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    Wie kriegen wir den Gewerkschaftseinfluss runter? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.11.02 10:25:21 von
    neuester Beitrag 27.11.02 16:05:25 von
    Beiträge: 29
    ID: 664.625
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      schrieb am 25.11.02 10:25:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      GASTKOMMENTAR

      Blockiert von Funktionären

      Von Christoph Keese

      Ob Hartz-Konzept oder Rürup-Kommission - immer schiebt sich DGB-Chef Michael Sommer dazwischen und meldet neue Ansprüche an. Seine Politik schadet der Volkswirtschaft und den Arbeitslosen.


      REUTERS

      Falsche Polemik: DGB-Chef Sommer


      Endlich kommt sie in Gang, die Debatte um die Zukunft des deutschen Sozialstaats. Nach Jahrzehnten des Verdrängens findet eine Bundesregierung den Mut, das Thema auf die Agenda zu setzen. Mit den Kommissionen von Peter Hartz (Arbeitsmarkt) und Bert Rürup (soziale Sicherung) handelt Gerhard Schröder zwar nicht so schnell und entschlossen wie nötig, doch der Kanzler geht immerhin einen Schritt in die richtige Richtung. Daher ist es besonders schädlich, dass die Spitzenfunktionäre der Gewerkschaften ausgerechnet bei diesen Projekten quer schießen. DGB-Chef Michael Sommer und IG-Metall-Vize Jürgen Peters geben einen Kurs vor, der Deutschland noch tiefer in die Krise treiben wird.
      Beispiel Rentenreform: Fast alle Volkswirte fordern die Erhöhung des Rentenalters. Die De-facto-Grenze liegt heute bei nur 60 Jahren. Axel Börsch-Supan, Direktor des Forschungsinstituts Ökonomie und demographischer Wandel an der Universität Mannheim, schlägt 68 Jahre vor: "Eine subventionierte Frühverrentung ist in Zeiten einer längeren Lebenserwartung und deutlich besserer Gesundheit ein Unding." Selbst damit ist die Rente noch nicht sicher. Zusätzlich müsse man das System besser gegen Konjunkturschwankungen schützen und die private Altersvorsorge stärker anregen, sagt Börsch-Supan. Ähnlich denkt Bert Rürup. Er will das Eintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre erhöhen.

      Obwohl die Wissenschaftler alle Argumente auf ihrer Seite haben, attackierte Sommer sie jetzt in Interviews. "Das ist Volksverdummung", sagte er. "Wir wissen doch, dass seit Jahren das tatsächliche Renten-Eintrittsalter sinkt und nicht steigt. Wer heute eine längere Lebensarbeitszeit fordert, zielt nur darauf, die Rentenhöhe zu nivellieren."

      Polemisches und falsches Argument

      Sommers Argumente sind polemisch und falsch. Tatsächlich gehen die Deutschen immer früher in Rente, doch genau das ist das Problem. Sommer verkehrt die Logik ins Absurde. Er will das Rentenalter weiter fallen lassen, nur weil es jetzt fällt. Ebenso widersinnig ist seine Schlussfolgerung. Eine längere Lebensarbeitszeit erhöht in einem Umlageverfahren automatisch die Rente, weil es mehr zu verteilen gibt. Dadurch tritt genau das Gegenteil von Nivellierung ein.

      Beispiel Leiharbeit: In den vergangenen Jahren gab es nennenswertes Wachstum nur in zwei Sektoren - bei Schwarz- und Leiharbeit. Nicht zufällig sind beide bisher gewerkschaftsfrei. Wo dogmatische Funktionäre auftauchen, gibt es bald kein Wachstum mehr. Nun möchten Gewerkschafter die Lücke schließen und Leiharbeit tariflich regulieren.

      Sie gehen dabei denkbar unfair vor. Erst verabschieden sie in der Hartz-Kommission ein Konsens-Konzept und lassen Schröder damit in den Wahlkampf ziehen. Kaum hat er die Wahl gewonnen, machen sie das Paket wieder auf und drücken Änderungen durch. Die Arbeitgeber, überrumpelt von so viel Chuzpe, bekommen das erst mit, als es schon zu spät ist. Jetzt müssen Leiharbeitsfirmen entweder die Löhne des Entleihers zahlen oder eigene Tarife vereinbaren. Egal wie sich die Firmen entscheiden - die Gewerkschaften kommen auf jeden Fall ins Geschäft.

      Funktionärsmacht vor Arbeitsplätzen

      Die wahrscheinliche Folge der neuen Regelung wird Stillstand oder Rückgang der Leiharbeit sein, die bisher vor allem durch die niedrigen Kosten attraktiv war. Für den Einzelnen ist es zwar angenehm, wenn die Löhne jetzt steigen, doch für die Arbeitslosen schwinden die Chancen auf Beschäftigung. Einmal mehr geben Funktionäre ihrer eigenen Macht den Vorrang vor Arbeitsplätzen.

      Viele Gewerkschaften nehmen lieber in Kauf, dass Menschen gar nicht arbeiten und der Staat an den Sozialkosten bankrott geht, als dass sie billigen Jobs zustimmen. Originalton Jürgen Peters: "Wir bestehen auf dem Prinzip ,gleicher Lohn für gleiche Arbeit`." Das ist ein Dogma aus grauer Vorzeit. Peters schwört auf Vollregulierung und Zentralkontrolle. Jahrzehnte ökonomischer Forschung sind spurlos an ihm vorbeigegangen.

      Wie faire und moderne Lohnfindung funktioniert, beschreibt Horst Siebert, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft: "Die Regelungen müssen so geändert werden, dass die Lohnfindung besser zu einem Gleichgewicht bei hoher Beschäftigung führt." Konkret heißt das: Jeder Arbeitslose sollte das Recht bekommen, unter Tarif in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Dieser Individualismus ist Gewerkschaftern wie Sommer und Peters fremd. Sie setzen auf vulgären Kollektivismus und merken nicht, wie viele Menschen sie dabei aus ihrem Kollektiv aussperren.

      Sinkende Legitimation

      Mitgliederzahlen und Organisationsgrad der Gewerkschaften sinken seit Jahren kontinuierlich. Ihren gesellschaftlichen Einfluss konnten die Funktionäre dennoch weiter ausbauen. Die abnehmende politische Legitimation machen sie durch wachsende Aggressivität wett. Dieser Trend begünstigt Erkenntnisverweigerer und Populisten; Ideologen wie Sommer, Zwickel und Peters geben daher heute den Ton an. Reformer wie Hubertus Schmoldt, der Chef der IG Chemie, werden zwar gern als Beweis für die Modernität der Gewerkschaften herangezogen. In der Praxis aber ist ihr Einfluss gering.

      Arbeitnehmer brauchen eine starke Vertretung. Sie verdienen Gewerkschaften, die über morgen hinaus denken und dem Stand der Wissenschaft folgen. Viele Betriebsräte haben das verstanden. Weil sie die Praxis kennen und flexibel sind, holen sie mehr heraus. Diese Denkschule muss an die Spitze der großen Gewerkschaften vordringen. Dort sollten Pragmatiker sitzen. Ein Mann wie Michael Sommer, der jetzt für sinkendes Rentenalter eintritt, belastet den DGB und ist untragbar.

      Christoph Keese ist Chefredakteur der "Financial Times Deutschland"
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 10:34:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Immer dieses Gejammer in Deutschland.

      In Italien gibt`s die Camorra, in den USA die Cosa Nostra, und bei uns halt den DGB ....;)
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 10:54:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      Man muß schon sehr polemisch vorgehen um den Einfluss der Gewerkschaften
      mit der Mafia zu vergleichen. Wahrscheinlich steht ein sehr
      starkes Eigeninteresse dahinter.
      So etwa nach dem Schema "Richtig ist was mir nützt.
      Was mir nicht nützt ist kriminell!"
      Wie die Welt ohne Gewerkschaften aussieht,
      sah man in der Zeit davor.
      Reiche Bosse und bettelarme Arbeitnehmer.
      Man kann über den Einfluss der Arbeitnehmerverbände
      diskutieren. Aber dann bitte auch über den der Arbeitgeberverbände!
      Was der Herr Hundt da manchmal abläßt....!
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:14:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ dekafive

      Ein polemisches Späßle, OK?

      Was die wirtschaftlichen Interessenlagen angeht, so sind die Gewerkschaften, nein, große Teile der Gewerkschaften mit ihrer Politik, die allein ihre Klientel, die in Arbeit stehenden Mitglieder zu begünstiegen versucht, ein gigantischer Verhinderer einer moderneren Wirtschaftspolitik. Die Rechnung zahlen wir alle - und auch die DGB-Mitglieder, wenn sie einmal arbeitslos werden und es dann auch bleiben!
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:14:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wenn Herr Rürup nur einen Funken Anstand hat, nimmt er umgehend Abschied aus der sog. Kommission. Die Heulboje Engelen-Kefer hat schon öffentlich erklärt, über Vorruhestand und verlängerte Lebensarbeitszeit überhaupt nicht diskutieren zu wollen. Was soll dann dabei herauskommen?

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      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:15:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      #deka
      Sag mir mal eine Forderung der Arbeitgeberverbände, die in den letzten Jahren erfüllt worden ist ???
      Das einzige was die Arbeitgeberverbände machen ist die Gewerkschaften wenigstens noch ein bischen auf dem Weg in den Sozialismus zu bremsen. :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:18:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      Es ist leider Tatsache, daß nicht nur der neue Bundestag zur Hälfte mit Gewerkschaftsmitgliedern besetzt ist und daß der DGB eine Schröder-Schattenregierung darstellt. Der Einfluss auf die Regierungspolitik ist unangemessen groß.
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:23:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      # robbinett,

      Hartz, ist eine einzige Forderung der Arbeitgeberverbände.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:31:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      Der Winfluss der Gewerkschaften ist seit der Wahl enorm gestiegen und es ist sicher ungesund, wenn sich die Politik, die letztendlich die Rahmenbedingungen festlegt, nur auf eine Lobbygruppe hört.
      Leider haben die Gewerkschaften den Rückwärtsgang eingelegt und sind nun wieder Richtung Klassenkampf unterwegs, was aber ganz gut zum Thema Neid passt.

      Über den Sinn von Gewerkschaften kann man trefflich streiten, da diese sehr häufig Forderungen stellen, die die eigenen Mitglieder, die in Gremien der Unternehmen sitzen, als unsinnig bezeichnen. Die andere Frage ist, ob sich Arbeitnehmer nicht selbst artikulieren können gegenüber dem Arbeitgeber und ob es einer Organisation zwischen den beiden Seiten im Betrieb überhaupt braucht. Der Großteil der Errungenschaften der Gewerkschaften ist gesetzlich festgeschrieben und somit fast unverrückbar.

      Oder der DGB und vor allem Sommer nehmen sich mal ein Beispiel an ihrem gewerkschaftskollegen Schmoldt und starten eine Zusammenarbeit, was sinnvoller als das ständige gegeneinander ist.
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 12:42:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      Mir scheinen die Gewerkschaften massiv Druck auszuüben, um den Sozialstaat maximal zu erhalten, damit insbesondere die wegen hoher Lohnforderungen arbeitslos gewordenen Leute versorgt sind und die Verantwortung der Gewerkschaften sich in Grenzen hält.
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 18:23:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      @weitweg

      Wie kann die Gewerkschaft massiven Druck ausüben? Die Wahlen sind gelaufen und nochmals werden nicht alle Gewerkschafter dem Wahlaufruf pro Schröder folgen.

      Wenn aber massiv Druck ausgeübt wird, muss es auch ein Druckmittel geben, das eingesetzt werden kann.

      Ebenso wundert es mich, wie die Grünen murren und meckern, aber dann immer brav mit zustimmen, egal, ob es deren Meinung ist oder nicht.
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 22:59:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      Man muß ja nicht Gewerkschaftsmitglied sein, oder?
      Noch steht´s nicht im Grundgesetz.

      Ich könnte mir gut vorstellen, daß so mancher den Beitrag für
      was besseres brauchen kann - z.B. um die Öko-Steuer bezahlen zu können.
      Oder die Krankenversicherung. Oder...

      Kann man dem Hr. Sommer ja mal schreiben.

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 07:35:27
      Beitrag Nr. 13 ()
      Gewerkschafter in Regierung

      Die SPD-Bundestagsfraktion wird nach wie vor von Gewerkschaftsmitgliedern dominiert. 186 der 251 Abgeordneten sind Mitglied einer DGB-Gewerkschaft, das ist ein Anteil von 74,1 Prozent. In allen anderen Fraktionen sind die Gewerkschaftsmitglieder in der Minderheit. Am größten ist ihr Anteil noch in der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen mit 23,6 Prozent, in der CDU/CSU-Fraktion beträgt er dagegen nur 4 Prozent. Das geht aus der DGB-Publikation "Einblick" hervor. Die FDP-Fraktion hat den Angaben zufolge mit Max Stadler nur ein Gewerkschaftsmitglied, von den beiden PDS-Abgeordneten besitzt nur Petra Pau ein Gewerkschaftsbuch. (nf.)
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 11:07:47
      Beitrag Nr. 14 ()
      Unsere Nation brauch den Gewerkschaftseinfluss dringender denn jäh.
      Die TV-Kabel-Gesellschaft der Deutschen Tekekom hat ihre Gebühren um 50 Prozent erhöht. Die Deutsche Bundesbahn erhöht im Nahverkehr den Fahrpreis um 50 Prozent.
      Und die Arbeitnehmer bekommen die Null-Runde.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 11:09:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wo man in unserem Staat auch hinschaut man wird nur abgezockt und abgelodelt.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 11:12:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      887766: Wir haben jetzt deflationäre Tendenzen und eine ständig steigende Massenarbeitslosigkeit, nahc Osteuropa abwandernde Firmen wie Bahlsen und kommst hier mit dem Füllhorn!
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 11:36:27
      Beitrag Nr. 17 ()
      Wenn Unternehmen wie Bahlsen ihre Betriebsstätten noch Polen verlegen, sollten sämtliche steuerlichen Vorteile in der EU für diese Unternehmen gestrichen werden. Oft sind es nicht Lohnkosten die Unternehmen abwandern lassen sondern die steuerlichen Vorteile die sie nutzen können.
      Franzosen und Briten steigen schon auf die Barrikaden.
      Jetzt wird es auch in Deutschland an der Zeit das die Gewerkschaften ihre Mitglieder in den Arbeitskampf führen.
      Daher keine Null-Runden mehr.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 11:41:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      @887766

      Es sind oft die Lohnkosten als einer der Hauptfaktoren. Daneben gibt es fast unendliche andere Faktoren. Ein Thema sind immer wieder die Bürokratie und lange Genemigungsverfahren und vieles mehr.
      Das Abwandern der Firmen hat gerade begonnen, aber ein Arbeitskampf der Gewerkschaften würde sicher einige unsichere Unternehmer endgültig davon überzeugen, ins Ausland zu gehen.

      Nur, was machen die Gewerkschaften, wenn sie den letzten Arbeitsgeber vertrieben haben und dann kein Feindbild mehr aufbauen können? Unternehmerische Aktivitäten wie Neue Heimat wiederbeleben?
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 11:43:08
      Beitrag Nr. 19 ()
      # 887766

      Dein Ton erinnert mich an Michael Sommer vom DGB. Alle anderen sind schuld nur die Gewerkschaft kämpft für die Entrechteten.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 12:20:45
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Gewerkschafter sind doch nur eine Minderheit in der BRD. Nur knapp 20% aller Werktätigen sind gewerkschaftlich organisiert.

      Wollen wir uns von einer Minderheit terrorisieren lassen?

      Hauen wir doch diesen Reaktionären eins auf die Schnauze!
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 13:32:48
      Beitrag Nr. 21 ()
      @887766: Polen ist bald in Europa, und wenn sie es nicht sind, dann verlegt Bahlsen eben nach Portugal.
      Ich will hier kein Lohnwettbewerb mit Indien oder China anfachen, aber das Ziel muss es sein Deutschland sehr wettbewerbsfähig zu machen, sonst können solche Löhne nicht finanziert werden, es sei denn aus der Substanz! Und da gehen Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit und Abschaffung von behördlichen Hindernissen eben vor!
      Und der Gewerkschaften stehen eben genau hinter dem Trend , alles zu regulieren.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 17:28:06
      Beitrag Nr. 22 ()
      Das schlimmste ist, dass sich die Gewerkschaften einen Dreck um die Arbeitslosen scheren. Durch ihre Forderungen generieren sie immer mehr davon. Sie betreiben eine zutiefst egoistische und einseitige Politik zugunsten derjenigen, die (noch) Arbeit haben.

      Ich hoffe, dass Schily den Mumm hat, hart zu bleiben. Schliesslich hat es seinerzeit Maggie Thatcher auch geschafft, die Gewerkschaften zu entmachten. Sollen die doch streiken - irgendwann ist das Geld alle!
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 17:58:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ihr merkt es doch gar nicht mehr wie Euch das Fell über die Ohren gezogen wird.
      Von heute, Deutsche Bank Aufsichtsratchef Breuer meldet sich zu Wort.
      Mit Blick auf die derzeit diskutierte Regelung zur stärkeren Transparenz von Aktiengesellschaften plädierte Breuer unter anderem für deutliche Beschränkungen bei Hauptversammlungen die länger als drei Stunden dauern sollten. Dazu gehörten nicht nur die Begrenzung des Rede- sondern auch des Fragerechts sowie die Abschaffung des Entlastungsbeschlusses da er ohne rechtliche Konsequenzen sei. Auch müsste die Mitgliederzahl im Aufsichtsrat auf 10 halbiert werden.
      "Ich kenne kein Land der Welt außer Deutschland, in dem eine Hauptversammlung acht Stunden und länger dauern kann", sagte Breuer. Zudem sei die Vertretung deutscher Arbeitnehmer im Aufsichtsrat großer international agierender Aktiengesellschaften nicht meht zeitgemäß, da bei vielen deutschen Unternehmen die meisten Arbeitsplätze im Ausland seien.
      Alle Macht den Amis und amerikanische Verhältnisse für Europa, vergaß Beuer uns noch zu sagen.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 18:23:26
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23 887766

      Ja, die USA sind die grösste und gleichzeitig ( !! ) leistungsfähigste Volkswirtschaft dieser Welt.

      Man kann einem Arbeitnehmer - auch einem Manager - am Freitag um 15:00 sagen, dass er innerhalb 15 min die Betriebsstätte zu verlassen hat und ab Montag nicht mehr kommen darf.

      Einfach traumhaft.

      So funktioniert der freie Teil der Welt.

      Der (gewerkschaftlich organisierte) Rest der Welt wird - sobald es nichts mehr umzuverteilen gibt - Schei....e fressen, weil sonst nix mehr da ist.

      Tut mir leid für die klaren Worte:
      Ihr seid Müll, Abfall, Dreck im globalen Wettbewerb.

      Klingt zynisch, ist aber so (in keinem Fall persönlich gemeint).
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 20:56:22
      Beitrag Nr. 25 ()
      # 24,

      Die USA sind in erster Linie mal der größte Schuldenbuckel der Erde.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 21:29:18
      Beitrag Nr. 26 ()
      @887766

      Darf ich mal unabhängig von Breuer und AGs was fragen.

      Stelle Dir einmal vor, Du wärst Unternehmer und Du hättest Dein Vermögen in der Firma investiert. Meist ist es übrigens so, dass man mehr als das Vermögen investiert, da man für Schulden als Mittelständler oft persönlich haftet.

      Nun musst Du aber aufgrund unserer Gesetzgebung (das geht schneller als man denkt) andere mit über etwas entscheiden lassen, wofür nur Du das Risiko trägst.

      Lässt Du Dir, da wir hier in einem Börsenboard sind, von anderen sagen, wie Du Dein Depot zusammenstellst? Machen das die Nachbarn, der Obsthändler oder wer? Oder sagst Du da auch, dass es Dein Geld und Dein Risiko ist und Du daher selbst entscheiden willst, weil im Falle eines Untergangs Du diesen auch selbst verkraften musst.

      Es mag sehr viel, was die Gewerkschaften in der Vergangheit erreicht haben, in Ordnung sein, aber irgendwann ist ein Ende erreicht. Jetzt wird immer mehr und mehr draufgesattelt, weil man für den Beitrag den Mitgliedern was bieten muss.

      Glücklicherweise sind die Arbeitnehmer vor Ort weit vernüftiger als deren "Vordenker" in den Gewerkschaftszentralen. Aber das was dieser Sommer von sich gibt, verspottet jeden, der Geld in Firmen investiert hat und der dadurch u.a. auch Arbeitsplätze geschaffen hat. Und der Kern vieler Probleme, die es bei uns gibt, ist die Arbeitslosigkeit.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 22:25:39
      Beitrag Nr. 27 ()
      # kons,

      eine Aussage der Deutschen Bank : Der Wegfall der Steuer auf Veräußerungsgewinne beim Verkauf von Industriebeteiligungen erleichtert der Deutschen Bank die Entscheidung sich von den Beteiligungen zu trennen.
      Für die Misere das die Staatskasse leer ist sind wohl nicht die Gewerkschaften verantwortlich zu machen.
      Was in unserem Staat versagt hat sind die Politiker die den Konzernen den Zucker nur so in den Arsch geblasen haben.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 22:56:33
      Beitrag Nr. 28 ()
      @vc01 (#24),
      wirklich traumhaft. Nur sollte man nicht nur die Amerikaner sehen, die mit einem Job genug verdienen, um anständig zu leben. Es gibt Millionen, die dazu zwei und drei Jobs brauchen.
      Nach U.S. Department of Labor leben 31 Millionen Amerikaner an oder unterhalb der Armutsgrenze, davon sind 6,5 Mio sogenannte "working poor".
      http://www.bls.gov/cps/cpswp2000.htm

      Ich möchte hier keinen mechanistischen Bezug zwischen diesen Verhältnissen und folgenden Zahlen herstellen, aber auch hier könnte gelten: "there is no free lunch".

      Häftlinge pro 100000 Einwohnern (Juli 2002)
      (1) USA 690
      (16) Südafrika 406
      (?) Deutschland 96 (Ende 2000)
      Detaillierte Darstellungen:
      http://www.kcl.ac.uk/depsta/rel/icps/worldbrief/world_brief.…
      Nahezu alle Einzelstaaten liegen weit über der Zahl von D.

      Der Müll, Abfall, Dreck im globalen Wettbewerb erbrachte immerhin Exportleistungen von 570 Mrd. USD (USA: 781 Mrd. USD)

      Mfg. MacHaeberle
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 16:05:25
      Beitrag Nr. 29 ()
      Also ich sehe das ähnlich wie Breuer (auch wenn er mir nicht sonderlich symphatisch ist). Ich war auf mehreren HV`s - immer wieder traten dort dieselben schwachsinnigen Profilneurotiker auf und zogen das Ganze unnötig in die Länge.

      Den tieferen Sinn der Entlastung konnte mir bisher niemand erklären. Also entweder rechtliche Konsequenzen oder abschaffen!


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