Quartal
      und erwartet nun einen Gewinn von 34-35Cents je Aktie.
      Zuvor hatte das Unternehmen einen Wertvon 35-38 Cents je Aktie erwartet.

      Die Aktie verliert aktuell 12,1 Prozent auf 47,84 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:50:14
      Beitrag Nr. 936 ()
      @HM:

      gute Beiträge.
      kurzfristig bin ich aber sehr Bullish.

      mfg humm :)
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:53:15
      Beitrag Nr. 937 ()
      R E N T N E R - I N - D E N - U S A

      Zu arm zum Ausruhen

      In Amerika stehen Millionen alter Menschen vor dem Ruin. Statt in Rente zu gehen, suchen sie neue Jobs

      Von Thomas Fischermann



      ZEIT-Grafik
      Quelle: Maritz Research



      An der Route 60, eine Autostunde nordwestlich von Phoenix, hat Malcolm Baron das Paradies entdeckt. Vor 18 Jahren hörte der ehemalige Zahnarzt auf zu arbeiten und zog mit seiner Frau nach Sun City West, einem Meer aus adretten Häuschen mitten in der Wüste von Arizona und heute mit 31 000 Einwohnern eine der größten Rentnerkolonien in den Vereinigten Staaten.

      "Das Beste ist, dass Sie jeden Punkt der Siedlung mit dem Golfwägelchen erreichen können", sagt der fast 80-jährige Baron und genießt es, Besucher durch seine Stadt an der Sonne zu führen. Zum Supermarkt und zur Bowlingbahn ("Schusswaffen verboten" ), zum Warmwasserpool und zur Spezialklinik für Alzheimer-Patienten, zur Bibliothek und zum Tanzclub, wo heute gealterte Cheerleader trainieren. Knappe Röckchen, gewaltige Papierbüschel in den Händen, Falten im Gesicht. "Zwei vor, Arme ausbreiten, zwei zurück!", ruft die Tanzlehrerin. Im Hintergrund spielt Disco-Musik der siebziger Jahre. "Da sind richtige Profis dabei", sagt Baron. "Eine hat früher sogar mal bei Cats getanzt."

      Sun City West ist in der Gegend keine Ausnahme: Seit den frühen sechziger Jahren haben finanzstarke Bauunternehmer in Arizona gleich mehrere der größten Seniorensiedlungen der Welt gebaut. In ihren Sun Cities, Youngtowns und Sun Villages verkauften sie der alternden amerikanischen Mittelschicht einen neuen Lebensstil: Gemeinschaften "aktiver Erwachsener", die tanzend, schwimmend und Golf spielend ihre Pensionen und Ersparnisse durchbringen. Die den Traum wahr werden lassen, dass es ein Leben nach der Arbeit gibt.

      Für eine ganze Generation ist dieser Traum geplatzt. Einem Großteil der alternden Amerikaner geht das Ruhegeld aus. Zwei Jahre nach dem Beginn des großen Börseneinbruchs realisiert die Babyboom-Generation (Jahrgang 38 bis 56), dass ihr zu wenig bleibt für einen Lebensabend à la Sun City.

      Nur etwa die Hälfte der arbeitenden Amerikaner habe überhaupt einen Pensions- oder Sparplan, schätzt Rentenexperte Robin Blackburn von der New School University in New York. 24 Prozent der Babyboomer hätten "nichts oder fast nichts" zurückgelegt, berichtet das Meinungsforschungsinstitut Maritz Research. Und auch die Übrigen haben sich zu früh auf zweistellige Wachstumsraten am Kapitalmarkt verlassen. Im Übermut der neunziger Jahre hätten "die meisten Haushalte ihr zusätzliches Kapital sogar noch benutzt, um mehr zu konsumieren", glaubt Christian Weller vom Economic Policy Institute (EPI) in Washington. "Obwohl der durchschnittliche Haushalt seine Altersrücklagen in den neunziger Jahren erhöhen konnte, hat er kein adäquates Niveau erreicht."

      Ein böses Erwachen in einem Land, dem noch vor zwei Jahren eine Welle von Frührentnern vorhergesagt wurde - vorzeitiger Ruhestand dank New Economy und Aktienboom.

      Schreck Nummer eins: Die Renten der amerikanischen Mittelschicht sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten zunehmend in Aktien und Anleihen angelegt worden und mit dem Crash nun entsprechend geschrumpft. Nur schätzungsweise 16 Prozent der Amerikaner aber haben ein Anrecht auf traditionelle Betriebsrenten, die feste monatliche Zahlungen bis ans Lebensende garantieren.

      Fast 45 Prozent weniger Einkommen im Alter

      Das liegt vor allem daran, dass die meisten Unternehmen seit 20 Jahren - mit wohlwollender Unterstützung aus Washington - die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter auf persönliche Wertpapier-Sparpläne umgestellt haben. Arbeitgeber und Beschäftigte zahlen gemeinsam ein, das Kursrisiko aber bleibt beim Arbeitnehmer.

      Oft füllten die Unternehmen die Depots mit Aktien der eigenen Firma. "In den Boomjahren klang das auch für die Arbeitnehmer nach einem tollen Deal", sagt David Weil, Ökonom an der Brown University in Providence. "Da sahen sie plötzlich eine Zahl mit vielen Nullen in Ihrem Depot und dachten, Sie wären reich." EPI-Forscher Weller ergänzt: "Im Augenblick muss der durchschnittliche Haushalt mit 43 Prozent weniger Alterseinkommen rechnen als ursprünglich geplant."

      Schreck Nummer zwei: Private Ersparnisse sind auch weg. In der Rezession des vergangenen Jahres haben etliche Amerikaner ihren Arbeitsplatz verloren und mussten an ihre Reserven gehen, Kreditkartenrechnungen bezahlen, mangels einer Arbeitgeber-Krankenversicherung plötzlich Arztkosten aus eigener Tasche begleichen.

      Schreck Nummer drei schließlich: Nicht einmal mehr alle "konservativen" Altersrücklagen gelten als sicher. Die Unternehmen, meldete im Sommer der Rücklagenfonds Pension Benefit Guarantee Corporation (PBGC), hätten mindestens 111 Milliarden Dollar zu wenig für ihre künftigen Betriebsrenten zurückgelegt. Große Konzerne wie Coca-Cola oder General Motors können solches Geld im Notfall aus den laufenden Gewinnen zuschießen, aber kleinere Firmen könnten darüber Bankrott gehen. Die PBGC, die seit 1974 für die Betriebsrenten solcher Bankrotteure aufkommt, steht inzwischen selbst vor einem Milliardenloch. "PBGC steckt möglicherweise in ernsthaften Schwierigkeiten", warnten Anfang August die beiden Abgeordneten des Repräsentantenhauses George Miller und Robert Andrews. Zu allem Überfluss kommen auch die Lebensversicherer wieder mal ins Gerede: Seit Wochen schon warnen Ratingagenturen wie Fitch und Standard & Poors vor möglichen Ausfällen bei Versicherern wie AIG, MetLife und Prudential.

      Der Traum ist aus. Können wir uns die Pensionierung noch leisten?

      titelte das Wall Street Journal.

      "Damals, nach dem Börsencrash, haben wir zusammen im Büro gesessen und mitgerechnet", erinnert sich Joanne Fritz. "Wenn die Börse nach unten ging, dann waren es wieder mal ein paar Jahre länger bis zur Rente." Damals allerdings hatte Joanne wenigstens noch einen festen Job mit regelmäßigem Einkommen. Heute empfängt die ehemalige Universitätslehrerin und Marketingexpertin ihre Besucher nicht mehr im Büro, sondern zu Hause, in einem Vorort von Scottsdale, Arizona. Ihr Mann Tom öffnet die Tür. "Kommen Sie herein, der Hund beißt nicht". Lucy beißt wirklich nicht, sondern springt neben ihrem Herrchen auf das Ledersofa. Durch das Fenster sieht man den Swimmingpool, Joanne läuft noch schnell zum Telefon und führt ein Gespräch zu Ende.

      "Es ist so schnell gegangen, dass unser ganzer Lebensplan ins Wanken geriet", sagt sie. Im vergangenen Jahr verlor sie ihren Job als Regionalchefin bei einem Anbieter von Bildungsreisen. "Das war gleich nach meinem 60. Geburtstag", sagt sie. "Sie können sich vorstellen, wie der Arbeitsmarkt für Leute in meinem Alter aussieht." Zu allem Unglück musste ihr Ehemann, ein Psychotherapeut, seine Praxis schließen: Der Arzt hatte ihm Krebs attestiert, er brauchte eine Chemotherapie. Da hat sich Joanne "hingesetzt, sieben Tage in der Woche gearbeitet" und das letzte Ersparte in ein Hoffnungsprojekt gesteckt: Sie besitzt jetzt ein Dotcom-Unternehmen, notyetretired.com - eine Sammlung von Tipps für "Rentner, die merken, dass ihnen das Geld ausgeht".

      "Wer einmal raus ist, gilt als altes Eisen"

      Sie hat schnell entdeckt, dass sie nicht allein ist. Binnen weniger Monate warb sie 8500 Abonnenten für ihren Newsletter, und durch Anzeigen und Vermittlungskommissionen für Experten verdient sie "das erste Geld, obwohl die Kosten noch längst nicht wieder hereingespielt sind". Doch jetzt übt sie sich erst mal in Geduld. Vor dem Bildschirm in ihrem kleinen Heimbüro arbeitet sie manchmal so viel, dass sich ihr Mann schon Sorgen macht: "Manchmal gerät sie in richtige Erschöpfungszustände." Und wenn sie ganz ehrlich ist, könnte ihr das Firmenmotto mit dem "Not Yet Retired" ("Noch nicht im Ruhestand" ) manchmal auch gestohlen bleiben. "Glauben Sie mir", sagt Joanne, "wenn mir jemand zwei Millionen geben würde, würde ich sofort in den Ruhestand gehen."

      Doch im Moment hat sie keine Wahl. Die Zahl der arbeitenden Amerikaner über 55 Jahre ist in den vergangenen zwölf Monaten um sieben Prozent gestiegen - die einzige Bevölkerungsgruppe, die überhaupt Zuwächse verzeichnete. 37 Prozent der arbeitenden Rentner gaben in einer Umfrage der Business Week an, dass sie es wegen des Geldes tun - 1998 waren es nur 25 Prozent. Von den heutigen Arbeitnehmern erklärten 46 Prozent dem Meinungsforschungsinstitut Gallup, dass sie später als geplant in den Ruhestand gehen wollen - und Seniorenmagazine wie Third Age veröffentlichen bereits Artikel wie Warum die goldene Uhr (zur Pensionierung) nicht der Schlüssel zum Glück ist.

      Arbeiten bis zum Umfallen? Michael Nuccitelli, Chef der psychologischen Klinik SLS in New York, berät jetzt häufiger Patienten im Rentenalter, die Hilfe für die Arbeitswelt brauchen. "Viele suchen einfach Unterstützung, um ihr Gedächtnis und ihre physische Ausdauer zu verbessern", berichtet er. "Andere leiden an Ängsten - ob sie überhaupt noch im Arbeitsleben mithalten können."

      Zurück in den Arbeitsmarkt führt nur ein schwerer Weg. "Wer einmal raus ist, gilt als altes Eisen", sagt ein Personalberater in Dallas. Wenn sie schnell Geld brauchen, bleibt vielen Rentnern bloß ein Billigjob: Ticketabreißer in Kinos, Tütenpacker im Supermarkt, Tagesmutter, Straßenfeger. "Seit dem Börsencrash haben wir hier eine Menge Leute, die händeringend nach Arbeit suchen", sagt Mark Fooks, Town Manager in der Seniorenkolonie Youngtown. "Gehen Sie mal durch die Supermärkte und Fast-Food-Lokale - fast die Hälfte der Angestellten wohnt hier in der Siedlung."

      Joanne Fritz von notyetretired.com rät deshalb dazu, sich lieber gleich selbstständig zu machen. "Auf die Arbeitgeber können wir uns nicht verlassen", sagt sie. So entstehen Geschichten wie die des 70-jährigen Carmen Reitano aus Newburyport, Massachusetts. Er hat eine Maschine gebastelt, mit der er seine Viagra-Tabletten spalten kann - jetzt verkauft er das Gerät im Internet für 25 Dollar das Stück. Oder die Geschichte des ehemaligen Bankiers Rodger St. Michel aus Phoenix, der schon elf Jahre lang Rentner war, bis er im Alter von 65 Jahren einen Laden für Bürobedarf und Kurierdienste eröffnet hat. "Jetzt arbeite ich mindestens so viel wie vor meiner Pensionierung", erzählt Rodger, und das Geld komme trotzdem nur schleppend herein. Macht es wenigstens Spaß? "Na ja", sagt er sarkastisch, "wissen Sie, in meinem Alter gibt es nichts Schöneres, als hinter dem Haus die Dollarnoten auf die Leine zu hängen."

      Schon fürchten die ersten Politiker in Washington um ihre Stimmen bei den bevölkerungsstarken Babyboomern: Der Republikaner Robert Matsui etwa, Mitglied des Repräsentantenhauses, hat kürzlich ein Gesetz zur Wiedereinführung der traditionellen Betriebsrenten gefordert. Andere wollen gar die Debatte um Pflichtrenten oder eine massive Aufstockung der staatlichen Grundrente wiederbeleben - derzeit beträgt sie für normale Arbeitnehmer 800 bis 1000 Dollar. Doch in der Bush-Regierung ist das momentan kein Thema.

      Im Gegenteil, der Präsident würde gern auch die staatliche Grundrente privatisieren, eine minimale Absicherung, die bislang nach dem Prinzip des Generationenvertrags funktioniert (heutige Arbeitnehmer zahlen an heutige Rentner) und die wegen der günstigen demografischen Entwicklung in den USA auch keine nennenswerten Probleme hat. "Es ist das letzte große Umverteilungsprogramm, weil Geringverdiener im Verhältnis mehr Rente bekommen", unkt Rentenexperte Blackburn. "Darum ist die Staatsrente bei den Republikanern so verhasst - und Finanzkonzerne haben eine Menge Wahlkampfspenden gezahlt."
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 22:34:05
      Beitrag Nr. 938 ()
      Lieber Motzki
      Sie und ich, wir haben verstanden worum es an der Börse wirklich geht, dachte ich jedenfalls.
      Dieses ganze Gesülze über Wirtschaftsdaten dient doch letztendlich nur dazu um die Herde in die eine oder andere Richtung zu treiben.
      Haben Sie in letzter Zeit im Fernsehen die Typen die uns bis jetzt zum durchhalten geraten hatten einmal reden hören? Die Börse spricht eine eigene Sprache die es zu lernen gilt, wozu sollten wir uns auch sonst diesen ganzen Mist reinziehen?
      Natürlich sieht die Wirtschaft bescheiden aus und natürlich werden wir noch den DAX bei 2000 sehen aber im Moment haben das alle erwartet und genau deshalb saßen sie daneben und haben auf weiter fallende Kurse gewartet.
      Sie fragen was ich tue wenn es morgen wieder abwärts geht? Nun, dann habe ich eben Pech gehabt, ohne Spiel kein Gewinn aber wie Sie lieber Motzki sehen habe ich bereits ein kleines Sicherheitspolster nach unten.
      Wer das Risiko nicht eingehen will bei fallenden Kursen zu kaufen, wird ein noch größeres eingehen müssen wenn er bei steigenden Kursen kauft, das habe ich inzwischen verstanden.

      Einen schönen Abend noch

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 08:37:32
      Beitrag Nr. 939 ()
      Freitag 11. Oktober 2002, 08:25 Uhr

      Netzwerkausrüster Juniper Networks weitet Quartalsverlust aus

      Sunnyvale (Reuters) - Der US-Netzwerkausrüster Juniper Networks hat angesichts der anhaltenden Investitionszurückhaltung in der Telekombranche bei einem kräftigen Umsatzrückgang seinen Verlust im abgelaufenen Quartal deutlich ausgeweitet. Analysten bezeichneten die vorgelegten Quartalsergebnisse im
      Licht der schwachen Branchenkonjunktur als solide. Nachbörslich verbilligten sich Juniper-Aktien.

      Das Unternehmen gab am Donnerstag nach Börsenschluss einen Nettoverlust von 88,3 (Vorjahreszeitraum minus 29,7) Millionen Dollar oder 24 (minus neun) Cent je Aktie bekannt. Der Umsatz sei im dritten Quartal um ein Viertel auf 152 (201,7) Millionen Dollar zurückgegangen. Darin enthalten sind die Umsätze der im Juli vom Münchner Siemens-Konzern übernommenen Unisphere Networks . Siemens erhielt dafür 375 Millionen Dollar in bar und 36,5 Millionen Juniper-Aktien.

      Vor Sonderposten wies das Unternehmen ein Minus von 8,4 (plus 32,5) Millionen Dollar oder zwei (plus zehn) Cent je Aktie aus. Analysten hatten hier einer Umfrage von Thomson First Call zufolge im Schnitt einen Verlust je Aktie in dieser Höhe prognostiziert bei einem Umsatz von 154,3 Millionen Dollar. Juniper selbst hatte im Juli vor Sonderposten ebenfalls einen Verlust von zwei Cent je Aktie sowie einen Umsatz von 155 Millionen bis 160 Millionen Dollar vorausgesagt.

      Für das vierte Quartal geht Juniper nach den Worten von Finanzchef Marcel Gani von einem zum dritten Quartal unveränderten Umsatz aus. Der Verlust vor Sonderposten werde zudem mit einen Cent je Aktie erwartet. Juniper-Chef Scott Kriens bezeichnete in einer Mitteilung die Marktbedingungen als schwierig und zeigte sich erfreut, dass das Unternehmen die selbst gesteckten Ziele im Quartal erreicht habe.
      Analysten nannten die Geschäftszahlen solide. "In Anbetracht des Umfelds war das überhaupt kein schlechtes Quartal", sagte Sam Wilson von Merill Lynch.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 08:48:37
      Beitrag Nr. 940 ()
      @Guten Morgen, Sig..;)

      Wir beide haben eine gänzlich andere Sichtweise.
      Sie wollen investieren
      und müssen natürlich auch ein Ohr für den Mainstream entwickeln.

      Ich habe keinerlei Interesse mich in Aktien zu investieren.
      Deshalb fand ich auch Ihre an mich gerichtete Anfrage bezüglich Aktienkaufs
      mehr als amüsant.

      Eigentlich meinte ich, mich die letzten Monate sehr deutlich geäussert zu haben.
      Motzke wird auf absehbare Zeit keine Shares mehr ins Depot legen.
      Das steht überhaupt nicht auf der Tagesordnung.
      Ich habe in nächster Zeit andere Prioritäten-fertig.

      Ich muss kein überfülltes Depot besitzen,
      um ein Gespür oder nähere Kenntnisse über den Markt zu bekommen, Sig.
      Im Gegenteil habe ich immense Vorteile gegenüber beiden Lagern-
      Bullen wie Bären.

      Hier stehen immer Emotionen im Raum-egal auf welcher Seite Sie stehen.
      Sie können mir dies wirklich glauben.
      Es ist möglich eine einigermassen neutrale Rolle gegenüber dem Parkett einzunehmen.
      Allerdings habe ich Jahre dafür benötigt.

      Und es war ein langer und zäher Kampf-verbunden mit einem guten Schuss Abhängigkeit,
      welche ich bis heute nicht ablegen konnte.
      Oder warum hänge ich trotzdem täglich hier rum..;)
      Trotz all dem ist es möglich diese Dinge in die richtige Richtung zu kanalisieren.

      Und natürlich wünsche ich den Investoren Glück, Sig.
      Allerdings wird Glück niemanden weiterbringen.
      Und Glück hat einfach zu viel mit Wunschdenken zu tun.
      Ich empfinde keine Genugtuung,
      wenn Anleger einen Grossteil ihrer Einlage verlieren.

      Aber warum sollte ich übermässiges Mitleid dafür entwickeln.
      Es wird niemand gezwungen in diesen Markt zu investieren.
      So einfach ist das.

      Schöne Grüsse von...

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 11:20:31
      Beitrag Nr. 941 ()
      Frankreichs BIP wächst langsamer

      Die französische Statistikbehörde Insee stellte die revidierten Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal 2002 vor. Demnach wurde der BIP-Anstieg gegenüber dem Vorquartal von vorläufig 0,5 auf 0,4 Prozent korrigiert. Volkswirte hatten ein leicht stärkeres Wachstum von 0,5 Prozent geschätzt, nach 0,6 Prozent im ersten Quartal.

      Der private Konsum erhöhte sich um revidiert 0,4 Prozent, nachdem vorläufig eine Zunahme um 0,5 Prozent gemeldet worden war. Im vorangegangenen Quartal stieg der private Verbrauch lediglich um 0,3 Prozent. Die Investitionen legten nur um 0,1 Prozent zu, während sie im ersten Quartal noch um 0,4 Prozent anzogen.

      Die französischen Ausfuhren stiegen korrigiert um 1,1 Prozent, nach 1,5 Prozent im Vorquartal. Vorläufig war für das Berichtsquartal ein Exportwachstum von 1,5 Prozent errechnet worden. Der Anstieg der Importe belief sich auf revidiert 0,5 Prozent, nach zuvor ermittelten 0,6 Prozent. Im ersten Quartal kletterten die Einfuhren noch um 2,1 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 13:14:47
      Beitrag Nr. 942 ()
      Alles klar Motzki
      Humm hatte mir einmal eine Mail in mein Postfach gesandt, ob ich in Wirklichkeit Motzki unter doppel ID sei, nun ich denke er hat nun seine Antwort.
      Falls Sie es sich aber doch einmal anders überlegen sollten, schauen Sie sich meine Strategie einmal an (steht im Chartforum) Sie sehen ja nun wie es ausgegangen ist. Mit dieser Strategie kann man es sich leisten auch einmal falsch zu liegen!
      Hätte jedenfalls bisher in den meisten Fällen Gewinne gebracht.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:01:54
      Beitrag Nr. 943 ()
      Gier macht blind - und dumm!

      Wie viel Prozent Kursgewinn waren wohl für Anleger drin, die sich Anfang 2000 zum Kauf von Technologieaktien entschlossen? 10, 20 Prozent? Vielleicht, aber nur wenn sie sehr früh in jenem Jahr einstiegen. Denn ab März wurde eine Verkaufslawine losgetreten und wer nicht schnell genug in Deckung ging, wurde begraben.

      War es nicht leichtsinnig, bei den ohnehin schwindelerregenden Kursen noch einzusteigen? Natürlich war es das, aber wer wollte das damals schon hören. Die Analysten peitschten die Masse fröhlich auf und ersannen täglich neue Erklärungen, weshalb diese Korrektur bald beendet sein und den alten Hochs neue folgen würden.

      Der einfache Grund, weshalb niemand die Warnzeichen erkannte, nicht erkennen wollte, war blanke Gier. Hinzu kam das Phänomen, dass die Nachrichtenlage den Bullen lange Zeit recht gab, auch noch, als die Kurse schon deutlich gefallen waren. Die Unternehmensgewinne sprudelten weiter, die Wirtschaft lief unter Volldampf.

      Geschichte wiederholt sich

      Warum das wichtig ist? Weil sich die Geschichte wiederholt. Hier und heute. Shortseller, jene Anleger, die auf fallende Kurse setzen, sind überzeugt, dass die Talfahrt weiter anhalten wird und verkaufen deshalb selbst Aktien, die nur noch 2 Dollar wert sind. Die Aussicht auf einen Gewinn ist bei einem so niedrigen Kurs ebenso gering, wie sie es für die Käufer war, die bei 300 Dollar zugelangt hatten. Es findet also eine genau entgegengesetzte Entwicklung zur Hochzeit des Bullenmarktes an den Börsen statt.

      Die Nachrichtenlage passt hervorragend dazu. Im Fernsehen flackern Bilder gehetzter Händler über den Schirm, die ob der Kriegsgefahr und der schwachen Wirtschaftslage überhaupt nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht. Und die Analysten reden alles schlecht und ersinnen täglich neue Erklärungen, weshalb den alten Tiefs neue folgen werden.

      Diesmal sind es die Shortseller, denen die Gier aus dem Mund tropft. Und die ganz einfach nicht erkennen wollen, wann die Party sich ihrem Ende nähert. Sie werden ganz sicher den Ausstieg verpassen. Verpassen SIE nur nicht den Einstieg!
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 23:11:29
      Beitrag Nr. 944 ()
      @Hallo Sig...

      Nun ja, so mancher Shortie könnte event. wirklich ein wenig in diese Richtung übertreiben.
      Bei gewissen Werten wohlgemerkt.
      Aber Sie dürfen auch nicht glauben,
      dass alle Shortseller erst gestern oder heute bedient haben.

      Es gibt immer genügend,
      welche rechtzeitig die Gewinne mitnehmen.
      Und die waren die letzten Monate exorbitant,
      wenn ich mir den Sinkflug so mancher Share anschaue.

      Wenn der eine oder andere jetzt Gewinne macht
      und hier meine ich vor allem die Kleinanleger,
      dann habe ich bestimmt kein Problem damit.

      Allerdings darf hier auch niemand den Fehler begehen,
      selbst bei einer weiteren Erholung ausschliesslich Hurra zu schreien.
      Ich glaube nicht,
      dass wir ein zweites mal erleben dürfen,
      wie in einigen Wochen wieder völlig überteuerte Preise bezahlt werden.

      An Ihrer Stelle würde ich darauf achten,
      dass Sie die Gewinne (wenn welche vorhanden sind) auch einmal zu realisieren.
      Das hat noch nie geschadet.
      Und ganz ernsthaft jetzt.

      Warum jetzt alles wieder explodiert hat immer noch keinen fundamentalen Hintergrund.
      Im Gegenteil ist der Einzelhandel und das Verbrauchervertrauen auf dem Tiefpunkt.
      Lassen Sie sich von den letzten beiden Tagen nicht einlullen, Sig.
      Ich appeliere lediglich an Ihren wachen Verstand,
      auf das die Gewinne sich nicht wieder in Luft auflösen..;)

      Jedenfalls einen versöhnlichen Wochenausklang wünscht Ihnen ...........

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 23:29:08
      Beitrag Nr. 945 ()
      @Ach ja...

      noch ein Wort zu diesen ominösen Doppel-ID`s..!

      Bevor ich hier einen zweiten Namen benötige,
      muss aber Bulle und Bär zusammen ins Bett.
      Ich musste hier bei W.O ja schon viele Beleidigungen ertragen.
      Aber als Clon wurde ich ja noch nie bezeichnet...(hihihi).

      Wie kann man nur auf eine solche Idee kommen.
      Schliesslich habe ich einen Ruf zu verlieren.
      Motzke gibt es nur einmal-und so wird es immer bleiben.

      Wie konnte der gute Humm nur auf eine solch verrückte Idee kommen.
      Naja, deswegen werde ich ihm bestimmt nicht Gram sein..;)
      Übrigens sollten Sie solche Dinge per Mail regeln, Sig.
      Im Forum werden keine Interna erzählt.
      Egal um was es sich handelt.

      Schon mal was von Postgeheimnis gehört...;)

      Schlechte Botschaften lassen wir an diesem Feiertag der Bullen unter den Tisch fallen.
      Bin erst gegen ca. 21.00Uhr von der Arbeit nach Hause gekommen.
      Und Feste sollte man feiern wie sie fallen.
      Alles eine Sache der Höfflichkeit.....

      regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 15:01:46
      Beitrag Nr. 946 ()
      @Guten Tag Motzki

      Glaube nicht das mir humm übel nimmt was ich hier geschrieben habe und beleidigt muß sich doch wohl hier auch niemand fühlen.
      Was die aktuelle Börse betrifft haben Sie lieder doch noch nicht ganz begriffen wie das Spiel richtig gespielt wird, muß allerdings zugeben das ich dafür auch lange lernen mußte.
      Es geht hier nicht wirklich um Wirtschaftsdaten, Nachrichten dienen lediglich dazu die Herde in die eine oder andere Richtung zu treiben und wenn alle verkauft haben geht es eben auch bei schlechten Nachrichten weiter aufwärts.
      Mal ehrlich Motzkie, konnten die Nachrichten noch schlechter werden?
      Bis auf die große Bombe fällt mir da nichts mehr ein.
      Die Kunst zu gewinnen ist aber zugegeben nicht nur diese Erkenntnis sondern auch die Fähigkeit danach zu
      handeln.
      Im Übrigen glaube ich nicht das der Markt bald wieder drehen wird, das ist jetzt mehr, aber wachsam sollte man natürlich sein.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 00:39:20
      Beitrag Nr. 947 ()
      Hallo Hr. Motzki,

      ich stelle Ihnen mal wieder einen neuen Beitrag ein. Von der Schreibweise der ersten Abschnitte und wie Sie schreiben, könnten Sie direkt der Verfasser sein. Klingt vom Wortlaut so ähnlich. :D




      -------------------

      Hat sich in den letzten Tagen was geändert?

      Der Dow gewinnt in 2 Tagen 640 Punkte und sofort keimt die Hoffnung derjenigen wieder auf, die immer noch nichts kapiert haben.

      Wurden den Amerikanern über Nacht die Schulden erlassen?

      Hat die US-Regierung den Steuersatz auf 10% gesenkt?

      Sind über Nacht wieder alle Arbeitslosen zu einem neuen Job gekommen?

      Wurden in Texas riesige Ölvorkommen entdeckt?

      Hat Bush den amerikanischen Imperialismus für tot erklärt, den CIA aufgelöst und seinen Eintritt in ein Kloster bekannt gegeben?

      Soweit mir bekannt ist - NEIN!

      Viele Marktteilnehmer hoffen, denn sie haben keinen Plan. Hoffnung ist ihr Plan - die Hoffnung ersetzt das Denken und ermöglicht es, Fakten zu ignorieren, Recherchen nicht zu betreiben, seine Hausaufgaben nicht zu machen. Psychologie treibt den Markt. Gestern noch zu Tode betrübt, heute himmelhoch jauchzend. Zwischen diesen Polen scheint die Anlegerschaft zu schwanken. In der Medizin gibt es einen Begriff für ein derartig krankhaftes Verhalten.



      Ist die Börse irrational? Kann man sie niemals verstehen?

      Die Börse bzw. die Aktienkurse sind das Ergebnis von unzähligen unterschiedlichen Einflüssen. Milliarden von Marktteilnehmern werfen ihre Psyche in einen großen Topf, Analysten rühren einmal um und fertig ist die Suppe. Unsere Psyche hat ihren Sitz in der Hypophyse, einem kleinen Teil des Gehirns, das für unsere `Fernsteuerung` zuständig ist. Sind wir z.B. großem emotionalen Stress ausgesetzt, reagieren wir instinktiv und nicht rational.

      Ist es nicht großer emotionaler Stress, am PC zu sitzen und zu sehen, wie die Verluste immer größer werden? Wer schon einmal im Spielcasino war, machte dieselben Erfahrungen. Der Angstschweiß quillt aus den Poren, schlaflose Nächte sind fast obligatorisch und man sucht verzweifelt nach einem Ausweg. Das Gegenstück der Gier - die Angst - hat in höchstem Maße mit dem Unterbewusstsein zu tun.

      Es sind nicht die Unternehmenszahlen, die politischen Ereignisse welche die Börse antreiben - es ist und war immer Massenpsychologie.



      Haben wir bereits Panik gesehen?

      Ich denke nicht. Der eine oder andere wird sich fragen, warum soll denn unbedingt Panik als eine Voraussetzung für das Ende einer Baisse gelten? Warum ist dies so zwingend?

      Es ist zwingend. Denn unsere Hypophyse ist uns nicht rational zugänglich. Sie beherbergt den instinktiven Verhaltenscodex der Menschheit und hat sich wohl in Millionen von Jahren sehr wenig verändert. Die Hypophyse der Börsenteilnehmer im 18.Jahrhundert ist nicht anders gestrickt als die der Börsenteilnehmer der 20iger Jahre und der von heute. Und sie bringt dieselben Gefühle hervor bei Chinesen, Amerikanern und Europäern. Diese Mechanismen nicht nur nachzuvollziehen, sondern auch darauf zu vertrauen, dass sie funktionieren, macht den erfolgreichen Anleger aus. Was hätte es mir genutzt, all die vorzüglichen Analysen der letzten Monate nicht umgesetzt zu haben, weil ich ihnen letztlich doch nicht vertraut habe? Überverkauft war der DAX schon bei 4500!

      Panik und das Ende einer Baisse erkennt man. Es findet ein sogenannter `Sell-Off` statt. In der letzten Woche hatten wir in den Märkten keinen Sell-Off. Damit dürften einige Leseranfragen hoffentlich beantwortet sein.


      ..... und dann gehts weiter in http://www.stockmove.de/02.27mb121002.htm


      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 01:00:43
      Beitrag Nr. 948 ()
      Wohin führt uns diese Rally? :eek: :confused:

      Doch wohl nicht an dieses Ziel! :laugh:



      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 01:05:39
      Beitrag Nr. 949 ()
      :laugh:, Atze, wo hast Du nur immer diese köstlichen Bilder her.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 08:16:08
      Beitrag Nr. 950 ()
      @Mickym:

      ist es nicht ein wenig einseitig?
      Haben wir nicht massive Kursverluste in der letzte Zeit gesehen?

      Es stimmt dass die Lage sich nicht dramatisch verbessert hat, aber ist das nicht schon längs eingepriesen?

      ich glaube schon. Viele seriöse Analysten glauben das auch...

      die Argumente sind überall zu finden. Man muss nur richtig lesen können...

      zum nachdenken:



      Avatar
      schrieb am 13.10.02 11:45:29
      Beitrag Nr. 951 ()
      Hallo zusammen
      Findet ihr nicht auch das es jetzt verdammt viele Leute gibt die drohend den Finger heben?
      Es gab bis jetzt wirklich keinen Grund Aktien zu kaufen aber jede menge Gründe zu verkaufen und Letztere gibt es natürlich auch weiterhin.
      Wie wir sehen steigen die Kurse aber nun trotzdem. Genau das macht mich so optimistisch.
      Je mehr Leute sich nun fragen warum eigentlich und weiter staunend daneben stehen um so länger wird das so weiter gehen.
      Schließlich haben wir jede menge Käufer im Markt die genau wegen dieser schlechten Nachrichten short gegangen waren und nun händeringend nach Aktien suchen die niemand mehr zu verkaufen hat, es stehen ja bereits alle Skeptiker daneben.
      Ja Leute so können neue Trends entstehen für die es eigentlich keine logische Erklärung gibt.
      Was glaubt ihr wohin die Anlegergelder in den letzten Jahren geflossen sind? Natürlich in Hedgefonds die auf fallende Kurse setzen.
      Erinnert ihr euch, vor zwei Jahren durften nur die Superreichen in solche Fonds investieren, Mindestanlagesumme 1Mio. DM u.s.w. und nun werden sie auch für Kleinanleger wie Sauerbier beworben.
      Warum wohl, weil diesen Fonds langsam die Mittelzuflüsse ausgehen weil alle bereits überinvestiert sind. Soetwas nennt man eine Spekulationsblase nach unten.
      Nun, wir werden sehen wie weit der aktuelle Anstieg geht, schaun wir mal wenn der DAX bei 3600 oder 4000 steht.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 12:51:32
      Beitrag Nr. 952 ()
      Hallo, @humm

      ist es nicht ein wenig einseitig?
      Das Problem ganze Indizes zu beurteilen, wird vielleicht nicht immer allen Unternehmen gerecht, doch wenn man eine Meinung hat, dann ist sie immer einseitig, da man sich ja letztlich insgesamt für eine Richtung in der nächsten Zeit entscheiden muss.

      Haben wir nicht massive Kursverluste in der letzte Zeit gesehen?
      Ja, da gebe ich Dir recht, dass das seit 2000 massive Kursverluste sind und die einen oder anderen Unternehmen sind sicher mehr als verdient geprügelt worden. Doch insgesamt, gerade weil Du den Dow Jones Chart hier eingestellt hat, stelle ich mir die Frage, ob das alles wirklich eingepreist ist.

      Betrachte ich das Ziel von 1995 (DJ bei 4000) und den heutigen Stand von knapp 8000, frage ich mich immer noch, ob in den letzten 7 Jahren sich die Wirtschaft, die Unternehmen (-sgewinne) verdoppelt haben???

      Beim DAX ist das was anderes, doch die Frage die ich mir auch stelle, inwieweit man sich da von Amerika entkoppeln kann.

      Was ich aufgrund der Mehrzahl der Argumente jedoch sicher glaube ist, dass wir uns nicht mehr zu alten Höhen aufschwingen und eine Trendwende (;) @Sig) kann man wohl erst in einem halben Jahr ausmachen.

      Das der Markt so überverkauft war, dass es nun nach oben geht, ja dass wie nach Molocco ein Rebound bis zum Scheitel des Durchbruchs erfolgt, ist eher trendbestätigend. Der eingestellte Artikel soll ja auch nur verdeutlichen, dass sich, ausser einer techn. Reaktion, fundamental rein gar nichts verändert hat, was nun wieder eine Trendumkehr rechtfertigt.

      Der Bruch des Scheitels bzw. des Trends ist im Übrigen noch gar nicht lange her und das zeigt, dass wir erst am Anfang stehen und nicht am Ende.

      @Sig

      Es gab bis jetzt wirklich keinen Grund Aktien zu kaufen aber jede menge Gründe zu verkaufen und Letztere gibt es natürlich auch weiterhin.
      Wie wir sehen steigen die Kurse aber nun trotzdem. Genau das macht mich so optimistisch.


      Genau dieser Optimismus ist es, der mich pessimistisch macht. ;)
      Wenn der Markt steigt ohne dass Gründe dafür vorhanden sind, dann haben wir das was wir die 4 Monate nach dem 11.9. gesehen haben. Ein mehr oder weniger kurzzeitige Euphorie, die sich auch gegenseitig hochschaukelt, wie Du es beschrieben hast und die dann spätestens nach 4 Monaten in sich zusammenfällt.
      Bin darauf auch reingefallen. Schliesslich ist das kein nachhaltiger Grund wieder Aktien zu kaufen.

      Ein Boden bildet sich langsam. Seitdem ich mich etwas mit dem Goldchart beschäftigt habe, sieht man dass das Platzen einer Blase sehr langsam vor sich geht.



      Das man diese Rallies mit Gewinn traden kann steht ausser Frage, aber nichts mit Buy & Hold.

      Was passiert, wenn es wie in Japan wird (will hier jetzt keine volkswirtschaftl. Diskussion vom Zaum brechen), aber hier wird gerade nach dem Absturz aus den 90igern, die 9000 nach unten durchbrochen. Wer hätte das gedacht. :eek:

      Nikkei fällt auf 19-Jahres-Tief in http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,217406,00.html

      Muss sicher Markt nicht mal beruhigen und die Gesamtlage sich verbessern, bevor wir überhaupt an einen Anstieg denken.

      Selbst wenn ein DAX bei über 3000 Pkt. fair bewertet wäre, wer sollte dann noch zukaufen???

      Was glaubt ihr wohin die Anlegergelder in den letzten Jahren geflossen sind? Natürlich in Hedgefonds die auf fallende Kurse setzen.
      Erinnert ihr euch, vor zwei Jahren durften nur die Superreichen in solche Fonds investieren, Mindestanlagesumme 1Mio. DM u.s.w. und nun werden sie auch für Kleinanleger wie Sauerbier beworben.
      Warum wohl, weil diesen Fonds langsam die Mittelzuflüsse ausgehen weil alle bereits überinvestiert sind. Soetwas nennt man eine Spekulationsblase nach unten.


      Es ist mE ein Irrglaube, dass Hedgefonds nur auf fallende Kurse setzten. Sie nehmen die Markttechnik und profitieren auch bei steigenden Kursen.
      Es werden die Gelder nicht abfliessen, sondern eher hineinfliessen, da hier nicht so unssinnige Regelungen, wie bei normalen Fonds exitieren (z. Bsp. nicht shorten zu dürfen oder immer zu soundsoviel % investiert zu sein!)

      Das Bild von Atze ist schon ganz gut. Ich denke steigende Kurse werden von immer mehr Anlegern zum Ausstieg genutzt und die haben dann erst mal die Nase voll. Ich spreche hier nicht von denen, die sich aktiv um ihre Finanzen kümmern, sondern solche die ihr Geld jemand anvertraut haben und nun auf diese Gelegenheit zum Ausstieg gewartet haben.

      ---------------------------

      Vielleicht auch einseitig, aber eine Meinung muss man ja beziehen, oder? ;)

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 13:05:33
      Beitrag Nr. 953 ()
      Guten Morgen, liebe Investoren...;)

      Wirklich schöne Aussichten für Investoren.
      Jetzt geht er also nicht nur ein hohes Risiko bei Unternehmensanteilen ein.
      Nein, jetzt muss er sich auch von der Verbraucherfront fürchten.

      PM hat da wirklich aufgezeigt wo die Reise hingehen kann.
      Bevor jetzt ein neues Produkt wirklich Marktreif ist,
      sprich, dass keine Klage möglich ist,
      durchläuft dieses so viele Sicherheitsschleiffen,
      dass es dann schon wieder zu teuer wird
      und somit die Margen nicht mehr sehr adäquat sein können.

      Oder der Break Even für das neue Produkt verschiebt sich über viele Jahre.
      Tolle Geschichte.
      Und wieder wird eine meiner Thesen sehr-sehr realistisch.
      Die Verbraucher in USA haben immer mehr einen an der Klatsche, liebe Leute.

      Wo sonst es es möglich,
      dass einzelne Verbraucher einen Konzern auf mehrere Milliarden Dollar verklagen können.
      Da gehen selbst mir die Argumente aus.
      Aber wie auch immer man darüber denken mag.

      Wenigstens im US-Raum muss der langfristig denkende Anleger
      jetzt schon einen neuen Faktor in seine Risiko-Berechnung einfliessen lassen....!

      Einen schönen Sonntag wünscht .....

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      USA wird von Prozesslawine heimgesucht

      Egal ob Tabakindustrie, Autokonzerne oder Fastfood-Ketten - immer mehr Unternehmen zittern in den USA vor Schadenersatzklagen. Aktuellster Fall: Die Milliardenstrafe für Philip Morris. Erste Firmen melden schon Konkurs an.

      von Sven Parplies/Euro am Sonntag

      Michael J. Piuze weiß das Leben zu genießen. "Er liebt schnelle Autos und schöne Frauen", sagt ein Kollege über den 58-jährigen Anwalt aus Los Angeles. Um Geld muss sich Piuze schon lange nicht mehr sorgen, denn er ist einer der Stars in einer der wenigen Branchen, die trotz Konjunkturkrise und Börsencrash boomen: Piuze ist Anwalt, spezialisiert auf Schadenersatzklagen. Sein neuester Lieblingsgegner sind die Tabakkonzerne, seine Auftritte vor Gericht legendär. Für Betty Bullock, eine an Lungenkrebs erkrankte Raucherin, erstritt er vergangene Woche 28 Milliarden Dollar Schadenersatz vom Zigarettenhersteller Philip Morris. Eine Summe, die in dieser Höhe selbst für amerikanische Verhältnisse eine Sensation ist.

      Entsprechend verheerend die Wirkung an der Börse: Der Kurs der Philip-Morris-Aktie sackte am Tag der Urteilsverkündung um mehr als sieben Prozent ein und riss den gesamten Tabaksektor in die Tiefe. Die Anwälte von Philip Morris sprechen von einer "absurden Entscheidung" der Geschworenen und kündigten Berufung an.Das Urteil aus Los Angeles versetzt nicht nur die Tabakindustrie, sondern die gesamte Wirtschaft in Aufregung. "Die Lage ist grotesk. Das Risiko, in den USA verklagt zu werden, ist kaum noch zu kalkulieren", heißt es aus der Zentrale eines großen deutschen Unternehmens.Verantwortlich für die, gemessen an deutschen Verhältnissen, gigantischen Strafen in den USA sind die Besonderheiten des amerikanischen Rechtssystems: Dort gibt es neben Schmerzensgeld und Schadenersatz noch den so genannten Strafschadenersatz ("Punitive Damages"). Er wird als zusätzliche Buße verhängt, um einen Täter vor der Wiederholung seines Vergehens abzuschrecken.Im Fall Betty Bullock war Philip Morris im September dieses Jahres zunächst zu 850000 Dollar Schadenersatz verurteilt worden. Jetzt legten die Geschworenen im Sinne der "Punitive Damages" noch mal 28 Milliarden Dollar drauf.

      Wie die per Zufallssystem ausgesuchten Laienrichter auf diese Summe kamen, müssen sie nicht erklären. Die einzige Vorgabe nach kalifornischem Recht ist eher unpräzise: Der Strafschadenersatz muss in einem "angemessenen Verhältnis" zum ursprünglichen Strafmaß stehen. Genau diese Verhältnismäßigkeit kann Philip Morris im jüngsten Urteil nicht erkennen. Die Hoffnung des weltgrößten Tabakkonzerns: In zweiter Instanz hat ein Berufsrichter das letzte Wort. Der wird das Strafmaß voraussichtlich drastisch reduzieren. Judy Hong, Analystin bei Goldman Sachs, rechnet mit einer Summe zwischen 20 und 100 Millionen Dollar. Für Michael Piuze wäre auch diese Summe vermutlich noch ein hervorragendes Geschäft. Anwälte in den USA verzichten in der Regel auf Honorar und kassieren stattdessen rund 30 Prozent der Schadenssumme als Erfolgsprämie. So kann ein einziger Prozess einem Anwalt leicht einen zweistelligen Millionenbetrag einbringen.
      Entsprechend kreativ sind US-Juristen bei der Suche nach Einnahmequellen. Selbst abstruse Fälle werden vor Gericht gebracht und finden das Wohlwollen der Geschworenen. Wie die Klage der Rentnerin Stella Liebeck aus dem US-Bundesstaat New Mexico. In einer Filiale der Fastfood-Kette McDonald’s hatte sich die Frau heißen Kaffee über die Beine geschüttet und Verbrennungen dritten Grades erlitten. Die Geschworenen sprachen ihr 2,7 Millionen Dollar Entschädigung zu, die später auf 500000 reduziert wurden.

      In einem anderen Fall zog McDonald’s die Notbremse und zahlte freiwillig zehn Millionen Dollar an gemeinnützige Organisationen: Zwei Hindus und ein Vegetarier hatten die Burger-Brater verklagt, weil die als vegetarisch beworbenen Pommes Frites mit einem Extrakt aus Rindertalg gewürzt worden waren. Natürlich wird auch in den USA nicht jede Klage mit Schadenersatz belohnt. Vergangene Woche erst wies ein Gericht in Miami die Forderungen einer Stewardess der US-Airways zurück. Sie hatte argumentiert, Passivrauchen habe bei ihr eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen ausgelöst. Die Geschworenen aber wollten keinen Zusammenhang zwischen Erkrankung und dem Qualm der Flugpassagiere sehen und wiesen die Klage ab.

      "Die ganze Geschichte ist eine große Lotterie", kommentiert William Ohlemeyer, Vizepräsident bei Philip Morris, die Kalkulation der klagenden Anwälte. "Wer es oft genug probiert, der findet irgendwann eine Jury, die zu Gunsten des Klägers entscheidet." Das ganz große Geld verdienen die Juristen bei Sammelklagen. Wenn sich mehrere Opfer vor Gericht zusammenschließen, steigert das den Streitwert und damit auch das potenzielle Honorar der Anwälte. Entsprechend hart ist der Konkurrenzkampf. Als im vergangenen Jahr der Skandal um das Medikament Lipobay, einen Cholesterinsenker mit womöglich tödlichen Nebenwirkungen, für Schlagzeilen sorgte, warben US-Juristen sogar in Fernsehspots um Klienten für einen Prozess gegen den deutschen Pharmakonzern Bayer. Rund 2000 Klagen sind bislang eingereicht worden.

      Obwohl Bayer jede Verantwortung für Gesundheitsschäden in der Lipobay-Affäre zurückweist, hat sich der Pharmakonzern bereits mit 100 Klägern außergerichtlich geeinigt und jedem 200000 Dollar gezahlt. Das erschien den Bayer-Bossen offenbar preiswerter als ein langwieriger Prozess mit hohen Anwaltskosten und ungewissem Ausgang. In der Masse allerdings wird der DAX-Konzern nicht an einem Gerichtsverfahren vorbeikommen.

      Längst sind nicht mehr nur die Zigarettenhersteller bedroht. Das zeigen die Fälle Bayer und McDonald’s. Im US-Bundesstaat Virginia wird zurzeit eine Sammelklage gegen 250 Unternehmen verhandelt, die mit Asbest verseuchte Produkte verkauft haben sollen.Dabei stehen nicht mehr nur die Hersteller der giftigen Substanz im Visier der Anwälte, sondern inzwischen auch verarbeitende Branchen aus allen Industriezweigen. DaimlerChrysler konnte ein Verfahren erst in letzer Sekunde abwenden. Die US-Tochter Chrysler, so der Vorwurf, soll durch asbesthaltige Bremsbeläge die Gesundheit der Fahrer geschädigt haben. Der Automobilhersteller weist die Vorwürfe zurück, stimmte dennoch einer außergerichtlichen Einigung zu. So konnte der Konzern zumindest negative Publicity verhindern, die womöglich den Aktienkurs belastet hätte.

      Mehr als 6000 Unternehmen sind inzwischen in den USA wegen Asbest-Schäden verklagt worden. Darunter der Mischkonzern Honeywell, der Chemiekonzern DuPont und Exxon Mobile. Experten rechnen bei den anstehenden Verfahren mit Schadenersatzforderungen von bis zu 265 Milliarden Dollar. Zu viel für einige der beklagten Firmen: Bereits 56 Unternehmen haben wegen drohender Strafen Gläubigerschutz beantragt.So schlimm steht es um die großen Tabakkonzerne noch nicht. Philip Morris verweist darauf, dass man nach allen Berufungsinstanzen bislang noch nie Geld an einen Einzelkläger zahlen musste. Doch der Druck steigt. Seit die Tabakindustrie einräumen musste, über Jahrzehnte Informationen über die Gesundheitsrisiken des Rauchens verheimlicht zu haben, sind die Konzerne in der Defensive. Allein in Kalifornien werden in den kommenden Monaten 60 weitere Fälle verhandelt. Das spektakuläre Urteil zu Gunsten von Betty Bullock könnte nach Ansicht der Landesbank Baden-Württemberg zusätzlich eine neue Prozesslawine lostreten. Anwälten wie Michael Piuze kann das nur recht sein.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 13:30:12
      Beitrag Nr. 954 ()
      @Sig...

      Bitte im Entschuldigung.
      Aber natürlich habe ich schon längst begriffen
      wie dieses Spiel läuft..(hihihi).

      Was Sie nicht begreifen wollen ist folgendes, Sig.
      Ich kann und werde hier keine Push alla` technische Erholung
      , Reversal, usw.. in mein Forum stellen.

      Natürlich war jetzt täglich, ja stündlich mit einer Erholung zu rechnen.
      Trotz oder gerade wegen der schlechten Verbraucherzahlen.
      Und wer hat schon jemals erlebt,
      dass ein Indizes ausschliesslich nach unten geht.

      Nochmals.
      Es ist nicht meine Aufgabe den Anlegern hier einen Zeitpunkt
      für einen Zukauf zu nennen.
      Ich werde einen Teufel tun
      und hier solche Dinge kolportieren.

      Da gibt es genügend Verbrecher dafür,
      welche sich überwiegend in Banken&Analystenhäusern herum treiben..;)
      Deshalb gehen diese Dinge aber nicht unbemerkt an mir vorbei.
      Dieser Thread verfolgt immer noch dieselbe Intention, Sig.

      Einen Interessierten Anleger beide Seiten der Medallie aufzuzeigen.
      Hier kann er mitunter das offizielle Zahlenwerk der Fälscher und Pusher
      anderen Zahlenspielen gegenüber stellen,
      um sich dann seine eigenen Gedanken darüber zu machen.

      Hier ist kein Thread um einen höchstmögliche Rendite erwirtschaften zu können.
      Hier werden auch keine besonderen Schnäppchen vorgestellt.
      Und natürlich werden hier keine besonderen Strategieen vorgestellt,
      wie dies lange im "Erfahrung gefragt-Thread" gang und gäbe war...!

      Sehen Sie den Market-Watch als eine Art Alternativ-Blatt der Wirtschaftsnachrichten an, Sig.
      Erinnern Sie sich noch an die Anfangszeiten,
      als die Atom-Lobby die ersten Alternativen als Spinner bezeichneten,
      nur weil sie vor einem Worst Case der Atommeiler warten.

      Als Tschernobyl so eine Art Markenzeichen geworden ist,
      hörten viele genauer hin,
      wenn diese Kritiker etwas zu sagen hatten.....

      Mir geht es nicht darum den Strom von heute auf morgen abzuschalten, Sig.
      Aber es kann doch kein Fehler sein,
      wenn sich ein Anleger informiert,
      bevor er sein gutes Geld in ein Risiko-Invest gibt.

      Und dazu gehören eben beide Seiten.....!
      Dann hat nachher wenigstens niemand wirklich Grund hier dauerhaft rumzuheulen,
      er hätte aus Unwissenheit sein ganzes Geld auf dem Parkett verloren.
      Und natürlich waren dann wieder alle Schuld-nur der Anleger selbst natürlich nie.
      Der hat ja immer eine Ausrede-welche er als Unwissenheit deklarieren könnte..(hihihi).

      Alles klar jetzt....;)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 13:47:27
      Beitrag Nr. 955 ()
      Hallo Motzki,

      By and hold ist mit Sicherheit nicht meine Strategie das sollten Sie eigentlich wissen, schließlich kennen wir uns doch nun lange genug.
      Mein Optimismus ist für Sie ein Grund skeptisch zu bleiben, na dann schauen sie sich einmal um, Bullenfalle und Eintagsfliege das ist noch immer die verbreitete Meinung der Investoren.
      Ich frage Sie Motzki, wann wollen Sie denn wieder in Aktien gehen falls das je wieder geplant ist? Wenn die Boards wieder voll von Jubelpostings sind und jeder weiß das die Wirtschaft wieder angesprungen ist? Dann werden Sie sich mit Sicherheit auch das nächste mal unter den Verlierern wiederfinden.

      Ja natürlich, Hedgefonds dürfen long gehen nur was sie dabei vergessen, um von einer Shortposition auf Long umzusteigen müssen gewaltige Geldmengen bewegt werden und deshalb geht das nicht so einfach.
      Hedgefonds setzen auf Trends und der war und ist momentan abwärts gerichtet und deshalb ist das Geld auch noch in diesem Trend investiert.

      Wichtig wird nun die nächste Korrektur sein, hier wird sich zeigen in welche Richtung es weiter geht, Sie sollten also in nächster Zeit die Markttechnik genau verfolgen um den Einstieg nicht zu verpassen.
      Die 3600 im DAX wird vermutlich die Zielzone für eine Korrektur sein und sollte es dann um die 3200 wieder aufwärts gehen dann nichts wie rein!
      Dreht der Markt allerdings schon bei 3200 wieder nach unten war ihre Skepsis allerdings sehr berechtigt!

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 13:49:02
      Beitrag Nr. 956 ()
      @mickym:

      aus: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/wochenberichte/docs/…


      "Die Weltwirtschaft hat die konjunkturelle Talsohle durchschritten. Seit Beginn dieses Jahres ist die Produktion in allen wichtigen Regionen zum Teil sogar deutlich nach oben gerichtet. Damit ist zwar die Abwärtsentwicklung, die den Konjunkturverlauf nahezu gleichzeitig in fast allen Industrieländern im vergangenen Jahr geprägt hatte, zu Ende gegangen."

      und noch ein Ausschnitt:

      "Schon seit Ende 2001 befindet sich die Wirtschaft in den USA wieder auf einem kräftigen Expansionskurs (Abbildung 1.2). Sie erlebte im Verlauf des vergangenen Jahres eine der mildesten Rezessionen ihrer Geschichte. Nimmt man die weit verbreitete Faustregel als Maßstab, wonach eine Rezession durch zwei aufeinander folgende Quartale rückläufigen Produktionswachstums bei sinkender Kapazitätsauslastung definiert ist, war die Abschwächung "technisch" gesehen nicht einmal eine Rezession. Nachdem die gesamtwirtschaftliche Produktion im dritten Quartal mit einer Jahresrate von 1,3 % gesunken war, legte sie im vierten und ersten Quartal um 1,7 % bzw. 6,1 % zu."



      aus:
      http://www.evotrade.de/Glossar/Kontrakt-Specs/Desaster_in_20…


      bin zu faul um die Diagramme zu kopieren. wer möchte kann den URL oben verwenden

      Ausschnitte:

      "Wann wird die Inflationsblase platzen?

      Gold und die Inflation

      April 2002 hb

      Vielen Ökonomen des konservativen Lagers schwebt das Gespenst der "Deflation" vor den Augen herum. Deflation hatten wir in den Jahren zwischen 1929 und 1933. Damals fielen die Preise um 27,17% innerhalb von 4 Jahren. Seit Mai 1933 ist der US-CPI immer nur gestiegen und steht heute im März 2002 bei 178,60. (US-CPI by Economagic.com).

      Das Bild der Inflation könnte sich bald in eine große "Deflation" verwandeln. Die Aussagen verschiedener Ökonomen stehen allerdings noch im Widerspruch, da niemand zuversichtlich sagen kann, wann dieser ökonomische Wandel stattfinden wird.

      Hier wenden wir das "mathematische Naturgesetz" an, denn dieses Instrument ist das allein verlässliche Werkzeug, um präzise Voraussagen machen zu können. Wie man auf dem US-CPI Chart ersehen kann, haben wir den 69 Jahres Zyklus unmittelbar in diesem Jahr ankommen. Dieser Zyklus hat eine signifikante Bedeutung, wie wir im Jahr 2001 erlebt haben."


      "Gold und Inflation

      Der Goldpreis lag bei Aufhebung des Bretton Woods Abkommen im Jahr 1970 (Nixon Schock) bei 35,00 US$ per Unze. Im Jahr 1980 konnte im Januar ein Preis von 850,00 US$ an der Londoner Börse verzeichnet werden. Damals gab es wilde Fluktuationen, nach 850 US$ brach der Goldpreis im gleichen Jahr auf 474 US$ ein und erholte sich im September 1980 wieder bis 720 US$. Danach ging es bis 1999 herunter auf 253 US$. Einige Jahre der Bodenbildung waren zu beobachten. Heute liegt der Preis des gelben Metalls bei 311 US$ per Unze und steigt weiter an."
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



      UNS GEHT ES VIEL ZU GUT! VON 1929 - 1933 SIND WIR GLÜCKLICHERWEISE SEHR WEIT!!!



      :) humm
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 14:08:30
      Beitrag Nr. 957 ()
      @Hallo mickym...;)

      Das könnte wirklich aus meiner Feder stammen..!
      Hört sich nicht nur logisch sondern auch sehr realistisch an.

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 14:18:21
      Beitrag Nr. 958 ()
      @Hallo Sig...

      Sie haben Recht mit dem was Sie bezüglich der Shortseller sagen.
      Und natürlich sind hier gewaltige Mengen an Short-Interesstes vorhanden,
      welche nicht von heute auf morgen bewältigt werden könnten.

      Aber warum sind eigentlich noch so viele vorhanden, Sig..?
      Glauben Sie dort wären lediglich geldgeile Spinner involviert.
      Dies wäre ein wenig zu einfach.

      Und von wegen Einstieg verpassen, usw.. !
      Das hatte ich Ihnen doch schon letzte Woche erzählt.
      Ich werde vorläufig nix investieren.
      Auch wenn ich eine Bärenralley verpassen werden,
      ist mir dies so ziemlich Banane.

      Ich habe andere Prioritäten die nächsten Monate.
      Mein Beruf hat absoluten Vorrang.
      Hier verdiene ich mein Geld für den Lebensunterhalt.
      Keine Zeit für tägliches reinschnuppern bei W.O, usw...!

      Schauen Sie Sig.
      Börse wird es auch in 10Jahren noch geben.
      Und ich stehe auch nicht kurz vor dem Renteneintrittsalter..;)
      Warum sollte ich dieses Jahr in unnötige Hektik verfallen.
      Mir geht es prächtig, mein Lieber.

      Und dazu brauche ich ganz gewiss kein Risiko-Invest..(hihihi).
      Aber natürlich wünsche ich Ihnen
      und Ihren Strategien viel Glück, Sig.
      Kleinanleger sollte eigentlich zusammenhalten...!

      Wenigstens in den meisten Fällen...;

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 14:31:18
      Beitrag Nr. 959 ()
      Bevor Motzke jetzt ins Sportstudio geht,
      noch ein Hinweis für alle Börsen-Interessierten..!

      Am Monat kommt der neue Spiegel mit einem sehr interessanten
      und doch heiklem Thema.

      Versenktes Geld

      Kassieren und abhauen

      Auf der Jagd nach dem schnellen Geld haben die Banken in den Jahren der Börsen-Hysterie ihre Kunden verprellt und ihr angestammtes Geschäft vernachlässigt. Jetzt stecken die deutschen Finanzmanager in einem Teufelskreis, der die gesamte Wirtschaft mitreißen könnte.

      Supermarkt in Not

      Selbst die Citigroup, der noch immer gewaltigste und erfolgreichste Finanzkonzern der Welt, hat ein Problem: die eigene Größe.

      Alle haben Fehler gemacht

      Rolf Breuer, Präsident des Bundesverbands deutscher Banken und Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, über die Ursachen der existenziellen Krise seines Gewerbes, die Rolle der US-Rivalen und mögliche Wege aus dem Desaster

      Na, da freut sich der geprellte Anleger der Vergangenheit auf diesen Bericht.
      Mal schauen ob diese Bande der Ana..lysten&Bankenmafia so richtig ihr Fett abbekommen..;)

      Motzkes Rating für Montag.....

      An den Kiosk gehen und den Spiegel kaufen...!!

      Schönen Sonntag-Nachmittag noch wünscht ihnen allen....

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 15:03:32
      Beitrag Nr. 960 ()
      @humm

      Den DIW-Wochenbericht 28-29/02 , den Du eingestellt hast, wäre mE ganz ausgewogen, wenn nicht die Teilüberschriften das Bild verfälschen würden.

      Bei den Tabelle habe ich eben immer die Probleme mit den Prognosen. Hier wurde bereits 2001, von der grossen Erholung in 2002 gesprochen und nach und nach wurden alle Zahlen nach unten korrigiert.

      Unabhängig davon, dass Börse bis dato immer als Vorlaufindikator für die Wirtschaft galt, was anscheinend in Baissephasen plötzlich ausser kraft gesetzt wird, war das 1. Quartal 2002 sicher besser aufgrund einer kurzfrisitgen - jetzt packen wirs an Stimmung. Wie nachhaltig das war sah man an den folgenden Quartalen.

      Betrachtet man also die Tabellen ohne Zukunftsprognosen, so ergibt sich hier überhaupt kein Grund für Optimismus.

      Entweder Rückgang oder Stagnation. Ansonsten Exportdefizit (2001/2002).

      Interessant ist, dass auch die Risiken beschrieben werden, diese aber bei der Gesamtbeurteilung kaum ins Gewicht fallen.

      Auszüge aus diesem Bericht:

      Japan fiel als weltwirtschaftlicher Impulsgeber aufgrund seiner binnenwirtschaftlichen Probleme weitgehend aus, und die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum war von einer eher restriktiven Wirtschaftspolitik im Zuge der monetären Integration geprägt (Abbildung 1.1). Dies hat zum Aufbau erheblicher Außenhandelsdefizite der USA geführt. Bislang waren die Kapitalmärkte bereit, diese Fehlbeträge ohne Risikoaufschlag auf die Kapitalmarktzinsen zu finanzieren. Mit den sich ausweitenden Fehlbeträgen steigt jedoch das Risiko einer abrupten Abwertung des US-Dollar und deutlich höherer Kapitalmarktzinsen in den USA. Mit einem schwindenden Vertrauen in den US-Dollar geriete der weltweite Aufschwung in Gefahr, denn für viele Länder trübten sich bei ohnedies schwacher binnenwirtschaftlicher Entwicklung die gesamtwirtschaftlichen Perspektiven erneut ein. Im Vergleich zu diesem Risiko ist die Gefahr einer erneuten dramatischen Verteuerung des Öls eher gering einzuschätzen.

      Frage: Japan als Initiator einer weltweit beginnenden Abwärtsspirale???

      USA: Wie nachhaltig ist der Aufschwung?
      .........
      Allerdings birgt die Entwicklung auch Risiken. Im Verlauf der Rezession blieb die Sparquote extrem niedrig; sie dürfte angesichts der Verschuldungssituation der US-amerikanischen Haushalte kaum weiter sinken. In der Prognose wurde sogar eine leichte Erhöhung der Sparquote unterstellt. Sollten die Verbraucher ihre Sparquote beispielsweise infolge der Kursverluste an den Aktienmärkten [4] stärker als hier erwartet erhöhen, dann könnte dies den Aufschwung gefährden. Ein weiteres Risiko liegt darin, dass das steigende Leistungsbilanzdefizit zunehmend als nicht mehr tragbar angesehen wird und die zur Finanzierung dieses Defizits nötigen Kapitalzuflüsse ausbleiben. Denn in der Rezession ist es kaum zu einem Abbau des hohen Leistungsbilanzdefizits gekommen, und die hohe Konsumneigung und der Umschwung im Lagerzyklus ließen im ersten Quartal die Importe schon wieder mit einer Jahresrate von 8 % expandieren. Die Folge wäre eine deutliche Abwertung des US-Dollar und höhere Kapitalmarktzinsen.


      Ist das Risiko hier nicht viel höher zu bewerten??

      Gut, der Artikel ist nicht so einseitig. ;). Aber die ganzen Entlassungen (IT-Bereich, Finanzwirtschaft) sind doch noch gar nicht erfasst. Auch die Bewertung der Versicherer, wenn die Börse nicht wieder anzieht. Pensionsfonds ....

      Möchte jetzt nicht den ganzen Artikel auseinandernehmen, aber ich denke jeder hat so seine Brille auf, und die Wahrheit liegt in der Mitte, aber die Frage ist wer ist näher dran.

      Das Deflationsszenario aus dem zweiten Link, finde ich aber schon treffend, wobei wir mE ganz am Anfang stehen.



      1. Höchste Staatsverschuldung in USA
      2. Überkapazitäten werden gerade abgebaut
      3. Preise sinken (gibt es bereits Anzeichen auch bei uns, mit Rabatten, Gutscheinen, Bonussystemen)
      4. Abwertung (steht zumindest Dollar noch bevor), damit durch kurzfrist. Inflation die Staatsschulden in nichts aufgelöst werden. ;)
      5. Insolvenzen beginnen erst (.COM hats schon hinter sich!)

      "Bettler ist noch keiner aufgetaucht!" - Wann sind Preise wieder reell?

      Es geht uns noch viel zu gut - Stimmt - Aber was ist, wenn die Börse auch hier Vorläufer ist, die Arbeitslosigkeit in BRD immer mehr steigt, bei täglichen Meldungen von Entlassungen (Siemens, Telekom)... usw.

      Was ist wenn der Abschwung nicht wie 1929 nicht innerhalb von 4 Jahren mit Arbeitslosigkeitshöhepunkt bereits 1931 beginnt, sondern langsam (Salamimässig).

      Fragen, Fragen ........

      Und ob Stimmungsindikatoren so funktionieren, wie in den letzten 20 Jahren (in den es uns, im Vergleich zu 1931, immer gut ging!), wage ich einfach mal anzuzweifeln. :confused:

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 15:28:47
      Beitrag Nr. 961 ()
      @mickym:

      wir sind 2,5 Jahre nach d. ATH, nasdq -80% Nemax -90%
      Dax -65% DOW -40%

      was soll noch passieren?
      noch -20% o.k.
      und dann?

      dann wird alles wieder nach oben gehen, als ob nichts geschehen ist.
      Warum?
      weil die Menschen dumm sind (bin keine Ausnahme!), und kurzen Gedächtnis haben.
      Wären sie schlau, dann gäbe es die Übertreibung von 2000 auch nicht.

      mein stärkstes Argument ist dass der DAX wirklich die Übertreibung hinter sich hat.

      zu
      <5. Insolvenzen beginnen erst (.COM hats schon hinter sich!)>

      nein, es ist viel mehr passiert!
      wir sind schon bei Fabrikschließungen und Insolvenzen.
      da gibt es viele Beispiele.

      und vergiss nicht, die Darstellung ist nur ein Model!
      die Realität hat viel mehr Aspekte!

      wie auch immer, ich bin für die nächsten Monate Optimistisch.

      mfg humm :)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 15:46:43
      Beitrag Nr. 962 ()
      Für die nächsten Monate ist das schon ok. da bin ich auch nicht so pessimistisch, Gegenreaktion.

      Wichtig ist schliesslich durch diese schwierige Zeit, noch Geld zu verdienen. da kann ich eine Bärenrally mitmachen oder als Langfristinvestor mich freuen, dass die Puts wieder billig werden.

      Also auf das wir alle nicht auf dem falschen Fuss erwischt werden, allen ein glückliches Händchen. ;)

      Habe übrigens die letzten 2 Tage mit einem Turbo DAX Schein über 60% Plus, die Gewinne aber schon mitgenommen, da mir das WE doch zu gefährlich ist. :) :)

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 15:49:46
      Beitrag Nr. 963 ()
      also doch ein Bulle in einem Bärenfell... ;)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 15:54:19
      Beitrag Nr. 964 ()
      ... oder ein Bär, dem Hörner aufgesetzt wurden. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 16:33:59
      Beitrag Nr. 965 ()
      Aber aber Motzki,
      das klingt ja fast so als wollen Sie die nächsten 10 Jahre keine Aktie mehr anfassen.
      Nun, ich wette dagegen. Sie haben sich ihr Bild über die Wirtschaft bereits zurecht geschneidert und die Börse hat sich gefälligst an diesen Fahrplan zu halten.
      Aber wie Sie wissen kommt es gerade auf diesem Spielfeld immer anders als gedacht.
      Sie werden dann Kaufen wenn die Fakten scheinbar einen Wiedereinstieg rechtfertigen und dann mein Lieber haben Sie schon verloren.
      Denken sie an meine Worte denn es wird genau so kommen.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 17:57:54
      Beitrag Nr. 966 ()
      @mickym:

      das mit den Hörnern muss nicht sein... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:59:29
      Beitrag Nr. 967 ()
      Gott sei Dank bin ich noch nicht kurz vor der Rente.
      Diese armen Schweine,
      welche ihr Geld diesen verblödeten Konzern-Zockern anvertrauten,
      werden wohl noch den Rest ihres Lebens den Tag verfluchen,
      an dem sie ihr Geld unter dem guten alten Kopfkissen hervor holten,
      um aus Scheisse Gold zu machen...;)

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++



      Renditeannahmen sind in Amerika heroischer Natur / Unternehmen rechnen sich weiterhin reich

      dri. FRANKFURT, 11. Oktober. Fallende Aktienkurse und sinkende Zinsen reißen große Löcher in betriebliche Pensionskassen. Vor allem in Amerika haben diese Deckungslücken inzwischen eine Dimension angenommen, die für manche Unternehmen, vor allem aus der Flugbranche, existenzbedrohend ist. Die beiden Autohersteller General Motors (GM) und Ford müssen in naher Zukunft Milliardenbeträge in ihre Pensionskassen einschießen, die ihnen an anderer Stelle fehlen werden. Allein bei GM dürfte sich die Deckungslücke in diesem Jahr von 9 Milliarden Dollar auf 29 Milliarden Dollar erhöhen, schätzen Analysten von Credit Suisse First Boston. Der Betrag ist weit höher als der aktuelle Börsenwert von GM.

      In den Ertragsrechnungen der Unternehmen schlägt sich die dramatisch verschlechterte Lage der Pensionskassen bisher kaum nieder. Maßgeblich für die Ergebniswirksamkeit ist nämlich nicht die tatsächliche Wertentwicklung der Kapitalanlagen, sondern die erwartete Rendite. Diese Rendite ist die durchschnittliche Verzinsung, die die Unternehmen für die Portfolios ihrer Pensionskassen langfristig unterstellen. Bei den Unternehmen des Aktienindexes S&P 500, der die größten amerikanischen Unternehmen abbildet, liegt diese Rendite im Mittel bei etwas mehr als 9 Prozent. Kurzum: Auch für das Jahr 2002, das Pensionskassen aus heutiger Sicht zweistellige Wertverluste bescheren dürfte, werden in die Gewinn-und-Verlust-Rechnungen der Unternehmen noch fiktive Gewinne aus den Pensionskassen einfließen. Schon im vergangenen Jahr hatten die Kapitalanlagen der Pensionskassen im Schnitt 7 Prozent an Wert verloren. Gleichwohl war mit einer Rendite von 9,2 Prozent in den Erfolgsrechnungen der Unternehmen kalkuliert worden.

      Bei GE etwa steuerte der Pensionsfonds 2,1 Milliarden Dollar zum Konzerngewinn von 13,7 Milliarden Dollar bei, obwohl der Pensionsfonds Einbußen erlitt. Die Unternehmen rechnen sich damit reicher als sie sind. Es macht zwar Sinn, mit einer erwarteten und nicht mit einer tatsächlichen Rendite zu rechnen. Wäre die tatsächliche Wertentwicklung maßgeblich, würden die Erträge der Unternehmen zu stark schwanken. Allerdings muten die Renditeannahmen inzwischen heroisch an, wie unlängst auch der legendäre Investor Warren Buffett anmerkte.

      Die Portfolios amerikanischer Pensionskassen bestehen im Durchschnitt zu zwei Dritteln aus Aktien und zu einem Drittel aus Anleihen. Um eine Jahresrendite von 9 Prozent zu erzielen, müßten die Aktienkurse zweistellig steigen. Buffett selbst kalkuliert für die Pensionskasse seines Konzerns Berkshire Hathaway inzwischen nur noch mit einer erwarteten Rendite von 6,5 Prozent. Viele Unternehmen scheuen sich noch, den veränderten Realitäten Rechnung zu tragen. Der Computerkonzern IBM beispielsweise hat seine Rendite nur von 10 Prozent auf 9,5 Prozent zurückgenommen. GM kalkuliert sogar noch mit 10 Prozent. Eine Anpassung um nur einen Prozentpunkt nach unten würde den Vorsteuergewinn um 700 Millionen Dollar drücken.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 19:02:34
      Beitrag Nr. 968 ()
      Jetzt ist der "Crash" offiziell

      Finanzdebakel. Seit 31 Monaten geht es an den Börsen bergab.
      Im Durchschnitt hat seit März 2000 jeder Amerikaner, vom Kleinkind bis zum Greis, 70000 Dollar an der Börse verloren.


      Jetzt ist es gewissermaßen amtlich: Laut Norbert Walter, dem Chefökonomen der Deutschen Bank, kann man die Vorgänge an den internationalen Finanzmärkten nur noch als "Crash" bezeichnen. Aber auch dieses Etikett hat verharmlosenden Charakter. Denn bei den letzten beiden weltweiten "Crashs" an den Aktienmärkten, im Herbst 1987 und im Herbst 1998, ging es schon nach wenigen Wochen wieder aufwärts und in der langjährigen Entwicklung erscheinen sie lediglich als kräftige, aber kurzfristige Ausrutscher.

      Diesmal ist alles ganz anders. Schon seit 31 Monaten geht es an den Börsen, von ein paar fehlgeschlagenen "Minirallies" abgesehen, nur bergab. Eine derart langanhaltende Schrumpfung der Finanzwerte hat es zuletzt zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gegeben, in den Jahren 1939 bis 1941. Und das Tempo des Kursrutsches nimmt beständig zu. Das Jahr 2000 war bereits ein Katastrophenjahr. Dann kam der ausgedehnte Sommercrash 2001, der nur durch den Beginn des Afghanistan-Krieges unterbrochen werden konnte. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2002 stürzten die Aktienmärkte dann ohne Wenn und Aber in die Tiefe. Ergebnis: das schlechteste Börsenhalbjahr seit 1998.

      Doch das war alles noch gar nichts im Vergleich zum dritten Quartal 2002: Sowohl der Dow Jones (-18%) als auch der S&P-500-Index (-18%) amerikanischer Aktien erlebten ihr schlimmstes Quartal in 15 Jahren. Nimmt man das zweite Quartal mit hinzu, so handelte es sich um die schlimmste Sechsmonatsperiode für den S&P-500 (-29%) seit 28 Jahren. Noch heftiger erwischte es den deutschen Aktienmarkt. Verstärkt durch Zwangsverkäufe großer Versicherungen und den massiven Kapitalabzug amerikanischer Investoren verlor die Frankfurter Börse (-37%) binnen drei Monaten mehr als ein Drittel ihres Wertes, der stärkste Einbruch in irgendeinem Quartal seit 1959. Rund 200 Milliarden Euro gingen allein bei den 30 DAX-Werten in diesem Zeitraum in Rauch auf. Neun der 30 DAX-Titel wurden im dritten Quartal (noch einmal) halbiert bis geviertelt: Epcos (-78%), MLP (-74%), Infineon (-65%), Allianz (-58%), HypoVereinsbank (-57%), Münchner Rück (-55%), Commerzbank (-55%), SAP (-55%), Fresenius (-52%). Vier DAX-Titel (Deutsche Telekom, Infineon, Epcos und MLP) waren am Ende des dritten Quartals 2002 nicht einmal mehr ein Zehntel dessen wert, was sie auf dem Höchststand im Jahre 2000 kosteten.

      In Japan fallen die Aktienkurse schon seit zwölf Jahren und sind auf ihrer Zeitreise in die Vergangenheit inzwischen im August 1983 angekommen. In den USA verlor jeder US-Bürger, Kleinkinder eingeschlossen, seit März 2000 im Durchschnitt 70000 Dollar an der Börse. Die Technologiebörse Nasdaq gab in diesem Zeitraum 75% ihres Wertes ab, der größte Kursverfall irgendeines amerikanischen Aktienindexes seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

      Je länger der systemische Zusammenbruch an den Finanzmärkten anhält, desto katastrophaler die Folgen für die Volkswirtschaften. Vernichtete Ersparnisse und Renten lassen den privaten Konsum einbrechen - da helfen auf Dauer auch die größten Exzesse bei den Verbraucherkrediten nicht.

      Die führenden Unternehmen in Amerika, Europa und Asien stecken alle bis zur Nasenspitze in einem Meer von Schulden. Jetzt, wo sie an den Aktienmärkten kein neues Kapital mehr bekommen und an den Anleihemärkten horrende Risikozinsen zahlen müssen, schränken ihnen nun auch die Banken, denen wegen explosiv anwachsender fauler Schulden selbst das Wasser bis zum Hals steht, die Kredite ein. Die Folge: die Investitionen der Großunternehmen, längst nicht nur im Telekomsektor, brechen ein und damit auch die Auftragseingänge in der gesamten mittelständischen Industrie.

      Zugleich treiben Massenentlassungen die Arbeitslosenraten und die sozialen Kosten der Regierungen in die Höhe. In den vergangenen zwölf Monaten haben allein die großen börsennotierten Unternehmen Westeuropas - unter anderem Alcatel, Ericsson, Deutsche Telekom, Siemens - den Abbau von rund 570000 Arbeitsplätzen angekündigt. So schrumpften die Steuereinnahmen Deutschlands im ersten Halbjahr 2002 um 6,6%, während die Ausgaben um 2,2% anstiegen. Daraus resultiert ein Defizit allein für das erste Halbjahr in Höhe von 58 Milliarden Euro, 20 Milliarden Euro höher als erwartet.

      Besserung ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. Die letzten Zahlen über den Industriesektor in Amerika, Europa und Japan sind allesamt alarmierend. Weltweit geht die industrielle Aktivität drastisch zurück. Der amerikanische Einkaufsmanager-Index (ISM) ist im September in die Kontraktionszone abgerutscht. Die US-Autoverkäufe von General Motors gingen im September um 13% zurück, obwohl das Unternehmen die Null-Zins-Finanzierungen weiter aufrecht erhielt. Nach dem "Tankan"-Bericht der japanischen Zentralbank wollen die japanischen Unternehmen ihre Investitionen erneut drastisch senken. Auch beim Reuters-Einkaufsmanager-Index für die Euro-Zone ging es im September steil nach unten. Der Wert für Deutschland erlebte sogar den stärksten Einbruch seit der Index im Februar 1996 geschaffen wurde.

      Wie jüngst die National Science Foundation in den USA berichtete, sind in den USA nun auch die Forschungsausgaben der Unternehmen zum ersten Mal seit 1960 rückläufig. Auch die Kultstätte der "New Economy", das Silicon Valley im US-Bundesstaat Kalifornien, bekommt dies zu spüren. Larry Ellison, der Chef des weltweit zweitgrößten Software-Herstellers Oracle, kommentierte am 29. September in einem Interview: "Silicon Valley wird nie wieder sein, was es war." Er fügte hinzu: "Diejenigen, die glauben, dies sei nur ein zyklischer Niedergang, sind verrückt. Sie können nicht sehen, was vor ihren Augen geschieht."

      Lothar Komp
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 19:04:30
      Beitrag Nr. 969 ()
      Konsum-Motor der US-Wirtschaft stottert

      Michigan-Index auf Neun-Jahres-Tief abgerutscht - Einzelhandelsumsätze gehen zurück

      lz Frankfurt - Die Gefahr eines neuerlichen Wachstumseinbruchs in den USA ist nach den jüngsten Konjunkturdaten wieder gewachsen. Sowohl das Verbrauchervertrauen des Michigan-Index als auch die Einzelhandelsumsätze sind deutlich gefallen - stärker zudem, als jeweils von den Volkswirten erwartet worden war. Dennoch reagierte die Börse darauf kaum.

      Ursache für die Eintrübung der Lage, sowohl was die Stimmung angeht als auch die aktuelle Kaufbereitschaft, sind nach Meinung von Ökonomen die angespannte Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt und die Kursverluste an den Börsen. Sie haben den bislang eher robusten Konsum erschüttert, der immerhin rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der USA ausmacht und durch seine Stetigkeit immerhin dafür gesorgt hat, dass die US-Wirtschaft bislang keinen weiteren Einbruch erleben musste.

      Mit einem Rückgang von 86,1 auf 80,4 Punkte ist der Michigan-Index für September allerdings jetzt auf das niedrigste Niveau seit neun Jahren gefallen. Es war zudem der fünfte Rückgang in Folge. Carol Stone von Nomura Securities International sprach von einer "Erosion der Verbraucherstimmung"; Bruce Steinberg von Merrill Lynch nennt die Entwicklung "beängstigend", weist aber darauf hin, dass noch nicht das in Rezessionen übliche Niveau erreicht sei.

      Problematisch ist allerdings, dass auch der Teilindex der Erwartungen für die nächsten zwölf Monate deutlich abrutschte auf 72,4 Punkte (Vormonat: 79,9). Es ist das niedrigste Niveau seit November 1993. Vor diesem Hintergrund ist nicht damit zu rechnen, dass der Konsum in absehbarer Zeit wieder anzieht. Und insofern dürfte auch die erhoffte Investitionswelle ausbleiben.

      Trübe Verbraucherstimmung

      Die trübe Stimmung scheint sich bereits in den aktuellen Einzelhandelsumsätzen niederzuschlagen. Im September sanken die Verkäufe nach Angaben des amerikanischen Wirtschaftsministeriums um 1,2 %. Hauptgrund dafür ist zwar die schwache Autonachfrage, die wegen auslaufender Sonderangebote eingebrochen war, doch der langjährige Vergleich zeigt, dass sich die Verbraucher auch grundsätzlich zunehmend zurückhalten. Es ist zudem das erste Mal seit Mai dieses Jahres, dass die Einzelhandelsumsätze wieder zurückgehen, und der größte Rückgang seit zehn Monaten.

      Börsen-Zeitung, 12.10.2002
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 18:29:47
      Beitrag Nr. 970 ()
      Aus der FTD vom 14.10.2002

      Das Kapital:

      Bei GE blickt kein Anleger mehr durch

      Hat General Electric (GE) dem Konjunkturteufel mal wieder ein Schnippchen geschlagen?
      Gemach: Wie schon im zweiten ist auch im dritten Quartal relativ eindeutig,
      dass der ausgewiesene Gewinnsprung um diesmal 25 Prozent nicht das Papier wert ist,
      auf dem er vorgerechnet wird.


      Aber die Zahlen zu bereinigen wird wegen der vielen Sonderfaktoren immer schwerer. Rechnet man den Goodwill, den GXS-Verkauf sowie die industriellen Zukäufe heraus, hätte das Plus bei nur 4,2 Prozent gelegen. Aber im Vorjahr wurde ja die Rückversicherungstochter durch den 11. September mit 400 Mio. $ belastet, was den Vergleich begünstigt. Zudem lag die Steuerquote im Industriegeschäft bereinigt um 1,9 und bei GE Capital um 3,8 Prozentpunkte niedriger als 2001. Alles in allem ist es trotz der neuen Belastungen bei Employers Re schwer, noch von einem echten Gewinnplus zu sprechen. Bezeichnenderweise ist die Dividendenausschüttungsquote von 48,5 auf 44 Prozent gesunken.

      Auch sonst tappt man im Dunkeln. Keiner weiß, wie viele Schulden GE netto eigentlich hat. Wieso gibt die Firma nicht wenigstens für das Industriegeschäft einen fairen Wert dafür an? Konsolidiert hatte GE in den vergangenen drei Geschäftsjahren operative Mittelzuflüsse von 79,5 Mrd. Euro. Für investive Zwecke wurden in der gleichen Zeit 120 Mrd. $ ausgegeben. Dazu kamen 16,3 Mrd. $ für Dividenden und ein paar Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe. Wegen der Verquickung von Industrie- und Finanzgeschäft ist die Kapitalflussrechnung zwar schwer zu interpretieren. Aber nur aus dem operativen Cash werden die vielen Zukäufe - 2002 für 8,5 Mrd. $ allein im Industriesegment -, die Dividenden und Investitionen wohl nicht finanziert.


      Unsympathisch ist auch, dass GE für die Sparte Gasturbinen keine Auftragseingänge mehr vermeldet, jetzt wo die "Power Bubble" platzt. Immerhin hat dieser Bereich im dritten Quartal 44 Prozent zum operativen Industriegewinn beigetragen. Schwierig ist auch das Flugzeuggeschäft. Das Gewinnwachstum dürfte also gedämpft bleiben, selbst wenn die Wirtschaft anspringt. Vorläufig aber hat auch das zyklische Geschäft wieder nachgelassen. Kein Wunder, dass GE sich mit Prognosen fürs Erste zurückhält.


      Zusätzliches Ungemach fürchtet der Markt bei GE Capital, im Beteiligungsgeschäft und bei den Pensionseinkünften. Zu Recht, denn wie ist davon auszugehen, dass GE Capital keine faulen Kredite an Firmen oder Private in der Bilanz hätte, während ansonsten der gesamte Finanzsektor stöhnt.


      Die Dividendenrendite von drei Prozent mutet vorderhand beruhigend an. Schon wenn die Zahlungen nach dem stürmischen Wachstum der vergangenen Jahre nur noch um fünf Prozent stiegen, wäre die Aktie fair bewertet, zumindest ohne den fälligen Konglomeratsabschlag gerechnet. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass GE dauerhaft 5,5 Prozent vom Umsatz ausschütten wird - und gleichzeitig wächst auf Teufel komm raus?
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 14:24:39
      Beitrag Nr. 971 ()
      die Anzeigen haben Probleme mit Zweistelligen Wachstumsraten...



      nemax50 ;)
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 16:27:01
      Beitrag Nr. 972 ()
      Zur Gewinnsicherung wurde heute eine Hälfte meines VW Bestandes in Cash verwandelt, nächster Verkauf erfolgt wenn DAX 3000 durchbrochen wird bei 3200.
      Rückkauflimit momentan bei 36-36,5E, für alle die noch einsteigen wollen.
      Gibt`s eigentlich was neues von der Market Watch?

      SIG
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 21:53:14
      Beitrag Nr. 973 ()
      Mittwoch 16. Oktober 2002, 19:04 Uhr

      Motorola senkt Prognosen für Geschäft und Handy-Absatz

      Chicago (Reuters) - Der US-Halbleiter- und Handy-Hersteller Motorola hat am Mittwoch seinen Ausblick für das vierte Quartal 2002 sowie für das nächste Jahr wegen der in weiten Teilen des Geschäfts schwachen Nachfrage gesenkt. Motorola Aktien reagierten am Mittwoch in New York mit Kursabschlägen von mehr als zwanzig Prozent.
      Das in Chicago ansässige Unternehmen hatte am Vorabend seinen ersten Gewinn in drei Monaten seit sechs Quartalen vorgelegt, beim Umsatz die

      Analystenerwartungen aber verfehlt. Der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller nach Nokia reduzierte am Mittwoch zudem seine Prognose für den Branchen-Absatz von Mobiltelefonen für dieses Jahr um zehn Millionen auf nunmehr 390 Millionen Handys.

      SCHWACHE NACHFRAGE BELASTET STÄRKER ALS ERWARTET

      Motorola begründete die Senkung der Geschäftsprognosen mit der schwachen Nachfrage in den Geschäftsbereichen Breitband, Infrastruktur und Halbleiter. Im vierten Quartal erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz von 7,1 (bisherige Prognose 7,5) Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie vor Sonderposten von zehn (14) Cent. Nach Sonderposten geht der Konzern von einem Gewinn je Aktie von vier Cent aus.

      Außerdem schraubte Motorola seine Umsatzprognose für 2003 auf etwa 27,5 (rund 29) Milliarden Dollar zurück. Beim Gewinn je Aktie nannte das Unternehmen nun 40 Cent als ein erreichbares Ergebnis im kommenden Jahr bei dem genannten Umsatzniveau, bislang waren es noch fünf Cent mehr je Aktie.

      Analysten hatten bereits angesichts des Umsatzrückgangs im dritten Quartal befürchtet, dass Motorola seine Geschäftserwartungen möglicherweise senken wird.
      Weltmarktführer Nokia und das schwedische Mobilfunkunternehmen Ericsson, die beide diese Woche noch die Zahlen zum dritten Quartal vorlegen werden, haben ihre Umsatzprognosen für das abgelaufene Vierteljahr bereits gesenkt.

      GEWINNANSTIEG DANK NIEDRIGERER KOSTEN FÜR UMSTRUKTURIERUNG

      Motorola wies am Vorabend für das dritte Quartal 2002 einen Netto-Gewinn von 111 Millionen Dollar oder 0,05 Dollar je Aktie aus nach einem Verlust von 1,4 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz fiel im dritten Quartal um 13,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar. Der Gewinnanstieg wurde vom Unternehmen vor allem mit niedrigeren Umstrukturierungskosten und dem guten Ergebnis der Mobilfunksparte begründet.
      Motorola-Aktien lagen im Verlauf in einem schwachen Gesamtmarkt mehr als 21 Prozent im Minus bei 7,94 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:24:21
      Beitrag Nr. 974 ()
      @Guten Abend, liebe Investoren...:)

      Leider kann aus beruflichen Gründen den Thread nicht in alter Gewohnheit
      mit schönen Nachrichten aus der Wirtschaft versorgen.
      Sorry, aber geht halt im Moment nicht anders.
      Der arme Motzke muss jetzt schon zwei Netzwerke in Berlin pflegen und warten.
      Wirtschaft gibt es nur noch in der S-Bahn aus der Zeitung..;)

      Wenn der eine oder andere mal einspringen könnte,
      wäre ich nicht unglücklich.
      Aber bald kommt wieder die Zeit wo schöne News in`s Haus stehen.
      Immer vorausgesetzt man hat die Taschen nicht voller CALL`s..!

      INTEL-MOTOROLA haben die Richtung vorgegeben, liebe Freunde.
      Auch beim Bankengewerbe ist alles beim alten.
      Die rechnen sich schön-bis alles in hellem rosa erstrahlt..!
      Da werden einige Anleger noch eine fette Rechnung bekommen über die Jahre.

      Dieses Pro-Forma-Gehopse ist ja schon fast krankhaft zu nennen. ´
      Motzke würde es Betrug nennen.
      Aber schliesslich lebe ich nicht in Amerika
      und kann also deren Beweggründe für diese Vorgänge
      als aufgeklärter (ehemaliger) Anleger ja wohl schlecht verstehen...:laugh:

      Bis dahin allen eine schöne Woche
      und bis die Tage....

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:37:56
      Beitrag Nr. 975 ()
      Guten Abend Motzki,
      stell doch einmal deine Infoadressen hier rein oder schreibe mir eine WO Mail, dann mache ich so lange weiter.
      Habe mich heute wieder zu 100% in Cash begeben und wenn ich mir die Schlußrally in Amerika ansehe war das gar nicht so unklug.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:43:04
      Beitrag Nr. 976 ()
      Wirtschaft sieht keine Erholung der Aktienmärkte bis Jahresende



      Die deutschen Führungskräfte glauben in ihrer Mehrheit nicht mehr an ein nennenswertes Anziehen der Börsenkurse in diesem Jahr. Das ergab eine Handelsblatt-Umfrage unter deutschen Top-Managern. 55 Prozent erwarten den Dax zum Jahresende 2002 unter 3000 Punkten, davon 10 Prozent sogar unter der Marke von 2500. Nur jeder fünfte Befragte sieht den Index bis Jahresende wieder weit über der 3000er Marke.

      Auf dem gegenwärtigen Niveau halten die Manager den Dax allerdings mit großer Mehrheit (77 %) für unterbewertet. Ein Fünftel betrachtet den aktuellen Stand aber auch als Ausdruck einer adäquaten Taxierung (19 %), nur einige wenige (2 %) meinen, die deutschen Aktien seien noch überbewertet. Vor diesem Hintergrund geht das Top-Management für die nächsten zwei Jahre von einem Aufschwung der Kurse aus, wenngleich eine neue Hochstimmung an der Börse nicht als realistisch gesehen wird. Mehrheitlich sehen die Top-Manager den Dax in zwei Jahren bei 3000 bis 4000 Punkten (38 %) bzw. 4000 bis 5000 Punkten (35 %). (as)

      [ Mittwoch, 16.10.2002, 10:22
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:44:44
      Beitrag Nr. 977 ()
      Insider werden immer zurückhaltender, Studien


      Kursrückgänge an den Börsen gingen meist einher mit einer Welle von Aktienrückkaufprogrammen und Insiderkäufen durch Unternehmer, die ihre Aktien für klar unterbewertet halten. In der jüngsten Serie von Kursverlusten, der die US-Aktienmärkte auf 5-Jahrestiefs zurückgehen liesen, war eine solche Entwicklung nicht zu beobachten gewesen. Im vergangenen Monat fiel die Zahl der bekanntgegebenen Aktienrückkaufprogramme auf ein Mehrjahrestief. Auch Insider, also Vorstände eines Unternehmens, halten sich mit Insiderkäufen zurück.

      "Auch wenn die Aktien auf 5-Jahrestiefs gefallen sind, scheint es kein großes Interesse der Unternehmen zum Kaufen zu geben," sagt Rich Petersen, Chefmarktstratege bei Thomson Financial. "Aktienrückkäufe sind so rar wie seit 1996 nicht mehr, und wir sahen im Oktober bisland keine Erholung."

      Analysten weisen darauf hin, dass Unternehmen sparen müssen und Unternehmens Insider seien entmutigt durch ihre vergangenen Aktienkäufe, die größtenteils wohl im roten Bereich liegen.

      "Es ist möglich, dass sie den Kurs der Aktien günstig bewerten," sagt Uri Landesmann von Arlington Capital Investment. "Aber bei der Bestimmung des Zeitpunktes des Kaufs ist der Preis nicht ausreichend, um die Vorstände zu überzeugen."

      Laut Trim Tabs wurden im September Aktienrückkaufprogramme im Wert von $7 Milliarden durchgeführt, ein starker Rückgang von den $14 Milliarden im August und fast eine Drittelung gegenüber dem Volumen, dass in den Sommermonaten Juni und Juli zu beobachten gewesen sei.

      Laut Thomson Financial haben Insider im September Aktien im Wert von $130 Millionen gekauft, die Hälfte des Volumens aus dem Vormonat August.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:48:22
      Beitrag Nr. 978 ()
      Ein kleines Zuckerln hätten wir ja doch noch, liebe Freunde.
      Da kann man mal sehen,
      wo all das Geld der treuen und leutseligen Investoren gelandet ist...;)

      Viel Spass wünscht....

      HM


      ++++++++++++++++++++++++


      ENRON - EIN JAHR DANACH (1)

      Der aufhaltsame Untergang des Todessterns

      Vor einem Jahr brach das einstige Vorzeigeunternehmen Enron zusammen.
      Anhand der Ermittlungsergebnisse lässt sich das Bild einer kriminellen Clique zeichnen, getrieben von einer Melange aus Gier, Arroganz und Dummheit.

      Hamburg - Die Bombe verbarg sich in Zeile dreizehn. Nachdem Kenneth Lay, Vorstandsvorsitzender von Enron in der Pressemitteilung zum dritten Quartal 2001 zunächst die "exzellenten Aussichten" sowie die "starke Gewinnprognose" seines Unternehmens gelobt hatte, folgte im dritten Absatz das Eingeständnis, dass sein Lebenswerk zerstören würde: Wegen "gewisser Investitionen" müsse Enron eine Milliarde Dollar abschreiben. Das werde zu einem Quartalsverlust von 618 Millionen Dollar führen.

      Seit dem Zusammensturz des einstmals siebtgrößten Unternehmens der USA vor einem Jahr versucht eine Armada von Anwälten, Untersuchungsausschüssen und Journalisten zu rekonstruieren, welche Machenschaften Enron, das "führende Unternehmen der Welt" (Eigenwerbung) zu Fall brachte, wie ein im Schlaglicht der Öffentlichkeit stehendes S&P-500-Unternehmen einer Mafia-Firma gleich geführt werden konnte - und warum diese Tatsache jahrelang niemandem auffiel.

      Durchstechereien in allen Geschäftsbereichen

      Inzwischen ist untersucht worden, welche krummen Geschäfte Enron machte. Zwar gibt es noch Tonnen von Dokumenten, die bisher nicht ausgewertet wurden. Die großen Vergehen scheinen jedoch klar. Hier eine Auswahl:

      Das Versteckspiel mit den SPEs.

      Diese gelten gewissermaßen als Enrons specialité de la maison . Der Energiekonzern lagerte Vermögenswerte und Schulden in angeblich unhabhängige Firmen (so genannte Special Purpose Entities, kurz SPEs) aus und polierte so sein Ergebnis um geschätzte 1,4 Milliarden Dollar auf. Die von den SPEs erwirtschafteten Gewinne wurden dann aber wieder in Enrons Jahresabschluss dem Ergebnis zugeschlagen. Eigentümer der Nebenfirmen waren Enron-Manager, befreundete Banker und Geschäftspartner, denen ihr Engagement Traumrenditen garantierte. Die Dummen: Enrons Aktionäre.

      Der hausgemachte Energiekrise.

      Als der frisch deregulierte kalifornische Energiemarkt vor etwa zwei Jahren wegen Kapazitätsproblemen am Rande des Zusammenbruchs stand, soll Enron seine Finger im Spiel gehabt haben. In den Jahren 1999 bis 2001 manipulierten Enron und andere Unternehmen der Branche den Ermittlungen zufolge die Energiepreise mit Scheingeschäften - und ließen sich später vom kalifornischen Staat zusätzlich bezahlen, um die von ihnen verursachte Notlage zu beheben.

      Riesenumsätze durch Kreisgeschäfte.

      Um seinen Umsatz aufzublasen soll Enron mit anderen Firmen so genannte "Roundtrip Deals" </wirtschaft/0,1518,206331,00.html> abgeschlossen haben - dabei vereinbaren zwei Parteien wechselseitige Lieferungen von Gas oder Strom im gleichen Umfang. Die Umsätze soll sich Enron gutgeschrieben haben, obwohl nie etwas geliefert wurde. Mit einer ähnlichen Masche soll das Unternehmen auch als Umsätze getarnte Kredite von seinen Banken erhalten haben.

      Subventionsbetrug.

      Auch staatliche Zuzahlungen soll sich das Houstoner Unternehmen erschlichen haben. Als Enron zum Beispiel nach dem Kauf eines Energieversorgers die üppigen Subventionen für seine kalifornischen Windfarmen zu verlieren drohte, gründete das Unternehmen Medienberichten zufolge einfach eine neue Partnerschaft, lagerte einige Betriebsbereiche aus - und schon floss die Staatsknete weiter.

      Die Luft wird dünner

      Bisher wurden lediglich zwei Enron-Manager angeklagt: Ex-Finanzvorstand Andrew Fastow und sein Vertrauter Michael Kopper. Enrons Gründer Kenneth Lay und der ehemalige Vorstandschef und Präsident Jeff Skilling, der vielen als der Hauptschuldige gilt, sind nach wie vor auf freiem Fuß. Allerdings deutet alles darauf hin, dass demnächst weitere Topleute angeklagt werden: Fastow ist unter anderem wegen krimineller Verschwörung angeklagt - dazu braucht es bekanntlich immer mehrere.

      Zudem scheint es die Taktik der Staatsanwälte zu sein, zunächst die unteren Chargen in die Mangel zu nehmen. Kopper ist nicht wegen Bilanzbetrugs, sondern wegen Geldwäsche angeklagt worden - das ermöglichte es der Justiz, ähnlich wie bei Drogendelikten einen Großteil von Koppers mutmaßlich unrechtmäßig erworbenem Vermögens einzufrieren. Bei Kopper, dem 15 Jahre Gefängnis drohen, hat der enorme Druck bereits Wirkung gezeigt: Er wird als Kronzeuge gegen seinen ehemaligen Förderer Fastow auftreten.

      Rette sich, wer kann

      Auch der will nicht alleine hängen. Fastows Anwalt John Keeker bemerkte nach der Festnahme seines Mandanten sybillinisch: "Enrons Aufsichtsrat, der Vorstandschef und der Präsident haben seine Arbeit angeleitet und gelobt." Die Verteidigungsstrategie von Lay und Skilling erscheint zudem äußerst brüchig: Sie hätten, behaupten beide, von den Betrügereien ihrer Untergebenen nichts gewusst, schon gar nicht von den schmutzigen Details.

      Dummerweise tauchen jedoch seit Monaten immer wieder Dokumente auf, die das Gegenteil nahe legen. So soll Skilling etwa en detail mit Global Crossings Ex-CEO Gary Winnick darüber diskutiert haben, wie man mittels eines 900-Millionen-Dollar Breitbandgeschäfts Umsätze nach der "Roundtrip"-Methode generieren könne. Bereits als Klassiker gilt die gut dokumentierte Warnung der Enron-Buchhalterin Sherron Watkins an Lay. Früh prophezeite sie ihrem obersten Chef, sein Unternehmen werde "in einer Welle von Bilanzskandalen implodieren".

      Eigenwilliges Selbstverständnis

      Im Rahmen der Untersuchung kommen auch immer mehr interessante Details über die Unternehmenskultur von Enron zum Vorschein. Selbst in guten Zeiten galten die Houstoner als arrogant und selbstgefällig. Finanzmagier wie Fastow oder Skilling wurden wegen ihrer berechnenden, mitleidslosen Art gleichzeitig gehasst und bewundert. Dass die futuristisch anmutende Konzernzentrale intern "Todesstern" genannt wurde, offenbart viel über das Selbstverständnis der Enron-Manager. Sie sahen sich gerne als eine eiskalte, effiziente Elite, die von ihrem Headquarter aus eine Armada von Sturmtruppen, Top-BWL-Absolventen allesamt, befehligte. Sie verstanden sich als das mächtige Hightech-Imperium, das sich die Wall Street gefügig machte, Widerstand war zwecklos.

      ENRON - EIN JAHR DANACH (1)

      Der aufhaltsame Untergang des Todessterns (2)

      Vieles legt jedoch nahe, dass es im "Todesstern" eher zuging wie in der Krieg-der-Sterne-Parodie "Space Balls". Häufig scheiterten die selbst ernannten Klonkrieger an Aufgaben, die man schon im betriebswirtschaftlichen Grundstudium lernt. So beschreibt etwa Robert Bryce in seiner Enron-Monografie "Pipe Dreams", wie das Unternehmen Ende der Neunziger jede Kontrolle über seine internen Kosten verlor, nachdem Skilling den als Pfennigfuchser verschrienen Richard Kinder als Präsident abgelöst hatte. Eine Kostprobe: Die Handelsabteilung gab einem Wirtschaftsprüfer zufolge alleine im Jahr 1997 zwei Millionen Dollar für frische Blumen aus - ohne dass dies einem der sonst auf totale Effizienz bedachten "financial wizards" auffiel.

      Imperialer Overstretch

      Der Chef der Breitbandsparte, Kenneth Rice, erinnert bei Bryce eher an eine Figur aus der Cartoonserie "Dilbert" denn an einen fähigen Manager. Rice habe lediglich an drei oder vier Tagen die Woche gearbeitet. Eine seiner vornehmsten Aufgaben sei es gewesen, sich während Meetings auf seinem Laptop Zeichentrickfilme anzugucken. Frühzeitige Warnungen, dass seine Abteilung wegen des Crashs der New Economy auf ein veritables Fiasko zusteuerte, ignorierte er hartnäckig. Auch Enrons "Kaiser" Ken Lay ließ sich offenbar nicht allzu häufig in Houston blicken - lieber war er in Washington, pflegte seinen imperialen Habitus und traf sich mit seinen politischen Kumpels, zuvorderst Präsident George W. Bush. Dem ist es heute hochnotpeinlich, dass er den Enron-Gründer einst schmeichelnd "Kenny Boy" nannte.

      Was Vetternwirtschaft und Exzesse angeht, erinnert Lay mitunter an andere Sonnenkönige wie den geschassten Tyco-CEO Dennis Kozlowski oder den Breitband-Cowboy Bernie Ebbers von WorldCom. Enrons Reiseanbieter gehörte "Pipe Dreams" zufolge zur Hälfte Lays Schwester. Als ein Wirtschaftsprüfer das monierte, soll Lay dafür gesorgt haben, dass der Mann umgehend gefeuert wurde. Und als seine erwachsene Tochter ihr Doppelbett mit nach Paris nehmen wollte, organisierte Daddy kurzerhand einen Firmenjet, um das logistische Problem zu lösen.

      Das Board der Wegschauer

      Nicht nur auf der Managementebene war bei Enron vieles außer Kontrolle. Auch die Aufsichtsgremien versagten auf ganzer Linie, wie mehrere Untersuchungen belegen. Das Board of Directors (ansatzweise vergleichbar mit einem deutschen Aufsichtsrat) ignorierte gleich einen ganzen Wald von Stoppschildern. Bereits am 7. Februar 1999 wurde etwa der Bilanzausschuss des Boards von Enrons Chef-Wirtschaftsprüfer David Duncan darüber informiert, dass die Rechnungslegung des Konzerns mit "hohen Risiken " verbunden sei.

      Mit seinen Bilanzierungsmethoden, erklärte der Andersen-Mann den Direktoren, überschreite Enron möglicherweise die Grenzen des ethisch Zulässigen und bewege sich am Rande dessen, was juristisch noch akzeptabel sei. Den Vorsitzenden des Ausschusses, Robert Jaedicke, focht das nicht an. An einem mangelnden Verständnis der Materie kann es nicht gelegen haben: Der Wirtschaftsexperte, früher Professor für Rechnungslegung an der Universität Stanford, saß dem Ausschuss bereits seit zehn Jahren vor.

      Keine juristische Handhabe

      Dennoch ignorierten er und alle anderen Direktoren die Warnung Duncans. Ebenso versäumten sie es, den Vorwürfen von Sherron Watkins nachzugehen. Zweimal hob das Board die für das Management geltenden ethischen Richtlinien auf, um es Finanzvorstand Fastow zu erlauben, nebenbei als Geschäftsführer von Enrons Partnerschaften zu arbeiten.

      Bis heute lehnen die Direktoren jede Verantwortung für Enrons Zusammenbruch ab. Das Schlimme daran: Sie werden mit dieser Haltung vermutlich durchkommen. Die meisten Rechtsexperten sind der Ansicht, dass man einzelnen Mitgliedern des Boards schon nachweisen müsste, dass sie vorsätzlich handelten und strafbare Handlungen aktiv unterstützen. Das dürfte äußerst schwierig werden, weswegen die US-Justiz es vermutlich gar nicht erst versuchen wird..

      Die Schläfer von der Fifth Street

      Ähnlich unterirdisch war auch die Leistung der US-Börsenaufsicht SEC. Der amerikanische Senat ist im Rahmen einer Untersuchung kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, im Fall Enron hätten die Börsensheriffs von der Washingtoner Fifth Street "katastrophal und systembedingt" versagt. Seit 1997 hat die SEC keinen einzigen von Enrons Jahresabschlüssen einer eingehenden Prüfung mehr unterzogen, obwohl in Finanzkreisen bereits lange vor dem 16. Oktober 2001 bekannt war, dass die Houstoner ebenso komplexe wie undurchsichtige Termin- und Rohstoffgeschäfte tätigten.

      Kaum ein Fall dokumentiert das Totalversagen jedoch besser als Enrons Antrag bei der SEC, von der für Energieversorger geltenden gesetzlichen Bestimmungen gänzlich ausgenommen zu werden. Im April 2000 beantragte Enron den so genannten exemption status. Weil die SEC dem Antrag nicht widersprach, konnte einer der größten Energieversorger der USA jahrelang ohne Aufsicht arbeiten. Selbst in der Insolvenz kann Enron den exemption status noch nutzen, denn die SEC hat bis heute keinen Widerspruch eingelegt.

      Alles super

      An die Nase fassen müssen sich auch große Teile der Wirtschaftspresse. Wer im Archiv vor Mitte 2001 nach kritischen Geschichten zum Thema Enron sucht, der sucht vergeblich. Die wenigen negativen Stimmen kamen von einer Handvoll Fondsmanagern wie James Chanos von Kynikos Associates, der bereits im Mai 2001 anmerkte, Enron sei im Grunde nur "ein gigantischer Hedge Fonds ... und nicht mal ein besonders lukrativer". In den Kommentarspalten der "Business Week", des "Wall Street Journal" oder anderer Blätter muss man kritische Äußerungen aus dieser Zeit hingegen mit der Lupe suchen. Fortune wählte Enron gar sechsmal in Folge zum innovativsten Unternehmen der USA.

      Zumindest ist die Aufarbeitung des Falls dafür umso gründlicher. Nach dem Desaster überboten sich Kolumnisten aller Couleurs mit kritischen Kommentaren. Doch manch einer hätte besser weiter schweigen sollen. So griff etwa der Ökonom, Princeton-Professor und "New York Times"-Kolumnist Paul Krugman den amerikanischen Präsidenten George W. Bush wegen seiner Verbindungen zu Enron scharf an: "Die Sache stinkt zum Himmel." Peinlich nur für Krugman: Der Wirtschaftswissenschaftler saß eine Zeit lang selbst in einem Enron-Beratungsausschuss.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:52:31
      Beitrag Nr. 979 ()
      @Guten Abend, Sig..

      Infoquellen..?

      Die gibt es wie Sand im Meer.
      Kann gar nicht alle aufzählen..(hihihi).

      Aber ich bin mir sicher, Sie werden das schon gut hinbekommen.
      Soll ja nicht richtig in Arbeit ausarten, alter Freund.
      Ist ja nur,
      dass es hier nicht völlig ruhig wird...;)

      Sie trauen dem Braten wohl nicht Recht, Sig.
      Jaja, wie die in USA perfekt mit dieser Pro-Forma-Keule umgehen können,
      ist schon sehr-sehr erstaunlich...

      Jedenfalls danke der Nachfrage und noch eine schöne Woche wünscht Ihnen...

      HM ;)
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 23:04:23
      Beitrag Nr. 980 ()
      AMD: Zweiter Schocker für die Chipwerte

      Die Zahlen des dritten Quartals werden tiefrot sein - und die des nächsten Jahres auch.
      Gestern war es Intel, das die Börsianer enttäuscht hat. Heute dürfte es AMD werden – obwohl die Erwartungen bereits bescheiden sind. Der Chipriese steckt in tiefergreifenden Problemen.

      Der Name Sunnyvale ist eigentlich vielversprechend. Doch wenn der in dem kalifornischen Ort ansässige Chip-Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss die Zahlen zum dritten Quartal 2002 veröffentlicht, sind Träumereien von kalifornischen Sonnenaufgängen unangebracht. Für AMD-Aktionäre beherrscht seit langem eine andauernde Schlechtwetterfront das Börsenwetter.

      Analysten haben zuletzt die Schätzungen für das abgelaufene Quartal in den vergangenen drei Monaten drastisch zurück genommen. Stand Mitte Juli noch ein Verlust je Aktie von 34 Cent auf dem Plan, prangt dort im Konsens mit 67 Cent nun ein fast doppelt so hoher Wert, den AMD als Verlust ausweisen dürfte. Durch die Bank haben Analysten ihre Schätzungen abgesenkt. Lichtblick im Dunkeln: Damit ist der Spielraum für negative Überraschungen kleiner geworden.

      Was nicht heißt, dass man von AMD nun nichts negatives mehr erwarten darf. Während der große Konkurrent Intel zwar auch nicht in Profiten schwimmt, aber immerhin im dritten Quartal 2002 11 Cent je Aktie verdient hat (4investors berichtete), sind schwarze Zahlen bei AMD nicht in Sicht. Nicht heute, nicht im nächsten Quartals und auch nicht im nächsten Jahr. Für 2002 liegt die Konsensschätzung der Analysten bei einem Verlust je Aktie von 1,79 Dollar, der sich 2003 nur unwesentlich auf 1,57 Dollar je Aktie verringern soll.

      AMD plagt nicht nur – wie die Konkurrenz – die absolute Flaute im Bereich der Halbleiter, sondern auch arge interne Probleme. Der Produktmix ist vergleichsweise schwach, ein Großteil des Umsatzes wird mit Chips der margenschwächeren Sorte erzielt. Dazu kommen der Abbau von Legerbeständen sowie der von Intel eingeleitete Preiskampf bei PC-Chips, der die ohnehin schwachen Margen von AMD weiter ausgehöhlt hat. AMD rechnet für das abgelaufene Quartal daher auch mit einem „erheblichen operativen Verlust“. Besserung ist nicht in Sicht. Da wird auch das Weihnachtsgeschäft wenig helfen, dass den Chipherstellern traditionell aufgrund des Weihnachtsgeschäftes eine höhere Nachfrage einbringt.

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      AMD-Zahlen fallen schlechter als erwartet aus

      Der Chiphersteller AMD musste heute für das vergangene Quartal einen deutlich angestiegenen Verlust bei gleichzeitigem Umsatzrückgang melden.
      Den Angaben des Unternehmens zufolge fiel ein Verlust von 254 Mio. Dollar oder 74 Cents je Aktie an. Der Umsatz ging um 34 Prozent auf 508 Mio. Dollar zurück.

      Analysten hatten im Vorfeld einen Verlust von 67 Cents je Aktie und Umsätze in Höhe von 500 Mio. Dollar erwartet. Im Vorjahr war bei einem Erlös von 766 Mio. Dollar ein Minus von 28 Cents je Aktie angefallen.

      Der Ausblick auf das kommende Quartal fiel gemischt aus. Zwar sei das Umfeld immer noch unsicher, aber dennoch geht das Management davon aus, dass der Umsatz "signifikant" gesteigert werden kann. Gleichzeitig soll der Verlust deutlich sinken. Dies soll vor allem durch eine erhöhte Nachfrage nach Flash-Speicher erreicht werden.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 23:07:33
      Beitrag Nr. 981 ()
      @Motzki,

      Habe recht ordentlich abgeräumt, liegen jetzt 15% mehr auf dem Konto und man soll ja nicht gierig werden.
      Die nächste Chance kommt bestimmt und momentan bin ich mir in der Tat nicht sicher wohin die Reise geht.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 08:31:06
      Beitrag Nr. 982 ()
      Donnerstag 17. Oktober 2002, 05:35 Uhr

      Apple mit Nettoverlust - Skeptischer Branchenausblick

      Cupertino (Reuters) - Der US-Computerhersteller Apple hat unter anderem auf Grund von hohen Wertabschreibungen im abgelaufenen vierten Geschäftsquartal unterm Strich einen Verlust verzeichnet. Zugleich gab das Unternehmen einen skeptischen Branchenausblick für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft.

      "Angesichts des unsicheren Umfelds dort draußen, glaube ich nicht, dass irgendjemand optimistisch im Bezug auf das Weihnachtsgeschäft sein sollte",

      sagte Apple-Finanzchef Fred Anderson am Mittwoch nach der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses. Für das Unternehmen selbst erwarte Apple in dieser Saison jedoch eine bessere Position gegenüber den Mitbewerbern.

      Im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2001/02 (zum Ende September) habe der Nettoverlust 45 Millionen Dollar oder 13 Cent je Aktie betragen, teilte Apple am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Reingewinn von 66 Millionen Dollar oder 19 Cent je Aktie erwirtschaftet. Ohne Einmalposten habe das Unternehmen im Schlussquartal 2001/02 einen Gewinn je Aktie von zwei Cent erzielt. Analysten hatten den Gewinn je Aktie im Schnitt ebenfalls mit zwei Cent erwartet.

      Als Sonderbelastungen verbuchte Apple unter anderem die Abschreibung von Aktienwertverlusten in Höhe von 49 Millionen Dollar sowie Restrukturierungskosten von vier Millionen Dollar.

      Der Umsatz sei leicht auf 1,44 Milliarden Dollar von 1,45 Milliarden Dollar im Vorjahr gesunken, teilte Apple weiter mit. Nach Angaben von Anderson sei es dem Unternehmen allerdings gelungen, in den unternehmenseigenen Filialen einige Nutzer des Microsoft -Betriebssystems Windows als Neukunden für Apple-Macintosh -Rechner zu gewinnen. Die Umsätze in den Apple-Filialen seien im Quartalsvergleich auf 102 Millionen Dollar von zuvor 63 Millionen Dollar gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 16:17:16
      Beitrag Nr. 983 ()
      Hallo Motzki,
      habe mich heute sehr beeilt wieder aufzuspringen, die Art wie der Markt auf schlechte Nachrichten reagiert zeigt das die Rallye weiter gehen dürfte.
      Für den konservativen Investor VW mit Stop 39 und KZ 50E, nur mal so als gutgemeinten Rat.
      Habe heute auch ein paar NM Aktien gekauft (co don) allerdings mit sehr kleinem Geld da ich für NM Aktien auch weiterhin skeptisch bin.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 18:44:52
      Beitrag Nr. 984 ()
      "geklaut"von pantarhei:

      „Auffallend ist, dass sich viele private Anleger ganz offensichtlich azyklisch verhalten wollen“, sagt Klaus von Massenbach, Leiter Marketing bei JPMorgan Fleming in Deutschland. „Denn trotz wenig optimistischer Markteinschätzungen planen jetzt immer mehr Menschen, in den nächsten zwölf Monaten ihr Kapital in Investmentfonds anzulegen.“ Ganz gleich ob alte oder neue Bundesländer, ob Männer oder Frauen – die Zahl der Investitionswilligen erreicht in allen Kategorien neue Höchststände. Beliebtestes Anlageinstrument bleiben europäische Aktienfonds (47,8 %), gefolgt von global anlegenden Aktienfonds (25,2 %) und Rentenfonds (19,1 %). Ausnahme sind hier weibliche Anleger, bei denen Geldmarktprodukte die Rentenfonds vom dritten Platz in der Beliebtheitsskala verdrängen.
      (Quelle: J.P. Morgan Fleming Asset Management)
      17.10.2002 13:47
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 19:50:52
      Beitrag Nr. 985 ()
      DAX-Stimmungsindikator (KW 42)
      17.10.2002 16:48:00



      Die Deutsche Börse AG ermittelte in ihrer vierten Erhebung der DAX-Stimmung, dass sich die Deutschen Blue-Chips in einer kräftigen Erholungsphase befinden, wie zuletzt nur nach dem dreifachen Verfallstag im Anschluss an die Terroranschläge des 11. September. Dabei hatte der vergangene Freitag gezeigt, dass Konjunkturdaten keine Rolle spielen, wenn die Marktteilnehmer die falsche Position haben. Der Index der Universität Michigan lag auf dem niedrigsten Stand seit neun Jahren. Trotzdem schossen die Kurse nach oben.
      Die von der Deutschen Börse befragte Gruppe zeigen zwar einen leicht gestiegenen Optimismus, aber die Auswertung der Zahlen ergab keine allzu großen Verschiebungen zwischen Bullen und Bären. Deshalb geht die Deutsche Börse davon aus, dass sich aller Wahrscheinlichkeit Hedge-Funds - eine Gruppe die nicht im Panel vertreten ist – unter den eiligen Käufern befanden.

      Viele Marktteilnehmer sehen das Kursfeuerwerk der letzten Tage jedoch mit skeptischen Augen. Auch viele Analysten befürchten, dass sich die Aufwärtsbewegung als Strohfeuer entpuppen könnte.

      Verhältnis Optimisten zu Pessimisten

      Bullish sind 62 Prozent (ggü. Vorwoche +3 Prozent)

      Bearish sind 17 Prozent (ggü. Vorwoche -3 Prozent)

      Neutral sind 21 Prozent (ggü. Vorwoche +/- 0 Prozent)

      Der Stimmungsindikator für den DAX beschreibt den Optimismus im Verhältnis zu den pessimistischen und neutralen Erwartungen für den DAX sowie die prozentuale Veränderung dieser Werte zur Vorwoche. Der DAX-Sentiment-Index ist kein Prognose-Instrument der Deutschen Börse, sondern spiegelt die Erwartungen der Marktteilnehmer wieder. Der Index verhält sich häufig als Kontra-Indikator. Überwiegen zum Beispiel pessimistische Markteinschätzungen, deutet dies in der Regel auf in der Zukunft steigende Kurse hin. Historische Daten zum Index liegen seit Anfang August vor.
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 13:03:55
      Beitrag Nr. 986 ()
      @Hallo Sig...;)

      Ich würde es Ihnen gönnen,
      dass ein wenig Kleingeld abfällt..(hihihi).
      Fundamental begründet ist es wie immer nicht.

      Aber genau dies ist auch der Grund,
      warum ich auf absehbare Zeit kein Geld mehr in den Markt geben.
      Erst wird alles ohne Rücksicht auf Namen und Verluste runtergeprügelt,
      um dann,
      wenn die Konjunkturzahlen, z.b. aus USA wirklich misserabel ausfallen,
      wieder nach oben zu gehen.

      Die Börse ist völlig unberechenbar geworden.
      Und wer jetzt erzählt das war sie schon immer,
      verstellt sich den Blick aufs Wesentliche.

      Dieser Markt ist wirklich nur noch für Zocker und Trader schmackhaft.
      Ein normaler Anleger ist hier schon längst völlig überfordert.
      Und dies ist Aussage genug.

      Und das die Realität nicht vollends verschwindet-ein-zwei Beispiele, Sig

      Ich habe z.b. eine SAP bei ca. 152,-€ und eine ACG bei ca. 5.40€ glatt gestellt.
      KBC bei ca. 10.40€, usw...und so fort....!
      Sehen Sie was ich meine.

      Sie können ja mal zum Spass ausrechnen,
      wieviel %Performance ich benötigen würde,
      um wieder glatt zu kommen..(hihihi).

      So viel können die Indizes gar nicht mehr steigen,
      um solche Bucherluste ausgleichen zu können.
      Ich habe noch immer keinen Grund zur Klage...;)

      Und vor allem war ich die letzten Monate nie gezwungen riskante Nachkäufe zu tätigen,
      um meine Verluste ausgleichen zu können.
      Und natürlich haben die meisten noch exorbitante Buchverluste.
      Sie wissen ja.

      Wer die letzten Monate 50% Verluste eingefahren hatte,
      braucht mehr als 50% Gewinn um auf Even zu kommen...;)

      Jetzt muss ich aber weiter arbeiten.
      Viel zu tun.

      Viel Glück noch wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 17:22:43
      Beitrag Nr. 987 ()
      Guten Tag Motzki,

      um genau zu sein, er braucht einen 100%er um 50% Verlust auszugleichen.
      Wie Sie wissen gehöre ich auch nicht zu den wilden Zockern die wie unsere Frischlinge hier auf jeden fahrenden Zug aufspringen um anschließend wieder mit Verlust zu verkaufen.
      Aber Motzki, diesmal war es absehbar was kommt, wenigstens für diejenigen die etwas Gefühl für die Börse entwickelt haben. Wie Sie sehen liege ich sehr gut mit meinen Investentscheidungen, sehen Sie sich nur einmal Co don an die ich gestern zu 0,8 gekauft habe, das ist endlich mein erster 100% er.
      Nehmen Sie ruhig meinen freundschaftlichen Rat an und kaufen sich ein paar solide Werte, diese Rallye wird weiter gehen!
      Was kann man schon verlieren wenn man sich jetzt eine VW um 40E in’s Depot legt und den Stop auf 39 legt?
      Gewinne winken noch bis gut 50E bei 1E Risiko.
      Ja Motzki ich weiß, Sie haben Angst aber seien Sie sicher die Shortseller haben noch viel mehr, die müssen kaufen sonst sind die fertig und auch die Instis müssen kaufen. Genau deshalb wird es keine nennenswerten Rücksetzer mehr geben!
      Wir beide waren dabei als uns die Shortis das Fell über die Ohren gezogen haben und ich denke jetzt sind die mal mit zahlen dran, das ist mir schon deshalb ein Vergnügen. Ihnen etwa nicht?
      Denken Sie daran, jede Aktie die wir denen weg kaufen müssen Die noch teurer bezahlen.
      Lassen Sie uns die Shortis gemeinsam in die Pfanne hauen und zeigen das wir noch da sind. Kaufen was das Zeug hält ist das Gebot der Stunde und seien Sie versichert, es wird ihr Schaden nicht sein.

      Gruß und ein schönes Wochenende SIG
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 17:47:47
      Beitrag Nr. 988 ()
      @Hallo Sig...

      Nana, jetzt werden Sie ja beinahe impertinent, mein Lieber..;)
      Motzke und Angst..(hihihi).

      Wenn ich mich vor einem halbem Jahr mit fetten Puts eingedeckt hätte,
      dann könnte ich ja fast ein Haus bauen.
      Nene, mir geht es nicht mehr um das liebe Geld, Sig.
      Eigentlich könnte man meinen,
      Sie würden im Laufe der langen Monate,
      in denen wir uns nun kennen,
      meine Intention erfassen...;)

      Als der Dax bei ca. 2500 verweilte,
      war abzusehen,
      dass er nun fürs erste nach oben wollte.
      Schön wenn so mancher Kleinaktionär seinen Mut belohnt bekommt
      und eine fette Performance hat.

      Die hat er nach all den letzten Jahren auch bitter nötig.
      Ich verspüre da weder Neid noch sonst etwas, Sig.
      Ich beobachte den Gesamtmarkt.
      Performance interessiert mich nicht die Bohne.

      Sie haben mir immer noch nicht vorgerechnet,
      wieviel %Performance die von mir genannten Shares benötigen,
      um wieder auf Even zu kommen, Sig..;)

      Eigentlich ging ich davon aus,
      dass hier der tiefere Sinn schon so lala zum Ausdruck käme...(hihihi).
      Ist gut gemeint von Ihnen.
      Aber wenn ich wirklich Kohle machen wollte,
      dann hätte ich schon den einen oder anderen Wert auf meiner Watch gehabt.

      Sie vergessen immer wieder.
      Ehrenwort gegenüber meiner Frau-und dies aus freien Stücken.
      Kein Blick in Trauer zurück, alter Zocker.
      Sie sind noch völlig involviert, Sig.
      Jeder Ihrer Sätze offenbart mir dies.

      Ist kein Problem.
      Aber ich habe andere Prioritäten,
      als überteuerten Müll zu kaufen.
      Auch wenn ich damit temporär Geld damit verdienen könnte.

      Können Sie sich eigentlich nicht vorstellen,
      dass jemand ein solches Forum betreibt,
      ohne stündlich an Geld und Gewinne zu denken...;)

      Jedenfalls werden Sie dieses Wochenende einen ruhigen Schlaf finden können, Sig.
      Gönne ich Ihnen.
      Die Zeiten waren ja lange hart genug-das weiss ich wohl.

      Auch Ihnen ein sehr vergnügliches Wochenende....und viel Gesundheit

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 18:09:56
      Beitrag Nr. 989 ()
      @Motzki
      Da muß ich mich natürlich geschlagen geben, ein Versprechen ist ein Versprechen.
      Aber Sie haben natürlich recht, ich bin nicht hier um zu theoretisieren, ich will gewinnen!
      Habe es aber nun begriffen warum Sie nicht mitgehen wollen.
      Das wir aktuell nur eine Bärenrallye erleben sehe ich übrigens auch so aber diesmal ist es eine Richtige.
      Ich versuche das zu nutzen und wenn der Zauber vorbei ist stehe ich auch ganz schnell wieder daneben.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 09:56:10
      Beitrag Nr. 990 ()
      Freitag 18. Oktober 2002, 19:06 Uhr

      Ericsson senkt Umsatzprognose für 2002

      Stockholm (Reuters) - Der weltgrößte Mobilfunk-Netzausrüster, die schwedische Ericsson , hat angesichts verschobener Investitionen bei Netzbetreibern die Umsatzprognose für den Kernbereich Mobilfunksysteme für 2002 gesenkt.

      Der Umsatz der Sparte werde in diesem Jahr um mehr als 20 Prozent und damit stärker als der Markt sinken, teilte Ericsson am Freitag mit. Im Juli hatte das Unternehmen noch einen Umsatzrückgang um 15 Prozent prognostiziert. Ericsson erwartet allerdings für 2003 eine Verlangsamung des Rückgangs und danach eine Stabilisierung des Marktes auf einem niedrigen Niveau. "Irgendwann 2003" solle dann wieder die Gewinnzone erreicht werden, teilte der Konzern mit.
      Der Bereich Mobilfunksysteme hätte ohne Rückstellungen für Kundenfinanzierung bereits im dritten Quartal die Gewinnschwelle erreicht, sagte Finanzchef Sten Fornell auf einer Analystenkonferenz. Nach diesen Angaben drehte der Kurs der Ericsson-Aktie deutlich ins Plus, nachdem er zuvor um bis zu zehn Prozent gesunken war.

      Die Prognose für den weltweiten Mobiltelefonabsatz 2002 setzte Ericsson wie auch der US-Konkurrent Motorola mit 390 Millionen Stück fest. Der weltgrößte Handy-Produzent Nokia hatte am Vortag noch 400 Millionen Geräte prognostiziert.

      Bei den Kostensparmaßnahmen sei das Unternehmen den Planungen voraus, sagte Ericsson-Chef Kurt Hellström vor Journalisten. Im abgelaufenen Quartal habe der Konzern 4500 Stellen abgebaut. Bis Ende kommenden Jahres will Ericsson die Zahl der Beschäftigten auf 60.000 von 107.000 Anfang 2001 abbauen. Aus Kostengründen will der Konzern seine Aktien nicht mehr an den Börsen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz notieren lassen.

      Ericsson nannte für das dritte Quartal einen bereinigten Vorsteuerverlust von 3,9 Milliarden Kronen (427 Millionen Euro). Analysten hatten im Mittel einen Verlust von nur 3,2 Milliarden Kronen erwartet. Den Quartalsumsatz bezifferte Ericsson mit 33,5 (Vorjahreszeitraum 47) Milliarden Kronen, was leicht unter den Analystenerwartungen von 33,7 Milliarden Kronen lag. Der Auftragseingang sei um 46 Prozent auf 20,5 Milliarden Kronen gefallen. Darin seien Stornierungen unter anderem der deutschen MobilCom und Quam über 5,4 Milliarden Kronen bereits einbezogen.

      Der Kernbereich Mobilfunksysteme hätte ohne Rückstellungen von 1,3 Milliarden Kronen für die Kundenfinanzierung im dritten Quartal die Gewinnschwelle erreicht, sagte Finanzchef Fornell. In diesem Bereich wurde im Berichtsquartal ein operativer Verlust von 1,3 Milliarden Kronen verzeichnet.
      Das Gemeinschaftsunternehmen SonyEricsson, in das Ericsson im vergangenen Jahr seinen Mobiltelefonbau eingebracht hatte, habe im abgelaufenen Quartal vor Steuern mit 500 Millionen Kronen zum Konzernverlust beigetragen, teilte Ericsson mit.

      Die Ergebnisse spiegelten Analysten zufolge die schwierige Marktsituation wider. "Die Aufträge waren ein Albtraum - wir haben sie schlecht erwartet, aber nicht so schlecht", sagte Analystin Helena Nordmann-Knutson von Ohman Brokerage. "Der einzig positive Aspekt ist, dass die Kosteneinsparungen besser als erwartet laufen", sagte Urban Ekelund, Analyst bei Redeye.

      Ericsson-Aktien notierten im späten Handel mit 5,70 Kronen um 15 Prozent über dem Vortagsschluss. Nach der Senkung der Umsatzprognose war der Kurs im früheren Handel zunächst um bis zu zehn Prozent gesunken. Das um die Kundenfinanzierung bereinigte Ergebnis der Sparte Mobilfunksysteme sei besser als erwartet, begründete ein Analyst die deutlichen Kursgewinne im späten Handel.
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 10:43:12
      Beitrag Nr. 991 ()
      @Guten Morgen, Sig...;)

      Aber natürlich können Sie da mitgehen.
      Gegen kaufen habe ich noch nie etwas einzuwenden gehabt.
      Mir ging es darum,
      dass der Anleger hinterher hier nicht die Tränendrüse drückt
      und bei dann anstehenden Buchverlusten allen ausser sich selbst Vorwürfen aussetzt.

      Und wenn er mal ausgestoppt werden sollte,
      dann ist dies kein Ausdruck von verlieren an sich.
      Hier hat lediglich ein bewusst gewählter Sicherheitsmechanismus in Form eines SL gewirkt.
      Wo ist das Problem...;)

      Schauen Sie, Sig.
      Stellen Sie sich eine normale Familie vor,
      welche über die letzten Jahre in verschiedenen Aktien investierte.
      Und jetzt stellen Sie sich dieses Depot nach den letzten 3 Jahren vor,
      wenn hier keine adäquate SL-Strategie vorhanden gewesen sein sollte.

      Da hätten wir wohl im besten Fall einen Gesamt-Buchverluste von ca. 60%-90%
      je nach Risikoklasse!
      Und jetzt stellen Sie sich vor,
      Ihre Frau würde nach diesen bombastischen Verlusten den ernsthaften Vorschlag machen,
      die letzten Reserven zu mobilisieren,
      um die Buchverluste ein wenig bunter zu bekommen-rein optisch natürlich..(hihihi).

      Oder event. selbst auf Kredit,
      wie von manch einem Verbrecher (H.Bernecker) vorgeschlagen...?
      Wissen Sie was ich da machen würde, Sig.
      Ich würde auf der Stelle meine gesamten Konten sperren lassen
      und mir ernsthaft überlegen,
      ob ich mit einem solchem Menschen zusammenleben möchte.

      Wenn ich hier bei W.O so querlese,
      habe ich immer wieder den Eindruck all die Anleger und Zocker müssen sehr-sehr einsame
      und völlig verzweifelte Menschen sein.
      Wie würden Sie einen Familienvater bezeichnen,
      der nach all den bösen Jahren auch noch die letzte Kohle riskiert,
      nur um seine Unzulänglichkeiten der letzten Jahre kaschieren zu können...;)

      Hier wird immer so getan,
      als ob es ausserhalb des Parkett`s nichts mehr gibt
      und sich alles diesen Mechanismen zu unterwerfen hätte.
      Das ist völliger Blödsinn und nur noch krankhaft zu nennen.

      Glauben Sie den ernsthaft ich würde meine finanzielle Zukunft von Aktien abhängig machen.
      Für mich ist ein guter Beruf viel wichtiger, Sig.
      Hier verdiene ich mein Geld.
      Und hier ist meine Zukunft.
      Aber gewiss nicht in Abhängigkeit von Lügenbolden,
      dessen Beruf auch CEO genannt wird...;)

      Genau deshalb sage ich ja,
      mir ist Performance so unwichtig.
      Börse kann einen kleinen Teil der Absicherung für später sein, Sig.
      Aber hier wird über die Jahre ein Götze aufgebaut,
      der Abhängigkeiten aufbaut
      und nebenbei ganze Familien
      und ihre naheliegende Alterssicherung zerstört hat.

      Das sind Fakten, die niemand ernsthaft in Zweifel ziehen könnte.
      Hier denken manche, sie wären etwas ganz besonderes,
      nur weil sie mal ein paar %Performance gemacht haben..(hihihi).
      Aber wenn ich mir die zugrunde liegenden Postings dann durchlesen,
      kommen mir schon Zweifel,
      ob diese besondere Klientel überhaupt einen Beruf hat.

      Wirklicher Erfolg liegt wo anders, Sig.
      Wie lange wollen Sie
      und all die anderen dieses Spiel denn noch treiben..?
      Haben Sie einen so anspruchslosen Beruf,
      dass Sie immerzu den ganzen Tag Zeit haben
      sich um Ihr Depot zu kümmern..?

      Wenn ich weiterkommen möchte
      muss ich jeden Tag richtig powern.
      Ich kann mich nicht nebenher mit Börsensucht
      und deren Auswirkungen über die Jahre beschäftigen.
      Inzwischen sind einige hundert Menschen in meiner Firma von mir abhängig.

      Hier geht es auch um Arbeitsplätze,
      welche gefährdet wären,
      wenn ich nicht konzentriert arbeiten würde.
      Aber hier bekomme ich auch mein positives Feedback, Sig.
      Und nicht weil ich gestern mal wieder einen 100%èr hatte...;)

      Das interessiert keinen Menschen.
      Heute nicht-und auch nicht in einigen Jahren.
      Erfolg wird hier anders definiert-und dies völlig zu Recht...!

      Das wir uns nicht falsch verstehen, Sig.
      Ich habe nix dagegen
      wenn an der Börse investiert wird
      und eventuell auch mal Gewinne eingefahren werden.

      Und ich spreche auch überwiegend von all den prächtigen
      und endlos erfolgreichen Zockern
      und nicht von einem strategischen Longtermer,
      welcher sich über die Jahre einen gewissen Anteil an Aktien zukauft.

      Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen
      und das wirklich Wesentliche im Leben sehen.

      Und dies liegt aber ganz gewiss nicht auf dem Parkett-soviel steht fest....!

      War jetzt ein wenig Philosophie&Psychologie.
      Die Leser hier mögen es mir nachsehen.
      Aber wer auf Dauer wirklich erfolgreich an der Börse sein möchte,
      braucht mehr als ein paar Winner.
      Und im Laufe der Jahre wird dies der eine oder andere auch noch lernen...;)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 12:09:37
      Beitrag Nr. 992 ()
      hola señor motzki...


      langfristig gesehen und mit stopp...
      wer SAP anfang okt.bei 42 € gekauft hat...:D:D:D
      eine allianz bei 75 €...usw,usw

      lang und kurz...
      indra steigert seine gewinnejedes jahr um 30 %
      bei 5,20 € der "wo leserschaft" ans herz gelegt...
      an Sie war ein laengeres posting abgesand...
      leider vorm abschicken einmal nicht gespeichert...
      und im netz verloren gegangen; que lastima...(:() ;
      ...ziel 6,80 € in einer woche erreicht.

      kurz und mit bock...
      kbc um die 2 €... und gestern bei 3,15 - 3,19 gegeben
      und die stueckzahlen natuerlich mit einer 0 mehr hinten dran
      als zu kursen um 10 €...

      zeltia zum beispiel...
      ein seit jahrzehnten gewachsenes gesundes unternehmen
      macht schon immer gewinne
      entwickelt nun "nebenbei" medikamente(genauer gesagt PharmaMar)
      ein 99,98 % tiges tochterunternehmen,
      mit wirkstoffen aus dem meer (es treten keine nebenwirkungen auf)
      "wir" kommen schliesslich auch aus dem meer
      nur ein wirkstoff z.b. ET - 743 in testphase III
      bei sonst toedlich verlaufenden krebserkrankungen 55 % genesung.

      "Los analistas dicen que este medicamento podría llegar a facturar hasta 1.000 millones de dólares al año."
      die analysten meinen also blockbuster
      johnson&johnson hat jedenfalls schon mal 100 mil
      nur fuer die vermarktungsrechte in europa gezahlt.

      dies soll bitte nicht als anlageempfehlung gesehen werden...
      sondern nur als beispiel dienen,
      wonach ich persoenlich meine auswahl,
      fuer ein langfristiges invest taetige.

      wie gesagt es wird immer aktien geben
      die steigen und aktien die fallen

      was sich ab 2000 an der boerse abgespielt hat
      ...ist bzw. war nichts neues...schon mehrfach erlebt.

      wenn ich nachrechne...uiuiui wie schnell die zeit vergeht...
      ich deale 30 jahre an der boerse...
      solche zeiten,die wir im moment erleben,
      sollten zum aufbau von positionen,
      mit ausgesuchten werten, genutzt werden.

      nur meine meinung...

      schoenes wochenende...

      asta luego...bd

      p.s. ich vermisse die Microsoft zahlen ...;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 13:17:13
      Beitrag Nr. 993 ()
      Guten Tag mein Freund Motzki

      Sie haben natürlich in einigen Punkten recht, besonders in Punkto derjenigen die krank genug sind sich an der Börse finanziell zu ruinieren.
      Aber mein Lieber ich glaube sie verwechseln mich ein wenig mit diesen Leuten.
      Ich habe natürlich einen Beruf der mich tags über ausfüllt das sehen sie schon an den Zeiten zu denen ich poste.
      Aber Motzki ich habe auch noch ein Hobby, nämlich die Börse. Es liegt nun einmal in der Natur der Sache das man damit viel Zeit verbringt.
      Plötzlich interessiere ich mich für Politik und Wirtschaft, alles Dinge die mir früher ganz hinten vorbei gegangen sind und ich stelle fest das ist hoch interessant.
      Allerdings im Gegensatz zu unseren Frischlingen hier spiele ich dieses Spiel nach strengen Regeln, ich habe ein Spielgeldkonto und oberstes Gebot ist, da wird nichts nach geschossen, ist das Geld verzockt ist Schluß!
      So könnte auch ein Familienmensch wie Sie es sind mitmischen ohne Ärger zu bekommen denn die Höhe des Betrages bestimmt man selbst.
      Übrigens fahre ich eine Strategie bei der man nicht den ganzen Tag am Rechner rumhängen muß und nach dem Kauf versuche ich über den Trend long zu bleiben.
      Wie sie wissen poste ich hier nicht nur dann wenn ich einen Treffer gelandet haben, meine Trades finden Sie hier schon bevor die Post abgegangen ist.
      Es war kein Zufall das ich plötzlich zum Kurstief zu 100% investiert war aber, das ich auch noch den Tiefstkurs erwischt habe schon und Motzki es war auch kein Zufall das ich plötzlich co don im Depot hatte, aber natürlich das einen Tag später diese Meldung kam.
      Ich suche nach Aktien über die man noch nicht spricht. Vergleichen Sie einmal die Performance von VW und Daimler.
      Co don beobachte ich schon länger da mir dort die Geschäftsidee gefällt. Ich untersuche ein Unternehmen nach Gründen für mögliche Spekulationen (mögliche Kassenzulassung der co don Produkte)und nach technischen Zeichen für baldige Kursbewegungen (plötzlich steigende Umsätze), co don war auch ohne diese Meldung für 100% gut.
      Wie Sie sehen habe ich erzkonservativ angefangen und je länger diese Rallye anhält um so mehr riskante Spekulationen werden aufgehen.
      Das ist kein wildes zocken, das ist eine Strategie mein Lieber.
      Machen sie es wie ich, dabei sein mit Beträgen die nicht weh tun und dann dürfen sie auch einmal stolz darauf sein wenn sie feststellen das sie gut geworden sind.
      Denn Motzki, Hand auf’s Herz, ein wenig börsenkrank sind wir doch alle hier.

      Gruß und ein schönes Wochenende SIG
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 13:49:51
      Beitrag Nr. 994 ()
      @Hallo Sig..;)

      Nur kurz jetzt-ich muss jetzt zum Sport und bin eilig.
      Bitte um Entschuldigung.

      Ich habe natürlich nicht Sie persönlich damit gemeint, Sig.
      Dachte mir dies wäre einigermassen klar..;)

      Sorry für dieses Missverständnis.
      Alles weitere später...

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 18:05:00
      Beitrag Nr. 995 ()
      # Sig,
      es gibt Menschen, die haben sich die Börse als Hobby ausgesucht und auch solche wie Herr Motzki, die sich inzwischen davon abgewandt haben (Gründe sind ja egal).

      Aber ist ja schön, daß er immer die miesen Spielchen, die im Investment-Dschungel getrieben werden, aufdeckt und uns postet. :) Denn es gibt ja reichlich "Nieten in Nadelstreifen", selbst ernannte Börsen-Gurus, charakterlose Firmenbosse, die nur ans Abzocken dachten usw.

      Aber trotz allem besteht die Börse seit mehr als 100 Jahren und sie wird auch weiterbestehen. Nur die Spieler, Anleger, Zocker, Spekulanten ändern sich. Manche bleiben jahrzehntelang dabei, andere springen nur kurz auf den Zug auf und wenn sie Verluste zu verkraften haben oder sogar pleite sind, wenden sie sich enttäuscht ab. Die Menschen sind halt verschieden. ;)

      So wie du habe ich dieses Hobby trotz der starken Baisse noch beibehalten und möchte es auch nicht mehr missen. :)

      Du schreibst ja auch: "Plötzlich interessiere ich mich für Politik und Wirtschaft, alles Dinge die mir früher ganz hinten vorbei gegangen sind und ich stelle fest das ist hochinteressant. Genau dieses stelle ich bei mir auch fest.


      Genau wie du bin ich auch der Meinung, daß man deshalb jedoch kein einsamer Mensch sein muß, weil man hier des öfteren postet.
      Ich gehe auch einem soliden Beruf nach, habe nette Kollegen und Kolleginnen, habe nette Freunde und Bekannte, eine liebe Familie, aber halt auch dieses Hobby, das jedoch keiner in meiner näheren Umgebung teilt. Deshalb finde ich diese Börsen-Foren auch sehr schön, um Meinungen auszutauschen, sich zu informieren und seine eigene Investment-Strategie zu überdenken.

      Herr Motzki hat halt eine andere Meinung zur Börse, die ich akzeptiere (mir ist es egal, ob er investiert ist oder nicht;)

      Aber Sig, schön daß es auch noch Leute, wie dich gibt, die noch nicht aufgegeben haben.

      Viel Erfolg weiterhin :)

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 18:40:00
      Beitrag Nr. 996 ()
      @Guten Abend, Atze...;)

      Mit einsamen Menschen meinte ich doch nicht Sig oder Sie..!
      Damit meine ich natürlich all diejenigen,
      welche hier täglich mind. 5 Stunden On Air sind
      und offensichtlich keinem normalen Beruf nachgehen ...(können)..;)

      Und natürlich kann und muss es Anleger wie Sig geben.
      Das ist doch gar keine Frage.
      Und natürlich kann ein reifer Mensch,
      neben dem anspruchsvollen Beruf sich für Aktien interessieren
      und auch den einen oder anderen Treffer landen.

      Und natürlich war die Frage an Sig bezüglich des anspruchslosen Berufes nur rein Retorisch.
      Ich gehe sogar davon aus, dass der gute Sig auf andere Art und Weise seinen Lebensunterhalt verdient.
      Dazu kenne ich ihn denn doch zu lange,
      um ihn für einen Zocker zu halten...(hihihi).

      Ich wollte lediglich die Schwierigkeit ansprechen,
      über viele Jahre hoch konzentriert Unternehmensberichte zu recherchieren
      und nebenbei auch noch in einem anspruchsvollen Beruf voran zu kommen..;)

      Also ich könnte dies wirklich nicht.
      Schliesslich bin ich kein Beamter,
      sondern in der High-Blech-Branche tätig.
      Da weht ein rauer Wind
      und Stillstand wird früher oder später rüde bestraft...!


      Davon abgesehen hat dies den ganzen vermeintlichen Experten die letzten Jahre
      ausser horrenden Verlusten herzlich wenig eingebracht..!
      Wenn ein CEO mit krimineller Energie vorgeht,
      dann bringt einem die ganze Recherche nix.

      Ich kann ja Sig sehr gut verstehen.
      Denn genau genommen hätte ich natürlich meinen Worten Taten folgen lassen sollen
      und im letzten Jahr einen Sack voller Put`s kaufen müssen.
      So wie all meine anderen Bekannten vom Basher-Club..;)

      Warum ich dies nicht getan habe,
      soll an anderer Stelle geklärt werden.
      Jetzt wünsche ich Ihnen einen noch vergnüglichen Abend
      und verbleibe wie immer......

      mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 19:06:12
      Beitrag Nr. 997 ()
      Jetzt mal wieder ein paar Zahlen der vergangenen Woche,
      welche wir hier nicht unter den Tisch fallen lassen sollten...;)

      ++++++++++++++++++++++++

      US: Handelsdefizit steigt über die Erwartungen an

      Das Handelsbilanzdefizit in den USA wuchs im August auf $38.5 Milliarden.

      Dies berichtet das U.S. Commerce Department.

      Einer Reuters Umfrage zufolge sollte das Handelsdefizit im August bei $35.58 nach $34.55 Milliarden im Juli liegen.
      Goldman Sachs rechnete gar mit einem Defizit von $38 Milliarden, Argus Research ging von nur $33.70 Milliarden aus.

      Die Importe wuchsen um 2% auf $120.3 Milliarden und damit auf das höchte Niveau seit März 2001, a
      ls die Rezession begann.
      Das Exportvolumen schrumpfte um 1.3% auf $81.9 Milliarden.

      Die Importe wurden durch eine schier unersättliche Nachfrage der US-Konsumenten befeuert, hieß es.
      Die Nachfrage auf der Unternehmensseite war hingegen gemischt:
      Die Importe von Kapitalgütern fielen, während die Importe von Industriegütern stiegen.
      Die US-amerikanischen Produzenten sahen sich in vielen Marktsegmenten mit einem schrumpfenden Markt konfrontiert.
      Dazu gehören die Airlines, Automobile und Nahrungsmittel.

      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 19:07:46
      Beitrag Nr. 998 ()
      Pensionskassen von US-Unternehmen leiden unter Aktieneinbruch

      17. Okt. 2002 Bei General Motors, Boeing und einigen anderen der größten US-Unternehmen hat der Einbruch der Aktienmärkte große Löcher in die Pensionskassen gerissen. Das wiederum schlägt auf die Gewinne dieser Unternehmen und der Aktienkurs sinkt. Die Pensionskasse von General Motors beispielsweise dürfte bis Jahresende mit 23 Milliarden Dollar unterfinanziert sein. Die Ratingagentur Standard & Poor`s reduzierte deswegen ihre Langfrist-Bonitätseinstufung des Automobilkonzerns.

      Auf Boeing kommt voraussichtlich ein Aufwand in Höhe von vier Milliarden Dollar im vierten Quartal zu, weil die Vermögenswerte der Pensionkasse sinken. Boeing-Aktien verloren am Mittwoch in New York über fünf Prozent. Jahrelang haben US-Unternehmen Gewinne aus den Kapitalanlagen der Pensionskassen dazu benutzt, ihre Gewinne aufzupeppen.
      Inzwischen sind aus den Gewinnen Verluste geworden, die die Bilanz belasten, denn die Aktienmärkte steuern auf das dritte Verlustjahr in Folge zu.

      Bilanzverschönerung mit Pensionsgewinnen

      Einige Investoren halten es für falsch, dass die Bilanzierungsregeln zulassen, den Gewinn aus den Pensionskassen mit dem operativen Ergebnis zu vermischen. Darauf wird dann lediglich in einer Fußnote des Jahresberichts hingewiesen. „Das ist ein weiterer Bereich, in dem die Unternehmensbilanzen irreführend sind", kommentiert William Fleckenstein von Fleckenstein Capital in Issaquah, Washington. „Immer, wenn Unternehmen Gewinne verbuchen, wo es keine Gewinne zu verbuchen gibt, wird das früher oder später zum Problem für ihre Aktionäre."

      Pensionskassen mit festgelegten Leistungen von Unternehmen im Standard & Poor`s 500 Index werden nach Angaben von Credit Suisse First Boston in diesem Jahr auf einen Fehlbetrag von 243 Milliarden Dollar kommen. Sollte sich der Aktienmarkt nicht erholen, werden die Unternehmen Gewinn und Barmittel anzapfen müssen, um die Lücken zu stopfen.

      Die Kreditwürdigkeit der Unternehmen leidet

      Die größten Defizite entstehen bei Unternehmen, deren Pensionskassen Tausenden von Angestellten feste Leistungen vom Zeitpunkt der Pensionierung bis zum Lebensende garantieren. Zu diesen gehören General Electric, IBM, Verizon Communications, SBC Communications und Ford. S&P denkt gerade über eine Reduzierung der Kreditwürdigkeit von Ford und seiner Tochter Ford Motor Credit nach.

      IBM senkte am Mittwoch die Prognose für die Rendite der Pensionsanlagen für 2003 auf acht Prozent von 9,5 Prozent. Damit sinken die Einnahmen um 700 Millionen Dollar und der Konzern wird 2003 und 2004 jährlich 1,5 Milliarden Dollar in den Fonds pumpen müssen.

      Fantasierenditen für Pensionskassen

      Die US-Bilanzierungsregeln lassen es auch zu, dass Unternehmen den Ertrag der Pensionskassen nach eigenen Rendite-Annahmen berechnen und nicht nach den tatsächlichen Marktrenditen. Keines der 20 größten börsengehandelten
      US-Unternehmen rechnete 2001 mit einer Rendite von weniger als neun Prozent, obwohl der S&P 500 gleichzeitig um 13 Prozent fiel. Unternehmen wie Tyco und SBC Communications hoben ihre Renditeerwartungen im vergangenen Jahr sogar an.

      „Die Entscheidungsträger der Unternehmen haben eine etwas lockere Einstellung und neigen dazu, dieses Geld als Teil des Cash-flow der Firma zu präsentieren", kritisiert Kathleen Connell, Vorstandsmitglied des Pensionsfonds California Public Employment Retirement System in Sacramanto. „Die Trickserei bei der Bilanzierung der Pensionskassen wird 2003 zum wichtigsten Bilanzierungsproblem werden." Ihrer Ansicht nach sollte der größte Pensionsfonds des Landes nicht mehr in Unternehmen investieren, die „übertriebene" Renditeerwartungen haben - alles über sieben Prozent hält sie für zu optimistisch.

      Spekulationsblase durch aufgeblähte Gewinne

      Illusorische Gewinne aus Pensions-Investments dürften auch zur Aktienblase der 1990er Jahre beigetragen haben, weil dadurch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) vieler Unternehmen falsch dargestellt wurde, glaubt Julia Grant, Professorin an der Case Western Reserve University. „Wenn das G - wie Gewinn - nicht stimmt, stimmt die ganze Rechnung nicht", betont Grant.

      Löcher in den Pensionskassen bedeuten allerdings nicht, dass die Pensionäre ihre Leistungen nicht mehr erhalten. Pensionskassen sind langfristig ausgelegt und machen immer wieder Verlustperioden durch, wenn die Aktienkurse fallen. Pensionsleistungen werden darüber hinaus durch die Pension Benefit Guaranty abgesichert, eine staatliche Behörde, die etwa 44 Millionen US-Arbeitnehmern in 35.000 Pensionskassen Leistungen garantiert. Die Behörde hat seit ihrer Gründung 1974 die Leistungen für derzeit 624.000 Pensionäre übernommen von 2.975 unterfinanzierten Kassen, die aufgelöst wurden.
      (FAZnet)
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 19:13:12
      Beitrag Nr. 999 ()


      Avatar
      schrieb am 19.10.02 19:14:05
      Beitrag Nr. 1.000 ()
      Dausend...;)



      Alles Gute

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