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    Powell: Die Allianz bricht auseinander - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.02.03 14:54:34 von
    neuester Beitrag 12.02.03 18:47:36 von
    Beiträge: 12
    ID: 695.303
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      schrieb am 12.02.03 14:54:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Powell: Die Allianz bricht auseinander

      Bislang waren die Rollen in der Nato klar verteilt. Das Gewicht der Amerikaner in dem Verteidigungsbündnis ist groß: Fast immer konnten die USA ihren Willen durchsetzen. Der Widerstand von Deutschland, Frankreich und Belgien gegen Militärhilfen für die Türkei schmeckt US-Außenminister Colin Powell daher ganz und gar nicht. Jetzt warnte er sogar vor einem Bruch der Nato, falls sich das Bündnis nicht auf ein einvernehmliches Vorgehen in der Irak-Krise verständigen kann.

      Bekehrungsversuche der Amerikaner
      Er hoffe, die Nato werde "in den nächsten 24 Stunden das Richtige tun", sagte Powell in Washington. "Die Allianz bricht auseinander, wenn sie ihrer Verantwortung nicht gerecht wird." Deutschland, Frankreich und Belgien lehnen es bisher ab, zum jetzigen Zeitpunkt bereits konkrete Schritte für eine Unterstützung der Türkei im Kriegsfall zu unternehmen. Der Außenminister berichtete den Abgeordneten im Kongress von intensiven diplomatischen Bemühungen der USA, um die drei Nato-Staaten zu einer Änderung ihrer Haltung zu bewegen.

      Kongress ist skeptisch
      Der Senator Ernest Hollings mahnte den Außenminister, im Umgang mit anderen Staaten in der Irak-Krise "ein bisschen besonnener" vorzugehen. Hollings brachte damit eine im US-Kongress verbreitete Skepsis zur Irak-Politik der Regierung zum Ausdruck. Powell entgegnete, es sei jetzt an der Zeit, "ein für allemal mit diesem Regime umzugehen". Dabei wies er auf die jüngste Tonbanderklärung des El-Kaida-Anführers Osama bin Laden hin, die vom arabischen Fernsehsender El Dschasira gesendet wurde. Darin rief Bin Laden dazu auf, das irakische Volk zu verteidigen.

      Robertson will schlichten
      Nato-Generalsekretär George Robertson will den Streit im Bündnis um Planungen zum Schutz der Türkei im Falle eines Irak-Krieges überwinden. Dazu will Robertson den 19 Nato-Botschaftern neue Vorschläge präsentieren. Das verlautete aus diplomatischen Kreisen. Eine schnelle Einigung wird allerdings nicht erwartet.



      Also insegsamt... wenn die nato nicht tut, was dem pentagon passt, lässt das weiße haus die nato platzen und schiebt die schuld denen in die schuhe, die nicht machen wollten, was das weiße haus befahl. besser kann man die selbstgewählte rolle der amerikanischen regierung nicht darstellen. der rest der welt ist dazu da, zu tun, was das weiße haus befiehlt. wer einen eigenen willen hat, ist entbehrlich. wenn das der fall ist, dann ist in meinen augen die nato entbehrlich.

      dieser meinung bin ich allerdings bereits länger. die nato war nötig als gegengewicht zum warschauer pakt zu zeiten des kalten krieges. als sich der warschauer pakt auflöste, wurde andere weltpolitische strukturen nötig und die nato wurde obsolet. die nato-osterweiterung brachte den europäern nichts, denn der feind im osten war weg, aber sie ermöglicht es den amerikanern, ihre europäischen partner gegeneinander auszuspielen. wenn powell jetzt so klar die karten auf den tisch legt, muss er sich seiner sache sehr sicher sein.
      yarkssen
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:00:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      die "neuen Partner" drängen sich ja geradezu auf, ist ja auch legitim und strategisch gesehen sind die Ami`s in Bulgarien, Rumänien, etc. näher am Öl. ;)
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:04:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das ist ja nicht neu. Die USA haben doch immer in erster Linie ihre eigenen Interessen verfolgt.
      Siehe Kyoto-Protokoll. Der Rest der Welt ist dazu da die Folgen einer verfehlten amerikanischen Aussenpolitik zu
      beseitigen. Jetzt wird es wieder am Beispiel Irak deutlich.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:23:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Man beachte die Bedeutung des Wortes einvernehmlich, alle entscheiden sich so wie es die USA vorschlagen.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:35:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich fühle mich im Moment von Bush mehr bedroht als von Saddam Hussein. Saddam ist ein schrecklicher Diktator, aber zum großen Teil entwaffnet, und viel besser bewacht als alle anderen Diktatoren auf der Welt. Massenvernichtungswaffen können zum Beispiel von Pakistan und Nordkorea viel leichter an Terroristen weitergegeben werden als vom Irak. Deshalb fühle ich mich vom Irak nicht bedroht.

      Aber George W. Bush will der Welt seinen Willen aufzwingen. Wenn wir jetzt alles mitmachen, was Washington uns zu befehlen versucht, werden wir keine eigene Außenpolitik mehr machen können. Wir werden in jeder außenpolitischen Frage entweder das machen müssen, was Bush will, oder von ihm beleidigt, bedroht, erpresst und bestraft werden. Wenn wir aber keine Außenpolitik mehr machen können, können wir auch keine Handelspolitik mehr machen. Und wenn der Welthandel unsere Wirtschaft bestimmt, können wir auch in unseren eigenen Ländern keine freie Wirtschaftspolitik mehr machen. Dann wird die Wirtschaftspolitik unsere Sozialpolitik diktieren (noch mehr als jetzt schon). Und dann werden wir hier am Ende genau die Wirtschafts- und Sozialpolitik haben müssen wie in den USA. Und das ist genau das, was viele Europäer am American Way of Life nicht mögen.

      Die Freundschaft zwischen den Regierungen der USA und Deutschlands (und Frankreichs, Belgiens) ist von Bush zerstört worden. Wenn Bush seine Politik nicht ändert, wird das Verhältnis schlecht bleiben. Bush muß sein Verhalten ändern und Freunde wieder wie Freunde behandeln, dann wird die Freundschaft zwischen unseren Ländern schnell wieder neu entstehen.

      Die Freundschaft zwischen den Menschen aus Deutschland und Amerika ist allerdings etwas ganz anderes. Die ist stabil und wird die politischen Probleme überleben.

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      schrieb am 12.02.03 15:41:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      NMDaytrader,

      volle Zustimmung, da kann ich mich nur anschließen.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:45:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      der Irak-Konflikt bestätigt nur, er ist nicht der Auslöser.

      die NATO ist tot.

      es fehlt das Feindbild, gegen das man sich verteidigen muss. die althergebrachte Vasallenmentalität der Postkommunisten beschleunigt den Bruch.

      dsr, den einige User hier schon kennen
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:50:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7

      och, ich finde es gibt schon ein paar Feinde gegen die man gemeinsam kämpfen sollte. Aber die Art und Weise wie hier mit Verbündeten umgesprungen wird, stimmt mich schon bedenklich. Unser Kanzeler hat sicherlich viel Scheiße gebaut, aber Mr. Bush und Rumsfeld auch. :D
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:50:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Daytrader

      "Ich fühle mich im Moment von Bush mehr bedroht "

      Und wenn ich diese Zahlen sehe wird mir nicht besser:

      383 Mrd aktueller Rüstungshaushalt
      jahrliche Steigerung um _20%_ die nächsten Jahre

      Kürzung der Hilfen für die Armut in der Welt auf sage und schreibe noch 1,7 Mrd

      die paar Mrd, mit denen er sich für die Aidshilfe beweihräuchert hat, hat er wahrscheinlich durch die Kürzung bei der Armutsbekämpfung hergeholt. Sehr weitsichtig sage ich da nur.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:53:14
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9

      nun, nachdem wir nun nicht mehr geschützt werden dürfte sich unser Rüstungsetat auch um mind. 20 % erhöhen. ;)
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 16:16:45
      Beitrag Nr. 11 ()
      Die Position der neuen NATO-Mitglieder bzw. -Aspiranten ist doch in erster Linie von Eigeninteressen geprägt - allerdings mehr der Politiker als der Bevölkerung.

      In einigen US-Medien wird davon gesprochen, dass die NATO-Abweichler der Türkei die Unterstützung verweigern. Dies ist wohl eher Desinformation als Journalismus, schliesslich geht es um den Zeitpunkt eines Beschlusses und nicht um generelle Verweigerung der Hilfe. Wenn etwas die NATO gefährdet, ist es der Druck der USA auf einen schnellen Beschluss (dies gilt übrigens auch für die UNO - eine Zustimmung zu militärischen Aktionen gegen den Irak unter dem Druck der USA wäre wohl das Ende der UNO).
      Die USA bestimmen, wann der militärische Konflikt beginnt. Dass der Irak jetzt plötzlich die Türkei angreifen würde ist doch ein Witz.
      Militärische Aktionen des Irak gegen irgend ein Land der Region wären vor ein paar Monaten, als der Aufmarsch der USA angefangen hat, eher zu erwarten gewesen - wenn SH diese Absicht überhaupt hatte. Immerhin muss ihm da schon klar gewesen sein, dass es zum Krieg kommt.

      Die Beweise für seine Verbindungen zu Al Qaeda sind schon etwas merkwürdig. Bin Laden`s Videos und Tonbänder kommen zu häufig in einem für die USA passenden Moment. Bin Laden`s Meinung zu SH und seinem Regime wird dieser sich auch sicher nicht hinter den Spiegel stecken. Für Bin Laden gilt wohl eher "der Feind meiner Feinde ist mein Freund". Hoffentlich kommt er nicht auf die Idee, das Verhalten der Kriegsskeptiker zu loben. Das könnte Powell glatt als Verbindung zur Al Qaeda interpretieren.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 18:47:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      tscha, langsam kriege ich wirklich angst... die drohung mit wirtschaftlichen maßnahmen, das unverblümte muskelspiel - offensichtlich zieht bush seine politik knallhart durch, die von einem handlungsstrang bestimmt wird, nämlich den interessen der amerikanischen großindustrie. da kann einen schon die angst packen... dass es den amerikanischen bürgern dabei scheinbar nicht besser geht als uns, wundert einen schon.... was wir aber dabei zu erwarten haben, ist nicht leben auf amerikanischem niveau, sondern darunter... "made in Germany" muss wieder bezahlbar werden für den amerikanischen verbraucher, und das geht nur, wenns uns schlecht geht.

      ich bewerbe mich jetzt ins ausland. irland oder so...
      yarkssen


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