checkAd

    die Versklavung des Volkes durch die Banken - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.11.02 12:36:50 von
    neuester Beitrag 08.11.02 23:05:31 von
    Beiträge: 16
    ID: 654.625
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 818
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 12:36:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wie das Geldsytem funktioniert
      - eine einfache Darstellung für jedermann –

      Kapitel 1
      Der Staat erbringt Leistungen. Staatliche Leistungen können beispielsweise sein: Zurverfügungstellung einer Landesverteidigung (Heer), Gewährleistung der inneren Sicherheit (Polizei), Schaffung von Verkehrswegen (Straßen, Bahn), Bereitstellung eines kulturellen Angebotes (Oper). Das alles kostet Geld. Beispielsweise müssen die Staatsbediensteten (Berufssoldaten, Polizei, Beamte) bezahlt werden. Oder: das Errichten von Straßen geschieht von Firmen, die dafür Geld verlangen (mit dem Geld kaufen diese Firmen die Materialien und bezahlen ihre Angestellten). Woher hat der Staat das Geld dafür? Er holt es sich von den Staatsbürgern : vom Volk. Man nennt das Steuern und Abgaben. Das ist an sich ein sinnvolles und gesundes System. Reiche zahlen (prozentuell) mehr, Arme zahlen (prozentuell) weniger Steuern. Der Staat nimmt dieses Geld und erbringt damit Leistungen, verteilt es um: Er erbringt damit einerseits Leistungen, die allen nützen (z. B. Polizei), andererseits gibt der Staat jenen Geld, die es besonders benötigen. Beispiel für klassische Umverteilung:


      Nun begibt es sich aber, daß der Staat heute weniger Geld hat, als er ausgeben muß oder will. Man nennt das Budgetdefizit: Der Staat gibt mehr Geld aus, als er einnimmt. Du hast DM 20,- in der Brieftasche, willst aber DM 30,- ausgeben.

      Woher nimmt der Staat das fehlende Geld? Er könnte etwa Staatsanleihen ausgeben. Eine Staatsanleihe ist wie jede Anleihe ein Zahlungsversprechen, etwa in der Art: "Gib mir jetzt DM 1.000. Dafür gebe ich Dir in 5 Jahren DM 1.500,-- zurück." Die Differenz von DM 500,-- nennt man Zinsen.

      Wenn man ein Geldsystem so aufbaut, wie es heute der Fall ist, dann muß es Zinsen geben. Für nichts würde ja niemand sein Geld herborgen, um es (vielleicht) in 5 Jahren wiederzubekommen. Da wäre es besser, es gleich zu behalten. Die Sicherheit wäre größer ("wer weiß, ob ich es überhaupt wieder bekomme?") und die Verfügbarkeit wäre garantiert ("was ist, wenn ich das Geld in zwei Jahren doch brauche?").

      Der Staat gibt also Anleihen aus. Und dann gibt es Leute, die diese Anleihen kaufen, aus folgender Überlegung heraus: "Ich habe jetzt DM 1.000, die ich gar nicht brauche. Wenn ich sie jetzt herborge, dann bekomme ich in 5 Jahren DM 1.500,- zurück, und das auch noch ohne zu arbeiten. Klasses Geschäft, das mache ich."

      Wer kauft solche Anleihen? Natürlich nicht die kinderreichen Familien und armen Leute - die haben ohnehin kein Geld und brauchen jeden Pfennig selbst. Sondern: die reichen Leute; in der Realität wird die große Masse von Staatsanleihen heute fast ausschließlich von internationalen Banken, Trusts und Investmentgesellschaften gezeichnet - die ihrerseits wieder untereinander verbandelt sind.

      Die Zeit vergeht ... 5 Jahre sind vorbei.

      Dann klopfen die Banken natürlich an beim Staat und sagen: "Hallo, ich habe Dir vor 5 Jahren DM 1.000 geborgt, jetzt will ich DM 1.500 zurück."

      Der Staat zahlt das Geld - und steht dadurch vor folgendem Problem: Er hatte ohnehin schon weniger Geld, als er ausgeben mußte. Und jetzt muß er ZUSÄTZLICH auch noch einen Kredit zurückzahlen (die Staatsanleihe tilgen) und die Zinsen dafür berappen.

      Was macht der Staat, damit er das zahlen kann?

      Er erhöht einerseits die Steuern ("Steuerreform"). Die Masse des Steueraufkommens (absolut) wird aber von den Armen ("dem Volk") aufgebracht, die die große Mehrheit sind. Mit diesen Mehreinnahmen zahlt er einen Teil der Zinsen.

      Dadurch kommt es zu einer negativen Umverteilung:


      Andererseits verringert der Staat die Auszahlungen und Leistungen an das Volk: er kürzt die Beihilfen für Familien, das Arbeitslosengeld, den Forschungsetat, die Gehälter der Beamten und Staatsbediensteten; er baut weniger Straßen und Kommunikationswege. Er "verschiebt" die Restauration von historischen Bauwerken.

      Drittens nimmt er neue Schulden auf. Er geht wieder zu den Banken und sagt: "Hey, borg` mir doch DM 1.500. Ich zahle Dir in 5 Jahren dann DM 2.250,- zurück."

      Die Zeit vergeht ... und in 5 Jahren klopfen die Banken wieder an. Und nun ist das Problem noch größer geworden.

      Das ist ein Teufelskreis: Mit jedem Jahr und durch jede Neuverschuldung wird der Handlungsspielraum des Staates geringer.
      Immer mehr Geld muß er nur für die Zurückzahlungen von alten Schulden und Zinsen aufgeben.

      Fazit:

      Für die klassische (richtige) Umverteilung bleibt immer weniger Geld.
      - Für die negative (falsche) Umverteilung geht immer mehr Geld drauf.
      - Die Masse des Volkes wird immer ärmer: sie zahlen immer mehr Steuern bei immer weniger staatlicher Gegenleistung.
      - Die Bankiers werden immer reicher: sie kassieren in immer größerem Ausmaß die Steuern des Volkes über den Mittler Staat.
      Ohne Änderung dieses Systems wäre irgendwann die große Masse des Geldes (und Vermögens) des Volkes nach folgendem Schema umverteilt:


      Und dabei sind viele andere Aspekte noch gar nicht berücksichtigt, etwa: Was macht eine kinderreiche Familie, deren Beihilfe vom Staat gekürzt oder aufgelassen wurde?

      Richtig: Sie geht zur Bank und nimmt sich selbst `nen Kredit ...

      Am Ende steht die Versklavung des Volkes durch die Banken. Das Volk arbeitet nur mehr, um (privaten und staatlichen) Zinsverpflichtungen nachzukommen. Der Staat existiert nur mehr, um vom Volk Steuern zur Deckung von staatlichen Zinsverpflichtungen einzutreiben.

      Im nächsten Teil werden wir erläutern, warum die Versuche des Staates, da gegenzusteuern (Erhöhung von
      Kapitalertragssteuern, Erhöhung der Höchststeuersätze...) vollkommen vergeblich sind.



      Kapitel 2

      Wir haben im letzten Teil dargestellt, wieso das vor allem durch die Zinsen bestimmte, etablierte Geldsystem zu einer Bereicherung der Banken und zu einer Verarmung des Volkes führt. Im nachfolgenden wollen wir begründen, wieso die heute gängigen Maßnahmen, dem entgegenzusteuern, nicht greifen können. Und diesen Ausführungen wollen wir ein Beispiel voranstellen.

      Nimm` an, Du wärst ein innovativer, kluger Geist, dem das Schicksal deiner Mitbürger am Herzen liegt. Du willst nicht nur einfach abzocken, sondern etwas schaffen, was auch nützlich ist. Du denkst lange darüber nach und arbeitest wie ein Besessener. Jahrelang schuftest Du, um etwas wirklich Großartiges zu schaffen - manchmal auch 16 Stunden am Tag. In all der Zeit lebst Du von kleinen Gelegenheitsjobs - viel ist es nicht, was da zusammenkommt, aber was soll`s? Du bist jung, gesund und anspruchslos. Und Deine eigentliche Arbeit läßt Dich aufleben.

      Und schließlich sind Deine Bemühungen von Erfolg gekrönt: Du hast es erfunden: ein Gerät, mit dessen Hilfe Blinde sehen können. Ein solches Gerät wäre wirklich nützlich, da es Tausenden Menschen ein neues Leben verschafft. Zusammen mit ein paar Freunden schaffst Du es auch, eine Firma auf die Beine zu stellen, die den Vertrieb Deiner Erfindung übernimmt. Produzieren läßt Du es von einem lokalen Industriebetrieb.

      Deine Erfindung ist ein Bombenerfolg. Alle wollen so ein Gerät haben; private Vereine und staatliche Institutionen übernehmen für bedürftige Blinde dann auch noch einen erheblichen Teil der Kosten - sodaß es sich wirklich jeder leisten kann. Und schon rollt die Knete auf Dein Bankkonto. - Und die hast Du Dir wirklich verdient.

      Jahre der Entbehrungen liegen hinter Dir, Jahre des Risikos, Jahre der Ungewißheit; alle haben Dich verlacht, haben gesagt, man könnte sowas gar nicht machen. Doch nun hast Du es ihnen gezeigt, und es ist auch etwas Nützliches ... Du freust Dich über das Werk und das Geld, und nun willst Du Dir erstmals in Deinem Leben etwas gönnen...

      Doch Deine Freude wird schnell getrübt. Papa Staat schickt Dir eine Steuervorschreibung - und will 60 % Deines Einkommens haben. 60 Prozent! Du tobst! Ist es nicht genug, daß Du für das Volk etwas Nützliches geschaffen hast? Daß du deine Angestellten weit über dem Kollektivvertrag beschäftigst? Daß Du bei jedem Verkauf ohnehin 20 % Umsatzsteuer abführen mußt? Daß Du für Deine Arbeitnehmer einen Gutteil der Sozialversicherung übernimmst? Daß Du Lohnnebenkosten von 98 Prozent hast? Daß Du eine Reihe von sonstigen Abgaben, von der Lohnsummensteuer, über die Taxen bis hin zur Kammerumlage hast? Daß die Bank von Dir 11 % Zinsen kassiert? Nicht zuletzt: Daß Dein innovativer Geist die Wirtschaft belebt, einigen Leuten Arbeit gibt und durch Deine Aufträge auch die Arbeitsplätze im Industriebetrieb, bei dem Du produzierst - und bei dessen Lieferanten - gesichert werden?

      Dieses - sicherlich pathetische - Beispiel soll zeigen, daß das Problem der negativen Umverteilung durch das Zins-Geldsystem nicht so einfach zu lösen ist. Besorgte Geister hatten zunächst vorgeschlagen: "Na, wenn die Reichen immer reicher werden, dann besteuern wir die Reichen eben bis zum geht nicht mehr."

      Das wurde tatsächlich durchgeführt, in Deutschland, Österreich und anderswo: der Spitzensteuersatz in Schweden lag bei 90 Prozent. Im ganzen war es aber ein Ablenkungsmanöver und zeitigte nur negative Effekte. Besteuert wurden nämlich nicht die Bankiers, Trusts und Investmentgesellschaften, sondern der schaffende, produktive Unternehmer - zu Lasten der gesamten Wirtschaft. Ohne Unternehmer keine Arbeit. Massenweise schlitterten sie in den Konkurs.

      Sie wurden so hoch besteuert, um dem Staat Geld für seine Zinszahlungen an die Banken zu beschaffen - und zu nichts anderem. Die Sozialisten aber waren zufrieden, denn endlich sahen sie, daß "gegen das Kapital" etwas getan wird. Und das ist etwas, was Sozialisten nicht verstehen: Es gibt einen Unterschied zwischen dem schaffenden Unternehmer und "demKapital". Nicht jeder, der zu einem hohen Wohlstand gelangt, wird zu unrecht reich. Der schaffende Unternehmer, der kleine Gewerbebetrieb, der verantwortungsbewußte Industrielle - sie alle stecken in die Volkswirtschaft immer mehr hinein, als sie herausnehmen. Sie produzieren nützliche Güter und Dienstleistungen, sie schaffen Arbeitsplätze, sie halten das Getriebe der Wirtschaft in Gang -- kurz: sie sind die Ursache allen Wohlstandes. Die übermäßige Besteuerung dieser geschmähten Reichen nützt nichts, sondern schadet nur.

      Während der schaffende, innovative Unternehmer solcherart besteuert wurde - und immer noch wird, lachen sich die wahren Nutznießer und Übeltäter ins Fäustchen. Sie liegen auf der faulen Haut und zocken ab. Noch immer gibt es in vielen Ländern keine Steuern auf Zinserträge.

      Das wurde natürlich auch erkannt; und als Antwort begann man, in einigen Ländern die Kapitalerträge (Zinsen) zu besteuern. Der Staat dachte sich : "Na, wenn die schon soviel abzocken, und das auch noch von mir, dann soll zumindest ein Teil des Geldes wieder in meine Kassen zurückfließen." Gemeint sind Konzeptionen wie "Quellensteuer" oder "Kapitalertragssteuer".

      Nun sind diese im Vergleich zur Besteuerung des innovativen Unternehmers (in vielen Ländern bis 50 % oder mehr) natürlich lächerlich gering (in vielen Ländern zwischen 10 % und 20 %). Wer es sich richten kann, der richtet es sich.

      Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das Hauptproblem ist, daß diese Steuern nämlich vollkommen wirkungslos sind! Nein mehr: im Grunde sind auch sie nur ein Vehikel, um die Zinszahlungen des Staates an die Banken zu finanzieren - und nicht umgekehrt.
      Konzeption
      Der Staat borgt sich Geld von den Banken.
      Der Staat zahlt den Banken dafür Zinsen.
      Einen Teil der Zinsen müssen die Banken
      dem Staat wieder zurückgeben.
      Konsequenz: Der Staat zahlt nicht ganz so hohe Zinsen (Zinsen minus Kapitalerstragssteuer).

      Unschwer auszumalen, warum das nicht funktioniert: die internationalen Banken heben einfach das Zinsniveau, wenn ihr Bedarf dannach ist - und kassieren soviel wie vorher. Wer es sich richten kann, der richtet es sich.

      Auf der Strecke bleiben aber all jene, die es sich nicht richten können: die Großmutter, die sich von ihrer Rente Geld vom Munde abspart. Die Familie, die für die Ausbildung ihrer Kinder Geld zurücklegt. Das junge Ehepaar, das auf ein Eigenheim hofft.

      Sie alle müssen plötzlich einen Teil ihres hart erarbeiteten Geldes dem Staat abliefern; der Staat verwendet es seinerseits, um seine Zinsschuld bei den Banken zu begleichen. Und so finanziert und sichert ausgerechnet die Versteuerung des Zinsertrages die Erträge aus Zinswirtschaft.


      Ein Paradoxon?

      Kaum: Das Problem ist systemimmanent. Es gibt keinen Ausweg innerhalb des Zinssystems; nicht einmal über die direkte Besteuerung der Kapitalgeber. - Die würden diese "erhöhten Kosten" ohnehin nur auf ihre Kunden umlegen.

      Die Kunden?

      Vater Staat und das Volk.

      Im nächsten Teil werden wir beleuchten, was Banken so treiben. Dabei werden wir eine seltsame Entdeckung machen.


      Kapitel 3

      Im zweiten Teil haben wir beschrieben, warum auch die Besteuerung der Zinserträge oder "des Kapitals" kein Ausweg aus der Misere sein kann. Heute wollen wir überprüfen, woher die Banken das Geld, das sie dem Staat und dem Volk verleihen, überhaupt haben. Auf Bäumen wächst es bekanntlich nicht.

      Viele Leute gehen davon aus, daß der Staat selbst das Geld irgendwie "macht". Er hat eine Notenbank mit Druckpresse und die schaltet er in Würdigung seiner Verantwortung für die Stabilität des Geldwertes ein oder aus. Sie nehmen ferner an, daß die Banken so wie andere Leute auch in letzter Konsequenz nur Geld verwenden können, daß der Staat "gemacht" hat. Und damit das Geld etwas wert ist und angenommen wird, nehmen sie drittens an, daß es durch feste Werte gedeckt ist: vor allem durch Gold.

      Keine einzige dieser Annahmen stimmt.

      Früher, und auch nur in einigen Staaten (z. B. den USA) war das Geld tatsächlich durch Gold gedeckt. Deckung bedeutet: Du kannst jederzeit zum Staat gehen und Dein Geld gegen Gold zu einem genau definierten, unveränderlichem Kurs umtauschen (in den USA waren es 1 $ für 1/73 Unze Gold). Bedeutet auch: Für jeden ausgegebenen Dollar müssen entsprechende Goldreserven vorhanden sein. Von jeder anderen angeblichen "Deckung" hast Du nichts. Dieses System wurde aufgelassen, damit der Beschiß seinen Lauf nehmen kann.

      Heute ist das Geld gerade das Papier wert, aus dem es besteht. Daß Dein Geld trotzdem akzeptiert wird, beruht nur auf dem V e r t r a u e n der Leute in den Umstand, daß es auch alle anderen akzeptieren werden. Dieses Vertrauen beruht auch nicht zuletzt auf dem Vertrauen darauf, daß das Geld etwas wert ist (gedeckt ist) - was es aber nicht ist. Darum das Verwirrspiel mit den Gold- und Devisenreserven (wertloses Papier anderer Staaten). Wenn dieses Vertrauen erschüttert werden würde, kannst Du aus Deinen DM 100,- Scheinen Papierflieger machen. - Niemand wird es nehmen, weder Dein Nachbar und schon gar nicht der Staat.

      Die Herstellung von Geld selbst ist also etwas sehr Sensibles. Man druckt ein paar Zahlen auf ein Blatt Papier - und schwupps, kann man sich ein Bier, einen Fernseher, ein Auto oder gar ein Haus kaufen. Ja, klar, das muß dem Staat vorbehalten sein. Denn das Geld soll für uns alle da sein. Und wenn ein Privater das macht, wird er wegen "Geldfälscherei" hinter Gitter gebracht. Ja, sicher, nicht einmal Banken dürfen das machen, sondern nur eine einzige "Staatsbank".

      Vergessen wir die Details für den Augenblick, dann ist das richtig. Nur: diese "Staatsbank" ist nicht staatlich. Die Deutsche Bundesbank, die Österreichische Nationalbank, die US-amerikanische Federal Reserve Bank, sie alle sind in Privatbesitz.
      Da haben einige das Goldene Los gezogen, vom Staat das Recht zugesprochen bekommen zu haben, das Geld zu erzeugen. - Wir wollen hier nicht darauf eingehen, wer das ist.

      Die Eigentümer der Staatsbank können zwar nicht willkürlich Geld schöpfen (was sie aber über Umwege trotzdem tun), sondern nur nach Maßgabe der Gesetze. Aber das Entscheidende ist : Der Staat selbst kann kein Geld mehr schöpfen ("machen"). Daher muß er sich benötigtes Geld stets von den Banken ausborgen - und dafür feste Zinsen berappen. Das ist der Grundstein zum Zins-Geldsystem, dessen Konsequenzen wir schon zart angedeutet haben. Ihr dürft dreimal raten, wer diese Zinsen zahlt: natürlich das Volk, von dem immer neue und höhere Steuern eingehoben werden!

      Ein denkbar dummes System möchte man meinen. Wie wird es begründet?

      Gar nicht, weil niemand dannach fragt. Aber historisch betrachtet: den Bürgern wurde eingeredet, der Staat könnte sein Geldschöpfungsmonopol "mißbrauchen" - etwa durch willkürliches Anwerfen der Notenpresse. Und daher wäre es klüger, dieses Monopol in die Hände von verantwortungsbewußten "Experten" (private Bankiers) zu legen - die sich da auskennen und das natürlich nie mißbrauchen würden.

      Indem der Staat so verpflichtet sei, für aufgenommenes Geld Zinsen zu bezahlen, wie jeder andere auch, werde er gezwungen, verantwortungsbewußt zu wirtschaften. Das Geld wird selbst zur Ware erhoben, für die man zu bezahlen hat (Zinsen). Der Erfinder dieses Systems war übrigens Kaynes - der mit "deficit spending" einen ungeahnten Wohlstand prophezeite.

      Die Schöpfungskraft der Banken beschränkt sich aber nicht nur auf das Drucken von Noten - tatsächlich sind diese gemessen an der gesamten Geldmenge heute unbedeutend.

      Nein, mehr noch: Die Banken - und zwar jede Bank (!) - schöpft Geld buchstäblich aus dem Nichts, in Form von Scheckgeld und Buchgeld. Und das funktioniert so:

      Herr Maier geht zur Bank und nimmt sich einen Kredit von DM 10.000,-. Nachdem Herr Maier eine Hypothek auf sein Haus unterschrieben hat, gewährt die Bank diesen Kredit. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer und - welch wundersamer Zauber - auf dem Konto des Herrn Maier befinden sich plötzlich DM 10.000,-.

      Diese DM 10.000,- sind reales Geld, das aus dem Nichts entstand. Es war vorher n i c h t d a . Ihm stehen insbesondere auch keine Einlagen entgegen, wie oft angenommen wird.

      Viele glauben, eine Bank funktioniert so: Herr Huber legt DM 10.000,- ein. Dieses Geld darf die Bank nun nehmen und damit Kredite vergeben: alles bis auf eine Rücklage, die gesetzlich bestimmt ist, z. B. 20 Prozent. In diesem Falle dürfte die Bank also DM 8.000,- als Kredit vergeben.

      Nein, aber so läuft es nicht: die mit der Rücklagenquote verbundene Schöpfungsmacht der Bank bezieht sich auf die Gesamteinlage. Bei einer Rücklagenquote von 20 Prozent dürfte die Bank in diesem Falle DM 50.000,- als Kredit vergeben (!). DM 10.000,- steht eine Einlage in selber Höhe entgegen, das könnte man noch irgendwie rechtfertigen; bleiben aber die restlichen DM 40.000,-. Diese werden aus dem Zauberhut geschöpft (in Form von Buchgeld- und Scheckgeld) und in den Wirtschaftskreislauf gepumpt - es gab sie vorher nicht (!).

      Die tatsächliche Rücklagenquote wird immer niederer (sie muß immer niederer werden; siehe dazu später); und liegt in den meisten Ländern heute zwischen fünf und fünfundzwanzig Prozent.

      Aber mit diesem durch Zauber geschöpften Geld kann Herr Maier sehr reale Dinge tun. Er kauft sich einen Fernseher und überweist die DM 2.000,- auf das Konto des Händlers. Er läßt sein Auto reparieren und überweist DM 3.000,- auf das Konto des Mechanikers. Und auch die restlichen DM 5.000,-- sind schnell verprasst.

      Konsequenz: Die Bank hat aus dem Nichts DM 10.000,- geschöpft, reales Geld, das nun im Verkehr ist. Für dieses Geld, für das sie n i e gearbeitet hat, das ihr Nichts gekostet hat - verlangt sie nun auch noch Zinsen (!), nicht zu wenig: 10 Prozent.

      Nach einem Jahr hat Herr Maier genug verdient, um das Geld zurückzuzahlen, inzwischen DM 11.000,-. Die DM 10.000,- wandern in den Computer, die DM 1.000,- Zinsen steckt die Bank ein - als Gewinn.

      Ergebnis: Keine Arbeit, keine Mühe, aber DM 1.000,- Gewinn. Ja, nicht einmal ein Risiko gibt es bei diesem wunderbaren Geschäft. Hätte Herr Maier nicht zahlen können - dann wäre sein Haus eben im Schlund der Bank verschwunden.

      So schön kann Geld sein, wenn man weiß, wie man`s macht ...

      Im vierten Teil werden wir beleuchten, was dieser Hokuspokus für katastrophale Auswirkungen hat - das gibt dem Zins-Geldsystem den Rest.


      Kapitel 4
      Im dritten Teil haben wir erläutert, wie die Banken aus dem Nichts Geld schöpfen und damit satte Gewinne einfahren - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne etwas zu produzieren, ohne Risiko und alles auf Kosten des arbeitenden Volkes.
      Verwerflich genug wäre das schon alleine. Aber heute wollen wir uns damit beschäftigen, welche furchtbaren Auswirkungen das hat.
      "Den Bankern gehört die Erde. Nehmt ihnen die Erde, aber laßt ihnen die Macht,
      Rücklagen zu bilden, und mit einem Federstrich werden sie genügend
      Rücklagen schöpfen, um sie wieder zurückzukaufen.
      Immerhin, nehmt sie ihnen weg, dann würden alle großen Vermögen
      der Banker gleich dem meinen verschwinden.
      Dann würden wir in einer glücklicheren und besseren Welt leben.
      Aber wenn Sie wünschen, die Knechte der Bankleute zu bleiben und
      ihnen noch die Kosten für ihre eigene Knechtschaft zu zahlen,
      dann laßt sie weiter Rücklagen schöpfen."
      (Sir Josiah STAMP, Präsident der Bank of England)

      Viele Leute verlieren den Überblick, wenn es um große Zahlen geht. Darum wollen wir die Konsequenzen an einer kleinen Volkswirtschaft zeigen, die nur aus einer Bank und drei Personen besteht.

      Unsere kleine Volkswirtschaft besteht aus einer gesamten Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) von DM 360.000. Herr Maier hat DM 160.000, Herr Huber hat DM 200.000, Herr Schmidt ist ein armer Schlucker und hat gar kein Geld.

      Also geht Herr Schmidt zur Bank und pumpt sich DM 40.000, auf 30 Jahre, zu einem Zinssatz von 15,25 %. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer - und auf dem Konto von Herrn Schmidt befinden sich plötzlich DM 40.000 - Geld das es vorher nicht gab, es wurde originär geschöpft (siehe Teil 3).

      Damit haben wir folgende Situation:


      Und siehe da: Die gesamte Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) ist plötzlich von DM 360.000 auf DM 400.000 gewachsen. Jedoch ist der Warenmenge (Summe der produzierten Güter und Dienstleistungen) gleich geblieben.

      Konsequenz: Inflation.

      Inflation bedeutet: Die Geldmenge wird größer als die Warenmenge.
      Inflation bedeutet: Du bekommst für jede erarbeitet Mark weniger als früher (als Du sie verdient hast).
      Inflation bedeutet: Du wirst um einen erheblichen Teil der Früchte deiner Arbeit betrogen.
      Das ist die Situation, die wir laufend haben. - Beschiß im Reinformat.

      Aber es geht noch weiter: Herr Schmidt wirtschaftet nun 30 Jahre lang mit seinem Geld. Wirtschaften bedeutet: Er produziert Güter (z. B. Schnitzen von Holzfiguren) oder Dienstleistungen (z. B. Schneiden von Haaren) und verkauft diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft. Dafür bekommt er von diesen Geld.

      In den 30 Jahren hat Herr Schmidt, fleißig wie er ist, eine Menge Dienstleistungen produziert, und diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft - Herrn Maier und Herrn Huber - verkauft. Dafür hat er ordentlich Geld kassiert.

      Nach 30 Jahren herrscht also beispielsweise folgende Situation:

      Herr Maier hat Herrn Schmidt insgesamt Güter und Dienstleistungen im Wert von DM 100.000 abgekauft, Herr Huber im Wert von DM 60.000,-. Das führt zu einer entsprechenden Verminderung des Geldes von Maier und Huber, und zu einer entsprechenden Erhöhung des Geldes von Schmidt. Es kommt beim Kauf nur zu einer Verschiebung des Geldes - es wird aber kein Geld neu geschaffen, noch geht Geld aus dem Wirtschaftskreislauf verloren. Die gesamte Geldmenge der Volkswirtschaft beträgt weiterhin DM 400.000,-.

      Und nun, nach 30 Jahren, klopft die Bank bei Herrn Schmidt an und will das Geld zurück, das sie ihm geborgt hatte, mit Zins & Zinseszinsen: DM 180.000,-. Herr Schmidt zahlt das Geld. DM 40.000,- wandern in den Computer, DM 140.000,- sind der Gewinn der Bank.


      Damit haben wir zwei Effekte:

      1. Herr Schmidt, der fleißige Arbeiter, wurde um einen wesentlichen Teil seines Arbeitsertrages betrogen.
      2. Die Geldmenge ist wieder so groß, wie sie vorher war: DM 360.000,-
      DAS JEDOCH NUR DANN, wenn die Bank dieses Geld nimmt und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführt. Und das tut sie zu einem großen Teil auch: sie bezahlt ihre Angestellten, baut neue Bankniederlassungen, kauft Wirtschaftsunternehmen, beteiligt sich an Aktiengesellschaften usw.

      ABER SIE FÜHRT NICHT ALLES GELD WIEDER IN DEN WIRTSCHAFTSKREISLAUF ZURÜCK!

      Einen Teil des Geldes nimmt sie und bildet Rücklagen, um neue (höhere) Kredite vergeben zu können. Und dieses Geld ist dann dem Wirtschaftskreislauf entzogen. Nehmen wir an, die Bank würde von den DM 140.000 Zinsertrag nur DM 20.000,- nehmen und als Rücklage verwenden.

      Konsequenz: Die Geldmenge der Volkswirtschaft wäre von DM 360.000 auf DM 340.000 gesunken.

      Sinkende Geldmenge bedeutet: Deflation

      Deflation bedeutet: Die Geldmenge wird kleiner als die Warenmenge.
      Deflation bedeutet: Dein erarbeitetes Geld wird von Tag zu Tag mehr wert.
      Deflation bedeutet: Wirtschaftskrise. Wenn das Geld ohne irgendwas zu tun,
      immer mehr wert wird, flüchtet alles in Geld. Niemand kauft
      mehr Waren, die er nicht unbedingt benötigt. Denn morgen
      würde er um dasselbe Geld schon doppelt soviele Waren bekommen.
      Deflation bedeutet: Aufgrund der sinkenden Nachfrage können die Unternehmer
      ihre Güter und Dienstleistungen nicht mehr absetzen.
      Konkurse, Kündigungen und Arbeitslosigkeit sind die Folge.


      Glücklicherweise haben wir aber nie Deflation. Dafür sorgen schon die Banken. Was machen sie?

      Sie schöpfen Geld aus dem Nichts und vergeben neue Kredite!

      Und hier ist der teuflische Effekt:
      Um die vorherige Geldmenge von DM 400.000,- wiederherzustellen, müssen sie nun nicht mehr DM 40.000,-- sondern schon DM 60.000,- als Kredit vergeben! Und beim nächsten Mal ist es noch mehr, und dann wieder mehr. Mit jeder Kreditrückzahlung - und mit jeder Rücklage, die die Bank bildet - muß mehr an Krediten ausgegeben werden, um die vorherige Geldmenge wiederherzustellen, damit die Deflation verhindert wird!

      Dieser Effekt wird durch die von Jahr zu Jahr steigende Gütermenge (Summe der erzeugten Dienstleistungen & Güter = BSP) noch erheblich beschleunigt, da die Geldmenge auch an die wachsende Gütermenge angepaßt werden muß.

      Konsequenz:
      Es müssen immer mehr und immer höhere Kredite vergeben (genommen) werden, um die Deflation zu verhindern. Irgendwann sind die Leute aber schon so verschuldet, daß kaum mehr etwas geht. Sie leiden schon an den alten Zinslasten und können neue Kredite nur mehr schwerlich nehmen.

      Das ist die Situation, die wir heute haben.

      Und was machen dann die Banken?

      Die Kredite müssen billiger werden - damit man es sich noch leisten kann. Die Banken senken also die Zinsen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Durch die zusätzlichen Kredite wird einfach wieder Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt, mit dem Arbeiter, Dienstleistungen und Güter bezahlt werden können.

      Das funktioniert eine Zeit lang, aber nur bis zu einem gewissen Punkt:

      1. Der Teufelskreis wird lediglich verlangsamt; die drohende Wirtschaftskrise wird nur verzögert, aber nicht aufgehalten.
      2. Immer niederere Zinsen bedeuten auch, daß die Banken immer weniger verdienen. Das ist für die Banken natürlich höchst unbefriedigend.


      Und wenn das der Fall ist, wechseln die Banken die Strategie.

      Dem Strategiewechsel gehen stets einige wirtschaftliche Kennzahlen voran: - hohe Verschuldung des Staates und des Volkes (Verschuldete können
      keine weiteren Kredite nachfragen)
      - hohe Arbeitslosigkeit (Arbeitslose können keine Kredite nachfragen)
      - eine hohe Zahl von Konkursen und Ausgleichen (kaputte
      Wirtschaftsunternehmen können keine Kredite mehr nachfragen)
      - sehr niedrige Zinsen (man kann sie nicht mehr senken, um dadurch
      eine erhöhte Kreditnachfrage zu erzeugen)
      - geringe Inflation (da zu wenig Kredite nachgefragt werden, schafft man
      es gerade noch, die Geldmenge an die Gütermenge anzupassen; da
      keine Kredite nachgefragt werden, wird die Geldmenge aber nicht viel größer)


      Da geht dann einfach nichts mehr.

      Im fünften Teil werden wir feststellen, daß das schon mal passiert ist. Es war die Große Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre. Dabei wurden die Banken reicher als jemals zuvor: sie machten Kasse und tauschten ihr Geld gegen handfeste Vermögenswerte. Die restlose Verarmung der Völker war die Folge.


      Kapitel 5

      Im vierten Teil haben wir beschrieben, wie das Zins-Geldsystem einerseits dazu führt, daß das Volk um einen guten Teil der Früchte seiner Arbeit betrogen wird. Andererseits haben wir ausgeführt, wie das Zins-Geldsystem den Staat und das Volk zu immer höherer Verschuldung nötigt - bis nichts mehr geht. Heute wollen wir darstellen, was die Banken tun, wenn nichts mehr geht; und zwar am Beispiel der Großen Wirtschaftskrise der Dreißiger.

      "Wer auch immer die Geldmenge in einem Land beherrscht,
      ist unumschränkter Herr von allem Gewerbe und allem Handel."

      James A. GARFIELD, Präsident der USA

      Die Wirtschaftskrise der Dreißiger ist ein Phänomen. Sie befiel alle westlichen Staaten und zog sich über Jahre - exakt bis zum Jahr 1939. Kein westlicher Staat blieb von ihr verschont: mit Ausnahme des Deutschen Reiches, das sich seltsamerweise schon 1934 rapide davon zu erholen begann. Aber das Deutsche Reich wollen wir für den Augenblick mal links liegen lassen.

      Man hat allerlei Leute für die Krise verantwortlich gemacht: die Politiker hätten falsch reagiert; und viele Politiker mußten ihren Hut nehmen; andere wurden als Beseitiger der Krise gefeiert. Aber das sind alles Lügen! Die Politiker hatten weder etwas für ihr Zustandekommen, noch etwas für ihr Verschwinden getan. Die Banken alleine verursachten die Krise, und die Banken alleine ließen sie verschwinden. - Wie, das wollen wir im folgenden vereinfacht darstellen - stellvertretend für alle Staaten (mit Ausnahme Deutschlands) am Beispiel Kanadas, weil es ein besonders gutes Beispiel ist.

      Nehmen wir Kanada im Jahre 1930. Kanada hatte keine Kriegsreparationen zu bezahlen. Kanada hatte fruchtbares Ackerland, gewaltige Wälder, riesige Rohstoffvorkommen. Die Arbeiter waren genauso tüchtig, die Bauern waren genauso fleißig, die Unternehmer waren genauso innovativ wie zuvor. Kanada hatte ein ausgebautes und hoch wirksames Transportwesen an Eisenbahnen und Straßennetzen und Wasserwegen im Inland und auf dem Meer. Die Nachrichtenverbindungen gehörten zu den besten der Welt, nutzten Telefon, Telegraf, Rundfunk und ein gut arbeitendes Postwesen. Kein Krieg hatte die Städte oder Landschaften verwüstet. Keine Epidemie hatte die Bevölkerung geschwächt, ja, es gab sogar einen deutlichen Geburtenüberschuß. Keine Hungersnot hatte das Land betroffen.

      Und trotzdem kam es plötzlich zu einer Krise gewaltigen Ausmaßes. Eine Krise, die aus der Situation Kanadas völlig
      unerklärlich ist, eine Krise, die es gar nicht geben hätte dürfen. Die rechtlichen Voraussetzungen waren unverändert, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen hatten sich stets verbessert, die Schornsteine rauchten, die Städter arbeiteten, die Forstarbeiter hackten, die Farmer pflügten. --

      Und dennoch: plötzlich stockte das Getriebe. Einfach so. Aus heiterem Himmel. -- Gottes Wille?

      Kaum. Wir brauchen uns nur anzusehen, was die Banken zu dieser Zeit trieben.
      1. Die Bankiers begannen, Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf zu ziehen,
      indem sie anfingen, die Zinsen auf ungeahnte Ausmaße zu erhöhen.
      Utopische Zinsen vermindern die Kreditnachfrage: die Leute können sich
      die Kredite nicht mehr leisten. Verminderte Kreditnachfrage führt zur
      Minderung der Geldmenge (siehe Teil 4). Ohne die neuen Kredite konnten
      die Unternehmer ihre Lieferanten und Arbeiter nicht mehr bezahlen,
      sie mußten ihre Produktion mindern, Arbeiter kündigen oder schlitterten in
      den Konkurs. Ohne die neuen Kredite ging die Nachfrage nach Gütern und
      Dienstleistungen zurück. Das führte zu Produktionsflauten, Arbeitslosigkeit
      und Anschlußkonkursen.
      2. Hohe Zinsen führen zur selben Hand zu vermehrten Sparen (Bankeinlagen).
      Auch dieses Geld ist temporär dem Wirtschaftskreislauf entzogen, und führt
      zu einer (faktischen) Minderung der im Umlauf befindlichen Geldmenge.
      Bloß faktisch deshalb, weil das Geld als Buchgeld ja weiterhin da ist.
      Es wird aber nicht benutzt. (Effekt wie oben)
      3. Die Bankiers begannen, dem Staat, den Industrien, den Gewerbebetrieben
      und den Bauern Darlehen zu verweigern. (Effekt wie oben)
      4. Die Bankiers verlangten gleichzeitig aber die Rückzahlung der bestehenden
      Darlehen und Kredite. Das führte abermals zu einer Minderung der Geldmenge.
      (Effekt wie oben)


      Kanada war somit in eine Wirtschaftsflaute sondergleichen gebracht worden. Güter waren vorrätig, um verkauft zu werden. Arbeiten warteten darauf, getan zu werden. Aber niemand konnte es bezahlen. Es war zu wenig Geld da. Fünfundzwanzig von Hundert Arbeitern wurde gekündigt.

      Zur gleichen Zeit zockten die Banken ab! Weil durch die Wirtschaftsflaute viele Betriebe in den Konkurs wanderten, wurden die Banken per Hypotheken die Eigentümer von Zehntausenden von land- und forstwirtschaftlichen Anwesen (in der Größe von über einer Million Quadratkilometer -> das ist dreimal die Fläche Deutschlands) und von weiteren Zehntausenden Gewerbebetrieben und Industrien.

      Dreimal die Fläche Deutschlands und Industrien in Milliardenwerten - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne Risiko.
      Toll, wat?

      Und hier ist der Beweis - die Zahlen der Geldmenge/Kopf von Kanada:
      1929 ......... 302 CAN-$
      1933 ......... 236 CAN-$
      1934 ......... 237 CAN-$
      1935 ......... 247 CAN-$
      1938 ......... 274 CAN-$
      Wie das Geldsytem funktioniert
      - eine einfache Darstellung für jedermann –

      Kapitel 1
      Der Staat erbringt Leistungen. Staatliche Leistungen können beispielsweise sein: Zurverfügungstellung einer Landesverteidigung (Heer), Gewährleistung der inneren Sicherheit (Polizei), Schaffung von Verkehrswegen (Straßen, Bahn), Bereitstellung eines kulturellen Angebotes (Oper). Das alles kostet Geld. Beispielsweise müssen die Staatsbediensteten (Berufssoldaten, Polizei, Beamte) bezahlt werden. Oder: das Errichten von Straßen geschieht von Firmen, die dafür Geld verlangen (mit dem Geld kaufen diese Firmen die Materialien und bezahlen ihre Angestellten). Woher hat der Staat das Geld dafür? Er holt es sich von den Staatsbürgern : vom Volk. Man nennt das Steuern und Abgaben. Das ist an sich ein sinnvolles und gesundes System. Reiche zahlen (prozentuell) mehr, Arme zahlen (prozentuell) weniger Steuern. Der Staat nimmt dieses Geld und erbringt damit Leistungen, verteilt es um: Er erbringt damit einerseits Leistungen, die allen nützen (z. B. Polizei), andererseits gibt der Staat jenen Geld, die es besonders benötigen. Beispiel für klassische Umverteilung:


      Nun begibt es sich aber, daß der Staat heute weniger Geld hat, als er ausgeben muß oder will. Man nennt das Budgetdefizit: Der Staat gibt mehr Geld aus, als er einnimmt. Du hast DM 20,- in der Brieftasche, willst aber DM 30,- ausgeben.

      Woher nimmt der Staat das fehlende Geld? Er könnte etwa Staatsanleihen ausgeben. Eine Staatsanleihe ist wie jede Anleihe ein Zahlungsversprechen, etwa in der Art: "Gib mir jetzt DM 1.000. Dafür gebe ich Dir in 5 Jahren DM 1.500,-- zurück." Die Differenz von DM 500,-- nennt man Zinsen.

      Wenn man ein Geldsystem so aufbaut, wie es heute der Fall ist, dann muß es Zinsen geben. Für nichts würde ja niemand sein Geld herborgen, um es (vielleicht) in 5 Jahren wiederzubekommen. Da wäre es besser, es gleich zu behalten. Die Sicherheit wäre größer ("wer weiß, ob ich es überhaupt wieder bekomme?") und die Verfügbarkeit wäre garantiert ("was ist, wenn ich das Geld in zwei Jahren doch brauche?").

      Der Staat gibt also Anleihen aus. Und dann gibt es Leute, die diese Anleihen kaufen, aus folgender Überlegung heraus: "Ich habe jetzt DM 1.000, die ich gar nicht brauche. Wenn ich sie jetzt herborge, dann bekomme ich in 5 Jahren DM 1.500,- zurück, und das auch noch ohne zu arbeiten. Klasses Geschäft, das mache ich."

      Wer kauft solche Anleihen? Natürlich nicht die kinderreichen Familien und armen Leute - die haben ohnehin kein Geld und brauchen jeden Pfennig selbst. Sondern: die reichen Leute; in der Realität wird die große Masse von Staatsanleihen heute fast ausschließlich von internationalen Banken, Trusts und Investmentgesellschaften gezeichnet - die ihrerseits wieder untereinander verbandelt sind.

      Die Zeit vergeht ... 5 Jahre sind vorbei.

      Dann klopfen die Banken natürlich an beim Staat und sagen: "Hallo, ich habe Dir vor 5 Jahren DM 1.000 geborgt, jetzt will ich DM 1.500 zurück."

      Der Staat zahlt das Geld - und steht dadurch vor folgendem Problem: Er hatte ohnehin schon weniger Geld, als er ausgeben mußte. Und jetzt muß er ZUSÄTZLICH auch noch einen Kredit zurückzahlen (die Staatsanleihe tilgen) und die Zinsen dafür berappen.

      Was macht der Staat, damit er das zahlen kann?

      Er erhöht einerseits die Steuern ("Steuerreform"). Die Masse des Steueraufkommens (absolut) wird aber von den Armen ("dem Volk") aufgebracht, die die große Mehrheit sind. Mit diesen Mehreinnahmen zahlt er einen Teil der Zinsen.

      Dadurch kommt es zu einer negativen Umverteilung:


      Andererseits verringert der Staat die Auszahlungen und Leistungen an das Volk: er kürzt die Beihilfen für Familien, das Arbeitslosengeld, den Forschungsetat, die Gehälter der Beamten und Staatsbediensteten; er baut weniger Straßen und Kommunikationswege. Er "verschiebt" die Restauration von historischen Bauwerken.

      Drittens nimmt er neue Schulden auf. Er geht wieder zu den Banken und sagt: "Hey, borg` mir doch DM 1.500. Ich zahle Dir in 5 Jahren dann DM 2.250,- zurück."

      Die Zeit vergeht ... und in 5 Jahren klopfen die Banken wieder an. Und nun ist das Problem noch größer geworden.

      Das ist ein Teufelskreis: Mit jedem Jahr und durch jede Neuverschuldung wird der Handlungsspielraum des Staates geringer.
      Immer mehr Geld muß er nur für die Zurückzahlungen von alten Schulden und Zinsen aufgeben.

      Fazit:

      Für die klassische (richtige) Umverteilung bleibt immer weniger Geld.
      - Für die negative (falsche) Umverteilung geht immer mehr Geld drauf.
      - Die Masse des Volkes wird immer ärmer: sie zahlen immer mehr Steuern bei immer weniger staatlicher Gegenleistung.
      - Die Bankiers werden immer reicher: sie kassieren in immer größerem Ausmaß die Steuern des Volkes über den Mittler Staat.
      Ohne Änderung dieses Systems wäre irgendwann die große Masse des Geldes (und Vermögens) des Volkes nach folgendem Schema umverteilt:


      Und dabei sind viele andere Aspekte noch gar nicht berücksichtigt, etwa: Was macht eine kinderreiche Familie, deren Beihilfe vom Staat gekürzt oder aufgelassen wurde?

      Richtig: Sie geht zur Bank und nimmt sich selbst `nen Kredit ...

      Am Ende steht die Versklavung des Volkes durch die Banken. Das Volk arbeitet nur mehr, um (privaten und staatlichen) Zinsverpflichtungen nachzukommen. Der Staat existiert nur mehr, um vom Volk Steuern zur Deckung von staatlichen Zinsverpflichtungen einzutreiben.

      Im nächsten Teil werden wir erläutern, warum die Versuche des Staates, da gegenzusteuern (Erhöhung von
      Kapitalertragssteuern, Erhöhung der Höchststeuersätze...) vollkommen vergeblich sind.



      Kapitel 2

      Wir haben im letzten Teil dargestellt, wieso das vor allem durch die Zinsen bestimmte, etablierte Geldsystem zu einer Bereicherung der Banken und zu einer Verarmung des Volkes führt. Im nachfolgenden wollen wir begründen, wieso die heute gängigen Maßnahmen, dem entgegenzusteuern, nicht greifen können. Und diesen Ausführungen wollen wir ein Beispiel voranstellen.

      Nimm` an, Du wärst ein innovativer, kluger Geist, dem das Schicksal deiner Mitbürger am Herzen liegt. Du willst nicht nur einfach abzocken, sondern etwas schaffen, was auch nützlich ist. Du denkst lange darüber nach und arbeitest wie ein Besessener. Jahrelang schuftest Du, um etwas wirklich Großartiges zu schaffen - manchmal auch 16 Stunden am Tag. In all der Zeit lebst Du von kleinen Gelegenheitsjobs - viel ist es nicht, was da zusammenkommt, aber was soll`s? Du bist jung, gesund und anspruchslos. Und Deine eigentliche Arbeit läßt Dich aufleben.

      Und schließlich sind Deine Bemühungen von Erfolg gekrönt: Du hast es erfunden: ein Gerät, mit dessen Hilfe Blinde sehen können. Ein solches Gerät wäre wirklich nützlich, da es Tausenden Menschen ein neues Leben verschafft. Zusammen mit ein paar Freunden schaffst Du es auch, eine Firma auf die Beine zu stellen, die den Vertrieb Deiner Erfindung übernimmt. Produzieren läßt Du es von einem lokalen Industriebetrieb.

      Deine Erfindung ist ein Bombenerfolg. Alle wollen so ein Gerät haben; private Vereine und staatliche Institutionen übernehmen für bedürftige Blinde dann auch noch einen erheblichen Teil der Kosten - sodaß es sich wirklich jeder leisten kann. Und schon rollt die Knete auf Dein Bankkonto. - Und die hast Du Dir wirklich verdient.

      Jahre der Entbehrungen liegen hinter Dir, Jahre des Risikos, Jahre der Ungewißheit; alle haben Dich verlacht, haben gesagt, man könnte sowas gar nicht machen. Doch nun hast Du es ihnen gezeigt, und es ist auch etwas Nützliches ... Du freust Dich über das Werk und das Geld, und nun willst Du Dir erstmals in Deinem Leben etwas gönnen...

      Doch Deine Freude wird schnell getrübt. Papa Staat schickt Dir eine Steuervorschreibung - und will 60 % Deines Einkommens haben. 60 Prozent! Du tobst! Ist es nicht genug, daß Du für das Volk etwas Nützliches geschaffen hast? Daß du deine Angestellten weit über dem Kollektivvertrag beschäftigst? Daß Du bei jedem Verkauf ohnehin 20 % Umsatzsteuer abführen mußt? Daß Du für Deine Arbeitnehmer einen Gutteil der Sozialversicherung übernimmst? Daß Du Lohnnebenkosten von 98 Prozent hast? Daß Du eine Reihe von sonstigen Abgaben, von der Lohnsummensteuer, über die Taxen bis hin zur Kammerumlage hast? Daß die Bank von Dir 11 % Zinsen kassiert? Nicht zuletzt: Daß Dein innovativer Geist die Wirtschaft belebt, einigen Leuten Arbeit gibt und durch Deine Aufträge auch die Arbeitsplätze im Industriebetrieb, bei dem Du produzierst - und bei dessen Lieferanten - gesichert werden?

      Dieses - sicherlich pathetische - Beispiel soll zeigen, daß das Problem der negativen Umverteilung durch das Zins-Geldsystem nicht so einfach zu lösen ist. Besorgte Geister hatten zunächst vorgeschlagen: "Na, wenn die Reichen immer reicher werden, dann besteuern wir die Reichen eben bis zum geht nicht mehr."

      Das wurde tatsächlich durchgeführt, in Deutschland, Österreich und anderswo: der Spitzensteuersatz in Schweden lag bei 90 Prozent. Im ganzen war es aber ein Ablenkungsmanöver und zeitigte nur negative Effekte. Besteuert wurden nämlich nicht die Bankiers, Trusts und Investmentgesellschaften, sondern der schaffende, produktive Unternehmer - zu Lasten der gesamten Wirtschaft. Ohne Unternehmer keine Arbeit. Massenweise schlitterten sie in den Konkurs.

      Sie wurden so hoch besteuert, um dem Staat Geld für seine Zinszahlungen an die Banken zu beschaffen - und zu nichts anderem. Die Sozialisten aber waren zufrieden, denn endlich sahen sie, daß "gegen das Kapital" etwas getan wird. Und das ist etwas, was Sozialisten nicht verstehen: Es gibt einen Unterschied zwischen dem schaffenden Unternehmer und "demKapital". Nicht jeder, der zu einem hohen Wohlstand gelangt, wird zu unrecht reich. Der schaffende Unternehmer, der kleine Gewerbebetrieb, der verantwortungsbewußte Industrielle - sie alle stecken in die Volkswirtschaft immer mehr hinein, als sie herausnehmen. Sie produzieren nützliche Güter und Dienstleistungen, sie schaffen Arbeitsplätze, sie halten das Getriebe der Wirtschaft in Gang -- kurz: sie sind die Ursache allen Wohlstandes. Die übermäßige Besteuerung dieser geschmähten Reichen nützt nichts, sondern schadet nur.

      Während der schaffende, innovative Unternehmer solcherart besteuert wurde - und immer noch wird, lachen sich die wahren Nutznießer und Übeltäter ins Fäustchen. Sie liegen auf der faulen Haut und zocken ab. Noch immer gibt es in vielen Ländern keine Steuern auf Zinserträge.

      Das wurde natürlich auch erkannt; und als Antwort begann man, in einigen Ländern die Kapitalerträge (Zinsen) zu besteuern. Der Staat dachte sich : "Na, wenn die schon soviel abzocken, und das auch noch von mir, dann soll zumindest ein Teil des Geldes wieder in meine Kassen zurückfließen." Gemeint sind Konzeptionen wie "Quellensteuer" oder "Kapitalertragssteuer".

      Nun sind diese im Vergleich zur Besteuerung des innovativen Unternehmers (in vielen Ländern bis 50 % oder mehr) natürlich lächerlich gering (in vielen Ländern zwischen 10 % und 20 %). Wer es sich richten kann, der richtet es sich.

      Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das Hauptproblem ist, daß diese Steuern nämlich vollkommen wirkungslos sind! Nein mehr: im Grunde sind auch sie nur ein Vehikel, um die Zinszahlungen des Staates an die Banken zu finanzieren - und nicht umgekehrt.
      Konzeption
      Der Staat borgt sich Geld von den Banken.
      Der Staat zahlt den Banken dafür Zinsen.
      Einen Teil der Zinsen müssen die Banken
      dem Staat wieder zurückgeben.
      Konsequenz: Der Staat zahlt nicht ganz so hohe Zinsen (Zinsen minus Kapitalerstragssteuer).

      Unschwer auszumalen, warum das nicht funktioniert: die internationalen Banken heben einfach das Zinsniveau, wenn ihr Bedarf dannach ist - und kassieren soviel wie vorher. Wer es sich richten kann, der richtet es sich.

      Auf der Strecke bleiben aber all jene, die es sich nicht richten können: die Großmutter, die sich von ihrer Rente Geld vom Munde abspart. Die Familie, die für die Ausbildung ihrer Kinder Geld zurücklegt. Das junge Ehepaar, das auf ein Eigenheim hofft.

      Sie alle müssen plötzlich einen Teil ihres hart erarbeiteten Geldes dem Staat abliefern; der Staat verwendet es seinerseits, um seine Zinsschuld bei den Banken zu begleichen. Und so finanziert und sichert ausgerechnet die Versteuerung des Zinsertrages die Erträge aus Zinswirtschaft.


      Ein Paradoxon?

      Kaum: Das Problem ist systemimmanent. Es gibt keinen Ausweg innerhalb des Zinssystems; nicht einmal über die direkte Besteuerung der Kapitalgeber. - Die würden diese "erhöhten Kosten" ohnehin nur auf ihre Kunden umlegen.

      Die Kunden?

      Vater Staat und das Volk.

      Im nächsten Teil werden wir beleuchten, was Banken so treiben. Dabei werden wir eine seltsame Entdeckung machen.


      Kapitel 3

      Im zweiten Teil haben wir beschrieben, warum auch die Besteuerung der Zinserträge oder "des Kapitals" kein Ausweg aus der Misere sein kann. Heute wollen wir überprüfen, woher die Banken das Geld, das sie dem Staat und dem Volk verleihen, überhaupt haben. Auf Bäumen wächst es bekanntlich nicht.

      Viele Leute gehen davon aus, daß der Staat selbst das Geld irgendwie "macht". Er hat eine Notenbank mit Druckpresse und die schaltet er in Würdigung seiner Verantwortung für die Stabilität des Geldwertes ein oder aus. Sie nehmen ferner an, daß die Banken so wie andere Leute auch in letzter Konsequenz nur Geld verwenden können, daß der Staat "gemacht" hat. Und damit das Geld etwas wert ist und angenommen wird, nehmen sie drittens an, daß es durch feste Werte gedeckt ist: vor allem durch Gold.

      Keine einzige dieser Annahmen stimmt.

      Früher, und auch nur in einigen Staaten (z. B. den USA) war das Geld tatsächlich durch Gold gedeckt. Deckung bedeutet: Du kannst jederzeit zum Staat gehen und Dein Geld gegen Gold zu einem genau definierten, unveränderlichem Kurs umtauschen (in den USA waren es 1 $ für 1/73 Unze Gold). Bedeutet auch: Für jeden ausgegebenen Dollar müssen entsprechende Goldreserven vorhanden sein. Von jeder anderen angeblichen "Deckung" hast Du nichts. Dieses System wurde aufgelassen, damit der Beschiß seinen Lauf nehmen kann.

      Heute ist das Geld gerade das Papier wert, aus dem es besteht. Daß Dein Geld trotzdem akzeptiert wird, beruht nur auf dem V e r t r a u e n der Leute in den Umstand, daß es auch alle anderen akzeptieren werden. Dieses Vertrauen beruht auch nicht zuletzt auf dem Vertrauen darauf, daß das Geld etwas wert ist (gedeckt ist) - was es aber nicht ist. Darum das Verwirrspiel mit den Gold- und Devisenreserven (wertloses Papier anderer Staaten). Wenn dieses Vertrauen erschüttert werden würde, kannst Du aus Deinen DM 100,- Scheinen Papierflieger machen. - Niemand wird es nehmen, weder Dein Nachbar und schon gar nicht der Staat.

      Die Herstellung von Geld selbst ist also etwas sehr Sensibles. Man druckt ein paar Zahlen auf ein Blatt Papier - und schwupps, kann man sich ein Bier, einen Fernseher, ein Auto oder gar ein Haus kaufen. Ja, klar, das muß dem Staat vorbehalten sein. Denn das Geld soll für uns alle da sein. Und wenn ein Privater das macht, wird er wegen "Geldfälscherei" hinter Gitter gebracht. Ja, sicher, nicht einmal Banken dürfen das machen, sondern nur eine einzige "Staatsbank".

      Vergessen wir die Details für den Augenblick, dann ist das richtig. Nur: diese "Staatsbank" ist nicht staatlich. Die Deutsche Bundesbank, die Österreichische Nationalbank, die US-amerikanische Federal Reserve Bank, sie alle sind in Privatbesitz.
      Da haben einige das Goldene Los gezogen, vom Staat das Recht zugesprochen bekommen zu haben, das Geld zu erzeugen. - Wir wollen hier nicht darauf eingehen, wer das ist.

      Die Eigentümer der Staatsbank können zwar nicht willkürlich Geld schöpfen (was sie aber über Umwege trotzdem tun), sondern nur nach Maßgabe der Gesetze. Aber das Entscheidende ist : Der Staat selbst kann kein Geld mehr schöpfen ("machen"). Daher muß er sich benötigtes Geld stets von den Banken ausborgen - und dafür feste Zinsen berappen. Das ist der Grundstein zum Zins-Geldsystem, dessen Konsequenzen wir schon zart angedeutet haben. Ihr dürft dreimal raten, wer diese Zinsen zahlt: natürlich das Volk, von dem immer neue und höhere Steuern eingehoben werden!

      Ein denkbar dummes System möchte man meinen. Wie wird es begründet?

      Gar nicht, weil niemand dannach fragt. Aber historisch betrachtet: den Bürgern wurde eingeredet, der Staat könnte sein Geldschöpfungsmonopol "mißbrauchen" - etwa durch willkürliches Anwerfen der Notenpresse. Und daher wäre es klüger, dieses Monopol in die Hände von verantwortungsbewußten "Experten" (private Bankiers) zu legen - die sich da auskennen und das natürlich nie mißbrauchen würden.

      Indem der Staat so verpflichtet sei, für aufgenommenes Geld Zinsen zu bezahlen, wie jeder andere auch, werde er gezwungen, verantwortungsbewußt zu wirtschaften. Das Geld wird selbst zur Ware erhoben, für die man zu bezahlen hat (Zinsen). Der Erfinder dieses Systems war übrigens Kaynes - der mit "deficit spending" einen ungeahnten Wohlstand prophezeite.

      Die Schöpfungskraft der Banken beschränkt sich aber nicht nur auf das Drucken von Noten - tatsächlich sind diese gemessen an der gesamten Geldmenge heute unbedeutend.

      Nein, mehr noch: Die Banken - und zwar jede Bank (!) - schöpft Geld buchstäblich aus dem Nichts, in Form von Scheckgeld und Buchgeld. Und das funktioniert so:

      Herr Maier geht zur Bank und nimmt sich einen Kredit von DM 10.000,-. Nachdem Herr Maier eine Hypothek auf sein Haus unterschrieben hat, gewährt die Bank diesen Kredit. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer und - welch wundersamer Zauber - auf dem Konto des Herrn Maier befinden sich plötzlich DM 10.000,-.

      Diese DM 10.000,- sind reales Geld, das aus dem Nichts entstand. Es war vorher n i c h t d a . Ihm stehen insbesondere auch keine Einlagen entgegen, wie oft angenommen wird.

      Viele glauben, eine Bank funktioniert so: Herr Huber legt DM 10.000,- ein. Dieses Geld darf die Bank nun nehmen und damit Kredite vergeben: alles bis auf eine Rücklage, die gesetzlich bestimmt ist, z. B. 20 Prozent. In diesem Falle dürfte die Bank also DM 8.000,- als Kredit vergeben.

      Nein, aber so läuft es nicht: die mit der Rücklagenquote verbundene Schöpfungsmacht der Bank bezieht sich auf die Gesamteinlage. Bei einer Rücklagenquote von 20 Prozent dürfte die Bank in diesem Falle DM 50.000,- als Kredit vergeben (!). DM 10.000,- steht eine Einlage in selber Höhe entgegen, das könnte man noch irgendwie rechtfertigen; bleiben aber die restlichen DM 40.000,-. Diese werden aus dem Zauberhut geschöpft (in Form von Buchgeld- und Scheckgeld) und in den Wirtschaftskreislauf gepumpt - es gab sie vorher nicht (!).

      Die tatsächliche Rücklagenquote wird immer niederer (sie muß immer niederer werden; siehe dazu später); und liegt in den meisten Ländern heute zwischen fünf und fünfundzwanzig Prozent.

      Aber mit diesem durch Zauber geschöpften Geld kann Herr Maier sehr reale Dinge tun. Er kauft sich einen Fernseher und überweist die DM 2.000,- auf das Konto des Händlers. Er läßt sein Auto reparieren und überweist DM 3.000,- auf das Konto des Mechanikers. Und auch die restlichen DM 5.000,-- sind schnell verprasst.

      Konsequenz: Die Bank hat aus dem Nichts DM 10.000,- geschöpft, reales Geld, das nun im Verkehr ist. Für dieses Geld, für das sie n i e gearbeitet hat, das ihr Nichts gekostet hat - verlangt sie nun auch noch Zinsen (!), nicht zu wenig: 10 Prozent.

      Nach einem Jahr hat Herr Maier genug verdient, um das Geld zurückzuzahlen, inzwischen DM 11.000,-. Die DM 10.000,- wandern in den Computer, die DM 1.000,- Zinsen steckt die Bank ein - als Gewinn.

      Ergebnis: Keine Arbeit, keine Mühe, aber DM 1.000,- Gewinn. Ja, nicht einmal ein Risiko gibt es bei diesem wunderbaren Geschäft. Hätte Herr Maier nicht zahlen können - dann wäre sein Haus eben im Schlund der Bank verschwunden.

      So schön kann Geld sein, wenn man weiß, wie man`s macht ...

      Im vierten Teil werden wir beleuchten, was dieser Hokuspokus für katastrophale Auswirkungen hat - das gibt dem Zins-Geldsystem den Rest.


      Kapitel 4
      Im dritten Teil haben wir erläutert, wie die Banken aus dem Nichts Geld schöpfen und damit satte Gewinne einfahren - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne etwas zu produzieren, ohne Risiko und alles auf Kosten des arbeitenden Volkes.
      Verwerflich genug wäre das schon alleine. Aber heute wollen wir uns damit beschäftigen, welche furchtbaren Auswirkungen das hat.
      "Den Bankern gehört die Erde. Nehmt ihnen die Erde, aber laßt ihnen die Macht,
      Rücklagen zu bilden, und mit einem Federstrich werden sie genügend
      Rücklagen schöpfen, um sie wieder zurückzukaufen.
      Immerhin, nehmt sie ihnen weg, dann würden alle großen Vermögen
      der Banker gleich dem meinen verschwinden.
      Dann würden wir in einer glücklicheren und besseren Welt leben.
      Aber wenn Sie wünschen, die Knechte der Bankleute zu bleiben und
      ihnen noch die Kosten für ihre eigene Knechtschaft zu zahlen,
      dann laßt sie weiter Rücklagen schöpfen."
      (Sir Josiah STAMP, Präsident der Bank of England)

      Viele Leute verlieren den Überblick, wenn es um große Zahlen geht. Darum wollen wir die Konsequenzen an einer kleinen Volkswirtschaft zeigen, die nur aus einer Bank und drei Personen besteht.

      Unsere kleine Volkswirtschaft besteht aus einer gesamten Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) von DM 360.000. Herr Maier hat DM 160.000, Herr Huber hat DM 200.000, Herr Schmidt ist ein armer Schlucker und hat gar kein Geld.

      Also geht Herr Schmidt zur Bank und pumpt sich DM 40.000, auf 30 Jahre, zu einem Zinssatz von 15,25 %. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer - und auf dem Konto von Herrn Schmidt befinden sich plötzlich DM 40.000 - Geld das es vorher nicht gab, es wurde originär geschöpft (siehe Teil 3).

      Damit haben wir folgende Situation:


      Und siehe da: Die gesamte Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) ist plötzlich von DM 360.000 auf DM 400.000 gewachsen. Jedoch ist der Warenmenge (Summe der produzierten Güter und Dienstleistungen) gleich geblieben.

      Konsequenz: Inflation.

      Inflation bedeutet: Die Geldmenge wird größer als die Warenmenge.
      Inflation bedeutet: Du bekommst für jede erarbeitet Mark weniger als früher (als Du sie verdient hast).
      Inflation bedeutet: Du wirst um einen erheblichen Teil der Früchte deiner Arbeit betrogen.
      Das ist die Situation, die wir laufend haben. - Beschiß im Reinformat.

      Aber es geht noch weiter: Herr Schmidt wirtschaftet nun 30 Jahre lang mit seinem Geld. Wirtschaften bedeutet: Er produziert Güter (z. B. Schnitzen von Holzfiguren) oder Dienstleistungen (z. B. Schneiden von Haaren) und verkauft diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft. Dafür bekommt er von diesen Geld.

      In den 30 Jahren hat Herr Schmidt, fleißig wie er ist, eine Menge Dienstleistungen produziert, und diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft - Herrn Maier und Herrn Huber - verkauft. Dafür hat er ordentlich Geld kassiert.

      Nach 30 Jahren herrscht also beispielsweise folgende Situation:

      Herr Maier hat Herrn Schmidt insgesamt Güter und Dienstleistungen im Wert von DM 100.000 abgekauft, Herr Huber im Wert von DM 60.000,-. Das führt zu einer entsprechenden Verminderung des Geldes von Maier und Huber, und zu einer entsprechenden Erhöhung des Geldes von Schmidt. Es kommt beim Kauf nur zu einer Verschiebung des Geldes - es wird aber kein Geld neu geschaffen, noch geht Geld aus dem Wirtschaftskreislauf verloren. Die gesamte Geldmenge der Volkswirtschaft beträgt weiterhin DM 400.000,-.

      Und nun, nach 30 Jahren, klopft die Bank bei Herrn Schmidt an und will das Geld zurück, das sie ihm geborgt hatte, mit Zins & Zinseszinsen: DM 180.000,-. Herr Schmidt zahlt das Geld. DM 40.000,- wandern in den Computer, DM 140.000,- sind der Gewinn der Bank.


      Damit haben wir zwei Effekte:

      1. Herr Schmidt, der fleißige Arbeiter, wurde um einen wesentlichen Teil seines Arbeitsertrages betrogen.
      2. Die Geldmenge ist wieder so groß, wie sie vorher war: DM 360.000,-
      DAS JEDOCH NUR DANN, wenn die Bank dieses Geld nimmt und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführt. Und das tut sie zu einem großen Teil auch: sie bezahlt ihre Angestellten, baut neue Bankniederlassungen, kauft Wirtschaftsunternehmen, beteiligt sich an Aktiengesellschaften usw.

      ABER SIE FÜHRT NICHT ALLES GELD WIEDER IN DEN WIRTSCHAFTSKREISLAUF ZURÜCK!

      Einen Teil des Geldes nimmt sie und bildet Rücklagen, um neue (höhere) Kredite vergeben zu können. Und dieses Geld ist dann dem Wirtschaftskreislauf entzogen. Nehmen wir an, die Bank würde von den DM 140.000 Zinsertrag nur DM 20.000,- nehmen und als Rücklage verwenden.

      Dann hätten wir folgendes Bild:

      Konsequenz: Die Geldmenge der Volkswirtschaft wäre von DM 360.000 auf DM 340.000 gesunken.

      Sinkende Geldmenge bedeutet: Deflation

      Deflation bedeutet: Die Geldmenge wird kleiner als die Warenmenge.
      Deflation bedeutet: Dein erarbeitetes Geld wird von Tag zu Tag mehr wert.
      Deflation bedeutet: Wirtschaftskrise. Wenn das Geld ohne irgendwas zu tun,
      immer mehr wert wird, flüchtet alles in Geld. Niemand kauft
      mehr Waren, die er nicht unbedingt benötigt. Denn morgen
      würde er um dasselbe Geld schon doppelt soviele Waren bekommen.
      Deflation bedeutet: Aufgrund der sinkenden Nachfrage können die Unternehmer
      ihre Güter und Dienstleistungen nicht mehr absetzen.
      Konkurse, Kündigungen und Arbeitslosigkeit sind die Folge.


      Glücklicherweise haben wir aber nie Deflation. Dafür sorgen schon die Banken. Was machen sie?

      Sie schöpfen Geld aus dem Nichts und vergeben neue Kredite!

      Und hier ist der teuflische Effekt:
      Um die vorherige Geldmenge von DM 400.000,- wiederherzustellen, müssen sie nun nicht mehr DM 40.000,-- sondern schon DM 60.000,- als Kredit vergeben! Und beim nächsten Mal ist es noch mehr, und dann wieder mehr. Mit jeder Kreditrückzahlung - und mit jeder Rücklage, die die Bank bildet - muß mehr an Krediten ausgegeben werden, um die vorherige Geldmenge wiederherzustellen, damit die Deflation verhindert wird!

      Dieser Effekt wird durch die von Jahr zu Jahr steigende Gütermenge (Summe der erzeugten Dienstleistungen & Güter = BSP) noch erheblich beschleunigt, da die Geldmenge auch an die wachsende Gütermenge angepaßt werden muß.

      Konsequenz:
      Es müssen immer mehr und immer höhere Kredite vergeben (genommen) werden, um die Deflation zu verhindern. Irgendwann sind die Leute aber schon so verschuldet, daß kaum mehr etwas geht. Sie leiden schon an den alten Zinslasten und können neue Kredite nur mehr schwerlich nehmen.

      Das ist die Situation, die wir heute haben.

      Und was machen dann die Banken?

      Die Kredite müssen billiger werden - damit man es sich noch leisten kann. Die Banken senken also die Zinsen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Durch die zusätzlichen Kredite wird einfach wieder Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt, mit dem Arbeiter, Dienstleistungen und Güter bezahlt werden können.

      Das funktioniert eine Zeit lang, aber nur bis zu einem gewissen Punkt:

      1. Der Teufelskreis wird lediglich verlangsamt; die drohende Wirtschaftskrise wird nur verzögert, aber nicht aufgehalten.
      2. Immer niederere Zinsen bedeuten auch, daß die Banken immer weniger verdienen. Das ist für die Banken natürlich höchst unbefriedigend.


      Und wenn das der Fall ist, wechseln die Banken die Strategie.

      Dem Strategiewechsel gehen stets einige wirtschaftliche Kennzahlen voran: - hohe Verschuldung des Staates und des Volkes (Verschuldete können
      keine weiteren Kredite nachfragen)
      - hohe Arbeitslosigkeit (Arbeitslose können keine Kredite nachfragen)
      - eine hohe Zahl von Konkursen und Ausgleichen (kaputte
      Wirtschaftsunternehmen können keine Kredite mehr nachfragen)
      - sehr niedrige Zinsen (man kann sie nicht mehr senken, um dadurch
      eine erhöhte Kreditnachfrage zu erzeugen)
      - geringe Inflation (da zu wenig Kredite nachgefragt werden, schafft man
      es gerade noch, die Geldmenge an die Gütermenge anzupassen; da
      keine Kredite nachgefragt werden, wird die Geldmenge aber nicht viel größer)


      Da geht dann einfach nichts mehr.

      Im fünften Teil werden wir feststellen, daß das schon mal passiert ist. Es war die Große Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre. Dabei wurden die Banken reicher als jemals zuvor: sie machten Kasse und tauschten ihr Geld gegen handfeste Vermögenswerte. Die restlose Verarmung der Völker war die Folge.


      Kapitel 5

      Im vierten Teil haben wir beschrieben, wie das Zins-Geldsystem einerseits dazu führt, daß das Volk um einen guten Teil der Früchte seiner Arbeit betrogen wird. Andererseits haben wir ausgeführt, wie das Zins-Geldsystem den Staat und das Volk zu immer höherer Verschuldung nötigt - bis nichts mehr geht. Heute wollen wir darstellen, was die Banken tun, wenn nichts mehr geht; und zwar am Beispiel der Großen Wirtschaftskrise der Dreißiger.

      "Wer auch immer die Geldmenge in einem Land beherrscht,
      ist unumschränkter Herr von allem Gewerbe und allem Handel."

      James A. GARFIELD, Präsident der USA

      Die Wirtschaftskrise der Dreißiger ist ein Phänomen. Sie befiel alle westlichen Staaten und zog sich über Jahre - exakt bis zum Jahr 1939. Kein westlicher Staat blieb von ihr verschont: mit Ausnahme des Deutschen Reiches, das sich seltsamerweise schon 1934 rapide davon zu erholen begann. Aber das Deutsche Reich wollen wir für den Augenblick mal links liegen lassen.

      Man hat allerlei Leute für die Krise verantwortlich gemacht: die Politiker hätten falsch reagiert; und viele Politiker mußten ihren Hut nehmen; andere wurden als Beseitiger der Krise gefeiert. Aber das sind alles Lügen! Die Politiker hatten weder etwas für ihr Zustandekommen, noch etwas für ihr Verschwinden getan. Die Banken alleine verursachten die Krise, und die Banken alleine ließen sie verschwinden. - Wie, das wollen wir im folgenden vereinfacht darstellen - stellvertretend für alle Staaten (mit Ausnahme Deutschlands) am Beispiel Kanadas, weil es ein besonders gutes Beispiel ist.

      Nehmen wir Kanada im Jahre 1930. Kanada hatte keine Kriegsreparationen zu bezahlen. Kanada hatte fruchtbares Ackerland, gewaltige Wälder, riesige Rohstoffvorkommen. Die Arbeiter waren genauso tüchtig, die Bauern waren genauso fleißig, die Unternehmer waren genauso innovativ wie zuvor. Kanada hatte ein ausgebautes und hoch wirksames Transportwesen an Eisenbahnen und Straßennetzen und Wasserwegen im Inland und auf dem Meer. Die Nachrichtenverbindungen gehörten zu den besten der Welt, nutzten Telefon, Telegraf, Rundfunk und ein gut arbeitendes Postwesen. Kein Krieg hatte die Städte oder Landschaften verwüstet. Keine Epidemie hatte die Bevölkerung geschwächt, ja, es gab sogar einen deutlichen Geburtenüberschuß. Keine Hungersnot hatte das Land betroffen.

      Und trotzdem kam es plötzlich zu einer Krise gewaltigen Ausmaßes. Eine Krise, die aus der Situation Kanadas völlig
      unerklärlich ist, eine Krise, die es gar nicht geben hätte dürfen. Die rechtlichen Voraussetzungen waren unverändert, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen hatten sich stets verbessert, die Schornsteine rauchten, die Städter arbeiteten, die Forstarbeiter hackten, die Farmer pflügten. --

      Und dennoch: plötzlich stockte das Getriebe. Einfach so. Aus heiterem Himmel. -- Gottes Wille?

      Kaum. Wir brauchen uns nur anzusehen, was die Banken zu dieser Zeit trieben.
      1. Die Bankiers begannen, Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf zu ziehen,
      indem sie anfingen, die Zinsen auf ungeahnte Ausmaße zu erhöhen.
      Utopische Zinsen vermindern die Kreditnachfrage: die Leute können sich
      die Kredite nicht mehr leisten. Verminderte Kreditnachfrage führt zur
      Minderung der Geldmenge (siehe Teil 4). Ohne die neuen Kredite konnten
      die Unternehmer ihre Lieferanten und Arbeiter nicht mehr bezahlen,
      sie mußten ihre Produktion mindern, Arbeiter kündigen oder schlitterten in
      den Konkurs. Ohne die neuen Kredite ging die Nachfrage nach Gütern und
      Dienstleistungen zurück. Das führte zu Produktionsflauten, Arbeitslosigkeit
      und Anschlußkonkursen.
      2. Hohe Zin
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 13:15:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Habe gerade das erste Kapitel gelesen. Ist der Text von dir?
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 13:19:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ist das eine Seminararbeit? Hast Du dafür auch eine Benotung bekommen? Ich glaube sogar die JUSOs sind heute weiter. Vielleicht ein Zitat von Brecht dazu:was ist krimineller, eine Bank zu gründen, oder eine zu berauben.(nicht wörtlich).
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 15:23:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo gjauch!

      Vielen Dank für diese Arbeit.

      Mein Drucker war 10 Minuten beschäftigt, wird ne tolle Abendlektüre.

      mfG SPATZ
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 15:27:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      stammt das aus Lafontains neuem buch.
      also als seminararbeit würd ich sowas ja nicht abgeben.und
      seit wann drucken die banken ihr eigenes geld?

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4200EUR +2,44 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 15:45:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      #4
      das hättest Du billiger haben können, geh in Antiquariat und such bei den linken Propheten der 70er nach irgendetwas über Banken, dann wirst solche ähnlichen Aussagen finden.
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 15:50:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      Oskar hat zwar viel angestellt, aber eine solche simplizierende Arbeit ist seines Intellekts nicht würdig.
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 17:17:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      ...sorry....fehlte ein Teil....

      1. Die Bankiers begannen, Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf zu ziehen,
      indem sie anfingen, die Zinsen auf ungeahnte Ausmaße zu erhöhen.
      Utopische Zinsen vermindern die Kreditnachfrage: die Leute können sich
      die Kredite nicht mehr leisten. Verminderte Kreditnachfrage führt zur
      Minderung der Geldmenge (siehe Teil 4). Ohne die neuen Kredite konnten
      die Unternehmer ihre Lieferanten und Arbeiter nicht mehr bezahlen,
      sie mußten ihre Produktion mindern, Arbeiter kündigen oder schlitterten in
      den Konkurs. Ohne die neuen Kredite ging die Nachfrage nach Gütern und
      Dienstleistungen zurück. Das führte zu Produktionsflauten, Arbeitslosigkeit
      und Anschlußkonkursen.
      2. Hohe Zinsen führen zur selben Hand zu vermehrten Sparen (Bankeinlagen).
      Auch dieses Geld ist temporär dem Wirtschaftskreislauf entzogen, und führt
      zu einer (faktischen) Minderung der im Umlauf befindlichen Geldmenge.
      Bloß faktisch deshalb, weil das Geld als Buchgeld ja weiterhin da ist.
      Es wird aber nicht benutzt. (Effekt wie oben)
      3. Die Bankiers begannen, dem Staat, den Industrien, den Gewerbebetrieben
      und den Bauern Darlehen zu verweigern. (Effekt wie oben)
      4. Die Bankiers verlangten gleichzeitig aber die Rückzahlung der bestehenden
      Darlehen und Kredite. Das führte abermals zu einer Minderung der Geldmenge.
      (Effekt wie oben)


      Kanada war somit in eine Wirtschaftsflaute sondergleichen gebracht worden. Güter waren vorrätig, um verkauft zu werden. Arbeiten warteten darauf, getan zu werden. Aber niemand konnte es bezahlen. Es war zu wenig Geld da. Fünfundzwanzig von Hundert Arbeitern wurde gekündigt.

      Zur gleichen Zeit zockten die Banken ab! Weil durch die Wirtschaftsflaute viele Betriebe in den Konkurs wanderten, wurden die Banken per Hypotheken die Eigentümer von Zehntausenden von land- und forstwirtschaftlichen Anwesen (in der Größe von über einer Million Quadratkilometer -> das ist dreimal die Fläche Deutschlands) und von weiteren Zehntausenden Gewerbebetrieben und Industrien.

      Dreimal die Fläche Deutschlands und Industrien in Milliardenwerten - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne Risiko.
      Toll, wat?

      Und hier ist der Beweis - die Zahlen der Geldmenge/Kopf von Kanada:
      1929 ......... 302 CAN-$
      1933 ......... 236 CAN-$
      1934 ......... 237 CAN-$
      1935 ......... 247 CAN-$
      1938 ......... 274 CAN-$


      Zahlen sagen mehr als Worte.

      Geld kann schön sein, wenn man weiß, wie man`s verschwinden läßt!


      Alle Angaben ohne Gewähr !
      © Copyright 1999-2002 by www.GoldSeiten.de
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 17:30:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      ...nun, jeder, der meint dies sei blanker Unsinn, was passiert bei einer Hauszwangsversteigerung zum Beispiel, wer macht den Reibach...das Haus gehört der Bank und die Schuldner sitzen trotzdem noch auf ner Menge Schulden.

      Kenne einen Fall, bei dem ein Haus, welches versteigert wurde, von der Bank ersteigert wurde zu einem Spottpreis, dieses dann zum normalen Marktwert wiederum verkauft wurde, während die ehemaligen Besitzer noch ne Menge Schulden hatten und die Differenz die Bank einstrich. Wer ist hier angeschissen und wer macht das Geschäft....
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 17:36:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich hab mir mal die Homepage der Goldseite angesehen. Die wollen Gold und Münzen verhöckern, dazu noch einige Bücher mit etwas seltsamen Titeln im Eigenverlag. Man auch Ogger und Co da bestellen. Dahinter steht eine Minen AG.
      Ein Schelm, der böses dabei denkt.
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 22:46:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wem gehört Deutschland?
      Die Profiteure der Staatsverschuldung

      aus dem TV-Magazin PANORAMA NDR 18.4.2002


      Rezept für Staatsverschuldung: Man nehme eine Billion Euro (das allein sind 1.000 Milliarden), packe noch einmal 226 Milliarden Euro drauf und füge weitere 737 Millionen Euro hinzu. Das ergibt eine dreizehnstellige Zahl: 1.226.737.000.000 Euro. So unvorstellbar hoch ist Deutschlands Schuldenberg, der übrigens pro Sekunde um weitere 1.300 Euro wächst.

      Seit Jahrzehnten tritt jeder neue deutsche Finanzminister mit dem Versprechen an, "den Haushalt zu konsolidieren", also zu sparen - und dreht stattdessen einfach weiter an der Schuldenschraube. Und jetzt muss Deutschland immer neue Kredite aufnehmen, nur um die Zinsen und Zinseszinsen für die alten Schulden zu begleichen.

      Eine Republik auf Pump: schlecht für die Bürger, aber gut für die Banken. Denn die verdienen prächtig an der Staatsverschuldung, zum Beispiel Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bayerische Hypo, die amerikanische Bank Morgan Stanley und viele andere Kreditinstitute. Ihnen gehört Deutschland.

      *

      Anmoderation Anja Reschke:

      Beim Baukonzern Holzmann war`s im März so weit, das Luft- und Raumfahrtunternehmen Dornier, der Papierkonzern Herlitz und der Medienmogul Kirch folgten im April. Alle mussten Insolvenz anmelden. 2002 - das Jahr der Rekordpleiten. Wer betroffen ist, ist verzweifelt, wer nicht betroffen ist, ist froh, es nicht zu sein. Dabei sind wir eigentlich alle verschuldet, und zwar heillos, mit einer unvorstellbar hohen Summe von 1 Billion Euro - das sind ganz nebenbei bemerkt schon mal Tausend Milliarden. Dann noch weitere 226 Milliarden obendrauf und noch ein paar Millionen hinterher. Denn die Bundesrepublik Deutschland selbst steht am tiefsten in der Kreide. Aber bei wem eigentlich? Das ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Wer wissen will, wem diese Republik eigentlich wirklich gehört, tut sich schwer. Meine Kollegen sind der deutschen Schuldenspur gefolgt.

      Kommentar:

      Hans Eichel hat es eilig: In zwei Jahren will er Schluss machen mit der Schuldenpolitik seiner Vorgänger. Der Sparkommissar im Wettlauf gegen die rasende Staatsverschuldung. 10.000, 11.000, 12.000, 13.000 Euro. In den wenigen Sekunden, die Eichel morgens bis in sein Büro braucht, hat Deutschland schon wieder 80.000 Euro Schulden mehr. Deutschlands Schulden, eine unvorstellbare Summe: 1.226 Milliarden und viele Millionen Euro. Und sie tickt unbarmherzig weiter, die Schuldenuhr, die der Steuerzahlerbund aufgestellt hat.

      O-Ton Hans Eichel:
      (Bundesfinanzminister)

      "Da tickt eine Zeitbombe, und das heißt, wir haben durch Schulden in der Vergangenheit einen Großteil unserer Zukunft verfrühstückt. Und deswegen können wir so nicht weitermachen."

      Kommentar:

      Eine Nobeladresse im Frankfurter Norden. Hier sitzen die Leute, die Deutschlands Schulden managen. So effizient wie möglich Geld für den Bund beschaffen, die Aufgabe der Elitetruppe in der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH. Ganze sieben Händler jonglieren hier mit den Staatsmilliarden. Hat der Bund etwa am Morgen zu wenig Geld, um seine Rechnungen zu bezahlen, wird das kurzerhand besorgt: Schnellverschuldung.

      O-Ton Thomas Weinberg:
      (Chefhändler, Finanzagentur)

      "Heute konkret war es zum Beispiel so, dass wir eine Summe von etwa vier Milliarden Euro im Markt aufnehmen mussten.

      Interviewer:

      "Also, die Bundesrepublik Deutschland braucht heute vier Milliarden Euro."

      Thomas Weinberg:

      "Wir rufen an, und wenn der Kontrahent eben grade dieses Volumen zur Verfügung hat, dann versuchen wir uns auf einen Zinssatz zu einigen. Und dann ist das Geschäft gemacht, und das Geld fließt in unsere Kassen."

      Kommentar:

      Geräuschlos und diskret werden Milliarden für Deutschland besorgt. Auch die schwindelerregenden Schuldensummen, die die Agentur auf dem Markt hin und her verschiebt, sind hier Alltag.

      O-Ton Gerhard Schleif:
      (Geschäftsführer, Finanzagentur)

      "An diese Zahlen gewöhnt man sich, ob da drei Nullen mehr dranhängen oder drei Nullen weniger, das geht in Fleisch und Blut über, das lässt einen nicht mehr schlecht schlafen."

      Kommentar:

      Auch nicht der Handel mit Schatzanweisungen, den langfristigen Schuldscheinen der Republik. Der Staat als Schuldner ist so begehrt, dass die Banken sich überbieten, um ihm Geld zu leihen.

      O-Ton Gerhard Schleif:

      "Wir haben heute zum Beispiel sechsmonatige Schatzanweisungen des Bundes verauktioniert. Das heißt. Wir bieten die einer bestimmten Bankengruppe an. Und wir wollten eigentlich fünf Milliarden aufnehmen, und die Banken haben uns Gebote für 17,3 Milliarden eingereicht."

      Kommentar:

      Denn für sie kann der Staat nicht genug Schulden machen: Die Banken - Profiteure der Verschuldung. Für jeden Kredit kassieren sie Zinsen und Provisionen, jedes Jahr zig Milliarden Euro. Ein Bombengeschäft und ganz diskret abgewickelt.

      Kein Wunder, dass die Liste der Gläubigerbanken nicht unbedingt an die Öffentlichkeit soll. Denn ihnen gehört Deutschland. Ganz oben die Deutsche Bank, dann Morgan Stanley, Dresdner Bank, Merrill Lynch - die Crème de la Crème der internationalen Hochfinanz. Kreditsummen und Zinsgewinne werden gehandelt wie Staatsgeheimnisse, Interviewanfragen zwecklos. Die Deutsche Bank: kein Kommentar. Die Dresdner Bank: kein Kommentar. Die Commerzbank: kein Kommentar. Die Banken kassieren, Eichel zahlt, der Steuerzahler haftet.

      O-Ton Hans Eichel:
      (Bundesfinanzminister)

      "Das machen wir jetzt seit über dreißig Jahren, zahlen auch nichts zurück. Wenn ein Kredit fällig wird, wird ein neuer aufgenommen, um den alten abzulösen."

      Kommentar:

      Die Chronik der Schuldenmacher:

      1971. Der letzte Aufstand der Anständigen. Bundesfinanzminister Möller tritt zurück. Der Grund: In zwei Amtsjahren ganze drei Milliarden Euro neue Schulden. Der Neue hält es nur ein Jahr aus. Karl Schiller sagte damals, er könne keine Politik machen unter dem Motto "Nach mir die Sintflut". Rücktritt wegen zwei Milliarden Neuverschuldung.

      1972. Der Nachfolger hatte weniger Skrupel: Finanzminister Helmut Schmidt machte fünf Milliarden Euro Schulden - und wurde Kanzler. Die Gesamtschulden von Bund, Ländern und Gemeinden damals: 91 Milliarden Euro.

      1974. Mit ihm ging die Schuldenparty richtig los: Hans Apel. Sorglos und unbekümmert der Aufbruch in den Schuldenstaat. Finanzminister Apels Bilanz nach vier Jahren: 33,5 Milliarden Euro Neuverschuldung.

      1978. Hans Matthöfer, der nächste Finanzminister, sorgt für noch verrücktere Schuldenrekorde. 56 Milliarden Euro Miese. Sein Kanzler: Helmut Schmidt. Und die CDU versprach, alles besser zu machen

      Wahlspot:

      "Lassen Sie uns den SPD-Staat stoppen."

      O-Ton Gerhard Stoltenberg:

      "Mit der hemmungslosen Schuldenmacherei der Regierung Schmidt/Genscher kann es so nicht weitergehen."

      Kommentar:

      CDU-Wahlsieg: Stoltenberg war nun selbst Kassenwart. Vorher große Worte und dann doch wieder neue Schulden: 75 Milliarden.

      1989. Theo Waigel und die deutsche Einheit - natürlich kreditfinanziert. Die Schulden explodierten: Waigels Horrorbilanz: 428 Milliarden Euro neue Schulden.

      1998 standen Bund, Länder und Gemeinden mit über 1,1 Billionen Euro in der Kreide. Heute sind es schon wieder 100 Milliarden mehr. Und auch in diesem Jahr macht Hans Eichel wieder neue Schulden: rund 21 Milliarden Euro nur für den Bundeshaushalt.

      Bad Homburg, eine Idylle. Hier wird über Eichels Schulden Buch geführt, in der Bundeswertpapierverwaltung. Schuldenverwaltung hieß die Behörde bis vor kurzem, doch das klang zu negativ. Überhaupt war früher vieles anders: Die Schulden wurden noch mit Tinte in dicke Folianten eingetragen. Das Schuldbuch aus einer Zeit, als die Staatsverschuldung noch zwischen zwei Buchdeckel passte. Heute ist der horrenden Schuldensumme nur noch mit Großrechnern beizukommen. Das Schuldbuch 2002 - eine Computerdatei. Und die Post an die Gläubiger muss schneller produziert werden, um mit der Verschuldung Schritt zu halten. Schuldscheinquittungen im Sekundentakt. Auch in Bad Homburg sind Deutschlands Schulden grauer Alltag.

      O-Ton Knut Kage:
      (Präsident, Bundeswertpapier-Verwaltung)

      "Wir streben keine höhere Bundesschuld an, etwa um Arbeitsplätze hier zu halten. Wir haben genug andere Aufgaben. Wir wollen ordentlich und flexibel weiterarbeiten."

      Kommentar:

      Ordentlich und flexibel in die Pleite. Viel Zeit bleibt Eichel nicht, um die Wende noch zu schaffen. Denn so bankrott ist der Staat: 752 Milliarden Euro hat sich allein der Bund seit 1980 geliehen. Das Geld wurde komplett gefressen von den 903 Milliarden Euro Zinsen, die er für diese Kredite zahlen musste.

      O-Ton Wolfgang Kitterer:
      (Schuldenexperte Universität Köln)

      "Die Schulden werden immer höher sein, auf Dauer, als das, was man sich durch Kredite erkauft hat. Das heißt, es ist ja jetzt auch schon festzustellen, dass die Defizite, die man macht, auf Dauer nicht ausreichen können, um die Zinslast abzudecken. Was bedeutet das wiederum? Dass man zusätzliche Zinslasten wiederum über Steuern finanzieren muss. Also resultiert aus der Staatsverschuldung letztlich nur eine höhere Steuerlast. Man hat niemandem etwas Gutes getan, es sei denn den Wertpapierhaltern."

      Kommentar:

      Eichel, der Schuldenkiller? Tatsächlich ist sein Sparprogramm nur ein ganz bescheidener Anfang. Denn das ist Deutschlands Schuldenberg: 1.200 Milliarden Euro. Was Eichel einsparen will, ist lediglich die Neuverschuldung - derzeit ganze 42 Milliarden. Vom Abbau des gigantischen Schuldenberges ist noch gar nicht die Rede.

      Jetzt hat Eichel versprochen, spätestens 2006 keinen Cent neue Schulden mehr zu machen. Doch ein Hintertürchen hält auch er sich noch offen.

      O-Ton Interviewer:

      "Sie legen Ihre Hand dafür ins Feuer, dass es 2006 eine Null gibt?"

      Hans Eichel:

      "Wir setzen alles daran. Alles, was wir tun können, tun wir. Was Sie nie im Griff haben, ist die Weltkonjunkturentwicklung. Wenn es eine große Rezession gibt, sieht natürlich die Welt anders aus."

      Kommentar.

      Der Schuldenuhr ist die Konjunktur egal, sie tickt unerbittlich weiter.

      O-Ton Friedrich Halstenberg:
      (ehem. Finanzminister NRW)

      "Es ist auch durchaus möglich, dass wir unsere Staatsfinanzen ganz zu Grund richten. Noch ein, zwei Jahrzehnte weiter in dieser Musik, dann gibt es einen anderen Staat."

      Bericht: Jochen Graebert, Max von Klitzing, Stephan Stuchlik

      *

      Ein vorbildlicher Service befindet sich auf der Internet-Seite von PANORAMA !


      1.226.737.000.000 Euro
      (1 Billion 226 Milliarden 737 Millionen)

      So unvorstellbar hoch ist Deutschlands Schuldenberg,
      der übrigens pro Sekunde um weitere 1.300 Euro wächst.





      Anregung

      an die Redaktion: "Vielleicht fragen Sie auch mal die Schufa, wie die das
      Verhalten der Regierung bewertet. Das würde mich sehr interessieren." R.K

      Antwort

      "Die Schufa würde den Staat wahrscheinlich als hoch kreditwürdig einstufen,
      das ist ja das Teuflische an der Geschichte. Schliesslich stehen zig-Millionen
      Steuerzahler für die Schulden gerade. Die Gläubiger werden keine Probleme
      bekommen, wohl aber die Bürger."




      --------------------------------------------------------------------------------

      Hypovereinsbank schädigt Immobilienbesitzer
      Laut einer Fernsehsendung in der ARD am 3.4.2002*) hat die Hypovereinsbank über 3000 Immobilienbesitzer bewusst betrogen. Vermittler, Notar und Bank haben in betrügerischer Absicht bewusst Immobilien überteuert verkauft und falsche Werte als Grundlage genommen. Nachdem nun ein Bankinsider und ein Vermittler auspacken, besteht die Hoffnung den Betrug in Milliardenhöhe zu beweisen. 5 Geschädigte haben schon mit Hilfe eines Selbstmordes das Problem gelöst. Das Problem bezieht sich aber nicht nur auf die Hypovereinsbank. Das Schlimme ist, dass es viele andere Banken genauso machen, wie mir ein Fall aus meinem Bekanntenkreis bezeugt.

      Quelle: Keppler-Rundbrief 4/02 - http://www.rolf-keppler.de
      *) `Die Immobilienfalle - Wie eine Bank ihre Kunden ausplünderte` NDR/SWR 02


      ...nun....wer kommt für die Zinsen auf, die die Banken kassieren wenn nicht der Steuerzahler...
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 23:32:27
      Beitrag Nr. 12 ()
      ach ja, da kann ich auch eine Story dazu beitragen:
      Ich war lezthin auf der Zwangsversteigerung einer ETW. Da außer mir niemand anwesend war und ich nicht geboten habe, hat die Bank selbst ein Gebot von 3000 Euro abgegeben. Natürlich hat der Rechtspfleger den Zuschlag verweigert. Nun kommt es zum nächsten Termin und wenn dort wieder neimand beitet, erwirbt die Bank die ETw für nen Appel und ein Ei und der Schuldner bleibt auf seinen Schulden sitzen.
      Dann verkauft die Bank die ETW an einen Dummen und verdient sich satt daran.
      Avatar
      schrieb am 03.11.02 14:49:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo gjauch,

      Du schreibst Vergessen wir die Details für den Augenblick, dann ist das richtig. Nur: diese "Staatsbank" ist nicht staatlich. Die Deutsche Bundesbank, die Österreichische Nationalbank, die US-amerikanische Federal Reserve Bank, sie alle sind in Privatbesitz.


      Weist Du etwas über die Eigentumsverhältnisse der sog. Staatsbanken? Das die FED ein Konsortium privater Banken darstellt war mir bekannt (wenn ich auch nicht weiß wer da alles mitmischt), aber die Deutsche Bundesbank (?), das ist mir völlig neu.

      Frage an alle wer sind die Besitzer und wieviele Anteilseigner gibt es?

      Grüße,
      Waschbär
      Avatar
      schrieb am 03.11.02 15:14:01
      Beitrag Nr. 14 ()
      ...meine Rede....und die Banken finden meistens einen Dummen, der dieses erwirbt zum Marktpreis...so kann dieses Spiel endlos weitergetrieben werden bis irgendwann garnichts mehr geht. Und der absolute Hammer ist die Schaffung mit dem Buchgeld, das die Banken schaffen können aufgrund der Einlagen der Kunden.

      Nehmen wir mal an, ich leihe mir bei der Bank A Geld und bringe dies als Guthaben zur Bank B. Nun, die Bank B kann damit Buchgeld (Kreditgeld, welches dann in den Geldkreislauf mündet) schaffen, obwohl es bei der Bank A schon als Buchgeld verbucht ist. Ist doch ein Hammer, oder...!
      So erhöht sich die zirkulierende Geldmenge ständig, ohne dass wir es merken.

      Und wenn nun das Geldvemögen der Bürger weniger wird, weil die Preise steigen und weil der Staat in Form von Steuern und Abgaben immer mehr verlangt, was passiert dann ? So muss doch auch das Buchgeld wieder weniger werden in Form dass weniger Kredite vergeben werden und die Pleiten der Wirtschaft gibt es, weil es weniger Vermögen gibt und deshalb die Schulden (Buchgeld) vernichtet werden müssen, oder liege ich hier falsch...

      Außerdem, ist es auszuschließen, dass die Banken der einzelnen Staaten dieses Spiel nicht schon ewig so spielen und damit ihre Geldmenge ständig steigern können. Ich meine damit ausländische Investoren, die ihr Geld bei uns investieren, damit das Buchgeld der Bank erhöhen, während dieses Geld vielleicht im eigenen Land als Buchgeld erscheint. Was ist, wenn ich in Japan, die fast eine null Zinspolitik betreibt, einen Kredit (Buchgeld) aufnehme, bei uns in einer Bank anlege, Zinsen kassiere und diese Bank schafft mit diesem ausländischen Buchgeld wieder Buchgeld. So erhöht sich doch ständig die Geldmenge, ohne dass sich die Wirtschaftsleistung oder die Gehälter der Arbeiterklasse erhöht hätten.

      Glaubt ihr nicht, dass das ganze Geldsystem zum Himmel stinkt, wie die Banken damit manipulieren können auf Teufel komm raus....

      Während wir glauben, das Geld wird nur von den Zentralbanken geschaffen, erhöht sich die Geldmenge aufgrund der Schaffung von Buchgeld, welches die einzelnen Banken durchführen können aufgrund der Einlagen ihrer Kunden. Hinzu kommt, dass sie noch saftige Zinsen kassieren, für Geld, das sie aus dem Nichts geschaffen haben und das die Banken keinen Pfennig dafür haben zahlen müssen....
      Wer hat hierzu eine Meinung....
      Avatar
      schrieb am 03.11.02 16:33:30
      Beitrag Nr. 15 ()
      Banken vergeben weniger Kredite

      Volumen an Unternehmen und Selbständige erstmals rückläufig

      Frankfurt/Main - Die Kreditvergabe der deutschen Banken an inländische Unternehmen und selbständige Privatpersonen ist erstmals seit 22 Jahren rückläufig. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht. Auch das Volumen bei den Konsumentenkrediten schrumpft inzwischen. Lediglich bei den Wohnungsbaukrediten ist noch ein Wachstum zu verzeichnen. Allerdings gehen auch hier die Raten seit Ende 1999 rasant zurück. Insgesamt sind die Wachstumsraten bei der Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen von 6,4 Prozent im Jahr 2000 auf nunmehr ein Prozent gefallen.

      Die Bundesbank-Volkswirte führen den rückläufigen Trend bei den Wachstumsraten, der sich seit Mitte 2000 noch beschleunigt hat, vor allem auf konjunkturelle Gründe zurück. Weiterhin stehe die Kreditentwicklung im engen Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, heißt es im Monatsbericht. In der Regel würden die Unternehmen in wirtschaftlich schlechten Zeiten weniger Mittel für Investitionen nachfragen und die Banken vorsichtiger agieren.

      Allerdings könne der Rückgang nicht alleine mit der schlechten Konjunkturlage erklärt werden. So habe sich "die tatsächliche Kreditgewährung stärker abgeschwächt, als es die Entwicklung der makroökonomischen Faktoren Zins und Einkommen vermuten lässt", stellen die Bundesbank-Ökonomen fest.

      Als einen der Gründe führen die Autoren das veränderte Verhalten der Banken bei der Kreditvergabe an, wobei der Rückgang bei den Geschäftsbanken am stärksten war. In diesem Sektor schrumpfte das Kreditvolumen in den ersten acht Monaten im Jahresvergleich um zwischen 0,7 bis 1,6 Prozent. Im Jahr 2000 lag die Wachstumsrate im Schnitt bei 4,1 Prozent. Bei den Genossenschaftsbanken wiederum stagniert das Volumen der ausgegebenen Kredite an Unternehmen und private Haushalte. Lediglich die Sparkassen und Landesbanken können noch im Durchschnitt Wachstumsraten von mehr als zwei Prozent vorweisen.

      Während die Bundesbank noch nicht von einer "Kreditklemme" (Credit Crunch) sprechen will, diagnostizieren Volkswirte zumindest eine Kreditrationierung, durch die sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtern wird: "Die Banken verändern ihr Verhalten so schnell, dass sich viele Unternehmen darauf nicht mehr einstellen können", sagt Thorsten Polleit von Barclays Capital. ... (Welt, 22.10.02)
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 23:05:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      gjauch,
      diesen antimonetaristischen Unsinn zum x-ten Mal zu verbreiten, macht ihn nicht weniger blödsinnig.

      #12
      Wenn deine Geschichte stimmt, wundere ich mich, daß du nicht selber geboten hast. Du bist dir deiner Einschätzung zum Wert der Wohnung wohl doch nicht sicher.
      Daß beim ersten Termin nichts zu Stande kommt, ist übrigens nicht ungewöhnlich. Der nächste Versteigerungstermin wird höchstwahrscheinlich ein ganz anderes Ergebnis haben.
      Es sei denn, es wären Anwesende so dumm, die Bank das Geschäft mit anderen Dummen machen zu lassen. ;)


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      die Versklavung des Volkes durch die Banken