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    Das Observatorium - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 16.04.03 17:09:05 von
    neuester Beitrag 06.07.08 17:20:11 von
    Beiträge: 1.020
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      schrieb am 04.07.04 14:04:00
      Beitrag Nr. 501 ()
      Hallo HoppundTopp, Hallo Rolf,

      @..so wurde .. stada sehr, sehr günstig nachgekauft.

      Was gibt Dir die Gewissheit, dass Stada sehr, sehr günstig ist? Aus Value Sicht war Stada noch nie günstig. Und aus Growth Sicht vielleicht insofern, als die weit überdurchschnittliche Wachstumsraten den Kurs nach vorne getrieben haben. Wie Du erfahren hast, werden die Zahlen stärker als erwartet von der Gesundheitsreform belastet. Zudem ist ein Preiskrieg zwischen deneinzelnen Generika-Herstellern ausgebrochen. Die operativen Gewinne werden mit Sicherheit zurückgehen. Und die Gewinne je Aktie erst recht, da die durchschnittliche umlaufende Aktienanzahl gggü. 2003 nochmal deutlihc steigt. Letzteres geht allein auif die Kappe von Stada. Mit anderen Worten: Die Gewinne je Aktie würden Ende 2004 ohne Kapitalerhöhung fast 30% höher stehen. Ein Rückgang der Gewinne je Aktie rechtfertigt kein KGV von derzeit 20. Günstig wäre vielleicht ein KGV von 10. Dann könnte man sich ein mittelfristiges Engegament wieder vorstellen. Aus Value Sicht wäre das aber immer noch kein Schnäppchen. Unter diesen Bedingungen in fallende Kurse nachzukaufen halte ich für gewagt.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 04.07.04 20:14:52
      Beitrag Nr. 502 ()
      Hallo Rolf + PoP,

      ich habe ja Stada auch auf meiner Watchlist - aber irgendwie ist mir die Sache im Moment zu heiss.

      Und wenn doch, dann mit sehr engem StoppLoss. Falls es dann nach oben gehen würde, sollte dieser sofort nachgezogen werden.

      Da würde ich i.M. lieber Zapf kaufen.
      Im Vergleich:
      Zapf KGV 10, Dividende 5,4
      Stada KGV 20 Dividende 2,1
      Das sind so meine Valuewerte, die ich greifen kann.

      Das Weihnachtsgeschäft wird Zapf in den nächsten Monaten wieder positiv ins Gespräch bringen. Positiv meine ich, zumindest die Aussichten vor Weihnachten. Wie es dann tatsächlich an Weihnachten kommt, ist wieder ein anderes Thema.

      Das Management bei Zapf scheint mir auch zu reagieren und sich zu bewegen. Produktionsverlagerungen, Schliessung von Standorten, neue Produkte, neue Märkte z.B. in USA.
      Da läuft natürlich nicht alles glatt, z.B. USA. Aber wichtig ist, dass man dann schnell reagiert. Da müssten auch die mittelständischen Strukturen von Zapf ihre Vorteil haben - kurze Entscheidungswege ect.

      Charttechnisch könnte ein Boden bei Zapf gefunden sein.

      Zu Stada:
      Mit der Gesundheitsreform sind noch sehr viele Einsparungen nötig. Die Defizite sind für mich ein Fass ohne Boden.

      Aber alle diese Einschätzungen sind bei mir eher subjektiv, quasi aus dem Bauch heraus.

      Viele Grüße
      HoppundTop
      Avatar
      schrieb am 04.07.04 23:43:07
      Beitrag Nr. 503 ()
      Anmerkung zum Kampf am Generika Markt.

      Kürzlich hat Sandoz die Generikafirma AZU Pharma aufgekauft. Der Name AZU verschwindet nun relativ schnell vom Markt, da die Packungen nur noch zu Ende verkauft werden.
      Ich denke mal, daß solche Übernahmen demnächst öfter vorkommen werden. Was das im einzelnen für zB Stada oder Teva bedeutet, kann ich allerdings schlecht einschätzen.

      Gruß
      Forticus mit Teva im Depot und Stada im Regal
      Avatar
      schrieb am 05.07.04 12:45:40
      Beitrag Nr. 504 ()
      Stada ist natürlich ein pozenieller und zudem begehrter Übernahmekandidat. Das Unternehmen hat starke Vertriebsstrukturen in Europa aufgebaut. Internationale Konzerne wie Teva haben bereits ihr Interesse an einem stärkeren Engagement in Europa bekundet. Gerade jetzt wo Stada so eine Wachstumsdelle hat und sich der Kurs verbilligt, ist das natürlich ein günstiger Zeitpunkt. Fragt man sich dann einmal welche RoIs mit solchen immer noch teuren Übernahmen erzielt werden, kommt man auf ein lachhaftes Ergebnis. Stada wäre mit einem KGV 20 im Branchenvergleich (zu Recht) niedriger bewertet, das hieße der Aufkäufer würde in jenem günstigen Fall eine Rendite von 5% im 1. Jahr für seine Aktionäre machen, aber das ist ein anderes Thema. Ich denke die Übernahmespekulationen und der hohe Anteil an investierten Instis, die im Wochenrythmus ihre Kaufempfehlungen aussprechen um Schlimmeres zu verhindern, sind der Grund, warum Stada nicht noch tiefer steht. Aber auf dieser wacekeligen Grundlage würde ich nie eine Aktie halten. Wenn erstmal die weiteren Q-Zahlen kommen, hilft vielleicht Alles nichts mehr.
      Avatar
      schrieb am 07.08.04 11:09:58
      Beitrag Nr. 505 ()
      Hallo,

      da herrschte doch einige Zeit eher Langeweile in meinem Depot, bis sich da wieder Katerstimmung an den Börsen breit macht. Irgendwie schmeckt mir dieses Sommerschlussverkauf-wir-kriegen-Panik-rette-sich-wer-kann-Umfeld, wo doch viele Aktien wider günstiger zu haben sind.

      Einen Neuzugang habe ich zu vermelden. Es ist die alte und neue PC-Spezialist. Der Kurs steht gut 30% niedriger als noch vor ein paar Monaten und bei den aktuellen Fundameldaten kann ich trotz größerer Abstriche noch mit ausreichender Sicherheitsmarge kaufen, wodurch sich dieses Investment für mich aus Chance-Risiko-Perspektive wieder interessanter gestaltet.

      Was macht meine Watchlist? Mattel und H&R Block sind wohl noch zu teuer. Lennar sieht schon wieder sehr viel attraktiver aus, wobei die Sache aufgrund der Housing-Nachfrage, die früher oder später zurückgeht, gepaart mit der anhaltenden Nervösität an den Börsen mit Sicherheits noch interessanter wird. K-Swiss schaue ich mir erst noch an, ebenso sind folgende eventuell einen näheren Blick wert: Medion, Food Junction Holdings, Deutsche Grundstücksauktionen, außerdem TUI und vielleicht auch Gerry Weber u./o. Ä.

      Grüße
      PoP

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      Avatar
      schrieb am 08.08.04 11:57:51
      Beitrag Nr. 506 ()
      @ prince ,

      auf meiner liste sind weiterhin eon, FMC, schering , RWE.

      ich versuche diese allerdings über shortputs ins boot zu holen , um mir einen discount zu sichern .

      mal ne frage am rande : arbeitest du nur mit den aktien direkt oder kombinierst du deine handelsweise auch mit optionsstrategien ?

      übrigens : super thread hier

      :)

      gruß joerg
      allzeit gute trades
      Avatar
      schrieb am 08.08.04 12:28:21
      Beitrag Nr. 507 ()
      Hallo Joerg,

      danke für Dein Lob an diesen Thread und Dein 1. Posting hier!

      Deine Watchlist-Kandidaten habe ich mir noch nicht näher angeschaut. Wenn Interesse besteht kann ich Dir aber mal Zahlenmaterial (AA) zukommen lassen.

      Ich handele Aktien nur direkt. `Habe noch nie einen Optionsschein gehandelt. Das passt auch nicht zu meiner Anlagestrategie, da ich charttechnische Belange (so gut wie) vollkommen außer Acht lasse. Wenn ich mit meinen Recherschen nicht völlig daneben liege, kann ich ja an sinkenden Kursen mit Nachkäufen anstatt mit Shorten partizipieren.

      P.S. Auf meiner Watchlist befindet sich auch wieder Stada, die ich mir unterhalb von 9 Euro noch mal näher anschaue würde.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 08.08.04 15:14:43
      Beitrag Nr. 508 ()
      @ prince,

      das wäre klasse mit den zahlen :)

      aber wichtig : ich meinte keinesfalls os , sondern eurexoptionen, bei denen ich puts auf die aktien, die ich für aussichtsreich halte, verkaufe .

      dh ich verkaufe das recht, mir diese aktien zu einem festgelegten preis verkaufen zu dürfen .

      ich geb mal fix ein beispiel :

      nehmen wir an ich will gerne eon kaufen , aber eben zum preis von 55 .
      jetzt kann ich entweder warten oder ich eröffne eine shortputposition dez 55 .
      dafür bekomme ich eine prämie , sagen wir mal 100 euro für 100 optionen (1 kontrakt).

      fall a ) eon sinkt unter 55 : ich bekomme sie für 55 und kann die prämie verbuchen .
      fall b) eon steigt und erreicht die 55 nicht .
      wenn ich nur auf meinen ek gewartet hätte, hätte ich nichts verdient, so habe ich die prämie .
      also ist ein shortput eher ein bullisches instrument .

      aber ich will jetzt hier nicht zu viel von der stillhalterei erzählen, aber da du ja viel mit ek limits arbeitest , könnte das eine interessante bereicherung sein .

      gruß joerg
      der sich bestimmt häufiger hier beteiligen wird :)
      Avatar
      schrieb am 08.08.04 19:24:14
      Beitrag Nr. 509 ()
      Hallo,

      in jedem Fall meintest Du ein Engagement bevor man kauft, insofern war mein Beispiel mit "an sinkenden Kursen mit Nachkäufen zu partizipieren" ein Denkfehler. Wie dem auch sei, ich denke dennoch das das nichts für mich ist. Klingt natürlich interessant, da fällt der Kurs, man wird fafür bezahlt und kauft anschließend günstig ein und rechnet noch den Gewinn aus der Shortputposition gegen, wodurch sich der Einkaufskurs weiter verbilligt. Aber was ist denn z.b. im Fall b)? Irgendwo spekuliere ich ja auf fallende Kurse und wenn das daneben geht, verliere ich doch Geld. Und was mach ich dann? Soll ich das dann auch gegenrechnen, wenn ich später nochmal kaufe, d.h. der Kaufkurs erhöht sich damit? Oder soll ich die Kosten im Falle eines Verlustes einfach als Tradingkosten bezeichnen? Und wie viel Kosten fallen dann an? Und bin ich dann ein Trader? Ich denke das ist nur etwas für Leute, die sich mit Trading auskennen und Erfolg damit haben. Beides trifft auf mich nicht zu.

      P.S. Was ist denn jetzt im Fall b)? Hat man da kein Geld verloren? Oder habe ich`s immer noch nicht begriffen?

      Ach ja, Deine E-mail-Adresse benötige ich auch noch (für das Zahlenmaterial).

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 08.08.04 20:05:14
      Beitrag Nr. 510 ()
      @ prince ,

      da ist noch ein kleiner denkfehler drin :

      in fall b verdienst du geld :

      der trader der von dir den put kauft, erwirbt das recht, dir eon für 55 liefern zu dürfen .

      dafür erhälst du die prämie .

      lohnt es sich für den putbesitzer nicht, dir die aktien zu 55 zu liefern , weil eon über 55 steht , so passiert nichts und du kannst die prämie komplett behalten .
      er wird dir erst dann die eon zu 55 liefern, wenn es für ihn gut ist, also wenn eon unter 55 steht .
      dann ist dein EK von eon 55- prämie in unserem beispiel also 54.
      ebenfalls besteht während der lz des puts sowohl für den käufer als auch den verkäufer (dich) jederzeit die möglichkeit, den put durch ein gegengeschäft glatt zu stellen .

      also du würdest ihn zurückkaufen, wenn a) eon so weit gestiegen ist, dass der put nichts mehr wert ist
      oder b) eon soweit fällt, dass du die aktie doch nicht mehr für 55 haben willst .

      in fall a beträgt dein gewinn vereinnahmte prämie- Rückkaufswert des puts
      in fall b beträgt dein verlust vereinahmte prämie- rückkaufswert .
      gruß joerg
      allzeit gute trades

      ps : BM mit mail ady ist unterwegs
      Avatar
      schrieb am 08.08.04 22:01:01
      Beitrag Nr. 511 ()
      Ich muss zugeben "dh ich verkaufe das recht, mir diese aktien zu einem festgelegten preis verkaufen zu dürfen" klang schon schräg, aber nach Deinem zweiten Beispiel habe ich es jetzt verstanden. (finde ich aber immer noch schräg ;-)

      OK,

      Szenario 1) die Aktie steigt und der Put ist wertlos. Der Verkäufer des Puts behält die Prämie, 100 Eur.

      Szenario 2) die Aktie sinkt auf unter 55 Eur, sagen wir auf 50 Eur, dann kauft der Käufer des Puts die 100 Aktien, die er Dir für 55 Eur verkaufen darf. Der Käufer der Aktien hat jetzt 100 Aktien für 100*55-100=5400 Eur erworben, also zu 54 Eur je Aktie. Das blöde ist ja, dass der Verkäufer des Puts jetzt lieber für 50 Eur je Aktie kaufen würde. Oder anders ausgedrückt: Der Käufer macht Verluste, wenn er einen Wertgegenstand, das gerade 50 Eur wert ist für 54 Eur kauft. Der Käufer der Aktien hat hier also nich nur 100 Aktien für 54 Eur erworben können, sondern auch 100*4=400 Eur Verlust gemacht.

      Szenario 3) Also kann er den Put zurückkaufen, dann würde er einen Verlust wahrnehmen, in Höhe von 100 -Rückkaufswert Eur, wie Du sagst. Aber wie hoch ist dann der Rückkaufswert? Müsste der nicht 100*5=500 Eur wert sein, wenn ich das Recht (zurück-) kaufen darf Jemanden 100*50 Eur für 100*55 Eur zu verkaufen? Also betrüge der Verlust 100-500=400 Eur? Jetzt könnte ich die 100 Aktien für 50 Eur je Aktie selbst kaufen, muss aber 400 Eur Verlust gegenrechnen, so dass ich bei 100 Aktien auf einen Kaufpreis von 100*50+400=5400 Eur oder 54 Eur je Aktie. Aha, dann sind wir ja wieder bei 54 Eur und einem Wertgegenstand der an der Börse 4 Eur weniger wert ist, was bei 100 Aktien einem Verlust von 400 Euro entspricht.

      Den 400 Eur Verlust aus Szenario 2) und Szenario 3) könnte man ja entgegenhalten, dass ich Value-Investor bin. Sprich: Ich bin der Ansicht, dass die Aktie einen inneren Wert von 80 Eur hat. Somit habe ich bei Szenario 2) und 3) keinen sofortigen Verlust erlitten, nur weil die Aktie zwischenzeiutlich 50 Euro wert ist, wenn sie vermutlich noch auf 80 steigt. Dann wäre der Nachteil aber, dass ich pro Aktie nicht 30 Euro verdiene, sondern 26 Euro. Das kann man doch ebenfalls als Verlust bezeichnen. Wenn man einen Gewinn von 30 Eur auf 26 Eur vermindert, dann hat man 4 Euro Verlust gegengerechnet. Dann wären wir ja schon wieder bei diesen 400 Euro, wobei man in diesem Fall noch den Trost eines Totalgewinns hat, der den Verlust natürlich stark überwiegt. Dennoch erleidet man ja einen Nachteil bei Szenario 2) und 3), den Vorteil sehe ich nur bei Szenario 1) und das ist dann nichts Anderes wie eine Wette, dass der Kurs XY nicht unterschreitet. Dann gibt es ja Szenario 4), wenn ich den Put für 0 Euro zurückkaufe, weil der Kurs schon so weit gestiegen, dass der Put nichts mehr wert ist, wobei das Ergebnis dem von Szenarion 1) gleicht.

      Also insgesamt konnte ich keinen Vorteil erkennen.
      Avatar
      schrieb am 09.08.04 10:56:10
      Beitrag Nr. 512 ()
      @prince :

      ich mach mal nen paar fallbeispiele, dann können wir das resümieren .
      du willst eon sagen wir kaufen aber nur zu 55 und legst ein limit von 55an den markt . dann erfolgt :
      verkauf put auf eon basis 55 dez
      (eröffnung eines shortputs)
      du erhälst eine prämie von 100 euro pro kontrakt also 100 aktien ( ist jetzt fiktiv, um runde summen zu haben )

      fall 1 ) eon steigt weiter oder erreicht zumindest die 55 am verfallstag nicht
      du kannst die prämie behalten und verbuchst für dich 100 euro , hättest du nur das limit gelegt, hättest du die aktie nicht bekommen)
      in diesem fall ein gewinn von 100 euro für dich
      bei reinem limit : gewinn 0
      fall 2 ) eon erreicht die 55 am verfallstag du bekommst die aktie eingebucht .
      du hättest sie auch zu 55 mit deinem limit bekommen, aber du kannst zusätzlich weiter die prämie verbuchen .
      du stehst dich also besser , als wenn du die aktie direkt erworben hättest

      fall 3 ) eon fällt unter 54 du machst jetzt auch mit deiner shortput konstruktion miese aber weniger , als wenn du die aktie direkt bezogen hättest, denn die prämie ist immer noch deine .

      ebenfalls profitierst du während der lz des puts vom zeitwertverfall , dh du verdienst auch , wenn die aktie sich überhaupt nicht bewegt .

      an sich eine optimale konstruktion für einen valueisten, der die aktie sowieso zu seinem festgegbenen limit erwerben will .

      du denkst glaube ich immer noch wie ein put käufer , du bist bei dieser handelsweise eine art mini - emi .

      wenn du dich bei dieder handelsweise auf aktien beschränkst,due du sowieso zu einem gegebenen limit nehmen willst, liegst du auf den verfallstag gerechnet immer besser als bei dem direktinvestment .

      übrigens der rechteverkauf ist nichts ungewöhnliches , 95% der geschäfte der instis sind rechteverkäufe .
      nur der kleinanleger sträubt sich aus verständnisgründen ein wenig gegen diese art der geschäfte .
      betrachten wir das gesamtrisiko der eon position so stellen wir fest, dass wir nach eröffnung des shortputs weniger risiko tragen als im direktinvest .
      nämlich 5400 euro für 100 eon statt 5500 euro .
      zusätzlich kaufen wir uns den vorteil, auch in stagnierenden märkten durch den zeitwertverfall (wenn auch wenig) zu verdienen.
      und als valueist spielt der sl auch eine untergeordnete rolle, zumindest weniger als bei einem trader .

      ändert sich deine einschätzung zu dem wert innerhalb der lz des puts so wirst du dort genauso die notbremse ziehen wie bei dem direktinvest denke ich .

      gruß joerg
      allzeit gutes investieren
      Avatar
      schrieb am 09.08.04 12:53:28
      Beitrag Nr. 513 ()
      Hallo Joerg,

      ich verstehe, was Du meinst. In meinem Beispiel aus Szenario 2) und 3) bin ich davon ausgegangen, die Aktie nicht kaufen zu müssen. Deine Idee ist aber, dass wenn man sie ja sowieso zu diesem Preis kaufen würde, man nicht mehr im Nachteil wäre, sondern um den Wert der Prämie im Vorteil. Aber nicht selten haben wir den Fall, dass eine Aktie um 30% an einem Tag fällt, siehe Medion, und wenn die 55 bei Eon irgendwo dazwischen liegen, dann hätte ich ohne shortput noch die Möglkichkeit zu warten, bis sich ein Boden ausbildet und kriege die Aktie nochmal billiger, d.h. ich muss ja nicht kaufen. Und noch viel wichtiger: Was ist, wenn eine Nachricht kommt, die Dich zu dem Entschluss kommen lässt, dass Du Eon nur noch für 45 Euro willst? Dann haste ja verschissen. Ohne Shortput hast Du aber in aller Ruhe die Zeit, die Informationslage zu checken und entsprechend zu handeln oder nicht, während Du bei der Shortputposition handeln musst.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 09.08.04 13:01:28
      Beitrag Nr. 514 ()
      @ prince ,

      ah jetzt werden mir deine bedenken klar , ich ging davon aus , dass du limits an den markt legst und dann würdest du ja auch bei solchen medion katastrophen bedient .

      dann ist es was anderes wenn du dir die möglichkeit offen halten willst, den eventuellen kauf zu einem limit neu zu überdenken .

      gruß joerg
      Avatar
      schrieb am 09.08.04 14:04:35
      Beitrag Nr. 515 ()
      ja ja, auf jeden Fall. Aus den u.g. Gründen gehe ich nicht mit Limits vor, ich habe sie lediglich im Kopf bzw. auf der Watchlist notiert ;-)
      Avatar
      schrieb am 09.08.04 22:21:12
      Beitrag Nr. 516 ()
      hallo lieber 50ér prinz, liebes 50ér observatorium:)

      heute schloss der dax auf jahrestief !
      einige solide (?!) einzelwerte sind auf 52 wochen tief !

      da ich im urlaub viel zeit habe, auch zwischendurch mal in der sonne den ein oder anderen artikel zu lesen, bin ich dabei mir aus meinem pool mal einige werte näher anzuschauen.

      auf dem ersten blick sind die kurse ja sehr verlockend. aber, wer weiss vielleicht werden sie ja noch günstiger..

      *501 stada
      mit günstig meinte ich bezogen auf die historischen stadabewertung...
      heute habe ich einen älteren artikel gelesen, der stada zu den top 11 deutschen unternehmen zwischen 97 und 03 aufgelistet hat, mit den von dir schon geposteten hohen durchschnittlichen gewinnwachstumsraten (rd. 32 % im schnitt, bei einem durchschnittlichen umsatzwachstum von rd. 44 %). allerdings werden diese gewinnwachstumsraten (wie bei den meisten wachstumsfirmen) auf dauer nicht mehr halten, wie ja bekanntlich dieses jahr gezeigt hat.
      trotzdem gefällt mir der wert ganz gut...
      der kurs scheint dabei zu sein einen boden zu finden.

      übrigens: extrem finde ich auch den erdrutschartigen kursverfall von medion...

      es gibt schon einige chancen, wenn die zittrigen so weiter machen, könnte es für den valueangehauchten anleger ein einstiegstraum werden.

      liebe grüsse aus der schweiz

      rolf
      Avatar
      schrieb am 09.08.04 23:53:26
      Beitrag Nr. 517 ()
      Nebenbemerkung:

      die Medion-Produkte sind hier bei Aldi teurer als Vergleichbares im Fachhandel.
      wenn ich im Fachhandel kaufe, habe ich eine dreijährige, kostenlose Vorortbetreuung.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 14:26:13
      Beitrag Nr. 518 ()
      Hallo Stachelin, 50-er König, liebes 50ér Observatorium :)

      @König

      @mit günstig meinte ich bezogen auf die historischen stadabewertung......allerdings werden diese gewinnwachstumsraten (wie bei den meisten wachstumsfirmen) auf dauer nicht mehr halten, wie ja bekanntlich dieses jahr gezeigt hat.

      Wenn Du nicht erwartest, dass diese Wachstumsraten wieder erreicht werden, würde ich auch nicht das historische KGV zu Grunde legen. Das KGV war ja nur die Durchschnittsmeinung, dass Stada weiterhin um 30% wächst. Also wäre Stada auf dieser Grundlage nur dann günstig, wenn die Wachstumsrate wieder auf 30% ansteigt.

      @auf dem ersten blick sind die kurse ja sehr verlockend. aber, wer weiss vielleicht werden sie ja noch günstiger..
      es gibt schon einige chancen

      Das denke ich auch. Ist doch aktuell ein viel besseres Umfeld zum kaufen, als noch vor ein paar Monaten. Ich überlege nicht, ob die Märkte weiter fallen, sondern ob die Aktie, die mich interessiert günstig ist. Dafür schaue ich mir erstmal die Unternehmensnachrichten an, die ja durchaus nicht positiv waren, um einschätzen zu können wie nachhaltig die negativen Nachrichten sind. Die Marktteilnehmer neigen doch oft dazu, Alles fortzuschreiben. Wächst ein Unternehmen mit 50%, kommt Juhustimmung auf und die Meinung lautet, dass das Unternehmen noch ewig um 50% wächst und der Kurs wird abgehen wie eine Rakete. Wie sonst sollen Marktteilnehmer ein KGV von 50 rechtfertigen, wo es doch eine Gewinnrendite von 2% bedeutet, also weniger als Tagesgeld. Oder der Unternehmenswert interessiert einen gar nicht, das Ergebnis bezgl Wachstumsannahmen ist aber das Gleiche. Läuft es mal nicht so rund, was ja völlig normal ist, denken Alle es kann nur noch schlimmer werden. Da sinken die Gewinne mal um 10% und die Meinung lautet, oh Gott, was wenn sie jetzt weiter um 10% fallen und der Kurs ist dann noch mehr im Eimer. Schwups liegt das KGV wieder bei 15. Da gilt es nüchtern abzuwägen, wie die Zukunft aussieht und nicht in der allgemeinen Meinung zu verfallen, es könnte nur noch schlimmer kommen oder eben es kann nur noch besser werden, es sei denn natürlich man hat eine begründete Annahme dahingehend. Zugegebenermaßen ist ein prozykischles Handeln die einfachere Variante, die auch durchaus zum Erfolg führen kann. Aber ich versuche halt als Investor aufzutreten, genauso wie ich in andere Dinge investieren würde. Außer der Börse gibt es keine Plattform auf dieser Welt, wo man so günstige Investitionen tätigen kann, und dies nur weil die Börse gerade mal wieder durchdreht. Da ergeben sich Chancen für den Anleger. Bei anderen Investitionsalternativen sind die Preis oftmals viel effzienter. Mein Fazit für derartige Börsenphasen lautet: Cool bleiben (aber nicht leichtsinnig werden) ;-)

      @Stachelin

      Du bist der lebende Beweis, warum ich denke, dass es z.B. PC-Spezialist mit ALdi und Co. aufnehmen kann. In einer Rundmail schrieb ich dazu vorhin als auf Antwort auf die Befürchtung von XY: Aldi würde den Stores in 15 Jahren den Garaus machen:

      Derzeit sind lediglich 15% der IT-Fachhändler in Einkaufskooperationen organisiert. Studien belegen, dass die Insolvenzquote von Fachhändlern die einer Einkaufskopperation angehören geringer ist als bei denen, die keiner Einkaufskooperation angehören. Hier liegt z.b. langfristig noch Wachstumspotenzial für Microtrend, der IT-Einkaufskooperation von PC-Spezialist. Der Großteil der IT-Fachhändler sind nicht wettbewerbsfähig. Die Insolvenzquote liegt hier bei 15% […]. Insofern ist Aldi durchaus eine Bedrohung für den IT-Fachhandel. Händler, die einer großen Einkaufskooperation angehören können jedoch mit Aldi preismäßig mithalten. Natürlich macht es einen Unterschied, ob es anderswo Laptops günstiger gibt als bei Aldi. Bei Aldi kaufe ich meinen Laptop doch nur, weil er sehr günstig ist bzw. ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet, und nicht weil ich zufällig gerade einkaufen war. Wenn Aldi jedoch seinen Wettbewerbsvorteil ggü. den Fachhändlern einbüßt, wie es derzeit bei dem Teil der wettbewerbsfähigen Fachhändler der Fall ist, dann ist Aldi auch keine Bedrohung für Jene. Im Gegenteil, denn Aldi kann nur über den Preis gewinnen. Keine Kundenberatung, nichts. Auch durch Qualität kann Aldi nicht überzeugen, eher im Gegenteil. IT-Fachhändler wie PC-Spezialist können sich dagegen auf einen umfangreiche Kundenberatung mit viel Know-How berufen. Ihr glaubt nicht, wie viele Eignungstest und Fortbildungsprogramme die Franchisenehmer machen müssen. Und damit haben diese einen Wettbewerbsvorteil ggü. Aldi, der sie am Leben hält. So können sich die Stores eine loyale Kundschaft erarbeiten und brauchen auch kein Marketingbudget wie Metro, denn Mundpropaganda zufriedener Kunden ist doch die beste lokale und zudem günstigste Werbung.
      Gibt es also einen konkreten Grund, warum es die PCS-Stores in 15 Jahren nicht mehr geben soll? Wenn der Grund einfach im Status Quo liegt, dann würden sich die Stores nicht behauptet haben und/oder wären jetzt unwirtschaftlich. Also müsste sich etwas ändern, zu Ungunsten der PCS-Stores, damit XY`s These [Garaus] eintritt. Also schauen wir wie sich der Markt verändert und ob die PCS-Stores einen Wettbewerbsnachteil haben könnten. Letzteres haben wir gerade besprochen. Ersteres wirkt sich nicht negativ auf Letzteres aus, im Gegenteil. Derzeit ist es so, dass von 25.000 IT-Fachhändlern 15% p.a. insolvent werden, aber nicht 15% nachkommen, so dass die Zahl derzeit um 2.000 schrumpft, also 8% p.a. – wenn es in diesem weitergeht, dann haben wir in 5 Jahren nur noch 16.500 IT-Fachhänlder. Das wird tendenziell gut sein für diejenigen, die sich im Wettbewerb behaupten können, Aldi und Metro eingeschlossen. Zudem sehen wir ein Zusammenwachsen von IT und CE (Consumer Eletctronics). Die Sache wird zunehmend komplexer und Aldi wird da einen Wettbewerbsnachteil haben. PCS rüstet bereits auf CE um und macht beispielsweise Fortbildungskurse für die Franchisenehmer.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 15:12:45
      Beitrag Nr. 519 ()
      hallo 50 ér prinz:)

      "Mein Fazit für derartige Börsenphasen lautet: Cool bleiben"
      Das ist ein gutes fazit !

      was ist los mit den deutschen einzelwerten ?
      einige (standard-)werte

      - allianz
      - münchner rück
      - lufthansa

      liegen kursmässig ganz unten, obwohl die nachrichtenlage nicht schlecht ist.

      medion mit halbierten kurs !
      stada, die kgvmässig auf die 10 zugeht...
      zapf auf 52 wochen tief-niveau...

      qiagen kommt runter von seinem hohen (biotech-) bewertungsniveau.
      singulus ist so günstig wie lange nicht.

      zeit einzusteigen ?

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 21:05:20
      Beitrag Nr. 520 ()
      Hi, all ! :)

      was los ist, Rolf ?

      ganz einfach, die Bewertungen / Kurse fangen langsam an, der wirtschaftlichen Realität zu folgen.
      Nicht vorauszueilen !

      DAX - Werte fasse ich jetzt nicht mal mit der spitzen Kneifzange an.
      Dasselbe gilt für medion, die uns auch weiterhin mit Umsatz- und Gewinnwarnungen erfreuen werden.
      Dito singulus, wenn die sich nicht hopphopp nach Asien auslagern, komplett.
      wenn Zapf nicht umgehend was am Geschäftsmodell ändert, ein Pleitekandidat.
      KLEINE MÄDCHEN SPIELEN NICHT MEHR MIT PÜPPCHEN !
      Ganz abgesehen davon, dass es immer weniger kleine Mädchen gibt.
      WELT WEIT !

      Stada ... sollten die bei um die 10 Euro einen Boden finden, nehm ich mir die ins Visier.

      so, Ihr Lieben,

      ich verabschiede mich erstmal für einige Zeit, ich arbeite nämlich an meiner 50er FU.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 21:22:19
      Beitrag Nr. 521 ()
      p.s.: übrigens hat stada derzeit ein KGV von 17 komma nochwas.

      un wech
      Avatar
      schrieb am 11.08.04 21:24:50
      Beitrag Nr. 522 ()
      cool stachel, cool ;)

      singulus, medion, etc. etc....davor haben wir doch schon vor monaten gewarnt, aber damals wie heute gilt: jedem das seine :)


      es lebe das (aktien)trading, da springt wenigstens was bei raus ;).

      lufthansa hat nicht nur wegen dem ölpreisschock schwierigkeiten, rolf, da kommt noch mehr nach....


      es grüsst
      shakes am abend, auf 2.200 m die angenehme frische geniessend......:)
      Avatar
      schrieb am 05.09.04 14:39:09
      Beitrag Nr. 523 ()
      Hallo 50-er,

      ist etwas still geworden, hier.

      Was gibt es denn so Neues bei Euch?

      Was hat sich bei mir Neues getan? Wesentliches Ereignis war der Kauf von PC-Spezialist. Meine Beweggründe hierfür habe ich in Form einer Kurzanalyse gerade bei Value-Analyse.de ins Forum gestellt, wo ihr es nachlesen könnt.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 05.09.04 14:57:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.09.04 22:36:41
      Beitrag Nr. 525 ()
      hallo 50-er prinz:)

      aktienmässig gibt es kaum etwas neues bei mir, ausser den nachkauf von vossloh von heute...:)

      liebe grüsse in den 50-er norden

      rolf
      Avatar
      schrieb am 07.09.04 13:00:20
      Beitrag Nr. 526 ()
      Hallo 50-er König,

      @aktienmässig gibt es kaum etwas neues bei mir, ausser den nachkauf von vossloh von heute...

      Ist doch schon mal was. Vielleicht hast Du ja Lust Dein Investment (kurz) vorzustellen, würde mich ja schon interessieren.

      Grüße aus Kiel ;-)
      PoP
      Avatar
      schrieb am 07.09.04 18:42:37
      Beitrag Nr. 527 ()
      hallo 50-er prinz:)

      erinnere mich bitte mal am wochenende daran...:)

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 09:17:03
      Beitrag Nr. 528 ()
      Hallo PoP,

      bin im Moment am Überlegen, ob ich mir Nokia noch einmal genauer ansehe. Das Unternehmen gewinnt langsam Marktanteile (OK durch Rabatt), versucht den Vorsprung der anderen Handyanbieter wett zu machen. Denke, das Nokia seine Marktanteile zurück gewinnen kann. Dieses Unternehmen hat in der Vergangenheit solche Tiefs überwunden (haben ja nicht immer Handys hergestellt :D).

      Ich denke, das der Zeitpunkt im Moment recht gut ist, muss da aber noch ein wenig in die Tiefe einsteigen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 12:14:00
      Beitrag Nr. 529 ()
      Hallo Thomas,

      vor kurzem war ich mal mit einem alten Bekannten unterwegs. Er holte dann so ein Gerät aus seiner Tasche, es sah aus wie ein Gameboy. Aber es war ein Nokia-Handy. Das Ding war total unhandlich und er erzählte uns, wie er sein Handy halten muss, damit die Stimme aus dem Handy nicht so überlaut ist. Das sah dann ziemlich schräg bzw. affig aus. Da war mir doch klar, warum „kein Schwein“ mehr Nokia-Handys kauft. Der Bekannte ist da ne Ausnahme, er muss nämlich grundsätzlich immer das „Beste“ haben, also das mit den meisten Features usw. Das ist jetzt nur ein Beispiel und wahrscheinlich nicht ganz so aussagekräftig in Hinsicht auf Nokia als Ganzes, aber auch nicht nichts-sagend. Bei mir ist es so, dass ich zwar nie ein Handy besessen habe, weil es für mich ein Luxus ist, genauso wie Autofahren, das ich erst gar nicht zu meinem Lebensstandard machen möchte (dann wird es nicht mehr als Luxus empfunden.) Insofern kann ich das Alles auch nur begrenzt einschätzen und verfolgen aber ich frage dann auch schon mal hier und dort, was denn mit Nokia ist, und Nokia scheint ja schon lange out zu sein. Mich wundert das, haben sie doch das Können und die Mittel mit neuen Produktlinien zu überzeugen. Aber auch das scheint ihnen ja nicht gelungen zu sein. Und das ändert sich jetzt? Es könnte ja auch sein, dass Nokia jetzt wieder etwas Einzigartiges ist, was nicht Jeder hat. Wer will schon ein Handy, das jeder hat - da ist es wie mit Klamotten habe ich den Eindruck, jedenfalls bei den Jüngeren und hier in der Stadt. Oder sind Fluktuationen bei den Marktanteilen schon immer dagewesen und auch in dieser Größenordnung? Und wie sieht es mit den Preisen aus? Wie sind die Wachstumsperspektiven? Wir hoch ist die Ertragskraft und Ist Nokia in Bezug darauf günstig? -> Ein paar Anhaltspunkte zum Nachdenken, fernab von Gummistiefel- und Klopapierinvests ;-)

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 12:22:50
      Beitrag Nr. 530 ()
      Hallo,

      Nokia scheint mir im Moment nach unten abgesichert.
      Ich selbst habe bei 17 Euros verkauft.
      Dann bei 12,x erstmals wieder gekauft und bei 9,x jetzt nochmals nachgekauft.
      Sollten sich die Marktanteile 1- oder 2-mal weiter verbessern, könnte ich mir 15 Euros vorstellen. Auch habe ich UMTS oder wie der nächste Breitbanddienst auch immer heisst, noch nicht ganz abgehackt.

      Ich habe übrigens auch Samsung im Portfolio.
      Ich sage immer: Fleissige Leute die Koreaner.

      Viele Grüße
      HoppundTop
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 12:36:59
      Beitrag Nr. 531 ()
      Hallo HoppundTop,

      UMTS sehe ich auch positiv für die Zulieferer. Bei Handys haben wir einen gesättigten Wiederbeschaffungsmarkt und in solchen Märkten wird Wachstum durch Verkürzung der Lebenszyklen der betreffenden Produkte erreicht. Wobei man die Erwartungen kurzfristig nicht zu hoch stecken sollte. Bis UMTS für den Massenmarkt reif ist können auch viele Jahre vergehen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 13:13:02
      Beitrag Nr. 532 ()
      @PoP

      ja dein Bekannter mag ja Recht haben - selbes könnte ich über mein Siemens Handy berichten. Ich kenne Leute die ein Samsung haben und auch nur schimpfen :D
      Scheinbar liegt das Meckern nicht unbedingt an der Marke, auch wenn unser kleiner Einblick sicher keine repräsentative Marktforschung ist. Trotzdem denke ich, das Nokia im Moment recht fair bewertet ist (wenn es sowas gibt). Durch die Rabattsituation beim Handyverkauf muss Nokia zwar Erlösschmälerungen hinnehmen, verkauft aber wieder mehr Handys. Lieber Handys mit Rabatt verkaufen, als gar keinen Umsatz machen. Ich gehe mal davon aus, das meine Controllerkollegen so kalkulieren, das Fixkosten trotz Rabatt eingerechnet sind.
      So wird die der Mehrumsatz trotzdem gewinnsteigernd sein.

      Der Handymarkt ist sehr schnelllebig, so das Nokia meiner Meinung nach an alte Erfolge anknüpfen kann. Die Forschungsausgaben steigen, die Produktpalette wurde komplett in Frage gestellt, Marktanteile kommen zurück - Kosten werden gesenkt....

      @HuT
      Ja die Koreaner sind fleißig! Nokia halte ich auch für abgesichert, mal schauen wie die Entwicklung hier weiter geht. Lasse den Titel jedenfalls auf meiner Watchlist!

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 13:47:54
      Beitrag Nr. 533 ()
      @Ich gehe mal davon aus, das meine Controllerkollegen so kalkulieren, das Fixkosten trotz Rabatt eingerechnet sind. So wird die der Mehrumsatz trotzdem gewinnsteigernd sein.

      Hm, das geht aber zu Lasten der Margen. Mit anderen Worten: Der Gewinn wird gesteigert, aber in Bezug auf die Wachstumsrate beim Umsatz nur unterdurchschnittlich. Und so hoch wird das Umsatzwachstum schätze ich mal nicht sein, also würde ich mich fragen mit wieviel Gewinnwachstum man rechnen kann/darf.
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 14:19:55
      Beitrag Nr. 534 ()
      @PoP

      Na ja, so gesehen hast du da Recht, nur würde das Ergebnis ohne diese Maßnahmen sicher noch schlechter aussehen. Also ein lohnender Aufwand. Nokia gewinnt im Moment durch Rabatte... Stellt sich die Frage, ob Nokia es schafft in Zukunft ohne diese Rabatte Umsatz (besser steigenden Umsatz) zu generieren.
      Neu und heute vorgestellt ist der neue Communicator. Der soll laut Nokia "signifikante Umsatzsteigerungen" hervorbringen - ab 2005...

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 14:40:53
      Beitrag Nr. 535 ()
      Nun ja, wie viel hat Nokia in 2003 verdient? 75 Cent je Aktie. Wie sind die Gewinnschätzungen für 2004? 56 Cent je Aktie. Und für 2005? 61 Cent je Aktie. Vielleicht wäre es besser, lieber mal mehr für Marketing auszugeben und die Marke stärker im höherpreisigen Segment zu positionieren. Kann aber auch sein, dass die Schätzungen eher pessimistisch sind und die Zahlen aus 03 habe ich auch nicht näher untersucht.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 15:20:59
      Beitrag Nr. 536 ()
      Hallo,

      @PoP
      pessimistische Schätzung bei Nokia
      Nokia hat die Märkte schon massiv verprellt.
      Das war bisher nicht Nokia-like.
      Ich hoffe das war ein Ausrutscher des Managements.

      Deshalb hoffe ich auf die zukünftige Devise des Managements:
      "Lieber vorsichtig schätzen und dann positiv überraschen."

      Viele Grüße
      HoppundTop
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 15:47:04
      Beitrag Nr. 537 ()
       
      Hi & Hallo,

      da ich selbst - neben `nem EuroSTOXX-Zerti - mir auch noch "echte Aktien" :eek:
      *otonmeineskundenbetreuersamtelefon* anlegen möchte, und zudem hier im
      Gespräch mit Board-Mitgliedern der Bereich Stahl genannt wurde, hier kurz die
      Frage: Wie schätzt ihr den Bereich, speziell Salzgitter (WKN 620200), ein?
      Die Mischung aus potentiellem Kurs *anscheinendmittendenznachoben* und
      der Dividende könnte mich reizen...

      Gruß aus dem warmen Norden

      Loafer
       
       
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 16:26:43
      Beitrag Nr. 538 ()
      Hallo Loafer,

      Salzgitter ist meiner Meinung nach immr noch unterbewertet. Bin ja in Thyssen investiert und ärgere mich, das ich Salzgitter nicht bei Aufnahme in mein Musterdepot gekauft habe (Kurs 08.01.03: 6,15 Euro, hätte gibt es ja bekanntlich nicht :cry:). Aber zur Bewertung:
      Salzgitter hat ein Kurs - Buchwert Verhältnis auf Eigenkapital von rund 0,6. Na ja, der Trend Stahlnachfrage scheint noch anzuhalten, so das weitere Preissteigerungen möglich sind. Kann nur gut für Salzgitter sein.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 20:28:12
      Beitrag Nr. 539 ()
      Hallo Loafer,

      kurzfristig hat Salzgitter sicherlich noch Potenzial. Wachstumstreiber ist die Sparte Handel, die vom lebhaften Stahlhandel profitiert. Die Sparte konnte Preissteigerungen in den betreffenden Werken durchsetzen, das gute Ergebnis wird sich aber im Laufe des 2. Halbjahres wieder normalisieren, weil der Effekt aus dem Verkauf von günstig bewerten Lagerbeständen zu aktuell hohen Preisen wegfällt. Die Sparte Stahl und Röhren profitieren ebenfalls von Preissteigerungen und die Sparte Röhren zusätzlich vom wiedererstarkten Dollar und einer wiedererstarkten Nachfrage (die Sparte Röhren ist besonders anfällig auf den Eur/US$ Wechselkurs). Im 4. Quartal werden nochmals die Preise für Stahl angehoben, was den Sparten Stahl und Röhren nochmals zu Gute kommt.

      Salzgitter gehört aber zu den zyklischsten Werten unter den Stahlaktien, so betrug der Gewinn je Aktie:

      1994: 0,54
      1995: 2,10
      1996: 0,18
      1997: 0,72
      1998: 1,22
      1999: 0,21
      2000: 1,12
      2001; 2,22
      2002: 1,03
      2003: 0,51
      2004e: 1,68
      2005e: 1,28

      Quelle: Aktien-Analyse

      Die Fundamentals sind Alles in Allem schwach, weshalb ich von einem langfristigen Engagement abraten würde. Für so einen Zykliker ist eine Eigenkapitalquote von 27% doch eher zu wenig, ganz zu schweigen von der Nachhaltig eines optisch günstigen KGVs. Durch die hohe Verschuldung wird immerhin die Eigenkapitalrendite (RoE) gehebelt, aber auf immer noch unterdurchschnittliche 9,9% in 2004 und 7,2% in 2005. Die Kapitalrendite (RoIC) liegt bei nur 6% in 2004 und 4% in 2005. Und das sind ja noch außergewöhnlich gute Jahre. Damit kann das Unternehmen gerade noch seine Kapitalkosten verdienen, wenn es denn mal gut läuft. Die Gewinnmargen sind auch sehr gering, schwanken so zwischen 0,5 und 2%. Von Dividendenkontinuität kann auch nicht die Rede sein.

      Meine Fazit: Spekulativ/ kurzfristig vielleicht Hui, fundamental/langfristig eher Pfui.

      Mir gefallen aus der Stahlbranche besser: Böhler-Uddeholm, Acerinox, Thyssen Krupp, Arcelor, U.S. Steel, Nippon Steel.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 15:13:40
      Beitrag Nr. 540 ()
       
      Danke für eure Statements! Zusammengefaßt mit anderen Meinungen deutet also,
      so meine bisherige Interpretation - im Stahlbereich alles auf ein positives
      Potential für evtl. 6-8 Monate hin...

      Dann kommt es jetzt darauf an, die Werte herauszupicken, die a. in diesem
      Zeitraum a. Kurssteigerungspotential haben und b. ggf. eine Dividende aus-
      schütten, die man mitnehmen könnte...

      Für Fans :laugh:: Das die Werte auch an der NASDAQ gehandelt werden, lass` ich hier
      mal einfach aus und konzentrier` den Überblick auf den deutschen Handel...

      Acerinox - sagt mir nicht viel, wird seit kurzem in Frankfurt gehandelt, Dividendenrendite
      gegen 2,6%

      Arcelor - Gewinn je Aktie steigt kontinuierlich, der Kurs hat aber beinahe schon wieder
      sein 52Wochen-Hoch erreicht, Dividendenrendite steigt von 2,1% (2003) über 3,22% (2004e)
      auf 3,43% (2005e)

      Böhler-Uddeholm - solider Kursanstieg mit interessanten Steilanstiegen (sogar in den
      Desasterjahren), der Kurs liegt derzeit bei 71 Euro, das erwartete Kursziel liegt, je
      nach Analyst, zwischen 80,- Euro und 83,- Euro, Dividendenrendite steigt von
      3,58% (2003) über 3,87% (2004e) auf 4,15% (2005e)

      Nippon Steel - magere Volumina... aber wenn, dann sind Kurssprünge um 2-3% nichts
      ungewöhnliches... Okay, Kurs derzeit bei 1,90 Euro, da reichen 3-4 Cent schon aus... :)

      Salzgitter - Xetra-Handel, seit 2003 stetig steigend, Kurs nach Erreichen des 52Wochen-
      Hoch momentan fallend, das erwartete Kursziel liegt, je nach Analyst, zwischen 12,50
      Euro und 14,50 Euro, Dividendenrendite steigt von 2,28% (2003) über 2,74% (2004e) auf
      2,83% (2005e)

      Thyssen Krupp - Xetra-Handel, anscheinend dabei, das Hoch von Januar wieder in Angriff
      zu nehmen. Gute Tagesvolumina, solide Dividende

      Soviel `mal auf die Schnelle... Anscheinend bieten sich hier wirklich noch Alternativen
      zu Salzgitter...


      So - muß erst `mal wieder `n bißchen arbeiten... Die Entscheidung wird momentan vertagt...


      CU, Loafer
       
       
      Avatar
      schrieb am 10.09.04 07:36:39
      Beitrag Nr. 541 ()
      Moin Moin allerseits,

      Nokia hat seine Gewinnerwartung nach oben korrigiert. Steigende Nachfrage und Rückgewinnen von Marktanteilen werden angegeben. Schön schön...

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 10.09.04 21:34:54
      Beitrag Nr. 542 ()
      hallo lieber 50-er prinz und 50-er observatorium:)

      ich versuche mal kurz und knapp mein investment VOSSLOH vorzustellen.

      vorab: ich finde die PR bzw. IR-Abteilung spitze. schaut mal auf die homepage http://www.vossloh.de/de-DE/173_4_27.php
      ich mag das sehr gern wenn OFFEN der dialog mit den aktionäre gesucht wird...

      130 Jahre gibt es vossloh schon. sie haben sich "ertragsorientiertes wachstum" auf die fahne geschrieben.

      drei geschäftsbereiche
      rail infrastructure (schienenbefestigung, pie mal daumen 60 % umsatzanteil)
      motive power (dieselokomotiven, pie mal daumen 35 % umsatzanteil)
      information technologie (systemtechnik, rd. 5 %)

      die umsätze wachsen kontinuierlich.
      das ebit zum halbjahr lag deutlich unter dem vorjahresthalbjahr, weshalb es auch die ein oder andere kritik seitens der analysten gab.
      schaut man sich allerdings die zahlen genauer an und eliminiert die steuerfrei realisierte gewinne aus der veräußerung der VAE-beteiligung im 1 halbjahr 2003, so liegt das aktuelle halbjahresergebnis auch dieses jahr über dem vorjahr.

      der überragende anteil am gesamt ebit liegt übrigens im bereich rail infrastruce (ebit marge 16,8 %)

      zur diskussion um die bahn:
      "Der Umsatzanteil der Deutschen Bahn am Gesamtumsatz beträgt 12 % ! reduziert die bahn ihr investitionsvolumen um 30 % bedeutet dies ein umsatzrückgang von 4 % !

      nachzulesen im " Vossloh Zwischenbericht zum 30.Juni 2004" ...

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 11.09.04 13:03:09
      Beitrag Nr. 543 ()
      Hallo Rolf,

      Du hast Recht. Ich schaue mir gerade Vossloh an und muss sagen, dass die IR-Seite von der Übersicht und vom Umfang auf jeden Fall zu den besten ihrer Sorte gehört! Ich kann mir jedenfalls kein Research ohne IR vorstellen. Und wie wichtig eine gute IR-Kommunikation für den Aktionär ist, haben wir ja gesehen. Du erinnerst Dich doch sicherlich noch an FJH? Sie wollten Dir keine Antworten auf Deine Fragen geben, weil Du hier im Forum aktiv bist. Das klang doch nach Schadensbegrenzung, irgendwie so, als hätten sie etwas zu verschweigen. Die Begründung war doch absurd. Du bliebst mit Deinen Fragen im Dunkeln und Deine Entscheidung FJH daher konsequent den Rücken zu kehren, hat sich als vollkommen richtig herausgestellt, wie der Jahreschart unmissverständlich zeigt:





      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 17.09.04 15:02:11
      Beitrag Nr. 544 ()
      so, nach langer zeit auch mal wieder was von mir:

      vorgestern sind die ergebnisse von esprit für das jahr 2003/2004 (ende des finanzjahres bei esprit Juni). wie bereits die halbjahresergebnisse hat esprit hervorragende zahlen vorgelegt
      ar Ended June 30
      04 2003
      Year-on-year
      growth
      Turnover 16,357 12,381 32.1%

      Operating Profit (EBIT) 2,872 1,824 57.4%

      Profit attributable to Shareholders 2,003 1,289 55.4%

      Gross Margin 52.1% 49.9% 2.2% pts

      Operating Margin 17.6% 14.7% 2.9% pts

      Net Margin 12.2% 10.4% 1.8% pts

      Basic EPS HK$1.68 HK$1.09 53.9%

      Final Dividend HK$0.48 HK$0.33 47.7%

      Special Dividend HK$0.50 HK$0.30 66.7%

      Return on Equity (ROE) 41.7% 35.6% 6.1% pts

      Shareholders’ Funds 5,415 4,192 29.2%

      Net Cash 1,758 1,320 33.1%


      die zahlen sind vielleicht etwas unübersichtlich – tut mir leid. dieerste zahl gibt die 2004 ergebnisse wieder, die zweite zahl die 2003 ergebnisse und dahinter die prozentuale steigerung.

      mir gefallen die zahlen sehr gut, denn es wurde nicht nur der gewinn deutlich gesteigert, sondern auch das umsatzwachstum fällt mit +32% gegenüber dem vorjahr deutlich positiv aus. von bremsspuren nichts in sicht. beachtlich auch das ROE von über 40%.

      zweitens wird die internationale expansion weiter fortgeführt (starkes wachstum in frankreich, mit abstrichen auch in skandinavien und usa, spanien und italien sollen ebenfalls erschlossen werden), so dass sich durchaus weiteres potential bietet. der hauptanteil wird immer noch in europa umgesetzt und verdient, vor allem in deutschland – auch hier gibt es deutliche steigerungsraten im gegensatz zu den meisten anderen bekleidungsketten verläuft also auch hierzulande das geschäft positiv. Asien schwächelt hingegen immer noch, allerdings gab es hier im zweiten halbjahr wohl sehr postitive zeichen mit einem stärker als erwarteten wachstumsanstieg (zahlen hierzu hab ich noch nicht vorliegen).

      die abhängigkeit vom deutschen markt ist für mich der einzige kritikpunkt. die zunehmenden marktanteile in frankreich und skandinavien, sowie der ausbau in den usa und hoffentlich bald auch wieder in asien lassen aber hoffen, dass die dortigen märkte in zukunft einen stärkeren ergebnisbeitrag liefern. sollte in spanien und italien ein ähnlich guter markteintritt gelingen, wie in frankreich, wovon ich ausgehe, so sind auch hier gute chancen für zusätzliches wachstum in europa gegeben.
      auch die ausschüttungspolitik ist für die aktionäre äußerst erfreulich. bezogen auf meinen einstandskurs dürften die gesammelten dividenden wohl immerhin über 5% liegen.

      die bewertung der aktie ist im laufe des jahres allerdings auch deutlich angestiegen. seit diesem frühjahr haben die umsätze an den deutschen börsen doch spürbar angezogen, der kurs hat sich seit meinem kauf vor gut einem Jahr in etwa verdoppelt. auf basis der diesjährigen gewinne liegt das kgv so bereits oberhalb von 20. nicht gerade billig, angesichts des ungebremsten wachstums allerdings m.E. auch gerechtfertigt. allzu starke aufschläge rechne ich mir in den nächsten monaten allerdings nicht aus, eher eine ausgrpägte konsolidierung auf erhöhtem niveau. anlass zur hoffnung gibt der ausbruch aus der seitwärtsrange an der heimatbörse hongkong. charttechnisch ist esprit also in einwandfreiem zustand.

      daher halte ich esprit zunächst weiter in vollem umfang. teilverkäufe in zukunft aber nicht ausgeschlossen.

      ähnlich positiv entwickelt sich das geschäft bei novartis, wenn sich auch gewinne und aktienkurs in deutlich geringerem rahmen aufwärts bewegen. die gewinnsteigerungen sind im vergleich zum pharmasektor sehr gut, die bewertung aber auch schon angemessen hoch.

      nestlé ist hingegen immer noch ein kleines sorgenkind. die positive entwicklung ist schon wieder fast dahingeschmolzen, da die ergebnisse doch deutlich unter den erwartungen geblieben sind. auf dem niveau rechnen ich allerdings mit einer stabilisierung des kurses.

      stada fängt sich auch allmählich wieder, nach einem heftigen kurssturz, über den p.o.p. ja schon ausführlich berichtet hat. leider war ich zu der zeit in urlaub, aber im grunde stimme ich seiner analyse der dinge zu. langfristig halte ich stada aber immer noch für ausichtsreich, die alten höchstkurse werden aber wohl erst auf mittlere bis lange sicht wieder zu erreichen sein.

      neu in meinem depot befindet sich canon, eine firma die wohl jedem, der schon mal eine kamera in der hand hatte ein begriff sein sollte. der umsatz und gewinn steigt kontinuierlich an, der aktienkurs hat sich langfristig positiv vom nikkei abgesetzt. auch in den schwachen letzten jahren hat canon aufgrund der positiven geschäftsentwicklung eine gute performance abgeliefert. sehr starke aufstellung im bereich digitaler kameras. für eine technologie-aktie ein sehr stetiges wachstum…

      rhön klinikum springt ziemlich hin und her, die ergbenisse waren nicht berauschend. interessiert mich derzeit aber weniger, weil mein fokus hier sehr langfristig ist (mind. 5-10 jahre). langfristig sehe ich bei rhön erhebliches potential und das management macht einen sehr kompetenten eindruck mit langjährigem fokus.

      bei ohb technology herrscht jetzt schon länger funkstille. die zahlen waren i.o., aber nicht überragend. aussagen zu neuen grossaufträgen könnten demnächst bewegung bringen, so sie denn zustande kommen. nach wie vor sehr hoher auftragsbestand und entsprechende planungssicherheit im unternehmen.

      bei funkwerk habe ich gewinne mitgenommen, sprich verkauft, auch wenn ich von dem wert nach wie vor 100%ig überzeugt bin. mir scheint allerdings die luft derzeit etwas raus zu sein. wiedereinstieg demnächst möglich.

      depfa mit verlust verkauft, die einzige aktie mit SL – und mal wieder den schlechtesten zeitpunkt erwischt ;-(. na ja, lieber einmal bei 15%die reißleine als unendlich verluste einzufahren. langfrisitg halte ich depfa immer noch für top. auch hier bietet sich bei ausbruch nach oben ein wiedereinstieg an.

      meine fonds sind in der anzahl reduziert worden. der akrobat value wurde in den griffin eur. opportunities getauscht, der inzwischen geschlossen ist. es handelt sich um einen der so genannten absolute return fonds, deren ziel eine postitve rendite unabhängig von der marktentwicklung ist. neben aktien wird sich hier auch der wahl von derivaten bedient, um in jeder marktphase profitieren zu können. die aktienauswahl ist eher defensiv. ansonsten rückt verstärkt asien in den fokus mit dem axa rosenberg pacific ex jap. small comp. und dem jp small comp. der gleichen gesellschaft.


      Aktien
      Canon Inc 5.33%
      Esprit Holdings Ltd 9.57%
      Nestle 8.61%
      Novartis 9.17%
      OHB Technology 4.29%
      Rhoen-Klinikum 7.34%
      Stada Arzneimittel 8.28%
      52.6%

      Zertifikate
      AL Global Hedge 5.17%

      Fonds
      DWS Inter Genuß 7.54%
      ABN AMRO EUROPE Bond Fund 4.63%
      F.Temp.Inv.Fds-T.Growth (EUR) 5.51%
      ABN AMRO Fds-Gl.Em.Mk.Bd (USD) 4.63%
      AXA Rosen.Eq.A.Tr.-Pa.Ex-J.SmC 3.27%
      AXA Rosenb.Eq.A.Tr.-Jap.Sm.Cap 2.80%
      Griffin Umbr. Fd-Eur.Opport.Fd 13.85%
      42.23%

      neue investments sind noch nicht konkret geplant. aber es werden aktien aus dem energie/öl und oder aktien aus dem finanzsektor hinzukommen, die mir derzeit im depot vollkommen fehlen. wird`s konkreter, meld ich mich mal wieder...ansonsten ist mir mein depot immer noch zu aktienlastig ausgerichtet. langfristig plane ich somit auch den ausbau der renten/genusscheine etc auf ca. 25% und hedge-zertifikate (ca. 10-15%). damit wär ich dann immer noch offensiv aufgestellt, im gegensatz zur vergangenheit aber deutlich diversifizierter. mittelfristig soll auch wieder ein immofonds hinzukommen.
      im aktienteil soll der asienanteil nach oben gefahren werden.

      gruß, jochen
      Avatar
      schrieb am 17.09.04 22:34:52
      Beitrag Nr. 545 ()
      Vossloh

      wird im 4. Quartal mit einer erneuten Umsatzkorrektur aufwarten.
      Den Gewinn kann ich noch nicht einschätzen, dürfte aber durch die Investitionen in Australien belastet werden.

      wird das Vertrauen zu Vossloh belastet, dürfte der Kursverlauf für lange, lange Zeit uninteressant sein.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 24.09.04 20:41:37
      Beitrag Nr. 546 ()
      Hallo Jochen,

      Zu Esprit:

      - gewinn deutlich gesteigert
      - auch das umsatzwachstum fällt mit +32% gegenüber dem vorjahr deutlich positiv aus.
      - von bremsspuren nichts in sicht.
      - beachtlich auch das ROE von über 40%.
      - zweitens wird die internationale expansion weiter fortgeführt, so dass sich durchaus weiteres potential bietet.
      - auch die ausschüttungspolitik ist für die aktionäre äußerst erfreulich.
      - anlass zur hoffnung gibt der ausbruch aus der seitwärtsrange an der heimatbörse hongkong.

      @daher halte ich esprit zunächst weiter in vollem umfang. teilverkäufe in zukunft aber nicht ausgeschlossen.

      Es gibt da ja so einen Spruch, von wegen "Unkraut gießen und die Blumen vernichten" oder so. Ich denke Du weißt, was ich meine. Bei mir war es z.B. so, dass ich mich entschlossen hatte Bijou Brigitte nicht zu verkaufen, diesen Entschluss jedoch aufgrund eines zu engen SL mit Lehrgeld bezahlt habe. (Sagte ich doch, SL ist nicht mein Ding ;-). Vielleicht wäre es sinnvoll, die Aktie so lange laufen zu lassen, wie das Geschäft gut läuft. Wenn sich der Gewinn in 3 Jahren verdoppelt hat, steht der Kurs womöglich auch bei 80. Eventuell könntest Du es ja mal ganz anders machen und zukaufen. (Nur so eine Idee a la Blumen gießen.) "SL" kannst Du ja bei 100% Plus ziemlich großzügig handhaben.

      Wie dem auch sei: Mit diesem Investment hast Du Alles richtig gemacht - daher mein Glückwunsch!!

      PS.: KGVe 05/06: 16,4

      Und weil`s so schön ist:




      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 24.09.04 21:50:27
      Beitrag Nr. 547 ()
      Wie ich gerade sehe gibt es die Aktien-Analyse zu Canon auf www.Aktien-Analyse.de kostenlos zum Download.
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 13:47:06
      Beitrag Nr. 548 ()
      moin arman,

      ich hab mich auch entschlossen, esprit vorerst in vollem umfang zu behalten, allerdings wird man bei 100% kursgewinn doch leicht nachdenklich.

      dennoch, ich sehe esprit weiterhin als basisinvestment und werde dort in vollem umfang investiert bleiben..

      ich hab deine erfahrung schon in beiden richtungen erlebt. mich über ein SL geärgert, aber andererseits erlebe ich z.b. bei nestlé gerade das gegenteil. hier hätte ich 20% steuerfrei mitnehmen können, inzwischen sind es noch 3%. doch arg unter die räder gekommen. auch wenn ich denke, dass zwischen 160 und 180 € spätestens der boden gefunden wird, ärgere ich mich ein wenig, nicht zumindest einen teil versilbert zu haben und nun wieder einzusteigen.

      ich gebe dir aber recht - die unternehmenszahlen sind im gegensatz zu denen von esprit alles andere als berauschend bei nestlé...

      vielen dank für den canon-hinweis. die aktie schwächelt auch noch etwas, aber angesichts der zahlen bin ich hier sehr zuversichtlich..

      gruß, jochen
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 17:58:05
      Beitrag Nr. 549 ()
      Hallo Jochen,

      @ ich hab deine erfahrung schon in beiden richtungen erlebt. mich über ein SL geärgert, aber andererseits erlebe ich z.b. bei nestlé gerade das gegenteil. hier hätte ich 20% steuerfrei mitnehmen können, inzwischen sind es noch 3%. doch arg unter die räder gekommen. auch wenn ich denke, dass zwischen 160 und 180 € spätestens der boden gefunden wird, ärgere ich mich ein wenig, nicht zumindest einen teil versilbert zu haben und nun wieder einzusteigen.

      Hmm, so sind die Märkte nun mal. Dann solltest Du vielleicht konsequent mit Charttechnik arbeiten. Ansonsten muss der fundamentale Trend langfristig stimmen und der Kurs passt sich ihm an, wenn auch mit + - 50% :rolleyes:

      @ ich gebe dir aber recht - die unternehmenszahlen sind im gegensatz zu denen von esprit alles andere als berauschend bei nestlé...

      Stimmt. Wobei Nestle ein sehr risikoarmes Investment ist. Ich würde bei Nestle z.B. keine übliche Sicherheitsmarge im Bereich von 40% fordern. Schauen wir mal, was Nestle jetzt fundamental wert ist.

      Ich habe mir jetzt den Halbjahresbericht mal näher angeschaut und mir folgende Dinge notiert:

      - Organisches Wachstum (Interner Absatzwachstum + Preise – Währungen – Veräußerungen) = knapp 5% [OK]
      - Umsatz-Wachstum unterm dem Strich: 2,5%

      - EBITDA-Wachstum gebremst durch gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, höhe Kosten für Marketing, Veräußerungen und Währungsschwankungen sowie unterstützt durch Kostensenkungen im operativen Bereich +1% [schwach]
      - EBITDA-Marge bereinigt um Währungen und Veräußerungen + 20 Basispunkte, also EBITDA-Wachstum bereinigt: +4% [auch eher schwach]
      - Conclusio: Hauptsächlich Rohstoffpreise und außerdem höhere Investitionen dämpfen EBITDA-Performance

      - EBITA + 2%, also etwas weniger Abschreibungen [auch schwach]

      - EBIT + 1% - höheren Goodwillabschreibungen stehen geringere Sonderkosten (hauptsächlich Restrukturierungskosten) entgegen.

      - Vorsteuergewinn gesunken (-2%) aufgrund eines erhöhten Nettofinanzaufwands
      - Jedoch: Nettoverschuldung - 27% im 6-Monatszeitraum
      - Zusammenhang: Der Finanzertrag hat sich vermindert. Es werden wohl Kursverluste gewesen sein, ggü. Kursgewinnen im Vorjahr.

      - geringerer Steueraufwand. Steuerquote 30,6% in 04 ggü. 32,7% in 04
      - Gewinn + 2%

      - Gewinn je Aktie: 7,2 SFr
      - Nachhaltiger Gewinn je Aktie: 9,2 SFr (-3%)

      Nachhaltiger EPS 28% höher als EPS? Nachhaltig definiert Nestle als Gewinn vor Goodwillabschreibungen, Wertbeeinträchtigungen, Restrukturierungskosten, Erfolge aus Veräußerungen sowie bedeutende einmalige Einflüsse. Ich halte das für richtig die Gewinne aus dieser Perspektive zu betrachten, wobei ich z.B. Restrukturierungskosten nicht unbedingt dazuzählen würde. Ich bereinige den Gewinn jedoch immer um Goodwillabschreibungen, da sie keinen wirtschaftlichen Aufwand darstellen. Und siehe da: Gewinn vor Goodwill: 9 SFr je Aktie! Das stellt die Bewertung schon mal anders dar.

      Ausblick: Erhöhte EBITA-Marge bei konstanten Wechselkursen, also unterm dem Strich keine Margenverbesserung angestrebt, sprich EBITA-Wachstum < Umsatzwachstum. Umsatzwachstum organisch zwischen 5 und 6% erwartet, unterm dem Strich vermutlich 3 bis 4%. Also ähnliches Bild wie in H1 für das Gesamtjahr -> schwaches Wachstum auf der Gewinnseite.

      Gewinnprognose laut JCF-Consensus: 20,5 SFr. Das wird der bereinigte Gewinn sein, ist zu schaffen (EPS H2 03: 10,7 SFr). Damit beträgt das aktuelle KGV 04: 14.

      Die Zahlen sind schwach. Jedoch denke ich, dass Nestle langfristig weiterhin mit 5% umsatzmäßig wächst und im Zuge der umfangreichen Kostensenkungsprogramme gewinnmäßig im hohen einstelligen Bereich wächst. Es stellt sich nun die Frage, ob Nestle fundamental wieder attraktiv geworden ist. Immerhin hat sich die Aktie stark verbilligt. Der Free Cash Flow zeigt eine gute Performance und die Verschuldung wird stark zurückgefahren. Das gilt es jetzt herauszufinden. Ich muss nur Alcon irgendwie gesondert betrachten und die 25%ige Beteiligung an Loreal dieses Mal nicht vergessen. Sieht es gut aus, dann würde ich nachkaufen.
      Ansonsten würde ich Nestle und MBNA zunächst weiter halten, um sie dann in andere (neue) Aktien einzutauschen, bevor diese aus den liquiden Mitteln bediene. Denn mit meiner Aktienquote von rund 50% bin ich zufrieden, deswegen kein Verkauf bislang, sondern (bislang) angestrebter Tausch.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 18:15:41
      Beitrag Nr. 550 ()
      Nestle:

      RoE derzeit: 15%
      RoIC liegt bei 21% (relativ viel Goodwill und liquide Mittel in der Bilanz)
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 19:39:20
      Beitrag Nr. 551 ()
      Meine Annahmen:

      FCF-Annahme in 2004: 14,5 SFr je Aktie

      Wachstusmsannahme 04-10: 8%
      Wachstusmsannahme 10-16: 4%
      Wachstusmsannahme ewig: 2%

      Diskontierungsfaktor: 9%

      Barwert der Gewinne je Aktie: 305 SFr

      - Finanzverbindlichkeiten: 75 SFr je Aktie
      + Liquide Mittel: 37 SFr je Aktie
      + 26,4% der Marktkapitalisierung von Loreal: 36 SFr je Aktie
      + 75% der Marktkapitalisierung von Alcon: 76 SFr je Aktie
      ----------------------------------------------------------

      Innerer Wert: Rund 380 SFr je Aktie.

      Aha. Alcon erhöht den Wert um fast 30%. So war es vom Vorstand übrigens auch gedacht. In einem Interview im Januar hieß es noch:

      Arno Schmocker und Manfred Rösch: "Die teilweise Publikumsöffnung von Alcon hatte nicht zuletzt zum Zweck, dadurch den Wert des Kerngeschäfts quantifizierbarer zu machen. Wir haben jedoch den Eindruck, das Wahrnehmungsdefizit sei nicht beseitigt."

      CFO von NEstle: An dem Tag im Oktober 2001, als wir die Publikumsöffnung bekannt gaben, und in der Woche, als Alcon an die Börse ging, im März 2002, gab es einen positiven Schub für die Nestlé-Aktien. Wir glauben, dass das Teil-IPO eine Neueinschätzung von Nestlé gebracht hat, wenn vielleicht auch nicht in dem Mass, wie wir es erwartet hatten. Was der Markt meiner Ansicht nach nicht reflektiert, ist, dass Alcon sich kräftig aufgewertet hat. Seit dem Börsengang zu 33$ haben sich Alcon in Dollar fast verdoppelt. Das ist noch nicht vollkommen im Nestlé-Kurs absorbiert."

      (Das ganze Interview kann im Nestle-Thread bei VA nachgelesen werden)

      Im Januar kostete Nestle ungefähr so viel wie heute. Wobei die Kapitalkosten von Nestle eher bei pi mal Daumen 7% liegen. Abgezinst zu 7% würde sich der Wert auf eher 500 SFr je Aktie erhöhen. (Außerdem war Loreal höher bewertet.) Aus dieser Sicht war/ist Nestle wirklich unterbewertet. Aber aus meiner Sicht (Renditeforderung von 9%) ist Nestle.. tatsächlich schon wieder recht günstig. Eine Sicherheitsmarge von 25% geht hier denke ich in Ordnung, wobei mich eher 250 SFr je Aktie reizen, Kurs aktuell 286 Sfr Aktie.


      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 27.09.04 20:13:32
      Beitrag Nr. 552 ()
      Folgende Nachricht habe ich gerade gefunden:

      Zürich (AWP) - Die Aktien der Nestlé AG sind nicht mehr gefragt. Seit Anfang August haben sie über 10% verloren. Eine baldige Kurswende ist unwahrscheinlich. Denn das Umsatz-Wachstumsziel wird der Nahrungsmittelmulti 2004 wohl nicht erreichen, sagen Analysten.

      Die Investoren zeigen sich in Sachen Nestlé-Anlagen zurückhaltend: Seit Anfang August sind die Aktien des Nahrungsmittelmultis um über 10% gesunken. Alleine in der vergangenen Woche hat der Börsenwert des Konzerns unter dem Eindruck der Perrier-Krise, um mehr als 2,5 Mrd CHF abgenommen.

      Doch Perrier habe keinen Einfluss auf Nestlés Börsenkurs, sind sich die Analysten einig. "Das ist nur eine politische Angelegenheit", begründet Sal.Oppenheim-Experte Paolo Mazzoni. Denn das Sprudelwasser in der grünen Glasflasche trage gerade mal 0,5% zum Gesamtumsatz und 6% zum Nestlé-Waters-Umsatz bei.

      Die wahren Probleme orten die Analysten vielmehr im schwierigen Marktumfeld: "Die Investoren haben nach den schwachen Quartalszahlen und den Gewinnwarnungen von Coca Cola, Unilever und Colgate Angst, dass die Markenartikel-Hersteller unter die Räder kommen", begründet Sarasin-Analyst Patrick Hasenböhler. Denn das Konsumverhalten nach dem Motto "Geiz ist geil", das bisher vor allem in Deutschland vorherrschte, sei jetzt auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten.

      Hauptgrund für den Kursrückgang der Nestlé-Papiere ist laut Marktbeobachtern aber das enttäuschenden Halbjahresergebnis. Danach seien die Aktien erstmals seit Ende 2003 unter 300 CHF gefallen. Und die Prognosen für die Umsatzentwicklung im dritten Quartal, die Nestlé am 21. Oktober publiziert, sind nicht viel besser: "Die Umsatzzahlen werden nicht berauschend sein", erwartet ZKB-Analyst Patrik Schwendimann.

      "Fällt das dritte Quartal schwach aus, wird Nestlé die Jahresziele nicht erreichen", ergänzt Sarasin-Experte Hasenböhler. Die Gruppe strebt ein organisches Wachstum von 5% bis 6% und eine gegenüber dem Vorjahr höhere operative Gewinnmarge zu konstanten Wechselkursen an. Die Margensteigerungen seien nur unter Dach zu bringen, wenn der Schweizer Franken nicht zu stark und die Rohstoffpreise nicht steigend seien. Hohe Rohstoff- und Verpackungspreise waren aber mit ein Grund für die Gewinnwarnungen bei Coca-Cola und Unilever.

      "Dem Margendruck, unter dem die übrigen Grossanbieter leiden, kann sich auch Nestlé nicht entziehen, wie bereits die Halbjahreszahlen gezeigt haben", erklärt Hasenböhler. Auch wenn das Geschäft des Foodmultis, anders als bei der Konkurrenz, nicht nur von Getränke- oder Glacé-Verkäufe abhänge, die wegen des schlechten Wetters rückläufig waren. Höhere Schoggi- und Kaffee-Verkäufe reichen aber offenbar nicht aus, um die Einbussen zu kompensieren. So erwartet Hasenböhler, dass Nestlé das organische Umsatzwachstum im laufenden Jahr nur um 4,9% steigern kann und nicht um 5% bis 6%, wie noch kürzlich vom Konzern bestätigt.

      Auch die Analysten von Leu, Sal Oppenheim und ZKB glauben, dass es für Nestlé schwierig werde, das Wachstumsziel zu erreichen. Während Steven Frey von Leu und Paolo Mazzoni von Sal. Oppenheim mit 5% rechnen, geht ZKB-Experte Schwendimann davon aus, dass Nestlé die eigene Guidance - wenn überhaupt - nur knapp erreichen kann: "Um 5,0% zu erzielen, muss Nestlé in der zweiten Jahreshälfte um mindestens 5,4% zulegen, was nicht einfach sein wird und in den vergangenen beiden Semestern nicht gelungen ist."

      Ob Nestlé das zweite Ziel, die Betriebsgewinnmarge in Lokalwährungen zu steigern, erreichen wird, hängt laut Schwendimann von den Marketingkosten ab. Diese sind im ersten Halbjahr gestiegen und haben die Einsparungen aus den Kostensenkungsprogrammen praktisch zu Nichte gemacht. "Sollte Nestlé einen schwachen Umsatz mit höheren Marketing-Ausgaben ankurbeln wollen, könnte dies erneut zu Lasten der Margenentwicklung gehen", sagt Schwendimann.

      bv/fp

      Quelle: Bluewin Börse

      Keine schlechten Vorraussetzungen für weitere fallende Kurse. Ob nun 4,9% Umsatzwachstum oder 5,5%, ob nun + 10 Basispunkte EBITDA-Marge oder - 10 Basispunkte - fundamental ändert es nicht viel, das Jahr wird eh nicht berauschend. Außer dass vielleicht die Prognosen zurückgenommen werden und Analysten den Wert runterstufen, was die Aktie vielleicht nochmal 10 bis 20% billiger macht. Da bleibe ich mal in Lauerstellung.
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 13:32:53
      Beitrag Nr. 553 ()
      @PoP,

      super Info`s zu Nestle! Sind wir ja von dir nicht nicht anders gewöhnt :) Komme ja aus der Nahrungsmittelindustrie, da ist so eine Analyse glech doppelt interessant :yawn:

      Hast du das auch bei Value Analyse eingestellt? Denke da sind viele interessierte "Kollegen".

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 14:33:42
      Beitrag Nr. 554 ()
      ach arman,

      schön mal wieder eine ordentliche bilanzanalyse zu lesen. hätte selbst nicht minder lust mich mal wieder verstärkt den berichten verschiedener firmen zu widmen, aber in den letzten monatenbin ich nicht wirklich dazu gekommen und ich fürchte, dass sich dies auch nicht ändert...daher danke ich Dir umso mehr für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast (siehe auch Boardmail!!!)

      Nestlé werde ich auf diesem Niveau nicht verkaufen, aber die zahlen sind für mich dennoch recht enttäuschend gewesen. viel zu viele firmen (auch nestlé) begründen ihre schlechten ergebnisse mit schlechtem wetter (eisverkauf läuft nicht) und dem steigenden eur/$-verhältnis...der anstieg war doch schon lange vorhersehbar und kam nicht so überraschend, oder? mich wundert, dass in einem unsicheren umfeld immer erst hohe gewinnaussichten genannt werden, die dann doch nicht eingehalten werden können. für mich erscheint jedenfalls absehbar, dass die jahresziele nicht erreicht werden - ich lasse mich aber gerne positiv überraschen - nur woher sollen die impulse kommen?!?

      wie sieht denn Euer aller Depot im Moment aus?!?

      Arman, bist Du noch ion Boss investiert?!? Ist mE. auch eher noch ein Kaufwert...scheint den Turnaround im Damen-Bereich doch schneller zu meistern, als ich dachte...

      gruß jochen
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 18:23:32
      Beitrag Nr. 555 ()
      Hallo,

      erstmal danke für die nette Resonanz.

      @ThBoe

      Ich habe die DCF-Prognose bei VA reingestellt. Was meine Recherschen ergeben haben ist das Nestle (selbst) mit einem KGV 14 fair bewertet ist. Jedoch gehören Nestle 26% an Loreal und 75% an Alcon. D.h. ich kaufe Nestle fair und kriege diese Beteiligungen im (Markt-)Wert von 110 SFr je Aktie umsonst. Oder aber ich ziehe diesen Marktwert als Gegenwert vom inneren Wert von Nestle (selbst) ab und kriege Nestle recht günstig. Wie man es auch dreht auch und wendet, ob nun Nestle selbst fair bewertet ist und die Beteiligungen im Kurs nicht reflektiert werden, oder ob Nestle selbst unterbewertet ist - der aktuelle Kurs bewegt sich in einem interessanten Terrain oder ist auf dem Weg dorthin. Sehr lesenswert ist auch das komplette Interview mit dem CFO, das im VA-Thread steht (vorletzes Posting). Ich hatte seine Aussagen zu der Zeit nicht überprüft, aber was er gesagt hat stimmt mit meinen Ergebnissen überein.
      Die DCF-Prognose hat nur einen kleinen Haken. Nämlich dass ich die Beteiligungen zu Marktwerten bewertet habe. Bei sinkenden Kursen von Loreal und Alcon ist da also noch Luft nach unten. Besser wäre es hier, sowohl für Loreal als auch für Alcon eine eigene DCF-Prognose zu machen und diese dann anteilig zu bewerten. So hatte es auch mal Warren BUffett empfohlen. Aber das würde wieder sehr lange dauern und da Loreal und Alcon sehr gut im Wettbewerb stehen und nicht exorbitant bewertet werden denke ich, dass der Unterschied so groß nicht ist.

      Kleiner Tip noch. Der Smiley: :yawn: sagt uns nicht etwa "Wow", wie ich selbst irrtümlich dachte, sondern er gähnt. Nur, damit es nicht zu Missverständnisen kommt ;-) Die Bedeutung der Smileys kannst Du sehen, wenn Du ein Antwortfenster öffnest und oben rechts auf den Link "zur Hilfe>Fragen zum Posten klickst".

      @notnormal

      @hätte selbst nicht minder lust mich mal wieder verstärkt den berichten verschiedener firmen zu widmen, aber in den letzten monaten bin ich nicht wirklich dazu gekommen und ich fürchte, dass sich dies auch nicht ändert...

      Ja, so ist das nunmal. Vielleicht ist es dann ganz gut, dass Du ne relativ hohe Fondsquote hast und diversifiziert bist.
      Aber die Quartalsberichte kann man sich schon mal am Wochende durchlesen, oder? Sonst weiß man`s halt erst, wenn es zu spät ist.

      @daher danke ich Dir umso mehr für die Arbeit

      Sehr gerne.

      @wie sieht denn Euer aller Depot im Moment aus?!?

      Ich mach wohl Donnerstag meinen Quartalsabschluss.

      @Arman, bist Du noch ion Boss investiert?!?

      Schon lange nicht mehr.

      @Ist m. E. auch eher noch ein Kaufwert...scheint den Turnaround im Damen-Bereich doch schneller zu meistern, als ich dachte...

      Scheint so. Als ich verkauft hatte, hatte Boss ne Wachstumsdelle. Aktuell bin aber nicht tiefer in die Materie eingestiegen, sieht halt nicht mehr so billig aus wie noch für 10 Euro. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Aktie gut ins Laufen kommt, wenn es so läuft. Sie haben auch eine sehr starke Marke. Die Dividende ist ja auch nicht ohne. Den Wert würde ich mir an Deiner Stelle genauer anschauen.


      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 28.09.04 19:03:08
      Beitrag Nr. 556 ()
      @PoP

      Danke für den Tip... So war das nicht gedacht :)
      Habe im VA schon mal reingeguckt und den Beitrag gesehen (hätte ich ja auch gleich gucken können).

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 08:56:34
      Beitrag Nr. 557 ()
      @all

      Was haltet ihr eigentlich von Caterpillar? Der Wert profitiert zuletzt von der anziehenden Baukonjunktur und konnte die Ergebnisschätzungen übertreffen. Grundsätzlich ist dieses Unternehmen für mich nicht unbedingt als „Lebensinvestment“ interessant. Dazu ist Cat ein zu großer Zykliger.
      Doch im Moment schaue ich mir den Wert an, um eventuell Tradinggewinne zu realisieren.

      Das Thema Dollar / Euro macht mir auch noch zu schaffen. Sollte der Euro weiterhin steigen, drohen Risiken. Grundsätzlich stellt sich diese Frage natürlich bei allen US Aktien.

      Was denkt ihr über den Baumaschinenhersteller und über das Thema Dollar / Euro?


      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 10:45:28
      Beitrag Nr. 558 ()
      @ThBoe #556

      Caterpillar
      Ist prinzipiell ein guter und seriöser Valuewert.
      Der Kurs ist aber am oder nahe dem 5-Jahreshoch.
      Da würde ich so eine Aktie nicht kaufen.
      Schau dir mal den Chart an.

      Dollar/Euro
      Auf einem Vortrag eines renomierten Vermögensverwalters sagte dieser:

      Währungen sind nicht zu kalkulieren! Da kann man nur die Risikien mildern.

      Pfizer
      Wenn schon USA, dann schau dir mal diesen Valuewert chartmässig an.
      Sieht meines erachtens im Moment gut aus.

      Dell
      Ist auch eine Überlegung wert.
      Chart steht vielleicht am Ausbruch.
      Heute kamen auch gute Nachrichten und guter Ausblick für 2005.

      Viele Grüße
      HoppundTop
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 11:45:31
      Beitrag Nr. 559 ()
      hallo zusammen

      bezüglich währungen bleibt vieles spekulation - aufgrund der momentanen konstellation spricht aber vieles für einen kurzzeitigen anstieg des eur/$-kurses...

      frage ist jedoch, wie lange möchtest du die aktien halten?!? auf sicht von 5-10 jahren kann man vielleicht eine aussgae hinsichtlich einer firmenentwicklung versuchen, aber wohl niemals die entwicklung des währungskurses vorhersagen. kurzfristig ja, aber mittel- und langfristig m.E. nicht.

      Wenn du sorge bzgl. des wechslekurses hast, wie wäre es, wenn du in amerikanische werte in mehreren tranchen investierst?!? so verringerst du das risiko zumindest etwas...

      @ p.o.p.

      mein problem ist, dass ich fonds nicht wirklich sexy finde, sie sind gut, um bestimmte regionen in mein depot einzubeziehen oder wenn die kohle fehlt, um genügend werte selber zu kaufen...ansonsten vertraue ich mein geld aber immer noch mir selber am liebsten an, da weiss ich wenigstens, wen ich nachher verdammen muss ;)

      benutzt du für deine analysen immer noch die va-methode oder hsat du dich mittels literatur etc. weitergebildet? ich suche noch vernünftige literatur zur unternehmensbewertung - recht übersichtlich und nicht zu abgehoben geschrieben. wisst ihr was?

      @hoppundtopp

      dell halt ich für sehr gut, allerdings auch schon recht teuer...hab mich nicht eingehender mit befasst, aber das firmenmodell überzeugt mich!

      mit pfizer hab ich so meine schwierigkeiten - so wie der kurs im moment rumsumpft steckt da entweder noch mehr im busch, oder es traut sich einfach keiner mehr, nach der gewinnwarnung. ich bin angesichts der größe von pfizer eher skeptisch, was übermäßiges wachstum angeht. pfizer kann m.E. nicht weiter durch übernahmen so stark wachsen wie in der vergangenheit...ich bin allerdings auch schon in eine hochkapitalisierte pharma-gesellschaft (Novartis) investiert und würde daher nicht noch Pfizer hinzunehmen. Novartis erscheint mir derzeit deutlich attraktiver als Pfizer, wie das Wachstum der vergangenen Quartale zeigt. Die Pipeline ist gut bestückt und Geld ist auch ausreichend vorhanden, um bei Gelegenheiten zuzugreifen. Zudem ist Novartis nebenbei auch einer der größten Generika-Produzenten, was langfristig sicher positiv zu werten ist...

      gruß jochen
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 15:02:49
      Beitrag Nr. 560 ()
      @HuT,

      Caterpillar ist sicher ein Valuewert. Ich persönlich habe bei bauzugehörigen Branchen Bauchschmerzen. Auch sehe den Aspekt des 5 Jahreshochs (bin also zu spät :D ). Grundsätzlich denke ich aber, das da noch ein paar Prozente auf sicht Ende 2004 drin sind. Deswegen habe ich Tradingchance geschrieben.
      Pfizer habe ich immer auf der Rechnung, Dell beobachte ich seit kurzer Zeit. Paychex, Starbucks, Gillette, Altria ist ebenfalls auf dieser Liste...

      @notnormal
      Novartis ist meiner Ansicht nach auch interessanter als Pfizer, genau aus der Generika Sicht.

      @all
      Thema Währung sehe ich auch eher auf Blick 10 - 20 Jahre. Auf fünf Jahressicht wird sich wohl nichts änder, eher steigt der Euro noch (reine Spekulation).
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 15:13:37
      Beitrag Nr. 561 ()
      hallo alle zusammen,

      was haltet ihr zu abrundung des depots eigentlich von discountzertifikaten u.ä.?

      ich schaue mir derzeit ein zertifikat auf die lufthansa an - LH notiert nahe am september 01 tief, drunter war der kurs in den letzten jahren nur einmal im jahr 03. natürlich ist der kurs recht anfällig für externe schocks wie anschläge und auch für ölpreisanstiege, allerdings sollte hier schon einiges eingepreist sein. operativ zählt LH für mich zu den stärksten Luftfahrtgesellschaften. die aktie selber halte ich allerdings für recht spekulativ!

      der passende discounter notiert momentan bei ca. 5.35-5.4 euro bei gut vier jahren laufzeit. sollte der kurs zur fälligkeit oberhalb von 7.81 € liegen, so werden diese ausgezahlt. verlust würde man erst machen, wenn LH in 4 Jahren unterhalb vom derzeitigen Kurs liegt, was mir recht unwahrscheinlich vorkommt. es bietet sich bei einem Puffer gegenüber der aktie von >50% eine chance von fast 10 % p.a., wenn die aktie am lauzeitende über 7,81 € liegt.

      ein niedrigerer einstiegskurs würde die chancen entsprechend erhöhen und den puffer verringern...

      halte ich als alternatives investment für überlegenswert. irgendwelche meinungen?!?

      gruß jochen
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 20:17:21
      Beitrag Nr. 562 ()
      Hallo,

      @notnormal..“ …ansonsten vertraue ich mein geld aber immer noch mir selber am liebsten an, da weiss ich wenigstens, wen ich nachher verdammen muss “

      Das sehe ich genau so. Wenn ich z.B. Irgendetwas verbocken würde, hätte ich das selbst zu verantworten - dann könnte ich damit leben. Aber was für ein Scheißgefühl muss es sein, Geld zu verlieren und dafür nicht verantwortlich zu sein!? Ich wüsste jedenfalls nie so richtig woran ich bin, geschweige denn was kommt und wieso und ändern kann ich’s ja auch nicht.

      @ benutzt du für deine analysen immer noch die va-methode oder hast du dich mittels literatur etc. weitergebildet?

      Ich habe mich von vielen Dingen der VA distanziert. Ich hatte mich auch von Warren Buffett und Alles drum rum zeitweise ganz verabschiedet und die Dinge von hinten aufgerollt. Das hat mich wirklich weitergebracht und erst so konnte ich die Zusammenhänge verstehen und lernen wo drauf es ankommt. Man muss immer irgendwo seinen eigenen Weg finden. Ich meine kann zwar viel von Buffett lernen, aber man kann ihn nicht kopieren, weil wir nicht denken wie er und auch nicht genau wissen, was genau! er sich bei seinen Investments gedacht hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die Augen vor Vielem verschließt bzw. dass man Vieles gar nicht bemerkt, wenn man nur stur systematisch anhand von irgendwelchen „fremden“ Analysemustern vorgeht.
      Auf der anderen Seite habe ich auch Vieles wieder entdeckt und die Fragen zur allg. Unternehmensbeurteilung sollten einem bei einer vernünftigen Unternehmensanalyse eigentlich immer im Kopf herumschwirren und eine Unternehmensbewertung a la DCF ist für mich das A&O. Letztlich bin ich ja ein Valueinvestor geblieben und teile den Grundgedanken der VA voll und ganz - die Methodik jedoch nur eingeschränkt.
      Ich habe mich zwar auch mittels Literatur weitergebildet, aber hauptsächlich habe ich durch Gespräche hinzugelernt, mit Investoren die Durchblick haben. Frei nach dem Motto, "wer nicht fragt bleibt dumm" und diese Investoren waren bzw. sind so freundlich, mir Alles zu erklären und es sind wirklich sehr gute Investoren.

      @ich suche noch vernünftige literatur zur unternehmensbewertung - recht übersichtlich und nicht zu abgehoben geschrieben. wisst ihr was?

      Ich kenne ein tolles Buch zur Unternehmensbewertung, hat aber 440 Seiten und ist vielleicht nicht ganz das, was Du suchst. Ich würde Dir lieber empfehlen Literatur über qualitative Zusammenhänge in der Wirtschaft zu lesen und ebenso die Geschäftsberichte zu lesen, die auch viel Aufschluss über diese Zusammenhänge bieten. Wie man ein Unternehmen anhand DCF bewertet ist technisch ganz einfach, das kann ich Dir gerne hier im Thread erklären, dafür brauchst Du kein Buch. Das wirklich Schwierige ist, dass Deine DCF-Prognose auch einigermaßen zuverlässig ist. Hier kommen wieder die qualitativen Faktoren und ein tiefes Verständnis vom Geschäft ind Spiel. Bei vielen Unternehmen ist eine zuverlässige Prognose nicht möglich, so dass eine ernsthaft DCF-orientierte Strategie den Radius der in Frage kommenden Unternehmen stark einschränkt. Aber bei der Vielfalt bleibt immer noch genügend übrig.

      @was haltet ihr zu abrundung des depots eigentlich von discountzertifikaten u.ä.?

      Grundsätzlich denke ich, hier ist es oft so wie beim Roulette: „Die Bank hat gewonnen.“ Aber vielleicht ist es nicht immer vorrangig, was der Andere verdient, sondern ob man selbst davon einen Vorteil hat. Ich konnte mich noch nicht richtig damit anfreunden, aber hier bei den 50-ern gibt es ja einen Thread dazu.

      zu meinem Depot-Update:

      Was hat sich Alles geändert seit Q2?

      Kauf von PC-Spezialist Aktien nach schwachen Q2-Zahlen und schwachem Ausblick für das Geschäftsjahr 2003. PC-Spezialist ist nun die mit Abstand größte Position in meinem Depot. Die Größe richtet sich nach der Sicherheitsmarge. Meinen Recherschen zu Folge ist PC-Spezialist konservativ gerechnet 15 Eur je Aktie wert. Kaufgrund also wie immer bei mir: Eine starke fundamentale Unterbewertung bzw. hohe Sicherheitsmarge.

      Dann hat sich Zapf Creation sehr schwach entwickelt. Hier werden vermutlich schwache Quartalsergebnisse und in der Folge eine Gewinnwarnung erwartet. Keiner weiß wohl so recht, was kommt. Deshalb wird die Aktie denke ich gemieden. Ein operatives Ergebnis auf Vorjahreshöhe halte ich für gut erreichbar bzw. auch übertreffbar. Analysten und Aktionäre finden die Prognose aber optimistisch. Ist auch müßig darüber zu spekulieren. Hier muss man einfach die Quartalszahlen abwarten. Dann wird sich zeigen ob die aktuellen Kurse gerechtfertigt sind oder nicht.

      MBNA hat sich nicht stark verändert. Die Quartalszahlen waren mit einem deutlich zweistelligen EPS-Wachstum ganz ordentlich. Es hat sich nichts daran geändert, dass dieses Investment mangels Verständnis auf der Abschussliste steht.

      Nestle: Schwache Quartalszahlen und mehr oder weniger deutliche Kursverluste. Hatten wir ja besprochen. Hier würde ich unterhalb von 170 Eur je Aktie aufstocken, vermutlich im Tausch gegen MBNA.

      Die Goldminenaktien habe ich verkauft. Ich war ja nie besonders positiv für Gold, hatte die Anteile zum Hedging von Währungsverlusten als Diversifikation im Depot. Diversifikation ist aber gerade das, was ich nicht mehr betreibe.

      Zur Währungsdiskussion: Da kenne ich mich auch nicht aus, glaube jedoch, dass es auch dann nicht seriös einzuschätzen ist, wenn man sich auskennen würde. Davon mal abgesehen ist doch die Eur/Dollar Kaufkraftparität schon zu Gunsten des Euros überschritten worden. Zudem wächst die USA nach wie vor dynamischer und die Zinsen steigen. Ich kann mir daher kaum vorstellen, dass der Dollar noch mal um rund 30% abwertet, wie seit Anfang 2002. Ich würde heute ruhigen Gewissens in Dollarwertpapiere (jedoch keine Anleihen) investieren, auch wenn diese keine Umsätze außerhalb der USA machen und damit von einem sinkenden Dollar profitieren.

      Ansonsten habe ich meiner Mutter etwas Geld geliehen, was als Darlehen ausgewiesen wird. Die Rendite wird bei um und bei 9% nach ca. 1 Jahr liegen. Für mich eine risikolose 9% Anlage. Ich hab ihr ja gesagt, dass sie das bei der Bank billiger kriegt, aber so sind Mütter nun mal.

      Meine Performance betrug - 4% gegenüber Q2. Durch eifriges Sparen habe ich die Verluste wettgemacht und komme auf ein Wachstum des Depotvolumens in Höhe von + 3,8% gg. Q2.

      Depotwachstum:

      Zapf Creation: - 2,8%
      Nestle: - 1,2%
      Spareinlagen: + 7,8%
      -------------------
      + 3,8%



      Aufteilung des Portfolios:

      PC-Spezialist: 26%
      Zapf Creation: 15%
      MBNA Corp.: 8%
      Nestle: 6%
      ------------------------------------
      Einzelwerte insgesamt: 55%
      Tages-Geld: 25%
      Darlehen: 20%


      Aufteilung des Portfolios nach Währungen:

      Eur: 86%
      US-$: 8%
      CHF: 6%


      EINZELWERTE:

      PC-SPEZIALIST:

      Wertentwicklung: + 0,6% (2 Monate)



      ZAPF CREATION:

      Wertentwicklung: - 13,6% (11 Monate)



      MBNA CORP.:

      Wertentwicklung: + 38,1% (2 Jahre + 3 Monate)




      NESTLE:

      Wertentwicklung: - 8,7% (2 Jahre + 4 Monate)



      KENNZAHLEN:

      Gewinnrendite 2004: 9,6% entspricht einem KGV: 10,4
      (Auf Basis der Anschaffungswerte und Gewinnschätzungen 04)

      Gewinnrendite 2004: 9,7% entspricht einem KGV: 10,3
      (Auf Basis der Marktwerte und Gewinnschätzungen 04)

      Dividendenrendite 2004: 4,7%
      (Auf Basis der Anschaffungswerte und Dividendenschätzungen 04)


      CASH - TAGESGELD zu 2,5 %

      Erhaltene Zinsen in % des Depotvolumens: 0,4%

      DARLEHEN:

      Wertentwicklung: 1,3% (2 Monate)


      PERFORMANCE: + 5,9%
      RENDITE: 2,6% (Laufzeit ca. 2 Jahre + 3 Monate):



      Viele Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 18:40:17
      Beitrag Nr. 563 ()
      Hallo,

      @notnormal..zur Buchfrage: Mir ist da noch eins eingefallen. Ich denke das wäre genau das, was Du suchst:

      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3478383609/qid%3D10974…

      Zu meinem Angebot DCF, zu erläutern: Jemand hat mich per Boardmail kontaktiert und geschrieben, dass er sich über so etwas freuen würde. Er ist aber bislang der Einzige. Wenn sich noch mehr melden, würde ich es machen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 28.10.04 18:21:52
      Beitrag Nr. 564 ()
      Hallo 50-er,

      was gibt es Neues? Lauter Quartalsberichte, ja.

      MBNA:

      Hier hat sich das Wachstum etwas verlangsamt. Nichts desto trotz: ein zweistelliges EPS-Wachstum im 3. Quartal. Für 2005 wird weiter ein zweistelliges EPS-Wachstum auf 2,3 $ erwartet, was einem KGV von knapp 11 entspricht. Kein Handlungsbedarf.

      Nestle:

      Das Wachstum hat sich im 3. Quartal etwas beschleunigt und soll auch im 4. Quartal anhalten. Die Aussicht auf eine Gewinnrevision und damit günstigere Kursen ist damit leider erstmal verschmäht. Ebenfalls kein Handlungsbedarf.

      Zapf Creation:

      Das 3. Quartal ist sehr schwach ausgefallen. Die Gründe liegen hier v.a. in Zentraleuropa. Das deckt sich auch mit den Beobachtungen, die ich bei VA gepostet hatte. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass sich das so stark in den Zahlen widerspiegelt - immerhin sank der operative Gewinn um 25%, das ist schon happig. Resümierend muss ich sagen, dass ich die Lage bei Zapf Creation zu optimistisch eingeschätzt habe. Ich dachte, dass sich Zapf bereits dieses Jahr wieder rehabilitiert, aber das Fazit lautet derzeit eher: ein Unglück kommt selten allein.
      Die Verschuldung ist inzwischen stark angestiegen, die Margen und Kapitalrenditen sinken und der Umsatzschwund ist viel stärker als von mir erwartet. Dieser Mix reduziert meine Erwartungen an einen fairen Wert auf nunmehr 22 Euro je Aktie. Zum Zeitpunkt des Kaufes war ich noch von 28 Euro ausgegangen und mein Einstiegskurs liegt derzeit bei 18,5 Eur je Aktie. Bzgl. meiner Konzentration auf das Prinzip der Sicherheitsmarge kann ich zumindest sagen, dass die im nachhinein beschlossene Risikoanpassung im Bereich von 80% und eine Forderung der Sicherheitsmarge im Bereich von 40% darauf hinausgelaufen wären, bei den projizierten 28 Euro nicht mehr als knapp 14 Euro zu zahlen. Damit wäre ich jetzt im Plus. Ist aber lediglich ein Trost. Fakt ist, dass dieses Investment zum Zeitpunkt des Kaufes ein Fehlinvestment war.
      Das ist die eine Seite. Die andere Seite sieht aber gar nicht mal so schlecht aus. Ich denke, dass Zapf Creation im 4. Quartal durchaus ein Ebit von 11,8 Mio Eur schaffen kann, womit die Prognose erfüllt wäre. Für das kommende Jahr ist die Strategie stimmig. Zapf Creation verstärkt noch einmal seine Produktoffensive, dazu wurden Maßnahmen getroffen, die die operativen Kosten weiter drücken und die Einmaleffekte aus Q1 03 wird es wohl auch nicht geben. Insgesamt bin ich ziemlich zuversichtlich, dass Zapf Creation in 05 wieder an die 30 Mio Eur beim Ebit herankommt. Nach Steuern bedeutet das ein operatives KGV von gerade mal 6 bei einer Dividendenrendite von 7%. Für ein Unternehmen, das im kommenden Jahr steigende Umsätze und Erträge melden wird, ist das nicht schlecht und daher denke ich, dass sich der Kurs im nächsten bei 20 Euro rum etablieren wird bzw. dass ich mit diesem Investment mindestens ins Plus drehe.
      Aktuell finde ich die Bewertung attraktiv, so dass ich mir sogar einige Stücke kaufen würde, wenn ich nicht schon welche zu 18,5 Eur im Depot hätte. Um auf einen guten Kurs zu kommen müsste ich zu viel aufstocken und der realisierte Durchschnittskurs und die geringere Sicherheitsmarge würden in keinem guten Verhältnis mehr zum hohen Depotanteil stehen.
      Also vorerst kein Handlungsbedarf.

      PC-Spezialist:

      PCS meldet bald vorläufige Zahlen, das Datum steht aber nicht fest. Die ursprüngliche Gewinnprognose sollte vorläufig bis zum 3. Quartal beibehalten werden aber als unterer Rand wurde schon mal eine halbe Gewinnwarnung Richtung EPS auf Vorjahreshöhe gemacht. Diese halbe Gewinnwarnung wird zum Quartalsergebnis wohl eine ganze Gewinnwarnung, da der Vorstand schon in einigen Interviews davon gesprochen hat, ein EPS auf Vorjahreshöhe erreichen zu wollen. Ich vermute mal das das der Grund für die aktuelle Kursschwäche ist. Von mir aus soll der Kurs aber ruhig noch mal zurückkommen, so unter 7 Euro würde ich nämlich sehr gerne noch mal aufstocken.

      Allgemein:

      Insgesamt betrachtet läuft es in diesem Jahr performancemäßig schlecht. Hinzu kommen noch 50% Cash und ein steigendes Depotvolumen durch Spareinlagen. So bin ich von meiner Zielrendite in Höhe von 9% p.a. derzeit weit entfernt. Ich habe daher beschlossen, mich künftig stärker also langfristiger an Aktien zu binden, um eine bessere VErzinsung der investierten Mittel zu erreichen. Verkäufe sollten eigentlich nur dann getätigt werden, wenn es bessere Alternativen gibt. Ansonsten entscheide ich mich ja für die Alternative 2,5% Tagesgeld und wenn eine Aktie bessere Renditechancen hat, sollte man diese Alternative verwerfen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 08:30:14
      Beitrag Nr. 565 ()
      guten morgen, :)

      zu Zapf

      wenn Zapf bei diesem Geschäftsverlauf und der katastrophalen Finanzlage eine Dividende zahlt, ist ihnen nicht mehr zu helfen.

      Gruß

      :)
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 13:49:22
      Beitrag Nr. 566 ()
      @PoP

      Zapf hat mich auch ein wenig entäuscht. Da ich gerne Unternehmen aus zweiter oder dritter Reihe kaufe, war Zapf lange Zeit in einem Musterdepot von mir. Doch ich gebe es ehrlich gesagt auf. PC Spezialist kenne ich erst durch dich, liegt aber nicht so sehr in meinen Betrachtungen. Im Moment versuche ich Positionen bei Brilliant und Baywa aufzustocken.

      Jungheinrich leider durch SL gerutscht und raus aus dem Depot. Seit Januar 2003 habe ich mit meinen geliebten Jungheinrich im Schnitt 53% gemacht. Jetzt scheint das Wachstum gepremst zu werden. Auch wird der Markt enger, auch wenn Jungheinrich meiner Meinung nach ein Spezialist ist. Vielleicht ergibt sich ein Einstieg.

      Pfizer und GE (OK,OK beides keine zweite Reihe ;) )sind ins Depot gewandert. Cash im Moment bei immer noch 45%.

      Weiter unter Beobachtung stehen Einhell und Starbucks. Bei den Kaffeeeeeeemeistern möchte ich ebenfalls aufstocken. Aber ich bin im Moment fast ausschließlich in D und USA investiert...

      Was denkst du über Länderstreuung? Mit Asien kenne ich mich zu wenig aus. Auch in Osteuropa bin ich nicht der Held (ich weiß das im VA ein paar Experten sitzen :D )
      In Osteuropa bin ich über ein Indexzerti auf den CECE investiert.
      Rohstoffe über GCSI...

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 16:17:06
      Beitrag Nr. 567 ()
      @TheBoe

      Brilliant, Baywa, Einhell und Jungheinrich - alles Nebenwerte, die ich mir noch gar nicht angeschaut habe. Wie lautet denn Deine Investmentstory zu den besagten Werten? Wo siehst Du die Wettbewerbsvorteile der Unternehmen? Warum soll ich mir z.B. eine Lampe von Brillant kaufen und nicht vom Nächstbesten bzw. -günstigsten? Würde mich freuen, wenn Du uns einen kurzen Einblick in die besagten Werte gibst. Ich werde dann mit Sicherheit auch mal einen Blick drauf werfen.

      Wo wir gerade bei Brillant waren..wo gibt es denn die Geschäftsberichte? Auf der HP habe ich keine gefunden.

      Starbucks willst Du aufstocken, d.h. Du bist schon investiert. SBUX finde ich ganz schön teuer. Wie lange bist Du schon investiert?

      Was ich über Länderstreuung denke.. Im Rahmen einer aktiven Einzelwertestrategie halte ich nichts von Länderstreuung, zumindest nicht der Länderstreeung wegen. Ich bevorzuge deutsche Unternehmen, weil die Informationsbeschaffung und damit der Research besser von statten gehen. Amerika ist da auch noch ganz gut, wenn auch aufgrund der fehlenden Nähe zu den Märkten anders. Wenn man zu Haus` nöx mehr findet, kann man sich durchaus mal aus dem Fenster lehnen, um im Ausland nach guten Investment zu suchen. Aber Länderstreeung der Länderstreeung wegen macht finde ich nur für passiv gemanagte Fonds-Portfolios Sinn.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 29.10.04 16:47:50
      Beitrag Nr. 568 ()
      hallo liebes 50-er observatorium, lieber 50-er prinz:)

      ich muss ehrlich gestehen, das ich schon seit langem nicht mehr dazu komme mich intensiver um unternehmensresearch zu kümmern. eigentlich schade, nur ich kann es nicht ändern...;)

      es gibt mittlerweile einige einzelwerte aus meinem erweiterten aktieneinzelpool die meinen ek-kurs gestreift hatten. sehr viele us-werte, wenn ich mir das genauer betrachte, so z.b.

      - amgen
      - citigroup
      - coca cola
      - pfizer
      - unilever
      - bmw
      - medion

      mittlerweile sind bei den meisten allerdings die kurse wieder höher...:mad:

      eigentlich will ich ja mit meinem cash das erste mal ein discountzerti kaufen. schau mer mal....

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 30.10.04 09:38:54
      Beitrag Nr. 569 ()
      @PoP

      Kurz aus dem WE ein paar Info`s, Anfang der Woche mehr.

      Brilliant - du wirst es nicht glauben, ist eine reine Empfehlung seitens Nebenwerte Journal. Ausgabe muss ich mal raus suchen. Meiner Meinung nach ist das die beste deutsche Zeitung zum Thema Nebenwerte.

      Einhell ist in jedem guten Baumarkt als gutes, günstiges Produkt zu finden. Zahlen stelle ich zusammen und folgen.

      Jungheinrich ist gut gelaufen und jetzt in mein SL gerutscht. Ich werde aber dran bleiben. Grundsäztlich ist das Unternehmen gut. 2004 belasten Werksschließungen in Frankreich (ca. 7 Mill. €) und in Spanien. Diese Produktionsstätten waren unproduktiv. Weiterhin belastet dieses Jahr eine Produktionsverlagerung von GB nach Deutschland (Moosburg). Der Einstieg in den USA soll die ersten zwei, drei Jahre Geld kosten. Trotzdem ist der Wert nach meiner Auffassung günstig. Ein Einstieg lohnt bei Kursen unter 15,50. Genauere Zahlen reiche ich nach, bin gerade ein wenig in der Frima :) Weißt ja, einige bekommen nie genug.

      Starbucks besitze mit Kursen zu durchschn. 23,30. wobei der erste Kauf am 25.10.01 zu 19,10 war.

      Gruß Thomas, der noch ein wenig über seiner Deckungsbeitragsrechnung sitzen wird....
      Avatar
      schrieb am 04.11.04 11:40:58
      Beitrag Nr. 570 ()
      Hallo PoP,

      hier kurz ein paar Info’s zu einem meiner Werte: Einhell.

      Einhell (Headquarter ist in Landau an der Isar) produziert Heim- und Handwerkerbedarf für den Einzelhandel. Zugehörig ist die Weka Holzbau in Neubrandenburg, Einhell Far East, Einhell China, das Service Center in Landau und verschiedene Vertriebsfirmen weltweit.

      Gegründet wurde Einhell 1964 von Josef Thannhuber als ein Mann Betrieb mit einem Umsatz von 60.000 DM. 1974 betrug der Umsatz 10 Mill. DM (250 Angestellte), 1987 erfolgte der Börsengang (Umsatz des Unternehmens bereits 100 Mill. DM mit 350 Angestellten).

      Der Umsatz 2003 betrug bereits 288,4 Mill. Euro, was eine Steigerung von 9,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im ersten Halbjahr 2004 stieg der Umsatz um 14,6%, der Inlandsumsatz um 12,5% (auf 102,9 Mill Euro), der Auslandsumsatz stieg um 17,6 % (auf 77,6 Mill. Euro).

      Doch wie sieht es mit den Gewinn aus? Einhell hat 2003 ein Ergebnis je Aktie von 3,00 Euro aufzuweisen (Kurse um 17.00 Euro im Hoch). Im ersten Halbjahr 2004 kletterte der Gewinn von 1,00 Euro auf 1,5 Euro je Aktie!
      Das Unternehmen schüttete 2003 eine Dividende in Höhe von 0,50 / 0,44 (Vz./St.) aus und plant für 2004 eine Dividende von 0,60 € (VZ)

      Die Umsatzrendite soll langfristig 5% betragen, der Auslandsanteil soll steigen.

      Über die Internetseite des Unternehmens kann man die Geschäftsberichte runterladen.

      Grundsätzliches Ziel des Vorstandes ist es, den Ertrag zu steigern.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 03:27:13
      Beitrag Nr. 571 ()
      ist irgendjemand an Rüstungsaktien dran ?

      fragende Grüße
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 07:42:53
      Beitrag Nr. 572 ()
      Moin Stachelin,

      schläfst du auch mal??? 3.27 Uhr... Na gut - Rüstungsaktien habe ich nicht. Aber interessante Frage. Spekulierst du auf Mr. Bush?

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 13:48:51
      Beitrag Nr. 573 ()
      Hi, Thomas ! :)

      nee, im Moment arbeite ich rund um die Uhr. ;)

      yepp, ich spekuliere auf den Herrn.
      ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er plötzlich bescheiden und zurückhaltend wird.

      Bei Halliburton bin ich allerdings vorsichtig, unsere Lieblingsbrezel hat schon elf Firmen in den Sand gesetzt und Halliburton ist mir mit den Bushs zu sehr versippt.

      also, mich interessiert alles rund um Rüstung, was nicht gerade direkt an dieser Familie klebt.

      Ideen ?

      gespannte Grüße

      :)
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 16:24:25
      Beitrag Nr. 574 ()
      @Stachelin,

      so ich hab mich noch nicht richtig mit Rüstung beschäftigt. Aber mal ein anderer Ansatz - Nahost?? Gibt es israelische Rüstungsaktien (Elbit z.B. hat ein KGV von 17,87)? Wenn ja, könnten die eventuell interessant werden.
      Wer weiß, wie jetzt die Entwicklung dort weitergeht...

      Mr. Bush hat doch seine Kriffel überall drin!?!

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 11.11.04 17:53:05
      Beitrag Nr. 575 ()
      Hi, Thomas !

      und alle anderen natürlich auch. :)

      israelische Firmen, zumal wenn sie ihren Sitz auch noch im Nahen Osten haben, fasse ich grundsätzlich nicht an.
      ich weiß nie, wo der nächste Selbstmörder hoch geht.
      In der Ecke weiß sowieso noch keiner so genau, wie es weiter geht.

      na, ja, vielleicht hab ich ja noch `ne Idee.

      Gruß

      :)
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 08:28:33
      Beitrag Nr. 576 ()
      @prince

      habe mir gestern noch mal deine Ausführungen in VA angesehen. Da ich noch auf Cash sitze, werde ich mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Grundsätzlich ist ein Sicherheitsmarge von 40% meiner Meinung nach sehr gut. Aber mich wundert ehrlich gesagt, warum nur wir diesen Wert im Blick haben. Keiner der soooo tollen Analysten guckt sich scheinbar den Wert an. Das ist doch positiv?!

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 09:19:00
      Beitrag Nr. 577 ()
      @prince....

      bin eigentlich ein wenig im Thema gesprungen, ging um PC Spezialist... Mir ist mal gerade aufgefallen, das der Eintrag schon ein wenig zurück lag... Nicht drüber nachdenken - werde alt und senil....

      Thomas
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 12:10:19
      Beitrag Nr. 578 ()
      Hallo!

      @PCS...Aber mich wundert ehrlich gesagt, warum nur wir diesen Wert im Blick haben. Keiner der soooo tollen Analysten guckt sich scheinbar den Wert an. Das ist doch positiv?!

      Nun ja, der Wert eignet sich wohl aufgrund der geringeren Marktkapitalisierung vermutlich nicht unbedingt für die vermeintlih sooo tollen Analysten. Oder: der Kursverlauf war zuletzt nicht gerade ermutigend. Steigt der Wert, dann raten vermutlich Alle wieder zum Kauf.
      Aber es gibt doch schon einige, die den Wert beobachten. Schau doch mal auf der HP von PCS bei "Analysen" nach, dort findest Du allerlei.

      @bin eigentlich ein wenig im Thema gesprungen, ging um PC Spezialist... Mir ist mal gerade aufgefallen, das der Eintrag schon ein wenig zurück lag...

      Kein Problem.

      @Nicht drüber nachdenken - werde alt und senil....

      Na...wir wollen mal nicht übertreiben!

      Danke übrigens auch für dein Statement über Einhell. Würde mich freuen, wenn noch das oder andere Statement zu den anderen Nebenwerten kommt. Ich werde mit den Einen oder Anderen sicher mal ansehen.
      Habe sowieso das Gefühl, dass ich zu wneige Anregungen habe. Das fängt schon dort an, wo ich bei WO eigentlich hauptsächlich mit meiner Favoritenliste arbeite, anstatt alle Threads durchzuklappern. Bin sogar am überlegen, ob ich mir zur Abwechslung mal ein Magazin oder so kaufe, vielleicht das Nebenwertejournal. Nur um mir mal ein paar Anregungen zu holen, schließlich gab es PCS auch mal für 5 Euro und ich wusste nicht mal was PCS ist. Hab ich auch mal im Forum umgesehen und bin prompt auf Etwas gestoßen, das mir auf den 1. Blick sehr günstig erscheint. Es handelt sich um die Turbon AG. Ist da Jemand dran?

      PS. Noch eine ernstgemeinte Frage. Wenn man Unternehmen unterstützt, die Produkte produzieren, mit denen Menschen brutal umgebracht werden, sprich wenn man Rüstungsaktien kauft - ist einem das egal oder ignoriert man die Tatsache einfach?

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 12:45:55
      Beitrag Nr. 579 ()
      Hallo PoP,

      wenn Einhell trotz fehlender Alleinstellungsmerkmale, EK-Rentabilität unter 20% und relativ hohem cash-flow-Verbrauch für Investitionen und Umlaufmittelfinanzierung(also alles, was die "ganz guten" von den "guten" Unternehmen unterscheidet) aufgrund Bewertung / Wachstumsmöglichkeiten (oder warum auch immer) für dich trotzdem einen Blick wert ist (für mich auf jeden Fall), dann dürfte dich auch Hymer interessieren.
      Gibt einen ganz informativen Thread dazu, wenn man bei "informativ" vernachlässigt, dass Hymer selbst nur sehr unzureichend informiert. Thread: Hymer ... bislang von keiner Börsenzeitschrift entdeckt!

      Gruß Cutter
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 13:35:30
      Beitrag Nr. 580 ()
      @PoP,

      klar reiche ich mal den Rest nach. Bin da schon am Ackern - Zeit ist doch kein endloser "Rohstoff".

      Das Nebenwertejournal kann ich nur empfehlen! Muster kannst du über deren Seite anfordern (Miniabo und ohne automatische Verlängerung).
      Dort wird auch mal über PCS und Hymer, Einhell, Brilliant, Jungheinrich, MPC und und und berichtet. Auch über Werte, die du (so wie ich früher) nie kennenlernen wirst. Einige werden nur in Ministückzahlen verkauft, andere bekommst du nur über spezielle Broker. Aber grundsätzlich sehr sachlich, sehr konservativ, sehr tiefgründig und fundiert. Für mich das Beste, was es in Deutschland gibt. Sorry, aber da muss auch die Aktien Analyse besser werden.

      @Cutter

      Hymer ist sehr interessant. Nur fahre ich imemr sehr begeistert mit einem Freund und seinem Bedford Blitz, Baujahr 1976 duch die Gegend. Na ja, Bedfordleute stehen nicht unbedingt auf Hymer.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 15.11.04 15:33:07
      Beitrag Nr. 581 ()
      @Stachelin,

      kurz zurück zum Thema Rüstung.... Vielleicht ist für dich ja ein kleines Zertifikat auf den Index interessant. AMEX Def. Index heißt das Teil und kann über die Freunde von ABN Amro (ISIN: DE0009279943) investiert werden.

      Gruß Thomas


      P.S.: Was sagst du über die Gerüchte rund um Thales und EADS? :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.04 21:05:03
      Beitrag Nr. 582 ()
      Hi, Thomas, :)

      ich hab schon drauf gelauert. ;)

      und mich sofort vorige Woche für den zukünftigen Weltmarktführer EADS entschieden.
      Die Fusion ist abgemachte Sache, aus strategisch politischen Gründen.
      Egal, welche Hü und Hott die Gerüchteküche jetzt noch ausspuckt.

      einziger Makel:

      die fünfprozentige Beteiligung des französischen Staates an Thales.

      dürfte aber für zukünftige Kursgewinne kein Hindernis sein.
      Mit der Wiederwahl Bushs ist eine neue Runde im Wettrüsten eingeläutet worden.

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 16.11.04 12:59:10
      Beitrag Nr. 583 ()
      Hallo Stachelin,

      na habe ich es mir doch gedacht, bist ja fix :)

      Denke im Moment über das Zertifikat nach, mal schauen.

      Die 5% Staat an Thales sind wirklich ein Manko, doch sehen wir doch mal nach Deutschland, was da teilweise los ist...


      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 16.11.04 20:36:44
      Beitrag Nr. 584 ()
      guten Abend ! :)

      ich denke auch, 100% gibt es nirgendwo.
      ergo habe ich die Staatsbeteiligung eben mit `in Kauf` genommen.
      es soll ja auch Privatinvestoren geben, die Post- oder Telekomaktien halten. ;)

      mit dem Zerti würd ich vielleicht noch ein bisschen warten, EADS hat Rückschlagspotential bis 22,50 / 23,00 Oironen.
      ich kann aber nicht einschätzen, ob die das ausschöpfen.

      Mit meinen Neuerwerbungen Kali & Salz, Salzgitter und EADS fühle ich mich recht gut aufgestellt für die nächsten, überschaubaren Monate.

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 07:38:12
      Beitrag Nr. 585 ()
      Moin Moin...

      Salzgitter hat ja auch wieder (die zu erwartenden) guten Zahlen abgeliefert. Wobei ich dort im Moment mit recht dichtem SL arbeiten würde.

      K&S fnde ich als Nebenwerte Fan natürlich Oberklasse :)


      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 20:03:28
      Beitrag Nr. 586 ()
      guten Abend ! :)

      Salzgitter

      wollte ich schon ein paar Monate festhalten. ;)
      Der Trend fängt erst grad an, sich zu etablieren.
      Wichtiger als die exzellenten Zahlen war der Ausblick. Und der las sich für 2005 sehr optimistisch.
      Sollte es erhebliche Rücksetzer geben, stocke ich lieber nochmal auf.

      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

      in meinem deppo sind ausschließlich Nebenwerte.
      Mit chinesischer Beimischung.

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 22.11.04 07:48:57
      Beitrag Nr. 587 ()
      @Stachelin,

      für K+S hagelt es im Moment gute Kommentare. Die Aktie ist die letzte Woche super gelaufen (glaube so 10%). Wann bist du ca. eingestiegen und wie viel Potential siehst du noch? Grundsätzlich halte ich im Moment einen kompletten Neueinstieg für zu "teuer", trotz der Aussicht auf eine Dividendensteigerung von 1 Euro auf "wesentlich" mehr (so sagt es ja der Vorstand).

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 22.11.04 12:23:38
      Beitrag Nr. 588 ()
      Hi, Thomas ! :)

      mir soll`s recht sein, wenn jetzt Kommentare kommen.
      ich muss ehrlich gestehen, ich lese nicht einen einzigen Analysten oder Börsenbrief oder sowas.
      ich klemm mich lieber selbst dahinter.

      eben hab ichs im Einzelwertesräd (#2558)gefunden:

      Erstkäufe K + S in den zwanzigern der Augusttage, später hab ich bei den Rücksetzern bei 32,55 nochmal nachgelegt.
      MK: 32,73 €.

      Kursziel ?
      Hmm, ich tu mich da immer schwer.
      Erstmal hab ich mich mit mir auf ca. 46 € auf Zwölfmonatssicht geeinigt.
      Schaunmamal. :)

      der Kauf Salzgitter steht hier auch im Einzelwertesräd:

      #2563 zu 10,92.

      da nenn ich aber lieber kein Kursziel, sonst halten mich alle für bekloppt. :D

      und ich könnt ja auch mal schief liegen. ;)

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 22.11.04 13:17:16
      Beitrag Nr. 589 ()
      Hallo Stachelin,

      was die Weisheiten von Analysten etc angeht sind wir uns sicher einig! Einzig das Nebenwertejournal halte ich persönlich für aussagekräftig und fundiert. Das heißt aber nicht, das ich jeder Empfehlung des Blattes folge. Das ist wohl auch seitens Herausgeber gar nicht gewünscht. Bei einigen weiß man ja nicht so genau, ob die nur ihre Positionen besser verkaufen wollen.

      K+S ist ein recht hohes Kursniveau. Ich hätte eher so an 40/41€ Euro gedacht. Dann noch die Dividende...

      Salzgitter: Denke, das wir bei den letzten Gewinnprognosen und dem Ausblick gut und gerne 16 € sehen werden. Auch auf die Gefahr hin, das jetzt einer lacht :D

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 22.11.04 20:41:30
      Beitrag Nr. 590 ()
      guten abend ! :)

      Kursziele

      K + S

      ich sags mal so:

      46 Euro klingt jetzt sehr ambitioniert.
      Liegt aber immernoch am unteren Ende meiner Erwartungen.
      Sofern kein Krieg, Herr Bush oder eine ähnliche Naturkatastrophe dazwischen kommt.

      dasselbe gilt für Salzgitter.
      Auch dort liegt schon mein erstes Kursziel wesentlich über Deinem.
      Das habe ich aber inzwischen nach oben revidiert.

      vor rund 10 Monaten hab ich im Einzelwertesräd auf MPC (damals bei 22 €), Bijou Brigitte (damals 33 €) und Fuchs Petrolub (damals bei 36 €) hingewiesen.

      Natürlich ziehe ich auch immer die Möglichkeit in Betracht, mal schief zu liegen.

      EADS
      ich glaub, es wird Zeit für das Zerti.

      Gruß und beste Geschäfte :)
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 14:19:52
      Beitrag Nr. 591 ()
      mahlzeit, :)

      könnte hinklappen mit den 46 Euro, Genaueres ist aber erst Ende Dezember zu sagen.

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 09:45:28
      Beitrag Nr. 592 ()
      Hallo Stachelin,

      denke auch, das K+S die 46 erreichen kann.

      Letzte Zahlen waren schon super!

      Salzgitter macht Pause, Thyssen geht gerade gen Süden. Einhell ausgestoppt, Brilliant ausgestoppt, Jungheinrich raus - mein Depot sieht ein wenig zerschossen aus :D
      Na wenigstens kein Minus erwirtschaftet... Cash zum Investieren ist jetzt jedenfalls da...

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 11:32:20
      Beitrag Nr. 593 ()
      mahlzeit, :)

      K & S,

      die 46 sind das untere Ende meiner Erwartungen, dazu sag ich aber erst in 3 Wochen wieder was. Die Unterstützungen fangen erst ganz vorsichtig an zu zucken.
      Gehandelt wird der Ausblick.
      Und dem Vernehmen nach kommt noch mal eine Preissteigerung von 25% Minimum.

      Salzgitter

      gestern hat sich ein Vermögensverwalter im TV (bloomberg) zum Kursziel geäußert:
      20 / 21 €.
      jetzt darf ich mich auch trauen, weil, das trifft punktgenau mein Kursziel.

      EADS

      die zweite Angriffswelle auf die 25 läuft.
      Habe vorgestern die dritte tranche zu 22,82 nachgelegt.
      Vorläufig kein Kursziel, die 25 ist der Knackpunkt.

      MPC

      läuft in den Abschluss seiner Konsolidierungsphase.
      ein zukünftiges Wachstum von 20% reicht mir.

      Gruß und beste Geschäfte
      :)
      Avatar
      schrieb am 09.12.04 16:16:22
      Beitrag Nr. 594 ()
      Hallo,

      @ll

      Danke für die Anregungen. Investmentideen sind hier stets willkommen.

      Turbon habe ich mir inzwischen angeschaut. Das Geschäftsmodell ist mir zu schwach oder neutraler formuliert bestenfalls durchschnittlich. Vor diesem Hintergrund ist mir Turbon eindeutig zu teuer. Das Wort "preiswert" sollte man hier beim Namen nehmen. Nachdem ich mir Turbon angeschaut habe, verspüre ich umso mehr den Drang, Warren Buffets Rat nachzugehen, der da lautet:

      "Look for the franchise business"

      Buffett sees the economic world as being divided into franchises and commodity businesses. He defines a franchise as a company providing a product or service that is (1) needed or desired, (2) has no close substitute, and (3) is not regulated.

      Turbon hat Punkt (2) nicht bestanden.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 09.12.04 21:27:57
      Beitrag Nr. 595 ()
      PoP,
      wenn Franchise nicht "regulated" ist, ja was denn dann?
      Oder reden wir aneinander vorbei?
      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 09.12.04 22:43:58
      Beitrag Nr. 596 ()
      Forticus,

      Du machst Witze :-)

      (wenn nicht, dann reden wir wirklich aneinander vorbei)

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 09.12.04 22:59:34
      Beitrag Nr. 597 ()
      Die Zeiten, in denen die Puppen von Zapf Creation ein einzigartiges Produkt im Handel darstellten sind vorbei. Zu Baby Born, Chou Chou und Baby Annabell gesellen sich nunmehr Princess Alexa von Mattel http://www.toysrus.de/index.php?PHPSESSID=4d1affdda008508b73… und Baby Amore von Giochi Preziosi http://www.spielemax.de/catalog/product_info.php?products_id…. Allesamt Spiel- und Funktionspuppen, die allerlei Sachen machen können wie brabbeln, nuckeln und Bäuerchen machen, den Bauch auf und ab bewegen, die Augen auf und zu machen und den Mund beim trinken usw. us., Accesoire ohne Ende, aufwendig produziert und durch Marketingkampagnen unterstützt. Die Unterscheidungsmerkmale sind äußerst gering, bis auf den Preis, der gerade aufgrund der fehlenden Unterscheidungsmerkmale keine untergeordnete Rolle spielt. Princess Alexa und Baby Amore kosten 40 Eur, Chou Chou 60 Eur. Auch die Zubehörartikel bietet die Konkurrenz günstiger an. Die Marke darf hier glaube ich nicht überschätzt werden. Sie hat bestenfalls regionalen Charakter und eine Region bleibt halt nur eine Region, außerdem schätze ich die Markenmacht an sich als insgesamt gering ein. Ich glaube nicht einmal, dass es überhaupt auffallen würde, ob man Baby Amore, Chou Chou oder Baby Born geschenkt kriegt. Als Vater könnte ich meiner Tochter Baby Amore schenken und sagen „schau mal Baby Born“. Die Tatsache, dass Zapf Creation in seiner Fernsehwerbung bewusst „nur echt mit der Ente“ (oder so ähnlich, das ist das Markenzeichen) sagt, ändert vermutlich auch nicht viel. (Auch Mattel und Hasbro dürften Probleme bekommen. Giochi Preziosi etwa, der führende Spielwarenhersteller in Italien kopiert die Bratz- und Barbiepuppen http://www.giochipreziosi.it/contents.aspx?page=tvspot.htm, genau wie Simba hier in Deutschland http://www.simbatoys.de/world_of_toys/wot/index.html . Ob so eine Puppe in einer „Original“-Sammlung (eine reicht da wohl nicht) auffallen würde? Ich denke kaum. Zapf Creation hat einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil eingebüßt (No close Substitut). Von My Model brauchen wir gar nicht erst anfangen). Die zweistelligen Zuwachsraten beim Umsatz und Ertrag, zweistellige Margen sowie Kapitalrenditen von über 20% in der Vergangenheit hat Zapf mit einem einzigartigen und erfolgreichen Produkt gemacht. Der Markt gehörte Zapf. Wenn sich nun aber drei den Markt teilen und von Einzigartigkeit nicht mehr die Rede sein kann, dann sieht es künftig wohl düster(/er) aus. Ich habe die Reißleine gezogen und meine Anteile verkauft.
      Avatar
      schrieb am 09.12.04 23:28:49
      Beitrag Nr. 598 ()
      PoP,
      ich bin nun tatsächlich etwas irritiert.
      Ich stelle mir ein FranchiseUnternehmen a la MacDonald
      oder PCS so vor, das in einem Qualitätshandbuch detailiert bis haarspalterisch geschrieben steht,
      wo welche Kelle hängt, mit der Innenseite oder Ausßenseite
      zur Wand, wo welches Kabel und wie zusammengebunden liegt.
      Oder bezieht sich die Regulierung auf staatliche Vorschriften ? In dem Fall kann ich von einer Investition im Bereich Gesundheitswesen nur abraten.
      Da ist jeder Pups staatlich reguliert und konrolliert.
      Hätte Buffet wohl ein paar Jahre früher kennenlernen sollen.

      Gruß
      Forticus, zu 95% im Gesundheitswesen investiert
      Avatar
      schrieb am 09.12.04 23:56:20
      Beitrag Nr. 599 ()
      :-)

      Du darfst Franchise laut Buffett nicht mit einem Franchise-System verwechseln, das sind zwei Paar Schuhe. Franchise ist laut Buffett "a product or service that is (1) needed or desired, (2) has no close substitute, and (3) is not regulated." Und ein Franchisesystem ist das, wo "in einem Qualitätshandbuch detailiert bis haarspalterisch geschrieben steht, wo welche Kelle hängt, mit der Innenseite oder Ausßenseite zur Wand, wo welches Kabel und wie zusammengebunden liegt" und noch ein bißchen mehr :-)
      Die drei Merkmale von Buffett finden sich exakt in der allg. Unternehmensbeteiligung laut Value-Analyse.de: Werden die Produkte dringend benötigt? Gibt es keinen direkten Ersatz? Sind die Produkte eindeutig von den Konkurrenzprodukten zu unterscheiden? Gibt es Restriktionen die das Unternehmen behindern? Ist die Produktion einfach ausdehnbar? Sind die Produkte eindeutig von den Konkurrenzprodukten zu unterscheiden? Die zwei wichtigen Fragen Verfügt das Unternehmen über eine monopolartige Stellung? Hat das Unternehmen eine weitgehende Gestaltungsfreiheit der Preise? resultieren wohl wiederum aus den vorangegangen Fragen, während die Fragen Kann das Unternehmen noch genügend wachsen, hat es noch Wachstumsraum? Kann die Nachfrage noch gesteigert werden? das Ganze abrunden. Wenn man also ein Franchise findet - gut - wenn das Geschäftsmodell dazu noch multiplizierbar ist - sehr gut, und wenn es ein Franchise-System gibt, das ein Franchise ist und multiplizierbar ist, dann...ist es PC-Spezialist? ...zugegeben nicht ganz aber fast ;-)

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 14:05:49
      Beitrag Nr. 600 ()
      PoP,

      Glückwunsch zu der Verkaufsentscheidung Zapf.

      sehr gute Analyse dazu.

      Ich darf noch anfügen:
      vor 2 oder 3 Wochen hat das statistische Bundesamt die Geburtenzahlen gemeldet.
      In 2003 gab es in Deutschland 715.000 Geburten, so wenig, wie seit dem Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr.
      Generell ist die Geburtenrate in den Industriestaaten rückläufig.

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 15:42:17
      Beitrag Nr. 601 ()
      Hallo,

      ja, einfach war es nicht. Psychologisch fällt es immer schwer, mit Verlust zu verkaufen. Aber man muss konsequent bleiben und Entscheidungen treffen. Die Faktenlage spricht nun mal leider dafür, dass sich das Verlustpotenzial auch noch vergrößert hat. Seit Q4 03 und im bisherigen Jahresverlauf sind viele Dinge bei Zapf zusammengekommen. Beim Resümieren, was von meiner Seite falsch gelaufe ist, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die diesjährige Entwicklung nicht sehr gut vorhersehbar gewesen ist, auch wenn Du damals schon der Ansicht warst, dass es schlimmer kommen wird. Wie hätte ich z.B. ahnen können, dass das 3. Quartal so schlecht ausfällt, nicht weil weniger Puppen (Verkauf im Handel) verkauft werden, sondern der Handel mit deutlich geringeren Inventurbeständen (Verkauf an den Handel) ins Schlussquartal geht? Aus der Entwicklung in der Vergangenheit oder bei anderen Unternehmen kannte ich diese Gefahr nicht und soweit reichten meine Gedanken dann doch nicht. Letzlich haben Q4 03, Q1 04 und Q3 04 eigentlich nicht viel gemeinsam. Außer, und das ist vielleicht das Entscheidende, dass es das Geschäftsmodell hergibt, das soetwas leicht passieren kann/könnte. Da liegt glaube ich der Knackpunkt. In Zukunft werde ich mich davor schützen, indem ich den Wettbewerbskräften höheren Stellenwert beimesse und diese stärker in die Sicherheitsmarge mit einfließen lasse. Unter diesen Vorraussetzungen wäre mir der Ausrutscher rückblickend nicht passiert. Die Investition in Zapf sitzt tief und springt mir jedes Mal in roter Schrift (wie alle Verlusttransaktionen) ins Auge wenn ich meine Exceltabelle bearbeitete. Allerdings ist es keine Narbe, sondern eine lehrreiche Erinnerung an Etwas, was mich zu einem besseren Investor für die Zukunft gemacht hat. Einen besseren Trost kann es für einen Fehler doch nicht geben ;-) Im lateinischen heißt doch Fortune sowohl Schicksal als auch Glück. Aus philisophisch Sicht hätte man es doch dabei besein lassen sollen :-)

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 19:50:03
      Beitrag Nr. 602 ()
      Habe eine kleinere Position in Zwack Unicum aufgebaut, einem ungarischen Spirituosenhersteller mit einer nachhaltigen Dividendenrendite von knapp 8% nach Steuern. Ich sehe die Investition eher als langfristige Zinsanlage, änhlich einer Fremdwährungsanleihe. Der operative Aufwärtstrend aus dem 3. Quartal sollte möglichst aufrecht erhalten werden, dann sieht`s auch kurstechnisch gut aus. Ansonsten ist Luft nach unten, ließe sich aber langfristig wunderbar aussitzen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 13:50:03
      Beitrag Nr. 603 ()
      Habe mir auch noch die Nemetschek AG angesehen. Nicht schlecht, doch mehr als 7 Euro möchte ich dafür nicht ausgeben.
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 01:54:25
      Beitrag Nr. 604 ()
      Hi, :)

      weißt, Pop, ich schau mir immer die Branchen an, die gut laufen könnten.
      Dann suche ich mir alle Unternehmen raus, die da tätig sind.
      Anschließend wird nach Zahlen und bisherigem Erfolg selektiert.

      Das Prinzip funktioniert nicht schlecht, auch wenn es Ausnahmen wie Puma oder Bijou Brigitte gibt.

      Das Prinzip ist:
      der Markt hat immer Recht. :)

      wäre nett, wenn Du hier ab und zu ein paar Nebenwerte vorstellen würdest.
      Bittedanke. :)

      Nemetschek
      gibts da nicht ein Übernahmeangebot ?

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 10:54:56
      Beitrag Nr. 605 ()
      Hallo Stachelin,

      @ich schau mir immer die Branchen an, die gut laufen könnten.

      Bei mir ist es eher Zufall, ob der Trend gut ist oder nicht. In einer Mail hatte ich das mal so formuliert: Das Problem besteht manchmal darin, dass Unternehmen oft dann attraktiv erscheinen, wenn sie operative Probleme haben. Wenn man dann daneben liegt und kein Turnaround eintritt, steht man vor dem Problem einen zu hohen Preis bezahlt zu haben. Am komfortabelsten ist es natürlich, wenn das Unternehmen operativ gesund ist, wächst und seinen Wert steigert. So war es z.B. bei Bijou Brigitte und so einen Wert mit hoher (und folglich steigender) Sicherheitsmarge zu finden, ist leider eine Mangelerscheinung. Ich habe schon Probleme die 1. Variante zu finden.

      @Das Prinzip funktioniert nicht schlecht, auch wenn es Ausnahmen wie Puma oder Bijou Brigitte gibt.

      ?

      @Das Prinzip ist: der Markt hat immer Recht.

      Dem kann ich als Valueinvestor freilich nicht zustimmen :-) Valueinvesting hätte nie funktioniert, wenn dem so wäre, und Warren Buffett wäre wohl noch ein Kleinaktionär. Die Marktteilnehmer treffen letztlich alle Annahmen über die Zukunft, aber keiner kennt sie. Wenn also der Markt zu jeder Zeit Recht hat, dann wäre die logische Schlussfolgerung entweder, dass wir Alle unfehlbar sind oder in die Zukunft sehen können.

      Eine andere Sache ist es natürlich, nach diesem Prinzip zu investieren. Schließlich sind die Märkte in den meisten Fällen effizient und es ist viel einfacher sich dem Marktverhalten anzupassen, anstatt zu meinen, dass man besser Bescheid weiß. Die meisten Marktteilnehmer halten sich selbst für die Schlausten und zynisch formuliert ist es vielleicht nur Arroganz oder Selbstüberschätzung, zu meinen dass man besser ist als der Markt, oder statistisch betrachtet einfach nur unwahrscheinlich. Aber Jeder sollte da seinen Weg gehen. Hauptsache man geht systematisch vor und hat Erfolg damit. Es ist ja nicht so, dass ich es befürworten würde, Alles kompliziert zu halten, oder dass nur eine Strategie richtig sein kann. Zumal: wenn sich die Meinung durchsetzt, dass nur Valueinvesting richtig ist, würden mir die Ideen ausgehen ;-)

      @wäre nett, wenn Du hier ab und zu ein paar Nebenwerte vorstellen würdest.
      Bittedanke.

      Dankebitte. :-) Wenn sich was ergibt, gerne. Ich diskutiere hier gerne über Einzelwerte, allerdings führe ich Diskussionen meist in den entsprechenden Threads.

      @Nemetschek
      gibts da nicht ein Übernahmeangebot ?

      Nicht, dass ich wüsste.


      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 16:48:25
      Beitrag Nr. 606 ()
      Hab` mal ein Blick auf Pfizer geworfen. Sollte der Kurs weiter gen 20 Dollar tendieren, wird`s eventuell interessant.
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 20:26:14
      Beitrag Nr. 607 ()
      Hat Jemand Pfizer mal unter die Lupe genommen? Was meint ihr zu Pfizer?
      Avatar
      schrieb am 14.12.04 09:42:30
      Beitrag Nr. 608 ()
      PoP,
      hier! ich!
      Meine Meinung zu PFE kannst Du auf meiner Homepage lesen.
      Ist allerdings von Anfang des Jahres. Werde mich in ca 3 Wochen wieder drum kümmern, wenn die Q4 Zahlen raus sind.

      Gruß
      Forticus
      www.forticus.de/aktionaer -> Archiv
      Avatar
      schrieb am 14.12.04 11:03:56
      Beitrag Nr. 609 ()
      Hallo Forticus,

      @Werde mich in ca 3 Wochen wieder drum kümmern, wenn die Q4 Zahlen raus sind.

      Gut. `Kannst Deine Gedanken hierzu gerne posten. Dann mache ich schon mal`n bißchen mit.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 14.12.04 11:10:23
      Beitrag Nr. 610 ()
      Hallo PoP,

      habe mir Pfizer vor ein paar Wochen für 22,20 ins Depot gelegt. Habe den Wert seit Jahren im Musterdepot und hielt den Einstieg für günstig. Eventuell fasse ich bei Werten unter 20 € noch mal nach. Grundsätzlich bin ich von dem Unternehmen überzeugt. Pfizer investiert viel in Forschung, entwickelt viele neue Produkte, die dann sehr hohe Margen haben. Dem Unternehmen ist es immer wieder gelungen, nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften. Grund genug den Einstieg zu wagen. Die Quartalsdividende wurde übrigens gerade angehoben, so das sich das positiv auf den Kurs niederschlagen dürfte.
      Pfizer bildet zusammen mit GE den defensiven Teil meines Depots dar.

      Thomas
      Avatar
      schrieb am 14.12.04 11:50:03
      Beitrag Nr. 611 ()
      Frage: Hat Jemand ein Handelsblatt-Abo? Ich hatte meins zwischendurch gekündigt und möchte wieder eins beziehen. Für die Vermittlung eines einjährigen Studenten-Abos (so eines will ich) gibt es eine Prämie im Wert von 80 Euro - die können wir uns dann teilen! Bitte per Boardmail melden.
      Avatar
      schrieb am 17.12.04 08:31:21
      Beitrag Nr. 612 ()
      guten morgen, :)

      leider war w:o ein paar Tage nicht auffindbar, deshalb die verzögerte Antwort:

      Puma und BB

      ordne ich in die Konsumbranche ein.
      und der krebst, nicht nur in Deutschland, ziemlich tief am Boden rum.
      Trotzdem konnten beide Werte sich vom allgemeinen Trend abkoppeln und haben zufriedenstellend performed.

      Gruß und beste Geschäfte

      :)
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:22:38
      Beitrag Nr. 613 ()
      Aufteilung des Portfolios:

      PC-Spezialist: 25%
      Zwack Unicum: 9%
      MBNA Corp.: 8%
      Nestle: 6%
      ------------------------------------
      Einzelwerte insgesamt: 48%
      Tages-Geld: 52%

      Kennzahlen für’s Einzelwertepool:

      Gewinnrendite 2005: 10,9% - entspricht einem KGV: 9,2
      (Auf Basis der Anschaffungswerte und Gewinnschätzungen für 2005)

      Auf Basis der Marktwerte 10,3% - entspricht einem KGV: 9,7

      Dividendenrendite 2005: 5,0%
      (Auf Basis der Anschaffungswerte und Dividendenschätzungen für 2005, nach Quellensteuer)

      Aufteilung des Portfolios nach Währungen:

      Eur: 77%
      HUF: 9%
      US-$: 8%
      CHF: 6%


      EINZELWERTE:

      PC-SPEZIALIST:

      Wertentwicklung: + 2,9% (5 Monate)

      ZWACK UNICUM:

      Wertentwicklung: - 0,9% (1 Monat)

      MBNA CORP.:

      Wertentwicklung: + 38,6% (2 Jahre + 6 Monate)

      NESTLE:

      Wertentwicklung: - 4,6% (2 Jahre + 7 Monate)

      CASH - TAGESGELD zu 2,5 %

      Erhaltene Zinsen in % des Depotvolumens: 0,4%


      PERFORMANCE: + 7,0%
      RENDITE: 3,4% p.a. (Laufzeit ca. 2 Jahre)


      Zieht man die Spareinlagen ab, betrug meine Jahresperformance für 2004 -5,0%. Das ist größtenteils auf die Fehlinvestition in Zapf Creation zurückzuführen, zu einem kleinen Teil darauf, dass die Goldminenaktien Ende 03 sehr hoch standen und zu einem kleineren Teil auf Transaktionen (Stada und PCS). Letztere konnten durch Gewinne aus einem Darlehen, der inzwischen vorzeitig zurückgezahlt wurde, kompensiert werden. Zählt man die Spareinlagen hinzu komme ich auf + 42,4%, demnach betrug meine „Performance“ durch Spareinlagen rund 47%. Insgesamt steht derzeit eine Wertentwicklung von 7,0% gegenüber 14,6% im Jahresabschluss 2003. Das geht hauptsächlich auf eine Fehlinvestition zurück und auf eine höhere Depotbasis als Bezugwert für die Performanceberechnung. Schließlich fehlten auch (gewinnbringende) Neuinvestitionen und es bestand eine allgemein hohe Cashquote. Die Laufzeit beträgt ungefähr zwei Jahre, also beträgt die Rendite derzeit 3,4% p.a. Mit der Entwicklung bin ich natürlich nicht zufrieden, aber es geht halt weiter und ich werde mich zu keinen unnötigen oder unüberlegten Investitionen hinreißen lassen, schon gar nicht der Eitelkeit wegen. Lieber spare ich eifrig weiter und warte geduldig auf gute Gelegenheiten. In der Spitze könnte ich meine Sparraten auf immerhin 550 Eur pro Monat erhöhen, d.h. dass ich mein Depotvolumen in 2 Jahren verdoppeln kann.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 20:32:05
      Beitrag Nr. 614 ()
      aber es geht halt weiter und ich werde mich zu keinen unnötigen oder unüberlegten Investitionen hinreißen lassen, schon gar nicht der Eitelkeit wegen. Lieber spare ich eifrig weiter und warte geduldig auf gute Gelegenheiten.

      Respekt ! :)

      so diszipliniert sind die allerwenigsten.

      Hi, erstmal, :)

      bevor es morgen wieder losgeht, heute noch mein versprochenes Wort zu K + S:

      da hat sich leider nix getan, also unverändert 46 € zu Ende 2005.
      WENN keine Störfeuer wie Umsatz- oder Gewinnwarnung oder ein Herr Busch mit neuen Kriegsideen dazwischen kommen.

      EADS
      habe ich scharf in der Pupille, die stehen grad an einem Kursentwicklungsscheideweg.
      Sollte es wider Erwarten schlecht ausgehen, ziehe ich die Reißleine. Um nach einer Bodenbildung wieder reinzughen.
      Über die Performance meiner Aktien und Gesamtbestandes schreib ich lieber nix.

      Für 2005 fehlen mir noch zündende Ideen. Bzw. charttechnische Kaufsignale.
      Ergo werden die Sparzugänge zu jeweils einhalb in einem Geldmarktfonds und auf dem Sparbuch geparkt.

      werde mich weiter verstärkt auf Nebenwerte focusieren.

      Gruß und allen ein erfolgreiches 2005

      :)
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 22:20:02
      Beitrag Nr. 615 ()
      PoP,
      Deine "Performance" von +47% durch Spareinlagen...

      Um bei mir Depot-Performance und Erhöhungen/Aufstockungen durch Spareinlagen auseinanderzuhalten, verwende ich ein Anteilswertverfahren.
      Klar: AnteilsWert * AnteilsAnzahl = DepotWert
      Bei der allerersten Berechnung wird der Anteilswert auf zB €100 festgelegt und die AnteilsAnzahl aus dem DepotWert errechnet. Später, bei Einzahlungen/Entnahmen wird erst der AnteilsWert aus der bekannten AnteilsAnzahl berechnet und mit dem eingezahlten Kapital eine entsprechende Anzahl von Anteilen gekauft und zu den vorhandenen Anteieln dazuaddiert.
      Als Beispiel diene die Seite über Performance auf meiner Homepage. Mit einem Anteilswert von 100 für Ende 1998 ergibt sich per 31.12.04 ein Anteilswert von 61. Ergo: Sche*ß Performance über 6 Jahre.... andererseits, so "günstig" komme ich an den Forticus Fonds Plan50 nicht vielleicht nicht mehr ran :D

      Gruß
      Forticus
      www.forticus.de/aktionaer
      Avatar
      schrieb am 03.01.05 16:27:16
      Beitrag Nr. 616 ()
      @Stachelin

      Danke für die Blumen. So ein bißchen Zuspruch hört man doch immer gerne ;-) Auch Dir ein erfolgreiches neues Jahr!

      @Forticus

      Ich hatte das jetzt so berechnet, dass ich mir zunächst alle Änderungen der Depotwerte zum letzten Stichtag Ende 2003 angeschaut habe und diesen Unterschied als Summe zur Berechnung der Performance nahm, Bezugswert Depotwert 03. Nachdem ich dann diese Differenz zum Depotwert 03 Stichtag hinzugezählt habe (oder diesesmal leider abgezogen), habe ich den hierdurch errechneten Depotwert 04 vom tatsächlichen Depotwert Ende 04 abgezogen, was dann die Höhe meiner Spareinlagen war. Ich dachte eigentlich, diese differenzierte Betrachtung würde jetzt vollkommen reichen; aber dann ist mir eingefallen, dass spätestens dann zum nächsten Stichtag wieder der höhere Basiswert die Rendite verwässert. Übrigend wäre dann meine Performance in 2004 auch schlechter als - 4% (-5% + 1% hatte die Tagesgildzinsen vergessen) gewesen, da ja die Negativperformance verwässert wurde. Deine Methode klingt eigentlich ganz einfach, ja wieso eigentlich nicht. Dann mache ich das mal ab diesem Jahr so. Nur doof, dass sich das schwer auf die letzten zwei Jahre zurückrechnen lässt, zumal ich 2003 kaum was festgehalten habe.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 03.01.05 16:41:36
      Beitrag Nr. 617 ()
      PoP,
      die Methode ist so einfach, daß ich selbst auch nicht drauf gekommen bin, sondern von "leowolfgang" drauf gestoßen wurde. Ich habe damit ja auch erst sauber aber 2002 gearbeitet. Andererseits, so ganz sauber ist es auch nicht, da Dividenden voll ins Cash einfließen und Steuern gar nicht berücksichtigt werden. Von Anfang 2002 nach Ende 1998 zurückzurechnen war auch nur grob möglich.
      Wenn is nich dann is nich.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 18:01:22
      Beitrag Nr. 618 ()
      Moin!

      Bin gerade an einem Wert dran und jeder von Euch kennt und vermutlich ignoriert ihn: Puma. Was haltet ihr von diesem Wert?

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 18:27:50
      Beitrag Nr. 619 ()
      Hallo PoP :)

      Ich halte die Aktie schon seit einer ganzen Weile und verschreibe auch short-calls als Stillhaltergeschäft auf meinen Puma-Aktienbestand.

      Fundamental ist die Aktie sehr gesund. Gegenüber Konkurrent Adidas relativ niedrig bewertet, hoher Eigenkapitalanteil, solides anhaltendes Wachstum. Unter den DAX und M-DAX - Werten fundamental sicherlich eine der besten Aktien überhaupt.

      Charttechnisch ist sie allerdings in den letzten Monaten eingetrübt und nach einem spektakulären Aufwärtstrend in den letzten 2 Jahren seit Mitte/Ende 2004 in einen Seitwärtstrend übergegangen.

      Ich werde sie noch etwas halten, meinen stop-loss habe ich jedoch seit Dezember auf 185 herangezogen.
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 20:57:43
      Beitrag Nr. 620 ()
      Hallo Freudenspender, Hallo 50er

      Zu Puma:

      Ich bin der Ansicht, dass Puma aufgrund seiner Riesenmarke eine starke Wettbewerbsposition innehat. Die Marktpositionen der großen Sportartikelhersteller dürften aufgrund der relativen hohen Markteintrittsbarrieren (Markentreue) nur schwer angreifbar sein, Substitutionsprodukte sind mir keine bekannt und die Verhandlungsmacht ggü. Abnehmern und Lieferanten ist auch gut, Alles jeweils nachhaltig/dauerhaft. Ich glaube die o.g. Wettbewerbsbedingungen (darunter v.a. die hohe Differenzierbarkeit der Produkte durch Markenidentität und begrenzte Anzahl an Wettbewerbern) sprechen dafür, dass langfristig Preisstabilität gewahrt bleibt bzw. dass die Branche und Puma im Speziellen langfristig sehr gute Gewinnperspektiven haben. Ein echtes Franchise-Business.

      Im Gegensatz zu den Großen hat Puma das Potenzial seiner Marke noch nicht ausgeschöpft und expandiert erfolgreich in Amerika und Asien, aber auch in Europa (wo ein Großteil erlöst) wächst Puma noch relativ stark. Mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 17% und einem EPS-Wachstum von 22% per 3. Quartal hat Puma für mich den Status eines Wachstumsunternehmens.

      Freudenspenders Argument einer gesunden fundamentalen Verfassung erscheint mir nicht nur goldrichtig, sondern auch bescheiden. Fundamental fit wie ein Turnschuh trifft es besser. Ich habe gerade keine genauen Daten, aber um und bei dürfte die Eigenkapitalrendite bei sagenhaften 50% und mehr liegen, dies bei relativ hoher Nettoliquidität in den Büchern - die Kapitalrendite auf das betrieblich investierte Kapital (RoIC) liegt bei phänomenalen 100% und mehr. Puma braucht also nur wenig investieren tätigen, um stark zu wachsen, kann also nebenbei noch einen Großteil seines Free Cash Flows in Form von Dividenden & Aktienrückkäufen ausschütten. Eine echte Cashmaschine ist es also noch obendrein.

      Hinzu kommt ein toller, vertrauenswürdiger und wertorientierter Manager - der Erfolg Pumas ist Zeitzs Handschrift durch und durch. In einem Presseartikel hieß es mal treffend „von der Ramschtheke für 20 DM zur Nobelboutiqe für 200 Euro“ oder so – das ist die nüchterne Beobachtung einer tollen Leistung die Jochen Zeitz v.a. dank einer effektiven Markenpolitik vollbracht hat.

      Und eine Aktie von so einem Topformat ist mit einem KGV 04 von 11 (nach Abzug der Nettoliquidität in Höhe von rund 20 Euro je Aktie) sehr attraktiv bewertet, so dass ich für mich auch bei konservativeren Wachstumsannahmen eine hohe Sicherheitsmarge ableiten kann.

      Irgendwie eine tolle Kombination aus Franchise/Wachstum/Value, sofern man das überhaupt trennen kann. Alles in Allem ein ziemlich stimmiges Investment, wie ich finde.

      Doch welche Risiken gibt es? Einige von Euch dürften Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit der Wettbewerbsvorteile haben. Ist Puma vielleicht lediglich ein Trend, der morgen vorbei sein könnte? Ich glaube nicht.

      Kurzer Rückblick: Puma hat (ziemlich erstaunlich) den Spagat zwischen Sport, Freizeitbekleidung und Mode mit nur einer Marke gemacht und spielt damit eine Vorreiterrolle bei der seit mehreren Jahren andauernden Wandlung des Sportartikelmarktes hin zu einem Sportartikel- UND Freizeitbekleidungsmarkt. So weit so gut. Wie ist es heute? Wenn Puma heute davon spricht, dass 30% der Umsätze Sportartikel und 70% Lifestyle und Mode sind, so zählt Puma zum Segment Lifestyle auch die (Sport-)Freizeitschuhe, die man z.B. bei Foot Locker kaufen kann und zum Segment Sport die reinen Performanceprodukte, während Adidas, wenn es von 20% Lifestyle und 80% Sport spricht, zu den Sportartikeln auch jene in der Freizeit getragenen Sportschuhe bei Foot Locker und Co. meint. So groß sind die Unterschiede zwischen Puma und Adidas & Nike also nicht, außer dass Puma durchaus mehr Erfolg mit Lifestyle und Mode und dort folglich auch mehr erlöst. Der ganze Markt ist von Trends abhängig, Puma zugegebenermaßen mehr. Ich denke, dass Puma als Sportlifestylemarke bzw. als Sport- und Lifestylemarke genauso wie Adidas und Nike einen dauerhaften Wert hat, sofern man die Marke richtig führt und das tut man (hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt). Aber wie sieht es aus mit Mode bzw. Lifestylemode? Schließlich spricht Puma damit verstärkt Jüngere an. Hier könnte man einwenden, dass diese Kundschaft wenig loyal ist. Vielleicht ist Puma bei den Trendys ja demnächst wieder out? Dieses Risiko ist durchaus vorhanden, aber es lässt sich mit einer gescheiten Markenpolitik steuern. Puma begegnet dem z.B. mit einer selektiven Distributionspolitik und verzichtet damit auf kurzfristige Gewinnmaximierung zu Gunsten langfristig nachhaltiger Gewinne. Einige Artikel gibt es sogar zunächst nur in den eigenen Stores oder etwa in Nobelboutiqen (Jil Sander ist für Puma auch kein Fremdwort). Die Artikel findet man also nur in ausgewählten Läden und zudem in begrenzter Anzahl, was die Exklusivität der Marke erhält bzw. stärkt, anstatt sie zu verwässern. Darüber hinaus ist das Unternehmen zu ständig neuer Produktinnovation gezwungen und Trends werden ständig in die laufenden Produktentwicklungen integriert, so dass sich Nichts totläuft. Zu guter Letzt sind die Produkte nicht für Jedermann erschwinglich. Insgesamt wird es also vermieden, dass irgendwann jeder Zweite oder Dritte mit der Marke Puma rumläuft oder gar mit dem selben „Teil“. Der Kunde, der sich seinen Artikel ein Vielfaches eines Nonameartikels kosten lässt wird seinem Gefühl also nicht beraubt, dass er Etwas Individuelles, Einzigartiges, Tolles gekauft hat. Das nenne ich eine effektive Markenführung. Und währenddessen lässt sich die Marke durch ein gezieltes Marketing weiter stärken und pflegen. Ja, warum sollte nicht auch eine Modemarke dauerhaften Erfolg haben? Nur weil sie Jüngere anspricht? Für mich hat es den Anschein, als wenn hier dauerhafte Werte geschaffen wurden/werden, sowohl was den reinen Sportartikelbereich betrifft, als auch den Sport-Lifestyle bis hin zum Lifestyle- und Modebereich (die Grenzen sind fließend) und Pumas Erfolgsgeschichte wird glaube ich so schnell kein Ende nehmen.

      So einfach kann Wirtschaft sein? Ja. Wer’s nicht glaubt, sollte z.B. mal folgenden Artikel lesen, der irgendwie ganz gut dazu passt:

      Wenn Beinkleider zum Luxusgut werden

      Jeans verkaufen sich gut. Vorausgesetzt, sie sind teuer, selten und nur in
      erlesenen Boutiquen zu finden

      STEFANIE BILEN, HAMBURG HANDELSBLATT, 12.1.2005

      Das Erfolgsrezept klingt immer gleich: Die Jeanshosen müssen verwaschen aussehen, Stickereien und ein paar Nieten auf den Taschen haben, einen knackigen Hintern und ein schlankes Bein machen und möglichst schwierig zu bekommen sein. Wenn sie dann noch einen außergewöhnlichen Namen tragen und mindestens 100 Euro kosten, ist der Absatz garantiert.

      Die Situation könnte paradoxer nicht sein: Deutschlands Modegeschäfte klagen seit Jahren über zurückhaltende Kunden und übertrumpfen sich gegenseitig mit Rabattaktionen und Rotstiftpreisen. Für 2004 geht der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) erneut von einem Umsatzminus von ein bis zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreswert aus. Gleichzeitig hat sich das Geschäft mit Luxusjeans in einer Nische etabliert. Der BTE erwartet beim Jeansumsatz für die ersten drei Quartale 2004 ein Plus von zwei bis drei Prozent. Die hochpreisigen Modelle haben allerdings ungleich stärker zugelegt, berichten Einzelhändler und Hersteller.

      Das bekannteste Beispiel für diese Entwicklung ist die Marke "7 for all mankind" aus Los Angeles. Vor knapp fünf Jahren hat die Firma L-Koral Inc. das Trendlabel auf den Markt gebracht. Einige Showstars haben Gefallen an der Hose gefunden, die einen besonders knackigen Hintern und lange Beine machen soll, und wurden darin in Magazinen wie Vogue, Elle oder Harper s Bazaar abgebildet. Die Lawine kam ins Rollen: Wegen ihrer guten Passform geben mittlerweile auch deutsche Kunden rund 200 Euro für die Jeans aus. "Die Leute fragen gezielt nach der Marke, sie kennen sie aus der Presse", sagt Andreas Feldenkirchen, Inhaber der gleichnamigen In-Boutique in Hamburg. Feldenkirchen hat die Marke im Frühjahr 2001 als einer der Ersten nach Deutschland importiert. Ein Ende des Erfolges sieht er nicht. Ganz im Gegenteil: Zu Weihnachten hat "Seven" ein aufwendigeres Modell mit Strasssteinen der Firma Swarovski für 300 Euro auf den Markt gebracht. "Bei uns ist das Modell bereits ausverkauft", sagt Feldenkirchen.

      Dahinter steckt eine bewusste Strategie: Knappe Ware steigert die Nachfrage. Deutschlandweit waren nur etwa 1000 Strass-Hosen im Verkauf. Nach diesem Prinzip agieren viele der kleinen, aber feinen Luxusjeans-Marken. Die Firma Paper Denim & Cloth nummeriert ihre Hosen sogar und versieht den Hosenbund mit einer Zahl. Alle 50 000 Modelle wird das Label neu designed. Bei "Seven" bekommt jedes neue Modell eine andere Stickerei auf die Gesäßtaschen. So können Insider den Trendfaktor der Beinkleider beurteilen.

      Häufig sind es kleine Hersteller von der US-Westküste mit Namen wie Citizens of Humanity, Earnest Sewn, Paper Denim & Cloth, Rock & Republic oder True Religion, die erst seit kurzem auf dem Markt sind und auf Anhieb hohe Preise erzielen. "Jeder junge Designer hat in Kalifornien Chancen, erfolgreich zu sein", sagt Feldenkirchen. Dort sitzen viele der Wäschereien, die jeder Jeans - wenn gewünscht- einen individuellen Look verpassen können. Wenn ein Hersteller es dann noch schafft, sein Produkt an einen Filmstar zu verkaufen, ist das Geschäft gemacht. Im Extremfall erzielen die Hosen sogar Preise von 500 Euro.

      Die meisten Firmen geben sich geheimnisvoll und veröffentlichen keine Umsatzzahlen. Doch Branchenkenner sind sich einig, dass es sich um ein kleines, sehr lukratives Geschäft handelt. Die Börsen notierte Firma True Religion Apparel Inc. hat ihren Umsatz in den ersten drei Quartalen 2004 beispielsweise von 1 Mill. auf 14,1 Mill. Dollar katapultiert. Der Gewinn stieg alleine im dritten Quartal um 103 Prozent.

      12.01.2005

      Also, mich hat Puma überzeugt und ich beginne gerade damit, Positionen aufzubauen.

      Für anderweitige Meinungen bezüglich der Dauerhaftigkeit der Marke oder jedwede sachliche Kritik bin ich sehr dankbar. Ich hoffe die Diskussionsrunde ist damit eröffnet.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 08:35:15
      Beitrag Nr. 621 ()
      guten morgen :)

      Puma

      fundamental sehr gesund, aber die Wachstumsdynamik nimmt ab.
      Der Chart spiegelt das sehr schön wider.
      Die technische Gegenreaktion kann nochmal bis kurz unter die 200er Marke laufen, aber spätestens dann sollte man raus sein.
      und erstmal abwarten.
      ich habe Puma auf `verkaufen`.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 09:57:32
      Beitrag Nr. 622 ()
      Guten Morgen Stachelin,

      @fundamental sehr gesund, aber die Wachstumsdynamik nimmt ab.

      Fundamental ist das kein Thema, schließlich wird die Aktie auch nicht wie ein Wachstumsunternehmen bewertet. Sogar mit einem 0%-Wachstum wäre Puma noch fair bewertet.

      @Der Chart spiegelt das sehr schön wider...ich habe Puma auf `verkaufen`.

      Gut ;-)

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 17.01.05 20:53:27
      Beitrag Nr. 623 ()
      hallo zusammen

      Puma bleibt für mich interessant, allerdings erwarte ich zunächst noch eine Konsolidierung. Unabhängig davon, ob Puma nach wie vor recht niedrig bewertet ist, sollte man m.E. den psychologischen Faktor auch beachten.

      Verstehe mich nicht falsch, Arman, auch ich vertraue den harten Fakten, aber ich versuche auch nicht mehr, mich gegen den Strom (sprich Verkaufsdruck) zu stellen.

      Das "Problem" bei Puma: man erwartet einfach ein hohes Wachstum, wird dieses nicht erfüllt, wird verkauft. Dies entspricht nicht unbedingt der Logik, da die Aktie auch bei einem 10%igen Wachstum immer noch recht günstig ist, aber so wird leider oft gehandelt.

      Da der Kursverlauf ein - zwar nachrangiges, aber immerhin es ist eins - Kriterium für mich ist, würde ich derzeit noch die Finger von PUma lassen...sieht von der Charttechnik nicht gerade gut aus.

      Langfristig sehe ich hier aber fundamental durchaus noch Luft nach oben, wenn es weiterhin gelingt, den Geschmack der Käufer zu treffen...

      Gruß, Jochen
      Avatar
      schrieb am 17.01.05 21:16:39
      Beitrag Nr. 624 ()
      Hallo Jochen,

      vollkommen d`accord! Es ist genau wie Du sagst. Ich versuche nie gegen den Strom zu schwimmen, das ist eher Zufall - ich versuche einen guten Preis zu machen. Wenn mir die Charttechnik einen besseren Kurs machen will, bitte - ich habe es ja nicht eilig: 1/3 habe ich investiert, mit dem 2. /3 warte ich die kommenden zwei Wochen ab (wenn denn die Charttechnik so schlecht ist, mache ich vielleicht bessere Kurse) und das letze 1/3 investiere ich nach der BPK am 7. Februar.

      Grüße ;-)
      PoP
      Avatar
      schrieb am 20.01.05 16:00:01
      Beitrag Nr. 625 ()
      Hallo zusammen

      @ P.o.P.

      Guter Mann ;). So würde ich auch vorgehen.

      Puma ist substanziell sicher nicht zu teuer, allerdings behagt mir nicht, wenn eine Aktie in aller Munde ist und entsprechend gepusht wird. Sobald sie „out“ ist, geht es südwärts – oft interessieren dann leider auch die Fakten wenig.

      Mir sind bei Puma zu viele auf den fahrenden Zug aufgesprungen, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass einige abspringen, wenn es mal nicht so läuft ist recht groß - und die Erwartungen an die Firma sind nach wie vor hoch. Ich habe Puma weiter auf der Watch’n’, aber ich warte zunächst ab, ob und wie stark sich das Wachstum verlangsamt. Ich gehe derzeit zwar von nachlassendem Wachstum aus, halte aber weiteres, gesundes Wachstum für wahrscheinlich.

      Die große Preisfrage: was erwarten die anderen? Der Einstieg mit einer Teilposition ist wohl die beste Lösung.


      @ alle

      Ich stelle derzeit Überlegungen an, meinen Aktienanteil auf zwei verschiedene Strategien zu splitten:

      1. Basisdepot:
      Ziel: Sicherheit und Wachstum zum vernünftigen Preis. Die Werte sollen wenn möglich ihre Erträge von Jahr zu Jahr stetig (!) steigern und gute Zukunftsperspektiven besitzen. Die Bewertung soll im Bezug auf das zu erwartende Wachstum moderat sein bzw. besondere Sicherheit bieten, wie z.B. Nestlé, die ein recht geringes Verlustrisiko durch ihre Finanzstärke, Marktposition und Ausrichtung haben.

      derzeit enthalten: Nestlé, Novartis, Canon, Esprit, Rhön Klinikum Vz und Stada.

      langfristig: max. 10 Werte, Haltezeit > 5 Jahre, es sei denn es passiert Außergewöhnliches (positiv wie negativ)

      2. Antizyklisches Depot:
      Ziel: Hohe Kurssteigerungen durch stark gefallene Werte, die derzeit keiner haben will, die m.E. aber eine vernünftige Turnaround-Story bieten.

      Das Problem hierbei ist, dass das Risiko unlängst höher ist, als beim Basisdepot, daher will ich mein Basisdepot mit ca. 2/3 bis 3/4, mein antizyklisches Depot nur mit ¼ bis 1/3 des Gesamtbetrages gewichten.

      Derzeit enthalten (als einziger Wert): TA Triumph Adler.

      Haltedauer: mittel- bis langfristig, je nach Erfolg der Restrukturierung und der sich ergebenden Wachstumsperspektiven. Zeiträume kann man hier schwer angeben, aber langer Atem ist gefragt.
      TA Triumph Adler

      Jaja, Ihr kennt sicher auch noch die guten alten Schreibmaschinen ;)

      TA hat aber heute nicht mehr allzu viel gemein mit dem früheren Geschäftsmodell…man konzentriert sich zunehmend mehr auf den Vertrieb und vor allem sämtliche Dienstleistungen, wie Wartung und Service, rund um den Bürobedarf - hier insbesondere im Bereich Drucker und Kopierer. Dies läuft alles unter der Bezeichnung „Imaging“. Was kaum jemand weiß: innerhalb Deutschlands ist man in dem Bereich „Imaging“ Marktführer und hat langfristige Verträge mit Kunden. Kunden konnte man wohl dadurch gewinnen und halten, das der Service groß geschrieben wird und auch zu unmöglichen Zeiten vorgenommen wird. Der Kunde ist also König. Ein weiterer Vorteil: mit Kyocera-Mita ist eine große Firma als Großaktionär (ca. 30%) engagiert, deren Produkte gleichzeitig auch zur Erweiterung der Produktpalette herangezogen und Kunden angeboten werden kann.

      Gleichzeitig werden die weiteren Aktivitäten, innerhalb derer TA im Moment noch aktiv ist (Medien- und Präsentationstechnik) an Bedeutung eher verlieren. Selbst von einer Veräußerung dieser Aktivitäten war schon die Rede. Die schwachen Erträge in diesem Bereich waren u.a. verantwortlich für den hohen Restrukturierungsbedarf.

      In Zukunft soll die Eigenmarke stärker ins Licht gerückt werden und der Anteil am Vertrieb von Fremdmarken zurückgehen. Dies erscheint sinnvoll, denn hier winken höhere Margen. Durch die Kooperation mit Kyocera wird jedoch weiterhin Kundenpotential mit erschlossen.

      Aufgrund der bereits angesprochenen Restrukturierungsmaßnahmen wird das 2004er Ergebnis noch deutlich rot sein, ab 2005 werden wieder Gewinne erwartet. Dies erachte ich als möglich.

      Was mich positiv stimmt, ist die Tatsache, dass Kyocera als Großaktionär im Rahmen einer Kapitalerhöhung in 2004 gerade erst seinen Anteil von ca. 25% auf 30% aufgestockt hat und zwar – jetzt wird es interessant: zu einem Preis von etwas über 2,5 € pro Aktie. Erwartet da vielleicht jemand in Zukunft noch was von der Aktie? Das Vertrauen der Privatanleger ist jedoch noch nicht wieder soweit hergestellt, dass dies Auswirkungen hat, denn die Aktie ist derzeit für ca. 2 € an der Börse zu haben…sobald erste positive Anzeichen zu erkennen sind, wird der Abschlag verschwinden, davon bin ich überzeugt. Ich sehe die Kursschwäche als Kaufanreiz und baue erste Positionen auf.

      Risiken bleiben natürlich – wie bei einem solch immensen Geschäftsumbau immer – zur Genüge vorhanden. Bisher wurde lediglich ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht, mehr nicht. Schlägt die Restrukturierung fehl und entwickelt sich das Geschäft nicht wie erhofft, kann es also schnell brenzlig werden, was die Finanzlage betrifft. Gewisse Sicherheit bietet allerdings der Großaktionär Kyocera-Mita und die langfristig abgeschlossenen Kundenverträge bzgl. Wartung und Service.

      Dass man auch bei TA wieder positiver in die Zukunft blickt, zeigt auch die Pressemeldung von gestern – es wurde ein erster Schritt zur Ausweitung des Geschäftsfeldes Imaging unternommen:

      TA Triumph-Adler AG - Übernahme ist erster Schritt der Neustrukturierung - 19.01.2005
      Die Nürnberger Kopier-Experten kaufen bedeutenden Imaging-Fachhändler - und bauen so ihre neue Struktur gezielt aus

      (smartcaps-Redaktion Frankfurt am Main)


      Die TA Triumph-Adler AG hat die Firma Sankopie aus Kaarst erworben. Das ist an sich keine allzu spektakuläre Nachricht. Doch die eher mittelständisch strukturierte Sankopie ist eine der bedeutendsten Fachhändler für Kopier- und Drucksysteme im Großraum Düsseldorf. Mit der Akquisition des Unternehmens baut Triumph-Adler seine führende Marktposition im Rheinland weiter aus.

      Der Kompetenzschwerpunkt von Sankopie liegt in der Vermarktung und im Service von digitalen Farbkopier- und -drucksystemen. Der Schritt zur Übernahme ist nach den jüngsten Ankündigungen über die Neuausrichtung von TA nur konsequent. Vorstandsvorsitzender Dr. Dietmar Scheiter betonte zum Ende des vergangenen Jahres immer wieder, „wie wichtig für TA die Umstrukturierung hin in den Service-Bereich ist". TA wolle zukünftig nicht nur B2B betreiben, sondern auch als Servicer für die 30.000 Endkonsumenten auftreten.

      Verschmelzung mit rheinländischer TA-Tochter

      Insgesamt werden etwa 5.000 Systeme von Sankopie in Zukunft betreut, davon allein über 2.000 im Rahmen von langfristigen Verträgen. „Mit Sankopie haben wir ein erfolgreiches Unternehmen mit einer attraktiven Kundenstruktur erworben, welches unsere Präsenz in der Region Düsseldorf weiter verbessert", sagt der TA-Vertriebsvorstand Robert Feldmeier zu dem Erwerb. Sankopie hat im Geschäftsjahr 2004 mit 40 Mitarbeitern mehr als 8 Mio. Euro umgesetzt.

      Triumph-Adler plant im nächsten Schritt die Zusammenführung der neu erworbenen Sankopie mit ihrer Tochtergesellschaft Triumph-Adler Rheinland, die 2004 mit etwa 110 Mitarbeitern 40 Mio. Euro Umsatz erzielen konnte. „Die geplante Verschmelzung von Sankopie mit unserem Unternehmen bringt uns erhebliche Vorteile", so Frank Eismann, Geschäftsführer der Triumph-Adler Rheinland. „Insbesondere werden wir den Kunden unserer beiden Unternehmen einen noch besseren Service und ein erweitertes Dienstleistungsangebot anbieten können."

      Frisches Kapital aus Japan ermöglicht weitere Akquisitionen

      Die Akquisition ist der erste Schritt der von Triumph-Adler im November letzten Jahres angekündigten Wachstumsstrategie. Triumph-Adler hatte zu diesem Zeitpunkt gegenüber smartcaps über den erfolgreichen Abschluss der Neustrukturierung der Konzernfinanzierung berichten können (siehe smartcaps-Bericht vom 11.November 2005: TA Triumph-Adler AG - „Von Standby auf volle Leistung geschaltet"). Der in diesem Zusammenhang geschaffene zusätzliche Finanzierungsspielraum soll für Investitionen in das Wachstum der Gesellschaft genutzt werden. In Deutschland beabsichtigt Triumph-Adler weitere Akquisitionen zu tätigen.

      „Die TA Triumph-Adler AG hat sich im Zuge ihrer strategischen Neuausrichtung zielgerichtet zu einem operativen Distributions- und Serviceunternehmen im Zukunftsmarkt der digitalen Bürokommunikation entwickelt", sagt Vorstandsvorsitzender Scheiter. So umfasst das Segment Triumph-Adler Experts at Output beispielsweise den Vertrieb und Service von Output Solutions. Hierunter werden die Segmente Imaging (Geräte und Dienstleistungen zum Kopieren, Drucken, Faxen und Archivieren) sowie Präsentations- und Medientechnik (Geräte zum professionellen Präsentieren) erfasst.

      „Langlaufende Leasing-Verträge für solide Planung wichtig"

      Im Segment Imaging ist Triumph-Adler Experts at Output Marktführer in Deutschland; das Segment Präsentations- und Medientechnik hat in Europa eine marktführende Stellung inne. Ziel sei es, so Scheiter, die starke Marktstellung europaweit durch internes Wachstum wie auch Unternehmensakquisitionen weiter auszubauen.

      „Wir haben zwar bereits eine exzellente Position. Bei Kopierern, Faxgeräten und Druckern sind wir mit deutlichem Abstand Marktführer und konnten unseren Marktanteil in letzter Zeit deutlich über zehn Prozent erhöhen. Aber es ist auch wichtig, einen hohen Anteil lang laufender Leasing-Verträge mit unseren Kunden zu haben, so dass wir über eine solide Planungsgrundlage verfügen", sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Dietmar Scheiter.

      Anleger sind weiterhin zurückhaltend

      Die Wachstumschancen sehen die Nürnberger als sehr gut an. Durch die Allianz mit dem Japaner Kyocera Mita sei TA in der Lage, den Anteil eigener Marken im bestehenden Kundenkreis deutlich zu erhöhen. Außerdem habe man vereinbart, gemeinsam den Vertrieb in weiteren Märkten Europas, Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens anzugehen. Der Kauf von Sankopie ist da nur ein kleiner Schritt.

      Die Finanzwelt zeigt sich indessen eher zurückhaltend bis skeptisch gegenüber der Entwicklung in Nürnberg. Trotz positiver Nachrichten verkauft sich die Aktie des Unternehmens weiterhin schleppend. Wie in den vergangenen Monaten auch dümpelt sie aktuell um die 2-Euro-Marke herum.

      Weitere Infos könnt Ihr bei Interesse auf der Homepage nachlesen.


      @ alle

      Was haltet Ihr von einer Aufteilung des Depots in zwei „Unterdepots“? Macht das Sinn?

      Der Vorteil, den ich durch Einbezug der antizyklischen Investments sehe:
      die Firmenentwicklung ist i.d.R. nur geringfügig durch äußere Einflüsse geprägt, wie Wirtschaftsentwicklung etc., sondern vielmehr von internen Restrukturierungsmaßnahmen und deren Erfolg. Ich erhoffe mir, dass die antizyklischen Investments nur geringfügig mit der allgemeinen Börsenentwicklung korrelieren, da ein Turnaround (so er denn wirklich gelingt) immer zu steigenden Kursen führen sollte.

      Für das Basisdepot werden ebenso Werte ausgesucht, die möglichst ein „Eigenleben“ führen…so konnte sich z.B. Canon aufgrund der guten Geschäftsentwicklung doch recht eindeutig vom negativen Trend des Nikkei absetzen, Esprit steigt seit Jahren gegen den Trend an den Börsen. Ähnliches erwarte ich mir auf dauer auch von Rhön, Stada, Nestlé und Novartis – sofern sich die Firmen weiterhin so positiv entwickeln, wie in der Vergangenheit.

      Meinungen sind willkommen, Anregungen natürlich auch. Einzelwertdiskussionen werden von Zeit zu Zeit sicherlich auch folgen…

      Gruß n.n.
      Avatar
      schrieb am 20.01.05 16:27:30
      Beitrag Nr. 626 ()
      @notnormal,

      ich persönlich finde den Gedanken gut. Meine Strategie sieht ähnlich aus. Ich setzte Grundsätzlich auf Nebenwerte (und ein paar Blue chips), siehe hierzu vielleicht Einzelwertethread...

      Einen kleinen Teil meines Geldes investiere ich in ein paar Spekulationen (im Sinne von Turnaround oder Gesamtwirtschaftliche Betrachtung). Was diesen Teil des Geldes angeht, sind wir beide denke ich geistig gleich (TA habe ich ebenfalls - in Form von Geschäftsberichten der letzten zwei Jahre.

      Deutz fällt mir da noch ein, bin ich ebenfalls schwer am grübeln.

      Grundsätzlich setzte ich immer einen recht kleinen Teil - 1/4 sollte insgesamt ein guter Wert sein. Im Prinzip ist es eine Frage deiner persönlichen Risikobereitschaft und natürlich auch des Vertrauens in diese Werte. Willst du in die nächste Marslandung investieren oder in Werte, die bestimmte geistige ;) Überlegungen als Hintergrund haben??? So wie ich dich verstehe, machst du dir schon viele Gedanken. Denke, das mindert das Risiko an sich schon etwas. Und es ist verdammt gut für das Ego, wenn die eigenen philosophischen Geistesblitze Rendite bringen :)
      Außerdem kannst du mit SL das Risiko weiter minimieren....

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 10:35:59
      Beitrag Nr. 627 ()
      Hallo!

      @Guter Mann

      Danke, ich geb’ mein Bestes :D

      @Puma ist substanziell sicher nicht zu teuer, allerdings behagt mir nicht, wenn eine Aktie in aller Munde ist und entsprechend gepusht wird. Sobald sie „out“ ist, geht es südwärts – oft interessieren dann leider auch die Fakten wenig.

      Och, das sehe ich nicht so. Kurzfristig mag das zutreffen, aber am Ende zählen die Fakten. Nehmen wir mal an, dass Puma den Gewinn je Aktie die nächsten 4 Jahre um 12% p.a. steigert, dann würde es 2008 bei 24,4 Eur je Aktie liegen. Dann betrüge das KGV 08 rund 7,5 – und das sind eher konservative Annahmen für einen qualitativ hochwertigen Wert. Wenn Puma dann kaum noch Wachstumsperspektiven hätte, könnte man durchaus davon ausgehen, dass sie auf Vollausschüttung umstellen, dann betrüge die Dividendenrendite mindestens 13%. Viel falsch machen kann man also nicht, freilich nur wenn die Fakten stimmen. Kurzfristige Kursbewegungen ohne Faktenlage sind da nicht so wichtig. Z.B. könnte man chronische Angst haben, dass der Wert noch um 30% fällt. Gut dann betrüge das KGV auf Sicht von 3 bis 5 Jahren bei gleicher Faktenlage gerademal 5,3 bzw. die Dividendenrendite bei 19%. Wenn es also keine Fakten sind, die den Kurs bewegen, dann kann man dies entweder aussitzen, und soviel Geduld bzw. Ruhe sollte man als Aktieninvestor schon mitbringen, oder man kauft nach.

      Nun ist es sicherlich die Frage, ob die Kursverluste derzeit unbegründet sind. Für mich erscheint es so, aber ich weiß es natürlich nicht 100%ig. Wenn UBS völlig unbegründet dahin stellt, dass es ja „hätte sein können“ Punkt fertig, dann klingt das für mich etwas weit hergeholt. Von Sal Oppenheim braucht man da wohl gar nicht erst anfangen. Deren Statement ist ja noch nichtssagender und das prognostiziertes Gewinnwachstum in Höhe von 10% erscheint mir schon etwas tief gestapelt. Na ja, die haben ihre Finger auch überall drin, u.a. in etlichen Discountzertifikaten zu Puma, ist mir auch zu müßig über die Motivationslage von irgendwelchen Aussagen zu recherchieren, wenn sie so daher kommen wie: fairer Wert gesenkt auf 223 von 274. Mich würde ja schon mal interessieren, wie man auf 223 kommt. Ein fairer Wert ist dermaßen subjektiv –> die bloße Nennung ist doch eine völlig wertlose Information. Besonders fundamental kann er aber nicht sein, sonst müßte man weit schlechtere Annahmen treffen. Wie dem auch sei. Ich denke, dass ich mir ca. die Hälfte der Investitionssumme für nach den 7. Februar aufbewahre. Dann wird der Vorstand auch Stellung zur Auftragslage nehmen und einen Ausblick geben. Spätestens dann sollte auch klar sein, ob an den Gerüchten etwas dran ist.

      @Mir sind bei Puma zu viele auf den fahrenden Zug aufgesprungen, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass einige abspringen, wenn es mal nicht so läuft ist recht groß - und die Erwartungen an die Firma sind nach wie vor hoch.

      Gut möglich, dass Viele Gewinne realisieren, schließlich dümpelt der Kurs seit einem ¾ Jahr vor sich hin, nachdem exorbitante Steigerungen an der Tagesordnung waren. Den letzten großen Sprung hat Puma im Februar letzten Jahres gemacht, so dass man davon ausgehen könnte, dass der Verkaufsdruck durch kurzfristige Investoren, die noch steuerfrei verkaufen wollen, alsbald aufhören sollte. Der Rest ist wohl eher fundamental/langfristig orientiert. Eine hohe Erwartungshaltung ist womöglich auch gegeben, aber ich würde das nicht überbewerten. Wenn eine eBay mit einem KGV von 100 um 100% wächst und die Erwartungen verfehlt, dann mag das Etwas auslösen, aber wir reden hier von einem KGV in Höhe von 11. Und das „wenn es mal nicht so läuft“ ist fundamental lediglich ein Gerücht. Nun gut, warten wir mal die BPK ab, dann wissen wir mehr. Aus meiner Sicht wäre es wichtig, dass es keine negativen Überraschungen wie gefloppte Modelle gibt und das in Aussicht gestellte Gewinnwachstum zumindest zweistellig ist. Beides ist wahrscheinlich und wenn es dann immer noch mit Kursverlusten quittiert wird, dann wäre es mir ganz recht.

      @Ich habe Puma weiter auf der Watch’n’, aber ich warte zunächst ab, ob und wie stark sich das Wachstum verlangsamt. Ich gehe derzeit zwar von nachlassendem Wachstum aus, halte aber weiteres, gesundes Wachstum für wahrscheinlich.

      Ja, das sehe ich auch so. Wie ich gerade herausgefunden habe, ist das laufende Aktienrückkaufprogramm noch vom April 2003, das für den Zeitraum von 18 Monaten zum Rückkauf berechtigte. Bis zur HV können also zunächst leider keine Aktien mehr zurückgekauft werden. Dann wird man mit Sicherheit ein neues Rückkaufprogramm starten. Im 9-Monatszeitraum hatte Puma 3,4% der Aktien zurückgekauft. Dass das eher moderat ausfällt, wundert mich. Immerhin betrug das Wachstums des Gewinne je Aktie satte 40%, da ist der Anreiz zur Ankurbelung des Gewinns je Aktie nicht gerade hoch. In 2005 würde Puma die Rückkäufe sicherlich verstärken. Warum sollten sie nicht gleich 10% einziehen? Das würde bei einem Durchschnitsskurs von 200 Euro 320 Mio Eur kosten. So viel hatte Puma Ende September Bar auf dem Konto und soweit ich weiß bestehen keine größeren Investitionsvorhaben. Wieso nicht? Die Bereitschaft ist da, die Mittel sind mehr als da, die Aktie ist günstig und der Druck wächst, je stärker die Wachstumsraten nachlassen. Ich erwarte auf jeden Fall eine Stütze für das Wachstum der Gewinne je Aktie in den kommenden Jahren.

      @Der Einstieg mit einer Teilposition ist wohl die beste Lösung.

      Jup. Denke man sollte sich allgemein hüten überhastet zu kaufen, aus Angst keine besseren Kurse zu sehen. Und sollte einem der Kurs tatsächlich mal davonlaufen hat man am Ende glaube ich weniger Schaden, wenn man hier mal Gewinne verpaßt hat, anstatt eventuelle Verluste durch emotionales/unüberlegtes "Investieren" in Kauf zu nehmen. Ich versuche so weit es geht immer rational und systematisch vorzugehen. Und seien wir mal ehrlich: Die allermeisten Aktien, die wir gekauft haben, haben wir doch später auch noch mal billiger gesehen. Ich werde künftig vermutlich viel öfter mit Teilpositionen vorgehen.

      @Ich stelle derzeit Überlegungen an, meinen Aktienanteil auf zwei verschiedene Strategien zu splitten:1. Basisdepot: 2. Antizyklisches Depot: .. mein Basisdepot mit ca. 2/3 bis 3/4, mein antizyklisches Depot nur mit ¼ bis 1/3 des Gesamtbetrages gewichten.

      Prinzipiell ist das OK!

      Reine Turnaroundstrategien sind allerdings nicht ganz meine Sache. Das liegt daran, dass ich Unternehmen rein anhand ihrer Ertragskraft bewerte und bei Turnaroundwerten ist das oft ein Blick in die Glaskugel. Paßt also nicht ganz in meine Philosophie.
      Muß aber auch nicht. Ich habe selbst seit längerem im Hintergedanken ¼ bis 1/3 auf eine andere Strategie zu splitten, habe es aber bislang nicht konkretisiert. Wenn ich mir aber so ansehe, wie hoch meine Cashquote in letzter Zeit doch ist, sollte ich das vielleicht mal tun, denn solche Werte gibt’s im Gegensatz zu Value immer. Es sind…Wachstumswerte! Kein Scheiß, ich rede von echten Wachstumskisten a la eBay mit KGV > 50 - und das als lebende Valuedoktrin. Dazu aber erst mehr, wenn es sich einmal konkretisiert.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 11:03:19
      Beitrag Nr. 628 ()
      Sollte heißen: "Im 9-Monatszeitraum hatte Puma 3,4% der Aktien zurückgekauft. Dass das eher moderat ausfällt, wundert mich NICHT."
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 11:26:34
      Beitrag Nr. 629 ()
      mahlzeit ! :)

      doch nochmal zu puma (und das gilt auch generell):

      das zu erwartende KGV für das laufende Geschäftsjahr ist Spekulation, die vergangenen Jahre sind sowieso Makulatur.
      Entscheidend sind die Aussichten.
      Und da wird eben ein gleichbleibendes GewinnWACHSTUM angezweifelt vom Markt.
      Nicht ganz unbegründet, wie ich meine.

      Wenn aber die Gewinne nicht mehr so weiter wachsen bzw. sogar stagnieren sollten, ist die hübsche, kleine Spekulation mit dem KGV in der Zukunft voll in die Hose gegangen.
      Da hilft auch alle Schönrechnerei nichts.

      und genau dieses Szenario spielt der Markt bei puma.
      ich fühle mich jedenfalls sehr wohl mit meiner Verkaufseinstufung von überneulich für puma.

      Gruß :)
      Avatar
      schrieb am 12.02.05 13:09:25
      Beitrag Nr. 630 ()
      Moin zusammen,

      bei mir hat es auch mal wieder eine Änderung im Depot gegeben:

      Stada sind nach der beträchtlichen Erholung und nun schon wieder stattlicher Bewertung mit 23,78 € aus dem Depot geflogen. Die Zahlen sehen zwar wieder etwas besser aus, aber ich bin nicht davon überzeugt, dass noch höhere Kurse gerechtfertigt wären...

      Nicht lange rumgezuckt, das Geld wurde in die Bank of Nova Soctia (Kanada) investiert.

      Wer Näheres hierzu wissen möchte: www.scotiabank.com oder im entsprechend Thread bei Value-Analyse.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 14:47:19
      Beitrag Nr. 631 ()
      MEINE STRATEGIE:

      Mit diesem Depot wird ein wertorientierter Ansatz verfolgt. Dreh- und Angelpunkt der Bewertung ist der Free Cash Flow (FCF), also das was zur Ausschüttung an die Aktionäre zur Verfügung steht. Der Wert einer Aktie ist demnach der Barwert der künftigen Dividenden/FCFs. Die erwarteten, mir zufließenden Geldströme werden mit meiner Renditeerwartung in Höhe von 9% abgezinst, um ihnen einen fairen Wert zuzuweisen. Der faire Wert sollte dabei deutlich über dem Preis liegen, den ich dafür bezahle, damit die voraussichtliche Rendite deutlich mehr als 9% beträgt. Also suche ich Investments, die bzgl. ihrer Ausschüttungsfähigkeit deutlich unterbewertet sind bzw. auf der Basis des aktuellen Preises deutlich überdurchschnittlich rentabel sind. Der Abschlag zum fairen Wert sollte dabei i. d. R. mindestens 40%, besser noch 50% betragen -> Safety of Margin. Das ist die Quintessenz der Investments, nämlich die Maximierung des Chance/Risiko-Verhältnisses. Chance: Es wird damit gerechnet, dass a) die mir zufließenden FCFs auf der Basis des Kaufpreises eine weit überdurchschnittliche Rendite gewährleisten (Ertrag) und/oder b) sich die Schere zwischen fairem Wert und Börsenwert schließt (Kursgewinn). Risiko: War die Wertermittlung zu optimistisch und erfordert diese im Nachhinein eine negative Wertanpassung, bietet der deutliche Abschlag zum fairen Wert einen Risikopuffer. Um diese Gefahr weiter auf ein Mindestmaß zu minimieren, versuche ich mich auf wettbewerbsstarke Unternehmen zu beschränken, die sich langfristig einigermaßen zuverlässig bewerten lassen. Außerdem rechne ich grundsätzlich konservativ, schließlich will ich mir nicht anmaßen, die Zukunft genau vorauszusagen, sondern mir überlegen wie sie „mindestens“ bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit aussehen sollte. Steht die DCF-Prognose immer noch in Zweifel, wird sie zudem mit einer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit risiko-adaptiert.

      Investiert wird also rein nach wirtschaftlichen Kriterien: Die mit den mir zufließenden Erträge in % von der Investitionssumme, also eine Ertragsrendite und nicht eine zu erwartende Kursrendite bestimmen den Wert einer Anlage -> DCF. Das ist für mich die einzig gültige, weil schlüssige Methode um einen Geldanspruch in der Zukunft zu bewerten und eine Aktie ist für mich wie gesagt nichts Andres als eine Summe von Geldansprüchen. Die Börse ist bloß die Handelsplattform und kein Entscheidungsträger an sich. Kennzahlenvergleiche auf Peer-Group-Basis, Trends, Markt- und Wirtschaftsprognosen, Charttechnik oder StopLoss und dergleichen sind für dieses Depot so gut wie irrelevant, da sie sich bestenfalls auf den Preis einer Anlage bzw. auf bestimmte Börsenmechanismen und daraus ableitend eine zu erwartende Kursrendite beziehen und nicht auf einen Ertragswert.

      Die Anzahl der Aktien sollte sich auf ca. eine Hand voll Werte beschränken. Die Depotvolumina der einzelnen Positionen orientieren sich an der Höhe der Sicherheitsmarge. Es gibt eigentlich keine Beschränkungen nach oben. Prinzipielle Bandbreite für einen Wert: 20% +/- 10%, aber im Extremfall auch 100%, extreme Fälle erfordern vielleicht extreme Maßnahmen.

      Exit-Strategie: Ein Verkauf orientiert sich nach Vergleichen. Bietet ein Investment ein deutliches besseres Chance/Risiko-Verhältnis, wird zu Gunsten des besseren Investments verkauft bzw. getauscht. Ein bloßer Verkauf wäre ein Tausch gegen Tagesgeld, sollte also nur dann erfolgen, wenn die Chance-/Risikoperspektive der Aktie gegenüber Tagesgeld unattraktiv ist.

      Die o. g. Aufnahmekriterien sind sehr hart. Die wenigsten Werte erfüllen die Kriterien, weshalb ich derzeit Kompromisse und „Cash ohne Ende“ habe. Die Konsequenz ist die, dass ich eine unterdurchschnittliche Rendite in Kauf nehme. Oder aber ich würde die Kriterien aufweichen, und das tue ich nur sehr ungern. Na ja, es ist ein Mittelweg aus beiden, denn auf den einen oder anderen Kompromiss werde ich mich schon einlassen.


      MEIN PORTFOLIO:

      Titel / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer:

      Tages-Geld / 47% / Zinsen in % des Depotvolumens: 0,9

      PC-Spezialist / 21% / -3,0% / 8 Monate

      CeWe-Color / 17% / +17,3% / 1 Monat

      Zwack Unicum / 9% / +11,7% / 4 Monate

      Nestle / 6% / +3,9% / 34 Monate

      Performance in Q1 05: +2,7%


      KOMMENTAR:

      Wie Einige sicherlich schon wissen, habe ich mich letzen Endes doch gegen Puma entschieden. Zwar schätze ich die Aussichten nach wie vor als gut ein und denke dass die Aktie die besten Vorraussetzungen hat, weiter zu steigen, jedoch ohne mich. Der Grund liegt darin, dass ich mir über die langfristige Ertragskraft nicht ganz im Klaren bin. Aber genau darauf beruhen meine Kaufentscheidungen. Ich vermute zwar, dass die Ertragskraft aufgrund der vorausschauenden Strategie von Zeitz langfristig nachhaltig ist, würde es jedoch auch nicht unterschreiben. Dass MBNA auf der Abschussliste stand, ist ja bekannt. Also habe ich die erste und letzte Tranche Puma und meine Position MBNA in eine Aktie investiert, deren Perspektiven sich sehr viel klarer abzeichnen. Es handelt sich hierbei um CeWe-Color. Das hat folgenden Hintergrund. Zunächst war ich eigentlich sehr positiv zu CeWe-Color gestimmt, als die Aktie ein einstelliges KGV, eine hohe Dividendenrendite und eine schlüssige Wachstumsstory hatte. Gleich drei Wünsche auf einmal. Mit der Zeit wurde die Story einer Substitution von margenschwächerem analogen zum margenstärkeren digitalen Fotofinishing jedoch dermaßen durch Preiskämpfe unterminiert, dass ich sie samt Management in Frage gestellt und CeWe-Color als Looser-Aktie verspottet hatte. Was ich dabei jedoch übersah, war die strategische Bedeutung aus Wettbewerbssicht. Bewusst hat CeWe-Color einen Großteil der Konkurrenz in die Knie gezwungen und die gesamte Branchen- und Wettbewerbstruktur nachhaltig zu seinen Gunsten verändert. Nachdem die Meisten aufgeben mussten, steigen nicht nur Marktanteile, sondern v. a. die Preise für analoge Fotos! Die steigenden Marktanteile haben die Wettbewerbsvorteile von CeWe-Color wie etwa die Verhandlungsmacht und Größenvorteile noch weiter gestärkt und die Markteintrittsbarrieren sind sehr hoch. Gleichzeitig bergen die steigenden Preise ein Ertragspotenzial, das noch nicht im Kurs enthalten und auf mittlere Sicht ein deutlich einstelliges KGV bzw. eine deutlich zweistellige und nachhaltige Gewinnrendite zulässt.

      Zu PC-Spezialist: Das Management hat sich dazu entschieden, die überschüssige Liquidität dazu zu benutzen, das Wachstum anzukurbeln. Daran ist Nichts Schlimmes, außer dass das KGV 05 nicht gut aussieht. Letztes Jahr wurden 10% der Aktien zurückgekauft. Und dieses Jahr soll die starke Bilanz in das Kerngeschäft zurückfließen, um die Qualität des Franchisesystems zu verbessern und das Wachstum anzukurbeln. Auch so kann man zu einer höheren Eigenkapitalverzinsung zurückfinden. Der Wert für die Aktionäre, der dadurch geschaffen werden könnte, kann den Gegenwert eines Aktienrückkaufs oder einer Dividende durchaus deutlich übertreffen. Im Worst-Case-Szenario, dass den Investitionen überhaupt kein Mehrwert gegenübersteht, würde auch nicht viel Wert vernichtet, da die Kosten (größtenteils) nicht fix sind. Einige sehen hier anscheinend eine nachhaltig geringere Ertragskraft, was so nicht richtig ist. Ich sehe die mittel- bis langfristige Ertragskraft eher gestärkt, da sich bereits jetzt ein zweistelliges Wachstum auf Franchise- und Kooperationsbasis abzeichnet – mehr als ich erwarte. Auf Sicht kurze Sicht ist die Luft jedoch sicherlich raus. Sofern PCS-Aktionäre, die schon länger dabei sind, seufzend den Ausblick auf 2005 zur Kenntnis nehmen, habe ich natürlich Verständnis dafür. Schließlich besteht erst in 2006 die Aussicht auf einen höheren Gewinn je Aktie als in 2001. Und auch ich gehöre jetzt zum Aktionärskreis, dem nun Geduld abverlangt wird. Ich werde auf PC-Spezialist noch detaillierter bei Value-Analyse eingehen.

      Zu Zwack Unicum und Nestle möchte ich mich zu den kommenden Quartalsergebnissen wieder äußern.


      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 20:24:06
      Beitrag Nr. 632 ()
      hallelujah POP,

      schön wieder von dir zu hören. und dann gleich soooooooo ausführlich: super !!!

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 13:27:44
      Beitrag Nr. 633 ()
      Hallo PoP,

      beim Lesen Deiner Strategie stelle ich fest, daß wir beide vergleichsweise ähnlich unterwegs sind, da auch Du die Konzepte des persönlichen Kompetenzbereichs, des konzentrierten Portfolios, des Inneren Wertes und der Sicherheitsmarge verfolgst. Dazu bin ich ja persönlich noch ein Fan des wirtschaftlich konsolidierten Gewinns, auch bekannt unter Buffetts Bezeichnung der Look-Through-Earnings. Da durch Deine Strategie bereits für jedes Unternehmen die freien Cash Flows vorliegen würde es sich m.E. doch anbieten, diese über die im Depot gehaltene Aktienanzahl anteilig aufzuaddieren und deren Entwicklung im Zeitverlauf fortzuschreiben. Damit kannst Du in einigen Jahren überprüfen, ob die von Dir getroffenen einzelnen Annahmen in Summe aufgegangen sind.

      Grüße
      Carret
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 21:34:55
      Beitrag Nr. 634 ()
      Hallo 50-er,

      @Learner6

      Jau, iImmer wieder gerne. Hier gilt Qualität vor Quantität. Andere Threads mit 20 Zeichen pro Posting gibt es ja zu Genüge.

      @Carret

      Wie mir eingefallen ist, hatten wir bereits in Deinem Thread eine Diskussion darüber.

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      Retrospektive

      Carret:

      Also mit den Look-Through-Earnings hat es etwas ganz Einfaches auf sich. Im Grunde erwarten die Menschen, wenn sie ein Aktienportfolio zusammenstellen, daß der Kurswert insgesamt möglichst stark ansteigt.

      Buffett aber sagt: „Das Spiel wird auf dem Spielfeld gewonnen, nicht durch den Blick auf die Ergebnistafel.“ Ergo empfiehlt er die Zusammenstellung eines „Unternehmensportfolios“, das in der Zukunft die größtmöglichen konsolidierten Gewinne (Look-Through-Earnings) aufweisen wird. Zur Berechnung multipliziert man den Gewinn je Aktie mit der Anzahl der gehaltenen Aktien und addiert das Ergebnis für alle seine Unternehmen auf. Dies führt von den Kursgewinnen weg, und hin zu realen Gewinnen, die einem anteilig gehören. Dahinter steht die Erwartung, daß das Unternehmensportfolio mit steigenden konsolidierten Gewinnen langfristig auch im Kurswert ansteigt.

      betterthanthterest:

      Diese Look-Through-Earnigs lassen sich sehr schön ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital bringen.

      Es kann ein persönliches KGV gebildet, bzw. die Verzinsung des Einsatzes berechnet werden.

      Über mehrere Jahre gesehen, ist es besonders interssant zu beobachten, wie dieses KGV bei Firmen, welche kontinuierlich ihre Gewinne steigern konnten, immer kleiner und im Umkehrschluß die erzielte Rendite immer größer wird.

      Dabei erkennt man den Vorteil von Aktien gegenüber Anleihen.
      Bei Anleihen bleibt die Rendite des eingesetzten Kapitals über die gesamte Laufzeit gleich, während sie sich bei Anlage in erfolgreiche Unternehmen ständig verbessert.

      Carret:

      Ähnliche Betrachtungen um die Look-Through-Earnings stelle ich auch an. Dabei bin ich jedoch auf das Problem gestoßen, daß durch Zukäufe mit frischem Kapital die konsolidierten Gewinne des Depots steigen, ohne daß es hierfür einen wirtschaftlichen Hintergrund gibt. Als Lösung habe ich einfach eigene Aktien als Rechengröße herausgegeben. Damit erhöht oder verringert sich bei Zu- oder Verkäufen die Aktienanzahl proportional zu dem Betrag, der ins Depot hinein- oder herausfließt. Die Look-Through-Earnings, erhaltene Dividenden und den gesamten Depotwert beziehe ich immer auf die Anzahl der eigenen Aktien und kann somit, bereinigt um Zu- oder Verkäufe, die Entwicklung von Gewinnen, Dividenden und Marktwert einfach verfolgen. Gleichzeitig dient mir dieses System zur Performancemessung. Ähnlich den Sheets bei Valueline, habe ich für verschiedene Kennzahlen meines Depots eine Tabelle erstellt, die jährlich fortgeschrieben wird. Die Auswirkungen von Depotveränderungen lassen sich damit auch leicht verfolgen.

      prince.of.persia:

      Noch mal zu den Look-Through-Earnings. Ich hatte schon mal etwas darüber gelesen, kann mich aber nicht mehr recht erinnern. Du hast geschrieben, dass man sich nach diesem konzept ein Portfolio zusammenstellt, dass die hochstmöglichen konsoldierten Gewinne in X Jahren abwirft. Richtig? Und das hast das Problem benannt, dass die Earnings steigen würden, wenn Du aufstockst und dass dadurch die Gesamtgewinne ja steigen, ohne wirtschaftlichen Hintergrund. Aber ist es nicht so, dass die Gesamtgewinne auf den gesamten Kaufpreis bezogen werden? Sonst könnte man sich ja einfach eine BRK Aktie Class A kaufen und meinen die konsolidierten Gewinne seien gestiegen. Habe ich jetzt etwas nicht bedacht? Wenn man die Gesamtgewinne auf den GEsamtkaufpreis bezieht, dann entsteht aber auch kein Problem durch Aufstockung.

      Carret’:

      Durch den Bezug der Gesamtgewinne auf den Kaufpreis verfolgst Du die Entwicklung Deiner Einstandsrendite. Das hat betterthantherest im letzten Absatz gut beschrieben. Das ist im Prinzip nahezu das gleiche, wie die Orientierung an den Look-Through-Earnings. In bestimmten Situationen bekommst Du mit dieser Vorgehensweise aber ein Problem.

      Nehmen wir an, Dein Depot besteht nur aus einem Unternehmen ‚A‘. Du hast ‚A‘ zu seinem 10fachen Jahresgewinn gekauft. Die Einstandsrendite bei Kauf beläuft sich somit auf 10%. Die Gewinne entwickeln sich gut und verdoppeln sich über die Jahre. Der Markt honoriert das und bewertet das Unternehmen nun mit seinem 15fachen Gewinn. Die Einstandsrendite (Gewinn : Kaufpreis) beläuft sich jetzt auf 20%. Du wirst auf ein anderes Unternehmen ‚B‘ aufmerksam, das Du wieder zu seinem 10fachen Jahresgewinn kaufen kannst. Sofern Du ‚A‘ verkaufst und den Erlös in ‚B‘ investierst, liegt Deine Einstandsrendite wieder bei 10%. Dein wirtschaftlich konsolidierter Gewinn hat sich jedoch um 50% erhöht.

      Ich verfolge daher beide Parameter, Einstandsrendite und Look-Through-Earnings. Die Einstandsrendite bei einzelnen Unternehmen in der jeweiligen Landeswährung, die Gesamteinstandsrendite - der Einfachheit halber - in Euro.

      ---------------------------------------------------------

      Das passt ja auch wunderbar zu der Verkaufsphilosophie, die sich nach Vergleichen orientiert. Ich werde hin und wieder mal meine Einstandsrenditen und die Gewinnrenditen nennen, wie ich es sonst immer getan habe. Dieses Jahr kommt aber zu Verzerrungen, so dass diese zunächst wenig aussagekräftig ist. Sollten weitere Käufe oder Verkäufe erfolgen, ließe sich das wunderbar mit den Look-Through-Earnings messen. Der User betterthantherest meinte noch, er bräuchte die LTE nicht, denn "neues Spiel, neues Glück". Das stimmt natürlich, dafür ist es aber vielleicht von Vorteil, dass man "neues Spiel" messbarer gegenüber altem Spiel macht und das kann dann Vor- und Nachteile aufzeigen, also bei der Entscheidungsfindung helfen. Auf der anderen Seite muss man aufpassen, dass man sich nicht zu sehr davon leiten lässt bzw. dass die Prämisse nicht LTE über Alles heißt. Sonst könnte man schnell versucht sein, qualitativ hochwertige, aber weniger rentablere Gewinne von starken Unternehmen gegen vermeintlich höher rentierliche Gewinne (aufgrund optisch günstiger KGVs) schwacher Unternehmen einzutauschen. Die Prämisse sollte also bei der Anlagestrategie liegen und die LTE als (hilfreicher) Maßstab gelten. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich nochmal darauf zurückgreife.

      A pro pro LTEbbe: Für alle mit vergleichsweise kleinen Depots und hoher Cashquote, oder andersherum: Ich hab ein Tagesgeldkonto zu 4% Zinsen gefunden. Einlagensicherungsfonds, keine Kontoführungsgebühren, bis max. 25.000 Euro 4%. Wertpapierhandelshaus Driver & Bengsch.

      Grüße
      PoP

      PS. Carret, wie passt eigentlich Aegon in Deine Strategie?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 18:24:06
      Beitrag Nr. 635 ()
      Hallo PoP,

      ich kann mich an die Diskussion von damals noch sehr gut erinnern. Ich meinte ja nur, weil Du eh bereits alle Daten vorliegen hast, könntest Du über die freien Cash-Flows je Aktie auch die LTE abbilden. Manchmal fallen bei mir auch Daten an, die ich anderweitig nutze. Ist ja in Excel kein Aufwand.

      <<PS. Carret, wie passt eigentlich Aegon in Deine Strategie?>>

      Am ehesten wahrscheinlich über die Dividendenrendite. Aber auch die Gewinnrendite und das KBV fand ich akzeptabel. Außerdem liegt Aegon mit dem Verkauf von Lebensversicherungen im äußerst langfristigen Trend der privaten Altersvorsorge. Ich denke daher, das Geschäftsvolumen ist in 10 Jahren sehr wahrscheinlich größer, als heute. Außerdem profitiert das Unternehmen von steigenden Zinsen in den USA; sozusagen ein Minihedge fürs Depot. Ferner ist die Aegon Aktie für mich mit einem relativ hohen Beta ein prozyklisches Investment. Aber worauf Du wahrscheinlich anspielst... Es ist das einzige Unternehmen in meinem Portfolio, daß ich außerhalb meines Kompetenzbereichs sehe. Die Depotgewichtung liegt bei 8%. Vielleicht muß man Aegon nicht haben, aber ich denke unter 10 Euro liegt man auch nicht völlig daneben.

      Grüße
      Mario
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 12:30:48
      Beitrag Nr. 636 ()
      Hallo Mario,

      zu Aegon: Ich wollte auf nichts Bestimmtes anspielen. Ich frage u. a. auch deshalb, weil ich mir die Versicherungswerte angesehen habe, und mir Aegon nicht unbedingt positiv aufgefallen ist, wenn auch nicht schlecht. Da gibt es Werte, die in Hinsicht auf Gewinn- und Dividendenrenditen attraktiver sind, z.B. Fortis und ING-Group. Das doppelt so hohe KBV ggegenüber Aegon steht vor dem Hintergrund einer doppelt so hohen Eigenkapitalverzinsung. Allerdings tendieren die Werte ein Stück weit mehr zum Allfinanzkonzept, das ich als gescheitert betrachte. Ich stimme aber mit Dir überein, dass man mit Aegon langfristig nicht daneben liegt.

      Grüße
      Arman
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 20:01:39
      Beitrag Nr. 637 ()
      Hab` heute gehört, dass sich die Sicherheitsmarge als Differenz von fairem Wert zum Börsenwert in % des fairen Wertes errechnet bzw. als Börsenwert in % vom fairen Wert - 100, also z.B. fairer Wert 50 Eur, Börsenwert 100 Eur, Sicherheitsmarge 100%. Bin etwas verwirrt, weil ich seit eh und je anders rechne, nämlich Differenz von fairem Wert zum Börsenwert in % vom Börsenwert bzw. fairer Wert in % vom Börsenwert - 100, nach obigem Beispiel also Sicherheitsmarge = 50%. Jedenfalls wisst ihr jetzt, was ich mit "40%, besser 50%" Sicherheitsmarge meine.
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 18:25:34
      Beitrag Nr. 638 ()
      Rechne weiter wie bisher. So mache ich es auch. Schließlich entspricht es der Logig des Valueinesting, 1$ für 50Cent (=Sicherheitsmarge 50%) zu kaufen.

      Grüße
      Carret
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 19:44:47
      Beitrag Nr. 639 ()
      Jo, sage ich doch! Hatte nicht vor, es zu ändern. Schließlich kann der Wert des Dollars noch um 50% fallen, ohne dass Du zu viel bezahlst hättest. Eine Sicherheitsmarge von 100% wäre demnach das Maximum und den Dollar gäbs umsonst. Klingt doch auch "leicht" übertrieben, wenn man meint "Hey, meine Sicherheit beträgt 300%" Ja gibts denn sowas?
      Avatar
      schrieb am 04.05.05 12:39:58
      Beitrag Nr. 640 ()
      hier ein kurzes update meiner aktien-aufteilung im depot. fonds lasse ich erstmal weg.

      Bank Of Nova Scotia. 12.1%
      850388

      Canon Inc. 13.5%
      853055

      Eganagoldpfeil Hold. 14.3%
      887923

      Esprit Holdings Ltd. 24.4%
      888946

      Nestle S. A. 12.6%
      887208

      Novartis 12.3%
      904278

      Rhoen-Klinikum 6.4%
      704233

      TA Triumph-Adler 4.5%
      749500


      etwa 25% des aktienanteils machen somit inzwischen Esprit aus, nachdem ich kurz vor den letzten Zahlen nachgelegt habe. Ich habe hier trotz des hohen Gewichts keine Probleme, da ich vollkommen überzeugt bin.

      RHön Vz habe ich letztlich reduziert, vielleicht etwas zu früh. Allerdings erscheint mir der Wert derzeit ausreichend bewertet. Aufrgund der wieder positiveren Stimmung und wegen der guten Zahlen zum ersten Quartal könnt es hier noch etwas aufwärts gehen. Langfristig sicher ein Top-Investment.

      Egana Goldpfeil ist seit meiner letzten Auflistung hier neu hinzugekommen, ebenso Bank of nOva Scotia. Näheres zu den Beweggründen findet Ihr auf der Seite von value-analyse.

      gruß, n.n.

      p.s. derzeit beobachte ich einige deutsche und europäische nebenwerte und wenige asiatische und amerikanische aktien. asien ist bei mir sowieso hoch gewichtet, bei amerika zögere ich hinsichtlich des dollars (wobei man die langfristige entwicklung eh nicht vorhersagen kann) und einiger faktoren, wie z.b. explosion der grundstückspreise, die ich im bezug auf die von mir beobachteten werte z.T. sehr kritisch sehe.
      Avatar
      schrieb am 04.05.05 17:34:13
      Beitrag Nr. 641 ()
      Hallo n.n.,

      nochmal Glückwunsch zu Esprit.

      Welche Nebenwerte beobachtest Du derzeit?

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 04.05.05 21:31:22
      Beitrag Nr. 642 ()
      notnormal schrieb:

      "etwa 25% des aktienanteils ... Esprit ... vollkommen überzeugt bin."

      Hierzu ein paar Gedanken: vor gut einem Jahr war ich so sehr überzeugt von Harley Davidson, daß ich mit 25% rein bin. Durch Kursanstieg ging der Anteil auf 30% und durch Depotaufstockungen und Kursrückgang auf 22% zurück.
      Das war vor dem Einbruch vergangenen Monat. Der Kurseinbruch im April hat mich ziemlich getroffen.
      Ende 2004 dachte ich noch über einen Teilverkauf nach, weil mir das Gewicht zu hoch erschien, wollte mich dann aber doch nicht von Gefühlen leiten lassen. Kleiner
      Wermuthstropfen: im Dezember bin ich in Esprit rein,
      mit meinem Standardmaß von 5%, da ich zu der Zeit gerade über Diversifizierung grübelte.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 04.05.05 22:20:21
      Beitrag Nr. 643 ()
      [posting]16.529.515 von notnormal am 04.05.05 12:39:58[/posting]Hi, notnormal ! :)

      Wärst Du bitte so nett, ein bisschen was über Eganagoldpfeil Hold. 14.3%
      887923


      zu erzählen ?

      Branche, Land, Firmensitz.
      oder wo ich etwas über die finden kann.
      Ich hab nur die Zahlen.

      Danke im Voraus und Gruß

      :)
      Avatar
      schrieb am 05.05.05 00:36:54
      Beitrag Nr. 644 ()
      @ p.o.p

      kann mal passieren ;)

      Nebenwerte: Deutschland ist z.B. mal wieder Funkwerk in meinen Focus gerutscht, in Amiland schaue ich mir u.a. Bed Bath & Beyond etwas genauer an, in Frankreich Zodiac (allerdings hab ich läuten gehört, dass es hier eine Empfehlung in Börse-Online gegeben hat, was bei Nebenwerten durchaus schon mal Auswirkungen auf den Kurs haben kann :mad:

      die recherchen sind allerdings erst in einem mittleren stadium, ausser bei Funkwerk, da diese bereits früher in meinem Depot waren.

      zusätzlich gibt es noch zwei, drei Werte, zu denen ich noch zu wenig sagen kann...

      @ forticus

      (1) Natürlich birgt das Ganze ein Risiko, allerdings investiere ich lieber 25% des eingesetzten Kapitals in einen Wert, der mich restlos überzeugt, als "Halbgares" zu machen. Im Gegensatz zu Harley sehe ich Esprit derzeit in einer starken Wachstumsphase, in der neue Märkte erschlossen werden und die Markenbekanntheit deutlich ansteigt. Dieses Wachstum wird sich naturgemäß abschwächen, so dass ich irgendwann in Zukunft auch wieder über eine Reduzierung der Position nachdenken muss. Ich sehe diese Abschwächung allerdings auf Sicht eines überschuabaren Zeitraums noch nicht, wie auch die letzten Zahlen mal wieder gezeigt haben...

      Ich habe lange überlegt, ob ich die Position weiter aufstocken soll, oder lieber in andere Werte investieren sollte (Zwecks Diversifikation) - ich habe mich gefragt, welche Aktie mir ähnliches Potential bietet, wie Esprit. Mir fallen sehr, sehr wenige Werte ein momentan.

      Ein gewisser W. Buffett würde es wohl so erklären:

      Warum soll ich in die zwanzigstbeste Aktie investieren, wenn es neunzehn bessere Möglichkeiten gibt?

      Verstehe mich nicht falsch, ich halte sehr viel von Risikostreuung, allerdings muss man m.E. auch gewisse Risiken eingehen, um an der Börse erfolgreich zu sein. Persönlich halte ich das Risiko bei Esprit auf Sicht der nächsten drei bis vier Jahre für überschaubar bei gleichzeitig hohen Chancen - was andere darüber denken, ist mir ziemlich wurscht.

      Zu Harley: nach dem Kursrutsch habe ich an einen Einstieg gedacht - nur: restlos überzeugt bin ich immer noch nicht, daher lasse ich es lieber. Vielleicht werden Anleger glücklich, wenn sie zu aktuellen Kursen in Harley investieren, aber mir fehlt ein wenig die Perspektive. Ich würde nie glücklich damit, weil ich nicht überzeugt bin.
      Ich bin mir nicht sicher, ob Harley die MArktanteile ausbauen kann in Zukunft, da viele "ältere" Leute die MAschinen fahren, aber die Frage bleibt, ob die junge Generation da hineinwächst...ich will und kann dies nicht beurteilen.

      (2) Dies ist nur mein Anteil an direkt gehaltenen Aktien, hinzu kommen noch Aktien- und Rentenfonds, so dass die 25% nicht das Risiko meines Gesamtdepots widerspiegeln, sondern lediglich die Gewichtung innerhalb des Aktienteils.

      @ stachelin

      hallo stachelin...hab hierüber bereits ein paar infos in einem thread unter www.value-analyse.de geschrieben. wäre also nett, wenn du dort nachliest, bevor ich alles wiederhole.

      ansonsten kannst Du Dich sehr gut unter www.irasia.com über die Aktie informieren (kannst auch unter den Begriffen irasia und egana in Google suchen), die Aktie ist in Hongkong gelistet (www.hkex.com.hk, das Kürzel ist 48 bzw. HK:48)

      Ich hoffe, dies bietet Dir zunächst genügend Stoff, bei konkreten Fragen helf ich natürlich gerne weiter, sofern ich Zeit habe.

      gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 05.05.05 10:27:56
      Beitrag Nr. 645 ()
      Moin Moin,

      @n.n...Esprit...kann mal passieren ;)

      Nun mal nicht so bescheiden, das ist ja not normal ;)


      Zum Thema Diversifizierung contra Fokussierung:

      Meine Meinung ist, dass man hier nach seiner eigenen Erfahrung gehen sollte. Da spielt die Erfolsquote sicherlich keine gerige Rolle. Wenn man oft richtig liegt und selten daneben, dann macht eine stärkere Fokussierung Sinn. Wenn die Treffequote aber nicht so gut ist, sollte man stärker in Richtung Diversifizierung tendieren. Das ist freilich nicht so einfach getan wie gesagt. Hier könnte man an seiner eigenen Über- oder Unterschätzung scheitern, aber dann muss man sich halt herantasten. Auf keinen Fall sollte man die Sache zu dogmatisch sehen. Die Chance-Risiko-Perspektive, die n.n. aufgegriffen hat, ist wohl die beste Herangehensweise. Deshalb orientieren sich die Depotanteile bei mir auch an der Sicherheitsmarge. Ich selbst neige derzeit eher zur Diversifizierung, weil keine Werte die Bedingungen für eine Fokussierung erfüllen. Forticus, stell Dir vor, Du möchtest in Harley und in Esprit investieren und überlegst nun wie hoch die Depotanteile sein werden. Aus Deiner Erfahrung heraus könntest Du sagen, 20% sind mir zu viel und 5% zu wenig, also nehme ich 10% als Richtwert. So, und nun stell Dir vor, Harley gebe es bei unveränderten Perspektiven für einen Drittel das aktuellen Preises und Esprit wäre bei unveränderten Perspektiven dreimal so teuer. Das Chance-Risiko-Verhältnis hätte sich deutlich zu Gunsten von Harley verschoben. Nun könntest Du Dir überlegen, ob Du aus 10% & 10% lieber 15% & 5% oder 20% & 0% machst.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 05.05.05 10:50:21
      Beitrag Nr. 646 ()
      hallo pop:)

      "Zum Thema Diversifizierung contra Fokussierung:"
      ich finde auch, das es keine generelle einheitsstrategie geben darf. das sollte m.e. je nach anlegerisikoprofil unterschiedlich gehandhabt werden. der eine fühlt sich sicher, wenn er möglichst in vielen verschiedenen branche und regionen investiert, der andere hat ein gutes gefühl wenn er eine guten draht zum unternehmen hat...

      liebe grüsse in den 50-er norden

      rolf
      Avatar
      schrieb am 06.05.05 00:02:13
      Beitrag Nr. 647 ()
      hallo ihr beiden

      ich gebe euch mit euren ausführungen recht. jeder nach seinem besten wissen und gewissen.

      es ist ähnlich wie mit der auswahl der aktien - auch hier kann man nicht allgemin sagen, dies ist ein top-investment und jenes ein schlechtes - ich hab nur lernen müssen, dass man an der börse geduld und eine eigene meinung mitbringen sollte. lernen tut man von alleine, ich denke ich spreche nicht für mich alleine, wenn ich sage, dass es zunächst ein paar (oft auch) bitterer lektionen bedarf...

      wieviel wert legt ihr eigentlich auf das management und die softfacts bei eurer auswahl? bei meinen entscheidungen spielen sie zunehmend eine rolle...natürlich, die zahlen und fakten müssen stimmen, aber dies ist für mich nur der anfangspunkt, mich näher mit dem unternehmen zu befassen.

      mir ist z.b. wichtig, auch mal artikel zu lesen, die sich mit dem unternehmen befassen und sich nicht ausschliesslich mit den zahlen befassen, sondern über das arbeitsklima, die köpfe des unternehmens oder besondere eigenschaften eines unternehmens berichten. ich denke z.b., dass gesunde unternehmen, die langfristig wachstum generieren, auch die mitarbeiterzahl kontinuierlich steigern - zeugt es nicht von schlechten managementqualitäten (zumindest in der mehrzahl der fälle) erst überkapazitäten aufzubauen und dann tausende stellen streichen zu müssen? natürlich, jedes unternehmen kann in eine schlechte phase geraten, aber wenn ich mir einige deutsche großunternehmen anschaue, z.b. dt. telekom, zweifele ich schon an deren managementqualitäten (zumindest an denen der alten führungsriege).

      Interessante Artikel finde ich z.b. immer mal wieder in der zeitschrift brand eins - liest die sonst noch jemand hier? dort erhält man mal einblicke inwirtschaftsunternehmen und -themen aus anderen perspektiven. kann ich nur empfehlen...

      habt ihr auch ein paar lesetipps in dieser richtung?

      gruß und schönes WE an alle,

      n.n.
      Avatar
      schrieb am 06.05.05 10:05:47
      Beitrag Nr. 648 ()
      ach ja, hatte ich vergessen:

      Performance des Depots in diesem Jahr ziemlich genau 11% (ohne Dividenden). Ist doch ein Anfang...

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 06.05.05 12:42:47
      Beitrag Nr. 649 ()
      Hallo n.n.,

      das ist doch ein Super-Anfang.

      @ich hab nur lernen müssen, dass man an der börse geduld und eine eigene meinung mitbringen sollte. lernen tut man von alleine, ich denke ich spreche nicht für mich alleine, wenn ich sage, dass es zunächst ein paar (oft auch) bitterer lektionen bedarf...

      Das bedarf keines weiteren Kommentars!

      @wieviel wert legt ihr eigentlich auf das management und die softfacts bei eurer auswahl? bei meinen entscheidungen spielen sie zunehmend eine rolle...natürlich, die zahlen und fakten müssen stimmen, aber dies ist für mich nur der anfangspunkt, mich näher mit dem unternehmen zu befassen

      Die "soft facts" spielen für mich eine sehr wichtige Rolle. Die Zahlen sind "bloß" das Ergebnis dessen. Ohne ein tiefes Verständnis für das Geschäftsmodell und die Wettbewerbsstellung wird man auch die Zahlen nicht richtig verstehen, und wenn man weder das Geschäftsmodell und die Wettbewerbsstellung noch die Zahlen versteht, kann man auch keine fundierte Prognose treffen. Was einem dann übrig bleibt ist Wachstumsraten einfach fortzuschreiben und sich damit auf die Gleichung Vergangenheit=Zukunft zu verlassen.

      Zur Beurteilung des Managements ist es wichtig, aufmerksam die Geschäftsberichte zu lesen. Das Management trifft Annahmen und Investitions-Entscheidungen, die man bewerten kann. Dabei ist es m.E. weniger relevant, dass Alles super läuft. Denn auch ein Management ist nicht perfekt und lernt dazu. Wichtiger ist dann eventuell die Reaktion darauf und wie ehrlich das Management ist. Außerdem ist immer gut zu wissen, wie das Management tickt; sprich, macht es eine Shareholdervalue-Politik oder nicht. Wie integer ist das Management? Welchen Bezug hat es zum Unternehmen? Ist es ein bloßer Verwalter oder auch ein Lenker? Spricht es drum herum oder klartext? Wie gut kennt es das Geschäft? Was hat es Alles mit welchem Erfolg unternommen? Wie geht es bei Übernahmen vor? Und und und. Außer in den Geschäftsberichten zu lesen, sind Interviews ganz hilfreich, oder vielleicht auch ein Lebenslauf. Da hilft dann eventuell einfach Googeln, Interiew + Mustermann. Und wenn man nicht auf der HV erscheinen kann, sollten man sich möglichst die Reden der Vorstände downloaden. Heute kann man sich bei den BPKs ja per Internet einloggen, vielleicht geht das bald auch bei den HVs.

      @ich denke z.b., dass gesunde unternehmen, die langfristig wachstum generieren, auch die mitarbeiterzahl kontinuierlich steigern - zeugt es nicht von schlechten managementqualitäten (zumindest in der mehrzahl der fälle) erst überkapazitäten aufzubauen und dann tausende stellen streichen zu müssen?

      Ein Ausbau von Kapazitäten ist ja nicht gleichbedeutend mit Überkapazitäten aufbauen. Schließlich wird man die Wachstumsgelegenheiten schon wahrnehmen. Aber wenn es einem gut geht, dann setzt man schon mal Fett an und wenn sich dann die Marktgegebenheiten verändern, dann muss man abspecken.

      @natürlich, jedes unternehmen kann in eine schlechte phase geraten..,

      Genau. Man sollte schlechte Ergebnisse auch nicht immer mit Managementfehlern gleichsetzen. Das will natürlich untersucht sein, aber die bloße Gleichnis halte ich für falsch. Ein Management kann auch immer nur im Rahmen im seiner Möglichkeiten agieren. Und manchmal verschlechtern sich die Rahmenbedingungen oder waren schon immer schlecht. Aber so lässt sich auch verfolgen, wie das Management mit solchen Situationen fertig wird.

      @..,aber wenn ich mir einige deutsche großunternehmen anschaue, z.b. dt. telekom, zweifele ich schon an deren managementqualitäten (zumindest an denen der alten führungsriege).

      Worauf sprichst Du hier genau an?

      @Interessante Artikel finde ich z.b. immer mal wieder in der zeitschrift brand eins - liest die sonst noch jemand hier? dort erhält man mal einblicke inwirtschaftsunternehmen und -themen aus anderen perspektiven. kann ich nur empfehlen...

      Kann ich auch nur empfehlen, ich sollte es auch mal wieder abbonieren.

      @habt ihr auch ein paar lesetipps in dieser richtung?

      Zeitung, und zwar das Handelsblatt. Das ist sehr gut für die Allgemeinbildung, dabei meine ich weniger den Wirschafts- und Anlegerteil, die mich eher langweilen, sondern vor allem den Teil Unternehmen & Märkte. Die Berichte sind sehr informativ und so lernt man viele betriebswirtschaftlich relevante Zusammenhänge in den veschiedensten Branchen. Man lernt auch viele Unternehmen kennen, die einem eine Anregung sein können. Als Investor bringt einem das schon weiter. Das gute an dieser Zeitung ist auch, dass der Politkteil wirklich sehr gut ist. Deswegen brauche ich auch keine zweite Zeitung. Ein Sportteil ist auch drin sowie ein Teil für Technik & Innovation. Dass der Kulturteil eher kurz kommt, stört mich als Kulrutbanausen weniger, Außerdem gibt es viele Specials, besonders zur Wochendeausgabe. Ach ja, und die Reportagen sind auch spitze. Die redaktionelle Arbeit ist hervorragend und die Jornalisten berichten aus überall von der Welt, man hat immer das Gefühl hautnah dabei zu sein. Tolle Zeitung.

      Ansonsten ist die "Aktien-Analyse" sicher auch nicht schlecht. Fundamentaldatenbank für mehr als 500 Unternehmen und monatlich aktualisierte Prognosen, spielen einem schon die oder andere Anregung zu.

      Grüße, auch in die "50-er NRW-Zentrale"
      PoP
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 13:09:24
      Beitrag Nr. 650 ()
      MEINE STRATEGIE:

      Mit diesem Depot wird ein wertorientierter Ansatz verfolgt. Dreh- und Angelpunkt der Bewertung ist der freie Cashflow (FCF), also das was zur Ausschüttung an die Aktionäre zur Verfügung steht. Der Wert einer Aktie ist demnach der Barwert der künftigen Dividenden/FCFs. Die erwarteten, mir zufließenden Geldströme werden mit meiner Renditeerwartung in Höhe von 9% abgezinst, um ihnen einen fairen Wert zuzuweisen. Der faire Wert sollte dabei deutlich über dem Preis liegen, den ich dafür bezahle, damit die voraussichtliche Rendite deutlich mehr als 9% beträgt. Also suche ich Investments, die bzgl. ihrer Ausschüttungsfähigkeit deutlich unterbewertet sind bzw. auf der Basis des aktuellen Preises deutlich überdurchschnittlich rentabel sind. Der Abschlag zum fairen Wert sollte dabei i. d. R. mindestens 40%, besser noch 50% betragen -> Safety of Margin. Das ist die Quintessenz der Investments, nämlich die Maximierung des Chance/Risiko-Verhältnisses. Chance: Es wird damit gerechnet, dass a) die mir zufließenden FCFs auf der Basis des Kaufpreises eine weit überdurchschnittliche Rendite gewährleisten (Ertrag) und/oder b) sich die Schere zwischen fairem Wert und Börsenwert schließt (Kursgewinn). Risiko: War die Wertermittlung zu optimistisch und erfordert diese im Nachhinein eine negative Wertanpassung, bietet der deutliche Abschlag zum fairen Wert einen Risikopuffer. Um diese Gefahr weiter auf ein Mindestmaß zu minimieren, versuche ich mich auf wettbewerbsstarke Unternehmen zu beschränken, die sich langfristig einigermaßen zuverlässig bewerten lassen. Außerdem rechne ich grundsätzlich konservativ, schließlich will ich mir nicht anmaßen, die Zukunft genau vorauszusagen, sondern mir überlegen wie sie „mindestens“ bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit aussehen sollte. Steht die DCF-Prognose noch in Zweifel, wird sie zudem mit einer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit risiko-adaptiert.

      Investiert wird also rein nach wirtschaftlichen Kriterien: Die mir zufließenden Erträge in % von der Investitionssumme, also eine Ertragsrendite und nicht eine zu erwartende Kursrendite bestimmen den Wert einer Anlage -> DCF. Das ist für mich die einzig gültige, weil schlüssige Methode um einen Geldanspruch in der Zukunft zu bewerten und eine Aktie ist für mich wie gesagt nichts Anderes als eine Summe von Geldansprüchen. Die Börse ist bloß die Handelsplattform und kein Entscheidungsträger an sich. Kennzahlenvergleiche auf Peer-Group-Basis, Trends, Markt- und Wirtschaftsprognosen, Charttechnik oder StopLoss und dergleichen sind für dieses Depot so gut wie irrelevant, da sie sich bestenfalls auf den Preis einer Anlage bzw. auf bestimmte Börsenmechanismen und daraus ableitend eine zu erwartende Kursrendite beziehen und nicht auf einen Ertragswert.

      Die Anzahl der Aktien sollte sich auf ca. eine Hand voll Werte beschränken. Die Depotvolumina der einzelnen Positionen orientieren sich an der Höhe der Sicherheitsmarge. Es gibt eigentlich keine Beschränkungen nach oben. Prinzipielle Bandbreite für einen Wert: 20% +/- 10%, aber im Extremfall auch 100%, extreme Fälle erfordern vielleicht extreme Maßnahmen.

      Exit-Strategie: Ein Verkauf orientiert sich nach Vergleichen. Bietet ein Investment ein deutliches besseres Chance/Risiko-Verhältnis, wird zu Gunsten des besseren Investments verkauft bzw. getauscht. Ein bloßer Verkauf wäre ein Tausch gegen Tagesgeld, sollte also nur dann erfolgen, wenn die Chance-/Risikoperspektive der Aktie gegenüber Tagesgeld unattraktiv ist.

      Die o. g. Aufnahmekriterien sind sehr hart. Die wenigsten Werte erfüllen die Kriterien, weshalb ich derzeit Kompromisse und „Cash ohne Ende“ habe. Die Konsequenz ist die, dass ich damit eine unterdurchschnittliche Rendite in Kauf nehme. Oder aber ich würde die Kriterien aufweichen, und das tue ich nur sehr ungern. Na ja, es ist eher ein Mittelweg aus beiden, denn auf den einen oder anderen Kompromiss werde ich mich schon einlassen.


      MEIN PORTFOLIO:

      Titel / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer*:


      CeWe-Color / 22% / +67,1% / 4 Monate

      Zwack Unicum / 16% / +6,3% / 7 Monate

      Nestle / 5% / +6,1% / 37 Monate

      Tages-Geld / 57% / Zinsen in % des Depotvolumens: 1,1


      Transaktionen: Verkauf PC-Spezialist: - 7,5%


      Performance in Hj1 05: +9,0%


      KOMMENTAR:

      - PC-Spezialist wurde aus dem Depot verbannt. Die aktuelle Entwicklung ist eine Misere und Hauptverantwortlicher ist ganz klar das Management. Ein Franchisessystem ist letzlich nur so gut, wie zufrieden die Franchisenehmer sind. Wenn das Management jedoch zu Lasten der Franchisenehmer verdienen will (Maximierung des Gewinns aus Werbekostenzuschüssen), muss man sich schon fragen, ob das Management überhaupt kompetent ist. Die Kündigung von ¼ aller Franchisestores und das aktuelle Gerichtsverfahren ist auch ein Armutszeugnis, zeigt es doch, dass die Kommunikation zwischen Franchisegebern und –nehmern nicht hinreichend funktioniert hat und dass sich die Franchisenehmer schlecht behandelt gefühlt haben. Der Vorstoß von Cornerstone & Co. in der heutigen Hauptversammlung ist meiner Meinung nach voll berechtigt – ich hoffe, dass sie Erfolg haben werden.

      - ich habe meinen Anteil an Zwack Unicum deutlich aufgestockt. Zwack Unicum ist ein ungarischer Spirituosenhersteller. Das Unternehmen konzentriert sich größtenteils auf Eigen- und Premiummarken und arbeitet sehr profitabel und quasi schuldenfrei. In den vergangenen 5 Jahren ist das EPS leider nur stagniert, was u.a. daran lag dass die Preismacht aufgrund des allg. Preisdrucks infolge der sinkenden Zölle (EU-Beitritts Ungarns) sehr begrenzt war und dass das bißchen Wachstum in Form von höheren Wachstumsausgaben weitergeben wurde – letzteres leider ohne Erfolg. Deswegen hatte ich die Aktie sehr konservativ bewertet und anfangs "nur" einen Depotanteil von 9% eingestanden. Doch das hat sich faktisch jetzt geändert. Der Preisdruck dürfte größtenteils absorbiert sein und die höheren Wachstumsausgaben scheinen sich endlich auszuzahlen. Ein Wachstum von 14% bei Premiumprodukten im 3-Monats-Zeitraum per Ende März 05 kann Einen beinahe euphorisch stimmen, zumal gleichzeitig die Materialkostenquote aufgrund des EU-Beitritts nachhaltig sinkt. Ich denke mal, dass ein zweistelliges Wachstum des EPS in 2005 keineswegs zu optimistisch ist. Damit ist die Aktie äußerst rentierlich, denn das KGV 05 wäre hiermit <= 7 bzw. die Einstandsrendite >= 14% und die Dividendenrendite nach Quellensteuer > 8%. Ich habe auch die Hoffnung, dass die Rückkehr zum Wachstum die Iniialzündung für eine Neubewertung sein könnte.

      Meine Performance betrug im Hj1 rund 9,0%, gegenüber 2,7% in Q1. Das war hauptsächlich auf die sehr erfreuliche Entwicklung bei CeWe-Color zurückzuführen und wurde etwas gebremst durch den Verkauf von PC-Spezialist.

      Nun bin ich auf der Suche nach neuen Werten, konnte jedoch noch nichts richtig Unterbewertetes finden. Meine Cashquote ist immer noch sehr hoch, was auf die Performance drückt.

      Die von n.n. vorgestellte EganaGoldpfeil ist sehr interessant – wer es hier mit der Unterbewertung nicht so streng nimmt findet mit EG einen interessanten Wachstums-SmallCap. Die Diskussion hierzu läuft bei Value-Analyse.de.
      Weiterhin wurde ich auf die gute, alte deutsche Telekom aufmerksam gemacht, die mit einem freiem Cashflow von 8 Mrd Eur und einer Börsenbewertung von 60 Mrd Eur eigentlich sehr sexy aussieht. Leider ist das Motto „telefoniert wird immer“ für diesen Wert zu kurz gegriffen – ich würde die DTE irgendwo zwischen New und Old Economy ansiedeln, jedoch eher bei New Economy. Das Geschäft ist sehr technologielastig und dadurch riskobehaftet. Wie der Telekommunikationsmarkt in 10 oder 20 Jahren aussieht, kann kein Mensch sagen. Bedrohungen gibt es allemal, VoIP und WiMax lassen grüßen. Auch sind die Preise allgemein weiter auf dem Rückmarsch, was sich mit zunehmender Sättigung der Märkte noch verschärft (siehe z.B. Simyo). Aus meiner Sicht wirft das einen deutlichen Schatten auf die Attraktivität der Aktie.
      Andere Werte sahen schon auf den ersten Blick nicht attraktiv aus. Mal schauen, denn der User krausehausmeister hat mich auf ein interessantes Unternehmen namens SCS Upholster aufmerksam gemacht (Forum: Kaufempfehlung), das näher betrachtet sein will.

      Ich habe mir überlegt, künftig wieder ein Monatsupdate machen. Damit meine ich nicht die Depotperformance, sondern ganz allgemein. Z.B. könnten bestimmte Watchlistwerte besprochen werden oder eventuelle Depotveränderungen, die ich zwar weiterhin nicht in Echtzeit, aber vielleicht auch nicht erst nach 3 Monaten diskutieren muss. Bestimmt trägt das auch dazu bei, dass die dieser Thread wieder etwas lebhafter wird.


      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 14:02:40
      Beitrag Nr. 651 ()
      Hallo PoP,

      schön mal wieder etwas von dir in diesem Thread zu lesen. Ich habe bei Value-Ananlyse mit Spannung die Goldpfeil diskussion gelesen. Ich glaube mein letztes Posting im VA Forum liegt Jahre zurück (bin seit Anfang an dort stiller Leser user: Thomasboensch.... )

      PC-Spezialist ist ärgerlich, das Konzept hast du uns immer toll erklärt und für mich ist das Management einfach - na ja...

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 02.07.05 00:31:58
      Beitrag Nr. 652 ()
      Hallo, Leute

      schön, dass hier mal wieder was passiert – war ja doch recht lange ruhig...bei mir ist in letzter Zeit aus Aktiensicht recht wenig passiert, da ich voll investiert war. Zum Glück, denn mein Depot hat im ersten Halbjahr ungefähr 15,5% zugelegt (nicht eingerechnet sind allerdings Transaktionskosten und Dividenden – beides eingerechnet wäre die Rendite noch etwas höher).

      Vor einigen Tagen dann der Verkauf meiner Rhön-Klinikum-.Aktien...ich sehe die Aktie als ausreichend bewertet an, auch wenn die Stimmung sehr positiv ist. Aufgrund meiner hohen Investitionsquote habe ich es vorgezogen, in diesem Fall Gewinne einzufahren.

      Meine Werte verbliebenen Werte:

      Bank of Nova Scotia 13,4%
      Canon 14,7%
      EganaGoldpfeil 15,4%
      Esprit Holdings 25,7%
      Nestlé 12,9%
      Novartis 12,6%
      Triumph Adler 5,3%

      Esprit ist nach wie vor hoch gewichtet und der “Highflyer” des Depots. Trotz zwischenzeitlichen Nachkaufs ist die Gesamtposition mit ca. 110% im Plus und ich sehe hier noch kein Ende des Wachstums. Die Dividende steigt auch von Jahr zu Jahr stark an, so dass sich alleine aus dieser Sicht die Investition in den nächsten Jahren rechnen sollte.

      Die anderen Aktien sind alle ähnlich hoch gewichtet, abgesehen von meiner einzigen Turnaround-Wette Triumph Adler. TA hat seit Jahren mal wieder Gewinne in einem ersten Quartal geschrieben und entsprechend hat sich der Kurs unter starken Käufen von seinen zwischenzeitlichen Tiefstständen gelöst. Hier erwarte ich auch für den rest des Jahres positiven Newsflow.

      Bank of nova Soctia kommt endlich in Schwung und hat an der Börse in Toronto ein ATH erreicht...operativ sind regelmäßige Steigerungen des Ergebnisses bei BNS fast schon obligatorisch. Ich erwarte daher moderate Kurssteigerungen.

      Canon legt ebenfalls seit Jahren immer wieder Rekordergebnisse vor – so auch im laufenden Jahr. Die Aktie notiert in der Nähe des ATH.

      Nestlé ist von der Substanz her sich der absolute Traumwert, allerdings ist die Bewertung auch recht hoch. Ich hoffe, dass die erwarteten Effizienzsteigerungen die Ergebnisse wieder etwas beschleunigt nach oben treiben. Alleine die Beteiligungen machen einen Großteil des Börsenwertes aus.

      Novartis läuft operativ hervorragend, hat eine recht junge Produktpalette, d.h. recht wenige Patente laufen in den nächsten Jahren ab. Hierdurch sollten sich weitere Wachstumschancen ergeben. Für Charttechniker: der langjährige Abwärtstrend wurde vor kurzem durchbrochen, also auch von dieser Seite grünes Licht. Ich erwarte hier in den nächsten 4-5 Jahren weiterhin zweistellige Ergebnissteigerungen.

      Neben dem reinen Aktiendepot bin ich auch noch in einigen Fonds investiert, a) um in bestimmte Regionen zu investieren (Axa Rb. Asia Pacific ex Japan, MS Emerging Europe & Middle East), b) um das Risiko etwas zu minimieren (Griffin Europ. Opport.) und c) um andere Anlageklassen aufzunehmen (DWS Inter Genuss, ABN Emerg. Markets Bond Fund, KBC INflation Link Bond). Zusätzlich noch eine kleinere Position in einem Soft-Commodities-Zertifikat. Und noch etwas Cash, um demnächst auch mal wieder über neue Werte schreiben zu können ;-))

      Nachdem somit ein Grundgerüst steht, bin ich derzeit auf der Suche nach ein paar kleineren Werten, bzw. solchen, die nicht so im Fokus stehen, wie die o.g. (abgesehen von Egana und BNS). Da wieder etwas mehr Cash vorhanden ist, sehe ich mich nach neuen Werten um...ich bin für ausgewählte Aktien nach wie vor positiv gestimmt, auch wenn die Auswahl schwerer wird..

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 02.07.05 09:56:51
      Beitrag Nr. 653 ()
      Moin Moin,

      @n.n.

      TA macht mir im Moment auch Spaß. Mein Einstieg liegt bereits zwei Jahre zurück. Hoffen nur, das die letzten Kurssteigerungen nicht wieder zu Verkäufen führen.

      Was sagst du eigentlich zu Deutz? Meiner Ansicht nach gleiche Chancen wie TA...

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 13:14:06
      Beitrag Nr. 654 ()
      Hallo,


      @Thomas, alias TheBoe & ThomasBoensch

      Der VA-User ThomasBoensch ist mir noch im Gedächtnis geblieben.
      Danke auch der Nachfrage im Einzelwertethread von neulich. Mir geht es gut, alle anderen VA-Hasen sind soweit ich weiß auch wohlauf.

      Welche Werte hast Du derzeit eigentlich in Deinem Portfolio?


      Ich habe übrigens meinen Anteil an Zwack Unicum nochmals aufgestockt. Damit ist sie nun die größte Position in meinem Depot.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 17:03:20
      Beitrag Nr. 655 ()
      @PoP

      ich hoffe du hast keine schlechten Erinnerungen an mich ;)

      Im Moment habe ich folgende Werte im Depo:

      Triumph Adler
      Deutz
      MPC
      Hymer
      Pfizer
      GE
      Softship
      MTU (Zeichnung hat geklappt)

      Jim Rogers Rohstoffzerti und ein CECE Zerti sind außerdem bei der Party eingeladen.

      Für meine liebe Lebensgefährtin (hoffe bald Frau :) ) habe ich K+S, MPC, EON, Salzgitter und den Templeton…

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 21:30:29
      Beitrag Nr. 656 ()
      hallo lieber 50-er prinz; liebes 50-er observatorium:)

      klasse das du deine strategie so ausführlich beschrieben hast und künftig wieder ein monatliches update hier postest!

      leider, leider habe ich nicht die zeit, um so ausführliche analysen zu betreiben, weshalb ich mich auf bereits "fertige" stütze...

      übrigens hatte unser freund forticus auf dem letzten nrw-stammtisch mal das komplette aktienanalyse-werk von volker mit. ist ja schon ein hammer, wieviel arbeit da drin steckt...

      ganz liebe grüsse in den 50-er norden

      rolf, der dein analytisches vorgehen sehr schätzt und bewundert
      Avatar
      schrieb am 29.07.05 23:57:36
      Beitrag Nr. 657 ()
      @thboe #652

      ...hab ich mich leider nie mit auseinandergesetzt. Ich versuche immer nur ein bis zwei spekulative Investments (derzeit TA und in gewissem Maße auch Egana) in mein Depot aufzunehmen, nachdem ich früher mit Turnaround-Werten schon ordentlich auf die Nase gefallen bin...gebranntes Kind scheut das Feuer ;-)

      Ich suche eher Firmen, die seit Jahren die Gewinne - wenn es geht recht beständig - steigern und berechtigte Chancen haben, dies auch in Zukunft zu tun...

      @ alle

      Bei mir hat sich wieder so Einiges getan:

      Die Quartalszahlen sind gemischt ausgefallen; von etwas unerwarteter Seite kamen leider etwas schlechtere Zahlen als erwartet: Canon hat die Markterwartungen enttäuscht und seitdem ca. 9% an Wert verloren.

      Dies ist an sich nicht weiter schlimm, allerdings hat man seitens Canon doch deutlicher mit nachlassenden Margen zu kämpfen, als ich dachte. An sich ein sehr solider Wert, an dem ich vorerst festhalte, auch wenn ich derzeit etwas unsicher bin. Die nachlassenden Margen könnten zu langsamerem Wachstum führen...muss ich mir in Ruhe noch mal durch den Kopf gehen lassen...derzeit schaue ich mich in Deutschland noch ein bisschen um und ausserdem suche ich noch schöne solide Nebenwerte mit Wachstumsphantasie...mal sehen.

      Novartis – hab ich nach dem letzten Kursanstieg verkauft. Ich bin durchaus langfristig überzeugt von Novartis, auch wenn Pharmawerte schwer einzuschätzen sind. Jedoch erscheint mir auch hier die Bewertung ausreichend zu sein, so dass ich mir ein (hoffentlich ;-)) lukrativeres Investment aus dem Bereich Gesundheit gesucht habe:

      Cooper Companies, womit auch ich mal ein klein wenig Amerika im Depot habe...Tätigkeitsfelder sind in erster Linie der Vertrieb von Kontaklinsen in allen Formen und Variationen sowie der Bereich Healthcare für Frauen, u.a. gynäkologische Instrumente, Instrumente zur Krebsfrüherkennung usw.

      Im Mai hat COO die Geschäftserwartung leicht nach unten geschraubt und als Folge dieser Gewinnwranung hat die Aktie einen deutlichen Abschlag hinnehmen müssen – das dies bei COO nicht allzu häufig vorkommt, habe ich die Chance für einen Einstieg genutzt. Die Zahlen erscheinen mir recht solide und Wachstumspotential ist vorhanden...die Nachfrage nach Kontaktlinsen und Healthcare steigt stetig und COO scheint gut aufgestellt.

      Die Gewinne steigen bei COO seit Jahren beständig und ich sehe keine Gründe, warum dies nicht auch in Zukunft möglich sein sollte.

      Depotanteil ca. 12%

      Zweiter Neuzugang: Erste Bank (Österreich). Da Banken mesit nicht allzu gerne diskutiert werden, da sie recht schlecht bewertet werden können, nur soviel: für die Erste Bank hat die regionale Aufstellung gesprochen – solide Basis in Österreich mit zunehmender Osteuropas-Phantasie, wo man sehr gut aufgestellt ist.

      Depotanteil ca. 12%

      Ansonsten läuft mein Depot derzeit weiter nach oben, derzeit +18,5% seit Jahresanfang...die Schwankungen sind recht gering, selbst Canon kann das Depot nicht aus der Bahn werfen, da in letzer Zeit Esprit, Nestlé und Bank of Nova Scotia wieder angezogen haben.

      Egana schlummert noch – Betonung auf noch ;-).

      Triumph Adler hat sich inzwischen deutlich erholt und verschnauft auf dem erreichten Niveau erst einmal...

      Gruß und schönes WE

      n.n.
      Avatar
      schrieb am 05.08.05 19:19:41
      Beitrag Nr. 658 ()
      Hallo, zusammen

      SCS Upholstery: Habe ich mir näher angesehen und mich zu einem Kauf nicht durchringen können. Das Geschäftsmodell ist an sich sehr attraktiv. Allerdings ist das Produktangebot denke ich die Achillesferse des Unternehmens. Zunächst einmal ist die Konkurrenz sehr groß und es gibt wirklich Vergleichbares an fast jeder Straßenecke. Die Differenzierung der Produkte dürfte also nicht sonderlich hoch sein. Und wenn das der Fall ist, geht der Wettbewerb auch mal über den Preis. SCS Upholstery hat sich hier im mittleren Preissegment positioniert und will dort auch bleiben. Viele Hersteller gehen jedoch inzwischen in Billiglohnländer und lassen dort fertigen. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass ein Anbieter von Sofas im mittleren Preissegment ohne starke Differenzierung einen Preiswettbewerb schadlos übersteht. Natuzzi hat wie ich hörte sogar bei seinen Premiummarken Preisdruck. Hinzu kommt dass die Konsumausgaben in UK in den vergangenen Jahren sehr stark waren, begleitet von einem Immobilienboom. Die Wirtschaft wächst jetzt aber so langsam wie seit Jahren nicht mehr und der Immoboom scheint vorerst auch gestoppt zu sein. In solch einem Fall kann man zuerst auf die Anschaffung neuer Sofas verzichten, die Wiederanschaffungszeit erhöht sich dann wieder, was zu flächenbereinigten Umsatzrückgängen führen kann. Zu guter letzt sind die Wachstumsperspektiven wohl eher begrenzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Geschäftsmodell problemlos auf das Ausland übertragbar ist. Prinzipiell stehen die Chancen auf einen Kursanstieg aber gut. Immerhin ist das Geschäftmodell im Heimatmarkt multiplizierbar und 50% der Gewinn zu Renditen von 20-30% reinvestieren sowie 50% ausschütten, und das ganze zu einem KGv von 10 ergibt an sich einen attraktiven Kennzahlenmix. Ich möchte aber nicht Alles kaufen, von dem ich denke, dass es steigt.

      Monsoon: Ein sehr interessantes Unternehmen mit einem starken Geschäftsmodell und sehr guten Wachstumsperspektiven – bin ich sehr angetan von. Das ist auch der Neuzugang in meinem Depot. Eine Diskussion zu diesem Wert habe ich bei Value-Analyse.de eröffnet.

      VNU: Ebenfalls ein interessantes Unternehmen, aber mir noch nicht günstig genug. Auch hierzu habe ich etwas bei Value-Analyse.de geschrieben und verweise noch mal auf dieses Forum, um mich nicht zu wiederholen.

      Fabasoft: Habe ich mir auch angesehen, für einen Kauf reichte es mir nicht, siehe auch V-A.de

      Premiere: Auch sehr interessant, i. A. sehr attraktive Wettbewerbsbedingungen. Wenn in Deutschland annähernd die Durchdringungsraten wie in den USA, GB oder auch F und E erreicht würden, dann wäre die aktuelle Bewertung ein Witz. Die Fixkosten sind so hoch, dass jeder Neukunde größtenteils in den Gewinn fließt. Die Markteintrittsbarrieren sind auch sehr hoch und verstärken sich mit zunehmender Größe. Die Verträge mit den Filmstudios und Sportveranstaltern laufen exklusiv. Ich denke diese Bedingungen erlauben schon eine ansehnliche Marge (HBO, BSkyB und Canal+ lassen grüßen) obwohl die Pay-TV-Sender ggü. Veranstaltern und Studios keine sehr gute Verhandlungsposition einnehmen. Aber es ist eben die Frage, ob das Alles auf DE übertragbar ist. Wenn sich die Wachstumsperspektiven weiter bestätigen und der Aktienkurs nicht zu weit mitläuft dann müßte man sich einen Kauf schon ernsthaft überlegen. Denn bei anhaltendem Wachstumstrend könnte Premiere schon mit einem 2006-er KGV von <15 zu haben sein, und das bei längst nicht erschöpften Wachstumsraum. Ich warte hier aber vorerst noch ab.

      Autohaus Cloppenburg: Habe ich mal kurz einen Blick drauf geworfen, bin aber nicht wirklich schlau draus geworden.

      Depotveränderungen gab es wie gesagt eine. Ab 11. August bin ich für einen Monat im Urlaub, die Q-Zahlen von Zwack Unicum, CeWe-Color und Nestle werde ich daher verpassen; ich glaube nicht, dass ich mir die Mühe machen werde, nach dem Rechten zu schauen – paßt schon.

      MCCarthy & Stone: Möchte ich mir als nächstes ansehen, wird aber wohl vor dem Urlaub nichts mehr.

      @n.n.

      Canon: Eigentlich wollte ich Dich eh schon fragen wie Du auf die Idee kommst, einen Digitalkamerahersteller zu kaufen, wo doch die Preise bei steigendem Absatz um >20% p.a. sinken. Aber wie ich erfuhr ist das wohl nur ein Teilgeschäft von Canon und das Unternehmen ansonsten ganz gut in Schuß? Mehr kann ich dazu auch nicht sagen, aus den letztgenannten Gründen hatte ich mich dann doch nicht vorher dazu gemeldet. I.A. würde ich um Elektronik einen großen Bogen machen, weil die Wettbewerbsbedingungen i.d.R. keine guten Margen zulassen und der Preiswettbewerb ist Gift für jedes Valueherz.

      Novartis: Zu einem Pharmawert könnte ich mich heute nur schwerlich durchringen, weil sie sich eigentlich nur für die Zeit ihre Patente ernsthaft bewerten lassen, alles Andere ist Phantasie. In Generika würde ich heuer noch weniger investieren wollen, weil auch hier die Wettbewerbsbedingungen nicht attraktiv sind, keine Differenzierung, Preiswettbewerb etc. Das geht nur solange gut, wie Alles Friede Freude Eierkuchen wächst und jeder was vom Kuchen abhaben kann. Im Kampf um Marktanteile sieht das dann ganz anders aus. Teva musste daher auch mit einem aberwitzigen teuren Kauf nachziehen, um Novartis das Schlachtfeld nicht zu überlassen.

      Cooper Co.: Kannte ich gar nicht. Da hast Du Dir anscheinend ne echte Wachstumskiste ins Depot gelegt. Muß ich mir noch genauer ansehen, dazu dann später mehr!

      Erste Bank & Bank of Novia Scotia: Bzgl. Banken halte ich mich an Devise: Investiere nur in das, was Du auch verstehst. Denn jede Wissenslücke ist eine Mine, in die Du treten kannst und es gibt bekanntlich zwei goldene Regel des Investierens: Rule No 1: Never loose moneay. Rule No 2: Never forget rule no 1, hehe. Wobei ich keinswegs ausschließe, dass ich auch mal Banken und Versicherungen bewerte, doch dafür fehlt mir noch die Zeit und Muße, mich damit auseinanderzusetzen.

      Esprit: Kann mich auf diesem Niveau weiter nicht durchringen, zu kaufen, wobei die Kursperspektiven nach wie vor gut sein dürften. Dass ich den Wert irgendwie verschlafen habe, obwohl Du ja damals mit dem Zaunpfahl gewunken hattest, ist im nachhinein nicht so ärgerlich, aber nur, weil ich mich nicht ärger ;-) Dafür ist es mir eine Lehre, künftig genauer hinzusehen.

      EganaGoldpfeil: Würde ich gerne günstiger rein. So, 140 HK$ schmoll*?

      Triumph Adler: Hatte ich mir nach Deiner längeren Analyse letztes Mal kurz angesehen, aber was will ich mit einem Unternehmen das Verluste schreibt? OK, Turnaround, aber Phantasie kaufe ich grundsätzlich nicht.

      @"Ansonsten läuft mein Depot derzeit weiter nach oben, derzeit +18,5% seit Jahresanfang"

      Sauber, so kann’s weitergehen!

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 02.10.05 19:24:54
      Beitrag Nr. 659 ()
      STRATEGIE:

      Mit diesem Depot wird ein wertorientierter Ansatz verfolgt. Dreh- und Angelpunkt der Bewertung ist der freie Cashflow (FCF), also das was zur Ausschüttung an die Aktionäre zur Verfügung steht. Der Wert einer Aktie ist demnach der Barwert der künftigen Dividenden. Die erwarteten FCFs werden mit meiner Renditeerwartung in Höhe von 9% abgezinst, um ihnen einen fairen Wert zuzuweisen. Der faire Wert sollte dabei deutlich über dem Preis liegen, den ich dafür bezahle, damit die voraussichtliche Rendite deutlich mehr als 9% beträgt. Also suche ich Investments, die bzgl. ihrer Ausschüttungsfähigkeit deutlich unterbewertet sind bzw. auf der Basis des aktuellen Preises deutlich überdurchschnittlich rentabel sind. Der Abschlag zum fairen Wert sollte dabei i. d. R. mindestens 40%, besser noch 50% betragen -> Safety of Margin. Das ist die Quintessenz der Investments, nämlich die Maximierung des Chance/Risiko-Verhältnisses. Chance: Es wird damit gerechnet, dass a) die mir zufließenden FCFs auf der Basis des Kaufpreises eine weit überdurchschnittliche Rendite gewährleisten (Ertrag) und/oder b) sich die Schere zwischen fairem Wert und Börsenwert schließt (Kursgewinn). Risiko: War die Wertermittlung zu optimistisch und erfordert diese im Nachhinein eine negative Wertanpassung, bietet der deutliche Abschlag zum fairen Wert einen Risikopuffer. Um diese Gefahr weiter auf ein Mindestmaß zu minimieren, versuche ich mich auf wettbewerbsstarke Unternehmen zu beschränken, die sich langfristig einigermaßen zuverlässig bewerten lassen. Außerdem rechne ich grundsätzlich konservativ, schließlich will ich mir nicht anmaßen, die Zukunft genau vorauszusagen, sondern mir überlegen wie sie „mindestens“ bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit aussehen sollte. Steht die DCF-Prognose noch in Zweifel, wird sie zudem mit einer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit risiko-adaptiert.

      Investiert wird also rein nach wirtschaftlichen Kriterien: Die mir zufließenden Erträge in % von der Investitionssumme, also eine Ertragsrendite und nicht eine zu erwartende Kursrendite bestimmen den Wert einer Anlage -> DCF. Das ist für mich die einzig gültige, weil schlüssige Methode um einen Geldanspruch in der Zukunft zu bewerten und eine Aktie ist für mich wie gesagt nichts Anderes als eine Summe von Geldansprüchen. Die Börse ist bloß die Handelsplattform und kein Entscheidungsträger an sich. Kennzahlenvergleiche auf Peer-Group-Basis, Trends, Markt- und Wirtschaftsprognosen, Charttechnik oder StopLoss und dergleichen sind für dieses Depot so gut wie irrelevant, da sie sich bestenfalls auf den Preis einer Anlage bzw. auf bestimmte Börsenmechanismen und daraus ableitend eine zu erwartende Kursrendite beziehen und nicht auf einen Ertragswert.

      Die Anzahl der Aktien sollte sich auf ca. eine Hand voll Werte beschränken. Die Depotvolumina der einzelnen Positionen orientieren sich an der Höhe der Sicherheitsmarge. Es gibt eigentlich keine Beschränkungen nach oben. Prinzipielle Bandbreite für einen Wert: 20% +/- 10%, aber im Extremfall auch 100%, extreme Fälle erfordern vielleicht extreme Maßnahmen.

      Exit-Strategie: Ein Verkauf orientiert sich nach Vergleichen. Bietet ein Investment ein deutliches besseres Chance/Risiko-Verhältnis, wird zu Gunsten des besseren Investments verkauft bzw. getauscht. Ein bloßer Verkauf wäre ein Tausch gegen Tagesgeld, sollte also nur dann erfolgen, wenn die Chance-/Risikoperspektive der Aktie gegenüber Tagesgeld unattraktiv ist.

      Die o. g. Aufnahmekriterien sind sehr hart. Die wenigsten Werte erfüllen die Kriterien, weshalb ich derzeit Kompromisse und „Cash ohne Ende“ habe. Die Konsequenz ist die, dass ich damit eine unterdurchschnittliche Rendite in Kauf nehme. Oder aber ich würde die Kriterien aufweichen, und das tue ich nur sehr ungern. Na ja, es ist eher ein Mittelweg aus beiden, denn auf den einen oder anderen Kompromiss werde ich mich schon einlassen.

      PORTFOLIO:

      Titel / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer*:


      CeWe-Color / 23% / +108,7% / 7 Monate

      Zwack Unicum / 23% / +21,7% / 10 Monate

      Monsoon / 16% / +11,2% / 2 Monate

      Nestle / 5% / +21,6% / 3 Jahre + 4 Monate

      Tagesgeld / 33% / Zinsen in % des Depotvolumens: 1,4


      Performance in 9M 05: + 21,6%


      Transaktionen:
      Verkauf PC-Spezialist - 7,5%

      *unabhängig von Zukäufen ab Datum des Erstkaufs

      KOMMENTAR:

      Die erfreuliche Wertentwicklung von 21,6% im 9-Monatszeitraum ggü. 9,0% zum Halbjahr ist das Resultat einer weiter guten Entwicklung von CeWe-Color und Kursgewinnen bei Zwack Unicum, aber auch Monsoon und Nestle haben dazu beigetragen. Zu CeWe-Color gibt es derzeit nicht viel zu sagen, hier spricht der Kursverlauf. Die Zahlen von Zwack Unicum waren nicht begeisternd, aber ich fühle mich nach wie vor sehr wohl mit diesem Investment. Ganz im Gegenteil Monsoon: + 39% Umsatzwachstum, bei + 8% flächenbereinigtem Wachstum in den ersten 17 wochen des lauf. Geschäftsjahres. Die Zahlen von Nestle waren nicht berauschend, aber der Kurs macht sich ganz gut. Mit nur noch 5% Depotanteil infolge des weiter deutlich steigenden Depotvolumens hat die Position kaum noch eine Bedeutung. Zukäufe waren zu 180 Eur gedacht, sind aber mit steigenden Kursen sehr unwahrscheinlich geworden. Längerfristig ist die Position daher weiterhin eher als guter Tagesgeldersatz gedacht und wird bei Gelegenheit in aussichtsreichere Anlagen geswitcht. Ich halte weitere Kurszuwächse bei Nestle für gerechtfertigt und warte daher noch ab. Die Diskussionen zu den Einzelwerten laufen in den entsprechenden Threads, CeWe-Color und Zwack Unicum bei w:o, Monsoon und Nestle bei Value-Analyse.de.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 02.10.05 23:33:06
      Beitrag Nr. 660 ()
      Mein Depot sieht derzeit wie folgt aus:


      Wertpapiername WKN
      TA TRIUMPH-ADLER AG 749500 2,6%
      BK NOVA SCOTIA 850388 8,0%
      COOPER COS INC. DL-,10 867409 7,9%
      NESTLE NAM. SF 1 887208 7,9%
      EGANAGOLD. (HLDGS) HD 1 887923 8,1%
      ESPRIT HLDGS HD-,10 888946 14,4%
      1.BK OEST.SPARK. 909943 7,3%
      ABN AMRO BK ZT / Soft Comm. ABN1T5 2,8%
      59,0%



      DWS INTER GENUSS DE0008490988 6,1%
      ABN AMRO-GL.EM.MKTS BD A LU0085494788 4,8%
      AXA ROSEN.E.A.-PA.SC.B(EO IE0031069499 7,3%
      GRIFFIN UM.-EUROP.OPPORT. IE0031826153 13,0%
      KBC BDS INFL.-LKD BDS CAP LU0103555248 3,8%
      MORG.ST.-EM.EUR.+MID.EA.A LU0118140002 2,1%
      37,2%

      Cash 3,8%


      Summe Aktien/Aktienfonds 78,6%
      Summe Renten 14,8%
      Rohstoffe 2,8%
      Cash 3,8%

      100,0%


      Zwischenzeitlich habe ich die Aktie der Apollo Group Inc. gehalten, sozusagen als „Trendinvestment“. Aufgrund der hohen Bewertung habe ich mir jedoch ausnahmsweise ein SL gesetzt (im Kopf), welches nach schlechten Quartalszahlen unterschritten wurde. Die Position habe ich mit ca.6% Verlust wieder verkauft...es war mir mal wieder eine Lehre ;)

      Zu meinem Depot:

      Die Diskussion Fonds oder nicht Fonds hatten wir ja des Öfteren, sowohl hier im Forum, als auch bei Value Analyse.

      Im Gegensatz zu einigen anderen Leuten hier wie dort, bin ich ein Verfechter der gemischten Direkt- und Fondsanlage. Meines Erachtens ergänzt sich beides wunderbar.

      Die Wertentwicklung meines Aktiendepots (inkl. Soft Commodities Zertifikat) liegt in den ersten neun Monaten bei ca. 21%, wobei Transaktionskosten und Dividenden nicht mit eingerechnet sind (zur Info: die Dividenden übersteigen meine Transaktionskosten i.d.R. deutlich!).

      Der Fondsanteil ist seit Jahresanfang um ca. 17% gestiegen, was durchaus beachtlich ist, denn hier sind auch die Renten- und rentenähnliche Fonds enthalten. Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass ich hier keine exakte Berechnung der Performance vornehme, da sich der Anlagebetrag doch stetig ändert und ich nicht zuviel Zeit aufwenden möchte. Ich rechne daher die Gewinne dieses Jahres geteilt durch den aktuellen Depotbestand – nicht ganz sauber, aber es reicht mir aus, um einen Eindruck zu gewinnen...

      Mit der Angabe der Cash-Position tue ich mich ehrlich gesagt schwer, denn der Gesamtbetrag meines Depots (inkl. Cash) verändert sich häufiger. Seit zwei Jahren bin ich zudem meist voll investiert, auch jetzt beträgt mein Cash-Polster nur knappe 4%. Da ich gerade mein Depot gewechselt habe, wird der Cash-Anteil mit luxuriösen 4% verzinst. Da kann man auch mal was rumliegen lassen.

      Die Gesamtperformance des Depots liegt zwischen 18 und 19% nach neun Monaten. Das lässt sich sehen, allerdings rechne ich auf Dauer nicht annähernd mit einer solch hohen Performance – derzeit profitiere ich von meiner „Risikobereitschaft“ zu knapp 80% in Aktien zu investieren. Aber ehrlich gesagt: ich halte dies immer noch für risikoloser, als derzeit viel Geld in Renten o.ä. zu stecken....viele Alternative sehe ich ehrlich gesagt nicht.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 05.10.05 11:45:29
      Beitrag Nr. 661 ()
      Hallo n.n.,

      ich fand die Zahlen von Apollo gar nicht schlecht: 25% Umsatzwachstum und 31% EPS-Wachstum (vor Sonderkosten). Im 4. Quartal lag das Unternehmen unter den eigenen Erwartungen, 2% weniger Umsatz als gedacht, 3% weniger EPS als gedacht. Ich frage mich sowieso, was das Quartalsdenken in Amerika bringen soll, wenn man Stichworte wie Langfristigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit oder einfach nur Unternehmenswert ernst nehmen will. Wie dem auch sei, scheint der Aktie ihr eigener Erfolg zum Verhängnis geworden, da die Wachstumsraten nicht mehr mit denen der Vergangenheit mithalten und es zu Anpassungen des von Markt zubgebilligten KGVs kommt. Diese ist mit nunmehr 22 und einem erwarten EPS-Wachstum von 15-20% wieder attraktiv angesiedelt. Als Fundi hätte man also durchaus investiert bleiben können, das hast Du nun davon :p lol*

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 16:29:08
      Beitrag Nr. 662 ()
      Moin PoP

      ich sorge immer wieder gerne für gute Stimmung hier im Forum :laugh:

      Ich gebe zu, dass ein Verkauf von Apollo nicht zwingend notwendig gewesen wäre, aber aufgrund vergangener Erfahrung habe ich mir bei hoch bewerteten Aktien (so ich dennoch in sie investiere, mit relativ geringem Depotanteil) strenge Anforderungen gesetzt, die in dem genannten Fall ein SL-Limit eingeschlossen haben.

      In diesem Fall bin ich dann lieber mit -5% dabei, als dass der Wert nach unten rauscht und ich dabei bleibe..sorry, aber in dieser Hinsicht bin ich ein gebranntes Kind des 2000er Wahns. Mein unrühmlicher Anfang, mich mit der Börse auseinanderzusetzen. Ein leichtes Fingerverbrennen, wie bei Apol, hat mir mal wieder die Risiken vor Augen geführt und mir gezeigt, wie genau man Hinschauen sollte. Tut auch mal wieder ganz gut, einen solchen Dämpfer abzubekommen.

      Was mir bei Apol zudem nicht gefällt, ist die Begründung der schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen – die Mehrzahl der neuen Studenten haben sich an einer bestimmten Institution eingeschrieben, deren Margen niedriger sind, als an anderen zu Apol gehörenden Instituten  weckt bei mir nicht gerade Vertrauen, vor allem unter Berücksichtigung einer stattlichen Bewertung – wie kann ich wissen, ob der Margenverfall nicht weiter anhält?

      Also: beim nächsten Investment noch genauer hinschauen und lieber auf niedriger bewertete Aktie fokussieren, die ein recht geringes Risiko nach unten haben.

      Bei z.B. einer Esprit sieht für mich die Lage etwas anders aus, denn als Wachstumswert ist sie m.E. nach wie vor nicht zu hoch bewertet und ausserdem würde ich dort Rückschläge eher zu weiteren Nachkäufen nutzen, weil ich absolut überzeugt bin.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 20.10.05 02:04:52
      Beitrag Nr. 663 ()
      @notnormal,

      ich habe lange mit mir gerungen, Börsen-Gott, vergib !

      ziemlich ausgewogenes Depot, das dürfte einige Kapriolen, und auch die eingeleitete Trendumkehr an den US- Börsen bestehen.

      Hast Du auch ein paar Werte im Focus ?

      Und was ist mit Halliburton ?

      p.s.: hat hier jemand zufällig die WKN der neuen vietnamesischen Staatsanleihe mitbekommen ?

      Gruß und happy invests :)
      Avatar
      schrieb am 21.10.05 08:59:38
      Beitrag Nr. 664 ()
      @ Igelin

      ...wieso und womit gezögert?!? Steh wohl gerade auf meiner Leitung.

      Haliburton ist nicht unter meinen Beobachtungsposten - nach dem "Öl-Hype" der letzten Zeit bin ich momentan etwas kritisch eingestellt gegnüber diesen Werten und würde Vorsicht walten lassen - ausserdem: ist an diesem Unternehmen nicht ein gewisser Herr Dick Cheney, seines Zeichens US-Vize-Präsi beteiligt??? Das würde diesem Investment aus meiner Sicht endgültig den Todesstoß versetzen...tut mir leid :)

      Ansonsten:

      Persönlich halte ich Vietnam für eine spannende Geschichte, allerdings auch risikoreich und bislang gibt es mir persönlich zu wenig Möglichkeiten der Informationen und des Handelns in Deutschland.

      Mit vietnamesischen Anleihen habe ich mich daher noch nie beschäftigt…

      Als Urlaubsland kann ich es hingegen wärmstens empfehlen – obwohl mir zu Ohren gekommen ist, dass inzwischen der Tourismus auch dort verstärkt sein übliches Gesicht zeigt. Meine Reise dorthin liegt schon über zehn Jahre zurück.

      Zum Depot:

      Ich hoffe auch, dass ich damit gegen mögliche Rückschläge gefeit bin, zumindest auf lange Sicht…kurzfristig werde ich Rückschläge nicht vermeiden können, wenn es tatsächlich stark bergab geht. Ich sehe mich dennoch gut aufgestellt, auch wenn ich stark in Aktien investiert bin. Anleihen erscheinen mir insgesamt derzeit wenig attraktiv zu sein…

      Ein paar Werte habe ich immer in der Hinterhand – wie sicherlich jeder hier. Gerne reden tue ich aber erst darüber, nachdem ich etwas Schmalz reingesteckt habe, daher ist der Informationsfluss diesbezüglich etwas spärlich.

      Spannend finde ich z.B. die australische Macquarie Infrastructure, deren Geschäftsmodell der Erwerb, Verkauf und das Betreiben von Mautstraßen ist (international). Allerdings fällt es nicht gerade leicht, dieses Unternehmen zu bewerten. Meines Erachtens sollte man hier eher auf den Wert der Beteiligungen achten, als z.B. auf den Gewinn.

      Generell suche ich mittelfristig noch zwei bis drei gute Value-Langfristanlagen. Bevorzugt Nebenwerte, evtl. Deutschland, die sich möglichst marktunabhängig entwickeln. Nischenplayer mit einem einträglichen Geschäftsmodell.

      Ewigkeiten im Blickfeld sind bei mir Fuchs Vz, Rational und Bijou Brigitte (die letzten beiden sind die einzigen Werte, bei denen ich mich bis heute richtig ärgere, dass ich sie nach einer ersten Begutachtung 2001 nicht gekauft habe!!!) – die Bewertung von rational und Bijou ist aber auch schon recht stattlich.

      Gibt es in dieser Richtung bei Euch ein paar Werte, die sich zu betrachten lohnen?

      gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 21.10.05 11:04:08
      Beitrag Nr. 665 ()
      Moin Moin,

      @Fehler.

      Ich denke ohne Fehler wären wir heute alle doof. Die Götter meinen es also gut mit uns.

      @Rohstoffaktien.

      Ich möchte immer eine ungefähre Vorstellung darüber haben, was ein Investment für mich als Aktionär fundamental wert ist. Achterbahnbranchen kann ich nicht bewerten. Price is what you pay, Value is what you get. Das eine geht für mich nicht ohne das andere.

      @Watchlist.

      Die gute Börsenlage hat offensichtlich vielen Aktien nach oben verholfen. Es wird immer und immer schwieriger, Aktien mit signifikanter Sicherheitsmarge zu finden. Aber es soll ja auch Enten geben, die nicht nur steigen, weil der Wasserspiegel steigt. Interessant fand ich zuletzt u.a. Polo Ralph Lauren, inzwischen leider ebenfalls ohne Sicherheitsmarge - hier kam ich etwas zu spät. Aufgrund der fehlenden Anlagealternativen versuche ich meine Ansprüche etwas runter schrauben, schließlich muss ich gegen 2,25% Tagesgeld abwägen. Da kann nicht noch auf eine Coca Cola mit 50% Sicherheitsmarge warten. Die Entscheidung auf eine Zwack Unicum mit einer Dividendenrendite im hohen einstelligen Bereich bei gleichzeitigen Kursperspektiven im hohen einstelligen Bereich fiel mir da nicht gerade schwer. Erfreulicherweise erfüllt das Unternehmen auch die qualitativen Kriterien in puncto Wettbewerbsfähigkeit. Etwas unklarer bin ich noch in Bezug auf Egana Goldpfeil, gegen 2,25% Tagesgeld sieht die Sache jedoch schon viel klarer aus.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 01.11.05 18:57:55
      Beitrag Nr. 666 ()
      Leider komme ich zeitlich kaum noch zum Recherchieren, ich hinke meiner Watchlist hinterher, die immer größer wird, aber immerhin ist sie groß. Trotzdem ein kurzes Monatsupdate.

      Polo Ralph Lauren: Wie gesagt, sehr interessantes Unternehmen mit einer ausgesprochen starken Marke, einer nachhaltigen Positionierung, einem gutem Management, und tollen Zahlen. Allerdings finde ich sie mit einem 05/06er KGVe von 17 ausreichend bezahlt, eine deutliche Sicherheitsmarge kann ich leider nicht erkennen.

      Bulgari: Ebenfalls ein interessantes Unternehmen aus dem Luxusgüterbereich. Naja, der Luxusmarkt boomt wie nie zuvor und Bulgari ist nicht gerade unbekannt. Der Rest versteht sich vo selbst.

      Egana Goldpfeil: Anders sieht es mit Egana Goldpfeil aus. Das ist ein unentdecktes, aufstrebendes Unternehmen mit einem bemerkenswert guten Manager zu einem günstigen Preis! Egana Goldpfeil ist eine Neuposition in meinem Portfolio.

      Avon: Ist derzeit kein Kauf. Das Unternehmen scheint ernsthafte operative Probleme zu haben. Ob und wann diese gelöst werden ist mir genauso unklar wie die Höhe der erzielbaren Wachstumsraten auf lange Sicht. Da bleibt einem nur eine konservative Herangehensweise und für diese ist die Aktie nicht günstig genug. Also entweder auf Valuepreise warten oder aber Avon kommt wieder auf den Wachstumspfad zurück, dann kann sie auch wieder zu Wachstumspreisen bewertet werden. Im Moment steht sie im Niemandsland.

      Douglas: Kurzen Blick drauf geworfen, erschien mir auf den ersten Blick mit einem KGVe von 20 zu teuer. Ich bin aber nicht tiefer rein und lasse mich daher gerne eines besseres belehren.

      McCarthy & Stone: Hier besteht für mich das Problem, dass ich den Markt nicht richtig verstehe und zudem auch keine Einblicke in diesen Markt habe. Zwar steigt die Zahl der in Möglichkeit kommenden Nachfrager in den kommenden Jahrzehnten, allerdings weiß ich nicht ob diese auch entsprechende Immobilien nachfragen können und wollen. Ich halt mich hier aus Unkenntnis erstmal fern.

      Lennar: Sehr gute Einblicke habe ich dagegen in den US-Immobilienmarkt. Ich will mich hier bei Gelegenheit unbedingt mal einlesen, Informationen habe ich en masse und die US-Homebuilder erscheinen mir nicht uninteressant. Objekt der Begierde wäre dann womöglich Lennar.

      Das wars für Erste.
      Avatar
      schrieb am 01.11.05 20:22:58
      Beitrag Nr. 667 ()
      Bin ich froh, daß ich nicht der einzige bin, der keine Zeit hat...

      Douglas interessiert mich derzeit auch sehr. Ein sehr schneller Überblick hat eine mäßige EK-Rendite im hohen einstelligen Bereich ergeben. Das KGV liegt bei rund 17 bis 20, also in der Tat kein Schnapper. Von daher also kein akuter Handlungsbedarf.

      Unklar bin ich mir noch bei den Wettbewerbsvorteilen. Gut, Douglas hat einen Namen, keine Frage. Aber Parfum kann ich viel billiger bei eBay, Rossmann und co. kaufen. Die Buchhandlung Thalia hat Wachstumspotential, aber einen echten Wettbewerbsvoreil kann ich nicht wirklich erkennen.

      Fazit: Kann man haben, muß man aber nicht...
      Avatar
      schrieb am 01.11.05 20:45:48
      Beitrag Nr. 668 ()
      Thalia ist schon interessant. Nach Amazon hat Thalia die größten Marktanteile im deutschen Buchmarkt. Von den Filialisten sind sie die größten und können so die größten Rabatte mit den Verlagen aushandeln. Der Markt scheint in Bewegung zu sein, die Großen gewinnen immer mehr Marktanteile zu Ungunsten der Kleinen. Allerings haben wir in Deutschland ja die Buchpreisbindung. Würde diese aufgehoben, dann würde es die Ertragskraft von Thalia vermutlich schmälern, weil Preiswettbewerb ins Spiel käme, aber es würde die Konsolidierung wahrscheinlich enorm vorantreiben, die Kleinen würden aussterben und der Marktanteilsgewinn bzw. der Gewinn an Wettbewerbsvorteilen würden dies langfristig wahrscheinlich überwiegen.
      Wie ist denn das derzeit mit den Wachstumsraten bei Douglas? Wie viele neue Läden eröffnen die pro Jahr, wieviel können die wachsen?
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 09:02:12
      Beitrag Nr. 669 ()
      Unter http://www.douglas-holding.de/index.php?go=357&lg=de gibt es eine Übersicht über die Zahlen. Daraus geht hervor, daß der Gewinn in den letzten Jahren geschwankt hat und das Umsatzwachstum bei etwa 2 bis 3 % im Jahr liegt.

      Douglas will verstärkt im Ausland expandieren, dazu kommt die sich abzeichnende wirtschaftliche Erholung. Das könnte zu steigenden Umsätzen und Gewinnen führen. Aber dennoch ist die Aktie aus meiner Sicht derzeit zu teuer.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:34:47
      Beitrag Nr. 670 ()
      Daß Thalia von der Konsolidierung des Buchmarktes profitiert, ist keine Frage.

      Allerdings ist pure Größe allein für mich kein Wettbewerbsvorteil. Natürlich bekommt Thalia bessere Konditionen als der Zwei-Mann-Betrieb um die Ecke. Aber der Kunde merkt das nicht, und darin kann ich keinen klassischen "Moat" im Sinne von Buffett erkennen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 18:13:11
      Beitrag Nr. 671 ()
      Das würde ich so nicht sagen.

      Aus dem Value-Analyse.de Forum

      Mark Sellers:
      Nach meiner Auffassung gibt es vier unterschiedliche Arten von Gräben.
      Der erste sieht so aus, daß man ein Low-Cost-Anbieter ist oder ein Unternehmen mit Skaleneffekten durch die reine Größe. Wal-Mart ist hierfür ein perfektes Beispiel.
      Die zweite Art ist der Besitz von geschütztem geistigen Eigentum, etwa Patente, Copyrights, Handelsmarken oder FDA-Genehmigungen. Beispiele sind Pharmaunternehmen, Biotechnologie- und Unterhaltungsunternehmen wie Disney.
      Die dritte Sorte ist der stärkste Graben, zugleich aber auch der seltenste, der auf einer Art „Netzwerk“-Effekt beruht. Dies gibt es bei Gesellschaften, die als Vermittler fungieren und damit Kommunikation oder Transaktionen zwischen zwei oder mehr Parteien ermöglichen. Mehr Volumen erzeugt mehr Volumen. Das ist es, was Chicago Mercantile Exchange, die New York Stock Exchange und eBay so stark macht.
      Die letzte Sorte von Gräben gibt es dort, wo ein Wechsel des Anbieters dem Kunden hohe Kosten verursacht. Dies kann man beim Privatkundengeschäft der Banken oder bei Lohnbuchhaltungs-Anbietern wie Paychex sehen.
      --------------------------------------------------

      Was ist ein "klassischer" Wettbewerbsvorteil?
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 11:36:21
      Beitrag Nr. 672 ()
      Ich denke, daß Wal-Mart und Thalia nicht 1 zu 1 vergleichbar sind.

      Denn Wal-Mart hat die Möglichkeit, seine guten Einkaufskonditionen an die Kunden weiterzugeben. Damit werden weitere Kunden angelockt, es kann mehr eingekauft werden usw.

      Bei Thalia hört es wegen der Buchpreisbindung (die ich übrigens als Bücherfreund sehr begrüße) an der Stelle auf. Ich muß nicht bei Thalia kaufen, ich kann auch zu Weiland, Hugendubel oder der Kirchröder Bücherstube gehen und zahle für meinen John Grisham immer 8,90 Euro oder so.

      Und das meine ich damit, daß Thalia nicht diesen "klassischen" Wettbewerbsvorteil, hier die Skaleneffekte, hat.

      Außerdem sind die Wal-Mart-Läden in den USA die letzten Kaschemmen (zumindest nach meiner Meinung), in denen ich mich sehr unwohl gefühlt habe. Billig halt. Zu Thalia kann ich nichts sagen, da ich noch nie in so einem Laden war - ich halte mich wohl in den falschen Städten auf...
      Avatar
      schrieb am 10.11.05 12:55:45
      Beitrag Nr. 673 ()
      So, nochmal eine kleine Auffrischung:

      TA Triumph Adler hat mich nun doch (schweren Herzens) verlassen.

      Als sehr kleine Position in meinem Depot habe ich zunächst überlegt, sie weiter zu halten, da ein Turnaround abzusehen ist.

      Wie ich es aber bei solch riskanten Investments halte (wie angedeutet nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit) setze ich mir in Gedanken einen SL, um größere Verluste zu vermeiden. Und das alles bringt nichts, wenn man sich nicht daran hält.
      Die größeren Verkäufe im Vorfeld der Neun-Monats-Zahlen haben mich darin bestärkt, lieber die Reißleine zu ziehen. Der Verlust bezogen auf mein Aktiendepot fällt mit 0.8% nicht wirklich ins Gewicht.

      Ein Schnupfer von Esprit hat da größere Auswirkungen :laugh:

      Das Geld werde ich nun viel, viel gewinnbringender anlegen: wie verrate ich aber erst in fünf Wochen. Bis dahin befinde ich mich in Australien & Neuseeland.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 04.12.05 21:59:00
      Beitrag Nr. 674 ()
      Watchlistwerte:

      Unilever: Interessantes Marken-Portfolio, Umsätze entwickeln sich aber eher schleppend, operativer Gewinn aufgrund erhöhter Wachstums-Investitionen rückläufig, alles in Allem mit einem KGV von 14 wohl eher fair bewertet … bei höherem Wachstum kann man den Wert noch nach oben anpassen, jetzt muss `se überhaupt erst einmal wachsen.

      Koehler & Krenzer: Hatte ich mir schon mal angesehen…da das Geschäftsmodell aber eher Mittelmaß bzw. ohne besondere Wettbewerbsvorteile ist und auch nicht von besonderen Wachstumsraten ausgegangen werden kann, relativiert sich das KGV von rund 8 doch schon beträchtlich. Prognostizierbar ist eine KKF nicht…wie soll man da rangehen? Vielleicht könnte man konservativ von einem 0-Wachstum bei theoretischem FCF=Gewinn ausgehen, was bei Opportunitätskosten von 9% bzw. einem dann fairen KGV von 11,11 einen inneren Wert von 21 Eur bedeuten würde. Knapp 30% Sicherheitsmarge also…nicht übel, aber aufgrund der o.g. Bedenken auch nicht sehr gut. Bin ein wenig hin und her gerissen…derzeit überwiegen aber noch die Bedenken, deshalb weiterhin kein Einstieg. Bei <14 Eur würde ichs mir vielleicht überlegen.

      SABMiller: Großes Franchisebusiness, starkes Engegament in Wachstumsregionen, super Zahlen. Ein KGV von 15-16 ist nicht schlecht für eine SABMiller, wenn auch nicht überragend. Zu teuer erscheinen mir dagegen Anheuser Bush, InBev und Heineken, interessanter Carlsberg, Scottish & Newcastle und Grupo Modelo. Am besten aber SABMiller. Ich bin überzeugt, dass ein Unternehmen vom Schlage SAB starke Wettbewerbsvorteile und eine prosperierende Zukunft bzw. langfristig hohe Ertragskraft hat und daher vielleicht sogar mit dem 18-20-fachen Gewinn fair bezahlt ist. In Hj1 05 haben sich die Wachstumsraten etwas abgeschwächt, +9% EBITA organisch und vor Währungen. Nützt aber nichts, wenn sich der Währungsbonus des starken Rands (machen knapp 1/3 EBITA in Südafrika) bzw. eines schwachen Dollars (bilanzieren in Dollar) zu einem Malus entwickelt. Das Management hat bereits ein schwierigeres Hj2 angekündigt. Ich warte ab und hoffe darauf, günstiger reinzukommen. Es wäre nicht übel, wenn ich auf Basis des Kaufpreises eine Rendite von vielleicht 11% erzielen kann. Ich kaufe lieber ein Superbusiness mit Aussicht auf 11% als eine Koehler und Krenzer mit Aussicht auf 13 oder 14%. Dabei verzichte ich zwar ein wenig auf Sicherheitsmarge, allerdings messe ich alle Aktien auch mit gleichem Maß, nämlich 9%. Würde ich mit Risikoaufschägen arbeiten, wäre das Bild ein Anderes.

      Semperit: Ich sehe derzeit nicht, dass sich Käufe aufdrängen. Steigende Rohstoff- und Energiepreise können nicht optimal weitergereicht werden, der Wettbewerb wird härter und Semperit ist derzeit wachstumsschwach, ein KGV von 12 ist da wohl nichts besonderes, zumal ich keine besondere Wettbewerbsvorteile oder sehr gute Wachstumsperspektiven sehe.

      Depotwerte:

      EganaGoldpfeil: Gerade aufgestockt, wie gesagt sehr interessant aufgestelltes Unternehmen aus dem Luxusgüterbereich. Ein 05/06er KGV (per Ende Mai) von 8-9 und einem 06/07 KGV von rund 7 sehe ich in keiner Weise gerechtfertigt. Da dürfte noch einiges an Potanziel drin sein. Auf der anderen Seite sind die Risiken bei diesen Bewertungsrelationen sicher begrenzt, sofern das Unternehmen aus welchen Gründen auch immer (vielleicht ja Vogelgrippe) enttäuschen sollte. Die Diskussion zu diesem Wert läuft bei Value-Analyse. de

      CeWe Color: Die Zahlen sind insgesamt ganz ordentlich. Bin mal gespannt wie das Q4 ausfallen wird, dann sind wir alle schlauer. Handlungsbedarf sehe ich derzeit nicht.

      Zwack Unicum: 7,5% operatives Gewinnwachstum im Hj1 für ein Franchisebusiness mit einem KGV von 9 –> Allerbest!

      Monsoon: Seltener Fall von Topunternehmen, für das ich das derzzeitige KGV von rund 16 für einen guten Preis halte bzw. in dem ich trotz KGV 16 nicht zu knapp investiert bin. Ich bin so überzeugt von der Stärke des Geschäftsmodells, dass ich glaube, im schlimmsten Fall immer noch nicht merklich zu viel bezahlt zu haben.

      Nestle: Entwickelt sich sehr gut, dürfte unter Berücksichtigung der Anteile an Loreal und Alcon in etwa fair bewertet sein.

      Erfreulicherweise ist die Cashquote weiter auf dem Rückmarsch. Im 2. Quartal hatte ich nach dem Verkauf von PC-Spezialist sogar größtenteils knapp 70% Cashquote gehabt, übers Jahr vielleicht 40%, derzeit 25%. Das effektive KGV meines Portfolios sinkt nun deutlich, wenn man die 2,25% Tagesgeld mit einem KGV von 44,4 versieht. Dafür habe ich aber auch deutlich mehr Wagnis im Depot und ich hoffe, dass dem auch deutlich bessere Renditeperspektiven gegenüberstehen.
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 08:04:34
      Beitrag Nr. 675 ()
      Moin PoP,

      schön mal wieder etwas von dir zu lesen. Freut mich, das du von deinem PC-Spezialist-Cashbestand runter kommst und dazu noch interessante Werte gefunden hast :-)

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 12:48:45
      Beitrag Nr. 676 ()
      Moin Thomas,

      das beruht auf Gegenseitigkeit ;-)

      Ich habe übrigens noch eine Reihe weiterer, sehr interassanter Werte auf meiner Watchlist und eventuell bald auch im Depot. Dazu mehr im nächsten Monatsupdate bzw. dem Jahresabschluss. Kleiner Vorgeschmack: Es wird exotisch und sieht heiß aus. Nein, nicht was Du jetzt denkst! :D

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 08.12.05 07:38:32
      Beitrag Nr. 677 ()
      Hallo PoP,

      ich bin gespannt ;)

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 10:59:51
      Beitrag Nr. 678 ()
      moin:)

      futter für`s observatorium und

      seit zwei wochen unter beobachtung:



      stichworte: pharmazie / biotechnilogie ... generica ...

      mit etwas phantasie und risikobereitschaft sind hier m.m. mindestens 100 % kurssteigerung in einem jahr drin ...

      kursziel: 8 bis 10 euro

      Anmerkung: Dies ist keine Aufforderung zum Kauf!!

      schönes drittes adventle, CC:)
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 12:15:59
      Beitrag Nr. 679 ()
      und noch eine Flutschekirsche
      :kiss:


      Konolidierung beendet!:cool:
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 12:17:49
      Beitrag Nr. 680 ()
      wer ein fehlendes "s" findet, kann es behalten:D:D
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 12:08:18
      Beitrag Nr. 681 ()
      So, mein Depot erholt sich seit gut zwei Monaten von den vorangegangen Kurststeigerungen und schwankt in einem Bereich zwischen ca. 18-22% Plus dieses Jahr.

      Esprit, Egana, Erste Bank halten in etwa Ihr Niveau. Mal geht es etwas aufwärts, mal etwas abwärts.

      Cooper Companies hat während meines Urlaubs einen ordentlich Absturz hinnehmen müssen und ist in meinem Depot absolutes Schlusslicht. Zum zweiten Mal wurden die Schätzungen für 2006 und 2007 nach unten revidiert. Allerdings ist man trotzdem auf Wachstum programmiert, aber deutlich geringer, als vorher. Zahlen muss ich mir noch genauer anschauen...

      Bank of Nova Scotia und Nestlé haben sich in den letzten Monaten hervorragend entwickelt und befinden sich derzeit beide in soliden Aufwärtstrend. Auch die Zaheln waren hier überzeugend.

      Neuzugang: Eine kleine Position in Macquarie Infrastructure Group WKN 903515, die Ihr Geld mit dem Betreiben von Mautstraßen verdienen. Etwas spekulativer als die meisten anderen Werte in meinem Depot, daher auch nur ein geringer Anteil.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 01.01.06 13:47:30
      Beitrag Nr. 682 ()
      Jahresabschluss 2005:

      STRATEGIE:

      Mit diesem Depot wird ein wertorientierter Ansatz verfolgt. Dreh- und Angelpunkt der Bewertung ist der freie Cashflow (FCF). Der Wert einer Aktie ist demnach der Barwert der künftigen Dividenden. Die erwarteten FCFs werden mit meiner Renditeerwartung in Höhe von 9% entsprechend dem langfristigen Kapitalmarktzins abgezinst, um ihnen einen fairen Wert zuzuweisen.

      Der faire Wert sollte deutlich über dem Preis liegen, den ich dafür bezahle, so dass die Rendite deutlich mehr als 9% beträgt. Der Abschlag zum fairen Wert, also die Sicherheitsmarge, sollte i. d. R. mindestens 40% betragen. Darin kommt die Quintessenz der Strategie zum Ausdruck, nämlich die Maximierung des Chance/Risiko-Verhältnisses. Chance: Es wird damit gerechnet, dass a) die mir zufließenden FCFs auf der Basis des Kaufpreises eine weit überdurchschnittliche Rendite gewährleisten (Ertrag) und/oder b) sich die Schere zwischen fairem Wert und Börsenwert schließt (Kursgewinn). Risiko: War die Wertermittlung zu optimistisch und erfordert diese im Nachhinein eine negative Wertanpassung, bietet der deutliche Abschlag zum fairen Wert einen entsprechenden Risikopuffer.

      Sehr großen Wert bei der Unternehmensauswahl haben auch die weichen Kriterien wie etwa die Stärke des Geschäftsmodells bzw. das Vorhandensein von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen, die Kompetenz des Managements, eine Shareholder-Value-Politik etc.

      Letztendlich sollte man sich auch nicht anmaßen, die Zukunft genau vorauszusagen. Nicht jedes Investment folgt daher einer DCf-Analyse. Oft reicht eine grobe Schätzung des fairen Werts. Hier gilt die Maxime: „Lieber ungefähr richtig, als genau falsch!“

      Investiert wird nach ertragswirtschaftlichen Kriterien. Die mir zufließenden Erträge in % von der Investitionssumme, nicht eine zu erwartende Kursrendite bestimmen den Wert einer Anlage. Die Börse ist bloß die Handelsplattform, mehr nicht. Trends, Markt- und Wirtschaftsprognosen, Charttechnik oder StopLoss und dergleichen sind so gut wie irrelevant, da sie sich auf den Preis einer Anlage bzw. auf bestimmte Börsenmechanismen und daraus ableitend eine zu erwartende Kursrendite beziehen und nicht auf einen Ertragswert.

      Die Anzahl der Aktien sollte sich auf ca. eine Hand voll Werte beschränken. Die Depotvolumina der einzelnen Positionen orientieren sich an der Höhe der Sicherheitsmarge. Es gibt eigentlich keine Beschränkungen nach oben. Prinzipielle Bandbreite für einen Wert: 20% +/- 10%.

      Ein möglicher Verkauf orientiert sich nach den Opportunitätskosten. Bietet ein Investment ein deutlich besseres Chance/Risiko-Verhältnis, wird zu Gunsten des besseren Investments getauscht. Ein bloßer Verkauf sollte also nur dann erfolgen, wenn die Chance-Risiko-Perspektive der Aktie gegenüber Tagesgeld unattraktiv ist.

      Ergänzungskommentar:
      Die o. g. Aufnahmekriterien sind sehr hart…die wenigsten Werte erfüllen die Kriterien. Die Konsequenz ist die, dass man entweder eine unterdurchschnittliche Rendite in Kauf nimmt, indem man schlicht nicht oder nur wenig investiert, oder aber man würde die Kriterien aufweichen. Ich denke die beste Lösung ist hier ein Kompromiss. Wenn ich stur nicht investiere entstehen mir Opportunitätskosten und wenn ich die Kriterien zu stark aufweiche entstehen mir wahrscheinlich Verluste.


      PORTFOLIO:


      Titel / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer*:

      (*unabhängig von Zukäufen, ab Datum des Erstkaufs)


      Zwack Unicum / 23% / + 25,9% / 1 Jahr + 1 Monat

      CeWe-Color / 17% / + 68,5% / 10 Monate

      Monsoon / 15% / + 9,0% / 5 Monate

      EganaGoldpfeil / 15% / + 3,7% / 3 Monate

      Food Junction / 15% / - 3,3% / 0 Monate

      Nestle / 5% / + 27,0% / 3 Jahre + 7 Monate

      Tagesgeld / 10% / (Zinsen in % des Depotvolumens: 1,3)


      Verkaufs-Transaktionen:

      Verkauf PC-Spezialist - 7,5%
      (Und Puma, aber vernachlässigbar kleine Position)


      Performance in 2005: + 17,2%


      KOMMENTAR:

      Food Junction: Dieses hochprofitable Unternehmen aus Singapur ist neu im Depot. Das Unternehmen hat zwar keine besonderen Wettbewerbsvorteile und ist daher mit Vorsicht zu genießen. Dafür ist die Aktie aber auch saugünstig. Aktuell wird es mit einem EV/FCF von 6 bewertet - ich keine kein halbwegs vernünftiges Unternehmen, das nur annähernd so billig ist. Unter konservativen Annahmen (Wachstum von 0% bis in den mittleren einstelligen Bereich) würde das eine Rendite von 15-20% auf FCF-Basis bedeuten, was bei 9% Kapitalmarktzins einer Sicherheitsmarge von 30-50% entspricht. Da die Sicherheitsmarge nicht zu knapp ist und die Rendite ebensowenig, habe ich mich also dennoch für dieses Investment entschieden. Wer Näheres zu dem Unternehmen erfahren möchte, kann bei Value-Analyse.de nachschauen.

      Das Jahr habe ich mit + 17,2% abgeschlossen. Das ist zwar weniger als z.B. der DAX im gleichen Zeitraum (+ 25%), allerdings schätze ich die Abhängigkeit vom Markt als eher gering ein und traue dem Portfolio auch bei schwachen Börsen eine ähnliche Rendite zu. Der Maßstab ist der langfristige Kapitalmarktzins in Höhe von 9%. Wenn ich die Outperformance längfristig einigermaßen halten kann, bin ich sehr zufrieden :-)

      Grüße
      PoP

      PS:

      Ich hoffe, dass es bei Euch auch gut lief und wünsche allen Lesern ein erfolgreiches neues Jahr.

      Wie immer sind auch weitere Leser eingeladen, hier ihr Depot vorzustellen, denn das ist der Sinn des Observatoriums.
      Avatar
      schrieb am 02.01.06 08:07:34
      Beitrag Nr. 683 ()
      Gestern habe ich meinen "Jahresabschluß" gemacht. Im Jahr 2005 hat mein Depot 28,52 % gewonnen. Das ist sogar noch mehr als der DAX gemacht hat, was in Zeiten starker Kurssteigerungen eher ungewöhnlich ist. Aber da ich ja mein Depot nicht an irgendwelchen Benchmarks orientiere, ist das sowieso nur eine nette Randbemerkung.

      Seit dem 1.1.2003 messe ich konsequent meine Performance. In diesen drei Jahren hat mein Depot um 63,4 % zugelegt, das sind knappe 18 % p.a. Das ist kein schlechter Wert.

      Allerdings muß man dabei immer bedenken, daß wir drei recht gute Jahre gesehen haben. Was die Value-Strategie wirklich bringt, muß man sehen, wenn die Zeiten schlechter werden. Und ich muß zugeben - als Valueist habe ich noch keine schlechten Zeiten gesehen...

      Mit diesen Werten werde ich versuchen, in 2006 wieder mein Ziel von 10 % Rendite zu erreichen:

      Chocoladenfabrik Lindt & Sprüngli AG
      Ahlers AG Stammaktien
      Balda AG Aktien
      Hugo Boss AG Stammaktien
      Deutsche Grundstücksauktionen AG Aktien
      Fielmann AG Aktien
      Rhön-Klinikum AG Aktien
      Wanderer-Werke AG Aktien
      ABN AMRO Rohstoff-Zertifikat
      Hennes & Mauritz AB Akt. B
      First Marblehead Corp. Shares
      Laboratory Corp. of America
      Paychex Inc. Shares
      Portfolio Recovery Associates
      Avatar
      schrieb am 03.01.06 18:17:15
      Beitrag Nr. 684 ()
      Hallo JuliaPapa,

      herzlichen Glückwunsch zu Deiner Performance.

      Wie klein die Welt doch ist ;-) Jedenfalls freue ich mich, dass Du hier Dein Depot vorstellst. Zwei Werte sagen mir gar nichts, die Balda und Wanderer-Werke. Wäre schön, wenn Du mal Stellung beziehst, was Dich zu einem Kauf bewegt hat.

      Beste Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 03.01.06 19:10:05
      Beitrag Nr. 685 ()
      Hallo, Prince,

      Deiner Bitte möchte ich gerne nachkommen. Allerdings kann ich nur kurz ein paar Daten aus dem Ärmel schütteln, daher mich bitte nicht auf jedes Detail festnageln.

      Die Balda AG ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von Handyschalen. Das hört sich recht unspektakulär an, aber mittlerweile sind diese Teile sehr anspruchsvoll, mit eingebauten Antennen und allem möglichen Schnickschnack. Balda hat mit allen bedeutenden Handyproduzenten langfristige Lieferverträge, die einen gewissen Umsatz garantieren. Durch das Potential für Handys in Indien und China, aber auch Ersatzbedarf in den etablierten Märkten, sehe ich sehr gute Wachstumsperspektiven für die Gesellschaft. Das Know-How in der Kunststoffbearbeitung nutzt die Balda AG auch für Expansionen in den Automobil- und Medizintechnikbereich.

      Beim Kauf hatte die Aktie ein KGV von unter 10, mittlerweile hat der Kurs rund 10 % zugelegt. Die Gesellschaft hat auch eine sehr gute IR-Arbeit mit monatlichen Newslettern für die Aktionäre.

      Die Wanderer-Werke sind eine Holding-Gesellschaft. Mit Abstand bedeutenste Beteiligung sind 51 % an der im SDAX notierten Böwe Systec AG (seit Jahren einer der Top-Favoriten im Nebenwerte-Journal). Die Böwe Systec stellt komplette Straßen zur Papierbearbeitung her, damit aus einem Brief ein versandfertiges Gut wird. Hört sich ebenfalls langweilig an, in eMail-Zeiten sogar gefährdet. Fakt ist aber, daß trotz eMails der Papierverbrauch in Büros und Postsendungen weiter zunehmen.

      Die Böwe-Aktie notiert zur Zeit bei etwa 53 €. Durch den Holding-Abschlag kann man diese Aktie über Wanderer durchgerechnet für etwa 40 € kaufen (also mit rund 25 % Abschlag). Zwei weitere kleinere Beteiligungen (davon eine sehr erfolgreich) gibt es gratis dazu.


      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 03.01.06 19:56:25
      Beitrag Nr. 686 ()
      Interessant, wo siehst Du die Wettbewerbsvorteile einer Balda und Böwe Systec?
      Avatar
      schrieb am 05.01.06 23:21:10
      Beitrag Nr. 687 ()
      Moin!

      In grauer Vorzeit (April 2002, viele Indizes erreichen gerade die Stände von damals) habe ich mal ein Beispieldepot fürs Observatorium erzeugt (siehe #217 für einen Zwischenstand, ich hänge das Startposting aber hinten an). Beim Jahresabschluss bin ich nun wieder darüber gestolpert, vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen noch. Die prozentuale Entwicklung seit dem Start im April 2002:

      Activest-Aktien-Japan (t) +15.4
      Activest-Aktien-USA (t) -13.7
      Dow Jones STOXX 50 (SM)(EX) (a) -5.5
      DWS Astra Fonds (t) +21.2
      Merrill Lynch IIF Global SmallCap Fund A2 $ (t) +8.1
      Morgan Stanley SICAV Emerging Markets Debt Fund A $ (t) +14.5
      Sarasin EmergingSar (a) +81.0

      Das Gesamtportfolio liegt mit 16,6% im Plus, Performance für 2005 bei über 30 %, leider nicht berechnet. Leider ist der 10%ige Rohstoffanteil nicht mehr abgebildet, da der Geotech-Fonds geschlossen wurde. Die erfreuliche Wertentwicklung der Rohstoffe in den letzten Jahren dürfte sonst noch höhere Wertsteigerung beschert haben.

      Zum Vergleich wurde am selben Tag ein MSCI World Indexfonds gekauft:
      Balzac World Index P (t) -1.3%.

      Mit der relativen Outperformance von 18% bin ich natürlich deutlich zufriedener, seit auch die absolute Performance wieder positiv ist. Mein Kommentar aus #217 ist noch vor gültig:
      „Bemerkenswert finde ich, daß alle exotischen Beimischungen besser als die großen Bereichen Large Cap USA, Europa und Japan liefen. Darauf beruht natürlich die relative Outperformance zum MSCI. Ein Depot mit regelmäßigen Einzahlungen stünde noch deutlich besser da.“

      Neben diesem „Cost Averaging“ wird oft auch das jährliche Rebalanzieren empfohlen, indem man die besten Performer teilweise verkauft, um die schwächeren Asset Klassen aufzustocken. Müsste man mal detailliert durchrechnen, aber ich vermute, dass dies im vorliegenden Fall keine wesentliche Unterschiede gemacht hätte.

      Die Indexfonds liefen wie gewünscht mit sehr geringen Abweichungen vom Index (beim ausschüttenden Stoxx-Fonds müssten noch die Dividenden berücksichtigt werden), nur der aktiv gemanagte ML Small Caps liegt fast 20% dahinter zurück. Der ebenfalls aktive Astra bildet die Value-Outperformance der letzten Jahre ab. Beide Fonds wanderten damals ins Portfolio, weil ich keine brauchbaren Indexfonds für diese Asset Klassen fand.

      Was für Schlüsse kann man nun daraus ziehen? Auch mit passiven Investment bei minimalem Zeitaufwand lässt sich eine schöne Performance erzielen, es ist halt mehr dahinter als nur „Dax kaufen und liegenlassen“. Indexfonds sind wirklich taugliche Mittel, die Indexperformance mitzunehmen.

      Viele Grüße an alle Observanten!

      Hhanseat, inzwischen zum SSchwabeaten geworden


      Von HHanseat (27.04.02)

      So, hier nun ein nach Möglichkeit passiv gemanagtes Depot (ging leider nicht immer, besonders unzufrieden bin ich mit den Small Cap und Value Fonds, die hätte ich gerne durch günstigere Indexprodukte ersetzt). Ich benutze Activest anstelle von Balzac-Indexfonds (die ich real bevorzuge), da nur erstere Details bei Morningstar liefern. Aus gleichem Grunde habe ich hier auch das Stoxx600-Zerti 825064 durch den Stoxx50 ETF ersetzt, nicht ohne Bauchschmerzen. Anmerkungen zur Asset allocation: ich folge nicht ganz der reinen Lehre, nach der zukünftige Erträge nicht vorhersagbar sind (diese wird in unserem Vergleich schon weitgehend durch den MSCI-World-Indexfonds repräsentiert). Aufgrund der sehr hohen Bewertung des US-Marktes habe ich Nordamerika untergewichtet, Europa und die Emerging Markets (EM) sind übergewichtet. Die globalen Small Cap und Value Fonds gleichen Defizite der growthlastigen Large Cap-Indizes aus. Als mittelfristige Positionen habe ich EM-Bonds und Rohstoffe drin, andererseits aufgrund des sehr niedrigen Zinsniveaus keine Anleihen hoher Bonität. Hier müßten die Anteile etwa alle sechs Monate überprüft werden, während der Kern jahrelang liegen kann.


      PORTFOLIOPROFIL

      POSITIONEN :


      KATEGORIE AKTIEN EUROPA 20 %

      Dow Jones STOXX 50 (SM)(EX) (t) (593394)
      thema : Europa large cap (Stoxx 50)
      marktverhalten :
      performance rankings :

      KATEGORIE AKTIEN NORDAMERIKA 15 %

      Activest Aktien-USA (t) 976954

      thema : Nordamerika large cap (S&P 500)
      marktverhalten :
      performance rankings : 3 morningstar sterne

      KATEGORIE AKTIEN ASIEN 10 %

      Activest Aktien-Japan (t) 976953

      thema : Japan Large Cap (Nikkei 300)
      marktverhalten :
      performance rankings : 3 morningstar sterne

      KATEGORIE AKTIEN EMERGING MARKETS 10 %

      Sarasin EmergingSar (a) 986019 (bei morningstar nicht brauchbar aufgeschlüsselt)

      thema : emerging markets global per Länderindexfonds
      marktverhalten :
      performance rankings : morningstar: 4 sterne

      KATEGORIE ANLEIHEN EMERGING MARKETS 10 %

      Morgan Stanley SICAV Emerging Markets Debt A (t) 986758
      thema: EM-Anleihen, leider nciht Euro-gehedgt (hier würde ich das Yieldleader-Zerti 709084 bevorzugen)
      marktverhalten :
      performance rankings : morningstar: 4 sterne

      KATEGORIE AKTIEN ROHSTOFFE 10 %

      Activest GeoTech (a) 975239
      thema: Aktien aus der Rohstoff- und Energiebranche weltweit
      marktverhalten :
      performance rankings : morningstar: 4 sterne

      KATEGORIE AKTIEN Value Global 10 %

      FI Astra Fonds (t) 977700
      thema: Value international (schwerpunkt deutsche midcaps)
      marktverhalten :
      performance rankings : morningstar: 5 sterne

      KATEGORIE AKTIEN Small Caps Global 10 %

      ML Global SmallCap Portfolio A (t) 974251
      thema: small cap international
      marktverhalten :
      performance rankings : morningstar: 5 sterne

      ...macht zusammen hoffentlich 100%. Wie man an den runden Anteilen erkennen kann, ist dies nur eine grobe Asset Allocation. Man könnte die einzelnen Märkte auch noch in small/large und growth/value segmentieren, aber dies ist mir zu viel Aufwand. Wichtig ist mir die Aufteilung, die einzelnen Fonds sind austauschbar. Ich hoffe, die Asset-Performance mit möglichst niedrigen Kosten zu realisieren, großartige Outperformance erhoffe ich nicht, relative Abstürze und beständiges Knabbern hoher Kosten am Vermögen bleiben mir aber hoffentlich auch erspart.





      STATISTIKEN :

      DIVERSIFIKATION :

      Cash 8.1
      Aktien 67.6
      Anleihen 9.8
      Sonstiges 14.6 (dies sind die EM-Länderfonds des Sarasin, also letzendlich auch Aktien)
      Nicht klassifiziert -0.1


      REGIONEN :

      Nordamerika 35.3 %
      Westeuropa 47 %
      Japan 14.0 %
      EM < 5 %

      Dies sind Angaben von morningstar x-ray, die können aber nicht stimmen. Scheinbar werden die EM-Länderfonds den Auflageländern, also überwiegend Nordamerika, zugerechnet. Dies zeigt auch schön die Grenzen automatischer Auswertetools.

      SEKTOREN :
      Versorger 3.3
      Energie 12.6
      Finanzen 18.6
      Gebrauchsgüter 22.5
      Investitionsgüter 4.1
      Verbrauchsgüter 4.8
      Dienstleistung 11.7
      Handel 4.0
      Gesundheitswesen 9.5
      Technologie 8.6


      STYLE-BOX

      standardwerte : 71 %
      mittelgroße werte : 21 %
      keine werte : 8 %

      value : 51 %
      blend : 20 %
      growth : 29 %

      KENNZAHLEN :

      kgv : 23.88
      kcv : 11.81
      kbv : 3.72
      durch. Marktkapitalisierung : 35722 mio.

      Hinweisen möchte ich noch auf eine andere ausgespuckte Größe: Durchschnittliche Verwaltungsgebühr 0.9 %. Die Indexfonds liegen bei 0,5% TER, die ergänzenden aktiven Fonds verdoppeln dies mal eben fürs Gesamtdepot. Ferner berechnet Morningstar volle AA, von meinen virtuellen 100000 Euro sind gerade noch 96768 übrig. 3,2 % AA hätte ich aber nie gezahlt, gerade die Zertis und die Balzac bekommt man für unter 1 % Transaktionskosten, den Geotech gab es im Januar sogar gratis von der DAB


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.01.06 15:11:32
      Beitrag Nr. 688 ()
      Hallo, Prince,

      hat ein paar Tage mit meiner Antwort gedauert.

      Bei beiden Unternehmen sehe ich einen recht ähnlichen Wettbewerbsvorteil: Technologische Marktführerschaft, Komplettanbieter und einen sehr guten Ruf in der Branche.

      Balda bietet - übrigens als einziger Anbieter - alle Technologien aus einer Hand an. Dazu ist das Unternehmen dort präsent, wo die Kunden die Handys bauen: China, Brasilien, Malaysia und Ungarn. Das spart nebenbei auch noch Personalkosten.

      Böwe hat gerade durch eine Übernahme in den USA seine Kundenbasis verbreitert. Angeboten werden alle Schritte vom Bau, Wartung, Service bis hin zur Software für die Straßen.


      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 01.02.06 21:28:49
      Beitrag Nr. 689 ()
      Hallo,

      mein Monatsupdate fällt etwas dünn aus, da ich mich derzeit voll auf Studium konzentriere. In den kommenden Wochen stehen vier wichtige Klausuren an, aber danach sind erst einmal Semesterferien :-) und da habe ich viel, viel Zeit.

      Zwei Neuigkeiten gibt es, einen Neuzugang und Halbjahreszahlen von Monsoon.

      Der Neuzugang ist First Natural Foods. Das Unternehmen hat eine MarketCap von 60 Mio Eur, eine Nettoliquidität von 40 Mio Eur und macht einen Jahresgewinn von 12,5 Mio Eur. Ich denke das spricht für sich, eine so krasse Unterbewertung habe ich noch nicht gesehen. Dabei handelt es sich sogar noch um ein Unternehmen in der Wachstumsphase. FNF ist zwar gewiss kein starkes Unternehmen, aber ich denke, dass die erzielbare Rendite schon ziemlich üppig ist, gleichwohl ist es die Sicherheitsmarge – so gesehen eine Frage des Preises. Ich habe eine Diskussion zu diesem Wert bei Value-Analyse.de eröffnet.

      Die Zahlen von Monsoon waren leider etwas enttäuschend. Das hatte mehrere Gründe. So wurden zum einen mehrere größere Stores von einem Konkurrenten übernommen, was zu umfangreichen Verlegungen in diese Standorte führte. Zudem schlugen sich Investitionen in höheren Abschreibungen nieder, die erst verdient sein wollen. Die genannten Effekte sind in meinen Augen weniger bedenklich, weil ich denke, dass ein erratischer Gewinnverlauf gewissermaßen in der Natur der Sache liegt. Was jedoch enttäuschte war das schwache Inlandsgeschäft. So wurde die Geschäftslage zu positiv eingeschätzt. Als die Einschätzung des Managements schließlich von der Realität eingeholt wurde, mußte das Lager teilweise abgewertet werden. Laut Management ging man mit hohen Lagerbeständen in das Weihnachtsgeschäft. Ich denke mal Monsoon wird nicht darum rumgekommen sein, seine Artikel im laufenden Hj2 (per Ende Mai) teilweise weiter zu Schleuderpreisen in die Regale geworfen zu haben. Gut, so was kann natürlich passieren. Positiv ist hier lediglich, dass sich das laufende GJ dem Ende neigt. Somit steht wieder das kommende GJ 06/07 im Mittelpunkt und da dürfte noch einiges gehen. Zunächst einmal sollten sich die Investitionen im Inlandsgeschäft positiv bemerkbar machen. So wurde die Verkaufsfläche im Heimatmarkt um 50% erhöht, weit mehr als z.B. eine Esprit oder Bijou Brigitte vorweisen können. Und das Auslandsgeschäft wächst exorbitant, alleine im Hj1 05 um 100% und steuert bereits ein Fünftel zum operativen Gewinn bei. Natürlich bleibt noch zu hoffen, dass ähnliche Probleme wie in 05/06 mit der Lagerabwertung nicht auftreten, was die Margen weiter entlasten sollte. So gesehen ist die Aktie in meinen Augen weiterhin ein Kauf, zumal die Einstandsrendite mit einem KGVe 06/07 i.H.v. 13-14 recht attraktiv angesiedelt ist im Gegensatz zu einer Esprit mit KGve von 17-18 oder Bijou mit KGVe von 21-22.

      Grüße
      PoP

      PS. Ganz spezielle Grüße an den HHanseaten alias SSchwabeaten, der sich als versierter Anleger hoffentlich keinen Bausparvertrag andrehen lässt ;-)
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 09:44:26
      Beitrag Nr. 690 ()
      Hallo Arman

      bei mir hat sich mal wieder Einiges getan.

      Nestlé ist rausgeflogen, ich halte sie derzeit für ausreichend bewertet. Auf niedrigerem Niveau ist die Aktie aber sicher wieder einen Blick wert – alleine aufgrund der soliden Bilanzstruktur und des soliden Wachstums.

      Aufgestockt habe ich EganaGoldpfeil, gerade noch rechtzeitig vor dem immensen Kursanstieg.

      Neu im Depot sind zwei deutsche Nebenwerte aus dem Technologiebereich, welche m.E: derzeit unter Wert gehandelt werden: Masterflex und Funkwerk. Beide Werte sind aufgrund zurückgenommener Prognosen unter die Räder gekommen, bei beiden bin ich der Meinung, dass die Wachstumsperspektiven intakt sind und sich bereits im laufenden Geschäftsjahr eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung ergeben wird.

      Da Esprit und Egana mit 25% bzw. 20% mein Depot dominieren, kann auch eine Performance meines Aktiendepots von nun schon über 11% in diesem Jahr nicht wirklich verwundern.

      Esprit ist inzwischen nicht mehr billig, aber wenn ich für dieses und nächstes GJ (05 und 06, Ergebnisse im Sommer 06 und Sommer 07) ein Ergebniswachstum von 25% annehme, was ich für erreichbar halte, komme ich nach dem starken Kursanstieg vom Anfang des Jahres auf ein KGV im Bereich von 16. Bei 20% Ergebniswachstum läge ich bei 17. Angesichts des Wachstums ist dieser Faktor m. E. gerechtfertigt. Allerdings werden immense Kurssteigerungen wie sie letzten beiden Jahre wohl der Vergangenheit angehören – es sei denn, man überrascht die Märkte mit extrem hohem Wachstum, was angesichts der Erwartungen allerdings schwer möglich ist. Dennoch eine solide Halteposition.

      Bei Egana erwarte ich hingegen weitere Kurssteigerungen aufgrund der Unterbewertung. Der Dornröschenschlaf scheint zu Ende zu gehen.

      Meine WL umfasst derzeit hauptsächlich europäische Werte aus Österreich, Italien und Spanien. Mehr, wenn ich mir ein genaueres Bild gemacht habe.

      Was hältst Du von dem Telekomsektor insgesamt? Scheint mir aufgrund der Bewertungen und negativem Sentiment allmählich interessant zu werden…

      Gruß, Jochen
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 10:41:06
      Beitrag Nr. 691 ()
      Hallo Jochen,

      dass du Nestle verkaufst hast, kann ich verstehen. Ich denke das A&O sind immer die risikoadaptierten Opportunitätskosten. Aus diesem Grund habe ich meine Nestle noch, weil sie gegen Tagesgeld immer noch vorzuziehen sind, und aus diesem Grund wird Nestle auch wahrscheinlich als erstes rausfliegen, wenn ich etwas besseres habe.
      Gerade das Wachstum, das Du ansprichst, erscheint mir aber unter dem Strich zu gering. Die Gewinne stagnieren nun schon seit längerem und die Bewertung rechtfertigt das nicht. Somit müsste sich hier schon endlich ein Turnaround abzeichnen, sonst geht es sicher wieder runter. Die Zahlen deuteten bereits daraufhin, dass die Margen wieder steigen, und das organische Umsatzwachstum (meintest Du das?) ist durchaus solide.

      Um mal bei EganaGoldpfeil etwas auf die Euphoriebremse zu drücken: Wie ich bei VA erwähnte, war das abgelaufene Gj von umfangreichen Sonderfaktoren begünstigt. Ich hatte ein KGV von 15 vor Sondereffekten ausgerechnet, sehe aber inzwischen, dass 17 eher den Tatsachen entsprach. D.H. dass EG seinen Gewinn schon mehr als verdoppeln muss, um die Analystenschätzungen zu erfüllen. Das Management sprach von 25% Gewinnwachstum. Ist halt die Frage, ob da nicht auch wieder etwas außerordentliches drin ist. Somit bin ich mal sehr gespannt auf die Zahlen. Letztendlich wird das KGV denke ich sehr moderat ausfallen, wenn auch nicht ganz so niedrig, wie von Analysten vorhergesagt bzw. gewünscht oder kommuniziert. Ich bin da insgesamt recht zuversichtlich und warte mal entspannt die Zahlen ab. Außerdem blicken ja schon fast wieder auf das kommende Gj.

      Zu den Telekoms hatte ich mich kürzlich im Thread "Aktienkapitalaufbau mit Einzelwerten" geäußert und kopiere es einfach mal hier rein.
      Zur Deutschen Telekom:
      Die haben doch vor einiger Zeit angekündigt, Marktanteile vor Gewinn gehen zu lassen. Das liegt einfach daran, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt. Das ist ein gnadenloser Preis- und Verdrängungswettbewerb, den die Telekom macht, um nicht als Verlierer dazustehen. Das ist zwar gut für uns als Verbraucher, aber für uns als Investoren eher weniger! Sie haben zwar Wettbewerbsvorteile, so z.B. die letzte Meile, aber die RegTP wacht ständig darüber, dass sie nicht zu viele Marktanteile bekommen und die Konkurrenz ausstechen, so dass die Preise wieder gesenkt werden müssten. Letzendlich haben wir derzeit hohe freie Cashflows und eine im Vergleich dazu optisch niedrige Bewertung, aber ich würde aus mehreren Gründen von sinkenden Cashflows ausgehen. Ersteinmal sind die Märkte gesättigt und die Preise rückläufig und das wird auch so bleiben. Zweitens wird es immer wieder neue Investitionsvorhaben geben wie das neue Hochgeschwindigkeitsnetz, das Milliardengrab UMTS lässt auch grüßen. Und drittens gibt es Substitutionsbedrohungen durch Internettelefonie usw. Das alles lässt die Telekom wiederum uninteressant erscheinen. I.A. würde ich Telekoms eher meiden.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 12:19:58
      Beitrag Nr. 692 ()
      Naja, ich weiss nicht, ob man das für die Telcoms so verallgemeinern kann. Ich gebe Dir recht, dass es insbesondere bei Festnetzen zu Druck auf die Margen kommt – siehe Entlassungen bei der Dt. Telekom. Die Dt. Telekom käme für mich aber weniger in Frage, auch wenn KGV und KUV sehr günstig erscheinen…

      Was aber ist mit Mobilfunk und Auslandsmärkten?

      Ich denke in erster Linie an die spanische Telefonica, die sowohl im Heimatmarkt gut aufgestellt ist, nun mit O2 ein wachstumsstarkes Unternehmen aus dem Mobilfunkbereich in anderen Ländern hinzukauft und gleichzeitig in Lateinamerika eine gute Marktstellung hat.

      Bis sich die Mehrzahl der Menschen an der Internettelefonie beteiligt, wird m.E. noch eine längere Zeit vergehen. Vielleicht täusche ich mich da, aber auf Sicht von 3-5 Jahren halte ich den Einfluss für recht gering.

      Das Sentiment im Bereich Telcoms ist seit dem Überschwang Ende der neunziger in absolute Depression umgeschlagen – man hat ewig lange nichts gutes über die Telcoms gehört, was sich aber allmählich ändert, so mein Eindruck.

      Telefonica ist m.E. gut genug aufgestellt, um in den nächsten Jahren stärker als der Durchschnitt zu wachsen und ist nach dem Kursrutsch aufgrund der Kapitalaufnahme recht niedrig bewertet. Eine Div. rendite von über 3.5% sollte zudem drin sein – alles zusammen keine schlechten Perspektiven mittelfristig.

      Gruß, Jochen
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 12:45:32
      Beitrag Nr. 693 ()
      Hallo,

      ich stelle hier mal einen Text von Warren Buffett rein, den ich schon mal in der Value-Analyse gebracht habe, und der sehr schön das Problem Telekommunikation beschreibt:

      "Telekommunikation ist keine Branche, die ich sehr gut verstehe. Ich habe hier keine Einblicke. Sie erschien mir immer wie ein sehr kapital- und wettbewerbsintensives Geschäft, den Massengütern ähnlich. Sie ist einfach kein Spiel, an dem ich irgendeine Art von Interesse habe. Ich verkaufe lieber Süßwaren oder etwas in der Art, wo ich den Wettbewerbsvorteil verstehe. Ich mag auch keine Branchen, die sich immer wieder verändern. Ich mag Gillette, das waren vor hundert Jahren die einfachen, blöden Klingen. Sie verkaufen 70 % aller Klingen in der Welt - 70 %, in der ganzen Welt! Jedermann weiß, wie sie herzustellen sind, man muß die Technologie nicht stehlen, man muß sie nicht vertreiben. Aber hier ist ein Unternehmen, das langfristig 70 % Marktanteil hat. Das ist ein großartiges, großartiges Geschäft. Sie werden in 10 Jahren immer noch dominieren. Auch in 20 Jahren. Berkley wird in 10 Jahren mit Sicherheit führend sein und auch in 20 Jahren. Coca-Cola wird Marktführer sein, aber wer wird was im Telekom-Sektor machen? Ich weiß nicht einmal sehr gut, was in der Vergangenheit passiert ist, und ich habe keinen blassen Schimmer, was in dieser schnellebigen Branche passieren wird. Ich betrachte den Wechsel als einen Segen für die Bevölkerung, aber möglicherweise sehr schädlich für Investoren. Geldanleger werden reich durch das Fehlen von Veränderungen. Alles, was viel mit Technologie zu tun hat, ist etwas, wo man in kürzester Zeit ganz falsch liegen kann. Nun gibt es Leute, die Ihnen sagen, daß man auch sehr richtig liegen kann, aber ich weiß nicht genug, um den Unterschied zu kennen. Ich kenne nicht viele Leute, die ihn kennen, aber gelegentlich denken manche, daß sie es wüßten, aber es ist sehr schwer vorherzusagen.

      Sehen Sie sich Fernseher an. Das Fernsehen hat das Leben von jedem einzelnen von uns in diesem Raum verändert. Ich glaube nicht, daß heute noch ein Fernsehgerät in den USA hergestellt wird, aber es werden 20 Millionen verkauft, die woanders produziert wurden. Das Radio kam auf, und nach kurzer Zeit verdiente niemand mehr Geld mit der Produktion von Radios. Es gibt so viele Dinge, von denen die Bevölkerung profitiert, die Änderungen beinhalten. Nehmen Sie nur die Computerbranche. Sehen Sie sich die Leute an, die vor 30 Jahren hier einstiegen, ich könnte Ihnen eine ganze Liste runterbeten; es ist ein miserables Geschäft. Wunderbar für die Menschen, aber es war genauso mit der Autoindustrie. Es gab in Amerika 2.000 Autohersteller, 2.000. Es gab eine Omaha Motor Company. Es gab eine Nebraska Motor Company. Es gab Maytag, es gab Dupont. Übriggeblieben sind zwei Unternehmen mit ernsten Schwierigkeiten und eine dritte, die an die Deutschen verkauft worden ist. Die Unternehmen werden jetzt hauptsächlich für die Pensionäre betrieben. Dies ist ein schreckliches Geschäftsmodell für unser Land gewesen. Aber es ist total faszinierend. Die kleinen Nischenmodelle wie der WD-40 oder so schlagen sich sehr gut. Wenigstens etwas, das alles zusammenhält. Automobilhersteller stellen Millionen von Autos her, beschäftigen hunderttausender Menschen und sind miserable Geschäfte. In dieser Beziehung hat der Kapitalismus Wachstum erzeugt. Sie können ein tolles Restaurant entwickeln, und am nächsten Tag kommt jemand vorbei, kopiert es und erweitert die Speisekarte ein wenig oder bietet mehr Parkplätze an. Die Menschen suchen sich immer erfolgreiche Modelle aus und kopieren sie. Das ist wunderbar für den Verbraucher. Es kann sehr brutal sein, in diesen Branchen zu sein. McDonald’s gehörte vor 20 Jahren in gewisser Weise die Welt, aber heute nicht mehr. Wendy’s schlägt sich besser. Burger King macht sich nicht sehr gut. Es ist brutal. Und ich mag keine Brutalität.“

      Letztlich hat es der Prinz schon auf den Punkt gebracht: Der scharfe Wettbewerb in der Telekommunikation ist gut für die Verbraucher, aber schlecht für die Unternehmen und damit für Investoren.

      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 14:14:24
      Beitrag Nr. 694 ()
      @Jochen

      Ich bin bei Telefonica gerade nicht auf dem Laufenden. Die Deutsche Telekom sieht auch sehr günstig aus, ist aber nach meinem Eindruck eher optisch. Was ich zum Ausdruck bringen wollte war halt, dass die Wettbewerbsbedingungen insgesamt nicht gerade vorteilhaft sind und den Unternehmen labgfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit eher geringere Erträge bescheren werden, als höhere. Die Sicht von 3 bis 5 Jahren ist meines Erachtens nachrangig, weil der innere Wert durch die langfristige Ertragskraft bestimmt wird. So könnte man z.B. denken, dass die Stahlkonzerne allesamt sehr günstig sind. Salzgitter kommt auf ein KGV von 8 und macht ein RoIC von 38%. Das langfristige Ziel des Managements ist ein RoIC von 12%. Vor ein paar Jahren hatten die Stahlwerte noch astronomische KGVs und verdienten ihre Kapitalkosten bei weitem nicht. Waren sie zu dem Zeitpunkt teuer? Sie sind jetzt billig? Ich denke, dass sich die Technologielastigkeit bei den Telekoms und eine damit verbundere Bedrohung durch Substitionsprodukte schon in den Bewertungen niederschlagen sollte. Ebenso hat sich der Wettbewerb verändert, die einstigen Monopolisten sind Opfer der Regulierungsbehörden geworden, es sind viele neue Wettbewerber entstanden, die kräftig auf die Preise drücken, die Märkte sind vielerorts gesättigt usw. und genau in diese Richtung wird es weiter laufen. Sogesehen halte ich die optisch niedrigen Bewertung nicht nur für ein psychologisches Phänomen, sondern auch fundamental durchaus für gerechtfertigt, wenn auch vielleicht etwas übertrieben.
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 22:28:45
      Beitrag Nr. 695 ()
      ...vielen dank für eure kommentare.

      ich wusste doch, dass ihr meine gedankengänge auf den punkt bringt. ich kann jeden eurer gedanken absolut nachvollziehen und verstehen, ich habe mich lediglich gefragt, ob es nicht auch in diesem bereich das ein oder andere investment wert sein könnte, trotz aller bedenken.

      sozusagen ein wachstumswert, der in sippenhaft genommen wird.telefonica scheint mir am ehesten interessant zu sein. mein antizyklisches herz schlägt jedenfalls höher, wenn ich den gesamten bereich anschaue.

      mal sehen, wenn ich mehr zeit habe, stecke ich evtl. mehr zeit in eine analyse dieses sektors...

      gruß, jochen
      Avatar
      schrieb am 19.02.06 17:39:23
      Beitrag Nr. 696 ()
      ...hab mein depot nochmal getrennt in dem thread "The Long Run" unter depotbesprechung gestellt.

      Dort soll nur mein Aktiendepot (inkl. Soft Comm. Zertifikat) besprochen werdene, nicht aber mein Fondsdepot und Cash etc.

      Gurß, n.n
      Avatar
      schrieb am 01.03.06 17:23:34
      Beitrag Nr. 697 ()
      MONATSUPDATE

      Depotwerte:

      EganaGoldpfeil: Supergünstig, starke Zahlen, 19% organisches Umsatzwachstum, steigende Eigenkapitalrentabilität, Topmanagement, was will man mehr? Die Aktie erlebt eine Neubewertung, sehe noch Luft bis > 4 HK$.

      Zwack Unicum: Solide Zahlen, zufriedenstellende Kursentwicklung, weiterhin relativ günstig und satte Dividende. So kann’s weitergehen mit meinem Cashkalb.

      CeWe-Color: Verhaltene Zahlen, schwacher Ausblick, Kurseinbruch. Allerdings ist die Aktie auch relativ günstig: ein EV/EBITDA < 4. Dabei sind Zahlen nicht so schwach, wie es den Anschein hat. Den Kapazitätsanpassungen stehen schließlich auch Einsparungen gegenüber, was aufgrund der Restrukturierungskosten nicht sichtbar wird. Ein Verkauf drängt sich noch nicht auf.

      Nestle: Verkauft und mit restlicher Cashposition in Aktien von SABMiller geswitcht. Beide Unternehmen haben in etwa ein EV/EBITA von 9 vorzuweisen. Qualitativ sehe ich keine großen Unterschiede, aber die Wachstumperspektiven für SABMiller sehe ich klar stärker als die von Nestle. Da sind zum einen 5-6% Volumenwachstum ggü. 3-4% bei Nestle und zudem geht hier mehr über Preise und Produktmix. Depotanteil derzeit 8%, gut möglich, dass die Position mal aufgestockt wird.

      Watchlistwerte:

      Fresh Del Monte: Relativ schwaches Geschäftsmodell, kaum Wettbewerbsvorteile, im Grunde Preis-Leistungs-Wettbewerb, der im Endeffekt nur auf einen Preiswettbewerb hinausläuft. Würde einen großen Bogen um FDP machen.

      Natuzzi: Sehr schwache Zahlen; quo vadis? Meiden.

      Diageo: Sehr nach meinem Geschmack. Leider, leider keine signifkante Sicherheitsmarge. Ich bleib dran.

      Fossil: Enttäuschend. Arge Probleme, dazu noch ein KGV von 16. Abgehakt.

      Premiere: Unity Media hat Mut. Mit Blick auf Premiere kann man jetzt noch nichts vernünftiges sagen. Kaufen würde ich derzeit auf jeden Fall nicht.

      Geox: Zu teuer. Superwachstum, tolle Marge, Alleinstellungsmerkmale. Längerfristig jedoch fraglich und deshalb zu teuer. Glaube nicht, dass sie die Marge durchhalten.

      Kulmbacher Brauerei: Sehr hohe Verschuldung, EV/FCF dadurch unattraktiv.

      SCS Upholstery: Weiterhin sehr interessant. Mir ist die Sicherheitsmarge nicht hoch genug.
      Avatar
      schrieb am 01.04.06 19:44:29
      Beitrag Nr. 698 ()
      Moin Moin!

      Es ist mal wieder Quartalsupdate angesagt.

      Hoffe bei Euch lief’s richtig gut!

      Bei mir ging es drunter und drüber möchte man fast meinen, na ja ganz so wild war’s auch nicht. Das Quartal war vor allem von einer sehr guten Kursentwicklung bei EganaGoldpfeil auf der einen und einem Kurseinbruch bei CeWe-Color auf der anderen Seite geprägt. Von den Cashkälbern hat sich First Natural Foods am besten gemacht. Bei Monsoon war die Kursentwicklung relativ schwach. Insgesamt betrug die Performance in Q1 06 rund + 1,2%.

      Depotwerte:

      CeWe-Color: Die Aktie notiert fast 40% niedriger als Ende 2005. Das Problem ist, dass der starke Abfall bei den analogen Bildern nicht durch ein entsprechendes Wachstum bei den Digitalfotos kompensiert wird. Dementsprechend schwach war der Ausblick auf 2006. Bei der Ertragslage muss man aber bedenken, dass diese durch Restrukturierungsaufwendungen für den Technologiewandel und durch Verluste in Frankreich belastet wird. Ich denke, dass alleine hier mittelfristig mit einem doppelt so hohen Überschuss zu rechnen ist. Auf dieser Basis ist die Aktie relativ günstig. Dagegen ist die fundamentale Richtung freilich nur suboptimal. Wobei man allerdings auch bedenken muss, dass CeWe-Color eine ungeheuer starke Wettbewerbsposition hat und daraus Kapital schlagen kann; sie können auch bei sinkenden Umsätzen ihren Gewinn steigern. Insgesamt komme ich zu dem Schluß, dass die Aktie derzeit eine Halteposition ist. Ich habe sie dennoch verkauft (+ 9,2%), weil eine andere Aktie die Bedingungen für einen Kauf m.E. besser erfüllt: Esprit.

      Esprit: Zu Esprit gibt es einen guten Thread bei Value-Analyse, wo ich die näheren Beweggründe für meinen Kauf geschildert habe. Mit einem KGVe von 16 ist Esprit bewertungsmäßig ein GARP-Investment. Ich denke, wenn man pessimistisch rangeht, hat man immer noch nicht zu viel bezahlt. Auf der anderen Seite kann man davon ausgehen, dass der innere Wert langfristig bedeutsam steigt, was die Sicherheitsmarge verbessert. Sollten sich die guten Perspektiven bewahrheiten sehe sowieso eine Sicherheitsmarge auf dem aktuellen Niveau, (eine Rechnung habe ich mir wie bei Monsoon erspart).

      Monsoon: Wie ich zur Bekanntgabe der Hj1-Zahlen befürchtet hatte, wird auch das Hj2 und das Gesamtjahr eine Wachstumsdelle markieren. Der Grund für die schwächer als erwartete Entwicklung ist zum einen ein schwieriger Einzelhandelsmarkt mit mittlerweile rückläufigen SameStoreSales, was auch zu außerplanmäßigen Lagerbereinigungen geführt hat. Und zum anderen fand im Heimatmarkt ein Riesenumbruch statt: Durch Verlegungen und neue Stores ist die Verkaufsfläche hier um 49% gestiegen. Eine Belastung der Margen versteht sich da von selbst. Immerhin: Von einem Gewinnrückgang wird nicht ausgegangen. Wie auch Esprit war Monsoon aber ein GARP-Investment und hat sich auch recht gut gehalten. Die ursprüngliche Schätzung für das kommende Geschäftsjahr 2006 (per Ende Mai 2007) lag bei 30 p je Aktie, was einem KGVe von 12,7 entsprechen würde. Ich glaube zwar nicht, dass dieses Ertragsniveau in einem Jahr geschafft wird, bin aber zuversichtlich, dass es wieder bergauf geht und sehe das KGVe <= 15.

      Zu den anderen Werten Zwack Unicum, EganaGoldpfeil, Food Junction, First Natural Foods und SABMiller gab es keine neuen Erkenntnisse. Bis auf Zwack Unicum und SABMiller werden alle Werte bei Value-Analyse besprochen.

      Ich habe mal das aktuelle KGVe meines Depots auf Basis der derzeitigen Marktwerte ausgerechnet. Die Werte geben einen gewichteten Durchschnitt von 11, was einer Gewinnrendite von 9% entspricht. Damit bin ich doch gut aufgestellt. Die Aktienmärkte sind da deutlich unattraktiver, geschweige denn die Anleihe- oder Geldmärkte.


      Portfolio:

      Unternehmen / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer ab Erstkauf

      Zwack Unicum / 22% / + 25,2% / 1 Jahr + 3 Monate

      EganaGoldpfeil / 20% / + 45,9% / 6 Monate

      Food Junction / 16% / + 6,0% / 3 Monate

      Monsoon / 13% / + 0,1% / 8 Monate

      Esprit / 11% / - 2,1% / neu

      First Natural Foods / 10% / + 27,9% / 2 Monate

      SABMiller / 8% / - 7,0%/ 1 Monat

      Performance in Q1 2006: + 1,2%


      Watchlistwerte:

      Als sehr interessant aufgestellt aber zu teuer erscheinen mir die führenden Werbetreibenden WPP, Omnicom und Publicis – organische Umsatzzuwächse im mittleren einstelligen Bereich und KGVe > 17.

      Scottish & Newcastle: Auch sehr interessant, ähnlich wie Diageo oder SABMiller. Die Bewertung erscheint mir aber nicht gut genug. Mit der Cashquote vom letzten Jahr hätte ich womöglich auch eine Position in Scottish & Newcastle und Diageo aufgebaut. Zwar muss man hier auf eine hohe Sicherheitsmarge verzichten, allerdings ist das Geschäftsmodell auch sehr stark, was das Bild relativiert. Ich denke, dass man bei den drei Werten auf Basis der derzeitigen Kurse langfristig auf jeden Fall eine zweistellige Rendite machen kann, was bei sehr guten Unternehmen selten ist. Da ich jetzt aber voll investiert, ist es nicht mehr so leicht in mein Depot zu kommen; auf Hin und Her habe ich keine Lust. Die Werte müssen schon deutlich attraktiver sein als das unattraktivste in meinem Depot.

      Vetropack: Erscheint mir nicht schlecht. Auf der einen Seite ein relativ wettbewerbsintensives Umfeld, so dass Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite nicht optimal weitergereicht werden können. Auf der anderen Seite immerhin ein wenig Preismacht und keine schlechte Wettbewerbsstellung mit anhaltenden Konsolidierungstendenzen und Osteuropaphantasie und dazu eine relativ günstige Bewertung. Derzeit sind v.a. Rationalisierungen angesagt, um die höheren Rohstoff- und Energiepreise abzufedern, was dem Unternehmen sehr gut gelingt. Die Zahlen lagen daher über den Erwartungen. Ich finde Vetropack nicht schlecht, viel mehr Wert würde ich ihr aber auch nicht zugestehen wollen.

      Oakley: Der Brillenlifestylemarkt erscheint mir sehr interessant. Laut einer Studie von McKinsey hat die Marke in dieser Produktkategorie die höchste Relevanz für einen Kauf im Vergleich zu allen anderen Produkten. Einer der wesentlichen Markentreiber ist hier der ideelle Nutzen, der sehr emotional behaftet ist und eine gewisse Fürliebe und Kaufbereitschaft ermöglicht. Ich denke das wird auch langfristig so bleiben und die Discounter werden hier ein Leben lang einen verschwindend geringen Marktanteil haben bzw. die Markenanbieter entsprechend hohe Preise verlangen können. Oder geht Ihr zu Aldi, um Euch eine Sonnebrille zu kaufen? Oakley ist hier eine starke Marke. Das Unternehmen reorganisiert sich gerade, so dass in diesem Jahr kein Gewinnwachstum erwartet wird. KGVe 2007 laut Konsensschätzung 18; das überzeugt mich noch nicht so. So was um die 13 oder 14 wäre interessant. Diesel ist leider nicht börsennotiert, Dolca & Gabbana auch nicht. Kennt Ihr weitere?

      Asics: Auch Asics ist eine starke Marke. Die Schuhe stehen für eine sehr gute Funktionalität. Meine Laufschuhe sind auch von Asics und werden es auch immer bleiben. Das interessante ist hier glaube ich, dass Asics früher oder später und vielleicht tun sie das auch jetzt schon, von der Lifestyleschiene von Adidas, Nike, Puma und Co. profitieren kann. Was de Großen da an Markendehnung betreiben ist in meinen Augen schon gewagt. Zwischen Sport und Lifestyle liegen Welten und ich habe die Befürchtung, dass die Konzerne ihre Marken langfristig verwässern könnten. Momentan klappt es ja noch erstaunlich gut, ich frage mich nur wie lange. Gut, irgendwo ergänzen sich beide Bereiche auch. Wer sportlich ist, will dabei auch trendy sein und wer trendy ist, kann dabei auch gerne sportlich aussehen, die Grenzen sind fließend. Ein weiterer Grund, warum eine Verwässerung noch nicht sichtbar ist, ist wohl der, dass die Sportmarken in den Köpfen der Menschen bereits eine feste Vorstellung haben und diese so schwerer verwässert wird als wenn dies nicht der Fall wäre. Und die Lifestylemenschen scheinen sich wenig drum zu kümmern, ob ihre Adidas-Sachen auch für Sport stehen, solange sie hip sind. Aber wie wird es z.B. in der kommenden Generation aussehen? Leute, die noch kein festes Bild von Adidas als Sportmarke haben? Was isses nun, Sport oder Lifestyle? Bei mir ist es bereits jetzt so, dass da ein Konflikt besteht. Wenn ich z.B. Laufschuhe kaufe, dann will ich einen Sportschuh und keine Mode und Asics steht für mich für einen guten Laufschuh. Aber was ist, wenn ich jetzt einen Adidasschuh kaufe? Bin ich jetzt „in“? Wofür steht die Marke eigentlich? Was verbinde ich damit? Zurück zum Investment: Asics erscheint mir leider viel zu teuer.

      Interessant finde ich auch das Geschäftsmodell von Stage Entertainment. Die haben u.a. gerade das Musical zu Dirty Dancing gemacht und stehen hinter sehr vielen solcher Veranstaltungen. Ich denke dass jedes Theater, was sie erfolgreich betreiben, so eine Art ewige Goldgrube ist, sehr interessant eigentlich, aber leider nicht an der Börse zu haben.

      Dann waren da noch ein paar weitere Werte, die sich eher für meine Dividendenliste bei Value-Analyse eigneten.

      Das war’s erstmal

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 02.04.06 17:00:49
      Beitrag Nr. 699 ()
      Hallo PoP,

      schön mal wieder etwas von dir zu lesen. First natural Foods ist ebenfalls in mein Depo gewandert (besser das meiner Frau :-) ).

      Einzig problematisch ist die Infoversorgung bei dem Unternehmen. Wobei ich im Moment ganz froh bin, das da noch keine Zocker dran sind.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 12:13:02
      Beitrag Nr. 700 ()
      1. Quartal:

      Aktiendepot:

      (a) Änderungen im Depot

      Cooper Companies sind rausgeflogen, da ich kein allzu großes Vertrauen in das Management mehr besitze, nachdem zum wiederholten Mal die Zahlen nach unten korrigiert wurden. Der Wert ist mir zu spekulativ geworden und ich begrenze meinen Verlust auf etwas über 20%.

      Im letzten Monat gab es dafür auch wieder eine Neuaufnahme: Schoeller-Bleckmann (Österreich).

      Unternehmensprofil
      Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Oilfield Service-Industrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten für die Richtbohrtechnologie. Darüber hinaus produziert die Gruppe Bohrmotoren und Bohr-Werkzeuge und bietet ihren Kunden umfassenden Service im Bereich Reparatur und Wartung.

      Die operativen Unternehmen der SBO sind weltweit in allen bedeutenden Zentren der Oilfield Service-Industrie präsent und agieren vor Ort als eigenständige Einheiten. Der SBO-Konzern bietet dabei den Rahmen für eine gemeinsame Strategie und eine gesunde finanzielle Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der einzelnen Gesellschaften.

      Leadership bei Technologie, Qualität und Service zählen zu den erklärten Unternehmenszielen. Dabei ist für SBO der Kundennutzen sowohl Ziel als auch Ausgangspunkt ihres Handelns. Unsere innovativen Produkte und Services bringen unseren Kunden Vorteile, die sich letztendlich auch im Unternehmenswert der SBO widerspiegeln.


      Das Unternehmen hat eine recht gut Markstellung in dem o.g. Bereich. Ich erwarte, dass aufgrund hoher Energie- und insbesondere Ölpreise (mag sein, dass der Ölpreis kurzfristig unter Druck gerät, aber mittel- bis langfristig wird er m.E. eher steigen) die Investitionen der großen Ölgesellschaften in Zukunft steigen. Der Auftragsbestand ist jetzt schon enorm hoch und bei den derzeitigen Ölpreisen lohnt sich für Ölgesellschaft der Versuch, nach neuen Ölquellen zu bohren und diese zu erschließen. Schoeller sollte einer der Profiteure sein.

      Die letzten Ergebnisse:

      Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG: Deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum 2004 nach vorläufigen Zahlen

      Ternitz, 20. Jänner 2005. Die im Prime Market der Wiener Börse notierte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) erzielte im Geschäftsjahr 2004 nach vorläufigen Zahlen ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum. Auf Basis vorläufiger Zahlen lag der Konzernumsatz mit EUR 152 Mio etwa 13 % über dem Vorjahreswert von EUR 134,2 Mio. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wird mit EUR 15 (nach 9,4) Mio erwartet, was einer Steigerung von 60 % entspricht.

      Das Jahr 2004 wurde von einem generell freundlichen Konjunkturumfeld geprägt. Dies führte zu einer spürbaren Intensivierung der Bohrtätigkeiten und in Folge zu einer verstärkten Nachfrage nach Ausrüstungsgütern für die Ölserviceindustrie.

      Dieses deutliche Ergebnisplus konnte erzielt werden obwohl sich der Dollar im Vergleich zum Euro im zweiten Jahr in Folge sehr schwach zeigte. Im Jahresdurchschnitt verlor der US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr gegenüber dem Euro etwa 10 % an Wert.

      Die endgültigen Ergebnisse für das am 31. Dezember 2004 beendete Geschäftsjahr veröffentlicht SBO am 16. Februar 2005.

      Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Ölfeld-Ausrüstungsindustrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten für die Richtbohrtechnologie. SBO beschäftigt weltweit 837 Mitarbeiter (31.12.2003: 800), davon im Stammwerk Ternitz in Niederösterreich aktuell 211, in Nordamerika (inkl. Mexiko) 435. Die Gesellschaft steht mehrheitlich im Eigentum der Berndorf AG.


      (b) Wertentwicklung des Depots und Betrachtung von Einzelwerten

      Mein Aktiendepot hat sich zu Beginn dieses Jahres äußerst erfreulich entwickelt. Seit Jahresanfang bis Ende März steht eine Performance von 12.9% auf dem Papier, was in etwa meiner angestrebten Jahresperformance entspricht.

      Hauptanteil an dieser positiven Entwicklung trägt natürlich die hoch gewichtete EganaGoldpfeil Holding, bei der nach Überschreiten des Widerstandes bei 0.2-0.21€ ein starker Kursanstieg eingesetzt hat.

      Ähnlich gut hat sich die Aktie von OHB Technology entwickelt, allerdings hat der Wert bei mir nur einen recht geringen Depotanteil. Bei OHB sehe ich aber (im Gegensatz zu Egana) geringe Chancen auf weitere nachhaltige Kurssteigerungen, denn mit einem 2007e KGV von 18-19 ist das Unternehmen schon recht gut bewertet. Ich denke nach dem jüngsten Kursanstieg über Gewinnmitnahmen nach, zumal die Aktie starken Schwankungen unterliegt.
      Da ich immer noch ein paar Verlustvorträge aus 2000 mit mir rumschleppe, könnte ich die Gewinne zudem steuerfrei kassieren.

      Esprit Holdings hat sich nach dem 10%igen Kurssturz gut gefangen und steigt entlang des langfristigen Aufwärtstrend-Kanals. Kein Handlungsbedarf, die hohe Gewichtung bleibt zunächst bestehen.

      Erste Bank, Bank of Nova Scotia: kein Handlungsbedarf, beide Werte steigen stetig, Erste Bank etwas volatiler, als BNS. Fundamental wenig Neues. Bei der Ersten Bank sollte die Kapitalerhöhung aufgrund des Erwerbs der rumänischen BCR eingepreist sein.

      Masterflex: gute Entwicklung des Kurses, nach Bekanntgabe der Zahlen per Saldo kaum Kursveränderungen, da diese in etwa der Marktmeinung entsprachen. Die anvisierte Ergebnissteigerung für 2006 zwischen 10-20% hat hingegen einige Investoren etwas verstimmt, wenn ich die kurzfristigen Bewegungen richtig deute. Hier hatte man sich vielleicht etwas mehr erwartet für das laufende Jahr. Abwarten und halten.

      Funkwerk: Nach Zahlen klar nachgebender Kurs. Der Umsatz lag unter den bereits nach unten revidierten Erwartungen, beim Überschuss gab’s hingegen eine Punktlandung. Viel wichtiger erscheint mir aber die nochmalige Bestätigung der diesjährigen Planzahlen. Sofern diese eingehalten werden, notiert FEW mit dem etwa 12-fachen des 06er KGVs.
      M.E. deutlich unter Wert, da die Aussichten recht gut sind.

      Macquarie Infrastructure Group: Plant die Veräußerung einiger Beteiligungen in Australien in diesem Jahr. Erwartung: deutlicher Gewinn gegenüber dem Investitionsvolumen. Evtl. könnten die bestehenden Projekte auch in Form eines IPO an die Börse gebracht werden unter Beteiligung der Aktionäre. Aktie hat auf diese Meldungen positiv reagiert. Auch die Zahlen 2005 sahen gut aus. PPP sollte großer Zukunftsmarkt sein, da die öffentliche Hand in vielen Ländern knapp ist und immer mehr private Unternehmen die Finanzierung übernehmen werden. In diesem Zusammenhang halte ich auch die großen Baufirmen für interessant, allen voran Bilfinger& Berger – allerdings nicht mehr gerade ein Schnäppchen, aber sehr gut aufgestellt.

      GEOX: Entwickelt sich gut. Gewinn in 2005 deutlich gestiegen und Auftragsbestand deutlich erhöht. Aktie hoch bewertet, aber ich erwarte weiterhin hohe Wachstumsraten. Sehe den Wert positiver, als manch anderer (siehe Value-Analyse). Denke, dass sich die Marke in den nächsten Jahren etablieren wird. Halten, für Zukäufe allerdings zu hoch bewertet und somit spekulativ.

      (c) Watchlist

      Aufgrund der fortgeschrittenen Hausse suche ich derzeit eher niedrig bewertete Unternehmen, wenn möglich in Kombination mit hohen Div. renditen.

      Eine Betrachtung wert ist sicher die in PoPs Depot hoch gewichtete Zwack Unicum.

      Ansonsten suche ich derzeit u.a. im deutschen Nebenwerte-Bereich. Hier sind viele Aktien stark gestiegen, aber es gibt auch immer noch unentdeckte Werte, die wachgeküsst werden (wollen).

      Interessant erscheinen mir auf den ersten Blick Catalis und GCI Management. Bedürfen aber noch einer näheren Analyse.

      (d) Depotaufteilung Anteil / Gewinn bzw. Verlust

      Bank Of Nova Scotia 10.00% / 31.12%

      Eganagoldpfeil Hold. 21.26% / 52.63%

      Erste Bk D. Oest. S 9.33% / 16.82%

      Esprit Holdings Ltd 22.45% / 91.04%

      Funkwerk 5.61% / -9.42%

      Geox S. P. A. Azion. 7.41% / 18.34%

      Macquarie Infrastructure Group. 4.67% / 2.33%

      Masterflex 7.36% / 15.31%

      OHB Technology 5.50% / 41.00%

      Schoeller-Bleckm. O. 6.41% / 6.54%

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 14:13:56
      Beitrag Nr. 701 ()
      kurz noch mal zum Thema Asics:

      Als Volleyballtrainer und selbst sehr aktiver Spieler kann ich PoP's Darstellung nur unterstreichen: Es gibt nur einen Volleyballschuhhersteller, der etwas taugt - Asics. Ich gehe sogar soweit, zu behaupten, dass 90% aller ernsthaften Volleyballer in Deutschland mit Asics spielen!


      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 15:19:47
      Beitrag Nr. 702 ()
      Moin pop,

      habe Deinen Thread eben entdeckt. Mich könnte die Aktie First Natural Foods interessieren.
      Kannst Du mir Tipps geben, wo man am besten Informationen darüber bekommt.

      Tschüs
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 16:27:50
      Beitrag Nr. 703 ()
      Moin,

      @n.n.

      Schöne Performance.

      Wie ist SBO derzeit eigentlich bewertet und wie läuft Dein Fondsdepot?

      @Thomas...Als Volleyballtrainer und selbst sehr aktiver Spieler kann ich PoP\'s Darstellung nur unterstreichen: Es gibt nur einen Volleyballschuhhersteller, der etwas taugt - Asics. Ich gehe sogar soweit, zu behaupten, dass 90% aller ernsthaften Volleyballer in Deutschland mit Asics spielen!

      Das ist doch gut zu wissen!

      @best_choice

      Ich habe zu FNF eine Diskussion bei Value-Analyse.de eröffnet und dort einen entsprechenden Link reingestellt, der Dir sicherlich weiterhelfen wird.

      Beste Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 14:09:18
      Beitrag Nr. 704 ()
      Aktien Kauftag G/V Anteil
      Bank OF Nova Scotia 08.02.2005 32.62% 6.8%
      Eganagoldpfeil 28.04.2005 63.16% 15.3%
      Erste Bank 06.07.2005 19.41% 6.4%
      Esprit 06.06.2003 93.64% 15.3%
      Funkwerk 25.01.2006 -8.37% 3.8%
      Geox 20.02.2006 18.24% 5.0%
      Macquarie Infrastr. Gr. 13.12.2005 4.65% 3.2%
      Masterflex 03.01.2006 12.44% 4.8%
      Schoeller-Bleckm. 20.03.2006 11.15% 4.5%

      Optionsscheine Kauftag G/V Anteil
      ABN Soft Comm. 21.03.2005 11.53% 2.7%

      Gesamt Aktiendepot 68.0%

      Fonds Anteil
      DWS Inter Genuss 3.1%
      ABN GL. Em. Mkts. Bd 3.4%
      AXA Rbg. Asia Pac. ex JP SC 8.3%
      GRIFFIN European. Opp 11.7%
      MORG.ST. Em Eur + Middle E. 5.0%
      STARCAP Priamos 0.5%
      Gesamt Fondsdepot 32.0%

      Rausgeflogen: OHB mit über 35% Gewinn in dreieinhalb Monaten, Absicherung der Gewinne, Bewertung scheint mir nicht mehr allzu viel Spielraum nach oben zu lassen. Wiederaufnahme auf niedrigerem Niveau nicht ausgeschlossen.

      Des Weiteren:

      (1) Neuaufnahme als Sparplan: Aktienfonds Starcap Priamos: Globaler Aktienfonds, überzeugt mich durch das Management
      (2) Neuaufnahme als Sparplan: ZertifikateJournal Portfolio (ABN2BF) - breit gemischtes Zertifikat über alle Anlageklassen, investiert in Zertifikate jeglicher Art, auch Rohstoffe, alternative Investments etc.

      Prozentualer Gewinn in den ersten drei Monaten:
      Aktiendepot 12.9%
      Fondsdepot ca. 8% (etwas ungenau, wg. Sparplänen)

      Im Moment bin ich extrem übergewichtet in Aktien, da ich bei Rentenfonds eher nachgebende Notierungen erwartet habe un din naher Zukunft erwarte. Da aber das Risiko an den Aktienmärkten steigt, vesuche ich alternative Wege der Diversifikation einzuschlagen, so u.a. das ZJ Portfolio-Zertifikat.

      Mehr demnächst. Auch zu SBO mehr demnächst.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 22:05:29
      Beitrag Nr. 705 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.119.627 von notnormal am 07.04.06 14:09:18Hallo, zusammen!

      Als ich mir meinen Investment-Ansatz in den letzten Tagen noch mal durch den Kopf gehen ließ und mir meine hier vorgestellte Strategie durchgelesen habe, fiel mir auf, dass die Zeilen meinen Ansatz eigentlich noch nicht adäquat wiedergeben. Ich habe mich daher dazu entschlossen, ihn noch ausführlicher darzustellen. Sicher ist es für den Leser auch hilfreich, wenn er weiß, wie und warum ich was meine, wenn ich z.B. sage, dass ein KGV von 10 für das eine Unternehmen sehr gut und für das andere Unternehmen schlecht ist. Dabei bleibt vielleicht auch festzuhalten, dass ich dies und den gesamten Thread hier nicht mache, weil ich ein Selbstdarsteller oder etwas in dieser Art wäre. Vielmehr ist es so, dass mich der Thread immer wieder dazu bewegt, meinen Ansatz zu reflektieren, sowie mein Portfolio und die Performance. Täte ich das nicht, würde ich die Sache bestimmt etwas schleifen lassen und nicht so viel Disziplin an den Tag legen. Als ich zum ersten Mal meinen Ansatz in Worte fassen wollte, war das gar nicht so einfach – ich fand das gewissermaßen schockierend. Mittlerweile ist es auch ein Stück Selbstfindung, eine Art Investment-Spiegel, vor das ich mich immer wieder stelle, und feste Grundlage für mein Investordasein und mein Handeln.

      Zur Einleitung meiner Strategie schrieb ich:

      Mit diesem Depot wird ein wertorientierter Ansatz verfolgt. Dreh- und Angelpunkt der Bewertung ist der freie Cashflow (FCF). Der Wert einer Aktie ist demnach der Barwert der künftigen Dividenden. Die erwarteten FCFs werden mit meiner Renditeerwartung in Höhe von 9% entsprechend dem langfristigen Kapitalmarktzins abgezinst, um ihnen einen fairen Wert zuzuweisen.
      Der faire Wert sollte deutlich über dem Preis liegen, den ich dafür bezahle, so dass die Rendite deutlich mehr als 9% beträgt. Der Abschlag zum fairen Wert, also die Sicherheitsmarge, sollte i. d. R. mindestens 40% betragen. Darin kommt die Quintessenz der Strategie zum Ausdruck, nämlich die Maximierung des Chance/Risiko-Verhältnisses. Chance: Es wird damit gerechnet, dass a) die mir zufließenden FCFs auf der Basis des Kaufpreises eine weit überdurchschnittliche Rendite gewährleisten (Ertrag) und/oder b) sich die Schere zwischen fairem Wert und Börsenwert schließt (Kursgewinn). Risiko: War die Wertermittlung zu optimistisch und erfordert diese im Nachhinein eine negative Wertanpassung, bietet der deutliche Abschlag zum fairen Wert einen entsprechenden Risikopuffer.

      Das oben geschriebene ist die Philosophie meines Investment-Ansatzes. In der Anwendung sieht es jedoch ganz anders aus.
      Der DCf-Gedanke ist absolut richtig und m.E. die wirklich einzig schlüssige Antwort auf die Frage, was eine Aktie für den Investor fundamental wert ist: den Gegenwartswert der Dividenden. Diesen Gedanken muss man als Value-Investor so gut wie möglich umsetzen. Und das so gut wie möglich umzusetzen heißt NICHT, zu versuchen den inneren Wert anhand eines DCf-Modells so gut wie möglich auszurechnen. Das übersteigt in den allermeisten Fällen unsere Beurteilungskraft. Der von mir zitierte Satz Warren Buffets „Lieber ungefähr richtig, als genau falsch“ hat genau die Quintessenz inne, die es zum Value-Ansatz bedarf: Wenn ich einen ungefähren Wert ermitteln kann und damit ziemlich wahrscheinlich richtig liege, dann ist dies besser, als wenn ich alles genau machen will und damit dann genau falsch liege. Auf die Praxis übertragen, heißt das für mich zunächst einmal, dass ich den DCf-Gedanken in den meisten Fällen auf den Gedanken der Gewinnrendite vereinfache. Gewinnrendite als Gewinn je Aktie in % vom Aktienkurs bzw. das Reziproke des KGVs. Der Gedanke ist ja einleuchtend. Wieviel Gewinn stehen mir für jeden investierten Euro zu? Z.B. haben wir eine Aktie mit einem Kurs von 10 Eur und einem Gewinn je Aktie von 1 Eur, also bei einem KGV von 10. Die Gewinnrendite ist demnach 10%. Diese Rechnung ist natürlich nicht ganz richtig. Richtig wäre sie in zwei Fällen. 1. Fall: Der komplette Gewinn wird ausgeschüttet, so dass mir tatsächlich 1 Eur zufließen. 2. Fall: Der Teil des Gewinns, der nicht ausgeschüttet wird, muss sich unternehmensintern mit meinen Opportunitätskosten von 9% verzinsen. Dann macht es theoretisch keinen Unterschied, ob der Betrag sofort ausgeschüttet wird, oder aber der Betrag einbehalten und damit eine Rendite erzielt wird, die ich selbst damit hätte machen können, wenn es an mich ausgeschüttet worden wäre. Der Barwert ändert sich damit nicht; dieser ist der Gewinn in n Jahren, abgezinst auf den Barwert in n Jahren: (1 Eur * 1,09^n) / (1,09^n) = 1 Eur. Ein wichtiger Faktor ist also die Rendite auf die einbehaltenen Gewinne hier kommt es auf das Return on Investment an, also die Rendite auf das betrieblich investierte Kapital (RoIC), das über mehrere Jahre im Durchschnitt erzielt wird.
      Man muss diesen Gedanken aber noch weiter auf DCf übertragen, um sich darüber bewusst zu werden, wie ein KGV zu beurteilen ist. Wenn ich ein Investment habe, dass mir theoretisch betrachtet „ewig“ 1 Eur je Aktie Ertrag bringt, dann ist diese Aktie für mich bei 9% Diskont 11,11 Eur wert, und nur dann. Eine DCf-Rechnung würde sich dann (ohne Wachstum) auf die Formel 1 Eur / 0,09 vereinfachen. Die Summe aller Gegenwartswerte würde dann einen inneren Wert von 11,11 bzw. einen faires KGV von 11,11 bedeuten. Der Knackpunkt beim Übergang zu KGV-Betrachtungen ist also, dass das Investment möglichst lange und das relativ sicher 1 Eur einbringt. Erst nach 50-75 Jahren werden die Barwerte so klein, dass sie vernachlässigbar sind. D.h. dass ein Unternehmen über eine so gute und nachhaltige Wettbewerbsposition verfügen muss, dass es wahrscheinlich auch eine solche Lebensdauer hat und seine Marge lange halten kann. Das zeigt z.B. auch, dass es (aus wertorientierter Sicht) nicht reicht, das KGV der nächsten zwei Jahre anzugucken und daraus schließen zu wollen, dass ein Investment günstig ist. So wurde schließlich auch zu Neuer-Markt-Zeiten argumentiert und jede noch so wahnwitzige Bewertung gerechtfertigt. Dabei handelte es sich teils um Unternehmen mit fraglichen Wettbewerbspositionen und hohen KGVs. Würden wir z.B. annehmen, dass so ein Unternehmen vielleicht nur 10 Jahre 1 Eur je Aktie erwirtschaften kann, dann hätte dies einen Barwert von 4,42 Eur, was einem fairen KGV von 4,42 entsprechen würde. Wenn ich also ein Investment tätige, kommt es darauf an, dass der Gewinn je Aktie künftig möglichst hoch ausfallen wird und das möglichst lange und nachhaltig. Dieser Gedanke ist nicht etwa von irgendwelchen Megatrends abhängig, die oftmals früher oder später in einer Mee-Too-Kultur mit schwacher Ertragskraft münden, sondern in ganz erheblichem Maße von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen. Die Wettbewerbsvorteile bestimmen neben dem, was der Markt hergibt, die langfristige Ertragskraft und das Wachstum eines Unternehmens immens. Das Wachstum und der faire Wert sind der Qualität also nachgelagert.
      Es kommt für mich also vereinfacht gesprochen auf das KGV bzw. auf die Gewinnrendite an, wobei man diese Kennzahl nicht isoliert betrachten darf, sondern in einem Dreieck aus Qualität, KGV und Wachstum. Alle drei sollen in einem guten Verhältnis zueinander stehen und ein attraktives Gesamtbild ergeben. Somit ist ein niedriges KGV bei schlechter Qualität und/oder schwachem Wachstum nicht attraktiv bzw. zu Recht niedrig oder aber eine gute Qualität bei hohem KGV und/oder schwachem Wachstum. Auch wenn zwei davon gut sind und eines schlecht, reicht es oft nicht aus. Alle drei zusammen müssen ein gutes Bild ergeben.
      An dieser Stelle möchte ich noch mal das Kriterium Wachstum zu sprechen kommen. In nur wenigen Fällen treffe ich konkrete Wachstumsannahmen. Der Grund dafür liegt wie bei der DCf-Rechnung selbst einfach darin, dass man möglichst nicht falsch liegen darf, denn darauf beruht ja die Investitionsentscheidung. Für wettbewerbsstarke und relativ gut prognostizierbare Unternehmen mache ich manchmal noch eine Wachstumsprognose, sofern sie konservativ ist, die bette sie in eine DCf-Prognose ein. Diese muss dann fundiert sein und sie darf dann v. a. möglichst nicht falsch sein, nicht falsch im Sinne von zu optimistisch. Je weiter man aber in den Wachstumsbereich vordringt, desto unsicherer wird die Prognose. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt dann schnell die Tücken auf. Eine Prognose von sagen wir 30% Gewinnwachstum über Zeitraum von 5-10 Jahren ist z.B. schon sehr tough, oder die z.b. die Annahme eine ewigen Wachstums von 5%. V.a. wenn man sich mal anschaut, was es dann bedeuten würde, wenn es 10% p.a. weniger sind oder 10% p.a. mehr in 5-10 Jahren oder 3% p.a. mehr oder weniger bei der ewigen Rente. Letztendlich könnte man mit DCf natürlich jeden noch so erdenklichen Wert rechtfertigen, sollte das aber tunlichst vermeiden. Die Konsequenz ist dann die, dass man den Growthbereich i.d.R. meiden sollte, jedenfalls aus wertorientierter Sicht mit der dazu gehörenden Grundlage einer Sicherheitsmarge und das Auslassen von Stoppkursen etc. Der Markt ist da freilich nicht so weitsichtig. Wenn sich am Markt erst einmal die Meinung durchgesetzt hat, dass irgendwo ein tolles Wachstumsunternehmen mit 30% p.a. wächst und das vermutlich auch weiter tut, dann steigt das KGV vermutlich auf 30-40 oder sogar 50 und mehr. Wer kann hier schon sagen, ob das Unternehmen das noch fünf Jahre, zehn Jahre oder sogar 20 Jahre durchhält? Aber so weitsichtig ist der Markt häufig nicht. Es wird nicht überlegt, stehen wir dem Wert ein KGV von 20 zu, sondern das KGV steigt einfach 30 und 40 solange 30% Wachstum herrschen und sackt dann auf 15 und weniger ab, wenn sich das Wachstum auf ein normales Niveau eingependelt hat. Diesen Bereich kann mit dem Investmentansatz, den ich verfolge freilich nicht abdecken. Hier greifen andere Strategien. Und so ist z.B. auch mit Zyklikern. Das ist ein sehr gutes Beispiel, wie man wirklich überhaupt nicht wissen kann, was so eine Aktie fundamental wert sein soll. Das ist so gut wie unmöglich und KGV-Betrachtungen irreführend. Kurzfristig kann man damit natürlich schon Geld verdienen, keine Frage (oder aber auch Verlieren).
      Um es noch mal auf den Punkt zu bringen. Ich vereinfache den Gedanken auf die Gewinnrendite in Kombination mit der Qualität und dem Wachstum. Was ich also suche sind möglichst wettbewerbsstarke Unternehmen mit möglichst niedrigen KGVs (im Idealfall deutlich einstellig) und mit möglichst guten Wachstumsperspektiven. Ich bin der Überzeugung, dass der Value-Ansatz so am besten funktionieren kann, weil das Prinzip der Sicherheitsmarge auf Basis des inneren Wertes bestmöglich umgesetzt wird. Ich möchte das noch kurz am Beispiel meines Investments in EganaGoldpfeil verdeutlichen. Mein Kalkül war, dass ich das Unternehmen mit einem KGVe von rund 7 erwerben kann, was einer Gewinnrendite von 14% entspricht. Das ist die Einstandsrendite im ersten Jahr wohlgemerkt. Die Qualität des Unternehmens ist gut, EganaGoldpfeil verfügt über ein interessantes Markenportfolfio und hat ein hervorragendes Management. Hinzu kommt, dass die Wachstumsperspektiven gut sind. D.H. die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Rendite mittelfristig sogar auf 20% zugeht und ich rechnete nicht damit, dass sie langfristig deutlich unter 14% fällt. Mein Maßstab sind hingegen 9%. Dass das eine satte Sicherheitsmarge bedeutet, war also ohne jede Art von Rechnung und ohne Zukunftsprojektionen abzusehen und im nachhinein kann ich sagen, dass ich wohl ungefähr richtig lag. Indes ist die Aktie mit einem KGVe von 10 immer noch sehr interessant, man schaue sich im Vergleich dazu mal die KGVs der bekannten Indizes an.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 22.04.06 16:56:28
      Beitrag Nr. 706 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.279.263 von prince.of.persia am 21.04.06 22:05:29ausgezeichneter Artikel, Prince ! :)

      Kurze Zwischenfrage: Warum Abzinsung mit 9% ?
      (wobei ich bei konservativen Wachstumsannahmen für einigermaßen stetig wachsende Firmen durchaus dem Ansatz zustimme)
      Avatar
      schrieb am 23.04.06 10:46:47
      Beitrag Nr. 707 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.283.406 von big_mac am 22.04.06 16:56:28Hallo big_mac,

      der Abzinsungsfaktor ist sicher Geschmackssache. Ich habe mich hier schlicht an der Rendite orientiert, die es langfristig am Kapitalmarkt zu holen gab. Ich denke 9% sind schon konservativ, v.a. wenn man sich mal alernative Anlagemöglichkeiten anschaut. Wenn die 10J-Bundesanleihe mit 3,2% rentiert bedeutet das immerhin einen Risikoaufschlag von fast 6%. Außerdem achte ich ja sehr stark auf eine gute Sicherheitsmarge, kaufe die Werte also so, dass sie wahrscheinlich mit deutlich mehr als 9% abwerfen, was einem deutlich höheren Risikoaufschlag entspricht.
      In einem statischen Modell ohne Wachstum bedeutet das ein faires KGV von 11 (9%) ggü. 31 (3%) bei den Renten und z.B. 16 beim Dax(6%). Da die Gewinne aber nicht komplett ausgeschüttet werden, ist das Bild für Aktien noch besser. Man muss die Sache dann dynamisch betrachten: Die Ausschüttung bei der Anleihe bleibt immer gleich, während der Gewinn je Aktie bei den Aktien im Idealfall steigt und steigt und jeder nicht ausgeschüttete Betrag künftig noch höher (mit entsprechend höheren Barwerten)ausgeschüttet werden kann.

      Viele Grüße zum Sonntag
      PoP
      Avatar
      schrieb am 24.04.06 09:45:56
      Beitrag Nr. 708 ()
      uff - das musste ich erstmal verdauen :-)

      Schöner Beitrag PoP! Mein Problem ist sehr oft, dass ich zu sehr an Unternehmen in speziellen Situation (Turnarounds etc) gerate.

      Mir ist im Prinzip nicht ganz klar, wie du Egna und co ausgräbst. Meine Sortierung bei der Suche nach Valuewerten beginnt fast immer mit einem niedriegen KGV, hohem ROI und am besten keine Dividende. Problem ist, das ich da dann fast immer keine Werte in der Selktion habe^^

      Klar, Foren wie dieses oder das gute alte Valueforum sind sehr gute Plattformen. Die Beiträge sind oft mit besserem (anderem) Wissen bestückt wie viele Bücher. Nur die eigentliche Suche nach unentdeckten Perlen (First Natural Foods) gelingt einem so nur begrenzt.

      Deine Rechnungen, Ansätze etc kann ich voll und ganz nachvollziehen - mir fehlen im Moment die Ideen und der Ort zum Suchen^^ Klar gehe ich mit offenen Augen durch Supermarkt und "Konsorten" - nur da fällt mir schon nichts mehr ein ausser J&J, H&M etc - die haben "Valueisten" eh auf dem Zettel.

      Mich interessiert eher, wo du nach Werten suchst (I-Net, Fernsehen, etc).

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 25.04.06 09:55:41
      Beitrag Nr. 709 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.291.027 von ThBoe am 24.04.06 09:45:56Hallo Thomas,

      EganaGoldpfeil von habe ich vom User notnormal aufgegriffen. Der hatte es glaube ich zuerst hier ins Spiel gebracht und stellte das Investment danach bei Value-Analyse.de vor. Das Forum ist eine ausgezeichnete Plattform für Investmentideen. Für mich ist es neben Anregungen von Bekannten und Zeitungslesen die ergiebigste Quelle. Früher war das nicht so, was daran lag, dass ich in den Foren vieles aufgegriffen hatte, wo ich nicht weiter nachgehakt habe. Später stellte ich dann oft fest, dass ich irgendetwas verchlafen hatte. Ich analysierte gerade ein Unternehmen, das es mal deutlich billiger gab. Und ich hörte damals davon, aber hatte einfach nicht nachgehakt. Das habe ich jetzt abgestellt und versuche so gut wie immer nachzuhaken. Ich denke mal der Knackpunkt bei Dir ist einfach, wie Du schon selbst sagtest, dass Du gar keine Werte in der Selektion hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du dann auf etwas interessantes stößt, ist dann natürlich viel geringer. Und das liegt wohl auch an Deiner Vorauswahl. Unternehmen mit hohen RoI und ohne Dividenden haben meistens die höchsten KGVs. Mir fällt derzeit nur Monsoon ein, die das mit einem moderaten KGV aufweisen. Vermutlich benutzt Du auch Screens und da wäre eine Monsoon und viele andere Werte wohl gar nicht aufgetaucht. Aber auch Unternehmen mit neidrigeren RoIs können interessant sein. Ich würde also einfach viel mehr Unternehmen in Deinen Radar nehmen. Kleiner Test für Dich, fang doch mal gleich hier an: Hast Du Dir bereits alle Werte der hier vorgestellten Depots von notnormal, JuliaPapa und mir einmal näher angesehen?

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 26.04.06 08:58:57
      Beitrag Nr. 710 ()
      Hallo PoP,

      danke für die Tipps. Die meissten Werte von euch habe ich mir angesehen. Den einen mehr oder weniger genau. Das Value-Forum kenne ich natürlich (bin ja von Anfang an dabei^^) und habe selbst viele schöne Anregungen gefunden. Mein Ergeiz geht in die Richtugn selbst finden und nicht über andere "Abkupfern" ;)

      Wahrscheinlich hast du Recht - ich suche wohl einfach etwas verkehrt :-) Ich spiele mal mit verschiedenen anderen Einstellungen und dann kann ich mich ja mal melden. Welche Seiten benutzt du Hauptsächlich? Ich suche über Onvista, Consors oder einfach Google. Nebenwerte über das Nebenwerte Journal und natürlich Value-Forum und die 50er hier :-)

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 08:44:42
      Beitrag Nr. 711 ()
      @ THboe

      Gute Frage. Mir kommen die meisten Ideen eher zufällig, wie PoP schon sagt. Man liest einen Zeitungsartikel, einen Bericht o.ä. und denkt sich hoppla, die Firma oder besser noch der Unternehmer hört (hören) sich aber interessant an. Dann beginnt die Recherche und Einschätzung der Firma…

      Als Anhaltspunkt kann ich immer wieder nur die Wirtschaftszeitung „Brand Eins“ empfehlen (auf der Homepage gibt es auch ein Archiv zum Nachschauen). Sehr interessante Artikel und ab und an gibt es dort auch Anregungen für das Depot (sofern man den o.g. Weg geht). Ansonsten ergibt sich viel durch Lesen normaler Zeitungen. Egana ist mir durch einen Artikel zur Übernahme von Salamander aufgefallen. In diesem wurde u.a. darüber berichtet, welch gutes Image und welch hervorragende Marktstellung Salamander in Osteuropa hat und in welchem Bereich Egana sonst noch aktiv ist. Dies hat mein Interesse geweckt und ein weiterer Bericht zu Herrn Seeberger hat mich von dessen Qualitäten überzeugt….

      Eine zweite Vorgehensweise bei mir ist über längerfristige Trends nachzudenken – hört sich sicherlich nicht besonders beeindruckend an, aber ich denke auch hier kann man langfristig profitieren, wenn man seinen Verstand nutzt…die richtige Firma aus den entsprechenden Bereichen zu finden ist allerdings bedeutend schwieriger. Je nach Bereich würde ich persönlich auch Fonds/Zertifikate ins Kalkül ziehen. Für Bereiche wie Pharma/Biotech/Gesundheit oder alternative Energien bieten sich Fonds oder Zertifikate m.E. an.

      Nach der Betrachtung der Trends erfolgt als zweiter Schritt dann die Identifizierung von Unternehmen, die davon deutlich profitieren sollten.

      Beispiel: Schoeller-Bleckmann (SBO). Ich denke, der Ölpreis wird langfristig steigen (bzw. auf hohem Niveau bleiben) aufgrund von hoher Nachfrage und nachlassendem Angebot. Sicher auf Sicht von 40-50 Jahren werden andere Energieträger das Öl ablösen (müssen) aber bis dahin ist ein weiter Weg und dies kann beim besten Willen nicht von heute auf morgen geschehen.

      Folgerung: ein hoher Nachfragebedarf ist auf mittlere bis lange Sicht gegeben.

      Warum nun SBO?

      Für mich war zunächst die Frage, ob ich in ein Unternehmen investieren will, welches Basisausrüstung wie Spezial-Bohrgestänge, Bohrköpfe und ähnliches zur Verfügung stellt (wie SBO) oder ob ich lieber in einen Ölmulti à la Exxon, Shell (oder kleiner Occidental Petroleum, OMV) etc. investiere. Meine Überlegung ist, dass letztere in höherem Maße direkt abhängig vom Ölpreis sind (auch wenn sie dieses durch Diversifikation teilweise wett machen). Daher habe ich mich für Grundausrüster entschieden. Solange der Ölpreis ein gewisses Niveau hat, lohnt es sich für die Ölmultis Geld in die Suche nach neuen Ölfeldern zu stecken – und dass diese im Geld schwimmen ist auch bekannt. Der Ausrüster sollte außerdem weltweit recht gut aufgestellt sein und aufgrund seiner Markstellung und Expertise seine Preise am Markt durchsetzen können.

      In diesem Bereich tummeln sich aber nicht so viele Firmen mit gutem Know-How. Fachkräfte mit Expertise sind extrem gefragt und das A und O. Österreich qualifiziert in einem speziellen Studiengang Leute für den Bereich, was m.E: auch dem dort ansässigen Unternehmen SBO stark zu Gute kommt und einen gewissen Standortvorteil ergibt. Die Bewertung ist gemessen an den Gewinnen inzwischen nicht mehr gerade billig zu nennen, daher sind geplante Zukäufe bei mir auch erstmal zurückgestellt worden (seit der Depotaufnahme hat SBO in wenigen Wochen bereits knapp 35% zugelegt). Hier würde/werde ich zumindest eine Abkühlung abwarten…zumal SBO auch gewissen Risiken unterliegt:

      (1) Der Hauptumsatz wird in den USA gemacht, d.h. die Wechselkurseffekte schlagen voll durch – auf absehbare Zeit wohl eher negativ. Langfristig wage ich hier aber keine Prognose, obwohl ich dem US$ sehr skeptisch gegenüber stehe, muss ich gestehen.

      (2) Auch wenn die Produktionskosten nur einen Teil der Investitionskosten ausmachen, schlagen steigende Rohstoff- und Energiekosten bei SBO negativ zu Buche. Kurios, aber wahr: man braucht einen hohen Ölpreis, um Aufträge zu generieren hat aber gleichzeitig durch gestiegene Energiekosten Margenverluste. Allerdings gehe ich davon aus, dass diese von dem anziehenden Geschäft sehr deutlich überkompensiert werden.

      @ PoP

      Danke für die eingehende Erläuterung Deiner Strategie. Mir persönlich ist diese zu eng gefasst, wie wir bereits anderweitig diskutiert haben – ich halte es für nahezu unmöglich Vorhersagen über die Gewinnentwicklung eines Unternehmens über 30-50 Jahre und mehr zu treffen. Natürlich kann ich fundierte Vermutungen anstellen, ob ein 10 Euro-Unternehmen in 30, 50 oder mehr Jahren noch immer einen Gewinn von 1 Euro erwirtschaftet oder nicht, aber dann lasse ich alle menschlichen Faktoren außen vor (z.B. Managementwechsel und anschließende Fehlentscheidungen).

      (Kurz zu dem Deinem Beispiel zu bleiben. Mir ist nicht ganz klar geworden, wie Du Dir einen fairen Wert von 4.42 Eur berechnest, wenn der Gewinn von 1 Eur 10 Jahre lang anfällt…)

      Ein wirklich entscheidender Management-Fehler genügt u.U. und der ganze Laden fährt vor die Wand. Auch das muss einem bewusst sein – ausschließen lässt sich dieses Szenario leider nie. Da kann die Firma m.E. noch so gut aufgestellt sein. Die Entwicklung und das Wachstum steht und fällt mit dem Management und seinen Entscheidungen. Auch Esprit führte bis vor 10 Jahren ein absolutes Schattendasein und war abgeschrieben worden – was daraus geworden ist hast Du ja selber schon ausführlich analysiert. Wer sagt mir aber, dass sie in 20 Jahren nicht wieder in der Versenkung verschwunden sind aufgrund fehlerhafter Entscheidungen??? Klar, sie sind inzwischen sehr gut aufgestellt und vermarkten Ihre Produkte sehr viel besser, als früher. Aber rettet einen der Bekanntheitsgrad im Zweifelsfall wirklich? Es gibt genug Firmen, die früher einen hervorragenden Ruf hatten und nun „vor sich hin krebsen“. Ich denke da z.B. an eine Firma wie Benetton.

      Auch bei Ausnahme-Investoren wie Buffet gehört neben der Analyse ein wenig Glück dazu, die richtige Auswahl zu treffen (sowie das Glück, dass der amerikanische Aktienmarkt in den letzten Jahrzehnten einen sehr starken Aufschwung erlebt hat und die Aktie als Anlageform für Kleinanleger überhaupt erst richtig entdeckt wurde) bzw. wird bei ihm oft vergessen, dass er auch bewusst recht risikoreiche Investments (z.B: Devisen-Trading) eingegangen ist und z.T. auch heute noch eingeht.

      Ich weiß, dass ich bei meinen Investments z.T ein etwas höheres Risiko eingehe, weil ich auf Wachstum setze, allerdings darf man auch nicht verkennen, dass einem bei Deinem Ansatz viele „Chancen“ von vorneherein entgehen (Chancen soll hier nicht im Sinne von Zocken und kurz Geld mitnehmen gemeint sein!). Eine GEOX wird aus Bewertungsgründen nie in Deinem Depot landen, egal wie gut Du die Perspektiven auf Sicht der nächsten Jahre einschätzt – abgesehen von unserer unterschiedlich Ansicht hinsichtlich des Geschäftsmodell und seiner Zukunftsfähigkeit. Ich erwarte hier in den nächsten Jahren deutliche Wachstumsraten, weshalb ich in diesem speziellen Fall bereit bin, ein optisch hohes KGV zu akzeptieren. Irgendwann in Zukunft wird zwangsläufig die Anpassung des KGVs an eine nachlassende Wachstumsrate erfolgen. Gegenfrage: Bei welchem Unternehmen ist dies nicht irgendwann der Fall? Die Frage ist daher für mich eher: wann geschieht dies und investiere ich bereits vorher oder warte ich diese „Anpassung“ ab…dies entscheide ich im Einzelfall, je nachdem wie lange ich dem Unternehmen noch hohe Wachstumsraten zutraue.

      Coca-Cola, Gilette und wie sie alle heißen haben ihre anfänglichen Wachstumsraten nicht auf ewig durchhalten können - schau Dir aktuell eine Dell an. Die wird ja regelrecht verprügelt. Trotzdem wäre man in den letzten 10 Jahren verdammt glücklich gewesen, von Anfang an bei deren Wachstumsstory dabei gewesen zu sein und hätte immer noch einen immensen Buchgewinn zu feiern. Trotz Anpassung des KGV an die geringeren Wachstumsraten…

      Ebenso wenig wäre vermutlich vor einigen Jahren eine Esprit in Deinem Depot gelandet, weil auch diese zu dem Zeitpunk keinesfalls stark unterbewertet war (in Anbetracht des zurückliegenden Wachstums und der damaligen Bewertung). Nach Deinem Ansatz hätte ich aufgrund der damaligen Bewertung Esprit wohl nicht gekauft. Ich habe es dennoch getan, weil ich an den Unternehmenswert, das Management und das Wachstum geglaubt habe. Es ist ein winziger Grad und man kann sich bei solchen Werten ordentlich die Finger verbrennen, aber wenn man im Zweifelsfall früh genug die Reißleine (im Zweifelsfall auch mal zu früh) zieht sind die Risiken m.E. überschaubar. In Einzelfällen wird man aber immer daneben liegen, davor rettet einen auch die vermeintliche Unterbewertung eines Unternehmens nicht.

      Unternehmen wie Egana sind wohl einmalige Chancen, die einem ein paar Mal im Leben über den Weg laufen in der bestehenden Chance/Risiko-Relation…

      Ich verstehe Deinen Ansatz und bewundere Deine Konsequenz dies durchzuziehen, habe für mich aber einen etwas anderen Rahmen abgesteckt. Deine Art zu investieren ist sicherlich strenger durchdacht, als meine und die Sicherheitsmargen, die Du Dir setzt, sind enorm. Ich entscheide viel eher von Unternehmen zu Unternehmen, ob ich bereit bin den Preis zu akzeptieren, habe aber keine starren Regeln. Dies hat den Vorteil einer größeren Flexibilität, aber natürlich den großen Nachteil der Subjektivität – man muss schon sehr aufpassen, sich von einem Unternehmen bzw. dem derzeitigen Wachstum nicht zu stark blenden zu lassen.

      Um das Risiko dennoch etwas einzugrenzen werden in meinem Depot risikoreichere und höher bewertete Unternehmen in der Regel geringer gewichtet. Bin ich 100%ig überzeugt von einem Unternehmen und den Wachstumsperspektiven bin ich aber u.U. auch bereit einen höheren Preis zu bezahlen. Bei den spekulativeren Werten bin ich zudem im Zweifelsfall „schnell bei der Hand“ mit einer Verkaufsentscheidung, wenn sich das Unternehmen operativ nicht so entwickelt, wie von mir erwartet.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 13:50:47
      Beitrag Nr. 712 ()
      Hallo,

      Thomas,

      @Wahrscheinlich hast du Recht - ich suche wohl einfach etwas verkehrt :-) Ich spiele mal mit verschiedenen anderen Einstellungen und dann kann ich mich ja mal melden. Welche Seiten benutzt du Hauptsächlich?

      Ich benutze gar keine Screens. Ich habe es früher mal versucht, aber die Ergebnisse waren fast nur Mist. Auf der anderen Seite sind viele interessante Unternehmen aus Europa und speziell Deutschland gar nicht dort aufgetaucht. Ich komme daher sehr gut ohne aus und benutze Internetseiten zum Suchen so gut wie gar nicht. Die ergiebigste Quelle ist für mich die sog. „Gerüchteküche“ wie es Phil Fisher nannte. Wenn ich hier im Forum merke, dass sich Jemand wirklich Gedanken über seine Investments macht und wir nicht so weit auseinander liegen, schaue ich z.B. oft, wo der User noch so schreibt. Das habe ich sehr häufig gemacht und bin so auf viele Dinge gestoßen, z.B. First Natural Foods.

      notnormal,

      @...ich halte es für nahezu unmöglich Vorhersagen über die Gewinnentwicklung eines Unternehmens über 30-50 Jahre und mehr zu treffen.

      Ich habe eigentlich versucht klarzustellen, dass ich das gerade nicht will. Es geht nicht darum die Gewinnentwicklung auf Sicht von 30-50 Jahren zu prognostizieren, sondern darum sich zu überlegen, ob und wie ein Unternehmen langfristig wachsen und seine Margen halten bzw. ausbauen kann, und hier spielen nachhaltige Wettbewerbsvorteile eine große Rolle.

      @Kurz zu dem Deinem Beispiel zu bleiben. Mir ist nicht ganz klar geworden, wie Du Dir einen fairen Wert von 4.42 Eur berechnest, wenn der Gewinn von 1 Eur 10 Jahre lang anfällt…

      Ich weiß nicht inwieweit Du mit dem Prinzip von Barwerten vertraut bist. In der Annahme, dass der eine oder andere damit nicht vertraut ist, möchte ich es kurz erklären. Der Gedanke ist ganz einfach. Nehmen wir an, ich erwarte eine Rendite von 10% und möchte fiktiv 1 Eur anlegen. Dann ist dieser Euro nach einem Jahr 1 Eur * 1,1 = 1,1 Eur wert. Nach zwei Jahren wären es 1 Eur * 1,1 * 1,1 = 1 Eur * 1,1^2 = 1,21 Eur wert, mit Zinseszins versteht sich. Was ich beim Abzinsen bzw. Diskontieren tue ist das gleiche Spiel rückwärts. D.H. dass 1,1 Eur in einem Jahr heute den Wert 1,1 Eur / 1,1 = 1 Eur hat, wenn ich 10% erwarte. Denn ich kriege die 1,1 Eur erst in einem Jahr und mir entgehen dadurch 10% Rendite, die ich machen könnte, wenn die 1,1 Eur hier und jetzt in meinen Händen wären. Also habe ich den Anspruch auf Zahlung von 1,1 Eur in einem Jahr auf den Gegenwartswert von 1 Eur mit meiner Renditeerwartung abgezinst. Dementsprechend ist der Anspruch auf 1,21 Eur in zwei Jahren hier und heute für mich nicht 1,21 Eur wert, sondern 1,21 Eur /1,1 /1,1 = 1,21 Eur / 1,1^2 = 1 Eur wert. Und der Anspruch auf Zahlung eines Betrags X in n Jahren mit einem Zinssatz von aa% hat demnach den Barwert: X/1,aa^n.
      Um auf das Beispiel zurückzukommen: Der Anspruch auf Ausschüttung von 1 Eur für einen Zeitraum von 10 Jahren hat für mich den Gesamtwert, der der Summe der einzelnen Barwerte in diesen 10 Jahren entspricht. Bei 9% Renditeerwartung also 1/1,09 + 1/1,09^2 + 1/1,09^3 + 1/1,09^4 … + 1/1,09^10 = Summe über 1 geteilt durch Abzinsungsfaktor hoch n von n gleich 1 bis 10. Ergebnis: 6,4 Eur. (Frag mich nicht, wie ich jetzt 4,4 Eur kam)
      Der Wert einer Aktie entspricht m.E. dem Barwert der Dividenden. Auf etwas anderes hast Du keinen Anspruch. Wenn ich nun ein Investment habe, dann überlege ich mir natürlich schon, ob hier vereinfacht betrachtet der Gewinn je Aktie in dieser Höhe nur 10 Jahre Bestand haben könnte, weil sie dann für mich gerade mit einem KGV von 6 fair bewertet wäre.

      @Natürlich kann ich fundierte Vermutungen anstellen, ob ein 10 Euro-Unternehmen in 30, 50 oder mehr Jahren noch immer einen Gewinn von 1 Euro erwirtschaftet oder nicht, aber dann lasse ich alle menschlichen Faktoren außen vor (z.B. Managementwechsel und anschließende Fehlentscheidungen). Ein wirklich entscheidender Management-Fehler genügt u.U. und der ganze Laden fährt vor die Wand. Auch das muss einem bewusst sein – ausschließen lässt sich dieses Szenario leider nie. Da kann die Firma m.E. noch so gut aufgestellt sein.

      Ja, schon. Aber soll ich mir deswegen keine Gedanken mehr über die Wettbewerbsvorteile und den inneren Wert machen?

      @Die Entwicklung und das Wachstum steht und fällt mit dem Management und seinen Entscheidungen. Auch Esprit führte bis vor 10 Jahren ein absolutes Schattendasein und war abgeschrieben worden – was daraus geworden ist hast Du ja selber schon ausführlich analysiert. Wer sagt mir aber, dass sie in 20 Jahren nicht wieder in der Versenkung verschwunden sind aufgrund fehlerhafter Entscheidungen??? Klar, sie sind inzwischen sehr gut aufgestellt und vermarkten Ihre Produkte sehr viel besser, als früher. Aber rettet einen der Bekanntheitsgrad im Zweifelsfall wirklich? Es gibt genug Firmen, die früher einen hervorragenden Ruf hatten und nun „vor sich hin krebsen“. Ich denke da z.B. an eine Firma wie Benetton.

      Wie ich weiß sucht Herr Krogner extra einen internen Nachfolger, um mit der Managementphilosophie nicht zu brechen. Esprit hat jetzt ein bewährtes Managementkonzept, das fortgeführt werden soll. Man kann sicher nicht ausschließen, dass das nicht doch Jemand alles wieder kaputt macht, aber wie gesagt: Deswegen mache ich mir ja trotzdem Gedanken über die Langfristigkeit und den inneren Wert.

      @Ich weiß, dass ich bei meinen Investments z.T ein etwas höheres Risiko eingehe, weil ich auf Wachstum setze, allerdings darf man auch nicht verkennen, dass einem bei Deinem Ansatz viele „Chancen“ von vorneherein entgehen (Chancen soll hier nicht im Sinne von Zocken und kurz Geld mitnehmen gemeint sein!).

      Mag sein, dass mir auch Chancen entgehen. Aber die Antwort kann ja nicht lauten, dass ich überall und alles mitmache und meine Strategie alle zwei Jahre wechsele. Ich muss nicht auf jeder Party dabei sein, wenn dafür die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ich mehr gute Partys erlebe und wenig schlechte. Außerdem bin ich doch voll investiert und investiere so, dass ich eine weit überdurchschnittliche Rendite auf Basis meiner Opportunitätskosten von 9% erzielen kann. Wer sagt denn, dass ich wo anders etwas verpasse, wenn hier und jetzt alles habe?

      @Eine GEOX wird aus Bewertungsgründen nie in Deinem Depot landen, egal wie gut Du die Perspektiven auf Sicht der nächsten Jahre einschätzt – abgesehen von unserer unterschiedlich Ansicht hinsichtlich des Geschäftsmodell und seiner Zukunftsfähigkeit.

      Meine Ansicht über das Geschäftsmodell und die Zukunftsfähigkeit ist gerade der springende Punkt, warum mir das Papier zu teuer ist. Wenn meine Annahmen dahin gegangen wären, dass das Unternehmen langfristig nachhaltige Wettbewerbsvorteile hat und so noch sehr lange sehr stark wachsen und seine Margen ausbauen kann, dann hätte ich mir daraus durchaus ein GARP-Reim machen können.

      @Ich erwarte hier in den nächsten Jahren deutliche Wachstumsraten, weshalb ich in diesem speziellen Fall bereit bin, ein optisch hohes KGV zu akzeptieren. Irgendwann in Zukunft wird zwangsläufig die Anpassung des KGVs an eine nachlassende Wachstumsrate erfolgen. Gegenfrage: Bei welchem Unternehmen ist dies nicht irgendwann der Fall?

      Dieses Problem stellt sich mir ja nicht.

      @Die Frage ist daher für mich eher: wann geschieht dies und investiere ich bereits vorher oder warte ich diese „Anpassung“ ab…dies entscheide ich im Einzelfall, je nachdem wie lange ich dem Unternehmen noch hohe Wachstumsraten zutraue. Coca-Cola, Gilette und wie sie alle heißen haben ihre anfänglichen Wachstumsraten nicht auf ewig durchhalten können - schau Dir aktuell eine Dell an. Die wird ja regelrecht verprügelt. Trotzdem wäre man in den letzten 10 Jahren verdammt glücklich gewesen, von Anfang an bei deren Wachstumsstory dabei gewesen zu sein und hätte immer noch einen immensen Buchgewinn zu feiern. Trotz Anpassung des KGV an die geringeren Wachstumsraten…

      Na klar, ich habe ja auch nicht gesagt, dass Wachstumsaktien nicht lukrativ sein können. Ich habe nur gesagt, dass mein Investmentansatz hierfür i.d.R. nicht taugt.

      @Ebenso wenig wäre vermutlich vor einigen Jahren eine Esprit in Deinem Depot gelandet, weil auch diese zu dem Zeitpunk keinesfalls stark unterbewertet war (in Anbetracht des zurückliegenden Wachstums und der damaligen Bewertung). Nach Deinem Ansatz hätte ich aufgrund der damaligen Bewertung Esprit wohl nicht gekauft.

      Was für ein KGVe und Wachstum hatte Esprit damals? Esprit ist einer der Werte, zu denen ich meinte, das ich früher nicht genug nachgehakt hatte. Seitdem sind alle Werte aus Deinem Depot auf meiner Watchlist gelandet. Ich bin mir da nicht so sicher, ob ich damals nicht gekauft hätte. Ich glaube sie hatten ein etwas höheres KGV aber auch ein viel höheres Wachstum. Dass ich nicht gekauft hatte, hatte wie gesagt andere Gründe.

      @Ich habe es dennoch getan, weil ich an den Unternehmenswert, das Management und das Wachstum geglaubt habe. Es ist ein winziger Grad und man kann sich bei solchen Werten ordentlich die Finger verbrennen, aber wenn man im Zweifelsfall früh genug die Reißleine (im Zweifelsfall auch mal zu früh) zieht sind die Risiken m.E. überschaubar.

      Ich finde gar nicht mal, dass man sich mit Esprit leicht die Finger verbrennen kann. Ich habe hier keine konkreten Wachstumsannahmen getroffen, sondern mir einfach überlegt, dass Esprit ein tolles Unternehmen ist und selbst im Szenario eines schwachen Gewinnwachstums mit einem KGVe von 16 nicht zu teuer ist. Auf der anderen Seite weiß ich, dass sie auch deutlich unterbewertet sind, wenn sich die guten Wachstumsperspektiven weiter bewahrheiten. Das kann man jetzt nicht mit SmallCaps vergleichen, die qualitativ nicht so stark sind, aber ein KGV von 30-40 haben. Da gehört wirklich nicht viel dazu, um zu viel bezahlt zu haben.

      @In Einzelfällen wird man aber immer daneben liegen, davor rettet einen auch die vermeintliche Unterbewertung eines Unternehmens nicht.

      Aber es macht einen entscheidenden Unterschied.

      @Ich verstehe Deinen Ansatz und bewundere Deine Konsequenz dies durchzuziehen, habe für mich aber einen etwas anderen Rahmen abgesteckt.

      Danke. Jeder sollte das tun, was er für richtig hält.

      @Deine Art zu investieren ist sicherlich strenger durchdacht, als meine und die Sicherheitsmargen, die Du Dir setzt, sind enorm. Ich entscheide viel eher von Unternehmen zu Unternehmen, ob ich bereit bin den Preis zu akzeptieren, habe aber keine starren Regeln. Dies hat den Vorteil einer größeren Flexibilität…

      Ich finde meinen Ansatz überhaupt nicht starr. Das beste Unternehmen zu dem besten Preis zu finden ist sicher ein Idealfall, den es nie geben wird. Aber ich finde, dass ich hier schon recht flexibel bin. Vergleiche z.B. mal eine SABMiller mit einer First Natural Foods. Das ist ungefähr so wie FC Barcelona gegen Erzgebirge Aue. Naja, aber eine First Natural Foods hatte halt Gewinnrenditen von 25%, Tendenz steigend, und eine Nettoliquidität, die den Großteil der MK abdeckt, und meine Überlegung war halt, dass sie bewertungstechnisch so attraktiv angesiedelt ist und die Sicherheitsmarge bei einer Forderung von 9% so hoch sein muss, dass ich sie trotz der schwachen Qualität kaufen will, wenn auch nur mit einem deutlich begrenzten Depotanteil. SABMIller dagegen ist ein qualitativ sehr gutes Unternehmen, nicht zu einem herausragenden, aber zu einem vernünftigen Preis mit begrenzter Sicherheitsmarge.

      @Bin ich 100%ig überzeugt von einem Unternehmen und den Wachstumsperspektiven bin ich aber u.U. auch bereit einen höheren Preis zu bezahlen.

      Klar, ich auch. Das geschätzte KGVe reicht in meinem Portfolio von 4 bei First Natural Foods bis zu 16 bei Esprit und SABMiller. Für Ausnahmeunternehmen wie eBay würde ich auch mehr als 20-fache des geschätzten Gewinns zahlen. Bei anderen würde ich gar nichts zahlen wollen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 15:27:24
      Beitrag Nr. 713 ()
      Ich glaube einfach, dass ich bei der Suche immer "halbschwanger" bin. Einerseits reizen mich spezielle Situationen (Turnarounds) andererseits auch reine Valueansätze. Problem ist, dass ich wahrscheinlich irgendwo noch eine Lücke in der Valuetheorie habe.

      Nehmen wir mal asics - ich spiele seit Jahren nur mit Asics Volleyball. Selbst meine Laufschuhe sind ausschließlich Asics. Aber nun glaube mal nicht das ich auf die Idee gekommen wäre, mir das Unternehmen als Investition anzusehen.

      Ich bin davon überzeugt, dass man einfach zu "blind" durch die Welt geht... Oder anders gesagt - das Geld liegt auf der Straße, heben wir es endlich mal auf :-)
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 17:57:58
      Beitrag Nr. 714 ()
      @ThBoe

      Sei nicht zu streng mit Dir, wirklich gute Aktien "auf der Straße" zu finden, ist schwer und kommt nicht jeden Tag vor. Meine Einstellung ist, daß ich das Rad nicht neu erfinden muß, d.h. schreibt hier jemand von einer günstig bewerteten Aktie in einer interessanten Branche, so nehme ich das als Idee und informiere mich intensiv mit Primärinformationen, also Bilanzen und -soweit ermittelbar- Marktinformationen.
      Zur Zeit sind etwa 70% meiner Werte auf diese Weise in mein Depot gekommen.

      Ansonsten halte ich es wie notnormal im Posting 710, ich überlege mir, welche Branchen interessant sein können. Hiermit meine ich gerade nicht Technologiewerte, sondern Unternehmen in Branchen, die ich als Normalsterblicher verstehen kann.

      Beispiele:

      Bei Curanum bin ich bei etwa 1,9€ eingestiegen, da eine Gruppe in D immer mehr wird, Rentner und Pflegefälle. Einige Monate später war das Thema in jeder Börsenzeitschrift. Inzwischen bin ich ausgestiegen.

      Ich habe eine Doku im Fernsehen gesehen über die Überfischung der Meere uns dort die Aussage, dass Aquakultur mit 8% p.a. wächst. Bei meiner Recherche bin ich Anfang des Jahres auf Fjord Seafood gestoßen, die haben eine Restrukturierung hinter sich gebracht, die Preise für ihre Produkte sind stark gestiegen, KGV unter 9!; habe zu 4,75 NOK gekauft, jetzt bei 8,3 NOK.

      Bei 11€ habe ich Bijou Brigitte gekauft, mir gefiel die weitgehende Alleinstellung am Markt und die damals unglaublich günstige Bewertung. Allerdings habe ich dann zu einem Kurs verkauft, der aus heutiger Sicht als jämmerlich zu bezeichnen ist, da mir das KBV als viel zu hoch erschien ... aber man lernt ja dazu.

      Zudem hab ich Aktien (außerbörslich) von Rapunzel Naturkost gekauft, als Bio-Lebensmittel für die meisten noch das Image von Gesundheitslatschen und Müslifressern hatte. Entdeckt habe ich die Aktie im Küchenschrank, nachdem der erste größere Naturkostladen bei uns aufmachte und ich aufgrund der Qualität immer mehr Rapunzel-Produkte kaufte. Seit Jahren zweistellige Wachstumsraten bei einem KGV von 10-12; allerdings wandelt sich der Markt schnell und man sollte diesen und die Aktivitäten des Unternehmens verfolgen. Rapunzel ist einer der großen Bio-Anbieter, aber wer auf Dauer Gewinner sein wird, ist noch nicht absehbar. Durch die im Vergleich zu anderen Aktien sehr hohe Investitonssumme sehe ich das ganze inzwischen eher als Beteiligung, denn als Aktien-Anlage.

      Zu Deinem Beispiel von asics: Ich kenne das Unternehmen nicht, denke aber, dass alles was "in" ist im Bereich Fashion & Co mit Sicherheit auch an der Börse begehrt wird, also teuer ist. Ich suche eher nach "langweiligen" Dingen. Z.B. die Fjord Seafood: wer interssiert sich schon für tote Fische, aber die werden immer gekauft, auch wenn ein Modehersteller mal mit seiner Kollektion völlig daneben liegt.

      Mich interessieren auch spekulative Werte, Turnaround und neue Dinge wie Bio-Äthanol. Hier investiere ich aber maximal mit einer Summe von etwa 30% einer "normalen" Anlage; zudem maximal 20 % des Gesamtportfolios mit solchen Werten - ganz konsequent; damit bin ich bisher gut gefahren.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 20:22:27
      Beitrag Nr. 715 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.345.216 von prince.of.persia am 27.04.06 13:50:47Der Threat ist ja echte Sahne hier. Das muß wirklich mal erwähnt werden. :)
      Sag mal Pop, kannst Du nicht mal einen Link zu der Fa First Natural Foods reinstellen? Irgendwie kann ich im Netz nicht so recht was finden. Schüttet die Gesellschaft derzeit auch Dividenden aus? In meinem Wiso-Programm war die letzte Div am 27.05.2004 (0,02 HkD). Es kann allerdings sein, daß mir zwischendrin 'ne Aktualisierung der Kurse fehlt.

      Gruß laotser
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 21:48:16
      Beitrag Nr. 716 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.353.096 von laotser am 27.04.06 20:22:27laotser,

      schau mal bei Value-Analyse.de, dort wirst Du fündig.

      In 2005 betrug die Dividende 3 HK-Cent. In 2006 soll sie 1,5 HK-Cent betragen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 11:16:34
      Beitrag Nr. 717 ()
      Hallo, mein lieber PoP

      Diskussionen mit Dir machen doch immer noch am meisten Spaß…

      @...ich halte es für nahezu unmöglich Vorhersagen über die Gewinnentwicklung eines Unternehmens über 30-50 Jahre und mehr zu treffen.

      Ich habe eigentlich versucht klarzustellen, dass ich das gerade nicht will. Es geht nicht darum die Gewinnentwicklung auf Sicht von 30-50 Jahren zu prognostizieren, sondern darum sich zu überlegen, ob und wie ein Unternehmen langfristig wachsen und seine Margen halten bzw. ausbauen kann, und hier spielen nachhaltige Wettbewerbsvorteile eine große Rolle.

      @@@
      Ok. Die nachhaltigen Wettbewerbsvorteile sehe ich auch als klares Kaufargument. Ich bezweifele lediglich, dass diese in vielen Fällen wirklich so nachhaltig sind – damit meine ich auf Sicht von 30, 50 oder mehr Jahren...ich kann einschätzen, dass z.B: DELL ein hervorragendes Marktmodell besitzt oder auch EBAY und auf Sicht der nächsten 5-10 Jahre vermutlich kein ähnlich erfolgreiches Unternehmen Ihnen den Markt streitig macht , aber weiß ich, ob z.B. in 50 Jahren noch jemand mit einem Computer arbeitet oder ob nicht längst etwas anderes erfunden wurde?

      @Kurz zu dem Deinem Beispiel zu bleiben. Mir ist nicht ganz klar geworden, wie Du Dir einen fairen Wert von 4.42 Eur berechnest, wenn der Gewinn von 1 Eur 10 Jahre lang anfällt…

      Ich weiß nicht inwieweit Du mit dem Prinzip von Barwerten vertraut bist. In der Annahme, dass der eine oder andere damit nicht vertraut ist, möchte ich es kurz erklären. Der Gedanke ist ganz einfach. Nehmen wir an, ich erwarte eine Rendite von 10% und möchte fiktiv 1 Eur anlegen. Dann ist dieser Euro nach einem Jahr 1 Eur * 1,1 = 1,1 Eur wert. Nach zwei Jahren wären es 1 Eur * 1,1 * 1,1 = 1 Eur * 1,1^2 = 1,21 Eur wert, mit Zinseszins versteht sich. Was ich beim Abzinsen bzw. Diskontieren tue ist das gleiche Spiel rückwärts. D.H. dass 1,1 Eur in einem Jahr heute den Wert 1,1 Eur / 1,1 = 1 Eur hat, wenn ich 10% erwarte. Denn ich kriege die 1,1 Eur erst in einem Jahr und mir entgehen dadurch 10% Rendite, die ich machen könnte, wenn die 1,1 Eur hier und jetzt in meinen Händen wären. Also habe ich den Anspruch auf Zahlung von 1,1 Eur in einem Jahr auf den Gegenwartswert von 1 Eur mit meiner Renditeerwartung abgezinst. Dementsprechend ist der Anspruch auf 1,21 Eur in zwei Jahren hier und heute für mich nicht 1,21 Eur wert, sondern 1,21 Eur /1,1 /1,1 = 1,21 Eur / 1,1^2 = 1 Eur wert. Und der Anspruch auf Zahlung eines Betrags X in n Jahren mit einem Zinssatz von aa% hat demnach den Barwert: X/1,aa^n.
      Um auf das Beispiel zurückzukommen: Der Anspruch auf Ausschüttung von 1 Eur für einen Zeitraum von 10 Jahren hat für mich den Gesamtwert, der der Summe der einzelnen Barwerte in diesen 10 Jahren entspricht. Bei 9% Renditeerwartung also 1/1,09 + 1/1,09^2 + 1/1,09^3 + 1/1,09^4 … + 1/1,09^10 = Summe über 1 geteilt durch Abzinsungsfaktor hoch n von n gleich 1 bis 10. Ergebnis: 6,4 Eur. (Frag mich nicht, wie ich jetzt 4,4 Eur kam)
      Der Wert einer Aktie entspricht m.E. dem Barwert der Dividenden. Auf etwas anderes hast Du keinen Anspruch. Wenn ich nun ein Investment habe, dann überlege ich mir natürlich schon, ob hier vereinfacht betrachtet der Gewinn je Aktie in dieser Höhe nur 10 Jahre Bestand haben könnte, weil sie dann für mich gerade mit einem KGV von 6 fair bewertet wäre.

      @@@
      So wird ein Schuh draus – hatte mich über den Wert 4.42 Eur gewundert. Stimme Dir ansonsten vollkommen zu.


      @Natürlich kann ich fundierte Vermutungen anstellen, ob ein 10 Euro-Unternehmen in 30, 50 oder mehr Jahren noch immer einen Gewinn von 1 Euro erwirtschaftet oder nicht, aber dann lasse ich alle menschlichen Faktoren außen vor (z.B. Managementwechsel und anschließende Fehlentscheidungen). Ein wirklich entscheidender Management-Fehler genügt u.U. und der ganze Laden fährt vor die Wand. Auch das muss einem bewusst sein – ausschließen lässt sich dieses Szenario leider nie. Da kann die Firma m.E. noch so gut aufgestellt sein.

      Ja, schon. Aber soll ich mir deswegen keine Gedanken mehr über die Wettbewerbsvorteile und den inneren Wert machen?

      @@@
      Doch, das sollst Du…ich sehe ja selber auch keinen Ausweg aus dem Dilemma, denke daher aber auch bewusst „kurzfristiger“, sprich i.d.R. in Zeiträumen von 5-10 Jahren, die ich meine, halbwegs(!!) überblicken zu können. Von Zeit zu Zeit überdenke ich die Investments entsprechend. Dies wirst Du sicher auch tun…letztendlich denke ich, dass wir ähnlich vorgehen (abgesehen davon, dass ich keine so extreme Unterbewertung fordere, wie Du es tust).

      Wachstumsunternehmen – das hatten wir ja auch schon unter value-analyse.de kann man so allerdings nicht oder nur schwer bewerten. Auch da stimme ich mit Dir überein.

      @Die Entwicklung und das Wachstum steht und fällt mit dem Management und seinen Entscheidungen. Auch Esprit führte bis vor 10 Jahren ein absolutes Schattendasein und war abgeschrieben worden – was daraus geworden ist hast Du ja selber schon ausführlich analysiert. Wer sagt mir aber, dass sie in 20 Jahren nicht wieder in der Versenkung verschwunden sind aufgrund fehlerhafter Entscheidungen??? Klar, sie sind inzwischen sehr gut aufgestellt und vermarkten Ihre Produkte sehr viel besser, als früher. Aber rettet einen der Bekanntheitsgrad im Zweifelsfall wirklich? Es gibt genug Firmen, die früher einen hervorragenden Ruf hatten und nun „vor sich hin krebsen“. Ich denke da z.B. an eine Firma wie Benetton.

      Wie ich weiß sucht Herr Krogner extra einen internen Nachfolger, um mit der Managementphilosophie nicht zu brechen. Esprit hat jetzt ein bewährtes Managementkonzept, das fortgeführt werden soll. Man kann sicher nicht ausschließen, dass das nicht doch Jemand alles wieder kaputt macht, aber wie gesagt: Deswegen mache ich mir ja trotzdem Gedanken über die Langfristigkeit und den inneren Wert.

      @@@
      D’accord und siehe oben.

      @Ich weiß, dass ich bei meinen Investments z.T ein etwas höheres Risiko eingehe, weil ich auf Wachstum setze, allerdings darf man auch nicht verkennen, dass einem bei Deinem Ansatz viele „Chancen“ von vorneherein entgehen (Chancen soll hier nicht im Sinne von Zocken und kurz Geld mitnehmen gemeint sein!).

      Mag sein, dass mir auch Chancen entgehen. Aber die Antwort kann ja nicht lauten, dass ich überall und alles mitmache und meine Strategie alle zwei Jahre wechsele. Ich muss nicht auf jeder Party dabei sein, wenn dafür die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ich mehr gute Partys erlebe und wenig schlechte. Außerdem bin ich doch voll investiert und investiere so, dass ich eine weit überdurchschnittliche Rendite auf Basis meiner Opportunitätskosten von 9% erzielen kann. Wer sagt denn, dass ich wo anders etwas verpasse, wenn hier und jetzt alles habe?

      @@@
      So war es auch nicht gemeint. Ich mache auch sicherlich nicht alles mit und würde keine Phantasie-KGVs für irgendwelche Internet-Klitschen ausgeben oder für neu gegründete Firmen, die über ein wackeliges Firmenmodell verfügen.

      Vielleicht habe ich Deine Strategie an dieser Stelle falsch verstanden, aber ich hatte den Eindruck, dass Du es extrem schwer haben wirst bei Deinen Vorgaben in „Wachstumsunternehmen“ zu investieren – was keinesfalls schlecht ist, sondern eine reine Feststellung…mal abgesehen davon, dass auch Wachstumsunternehmen gleichzeitig werthaltig sein müssen, um in mein Depot zu wandern. Die Frage hat sich aber oben bereits halbwegs geklärt.

      Ich sehe schon, die Diskussion führt irgendwie nicht richtig weiter -. auch Esprit ist in gewisser Weise ein Wachstumsunternehmen.

      @Eine GEOX wird aus Bewertungsgründen nie in Deinem Depot landen, egal wie gut Du die Perspektiven auf Sicht der nächsten Jahre einschätzt – abgesehen von unserer unterschiedlich Ansicht hinsichtlich des Geschäftsmodell und seiner Zukunftsfähigkeit.

      Meine Ansicht über das Geschäftsmodell und die Zukunftsfähigkeit ist gerade der springende Punkt, warum mir das Papier zu teuer ist. Wenn meine Annahmen dahin gegangen wären, dass das Unternehmen langfristig nachhaltige Wettbewerbsvorteile hat und so noch sehr lange sehr stark wachsen und seine Margen ausbauen kann, dann hätte ich mir daraus durchaus ein GARP-Reim machen können.

      @@@
      Ich schätze in diesem Fall die Nachhaltigkeit und die Marke anders ein. Ich sehe hier auf Sicht der nächsten 10 Jahre deutliches Potential und GEOX hat m.E. auch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

      @Ich erwarte hier in den nächsten Jahren deutliche Wachstumsraten, weshalb ich in diesem speziellen Fall bereit bin, ein optisch hohes KGV zu akzeptieren. Irgendwann in Zukunft wird zwangsläufig die Anpassung des KGVs an eine nachlassende Wachstumsrate erfolgen. Gegenfrage: Bei welchem Unternehmen ist dies nicht irgendwann der Fall?

      Dieses Problem stellt sich mir ja nicht.

      @@@
      Naja, es kommt darauf an, wie groß die Anpassung ist. Auch bei Esprit kann es durchaus noch Anpassungen nach unten geben, sofern sich das Wachstum in Zukunft verlangsamt.

      Aufgrund der Unternehmensgröße wird es zwangsläufig immer schwerer hohe Wachstumsraten durchzuhalten…auch wenn bei Esprit das Ende der Fahnenstange noch länger nicht erreicht sein sollte.

      @Die Frage ist daher für mich eher: wann geschieht dies und investiere ich bereits vorher oder warte ich diese „Anpassung“ ab…dies entscheide ich im Einzelfall, je nachdem wie lange ich dem Unternehmen noch hohe Wachstumsraten zutraue. Coca-Cola, Gilette und wie sie alle heißen haben ihre anfänglichen Wachstumsraten nicht auf ewig durchhalten können - schau Dir aktuell eine Dell an. Die wird ja regelrecht verprügelt. Trotzdem wäre man in den letzten 10 Jahren verdammt glücklich gewesen, von Anfang an bei deren Wachstumsstory dabei gewesen zu sein und hätte immer noch einen immensen Buchgewinn zu feiern. Trotz Anpassung des KGV an die geringeren Wachstumsraten…

      Na klar, ich habe ja auch nicht gesagt, dass Wachstumsaktien nicht lukrativ sein können. Ich habe nur gesagt, dass mein Investmentansatz hierfür i.d.R. nicht taugt.

      @@@
      Nutzt Du denn einen anderen Ansatz? Ich hatte es bisher immer so aufgefasst, dass Du daher auf diese Unternehmen in Deinem Depot gänzlich verzichtest…aber vielleicht liege ich da falsch.

      @Ebenso wenig wäre vermutlich vor einigen Jahren eine Esprit in Deinem Depot gelandet, weil auch diese zu dem Zeitpunk keinesfalls stark unterbewertet war (in Anbetracht des zurückliegenden Wachstums und der damaligen Bewertung). Nach Deinem Ansatz hätte ich aufgrund der damaligen Bewertung Esprit wohl nicht gekauft.

      Was für ein KGVe und Wachstum hatte Esprit damals? Esprit ist einer der Werte, zu denen ich meinte, das ich früher nicht genug nachgehakt hatte. Seitdem sind alle Werte aus Deinem Depot auf meiner Watchlist gelandet. Ich bin mir da nicht so sicher, ob ich damals nicht gekauft hätte. Ich glaube sie hatten ein etwas höheres KGV aber auch ein viel höheres Wachstum. Dass ich nicht gekauft hatte, hatte wie gesagt andere Gründe.

      @@@
      Darauf wollte ich weiter oben ja eigentlich hinaus. Irgendwie muss man das Wachstum eines Unternehmens doch in die Rechnung mit einbeziehen. Hier wäre demnach nur eine andere Bewertungsmethode in der Lage, das Wachstumspotential erkennen zu lassen.
      Die Unterbewertung stellt sich nach meinen Erfahrungen oft erst im Nachhinein heraus…auch bei Rhön Kl. hatten wir das Bewertungsthema mal vor zwei Jahren – ich habe damals gekauft, weil ich von einer deutlichen Wachstumssteigerung ausgegangen bin, Dir war die Marge damals zu niedrig, wenn ich mich recht erinnere…trotzdem sind wir wohl beide der Meinung, dass es sich um ein sehr gutes Unternehmen handelt.

      @Ich habe es dennoch getan, weil ich an den Unternehmenswert, das Management und das Wachstum geglaubt habe. Es ist ein winziger Grad und man kann sich bei solchen Werten ordentlich die Finger verbrennen, aber wenn man im Zweifelsfall früh genug die Reißleine (im Zweifelsfall auch mal zu früh) zieht sind die Risiken m.E. überschaubar.

      Ich finde gar nicht mal, dass man sich mit Esprit leicht die Finger verbrennen kann. Ich habe hier keine konkreten Wachstumsannahmen getroffen, sondern mir einfach überlegt, dass Esprit ein tolles Unternehmen ist und selbst im Szenario eines schwachen Gewinnwachstums mit einem KGVe von 16 nicht zu teuer ist. Auf der anderen Seite weiß ich, dass sie auch deutlich unterbewertet sind, wenn sich die guten Wachstumsperspektiven weiter bewahrheiten. Das kann man jetzt nicht mit SmallCaps vergleichen, die qualitativ nicht so stark sind, aber ein KGV von 30-40 haben. Da gehört wirklich nicht viel dazu, um zu viel bezahlt zu haben.
      @@@
      Stimmt. Ich halte z.B: auch Unternehmen im Bereich alternativer Energien für sehr langfristig interessant, aber die Bewertungen (vor allem der Solarunternehmen) lassen schon wieder an die Zeit vor 2000 erinnern – auch wenn ich die Geschäftsmodelle hier etwas positiver beurteile, als bei vielen der damaligen Internet-Klitschen.

      @In Einzelfällen wird man aber immer daneben liegen, davor rettet einen auch die vermeintliche Unterbewertung eines Unternehmens nicht.

      Aber es macht einen entscheidenden Unterschied.

      @@@
      Ja, aber leider nicht immer und nur, wenn die Unterbewertung sich im Nachhinein nicht als gerechtfertigt herausstellt.

      Von der Logik her und dem Risiko, was man mit den Investments eingeht, spricht aber sicher alles für Deine Strategie.

      @Ich verstehe Deinen Ansatz und bewundere Deine Konsequenz dies durchzuziehen, habe für mich aber einen etwas anderen Rahmen abgesteckt.

      Danke. Jeder sollte das tun, was er für richtig hält.

      @@@
      Genau. Nur Querdenken hilft einem hier wirklich weiter….

      @Deine Art zu investieren ist sicherlich strenger durchdacht, als meine und die Sicherheitsmargen, die Du Dir setzt, sind enorm. Ich entscheide viel eher von Unternehmen zu Unternehmen, ob ich bereit bin den Preis zu akzeptieren, habe aber keine starren Regeln. Dies hat den Vorteil einer größeren Flexibilität…

      Ich finde meinen Ansatz überhaupt nicht starr. Das beste Unternehmen zu dem besten Preis zu finden ist sicher ein Idealfall, den es nie geben wird. Aber ich finde, dass ich hier schon recht flexibel bin. Vergleiche z.B. mal eine SABMiller mit einer First Natural Foods. Das ist ungefähr so wie FC Barcelona gegen Erzgebirge Aue. Naja, aber eine First Natural Foods hatte halt Gewinnrenditen von 25%, Tendenz steigend, und eine Nettoliquidität, die den Großteil der MK abdeckt, und meine Überlegung war halt, dass sie bewertungstechnisch so attraktiv angesiedelt ist und die Sicherheitsmarge bei einer Forderung von 9% so hoch sein muss, dass ich sie trotz der schwachen Qualität kaufen will, wenn auch nur mit einem deutlich begrenzten Depotanteil. SABMIller dagegen ist ein qualitativ sehr gutes Unternehmen, nicht zu einem herausragenden, aber zu einem vernünftigen Preis mit begrenzter Sicherheitsmarge.

      @Bin ich 100%ig überzeugt von einem Unternehmen und den Wachstumsperspektiven bin ich aber u.U. auch bereit einen höheren Preis zu bezahlen.

      Klar, ich auch. Das geschätzte KGVe reicht in meinem Portfolio von 4 bei First Natural Foods bis zu 16 bei Esprit und SABMiller. Für Ausnahmeunternehmen wie eBay würde ich auch mehr als 20-fache des geschätzten Gewinns zahlen. Bei anderen würde ich gar nichts zahlen wollen.

      @@@
      Ok. Jetzt habe ich Deinen Ansatz wohl besser verstanden. Wir liegen m.E. gar nicht so weit auseinander, wie auch unser Interesse für viele gleichartige Unternehmen immer wieder zeigt.

      Freut mich jedenfalls immer wieder mit Dir zu diskutieren und neue Anregungen zu erhalten…

      Noch zwei Fragen zum Schluß:

      (1) Läßt Du Währungsaspekte eigentlich bei Deinen Entscheidungen ganz außen vor?
      Ich halte dieses Thema für sehr problematisch und etwas Kaffeesatzleserei, tue mich dennoch derzeit schwer in US-Unternehmen zu investieren, weil ich den Dollar als recht instabil empfinde und so um evtl. Kursgewinne fürchte – die Frage ist lediglich, ob dies langfristig so bleibt oder ob man seine Entscheidung davon absolut unabhängig treffen sollte. Das Problem ist, dass ein langfristig (langfristiger Trend!) nachgebender Dollar m.E. im Bereich des Möglichen liegt, wenn ich die globale Lage betrachte…

      (2) Investierst Du nur in Aktien und hältst Cash oder diversifizierst Du auch in andere Bereiche wie Renten, Rohstoffe und was es so alles gibt?

      Suche derzeit nach guten Möglichkeiten meine Anlage ein wenig breiter zu streuen, aber Renten o.ä erscheinen mir auf Sicht der nächsten Jahre sehr wenig lukrativ…ausschließlich Aktien ist aber sicher auch nicht der Königsweg um bei anwachsendem Anlagevolumen in Zukunft immer ruhig schlafen zu können.

      Gruß und schönes WE,
      Jochen
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 15:55:43
      Beitrag Nr. 718 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.360.822 von notnormal am 28.04.06 11:16:34Hallo n.n.

      Auch mir macht es Spaß :-)

      @...ich halte es für nahezu unmöglich Vorhersagen über die Gewinnentwicklung eines Unternehmens über 30-50 Jahre und mehr zu treffen.

      @@Ich habe eigentlich versucht klarzustellen, dass ich das gerade nicht will. Es geht nicht darum die Gewinnentwicklung auf Sicht von 30-50 Jahren zu prognostizieren, sondern darum sich zu überlegen, ob und wie ein Unternehmen langfristig wachsen und seine Margen halten bzw. ausbauen kann, und hier spielen nachhaltige Wettbewerbsvorteile eine große Rolle.

      @@@ Ok. Die nachhaltigen Wettbewerbsvorteile sehe ich auch als klares Kaufargument. Ich bezweifele lediglich, dass diese in vielen Fällen wirklich so nachhaltig sind – damit meine ich auf Sicht von 30, 50 oder mehr Jahren...ich kann einschätzen, dass z.B: DELL ein hervorragendes Marktmodell besitzt oder auch EBAY und auf Sicht der nächsten 5-10 Jahre vermutlich kein ähnlich erfolgreiches Unternehmen Ihnen den Markt streitig macht , aber weiß ich, ob z.B. in 50 Jahren noch jemand mit einem Computer arbeitet oder ob nicht längst etwas anderes erfunden wurde?

      Ich würde hier zunächst einmal trennen zwischen der Nachhaltigkeit von Wettbewerbsvorteilen und der Nachhaltigkeit von Produkten/Dienstleistungen. Bei eBay ist kaum ein Durchkommen und der Dienst wird sicher auch in 30 Jahren noch genutzt. Eine Cola wird in 30 Jahren sicher auch noch getrunken. Beide haben nachhaltige Wettbewerbsvorteile und auch nachhaltige Produkte/Dienste. Es kann aber auch Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen geben, deren Produkte/Dienste eventuell nicht so eine Lebensdauer haben und dies nicht aufgrund fehlender Wettbewerbsvorteile. Das ist besonders bei technologielastigen Sachen der Fall, aber auch die meisten Konsumgüter verschwinden nach spätestens zehn Jahren wieder vom Markt. Auch das ist ein Punkt worüber man sich als Investor Gedanken machen kann und m.E. auch sollte. Wo sich unsere Geister scheiden ist der Punkt, wo Du aufgrund von verschiedenen Unwägbarkeiten die Langfristigkeit gewissermaßen ausblendest. Ich gehe damit so um, dass ich eine Aktie meide, wenn die Unwägbarkeiten, bezogen auf diese, hoch sind bzw. fordere bei begrenzten Risiken einen höheren Risikoaufschlag mit entsprechend höheren Renditeperspektiven und höherer Sicherheitsmarge, keinesfalls aber blende ich die Gedanken hierzu aus.

      @...Vielleicht habe ich Deine Strategie an dieser Stelle falsch verstanden, aber ich hatte den Eindruck, dass Du es extrem schwer haben wirst bei Deinen Vorgaben in „Wachstumsunternehmen“ zu investieren – was keinesfalls schlecht ist, sondern eine reine Feststellung…mal abgesehen davon, dass auch Wachstumsunternehmen gleichzeitig werthaltig sein müssen, um in mein Depot zu wandern. Die Frage hat sich aber oben bereits halbwegs geklärt.
      Ich sehe schon, die Diskussion führt irgendwie nicht richtig weiter -. auch Esprit ist in gewisser Weise ein Wachstumsunternehmen.

      Genau. Wachstum ja, aber zu einem vernünftigem Preis. Esprit ist ein Wachstumsunternehmen mit einem geschätzten KGV von 16. Monsoon wächst noch stärker hat ein noch geringeres geschätztes KGV. Und selbst EganaGoldpfeil hat jetzt ein organisches Umsatzwachstum von 19%, bei einem geschätzten KGV von 10-11.

      @Geox…Ich erwarte hier in den nächsten Jahren deutliche Wachstumsraten, weshalb ich in diesem speziellen Fall bereit bin, ein optisch hohes KGV zu akzeptieren. Irgendwann in Zukunft wird zwangsläufig die Anpassung des KGVs an eine nachlassende Wachstumsrate erfolgen. Gegenfrage: Bei welchem Unternehmen ist dies nicht irgendwann der Fall?

      @@Dieses Problem stellt sich mir ja nicht.

      @@@Naja, es kommt darauf an, wie groß die Anpassung ist. Auch bei Esprit kann es durchaus noch Anpassungen nach unten geben, sofern sich das Wachstum in Zukunft verlangsamt.

      Ja, das kann schon sein. Vielleicht stagnieren die Gewinne bei Esprit auch mal ein Jahr. Dass das Unternehmen mal ein Jahr mit 70% wächst liegt ja an der konsequenten Erschließung der Märkte und an Skaleneffekten. Das kann man kaum timen. Im gleichen Jahr zieht der Kurs natürlich deutlich an. Und im Folgejahr, im Falle einer Gewinnstagnation, tut sich wohl gar nichts. Vermutlich kommt es noch zu Anpassungen des KGVs, so dass der Kurs stärker reagiert. Aber es kommt hier wie Du schon sagtest, darauf an, wie groß die Anpassung ist und außerdem ob die Investmentstory noch intakt ist. Sagen wir der Gewinn wächst im Jahr 1 um 70% und im Jahr 2 stagniert er. Das sind immer noch 70% in zwei Jahren bzw. 30% p.a. Der annualisierte Kursverlauf dürfte ähnlich aussehen, vermutlich schlechter im 2. Jahr. Die Frage ist jetzt, ob die Investmentthese noch stimmt. Wenn ja, brauche ich mir keine Sorgen machen und ich kann auch mal ein Jahr im Minus sein, wenn ich gerade das falsche erwischt habe. Dass ich hier langfristig zu bezahlt habe ist eher unwahrscheinlich, auch bei vorübergehend sinkendem KGV. Etwas anderes ist es, wenn Du einen, m.E. mit Vorsicht zu genießenden, SmallCap mit KGV 30-40 hast. Hier muss man sehr optimistische Annahmen treffen, um diesen Wert zu rechtfertigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man hier zu optimistisch ist, ist sehr viel höher. D.H. die Investmentthese, auf die sich ein Kauf stützte, ist vermutlich schnell hinüber und die Anpassungen sind dann enorm und die Wahrscheinlichkeit, dass ich langfristig zu bezahlt habe, steigt beträchtlich.

      @In Einzelfällen wird man aber immer daneben liegen, davor rettet einen auch die vermeintliche Unterbewertung eines Unternehmens nicht.

      @@Aber es macht einen entscheidenden Unterschied.

      @@@Ja, aber leider nicht immer und nur, wenn die Unterbewertung sich im Nachhinein nicht als gerechtfertigt herausstellt.

      Nicht immer ist mir doch sehr viel lieber als häufiger. Schließlich geht es bei der Sicherheitsmarge auch nicht um eine bloße Risikoaversion, wie manche glauben, sondern darum, dass man möglichst viel und oft gewinnt und dabei möglichst wenig und selten verliert, so dass sich die Gewinne in der Bilanz also gegen möglichst wenige Verluste wieder aufzehren, was die Rendite langfristig erheblich verbessern kann.

      Oh, wie ich sehe, drängt mich die Zeit, deswegen komme ich auf Deine Fragen ein anderes Mal zu sprechen.

      Kurz noch etwas zur Aussage von best_choice:

      @Bei 11€ habe ich Bijou Brigitte gekauft, mir gefiel die weitgehende Alleinstellung am Markt und die damals unglaublich günstige Bewertung. Allerdings habe ich dann zu einem Kurs verkauft, der aus heutiger Sicht als jämmerlich zu bezeichnen ist, da mir das KBV als viel zu hoch erschien ... aber man lernt ja dazu.

      Ich betrachte das KBV nur im Zusammenhang mit der Kapitalrendite. Ein Unternehmen, dessen Kapitalrendite so hoch ist, das es gerade den Kapitalkosten entspricht, ist definitionsgemäß seinen Buchwert wert. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie man das mathematisch herleitet, aber rein rechnerisch muss es darauf hinauslaufen. Entsprechend notieren manche Werte zu Recht unter Buchwert und manche deutlich darüber. Die betriebswirtschaftliche Überlegung dahinter ist einfach, dass nur dann Unternehmenswert geschaffen wird, wenn das RoI höher ist als die Kapitalkosten des investierten Kapitals bzw. dass andersherum Wert vernichtet wird.
      EganaGoldpfeil habe ich in etwa zum geschätzten Buchwert gekauft, ich glaube mit 1,1. Die Multiple dürfte immer noch ziemlich moderat sein; dabei fehlt nicht mehr viel, dass das Unternehmen auf eine Eigenkapitalrendite von 20% kommt.

      Beste Grüße & schönes WE
      PoP
      Avatar
      schrieb am 30.04.06 15:19:19
      Beitrag Nr. 719 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.365.431 von prince.of.persia am 28.04.06 15:55:43Ich betrachte das KBV nur im Zusammenhang mit der Kapitalrendite.

      Auch bei mir ist das KBV nur noch ein sekundärer Faktor. Überhaupt bin ich von reinen Definitionen (ROE und anderen) mehr zu "Plausibilitäts- und Entwicklungsanalysen" übergegangen.

      Ich meine damit u.a.:


      Wie entwickelt sich die EK-Quote?

      Entspricht die Entwicklung der Accounts Receivables oder des Lagerbestandes der Umsatzentwickung?

      Sind aus den Bilanzen der letzten Jahre andere ungewöhnliche Entwicklungen ersichtlich?

      Erscheinen mir die strategischen Pläne des Vorstands plausibel? Gerade bei Zukäufen bin ich generell kritisch.

      Sind alle EK-Veränderungen aus der GuV ersichtlich oder wurden Abschreibungen direkt gegen das EK gebucht - wie offen ist die Kommunikation des Vorstands?

      Ein weiterer kritischer Faktor sind für mich die Pensionslasten.


      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 30.04.06 15:22:18
      Beitrag Nr. 720 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.381.877 von best_choice am 30.04.06 15:19:19ach ja:

      und vor allem, wie entwickeln sich die Margen für die Produkte, sinkende Margen - auch bei steigendem Umsatz - können ein Warnsignal sein. Können.
      Avatar
      schrieb am 01.05.06 20:16:54
      Beitrag Nr. 721 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.354.469 von prince.of.persia am 27.04.06 21:48:16Hallo PoP,

      erstmal vielen Dank für Deine Infos. Allerdings ist mir die Fa. First Natural Foods nun doch etwas zu suspekt.

      Gruß Laotser
      Avatar
      schrieb am 02.05.06 14:55:42
      Beitrag Nr. 722 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.394.233 von laotser am 01.05.06 20:16:54Monatsupdate.

      First Natural Foods bercihtete seine Gj-Zahlen. Angesichts der negativen Einmaleffekte waren die Zahlen sehr gut. Das KGVe sehe ich bei 4 oder darunter. Drei Viertel der MK sind weiter durch Nettoliquidität hinterlegt. Eigentlich ein klarer Vervielfacher. Die Ausschüttungspolitik lässt derzeit allerdings zu wünschen übrig. Ein Katalysator für einer grundlegenden Neubewertung ist deshalb wohl ausgeblieben. Schauen wir mal wie's weiter geht.

      Einen Neuzugang habe ich zu berichten: Egana Jewellery & Pearls. Die Schmucktochter von EganaGoldpfeil hat ein geschätztes KGV von 7-8 und notiert unter Buchwert. Depotanteil rund 8%.
      Die Hälfte davon wurde durch neue Spareinlagen finanziert. Die andere Hälfte sollte durch eine Reduzierung des Depotanteils von FNF; da der Kurs jedoch wieder deutlich nach oben tendiert, will ich erst einmal abwarten - eine Reduzierung des Anteils gilt für mich aber als ausgemacht.

      Weitere neue Erkenntnisse gab es soweit keine. In den kommenden Tagen müsste Food Junction mit den Zahlen zum Hj1 kommen, mitte Mai dann SABMiller mit Gj-Zahlen und ebenso Zwack Unicum am Ende gegen Ende Monats.
      Avatar
      schrieb am 02.05.06 17:46:53
      Beitrag Nr. 723 ()
      Hallo, PoP und n.n.,

      einen tollen Thread legt Ihr hier gerade hin. Ich dachte mir, daß ich auch einfach mal meinen Senf dazu gebe.


      DAS Value-Investing gibt es nicht - das war praktisch die erste Lektion, die ich als Frischling gelernt habe. Einfach mal Buffett kopieren und schon läuft alles - so läuft es gerade nicht. Zwar steht als Überschrift darüber: „Gutes billig kaufen“, aber danach scheiden sich dann doch die Geister, wie man gerade auch im Forum von Value-Analyse.de sehen kann.

      Der Prinz schreibt: „Der DCF-Gedanke ist absolut richtig und m.E. die wirklich einzig schlüssige Antwort auf die Frage, was eine Aktie für den Investor fundamental wert ist: den Gegenwartswert der Dividenden.“

      Bei mir zum Beispiel spielt das DCF-Modell überhaupt keine Rolle. Ich hatte es zwei-, dreimal in Analysen benutzt und es danach als nicht praktikabel und wenig aussagekräftig zur Seite gelegt.

      Warum? Nach PoPs Definition wäre Berkshire Hathaway wertlos, weil das Unternehmen noch nie Dividenden gezahlt hat und das wohl auch nie tun wird. Die Deutsche Telekom AG hingegen, die in der Vergangenheit trotz hoher Verluste Dividenden aus der Substanz gezahlt hat, wäre demnach ein Bringer. Ich weiß, daß wir diese Diskussion im Value-Forum vor einigen Jahren schon mal hatten.

      Die Beschränkung auf die Dividenden greift demnach zu kurz. Immerhin verliert eine Gesellschaft ja nicht an Wert, wenn nur 50 % des Gewinnes ausgeschüttet werden. Im Gegenteil. Je mehr Gewinne einbehalten werden (eine gute Verzinsung vorausgesetzt), umso werthaltiger wird ein Unternehmen in der Zukunft. Womit rechnet man dann?

      Ein anderer Punkt ist der Abzinsungsfaktor. PoP rechnet mehr oder weniger willkürlich mit 9 %. Meine damaligen Berechnungen ergaben, daß ein Unternehmen etwa bei einem Faktor von 9 % hoffnungslos überbewertet war. Änderte man den Faktor hingegen auf 8 %, dann war die gleiche Gesellschaft plötzlich der Value-King. Curtis Jensen beschrieb es in der Mai-Ausgabe 2005 vom Value Investor Insight so: „DCF ist für uns so etwas wie ein Hubble-Teleskop - Du drehst es um einem Buchteil eines Zentimeters, und Du bist in einer anderen Galaxie. Bei dieser Art der Analyse gibt es so viele Variablen - das ist nichts für uns.“

      Bei der Ermittlung des Unternehmenswertes spielt auch die Substanz eine Rolle, auch Markennamen sind nicht zu vernachlässigen. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß nur die Marke Coca-Cola rund 20 Milliarden Dollar wert sein soll. Ich denke nicht, daß man mit einer DCF-Analyse diesem Punkt gerecht wird.

      Für mich ergibt sich daraus eine einfache Schlußfolgerung: Der „wirkliche“ Wert eines Unternehmens kann nicht ermittelt werden - und deswegen versuche ich es gar nicht erst. Für mich müssen daher andere Kennzahlen her, und hier steht das KGV an erster Stelle.

      Mein Ansatz geht vom Unternehmen aus. Ein Zeitungsartikel, Produkte, die mir gefallen, natürlich Hinweise im Value-Forum - das sind die Quellen, in denen ich mich informiere. Aber auch Trends halte ich für wichtig. Die alternde Bevölkerung, zunehmende Energie- und Rohstoffpreise - hier ergeben sich viele Chancen, und in diesem Branchen gibt es jede Menge Unternehmen, die einen Blick wert sind.

      Wie PoP und n.n. achte auch ich auf eine nachhaltige Wettbewerbsposition. Das ist für mich das A und O, ich halte das für noch wichtiger als gute Bilanzen. Wenn denn die „weichen Kriterien“ passen, dann geht es an die Zahlen. Die EK-Quote sollte über 50 % liegen, die EK-Rendite darf gerne über 15 % liegen und so weiter. Wenn das gut aussieht, dann bleibt letztendlich die Bewertung der Aktie - und hier kommt das KGV ins Spiel.

      Ich strebe ein KGV von maximal 10 an. Das ist gerade im Moment eher selten. Wenn das KGV über 10 liegt, dann muß man halt gucken - PoP hat das sehr schön beschrieben. Wenn die Wachstumsaussichten passen und die Wettbewerbsposition sehr gut ist, darf das KGV auch höher liegen. Das PEG (Verhältnis zwischen KGV und Wachstumsraten) ist ein Anhaltspunkt, aber keinesfalls ein Entscheidungsfaktor.

      Natürlich ist mir klar, daß das KGV nicht allein seligmachend ist. Wie ich schon schrieb, ist es im Zusammenhang mit einer umfangreichen Analyse zu sehen. Klar ist, daß es Sonderfaktoren gibt, die den Gewinn (und damit auch das KGV) beeinflussen. Klar ist, daß beim KGV nur der Gewinn des laufenden Jahres (maximal des nächsten Jahres) betrachtet wird. Gerade der Neue Markt („2010 haben wir ein KGV von 2“) hat gezeigt, daß langfristige Ermittlungen des KGV höchst gefährlich sind.

      Was meine Bewertung der Wachstumsaussichten angeht, so bin ich näher bei n.n. als bei PoP. Meine Investments sind zwar langfristig angelegt, aber ich kann weder auf Unternehmensbasis noch für mich persönlich vorhersehen, was in 10 oder 20 Jahren ist. Für mich ist es deshalb keine Pflicht, daß eine Gesellschaft noch 50 Jahre mit 30 % p.a. wachsen muß. Ein gesundes Wachstum über die nächsten 10 Jahre ist doch eine tolle Sache. Was danach kommt, wird man sehen, und sonst gilt das alte Motto: „An Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben.“

      Ich betrachte das Analysieren nicht so formal wie PoP das augenscheinlich macht. Ich gehe etwas mehr nach dem Bauch und weniger nach Excel. Das muß kein Vorteil, aber auch kein Nachteil sein. Insgesamt läßt mir dieser Weg mehr Chancen, ist aber natürlich riskanter, keine Frage.

      Was die Value-Strategie wert ist (und für mich dabei natürlich mein eigener Ansatz), wird sich dann zeigen, wenn es mal wieder richtig runtergeht. Bislang habe ich als Valueist nur gute Zeiten gesehen, von daher fehlt mir der entscheidende Schritt noch…


      So, ich muß gleich los zum Fußball, daher soll es das für heute gewesen sein. Ich freue mich schon sehr auf Eure Antworten.


      Viele Grüße,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 02.05.06 21:13:44
      Beitrag Nr. 724 ()
      Hallo JuliaPapa,

      @Nach PoPs Definition wäre Berkshire Hathaway wertlos, weil das Unternehmen noch nie Dividenden gezahlt hat und das wohl auch nie tun wird.

      Nein, wäre es nicht. Die Frage ist, wie hoch die Rendite auf die einbehaltenen Gewinne ist. Liegt diese höher als meine Opportunitätskosten von 9%, ist der Barwert höher, wenn der Gewinn einbehalten und nicht ausgeschüttet wird. Erst wenn die Rendite auf den einbehaltenen Gewinn geringer ist als meine Opportunitätskosten, wäre eine Dividende gegenüber Einbehaltung vorzuziehen, weil dann der Barwert sinkt.

      Siehe auch Posting 704:

      "Der Teil des Gewinns, der nicht ausgeschüttet wird, muss sich unternehmensintern mit meinen Opportunitätskosten von 9% verzinsen. Dann macht es theoretisch keinen Unterschied, ob der Betrag sofort ausgeschüttet wird, oder aber der Betrag einbehalten und damit eine Rendite erzielt wird, die ich selbst damit hätte machen können, wenn es an mich ausgeschüttet worden wäre. Der Barwert ändert sich damit nicht; dieser ist der Gewinn in n Jahren, abgezinst auf den Barwert in n Jahren: (1 Eur * 1,09^n) / (1,09^n) = 1 Eur. Ein wichtiger Faktor ist also die Rendite auf die einbehaltenen Gewinne hier kommt es auf das Return on Investment an, also die Rendite auf das betrieblich investierte Kapital (RoIC), das über mehrere Jahre im Durchschnitt erzielt wird."

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 17:43:46
      Beitrag Nr. 725 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.360.822 von notnormal am 28.04.06 11:16:34Hallo n.n.

      @Läßt Du Währungsaspekte eigentlich bei Deinen Entscheidungen ganz außen vor?

      Nicht ganz, aber so gut wie. Wenn ich in eine fremde Währung investiere, dann möchte ich mich natürlich schon darüber informieren, wie es darum bestellt ist. Das gilt insbesondere für Länder mit instabilen Volkswirtschaften, besonders Schwellenländer. Ich beobachte dann durchaus die Entwicklung der Währung, aber sie hatte bisher noch keine Entscheidungsrelevanz.
      Ich habe keine Hemmungen in US-Werte zu investieren, weil ich die Währung auf diesem Niveau langfristig für soo labil nicht halte. Hinzu kommt, dass ich derzeit einen breiten Währungsmix habe und eine besonders positive Korrelation eher nicht feststellbar ist. Beispielsweise ist der Britische Pfund zuletzt wieder gestiegen und der Singapur Dollar ist i.A. stark. Den Forint interessiert es auch kaum, wohin der Dollar läuft. Zu guter letzt ist ein sinkender Dollar auch gut für die Ergebnisse von einigen Unternehmen.

      (2) Investierst Du nur in Aktien und hältst Cash oder diversifizierst Du auch in andere Bereiche wie Renten, Rohstoffe und was es so alles gibt?

      Rohstoffe schließe ich aus, das ist ein spekulativer Angebots-und-Nachfrage-Markt, der mir nicht ins Konzept passt. Renten schließe ich keineswegs aus, allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich in absehbarer Zeit in diese investiere. Der Grund liegt einfach darin, dass solange ich günstige Aktien mit hoher Sicherheitsmarge finde, diese ggü. Renten im Vorteil sein werden. Selbst wenn die Anleiherendite deutlich auf sagen wir 6% steigen sollte sind mir 13, 14 und 15% mit Aktien, denen ich ein geringes Risiko beimesse, lieber. Erst wenn ich keine günstigen AKtien mehr finde und Renditen von sagen wir 8,9 und 10% in Kauf nehmen müsste und wenn dann die Anleiherenditen hoch sind und wir uns eher am oberen Ende des Zinszyklusses befinden, würden Aktien ggü. Anleihen unattraktiv.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 17:45:11
      Beitrag Nr. 726 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.419.693 von prince.of.persia am 03.05.06 17:43:46PS. Heute gab es Zahlen von Zwack Unicum und Food Junction.
      Avatar
      schrieb am 04.05.06 16:39:32
      Beitrag Nr. 727 ()
      Hallo PoP,

      Wieso hast du vor First Natural Foods (FNF) zu reduzieren?
      Avatar
      schrieb am 04.05.06 21:05:35
      Beitrag Nr. 728 ()
      Hallo thomtrader,

      der Hauptgrund ist der, dass ich eine Shareholder-Value-Politik vermisse.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 07:40:17
      Beitrag Nr. 729 ()
      Moin PoP, n.n und Juliapapa,

      erstmal danke für den jetzt sehr interessanten Thread. Im Moment bin ich in einigen Dingen schlicht und ergreifend überfordert, um mitreden zu können. Daraus ergeben sich für mich aber zwei Dinge...

      Erstens muss ich mir dann doch mal die Fachliteratur mehr verinnerlichen (denn da scheine ich das Hauptloch in meiner Value-Betrachtung der Dinge zu haben). Bücher sind alle vorhanden...

      Werde dann im zweiten Schritt einfach mal ne Analyse nach den Methoden von Buffet und Volker versuchen. Das poste ich denn mal und bin auf eure Antworten gespannt....
      Hoffe das ich dieses oder nächstes WE dazu komme.


      Einen Punkt habe ich allerdings schon. Warum rechnet ihr mit 9% beim DCF? Borsheim z.B. rechnet mit 7% - andere mit 8%. Juliapapa hat die Diskussion schon mal angestoßen...
      Wäre mal schön, wenn ich das allein verstehen würde^^

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 08:36:11
      Beitrag Nr. 730 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.436.304 von prince.of.persia am 04.05.06 21:05:35Hallo PoP

      Genau das ist auch der Grund, weshalb ich nicht in FNF investiere.

      Gruß Laotser
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 08:46:10
      Beitrag Nr. 731 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.439.073 von ThBoe am 05.05.06 07:40:17Hallo Thomas,

      @Einen Punkt habe ich allerdings schon. Warum rechnet ihr mit 9% beim DCF? Borsheim z.B. rechnet mit 7% - andere mit 8%. Juliapapa hat die Diskussion schon mal angestoßen...

      Die Frage ist ja: Wie viel ist Dir ein Zahlungsanspruch von sagen wir in einem Jahr in Höhe von 1 Eur wert? Das kommt darauf an, welche Rendite Du forderst. Wenn Du heute einen Betrag anlegen willst, dann erwartest Du sagen wir 10% Rendite. Also ziehst Du diese 10% von dem 1 Eur ab: 1/1,1=0,909. Conclusio: Wenn Du diesen Anspruch heute für 0,909 Eur erwerbst, hast Du nach einem Jahr eine Rendite von 10% erzielt. Du investierst 0,909 und kriegst 1 Eur nach einem Jahr. Beim DCF-Verfahren wird dann jeder freie Cashflow in der Zukunft auf seinen Barwert abgezinst. Der faire Wert entspricht also dem Preis, den Du zahlen müsstest, um eine Rendite auf Höhe des Zinssatzes zu erzielen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 09:46:19
      Beitrag Nr. 732 ()
      Und der Grund warum du eine Shareholder-Value-Politik vermisst, ist wohl der riesige nicht betriebsnotwendige Cashberg, der nicht an die Aktionäre ausgeschüttet wird, nehme ich an. Gibt es noch einen anderen Grund warum du eine Shareholder-Value-Politik vermisst?

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 10:07:27
      Beitrag Nr. 733 ()
      Ja super - so wird es logischer :-) wenn ich also ein Renditeerwartung von 8% habe rechne ich damit. Dadurch hat natürlich jeder eine andere Sichtweise zu dem Unternehmen.

      Danke, das bringt mich einen Schritt weiter^^
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 13:10:31
      Beitrag Nr. 734 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.440.828 von thomtrader am 05.05.06 09:46:19Ich bin da ja noch wesentlich bescheidener; eine Ausschüttung des rieseigen Cashbergs habe ich gar nicht erwartet. Aber man hätte die relativ geringe Ausschüttungsquote erhöhen können, eine kleine Sonderdividende zahlen oder Aktien zurückkaufen. Das mindeste wäre es in meinen Augen aber gewesen, dass die Dividende von 3 HKCent aufrecht erhalten wird. Das zeigt doch irgendwie, dass sich das Management für den niedrigen Aktienkurs nicht verantwortlich fühlt. Komisch, denn der Chairman hält selbst knapp 40% der Aktien.
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 13:12:03
      Beitrag Nr. 735 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.408.724 von prince.of.persia am 02.05.06 21:13:44Hallo, PoP,

      da sind wir ja mitten im Diskutieren:

      >>@Nach PoPs Definition wäre Berkshire Hathaway wertlos, weil das Unternehmen noch nie Dividenden gezahlt hat und das wohl auch nie tun wird.

      Nein, wäre es nicht. Die Frage ist, wie hoch die Rendite auf die einbehaltenen Gewinne ist. Liegt diese höher als meine Opportunitätskosten von 9%, ist der Barwert höher, wenn der Gewinn einbehalten und nicht ausgeschüttet wird. Erst wenn die Rendite auf den einbehaltenen Gewinn geringer ist als meine Opportunitätskosten, wäre eine Dividende gegenüber Einbehaltung vorzuziehen, weil dann der Barwert sinkt.<<

      Du hast ja völlig recht. Trotzdem ist das im Zusammenhang mit der DCF-Methode ein Problem für mich: Man kann bei der DCF-Methode eben nicht nur die Dividenden betrachten, weil das nicht alles widergibt. Stattdessen muß man... ja, was eigentlich? Den Gewinn? Den FCF? Die Substanz? Oder eine Kombination? Oder alles?

      Und am Ende landest Du genau da, was im VII stand (Variablen ohne Ende) und erinnerst Dich an Dieter aus dem Value-Forum (Mein Lieblingsspruch: "Du rechnest Dir einen Wolf und liegst am Ende doch falsch").

      Für mich ist das keine gute Quelle, um einen Unternehmenswert zu ermitteln. Von der letztlich doch willkürlichen Festlegung des Abzinsungsfaktors ganz zu schweigen.

      Dir (und allen anderen) trotzdem ein sonniges und schönes Wochenende!

      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 05.05.06 15:05:31
      Beitrag Nr. 736 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.443.731 von JuliaPapa am 05.05.06 13:12:03Hallo, Juliapapa

      Abgezinst würde der FCF.

      Bezüglich Deiner skeptischen Haltung zu einer DCF-Rechnung sind wir einer Meinung. Meine Hauptsaussage war ja auch, dass die Antwort auf die Frage, was eine Aktie wert ist, trotz der Richtigkeit des DCF-Gedanken, nicht heißen kann, den Wert so gut wie möglich vorauszusagen. Sondern dass ich den DCF-Gedanken bestmöglich umsetze, indem ich diesen Gedanken auf die Gewinnrendite vereinfache und aufgrund der Nachhaltigkeit und des Wachstums die Qualität beachten muss. Also strebe ich nach den langfristig höchstmöglichen Gewinnen je Aktie in % von meiner Investitionssumme. Der Abzinungsfaktor ist dabei nicht das Problem. Wenn man eine höhere Rendite erwartet, dann muss der faire Preis eben geringer sein und umgekehrt. Die 9% habe ich auch auf die Gewinnrendite übertragen. Ohne Wachstum wäre das ein faires KGV 11,1. Mit Wachstum darf es höher sein. Eine Aktie, die mir langfristig 15% und mehr Gewinnrendite ermöglicht, ist demnach , je nach Risiko, deutlich unterbewertet. Das gleiche passiert theoretisch, wenn der Kurs beim DCF-Verfahren deutlich unter dem fairen Preis liegt, den eine Abzinsung mit 9% ergeben würde.

      Dir und allen anderen auch ein schönes WE!

      Sonnige Grüße aus Kiel
      PoP
      Avatar
      schrieb am 06.05.06 13:49:04
      Beitrag Nr. 737 ()
      @Bei der Ermittlung des Unternehmenswertes spielt auch die Substanz eine Rolle, auch Markennamen sind nicht zu vernachlässigen. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß nur die Marke Coca-Cola rund 20 Milliarden Dollar wert sein soll. Ich denke nicht, daß man mit einer DCF-Analyse diesem Punkt gerecht wird.

      Die Markenwerte von Interbrand und Co. beinhalten selbst etliche Spekulationen über die Zukunft, z.B. Marktanteilsgewinne, Markendehnung etc. etc. Ich würde diese mit Vorsicht genießen.
      Die Unternehmensqualität spiegelt sich durchaus im fairen Wert wieder. So hängt die Nachhaltigkeit der Ertragslage und das langfristige Wachstum entscheidend von den Wettbewerbsvorteilen ab. Hinzu kommt, dass sichere Investments einen geringeren Risikoaufschlag erfordern.
      Um beim Beispiel Coca Cola zu bleiben. Coca Cola ist vielleicht eines der wenigen Unternehmen, bei dem man annehmen kann, dass sie „ewig“ bzw. langfristig über der Inflation wachsen können, sagen wir mit 4%, und das relativ sicher. Das kann man wirklich nicht von vielen sagen, denn das beinhaltet i.A. schon viel Optimismus. 4% ewiges Wachstum impliziert, dass der Anteil an BIP immer größer und größer wird und nur die wenigsten Unternehmen können das wirklich langfristig. Hinzu kommt, dass dann das Risiko dieser Annahme (auch unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit) so gering ist, dass man die Aktie näherungsweise wie eine Anleihe bewerten kann. Eine Cola braucht keinen hohen Risikoaufschlag. Man könnte sie dann mit 7% abzinsen. Der faire Wert wäre demnach FCF/(0,07-0,04)=33 X FCF. Das zeigt, dass eine Cola nicht überbewertet sein muss, nur weil sie ein hohes KGV haben.
      Als Gegenbeispiel können wir die Deutsche Telekom nehmen. Die haben eine FCF-Multiple von gerade einmal ein 8. Aber aufgrund der Marktsättigung, der sinkenden Preise und der Regulierung wäre hier selbst ein langfristiges 0%-Wachstum optimistisch und man weiß noch nicht einmal, ob die DTE in 20 Jahren noch so viel verdient wie heute. Damit sind a) die FCFs in Zukunft geringer und b) man sollte einen höheren Risikoaufschlag fordern. Wenn ich jetzt eine Sicherheitsmarge fordere, dann muss mir das Investment mehr als 9% bringen. Ich würde dann von einem Null-Wachstum ausgehen und vielleicht mit 15% abzinsen, um den Preis zu erhalten, den ich zahlen müsste, um zu 15% machen. D.h. dass die DTE in diesem Fall für mich mit FCF/0,15=6,7 X FCF fair bewertet wäre. Sie hätte dann zwar immer noch ein höheres Risiko, aber dem würden dann auch 15% entgegenstehen. So kann ich mir jetzt überlegen, ob die 15% in einem angemessenen Verhältnis zum Risiko stehen, wie bei Cola, bzw. welche Rendite der jetzige Kaufkurs bei meiner Renditeforderung und meiner Zukunftsannahme bieten würde.

      @Ich betrachte das Analysieren nicht so formal wie PoP das augenscheinlich macht. Ich gehe etwas mehr nach dem Bauch und weniger nach Excel. Das muß kein Vorteil, aber auch kein Nachteil sein. Insgesamt läßt mir dieser Weg mehr Chancen, ist aber natürlich riskanter, keine Frage.

      Da musst Du mich falsch verstanden haben. Ich benutze schon lange keine Exceltabellen mehr und halte mich mit Zahlen i.A. so gut wie gar nicht auf. Um ehrlich zu sein, ist mir Dein Ansatz zu formal *g*. So forderst Du z.B. eine Eigenkapitalquote von 50%. Oder wenn ich mir die Kriterien von Benjamin Graham anschaue, die Du bei der Analyse der Ahlers AG bei VA angewendet hast: Kurswert soll nicht über 50% des Buchwerts liegen, in den vergangenen 10 Jahren soll kein Verlustabschluss stattgefunden haben, das Umlaufvermögen sollte mindestens doppelt so hoch sein wie die kurzfr. Verbindlichkeiten usw. Oder der Grad der Anlagendeckung. Mit so vielen Zahlen halte ich mich gar nicht auf.
      Ich frage mich nur welche Gewinnrendite ich von welchem Investment erwarte, woraus ich für mich eine grobe Schätzung des fairen Wertes und der Sicherheitsmarge ableiten kann.
      Avatar
      schrieb am 07.05.06 18:08:47
      Beitrag Nr. 738 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.454.714 von prince.of.persia am 06.05.06 13:49:04Hallo, PoP,

      >>Um ehrlich zu sein, ist mir Dein Ansatz zu formal *g*. So forderst Du z.B. eine Eigenkapitalquote von 50%. Oder wenn ich mir die Kriterien von Benjamin Graham anschaue, die Du bei der Analyse der Ahlers AG bei VA angewendet hast:<<

      Was? Ich und formal?? Das kann ja gar nicht sein!! ;)

      Im Ernst: Wenn ich eine Analyse mache, dann rechne ich in der Tat einiges. So fülle ich zum Bleistift das Datenblatt von Volker aus, wenn es geht, gleich über 10 Jahre. Aus diesem Datenblatt kann ich dann jede Menge Sachen errechnen, unter anderem auch Grahams Kriterien und natürlich die EK-Quote.

      War ich früher sehr auf diese 50 % fixiert, so bin ich bereit, auch davon abzugehen, wenn andere Dinge überzeugend sind.

      Die ganze Rechnerei dient weniger dazu, Ausschlußkriterien zu ermitteln. Das mache ich zumeist schon dann, wenn ich mir weiche Kriterien ansehe. Wenn ich tatsächlich eine "richtige" Analyse mit schriftlicher Ausarbeitung und anschließender Veröffentlichung im Value-Forum (Ehrensache!!) mache, ist das Unternehmen meistens schon in meinem Depot :O .

      Mir geht es dann eher darum, die Gesellschaft besser kennenzulernen. Mit den Zahlen kann ich Schwächen aufdecken und in den weiteren Geschäfts- und Zwischenberichten darauf achten, wie sich diese Punkte entwickeln.

      Und irgendwie waren Grahams Kriterien bei mir noch nie ein Ausschluß-Kriterium...

      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 10.05.06 17:54:58
      Beitrag Nr. 739 ()
      Kurzes Update.

      Performance Ende April für mein Aktien- und Zertifikatedepot:

      +17.5 % seit 1.1.2006
      +37.6 % seit 1.1.2005

      entsprechend einer - zugegebenermaßen nicht sehr aussagekräftigen - Jahresperformance von 28.2 % p.a.. Werde aber in Zukunft die umgerechnete Jahresperfomance seit Beginn meiner „Aufzeichnung“ immer mit angeben…

      Fondsdepot (noch nicht genau analysiert):

      ca. +11-12 % seit 1.1.2006
      ca. +31-32 % seit 1.1.2005

      Genauere Daten reiche ich mal irgendwann nach. Aufteilung derzeit in etwa 69% Aktien/Zertifikate, 28% Fonds und 3% Cash. Zusätzlich noch „konservativ“ angelegtes Geld in Form einer Betriebsrente…

      Angetrieben wurde mein Aktiendepot in letzter Zeit in erster Linie von EganaGoldpfeil, Geox und Schoeller-Bleckmann. Egana ist in der Zwischenzeit die größte Position in meinem Depot und hat Esprit hinter sich gelassen.

      Zu Egana gibt es eine neue Studie von UOB HayKian: Kursziel von 3.7 HK$ auf 4.2 HK$ angehoben.

      Des Weiteren haben die Ordergrößen deutlich zugelegt in Deutschland. Dornröschen scheint zu erwachen und ich sehe gerade mal ein kleines Blinzeln ;)

      Enttäuschend hat sich bisher Funkwerk entwickelt, wobei die morgigen Zahlen zum Q1 wohl näheren Aufschluss bringen werden, wohin die reise geht. Viele Anleger sind durch die Gewinnwarnungen des letzten Jahres verunsichert und warten lieber ab. Verständlich, aber ich sehe positive Anzeichen und noch ist der Wert günstig zu haben.

      Maquarie Infrastructure Group tritt seit der Depotaufnahme auf der Stelle. Bin mir über die Zukunft dieser recht kleinen Position nicht so recht sicher…wollte ursprünglich sukzessive Aufstocken, habe aber andere Werte im Fokus, die mir aufgrund der Geschäftsstruktur eher liegen. Die Bewertung von MIG gestaltet sich relativ schwierig, auch wenn das Geschäftsmodell mich überzeugt. Da ich aber nicht viele kleine Positionen aufbauen will, wird MIG evtl. verkauft.

      Mit Masterflex geht es langsam aufwärts, ebenso mit der Ersten Bank. Die Zahlen von EBO zum q1 waren übrigens hervorragend.

      Neuaufnahmen gibt es nur im Zertifikatebereich: ZJ Portfolio Struktur. Ein alle Anlageklassen abdeckendes Zertifikat, was eine etwas größere Streuung (weg von Aktien) in mein Depot bringen soll. Mein Aktienanteil bleibt dennoch sehr hoch, da ich kaum adäquate Alternativen finde…

      Dafür wird meine Watchliste wieder länger: erstaunlich bei mir, dass sich seit ewigen Zeiten mal wieder ein, zwei US-Werte darauf befinden. Bin ansonsten kein Amerika-Fan, wie die Zusammensetzung meines Depots ja schon zeigt. Dem US$ traue ich zwar nicht über den Weg, aber – da gebe ich PoP natürlich Recht – exportorientierte US-Unternehmen profitieren natürlich davon. Da ich noch mitten in der Analyse stecke, mehr davon demnächst…

      Gruß, Jochen
      Avatar
      schrieb am 10.05.06 21:02:51
      Beitrag Nr. 740 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.509.460 von notnormal am 10.05.06 17:54:58Hallo notnormal,

      bezüglich der möglichen Entwicklung des USD stimmen Warren Buffet und ich mit Dir überein (wobei meine Meinung zu den Thema im Vergleich weniger Aufsehen erregt).
      Daher ist auch mein USD-Anteil im Depot mit unter 10% relativ gering. Sicherlich, wenn der Dollar fällt, profitieren US-Firmen durch höhere Exporte oder umgerechnet höhere Gewinne ihrer Auslandstöchter davon. Es ist schwer einzuschätzen, ob der €-Kursverlust der Aktien durch einen höheren $-Kursgewinn überkompensiert werden kann. Genauso könnte man allerdings auf Aktien von Firmen setzen, die aus der Dollar-Welt noch Euroland importieren. Hier entfallen zudem die Wahrungskursverluste der Aktien.
      Allerdings habe ich da zur Zeit nichts im Blick.

      Als $-Investment habe ich mir Aktien von Career Education (WKN 912062) gekauft (auch wenn diese von einem sinkenden $ eher wenig profitieren). Die Kursverluste nach einer Reihe schlechter Nachrichten waren doch recht verlockend.
      Nähere Infos sind ja auch im Thread von betterthantherest.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 11.05.06 19:52:14
      Beitrag Nr. 741 ()
      Hat sich von Euch schon mal jemand mit Sabesp (Brasilianischer Wasserversorger) beschäftigt?

      http://finance.yahoo.com/q?s=sbs

      Der Berwertungsabschlag im Gegensatz zur allgemeinen Bewertung von Wasserversorgern in den USA ist jedenfalls enorm. Falls sich die Leitzinsen in Brasilien (derzeit ca. 16%) nach unten bewegen sollten, dann wird sich meiner Meinung nach das volle Potential von Sabesp zeigen.

      http://biz.yahoo.com/ic/ll/914per.html

      Ich bin durch Gustel aus dem Antizykliker Forum drauf gestoßen.

      Gruß Laotser
      Avatar
      schrieb am 12.05.06 08:11:11
      Beitrag Nr. 742 ()
      @ laotser

      nein, hab ich noch nicht gehört. werde sie mir aber bei gelegenheit gerne mal anschauen.

      bin derzeit allerdings etwas vorsichtig bei em. mkts.

      @ alle

      Hatte ja bereits angedeutet, dass ich zwei US-Werte beobachte.

      Stelle Sie mal zur Diskussion und würde mich über Meinungen freuen. Bin selber in den nächsten 1-2 Wochen aber vermutlich nicht da und kann folglich auch nicht mitdiskutieren...

      VF Corp. (VFC) ist das eine Unternehmen. Recht unbekannt, aber wenn ich hier einige Marken nenne, wie LEE und Wrangler Jeans, The North Face, Nautica, Vans und Vanity Fair, sollten wenigstens einige der Marken allen bekannt vorkommen...nach den guten Q1-Zahlen wurden gerade die Ziele für dieses Jahr angehoben. Hauptumsatz USA.
      Hauptumsatztreiber: Outdoor-Bekleidung. Sehr interessante und gut
      strukturierte Firma. Hierzu gab es auch in Brand Eins einen Artikel vor ca. 1-1.5 Jahren - vielleicht mal im Archiv von BE nachschauen.
      KGV 06 geschätzt 12.5. Erwartetes Gewinnwachstum ca. 9% bei 4-5%
      UMsatzwachstum. Hört sich alles in allem recht gesund an.

      Quiksilver (ZQK) ist das andere Unternehmen. 2006 wird ein Jahr des Übergangs nachdem in 2005 Rossignol übernommen wurde. Des Weiteren besteht das Portfolio aus weiteren mehr oder weniger bekannten MArken, allesamt aus dem Outdoor-Bereich. Schwerpunkt:
      Surfmode/Bademode und nun acuh Wintersport/Wintermode/Snowboard.
      Hauptumsatz inzwischen in Europa, daher profitiert man eher vom
      starken € (zumindest kurzfristig). In den letzten Jahren im Schnitt ~25% EPS-Wachstum, dieses Jahr vermutlich ein kleines Minus aufgrund von INtegrationskosten. Q2-Guidance wurde gerade massiv nach unten revidiert, Q3 und Q4 dafür nach oben! Der Kurs hat recht deutlich nachgegeben und mir erscheint ein baldiger Einstieg recht lukrativ, denn ich erwarte in den nächsten JAhren deutliche Ergebniszuwächse. Auf BAsis des erwarteten 06er Gewinns (bereits revidiert) liegt das KGV bei ca.17, für 07er Erwartung hingegen bei 12,x. Für dieses gut aufgestellte Unternehmen meines Erachtens ein Schnäppchen.

      Eure Meinung zu beiden Unternehmen würde mich interessieren.

      Gruß, Jochen
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 16:29:26
      Beitrag Nr. 743 ()
      @laotser

      Die Finanzdaten von Sabesp sehen wirklich interessant aus.
      Gerade bei Versorgern wäre ich in Südamerika z.Zt. vorsichtig. Die Entwicklung zum Populismus dort machte mir bei einer solchen Anlage Sorgen. Es wäre ein Einfaches, den Versorgungsfirmen per Gesetz massive Preissenkungen vorzuschreiben und damit bei der zum großen Teil sehr armen Bevölkerung zu Punkten. Lulas Handeln ist weniger links / populistisch als viele erwartet haben, aber das Risiko besteht. Das sollte man meiner Meinung nach zumindest bedenken.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 07:42:18
      Beitrag Nr. 744 ()
      Moin Moin aus dem Norden,

      die Zeit vergeht und ich bin immer noch nicht zu meiner Musteranalyse gekommen :(

      @PoP und Juliapapa
      Habt ihr eigentlich eigene Excel Dateien gebastelt oder die Datenbank ala Value-Analyse übernommen?

      Ich habe eine Datei angefangen, bei der ich eigentlich nur noch die Daten der letzten 5 - 10 Jahre eintragen muss. Wenn das Teil dann endlich mal fertig ist, poste ich die Analyse.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 08:27:54
      Beitrag Nr. 745 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.599.149 von ThBoe am 16.05.06 07:42:18Hallo, Thomas,

      bei meiner Analyse nutze ich das Datenblatt der Value-Analyse. Ich denke, da stehen alle wichtigen Zahlen drin. Und warum das Rad neu erfinden??

      Gruß,

      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 09:26:12
      Beitrag Nr. 746 ()
      @Juliapapa,

      stimmt schon, nur muss ich es eh basteln wegen der Formeln etc. oder hast du eine Excelversion vorliegen?

      Ich bekomme immer nur PDFs von Volker, die ich mit meinen bescheidenen Mitteln nicht zurück editieren kann...

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 17:40:25
      Beitrag Nr. 747 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.600.007 von ThBoe am 16.05.06 09:26:12Hallo, Thomas,

      schau doch mal in Deinen Posteingang.

      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 18.05.06 07:52:56
      Beitrag Nr. 748 ()
      Hallo Juliapapa,

      danke schön^^

      Ich werde mal versuchen, ein paar Nebenwerte auf "Valuetauglichkeit" zu untersuchen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 18.05.06 07:54:23
      Beitrag Nr. 749 ()
      Hallo Juliapapa,

      danke schön^^

      Ich werde mal versuchen, ein paar Nebenwerte auf "Valuetauglichkeit" zu untersuchen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 18.05.06 07:54:26
      Beitrag Nr. 750 ()
      Hallo Juliapapa,

      danke schön^^

      Ich werde mal versuchen, ein paar Nebenwerte auf "Valuetauglichkeit" zu untersuchen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 18.05.06 07:54:37
      Beitrag Nr. 751 ()
      Hallo Juliapapa,

      danke schön^^

      Ich werde mal versuchen, ein paar Nebenwerte auf "Valuetauglichkeit" zu untersuchen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 18.05.06 07:54:40
      Beitrag Nr. 752 ()
      Hallo Juliapapa,

      danke schön^^

      Ich werde mal versuchen, ein paar Nebenwerte auf "Valuetauglichkeit" zu untersuchen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 18.05.06 07:54:40
      Beitrag Nr. 753 ()
      Hallo Juliapapa,

      danke schön^^

      Ich werde mal versuchen, ein paar Nebenwerte auf "Valuetauglichkeit" zu untersuchen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 18.05.06 07:54:43
      Beitrag Nr. 754 ()
      Hallo Juliapapa,

      danke schön^^

      Ich werde mal versuchen, ein paar Nebenwerte auf "Valuetauglichkeit" zu untersuchen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 07:11:17
      Beitrag Nr. 755 ()
      Veränderung meines Aktiendepots:

      Nachkauf Masterflex, Erste Bank und Schoeller-Bleckmann. Depotanteil der ersten beiden in etwa verdoppelt, SBO deutlich aufgestockt. Weiterer Nachkauf bei nachgebenden Kursen möglich.

      Erste Bank, Masterflex und Schoeller-Bleckmann haben alle hervorragende Ergebnisse vorgelegt. Ich sehe bei diesen drei Werten auf mittlere Sicht sehr gute Wachstumsperspektiven.

      Die Ergebnisse von Funkwerk und GEOX haben hingegen enttäuscht, ich erwarte aber im Laufe des Jahres ein deutliches Anziehen des Geschäftes bei beiden Unternehmen. Aufgrund des etwas spekulativeren Charakters stocke ich aber beide Werte derzeit nicht auf. Der Wert beider Positionen zusammen liegt bei nur noch 10% des Aktiendepots.

      Des Weiteren erfolgte eine kontinuierliche Aufstockung des ZJ Portfolio-Zertifikates, welches eine breite Streuung auf alle Anlageklassen vornimmt, eingeschlossen Rohstoffe und alternative Investments bei Streuung über alle Zertifikateformen wie z.B: Discount-, Bonus- und Indexzertifikate.

      Cashanteil variiert derzeit ständig, da ich in den nächsten Monaten hohe Barmittelzuflüsse habe, daher auch der wieder gestiegene Anlagebedarf. Die mir in naher Zukunft (nächste 6 Monate) zufließenden Barmittel eingerechnet, beträgt meine Cashquote gut 45%. Es sind also genug freie Mittel zur Verfügung, um erste Aufstockungen bzw. Neuaufnahmen in Angriff zu nehmen, wenn sich Gelegenheiten ergeben…

      Quiksilver ist derzeit unter intensiver Beobachtung. Was mir nicht „schmeckt“ ist in diesem Zusammenhang der Dollarverfall – andererseits werden große Teile der Umsätze in € erzielt, so dass sich die Gewinne des Unternehmens positiv entwickeln sollten. Risiko bleibt die Integration von Rossignol.

      Depotaufteilung momentan (ohne Cash):

      1.BK OEST.SPARK. 909943 14.7%
      ABN ZT (Soft Comm) ABN1T5 3.1%
      ABN ZT ZJP (ZJ Portf.) ABN2BF 5.3%
      BK NOVA SCOTIA 850388 8.0%
      EGANAGOLD. (HLDGS) 887923 19.2%
      ESPRIT HLDGS 888946 18.1%
      FUNKWERK O.N. 575314 4.3%
      GEOX S.P.A. A0DNCF 5.6%
      MASTERFLEX O.N. 549293 12.2%
      SCHOELLER-BLECKMANN 907391 9.4%


      Seit Jahresbeginn immerhin noch mit 10% im Plus (ohne Dividenden), auch wenn es zwischendurch schon mal 19% waren. Die letzten zwei Wochen haben meinem Depot doch deutlich zugesetzt. Bin aber froh, zum jetzigen Zeitpunkt ein paar Nachkauf-Gelegenheiten zu bekommen…

      Gruß, Jochen
      Avatar
      schrieb am 10.06.06 20:43:13
      Beitrag Nr. 756 ()
      So, jetzt komme ich mal zu meinem Monatsupdate.

      Zahlen gab es von Zwack Unicum, Food Junction und SABMiller.

      Zu Zwack Unicum möchte ich mich demnächst mal wieder im Thread hier bei w:o im Osteuropa-Forum melden.

      Die Zahlen von Food Junction waren OK. Vor Einmaleffekten hat das Unternehmen so viel verdient wie in der Vorjahresperiode. Viel mehr hatte ich auch nicht erwartet. Die Einsparungen aus dem Verkauf der unprofitablen Restaurants wurden für die Auslandsexpansion gespeist. Der Einstieg in China steht kurz bevor und der neue Großaktionär wird sich hier aufgrund der Präsenz im Einzelhandel als hilfreich erweisen. Für die nächste Zeit sehe ich keinen Kurstreiber. Dafür gibt es eine steuerbefreite Dividende von 4 SG-Cent, was einer Rendite von 6,7% entspricht.

      Die Zahlen von SABMiller waren solide. SABMiller ist für mich ohnehin der mit Abstand qualitativ hochwertigste Wert in meinem Portfolio. Ich schätze die Branche als sehr attraktiv sein, v.a. für die führenden Anbieter Inbev, Budweiser und SABMiller. Das beruht u.a. darauf, dass die Marke beim Bier eine sehr hohe Kaufrelevanz hat. Zum anderen haben die Anbieter erhebliche Wettbewerbsvorteile über die Größe und ich denke, dass sie die Preismacht haben, ihre Preise langfristig über der Inflation zu steigern. Als ich SABMiller kaufte hatte sie au Basis der Gewinnschätzung für das laufende Geschäftsjahr ein KGV von 15-16. Es war klar, dass auf diesem Niveau keine großen Sprünge zu erwarten sind. Meine Erwartung war, dass ich damit eine zweistellige Rendite mache. Also höchstwahrscheinlich mehr als die langfristige Rendite am Kapitalmarkt inkl. Dividenden (9%) und das bei einer deutlich besseren Qualität bzw. bei deutlich geringerem Risiko. Im Zuge der schwachen Börsen ist die Aktie zuletzt gesunken. Auf Basis der Schätzungen hat sie nun 2006-er KGV von 14,1 sowie 12,6 für 2007. Damit ist sie deutlich attraktiver geworden. Ich würde derzeit gerne aufstocken, zumal SABMiller zu den wenigen Werten gehört, für die ich ein KGV von 20 für fair halte. Ich habe nur derzeit leider kein Cash.

      Zwei kleine Änderungen gab es in meinem Portfolio. 1) Der Anteil an First Natural Foods wurde wie bereits angekündigt deutlich reduziert. 2) Ich habe einen kleinen Anteil in Neteller investiert, eine sehr interessante Wachstumsaktie, allerdings mit regulatorischem Risiko. Und dafür wurde im Gegenzug der Anteil an Food Junction Holdings reduziert. Warum gerade Food Junction? Nun ja, ich halte die Aktie zwar weiterhin für unterbewertet, siehe aber für die kommenden zwei Jahre, bis sich die Expansion in China etc. abzeichnet, keinen Katalysator für steigende Kurse. Eine Neteller kann sich in diesem Zeitraum aber gut und gerne verdoppeln (Kosten der Opportunität). Und dazu kommt, dass der Anteil an Food Junction in Hinsicht auf nachhaltige Wettbewerbsvorteile und das damit verbundene unternehmerische Risiko eigentlich etwas zu hoch angesiedelt war und mit daher eine höhere Diversifikation gerade ganz Recht kommt.

      @notnormal

      Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, mir Quiksilver anzusehen. Steht aber ganz oben auf meiner Watchlist. Mal sehen ob ich am kommenden Wocheende dazu komme.

      VF Corp ist mir nicht neu. Ein Artikel aus dem Handelsblatt machte mich auf die Outdoor-Branche aufmerksam, woraufhin ich mir einige Anbieter mal angesehen habe, u.a. auch Timberland und ..wie heißen sie noch… Columbia Sportwear. Die Diskussion zu Timberland findest Du bei Value-Analyse, ist noch gar nicht so lange her. Etwas problematisch erschien mir hier die Vielzahl an Marken. Ich glaube mich zu erinnern, dass Globetrotter davon sprach mehr als 500 Marken gelistet zu haben.
      VF Corp. ist recht interessant, da sie mit einem KGV von 12 sehr moderat bewertet sind. Zu einem Kauf könnte ich mich aber nicht durchringen, einfach weil ich auf den Ebenen Qualität und/oder Wachstum noch mehr erwarten würde. Mir scheint es, als ob VF sehr viele auch mittelmäßig-starke Marken hat. Für eine Polo Ralph Lauren würde ich ein KGVe von 12 bei 5% Umsatzwachstum hingegen schon zahlen wollen. Und wenn ich mir die Kennziffern anschauen, erscheinen mir andere Investments attraktiver. Esprit z.B. hat ein Umsatzwachstum von 18% bei einem KGVe 15-16 und Monsoon hat ein Umsatzwachstum von 35% bei einem KGVe von …schwer zu sagen… wahrscheinlich unter 15 – beides echte Wachstumsperlen, die mir attraktiv bewertet scheinen.

      Zu den anderen Werten. Bei Geox bin ich ob des nachhaltigen Wettbewerbsvorteils und damit einhergehend der langfristigen Ertragskraft weiterhin skeptisch. Auch Funkwerk macht keinen guten Eindruck auf mich.
      Ich habe mich in diesem Zusammenhang noch mal unsere Postings von neulich erinnert. Ich war der Meinung, dass man die langfristige Ertragskraft berücksichtigen müsse, da sich der wahre Wert einer Aktie aus abgezinsten Dividenden über einen langen Zeitraum ergibt und nur so die entsprechenden Gewinnmultiple zu rechtfertigen wären. Die Meinung von Dir und JuliaPapa war, dass dies aufgrund der Unwägbarkeiten keinen Sinn machen würde und dass Ihr damit zufrieden seid, wenn Ihr auf Sicht der kommenden Jahre eine gute Ertragslage erwartet. Lass mich auf diesen Aspekt noch einmal eingehen. Ich denke wir müssen hier zunächst unterscheiden, welches Verständnis wir von einem Wert einer Aktie haben. Wenn man den DCf-Gedanken als nicht richtig empfindet, braucht man die Diskussion sicher nicht weiterzuführen, weil wir sonst aneinander vorbeireden. Wenn man aber der Ansicht ist, dass das richtig ist, dass eine Aktie wertmäßig dem auf den heutigen Barwert abgezinsten Dividenden entspricht, wäre es in meinen Augen ein Fehler, die langfristige Ertragskraft zu ignorieren, da man sonst den wahren Wert einer Aktie ignoriert. Letztendlich kann man natürlich immer noch falsch liegen, aber dafür gibt es ja die Sicherheitsmarge. Und, was noch ganz bedeutend ist, was überhaupt der ultimative Vorteil einer DCf-Analyse bzw. der Akzeptanz des DCf-Gedankens ist, ist dass man sich über die langfristige Ertragskraft erst intensive Gedanken machen muss und hier sind nachhaltige Wettbewerbsvorteile das A&O. Man muss das Unternehmen und seine Wettbewerber genau kennen, die Stärken und Schwächen und den Markt etc. was man bei anderen Strategien, in denen nur das Gewinnwachstum der kommenden paar Jahre im Vordergrund steht nicht in diesem Maße muss und schließlich auch nicht wird. Und wenn ein Unternehmen keine nachhaltigen Wettbewerbsvorteile hat, dann ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis eine anfangs hohe Marge erodiert. Dann geht nicht mehr darum, zu erahnen, ob dies in 10, 20 oder 30 Jahren passiert. Es könnte auch schon im nächsten Jahr passieren. Insofern halte ich es für mich nicht nur notwendig wertmäßig zwischen einer Zahlungsreihe von 5 Jahren, 10 Jahren oder 50 Jahren zu unterscheiden, um den wahren Wert zu erkennen, sondern es ist auch ungemein hilfreich für die Qualität meiner Investitionsentscheidungen, und zwar selbst dann, wenn ich keinen Unterschied daraus machen würde.

      @laotser

      Danke für den Tip mit Sabesp. Ich habe sie auf meine Watchlist gesetzt.

      So, und jetzt mal off-topic: 4:2 gegen Costa Rica, geil! Ich will kein Jammern hören. Positiv denken. Fußball ist es eben, ein Tor mehr zu schießen :-)
      Freue mich auch schon auf das Spiel Iran gegen Mexico morgen, gröhl. Da schlägt das deutsch-persische Fuußallherz gleich höher.

      "Ohhhhh, wie ist daas schööööön"

      So, und jetzt kaufe ich mir Karimi-Trikot bei eBay.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 01.07.06 21:49:09
      Beitrag Nr. 757 ()
      Moin Moin,

      es ist mal wieder Halbjahresupdate angesagt.

      In Hj1 konnte ich keine Performance erzielen. Belastend wirkten der Kurseinbruch bei CeWeColor in Q1, Kursverluste beim Forint in Q2 sowie viele Investments, die sich noch nicht entwickelt haben bzw. eher negativ tendierten. Positiv war die starke Kursentwicklung bei EganaGoldpfeil. Ich halte die Aktie nach wie vor für deutlich unterbewertet.

      Hier mein Depot, per 01.07.2006:

      Unternehmen / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer ab Erstkauf

      EganaGoldpfeil / 22% / + 66,8% / 9 Monate

      Zwack Unicum / 20% / + 15,5% / 1 Jahr + 6 Monate

      Monsoon / 13% / + 2,3% / 11 Monate

      Esprit / 11% / - 4,5% / 3 Monate

      Egana Jewellery & Pearls / 9% / - 0,3% / 2 Monate

      Food Junction / 8% / - 0,8% / 3 Monate

      SABMiller / 7% / - 19,5% / 4 Monate

      Neteller / 6% / - 10,4% / 1 Monat

      First Natural Foods / 4% / + 19,7% / 5 Monate

      Performance in Hj1 2006: - 1,8%

      Depotveränderungen gab es seit letztem Monat keine. Um ein Haar hätte ich meinen Anteil an SABMiller (im Tausch eines anderen Investments) verdoppelt, aber mit steigenden Börsen steigt auch SAB wieder (wie langweilig). Ich denke das Unternehmen ist sehr solide und zudem recht attraktiv bewertet, sollte sich langfristig auszahlen. Ich sehe eigentlich keine Gründe, warum die Aktie nochmal deutlich zurückkommen sollte - käme mir aber langfristig entgegen falls doch.

      Als Bewertungsindikator für mein Depot gebe ab jetzt regelmäßig die Gewinnrendite/ das KGVe auf Basis des Gewinns des kommenden Jahres an. Wenn ich von KGVe spreche meine ich übrigens immer das KGV auf Basis der Gewinnschätzung. Ist das Geschäftsjahr bereits zur Hälfte abgelaufen, nehme ich den Gewinn des kommenden Jahres, ansonsten das des laufenden Jahres. Was herauskommen soll, ist eben die aktuelle Gewinnrendite gemäß der Einstandsrendite, die man erzielen würde, wenn man das Depot heute kauft. Als Benchmark nehme ich ab jetzt den Aktien-Analyse-Index von Gelfarth & Droege Research, weil er mit 500 Werten ein weites Spektrum abdeckt und weil alle Aktien in diesem Index gleichgewichtet werden. Und so sieht das ganze derzeit aus:

      Gewinnrendite / KGVe des Depots: 9% / 11

      Gewinnrendite / KGVe des AA-Index: 6% / 17

      Ich denke das zeigt bereits, dass ich langfristig weiterhin sehr gut aufgestellt bin. Wenn der Markt, wie ich, Kapitalkosten von 9% ansetzt, dann hieße das nichts anderes, als dass die Wachstumschancen meines Depots vom Markt derzeit mit 0,0 bewertet werden, denn unter dieser Annahme wäre es dann gerade fair bewertet.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 21:25:36
      Beitrag Nr. 758 ()
      Hallo Pop,

      Derzeit gefällt mir dein Depot mindestens so gut wie mein eigenes.:eek:
      Was mir an deinen Depot im Moment so gefällt, ist das du zu 100% in konjunkturunabhängige Unternehmen investiert bist. In Kombination mit günstigen Gewinnmultiples die du für deine Aktien bezahlst, macht das dein Depot sehr risikoarm, bei gleichzeitig attraktiven Renditeaussichten.

      Zur Zeit werden konjunkturabhängige Unternehmen an der Börse mit ähnlichen Gewinnmultiplen bewertet wie nicht konjunkturabhängige Unternehmen, und daß obwohl sehr vieles darauf hindeutet daß wir uns zur Zeit nahe am Hoch des Gewinnzykluses von praktisch allen konjunkturabhängigen Unternehmen befinden. Deshalb denke ich daß wir zur Zeit eine Bewertungsblase bei sehr vielen konjunkturabhängigen Unternehmen sehen. Und wenn diese Blase platzt wirst du nicht betroffen sein. Wahrscheinlich wirst du sogar vom Platzen dieser Blase profitieren, da dann vermutlich wieder verstärkt in konjunkturunabhängige Unternehmen investiert werden wird.


      Daß du ab jetzt die Gewinnrendite deines Depots angibst halte ich für eine gute Idee. Noch interesanter wäre es natürlich wenn du nicht nur die Gewinnrendite/KGV deines Depots angibst, sondern auch die Gewinnrendite/KGV deiner einzelnen Unternehmen.

      Wieso bist du eigentlich nicht in Pharmaunternehmen investiert? Weil du die Gewinnaussichten der Einzlenen Firmen nicht gut genug beurteilen kannst? Oder ist der Grund weil die Bewertung der Firmen für dich nicht attraktiv genug ist?
      Darf ich auch fragen wieso du nie in eine Bijou Brigitte investiert warst?
      Was hälst du eigentlich von einem Investment in größtenteils konjunkturunabhängige Finanzdienstleister? Hier gibt es zur Zeit meiner Meinung nach einige attraktive Aktien.



      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 06.07.06 10:46:42
      Beitrag Nr. 759 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.426.348 von thomtrader am 05.07.06 21:25:36Hallo, tt,

      ich bin zwar nicht der Prinz, aber ich möchte trotzdem meine Meinung zu Pharma-Unternehmen schreiben.

      >>Wieso bist du eigentlich nicht in Pharmaunternehmen investiert? Weil du die Gewinnaussichten der Einzlenen Firmen nicht gut genug beurteilen kannst? Oder ist der Grund weil die Bewertung der Firmen für dich nicht attraktiv genug ist?<<

      Für mich ist ein ganz entscheidender Punkt, daß mir das Risiko eines Rückschlages bei einem Einzelinvestment zu groß ist. Immer wieder liest man, daß das Medikament in der Stufe 3 zurückgezogen werden muß. Das kostet Millionen und hat natürlich auch entsprechende Auswirkungen auf den Aktienkurs.

      Auch kann ich nicht beurteilen, wie dringend ein Medikament gebraucht wird, welches Potential es hat und so weiter.

      Ich war mal eine Zeit lang in BB Biotech investiert, um das Risiko eines Einzelinvestments zu umgehen, aber damit bin ich letztlich auch nicht glücklich geworden, denn ich glaube, daß die goldenen Jahre für die Pharmaunternehmen vorbei sind.

      Wir sehen zwar überall eine alternde Bevölkerung, aber wir sehen noch viel mehr Druck von Seiten des Gesundheitswesens, die Preise zu senken. Und ich denke, daß sich dieser Druck fortsetzen wird. Die Margen, die man von früher gewohnt war, wird es dann wohl nicht mehr geben.

      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 06.07.06 12:14:17
      Beitrag Nr. 760 ()
      Hallo tt,

      @Was mir an deinen Depot im Moment so gefällt, ist das du zu 100% in konjunkturunabhängige Unternehmen investiert bist. ... Zur Zeit werden konjunkturabhängige Unternehmen an der Börse mit ähnlichen Gewinnmultiplen bewertet wie nicht konjunkturabhängige Unternehmen, und daß obwohl sehr vieles darauf hindeutet daß wir uns zur Zeit nahe am Hoch des Gewinnzykluses von praktisch allen konjunkturabhängigen Unternehmen befinden.

      Ja, wobei eine Konjunkturimmunität aufgrund des Engagements im Einzelhandel und bei Konsumgütern leider auch nicht ganz gegeben ist. Was Du meintest waren wohl auch eher Zykliker, oder? Ja, in dieser Hinsicht ist der Vorteil einfach, dass ich den Fokus auf die langfristige Ertragskraft lege. So laufe ich auch nicht Gefahr ein optisch niedriges KGV als günstig zu erachten.

      @In Kombination mit günstigen Gewinnmultiples die du für deine Aktien bezahlst, macht das dein Depot sehr risikoarm, bei gleichzeitig attraktiven Renditeaussichten.

      Jab, so soll's sein ;-)

      @Daß du ab jetzt die Gewinnrendite deines Depots angibst halte ich für eine gute Idee. Noch interesanter wäre es natürlich wenn du nicht nur die Gewinnrendite/KGV deines Depots angibst, sondern auch die Gewinnrendite/KGV deiner einzelnen Unternehmen.

      OK, werde ich machen.

      @Wieso bist du eigentlich nicht in Pharmaunternehmen investiert? Weil du die Gewinnaussichten der Einzlenen Firmen nicht gut genug beurteilen kannst?

      Ja, und damit meine ich gar nicht mal das Know-How in Bezug auf die Medikamente, sondern vielmehr die Tatsache, dass all die herrlichen Wettbewerbsvorteile, die den Unternehmen so gute Margen ermöglichen, nur auf Zeit bestehen, und zwar auf die Zeit der laufenden Patente und das sind i.d.R. 20 Jahre, für die schon ein Weg zurückgelegt wurde. Was danach kommt ist Phantasie und erschließt sich meiner Beurteilungskraft nicht. Sogesehen kann ich den fairen einer Pharmaaktie wohl in den meisten Fällen nicht annähernd schätzen und am Ende habe ich mit Zitronen gehandelt.

      @Oder ist der Grund weil die Bewertung der Firmen für dich nicht attraktiv genug ist?

      Das auch. Wenn ich mir z.B. Pfizer anschaue, komme ich zu dem Schluss, dass sie nicht wirklich günstig sind. Das Unternehmen hat sehr starke Medikamente in der Produktpipeline, doch um so schwerer ist es, diese zu ersetzen. Deswegen sehe ich z.B. nicht, warum der Cashflow langfristig bedeutend höher sein sollte als heute und so sehe ich auch keine Sicherheitsmarge auf diesem Niveau.

      @Darf ich auch fragen wieso du nie in eine Bijou Brigitte investiert warst?

      War ich doch, ich hab nur viel zu früh verkauft.

      @Was hälst du eigentlich von einem Investment in größtenteils konjunkturunabhängige Finanzdienstleister? Hier gibt es zur Zeit meiner Meinung nach einige attraktive Aktien.

      Die da wären??

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 06.07.06 18:22:06
      Beitrag Nr. 761 ()
      Die da wären??
      Ich bin zur Zeit in VMR und Wallstreet Capital, und Albis Leasing investiert. Einen Blick wert sind auch MPC, PEH, Man Finance.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 20:07:38
      Beitrag Nr. 762 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.438.097 von thomtrader am 06.07.06 18:22:06@tt

      'Wäre nett, wenn Du bei Gelegenheit mal ein Statement zu den genannen Unternehmen, v.a. die in Deinem Depot, geben könntest. Wie ist die Investmentstory dahinter ... warum sind die erstgenannten d. E. ein Kauf?

      Danke.
      Avatar
      schrieb am 09.07.06 01:35:37
      Beitrag Nr. 763 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.438.097 von thomtrader am 06.07.06 18:22:06@PoP,,
      wie wäre es mit einem bisschen Pusherei ?

      ich habe mir nur mal willkürlich Albis Leasing rausgegriffen:



      derzeit bin im Bausektor unterwgs.
      Südafrika.
      Richtig ausgegoren ist das aber noch nicht.

      herzliche Grüße und einen scharfen Blick
      sahneaxt
      Avatar
      schrieb am 11.07.06 13:22:00
      Beitrag Nr. 764 ()
      Moin pop,

      Egana Goldpfeil macht ein Übernahmeangebot für Egana Jewellery and pearls !

      Alternativen: 1 Aktie Muttergesellschaft für 1,5 Jewellery oder 1,8 HK$ pro Jew. Aktie.

      Habe keine Zeit den ganzen Text durchzulesen.

      http://www.hkex.com.hk/listedco/listconews/sehk/20060711/LTN…
      Avatar
      schrieb am 11.07.06 19:57:25
      Beitrag Nr. 765 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.469.180 von prince.of.persia am 08.07.06 20:07:38VMR besitzt im wesentlichen 3Assets und nur vernachlässigbare Verbindlichkeiten:
      -Die Firma Interinvest,
      Zu dieser Firma (luxemburger Vermögensverwalter) sind Infos nur schwer zugänglich. Der publizierte Jahresüberschuss von Interinvest läßt aber auf einen Wert von Interinvest schließen, der etwa der VMR-Marktkapitalisierung entspricht, oder der sogar darüber liegt.
      -Cash: Derzeit (nachdem ca. 10%Dividende ausgeschüttet wurden) etwas weniger als die Hälfte der VMR-Marktkapitalisierung
      -kleinere Beteiligungen(der Wert liegt nochmal deutlich unter dem der anderen beiden wesentlichen Assets): einige davon wurden in den letzten Jahren mit Gewinn verkauft. Vielleicht exisitieren noch weitere stille Reserven in den Beteiligungen.

      Albis Leasing:
      Ist Großaktionär von Finanzhaus Rothmann. Deren Marktkapitalisierung liegt mittlerweile um ca. 30% über der Albis-Marktkapitaliersierung. Albis bestitzt außerdem (wie der Firmenname schon andeutet) ein Leasinggeschäft. Ich weiß allerdings nicht welchen Wert ich diesen Geschäft zuschreiben kann.

      WO-Capital:
      Erst vor wenigen Jahren gegründet. Die Anzahl der festangestellten Mitarbeiter lassen sich noch an einer Hand abzahlen. Wie nicht anders zu erwarten, hatte eine so junger und kleiner Finanzdienstleister in der kurzen Zeit, in der er exisitiert, hohe Wachstumsraten(Andernfalls wäre er vom Markt, oder in der Bedeutungslosigkeit, verschwunden). Wie das Wachstum weitergeht ist schwer zu prognostizieren. Da das 2006er-KGV mit ziemlicher Sicherheit unter 20 liegt habe ich ein paar Euros auf WO-Capital gesetzt.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 15.07.06 18:56:22
      Beitrag Nr. 766 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.527.829 von thomtrader am 11.07.06 19:57:25Moin Moin,

      sahneaxt,

      @wie wäre es mit einem bisschen Pusherei ?

      ?

      thomtrader,

      Danke, ich werde mal darauf zurückkommen. Im Moment komme ich leider nicht dazu. Meine Watchlist wird länger und länger und länger, aber ich habe ab Montag in einer Woche Semesterferien und dann geht's ab.

      best_choice

      Danke, ich war bereits informiert. Bist Du denn auch in Egana Goldpfeil oder Jewellery investiert?

      alle,

      Ich bin mal sehr gespannt auf die Zahlen von Monsoon, die diesen Monat noch kommen müssten. Besonders interessant wird dabei das traditionelle Statement zu der Entwicklung in den ersten Wochen nach Abschluss des Geschäftsjahres und der weitere Ausblick sein. War das abgelaufene Gj nur ein Kratzer in der Erfolgsgeschichte dieses Unternehmens oder eine Schramme oder vielleicht mehr? Ich tippe mal auf Kratzer bis Schramme, aber das wird das laufende Geschäftsjahr zeigen, (berichtet wird leider nur halbjährlich und die Berichte kommen auch nicht gerade wie aus der Pistole geschossen).

      Desweiteren könnte es sein, dass ich meine Diversifikation wieder etwas zurückfahre, um meinen Anteil an EganaGoldpfeil aufzustocken. Im Hinblick auf die Kriterien Gewinnrendite/Qualität/Wachstum ist es mit Abstand das beste Investment, dass ich derzeit ausmache. Die Qualität ist gut, attraktives Geschäftsmodell, viele starke Marken, hervorragendes Management, tolle Entwicklung mit 19% organischem Umsatzwachstum und geschickten Akquisitionen bei anhaltender Margenexpansion und die Gewinnrendite liegt bei ansprechenden 9-10% entsprechend einem KGVe von 10-11 (Instis sind so gut wie noch nicht drin). Diversifikation kann einem da schon Geld kosten.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 16.07.06 11:36:35
      Beitrag Nr. 767 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.606.713 von prince.of.persia am 15.07.06 18:56:22Moin pop,

      erst mal Grüße aus dem sonnigen Süden (Schleswig-Holsteins).

      Bist Du denn auch in Egana Goldpfeil oder Eganainvestiert?

      Sowohl als auch.
      Ich bin seit einigen Monaten investiert und habe mein Investment etwa 2/3 zu 1/3 aufgeteilt. Demnächst dann wohl 100% Egana Goldpfeil. Zudem plane ich, weitere Aktien zu kaufen, wodurch die dann (nach Rapunzel Naturkost, gleichzeitig meinem Hauptversorger mit Lebensmitteln:lick:) mit die größte Position meines Portfolios sein wird.

      Falls von Interesse, mein Depot sieht wie folgt aus:

      Rapunzel Naturkost (außerbörslich) 35%, bin jedoch vor Jahren zu ganz anderen Kursen eingestiegen. Die laufen außer Konkurrenz, daher die Anteile der übrigen Aktien ohne Berücksichtigung von Rapunzel.

      DBAG 14%
      Egana Goldpfeil 12%
      Egana Jewellery 5%
      Palfinger 14%
      Pan Fish 15%
      Zwack 16%
      Career Education 14%
      McCarthy & Stone 7%
      Vaalco Energy 3%

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 16.07.06 12:41:58
      Beitrag Nr. 768 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.606.713 von prince.of.persia am 15.07.06 18:56:22Hallo PoP,

      dafür das "Instis so gut wie noch nicht drin sind" wurde die Aktie aber schon sehr oft auf Bloomberg erwähnt ... ;)
      Avatar
      schrieb am 16.07.06 17:42:50
      Beitrag Nr. 769 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.618.751 von TrueValue am 16.07.06 12:41:58@TrueValue

      Kleiner Tip: Wenn Du Dir noch die Mühe machen würdest, zu recherchieren, bevor Du etwas sagst, würde das den Gehalt Deiner Aussagen sicher etwas aufwerten.

      @best_choice

      Interesse besteht auf jeden Fall. Ich hatte den Thread ursprünglich ja eröffnet, um mit "mehreren" Depots die Entwicklung verschiedener Werte und Strategien zu verfolgen und um so Diskussionen anzuregen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 16.07.06 19:07:48
      Beitrag Nr. 770 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.624.622 von prince.of.persia am 16.07.06 17:42:50Ich habe einfach nur geschlussfolgert - wie gesagt, wurde von Analysten in diversen Bloombergsendungen genannte Aktie erwähnt, dies lässt mich vermuten, dass professionelle Anleger bereits in größerem Umfang investiert sind.
      Avatar
      schrieb am 17.07.06 07:58:53
      Beitrag Nr. 771 ()
      Moin...

      bin im Moment gerade in einer sogenannten "Umorientierungsphase" - will heissen neuer Job ab 01.10.06 - deshalb wenig von mir im Moment.

      Interessant ist für mich Egana - thx für die vielen Infos...

      @best Choice

      Thema Pan Fish - wie bist du gerade auf die gekommen?
      Frage nicht von ungefähr, werde ab 01.10.06 im Icelandic Konzern angestellt sein... Was ist das Geschäftsmodell von Pan Fish? Hast du da paar Infos?

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 17.07.06 16:36:51
      Beitrag Nr. 772 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.635.505 von ThBoe am 17.07.06 07:58:53Moin Thomas,

      auf Pan Fish bin ich über Umwege gestoßen.
      Ich habe eine Fernseh-Doku über die Leerfischung der Meere gesehen (den Begriff Überfischung halte ich für zu schwach). Also auch ein Rohstoff der weniger wird.
      Infos daraus: Anteil der Aquakultur an Fischverkäufen bereits bei 30%; Branche wächst mit 8% jährlich.
      Bei der Recherche nach Unternehmen bin ich auf Fjord Seafood gestoßen, die ich Anfang des Jahres gekauft habe: von mir errechnetes KGV um 8, nach Restrukturierung gute Bilanzrelationen und: Preis für Lachs hat sich auf Jahresfrist mehr als verdoppelt!

      Pan Fish, deren (neuer?) Hauptaktionär der reichste Mann Norwegens ist hat das Unternehmen neu kapitalisiert, das Unternehmen hat im 1. HJ 2006 mit Fjord Seafood und Marine Harvester zwei große Konkurrenten übernommen und hat nun einen Weltmarktanteil von Lachs von > 25%! Zudem wird anderer Fisch gezüchtet und auch verarbeitet.
      Es ist natürlich schwierig zu sagen, wie die Integration laufen wird und welches KGV das „neue“ Unternehmen haben wird. Für 2006 habe ich Schätzungen von 0,4 bis 1,1 NOK gelesen bei einem Kurs von 6,5 NOK, Laut Onvista wird 2007 mit einstelligem KGV gerechnet (was immer man von der Qualität dieser Info hält).
      Ich denke, die Aussichten für diese Anlage sind langfristig sehr gut, bei deutlichen Rückschlägen würde ich zukaufen.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 19.07.06 15:05:48
      Beitrag Nr. 773 ()
      Thema: Food Junction

      Mit Schmunzeln las ich gerade die Diskussion über die Suche nach einer WKN für Food Junction bei Value-Analyse.de

      Soweit ich richtig informiert wurde, war ich der erste Anleger in D der in diesen Wert investierte und wofür extra eine WKN zugeteilt wurde. Das war übrigens vor fast 2 Jahren (23.7.04). Gekauft habe ich diesen Wert direkt in Singapur über eine Bank in Deutschland, wofür immer eine WKN in D erforderlich wird. Der Vorgang von der Auftragserteilung bis zur Zuteilung der WKN dauerte keine 15 Minuten. Ich habe keinerlei professionellen Bezug zur Finanzbranche.
      (Immer wieder bin ich überrascht wie wenig oder keine Ahnung Leute aus der Finanzbranche haben und dafür noch gutes Geld bekommen.
      Ein interessierter Laie ist nahezu immer besser und arbeitet professioneller!!!)

      @PoP:

      Bin auf diesen Thread eben erst aufmerksam geworden und habe ein wenig darin gestöbert. Gutes Niveau und viele interessante Beiträge.
      Damit hat er sicherlich von Zeit zu Zeit nun einen stillen Leser mehr.

      Überraschend fand ich übrigens, dass wir mehrere gemeinsame Werte haben (so auch FNF), wenngleich mein Suchsystem von dem Deinigen stark abweicht, scheinen wir in den Bewertungskriterien nicht unähnlich zu sein.

      Übrigens denke ich die Kursentwicklungschancen für FNF sind denen von Food Junction überlegen, die mich bisher schon ziemlich enttäuscht haben (besser gesagt deren nicht stattgefundene Umsatzexpansion).

      Für FNF erwarte ich für das laufende Halbjahr einen starken Gewinnanstieg, sonst wären sie auch eher eine Enttäuschung. Für eine Reduzierung halte ich als Langfristanleger beide noch lange für zu günstig und chancenreich.

      iwiw


      P.S.

      Wenn ich einen neuen Wert ins Depot lege wird häufig eine neue WKN fällig.
      Bei 80 Mio. Einwohnern! Unglaublich! Kein Wunder haben wir nur unfähige kapitalfeindliche Ausbeuter/Verbrecher in der Regierung und als verantwortungsvoller zukunftsorientierter Mensch keinerlei Lobby!!!

      Noch ein Hinweis für diejenigen die singapurische Werte in einem Depot in Singapur lagern möchten. Hierzu ist ein Konto beim CDP=Central Depository erforderlich, welches eine Referenz zur Depotverwaltenden Bank aufweisen muss
      Avatar
      schrieb am 19.07.06 15:36:56
      Beitrag Nr. 774 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.646.161 von best_choice am 17.07.06 16:36:51Danke für die Info :-)

      Werde ab 01.10. bei Icelandic einsteigen (beruflich) und bin deshalb sehr interessiert. Vom Lachspreis bin ich in meiner jetztigen Firma leider auch betroffen. Das Problem ist nicht nur die Leerfischung sondern auch die Änderung beim Essverhalten der Verbraucher. Gerade beim Lachs war leider in den letzten 10 Jahren ein massiver Preisverfall im LEH und GV Bereich zu erkennen. Die Qualität des Fisches wird immer Bescheidener (um das mal dezent auszudrücken). Wir in der Foodindustrie haben diese Verbraucherwünsche natürlich mitgemacht (Mitbewerber schlafen ja nicht). Jetzt ist die Entwicklung eine logische Folge der letzten Jahre. Außerdem hat der Weltverbrauch an Fisch kontinuierlich zugenommen. Deutschland z.B. ißt immer mehr Fisch, Fleisch geht pro Kopf immer weiter zurück.

      Na ja - kleiner Exkurs....

      Danke für die Infos, Pan Fisch hatte ich irgendwie anders im Kopf, aber deine Infos kann ich nach Rücksprache mit einem befreundeten Produzenten bestätigen!
      Avatar
      schrieb am 20.07.06 13:34:10
      Beitrag Nr. 775 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.758.718 von ThBoe am 19.07.06 15:36:56Moin ThBoe,

      eine Bitte: wenn Du in der Branche tätig bist, wäre es nett, wenn Du mir bei bedeutenden Nachrichten eine Info geben könntest.

      Solltest Du irgendwann am Kauf von Pan Fish - Aktien interessiert sein, der Kurs schwankt - auch während des Tages - recht stark. Meine Käufe an der Osloer Börse waren von der Kostenseite recht günstig.

      Zum Thema Fisch-Zucht und Fisch-Qualität:
      Diese Art der Fisch-Zucht ist ökologisch betrachtet wohl ziemlicher Schwachsinn, da meines Wissens nach für das Futter die Meere noch leerer gefischt werden. Ich plane ein sehr kritischer Aktionär zu sein (auch wenns nichts bringen wird).
      Mit der Fisch-Qualität ist es anscheinend wie beim Fleisch. Die große Masse ist totaler Schrott.
      Meine Empfehlung in HH:
      - Fleisch: Bioland Fricke
      - Fisch: Effenberger's Fischmobil auf Hamburger Bio-Wochenmärkten.
      So, genug der Reklame.

      Kennst Du börsennotierte Fischzüchter, die nachhaltig/ökologisch arbeiten?

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 20.07.06 14:39:55
      Beitrag Nr. 776 ()
      @alle

      meine allgemeine frage lautet:

      kauft Ihr eigentlich immer an den heimatbörsen oder in deutschland über frankfurt ???

      zum beispiel ist es ja nicht so einfach in oslo zu ordern bei einem online-broker

      gruss, sfs
      Avatar
      schrieb am 21.07.06 11:16:22
      Beitrag Nr. 777 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.806.072 von best_choice am 20.07.06 13:34:10Hallo best_choice

      ab dem 01.10. sitze ich an der besten Nachrichenquelle schlechthin (www.icelandic.is für Infos). Nachhaltig ökologisch kenne ich keinen! Konzern. Das Problem ist, das bei den Preisen (ja selbst nach der Steigerung) kein Mensch ökologisch produzieren kann. Zuchtfisch ist und bleibt Massenware. Lachs ist das Schwein der Meere geworden. Die Qualitäten sinken laufend, die Preise steigen. Kann mir nicht vorstellen, dass das lange so bleibt.

      Beim Frischeparadis in der Elbchaussee kannst du gut Fisch kaufen, kleiner Tipp: Goedeken Wentdorf macht ab und an Werksverkauf. Beste Ware, gute Qualität und sau gute Preise. Inhaber ist der Hamburger Kaufmann K.-H. Führer. Der war mal hier bei mir in der Firma GF - daher kenne ich seinen Qualitätsanforderungen sehr genau.

      So mal wieder Ontopic :-)
      Deutsche See kann gute Bioware liefern. Das Problem bei "fliegenen" Händlern ist, dass fast alle bei der gleichen Handvoll Händlern kaufen. Die wiederum bei den gleichen Produzenten... Will sagen, ob Bio drin ist oder nciht, weiss oft nicht mal der Händler am Markt...

      Orderst du in Oslo über Broker? Consors? Oder wie machst du das?

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 21.07.06 15:24:02
      Beitrag Nr. 778 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.838.822 von ThBoe am 21.07.06 11:16:22Hallo Thomas,

      danke für die Tipps.

      Geordert habe ich über meine Hausbank (Volksbank), gleiche Gebühren nur höhere fremde Kosten, aber bei "normaler" Ordergröße kein Problem. Ist schon ein Witz, wie unterschiedlich teuer das Ordern an ausländischen Börsenplätzen ist.

      Zu PAN Fish:
      Spread in Oslo i.d.R. 0,01 NOK, Limit gesetzt habe ich zumeist 8 - 10% unter aktuellem Kurs und immer erreicht. ;)

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 21.07.06 15:26:58
      Beitrag Nr. 779 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.842.430 von best_choice am 21.07.06 15:24:02Thomas,

      noch ne Frage, hast Du deine neue Firma schon unter Investmentgesichtspunkten analysiert? :D
      Avatar
      schrieb am 24.07.06 07:27:52
      Beitrag Nr. 780 ()
      Moin...

      Danke für die Info. Werde mir PAN Fish mal genauer ansehen. Icelandic habe ich mir noch nicht angesen. Das auch ganz bewusst. Zahlen sagen oft weniger als der Eindruck, den man beim Start in einen neuen Job bekommt.

      Früher oder später werde ich das aber natürlich machen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 26.07.06 16:52:08
      Beitrag Nr. 781 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.527.829 von thomtrader am 11.07.06 19:57:25Hallo TT,

      bei albis liegt der Grund für den Niedergang wohl hier begraben:
      http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=200039&_t=f…

      Gruß Laotser
      Avatar
      schrieb am 27.07.06 21:38:25
      Beitrag Nr. 782 ()
      Moin Moin,

      @n.n.

      Zu Quiksilver: Da hast Du aber wieder mal was ausgegraben, klasse!

      Zur Erinnerung nochmal n.n.'s Posting:

      "Quiksilver (ZQK) ist das andere Unternehmen. 2006 wird ein Jahr des Übergangs nachdem in 2005 Rossignol übernommen wurde. Des Weiteren besteht das Portfolio aus weiteren mehr oder weniger bekannten MArken, allesamt aus dem Outdoor-Bereich. Schwerpunkt:
      Surfmode/Bademode und nun acuh Wintersport/Wintermode/Snowboard.
      Hauptumsatz inzwischen in Europa, daher profitiert man eher vom
      starken € (zumindest kurzfristig). In den letzten Jahren im Schnitt ~25% EPS-Wachstum, dieses Jahr vermutlich ein kleines Minus aufgrund von INtegrationskosten. Q2-Guidance wurde gerade massiv nach unten revidiert, Q3 und Q4 dafür nach oben! Der Kurs hat recht deutlich nachgegeben und mir erscheint ein baldiger Einstieg recht lukrativ, denn ich erwarte in den nächsten JAhren deutliche Ergebniszuwächse. Auf BAsis des erwarteten 06er Gewinns (bereits revidiert) liegt das KGV bei ca.17, für 07er Erwartung hingegen bei 12,x. Für dieses gut aufgestellte Unternehmen meines Erachtens ein Schnäppchen."

      Was ich mich derzeit noch frage, ist, ob die Wachstumsdelle wirklich nur auf Integretionskosten bzgl. Rossignol zurückzuführen ist bzw. hauptsächlich. Und wenn ja, was ist dann von Rossignol zu erwarten? Ein signifikanter Gewinnbeitrag? Überhaupt ein positiver Beitrag? Der Frage würde ich nochmal näher auf den Grund gehen. Ich blicke da noch nicht so klar, wie ich gerne würde, (habe aber auch erst heute Abend angefangen mit recherchieren). Insgesamt macht das Unternehmen einen sehr guten Eindruck auf mich. Die Aktie sieht auch sehr günstig aus, aber die Schätzungen erscheinen mir nicht unambitioniert und ich finde sie bis dato noch nicht nachvollziehbar. Hast Du bereits neue Erkentnisse gesammelt? Und wie bist Du auf ZQK aufmerksam geworden?

      @iwiw

      @ Bin auf diesen Thread eben erst aufmerksam geworden und habe ein wenig darin gestöbert. Gutes Niveau und viele interessante Beiträge. Damit hat er sicherlich von Zeit zu Zeit nun einen stillen Leser mehr.

      Super, denn Du bist sicherlich eine Bereicherung für diesen Thread. Es darf gerne auch weniger still sein.

      @Überraschend fand ich übrigens, dass wir mehrere gemeinsame Werte haben (so auch FNF), wenngleich mein Suchsystem von dem Deinigen stark abweicht, scheinen wir in den Bewertungskriterien nicht unähnlich zu sein.

      Das wirft die Frage nach Deinem "Suchsystem" auf.

      @Übrigens denke ich die Kursentwicklungschancen für FNF sind denen von Food Junction überlegen, die mich bisher schon ziemlich enttäuscht haben (besser gesagt deren nicht stattgefundene Umsatzexpansion).

      Da magst Du Recht haben. Allerdings habe ich mehr Vertrauen in das Geschäftsmodell von FDJC, in das Managament und in das Land. Außerdem macht FDJC im Gegensatz zu FNF eine Shareholder-Value-Poltik und das macht für mich den entscheidenden Unterschied. Solange sich die skurile Unternehmens-Politik bei FNF nicht ändert, bleibe ich auch nur mit einem Fuß in der Tür. Dann kann ich ja immer noch aufstocken.

      @Für FNF erwarte ich für das laufende Halbjahr einen starken Gewinnanstieg, sonst wären sie auch eher eine Enttäuschung. Für eine Reduzierung halte ich als Langfristanleger beide noch lange für zu günstig und chancenreich.

      Das sehe ich auch so. Mit FDJC dürfte es zumindest noch solange dauern, bis sich die Expansionschancen abzeichnen. Aber selbst wenn man diese mit 0 bewertet, ist die Aktie ja immer noch nicht teuer und bis dahin gibt es knapp 7% Dividende - also mindestens eine Halteposition.

      Dass wir beide FNF haben, ist übrigens nicht kein Zufall. Denn FNF habe ich durch Dich gefunden. Mir haben Deine Postings gefallen, weil man sieht, dass Du Dir intensive Gedanken machst, also habe ich nachgesehen, wo Du so schreibst und so bin ich auf FNF gestoßen.
      Das ist übrigens eine sehr ergiebige Quelle um neue Investments ausfindig zu machen: Sich umzuhören, was andere, ähnlich gesinnte, Anleger so interessant finden.

      iwiw, mich würde interessieren, welche Werte Du noch im Depot hast bzw. interessant findest!

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 28.07.06 11:42:41
      Beitrag Nr. 783 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.066.761 von laotser am 26.07.06 16:52:08Hallo Laotser,

      Die Steuerpläne werden wahrscheinlich nicht allein für den Kursrückgang von Albis verantwortlich sein. Das Leasinggeschäft liefert momentan ohnehin keinen hohen Gewinnbeitrag für Albis. Eine reine "Leasing-Aktie" wie Grenke-Leasing hält sich vergleichsweise noch sehr gut.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 28.07.06 15:03:53
      Beitrag Nr. 784 ()
      @ PoP

      ZQK: bin schon vor jahren mal dran gewesen, da es auf antizyklischinvestieren.de eine (zwar ältere, aber immer noch interessante) analyse zu dem wert gibt. schau dort doch mal in dem bereich musterdepot nach...

      hatte ich zwischenzeitlich aus den augen verloren, aufgrund der rossignol-übernahme habe ich mich aber wieder etwas verstärkt damit auseinandergesetzt...

      hab leider gerade wenig zeit, melde mich aber demnächst ausführlicher wieder.

      Übrigens: hab Egana zu 0.3 € nochmals aufgestockt. Ausserdem OHB Technology wieder aufgenommen, nach zwischenzeitlichem Einbruch und ebenso eine kleinere position in novartis.

      funkwerk ist raus. war leider einen tag zu spät. hatte mir auch so bereits überlegt sie rauszukicken.


      die erneut schlechten zahlen waren leider schneller :(. egal - vorbei ist vorbei. und mal wieder daraus gelernt...

      gruß n.n.
      Avatar
      schrieb am 29.07.06 16:00:14
      Beitrag Nr. 785 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.151.025 von notnormal am 28.07.06 15:03:53Hallo notnormal,

      ...ebenso eine kleinere position in novartis

      Nachdem die Kursentwicklung von Pharmafirmen seit einer Weile eher mäßig war und in dem Bereich eher Generikahersteller "in" waren, könnte sich die Branche als nichtzyklisch in nächster Zeit besser entwickeln. Ich habe seit einer Weile Novartis und Pfizer unter Beobachtung, Novartis als breit aufgestellte "Qualität pur" und Pfizer als sehr günstig.

      Ich habe mich (für mein Depot) für Pfizer entschieden und vor einigen Tagen bei 18 € gekauft (aktuell: 20,5€), für Langfristanleger halte ich die Aktie für empfehlenswert. Da mit Sicherheit gute und schlechte Nachrichten mit entsprechenden Kursreaktionen kommen werden, sich den Kurs am Besten erst in ein oder zwei Jahren wieder ansehen. ;)
      Novartis habe ich in ein von mir verwaltetes Depot genommen, in jedem Fall besser für die, die ruhig schlafen wollen. (ist nur auf den Depotinhaber bezogen)

      Gruß an alle
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 30.07.06 12:03:49
      Beitrag Nr. 786 ()
      Monatsupdate

      Verkauf Neteller: Die regulatorische Umfeld für Online-Glücksspiele in den USA hat sich erheblich verschlechtert. Ein neues Gesetz soll das Online-Glücksspiel explizit illegal machen. Auf Staatenebene geht es genau so voran. In einem Staat hat Online-Poker sogar den Status von bewaffnetem Raubüberfall bekommen. Zwar wurden noch keine Maßnahmen ergriffen, die Teilnahme an Online-Glücksspielen zu unterbinden, aber solche Vorhaben sid in Planung und ich denke nicht, dass die Gesetzte nur dekorativ sein sollen. So sollen z.B. Internet-Provider entsprechende Websites bockieren. Das Risiko schien mir jedenfalls deutlich gestiegen und wurde vom Markt (,bis zu der Aktion mit den Festnahmen, was im Gegensatz dazu gar nichts bedeutet,) nicht so wahrgenommen. Ich konnte deshalb noch auf relativ hohem Niveau verkaufen und der Verlust hielt sich in Grenzen, zumal der Depotanteil mit 6% auch niedrig war.

      Nachkauf EganaGoldpfeil: Habe meinen Anteil an EganaGoldpfeil aufgestockt, Depotanteil jetzt 27%. Womöglich werde ich weiter aufstocken. Ich plane u.a. die Dividende von Zwack samt neuer Spareinlagen in EganaGoldpfeil zu investieren. Desweiteren hoffe ich, dass die Übernahme der Schmucktochter zustandekommt, so dass ich meine Egana Jewellery Anteile in Goldpfeile tauschen kann. Das Tauschangebot ist nicht übel, insbesondere wenn die Goldpfeile kurzfristig weiter steigen sollten. Sollte die Tranaktion zustande kommen, könnte der Depotantel dann auch 40-50% steigen.
      Avatar
      schrieb am 30.07.06 20:58:36
      Beitrag Nr. 787 ()
      hallo zusammen

      @ best choice

      muss gestehen, dass ich einen kauf von pfizer zwischenzeitlich überlegt hatte, mir aber irgendwie nicht klar wurde, wie man wachsen will. irgendwie ergibt sich mir kein klares bild einer strategie und wenig aussicht auf erfolgversprechende medikamente aus eigenproduktion. bereits in den letzten jharen ist man fast auschliesslich durch große übernahmen gewachsen.

      ich gebe aber zu, dass pfizer derzeit sehr günstig ist. novartis halte ich aber trotz der höheren bewertung für das konservativere und sicherere investment - darauf kam es mir in diesem fall an.

      @ PoP

      ich überlege auch noch weiter aufzustocken. 0.30 € erscheint mir eine gelegenheit, die vermutlich nicht mehr wiederkommt...derzeit liegt der anteil am aktiendepot bei 20%.

      zu quiksilver.
      wenn ich allgemein wenig von großen übernahemen halte, so kann ich hier durchaus einen sinn ausmachen. surfen und snowboarden liegen von der zielgruppe nicht so weit auseinander, und der outdoor-bereich wächst stark.

      rossignol ist gut aufgestellt und besitzt einen guten namen und ruf, man handelt sich also keinen kauf ein, bei dem erst mal wieder viel geld in das aufpolieren der marke investiert werden muss. risiken sehe ich höchstens in der größe des deals, so wächst das "debt to equity" auf immerhin 0.8 an, deutlich über dem branchenschnitt. weiterhin werden zumindest kurzfristig die margen unter druck kommen, da rossignol von hause aus geringere margen hatte. rossignol sollte aber einen positiven ergenisbeitrag bringen, auch wenn das geschäft bislang über das jahr gesehen stark zyklisch ist. besonders die wintermonate stechen hier positiv hervor.

      was man vorhat: die marke rossignol soll weiter gestärkt werden durch ausbau der zusätzlichen aktivitäten wie z.b wintersportbekleidung und outdoor-bekleidung. halte ich in anbetracht des gesamtkonzerns für eine logische konsequenz.

      die usa-aktivitäten werden in utah gebündelt, die strukturen im heimatort in frankreich werden zentralisiert. hierfür muss zunächst investiert werden, laut aussage des vorstandes scheint die integration aber gut voranzukommen und die kosten können inzwischen genauer abgeschätzt werden. daher wurden auch die schätzungen für das dritte und insbesondere das vierte quartal leicht nach oben geschraubt.

      zu diesem zeitpunkt hat mich dies erstaunt, zeugt aber davon, wie sicher man sich bei ZQK ist, diese neuen Ziele zu erreichen - sonst würde eine erhöhung der zahlen zum jetzigen zeitpunkt wenig sinn machen...

      fazit: erscheint mir als kauf mit sehr guten perspektiven. einzig der verlauf des kurses läßt mich abwarten. werde aber voraussichtlich bald eine erste position aufbauen.

      gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 31.07.06 12:25:15
      Beitrag Nr. 788 ()
      Moin n.n.

      @Quiksilver. Die Übernahme von Rossignol ist in der Tat interessant. Ich hab mir zahlreiche Conference Calls angehört und Rossignol arbeitet offenbar deutlich unter seinen Möglichkeiten. Von 1 $ EPS im kommenden Gj per Ende Oktober 07 (Konsens) gehe ich übrigens nicht aus, eher von 1 $ im darauffolgenden Gj. Damit würde das KGVe des kommenden Jahres 12-13 betragen, das KGVe dieses Jahres ungefähr 14 - ein guter Preis für eine Quiksilver, wie ich finde. Ich bin derzeit voll investiert, aber sollte die Aktie nochmal sinken, muss ich mir das nochmal überlegen.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 31.07.06 13:20:42
      Beitrag Nr. 789 ()
      Hallo PoP

      ich halte die Zahlen auch für recht ambitioniert, somit ist ein zwischenzeitlicher Rückschlag möglich bei Nichterreichen dieser Ziele. Das diesjährige KGV würde ich etwas höher ansetzen (ca. 16), nächstes GJ bei 13-14 und danach beständig sinkend. Mich überzeugt bei ZQK die Idee und Herangehensweise der Übernahme und das Management. Es erscheint Hand und Fuß zu haben, was die Herren planen und anpacken, bei einer langfristigen Perspektive. Außerdem scheint es, als ob sie die Dinge lieben, die sie tun – nicht das Schlechteste, um erfolgreich zu sein.

      In dem derzeitigen Kurs scheint einiges eingepreist und Potential nach oben ist durchaus gegeben. Ich zögere noch etwas, als optimalen Einstiegspunkt sähe ich Kurse zwischen 10 und 11 US$ an, aber daran mag ich nicht recht glauben.

      Solange aber der Abwärtstrend intakt ist und die 200-Tage-Linie nicht nachhaltig überschritten wurde, bleibe ich wohl noch außen vor und parke mein Geld. Sobald die Stabilisierung abgeschlossen scheint, werde ich einsteigen.

      Gruß, n.n.

      P.S. Erneute Aufstockung von EganaGoldpfeil auf nunmehr über 24% Depotanteil. Nur als Vergleich: meine ehemals gleich große Position in Esprit hat augenblicklich „nur“ noch 12% Depotanteil…
      Avatar
      schrieb am 31.07.06 15:36:09
      Beitrag Nr. 790 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.253.661 von notnormal am 31.07.06 13:20:42Ja, ich habe bislang auch ein sehr guten Eindruck vom Management.

      Ich meinte übrigens das KGVe dieses und des nächsten Jahres, nicht das KGV. Das laufende Gj läuft ja schon im Oktober dieses Jahres ab. Das EPS wird dann wahrscheinlich 77 Cent betragen. Für die dann kommenden zwei Jahre hat das Management ein Wachstum von 15-20% p.a. in Aussicht gestellt.

      @Ich zögere noch etwas, als optimalen Einstiegspunkt sähe ich Kurse zwischen 10 und 11 US$ an, aber daran mag ich nicht recht glauben.

      Schön wär's. Bei gleichbleibenden Fundamentaldaten hätte wir ein KGVe von 10 für 2008 - für ein Unternehmen, das in einem Wachstumsmarkt tätig ist und sehr starke, weltweit führende Marken im Portfolio hat, deren Potenzial noch lange nicht erschöpft ist.

      @Solange aber der Abwärtstrend intakt ist und die 200-Tage-Linie nicht nachhaltig überschritten wurde, bleibe ich wohl noch außen vor und parke mein Geld. Sobald die Stabilisierung abgeschlossen scheint, werde ich einsteigen.

      Ich habe immer noch das Gefühl, dass Du in den Schranken eines Charttechnikers denkst. Für den Langfristiginvestor ist das unerheblich bzw. auch schädlich.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 01.08.06 14:18:38
      Beitrag Nr. 791 ()
      Gerade entdeckt, allerdings schon etwas älter


      DJ MARKET TALK: DBS Keeps EganaGoldpfeil At Buy, HK$4.13 Tgt Jul 19, 2006 14:42

      DBS Group Research keeps EganaGoldpfeil (0048.HK [News / Quote]) at Buy, with HK$4.13 target (vs HK$4.15 previously), stock trades at 11x FY07 PE, 'remains significantly undervalued against its major global peers, which are trading at 17x PE on average.' Counter recently proposed to privatise its 54.6%-held Egana Jewellery (0926.HK [News / Quote]), upon completion of deal by early October, estimates earnings to rise by 8% to HK$381 million in FY07, 11% to HK$457 million in FY08. Says buyout of EJ, at 9-11x historic PE, expected to enhance corporate, operating efficiencies of EG; proposal also gives minority EJ shareholders 'attractive entry level into EG to capture its more lucrative growth potentials ahead.' EG +0.8% at HK$3.00, EJ flat at HK$1.85. (SYC) Contact us in Hong Kong. 852 2802 7002; MarketTalk@dowjones.com
      Avatar
      schrieb am 02.08.06 14:13:34
      Beitrag Nr. 792 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.255.544 von prince.of.persia am 31.07.06 15:36:09Hallo, PoP und n.n.,

      ich habe mir mal ein wenig den Geschäftsbericht von ZQK angesehen. Mir sind dabei folgende Punkte aufgefallen:

      - Goodwill von 475 Mio. $ bei rund 800 Mio. $ Eigenkapital
      - Eigenkapitalquote von 37 %
      - Dilution durch Aktienoptionen rund 4 %
      - EK-Rendite in den letzten Jahren zwischen 15 und 17 %


      Abgesehen vom Goodwill, den ich sehr heftig finde, sind die Daten zwar im Rahmen, aber keinesfalls weltklasse. Was begeistert Euch so an dem Wert? Und was sagt Ihr dazu, daß nur wenige Übernahmen wirklich so erfolgreich waren, wie es sich die Akteure erhofft hatten?

      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 02.08.06 14:14:24
      Beitrag Nr. 793 ()
      @ Ich habe immer noch das Gefühl, dass Du in den Schranken eines Charttechnikers denkst. Für den Langfristiginvestor ist das unerheblich bzw. auch schädlich.

      Die Diskussion ist zwar müßig, dennoch eine kurze Antwort dazu:

      Ich glaube nicht, dass das dem Stil eines Langfristinvestors widerspricht, wenn man es lediglich als Indikator für einen Einstieg benutzt. Ich nutze die „Charttechnik“ exakt in dem einen Fall, in dem ich in ein neues Unternehmen investiere, nicht aber wenn ich einmal investiert bin.

      Es geht mir lediglich darum, eine gewisse Stabilisierung im Kurs auszumachen und nicht mitten in einen Abwärtstrend zu investieren (nicht umsonst gibt es das Stichwort vom fallenden Messer), der länger anhalten kann, als man aus fundamentaler Sicht denkt. So geschehen z.B. 2000-2003, wo ich oftmals zu früh eingestiegen bin, anstatt eine Stabilisierung der Kurse abzuwarten.

      Immerhin geht es um eine ordentliche Stange Geld, die man investiert und ich persönlich finde es nicht gerade berauschend, seinen Bestand stetig abnehmen zu sehen, auch wenn die fundamentalen Daten des Unternehmens stimmen und dieses von Tag zu Tag durch Kursrückgänge attraktiver wird. Und leider geht einem i.d.R. irgendwann auch das Geld für Nachkäufe aus.

      Mir geht es dabei weniger darum, ob ich bei 11,5 US$ oder 12 US$ zum Zuge komme, sondern darum, dass ich nicht von Anfang an in eine fallende Aktie investiere.

      Ich denke nicht, dass dies irgendetwas mit meinen Investments an sich oder mit der langfristigen Perspektive zu tun hat. Auch nicht mit dem Anlagestil.

      Würde ich rein charttechnisch investieren, so würde ich keine Bilanzen zerpflücken und mir Gedanken über das Management etc. machen (müssen). Nach dieser Logik hätte ich zudem im Mai mindestens die Hälfte aller Werte veräußern müssen, nachdem diese deutlich unter diverse Aufwärtstrends gefallen sind - hab ich aber nicht, sondern stattdessen nachgekauft.

      Wie gesagt: Lediglich beim Kauf achte ich darauf, nicht in einen intakten Abwärtstrend zu kaufen um Anfangsverluste soweit wie möglich zu vermeiden. Was daran schädlich sein soll, kann ich beim besten Willen nicht ausmachen. Unerheblich: ist Ansichtssache.

      Bei Quiksilver heißt es daher bei mir weiterhin abwarten, auch wenn erste Stabilisierungstendenzen zu sehen sind...

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 11:41:44
      Beitrag Nr. 794 ()
      Hallo,

      @Julapapa: "Abgesehen vom Goodwill, den ich sehr heftig finde, sind die Daten zwar im Rahmen, aber keinesfalls weltklasse. Was begeistert Euch so an dem Wert?

      Was mich an Quiksilver reizt, dass es sich um ein gutes Unternehmen handelt, dessen Börsenwert eine Sicherheitsmarge aufweist.

      Ich würde mich i.A. nicht so sehr an Zahlen festbeißen. Dazu fällt mir folgendes Zitat von Dieter Brandes ein, aus dem Buch Konsequent einfach - die Aldi-Erfolgsstory: "Weniger Zahlen zwingen zum Nachdenken und dazu, sich mit dem Artikel als solchem, mit dem Kunden und mit dem Laden an sich zu beschäftigen. Mit den Annahmen, die man sich zum Kundenverhalten vorstellen kann. Danach dann ist es sinnvoll, sich die vorhandenen, möglichst einfach aufbereiteten Zahlen anzusehen. Jede zahl führt dann schon wieder zu interessanten neuen Fragestellungen. Leicht begibt man sich in eine Scheinwelt und in Sackgassen, wenn man zu zahlengläubig wird. Zu jeder Zahl gehören ja auch die konkreten Umstände, die zu ihrer Entwicklung beigetragen haben." Ich denke das lässt sich sehr gut auf intelligentes Investieren übertragen. "Die Artikel, die Kunden, der Laden an sich" muss man sich denken, als das Geschäftsmodell, die Produkte oder Dienstleistungen, den Wettbewerb, die Wettbewerbsvorteile, den Markt und dessen Attraktivität etc. Ich versuche mir möglichst viele Gedanken darüber zu machen. Wenn man dagegen möglichst lange über den Zahlen brütet, begibt man sich in jene Scheinwelt, die einem glauben lässt, das Geschäftsmodell, die Wettbewerbsvorteile und Marktattraktivität etc. beurteilen zu können. Ich frage mich bei jedem Investment ganz genau, wie gut das Unternehmen und dessen Perspektiven sind, um so zu einer möglichen stichhaltigen Einschätzung des wahren Unternehmenswertes zu kommen und beurteilen zu können, ob ich das Investment mit einer Sicherheitsmarge eingehen kann und wie hoch diese ungefähr ist. Das ist alles, worum es sich bei mir dreht, und ich denke genau darauf kommt es beim Value-Investing auch an. Bei Quiksilver war meine Schlussfolgerung, dass es sich um ein gutes Unternehmen mit guten Perspektiven handelt und dass ein KGV von 12 auf Basis des Gewinns in zwei Jahren möglich ist, was ein guter Preis ist bzw. eine ausreichende Sicherheitsmarge bedeutet. Die konkreten Zahlen sind für mich nur insofern aussagekräftig, als sie mir im Zusammenhang ihrer Entstehung und ihrer Bedeutung für die Zukunft Informationen über das Unternehmen geben können.

      @notnormal: "Es geht mir lediglich darum, eine gewisse Stabilisierung im Kurs auszumachen und nicht mitten in einen Abwärtstrend zu investieren (nicht umsonst gibt es das Stichwort vom fallenden Messer), der länger anhalten kann, als man aus fundamentaler Sicht denkt. So geschehen z.B. 2000-2003, wo ich oftmals zu früh eingestiegen bin, anstatt eine Stabilisierung der Kurse abzuwarten. ... Wie gesagt: Lediglich beim Kauf achte ich darauf, nicht in einen intakten Abwärtstrend zu kaufen um Anfangsverluste soweit wie möglich zu vermeiden. Was daran schädlich sein soll, kann ich beim besten Willen nicht ausmachen."

      OK, dann muss ich Dir auf jeden Fall zu Gute halten, dass Du rational handelst, und nicht dogmatisch, und das ist das einzig richtige. Sogesehen gibt es nicht die eine Wahrheit für Jeden. Allerdings würde ich mich auch weiterhin fragen, wie gut Dir das gelingt, Verluste zu vermeiden, und welche Kosten Dir dadurch entstehen. Denn wenn ich mir das recht überlege, kann das Problem bei Deinen Käufen von 2000-2003 nur der gewesen sein, dass Du zu teuer eingestiegen bist. Ich würde das an Deiner Stelle einfach noch mal nachprüfen. War das nicht der Fall, und Du bist nicht zu teuer eingestiegen, und hast womöglich zu früh wieder verkauft, dann hat Dir die Charttechnik keine Hilfe gebracht. Im Gegenteil, sie hat Dir dann sogar unnötige Verluste beschert, im Glauben daran, der Markt würde Dir den richtigen Weg weisen. Was ist nicht ganz verstehe, sind die "Anfangsverluste", von denen Du sprichst. Einen Verlust hast Du doch erst, wenn Du verkaufst bzw. wenn Deine Kaufentscheidung grundsätzlich falsch war. Ich würde jedem, der in Akien investieren will, abraten jemals welche zu kaufen, wenn er nicht zusehen kann, dass seine Aktien auch mal 20 oder 30% im Minus sind. Ob das nun am Anfang oder ein bißchen später passiert, ist glaube ich nicht so wichtig. Deine Investmententscheidung beruht ja auf Annahmen über das Unternehmen, nicht auf Annahmen über die Einschätzung über das Unternehmen (den Markt), und darauf kommt es zuletzt an. Worum es bei Dir dann wirklich geht, ist dann wahrscheinlich eher Timing. Deswegen würde ich mich immer wieder fragen: Wie gut gelingt Dir das und welche Kosten entstehen Dir dadurch? Letztendlich kommt es immer wieder auf folgenden Satz von Philip A. Fisher an: " Der einzig wahre Test dafür, ob eine Aktie billig oder teuer ist, besteht nicht in einem Vergleich ihres aktuellen Kurses mit einem früheren Kurs, sondern in der Beantwortung der Frage, ob die wirtschaftlichen Grundlagen des betreffenden Unternehmens bedeutend besser oder schlechter sind, als es der gegenwärtigen Bewertung der Aktie in Finanzkreisen entspricht. Am untersten Ende der Risikoskala steht das Unternehmen, das in Bezug auf die ersten frei Dimensionen überdurchschnittlich gut abschneidet (damit idenzifiziert Fisher herausragende Unternehmen), gegenwärtig jedoch von der Finanzwelt zu niedrig bewertet wird und daher ein niedrigeres Kurs-Gewinn-Verhältnis aufweist, als die grundlegenden Fakten es rechtfertigen." - aus "Die Profi-Investment-Strategie".

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 11:05:34
      Beitrag Nr. 795 ()
      Moin Moin,

      werden Eure Augen auch immer größer, wenn die Kurse sinken? Dann sind wir aus dem selben Holz geschnitzt. Ist doch erstaunlich, was im letzten halben Jahr so alles passiert ist. Wie viele, auch namhafte Mid- und LargeCaps, haben sich im Wert mal eben halbiert oder gar gedrittelt. Die Kurse werden jedenfalls immer spannender und feststeht: Schlechte Kurse sind gute Kurse!

      Was gibt's bei Euch neues? Ich habe weiter Goldpfeile eingesammelt und dafür meine SABMiller und Food Junction verkauft. Außerdem habe ich ein wenig Cash vorgehalten, um flexibel zu bleiben. Derzeit wird Quiksilver immer interessanter. Mein Aktienportfolio sieht derzeit so aus:

      Titel/ Anteil am Depot/ KGVe

      EganaGoldpfeil/ 37%/ 10
      Zwack Unicum/ 21%/ 9
      Monsoon/ 14%/ 15
      Esprit/ 10%/ 15
      EganaJewellery/ 10%/ 9
      First Natural Foods/ 4%/ 5

      Gewichtetes KGVe: 11
      KGVe AA-Index: 18

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 15:41:06
      Beitrag Nr. 796 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.410.648 von prince.of.persia am 12.08.06 11:05:34Moin pop,

      Dein Faible für Egana kann ich gut nachvollziehen, auch ich habe zugekauft und zusammen mit Jewellery liegt der Anteil am Aktiendepot bei 20% (ohne Rapunzel-Beteiligung). Einen Depotanteil von nahe 50% halte ich, bei aller positiver Einschätzung des Unternehmens, für mutig.
      Ich kenne Deine finanzielle Situation nicht, ich halte mich an meine Regel: nie mehr als 10% des Gesamtdepots auf eine Karte setzen. Denjenigen, die ich berate, empfehle ich 5%.

      Gerade bei Aktien sollte man immer bedenken, dass man Externer ist, man kann nur die veröffentlichte Situation bis heute kennen. (wer das tut, ist weitaus besser als die meisten - inkl. Profis). Die Erfahrungen aus meiner beruflichen Tätigkeit haben mich da vorsichtiger gemacht.

      Auch wenn man es nicht vergleichen kann, die Situation bei Career Education mit dem 30%igen Kursverfall ( :cry: ) hat mich dazu gebracht, mein Depot in nächster Zeit etwas breiter aufzustellen.

      Ich habe in der Zwischenzeit folgende Veränderungen vorgenommen:

      Verkauf von Vaalco Energie und Kauf von ConocoPhillips, da diese weitaus breiter aufgestellt und weniger spekulativ sind. Auch wenn es sicher naiv wäre, die Preissteigerungen beim Heizöl 1:1 durch Ölaktien ausgleichen zu wollen, so sehe ich jedoch hierbei zumindest ein gewisses "hedging of risks". Hier suche ich noch ein zweites Standbein.

      Verkauf der erst kürzlich gekauften Pfizer, da ich in nächster Zeit einen schwächeren Dollar erwarte. Und 12% Gewinn in ein paar Wochen nimmt man gerne mit.

      Meine Kauf-/Beobachtungsliste:

      ING (WKN 881111) als Basisinvestment, hatte ich früher im Depot, günstig bewertet, weitgehend sinnvolle strategische Entscheidungen.

      Centrotec (WKN 540750) wird von weiter hohen Ölpreisen profitieren, u.a. die Anlagen für kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmetausch sollten sich mit der Zeit als Standard durchsetzen, wenn es primär "Niedrigstenergiehäuser" geben wird.

      Novartis (WKN 904278) breit aufgestellter Pharmawert, Originalpräparate und Generika. Die Gesundheitspolitik (oder besser der kranke Murks) in D und wohl auch in anderen Ländern wird dazu führen, dass die kleinen Pharmahersteller vom Markt verschwinden und nur die großen dem permanenten Preisdruck standhalten.

      Celesio (WKN CLS100) wird davon profitieren, dass die Politik die Apothekenlandschaft kaputtmachen und Apothekenketten will. Celesio als größter (oder zweitgrößter?) Großhändler in D und Besitzer vieler Apotheken im Ausland wird stark davon profitieren.
      Das Vorgehen in diesem Bereich ist wieder ein Beispiel der Verlogenheit der Politiker in Deutschland.
      Die Bundesregierung gibt den Apotheken per Gesetz die Margen bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln vor, die Krankenkassen ziehen den Apotheken per einseitiger Entscheidung einen Zwangsrabatt ab und Einkaufsrabatte werden verboten. Gleichzeitig stellen sich Ulla S. und andere hin und schimpfen über Apothekenkartell bis Mafia.
      Anstatt die Gesetze sinnvoll zu ändern und Chancengleichheit zu schaffen, wird ein Landesfuzzi vorgeschickt mit dem wahrscheinlichen Erfolg, dass ausländische Unternehmen in D Apothekenketten aufbauen dürfen, den Apothekern in D dies aber verboten ist.
      Na gut, sollten die Apothekenketten kommen, wogegen ja nichts Wesentliches einzuwenden ist, sollte Celesio gute Wachstumschancen haben.


      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 17:52:54
      Beitrag Nr. 797 ()
      Hallo best_choice,

      es ist ja die gängige Einschätzung, dass man sich vor Verlusten am besten mit Diversifikation schützen sollte. Das mag ja auch grundsätzlich nicht falsch sein, aber ich habe für mich die Wahl getroffen, dass ich einen anderen Weg gehe, nämlich den der Sicherheitsmarge und einer sehr gründlichen Recherche. Meist ist es doch nur so, dass man sich vor einer schlechteren Kenntnis und/oder einer fehlenden Sicherheitsmarge durch Diversifikation schützen will, aber wenn ich so mehrere womöglich schlechtere Investments eingehe, bin ich dann wirklich risikoärmer ausgerichtet, als wenn es mir gelingt ein wirklich gutes Investment mit hoher Sicherheitsmarge zu identifizieren? Sicherlich kann man argumentieren, dass das jetzt vielleicht in der Theorie besser klingt als es in der Praxis aussieht, aber hier spielt wohl auch die eigene Erfahrung und Überzeugung eine Rolle. Jedem anraten würde ich das grundsätzlich aber auch nicht.

      Zu der Politik: Für mich selbst überraschend, gehöre ich mittlerweile zu jenem Kreis der Politikverdrossenen und überspringe alle Artikel über die hiesige Politik in der Zeitung reihenweise, weil ich nur bla bla lese und keinen Willen, keine Durchsetzungskraft, etwas zu verändern. Ulla S. kann immer gut grinsen, aber Probleme gelöst hat sie nie, höchstens verwaltet, und wird sie auch nie, weil sie nicht bereit ist, umzudenken. Die Apotheker tun mir auch echt Leid, haben sie doch bereits das eine oder andere Mal die Zeche für die Gesundheitspolitik gezahlt.

      Soweit für's erste.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 18:20:15
      Beitrag Nr. 798 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.417.328 von prince.of.persia am 12.08.06 17:52:54Hallo pop,

      es stimmt mit Sicherheit, dass die eigenen Erfahrungen das Handeln bestimmen und dass jeder seinen eigenen Weg gehen sollte. Eine Diversifikation per se ist kein Schutz vor (hohen) Verlusten und die qualifizierte Analyse die Basis jedweder Investition.

      Ich habe mehrere "Schlüsselerlebnisse", die mich vorsichtig werden lassen. Erlebnisse, in denen das Unternehmensbild (also die Bilanzen, die strategischen Pläne) gut aussahen, durch eine nicht richtig durchdachte Umsetzung einer Produktionsverlagerung oder durch eine nicht ausreichende Überwachung von Lieferanten jedoch in kurzer Zeit eine dramatische Situation entstand.
      Und das, obwohl intelligente Leute die Verantwortung hatten.

      Für mich bedeutet eine Diversifikation, dass ich das Risiko, das in jeder Unternehmensbeteiligung steckt, auf einen Maximalbetrag reduziere.
      Natürlich ist auch die eigene finanzielle und Lebenssituation entscheidend für die Risikobetrachtung.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 18:59:03
      Beitrag Nr. 799 ()
      aus dem forum der value-analyse vom 17.06.2006

      pop:

      "... Außerdem strebe ich rund 20 Werte an, was durch zusätzliche Diversifizierung das Risiko des Portfolios minimieren soll. ..."
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 20:03:46
      Beitrag Nr. 800 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.419.066 von TrueValue am 12.08.06 18:59:03@Für mich bedeutet eine Diversifikation, dass ich das Risiko, das in jeder Unternehmensbeteiligung steckt, auf einen Maximalbetrag reduziere.

      Ich kann Dich gut verstehen, das ist nur rational. Ich habe für mich herausgefunden, dass es auch irrational sein kann, ein schlechteres Investment zu Gunsten eines besseren aufgrund von Diversifikation einzugehen, zumal ich das bessere Investment durch eine höhere Sicherheitsmarge grundsätzlich risikoärmer (und gleichzeitig auch chancenreicher) einstufe.
      Da können wir ja fast nur hoffen, dass wir immer gegensätzlicher Meinung bleiben werden ;-)

      @Natürlich ist auch die eigene finanzielle und Lebenssituation entscheidend für die Risikobetrachtung.

      Wohl wahr. Bei alledem muss man ja auch beachten, dass Prozente alleine nicht alles sagen, sondern auch Absolutbeträge. Ich bin z.B. Student, das Geld ist größtenteils angespart (ich verwette also weißgott nicht Haus und Hof) und ich habe noch ein relativ kleines Depotvolumen. Allerdings: Wenn mein Depotvolumen künftig deutlich steigen wird, und das hoffe ich natürlich :-), dann werde ich dies nicht durch zusätzliche Diversifikation kompensieren wollen, sondern durch noch gründlichere Recherche und noch stärkerer Beachtung der Sicherheitsmarge. Denn würde ich es anders machen, könnte ich die letzteren beiden Faktoren ja vernachlässigen und ob ich dann am Ende wirklich besser dastehe ist so eine Sache.

      Nun denn, vorerst schießen wir doch einfach mal ein paar Goldpfeile ab und sehen, was auf uns zukommt.
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 00:04:14
      Beitrag Nr. 801 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.420.172 von prince.of.persia am 12.08.06 20:03:46Wenn mein Depotvolumen künftig deutlich steigen wird, und das hoffe ich natürlich :-), dann werde ich dies nicht durch zusätzliche Diversifikation kompensieren wollen, sondern durch noch gründlichere Recherche

      Kannst du noch mehr Zeit für die Börse erübrigen? Wenn du jetzt Student bist, und du zukünftig berufstätig bist, dann wirst du in Zukunft wohl eher weniger Zeit für Research zur Verfügung haben. Oder gedenkst du, bald hauptberuflicher Investor zu werden?

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 09:46:38
      Beitrag Nr. 802 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.425.189 von thomtrader am 13.08.06 00:04:14@Kannst du noch mehr Zeit für die Börse erübrigen?

      Klar, viel Zeit brauche ich ja auch gar nicht. Ich habe gerade mal eine Hand voll Werte und das einzig relevante sind doch die Quartals- und Halbjahresberichte und Pressemeldungen. Wenn ich 20-30 Werte hätte, wäre ich in der Tat überfordert.

      @Wenn du jetzt Student bist, und du zukünftig berufstätig bist, dann wirst du in Zukunft wohl eher weniger Zeit für Research zur Verfügung haben. Oder gedenkst du, bald hauptberuflicher Investor zu werden?

      Das würde ich so nicht sagen. Ich habe eigentlich jetzt schon nicht mehr viel Zeit. Nachdem mein Vater in Rente gegangen ist, kriege ich keinen Unterhalt mehr, d.h. ich verdiene mir fast alles selbst (kriege noch Kindergeld). Anspruch auf Bafög habe ich nicht, weil Vermögen > 6000. Mein Studium mache ich auch schneller, als es der Regelzeit entspricht. Und trotzdem finde ich noch Zeit für Recherchen. Es gibt ja auch Menschen, die sagen, die hätten keine Zeit für Sport. Keine Zeit zum Lesen. Keine Zeit zum Ausgehen? Ich sage immer: Man hat so viel zeit für etwas, wie man sich Zeit dafür nimmt. Und wenn ich dafür eine Stunde früher aufstehen müsste und eine Stunde länger machen würde, dann hat der Tag immer noch 24 Stunden, wovon ich 7-8 Stunden Schlaf brauche. Dazu gibt es ja auch gar keine ALternative. Wenn ich mir vorstelle mehrere Hunderttausend Eur anzulegen und mir mal überlege wie viele Stunden Arbeit hinter dieser Summe stecken - dann soll es mir gerade ein paar Stunden wert sein, das Geld nicht wieder zu verlieren? Wo sind da die Relationen? Bis ich soweit bin, parke ich mein Geld lieber auf dem Sparbuch.
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 12:25:12
      Beitrag Nr. 803 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.426.111 von prince.of.persia am 13.08.06 09:46:38Um das ganze mal an einem Beispiel zu verdeutlichen: Wenn man als Anleger am Aktienmarkt eine Value-Strategie fährt und zu der Ansicht kommt, dass eine Aktie unterbewertet ist oder auch überbewertet, dann muss dies i.d.R. damit einhergehen, dass meinen Informationsvorsprung hat. Logisch, denn der Markt neigt zur Effizienz und wenn alle den gleichen Informationsstand hätten, wäre die Aktie auch nicht mehr unterbewertet, oder überbewertet. Diesen Informationsvorsprung kann man sich durch gründliche Recherche erarbeiten. Nehmen wir mal PC-Spezialist alias Synaxon als Beispiel. Die Aktie erschien wirklich deutlich unterbewertet. Was aber durch eine sehr gründliche Recherche zum Vorschein kam, u.a. durch Gespräche mit Franchisenehmern, war, dass bei PC-Spezialist Missmanagement an der Tagesordnung ist und zwar in einem Maße, das für ein Unternehmen einem Todesurteil gleichkommt. Ein Franchisenunternehmen, dass sein Geschäftskonzept nicht vollkommen auf die Zufriedenheit der Franchisenehmer einstellt, sondern zu eigenen Gunsten und auf Kosten dieser Gewinne macht, ist ungefähr genauso erfolgreich wie jegliches Marketingkonzept, dass nicht auf die Zufriedenheit der Kunden ausgerichtet ist, sondern auf deren Ausbeutung. (Und das war nur ein Punkt von vielen). Auf dieser Grundlage konnte man seine Anteile jedenfalls verkaufen und hat sich so Verluste erspart. Dies war nur durch eine sehr gründliche Recherche möglich. Nun stelle man sich aber mal vor, dass man 20-30 Werte in seinem Portfolio hat. Wie hätte man jemals diesen Zeitaufwand stemmen können? Nie. Die Folge wäre unweigerlich die gewesen, dass ich über jedes Investment nur ein bißchen bescheid weiß und über keines richtig gut. Und das zeigt sich dann auch in den Ergebnissen meiner Investitionsentscheidungen.
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 12:58:58
      Beitrag Nr. 804 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.427.164 von prince.of.persia am 13.08.06 12:25:12@ pop:

      da haben wir ja zumindest zei Dinge gemeinsam, wir studieren und interessieren uns für "value-aktien" im weiteren sinne ...

      zu deinen ausführungen, eben weil der markt zur effizienz neigt, ist es "fast" vermessen, wenn man sich nicht ausschließlich mit börse befassen darf - zu behaupten sich einen informationsvorsprung zu erarbeiten. ich glaube von einer solchen vorstellung sollte man sich verabschieden, sonst fällt man langfristig auf die nase.

      ich neige selbst zu einem eher konzentrierten portfolio,
      würde aber, schon garnicht kurzfristig - weil unrealistisch - behaupten, einen informationsvorsprung zu nutzen

      wie du wahrscheinlich auch, werden von mir unternehmen nach weichen und harten kriterien vorsortiert und dann und das ist wohl das entscheidende, versuche ich meine emotionen im zaum zu halten und zu reagieren wenn der markt überreagiert - geduld muss man allerdings haben

      ich vertrete immer stärker die auffassung, dass das finden von guten unternehmen das kleinere problem ist, vielmehr sind es ungeduld und angst bzw gier die einem zu schaffen machen ...
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 17:57:12
      Beitrag Nr. 805 ()
      hallo leute

      aufgrund einiges stresses derzeit von mir nur kurz ein update...ich habe die kursrückgänge derzeit genutzt, um an allen ecken und enden meinen bestand aufzustocken...so hat sich der egana-anteil insgesamt fast verdoppelt.

      neuzugänge in den letzten wochen waren ohb technology, die übrigens hervorragende zahlen vorgelegt hat, die meine erwartung deutlich übertroffen hat. damit ist der wert m.E. immer noch nicht hoch bewertet im Hinblick auf die Stellung des Unternehmens. Saubere Arbeit und ein gutes Management...

      Weiterhin habe ich beim erneuten Kursrückgang eine erste Quiksilver-Position aufgebaut...mehr dazu demnächst.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 20:23:12
      Beitrag Nr. 806 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.427.164 von prince.of.persia am 13.08.06 12:25:12Ich finde ja dieses "Recherchieren auf der Straße" das Spannendste an der ganzen Sache, viel interessanter als schnödes Surfen oder so. Leider liegt mir das vom Typ her nicht wirklich.

      Mich würde, PoP, nur mal eines interessieren. Du schreibst, durch Befragung von Franchise-Nehmern herausgefunden zu haben, daß PC-Spezialist (salopp gesagt) ein Schrott-Laden ist.

      Wie läuft das? Du gehst da als Fremder rein, sagst Du bist Aktionär, und schon schüttet der Franchise-Nehmer Dir sein Herz aus und zieht auf das übelste über seinen Franchise-Geber her? Erscheint mir irgendwo viel zu einfach...

      Im Übrigen kann ich Dir nur zustimmen. Ich versuche derzeit auch, mein Depot von der Anzahl der Werte weiter zu verringen. Derzeit bin ich bei 11 Positionen plus ein Liebhaberwert außer Konkurrenz, und auch das halte ich schon für zuviel. Der beste Schutz vor Verlusten ist eine gründliche Recherche, mit einer Diversifikation auf 20 Depottitel (von Fonds mit mehreren 100 Aktien ganz zu schweigen) umgehe ich das nur.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 13:20:43
      Beitrag Nr. 807 ()
      Moin...

      Also ich glaube auch, das man irgendwann einfach den Überblick verliert oder nicht mehr genau „hinsieht“. 20 Werte halte ich teilweise schon für zu viel…
      Ok – eventuell stelle ich auch eine sehr eigenartige Spezies dar… Voll berufstätig als Controller (10-12h Job täglich), Studium mit Ziel MBA im Fernstudium und nebenbei bald Vater (Frau braucht also auch mehr Zeit). Da bleibt mir sehr sehr wenig Zeit für meine Recherche. Aber he – zum Glück reden wir hier von Valuewerten und Langfristigkeit. Daytrader sind wir ja nun nicht gerade – also sollte meiner Ansicht nach so ein bis zwei Stunden im Monat ohne Probs zu schaffen sein. Mehr brauche ich im Moment nicht. Abgesehen von der Wirtschaftslektüre, die ich aber auch schon gelesen habe, bevor ich Aktionär war.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 14:52:07
      Beitrag Nr. 808 ()
      @ Diskussion: Anzahl der Aktien und Diversifikation
      Ich kann beide Standpunkte sehr gut verstehen. Ich halte auch nichts von zu viel „klein, klein“ und zig verschiedenen Einzelinvestments, gleichzeitig halte ich aber eine zusätzliche Diversifikation über Fonds für eine Überlegung wert. Mein Fondsanteil ist im Verhältnis zu den Direktinvestments eher gering, aber ich möchte dennoch nicht darauf verzichten. Die Einzelinvestments sollten sich dagegen in einem überschaubaren Rahmen halten (derzeit habe ich 11 werte), da sonst die informationsflut deutlich zunimmt .- andererseits: habe ich erstmal ein investment getätigt heißt dies ja auch nicht, dass ich jede noch so kleine Info aufsaugen muss. M.E. reicht es bei soliden Investments durchaus auch mal nur den Jahresbericht anzuschauen…ich halte sowieso nicht viel von den Quartalszahlen.

      Zu bedenke gebe ich aber, dass ab einer bestimmten Depotgröße ein Investment in wenige Einzelaktien doch zunehmend schwerer wird – und sei es nur psychologisch. Es ist wohl doch ein Unterschied ob der Anteil in meinem Depot 30% ausmacht, ich aber reell nur 2000 € investiert habe, oder ob ich einen 30%-Anteil bei 50.000 € Investitionssumme tätige. Da kann ein zwischenzeitlicher Absturz schon ans Nervenkostüm gehen.

      Daher halte ich eine zusätzliche Streuung über gute Aktienfonds (und natürlich einige alternative Investments) ab einer bestimmten Depotgröße für sinnvoll – auch wenn ich persönlich die Direktanlage bevorzuge und Aktien für die sinnvollste Investition halte ggü. Renten, Immobilien, Rohstoffen etc.

      @ Einzelinvestments:
      Exzellente Nachrichten von OHB. Das Ergebnis übertrifft meine Erwartung deutlich, das der gesamten Analysten-Gilde mit Sicherheit auch. Die Gewinn-Schätzungen für das Gesamtjahr lagen bisher irgendwo bei 0.5-0.52 € pro Aktie. Mal sehen, wie es bei OHB weitergeht im zweiten Halbjahr…
      Halbjahresergebnis steigt auf 46 Cent pro Aktie (Vorjahr: 16 Cent) –
      Gesamtleistung mit EUR 85,5 Mio. deutlich über Vorjahr (EUR 33,0 Mio.)
      Bremen, 08. August 2006

      Die Gesamtleistung des OHB-Konzerns (OHB Technology AG, Prime Standard, ISIN: DE0005936124) liegt nach sechs Monaten mit EUR 85,5 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert (EUR 33,0 Mio., noch ohne die integrierte MT Aerospace AG). Besonders hervorzuheben ist hierbei die Steigerung der Gesamtleistung im zweiten Quartal 2006 auf EUR 48,6 Mio. (Vorjahr: EUR 18,3 Mio. ohne MT Aerospace) gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres in Höhe von EUR 36,9 Mio. Das EBIT erreichte einen Wert von EUR 12,0 Mio. (Vorjahr EUR 3,0 Mio.). Im Ergebnis pro Aktie resultierte dies in einem Wert von 46 Cent für das erste Halbjahr 2006 (Vorjahr 16 Cent). Auf Grund eines Ertrags in Höhe von EUR 7 Mio. durch die Übernahme einer konzernfremden Verbindlichkeit einer Tochtergesellschaft durch die OHB Technology AG wird das EBIT höher ausfallen als die bisher erwarteten EUR 13 bis 14 Mio.

      ---------------------------------------------------

      Weitere Informationen und Details zur Unternehmensentwicklung entnehmen Sie bitte dem Halbjahresbericht 2006, der am Donnerstag, den 10. August 2006 veröffentlicht wird.


      OHB Technology AG
      Michael Vér, Investor Relations
      Karl-Ferdinand-Braun-Str.8
      28359 Bremen

      Tel.: +49 421 2020-8
      Fax: +49 421 2020-613
      E-Mail: ir@ohb-technology.de

      @ Quiksilver
      PoP hat sich ja schon ausführlicher dazu geäußert. Im Großen und Ganzen stimme ich mit ihm überein. Halte das Management für gut und habe den Eindruck, dass hinter dem Vorgehen ein „größerer“ und durchdachter Plan steht, der Mehrwert bringen wird.
      Akquisitionen stehe ich generell kritisch gegenüber, aber dies beurteile ich im Einzelfall. Auch Egana ist gerade in neue Dimensionen vorgestoßen durch die Akquisition von Salamander und ich halte dies für eine hervorragende Investition mit Weitsicht. Zum richtigen Zeitpunkt kann eine größere Akquise somit Sinn machen.

      Bei ZQK sehe ich Vorteile in der Streuung über das Jahr hinweg – Quiksilver eher Sommer, Rossignol eher Winterklamotten (platt gesprochen) bei einer gleichzeitig besseren geographischen Verteilung. Ich sehe in beidne Märkten gutes Wachstumspotential und die Marken sind gut aufgestellt.

      Ob das Potential wirklich genutzt wird, zeigt sicher erst die Zukunft, aber ich bin angesichts der Vorgehensweise und des Managements recht optimistisch und habe daher eine Position aufgebaut…

      @ Watchlist
      Aufgrund der Investments, die ich in den letzten Wochen und Monaten getätigt habe, ist meine Watchlist doch recht klein geworden und das Cash-Polster geschrumpft.

      Bei SABMiller bin ich aufrgund des Limits nicht zum Zug gekommen, ebenso wenig bei Nestlé. Erscheinen mir als defensives Investment aber weiter interessant. Mehr aber zu den aktuellen Kursen auch nicht…

      Fuchs Petrolub ist eigentlich der verbliebene momentane Kandidat für eine Aufnahme. Schon lange dort, gefällt mir aber zunehmend besser, aufgrund der hervorragenden Marktstellung und den immer neuen Innovationen. Oft totgesagt aufgrund steigender Kosten, hat man es bisher immer verstanden, diese an die Kunden weiter zu reichen und den Gewinn deutlich zu steigern. Erscheint mir aktuell auch durchaus noch Luft nach oben zu haben..

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 16.08.06 18:05:35
      Beitrag Nr. 809 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.455.245 von notnormal am 15.08.06 14:52:07Moin Moin,

      nochmal zum Thema Diversifizierung vs. Fokussierung: Trotz klarer Vor- und Nachteile für beide Ansätze, ging es mir in meinen Ausführungen neben dem Aufzeigen der Vorteile für die Fokussierung auch darum, klarzustellen, dass es für mich keine Grundsatzdiskussion ist. Wie wir bereits festtellten, liegt es z.B. auch an den eigenen Erfahrungen, der eigenen Vermögensituation, der Zeit, der Kenntnis oder anderen speziellen Risikofaktoren der Anlage usw. und sofort. Worum es sich bei mir letztendlich auch immer wieder dreht ist die Sicherheitsmarge. In Zeiten wo die Kurse hoch sind, ist man z.B. oft gezwungen, Abstriche bei der Sicherheitsmarge bzw. bei der Qualität in Kauf zunehmen, wenn man sein Geld nicht auf dem Tagesgeldkonto versauern lassen will und einem Opportunitäskosten entstehen. So hatte ich bis vor kurzem auhc deutlich mehr Werte in meinem Portfolio bzw. eine deutlich höhere Diversifikation und das könnte früher oder später auch wieder der Fall sein. Der Grund, warum ich dies so deutlich zurückgefahren habe, ist ja nicht, dass ich zu der Ansicht gekommen, ich sollte i.A. weniger diversifizieren, sondern weil ich ein Investment habe, das m.E. eine deutlich bessere Position ggü. den anderen darstellt bze. eine deutlich bessere Sicherheitsmarge hat. Mein Lieblingsuser n.n. schrieb: "Daher halte ich eine zusätzliche Streuung über gute Aktienfonds (und natürlich einige alternative Investments) ab einer bestimmten Depotgröße für sinnvoll – auch wenn ich persönlich die Direktanlage bevorzuge und Aktien für die sinnvollste Investition halte ggü. Renten, Immobilien, Rohstoffen etc." Warum hat n.n. jetzt nicht stärker in Renten, Immobilien etc gestreut? Weil es auf die Situation ankommt. Ist denn sinnvoll, nur in Aktien zu investieren? Diversifikationsfetischisten und Dachfondsmanager sagen dazu einhellig: "Nein!" Aber ist es nicht bei niedrig bewerten Aktienmärkten viel sinnvoller in Aktien zu investieren, wenn die anderen Märkte gleichzeitig hoch sind? Chance/Risiko, Sicherheitsmarge!? Kann es nicht umgekehrt sinnvoll sein, gar nichts in Aktien zu investieren, aber alles in Anleihen? Das Jahr 2000 war vielleicht so ein Zeitpunkt. Und darum ging es auch bei mir. Nehmen wir z.B. an, EganaGoldpfeil würde jetzt die Hälfte kosten, aber gleiche Fundamentaldaten haben. Wäre es jetzt bei dieser neuen, ja phänomenalen Sicherheitsmarge falsch, alle anderen Aktien zu verkaufen, und alles auf diese Karte zu setzen? Nein, ich würde genau das tun.

      @n.n.

      Aus Deinem Portfolio finde ich die Masterflex recht sexy. Wurde sie früher immer mit einem satten Aufschlag auf das Markt-KGV gehandelt, so ist es heute sogar ein deutlicher Abschlag! Wie schätzt Du die Zahlen zum Hj1 06 ein?

      PS. Hast Du Dir mal Viscom angesehen? Auch die sind interessant, änhliche Situation wie Masterflex.

      Beste Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 17.08.06 11:04:14
      Beitrag Nr. 810 ()
      Hallo zusammen,

      da ich hier noch nie in Erscheinung getreten bin, möchte ich mich kurz vorstellen. Ich heiße Hartmut und bin durch einen Hinweis bei value-analyse.de auf dieses Forum aufmerksam geworden. Seitdem bin ich begeisterter Leser Eurer Beiträge. Ich finde, dass dieses Forum eine echte Ausnahmeerscheinung bei w-o ist. Vielen Dank für die vielen Anregungen und Meinungen. Als Newcomer kann ich hier eine Menge lernen.

      Sehr gerne würde ich eine Aktie aus dem S-Dax hier zur Diskussion stellen. Es handelt sich um D+S europe. Die Gesellschaft wird mit einem 2007er KGV unter 11 bewertet und wächst wie verrückt. Aber nicht alles ist toll an D+S. Vielleicht habt Ihr Lust, meine ersten Gedanken zu lesen. Und dann würde mich natürlich Eure Meinung sehr interessieren.

      Erste Gedanken über den Markt:
      Schlicht gesprochen ist D+S europe ein führender Betreiber von Call Centern. Der Bedarf an telefonischer Kundenbetreuung wird immer größer, weil immer mehr Menschen Waren im Internet bestellen anstatt sie im stationären Handel zu kaufen. Diese Kunden werden per Telefon betreut. Darüber hinaus haben Unternehmen wachsendes Interesse daran, mehr über Ihre Zielgruppe zu erfahren und Kunden durch besondere Zuwendung zu binden (Customer Relationship Management (CMR) – als Werber kann ich ein Lied davon singen). Auch CRM erfolgt zum Teil über das Telefon. 80% dieser Service- bzw. Kundenbindungsmaßnahmen erbringen Unternehmen durch hausinterne Abteilungen. 20% werden an externe Unternehmen – wie D+S europe – delegiert.
      D+S europe bietet seinen Auftraggebern Dienstleistungen, die weit über die herkömmlichen Dienste eines Call Centers hinausgehen: "Die Leistungsbreite reicht von vorgelagerten Aufgaben wie Adress-Management und Planung von CRM-Konzepten über aktive Kundenkommunikation via Communication-Centern bis zu nachgelagerten Administrationsabläufen (Fulfillment, Inkasso)." GB 2005

      Zweifelsfrei operiert D+S in einem Wachstumsmarkt. Wesentliche Wachstumsimpulse kommen aus einer Zunahme des E-Commerce, einem wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit von CRM und dem Trend zu Effizienzsteigerung durch Outsourcing.

      Erste Gedanken über die Position des Unternehmens:
      Call Center gibt es wie Sand am Meer. D+S teilt sich den deutschen Markt mit 5.000 anderen Unternehmen. Die Eintrittsbarrieren halte ich für sehr gering. Eigentlich benötigt man nur ein paar Telefone, nette Telefonstimmen und Kontakte zu Auftraggebern und schon kann es losgehen. D+S spielt aber in einer sehr hohen Liga. Durch innovative Technologielösungen bietet D+S einen effizienteren und professionelleren Service als der größte Teil seiner Mitbewerber. Im Geschäftsbericht liest man von maximal 2 Unternehmen, die ähnlich leistungsfähig sind. So wurde das Unternehmen in den letzten drei Jahren zum "European Call Center of the Year" gekürt ... im letzten Jahr wegen seiner Technologieführerschaft. Dennoch: Die Eintrittsbarrieren sind relativ niedrig. Daraus ergeben sich Risiken, die man nicht zu gering einschätzen sollte.

      D+S ist vornehmlich im deutschsprachigen Raum tätig, bereitet aber mit Töchtern in Polen und Tschechien den Schritt nach Osteuropa vor. Die Weichen sind also auf Wachstum gestellt.

      Dies schlägt sich auch in der Gewinnentwicklung der letzten drei Jahren nieder. 2003 schrieb man noch fast 5.000.000 EUR Verlust, 2005 fuhr man bereits 4,4 Mio. Gewinn ein. Das Wachstum wird zu einem wesentlichen Teil durch Akquisitionen erreicht. Aber auch das organische Wachstum liegt bei beachtenswerten 14%.
      Prinzipiell stehe ich Wachstum durch Akquisitionen kritisch gegenüber. Allerdings scheint es dem Management zu gelingen, neue Unternehmen wertsteigernd und erfolgreich in den Konzern zu integrieren.

      Das Wachstum wird weitestgehend mit der Ausgabe neuer Aktien finanziert. Im letzten Jahr hat sich die Anzahl der Aktien auf 29.655.000 mehr als verdoppelt. Der erwirtschaftete Gewinn verteilt sich also auf mehr Aktien. Trotz dieser Verwässerung stieg der Gewinn je Aktie deutlich von 0,03 EUR in 2004 und 0,21 in 2005 auf voraussichtlich 0,36 EUR in 2006 und 0,50 EUR in 2007.

      Damit ergibt sich ein KGV von gerade mal knapp 11, legt man die geschätzten Gewinne aus 2007 zugrunde.

      Ich sehe es gar nicht gerne, wenn Aktienbestände verwässert werden. Allerdings kennt man das ja auch von anderen Wachstumswerten, wie z.B. Isra Vision. Entscheidend ist, dass sich langfristig die Ertragskraft je Aktie erhöht. Und das ist bei D+S erklärtes Ziel des Managements.

      Prinzipiell vermeidet das Unternehmen durch Ausgabe neuer Aktien natürlich auch hohe Schulden, was mir Recht ist.

      Erste Gedanken zum Mangement:
      Seit Januar 2003 wird das Unternehmen von Achim Plate geleitet. Er führt das Unternehmen mit dem Ziel, den Wert des Unternehmens je Aktie zu steigern. Bislang hat er seine Prognosen offenbar eingehalten. Das sehe ich gerne.

      Fazit:
      Gegen die Aktie sprechen vor allem Risiken durch geringe Eintrittsbarrieren und die Verwässerungseffekte durch Aktienemissionen.
      Für das Unternehmen spricht die sehr moderate Bewertung bei gleichzeitig hervorragenden Wachstumsperspektiven.

      Was meint Ihr?

      Herzliche Grüße

      Hartmut


      PS.: Hier kommt noch eine Analystenmeinung:

      D+S europe AG: kaufen (SES Research)
      Hamburg (aktiencheck.de AG) - Robert Suckel, Analyst von SES Research, empfiehlt die Aktie von D+S europe (ISIN DE0005336804 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN 533680) unverändert zu kaufen.

      D+S habe heute die Zahlen für das 2. Quartal 2006 vorgelegt. Die Gesellschaft habe im traditionell schwachen Q2 erneut ein EBIT oberhalb von 4 Mio. EUR berichten und die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen können. Hervorzuheben seien folgende Aspekte:

      D+S habe bereits das vierte Mal in Folge ein EBIT oberhalb von 4 Mio. EUR berichten können, die Ergebniskontinuität habe sich im Vergleich zur Vergangenheit erfreulich erhöht. Die deutlichen Steigerungen seien zum einen natürlich akquisitionsbedingt (dtms-Akquisition in Q3 `05), würden aber auch auf eine sehr starke operative Performance zurückgehen. Vergleiche man die Konzernzahlen für das erste Halbjahr `06 mit den addierten Ergebnisgrößen der D+S und der dtms für das erste Halbjahr `05, so habe das EBIT von rund 4 Mio. EUR in `05 auf nun 8,5 Mio. EUR mehr als verdoppelt werden können.

      Während sowohl in Q3 `05 als auch in Q1 diesen Jahres Sondereffekte im Zusammenhang mit der Auskunftsnummer 11899 das Ergebnis positiv beeinflusst hätten, würden sich derartige Effekte im aktuellen Quartalsbericht nicht mehr zeigen. Die Produktivität habe sich damit auch gegenüber Q1 nochmals erhöht. Die EBIT-Marge im 2. Quartal habe 10,4% betragen.

      Hervorzuheben sei, dass die ausgesprochen guten Geschäftszahlen trotz der belastenden Faktoren "guter Sommer" und "Fußball-WM" erreicht worden seien. Insgesamt würden die vorgelegten Zahlen die positive Einschätzung der Analysten bestätigen. In der saisonal stärkeren zweiten Jahreshälfte erwarte man nun den nächsten signifikanten Ergebnissprung und gehe von weiteren wertschaffenden Akquisitionen aus.

      Nachdem der Kurs der Aktie in der allgemein schwachen Marktverfassung deutlich zurückgekommen ist, sehen die Analysten von SES Research das aktuelle Zeitfenster als gute Kaufgelegenheit. Ihr Rating "kaufen" für die Aktie D+S europe und das Kursziel 8,10 EUR bleiben unverändert. (14.08.2006/ac/a/nw)
      Analyse-Datum: 14.08.2006
      bb
      Avatar
      schrieb am 18.08.06 14:46:13
      Beitrag Nr. 811 ()
      Hallo Hartmut,

      finde ich super, dass Du hier gleich mitmachst, und dann gleich noch mit einer wohldurchdachten Analyse im 1.Posting! Als "Newcomer" hast Du aber bereits sehr viele, gute Gedankenansätze.

      Ohne mich jetzt näher mit dem Callcenter-Geschäft auseinandergesetzt zu haben, möchte ich doch gleich ein paar spontane Anregungen zu Deiner Analyse geben, die sich als weitere Diskussionsbasis eignen könnten:

      @Die Eintrittsbarrieren sind relativ niedrig. Daraus ergeben sich Risiken, die man nicht zu gering einschätzen sollte.

      Das muss im B2B-Geschäft nicht unbedingt so sein. Im Geschäftskundenbereich kann je nach Beschaffenheit eine recht hohe Kundenbindung erreicht werden, so dass die Eintrittsbarriere trotz fehlender technische Hürden hoch sein kann. Dafür kann es mehrere Gründe geben. Einer kann sein, dass ein Vorbehalt gegenüber neuen Anbietern besteht. So gibt es sog. "Umstiegskosten", die entstehen, wenn durch den Wechsel des Abieters ein Zeit- und Kostenaufwand entsteht, so dass sich ein Wechsel nicht lohnt. Es könnte sich dabei z.B. auch um spezifisches Wissen handeln bzw. strategische Gründe haben, so werden z.B. die Marktforschungsinstitute oder Werbetreibende selten gewechselt. Ein anderer Punkt sind Verträge, die die Kunden langfristig binden können. Anders als im Privatkundengeschäft steht der Kunde dann nicht immer wieder vor der neuen Wahl bzw. hat eine natürliches Interesse daran, einen vertrauenswürdigen und zuverlässigen Partner zu haben, der für Kontinuität sorgt. Ich denke mal, die genannten Effekte sind in diesem Business durchaus vorhanden, wenn auch nicht so stark wie anderswo. Der Grund warum, D+S die zahlreichen anderen Leistungen im Bereich CRM etc. anbietet dürfte eben diesen strategischen Wert haben. Sogesehen müssen die niedrigen technischen Eintrittsbarrieren nicht unbedingt eine so große Gefahr darstellen. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht unerheblich, dass der hiesige Markt 5.000 Anbieter hat. Zum einen verteilt sich der Wachstumskuchen auf die vielen Anbieter heizt den Wettbewerb an. Zum anderen haben die Anbieter eine relativ niedrige Verhandlungsmacht. Der Kunde findet dann schon einen, der das gerade günstiger macht oder machen würde und wenn das nur eine Verhandlungsfloskel ist. Das dürfte sich dann auch bei den Vertragsverlängerungen bemerkbar machen. Mir kommen dazu u.a. folgende Fragen auf, (die man der IR stellen könnte): Wie lange laufen solche Verträge? Wie hoch ist die Fluktuationsrate bei den Kunden? Wie entwickeln sich die Preise branchenweit und bei D+S bei Neuverträgen und Vertragsverlängerungen?

      @D+S spielt aber in einer sehr hohen Liga. Durch innovative Technologielösungen bietet D+S einen effizienteren und professionelleren Service als der größte Teil seiner Mitbewerber. Im Geschäftsbericht liest man von maximal 2 Unternehmen, die ähnlich leistungsfähig sind. So wurde das Unternehmen in den letzten drei Jahren zum "European Call Center of the Year" gekürt ... im letzten Jahr wegen seiner Technologieführerschaft.

      Interessanter Punkt, den es sicher noch intensiver zu erörtern gilt. Wie hoch ist dieser Wettbewerbsvorteil und wie nachhaltig ist er? Wie effizient sind z.B. die anderen Callcenter? Ist der Vorsprung hoch? Wie wichtig wiegt das bei Neuverträgen? Ist der Vorsprung nachhaltig? Können nicht auch die anderen Anbieter auf der Lernkurve weiter nach oben klettern und das Unternehmen in puncto Effizienz bald überrunden? Ist die Technologie irgendwie patentiert oder könnte sich ein Mitarbeiter abseilen und das selbe Know-how woanders anwenden?

      @2003 schrieb man noch fast 5.000.000 EUR Verlust, 2005 fuhr man bereits 4,4 Mio. Gewinn ein.

      Da liegen ja Welten zwischen. Welche Faktoren haben dazu geführt, dass D+S 2003 so hohe Verluste gemacht hat und 2005 bereits so viel Gewinn? Welche Rückschlüsse lassen sich dadurch auf die Ergebnisvolatilität, die Risiken und die Nachhaltigkeit der Ertragslage ziehen?

      @Das Wachstum wird zu einem wesentlichen Teil durch Akquisitionen erreicht. Aber auch das organische Wachstum liegt bei beachtenswerten 14%. Prinzipiell stehe ich Wachstum durch Akquisitionen kritisch gegenüber. Allerdings scheint es dem Management zu gelingen, neue Unternehmen wertsteigernd und erfolgreich in den Konzern zu integrieren. Das Wachstum wird weitestgehend mit der Ausgabe neuer Aktien finanziert.

      Das ist immer dann sinnvoll, wenn die eigenen Aktien überbewertet und/oder das übernommene Geschäft unterbewertet ist. Gibt es Daten über die Übernahmeobjekte? Grundsätzlich können Akquisitionen auch sinnvoll sein. Neben der o.b. genannten, wertsteigernden Bedingung, machen sie v.a. auch dann Sinn wenn sie strategisch sinnvoll sind. 1+1=3 oder 1+1=1? Die Konzentration in der Branche scheint noch recht gering zu sein (wie sind die Verhältnisse in puncto Marktanteile?). Können die Anbieter ihre Verhandlungsmacht ggü. den Kunden mit steigenden Marktanteilen steigern? Oder wissen die finanzkräftigen Konzerne einfach nicht besser wie sie ihr Geld anlegen sollen? Vor diesem Hintergrund: Wie sind Akquisitionen bei D+S schlussendlich zu bewerten?

      @Im letzten Jahr hat sich die Anzahl der Aktien auf 29.655.000 mehr als verdoppelt. Der erwirtschaftete Gewinn verteilt sich also auf mehr Aktien. Trotz dieser Verwässerung stieg der Gewinn je Aktie deutlich von 0,03 EUR in 2004 und 0,21 in 2005 auf voraussichtlich 0,36 EUR in 2006 und 0,50 EUR in 2007. Damit ergibt sich ein KGV von gerade mal knapp 11, legt man die geschätzten Gewinne aus 2007 zugrunde.

      Das sind noch mal fast 40% EPS-Wachstum in 2007. Ist das realistisch?

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 20.08.06 15:31:31
      Beitrag Nr. 812 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.478.886 von hartmut15 am 17.08.06 11:04:14Hallo Hartmut,

      mit Deiner Analyse bietest Du eine gute Basis, sich mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen. Bisher habe ich mich nicht damit beschäftigt, da ich produzierende Unternehmen besser verstehen und einschätzen kann.
      Auch ich kann mir gut vorstellen, dass das Outsourcen von solcher Art Serviceleistungen weitergeht, mit entsprechenden Wachstums- und Profitchancen für D+S. Als sicher würde ich es aus folgendem Grund nicht sehen:
      Unternehmen beauftragen D+S oder andere Serviceunternehmen mit der Übernahme von Kundenkontakten, d.h. Unternehmen geben eins ihrer wichtigsten Assets aus der Hand. Solange sie der Meinung sind, dass ein Serviceunternehmen das besser kann und sie den direkten Kontakt zu ihren Kunden nicht brauchen(!), solange profitiert D+S. Als großes - sicher auch vertrauenswürdiges und professionelles Unternehmen (Vermutung), haben sie zudem einen Marktvorteil und ich denke, das hält die Markteintrittsbarrieren höher, als Du erwartest.
      Outsourcing war die letzten Jahre "in" und wurde auch regelmäßig von Beraters empfohlen. Stark vereinfacht: Produktion nach China, EDV nach Indien, Service an externe Callcenter/Dienstleister. Wenn es allerdings eine Gegenbewegung geben sollte, d.h. das Unternehmen mehr selber macht - und auch hierüber liest man immer mehr - könnte sich das für D+S negativ auswirken.

      Ist nur eine Vermutung und auch nur als Gedankenanregung gedacht.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 23.08.06 14:34:47
      Beitrag Nr. 813 ()
      hallo leute,

      nutze kurz die morgenstunden in den usa um mich zu melden...super urlaub bei tollem wetter...und noch zwei wochen vor mir ;-)

      masterflex: kann ich noch nicht gut genug beurteilen - allerdings scheinen derzeit recht hohe kosten entstanden zu sein. umsatzwachstum >40% gewinnwachstum ca. 5%. muss ich mir aber erstmal anschauen. langfristig sollte man aber m.e. nicht mehr viel falsch machen koennen auf dem derzeitigen niveau, da das unternehmen glaenzend dasteht.

      diversifikation:
      hier gebe ich PoP recht. mir faellt derzeit neben aktien einfach wenig schlaues ein. renten sind sicher nicht das gelbe vom ei, ich habe daher nur einen geringen anteil und den auch in form von genussscheinen. die renditen der renten auf die vergangenen 10 jahre rueckzurechnen halt ich gelinde gesagt fuer schwachsinn, denn schaut euch mal an, wo das gesamte niveau noch vor ein paar jahren war. so geht es nimmer weiter.rohstoffe sind schwer zu fassen und daher fuer mich persoenlich mit vorsicht zu geniessen auch wenn ich eine gewisse logik hinter dem boom entdecke. gleiches gilt auch fuer soft commodities - steigende nachfrage aber viele faktoren, die ich nicht beeinflussen und ueberschauen kann. was bleibt sonst? alternative investments a la hedgefonds - es gibt durchaus 2 oder 3 ganz gute darunter...ob sie mehr abwerfen als aktien sei aber dahin gestellt.

      alles auf die eine karte egana setzen kommt aber auch nicht in frage fuer mich, da die betraege des depots zu gross sind. bei ein paar tausend euro gesamtsumme vielleicht noch, aber bei einem groesseren depot habe ich dann doch meine grenzen - uns schliesslich bin ich zu ueber 20% mit egana vertreten.

      euch viel spass, bis in ein paar wochen...von mir werdet ihr so schnell nicht wieder hoeren ;-))))) sonne ist wichtiger.

      n.n.
      Avatar
      schrieb am 25.08.06 17:59:43
      Beitrag Nr. 814 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.577.677 von notnormal am 23.08.06 14:34:47Moin nn,

      ich habe mich etwas mit Masterflex beschäftigt und sehe es als profitables und weitgehend in Wachstumsmärkten tätiges Unternehmen (wenn die Informationen des GB's stimmen).

      Folgende offene Fragen bleiben für mich offen:

      - Tochtergesellschaft DICOTA soll wieder verkauft werden, klappt das und mit welchen Auswirkungen für Bilanz und GuV. Zumindest verliert Materflex 30% vom Umsatz und mind. 20% vom EBIT.
      - Die Margen in vielen Bereichen sind (immer noch) gering, da laut GB viel in Geschäftsausweitung (regional und neue Produkte)investiert wird. Überprüfen kann ich die Aussagen nicht; aus meiner Erfahrung kann es korrekt sein, manchmal sind es eher gut klingende Argumente, wenn das der Gewinn nicht mit dem Wachstum mitkommt. Dazu müßte man das Unternehmen länger beobachten.
      - Inwieweit die Investitionen in Brennstoffzellen-Technologie für Fahrräder u.ä. sich kurzfristig rechnen wird, weiß ich nicht, ich bin eher skeptisch.

      Bleibt bei mir auf der Watchlist.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 01.09.06 11:08:48
      Beitrag Nr. 815 ()
      Monatsupdate:

      Zahlen gab es zuletzt von Monsoon. Sie lagen im Rahmen der Erwartungen. Jetzt bin ich gespannt wie es weitergeht. Erstaunlich fand ich folgenden Satz aus der Pressemitteilung: "Whilst the year ending 27th May 2006 was predicted to be more difficult than last year, it turned out to be the most challenging year in the company's history." Das muss man sich mal vorstellen: In der 33-jährigen Geschichte des Unternehmens war ein Jahr mit einem Gewinnwachstum von nur 2% "the most challenging year". Das zeigt doch, wie hoch der Maßstab inzwischen geworden ist. Noch so ein Luxusproblem zeigte sich an anderer Stelle: "During the financial year we invested a total of £75.5 million, which has exhausted the Group's cash reserves and has resulted in the company taking on debt for the first time in over 30 years." Was mir nicht passt, ist dass die SSSales in den ersten Wochen des laufenden Geschäftsjahres gesunken sind.

      Ich bin jetzt sehr gespannt auf die Zahlen von EganaGoldpfeil und Esprit. Dann haben wir endlich wieder handfestes. Besprechung läuft bei Value-Anayse. Auch First Natural Foods dürfte im September berichten.

      Performancemäßig haben im Laufe des 3. Quartals die vielen Verkäufe belastet. Teils wurde mit Verlust verkauft, teils sind einfach die Transaktionskosten hoch gewesen, z.B. am Börsenplatz London und v.a. Singapur. Aufgrund der positiven Kursentwicklung bei EganaGoldpfeil geht es aber dennoch tendenziell aufwärts.

      Sonst gibt es eigentlich nicht viel Neues.

      Ich kriege wieder mehr Cash rein: Hab' malocht ohne Ende und Dividenden stehen auch aus. Was machen mit dem Cash? In EganaGoldpfiel bin ich ja schon zu Genüge investiert, sie müssten schon deutlich sinken (bei gleichbleibenden Fundamentaldaten). Zwack ist mir für mehr noch zu wachstumsschwach. Bei Monsoon will ich auf jeden Fall die Zahlen abwarten. So auch bei Esprit... muss schon gute Zahlen abliefern, um das KGVe von aktuell rund 17 zu rechtfertigen. First Natural Foods? Hm, ne..stehen eher auf der Abschussliste. Um ein Haar hätte ich ja in Quiksilver investiert und FNF dafür abgestoßen, aber jetzt ist Quiksilver wieder teurer geworden. Ist vielleicht auch mal ganz gut, etwas Cash vorzuhalten, um flexibel zu bleiben und auf Neues reagieren zu können. Mit dem Hin und Her ist jedenfalls erstmal Schluss.
      Avatar
      schrieb am 13.09.06 13:30:47
      Beitrag Nr. 816 ()
      Das hört sich doch sehr gut an. Auch die Aussichten sind weiterhin gut und überzeugen. Überraschend stark gestaltet sich in meinen Augen immer noch das Deutschland-Geschäft..

      Der Rücktritt von Ying erscheint mir eher nebensächlich, da dieser kaum Einfluß auf das operative Geschäft genommen hat.


      13.09.2006 12:55
      Hong Kong's Esprit Holdings yr to June net rises 16.4 pct on Europe sales growth
      HONG KONG (XFN-ASIA) - Esprit Holdings (Nachrichten) said its year to June net profit rose 16.4 pct to 3.74 bln hkd on the back of sales growth in Europe.

      Total sales for the year amounted to 23.35 bln hkd, up from 20.63 bln a year earlier. Revenue from German operations rose 11.8 pct year-on-year while revenue from rest of Europe grew 14.6 pct.

      Deputy chairman Heinz Krogner told a video conference that the company is looking for 20 pct growth in overall sales in the current financial year to June 2007.

      For the year ended June 2006, Esprit's EBIT (earnings before interest and taxes) margin increased by 0.6 percentage points to 20.4 pct and its net profit margin increased by 0.4 percentage points to 16.0 pct. The company expects to maintain its EBIT margin at 20 pct in the current financial year.

      Same-store sales growth stood at 9 pct during the year ended June 2006, deputy chairman John Poon said, adding that the growth is expected to be more than 5 pct in the current financial year.

      Krogner said the company's US business incurred losses of about 20 mln usd in the year ended June, but it is expected to break even in three years.

      The company declared a final dividend of 73 hk cents share, up from 66 hk cents a year earlier, and a special dividend of 1.08 hkd.

      Esprit said it plans to spend one bln hkd to open more than 1,500 controlled-space wholesale point-of-sales and over 80 directly-managed retail stores in the current financial year to June 2007.

      'We will work meticulously to enhance our product assortments and accommodate new trends into our product lines,' said company president Thomas Grote.

      Krogner said the company is confident it will again achieve its double-digit percentage growth target in the current year and continue to deliver excellent returns in the years ahead.

      Separately, Esprit said that chairman Michael Ying will step down at the end of 2006, to be replaced by Krogner.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 30.09.06 11:55:51
      Beitrag Nr. 817 ()
      Portfolio:

      Unternehmen / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer ab Erstkauf


      EganaGoldpfeil / 40%/ + 52,8% / 12 Monate

      Zwack Unicum / 17% / + 14,7% / 1 Jahr + 9 Monate

      Monsoon / 12% / + 7,4% / 1 Jahr + 2 Monate

      Egana Jewellery & Pearls / 11% / + 49,6% / 5 Monate

      Esprit / 10% / + 7,5% / 6 Monate

      Quiksilver / 10% / - 1,4% / neu

      First Natural Foods / 3% / + 19,7% / 8 Monate


      Performance in 9M 2006: + 9,1%


      Zahlen gab es von u. a. EganaGoldpfeil und Esprit, die waren beide super. Besprechung läuft bei Value-Analyse.de, ebenso Monsoon. Monsoon scheint sich schwieriger zu gestalten. Just als ich rein bin, kriegt das Unternehmen Probleme und die halten auch dieses Jahr noch an. Für 1,5 EganaJewellery Aktien kriege ich demnächst eine Goldpfeilaktie. Der Depotanteil steigt damit auf 51%. Ich denke da ist das Geld sehr gut aufgehoben. Neuzugang: Quiksilver, gutes Unternehmen, preiswert. First Natural Foods kam auch mit Zahlen, von Shareholdervalue-Poltik weiter keine Spur. Die halte ich eher noch als Tagesgeldersatz. Interessant finde ich dagegen Masterflex, siehe auch Value-Analyse.


      Portfoliobewertung:

      Unternehmen - KGVe

      EganaGoldpfeil – 13
      Zwack Unicum – 9
      Monsoon – 17
      Egana Jewellery & Pearls – 12
      Esprit – 18
      Quiksilver – 13
      First Natural Foods – 5

      Portfolio (gewichtet) – 13
      Benchmark (AA-Index) – 18
      Avatar
      schrieb am 05.10.06 13:06:33
      Beitrag Nr. 818 ()
      Hier ein kurzes Lebenszeichen meinerseits..

      Ich bin mit der allgemeinen Entwicklung meines Aktiendepots im bisherigen Jahresverlauf sehr, sehr zufrieden. Unter recht starken Schwankungen (die durch die zwischenzeitlich sehr große Gewichtung einzelner Werte gefördert wurde) hat sich mein Depotwert um ca. 15% in den ersten 9 Monaten gesteigert. Eingerechnet wurden hier die Verzerrungen aufgrund des sich ständig ändernden Depotvolumens.

      Es gibt kein ganz schlüssiges Bild, wenn ich nur mein Aktiendepot betrachte, aber für alles andere bin ich derzeit etwas zu faul. Zwischendurch gab es einen hohen Barmittelzufluß, der aber zu großen Teilen schon wieder investiert wurde.

      Große Zukäufe bei Egana, weitere Zukäufe bei der Ersten Bank, Schoeller-Bleckmann, Bank of Nova Scotia, Neukäufe von Quiksilver, OHB Technology, GCI Management (zum Teil schon etwas länger her) und kürzlich noch Fuchs Petrolub Vz..

      Mein ewiger Watchlist-Kandidat Fuchs hat es nun endlich in mein Depot geschafft und wird dort voraussichtlich lange verweilen. Klares Langfristinvestment mit hervorragendem Management und sehr guter Markstellung. Steigende Rohstoffkosten können immer wieder durch Preissteigerungen aufgefangen werden. Die Eigenkapitaldecke ist immer noch nicht üppig, aber inzwischen wenigstens über der 30%-Marke angekommen.

      Quiksilver hat mich mit den Zahlen schon enttäuscht, nachdem diese noch 3 Monate vorher nach oben revidiert worden sind. Verstehe ich nicht wirklich, welchen Sinn das macht – wirft kein allzu gutes Licht auf das ansonsten gut erscheinende Management.

      Masterflex bereitet mit etwas Kopfzerbrechen…weniger der nachgebende Kurs, als vielmehr die hohen Kosten. Zusätzlich belastet der evtl. Verkauf von Teilbereichen (DICOTA). Steht bei mir unter strenger Beobachtung…

      Egana und Esprit bleiben die hoch gewichteten Highflyer und haben zuletzt mit hervorragenden Zahlen geglänzt. Ärger mich, bei Esprit nicht unter 6 € nachgelegt zu haben – selber Schuld, Geld wäre genug in der Kriegskasse gewesen.

      Name / Anteil am Aktiendepot [%] / Datum Erstkauf / Gewinn [%, inklusive Nachkäufen]

      Bank Of Nova Scotia. / 9.01 / 08.02.2005 / 23.06

      Eganagoldpfeil Hold / 23.41 / 28.04.2005 / 58.33%

      Erste Bank / 9.09 / 06.07.2005 / 11.75%

      Esprit Holdings / 11.96 / 06.06.2003 / 110.40%

      Fuchs Petrolub / 8.67 / 22.09.2006 / 8.68%

      GCI Management / 3.99 / 08.06.2006 / -7.37

      Geox / 3.11 / 20.02.2006 / 2.62

      Masterflex / 5.48 / 03.01.2006 / -22.41%

      Novartis / 4.29 / 03.07.2006 / 7.93%

      OHB Technology / 8.21 / 14.07.2006 / 5.67

      Quiksilver / 7.46 / 09.08.2006 / 3.69%

      Schoeller-Bleckmann. / 5.32 / 20.03.2006 / 7.86%

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 05.10.06 14:25:28
      Beitrag Nr. 819 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.418.120 von notnormal am 05.10.06 13:06:33Hallo n.n.

      Glückwunsch zur tollen Performance.

      Wie ich sehe, hält die Konvergenz unserer Depots weiter an :-) ... zumal ich jetzt auch eine erste Position in Masterflex habe. Ich warte noch die Zahlen zum 3. Quartal ab, will mich bis dahin auch noch weiter mit dem Unternehmen beschäftigen.

      Zwei Deiner Kommentare kann ich nicht so recht nachvollziehen:

      @"Quiksilver hat mich mit den Zahlen schon enttäuscht, nachdem diese noch 3 Monate vorher nach oben revidiert worden sind. Verstehe ich nicht wirklich, welchen Sinn das macht – wirft kein allzu gutes Licht auf das ansonsten gut erscheinende Management."

      Ich glaube nicht, dass man ein Management hiernach beurteilen sollte. Ich kann ein Management z.B. gut danach beurteilen, welche Entscheidungen es trifft, oder welche Unternehmenskultur es schafft, welche operationellen und strategischen Fortschritte es erreicht, wie es das Kerngeschäft pflegt, gesund hält und ausweitet, wie ehrlich es mit den Aktionären ist usw. Aber was ist eine nicht eingehaltene Prognose? Eine nicht eingetroffene Vorhersage, die von der Realität eingeholt wurde! In den Medien hört man oft Sachen wie "Vertrauen verspielt" usw. aber meiner Meinung führt das völlig an der Realität vorbei. Die Realität ist doch, dass wir eben nur erahnen können, wie die Zukunft aussieht. Ich kann sehr gut verstehen, warum viele Unternehmen gar keine genauen Prognosen abgeben. Ein Unternehmen ist schließlich von so vielen Umweltfaktoren abhängig und wie soll man auf Sicht von einem Jahr auf Nachkommastelle genau voraussagen können, wieviel das Unternehmen verdient. Diesen Druck gibt es doch nur in den USA und wozu führt das? Kurfristiges Quartalsdenken, Gewinnwarnungen, Analystenblaba, über den Erwartungen, unter den Erwartungen, in-line, online, was weiß ich.
      Bei Quiksilver wird es einfach so gewesen sein, dass die Probleme im Geschäft mit der zusammen mit Rossignol übernommenen Golfmarke Cleveland zu dem Zeitpunkt nicht sichtbar waren. Die Gewinnrevision resultiert ausschließlich hieraus (Zusatzbelastung von 3 Cent je Aktie).
      Das Kerngeschäft mit Quiky, Roxy und DC läuft aber deutlich über den Erwartungen. Auch das Einzelhandelskonzept ist offenbar sehr erfolgreich und die Marken, darunter insbesondere Roxy laufen hervorragend. Roxy hat glaube organische Wachstumsraten jenseits von 20%, wenn ich mich nicht irre.

      @Masterflex bereitet mit etwas Kopfzerbrechen…weniger der nachgebende Kurs, als vielmehr die hohen Kosten. Zusätzlich belastet der evtl. Verkauf von Teilbereichen (DICOTA). Steht bei mir unter strenger Beobachtung…

      Dass der Umsatz im Gegensatz zum Gewinn so stark gestiegen ist - das meinst Du wohl mit hohen Kosten - liegt doch hauptsächlich an der Übernahme von Surpro. Deswegen hat Masterflex aber noch kein Kostenproblem.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 06.10.06 07:28:01
      Beitrag Nr. 820 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.419.578 von prince.of.persia am 05.10.06 14:25:28Hallo PoP

      ebenfalls Glückwunsch.

      Leider wenig Zeit momentan - nur kurz.

      Masterflex: muss gestehen, dass ich bislang keine Zeit hatte, den HJ-Bericht eingehend zu studieren...ich gebe Dir insofern recht, dass man vorher keine Aussagen treffen sollte.

      Hab mir vor ein paar Wochen lediglich oberflächlich die Zahlen angeschaut und festgestellt, dass der Gewinnanstieg gegenüber dem Umsatzanstieg sehr zurückhinkt.

      Unter strenger Beobachtung heisst bei mir aber auch eher, dass ich mich eingehender mit dem o.g. Thema auseinandersetzen werde, um mir eine eigene Meinung zu bilden. Ein Verkauf steht derzeit nicht auf dem programm.

      Quiksilver:
      mich stört keineswegs die Nicht-EInhaltung der Prognose an sich um 3 Cent pro Aktie im letzten Quartal. Was mich stört ist, dass zum Ende des HJ die Prognosen für die Quartale 3 und 4 erhöht wurden, die man nun wieder senken muss. Dann behalte ich doch lieber die alten prognosen bei und überrasche positiv.

      Deine Aussage:
      "Eine nicht eingetroffene Vorhersage, die von der Realität eingeholt wurde! In den Medien hört man oft Sachen wie "Vertrauen verspielt" usw. aber meiner Meinung führt das völlig an der Realität vorbei. Die Realität ist doch, dass wir eben nur erahnen können, wie die Zukunft aussieht. Ich kann sehr gut verstehen, warum viele Unternehmen gar keine genauen Prognosen abgeben."

      ...damit hast Du meine Meinung hervorragend beschrieben. Lieber gar nicht als hüh und hott. Ich weiss auch nicht, warum Prognosen auf den Cent genau für jedes Quartal genannt werden müssen - wahrscheinlich, weil sonst irgendwelche Möchtegern-Analysten keinen Anhaltspunkt hätten und Ihre falschen Prognosen noch falscher würden ;).

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 06.10.06 13:22:30
      Beitrag Nr. 821 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.433.158 von notnormal am 06.10.06 07:28:01Hallo n.n.

      Der Rückgang der Gewinnmarge hat noch mehrere Gründe. Der Hauptgrund liegt wie gesagt an der Übernahme von Surpro und der niedrigeren Marge von Surpro im Konzernvergleich. Das geht für mich voll in Ordnung, Innovationen sind schließlich das A&O für Masterflex. Zum einen will man die Technologieführerschaft halten und ausbauen. Zum anderen ist dies natürlich auch ein Wachstumstreiber. Surpro erweitert das Wissen in Hinsicht Oberflächenveredelung und im Zusammenhang mit dem Kerngeschäfts HTS wurden so neue Schläuche entwickelt, die sich auch für eneu Einsatzgebiete eignen.

      Ein weiterer Grund für den Rückgang der Gewinnmarge ist der Gewinnrückgang bei Dicota. Einen Verkauf von Dicota sehe ich übrigens positiv und ich denke der Markt wird das auch honorieren. Die Geldmittel werden dann nicht mehr in niedrigmargige Bereiche gelenkt, sondern stehen zur Ausschüttung oder dem Ausbau der hochmargigen Bereiche zur Verfügung, oder zur Stärkung der Bilanz. Das erhöht den inneren Wert der Aktie. In Amerika wäre Masterflex längst in seine Einzelteile zerlegt worden, weil man mit den Einzelwerten der Sparten mehr rausholen kann, als mit dem Geflecht. Die Brennstoffzellenetchnik hat auch nichts mit dem Kerngeschäft zu tun, das Geld fließt teilweise in einen brotlosen Bereich. Allerdings müsste man sich auch fragen, wer das Einzelteil Brennstoffzellentechnik überhaupt will. Naja, irgendwen wird es schon geben, an der Börse wohl eher weniger, oder vielleicht auch das. Es ist zudem auch nicht nur die Frage des Geldeinsatzes bzw. Eigenkapitalrendite, sondern auch der Zeit. Die knappste Ressource ist heute doch die Zeit. Je mehr sich das Management mit anderen Dingen beschäftigt, desto weniger kann sich mit dem Kerngeschäft beschäftigen, was natürlich zu Lasten des Kerngeschäfts geht. Bei Übernahmen beobachtet man das z.B. oft oder auch bei Führungsleuten mit ein Zuviel an "Visionen".

      Weitere Gründe sind eine deutlich höhere Steuerquote und auch ein niedrigeres Finanzergebnis. Zudem hat sich EBIT-Wachstum bei HTS verlangsamt, was an dem sehr starken Vorjahresquartal lag.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 18:49:28
      Beitrag Nr. 822 ()
      Hier ein Update meines Portfolios:

      Rapunzel Naturkost 700220 35,0%
      Egana Goldpfeil 887923 13,5% (inkl. Egana Jewellery)
      Zwack Unicum A0DK5W 11,3%
      Pan Fish 924848 9,6%
      Centrotec 540750 9,2%
      Palfinger 919964 8,6%
      ConocoPhillips 575302 6,5%
      Cermaq A0HGVV 6,3%

      Gesamtergebnis 2006: +5%

      Änderungen:

      Verkauf DBAG (Annahme Rückkaufangebot); Private Equity Markt wird zum Verkäufermarkt, da immer mehr Kaufinteressenten und mehr Kapital zur Verfügung steht. +12% in 3 Monaten.

      Verkauf CECO nach teilweiser Erholung des Kurses. Ich denke (hoffe) das Geld besser anzulegen. – 24%

      Kurzfristspekulation Balda: +15% in einer Woche: fein!

      Kauf Centrotec s.u.

      Kauf Cermaq s.u.

      Zukauf: ConocoPhillips; Zwack Unicum


      Kurz zu den Aktien; als Mini SWOT- Analyse:

      Rapunzel Naturkost:
      (+) Bio-Lebensmittel boomen, Rapunzel ist im Naturkostbereich eine starke Marke mit überzeugender Qualität; erfolgreiche Einführung Zweitmarke Bio-Gourmet für LEH-Markt
      (-) beschränkt sich weitgehend auf Trockensortiment mit geringsten Steigerungsraten im Bio-Bereich; dort geringere Markteintrittsbarrieren; Unsicher, wie sich mittelfristig der Einstieg der Discounter in den Bio-Bereich auswirkt

      EganaGoldpfeil; Zwack Unicum:
      Hier schon ausreichend besprochen

      PanFish; Cermaq:
      Beide im Bereich Aquakultur speziell Lachszucht in allen großen Fisch/Lachszuchtnationen (Norwegen, Schottland, Chile, Kanada) tätig; PanFish Zucht + Weiterverarbeitung; Cermaq Zucht und Fischfutter. Anteil an Weltweiter Lachsproduktion: PanFish 25% (wenn alle Übernahmen genehmigt werden) Cermaq bei 10%. Weltmeere sind bedrohlich leergefischt, trotzdem keine entscheidenden Einschränkungen für weltweite Fischerei. Bereits 30% der Speisefische sind aus Zucht; Wachstum Fischzucht 8% p.a. Ökologisch Schwachsinn, lässt sich aber nicht ändern. Bedeutung Zucht wird weiter wachsen. Cermaq bezeichnet sich als sustainable, ist aber nicht überzeugend. KGV bei beiden deutlich unter 10 (Gewinnschätzungen am besten bei Yahoo-Finance UK)
      (-) PanFish: Hat zwei große Wettbewerber gekauft; Unsicherheiten bei aus 3 mach eins, und noch nicht alle Genehmigungen erteilt.
      (-) Cermaq: Staatsanteil (noch) bei ca. 43%
      Achtung: Kurse können stark schwanken; je nach Entwicklung Lachspreis.

      Centrotec:
      Mir gefällt die Konzentration auf Energiesparsysteme. Energie wird es nicht mehr billig geben und das Energiesparen ist eine der größten Ressourcen (Niedrigenergiehäuser; kontrollierte Be- und Entlüftung,…). Ich erwarte gute Wachstumsraten. Den Kauf von Wolf halte ich, einen vernünftigen Kaufpreis vorausgesetzt, für sinnvoll.
      (-) großzügigen Umverteilung des Kapitals vom Aktionär zum Vorstand (Optionsprogramme)
      Vollkonsolidierung von Centrosolar obwohl Anteil nur bei ca. 35%; rechtlich zulässig, aus Vorstandssicht verständlich, aus Analysesicht unmöglich (30% des ausgewiesenen EK’s gehören bei Centrotec Dritten)

      Palfinger:
      Gute Produkte, gute Strategie, gute Zahlen, mir zum Nachkaufen zur Zeit zu teuer.

      ConocoPhillips
      Günstig bewerteter, breit aufgestellter Ölkonzern.
      Zur Finanzierung meiner Heizöl- und Benzinrechnungen
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 18:56:24
      Beitrag Nr. 823 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.685.565 von best_choice am 17.10.06 18:49:28.... und vorgestern noch einige Bijou Brigitte gekauft allerdings keine für mich große Position.

      Warum?

      Der Hinweis, dass BB auf gleicher Fläche faktisch keine Umsazsteigerung erzielte, nimmt dem Unternehmen den Nimbus des ewigen Wachstums, immer und überall.
      Allerdings glaube ich, dass es ausreichend Wachstumsmöglichkleiten gibt, so dass auf Jahresfrist durchaus 15 - 20% Kursplus drin sein sollten.
      Avatar
      schrieb am 28.10.06 00:01:50
      Beitrag Nr. 824 ()
      kurzes update

      depotanteil von novartis am tag der quartalszahlen nahezu verdoppelt. auch wenn pharma-werte ihr für und wieder haben, sehe ich novartis nach wie vor als "das" basisinvestment in diesem sektor an - wachstumsstark, gut aufgestellt im pharm und gerneriakbereich und eine gut gefüllte pipeline. im gegensatz zu vielen anderen pharmakonzernen sehr gleichmässige wachstumsraten in den letzten jahren. wird sich nach meiner einschätzung auch so schnell nicht ändern.

      @ best_choice

      habe auch kurz gezuckt, aber bijou lässt mich nach wie vor im unsicheren. hervorragende firma, auch gute perspektiven - allerdings denke ich, die margen sind auf dauer nicht zu halten. ist mir derzeit ehrlich gesagt noch zu heiss!

      viel glück damit...

      gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 30.10.06 17:51:26
      Beitrag Nr. 825 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.903.087 von notnormal am 28.10.06 00:01:50Hallo notnormal,

      zunächst einmal viel (weiteren) Erfolg mit Novartis. Auch ich bin überzeugt von der Qualität und der Strategie, habe mich bisher noch nicht zum Kauf entschließen können. Beim nächsten Zufluß von Liquidität und einem erhofften Kursrückgang werde ich wohl kaufen.


      Nun zu Bijou Brigitte. Na ja, ääääh, wie gesagt, der professionelle Privat-Investor analysiert, bewertet, und investiert dann langfristig. Ich habe nach einigen Tagen (mit kleinem Gewinn) wieder verkauft. Warum? Eigentlich aus dem Grund, den ich selber hier geschrieben habe:
      nimmt dem Unternehmen den Nimbus des ewigen Wachstums
      Ich fürchte, jede wirkliche und gefühlte Enttäuschung kann den Kurs noch deutlich nach unten treiben. Also schneller gekauft als durchdacht.
      Eventuell werde ich auf niedrigerem Niveau wieder kaufen.
      Avatar
      schrieb am 04.11.06 16:02:45
      Beitrag Nr. 826 ()
      Moin pop,

      meine Bank hat gestern die EganaGoldpfeil Aktien aus der Umwandlung der Jewellery&Pearls eingebucht. Absolut korrekt die Stückzahl auf 3 Stellen hinter dem Komma! Die 0,333 Stückzahl entspricht immerhin über 12 Cent. Die 0,000333333333333 haben sie allerdings unterschlagen! :cry:
      Montag wird es daher eine kleine Diskussion mit der Bank hinsichtlich der kleinsten handelbaren Einheit geben. :laugh:

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 07.11.06 21:03:15
      Beitrag Nr. 827 ()
      Nochmal ein kurzes Update:

      Die „Sommer-Delle“ meiner Depotperformance ist inzwischen ausgewetzt und die Performance des Aktiendepots nähert sich derzeit der 20%-Marke.

      Zum Vergleich: die Performance des deutlich kleineren Fondsdepots liegt immer noch unterhalb von 10%, wobei ich fairerweise zugeben muss, dass ein Drittel in Genusscheinen angelegt ist und ein weiteres Drittel im Griffin European Opportunities (Absolute Return), der bei einer recht geringen Schwankungsbreite versucht positive Erträge zu erzielen bei relativ geringem Risiko. Bei den derzeit haussierenden Börsen verliert der Fonds etwas, langfristig sehe ich ihn sehr positiv. Überzeugt mich absolut seit Auflegung.

      Verantwortlich für meine Depotperformance sind insbesondere Esprit und die Erste Bank, die in den letzten Wochen/Monaten hervorragend gelaufen sind. Auch Quiksilver hat sich von dem Rücksetzter nach den letzten Q-Ergebnissen gut erholt. Fuchs konsolidiert derzeit, nachdem der Wert innerhalb weniger Wochen eine Performance von 15% hingelegt hatte. OHB ist in den letzten Tagen wieder angesprungen. Bank of Nova Scotia, Novartis und Schoeller-Bleckmann laufen langsam, aber stetig nach oben.

      Egana, meine nach wie vor größte Position verdaut derzeit den Kursanstieg der letzten Monate, ohne aber an Boden zu verlieren. Für mich ein sehr gutes Zeichen, da hier auch operativ alles bestens läuft.

      Einzig Masterflex und GCI Management haben sich schlecht entwickelt, GCI ist aber vor ein paar Wochen mit -15% aus dem Depot geflogen…kurz bevor ein weiterer Kursrutsch kam. Bewertungstechnisch nach wie vor günstig, aber aufgrund des spekulativen Charakters habe ich die Reißleine bei -15% gezogen. Masterflex scheint sich allmählich zu berappeln – mal sehen, was die Q3-Zahlen für ein Bild ergeben. Ich rechne eigentlich wieder mit einer moderaten Verbesserung der Margen.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 16:52:09
      Beitrag Nr. 828 ()
      Verkauf Monsoon: Monsoon war als GARP-Investment gedacht. Mein Kalkül war es, mit einer Einstandsrendite gemäß einem KGV von 15 reinzukommen und mich dann möglichst schnell auf 10% gemäß KGV 10 zuzubewegen. Während dies bei Esprit zu klappen scheint, ist dies bei Monsoon leider nicht der Fall. Die SSSales sind im laufenden Gj weiter rückläufig (-6% in den ersten 17 Wochen). Dementsprechend schwach könnten die Ergebnisse ausfallen. Das KGV liegt dann eher bei 18, vielleicht auch darüber.

      Zukauf Zwack Unicum: Mit Zwack mache ich eine Gewinnrendite von 11% gemäß KGV 9. Mit anderen Worten: Monsoon müsste seine Gewinne schon in etwa verdoppeln, um überhaupt so gut zu rentieren. Insofern erschien es mir sinnvoll, in Zwack umzuschichten, um meine Depotstruktur weiter zu optimieren. Das Kalkükl bei Zwack ist einfach: 7% Dividendenrendite + 8% Kursrendite machen schon 15% p.a. und das ist ein sehr guter Wert. Aus 9% Opportunitätskosten leite ich daraus eine komfortable Sicherheitsmarge ab. (8% Kursrendite p.a. halte ich angesichts des Gewinnwachstums und eines ausbaufähigen KGVs für realistisch.)

      Die Umschichtung ist auch im Einklang mit dem Look-Through-Earnings-Konzept von Warren Buffet, nach dem man versuchen sollte, die Gewinnrendite des Portfolios zu maximieren bzw. das KGV auf Basis der Einstandsrenditen zu minimieren. Ich halte das für einen sehr guten Ansatz (natürlich unter Berüsksichtigung von Qualität und langfristigem Wachstum). Das Modell steht auch im Einklang mit der Sicherheitsmarge und es ist v.a. auch eine willkommende Vereinfachung meiner Entscheidungsgrundlage.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 18:26:04
      Beitrag Nr. 829 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.387.601 von prince.of.persia am 14.11.06 16:52:09Ich habe bei Zwack ebenfalls weiter zugekauft.

      Es gibt 2 Mio. Aktien wovon sich 24% im Freefloat befinden. Das macht 480.000 Aktien. Mir gehören inzwischen 5.150 Stück und in meinem Einflussbereich befinden weitere 380 Stück. Somit kontrolliere ich 5.530 Aktien. Das sind 0,28% aller Aktien oder 1,15% des Freefloats. Es bräuchte also nur mehr etwa 100 weitere Anleger meines Schlages und alle Aktien wären in festen Händen.

      Wäre mal interessant, wie viele Aktien hier auf dem Board schon zusammenkommen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 18:46:43
      Beitrag Nr. 830 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.387.601 von prince.of.persia am 14.11.06 16:52:09war als GARP-Investment...

      GARP? What's that?
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 20:49:49
      Beitrag Nr. 831 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.390.423 von best_choice am 14.11.06 18:46:43Growth At a Reasonable Price


      Wachstumsaktien zu einem angemessenen Preis



      Das stellt eine Variante des Value-Investings dar, da klassische Growth-Aktien mit zweistelligen Wachstumsraten usw. selten in das herkömmliche Value-Schema passen und außerdem zumeist hohe KGV's haben.
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 17:31:18
      Beitrag Nr. 832 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.393.605 von JuliaPapa am 14.11.06 20:49:49Hallo JuliaPapa,

      danke für die Info.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 20.11.06 13:49:12
      Beitrag Nr. 833 ()
      Kauf von Viscom: Sehr interessantes Investment - hab dazu ne Analyse auf Value-Analyse.de gestellt. Erste Position aufgebaut, Depotanteil ca. 8%. Dafür musste ich einen kleinen Teil meiner Goldpfeile verkaufen (nicht ohne Bauchweh). Ich könnte mir gut vorstellen, die Position auf Sicht von einem Jahr zu verdoppeln. Dafür sind für mich im wesentlichen zwei Szenarien denkbar. 1) Die relative Bewertung wird attraktiver: Der Wert wird deutlich günstiger und/oder die anderen Werte aus meinem Depot deutlich teurer. 2) Die gewisse Unsicherheit über die weitere Entwicklung bei Viscom löst sich in Wohlgefallen auf. Dann wäre Viscom selbst zu deutlich höheren Preisen noch ein Kauf. Es könnte natürlich auch sein, dass sich die Erträge nicht wie von mir erhofft entwickeln. Dann würde ich Nachkäufe zurückstellen.
      Avatar
      schrieb am 20.11.06 14:11:58
      Beitrag Nr. 834 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.545.379 von prince.of.persia am 20.11.06 13:49:12Wenn ich schon in dieser Richtung investieren würde, dann doch eher noch in Isra Vision. Hier gefällt mir die Eigenkapitalquote wesentlich besser.

      Ansonsten dürften die beiden Werte nicht allzu weit auseinander liegen.
      Avatar
      schrieb am 20.11.06 20:08:03
      Beitrag Nr. 835 ()
      @PoP: bezüglich Viscom: Mir leuchtet die Sache mit der Aktienleihe nicht ein. Kannst du mir Sache verständlich erklären? Der Quartalsbericht schafft das nämlich nicht. Wieso wird ein Cashflow aus der Geschäftstätigkeit von über minus 30Millionen €uros verbucht? Mir leuchtet die Viscom-Logik nicht ein.

      @Better:
      Mit Isra legst du dir einen inoffiziellen Weltmeister ins Depot: den Weltmeister in aktivieren von Eigenleistungen.:rolleyes:

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 20.11.06 20:30:10
      Beitrag Nr. 836 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.553.218 von thomtrader am 20.11.06 20:08:03@ thomtrader
      >>Mit Isra legst du dir einen inoffiziellen Weltmeister ins Depot: den Weltmeister in aktivieren von Eigenleistungen.<<

      Welche Eigenleistungen meinst Du damit? Wo liegen die Probleme dabei?

      Dank und Gruß

      hartmut15
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 10:09:07
      Beitrag Nr. 837 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.553.218 von thomtrader am 20.11.06 20:08:03Interessant, dass du das mit den Eigenleistungen erwähnst. Ich habe mir die Isra Vision bisher nur grob angesehen, da sie mir auf dem jetzigen Kursniveau eh als viel zu teuer erscheint.

      Gesellschaften mit über 50% Eigenkapital kommen bei mir automatisch auf meine Beobachtungsliste, denn es könnte ja sein, dass da was wirklich solides dabei ist.
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 11:44:00
      Beitrag Nr. 838 ()
      Die aktivierten Eigenleistungen sind meist Forschungsaufwendungen, die als langfristige Investitionen bilanziert werden. Problem dabei ist: Nach den Bilanzierungsregeln haben Firmen sehr viel Spielraum ob sie die Forschungsaufwendungen sofort als Aufwand in der GUV verbuchen, oder als längerfristige Investition.
      Viele (ich meine sogar die meisten) Firmen verbuchen den Großteil der Forschungsaufwendungen immer noch ergebnismindernd als Aufwand, und aktivieren in nicht als Investition.

      Wenn viele Eigenleistungen aktiviert werden dann deutet daß auf eine sehr sportliche Bilanzierung hin. Würden bei ISRA Eigenleistungen in einem nur sehr geringerem Umfang aktiviert (ich bin überzeugt, dies würde der Wirtschaftsprüfer nicht beanstanden), dann bleibt nicht mehr viel Gewinn übrig. Und streicht man alle aktivierten Eigenleistungen aus der Bilanz(unter den immateriellen Vermögenswerten verbucht), sinkt die EK-Qoute dramatisch ab.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 12:57:16
      Beitrag Nr. 839 ()
      @betterthantherest ..."Wenn ich schon in dieser Richtung investieren würde, dann doch eher noch in Isra Vision. Hier gefällt mir die Eigenkapitalquote wesentlich besser ... Gesellschaften mit über 50% Eigenkapital kommen bei mir automatisch auf meine Beobachtungsliste, denn es könnte ja sein, dass da was wirklich solides dabei ist."

      Das ist doch Schubladendenken.

      @thomtrader

      Ich habe das so verstanden: Viscom nimmt eine Wertpapierleihe in Aspruch. Buchungssatz: Wertpapiere an Verbindlichkeiten ggü. Bank 29,1 Mio Eur. Eine (enorme) Bilanzverlängerung: Die Wertpapiere werden auf der Aktivseite eingebucht und gleichzeitig entsteht eine Verbindlichkeit ggü. der Bank. Dazu musste Viscom der Bank 30 Mio Eur als Sicherheit übhertragen. Buchungssatz: Forderungen ggü. Bank an Kurzr. Anlagen 30 Mio Eur. Aktivtausch: Die kurzfr. Anlagen sinken, dafür entsteht im Gegenzug eine Forderung ggü. der Bank.
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 13:35:00
      Beitrag Nr. 840 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.561.006 von thomtrader am 21.11.06 11:44:00Hallo thomtrader ... (und alle anderen in diesem Forum),
      vielen Dank für Deine Antwort, die mir verdeutlicht, dass ich noch einiges in Sachen Rechnungslegung zu lernen habe. Gibt es ein schlankes Buch, das dem Laien verständlich die Grundlagen und Fallen der Rechnungslegung vermittelt?

      Vielen Dank
      hartmut15
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 14:10:45
      Beitrag Nr. 841 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.562.413 von prince.of.persia am 21.11.06 12:57:16Mir scheint ein hohes EK bei Aktiengesellschaften erst einmal nicht das schlechteste Auswahlkriterium zu sein.

      Ich schau mir die Aktien meiner Beobachtungsliste in regelmäßig Abständen an und notiere mir alles, was ich für interessant und beachtenswert halte. So bekomme ich im Laufe der Jahre eine doch recht deutliche Vorstellung von jedem Unternehmen.

      Den Hinweis thomtraders im Zusammenhang mit der Bilanzierungspraxis Isra Visions werde ich in meine Notizen mit aufnehmen.

      "Schubladen" sind gar nicht so schlecht. In die einen kommen die guten und in die anderen die schlechten Unternehmen. Was ich noch nicht kenne liegt oben auf.
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 16:50:31
      Beitrag Nr. 842 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.562.996 von hartmut15 am 21.11.06 13:35:00Ich besitze zwar schlanke Bücher zum Thema Bilanzanalyse, habe davon aber noch keines vollständig gelesen, deshalb kann ich dir auch keines empfehlen.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 17:43:07
      Beitrag Nr. 843 ()
      @thomtrader

      Kleine Korrektur: Nach IFRS müssen F&E-Aufwendungen (für die nach HGB ein Aktivierungsverbot bestand) in:

      Forschungskosten: Aktivierungsverbot = direkt in die Kosten

      und

      Entwicklungskosten: Aktivierungswahlrecht.

      aufgeteilt werden.

      Die Entwicklungskosten müssen, im Gegensatz zu Forschungsaufwand, direkt zu neuen oder verbesserten Produkten führen (können).

      Wenn ein Unternehmen Entwicklungskosten aktivieren will, muss es dem Wirtschaftsprüfer darlegen, dass im Endeffekt später daraus Einkünfte fließen.

      Was das Unternehmen später wirklich daraus machen kann, ist natürlich schwer bis kaum einzuschätzen. Daher sehe ich die Aktivierung kritisch und würde sie zur Sicherheit für meine Berechnung gegen das EK buchen. Da müßte mich der Geschäftszweck sehr überzeugen.


      @pop

      Was macht Viscom? Überzeugt das Business?


      @better; @pop

      Ich denke, ich gehe da einen Mittelweg bei der fundamentalen Bewertung:
      erst:
      welches Business mit welcher langfristigen Marktentwicklung, welche Marktstellung und erst danach die Frage, ob das Unternehmen günstig bewertet und mit hohem EK ausgestattet.
      Daher war z.B. mein "Flirt" mit Hucke sehr kurzfristig und ich erwarte z.B. bei Unternehmen wie
      Cermaq (Aquakultur)
      Centrotec (Energiesparsysteme)
      Rapunzel (Naturkost)
      langfristig gute bis sehr gute Marktentwicklungen und habe Centrotec im Depot, auch wenn mir die Bilanzdaten nach der Wolf-Übernahme, weniger gefallen.
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 18:23:59
      Beitrag Nr. 844 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.563.655 von betterthantherest am 21.11.06 14:10:45@Mir scheint ein hohes EK bei Aktiengesellschaften erst einmal nicht das schlechteste Auswahlkriterium zu sein.

      Ich halte es für ein schlechtes Auswahlkriterium. Wenn ich eine Aktie kaufe, dann weil ich eine Beteiligung an den Gewinnen will.

      @"Schubladen" sind gar nicht so schlecht. In die einen kommen die guten und in die anderen die schlechten Unternehmen.

      Das ist ja der gerade der Irrtum dabei.
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 19:03:08
      Beitrag Nr. 845 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.568.648 von best_choice am 21.11.06 17:43:07@best_coice: Korrekt
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 19:31:00
      Beitrag Nr. 846 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.562.996 von hartmut15 am 21.11.06 13:35:00zur reinen Buchführung:

      Schmolke/Deitermann "Industrielles Rechnungswesen"

      Bilanzanalyse:

      Horst Gräfer "Bilanzanalyse"
      Avatar
      schrieb am 22.11.06 10:37:51
      Beitrag Nr. 847 ()
      Hallo,

      Schmolke/Deitermann "Industrielles Rechnungswesen" kann auch ich empfehlen - das Standardwerk schlechthin finde ich.

      Wird ft bei Berufsschulen für die Ausbildung zum Industriekaufmann und bei einigen Unis als Begleitlektüre empfohlen.

      Wöhe "Einführung in die ABWL" ist auch ganz gut - dort ist einiges an wirtschaftlichen Grundsätzen (nebenbei auch Bilanzierung) erklärt.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 24.11.06 17:56:41
      Beitrag Nr. 848 ()
      Bei mir gab's einige Depotänderungen:

      Verkauf Pan Fish und Zukauf Cermaq; Grund: Ein Unternehmen pro Branche sollte reichen und Cermay erscheint mir risikoärmer.
      Zukauf Rapunzel und Zwack Unicum; weitere Zukäufe bei beiden Werten werde ich kurzfristig nicht vornehmen. Rapunzel macht ca. ein Drittel meines Depots aus, das ist ausreichend. Bei Zwack kann ich mir vorstellen, dass das HUF durchaus einen Schwächeanfall bekommen könnte. Dann wäre ein besserer Zeitpunkt. Wenn nicht, auch gut, ist inzwischen der zweitgrößte Wert im Depot. (Ach ja: der Umsatz von 38.000 Stück in Budapest, das war nicht ich, leider)
      Neuaufnahme Westag & Getalit, noch kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen gekauft. Seitdem geht der Weg nach Norden immer schneller. Bedauerlich, ich hatte vor noch nachzukaufen.
      Avatar
      schrieb am 26.11.06 22:27:38
      Beitrag Nr. 849 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.668.996 von best_choice am 24.11.06 17:56:41Hallo best_choice,

      kannst Du vielleicht ein wenig über Rapunzel schreiben? Zweifelsfrei wächst der Markt für Bio-Produkte. Aber gibt es darüber hinaus noch Gründe dafür, dass Du der Aktie solch ein deutliches Gewicht in Deinem Depot gibst? Wenn ich es richtig beobachtet habe, kann man die Aktie derzeit nicht über eine Börse handeln. Stellt das für Dich kein Problem dar?

      Schon mal vielen Dank und Gruß

      Hartmut
      Avatar
      schrieb am 27.11.06 18:56:27
      Beitrag Nr. 850 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.734.764 von hartmut15 am 26.11.06 22:27:38Hallo hartmut15,

      Rapunzel ist Marktführer in Deutschland für Trockenprodukte im Naturkostfachhandel. Produktpalette geht von Nudeln, Nüssen, Trockenfrüchten, Nussmuse (da wirft man Nutella gleich weg!), Schokoladen (einfach göttlich), Öle, Tomatenprodukte, Weine, und so weiter. Eine breite Produktpalette. Im Gegensatz zu beinahe allen anderen Herstellern beliefert Rapunzel den Einzelhandel direkt, da der Großhandel massiv Eigenmarken bringt. Das hat einen Umsatzknick gebracht, der aber 2006 bestens ausgeglichen wird.
      Zudem produziert Rapunzel auch für Eigenmarken des Handels.
      Discouter werden von Rapunzel jedoch nicht beliefert.
      Bei den neuen ReWe Bio-Märkten ist Rapunzel neben der ReWe-Hausmarke Hauptlieferant. Es gibt glaube ich jedoch erst zwei davon. Das bleibt also abzuwarten.

      Seit letztem Jahr beliefert Rapunzel mit seiner Zweitmarke BioGourmet den LEH (konventionellen Lebensmitteleinzelhandel). Noch sind die Umsätze auf niedrigem Niveau. Ich denke jedoch, dass sie in zwei oder drei Jahren 10% vom Umsatz ausmachen können.

      Rapunzel gehört zu den Bio-Pionieren mit hohen Qualitäts- und ethischen Ansprüchen. Das erste führt dazu, dass in unseren Küchenschränken massenhaft Rapunzelprodukte stehen. Das zweite zeigt sich, dass Rapunzel einen Großteil der Produkte aus fairem Handel bezieht (hat ein eigenes Fair-Label - wird auch geprüft und ist damit vertrauenswürdig) und zudem 1% des Wareneinkaufwertes zudem für soziale Projekte spendet. Also: kurzfristige Gewinnmaximierung steht nicht ganz oben.

      Für eine weitere Prüfung der Produkte empfehle ich einen Besuch in einem Bio-Supermarkt. :lick:

      Ich sehe den Bio-Bereich auch langfristig weiter wachsen. Auch wenn Trockenprodukte die geringsten Steigerungsraten aufweisen (die meisten Branchen wären mit dieser Wachstumsrate von 8-10% p.a. überglücklich) sehe ich gutes Potential für Rapunzel. Zudem denke ich, dass in den nächsten Jahren ein Konsolidierungsprozess ich der stark zersplitterten Branche einsetzen wird und Rapunzel ist einer der Größten im Markt.
      Risiken sehe ich von den Diskountern, die inzwischen 40% aller Bio-Produkte verkaufen. Da wird mit Sicherheit mittelfristig einiges schief gehen und kaputt gemacht werden.

      Zum Business:

      Durchschnittliches Umsatzwachstum seit 1990: 9,5% p.a.
      2005 Umsatz: 75,8M€ EAT: 1,9M€
      2006 Umsatz: 86,7M€ EAT: 3,1M€ (Plan, sollte aber erreicht werden nach Halbjahreszahlen: 41,6M€; 1,6M€)
      2,3 Millionen Aktien, bei 14€ bewertet: 32,2 M€ Marktwert; also KGV etwas über 10.


      Gründe dafür, dass Du der Aktie solch ein deutliches Gewicht in Deinem Depot gibst

      Zunächst habe ich die meisten Aktien zu deutlich unter 6€ gekauft (aktuell Briefkurs 14,6€), d.h. bezogen auf den Einstandskurs relativiert sich der Betrag.
      Zudem sehe ich das Ganze mehr als Unternehmensbeteiligung denn als Aktienerwerb, d.h. Verkauf der Aktien plane ich nicht, auch nicht längerfristig.

      Aktie derzeit nicht über eine Börse handeln

      Das hat natürlich den Nachteil, dass 10% Marge für Valora ärgerlich ist und wenig Aktien gehandelt werden. Beides relativiert sich aber bei meinem langfristigen Ansatz. Schwieriger würde es natürlich, wenn man verkaufen muss. Davon gehe ich jedoch nicht aus. Ich bewerte zudem die Aktien für mich selbst vorsichtig mit zur Zeit 12€. Die letzten Käufer haben 13€ erhalten, für 12€ würde ich sie in jedem Fall verkaufen können.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 28.11.06 09:26:28
      Beitrag Nr. 851 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.750.939 von best_choice am 27.11.06 18:56:27Die 10% für Valora muß man nicht unbedingt abdrücken wenn, der der Verkäufer auch so einen Käufer findet oder umgekehrt.
      Bei 30Mio Marktkapitalisierung wäre eigentlich ein normales Börsenlisting sinnvoll.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 28.11.06 17:34:41
      Beitrag Nr. 852 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.764.118 von thomtrader am 28.11.06 09:26:28Rapunzel ist mit Sicherheit börsenfähig, ich denke jedoch, der Alleinvorstand und Mehrheitsaktionär ist nicht börsenwillig. Ich kann damit gut leben, auch wenn der Kurs bei einem Börsennotierung sicher höher wäre.

      Außerbörslich hat auch Vorteile: Mr. Market macht nicht soviel Stress, es geht einfach ruhiger zu bzw. der Kurs nach oben.

      Und zu den Zukunftsaussichten bleibe ich bei meiner polarisierenden Meinung: jeder intelligente Mensch, d.h. jeder der nicht freiwillig seinen Körper als Sondermülldeponie zur Verfügung stellen will, isst soviel Bio-Produkte wie möglich.
      In den letzten Wochen gelesen:
      Jeder in diesem Land isst pro Jahr 30kg Zusatzstoffe (Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffe,...). Mahlzeit, die chemische Industrie freut es.
      Östrogen im Viehfutter: würdet ihr freiwillig die Anti-Baby-Pille eurer Frau schlucken?
      Antibiotika im Fleisch: Ärzte warnen vor Resistenzen in der Human-Medizin (wurde schon in Getreide gefunden, das mit Gülle gedüngt wurde)
      In Deutschland werden immer mehr verbotene Pestizide eingesetzt, die sind billiger und wirkungsvoller, allerdings auch u.a. krebserregend. Z.B. beinahe 80% aller Beeren sind in D mit Pestiziden belastet. Meist mehrfach.
      Bis die Ergebnisse von Untersuchungen fertig sind, sind die Lebensmittel (sofern man sie noch so bezeichnen soll) schon lange verzehrt.

      Bei mir gibt's fast nur Bio ... und ich freue mich über jeden neuen Lebensmittelskandal ;)
      Avatar
      schrieb am 28.11.06 21:38:42
      Beitrag Nr. 853 ()
      @ best_choice

      Rapunzel finde ich auch interessant u´nd Bio ist nicht nur ein enormer Wachstumsmarkt, sondern ein dazu noch sinnvoller...über die Börse würde das Handeln sicher vereinfachen mit allen Vor- und NAchteilen. Werd ich mir aber mal anschauen.

      Centrotec befindet sich nun auch in meine Depot, seit ein paar Tagen. Mir gefällt strategisch die Übernahme von Wolf sehr gut, so wird man Komplettanbieter füe ENergiesparsystemen an Häusern. Die Auswirkungen auf die Bilanz halte ich nicht für allzu schlimm, da mir die Firma insgesamt recht solide dazustehen scheint...

      @ alle

      Update zum Ende November

      Der Monat November war alles in allem auch recht erfreulich, das Depot hat sich – mit Ausnahme der letzten zwei bis drei Tage weiter gut entwickelt und einen zwischenzeitlich Jahreshöchststand bei ca. +23% gesehen. Momentan liege ich mit knapp 21% im Plus.

      Eher untypisch war für mich im November der Verkauf meiner erst vor 2 Monaten gekauften Fuchs Vz Aktien – der enorme Anstieg hat mir die Entscheidung fast schon aufgedrängt ;)

      Vielleicht bin ich dabei „etwas zu kurz gesprungen“, aber ab und an sollte man auch mal Gewinne mitnehmen - Gewinn (Verrechnung mit Verlustvorträgen voll möglich, daher „steuerfrei“) von gut 26% in 2 Monaten. Langfristig sicher ein Topinvestment, aber auf dem erreichten Niveau auch nicht mehr unterbewertet…dies war aber nur ein Grund, denn derzeit werden die Stämme gut 10% billiger gehandelt werden, so dass ich gegebenenfalls dort in ein paar Tagen oder Wochen wieder einsteige, sofern es bei Fuchs eine deutliche Korrektur gibt (die ich eigentlich erwarte).

      Im Moment bin ich mit einem ordentlichen Cash-Polster von gut 16 Prozent bezogen auf mein Gesamtdepot (Aktien+Fonds+Cash) recht ordentlich aufgestellt. Dies gefällt mir auch recht gut, da mir die positiven Stimmen derzeit zu vermehrt auftreten und es kurzfristig durchaus Korrekturen geben könnte – hier oder da ergibt sich so vielleicht eine Einstiegschance…

      Eine Gelegenheit habe ich in den letzten Wochen genutzt: Centrotec. Meines Erachtens zu Unrecht so stark abgestraft, aufgrund eines etwas schwächeren 2006er Ergebnisses. Ich sehe die diesjährige „Wachstumsschwäche“ aber eher als Investition in die Zukunft an und erwarte ab 2007 wieder deutliches Umsatz- und vor allem Ergebniswachstums.

      Leider hab ich zu wenig Zeit, um das Geschäftsmodell hier detailliert darzulegen…nur soviel: es handelt sich um ein Anbieter von Energiesparsystemen für Häuser inkl. Heizungstechnik, Lüftungstechnik, Klimatechnik, Wärmepumpen, Abluftrückführung sowie PV-Solaranlagen, Solarthermie etc.

      Durch die Übernahme der Firma Wolf in diesem Jahr ist man somit zu einem Komplettanbieter von Energiesparlösungen bei Häusern geworden – ein, wie ich finde, recht interessantes Feld mit guten Wachstumsperspektiven, zumal die Einführung sogenannter Energiepässe für Häuser ins Haus steht. Nach der nun abgeschlossenen Übernahme von Wolf steht laut Firmenangaben in nächster Zeit die Integration der neu erworbenen Firmen im Vordergrund und die Aussicht, dass die Gewinne wieder stärker steigen, als dieses Jahr (sofern die Einmaleffekte aussen vor gelassen werden).

      Zusätzlich ist Centrotec im Bereich Medizintechnik und Engineering Plastics vertreten, in erster Linie werden hier Produkte für die Neurochirurgie vertrieben und Be-/Verarbeitung von Faserverbundstoffen betrieben. Der Bereich soll gestärkt werden.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 01.12.06 12:31:23
      Beitrag Nr. 854 ()
      @ PoP

      Warum Du zum jetzigen Zeitpunkt schon einen Teil der Egana-Aktien verkaufst, ist mir rätselhaft – auch wenn ich gestehen muss, dass ich mir Dein alternatives Investment Viscom noch nicht angeschaut habe.

      Lag der Verkauf daran, dass der Anteil an Deinem Depot zu groß war durch Umtausch der Egana Jewellery &Pearls –Anteile? Unter den Umständen wäre ein Verkauf natürlich nachvollziebar…eine Anpassung an die gesamte Depotgröße könnte bei mir demnächst auch anstehen. Egana hat jetzt schon einen Anteil von fast 25% und er steigt stetig.

      Unter Bewertungsgesichtpunkten verstehe ich die Entscheidung hingegen weniger, da der Wert m.E. nach wie vor unterbewertet ist.

      Apropos: von BNP gibt es eine neue Studie. Kursziel jetzt 5 HK$ vom 29.11.06. Heute Anstieg in Hongkong um 10% auf neues ATH. Das macht Spaß :D


      @ alle

      Neues Investment seit gestern: erste Position in Primion Technology für 7.05 € erworben. Anbieter von Zeit-/Sicherheits- und Zugangskontrollsystemen. Starke Präsenz in D und Zukäufe im Ausland. Erscheint mir auf dem derzeitigen Niveau klar unterbewertet, wenn auch hinsichtlich der Kundenstruktur mit etwas Risiko behaftet (einige Großkunden machen einen signifikanten Teil des Umsatzes aus). Die Expansion ins Ausland hilft aber dabei, die Kundenbasis auf ein breiteres Fundament zu stellen.

      Anfangsposition ist aufgebaut, jetzt warte ich die weitere Entwicklung ab.

      Mehr dazu demnächst mal...

      Cashanteil am Gesamtvermögen dadurch wieder auf ca. 11 % gesunken.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 01.12.06 14:21:42
      Beitrag Nr. 855 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.851.444 von notnormal am 01.12.06 12:31:23Das war nur etwa 6% Depotvolumen und lag daran, dass ich niht genug Cash hatte, aber auch nicht auf Pump kaufen wollte.

      Bei Viscom wollte ich unbedingt schon mit einem Bein in der Tür stehen. Ob ich aufstocke, weiß ich noch nicht. Das hängt davon, wie gut die Ertragsperpsketiven sind, und hier habe ich noch nicht zu Ende recherchiert. Gleichwohl möchte ich noch ein paar Quartale abwarten, um zu sehen, ob ich meine dann getroffenen Annahmen unter einer besseren Sicherheit treffen kann.

      Sollte ich dann aufstocken wollen, würde sich ebenfalls wieder Goldpfeil anbieten, wenn das KGV deutlich gestiegen ist und/oder das KGV von Viscom attraktiver geworden ist - natürlich unter Berücksichtigung des Wachstums. Aus dieser Sicht war der Tausch bereits jetzt im Einklang mit meiner Strategie, denn ich habe von einem KGV 13 in ein KGV 11 getauscht und damit die Gewinnrendite meines Portfolios erhöht. Esprit hat zwar ein deutlich höheres KGV, ich glaube jedoch, dass die Aktie nicht so teuer ist, wie sie jetzt aussieht. Das laufende Gj wird ein sehr starkes werden und Esprit hat langfristig hervorragende Wachstumsperspektiven.

      Gegenfrage: Wieso verkaufst Du Deine Fuchs Petrolub nach zwei Monaten? Zu verkaufen, weil ein Wert den "fairen" Wert erreicht hat, war einer meiner ersten Fehler. Denn zum fairen Wert, macht man ja immer noch eine Rendite, die den fairen Wert bestimmt. Und der innere Wert steigt ja auch. Ein Verkauf macht nur Sinn, wenn ich ein deutliches besseres Investment habe. Dann sinken meine Opportunitäskosten. Wenn ich aber kein deutlich besseres habe, also einfach nur Kasse mache, dann nehme ich damit implizit an, dass Tagesgeld eine bessere Anlage ist (Tausch von KGVe 16 in KGV 33). Ich kann Dir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass Deine Opportunitätskosten so langfristig steigen werden.

      Gut, jetzt hoffst Du, nochmal billiger reinzukommen. Und wenn nicht? Sind Dir sehr gute Gewinne verloren gegangen. Wenn doch? Hast Du einen kurzfristigen Trading-Gewinn gemacht, der der Differenz aus Verkaufskurs und Wiederkaufskurs multipliziert mit Aktienanzahl entspricht. Ich glaube nicht, dass bei einem solchen Vorgehen die Tradinggewinne die entgangengenen Gewinne kompensieren werden, einfach weil ich nicht an Trading glaube. Insofern habe ich mich von vermeintlichen Börsenweisheiten wie "An Gewinnmitnahmen ist noch nie Niemand gestorben" schon lange verabschiedet.
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 00:45:51
      Beitrag Nr. 856 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.851.444 von notnormal am 01.12.06 12:31:23@Egana....eine Anpassung an die gesamte Depotgröße könnte bei mir demnächst auch anstehen. Egana hat jetzt schon einen Anteil von fast 25% und er steigt stetig. Unter Bewertungsgesichtpunkten verstehe ich die Entscheidung hingegen weniger, da der Wert m.E. nach wie vor unterbewertet ist.

      Ist doch schön, dass der Wert 25% Deines Depovolumens erreicht. Gerade wenn Du die Aktie für unterbewertet hälst, denn dann macht ein Zurechtstutzen am wenigsten Sinn. Jeder % Wertzuwachs transformiert sich umso mehr in eine positive Depotperformance und wenn die Aktie dazu noch unterbewertet ist, dann erkaufst Dir das nicht mit einem höheren Risiko, weil die Sicherheitsmarge entsprechend hoch ist. Ziel jeder Portfolioallokation (über die Wege lässt sich sicher streiten) sollte eine Maximierung des Chance-Risiko-Verhältnisses sein und ich bin der Ansicht das geht am besten unter Berücksichtigung der Sicherheitsmarge (anstatt Diversifikation). M.E. würde ein Zurechtstutzen nur dann Sinn machen, wenn die Aktie überbewertet ist, weil dann das Chance-Risiko-Verhältnis bedeutend schlechter wäre. Und das nur, wenn ein relativ besseres Investment zur Verfügung steht.
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 00:51:15
      Beitrag Nr. 857 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.876.964 von prince.of.persia am 02.12.06 00:45:51Mit Diversifikation hat man v.a. sein Risiko minimiert, aber kaum seine Chance erhöht. Ich trainiere den Spagat.
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 11:51:56
      Beitrag Nr. 858 ()
      @ PoP

      @ fuchs

      jaja, so lieb ich ihn ;)

      Hätte mich gewundert, wenn von dieser Seite kein Schuß vor den Bug gekommen wäre...ich stimme Dir dabei zu und verstehe Deine Ansicht vollkommen, widerspreche aber dennoch in einigen Punkten. Finde aber gut, dass Du Deiner Linie treu bleibst (treuer als ich).

      Langfristig hast Du vollkommen Recht. Man kann den Markt nicht vernünftig timen.

      Der Hauptgrund für den Verkauf liegt daher auch gar nicht in der Bewertung an sich, auch wenn ich auf diesem Niveau kein großes Potential mehr sehe, sondern daran, dass die Stämme gleichzeitig (!) über zehn Prozent billiger sind.

      Sprich, ich nutze die enormen Gewinne der letzten Wochen (immerhin ein vierstelliger Betrag "steuerfrei"), um später evtl. in die günstigeren Stämme wieder einzusteigen – aber nur, wenn gleichzeitig der Wert wieder deutlich zurückkommt. Nenn es Timing oder nicht, ich hatte einfach beim Kauf nicht auf dem Schirm, dass die Stämme derzeit viel günstiger gehandelt werden…sonst wäre ich dort eingestiegen und evtl. jetzt auch noch vertreten.

      Fuchs ist ein hervorragendes Unternehmen mit langer Tradition und hat sich in dem Nischenmarkt der hochwertigen Öle hervorragend positioniert – dennoch, das Wachstum der vergangenen Jahre kann nicht unendlich so weiter gehen. Ich werde kein Prophet werden und in die große Glaskugel schauen, aber in der derzeitigen Marktsituation werde ich meine Neuengagements eher auf Unternehmen beschränken, die m.E. deutlich unterbewertet sind und deren Entwicklung sich daher losgelöst von allgemeinen Trends positiv entwickeln könnte. Dies ist auf dem derzeitigen Niveau bei Fuchs nicht mehr unbedingt der Fall.

      Auch wenn man von der Börse einiges gewohnt ist – ich halte Kurssprünge von über 25 oder 30% in wenigen Wochen immer noch für ambitioniert, es sei denn das Unternehmen ist vorher heillos unterbewertet.

      Warum also sollte ich die Gewinne nicht auch mal mitnehmen? Mache ich sehr selten, ein Grundstock an Anlagen ist sehr langfristig angelegt.

      Einer meiner größten Fehler war hingegen am Anfang, alles immer laufen zu lassen - in der jetzigen Marktphase mag das funktionieren, aber immer ist dies auch nicht sinnvoll. Ich versuche eine gesunde Balance zu finden aus Langzeit-Investments, die wirklich Jahre oder Jahrzehnte im Depot bleiben, bei den die Wachstumschancen klar höhre als das Risiko sind (langfristig zumindest), bin aber durchaus geneigt, auch mal schnelle Gewinne mitzunehmen, wenn es sich ergibt. Sehe ich kein Problem...

      Der Unterschied mag aber auch darin begründet sein, dass bei mir inzwischen eine Menge Geld im Spiel ist (zumindest für meine Verhältnisse) und ich somit ganz froh bin, ab und an etwas Cash auf meinen Auszügen zu finden.

      Dies wäre bei Egana auch eher die Begründung, irgendwann etwas Geld abzuziehen, sofern die Bewertung deutlich ansteigt. Es ist halt doch etwas anderes (sch... Gefühlswelt) ob Du in einen Wert z.B. 1000 € investiert hast oder 15000 € - für mich zumindest.

      @ festgeld-kgv

      Die Rechnung mit KGV 16 ggü. 33 für Festgeld stelle ich gar nicht
      erst an – Festgeld ist sicher, die Aktienrendite nicht. Die Vergleiche bringen mir persönlich absolut nichts.

      Du weißt allzu gut, dass ich dennoch Aktien in großem Maße bevorzuge, daher wurde ein Teil meines Cashanteils auch wieder investiert. Ebenso wenig halte ich von Vergleichen der Aktien- und Renten- KGVs oder langjährigen Renditen.

      Wer mir weismachen will, dass Renten in den nächsten 20 Jahren immer noch 5% oder mehr jährlichen Gewinn machen können, rennt m.E. mit ziemlichen Scheuklappen vor den Augen durch die Welt. Langfristige Vergleiche Aktien- und Rentenrenditen sind ja schön, aber das der Trend bei den Rentenrenditen seit Jahrzehnten rückläufig ist betrachtet keiner.

      Frag doch jemand bitte mal die Leute, wo die lieben schönen Kursgewinne in Zukunft noch herkommen sollen – bei 0% Zinsen ist nämlich definitiv Schluss mit der Kurve. Nix mehr mit Kursgewinnen dank Zinssenkungen....

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 14:36:10
      Beitrag Nr. 859 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.885.475 von notnormal am 02.12.06 11:51:56@jaja, so lieb ich ihn ;) Hätte mich gewundert, wenn von dieser Seite kein Schuß vor den Bug gekommen wäre...

      Ich wollte mich ja extra zurückhalten, habe mich durch Deinen Goldpfeil-Vorstoß dazu veranlasst zu fühlt, zu kontern :D

      Ja ja, die Gefühle. Die spare ich mir auf für den Fall, dass ich Erfolg oder Misserfolg mit meinen Investments habe. Danach zu Handeln kommt mir bei als Investor nicht in die Tüte.

      Ich habe nochmal im Buch von Philip Fisher nachgeschlagen und dort steht alles drin. Das Buch heißt "Die Profi-Investment-Strategie" und ist eines der besten Bücher über Kapitalanlage, die ich kenne. In dem Kapital "Wann man eine Aktie verkaufen soll und wann nicht" führt Fisher auf, dass es für ihn drei und nur drei Gründe geben kann, eine Aktie zu verkaufen (abgeshen von privaten Gründen). Der erste sei der, dass man eine Fehlentscheidung getroffen hat. Hier sollte das Ego am besten nicht zu groß sein. Oft entstehen einem hohe Opportunitätskosten durch das Festhalten an einer Aktie. Nicht nur, dass sich diese schlecht entwickelt, sondern einem entgehen auch anderswo Gewinne. Der zweite Grund ist der, dass ein Unternehmen die 15 Punkte, mit denen er hervorragender Unternehmen ausmacht, nicht mehr erfüllt. Das kann z.B. passieren, wenn sich das Management oder die Marktchancen ändern. Weiter führt er aus, um schießlich auf den dritten Punkt zu sprechen zu kommen:

      "An dieser Stelle ist dem aufmerksamen Leser wahrscheinlich ein grundlegendes Investmentprinzip klar geworden, das im Großen und Ganzen anscheinend nur von einer kleinen Minderheit erfolgreicher Anleger verstanden wird. Wenn eine Aktie einmal überlegt ausgewählt worden ist und sich für einige Zeit bewährt hat, gibt es nur gelegentlich einen Grund, sie überhaupt zu verkaufen. Dennoch existiert eine Flut von Empfehlungen und Hinweisen aus der Finanzwelt, die weitere Gründe für einen Verkauf guter Stammaktien nennen. Wie steht es mit der Schlüssigkeit dieser Gründe?
      Der am häufigsten genannte Grund ist die Überzeugung, dass ein Markteinbruch nennenswerten Ausmaßes bevorsteht. Im vorigen Kapital habe ich zu zeigen versucht, dass das Zurückstellen eines attraktiven Kaufs aufgrund von Befürchtungen über die Marktentwicklung sich mit den Jahren als sehr kostspielig erweisen wird. Der Grund liegt darin, dass der Investor in diesem Fall einen sehr aussagekrätigen und auf gesichertem Wissen beruhenden Indikator aus Furcht vor einem weniger bedeutsamen und beim gegenwärtigen Kenntnisstand weitgehend auf Vermutungen beruhenden Hinweis ignoriert. Wenn es stimmt, dass man sich beim Kauf attraktiver Aktien nicht in unangemessener Weise von der Furcht vor normalen Baissee-Märkten beeinflussen sollte, so stimmt dies für den Verkauf von Aktien umsomehr. Alle im vorigen Kapital [„Der richtige Zeitpunkt für einen Aktienkauf“] genannten Argumente treffen hier ebenfalls zu. Die Chance, dass ein Investr richtig handelt, wenn er verkauft ist aufgrund der Kapitalgewinnsteuer noch geringer. Wegen der sehr hohen Gewinne, die sich bei solch hervorragenden Aktien nach einigen Jahren ergeben sollten, kann die Kapitalgewinnsteuer, die Kostspieligkeit eines solchen Verkaufs noch verschärfen.
      Es gibt noch einen weiteren und noch kostspieligeren Grund, warum ein Investor niemals eine hervorragende Anlage aufgeben sollte, nur weil er einen normalen Baisseemarkt befürchtet. Wenn das Unternehmen wirklich das richtige ist, sollte die Aktie im Zuge der nächsten Haussee einen neuen Spitzenwert über dem bisherigen erreichen. Wie kann der Anleger wissen, wann er das Papier wieder kaufen soll? Theoretisch sollte er es nach dem erwarteten Kursrückgang tun. Das setzt aber voraus, dass der Anleger weiß, wann der Kursrückgang vorbei ist. Ich habe oft erlebt, dass Anleger aus Furcht vor einem Kursrückgang eine Anlage aufgelöst haben, die in den kommenden Jahren dann erstaunliche Gewinne abwerfen sollte. Oft kam es gar nicht zu einer Baissee und der Aktienkurs stieg unbeirrt weiter. Wenn es wirklich zu einer Baissee kam, habe ich es nicht in einem von zehn Fällen erlebt, dass der Investor die gerade abgestoßenen Aktien erneut kaufte, bevor der Kurs über dem Preis stand, den er bei seinem Verkauf realisiert hatte. Entweder warteten die Anleger darauf, dass der Kurs noch viel weiter zurückging, als er es tatsächlich tat, oder die Kurse gingen sehr weit zurück und die Anleger kauften dennoch nicht, weil sie andere Schwierigkeiten befürchteten.
      Das bringt uns zu einer weiteren Überlegung, die Anleger mit besten Vorsätzen aber wenig Erfahrung oft um hohe Gewinne bringt. Hierbei geht es um das Argument, eine herausragender Aktie sei überbewertet und sollte daher verkauft werden. Was ist logischer als diese Überlegung? Wenn eine Aktie überbewertet ist, warum sollte man sie nicht eher verkaufen als daran festhalten?
      Bevor wir übereilte Schlussfolgerungen ziehen, sollten wir etwas tiefer gehen. Kein Investor kann genau sagen, welchen Ertrag eine Aktie in zwei Jahren genau abwerfen wird […] Wie kann man unter diesen Umständen Jemand halbwegs genau sagen, an welchem Punkt die Aktie eines hervorragenden Unternehmens mit ungewöhnlich schnellem Wachstum überbewertet ist? Nehmen wir an, die Aktie wird nicht wie gewöhnlich zum 25-fachen der Erträge gehandelt, sondern zum 35-fachen. Vielleicht gibt es in er unmittelbaren Zukunft neue Produkte, deren wirtschaftliche Bedeutung die Finanzwelt noch nicht erfasst hat. Vielleicht gibt es solche Produkte nicht. Wenn die Wachstumsrate so gut ist, dass sich das Unternehmen in zehn Jahren vervierfachen kann [das sind 15% p.a.], ist es dann wirklich von so großer Bedeutung, ob die Aktien im Augenblick um 35% überbewertet sind oder nicht? Worauf es wirklich ankommt, ist, eine Anlage aufrecht zu erhalten, die in der Zukunft einen weitaus höheren Wert haben wird. […]
      Es gibt noch ein weiteres Argument, mit dem sich Anleger oft selbst von Gewinnen verabschieden, die sie sonst machen würde. Dies ist das Lächerlichste von allen. Er besagt, dass ihre Aktien bedeutend gestiegen sind und dass sie deshalb wahrscheinlich ihr Potenzial erschöpft haben. ALso müsste man diese Aktie verkaufen und eine andere kaufen, die noch nicht gestiegen ist. Herausragende Unternehmen - und ander Anteile sollte der Investor meiner Sicht nach überhaupt nicht kaufen - funktionieren einfach nicht so. Wie sie funktionieren, versteht man vielleicht am besten anhand der folgenden, etwas phantasievollen Analogie: "Nehmen Sie an, es sei der Tag Ihres Collegeabschlusses; wenn Sie nicht auf dem College waren, stellen Sie sich vor, es sei der Tag Ihre High-School-Abschlusses. Nehmen Sie weiter an, jeder Ihrer männlichen Klassenkameran brauchte an diesem Tag dringend Bargeld, und jeder macht Ihnen das selbe Angebot: Wenn Sie Ihrem Kameraden das 10-fache des Betrags leihen, den er in den ersten 12 Monaten seines Berufslebens verdient, bekommen Sie von Ihrem Klassenkameraden für den Rest seines Lebens 1/4 seines Jahresverdienstes! Nehmen wir schließlich noch an, dass Ihr Geld nur für drei solcher Vorschläge reicht. Was Sie sich nun durch den Kopf gehen lassen, entspricht fast genau den Überlegungen eines Anlegers, der rationale Invetsment-Prinzipien bei der Auswahl von Anlagemöglichkeiten in Aktien anwendet. Sie würden sofort beginnen eine Liste aufzustellen, geordnet danach, wie viel Geld jeder von ihnen wohl verdienen würde. Wenn Sie in einer großen Klasse sind, würden Sie wohl eine ganze Reihe einfach deshalb streichen, weil Sie sie niht genügend kennen, um ihre Tüctigkeit auf finanziellem Gebiet beurteilen zu können. Auch hier ergibt sich wieder eine ganz enge Analogie zum Verhalten eines intelligenten Aktienkäufers. Schließlich wählen Sie die drei Klassenkameraden aus, die Ihrer Ansicht nach in der Zukunft die höchste Ertragskraft haben werden. Mit ihnen schließen Sie das Geschäft ab. Zehn Jahre sind vergangen. Einer der drei hat einen sensationellen Erfolg gehabt. Er hat bei einem großen Unternehmen begonnen, und eine Beförderung folgte der anderen. Insider sagen schon, dass der Präsident des Unternehmens ein Auge auf ihn geworfen hat. Was würden wohl selbst die Verfasser von Marktreports, die den Verkauf von überbewerteten Spitzenaktien empfehlen, unter diesen Umständen davon halten, wenn Sie den Vertrag mit Ihrem ehemaligen Klassenkameraden auflösen, weil Jemand Ihnen 600% auf Ihre ursprüngliche Investition versprochen hat? Sie würden doch glauben, dass Jeder sein Verstand untersuchen lassen sollte, wenn er Ihnen raten würde, Ihren Vertrag zu verkaufen und an seiner Stelle einen Vertrag mit einem anderen ehemaligen Klassenkamerdan zu abschließen, der im Jahr immer noch ungefähr dasselbe verdiente, wie vor zehn Jahren, als er die Schule verließ. Das Argument ihr cleverer Klassenkamerad habe ja seinen Erfolg schon hinter sich, während der Ihres finanziell erfolglosen Kameraden erst noch bevorstünde, würde wahrscheinlich sehr dumm klingen. Wenn Sie Ihre Aktien genauso gut kennen, klingen viele der üblicherweise zu hörenden Argumente für den Verkauf guter AKtien ebenso dumm.
      Vielleicht denken Sie, dass sich all dies gut anhört, dass Klassenkameraden aber keine Stammaktien sind. In der Tat gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen beiden. Dieser Unterschied ist aber eher ein Argument dagegen, hervorragende Aktien zu verkaufen, nur weil sie einen steilen Anstieg hinter sich haben und vorübergehend überbewertet sind. Der Unterschied besteht darin, dass Klassenkamerdan sterblich sind. Für eine Aktie gibt es keine vergleichbare Lebensspanne. Das Unternehmen, das hinter der Aktie steht, kann sein Management so aussuchen und es im Hinblick auf die Methode, das Vorgehen und die Philosophie des Unternehmens so ausbilden, dass die Vitalität des Unternehmens über Generationen aufrecht erhalten wird. […]
      Vielleicht kann man die Essenz dieses Kapitels in einen einzigen Satz fassen: Wenn beim Kauf einer Aktie alles richtig gemacht worden ist, kommt der richtige Zeitpunkt für einen Verkauf dieser Aktie - fast niemals."
      Avatar
      schrieb am 15.12.06 10:56:41
      Beitrag Nr. 860 ()
      Quiksilver Q4 Profit Surges On Higher Revenues - Update



      (RTTNews) - Thursday, Quiksilver, Inc. (ZQK), an apparels and outdoor sports accessories company, revealed fourth quarter financial results, reporting profit that soared 94% on increased revenues, in line with Street expectations.

      The Huntington Beach, California based company's fourth quarter net income rose 94% to $65.3 million from $33.6 million in the prior year quarter. Earnings, on a per share basis, improved 89% to $0.51 from $0.27 in the year ago quarter. On average, eighteen analysts polled by First Call/Thomson Financial expected the company to earn $0.51 per share for the quarter.

      The company recorded stock compensation expenses of $3.3 million for the quarter, while there was no stock compensation expense in the last year quarter. Adjusted net earnings for the quarter, excluding stock compensation expense, was $0.54 per share.

      Consolidated net revenues for the quarter advanced 22% to $778.4 million from $637.4 million in the same quarter of 2005. Wall Street analysts estimated the company to report revenues of $747.23 million for the quarter.

      Net revenues for Americas grew 14% to $330.4 million from $288.9 million in the earlier year quarter. Net revenues for Europe improved 28% to $345.8 million from $269.9 million in the same quarter of 2005. In terms of euros, European net revenues increased 23% for the quarter. Net revenues from Asia/Pacific were $100.3 million, an increase of 30%, compared to $77.0 million in the corresponding quarter last year. Asia/Pacific net revenues in terms of Australian dollars improved 31% for the quarter.

      Gross profit for the quarter rose to $349.7 million from $287.3 million it the corresponding period a year ago. Selling, general, and administrative expenses were $241.6 million, compared to $225.0 million in the similar quarter of 2005.

      Full Year Results

      For the full year, net income was $93.0 million, a decline of 13%, compared to $107.1 million in the year ago. On a per share basis, earnings dropped 15% to $0.73 from $0.86 in the prior year. Street analysts expected earnings of $0.73 per share for the full year.

      Excluding stock compensation expense of $14.6 million and related tax effect, earnings were $0.84 per share, while there was no stock compensation expense in the last year.

      Consolidated net revenues for the period rose 33% to $2.36 billion from $1.78 billion in prior year. Analysts anticipated revenues of $2.33 billion for the full year.

      Net revenues for Americas rose 28% to $1.08 billion from $843.7 million in fiscal 2005. European net revenues increased 43% to $1.02 billion from $712.3 million in 2005. Asia/Pacific net revenues grew 19% to $263.2 million from $220.9 million in the last year.

      Consolidated inventories were $425.9 million at October 31, 2006, an increase of 10%, from $386.4 million at October 31, 2005. Consolidated trade accounts receivable rose 20% to $721.6 million at October 31, 2006 from $599.5 million at October 31, 2005.

      ZQK closed Thursday's regular trading at $14.56, up $0.51 or 3.63%, on a volume of 2.44 million shares on the NYSE. In after-hours trading, the stock further gained $0.17 or 1.17%, trading at $14.73.


      ...sieht doch gut aus.

      @ pop

      Sorry, aber komme leider derzeit nicht zum ausführlichen antworten.

      vielleicht nach weihnachten mal wieder.

      gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 18.12.06 14:59:55
      Beitrag Nr. 861 ()
      Moin n.n.

      kein Thema.

      Was mir besonders positiv aufgefallen ist, waren die organischen Umsatzzuwächse bei den Marken

      Quiksilver: +9%
      Roxy: +24%
      DC: +38%

      Die Früchte der Rossingol-Restrukturierung wird Quiky in den kommenden zwei Jahren ernten.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 30.12.06 12:53:46
      Beitrag Nr. 862 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.276.873 von prince.of.persia am 18.12.06 14:59:55Jahresabschluss 2006:


      Unternehmen / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer ab Erstkauf


      EganaGoldpfeil / 41%/ + 77% / 1 Jahr + 3 Monate

      Zwack Unicum / 24% / + 19% / 2 Jahre

      Esprit / 10% / + 29% / 9 Monate

      Quiksilver / 10% / + 23% / 3 Monate

      Viscom / 8% / + 3% / 1 Monat

      Masterflex / 7% / + 8% / 3 Monate


      Performance 2006: + 24,0%

      ---------------------------------------------------------


      Portfoliobewertung:

      Unternehmen: KGVe –> Einstandsrendite (geschätzt)*

      EganaGoldpfeil: 13 –> 8%
      Zwack Unicum: 9 –> 11%
      Esprit: 18 –> 5%
      Quiksilver: 17 –> 6%
      Viscom: 11 –> 9%
      Masterflex: 13 –> 8%

      Portfolio (gewichtet): 13 -> 8%

      Benchmark (AA-Index): 18 -> 6%


      *mit Beginn des Q3 auf Basis des kommenden, davor auf Basis des laufenden Geschäftsjahres.
      Avatar
      schrieb am 04.01.07 14:00:06
      Beitrag Nr. 863 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.888.220 von prince.of.persia am 02.12.06 14:36:10hallo pop,

      ich wünsche dir und dem gesamten observatorium ein erfolgreiches neues jahr.

      danke das du nochmal fisher´s verkaufsansichten hier gepostet hast.
      es kann nie verkehrt sein, sich selber immer und immer wieder zu fragen, warum ich eine aktie kaufe und insbesondere warum ich diese wieder verkaufen möchte.

      liebe grüsse in den 50 er norden

      rolf
      Avatar
      schrieb am 16.01.07 21:04:18
      Beitrag Nr. 864 ()
      Nach langer Zeit nun auch endlich mein Jahresabschluss. Basierend auf einem sehr positiven Umfeld hat sich auch mein Depot erfreulich entwickelt.

      Mein Depotvolumen ist in 2006 sehr stark angewachsen, durch Zufluss von Geldern, die extrem schnell zum Ausbau und Aufbau bestehender und neuer Positionen verwendet wurden. Daher ist mein Cash-Anteil aufs Jahr gerechnet auch mit durchschnittlich 5% niedrig geblieben.

      Inzwischen sind 77,9 % meiner Gelder in Aktien und Zertifikaten (nur 4,2% ) angelegt, 17,7% in Fonds und 4,4% in Cash (Jahresende 2006).

      Die Performance der einzelnen Bestandteile war in 2006:

      Aktiendepot (inkl. Zeritfikaten): 26,6%
      Fondsdepot : 9,9%
      Cash: 3,7% (durchschnittlich, drei Quartale galten noch die 4% von CortalConsors)

      Insgesamt ergibt sich eine ungefähre Performance von 22,6%. Aufgrund der in diesem Jahr stetig wechselnden Depotgröße wurde die Berechnung nur grob durchgeführt. Allerdings lege ich auch keine Wert auf ein Zehntel Prozent mehr oder weniger…

      Abschlussdepot 2006:
      Kurz vor Jahresschluss haben sich noch zwei kleine deutsche Werte eingeschlichen. Bei GCI konnte ich nach zwischenzeitlichem Kursrutsch und anschließender Stabilisierung nicht widerstehen (PoP – sag lieber nichts ;)) und habe sie erneut aufgenommen mit einer kleinen Position, weiterhin habe ich eine kleine Position in Design Hotels (www.designhotels.com) aufgebaut. Turnaround-Unternehmen in einem lukrativen Nischenmarkt mit interessanten Kooperationen (z.B. Hotel.de). Erwarte hier mittelfristig deutliche Ergebnissteigerungen.

      Beide Unternehmen sind recht spekulativ, wenn m.E. nach auch deutlich unterbewertet. Die Zukunft wird zeigen, ob ich damit richtig liege. Die Positionen sind bewusst klein gewählt worden und sollen auch nicht aufgestockt werden…

      Änderungen im Januar 2007
      Aufnahme Sixt Vz: erwarte weiter steigende Erträge und sehe noch immer Aufwärtspotential, auch im Verhältnis zu den Stammaktien (zeitweise 50% niedriger notiert als diese!). Die Aufholjagd hat aber begonnen und der Wert hat in den ersten zwei Wochen schon gut zugelegt, wie übrigens mein gesamtes Aktiendepot. Derzeit mit ca. 5% im Plus seit Jahresanfang…

      Das ABN1T5 Soft Commodities ist rausgeflogen.

      Primion entwickelt sich prächtig, bin nahezu zum Tiefstkurs eingestiegen, Umsatz und Ergbenis wurden im letzten Jahr deutlich gesteigert. Halte ich nach wie vor für deutlich unterbewertet.
      Bei Centrotec und Masterflex erwarte ich dieses Jahr einen positiveren Newsflow als letztes Jahr und eine entsprechende Entwicklung – die sich bereits abzeichnet.

      Quiksilver erwarte ich ähnlich wie PoP die Ernte der Rossignol-Übernhame in den nächsten ein bis drei Jahren.

      Zu den „Dauerbrennern“ Esprit, Egana, Erste Bank und Scotiabank brauch ich nichts zu sagen…OHB hat einen exzellenten Auftragsbestand, Schoeller profitiert von dem immer noch hohen Ölpreisniveau und Novartis ist m.E.“eine Bank“. Alleine Geox ist inzwischen wieder sehr hoch bewertet und steht unter Beobachtung.

      Ansonsten soll mein Depot in den nächsten Monaten erst mal selig ruhen und sich entwickeln…keine Käufe/Verkäufe in den nächsten Wochen geplant. Aber wer weiß ;)

      In den kommenden beiden Jahren werde ich bewusst versuche Langfristinvestments ins Depot aufzunehmen bzw. Positionen auszubauen, sofern 2009 eine entsprechende Änderung der Besteuerung erfolgt.

      1.BK OEST.SPARK. 909943 6,3%
      ABN AMRO BK ZT O.E. BKT ABN1T5 1,1%
      ABN AMRO BK ZT O.E. ZJPAM ABN2BF 3,1%
      BK NOVA SCOTIA 850388 5,3%
      CENTROTEC SUSTAINABLE O.N 540750 3,9%
      DESIGN HOTELS AG 514100 2,7%
      EGANAGOLD. (HLDGS) HD 1 887923 15,1%
      ESPRIT HLDGS HD-,10 888946 8,1%
      GCI MANAGEMENT AG O.N. 585518 2,6%
      GEOX S.P.A. EO-,10 A0DNCF 2,2%
      MASTERFLEX O.N. 549293 3,5%
      NOVARTIS NAM. SF 0,50 904278 4,8%
      OHB TECHNOLOGY O.N. 593612 6,2%
      PRIMION TECHNOLOGY O.N. 511700 4,2%
      QUIKSILVER INC. DL-,01 892436 5,2%
      Anteil am Gesamtdepot 77,9%
      Performance 2006 26,6 %


      DWS Inter Genuss DE0008490988 4,8%
      Griffin European Opp. IE0031826153 6,0%
      AXA Rbg. Pacific ex JP SC IE0031069499 3,8%
      STARCAP Priamos LU0137341359 3,2%
      Anteil am Gesamtdepot 17,7%
      Performance 2006 9,9%


      Art des Investments Anteil am Gesamtdepot
      (durchschnitllich) Performance 2006 Anteil Gesamtperfomance

      Aktien/Zertifikate 77,9% 26,60% 20,73%
      Fonds 17,1% 9,90% 1,69%
      Cash 5% 3,70% 0,19%
      Gesamtdepot 100,0% 22,61%

      Entwicklung Aktiendepot seit Beginn exakter Aufzeichnung:
      Gewinn 2005: 20,1%
      Gewinn 2006: 26,6%

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 17.01.07 09:04:28
      Beitrag Nr. 865 ()
      ...hab ich noch vergessen:

      Die Gebühren sind in der Performance bereits mit eingerechnet, die Dividenden hingegen noch nicht.

      Da ein Großteil des Geldzuflußes erst im Laufe des Jahres erfolgt ist (und somit die Dividenden einiger Unternehmen bereits ausgeschüttet waren) ergibt sich auf Basis des aktuellen (!) Depotwerts eine Divi-Rendite von durchschnittlich ca. 1%.

      Im neuen Jahr wird diese aber deutlich höher liegen, da die Dividenden dann auf die "vollen Einsätze" bezogen sind...

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 20.01.07 16:47:02
      Beitrag Nr. 866 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.573.549 von prince.of.persia am 30.12.06 12:53:46Hallo prince.of.persia,

      habe mir mal die Zahlen von Quiksilver genauer angeschaut, da mich die Firma interessiert.

      Eine Sache ist mir dabei aufgefallen: Umsätze und Gewinne entwickeln sich wohl positiv über die letzten Jahre. Aber: die Cashflows sehen m.E. schlecht aus. Der operative Cashflow hinkt deutlich hinter dem Gewinn hinterher. Gleichzeitig fließt viel Cash in Investitionen ab und es wird permanent frisches Kapital (Equity und Bonds) aufgenommen.

      Ich frage mich hier, ob Quiksilver überhaut Cash-Überschüsse generieren kann? Hast Du hier eine Erklärung für Cashflows von Quiksilver?

      Grüße,

      christopherm
      Avatar
      schrieb am 22.01.07 19:12:07
      Beitrag Nr. 867 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.056.757 von christopherm am 20.01.07 16:47:02Hallo cristopherm,

      Der freie Cashflow ist vereinfacht formuliert eine Funktion von Wachstum und Kapitalrendite. Die Investitionen liegen deutlich über den Abschreibungen, weil Quiksilver vermehrt in ein Retail-Konzept investiert. Bei einem 0-Wachstum kann theoretisch der ganze Gewinn ausgeschüttet werden. Dieser wird umso höher sein, je mehr Quiksilver in Wachstum investiert hat. Würde man jetzt den freien Cashflow von heute maximieren wollen, würde dies zu Lasten des freien Cashflows in der Zukunft gehen. Solange die Kapitalrendite über den Kapitalkosten liegt, ist die 1. Option aber besser - der innere Wert der Aktie erhöht sich dann.
      Ein weiterer Grund für den zuletzt schwachen Cashflow war die deutliche Zunahme der Forderungen. Daraus würde ich aber nicht schließen, dass Quiky keine Überschüsse generieren kann. Schließlich unterliegt der Cashflow in diesem Fall hohen Schwankungen. Genau so könnten die Forderungen mal ein Jahr deutlich abnehmen und das würde den Cashflow weit über den Nettogewinn katapultieren. Daraus würde ich ja auch nicht schließen, dass Quiky einen besonders hohen Cashflow generieren kann. Ähnliches könnte bei den Verbindlichkeiten aus LuL geschehen. Beim Nettogewinn hat man dieses Problem dagegen nicht, weil in der GuV durch das Prinzip der "Abgrenzung der Sache und der Zeit" nach Einnahmen und Aufwendungen der Periode zugeordnet werden, in denen sie anfallen, unabhängig davon, ob sie auch mit einem Zahlungseingang oder -ausgang verbunden sind.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 01.02.07 08:43:43
      Beitrag Nr. 868 ()
      Hervorragender Januar:

      Depot seit Jahresbeginn +7.5%, schon recht heftiger Anstieg.

      Treiber waren die größte Position Egana und ein paar kleinere Werte, allen voran Design Hotels, die seit Kauf im Dezember schon gut 80% im Plus stehen. Auch Primion und Centortec haben sich sehr gut entwickelt.

      Aufgrund der Marktenge erwarte ich bei Design Hotels aber auch den ein oder anderen Einbruch im zweistelligen Bereich, wenn mal einer ein paar Stücke loswerden will.

      Insgesamt also ein schöner Start...

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 07.02.07 13:14:31
      Beitrag Nr. 869 ()
      Heute kamen m.E. hervorragende Zahlen von Esprit raus:

      Das Wachstum setzt sich ungemindert fort, so dass ich auch hinsichtlich der Bewertung keine Bauchschmerzen habe...


      ESPRIT INTERIM PROFIT ROSE 28.1% TO HK$2.4 BILLION
      • Group turnover grew 23.4% to HK$14.6 billion
      • Basic EPS increased 25.6% to HK$1.96 per share
      • Net profit margin expanded 0.6% point to 16.4%
      • Net cash increased to HK$3.6 billion
      • Interim dividend: HK$0.70 per share, payable on April 11, 2007


      ESPRIT HOLDINGS LIMITED
      (Incorporated in Bermuda with limited liability)
      (Stock Code: 330)
      INTERIM RESULTS ANNOUNCEMENT FOR THE SIX MONTHS ENDED
      DECEMBER 31, 2006


      INTERIM RESULTS

      The Board of Directors of Esprit Holdings Limited (the “Company”) is pleased to present the unaudited condensed consolidated financial statements, along with selected explanatory notes, of the Company and its subsidiaries (the “Group”) for the six months ended December 31, 2006 as follows:

      CONDENSED CONSOLIDATED INCOME STATEMENTS (UNAUDITED)

      For the 6 months ended
      December 31,
      2006 2005
      Notes HK$’000 HK$’000

      Turnover 2 14,589,994 11,825,576
      Cost of goods sold (6,985,738) (5,654,921)


      Gross profit 7,604,256 6,170,655
      Staff costs (1,680,574) (1,440,367)
      Operating lease charges (1,101,563) (924,388)
      Depreciation (288,167) (252,684)
      Other operating costs (1,472,873) (1,144,573)


      Operating profit 3 3,061,079 2,408,643
      Interest income 48,692 17,424
      Finance costs 4 (147) (1,043)
      Share of results of associates 61,580 40,716


      Profit before taxation 2 3,171,204 2,465,740
      Taxation 5 (771,597) (592,775)


      Profit attributable to shareholders 2,399,607 1,872,965

      Interim dividend 6 861,469 607,139


      Earnings per share
      – Basic 7 HK$1.96 HK$1.56
      – Diluted 7 HK$1.94 HK$1.53


      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 21.02.07 18:24:23
      Beitrag Nr. 870 ()
      Moin an alle,

      auch von mir ein kleines Update:

      Erst mal große Zufriedenheit im 4.Quartal und Anfang 2007. Die gute Entwicklung in Q4 hat die Jahresentwicklung auf +16% gebracht. 2007 bis heute: + 10,5%.:)
      In meinem Depot hat es folgende Änderungen gegeben:

      Verkauf Pfizer (auch wenn meine Einstellung zur Aktie unverändert ist, damals Liquiditätsgründe und um USD-Anteil nicht zu hoch werden zu lassen).

      Dafür:
      Kauf USG Corp. (Einstiegsvolumen)

      Verkauf:
      Westag und Getalit
      Centrotec
      mit +15% bzw. +32% in wenigen Monaten; damit sind die Aktien nicht mehr sooo günstig.

      Kauf
      ING Group (einfach gute Strategie und recht günstig)
      Petrochina (nach Kursrückgang, die werden mit dem Staat im Rücken immer neue Ölquellen finden)
      Lloyds TSB (Dividenden-Cashkuh mit - meiner Meinung nach realistischer Übernahmenfantasie)
      - jeweils "Einstiegsvolumen"

      Teilverkäufe:
      EganaGoldpfeil, Cermaq, Palfinger jeweils ca. 30% der Aktien nach sehr guter Kursentwicklung.

      Per Saldo Reduzierung des Aktienwertes um 15%, da ich Rückschläge nicht ausschließe und noch in der wenig komfortablen Situation bin, dass ich neben Kursgewinnen und "Peanuts" Dividenden keine laufenden Einkünfte habe und wieder "verlorene" Gewinne durchaus wehtun.

      Die Cashquote werde ich einsetzen, falls es zu deutlichen Kursrückgängen kommen sollte. Wenn nicht, auch gut (oder eher besser), dann werde ich mir Einzelwerte ansehen, die bei Mr. Market in Ungnade fallen.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 21.02.07 18:26:31
      Beitrag Nr. 871 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.881.978 von best_choice am 21.02.07 18:24:23Ärgerlicher Rechenfehler:
      Gewinn Westag und Getalit: +23%
      Avatar
      schrieb am 27.02.07 19:26:41
      Beitrag Nr. 872 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.881.978 von best_choice am 21.02.07 18:24:23Per Saldo Reduzierung des Aktienwertes um 15%, da ich Rückschläge nicht ausschließe

      :) well done! :)
      Avatar
      schrieb am 28.02.07 08:33:12
      Beitrag Nr. 873 ()
      :-) Ja da hast du nicht unrecht gehabt!

      HCI ist aus dem Deppot geflogen. Werde eine komplette Bereinigung vornehmen und einige Positionen zum Verkauf stellen. Warum? Nun bei einigen Werten sind mir zu viele neue Aspekte hinzugekommen.

      Außerdem sind eingie Positionen innerhalb kürzester Zeit extrem gestiegen (was an sich nicht schlimm ist). Hier ziehe ich meien SL nach. Neu im Depot ist Esprit, nach dem Rutsch gestern denke ich über Nachkauf nach. Ziel EK wäre so um die 7,80 (wenn wir die noch mal sehen :-) ).

      Thomas
      Avatar
      schrieb am 01.03.07 09:31:17
      Beitrag Nr. 874 ()
      @ best_choice

      Verkauf Egana: Bist Du Dir bezgl. der Chancen unsicher geworden oder willst Du bewusst die Position verkleinern?

      Ich halte Egana auf einem Niveau von 5 HKD immer noch recht attraktive bewertet, wenn ich mir die jetzigen und zukünftig zu erwartenden Gewinne anschaue...

      Bei mir steckt allerdings auch recht viel Ged in dem Wert und ein Rutsch um 12.5% kann einem da schon mal 'nen kurzen Stich versetzen :cry: Aber siehe da: am nächsten Tag sieh die Welt meist wieder freundlicher aus.

      @ ThBoe

      Glückwunsch zu Esprit. Bin seit 2003 glücklicher Aktionär und werde versuchen dieses bzw. nächstes Jahr nochmal aufzustocken. Habe die Hoffnung, dass Esprit nochmal auf 7 € zurückkommt, wo sie wieder sehr attraktiv bewertet wäre. Hier kann man Rücksetzer immer wieder zum Nachkauf nutzen - konnte man bisher nie etwas falsch machen und die Zukunft erscheint immer noch rosig...für die nächsten Jahre sehe ich hier immer noch ausreichend Potential - immerhin stammt immer noch über 45% des Umsatzes aus Deutschland.

      @ alle

      So, aufgrund der hohen Gewichtung einiger Werte in meinem Depot und einigen etwas spekulativeren Werten ging's in den letzten beiden Tagen mal spontane 9% nach unten...damit bin ich auf Sicht dieses Jahres lediglich noch mit ca. 6% im Plus. Was daran schlimm ist: ich bin fast voll investiert und konnte gestern nicht nachlegen - hätte sich sicherlich gelohnt.

      Gruß, n.n
      Avatar
      schrieb am 01.03.07 09:44:22
      Beitrag Nr. 875 ()
      Hallo,

      Danke n.n. - Esprit hatte ich lange auf der Watchlist und nie richtig gekauft. Da wurde es mal langsam Zeit :-) Bin gestern noch einmal für 7,80 zum Zuge gekommen.

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 01.04.07 20:01:35
      Beitrag Nr. 876 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.040.972 von ThBoe am 01.03.07 09:44:22Q1 07:


      Unternehmen / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer ab Erstkauf


      EganaGoldpfeil / 40%/ + 124% / 1 Jahr + 6 Monate

      Zwack Unicum / 25% / + 52% / 2 Jahre + 3 Monate

      Esprit / 9% / + 34% / 1 Jahr

      Viscom / 7% / + 9% / 4 Monate

      Masterflex / 6% / + 10% / 6 Monate

      Pulsion Medical Systems / 6% / + 9% / Neu


      Cash: 7%


      Performance: + 14,9%

      ---------------------------------------------------------


      Unternehmen – KGVe

      EganaGoldpfeil: 16
      Zwack Unicum: 11
      Esprit: 19
      Viscom: 12
      Masterflex: 13
      Pulsion: 17

      Portfolio (gewichtet): 14
      Benchmark (AA-Index): 18
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 11:24:27
      Beitrag Nr. 877 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.613.587 von prince.of.persia am 01.04.07 20:01:35Hallo prince.of.persia,

      magst Du kurz Deinen Neuerwerb vorstellen. Was hat Dich bewogen, Pulsion Medical Systems zu kaufen. Das Unternehmen hatte ich noch gar nicht auf dem Radar.

      Vielen Dank!!

      Sonnige Grüße

      Hartmut15
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 19:34:22
      Beitrag Nr. 878 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.613.587 von prince.of.persia am 01.04.07 20:01:35Hallo Arman,

      hast du deine Klausur geschrieben? Lange nichts von dir gelesen.
      Warum stellst du deine Werte nicht mal bei uns in den Verteiler? Mich würde auch Pulsion interessieren.

      Ich stelle in deinem Thread mein Depot rein und zwar die Performance seit dem 1.1.2007.
      Die Auswertung enthält das ganze Depot, einschließlich des Barkapitals, das z.Z. etwa 20% beträgt. Vor der Korrektur habe ich Isra, die Deutsche Bank und 2000 Leoni verkauft. 1000 Leoni habe ich behalten. Nach der Korrektur habe ich nachgekauft D+S, Klöckner und neu gekauft Sixt Vz.

      Die Gasamt-Performance beträgt seit Jahresanfang 10,75%. Der Dax hat in der Zeit 4,6% gemacht.

      Hier die einzelnen Werte:
      Baring German Growth 6,79%
      BB Biotech 3,57%
      BHP Billiton 17,80%
      Provesta 4,20%
      Egana 23,81%
      Esprit 8,59%
      Euromicron -15,12%
      H+R Wasag -11,02%
      Klöckner 25,48%
      Leoni - 1,65%
      UBS Call Uran 11,10%
      Lynch Zertifikat Uran 11,84%
      Sartorius 34,70%

      (die beiden Uran-Werte wurden am 9.2.07 gekauft

      Gruß
      Sigip
      Avatar
      schrieb am 04.04.07 10:05:28
      Beitrag Nr. 879 ()
      @hartmut

      Hallo Hartmut,

      auf Deine Fragen einschließl. die aus Deiner e-Mail möchte ich eingehen:

      Vorweg: Ich hatte Pulsion Medical Systems kürzlich im Börsenbrief "Strategisches Investieren" vorgestellt. Du hast doch Zugriff darauf?

      @"Bei den Kennzahlen kann man ja wirklich nicht meckern. Und auch die Gewinn- und Umsatzwachstumsraten beeindrucken. Auf der anderen Seite ist der Wert schon recht teuer mit einem 2006er KGV von ca. 20.

      Ich glaube, man muss aufpassen, dass man Aktien so nicht anders bewertet als ein Sparbuch. Der innere Wert eines Unternehmens ist die diskontierte Summe der freien Zahlungsmittelüberschüsse, die man dem Unternehmen über seinen Lebenszeitraum entziehen kann. Das darf man nicht vergessen, will man den wahren Wert von Aktien erkennen.
      Wo wir gerade beim Sparbuch sind: Beim Sparbuch kriege ich die Zinsen ja auch erst nach einem Jahr. Ich fange deshalb immer mit dem Gewinn je Aktie an, der mir in einem Jahr zufließt. Das entsprechende KGVe liegt bei 17. Für das folgende Jahr halte ein KGV von 14 und für das darauf folgende Jahr eins von 12 für möglich.
      Das war wohlgemerkt nur ein Dreijahreszeitraum. Eine entsprechende Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren, wäre jetzt überbewertet. Die Frage, ob Pulsion mit einem KGVe von 17 schon teuer ist, würde ich mit "Nein" beantworten.

      Zum Geschäftsmodell: Pulsion erobert einen etwa 325 Mio $ schweren Wachstumsmarkt, der vom Rechtsherzkatheter dominiert wird. Der Einsatz eines Rechtsherzkatheters stellt ein hochinvasives Prozedere dar, das Risiken für den Patienten und einen erhöhten Zeit- und Kostenaufwand für die Ärzte und Kliniken impliziert. Der Rechtsherzkatheter wird von führenden Forschungseinrichtungen und Ärzten immer wieder in Frage gestellt. Pulsion gering-invasive PiCCO-Technologie erspart Zeit, Nerven, Risiken und Kosten. Ich glaube, dass der Rechtsherzkatheter als Standard abgelöst wird und Pulsion hat das führende Produkt dazu. Im Geschäftsjahr 2006 hat das Unternehmen rund 25 Mio Eur umgesetzt. Das mittelfristige Ziel ist es, bis 2011 rund 100 Mio Eur zu erlösen. Ein so ambitioniertes Vorhaben wird aber nicht ohne einen erfolgreichen Markteintritt in den USA gehen. Sollte Pulsion weiter signifikante Marktanteile hinzugewinnen können, stehen zudem noch deutlich höhere Margen ins Haus. Das Geschäftsmodell ist sehr attraktiv, analog zum "Razor-Blade-Modell“ in Anlehnung an den Rasierapparat und die Klinge, die man benötigt, wenn man den Apparat benutzen will. Der Verkauf eines Monitors sichert einen fortlaufenden Verkauf von Einmalartikeln. Die Markteintrittsbarrieren würde ich als hoch einstufen.

      Zu Deinen Fragen:

      @"1. Pulsion ist ein sehr kleines Unternehmen und arbeitet in einem Markt, in dem auch Größen wie Siemens und GE operieren. Besteht nicht die Gefahr, dass der David von den Goliaths gegen die Wand gespielt wird?"

      Edwards Life Sciences und Abott kontrollieren etwa 90% des Marktes. Dieser wird allerdings durch den Rechtsherzkatheter dominiert, der gravierende Produktnachteile ggü. Pulsions PiCCO-Technologie aufweist. Es stimmt aber, dass Pulsion hier einige Wettbewerbsnachteile hat.

      "2. Wenn ich es richtig verstanden habe, bietet Pulsion im wesentlichen ein Gerät in unterschiedlichen Ausführungen an. Besteht hier nicht eine zu große Abhängigkeit von dem Erfolg einer Technik?"

      Neben der PiCCO-Technologie, die das Hauptprodukt darstellt, vertreibt Pulsion auch ICG-Pulsion, ein Diagnostikum, das nur von sehr wenigen Anbietern weltweit angeboten wird. Die Zulassungserweiterung von ICG-Pulsion (in kürze auch in den USA) gibt dem Unternehmen einen zusätzlichen Wachstumsschub. Dazu stehen mehrere, interessante Neuentwicklungen in den Startlöchern, mit denen Pulsion neue Segmente erschließen will.
      Das Hauptprodukt ist die PiCCO-Technologie. Ich sehe das allerdings als nicht als ein Problem. Eine Diversifikation nützt mir als Investor nur, wenn es einen strategischen Wert für das Unternehmen hat, im Sinne von 1+1 gleich 3. Denn als Investor kann ich ja selbst auf mehrere Aktien streuen. Und dann ist 1+1 immer noch zwei, in einem Konglomerat ohne strategischen Wert zwischen den Geschäftssegmenten sind es weniger als 2, wenn es zu einer Quersubventionierung von den renditestarken zu den renditeschwachen Segmenten kommt.

      "3. Hast Du bei Deiner Kaufentscheidung auch erwogen, dass Pulsion auf dem amerikanischen Markt nicht die angestrebte Zulassung erhält? Wäre der Wert dann in Deinen Augen immer noch interessant ... oder "spekuliert" man als Aktionär im wesentlichen auf den Schritt über den großen Teich?"

      Die Zulassung ist nicht das Problem. Das Hauptprodukt ist zugelassen und das Diagnostikum ICG-Pulsion wird aller Voraussicht nach in Kürze zugelassen. Ich denke jedoch, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit für eine weitreichende Erschließung des US-Marktes bei weniger als 50% liegt. Mein Kalkül ist, dass Pulsion alleine mit dem Europageschäft sein Geld wert ist.


      @SigiP

      Hallo Siegfried,

      danke der Nachfrage, jetzt hat auch schon das neue Semester angefangen.

      Die Entwicklung Deines Depots sieht doch super aus.

      Da ich mein Depot hier veröffentlichte, bin ich davon ausgegangen, dass ich dies nicht noch an zweiter Stelle muss. Wir können den Thread ja bei den Mitgliedern des Börsneclubs verlinken, so dass diese hier mitdiskutieren können.

      Beste Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 04.04.07 11:16:58
      Beitrag Nr. 880 ()
      Hallo PoP,

      habe Pulsion durch dich (Strategisches Investieren) kennen gelernt. Ein überaus interessanter Wert, danke das du ihn noch mal in Erinnerung gebracht hast :-)

      Ich habe mein Depot (wie irgendwo bereits angekündigt) komplett überarbeitet:

      ausgestoppt / verkauft wurden:

      Deutz, GE, Jack White, HCI (Kurzaufenthalt), Telekom (hatte ich bereits im Einzelwertethread geschrieben), MTU

      Zukauf:
      Horus, EK Mittelwert ist bei 2,68 €
      Esprit EK Mittelwert ist bei 7,95€
      Deutsche Beteiligung AG EK 23,50 €

      Stand Depot:
      Allianz 25%
      Schaltbau 20%
      Esprit 20%
      Horus 10%
      ElringKlinger 10%
      Deutsche Beteiligung AG 5%
      First natural Foods 2,5%

      Cash 12,5%

      Eigentlich wollte ich meine Cashquote auf 50-60% bringen. Im Moment bin ich mit meinen Werten aber so gut aufgestellt, dass ich keine Veranlassung sehe, laufende Gewinne nicht laufen zu lassen.

      Damit ist mein Depo kleiner und übersichtlicher. Cash bleibt erst einmal. Einige Dividenden stehen an (Esprit, Horus etc)... Mal sehen wie es weiter geht.

      Irgendwie gehört das hier hin aber auch in den Einzelwerte Thread. Hoffe es ist für PoP OK, wenn ich hier poste ;-)

      Thomas
      Avatar
      schrieb am 04.04.07 11:19:06
      Beitrag Nr. 881 ()
      Oha - ich gehe noch mal zur Schule und übe die Grundrechenarten:

      Cash ist natürlich nur noch 7,5% :-)
      Avatar
      schrieb am 04.04.07 13:50:13
      Beitrag Nr. 882 ()
      Hallo zusammen

      nach einem kleinen „Rückfall“ in alte Zeiten mit ein paar schnellen An- und Verkäufen (mit insgesamt recht deutlichen Gewinnen) habe ich meinen Depotumbau mit Hinblick auf 2008/2009 langsam aber sicher fortgeführt.

      Einige meiner spekulativeren Werte sind eher soliden & aussichtsreichen Langfristinvestments gewichen. In meinem Langfristdepot sollten spekulative Werte nur in geringem Ausmaße Platz finden…

      Neu hinzugekommen sind in letzter Zeit 3 Werte:

      (1) Nestlé: kurzfristig zwar nicht billig, aber damit kann man sich schlafen legen und ich erhoffe mir eine Verringerung der Depotschwankungen. Da ich wieder fast voll investiert bin und die Zeiten zeitweilig etwas unruhiger werden, agiere ich im Schnitt etwas „konservativer“.
      Zuletzt ziehen die Gewinne bei Nestlé wieder stärker an und ich sehe auch in Zukunft sehr gute Perspektiven.

      (2) Kuehne & Nagel: Profiteur des verstärkten Welthandels, wächst seit Jahren überdurchschnittlich und sollte auch weiter profitieren. Nicht ganz „billig“, aber äußerst solide und sehr gut aufgestellt, vor allem im Bereich Seefracht. (Und natürlich schlägt hier der Bremer Patriotismus wieder voll durch ;)).

      (3) China Enersave: na ja, ein spekulativer Langzeitwert muss schon sein. In Singapur gelistet, aber Projekte hauptsächlich in China – Bereich Energie, neuerdings in erster Linie Bau von Biomasse-Kraftwerken. Sollte meine Rechnung aufgehen, ich erwarte in den nächsten Jahren große Ergebnissteigerungen, da gerade mehrere Biomasse-Kraftwerke gebaut werden bzw. vor kurzem in Betrieb genommen wurden, hat die Aktie mächtig Potential. Voll ergebniswirksam werden die Erträge aus den neuen KWK erst in den nächsten Jahren…

      Ansonsten:
      Aufstockung Novartis in der derzeitigen Schwächephase (Verzögerung bei der Zulassung eines potentiellen Blockbusters in den USA und zumindest vorübergehende Aussetzung des Verkaufs eines weiteren Medikamentes in den USA (12.-höchster Umsatz)).

      Bei Esprit war mein Nachkauf-Limit zu „hart“ – bin leider nicht zum Zuge gekommen. Schade, hätte ich gerne weiter ausgebaut.

      Mein Depot sieht momentan folgendermaßen aus:

      Wertpapiername Depotanteil
      1.BK OEST.SPARK.(909943) 5.9%
      BK NOVA SCOTIA (850388) 5.0%
      CENTROTEC SUSTAINABLE O.N (540750) 4.7%
      CHINA ENERSAVE LTD SD-,10 (A0HGF1) 3.0%
      EGANAGOLD. (HLDGS) HD 1 (887923) 15.9%
      ESPRIT HLDGS HD-,10 (A0ML39) 7.7%
      GEOX S.P.A. EO-,10 (A0DNCF) 2.2%
      KUEHNE + NAGEL INTL SF 1 (A0JLZL) 3.1%
      MASTERFLEX O.N.(549293) 3.3%
      NESTLE NAM. SF 1 (887208) 4.4%
      NOVARTIS NAM. SF 0,50 (904278) 6.4%
      OHB TECHNOLOGY O.N. (593612) 6.1%
      PRIMION TECHNOLOGY O.N. (511700) 3.8%
      QUIKSILVER INC. DL-,01 (892436) 3.5%
      SCHOELLER-BLECKMANN OILF. (907391) 3.8%

      ABN AMRO BK ZT O.E. ZJPAM (ABN2BF) 3.1%

      DWS Inter Genuß (DE0008490988) 4.4%
      AXA Rosenberg Pacific Ex-Japan Small Cap IE0031069499 3.7%
      Griffin European Opportunities Fund 6.5%

      Gesamt Aktien 78.8%
      Gesamt Zertifikate 3.1%
      Gesamt Fonds 14.6%
      Cash 3.4%

      Seit Jahresbeginn eine Depotperformance von +9.0% (exkl. Dividenden, aber inkl. Gebühren). Kann man mit leben, würde ich meinen…

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 05.04.07 10:25:48
      Beitrag Nr. 883 ()
      @ Arman

      wie kommt es, dass ich auf Deinem „Depot-Auszug“ keine Quiksilver mehr finde?

      Hast Du nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen hinsichtlich Rossignol den Glauben an das Unternehmen verloren? Bin etwas verwundert, weil Du doch so sehr überzeugt warst von der Story…

      Auch wenn ich die zuletzt stark nach unten geschraubten Ergebnisse mit etwas Sorge betrachte (vor allem die Art und Weise der Ankündigungen – Anfang März die Ziele nach unten schrauben und diese im April auch noch deutlich verfehlen – Autsch!) sehe ich derzeit eher Einstiegs- als Ausstiegskurse.

      Die Marke Quiksilver (inkl. Roxy etc) läuft hervorragend, lediglich Rossignol zieht das Ergebnis runter. Dies wird sich sicherlich nicht über Nacht ändern, aber langfristig besitzt man eine sehr gute Markstellung uns sollte zukünftig wieder wachsen können.

      Fazit: denke derzeit drüber nach meine Anteile aufzustocken. Verspricht m.E. immer noch ein exzellenter Langfrist-Depotwert zu werden. Sobald das andere Leute mitkriegen, werden wir ZQK nicht mehr für die derzeitigen Preise erwerben können…da bin ich recht sicher.

      Beste Grüße, Jochen
      Avatar
      schrieb am 05.04.07 11:18:35
      Beitrag Nr. 884 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.672.691 von notnormal am 05.04.07 10:25:48Hallo Jochen,

      ja, das stimmt.

      Beim Kauf von Quiksilver wollte ich ein gutes Unternehmen mit einem fährigen Management zu einem KGV von 12 auf Sicht von zwei Jahren und langfristig sehr guten Wachstumsperspektiven erwerben. Zumindest aus bewertungstechnischer Sicht erschien mir das Kalkül nicht mehr gerechtfertigt. Das Wintergeschäft war für die gesamte Branche ein Desaster. Das Problem dabei: ich glaube nicht, dass dies einmaliger Natur ist. So wird sich der Einzelhandel künftig darauf einstellen, indem sie viel weniger ordern werden oder Wintersportartikel ganz auslisten. Ebenso spricht die globale Erwärmung auch nicht gerade dafür, dass ein so milder Winter etwas außergewöhnliches ist. Hinzu kommen die Prognosen des Managements bezüglich des weiteren Geschäftsjahresverlaufs, die auf alles andeuten, nur nicht auf das: dass Q1 etwas einmaliges war. Der Ausblick war sehr schwach, das Management erwartet keine Besserung. Die können einen richtig leid tun, denn ich denke sie haben mit der Übernahme von Rossignol alles richtig gemacht, und doch war es falsch. Klingt paradox, naja sagen wir: Sie haben alles richtig gemacht, was sie richtig machen konnten. Der Rest war vielleicht nur Pech, denn so etwas hat die Wintersportartikel seit Jahrzehnten nicht gesehen. Durch die nun geänderte Situation sehe ich Quiksilver einfach nicht mehr so attraktiv bewertet. Mal sehen, ob ich was Neues finde. Der Depotverlust hielt sihc übrigens in Grenzen, etwa 0,7% (=7%*0,1).

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 07.04.07 12:04:14
      Beitrag Nr. 885 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.673.743 von prince.of.persia am 05.04.07 11:18:35München, 5. April 2007 – PULSION ist mit dem PiCCO2, auf dem weltweit größten Kongress für Intensiv- und Notfallmedizin (ISICEM, Brüssel), sehr erfolgreich mit einer neuen Produktgeneration für hämodynamisches Monitoring gestartet.

      PiCCO2 bietet durch die Kombination verschiedener Technologien sowohl einen Überblick über den Gesamtstatus als auch detaillierte Einblicke zu verschiedenen Teilaspekten des Herz-/Kreislaufsystems und ermöglicht dem Arzt damit schnelle zielsichere Diagnosen und Therapieentscheidungen. So bilden im PiCCO2 die einfachste Methode, kontinuierlich die Sauerstoffversorgung des Körpers zu überwachen, die anerkannt besten Parameter zur Steuerung einer Volumentherapie, die einzige Technik zur Beurteilung von Wassereinlagerungen im Lungengewebe am Patientenbett und viele weitere Funktionen ein machtvolles einzigartiges Instrument für die gezielte Herz-/Kreislauftherapie von akut schwerkranken Patienten.
      Die leichte intuitive Bedienung und die neuartigen ergonomischen Parameterdarstellungen ermöglichen es dem Anwender, diese leistungsstarken Funktionen des PiCCO2 sehr einfach, schnell und flexibel in ihrer Gesamtheit zu nutzen.

      Die Sicherstellung der Sauerstoffversorgung der Organe und Gewebe ist die wichtigste Aufgabe der Intensiv- und Notfallmedizin. Jeder Zeitgewinn durch früheres Erkennen von Versorgungsproblemen und die richtige Therapieentscheidung kann Folgeschäden verhindern und Leben retten. Eine verbesserte Überlebensrate und eine Verkürzung der Beatmungs- und der notwendigen Intensiv-Aufenthaltsdauer und damit verbundene Kosteneinsparungen konnten durch die Anwendung verschiedener Parameter zur Patientenüberwachung gezeigt werden. PiCCO2 vereint diese Möglichkeiten und eröffnet damit Potenziale, die Patientenversorgung und deren Kosteneffektivität substanziell zu verbessern.

      „Wir wollten den Ärzten und dem Pflegepersonal ein Produkt zur Verfügung stellen, das sie bei einfachster Anwendung maximal bei den unter Zeitdruck zu treffenden Entscheidungen unterstützt. Die Resonanz des Publikums auf unser neues wegweisendes Produkt war überwältigend. Ich denke, dass wir hiermit auch für den Wettbewerb im amerikanischen Markt hervorragend gerüstet sind.“ sagt Bradley Gould, Vorstandsvorsitzender der PULSION Medical Systems AG.

      Profil:
      Die PULSION Medical Systems AG, gegründet 1990, hat sich konsequent zu einem führenden Spezialisten auf dem Gebiet intelligenter medizinischer Diagnose- und Therapiemanagement-Systeme entwickelt und ist seit 2001 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Die wiederkehrende Entwicklung innovativer Produktlinien in der Medizintechnik ist Grundlage für die Schaffung und Ausweitung des attraktiven Verbrauchsartikelgeschäftes im Sterilprodukte- und Pharmabereich.

      Das Geschäftsfeld PULSION Critical Care, welches die Intensiv-, die Perioperative - und die Notfallmedizin adressiert, richtet sich auf das Management von Herz-/Kreislauffunktion und Organfunktionen kritisch kranker Patienten.

      Im Geschäftsfeld PULSION Perfusion sind Produkte und Aktivitäten auf das Diagnose- und Therapie-Management der Organ- und Gewebedurchblutung in der Ophthalmologie, der Chirurgie und der Hepatologie fokussiert.

      PULSION-Produkte werden weltweit über eigene Vertriebsorganisationen und auch Händlerstrukturen vermarktet. Neben der für alle Produkte existierenden und für die Vermarktung in der EU und anderen Ländern nötigen CE-Zertifizierung sind auch die US-amerikanische FDA- und die japanische Zulassung für ausgewählte Produktlinien erteilt.

      Weitere Informationen über PULSION erhalten Sie unter www.PULSION.com.

      PULSION Medical Systems AG
      ISIN DE0005487904
      Grundkapital: 9.526.302 EUR eingeteilt in nennwertlose Stückaktien à 1 EUR

      Diese Mitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen spiegeln die Meinung von PULSION Medical Systems AG zum Datum dieser Mitteilung wider. Die von PULSION Medical Systems AG tatsächlich erzielten Ergebnisse können von den Feststellungen in den zukunftsbezogenen Aussagen erheblich abweichen. Die PULSION Medical Systems AG ist nicht verpflichtet, in die Zukunft gerichtete Aussagen zu aktualisieren.
      Avatar
      schrieb am 07.04.07 16:59:08
      Beitrag Nr. 886 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.040.669 von notnormal am 01.03.07 09:31:17@notnormal


      Verkauf Egana: Bist Du Dir bezgl. der Chancen unsicher geworden oder willst Du bewusst die Position verkleinern?

      Sorry für späte Antwort, hatte ich glatt überlesen.

      Ich erwarte eine positive Entwicklung hinsichtlich der Ergebnisse und des Unternehmenswerts. Nur der Preis war mir bei 0,57 etwas hoch geworden, allerdings nur hinsichtlich der Erwartung/Befürchtung/Hoffnung(für Rückkäufe) eines deutlich stärkeren Kursrückgangs, als wir hatten.
      Mir erschien, aufgrund meiner etwas fragilen finanziellen Situation, eine ING mit KGV 9 und Div.Rendite von 4% etwas sicherer.


      @alle

      aktuelles Portfolio:

      Rapunzel 31%
      Zwack Unicum 14%

      Je 5% bis 7%:
      EganaGoldpfeil
      Palfinger
      Cermaq
      Conoco Phillips
      ING
      USG Corp
      Lloyds TSB
      Ingersoll Rand

      Broad Intelligence 3%

      Ergebnis bisher + 7,8%

      Schöne Ostern!
      Avatar
      schrieb am 19.06.07 16:22:34
      Beitrag Nr. 887 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.705.980 von best_choice am 07.04.07 16:59:08Hallo best_choice,

      mich würde nochmal Deine aktuelle Meinung zu Rapunzel interessieren.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 20.06.07 17:23:22
      Beitrag Nr. 888 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.020.954 von prince.of.persia am 19.06.07 16:22:34Hallo pop,

      meine aktuelle Einschätzung zu Rapunzel ist: Während ich ansonsten Positionen reduziere (Egana) oder verkaufe (Palfinger) habe ich bei Rapunzel bei durchschnittlich 13,8€ zugekauft. Aktueller Depotanteil 37%.

      Aber sachlich:
      Sollte man die Aktie zu Kursen von 15 – 16 € bekommen, dann ist sie meiner Meinung nach noch günstig bewertet.

      Zahlen:
      Bei 15€ Kurs: Marktkapitalisierung 34,4 M€
      Jahresüberschuss 2006: 3,0 M€; bei einmaligem aoA von 1,13 M€ - ohne diese wäre der Nettogewinn bei 3,65 M€
      Geplante Umsatzsteigerung 2007: 10,82%
      Nach der HV am 11.07. erhalte ich die Halbjahreszahlen mit dem 2007 Planzahlen.
      Ich schätze den Gewinn 2007 auf 4,2M€; entspricht 1,83€/Aktie

      Kurzeinschätzung:
      - größter Bio-Produzent in D
      - ca. 400 Produkte
      - Exportanteil: 32%
      - anerkannt hohe Qualität der Produkte (damit natürlich nicht der billigste Bio-Anbieter)
      - hohe soziale Kompetenz (eigenes Fairtrade Siegel, Faire Preise an Lieferanten +1% vom Einkaufswert an soziale Projekte)
      - Zweitmarke Biogourmet für LEH (normaler Lebensmitteleinzelhandel) erfolgreich platziert.
      (Umsatz 2005: 1,6M€; 2006: 3,5M€)
      - einziger Anbieter, der unter Umgehung Großhandel Märkte direkt beliefert. Im Hinblick auf den Trend zu Bio-Supermärkten und Ketten sehr sinnvoll.
      - Alleinvorstand und Hauptaktionär „Ur-Öko“ aber mit ökonomischem Verstand

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 20.06.07 18:31:18
      Beitrag Nr. 889 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.077.585 von best_choice am 20.06.07 17:23:22Vielen Dank, klingt vielversprechend. Die Geschäftsberichte habe ich bereits angefordert.
      Avatar
      schrieb am 20.06.07 20:45:25
      Beitrag Nr. 890 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.078.795 von prince.of.persia am 20.06.07 18:31:18Man muß bei dem Markt der Bio-Lebensmittel natürlich berücksichtigen, dass er jetzt "professionalisiert" mit allem für und wieder (Discounter, Großhändler die eigene Ketten aufmachen, Billig-Bio nach Künast und nun EU-Gen-Bio-Verordnung). Wie die Entwicklung weitergehen und wer im Endeffekt zu den Gewinnern zählen wird, kann natürlich noch niemand sagen, ich denke jedoch, dass Marktposition und Strategie von Rapunzel gut sind.
      Es ist hochwertiges Bio, und mit der Marke sollte sich Rapunzel von den Massen an bestehenden und neuen Produzenten abheben.

      Schöne Grüße
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 22.06.07 09:52:29
      Beitrag Nr. 891 ()
      Moin,

      mein Probelm mit Bio sind die zig Siegel, Bezeichnungen etc. Im Fischbereich ist das noch extremer (Bio, MSC etc)

      Ansonsten tolle Zahlen und überaus interessant! Danke dafür ;-)

      Thomas
      Avatar
      schrieb am 23.06.07 17:25:20
      Beitrag Nr. 892 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.142.306 von ThBoe am 22.06.07 09:52:29Moin Thomas,

      mein Probelm mit Bio sind die zig Siegel, Bezeichnungen...

      Das wird wirklich nicht einfacher. Gerade mit dem EU-Biosiegel, das ja nur eine niedrige Bio-Untergrenze darstellt (erlaubt 20% konventionelles Tierfutter; konventionelle Gülle auf Bio-Äcker, etc.) werden unterschiedliche Bio-Niveaus in einen Topf geworfen.
      Am "biologischsten" sind die Anbauverbände Demeter, Bioland, Naturland,... Rapunzel hat ja auch nur das EU-Bio-Siegel auf den Packungen, obwohl die Bio-Anforderungen hoch sind. Daher haben sie in den letzten Jahren schon eine Reihe von Produkten Demeter-Zertifizieren lassen. Das wird sicher weitergehen. Damit und mit der starken Marge sollte das Bio-Image (zurecht!) hoch bleiben. Ergo: ganz einfach Rapunzel oder im LEH Bio-Gourmet kaufen.
      Bei Bio-Gourmet ist ja auch Rapunzel drin.
      Das gibts dort:
      http://www.bio-gourmet.de/index.php?article_id=14&clang=0

      Steht das MSC Siegel nicht für nachhaltige Fischerei bei Fang-Fisch?

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 24.06.07 17:05:22
      Beitrag Nr. 893 ()
      Hi best_choice,

      ja du sagst es - einfacher wird es nicht. Wenn es auf EU Ebene wenigstens ein einheitliches Label geben würde...

      MSC steht für nachhaltige Fischerei. Problem dabei ist zum Beispiel, dass nur Wildfang MSC zertifizierbar ist und im Moment auch nur ein paar Sorten. Zuchtfisch wie Salmo Salar (also eine Lachsart) sind eigentlich besser zu kontrollieren und vor allem nachhaltig. Warum man jetzt Alaska Seelachs als MSC nimmt ist irgendwie komisch. Der Fischfang wird eh über Quoten geregelt und die sinken seid Jahren. Da macht MSC keinen Sinn - nur höhere Kosten.

      Auch bekommste für Wildfisch kein Bio beantragt, nur für Zuchtfisch. Dabei ist doch Fisch, der im Meer lebt und nicht Fremdgefüttert werden kann Bio schlechthin. Verstehe wer will...

      Das wäre so, als wenn Äpfel von einer natürlichen Streuobstwiese kein Bio ist und Zuchtäpfel aus Megaplantagen auf einmal Bio ist...
      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 24.06.07 17:36:21
      Beitrag Nr. 894 ()
      Hallo Thomas,

      Deinem Kommentar kann man nur beipflichten. Meeresfisch – nachhaltig gefangen – wäre das beste Bio. Leider gibt es den Menschen und seinen Profitgier. Jedes Jahr werden 95 Millionen Tonnen Meeresgetier gefangen; zum Teil mit Fangmethoden, mit denen der Meeresboden zerstört wird – da wird’s in den Meeren immer leerer. Die von Dir angesprochenen Fangquoten sind (politisch begründet) viel zu hoch und werden meist nicht eingehalten.

      Daher mal etwas zu Fischfarmen als Investment:

      Bisher hatte ich Aktien der großen Lachsproduzenten. Die habe ich vor kurzem (profitabel) verkauft, da ich von massiven (Gesundheits-)Problemen in Chile gehört habe. Zudem war mir die Konzentration auf ein Haupt-Produkt zu einseitig.
      Bio-Anbieter sind leider nicht börsennotiert.

      Ich habe jetzt Aktien von Marine Farms (WKN A0MLLE; gehandelt nur an der Börse Oslo; Ticker MAFA) gekauft. Ein recht kleiner Anbieter mit einer Marktkapitalisierung von ca. 1 Mrd. NOK entspricht ca. 125 M€.

      The company's operations mainly consist of salmon farming in the U.K. and seabass / seabream in Spain. These activities are run through the 100% owned companies Lakeland (U.K.) and Culmarex (Spain), both being fully integrated companies and among the most profitable in their respective markets. In addition, Marine Farms ASA is engaged in farming of the fast growing marine species cobia in America (Florida and Belize) and in Vietnam, as well as a cod hatchery in the U.K.
      Quelle: http://www.marinefarms.no/


      Eigenen Angaben zufolge sind sie im hochpreisigen Segment mit hoher Qualität tätig.

      Was mich etwas irritiert/stört ist der Punkt, das zwei Konkurrenten eingestiegen sind:
      NIREUS S.A (Greece) mit direkt und indirekt 33%
      Cermaq (NOR) mit direkt und indirekt 16%
      Gleichzeitig hat der Gründer und CEO deutlich Aktien verkauft.
      Eine Situation, die ich nicht richtig einschätzen kann.

      Thomas,
      schon mal was von denen gehört?

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 25.06.07 07:40:38
      Beitrag Nr. 895 ()
      Moin,

      ja ich kenne alle diese Firmen. Ich bin im Moment vom Controlling in den Bereich Einkauf gewechselt. Zuständig für den Europaeinkauf. Also kaufe ich im Moment sogar bei allen Firmen ein. Nireus ist ein super gutes Unternehmen. Ich kenne den Ecportleiter recht gut und habe mich intensiv mit ihm auf der ESE in Brüssel unterhalten.

      Das Nireus eingestiegen ist macht Sinn. Die Griechen sind neben der Zucht auch noch Produzent von Futtermittel und der Jungzucht. Dadurch verkauft Nireus das komplette Programm: Nachwuchs, Futter, fertigen Fisch.

      Bei Lachs ist das im Moment ein wenig komisch. Norwegen ist teilweise billiger als Chile, obwohl das sonst immer genau umgekehrt war. Ansonsten gibt es im Salmo Salar Bereich genug Ware. Wildlachs sieht da etwas anders aus, hier wird viel Mist verpackt.

      Thema Fangquoten...
      Produzenten wie wir sind immer an Nachhaltigkeit interessiert. Problem dabei ist, das wir schon heute nicht mehr den Fischkonsum bei bestimmten Sorten decken können. Wir sind unter anderem Europas größter Produzent für Fischstäbchen und Schlemmerfilet. Da gehen pro Jahr knapp 70.000 Tonnen! Fisch durch die Produktion. Vornehmlich Alaska Polock und Seelachs.

      Aber du hast Recht, die Art des Fischens ist das Problem. Einige Fanggebiete sind leer. Wobei ich da auf Raubfischer etc zeige und nicht auf Fischfangnationen wie Island oder Norwegen. Die würden ihre gesamte Existens zerstören... In Island leben 95% der Bevölkerung von Fischfang. Von dort kommen die höchsten Quoten!

      Können das Thema gerne Vertiefen :-)

      Thomas
      Avatar
      schrieb am 25.06.07 19:14:09
      Beitrag Nr. 896 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.300.612 von ThBoe am 25.06.07 07:40:38Hallo thomas,

      danke für den sehr informativen Kommentar.

      Können das Thema gerne Vertiefen :-)
      Mit Vergnügen! Ich gehe davon aus, dass es schon heute ohne Fischzucht nicht mehr geht - auch Deinen Kommentaren ist das zu entnehmen - und dass der Sektor in Zukunft für die Versorgung mit Fisch immer wichtiger wird. Zustimmung?

      Nireus ist ein super gutes Unternehmen
      Das beruhigt mich, ist schließlich ein nicht unbedeutender Mitaktionär. ;)

      Nachwuchs, Futter, fertigen Fisch
      Marine Farms züchtet auch die Fische auf allen \"Größenstufen\".

      Welche Informationen bzw. Bewertung hast Du über Marine Farms bzw. die operativen Einheiten Lakeland (U.K.), Culmarex (Spain)?

      Vielen Dank im Voraus und einen schönen Abend.
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 08:17:15
      Beitrag Nr. 897 ()
      Moin,

      kann die im Bereich Zucht nur zustimmen. "Neue" Modefische wie Pangasius sind reine Zuchtfische. Salmo Salar im Lachsbereich ist eine sehr sehr gute Variante gegenüber Keta oder Sockeye. Ohne Zucht geht es wirklich nicht mehr. Wildfang ist immer schwieriger. Es wir die nächsten Jahre weiterhin starke Qoutenkürzungen geben. In einigen Bereichen machen aber auch der Schutz von anderne Meeresbewohnern dem Fischfang das Leben schwer. Beipsiel ist hier der Abschuss einiger Waale vor Island. Die Weltbevölkerung protestiert (sicher auch zu Recht) - doch denkt niemand daran, dass vor Island die Krillpupolation extrem zurückgegangen ist. Das ist fast schon bedrohlich für alle anderen Fischbestände!
      Ein Teufelskreis... Wo mit Schutz anfangen und wo aufhören?

      Marine Farms züchtet und verkauft weiter. Die Wertschöpfung in Form von Verarbeitung findet in anderen Firmen statt. Damit ist das Unternehmen als Rohwarenproduzent sehr stark vergleichbar und wird sicher in einem recht harten Kampf stehen. Einzig Dorade wird meiner Kenntnis nach bis für den POS veredelt.

      Eventuell helfen zu Bewertung paar Zahlen von Nireus:

      Fischnahrung
      Nireus: 40.000 Tonnen / Jahr
      Marine Farms: 0.0 Tonnen

      Nachwuchs / Juveniles
      Nireus: 150 Millionen
      Marine Farms: 12,3 Millionen

      Fisch
      Nireus: 25.000 Tonnen
      Marine Farms: ca. 13.000 Tonnen inkl. Lachs

      Lakeland ist nicht ausgelastet und Culmarex scheint noch ausbaufähig zu sein. Interessant finde ich die neuen Projekte in Vietnam und Belize. Hier muss man sehen, was die dort gezüchtete Barschart in den nächsten Jahren macht. Grundsätzlich ist Marine Farms aus meiner Sicht kein schlechtes Unternehmen. Zahlen habe ich mir nicht genau angesehen - meine Einschätzung ist aus reiner Industriesicht!

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 10:41:47
      Beitrag Nr. 898 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.318.020 von ThBoe am 26.06.07 08:17:15Moin Thomas,

      herzlichen Dank für die - wieder - sehr interessanten Informationen. Nireus ist ja auch börsennotiert, allerdings nur in Griechenland.

      Ich werde jetz mal in Ruhe darüber nachdenken, welche Investment-Entscheidungen in diesem Bereich sinnvoll sein können.

      Schönen Tag

      best_choice
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 11:14:41
      Beitrag Nr. 899 ()
      Wow, hier haben wir ja mal zwei Experten am Start. Ich habe wenig Ahnung und Einblicke in diesen Markt. Wenn das vielen anderen auch so geht, habt Ihr einen "Wettbewerbsvorteil" ggü. den anderen Investoren. Von einer Unterbewertung vermag ich ob meines Wissensstands jedenfalls nicht sprechen. Eine Frage habe ich noch: Wenn die Fischzucht an Bedeutung gewinnt bzw. gewinnen muss, besteht dann nicht auch ein quasi unbegrenztes Angebot für die Zukunft?
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 12:10:45
      Beitrag Nr. 900 ()
      Hallo,

      @best_choice
      kein Thema - gerne wieder und auch für andere Bereiche der Lebensmittelindustrie, Gastronomie und Hotellerie!

      @PoP
      Zucht wird langfristig weiter steigen, doch sind die "Anbaumöglichkeiten" begrenzt. Warum? Weil ein paar Fischsorten im Meer gezüchtet werden und andere besondere Bedingungen an die Umwelt stellen (also nicht überall Becken gebaut werden können). Wenn man sich den Zuchtfisch Pangasius ansieht, wird das recht deutlich. Die Zucht wächst extrem - nur der Mekong ist irgendwann dicht. Die Fischteiche im nahen Umfeld sind nicht unbedingt zu empfehlen (Qualität, Ausbeute etc)

      Ansonsten ein spannendes Thema :-)

      Gruß Thomas
      Avatar
      schrieb am 29.06.07 18:53:54
      Beitrag Nr. 901 ()
      @pop

      Von einer Unterbewertung ...

      Sicher nicht. Anfang letzten Jahres konnte man die Lachs-Firmen zu einem KGV von 7 kaufen. Das ist vorbei. Gerade im Hinblick auf die Abgeltungssteuer sollte man durchaus überlegen, welche Branchen/Unternehmen langfristig wachsen können, auch wenn sie heute nicht unterbewertet sind. Quasi GARP mit Steuerhintergrund.
      Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bei Fischfarmen beträgt meines Wissens nach 8%. Zudem sehe ich heute keine nennenswerten Unterbewertungen - solltest Du welche im Blick haben - bitte posten.

      Marine Farms Gewinn/Aktie 2006 war 2,66 NOK; Aktienkurs heute um 27NOK. Dieses Jahr wird der Gewinn/Aktie meiner Schätzung nach etwas niedriger liegen (Ausgabe von Aktien und Investitionen in neue Anlagen und neue Cobia-Zucht als Testlauf). Bei Yahoo habe ich Zahlen von 1,9 - 2,2 Nok gefunden, aber keine Quelle.

      Bei der Ausweitungsmöglichkeiten von Fischfarmen sollte man auch bedenken, dass die meisten Zuchtfische (Lachs,...) Raubfische sind, die Fisch fressen. Pro kg Lachs werden mehrere kg Fisch/Fischmehl (ich habe Zahlen von 4 -11 kg gelesen) als Futter gebraucht. Auch das kommt aus dem Meer und ist nicht beliebig vermehrbar.


      @ ThBoe

      Der Hinweis mit der unterschiedlichen Wertschöpfung ist gut. So weit hatte ich das nicht durchdacht. Zumindest werde ich meine MaFa Beteiligung z.Zt. nicht ausbauen. Ich werde mich mal bei denen erkundigen, welche Pläne sie haben. Nireus als Großaktionär könnte ja durchaus dazu führen, dass sie deren Ideen und know-how bis zum Kunden und Aufbau von Marken nutzen.

      Schönes Wochenende
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 29.06.07 21:03:07
      Beitrag Nr. 902 ()
      Halbjahresabschluss:


      Unternehmen / Anteil am Depot / Wertentwicklung / Haltedauer ab Erstkauf


      EganaGoldpfeil / 41% / + 174% / 1 Jahr + 9 Monate

      Zwack Unicum / 27% / + 95% / 2 Jahre + 6 Monate

      Best World / 13% / + 5% / 1 Monat

      Masterflex / 9% / + 11% / 1 Jahr

      Esprit / 8% / + 46% / 1 Jahr + 3 Monate

      Pulsion Medical Systems / 5% / + 4% / 3 Monate


      Cash: - 3%


      Performance Hj1 07: + 34,6%


      Anmerkung: Neu hinzugekommen ist Best World, Viscom ist raus, Masterflex wurde aufgestockt. Besprechung bei Value-Analyse.de (Goldpfeil, Masterflex, Esprit) und w:o (Best World, Zwack, Pulsion).
      Avatar
      schrieb am 30.06.07 17:07:41
      Beitrag Nr. 903 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.399.329 von prince.of.persia am 29.06.07 21:03:07Gratuliere zur guten HJ-Performance.
      Meine eigene Performance ist im 1HJ 07 schlechter. Ich habe vor einiger Zeit hier geschrieben, das mir dein Depot besser gefällt als mein eigenes. Seitdem war deine Performance auch besser.

      In deine drei erstgenannten Aktien (in deine Depotschwergewichte) bin ich auch investiert. Der Egana-Anteil bei dir ist mittlerweile relativ hoch, die Egana-Bewertung ist dagegen zumindest nicht mehr sehr billig. Ich würde über eine leichte Reduzierung nachdenken.

      Was ist eigentlich aus deiner Position in FNF geworden? Hast du verkauft? Ich habe meine Position vor einiger Zeit sogar aufgestockt.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 01.07.07 17:26:31
      Beitrag Nr. 904 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.399.329 von prince.of.persia am 29.06.07 21:03:07Auch von mir Gratulation zur Performance.
      Und (5x) viel Erfolg im Juli!

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 01.07.07 17:52:25
      Beitrag Nr. 905 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.408.541 von thomtrader am 30.06.07 17:07:41Hallo thomtrader,

      Zur Bewertung von Goldpfeil: Klar ist natürlich, dass wir keine Value-Preise mehr haben. Ein KGVe von 7 war am Anfang drin. Jetzt beträgt das KGVe 18 für das laufende und 15 für das nächste Jahr. Das sind jetzt GARP-Preise und Goldpfeil ist damit immer noch preis-wert. Wachstumsunternehmen werden bekanntlich oft mit KGVs von 20-30 gehandelt. Selbst dann könnte ich ja kaum mit Gewissheit sagen, dass Goldpfeil teuer ist. Der innere Wert ergibt sich ja aus den freien Zahlungsmittelüberschüssen, die ein Unternehmen über seine Lebensdauer erwirtschaften kann, und das wird doch zumindest in den meisten Fällen korrekt vom Markt antizipiert. Ich höre oft so was wie „eBay ist teuer“ oder „Google ist viel zu teuer“, aber wahrscheinlich ist es einfach nur so, dass diese Aktien fair bewertet werden. Die Gefahr ist es nur, bei diesen Kursen Annahmen zu treffen, die eine hohe Sicherheitsmarge implizieren. Wenn ich eine Aktie nicht mehr kaufen muss, muss ich diese Annahmen jedoch nicht treffen.

      Letztens wurde ich von einem Investor angeschrieben, dass er häufig zu früh verkauft. Ich beobachte das bei vielen Anlegern und die Gründe sind oft die gleichen:

      - Ein weit verbreitetes Irrtum bei Value-Investoren ist z.B., dass man eine Aktie verkaufen sollte, wenn sie ihren fairen Wert erreicht hat. Die Annahme, die hier getroffen wird, ist dass eine Aktie, die fair bewertet ist, keine Rendite mehr bringt. Das ist selbst dann falsch, wenn ich Investitionen ausschließlich nach der zu erwartenden Kursrendite bemesse. Wenn eine Aktie um 9% pro Jahr steigt, wäre sie im Einklang mit der langfristigen Rendite am Aktienmarkt fair bewertet. X * 1,09 / 1,09 = X. D.h. aber auch, dass der faire Wert um 9% pro Jahr steigt. Bei der Berechnung des inneren Wertes müssen wir konservative Annahmen treffen, so dass der Unternehmenswert tatsächlich oft stärker ansteigt.
      - Ein anderer Grund ist womöglich der, dass man verkauft und denkt, man werde jetzt schon etwas besseres finden. Das hat jedoch die Annahme, dass wir eine unbegrenzte Zahl an hervorragenden Unternehmen zu guten Preisen haben. Bei ganz schwachen Aktienmärkten mag die Rechnung noch aufgehen, aber in den allermeisten Fällen sind hervorragende Unternehmen zu einem guten Preis eine absolute Rarität. Wenn man also erst einmal eines gefunden hat, sollte man dieses m.E. nicht so leichtfertig aus der Hand geben.
      - Ein dritter Grund könnte sein, dass man einen Markteinbruch erwartet, und deshalb davon ausgeht, die Aktien noch mal billiger einsammeln zu können. Dadurch werden einem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Opportunitätskosten entstehen, weil Markttiming auf Dauer nicht möglich ist. Im Gegensatz dazu beruht eine Investition auf mehr oder weniger gefestigten Annahmen. So wird man m.E. besser liegen, wenn man sich auf die richtig guten Investments konzentriert und dabei vielleicht in 8 von 10 Fällen richtig liegt und den Markt ignoriert, als wenn man sich auf den Markt konzentriert und dabei womöglich nur in 5 von 10 Fällen richtig liegt und die richtig guten Investments ignoriert.

      Generell versuche ich, alle Transaktionen an dem Prinzip der Sicherheitsmarge bzw. den Opportunitätskosten (wobei beide positiv korrelieren sollten) auszurichten. D.H. wenn vieles dafür spricht, dass es ein deutlich besseres Investment gibt, dann macht ein Verkauf zu Gunsten des anderen Investments Sinn. Ein bloßer Verkauf ist m.E. nur dann sinnvoll, wenn das Investment so teuer geworden ist, dass es unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten schlechter als Tagesgeld ist.

      @Der Egana-Anteil bei dir ist mittlerweile relativ hoch, die Egana-Bewertung ist dagegen zumindest nicht mehr sehr billig. Ich würde über eine leichte Reduzierung nachdenken.

      Da ich als risikoaverser Anleher auf diesem Niveau nicht mehr von einer hohen Sicherheitsmarge ausgehen kann, ist der Anreiz gestiegen, neue Dinge zu recherchieren. Insofern denke ich bereits über eine leichte Reduzierung nach, aber ich habe es zu diesen Preisen wirklich nicht eilig. Zunächst muss ich erst einmal etwas besseres finden. Als erstes könnte ich mir vorstellen, Masterflex weiter zu aufzustocken. Dafür müssten die Goldpfeile aber deutlich teurer werden. Auch bei Zwack will ich eine Aufstockung trotz des bereits hohen Anteils nicht ausschließen, warte aber zunächst die kommenden Quartalszahlen ab. Das gute bei diesen Investments ist, dass ich bereits weiß, woran ich hier bin. Neue Recherchen kosten viel Zeit und viele Aktien werfen bei mir Fragen auf, die ich anderswo nicht habe. Ich werde mir als nächstes mal Rapunzel Naturkost näher ansehen (was aber noch ein bißchen dauern kann).

      @Was ist eigentlich aus deiner Position in FNF geworden? Hast du verkauft? Ich habe meine Position vor einiger Zeit sogar aufgestockt.

      Habe ich längst verkauft und ich habe es auch nicht bereut.

      @Ich habe vor einiger Zeit hier geschrieben, das mir dein Depot besser gefällt als mein eigenes. Seitdem war deine Performance auch besser.

      D.h. Du bildest bewusst ein Depot ab, das d.E. nicht optimal ist?

      Wie setzt sich Dein Depot aktuell zusammen? In Deinem Thread hast Du lange nichts mehr geschrieben.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 02.07.07 13:11:38
      Beitrag Nr. 906 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.432.778 von prince.of.persia am 01.07.07 17:52:25Hallo PoP :)

      Deine Ausführungen zu Egana, und deinen Ausführungen zu deiner grundsätzlichen Investmentphilosophie stimme ich zu, ich vertrete selber sehr, sehr ähnlich Ansichten.

      Es würde mich freuen, wenn du kurz noch etwas zu FNF schreibst. Wieso findest du die Aktie unattraktiv?

      D.h. Du bildest bewusst ein Depot ab, das d.E. nicht optimal ist?


      Da sprechen vor allem zwei Gründe dafür. Der erste Grund ist daß ich bei einigen Aktien noch nicht aus der einjährigen Spekulationsfrist bin, und ich oft mit dem Gewinne realisieren noch warte, um diese dann steuerfrei zu realisieren, anstatt gleich zu verkaufen und attraktivere Aktien zu kaufen.
      Der zweite Grund ist das ich bei einigen marktengen Werten gar nicht sofort zu den letzt gehandelten Kursen, oder zu den aktuellen Bid-Kursen verkaufen könnte, sondern nur tiefer.

      Mein Depot habe ich schon lange nicht mehr veröffentlicht, weil es erstens nur sehr mangelhaftes Feedback, in meinem Depotthread gab, und zweitens fühle ich mich immer unwohler wenn ich so die "Hosen runter lasse". Ich habe auch keine Lust alle meine 40 verschiedenen Aktienpositionen hier aufzuzählen, oder sehr marktenge Nebenwerte zu nennen, bei denen ich vielleicht selber noch aufstocken will. Eine Veröffentlich meiner Investmentidee würde mir den Kurs versauen. Und was mir daran auch nicht gefällt ist, daß ich dann nicht weiß wer mir den Kurs versaut hat. Und marktenge Nebenwerte nur zu nennen, wenn ich aus diesen aussteigen will, wäre nicht fair von mir.

      Wenn jemand wirklich Interesse an meinem Depot hat, kann er es mir ja mitteilen. Dir z.B. werde ich die wichtigsten Posten meines Depots per pm mitteilen.


      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 02.07.07 15:01:09
      Beitrag Nr. 907 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.447.421 von thomtrader am 02.07.07 13:11:38Hallo,

      erstmal vielen Dank für den Zuspruch. Wie sagte der user notnormal doch mal so schön: "Manchmal hat man eben einfach nur Glück" :-)

      Zu FNF: Das Beispiel FNF zeigt wie viele andere Beispiele, darunter auch Broad Intelligence, dass es eben einen Unterschied macht, ob ich ein Unternehmen ganz kaufen kann oder nur Kleinaktionär bin. Kaufe ich das Unternehmen ganz, kann ich auch über die Barmittel und den Cashflow verfügen. Wenn die Hälfte der MK durch Cash hinterlegt ist und das KGV nach Abzug des Cashs nur 3 bis 4 beträgt, hätte ich meinen Ansatz in kürzerster Zeit amortisiert. Aber als Kleinanleger kann ich solche Annahmen nur dann treffen, wenn das Management eine Shareholdervalue-Politik verfolgt. Wenn das Management nicht erkennen lässt (wie bei FNF), dass es Barmittel ausschütten will oder auf absehbare Zeit keine rentierliche Verwendung dafür hat (der Einstieg in den Einzelhandel kann problemlos aus dem Cashflow finanziert werden - insofern nur eine willkommene Ausrede für das FNF-Management), mache ich einen Fehler, wenn ich die Barmittel zum Verkehrswert ansetze. Ich muss sie stattdesse zum Barwert ansetzen, alles andere ist doch Augenwischerei. Das gleiche gilt für den Gewinn je Aktie. Entweder wird damit eine Rendite erwirtschaftet oder der Gewinn wird ausgeschüttet. Bei FNF war auch hier im großen und ganzen weder das eine noch das andere der Fall. Und eine Aktie, die ihre Gewinne theoretisch bis in alle Ewigkeit horten will, hat für mich als Kleinaktionär den Wert 0,0! Deshalb konzentriere mich ohnehin nur noch auf Unternehmen, die eine Shareholdervaluepolitik verfolgen, weil sonst die Opportuntätskosten gigantisch werden. Da sich jetzt die Besitzverhältnisse bei FNF schlagartig in Richtung Instis verändert haben und der CEO nicht mehr das alleinige Sagen hat, wurde der Bewertungsabschlag bei FNF folgerichtig abgebaut. Aber das konnte ich vorher nicht wissen und es ist einfach so, dass ich keinen verpassten Gewinnen nachweine, die womöglich nicht in meiner Macht lagen. Würde ich meine Tat bereuen, müsste ich auch mein Handeln darauf ausrichten und das hieße meinen Prinzipien nicht treu zu bleiben und Erfolg oder Misserfolg dem Zufall zu überlassen. Jetzt ist die Bewertung von FNF bereits deutlich angestiegen und so viel würde ich auch unter den jetzt neuen Bedingungen im Hinblick auf die Aktionärsstruktur nicht mehr zahlen wollen.

      Vielen Dank auch für die Boardmail. Falls die geringe Resonanz ein Grund dafür ist, dass Du nicht mehr schreibst, kannst Du das gerne hier machen. Ich hatte de Thread eröffnet, um die Entwicklung verschiedener Depots zu beobachten, und je mehr wir haben, desto ergiebiger der Thread. Es steht Dir auch offen, bestimmte Werte nicht zu nennen. Das Gepushe, das man hier in diversen Threads sieht, ist unter aller Sau, aber das wird Dir niemand unterstellen, denn das riecht man auf 10 km Entfernung und so einer bist Du nicht.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 02.07.07 15:54:21
      Beitrag Nr. 908 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.449.083 von prince.of.persia am 02.07.07 15:01:09mache ich einen Fehler, wenn ich die Barmittel zum Verkehrswert ansetze. Ich muss sie stattdessen zum Barwert ansetzen, alles andere ist doch Augenwischerei. Das gleiche gilt für den Gewinn je Aktie. Entweder wird damit eine Rendite erwirtschaftet oder der Gewinn wird ausgeschüttet. Bei FNF war auch hier im großen und ganzen weder das eine noch das andere der Fall. Und eine Aktie, die ihre Gewinne theoretisch bis in alle Ewigkeit horten will, hat für mich als Kleinaktionär den Wert 0,0!
      Zustimmung. Nur es gibt meiner Meinung nach keine Firma, die ihre Gewinne bis in alle Ewigkeit hortet. Es gibt aber einige Firmen die ihre Gewinne zu lange (einige Jahre) horten, und deren Kapitalallokation alles andere als optimal ist. Firmen wie FNF sind völlig irrational viel zu konservativ finanziert. Sie haben viel zu viel Kapital in der Bilanz. Das Management handelt in dieser Hinsicht sehr dumm. Aber ich lehne ein Investment in solche Firmen nicht kategorisch ab. Noch wichtiger als ein kluges Management, ist für mich ein integeres Management. Denn ein nicht integeres Management würde einfach die Firmenkasse ausplündern, und sich das Geld in die eigene Tasche stecken. In diesem Fall würde sich der Wert einer Aktie tatsächlich für mich schnell Null nähern. Bei FNF habe ich allerdings keine Anhaltungspunkte dafür dass das Management nicht integer ist.
      Dann bleibt als Minuspunkt nur noch die Dummheit des Managements in der Vergangenheit. Ich erwarte allerdings, im Gegensatz zu dir, das jedes integere Management, irgendwann einsieht das es im größeren Maße irrational handelt, und diese irrationalen Handlungen irgendwann einstellt, da ich in der Vergangenheit bereits beobachtet habe, das Unternehmen mit ähnlich suboptimaler Kapitalstruktur wie FNF, diese suboptimale Kapitalstruktur innerhalb weniger Jahre deutlich verbessern und optimieren, wenn man das Management nur darauf aufmerksam macht.

      Wie ich bereits mit meiner Zustimmung angedeutet habe, bewerte ich dem Cash(und die zukünftigen Gewinne) bei FNF auch nicht mit dem Verkehrswert, sondern ich diskontiere ihn ebenso wie du, mit einer mir angemessen erscheinenden Diskontrate ab. Deine Diskontrate, die dich zum Ergebnis führt, dass die FNF-Aktie für dich unattraktiv ist, erscheint mir allerdings sehr hoch zu sein(ich würde schon fast sagen: unangemessen hoch).

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 02.07.07 17:11:54
      Beitrag Nr. 909 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.450.129 von thomtrader am 02.07.07 15:54:21Hinzu kommt noch, dass mir das Geschäftsmodell teilweise als Commodity -Business erscheint, und wahrscheinlich ähnliche Effekte wie bei Broad Intelligence dazu führen, dass FNF so hohe Margen hat. Ich habe auch wenig Einblicke in den Markt und das Management überzeugte mich auch nicht, um es mal gelinde zu formulieren. Aufgrund der Tatsache, dass die Aktie fast als Geschenk zu haben war, und in der Hoffnung auf eine Änderung der Managementpolitik hatte ich dennoch gekauft, wenn auch nicht viel. Aber jetzt dürfte das KGV bei etwas unter 10 oder so liegen und das wäre m.E. gut für ein hervorragendes Unternehmen, das für mich transparent ist, aber nicht für eine FNF. Gerechnet habe ich da erst gar nicht.

      PS: Eine DCf-Rechnung mache ich nur noch in seltenen Fällen. Ich mache immer eine grobe Abschätzung über den Gewinn je Aktie. Sehr hilfreich finde ich die Teilung in einen Fortführungswert und einen Wachstumswert. So versuche ich das KGV grob in einen Fortführungswert gemäß KGV 11,1 (9% Diskont) für die bereits erwirtschafteten Erträge bei 0-Wachstum und in einem Wachstumswert, der sich aus der Differenz zur Marktbewertung und dem Fortführungs-KGV ergibt, aufzuteilen. Der Wachstumswert wird ja nach gängiger Finanzwirtschaftslehre als der Teil der MK aufgefasst, der einer Aktie aufgrund seiner Wachstumsperspektiven beigemessen wird: "present value of growth opportunities" = Barwert der erwarteten Wachstumsoptionen. So kann ich z.B. bei einem KGV von 22,2 abschätzen, dass bereits die Hälfte der MK nur auf Wachstumsannahmen beruhen. Entsprechend hoch ist das Risiko, falsch zu liegen, wenn man Annahmen über den inneren Wert trifft. Insofern finde ich, dass das KGV schon ein guter Wertmaßstab ist, aber man darf dabei auch nicht vergessen, wonach sich der Unternehmenswert bemisst, nämlich nach den Zahlungsmittelüberschüssen, die ein Unternehmen über seine Lebensdauer erwirtschaften kann. Das vergessen viele, wenn sie DCf-Rechnungen als unbrauchbar verschreien. Oftmals sind sie es ja auch, weshalb ich selbst noch kaum damit rechne. Aber darüber, wonach sich der Unternehmenswert bemisst, nämlich über den FCF, gibt es ja gar keinen Zweifel. Selbst Buffett hat ja immer betont, dass die Owner-Earnings das Maß aller Dinge sind. In einem früheren Posting hatte ich mal mögliche Fehlerquellen in Hinsicht auf die Beurteilung des KGVs als Wertmaßstab eruriert.
      Avatar
      schrieb am 02.07.07 17:30:02
      Beitrag Nr. 910 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.451.628 von prince.of.persia am 02.07.07 17:11:54Damit du mich nicht falsch verstehst:
      Ich mache auch keine aufwendigen DCF-Rechnungen mit dem Taschenrechner oder mit Exel. Ich schätze auch nur.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 11.07.07 19:01:40
      Beitrag Nr. 911 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.077.585 von best_choice am 20.06.07 17:23:22Zu Rapunzel

      Ich schätze den Gewinn 2007 auf 4,2M€; entspricht 1,83€/Aktie

      Scheinbar zu positiv. Rapunzel gibt mit den Halbjahreszahlen auch die Budgetzahlen für 2007 bekannt. (Dieser entspricht nicht zwangsläufig der letzten Ertragsvorschau, also der Jahreserwartung per heute)
      Demnach werden bei einem Umsatz von 93 M€ ein Jahresüberschuß von 3,6M€ erwartet. (1,57 €/Aktie)
      Die Detailzahlen habe ich noch nicht, nach den Halbjahreszahlen (Umsatz 47; JÜ 1,8; wobei das 2. HJ immer profitabler war) zu urteilen, könnten die Budgetzahlen allerdings "übertreffbar" sein.
      Wenn ich den Halbjahresbericht habe, gehe ich mal auf Ursachenforschung.
      Avatar
      schrieb am 27.07.07 18:25:14
      Beitrag Nr. 912 ()
      Sekt oder Selters - ein kleiner Zocker-Trade :D

      Kauf Egana Goldpfeil
      KYG2943E1329

      am 27.07.2007 für 0,32

      beste Grüße
      RainerH
      Avatar
      schrieb am 30.07.07 12:06:43
      Beitrag Nr. 913 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.880.480 von RainerH am 27.07.07 18:25:14EganaGoldpfeil (0048.HK [News / Quote]) suspended from trade with no reason given. Stock had been indicated +2.2% at HK$2.80 at pre-open; nearly half (48%) of market cap was wiped out Friday after shareholder activist David Webb's Internet posting that questioned company's accounting practices.(RLI) Contact us in Hong Kong. 852 2802 7002; MarketTalk@dowjones.com


      sag ich doch, sekt oder selters ;)
      Avatar
      schrieb am 08.08.07 12:42:04
      Beitrag Nr. 914 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.934.320 von RainerH am 30.07.07 12:06:43.. na wohl eher selters :D

      also bleiben die paar Stücke b.a.w. im Depot

      mit netten grüßen
      rainerh
      Avatar
      schrieb am 08.08.07 17:27:16
      Beitrag Nr. 915 ()
      Hi!
      @ RainerH
      Getrau mich noch nicht.... nicht dass mir plötzlich der Laden gehört und ihr mir dann bei unseren meetings Uhren und Handtäschchen abkaufen müßt....
      :laugh:
      socius
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 07:29:37
      Beitrag Nr. 916 ()
      Hi!
      @ RainerH
      UPS: Heute morgen in HK: von 1,61 auf 2,58 HK-$
      Also doch Sekt!Chapeau!
      :)
      socius
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 10:15:15
      Beitrag Nr. 917 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.089.341 von socius am 09.08.07 07:29:37naja Sekt ....

      1. Kauf zu 32 Cent
      Nachkauf (selbe Stückzahl) zu 14 Cent (hier nicht gepostet, aber per email an socius geschrieben)
      macht ein mittel von 23 cent
      das ist der aktuelle kurs - immerhin

      also sekt mit o-saft :D

      gruß, rainer
      Avatar
      schrieb am 03.09.07 14:20:56
      Beitrag Nr. 918 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.091.165 von RainerH am 09.08.07 10:15:15.. und wieder Mineralwsser, aber stilles, ganz stilles - ohne Kohlensäure :D :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.09.07 14:21:58
      Beitrag Nr. 919 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.373.767 von RainerH am 03.09.07 14:20:56a
      Avatar
      schrieb am 05.09.07 14:47:20
      Beitrag Nr. 920 ()
      So, Egana zu 0,068 nachgekauft. Durchschnittlicher Einkaufspreis jetzt 0,14.

      Gesamtposition im Depot jetzt so hoch, dass ein (einkalkulierter) Totalverlust ein ein "Lächeln" kostet. Na, ein grimmiges Lächeln :D

      Gruß Rainerh
      Avatar
      schrieb am 05.09.07 15:43:26
      Beitrag Nr. 921 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.397.919 von RainerH am 05.09.07 14:47:20Immer wieder erschreckend, wie schnell es mit vermeintlich soliden Unternehmen doch abwärts gehen kann.
      Avatar
      schrieb am 05.09.07 19:33:25
      Beitrag Nr. 922 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.398.677 von betterthantherest am 05.09.07 15:43:26vermeintlich soliden Unternehmen und für den außenstehenden Aktionär faktisch nicht erkennbar.

      Schade. Glücklicherweise habe ich fast alles zu guten Kursen verkauft. Ich hoffe, dass die anderen - man muß schon sagen Betroffenen- noch rechtzeitig die Reißleine gezogen haben. Meiner Meinung nach eignet sich die Aktie nur noch für Zocker; ich glaube nicht, dass es noch ein einigermaßen verträgliches Ende gibt.
      Avatar
      schrieb am 08.09.07 14:24:55
      Beitrag Nr. 923 ()
      Auch wenn das Quartal noch nicht vorbei ist, ein kurzes Update meines Depots:

      Rapunzel (42%)
      Zwack Unicum (15%)
      Jeweils 7-10%:
      Marine Farms
      ING (zugekauft)
      Conoco Phillips
      USG Corp (zugekauft)
      Münchner Rück (neu)

      Der Jahreserfolg liegt bei ca. 13%, zum großen Teil dadurch, dass ich die (vorsichtige) Bewertung von Rapunzel von 12€ auf 14€ erhöht habe. Die Kurse der letzen Monate sind eher Zufallsprodukte. So habe ich Ende Juli zu 15,25€ zugekauft und etwa die gleiche Stückzahl 3 Wochen später zu 18,2€ verkauft. Dem Depot ist zugute gekommen, dass sich die Kurse von Rapunzel, Zwack, Marine Farms und Conoco während der Turbulenzen kaum verändert haben.

      Egana wie schon geschrieben mit viiiel Glück noch gut verkauft. Broad Intelligence nach den Vertauensproblemen bei Egana verkauft. Bei SCS Upholstery bin ich hinsichtlich der mittelfristigen Perspektiven pessimistischer geworden – auch verkauft.

      MüRü halte ich – auch unter Berücksichtigung des Risikos stark schwankender Erträge – für günstig bewertet. Die höheren Risiken durch die Klimaveränderung sollten indirekt zu deutlich höheren Umsätzen/Ertragen führen.

      Bei USG bin ich viel zu früh eingestiegen. Bei 27€/37$ sollte die Aktie langfristig gute Aussichten haben. 33% Marktanteil bei wallboards in den USA; die teuren Produktionsanlagen wurden durch viel billigere ersetzt. Ein hohes Risiko besteht natürlich, wenn man das Risiko einer längeren Rezession mit Panik an den Aktienmärkten für realistisch erachtet. Allerdings ist bereits jetzt viel Furcht und meiner Meinung nach bereits eine leichte Rezession in den Kursen enthalten.

      Cashquote liegt bei 20%. Viele User haben ihre Cashquote deutlich erhöht oder sogar ihre Aktien weitgehend verkauft. Ich hoffe, dass ich mit dem recht defensiven Depot gut für die nächste Zeit aufgestellt bin. Ich glaube, dass jetzt weder der richtige Zeitpunkt zum massiven Einstieg noch zum Verkauf ist. Ich kann mir vorstellen, dass die Kurse – bezogen auf Aktien die in der Regel normal stark schwanken – durchaus 10 – 15% fallen können. Einen Crash halte ich für extrem unwahrscheinlich.

      Schönes Wochenende

      best_choice
      Avatar
      schrieb am 10.09.07 15:58:42
      Beitrag Nr. 924 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.463.028 von best_choice am 08.09.07 14:24:55Gratuliere zur guten Performance.

      Wie ist Deine Meinung zu Eagle Materials (EXP) als Peer zu USG? Bei USG fand ich das Management mal in einem Conference Call schwach und ich hatte den Sinn der letzten Kapitalerhöhung (zu $47 wenn ich mich recht erinnere) nicht verstanden. EXP liefert in letzter Zeit wesentlich bessere Ergebnisse.
      Avatar
      schrieb am 10.09.07 16:16:00
      Beitrag Nr. 925 ()
      Moin lexor,

      EXP soll ein sehr gutes Unternehmen sein, kleiner als USG, aber mit einem guten Management. Es wäre für mich die Alternative zu USG. Den Ausschlag für USG hat für mich gegeben, dass
      a) der Marktanteil bei Hauptprodukt bei 33% liegt.
      b) die Zukäufe sinnvoll sein sollen (hierfür war das Geld der KE!)und bei längerer Krise die Größe und die Kapitalisierungsmöglichkeiten eine weitere (günstige) Expansion ermöglichen sollten.
      c) Warren Buffett und andere Valueinvestoren groß eingestiegen sind

      Ich werde jedoch beide Unternehmen beobachten.

      Gruß
      best_choice
      Avatar
      schrieb am 11.09.07 21:15:36
      Beitrag Nr. 926 ()
      @ best_choice

      ...um es vorweg zu nehmen, ich war bei EGana deutlich zu spät dran und habe mich schon entsprechend über meine Blödheit geärgert - mal wieder gelernt für die Zukunft: bei aufkommenden Gerüchten alles raus!

      Mich hat Egana ca. 15% Performance (bezogen auf mein Aktiendepot inkl. Cash) gekostet (also richtig schmerzhaft), dennoch habe ich mich einem Teilverkauf bislang ca. 60% meines ursprünglich eingesetzten Geldes noch rausgekriegt, aufgrund des sehr frühen EInstiegs.

      Halte derzeit noch einen restbestand - so gering, dass Verkauf derzeit nicht wirklich lohnt - bleibt erstmal als "Warnung" in meinem Depot.

      Insgesamt beläuft sich meine Performance in diesem Jahr somit auf: nix. In etwa wieder auf dem Ausgangsniveau zu Beginn des Jahres angekommen...betrachtet man den großen EGana-Verlust, bin ich aber selbst damit noch zufrieden.

      Mein Depot sieht derzeit so aus:


      1.BK OEST.SPARK. (9,8%)
      ABN AMRO BK ZJ-Portfolio (Zertifikat) (4,1%)
      BK NOVA SCOTIA (10,5%)
      CENTROTEC SUSTAINABLE O.N (10,2%)
      EGANAGOLD. (HLDGS) HD 1 (0,8%)
      EMMI AG SF 10 (5,1%)
      ESPRIT HLDGS HD-,10 (12,6%)
      GEOX S.P.A. EO-,10 (3,0%)
      KUEHNE + NAGEL INTL SF 1 (4,5%)
      MASTERFLEX O.N. (6,5%)
      NESTLE NAM. SF 1 (6,3%)
      PSYCHIATRIC SOLUT DL-,01 (7,8%)
      Cash (18,9%)

      Der Cashanteil ist für meine Verhältnisse auch recht hoch, meine Nachkaufkurse wurden zum großen Teil noch nicht erreicht - nur bei Centrotec und Masterflex bin ich letztlich nochmal zum Zug gekommen, während ich 4 Wochen im Urlaub war. Nestle hat kurz vor Erreichen des Nachkaufkurses (leider) nach oben gedreht aufgrund sehr guter Zahlen.

      masterflex braucht sicher noch etwas, um sich langsamn nach oben zu bewegen...Centrotec ist im Rahmen der Zahlen etwas unter Druck geraten, was m.E: aber zum EInsteigen reizt. Gute Zukunftsperspektiven.

      Bei Geox bin ich leider auch nicht zum Zug gekommen, wie geplant. Würde ich gerne um 2-3% aufstocken, aber nicht um jeden Preis.

      Ansonsten lauer ich noch auf weitere Einstiegskurse, die z.T. in Reichweite rücken. Will aber noch etwas Pulver trocken halten im Moment.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 12.09.07 09:31:47
      Beitrag Nr. 927 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.538.316 von notnormal am 11.09.07 21:15:36Egana würde ich wohl komplett verkaufen wenn der Betrag noch die Transaktionskosten übersteigt, soweit möglich. Die Insolvenz ist IMO zu 99,9% sicher.

      @best_choice

      Bei USG gab es zuletzt einige Insiderkäufe. Jedoch vermute ich, dass die Immobranche in den USA für einige Jahre unten bleibt. Und eine nenneswerte Erholung von USG lange dauert.

      Zu USG ist war mir noch aufgefallen, dass die amerik. Valuinvestoren zuletzt gerne argumentierten, dass USG der Low Cost Produzent ist. Falls ich GuVs richtig lesen kann, kann ich das nicht nachvollziehen. Die Margen von EXP waren stets besser und der Gewinn ist weniger eingebrochen.

      Als Baustoffproduzent würde mir Sto besser gefallen. Die haben nach den (konservativen) Prognosen des Managements ein KGV07 unter 10 und sollten von den Energiespargesetzen und der Steuersatzsenkung profitieren. Zyklisch sind die aber natürlich auch.
      Avatar
      schrieb am 12.09.07 15:28:28
      Beitrag Nr. 928 ()
      @ lexor

      ...handeln geht leider nicht derzeit ;-)

      Und wie gesagt: bin gerade erste aus dem Urlaub zurück und hab somit die letzten Meldungen gar nicht richtig mitgekriegt - nur, dass der Kurs nochmals abgestürzt ist.

      Also in den nächsten Tagen analysieren und dann entscheiden.

      @ alle

      Hab heute nicht widerstehen können und eine erste Position in Nobel Biocare aufgebaut.

      Immer noch nicht wirklich "billig", aber angesichts der Wachstumschancen bin ich hier zu einem Aufpreis bereit. Nachdem der Kurs aufgrund etwas unter dem Konsens leigender Q-Zahlen und einem gesenkten Ausblick sehr stark zurück gekommen ist, habe ich die Gelegenheit genutzt...sollte es noch weiter runter gehen, sehe ich dies als Zukaufchance.

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 12.09.07 16:03:06
      Beitrag Nr. 929 ()
      @notnormal

      Ich denke, dass bei Berücksichtigung der Egana-Situation ein Nullergebnis schon ein Erfolg ist. Ansonsten gefällt mir Dein Depot, viele Werte habe ich unter Beobachtung. Gerade bei Centrotec, Masterflex und Esprit (neben Bijou Brigitte) bin ich am überlegen. Habe mich allerdings (als Selbstverpflichtung) zum Abwarten entschlossen. Vielleicht kommen Mr. Market noch ein paar Panikattacken.

      @lexor

      Bei USG gab es zuletzt einige Insiderkäufe.
      allerdings keine großen
      Jedoch vermute ich, dass die Immobranche in den USA für einige Jahre unten bleibt.
      Ich denke, dass es mindestens bis 2009 dauert, bis ein wirklicher Umschwung kommt. Die Immobilienpreise sind fast ohne Unterbrechung eine Dekade gestiegen. Das dauert. Wann die Aktie anspringt, bzw ob und wie weit sie noch fällt, ist schwer zu sagen. Meine Meinung nach macht das Management vieles richtig. Ganz grob geschätzt sollte die Aktie - als nennen wir es zyklischer Wachstumswert - im laufe eines Zyklus 3,5 - 4 USD verdienen können.
      Ganz interessant ist folgendes Interview:

      http://www.fool.com/investing/general/2007/09/11/valuing-cyc…

      Zu "low-cost" und den Margen:
      Man sollte bedenken, dass USG viele Jahre unter Konkursrecht arbeiten mußte und immense Summen als Asbestos-Claim zahlen mußte.
      USG hat ihre alten, teureren Anlagen durch moderne, günstige ersetzt. Neue kommen bald in Betrieb. Zudem wird der Baumaterial-Handel ausgleichend auf das Geschäft wirken.
      EXP profitiert zur Zeit besonders vom 2. Standbein, dem Zement. Dort steigen Mengen und die Preise sind stabil (noch?)
      Ich oute mich: ich werde wohl keine weiteren USG-Aktien kaufen und mir je bei günstigen Kursen eine zusätzliche Position EXP aufbauen.

      USA hat generell das USD-Risiko, wie mein Depot gerade wieder merkt. Auf der anderen Seite hat das Land den Vorteil der permanent wachsenden Einwohnerzahl hat.
      Sto ist mit Sicherheit ein interessanter Wert, man kann - je nach Einschätzung der weiteren Entwicklung - sicher in USA und D in diesen Bereichen investiert sein.
      Avatar
      schrieb am 12.09.07 16:31:41
      Beitrag Nr. 930 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.547.907 von best_choice am 12.09.07 16:03:06Fand ich auch ganz interessant zu USG:

      gefunden bei Yahoo Massage Board zu USG;
      Kommentar von User morganchivers (Co-founder and Chairman, Chief Operating Officer of Continental Gypsum Company et al):

      ...You are right, however, I judge USG from a different perspective. I have been a manufacturer of gypsum board for 50 years. As a principal of a privately held company, I was not only a competitor, but a customer of USG for a source of raw materials, such as gypsum ore and linerboard and held them in the highest esteem as the leader of this very competitive industry. Simply put, over the years they have proved themselves to be one of the best managed companies in the world.

      In the past 10 years they have closed almost all of their older inefficient plants and replaced them with highly efficient mega plants. They have also removed the asbestos chain from around their neck with a $900 million contingency trust for the future asbestos claims and came out of Chapter 11 with flying colors. If congress, as anticipated, decides to underwrite the asbestos claims then those funds will be freed up for the benefit of USG. Furthermore, it appears that asbestos claims are drying up because the use of that product ceased in 1974 and it takes 20-25 years to manifest into pulmonary disease. As a consequence, claims are diminishing, and further, most of new claims are fraudulent. Either way, I believe USG will enjoy either all, or most, of the $900 million trust for their own purpose. Additionally, their acquisition of Cal-Ply is a great addition to their L&W distribution network. This coupled with their modernization; they are well positioned for the next upturn in the cycle, which is expected to occur in 2010. My bet is on USG!
      Avatar
      schrieb am 12.09.07 19:13:53
      Beitrag Nr. 931 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.542.353 von lexor am 12.09.07 09:31:47Egana würde ich wohl komplett verkaufen wenn der Betrag noch die Transaktionskosten übersteigt, soweit möglich. Die Insolvenz ist IMO zu 99,9% sicher.

      Ich interpretiere eine "Nur-Zehntelung" der Egana-Aktie, die vor vor dem Kurssturz eine eher hohe "KGV-Bewertung" hatte, so, daß der Markt für Eganaaktien die Wahrscheinlichkeit für einen Überleben von Egana über 10% sieht. Du schätzt also also die Wahrscheinlichkeit für die Insolvenz von Egana, meiner Meinung nach, mehr als 100 mal so hoch an wie der Markt für Egana-Aktien. Wenn du von deiner Aussage wirklich überzeugt bist, dann solltest du dich nach einer Möglichkeit umsehen, wie du von der vermeintlichen extremen Fehleinschätzung des Marktes profitieren kannst.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 12.09.07 19:39:43
      Beitrag Nr. 932 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.538.316 von notnormal am 11.09.07 21:15:36...um es vorweg zu nehmen, ich war bei EGana deutlich zu spät dran und habe mich schon entsprechend über meine Blödheit geärgert - mal wieder gelernt für die Zukunft: bei aufkommenden Gerüchten alles raus!

      Ich glaube du ziehst die falschen Lehren aus dem Egana-Debakel. Wenn du ab jetzt immer verkaufst, wenn bei einer deiner Aktien, irgendwelche Gerüchte aufkommen, dann machst du einen grossen Schritt weg vom Value-Investing.


      Ich zähle auch zu den Egana-Geschädigten, und suche auch nach Möglichkeiten ein solches Debakel in Zukunft zu vermeiden. So einfach wird das aber nicht.

      Eine kleinere Egana-Position von mir habe ich Anfang August letzten Jahres gekauft. Einen größeren Teil habe ich bei der Übernahme von Egana Jewellery&Pearls angedient bekommen. Auf beide Posten hätte ich vor kurzem also kräftig Steuern zu bezahlen gehabt wenn ich sie verkauft hätte. Den Nicht-Verkauf dieser Bestände kann ich also nicht als Fehler ansehen, wenn man die Informationen betrachtet die mir vor dem Absturz vorlagen.

      Ich ziehe folgende vorsichtige Lehren aus dem Egana-Debakel:
      -Deutlich mehr Vorsicht bei Konzernen, die einem relativ großen Spielraum beim bilanziellen Gewinnausweis haben
      -Der Schluss daß wenn bestimmte Vermögenswerte zu hoch abgeschrieben werden, ist generell von einer konservativeren Bilanzierung auszugehen, ist häufig ein Trugschluss, vor allem dann wenn die zu hoch abgeschriebenen Vermögenswerte eher von untergeordneter Bedeutung für das Unternehmen sind.
      -Arbitagegewinne von bis zu 15% bei einer Übernahme mit Aktientausch, betrachte ich zukünftig als eher geringen Preis, für das Risiko daß ich mir Aktien des übernehmenden Unternehmens für mindestens 1Jahr zusätzlich ins Depot legen muss.
      -noch mehr Vorsicht bei Unternehmen mit KGVs in den 20iger-Regionen.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 13.09.07 10:30:23
      Beitrag Nr. 933 ()
      @ thomtrader

      Naja, kann man sehen, wie man will.

      Meine Aussage bezog sich auf Probleme hinsichtlich der Bilanzierung. Sobald Gerüchte in dieser Hinsicht aufkommen und unter hohem Volumen Aktienbestände verkauft werden, würde ich sicherheitshalber in Zukunft dennoch alles verkaufen.

      Widerspricht m.E. auch nicht dem Value-Investing...

      Das andersartige Gerüchte immer mal wieder auftauchen tangiert mich wenig, bei Bilanzfälschung bin ich aber sehr, sehr sensibel geworden...bei Gerüchten, die kurzfristiger Natur sind, wie Gewinnwarnungen etc. würde ich auch nicht die Notbremse ziehen.

      Mein anderer Schluss ist:

      Kaiptal wieder breiter streuen

      Vermeiden von \"Holding\"-Gesellschaften u.ä., wo man Bilanzen im Allgemeinen schwer durchschaut...

      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 13.09.07 12:11:28
      Beitrag Nr. 934 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.557.075 von notnormal am 13.09.07 10:30:23Stimmt, das kann man sehen wie man will. Letztendlich bleibt es jeden selbst überlassen, welche Lehren er aus den Vorfall zieht.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 26.09.07 06:31:39
      Beitrag Nr. 935 ()
      Hi!
      egana erwacht zu neuem Leben.Kapitalspritze durch Milliardär.
      Mal sehen was der Kurs macht.
      :)
      socius - Selters schon mal kalt gestellt
      Avatar
      schrieb am 26.09.07 19:22:33
      Beitrag Nr. 936 ()
      Mal was anderes:

      Es gibt Tage, da sollte man auch mal darüber nachdenken, was man macht und was wirklich wichtig ist.
      Gestern habe ich erfahren, dass meine Cousine den Kampf gegen den Krebs verloren hat und die Festnahmen mit dem wohl vereitelten Bombenanschlag in Rellingen haben mich auch ein bißchen mitgenommen. Ich wollte zwar nicht auf das Fest, wäre aber an dem Wochenende im Rellinger Zentrum gewesen...

      Life can be so fragile.
      Avatar
      schrieb am 27.09.07 12:07:44
      Beitrag Nr. 937 ()
      @EganaGoldpfeil: „Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, welche Lehren er aus dem Vorfall zieht.“

      Einige fordern, man müsse sein Portfolio viel stärker diversifizieren. Das ist natürlich eine Möglichkeit, das Risiko zu senken. Ich werde aber genau so weiter machen, wie bisher, also 5 bis max. 10 Werte anstreben. Denn aus meiner Sicht sprechen einfach zu viele Faktoren hierfür:

      - Zunächst einmal bleib festzuhalten, dass man als Valueinvestor dazu verdammt ist, sich durch gründliche Recherchen einen Informationsvorsprung ggü. dem Groß der Anleger zu verschaffen. Erst wenn man das Unternehmen gut genug versteht und zwar besser als der Durchschnitt der Anleger, kann eine Aktie überhaupt unterbewertet sein. Irgendetwas ist da, was andere noch nicht sehen. Würden alle den gleichen Informationsstand haben, würden also alle davon ausgehen, dass die Aktie unterbewertet ist, dann wäre sie es ja nicht mehr, weil der Preis schnell hochgetrieben werden würde. Für mich ist es zeitlich praktisch unmöglich, das für 20 Werte zu tun, und diese dann auch weiter zu beobachten.

      - Dann besteht natürlich das Problem, ersteinmal 20 Werte zu finden, die die Kriterien an ein gutes Unternehmen erfüllen und eine hohe Sicherheitsmarge aufweisen. Es wäre schon, wenn das klappen würde, aber wann ist das schond er Fall? Wahrscheinlich wird es so sein, dass man einige sehr gute Investments findet, und viele mittelmäßige. So hat man das Risiko zwar minimiert, aber gleichzeitig auch die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite.

      - Drittens ist es einfach unlogisch in eine Aktie mit hoher Sicherheitsmarge das gleiche zu investieren wie in eine Aktie ohne hohe Sicherheitsmarge. Oder würde einer bei einem Straight Flush das gleiche setzen wie bei einem Ass-Paar? Mann kann das Risiko zwar nicht ganz ausschalten (vielleicht hat der Gegenspieler ein Royal Flush), aber es gibt eben nichts ohne Risiko. Deswegen muss ich risikobewusst (nicht risikoscheu) vorgehen, d.h. versuchen das Risiko zu minimieren und die Chance zu maximieren.

      Zu dem drittgenannten war mir immer klar, dass dieser beim Valueinvesting zwei Schönheitsfehler hat. 1) Die Wahrscheinlichkeiten für Erfolg oder Misserfolg sind hier nicht objektiv gegeben, sondern hängen von subjektiven Annahmen ab, mit denen die Investitionsentscheidung steht und fällt. 2) Es könnte immer etwas geben, womit man nicht gerechnet hat und was man vorher nicht wissen konnte. Irgendwas völlig unerwartetes könnte passieren und die Investitionsentscheidung zu nichte machen. Mit 1) und vor allem 2) habe ich bisher nach der Maxime gehalten: „Fortis fortuna adjuvat!“ Vielleicht sollte ich dieses mal einfach nur Pech haben.

      @notnormal

      Zu deinen Anmerkungen bei Value-Analyse:

      01.08. 2007: „Meine Performance ist ziemlich verhagelt worden - unter Berücksichtigung des Wertes vor der Aussetzung vom Handel bin ich fast zurück auf das Niveau von tagesgeld in diesem Jahr zurückgefallen - bei ABschreibung des Restwertes steht inzwischen ein gutes Minus da. Das alleine läßt sich verschmerzen - wäre es nicht eine (für mich zumindest) ordentliche Stange Geld. Absolut gesehen. Größere Risikostreuung in Zukunft!“

      Das ist natürlich gehörige scheiße. Ich hatte vor dem Vorfall ca. 36% meines Depots in EganaGoldpfeil investiert und absolut betrrachtet war das auch ne ganz schöne Stange Geld, jedenfalls für meine Verhältnisse (und auch allegemein). Nur: Wenn du von anfang an eine größere Risikostreuung betrieben hättest, hättest du zwar weniger verloren. Aber doch nur weil du vorher weniger gewonnen hast! Was macht es dann für einen Unterschied? Leider ist es jetzt ja nicht mehr nur der Gewinn der dahin ist, sondern auch der Einstand. Außerdem könntest du jetzt argumentieren, dass du den Gewinn hättest sichern sollen bzw. den Depotanteil zurechtstutzen.

      „Und das allerschlimmste: ich wollte die Position sowieso auf die Hälfte reduzieren in den nächsten Tagen/Wochen...Hab mich jetzt 3 Tage am Stück richtig über mich selber geärgert - jetzt ist gut. In Gedanken habe ich alles abgeschrieben, da kann ich nur noch positiv überrascht werden. That's Life.“

      OK, in diesem Fall wäre es natürlich besser gewesen. Aber im Normalfall, also wenn bei EganaGoldpfeil alles mit rechten Dingen zugegangen wäre, wäre es m.E. ein Fehler gewesen. Wenn es diese Scheiße nicht gegeben hätte, wollte ich die nächsten 10 bis 20 Jahre nicht verkaufen und ich glaube ich hätte ziemlich gut daran getan! Ich meine: Wie oft passiert so etwas? Es könnte ja auch sein, dass ich mir beim Fußball das Bein breche. Soll ich deswegen kein Fußball mehr spielen? Soll ich nicht mehr auf die Straße gehen, weil ich überfahren werden könnte?

      Allerdings: Eine Lehre kann man daraus doch ziehen. Und zwar, dass man aufpassen muss mit Unternehmen in China und Umgebung. Korruption scheint dort an der Tagesordnung zu sein. Und der Kommentar eines Banker lässt mich aufhorchen. In einem Artikel über EganaGoldpfeil hieß es kürzlich: Banks were also hit by the collapse of Moulin Global Eyecare Holdings and Ocean Grand Holdings in recent years. "That's where you always get hit," said one banker yesterday. "You just don't really ever know what's really going on with these kinds of firms." Sollte ich also in Zukunft in ein Unternehmen in dieser Region investieren wollen, werde ich auf jeden Fall auf eine größere Risikostreuung achten. Die Wahrscheinlichkeit, das noch viel mehr solcher Fälle dort im verborgenen liegen ist m.E. nicht gerade gering!
      Avatar
      schrieb am 03.10.07 13:50:49
      Beitrag Nr. 938 ()
      Den exakten Quartalsabschluss habe ich aufgrund meines Umzugs verpasst. Aktuell stehen rund 10% Minus zu Buche.
      Avatar
      schrieb am 26.10.07 23:33:09
      Beitrag Nr. 939 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.830.152 von prince.of.persia am 03.10.07 13:50:49@ best_choice
      Da stimme ich vollkommen überein mit Dir. Solange wir Geld haben, um es an der Börse anzulegen geht es uns mehr als gut – und gegenüber anderen Dingen ist das alles unwichtig. Man sollte sich eigentlich jeden Tag bewusst machen, wie gut es einem geht und dass man gesund und munter herumspazieren kann.


      @ PoP

      @
      Einige fordern, man müsse sein Portfolio viel stärker diversifizieren. Das ist natürlich eine Möglichkeit, das Risiko zu senken. Ich werde aber genau so weiter machen, wie bisher, also 5 bis max. 10 Werte anstreben. Denn aus meiner Sicht sprechen einfach zu viele Faktoren hierfür:

      …auch wenn Dein Vermögen größer wird? Wenn Du € 200.000,-- oder € 300.000,-- besitzt, willst Du die dann immer noch in 5-10 Aktien stecken?

      Das macht für mich persönlich wenig Sinn – somit voraussichtlich auch diese Diskussion nicht, da dies viel zu sehr von der Lebenssituation und Risikoneigung eines jeden einzelnen abhängt.

      @
      Zunächst einmal bleib festzuhalten, dass man als Valueinvestor dazu verdammt ist, sich durch gründliche Recherchen einen Informationsvorsprung ggü. dem Groß der Anleger zu verschaffen. Erst wenn man das Unternehmen gut genug versteht und zwar besser als der Durchschnitt der Anleger, kann eine Aktie überhaupt unterbewertet sein. Irgendetwas ist da, was andere noch nicht sehen. Würden alle den gleichen Informationsstand haben, würden also alle davon ausgehen, dass die Aktie unterbewertet ist, dann wäre sie es ja nicht mehr, weil der Preis schnell hochgetrieben werden würde. Für mich ist es zeitlich praktisch unmöglich, das für 20 Werte zu tun, und diese dann auch weiter zu beobachten.

      Die Gretchenfrage ist jedoch: habe ich es wirklich besser verstanden, als alle andere oder gibt es diese vermeintliche Unterbewertung nicht bzw. hat die Sache einen Haken? Man kann hier schöne Erfolge feiern, muss aber m.E. durchaus den ein oder anderen Absturz im Laufe seines Lebens verkraften können (wie jetzt z.B: Egana). Oder ein Genie sein – aber wer kann das schon von sich behaupten? Nicht umsonst zeigen Unersuchungen, dass ein Großteil der Anleger sich selber überschätzt.

      Ausserdem heisst Value-Anleger für mich nicht unbedingt, dass ich bessere Infos als die Mehrzahl der Anleger brauche - dies ist heute m.E. (ausser bei Nebenwerten) gar nicht mehr möglich - und dass die Aktie unterbewertet ist. Werthaltig können auch Aktien sein, die im Fokus der Anleger liegen und die langfristig hervorragend geführt werden, wie z.B. eine Nestle. Ich würde jetzt aber nicht behaupten, dass ich sie für derzeit deutlich unterbewertet halte - dennoch würde ich ohne Augenzucken darin investieren, weil ich mir sehr sicher bin, in ein paar Jahren Gewinn damit gemacht zu haben...

      @
      Dann besteht natürlich das Problem, ersteinmal 20 Werte zu finden, die die Kriterien an ein gutes Unternehmen erfüllen und eine hohe Sicherheitsmarge aufweisen. Es wäre schon, wenn das klappen würde, aber wann ist das schond er Fall? Wahrscheinlich wird es so sein, dass man einige sehr gute Investments findet, und viele mittelmäßige. So hat man das Risiko zwar minimiert, aber gleichzeitig auch die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite.

      Siehe es doch auch mal umgekehrt: Chancen maximiert, bei überdurchschnittlichem Risiko.

      Auf lange Sicht wird es sicher extrem schwer werden, solche hohe Renditen zu erzielen, wie in den vergangenen 4-5 Jahren und es sollte auch jedem klar sein, dass solche Investments wie Esprit (die sich innerhalb von gut 5 Jahren verfünffacht haben in meinem Depot) die absolute Ausnahme bilden.

      Und erst recht wird man solche Chancen nicht alle Nase lang serviert bekommen, sondern vielleicht alle paar Jahre mal – wenn man sie dann richtig erkennt und zusätzlich (!) das Quentchen Glück hat. Auch bei Esprit konnte man 2002 nicht unbedingt eine signifikante Unterbewertung anhand der Kennzahlen erkennen…meine Entscheidung ist letztendlich zu einem Teil auf mein „Bauchgefühl“ zurückzuführen. Habe damals erahnt, dass es zu enormen, langfristigen Gewinnsteigerungen kommen kann, wenn sich das Unternehmen so entwickelt, wie von mir erhofft – aber eine Sicherheit gibt es dafür sicher nicht. Jedes Investment ist somit in gewisser Weise spekulativ – nur in unterschiedlichem Maße.

      Nur die überdurchschnittlichen Möglichkeiten bei minimaler Streuung zu sehen zielt für mich und meinen Zweck eindeutig zu kurz. Ich will langfristig mein Vermögen ausbauen, um später einen geruhsamen Lebensabend verbringen zu können. Alles auf eine Karte zu setzen kann da zu massiven Problemen führen…

      Anders stellt sich die Situation dar, wenn ich z.B. jetzt € 10.000,-- (bis Ende 2008 und dann langfristig) in Aktien anlegen will und erst danach anfange in andere Assetklassen zu streuen, um die derzeitige Steuersituation auszunutzen. Nur: auch unter Berücksichtigung der Steuersituation sind Fonds m.E. nicht unattraktiv, als Beimischung allemal. Man hat nicht das Problem, einen Wert unendlich halten zu müssen, um steuerliche Nachteile bei der Neuanlage zu vermeiden. Selbst Dachfonds ergeben in dieser Hinsicht einen gewissen Sinn…

      Zurück zum Thema:
      Für ein langfristiges Depot sollte man m.E. also streuen - neben der Streuung innerhalb der Kategorie Aktien auch innerhalb verschiedener Anlageklassen… weiß auch, dass dies derzeit nicht en vogue ist, aber als Basis eines Langfristdepots führt kaum ein Weg daran vorbei.

      Nicht umsonst verspricht die Mischung verschiedener Assetklassen langfristig ähnlich hohe Gewinne wie reine Aktieninvestments bei unterdurchschnittlicher Volatilität. Sicher, bei einem reinen Aktiendepot und dazu noch Beschränkung auf lediglich 5-10 Positionen hast Du überdurchschnittliche Gewinnchancen – bei gleichzeitig überdurchschnittlichem Risiko!

      Und nicht jeder von uns ist ein Warren Buffet, der extrem überdurchschnittliche Renditen auf Sicht von Jahrzehnten erzielen kann, auch das sollte man nicht vergessen.

      Warum nicht z.B. 10-12 Positionen selber halten und zusätzlich in einen oder mehrere Aktienfonds investieren, um eine gewisse Streuung zu erhalten? So hat man immer noch einen Fokus auf die selbst gewählten Aktien, ohne aber ein maximales Risiko einzugehen.

      Fonds anderer Anlageklassen kann man nach Belieben beimischen.

      @
      Drittens ist es einfach unlogisch in eine Aktie mit hoher Sicherheitsmarge das gleiche zu investieren wie in eine Aktie ohne hohe Sicherheitsmarge. Oder würde einer bei einem Straight Flush das gleiche setzen wie bei einem Ass-Paar? Mann kann das Risiko zwar nicht ganz ausschalten (vielleicht hat der Gegenspieler ein Royal Flush), aber es gibt eben nichts ohne Risiko. Deswegen muss ich risikobewusst (nicht risikoscheu) vorgehen, d.h. versuchen das Risiko zu minimieren und die Chance zu maximieren.

      Genau: risikobewusst. Risiken minimieren…risikoscheu bin ich wohl eher, wenn ich mein gesamtes Geld auf dem Sparbuch o.ä. „rumgammeln“ lassen. Da derzeit ca. 80% meines Geldes in Aktien angelegt habe (waren auch mal 100%) würde ich mich nicht gerade als risikoavers ansehen. Risikobewusst kann langfristig aber genauso heißen, nicht alles auf eine Karte zu setzen (sprich Aktien) und dann noch mit geringer Streuung (5-10 Werte). Unter Rendite-/Risikoaspekten wird dir die Portfoilio-Theorie sicher bessere Vorschläge unterbreiten.

      Risikobewusst heißt für mich persönlich die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und ich weiß, dass ich keine 20-30 % meines Vermögens mehr in einem Unternehmen haben will. Es sei denn in meinem eigenen…

      Überleg doch mal, Du kaufst Dir jetzt 6 Werte a 10.000,-- € und lässt diese aus steuerlicher Sicht lange liegen…du brauchst nur ein oder zwei Nieten zu ziehen und deine performance geht ganz schnell in den keller – sicher 6 treffer a la Esprit und Du brauchst Dir keine Sorgen mehr zu machen…nur: mir wäre dabei nicht wohl.

      Fonds als Beimischung bieten aus dieser Hinsicht den Vorteil, dass sie auch in Zukunft steuerfrei Aktien kaufen und verkaufen können. M.E. ein nicht zu unterschätzender Vorteil.


      @
      Zu dem drittgenannten war mir immer klar, dass dieser beim Valueinvesting zwei Schönheitsfehler hat. 1) Die Wahrscheinlichkeiten für Erfolg oder Misserfolg sind hier nicht objektiv gegeben, sondern hängen von subjektiven Annahmen ab, mit denen die Investitionsentscheidung steht und fällt. 2) Es könnte immer etwas geben, womit man nicht gerechnet hat und was man vorher nicht wissen konnte. Irgendwas völlig unerwartetes könnte passieren und die Investitionsentscheidung zu nichte machen. Mit 1) und vor allem 2) habe ich bisher nach der Maxime gehalten: „Fortis fortuna adjuvat!“ Vielleicht sollte ich dieses mal einfach nur Pech haben.


      @
      OK, in diesem Fall wäre es natürlich besser gewesen. Aber im Normalfall, also wenn bei EganaGoldpfeil alles mit rechten Dingen zugegangen wäre, wäre es m.E. ein Fehler gewesen. Wenn es diese Scheiße nicht gegeben hätte, wollte ich die nächsten 10 bis 20 Jahre nicht verkaufen und ich glaube ich hätte ziemlich gut daran getan! Ich meine: Wie oft passiert so etwas? Es könnte ja auch sein, dass ich mir beim Fußball das Bein breche. Soll ich deswegen kein Fußball mehr spielen? Soll ich nicht mehr auf die Straße gehen, weil ich überfahren werden könnte?

      Sicher nicht. Aber auch beim Fußball muss man nicht immer voll durchziehen und ein erhöhtes Risiko (der Verletzung) unbedingt in Kauf nehmen – bis zu einem gewissen Grad kann man das Risiko beeinflussen.

      Und schön spielen kann man auch mit reduziertem Risiko.


      Wie gesagt: seinen „Königsweg“ muss jeder selber finden – der bisher eingeschlagene war für mich persönlich durchaus erfolgreich, ist mir aber auch zu risikoreich geworden. Ich werde somit gewisse Anpassungen vornehmen, was aber nicht heißt, dass ich alles über den Haufen werfe in Zukunft.

      Mein Depot wird nur etwas breiter aufgestellt – ein Teil liegt sowieso bereits in Fonds, deren Anteil derzeit ausgebaut wird. Gleichzeitig werde ich innerhalb des Aktiendepots die maximale Größe eines Einzelwertes beschränken.


      Gruß, n.n.
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 10:52:07
      Beitrag Nr. 940 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.170.598 von notnormal am 26.10.07 23:33:09@nn

      Ja, ich würde auch eine Diversifizierung von 5 bis 10 Werten anstreben, wenn ich 300 Tsd. Eur anlegen würde. Ich würde dies dann sogar erst recht tun wollen, weil ich noch viel mehr über das Unternehmen erfahren wollte. "Risk comes from not knowing what you are doing" (Warren Buffet). Ich werde die Diversifizierung davon abhängig machen, wie stark das Unternehmen ist, wie gut ich über das Unternehmen bescheid weiß bzw. wissen kann, ob ich von einer Sicherheitsmarge ausgehen kann und wie hoch diese dann vermutlich ist. Ich würde ja gerne gar nicht diversifizieren, fürchte aber dass sich mir solch gute Gelegenheiten nicht bieten werden. Unter widrigen Bedingungen könnte ich auch gezwungen sein, stärker zu diversifizieren. Aber ich merke, dass wir an dieser Stelle nicht weiterkommen, weil wir einfach grundlegend unterschiedliche Auffassungen von Risiko etc. haben.
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 11:37:01
      Beitrag Nr. 941 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.200.248 von prince.of.persia am 30.10.07 10:52:07Der Buffett hatte 1987 i.W. nur 3 Positionen, die Hälfte des Kapitals war in Cap Cities investiert.

      Sicher hängt die Gewichtung auch vom Informationszugang ab. Ein aussichtsreiches Unternehmen im Entry Standard mit dürftigen Infos oder im Ausland ist sicherlich als riskanter zu sehen.

      Ich stelle mal die Theorie auf, dass gerade große Portfolios eher großgewichtete Positionen vertragen. Denn größere Aktionäre haben besseren Zugang zu den handelnden Personen (Vorstand etc.).
      Avatar
      schrieb am 09.11.07 12:41:23
      Beitrag Nr. 942 ()
      Durch das stark gesunkene Depotvolumen (+35% in Hj1 -> - 10% in Q3) haben sich die Depotpositionen prozentual verändert. Aktuell macht z.B. Zwack bereits 37% des Depots aus, Masterflex 20% und Best World International 18%. Ein hektisches Zurechtstutzen erschien mir aber nicht sinnvoll.
      Das wirklich schöne daran, wenn man ersteinmal ein Topinvestment gefunden hat, das man die nächsten zehn bis 20 Jahre nicht hergeben will, ist der Zeitaufwand. Dieser beschränkt sich für mich auf das Lesen der Presse- und Quartalsberichte. Geldverdienen kann so herrlich bequem sein. Durch das Desaster mit EganaGoldpfeil bin ich jetzt aber wieder aufgefordert, mehr zu tun. Schnell stößt man auf tausend Fragen und zweitausend Unsicherheiten ...zuerst hatte ich gar keine Zeit und Lust dazu. Aber mittlerweile habe ich so viel interessante Werte auf der Watchlist, dass ich wieder richtig Bock auf Recherchieren habe.
      Wenn alles so gut ist wie es scheint, könnte ich bald einige neue Investments tätigen, die dann zwangsläufig zu Teilverkäufen an anderer Stelle führen könnten.

      Einer dieser Werte ist die VF Corp. @nn Du erinnerst dich sicher noch daran, dass du den Wert hier zur Diskussion gestellt hattest. Anlass war glaube ich ein Artikel in Brandeins, richtig? Den muss ich mir dann unbedingt mal durchlesen. Meine Meinung war damals, dass sie mit einem KGVe von 13 zwar interessant bewertet waren, aber dass das Umsatzwachstum mit etwa 5% nicht sehr hoch war und dass sie auch einige durchschnittliche Marken haben. Danach hat die Aktie - angetrieben durch hohe Investitionen und ein deutlich beschleunigtes Umsatzwachstun - eine ganz schöne Rally hingelegt."Hm", dachte ich mir "hätte ich das mal vorher gewusst". Das interessante ist jetzt: Sie haben nach den Kursrückgängen in den letzten Wochen bei gleichzeitig guter Gewinnentwicklkung wieder ein KGVe von 13, aber jetzt mit dem deutlich beschleunigten Wachstumstrend! Oberflächlich betrachtet ist das fast so, als könnten wir die Zeit zurückdrehen, das Wissen von heute haben, und nochmals neu disponieren. Wenn das keinen näheren Blick wert ist..

      Künftig werde ich auch wieder meine Meinung zu einigen Watchlistwerten kundtun. Ist immer eine gute Diskussionsgrundlage. Hier sollte ich z.B. zu Artnet äußern, habe aber noch keine Zeit gefunden.
      Avatar
      schrieb am 09.11.07 22:15:43
      Beitrag Nr. 943 ()
      @ PoP

      ...is ja lustig.

      GENAUSO HABE ICH LETZTENS AUCH GEDACHT. War ja schon damals nicht ganz so abgeneigt, wie Du, da mir einige MArken recht vielversprechend vorkamen - aber insegesamt schien mir das Ganze dann nur "halbgar" zu sein.

      Neulich habe ich einen Artikel gelesen, dass sie nun auch die Ami-Kultmarke "7 for All Mankind" übernommen haben...interessant und für Jeans extrem gute Margen.

      VF Corp. bleibt interessant, zumal sie u.a. mit North Face und Napapijri auch sehr gut im Outdoor-Bereich aufgestellt ist - und der Markt brummt bekanntlich

      Einzig beim Dollar würde ich momentan noch etwas abwarten - auch wenn ich demnächst eine Gegenbewegung erwarte, die 1.50 werden wohl noch erreicht.

      Habe übrigens mein Depot inzwischen etwas breiter aufgestellt, auch wenn Esprit immer noch die größte Position stellt - Krogner hat für die nächsten 10 Jahren im Übrigen Wachstumsraten (beim Umsatz) von 15-20% in Aussicht gestellt. Auch wenn Esprit inzwischen recht hoch bewertet ist, die Aussichten bleiben exzellent.

      Habe zwischenzeitlich Positionen in Nobel Biocare & Pernod aufgebaut (defensiv), dafür die Banken (Bank of Nova Scotia und Erste Bank) Sowie Centrotec aufgrund der Größe der Position zurecht gestutzt. Centrotec schon vor einiger Zeit, so dass der Kursrückgang zum Glück nur in begrenztem Umfang erfolgt ist. Bei Banken wird es wohl etwas holprig bleiben, auch wenn BNS und EBO kaum in den Subprime-Markt involviert sind.

      Auch eine kleine Rational-Position befidet sich in meinem Depot, obwohl die Bewertung sehr ambitioniert ist - langfristig sehe ich hier stabiles Wachtum.

      Demnächst werde ich auch mal wieder mein aktuelles Depot auflisten, aber bin derzeit beruflich bis unters Dach voll. Zeit daher Mangelware.

      Übrigens: Billabong aus Australien halte ich für interessant - sie leiden derzeit etwas unter der Dollarschwäche, wachsen ansonsten aber beständig im Bereich von 15%. Womit wir schon fast wieder bei Quiksilver wären ;-)) - gerüchteweise will man sich ja bereits wieder vom Wintergeschäft um Rossignol verabschieden und nur die Markenrechte für Bekleidung behalten. Ehrlich gesagt - dann wäre auch Quiksilver wieder eine echte Option.

      Beste Grüße,

      NN
      Avatar
      schrieb am 10.11.07 13:59:27
      Beitrag Nr. 944 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.370.851 von notnormal am 09.11.07 22:15:43Das wird ja immer lustiger, denn Billabong gehört auch zu meinen Watchlistwerten, die ich sehr interessant finde! Im Gegensatz zu Quiksilver sind sie auhc nicht im Skigeschäft und damit kaum anfällig auf einen milden Winter. Eine Wollmütze kaufe ich mir im Winter so oder so, aber ob genug Schnee zu Skifahren fällt? Indes scheint der Trend im Skigeschäft durchaus nahchaltig zu sein. Bei der vorletzten Vierschanzentorunee gab es z.B. 8 Mio Zuschauer im Fernsehen, bei der letzten waren es nur noch 4,8 Mio. Na wenn das keine Statistik ist. Die Meinung eines Experten war aber, dass dies an der Schwäche der Sportler liegen würde, denn die Tournee sei eben nur so interessant, wie auch die Leistungen stimmen. Das kann ich nicht beurteilen, aber wenn dem so ist, könnte es zumindest mittelfristig auch wieder bergauf gehen. Dass isch Quiksilver von Rossignol trennen will, ist mir neu. Dann wären sie sicher einen näheren Blick wert.

      Zum Währungsrisiko bei VFC: Sie profitieren auch von dem sinkenden Dollar. In 9M 2007 z.B. durch 2% Umsatzwachstum und - ich glaube - 3% EPS-Wachstum. Aber da der Auslandsanteil begrenzt ist, wird dies den Effekt aus sinkenden Aktienkurs in Eur nicht ganz wettmachen. Nichtsdestotrotz habe ich mir eines klar gemacht: Wenn eine Aktie ein klarer Kauf ist, und das sollte sie eigentlich immer sein, wenn man sie denn kaufen will, dann muss es auch nicht wichtig sein, ob ich 5 bis 10% mehr oder weniger zahle! Macht man sich dies klar, sind Währungsüberlegungen und auch Charttechnik zum Erwischen eines optimalen Zeitpunkts kein ernstzunehmender Ratgeber für einen Kauf, zumal diese nur auf Spekulationen beruhen und eine fundierte Investitionsentscheidung auch zunichte machen können. Ich denke daher lieber mehr über das Unternehmen nach, als darüber, ob ich 5 bis 10% günstiger reinkomme.
      Avatar
      schrieb am 11.11.07 16:50:20
      Beitrag Nr. 945 ()
      In meinem Depot gab's eine Neuaufnahme:

      Wienerberger WKN 852894
      Ich sehe Wienerberger als einen zyklischen Wachstumswert, ähnlich wie USG Corp. Das Unternehmen ist meiner Meinung nach hervorragend geführt, investiert oft antizyklisch.

      + Produkte sind jeweils lokal, Klinker oder Dachziegel werden nicht aus China/Indien kommen
      + meist Marktführer oder 2. stark auch in Ost-Europa, USA, nicht abhängig von einzelnen Märkten
      + EK-Quote 40% (nach Herausrechnen Hybridkapital)

      - Q1/2007 sehr gute Zahlen durch ungewöhnlich warmes Wetter, daher leider recht gute Zahlen 2007

      Es ist eins der Unternehmen, deren Aktien ich im Portfolio haben möchte, bevor die abgeschlagene Steuer zuschlägt. Ich habe zunächst 40% der geplanten Summe investiert, da ich die Aktie für „leicht günstig“ aber (noch) nicht für wirklich billig halte. Mal sehen, was Mr. Market noch so anstellt.

      Verkauft habe ich dafür kleinere Positionen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.07 16:54:18
      Beitrag Nr. 946 ()
      Ganz interessante Meinung zur weiteren Entwicklung an den Börsen:
      Ron Muhlenkamp, US Investor, geht von einem soft landing der US Wirtschaft aus. Zur voraussichtlichen Entwicklung der Börsen schreibt er:

      We are now observing that a soft landing tends to take longer than a recession and gives ample time for the uncertainties in the marketplace to drive stock prices lower much like a recession would do.



      http://www.muhlenkamp.com/fund/letters/html/letters_84.html
      Avatar
      schrieb am 14.11.07 17:28:30
      Beitrag Nr. 947 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.370.851 von notnormal am 09.11.07 22:15:43Ein Unterschied für VFC von damals im Vergleich zu heute ist ganz klar dies hier: (Was wird das für VFC bedeuten?)

      Die Laune der US-Verbraucher sinkt

      Stimmungseinbruch vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft - Wal-Mart wächst nur im Ausland, Home Depot muss bluten

      MATTHIAS EBERLE | NEW YORK Unmittelbar vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft trübt sich die Stimmung der amerikanischen Verbraucher deutlich ein. Alle wichtigen Indikatoren der Konsumbranche, etwa der Consumer Sentiment Index der Universität Michigan oder die jüngste Verbraucherumfrage des Conference Board, senden deutliche Warnsignale. "Konsumenten stehen vor der größten Herausforderung seit der Rezession 2001, sagt Ökonom Richard Berner, der für die Investmentbank Morgan Stanley die US-Wirtschaft analysiert. Er rechnet mit einem "bestenfalls flauen Wachstum" des Konsums in den nächsten Monaten. Lässt man die Schockwelle des Hurrikans Katrina 2005 außen vor, notierte der Verbraucherindex der Universität Michigan Anfang November so tief wie seit 15 Jahren nicht mehr. Vergleichbare Stimmungseinbrüche habe es im Vorweihnachtsgeschäft nur 1990 und 2001 gegeben, warnt Volkswirt David Rosenberg von Merrill Lynch: "Die (US-) Wirtschaft war damals in beiden Fällen offiziell in der Rezession."

      ...

      Auch für Privatkunden trübt sich die Stimmung zusehends ein: Die Heimwerker sehen sich in den USA nicht nur fallenden Immobilienpreisen gegenüber, sondern müssen darüber hinaus höhere Zinsen für Hypothekendarlehen und Konsumentenkredite schlucken. Zudem sind die Preise für Gesundheitsvorsorge, Heizung, Benzin und Lebensmittel deutlich gestiegen.

      Der Discount-Marktführer Wal-Mart hat sein Geschäft in diesem Umfeld immerhin stabilisiert. Mit seinen Zahlen zum dritten Quartal konnte er gestern die Erwartungen des Marktes übertreffen und ein achtprozentiges Gewinnplus auf 2,86 Mrd. Dollar vorlegen. Der weltgrößte Einzelhändler profitierte dabei aber in erster Linie von guten Geschäften in Übersee (Umsatz plus 17 Prozent) sowie von weiteren Kostensenkungen. Außerdem hat Wal-Mart die Preise für rund 15 000 Produkte rigoros gesenkt.

      Die Oktober-Umsätze im Heimatmarkt USA lagen aber nur noch 0,4 Prozent im Plus (Same Store Sales). Der Konzern sei gut positioniert, "um in diesem Umfeld zu gewinnen", sagte Konzernchef H. Lee Scott. Einige Experten vertreten inzwischen die Auffassung, dass die widrigen Bedingungen Wal-Mart auch nützen könnten: Der Konzern könne Konkurrenten mit Blick auf Größe und Preisfokus jetzt wieder besser ausstechen, glaubt Peter Kwiatkowski, Fondsmanager bei Fifth Third Asset Management.

      Andere Vertreter der Konsumbranche sind bereits deutlich stärker unter Druck. Insgesamt lagen die September-Umsätze der US-Händler nur noch 1,6 Prozent im Plus und damit eineinhalb Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresvergleich. Bei Modekonzernen wie Gap oder Abercrombie & Fitch sowie bei Kaufhausketten (u.a. Macy's, JC Penney, Nordstrom) lagen die Verkäufe in den seit mindestens einem Jahr geöffneten Läden bereits im Minus.

      Eberle, Matthias

      14. November 2007
      Avatar
      schrieb am 23.11.07 21:01:13
      Beitrag Nr. 948 ()
      Bevor ich ganz vergesse, was ich schreiben wollte, meine Gedanken zu einigen Watchlistwerten:

      Artnet: Was mir an Artnet gleich positiv gefallen hat, sind die Wettbewerbsvorteile, die das Unternehmen hat. Artnet profitiert natürlich auch von nennenswerten Skaleneffekten bei ansprechender Umsatzentwicklung. Das ist super, wenn das Wachstumspotenzial gut und das Umsatzniveau nachhaltig sind. Genau das habe ich mich auch als erstes gefragt und ein Blick in die Vergangenheit offenbart, dass die Branche von einer ausgeprägten Zyklik geprägt ist. Ende der 80-er Jahre erlebte der Kunstmarkt einen Boom und die beiden Marktführer in den USA und GB - Sothebys und Christie - profitierten davon in Form von deutlich steigenden Umsätzen und Margen. Anfang der 90-er erlebte der Markt aber einen regelrechten Kollaps. Die Preise fingen an zu sinken, die Nachfrage blieb zurück und die schlechte Konjunktur tat ihr übriges dazu, dass das Umsatzvolumen wieder deutlich zurückgegangen ist. Die Margen von Sothebys schmelzten wie Butter in der Sonne. Dann kamen viele Jahre, in denen das Unternehmen praktisch nichts verdiente. 1999 ereichte das Unternehmen wieder das Umsatzniveau von 1990, aber nicht annähernd die Margen, die es mal hatte - aufgrund der höheren Wettbewerbsintensität. Wenn man sich die Daten auf dem Kunstmarkt jetzo anschaut, dann spricht m.E. vieles dafür dass hier eine Spekulationsblase entstanden ist. Die wird früher oder später platzen und die Auktionshäuser mit ihren hohen Fixkosten wird das eiskalt erwischen. Kurzum: Ich glaube nicht, dass die Ertragskraft bei Artnet nachhaltig ist und sehe deshalb keine Sicherheitsmarge für die Aktie.

      SCS Upholstery: Wie sehr man mit der Zyklik aufpassen muss, zeigt auch das Beispiel SCS Upholstery. In einem anderen Thread hatte ich mal vorgerechnet, dass die Aktie bei einem Potenzial von 100 Läden und gleichbleibenden Margen einen inneren Wert 5,8 Pfund je Aktie haben würde. Damit lag ich im nachhinein ziemlich daneben. Vielmehr scheint es der Fall zu sein, dass die Margen bei SCS angetrieben von dem Konsumboom in England (steigende Immobilienpreise, niedrige Zinsen und deshalb kreditfinanzierter Konsumboom wie in den USA) ein Peak erreicht hatten. Es war mein Fehler, ein einmal erreichtes Margenniveau als nachhaltig einzustufen. Ich hatte der Zyklik zu wenig Beachtung geschenkt.

      Das gleiche ist mir auch mit Viscom passiert. Wenn ich hier nicht zu Gunsten eines anderen Unternehmens verkauft hätte, wäre ich auf dem falschen Fuß erwischt worden. Hier hatte ich die Zyklik gnadenlos unterschätzt und das Unternehmen im großen und ganzen zu positiv bewertet.

      Das scheint mir irgendwie - gerade jetzt - naheliegend für eine ganze Reihe von Unternehmen und Branchen zu sein. Wir haben ziemlich gute Konjunkturjahre hinter uns und mir scheint, als hätten wir uns einfach an hohe Wachstumsraten und Margen gewöhnt. Die größte Falle liegt darin, diese in die Zukunft zu extrapolieren - an der Spitze des Zyklusses.

      Das gilt natürlich auch für Konsumwerte wie eine VF Corp. Meine Begeisterung hat angesichts der Risiken in den USA jedenfalls abgenommen. Anders als in anderen Branchen bestehen hier zwar keine hohen Fixkosten, wohl aber dürfte ein Umsatzrückgang über höhere Rabatte etc. auch zu Margendruck führen.

      Rapunzel Naturkost: Hallo bestchoice, ich hatte mir die Aktie schon vor längerem angesehen und so meine Gedanken gemacht. Es gab einige Gründe, warum ich von einem Kauf abgesehen hatte. 1) Was mich am meisten gestört hat sind folgende zwei Punkte: Zum einen denke ich, dass die Handelsmarken der (auch Fach-) Einzelhändler ein ernstzunehmendes Problem für Rapunzel darstellen werden. Auf der anderen Seite sehe ich den Eintritt der Discounter mehr als Risiko denn als Chance. Rapunzel wird dami fertig werden, aber beide Faktoren werden glaube ich zu Preisdruck führen und die Ertragskraft von Rapunzel beeinträchtigen. Das ist sogar schon jetzt abzusehen. Im letzten Geschäftsbericht wurde erwähnt, dass die umfangreichen Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite nicht weitergegeben wurden (=werden konnten). Über die Ecke gedacht, kommt das schon einer Preissenkung gleich. Positiv war natürlich, dass das starke Umsatzwachstum dennoch zu steigenden Margen führen konnte. 2) Auf Basis des Kaufpreises bei Valora und der etwas gesenkten Schätzungen war eher von einem KGV von 13 als
      eines von 8 bis 9 auszugehen. 13 ist natürlich nciht schlecht, aber relativ betrachtet doch bei weitem nicht so gut wie 8,5. 3) Ich war mit meinen Werten schon sehr zufrieden und eine eindeutigen Vorteil konnte ich summa summarum nicht erkennen. Vielleicht sollte ich mir die Aktie aber mal wieder genauer ansehen bzw. am Ball bleiben, denn interessant ist sie allemal.
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 11:18:22
      Beitrag Nr. 949 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.544.572 von prince.of.persia am 23.11.07 21:01:13Zu Artnet:

      Man könnte es auch anders sehen, nämlich dass Artnet in gewisser Weise von einem Abschwung auf dem Kunstmarkt profitiert da es Sparbemühungen der Kunstverkäufer unterstützt (10% Anteil vs. 30% bei Sotheby's). Die Auktionshäuser haben, wie Du gesagt hast, sehr hohe Fixkosten und Garantiepreise. Das entfällt bei Artnet. Vermutlich würde sich eine Abschwächung des Kunstmarktes eher auf die hochpreisigen Werke beziehen, Artnet möchte aber eher die mit geringerem Wert bedienen. Auch ist der Kunstmarkt recht vielschichtig, so waren die Impressionisten letztens sehr schwach (Sotheby's war daraufhin eingebrochen) die Zeitgenossen erzielten jedoch neue Spitzenwerte.

      Positiv sind die zu erwartenden Synergieeffekte zwischen den Geschäftsfeldern Gallery, Price database, Auktionen, die sich gut ergänzen.

      Ob diese Sachen ausreichen um einen evtl. Abschwung entgegenzuwirken muss man mal sehen. Störend sind die fortgesetzten Verzögerungen für den Start der Auktionen (nun Anfang 2008). Auch ist das USD Risiko recht groß, da die Fakturierung hauptsächlich in USD läuft.

      VFC: sehe ich ähnlich, amerikanische Konsumaktien finde ich nicht gut. Hatte mir letztens auch Skechers angesehen. Dort läuft das int. Geschäft sehr gut mit flächenbereinigtem Wachstum und neuen Eröffnungen, aber die Aussichten sind zu unsicher.

      SCS: Ist halt eine typische Sache, die eine Weile gelaufen ist, aber über keine besonderen nachhaltigen Wettbewerbsvorteile verfügt.

      Zykliker habe ich mir auch abgewöhnt.

      Gibt es eigentlich Meinungen zu Vectron, Delticom und Foris (Disclaimer: alle recht markteng und ich halte von allen Aktien)?
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 12:21:25
      Beitrag Nr. 950 ()
      Ihr beiden liegt mit euerer Meinung zu Artnet extrem weit auseinander.
      Der eine mein Artnets Gewinne werden sich so zyklisch wie die von Sotheby´s verhalten. Der andere meint Artnet profitiert möglicherweise sogar von einem Abschwung am Kunstmarkt.

      Ich meine: Sicherlich ist der Kunstmarkt zyklisch, und es deutet einiges darauf hin das wir uns in der Nähe eines zyklischen Hochs befinden. Eine Abschwächung auf dem Kunstmarkt wird sich sicherlich auch negativ auf Artnet auswirken. Daß das auch zu Gewinnrückgängen führen kann, kann nicht ausgeschlossen werden. Es gibt aber einige Faktoren bei Artnet, die selbst dann Gewinnwachstum bei Artnet denkbar machen, wenn sich der Boom des Kunstmarkt abschwächt.

      In den bestehenden Geschäftsfeldern Gallery und Price database müssen bei einer Abschwächung nicht zwangsläufig Kundenanzahl, Umsatz, und Gewinn zurückgehen. Selbst weiterhin leichtes Wachstum halte ich für denkbar.
      Und im neuen Geschäftsfeld Auktionen, halte ich selbst bei einem schwächerem Kunstmarkt explosives Wachstum für möglich.
      Wie erfolgreich die Auktionen dann wirklich werden, kann ich heute natürlich nicht mit Sicherheit prognostizieren. Aber ein Erfolg der Auktionen erscheint mir plausibel. Deshalb halte ich Artnet-Aktien.

      Ein US-$-Risiko sehe ich bei Artnet nicht wirklich, denn man frakturiert nicht nur in USD, sondern es fallen auch ein wesentlicher Teil der Kosten in USD an. Und das der USD vom heutigen Nivau noch signifkant nachgibt glaube ich nicht, denn nach dem Kaufkraftmaßstab ist der USD gegenüber den Euro schon heute unterbewertet.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 16:34:07
      Beitrag Nr. 951 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.547.724 von thomtrader am 24.11.07 12:21:25Mit dem USD Risiko hast Du sicherlich recht, dass es da ein natural hedging gibt. Das ist bei Artnet gleich wie wenn man eine amerik. Aktie hält. Da wir uns in einem Euroraum befinden, gehen für uns die Gewinne bei einem USD Rückgang zurück. Man sah das auch an den aktuellen Quartalszahlen. Die haben sich auf Dollarbasis wie im Vorjahr verhalten, in Euro waren sie natürlich etwas schwächer.

      Mit dem USD, das kann gut sein. Das scheint mir auch etwas überhitzt zu sein. Aber das dachte ich auch schon bei 1,40...
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 16:58:52
      Beitrag Nr. 952 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.547.456 von lexor am 24.11.07 11:18:22I see - die Kostenstruktur ist nicht das Problem. Nichtsdestotrotz bleibe ich bei meiner Einschätzung des Gesamtmarktes bzw. der Branche. Die Abhängigkeit von Artnet zu dieser Marktentwicklung ist - Fixkosten hin oder her - in jedem Fall hoch. Ich frage mich, ob ein KGV > 20 in der gegebenen Marktphase angebracht ist. Eine Sicherheitsmarge kann ich vor diesem Hintergrund nicht erkennen.
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 18:01:46
      Beitrag Nr. 953 ()
      Moin pop,

      deine Einschätzung zu Rapunzel kann ich gut nachvollziehen. Es ist schwierig einzuschätzen, wie sich das Unternehmen im sich verändernden Bio-Markt entwickelt. Die Beschaffungsseite ist für alle Unternehmen ein Problem - Bio Nachfrage 2007 bis +20% (im Trockensegment +8% - 12%) in D bei Vergrößerung der Anbaufläche in D um +2% . In anderen Ländern ist es besser, allerdings steigt weitgehend die Nachfrage stärker als das Angebot. In dieser Beziehung hat Rapunzel mit den bereits bestehenden langfristigen Lieferverbindungen gegenüber anderen Unternehmen einen Vorteil, die sich weitgehend am Spotmarkt eindecken. Ich habe gelesen, dass schon Bio-Produkte konventioneller Hersteller gescheitert sind, weil die Bio-Rohwaren nicht zu bekommen sind.

      http://www.bio-markt.info/bio-markt/inhalte/inh_index.htm?li…

      Die Weitergabe der Kosten ist natürlich ein Problem. Das könnte im allgemeinen Preiserhöhungstrend zur Zeit etwas besser gelingen.
      Auch Handelsmarken müssen hergestellt werden, der Bereich (private label) machte 2006 etwa 14% des Rapunzel-Umsatzes aus (+20% zum Vorjahr).

      Das KGV von 13 kann ich so nicht nachvollziehen, betrachtet man die letzten gehandelten Kurse von 15,60 bei einem (laut HJ-Bericht) Gewinn von 1,59€ in 2007.
      Für 2008 erwarte ich eine Umsatzsteigerung von wiederum 10% und (aufgrund der genannten Kostensituation) ein proportionales Umsatzwachstum.

      Ein Problem könnte jetzt die Meldung der krebserregenden Substanz in einer Rapunzel-Schokolade und der ersten Nicht-Reaktion sein. Welche Umsatz/Gewinn Auswirkungen dies haben könnte ist für mich völlig offen. Eventuell verkaufen auch einige Fundi-Ökofans ihre Anteile und es gibt Kaufkurse.

      http://www.bio-markt.info/bio-markt/inhalte/inh_index.htm?li…
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 19:35:06
      Beitrag Nr. 954 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.549.705 von best_choice am 24.11.07 18:01:46Vielen Dank für die Infos. Ich habe beschlossen, wieder am Ball zu bleiben.

      Zu den steigenden Kosten: Wenn ich mich recht erinnere, ist Rapunzel soweit vertikal integriert, dass 40% selber hergestellt werden, richtig? Das ist jetzt natürlich von Vorteil.

      @"In dieser Beziehung hat Rapunzel mit den bereits bestehenden langfristigen Lieferverbindungen gegenüber anderen Unternehmen einen Vorteil, die sich weitgehend am Spotmarkt eindecken."

      Das erinnert mich an einen Satz aus dem Geschäftsbericht. Da stand, dass man sich verpflichtet sieht, den Zulieferern Preise über dem Weltmarktniveau zu bieten. Das finde ich erstaunlich - ist wahrlich "gut", aber nicht betriebswirtschaftlich. Ich habe mich gefragt, welchen Vorteil Rapunzel dann davon hat und keinen gefunden. Ich denke zwar schon, dass es marketingtechnisch von Relevanz ist, wie das Unternehmen auftritt, frage mich aber auch, ob das im Sinne eines kapitalmarktorienierten Unternehmens ist. Zwischenzeitlich bin ich auf die Idee gekommen, dass der Vorteil für Rapunzel darin liegen könnte, dass sie stattdessen längerfristige Lieferverträge haben und somit weniger von Preissteigerungen betroffen wären, bin dann aber von dieser Idee abgekommen, weil sie dann ja Preise unter dem Weltmarktniveau bieten würden und genau das wollen sie ja nicht machen.

      @"Auch Handelsmarken müssen hergestellt werden, der Bereich (private label) machte 2006 etwa 14% des Rapunzel-Umsatzes aus (+20% zum Vorjahr)."

      Ich glaube allerdings nicht, dass Rapunzel besonders davon profitieren wird. Auf der einen Seite werden zahlreiche neue Anbieter von den großen Supermarktketten und Drogerien großgezüchtet bzw. stark gemacht und Rapunzel hat davon kaum profitiert. Auf der anderen Seite würde ich als Fachhändler gerade nicht zu Rapunzel gehen, denn deren Anliegen ist es ja, ihre Abhängigkeit von den Kunden zu reduzieren und nicht zu erhöhen. Als Fachhändler würde ich mein Produkt - eigenständig - eine bessere Präsentation am POS geben wollen und wahrscheinlich preislich attraktiver positionieren. Selbst wenn man Rapunzel für seine Handelsmarke engagieren würde - dies würde bestenfalls eine Kannibalisierung für Rapunzel bedeuten. Das wird aber glaube ich nicht passieren. Ich sehe beim Thema Handelsmarken mehr Risiken als Chancen.

      @"Ein Problem könnte jetzt die Meldung der krebserregenden Substanz in einer Rapunzel-Schokolade und der ersten Nicht-Reaktion sein. Welche Umsatz/Gewinn Auswirkungen dies haben könnte ist für mich völlig offen. Eventuell verkaufen auch einige Fundi-Ökofans ihre Anteile und es gibt Kaufkurse."

      "Rapunzel-Firmensprecherin Heike Kirsten versprach jetzt, zu recherchieren, warum nicht auf das Schreiben reagiert wurde." Oh mann, mit dem Kommunikationsfluss im Unternehmen scheint es ja nicht gerade zu stimmen. Für mich kein gutes Zeichen. So kann man selbst das "beste" Unternehmen kaputt machen. Ich bin mal gespannt, wie der Kurs darauf reagiert. Vielleicht ergeben sich tatsächlich Chancen. Ich vermute so ein Ausrutscher würde die Integrität des Unternehmen nicht in Frage stellen, oder? Die Vergangenheit hat jedenfalls gezeigt, dass den starken Marken Fehler verziehen werden. Es darf natürlich nicht die Integrität des Unternehmens in Frage stellen. Für mich hat es bislang eher den Anschein eines Unfalls im Sinne von Unwissen als den nach bewusst fahrlässiger Arbeit. Ist aber nur ein Eindruck. In jedem Fall ist es ja von Unternehmen selbst verschuldet - schaun wir mal wie.
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 21:50:46
      Beitrag Nr. 955 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.551.824 von prince.of.persia am 24.11.07 19:35:06Da stand, dass man sich verpflichtet sieht, den Zulieferern Preise über dem Weltmarktniveau zu bieten. Das finde ich erstaunlich - ist wahrlich "gut", aber nicht betriebswirtschaftlich. Ich habe mich gefragt, welchen Vorteil Rapunzel dann davon hat und keinen gefunden.

      Könnte es sein, daß Rapunzel damit mehr Einfluß auf die Lieferanten nehmen kann, zum Beispiel wenn es um die Fragen Qualität, Liefertreue, Frische, etc. geht? Auch denke ich, daß Rapunzel die Landwirten eher um eine Investition bitten kann als wenn nur Marktpreise bezahlt würden.
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 14:59:59
      Beitrag Nr. 956 ()
      Hallo pop,

      dass 40% selber hergestellt werden ...

      Das Hauptproblem sind die Rohwaren, z.B. Haselnüsse, Mandeln, etc. Auch wenn R. selber herstellt schlagen die höheren Rohstoffpreise durch. Die Geschäftsberichtsaussagen beziehen sich primär auf die höheren Preise für o.g. Rohstoffe aufgrund schlechter Ernten.

      Preise über dem Weltmarktniveau
      Das bezieht sich auf die jahrzehntelang durch die Einkaufsmacht der Konzerne niedrig gehaltenen Preise für Rohwaren meist in Entwicklungs- und Schwellenländern; natürlich auch basierend auf konventioneller Ware. Wie ist das von Rapunzel heute bezahlte Preisniveau im Vergleich zu anderen Preisen hochwertiger Bio-Ware? Don't know. Es ist auch eine Frage der Definition von Weltmarktpreis. Rapunzel hat langfristige Beziehungen zu Rohwarenproduzenten/Bauern in der Türkei etc. aufgebaut (s. Homepage) und nimmt Einfluß auf die Qualität.

      Beim Thema Handelsmarken überwiegen die Risiken. Richtig. Rapunzel wird vom Handel preislich über der Handelsmarke positioniert. Richtig. Allerdings produziert R. z.B. für Alnatura nach anderen Rezepten als für die eigene Marke. Dort wird natürlich viel mehr Alnatura verkauft als Rapunzel. Es wird für den Bio-Ketten-Handel und auch zukünftig für den LEH wichtig bleiben bzw. werden, neben den Eigenmarken auch "richtige" Bio-Marken im Sortiment zu haben. Das sehe ich positiv für R. Abwarten. Hat mal 'ne Studie zu dem Thema gegeben mit einer ähnlichen Aussage, leider keine Quelle gespeichert.

      Zur Kommunikation und den internen Prozessen: :cry::cry::cry:

      Integrität in Frage? Ich denke nicht, wenn R. schnell und umfassend informiert und überzeugend handelt.
      Ich werde in den nächsten Tagen dort mal anrufen. Man muß "seinem" Unternehmen doch mal die Meinung sagen.
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 15:13:51
      Beitrag Nr. 957 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.553.229 von uncommonsense am 24.11.07 21:50:46Das ist auf jeden Fall kein "uncommonsense". Vielleicht sollte man einfach die IR-Abteilung fragen.
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 16:59:10
      Beitrag Nr. 958 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.557.287 von prince.of.persia am 25.11.07 15:13:51IR Abteilung bei Rapunzel, der war gut! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 17:23:48
      Beitrag Nr. 959 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.559.178 von best_choice am 25.11.07 16:59:10Das spricht ja nicht gerade für die Aktie, bin das aber von anderen Nebenwerten aus ferneren Ländern gewohnt. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als die "Kosten" einer schlechteren Informationsbeschaffung mit der Attraktivität der Aktie abzuwägen. Mit 40% selbst meinte ich übrigens, dass Rapunzel eigene Anbauflächen hat bzw. 40% der Rohwaren intern beschafft. Das Wort "Herstellung" war von mir unglücklich gewählt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 17:25:23
      !
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      Avatar
      schrieb am 25.11.07 17:32:52
      Beitrag Nr. 961 ()
      Hier nochmal etwas ausfühlicheres Statement von Rapunzel, klingt doch ganz engagiert:

      München/Legau - Die schlechte Nachricht platzte mitten in die Weihnachtsvorbereitungen: In der "Bio Negro Edelbitterschokolade" wurde in einer Stiftung-Warentest-Untersuchung "eine extrem hohe Belastung" mit der krebserregenden Verbindung Benzpyren festgestellt.
      Der Verkauf der Schokolade sei sofort gestoppt worden, sagte Heike Kirsten, eine Sprecherin des Naturkost-Herstellers Rapunzel. Händler seien beauftragt worden, die Tafeln aus dem Regal zu nehmen. Kunden können bereits gekaufte Tafeln zurückgeben und erhalten den Kaufpreis erstattet.

      Die Firma habe umgehend detaillierte Analysen veranlasst, sagte die Sprecherin weiter. Auch andere Schokoladensorten würden überprüft. "Wir wollen die Quelle finden." Die Analysen dauerten etwa eine Woche. "Das trifft uns im Weihnachtsgeschäft natürlich hart", sagte die Sprecherin.

      Benzpyren gehört zur krebserregenden Stoffgruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese entstehen beispielsweise bei unzureichenden Verbrennungsprozessen - die krebserregende Substanz könne etwa bei der Röstung von Kakaobohnen entstanden sein, sagte Kirsten.

      Der Stoff komme so selten in Schokolade vor, dass die Produkte darauf nur in Stichproben getestet würden. Auf häufiger vorkommende Stoffe wie Acrylamid würden Produkte dagegen ständig getestet. Bei Rapunzel-Produkten sei Benzpyren in den vergangenen 20 Jahren noch nie festgestellt worden, betonte die Sprecherin.

      Die Stiftung Warentest überprüfte insgesamt 25 Schokoladensorten. Die Sorte "Bio Negro" schnitt mit dem Urteil "mangelhaft" am schlechtesten ab. Acht der 25 getesteten Tafeln bekamen das Prädikat "gut", darunter auch preiswerte Schokolade vom Discounter.
      Einige teure Marken erhielten hingegen überraschend nur ein "ausreichend", erklärten die Tester.

      Alle 25 getesteten Schokoladen enthielten nach Angaben der Stiftung das Schwermetall Kadmium, das Lunge, Leber und Nieren schädigen kann. Diese nicht minder beunruhigende Entdeckung wird vorerst folgenlos bleiben: Einen gesetzlichen Grenzwert für Kadmium gibt es bisher nicht.



      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,518987,00.html
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 17:36:10
      Beitrag Nr. 962 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.559.728 von prince.of.persia am 25.11.07 17:23:48Eigene Anbauflächen?

      Die gepachtete Mandel-/Olivenplantage wurde den Eigentümern zurückgegeben. Ist mir ansonsten was entgangen???
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 23:20:24
      Beitrag Nr. 963 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.560.040 von best_choice am 25.11.07 17:36:10Ich habe leider den 2006-er Geschäftsbericht nicht zur Hand (habe ich beim Umzug wohl verbummelt und bereits einen neuen angefordert). Melde mich dann nochmal, wenn ich es nachgeschlagen habe.

      @nn

      Zu deinen neuen Werten:

      Pernod ist stark! Ich habe derzeit auch Campari im Visier, sind günstig bewertet und das Management bzw. die Unternehmenskultur macht einen ziemlich guten Eindruck auf mich.

      Würdest du kurz deine Meinung zu Nobeol Biocare und Centrotec abgeben!?
      Avatar
      schrieb am 26.11.07 17:53:16
      Beitrag Nr. 964 ()
      @nn

      Hast du bereits neue Erkenntnisse über VFC gesammelt? Meine Einschätzung hat sich wieder ins Positive gedreht.
      Avatar
      schrieb am 27.11.07 13:02:37
      Beitrag Nr. 965 ()
      Hallo Pop

      Hatte früher auch eher auf Campari gesetzt, aber Pernod schien mir in der Breite besser aufgestellt – muss allerdings auch gestehen, dass ich Campari inzwischen nicht mehr beobachte und demnach nicht weiß, ob und wie man sich verstärkt hat.

      Pernod scheint (bzw. schien) mir die sicherere Wette zu sein….was aber nicht heißen soll, dass Campari nicht ein ebenso gutes Investment sein kann!

      Die Zahlen bei Pernod waren zuletzt exzellent und ich denke dass genug Potential für zukünftiges Wachstum da ist.

      @ Nobel Biocare
      Hatte ich vor ewiger Zeit auf meiner Watchlist und stets verdrängt aufgrund der hohen Bewertung – hat derzeit kleinere Probleme in den USA, die aber – so meine Hoffnung bzw. Einschätzung – das Potential mittel- bis langfristig nicht oder nur geringfügig schmälern sollte.
      Allerdings habe ich neulich etwas über eine Klage in den USA gehört – aufgrund fehlender Zeit habe ich aber noch nicht recherchiert – würde, falls Interesse, dies erstmal genauer unter die Lupe nehmen. Werde ich bei Gelegenheit sicher auch tun.

      Zuletzt lagen die Wachstumsraten etwas unter den Prognosen, aber man hat nach wie vor eine hervorragende Marktstellung und ich denke, diese kann auch verteidigt werden. Sehr konstantes Wachstum über die vergangenen Jahre.

      Habe daher den etwa 50%igen Kursrückgang genutzt, um eine erste Position aufzubauen – aufgrund der belastenden Faktoren belasse ich es zunächst dabei und warte die weitere Entwicklung ab.

      @ Centrotec
      Auf dem aktuellen Niveau für mich ein klarer Kauf. Man ist gut aufgestellt um von den zukünftigen Energiespar-Massnahmen bei Häusern zu profitieren. Mit der Übernahme von Wolf kann man Gesamtkonzepte anbieten, wie kaum ein zweiter auf dem Markt.

      Belastend wirken sich die nur mäßigen Quartalszahlen aus, obwohl Centrotec zunächst an seiner Zielvorgabe für’s Jahresende festgehalten hat – sie aber inzwischen als ambitioniert ansieht. Mag also sein, dass man die Erwartungen am Jahresende leicht verfehlt, was am Zukunftspotential m.E. aber wenig ändert.

      Kurzfristig erwarte ich weitere „Zuckungen“, langfristig halte ich sie für deutlich unterbewertet. Optimal um sich in den nächsten Wochen auf die Lauer zu legen und eine langfristige Position aufzubauen.

      @ Masterflex
      Es juckt mich schon wieder und ich überlege nochmals nachzulegen, sofern der Kurs im Bereich von 16-17 € liegt…scheint mir doch recht gut abgesichert nach unten.

      @ Erste Bank
      Mal ehrlich, ich kann ja verstehen, dass derzeit Bankaktien nicht gerade hoch im Kurs stehen, aber unter Unternehmensgesichtspunkten kann man die aktuellen Verkäufe wohl nicht mehr rational erklären…

      Ein gewisses Risiko ist durch das hohe „Ostengagement“ bei der Ersten Bank sicher gegeben, allerdings wurden die Gewinnziele der nächsten 2 Jahre durch die Bank vor kurzem bestätigt. Entgegen einiger anderer Banken ist man zudem nicht oder nur geringfügig von der Kreditkrise betroffen – wenn dann eher indirekt.

      Demnach wird inzwischen auch die Erste Bank mit einem KGV08 von unter 10 bewertet, bei deutlich über dem Durchschnitt liegendem Wachstum…werde mich wohl bei 40-41 € auf die Lauer legen und ein Abstauber-Limit setzen. Vielleicht wird’s ja was und ich kann billig noch ein paar der Aktien einsammeln.

      @ Geox
      Abstauberlimit gesetzt – allerdings noch recht deutlich unter dem derzeitigen Kurs. Wachstum überzeugend.

      Watchlist-Werte:

      @ VF Corp
      …mir derzeit noch etwas zu heiß. Warte ich lieber ab, bleibt aber als aussichtsreicher Kandidat auf der Watchlist.

      Leider habe ich derzeit kaum Gelegenheit, weitere Infos auszuwerten, wegen Arbeit. Solange unternehme ich nichts...


      @ Billabong
      Auch hier bleibe ich zunächst Zuschauer…

      @ Bilfinger & Berger – halt nicht gleich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Ich sehe Bauaktien als immer weniger zyklisch an – es werden verstärkt Dienstleistungen rund um den Bau verkauft. Sicher, im Fall einer Rezession könnten die Gewinne vorübergehend zurückgehen, aber sowohl Hochtief als auch Bilfinger sind hervorragend weltweit aufgestellt und profitieren vom Zwang zu Infrastruktur-Investitionen in vielen Ländern. Nicht umsonst bemängeln beide Unternehmen derzeit Fachkräftemangel.

      Beide Unternehmen sind gut aufgestellt, Bilfinger aber sehr viel niedriger bewertet und daher für mich reizvoller.

      Auch Bauer (Spezialtiefbau) ist ein weiterer interessanter Kandidat aus der Baubranche.

      @ OHB
      Auf derzeitigem bzw. etwas ermäßigtem Niveau für mich wieder ein klarer Kauf….Limit setzen. Alleinstellungsmerkmal, hohe Eintrittsbarriere.

      @ Genlyte
      Scheint so, als würde hier Philips zum Zug kommen und das Unternehmen schlucken - Schade ein aussichtsreicher Kandidat weniger auf meiner Watch'n'...

      Gruß, nn
      Avatar
      schrieb am 29.11.07 17:00:39
      Beitrag Nr. 966 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.580.659 von notnormal am 27.11.07 13:02:37Moin n.n.

      Campari ist auch stark, die derzeitige Trägheit beim Gewinnwachstum ist m.E. nur vorübergehender Natur und bietet deshalb eine Einstiegschance. Wichtig ist denke ich das organische Wachstum zur Beurteilung der nachhaltigen Ertragsgkraft und diese liegt bei 8%. Pernod's organisches Wachstum ist ebenfalls 8% aber das KGVe ist mir mit 18 nicht gut genug. Diageo wächst mit 7% und hat ein KGVe von 18. Campari hat ein KGVe von 14.

      @Leider habe ich derzeit kaum Gelegenheit, weitere Infos auszuwerten, wegen Arbeit...

      Oh ja, wem sagst du das. Ich würde am liebsten drei Wochen nur Geschäftsberichte lesen - ich liebe schwachen Börsen und habe sehr interessante Werte gefunden - aber ich muss mich auf mein Studium konzentrieren und arbeiten muss ich auch. Ich komme deshalb nur sehrlb nur sehr langam voran, aber bislang kommt mir die Zeit ja (in Form von sinkenden Kursen) entgegen, sodass ich nicht fürchten muss (tue ich aber), dass sich die mangelnde Zeit negativ auf meine zukünftige Performance auswirken wird.

      PoP
      Avatar
      schrieb am 10.12.07 15:34:52
      Beitrag Nr. 967 ()
      Moin pop,

      kurz noch mal zurück zu Rapunzel:
      die Einkaufpreise "höher als der Marktpreis" sind natürlich die Basis für fair gehandelte Produkte - Hand in Hand Label - die gleichzeitig Marketinginstrument sind. Die Wirkung ist nicht zu unterschätzen.

      Zwischenzeitlich wurden viele Produkte auf Benzopyren untersucht - alles in Ordnung
      http://www.rapunzel.de/download/analyseergebnisse_07-12-07_3…


      To whom it may concern

      Ich möchte meine Kaufempfehlung für Rapunzel zurückziehen bzw. einschränken. Aufgrund des sich verringernden freefloats und den geringen Umsätzen ist ein Kauf nur sinnvoll, wenn man nicht plant, die Aktie in absehbarer Zeit wieder zu verkaufen. Es könnte schwierig werden, zu vernünftigen Kursen einen Käufer zu finden.

      Der Alleinvorstand hat den zweiten Großaktionär ausgekauft und hält nun geschätzt 76% der Anteile. Zusammen mit den 56 tausend Aktien, die Rapunzel selbst hält, errechnet sich ein freefloat von ca. 500.000 Aktien (Wert ca. 7,5 M€). Nun soll Rapunzel zumindest ein weiteres Investorenpaket gekauft haben, was die umlaufendenAktien und damit die Handelbarkeit weiter reduziert.

      Für mich persönlich ändert dies nichts. Der Anteil an meinem Portfolio beträgt etwa 40%. Auch wenn sich der Bio-Markt stark verändert, sehe ich Rapunzel als gut aufgestellt an. Ich hoffe und erwarte, dass mehr Produkte zur Abgrenzung demeter zertifiziert werden und sich der Anteil stärker verarbeiteter Produkte zur Margenerhöhung und Stärkung der Marke erhöht. Gerade im Bereich Qualitäts-Bio gibt es viele kleine Unternehmen, für die es mittelfristig Finanzierungs- und Margen-Probleme geben wird, wenn auf der Kundenseite das starke Wachstum bei Bio-Supermärkten anhält. Auch das bietet Rapunzel Wachstumsmöglichkeiten.
      Avatar
      schrieb am 10.12.07 19:17:24
      Beitrag Nr. 968 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.715.187 von best_choice am 10.12.07 15:34:52Hallo bestchoice,

      die Bewertung dürfte jetzt einem KGV von 10 entsprechen. Auf der einen Seite wächst der Markt zwar relativ stark. Auf der anderen Seite preschen der LEH und Lebensmitteleinzelhandel vor. Im HJ-Bericht heißt es: "Dadurch kommt es zu einrr erheblichen Verschärfung des Wettbewerbs mit den typischen Symptomen des Verdrängungsmarktes, wie Anonymisierung der Produkte, steigender Druck auf die Konditionen und Preisverfall. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen und Unwägbarkeiten für die Weiterentwicklung des Fachhandels." Und der Fachhandel wird seinerseits womöglich mit der Ausweitung von Handelsmarken reagieren. Wenn sich der Fachhandel verkleinert, entstehen zusätzliche Risiken, die durch aussteigende Wettbewerber auf Herstellersseite nicht kompensiert würden. Dazu werden wohl auch noch die Beschaffungspreise weiter steigen. Rapunzel wird in diesem Umfeld keine Preismacht haben. Ich denke, dass das Wachstum künftig mit sinkenden Marken einhergehen wird. Das finde ich problematisch, da das RoI mit 10% bereits sehr niedrig ist und Rapunzel einen Großteil reinvestiert. D.h. es werden kaum neue Werte geschaffen. Summa summarum lässt dies das KGV zumindest in einem anderen Licht erscheinen.

      PoP
      Avatar
      schrieb am 11.12.07 16:16:41
      Beitrag Nr. 969 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.718.297 von prince.of.persia am 10.12.07 19:17:24Hallo prince.of.persia,

      danke für Deinen Kommentar. Die von Dir bzw. dem Geschäftsbericht genannten Risiken bestehen und sind nicht zu unterschätzen. Auf der anderen Seite sollte

      - das Wachstum des Marktes ausreichend Wachstumsmöglichkeiten auch für die Anbieter bieten, die Qualitäts-Bio herstellen. Allgemeine Fachmeinung ist, das sich der Markt bei starkem Wachstum aufteilen wird. Und Rapunzel profitiert vom der Alterung der Gesellschaft - im Alter (ab 40 :laugh: ) weiß man gutes Essen zu schätzen.

      - Zwar wächst z.Zt. das Discounter-Bio am schnellsten, die Fachhändler - und zwar hier die Bio-Supermärkte - haben Wachstumsraten im 2-stelligen Bereich mit einer 2 vorne. Nach einer Studie (sorry keine Quelle) sollten sich die Bio-Supermärkte auf lange Sicht am besten durchsetzen. Der Fachhandel wird sich nicht verkleinern sondern verändern, vom Bio-Ladner zur Bio-Supermarktkette. Ende des Jahres ca. 350 Märkte bundesweit, mit einem finanzstarken Investor wollte/will Basic alleine 30-35 Märkte p.a. eröffnen. Ob's realistisch ist, kann ich nicht sagen.

      - LEH: geh mal zu Rewe -> Füllhorn und Bio-Gourmet(Rapunzel)

      Wäre Rapunzel an der Börse, sollte der Kurs über 20€ sein.
      Ich bleibe bei meiner Meinung, für mich bleibt Rapunzel Basis-Investment, zum Kauf empfehle ich es Dritten nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 11.12.07 17:31:08
      Beitrag Nr. 970 ()
      Zum Basic - Investor:

      ... Neben Günther Fielmann, Brillen-Fabrikant und Bio-Landwirt, ist nach Angaben des Nachrichtenmagazins Focus auch Whole Foods im Gespräch. Mit den finanzstarken Amerikanern im Rücken könnte Basic sein erkärtes Ziel von 25 bis 50 Neueröffnungen im Jahr schaffen.
      Quelle:
      http://www.bio-markt.info/bio-markt/inhalte/inh_index.htm?li…
      Avatar
      schrieb am 17.12.07 17:24:55
      Beitrag Nr. 971 ()
      17.12.2007
      RAPUNZEL NATURKOST AG - Umwandlung der RAPUNZEL NATURKOST AG
      - die Gesellschaft plant in 2008 die Umwandlung von einer AG in eine GmbH.
      Quelle: Valora

      Na, das kann ja heiter werden.
      Avatar
      schrieb am 25.12.07 17:24:48
      Beitrag Nr. 972 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.580.659 von notnormal am 27.11.07 13:02:37"@ Nobel Biocare. Hatte ich vor ewiger Zeit auf meiner Watchlist und stets verdrängt aufgrund der hohen Bewertung – hat derzeit kleinere Probleme in den USA, die aber – so meine Hoffnung bzw. Einschätzung – das Potential mittel- bis langfristig nicht oder nur geringfügig schmälern sollte. Allerdings habe ich neulich etwas über eine Klage in den USA gehört – aufgrund fehlender Zeit habe ich aber noch nicht recherchiert – würde, falls Interesse, dies erstmal genauer unter die Lupe nehmen. Werde ich bei Gelegenheit sicher auch tun.Zuletzt lagen die Wachstumsraten etwas unter den Prognosen, aber man hat nach wie vor eine hervorragende Marktstellung und ich denke, diese kann auch verteidigt werden. Sehr konstantes Wachstum über die vergangenen Jahre. Habe daher den etwa 50%igen Kursrückgang genutzt, um eine erste Position aufzubauen – aufgrund der belastenden Faktoren belasse ich es zunächst dabei und warte die weitere Entwicklung ab."

      Finde ich als Unternehmen sehr interessant! Ist mir mit einem KGV von 27 jedoch viel zu heiß. Was mich etwas verwundert: Was veranlasst das Management 900.000 eigene Aktien zu einem Preis von 390 SFr zurückzukaufen? Das enntspräche einem KGV von 35 für 2007. Hält das Management die Aktie zu diesem Preis für deutlich unterbewertet? Warum gehen die so aggressiv vor?

      "@ Centrotec. Auf dem aktuellen Niveau für mich ein klarer Kauf. Man ist gut aufgestellt um von den zukünftigen Energiespar-Massnahmen bei Häusern zu profitieren. Mit der Übernahme von Wolf kann man Gesamtkonzepte anbieten, wie kaum ein zweiter auf dem Markt. Belastend wirken sich die nur mäßigen Quartalszahlen aus, obwohl Centrotec zunächst an seiner Zielvorgabe für’s Jahresende festgehalten hat – sie aber inzwischen als ambitioniert ansieht. Mag also sein, dass man die Erwartungen am Jahresende leicht verfehlt, was am Zukunftspotential m.E. aber wenig ändert. Kurzfristig erwarte ich weitere „Zuckungen“, langfristig halte ich sie für deutlich unterbewertet. Optimal um sich in den nächsten Wochen auf die Lauer zu legen und eine langfristige Position aufzubauen."

      Also das musst du mir nochmal erklären, denn Centrotec macht einen fürchterlichen Eindruck auf mich. Ein RoE von 11% bei horrender Verschuldung, ein RoIC von 3% und Ebit-Marge 3% - sorry, aber was ist das denn!? Auf der HP heißt es "insgesamt ist die CENTROTEC-Gruppe mit ihrem Portfolio von international führenden Marken und Systemlösungen für den Wachstumsmarkt Energiesparprodukte bestens aufgestellt. " Man kann nur hoffen, dass der Markt nicht wächst, denn auf jeden einbehaltenen € schafft Centrotec nicht mal 50 Cent Marktwert! International führende Marken finde ich irreführend. Mir ist doch als Kunde egal, welche Marke dahintersteckt. Die einzigen zwei Wettbewerbsovrteile, die eine Rolle spielen könnten, sind: 1) Kostenvorteile und/oder 2) Alleinstellungsmerkmale. Wenn Centrotec einen Wettbewerbsvorteil hätte, würden sie auch mehr als die Kapitalkosten verdienen. Demnach werden sie keinen haben. "Marktführerschaft" alleine ist kein Wettbewerbsvorteil. Mir scheint es eher so, als gehe das Unternehmen mit Kampfpreisen in den Markt, in der Hoffnung später über weniger Konkurrenz sowie durch Kundenbindung mehr zu verdienen. Kein Unternehmen der Welt will in einen Markt, wo nicht die Kapitalkosten verdient werden können. Und wenn ich mir den Cashflow und die Bilanz ansehe, habe ich sogar die Befürchtung, dass die pleite gehen, wenn es so weitergeht.
      Avatar
      schrieb am 29.12.07 12:09:48
      Beitrag Nr. 973 ()
      Rückblick auf 2007: Eine für mich beispiellose Berg- und Talfahrt - nach einem Zwischenstand von +35% im Hj1 ist ein Ergebnis von –14% per Jahresende herausgekommen, hauptsächlich wegen EganaGoldpfeil (voll erwischt, hoho). Ziemlich unglücklich verlaufen das Ganze, aber so ist das nun mal. Normalerweise versuche ich dankbar für jeden Fehler zu sein, denn ohne die wäre ich nicht das, was ich jetzt bin. Bei Egana wusste ich zuerst nicht, was ich aus dieser Geschichte lernen soll. Hatte ich einfach nur Pech? Sicherlich, ja ... aber das Beispiel Charles Webb hat mir gezeigt, dass es nicht unmöglich ist, sich vor so etwas zu schützen. Das hat mich angespornt, meine Kenntnisse in der Rechnungslegung weiter zu vertiefen. Und jetzt bin ich wieder ein weites Stück schlauer als vorher. Na, wer sagt’s denn, vielleicht hole ich das Pech ja noch ein.
      Avatar
      schrieb am 29.12.07 12:46:55
      Beitrag Nr. 974 ()
      Mit Campari und VF Corp. gibt es übrigens zwei Neuzugänge (siehe Value-Analyse.de). Reduziert habe ich dafür Zwack Unicum (sehr hoher Depotanteil, nur moderates Wachstum) und Best World (vergleichsweise hohes operatives Risiko). Ich habe auch weitere mögliche Neuinvestments im Visier. Auf dem Prüfstand stehen dagegen Masterflex und Pulsion.
      Avatar
      schrieb am 29.12.07 22:30:52
      Beitrag Nr. 975 ()
      Hallo, zusammen,

      nachdem Consors den Jahresabschluß gefahren hat, habe ich das gleiche mit meinem Depot auch gemacht.

      Leider sieht mein Depot nicht so gut aus, wie ich es gerne gehabt hätte, aber...

      Letztlich habe ich das Jahr 2007 mit einem Verlust von rund 17 % abgeschlossen. In einem Jahr, in dem der DAX etwa 20 % zulegt, ist das schon eine Kunst für sich, oder?

      Für das schlechte Abschneiden gibt es vier Gründe. Erstens haben Nebenwerte generell schlecht abgeschnitten in diesem Jahr. Da in meinem Depot keine DAX-Werte sind, ist dieser Aufschwung an mir vorbei gegangen.

      Grund 2 ist eganaGoldpfeil. Immerhin habe ich noch bei 50 Cents die Notbremse gezogen und bin mit viel Dusel und einem satten Gewinn ausgestiegen. Bezogen auf den Jahresanfang 2007 jedoch ergibt sich ein herber Verlust.

      Grund 3 ist die IKB-Bank. Jahrzehntelang ein grundsolides Papier, habe ich nach dem Kursverfall auf knapp über 20 Euro UND der Aussage des Vorstandes, von der Subprime-Krise nicht betroffen zu sein, zugeschlagen. Das Ende vom Lied ist bekannt. Auch hier steht ein hoher (realisierter) Verlust. Zwar warte ich gespannt, was sich in Sachen Sammelklage tut, aber für dieses Jahr hilft mir das natürlich nicht weiter.

      Der vierte und letzte Grund ist undiszipliniertes Verhalten von mir. Zu viel getradet und dabei zu viel Mist gebaut. Na ja, das wird in 2008 besser werden. Versprochen.

      Neben einigen Lehrstunden hat mir das Jahr 2007 doch immerhin Glück im Unglück gebracht. Ich hatte ja Ende 2006 weite Teile meines Depot liquidiert, so daß der absolute Verlust in 2007 gar nicht so hoch ausgefallen ist. Immerhin etwas.

      Mit diesen Werten werde ich versuchen, 2008 besser zu gestalten:

      - Gerry Weber
      - Beiersdorf
      - Deutsche Grundstücksauktionen
      - Fielmann
      - Pfeiffer Vacuum
      - Legg Mason
      - Citigroup
      - Berkshire Hathaway
      - Rofin-Sinar
      - Esprit Holdings
      - DWS Global Value (VL-Sparplan)
      - DWS Top Dividende (Fonds-Sparplan)
      - 2 Liebhaberwerte (zus. etwa 13 % des Depots)
      - Gold-Zertifikat (als Versicherung mit 6 % Depotanteil)

      Daß ich im Finanzsektor doch nochmal schwach geworden bin, liegt an einem ganz hervorragenden Buch von Mohnish Pabrai, einem amerikanischen Investor indischer Abstammung. Er hat ein hervorragendes Buch mit dem Titel "The Dhandho Investor" geschrieben, für mich das beste Buch, das ich je über das Thema Investieren gelesen habe. Vielleicht schreibe ich noch ein paar Zeilen extra dazu.

      Jedenfalls habe ich mir die Citibank als größte Bank der Welt gekauft, weil ich denke, daß die Subprime-Krise nur vorübergehend ist und der Wert wieder kommen wird. Wann auch immer...

      So, und nun feiert ordentlich.

      Gruß,
      JuliaPapa
      Avatar
      schrieb am 30.12.07 13:55:59
      Beitrag Nr. 976 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.893.777 von prince.of.persia am 29.12.07 12:46:55Hallo Prince,

      ohne die Finanzdaten von VF Corp zu kennen, gebe ich dir in der Business Analyse Recht.

      Der erstgenannte mit Marken wie Wrangler und Lee ist relativ langweilig.
      Die Marken haben sicherlich ihre beste Zeit hinter sich. Für mich persönlich gehört die Wrangler Jeans zu den Erinnerungen an die 70er; zusammen mit Parka, Anti-AKW-Button und Matte, also Haare schulterlang + X). Das war mit Sicherheit das Jahrzehnt, das mich geprägt hat.

      Der Star ist der Bereich Outdoor...

      Das glaube ich, dieser Bereich entspricht dem Trend von heute. Schließlich braucht der moderne SUV Fahrer das entsprechende Outfit für die Harausforderungen seiner Expedition Alltag, also Kinder zur Schule bringen, dann zu Aldi und danach in den Baumarkt. ;)
      Avatar
      schrieb am 30.12.07 14:11:55
      Beitrag Nr. 977 ()
      ... na, da bin ich ja mit +8,2% noch ziemlich gut durch das Jahr gekommen, ohne mich natürlich mit Meister Dax zu vergleichen.

      Der vierte und letzte Grund ist undiszipliniertes Verhalten von mir. Zu viel getradet und dabei zu viel Mist gebaut. Na ja, das wird in 2008 besser werden. Versprochen.
      Das hätte von mir sein können. Ich dachte, ich hätte in dieser Beziehung mehr gelernt, nächstes Jahr bestimmt!

      Eine Unsicherheit meines Depots ist 2008 Rapunzel, worüber ich ja schon berichtet habe. Hat aber auch was Gutes: in Vorbereitung auf die Aktienvergeltungssteuer haben mir die Teilverkäufe einiges an Liquidität gebracht, die ich wiederum zum Teil genutzt habe, um Erstkäufe zu tätigen. Und zwar von Unternehmen, die ich gerne im Depot vor 2009 haben wollte.

      Daher sieht mein Depot per 31.12. so aus:

      Rapunzel
      Zwack Unicum
      Marine Farms
      USG Corp
      ING
      RBoS
      Palfinger
      Bijou Brigitte
      DBAG
      Wienerberger
      Frosta
      Johnson&Johnson
      Novartis
      Broad Intelligence



      Guten Rutsch an alle !!
      Avatar
      schrieb am 30.12.07 14:54:29
      Beitrag Nr. 978 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.899.948 von best_choice am 30.12.07 13:55:59Tja, so ist das nun mal :-) Quiksilver, RipCurl, Billabong, ONeill usw. werden auch nicht hauptsächlich an Surfer verkauft. Letztens erzählte doch jemand glatt im Radio, er sei im Internet "segeln" - vielleicht ja mit Nautica-Pulli. VF Corp. hat es sich übrigens schon früh zum Ziel gemacht, das "Moderisiko" aus seinen Jeans zu eliminieren. Sie verfolgen ein zeitloses Konzept (was Esprit übrigens auch macht). In den USA ist der Jeansmarkt ohnehin weniger "fashion-driven" und nicht so hochpreisig wie in Europa. Lee und Wrangler haben jetzt schon Jahrhunderte überstanden. Und mit dieser Strategie werden sie es wohl auch weiter tun. So kann der Markenwert - trotz niedrigem Wachstum - maximiert werden.
      Avatar
      schrieb am 04.01.08 11:21:35
      Beitrag Nr. 979 ()
      Weiter geht es mit:

      Unternehmen / Depotanteil

      Zwack Unicum / 25%
      Masterflex / 20%
      Campari / 15%
      Esprit / 14%
      Best World / 10%
      VF Corp. / 9%
      Pulsion / 6%
      EganaGoldpfeil / 5%

      Wenn sich VF Corp weiter chic macht, kann ich mir ein Aufstocken gut vorstellen. Zur Disposition stehen Pulsion und mittelfristig (hoffentlich) Goldpfeil sowie Masterflex. Bei Masterflex könnte ich mir eine Rduzierung auf etwa 10% Depotanteil vorstellen. Ich habe gerade etwas im Visier, von dem ich denke, dass es ein verdammt gutes Unternehmen ist. Ich warte aber noch auf den richtigen Zeitpunkt. Wenn der Kurs noch 20% oder sogar mehr runterkommt - was aufgrund der Konjunktursorgen durchaus noch passieren könnte - dann werde ich wohl einen beträchtlichen Anteil darin investieren. Mehr sage ich vorerst nicht :-)
      Avatar
      schrieb am 05.01.08 10:53:08
      Beitrag Nr. 980 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.893.777 von prince.of.persia am 29.12.07 12:46:55Der Chart von VF und das aktuelle Konsumumfeld sieht nicht nach Kauf aus.

      VF aquiriert ziemlich viel. Das ist natürlich äußerst praktisch, denn so kann man die Marken, Kundebeziehungen etc. in der Bilanz aktivieren und die GuV steuern. Die Marken werden nicht amortiziert, obwohl, wie man sieht, die sehr wohl an Attraktivität verlieren können, insbesondere wenn Marketingaktivitäten unterbleiben. Das hat sogar noch den schönen Effekt fallender Aufwendungen und steigender Gewinne. Bei selbst erstellten Marken gibt es diesen Luxus nicht. Dann noch recht hohes Goodwill deutet auf hohe Kaufpreise hin, obwohl die Zugänge und bisherigen Marken kaum wachsen. Die imm. VG entsprechen dem Großteil des EKs. Dazu noch steigende Schulden.

      Die Marken sehe ich als eher verstaubt an, von denen es in Asien massenweise Plagiate für wenige Euro gibt (insb. North Face, Eastpak etc.). Ich frage mich, wie man da eine effektive Markenstragegie fahren kann. Die Firma wird von 11 Analysten verfolgt, die über bessere Infos verfügen dürften. Ich glaube nicht, das man es unter diesen Prämissen mit einer starken Unterbewertung zu tun hat.
      Avatar
      schrieb am 05.01.08 15:26:26
      Beitrag Nr. 981 ()
      Kurze Info:

      Ich habe mich von meinen Rapunzel Aktien getrennt. Es ist zwar :cry::cry: ärgerlich unter Wert Aktien zu verkaufen, die Umwandlung in nicht fungible Anteile passen aber nicht in meine finanzielle Situation. Zudem erwarte ich, dass die Kombination aus Rezessionsängsten, Öl, $ und den Umschichtungen im Vorfeld der Abgeltungssteuer durchaus günstige Einstiegsmöglichkeiten bietet.

      Ergebnis: durchschnttlich 4 Jahre gehalten, Wert knapp verdoppelt

      Wenn der Kurs noch 20% oder sogar mehr runterkommt - was aufgrund der Konjunktursorgen durchaus noch passieren könnte

      20% Das halte ich bei vielen Aktien sogar für sehr wahrscheinlich. Viele Finanz- und Bauwerte sind schon deutlich zurückgekommen. Vieles ist noch ziemlich teuer.
      Gerade im Nebenwertebereich könnten wir Preise sehen, mit denen wir heute noch nicht rechnen (hoffentlich :) )
      Avatar
      schrieb am 05.01.08 20:26:15
      Beitrag Nr. 982 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.947.589 von lexor am 05.01.08 10:53:08@VF aquiriert ziemlich viel.

      Das Unternehmen kann seinen hohen Cashflow direkt an mich ausschütten, seine eigenen unterbewerten Aktien zurückkaufen oder den Cashflow selbst in die Hand nehmen und in externes Wachstum investieren. Akquisitionen sind per se nicht schlecht. Man muss nur de guten von den schlechten unterscheiden können. Selbst wenn man davon ausgeht, dass mit den Akquisitionen gerade die Kapitalkosten verdient werden: Ob ich nun 9% mit der Dividende mache oder VF das selbst mit dem einbehaltenen Gewinn schafft ist letztlich egal. In beiden Fällen steigt der Wert der Aktie im Zeitablauf. Vermutlich ist aber zu konservativ ist, so zu rechnen. Viele der zugekauften Marken hatten zwar eine starke Strahlkraft, wurden aber nicht richtig professionell geführt. VF’s Geschäftsmodell bildet eine hervorragende Plattform für eine Integration der Marken. Gleichzeitig wird das Marketing dezentral geführt. Die Erfolge sind schon beeindruckend. Als The North Face übernommen wurde, waren die nicht mal profitabel. Heute ist es ein wichtiger Gewinnbringer und weist sehr starke Wachstumsraten auf. Bei Vans und Nautica kann ich ebenfalls nur den Hut ziehen. In den kommenden Jahren werden Zukäufe aber sowieso nicht die zentrale Rolle spielen. Das war in den letzten Jahren so, weil einige Geschäftsbereiche verkauft wurden. VFC schüttet 40% aus und de Rest wird wahlweise in Aktienrückkäufe und Zukäufe gesteckt. Das anvisierte externe Wachstum liegt indes bei 3%. Bei 9% Kapitalrendite auf die Investition müssten also ein Drittel des Cashflows in Zukäufe fließen.

      @Das ist natürlich äußerst praktisch, denn so kann man die Marken, Kundebeziehungen etc. in der Bilanz aktivieren und die GuV steuern. Die Marken werden nicht amortiziert, obwohl, wie man sieht, die sehr wohl an Attraktivität verlieren können, insbesondere wenn Marketingaktivitäten unterbleiben. Das hat sogar noch den schönen Effekt fallender Aufwendungen und steigender Gewinne.

      Der Wert einer Marke wird determiniert durch den freien Cashflow, den eine Marke erzielen kann. Wann eine Marke an Attraktivität verliert, merke ich wohl kaum dadurch, dass ich sie abschreibe. Wenn vorher irgendwo Kosten aktiviert wurden, die immer wieder anfallen, sollte der Aktivposten auch abgeschrieben werden. Wenn aber ein Unternehmen oder eine Marke mehr als sein Buchwert wert ist, ist der Markenwert oder der Goodwill, der zu einem Großteil den Markenwert abbilden wird, nichts, was vorher den Umweg über die GuV hin zu einer Aktivierung gemacht hat. Die Kosten zur Aufrechterhaltung dieses Wertes tauchen ja schon sofort in den Aufwendungen auf. Da ist es doppelt gemoppelt, auf alle möglichen immateriellen Werte, die ich dem Unternehmen zuschreibe – z.B. Kundenbeziehungen - auch noch Abschreibungen zu verbuchen. Die Werte werden doch keine Capex mehr verursachen! Wenn du so den Wert einer Marke ausrechnen willst, rechnest du grundlegend falsch. Der Wert einer Marke wird bestimmt durch die Owner Earnings und VFC ist nicht anderes als die Summe von Markenwerten.

      @Bei selbst erstellten Marken gibt es diesen Luxus nicht.

      Es handelt sich um Vermögenswerte mit unbestimmter Lebensdauer. Die werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern nur dann außerplanmäßig, wenn eine Wertminderung vorliegt! Mir scheint, als hättest du hier etwas durcheinander gebracht. Die aktivierbaren Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Erstellung einer Marke anfallen, sind doch nicht der Markenwert als Value in Use bzw. Barwert der erwarteten Free Cashflows. Der Wert einer eigenen Marke darf nicht aktiviert werden. Folglich wird da auch nicht abgeschrieben. Also hast du gar keine Mehraufwendungen ggü. einem Zukauf.

      @Dann noch recht hohes Goodwill deutet auf hohe Kaufpreise hin, obwohl die Zugänge und bisherigen Marken kaum wachsen.

      Stimmt auch nicht.

      @Die imm. VG entsprechen dem Großteil des EKs.

      Ja, und? Wenn Berkshire Hathaway oder Moodys übernommen würde, wäre es dann plötzlich ein schlechtes Unternehmen, weil es ein Vielfaches des Buchwerts wert ist und dies dann in der Bilanz auftaucht? Schonmal was von wirtschaftlichen contra bilanziellen Goodwill gehört?

      @Dazu noch steigende Schulden.

      Net Debt to Total Cap in 2006 etwa 12%, Net Debt to Equity etwa 20%!?? In 2007 ist die Verschuldung kurzfristig angestiegen, wegen der Übernahme von 7forall, bewegt sich aber immer noch in einem moderaten Rahmen.

      Alles in allem scheint es mir so, als hättest du dich sichtlich angestrengt, das Haar in der Suppe zu finden, aber das alleine macht die Suppe noch nicht schlecht, oder?

      @Der Chart von VF und das aktuelle Konsumumfeld sieht nicht nach Kauf aus. Ich glaube nicht, das man es unter diesen Prämissen mit einer starken Unterbewertung zu tun hat.

      Man sollte unabhängig denken können, wenn man an an der Börse etwas erreichen will. Wenn eine Aktie teuer ist, weil alle denken, es kann nur noch aufwärts gehen, ist das keine Aktie, die ich haben möchte.
      Avatar
      schrieb am 06.01.08 19:00:08
      Beitrag Nr. 983 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.950.209 von best_choice am 05.01.08 15:26:26@20% Das halte ich bei vielen Aktien sogar für sehr wahrscheinlich. Viele Finanz- und Bauwerte sind schon deutlich zurückgekommen. Vieles ist noch ziemlich teuer. Gerade im Nebenwertebereich könnten wir Preise sehen, mit denen wir heute noch nicht rechnen (hoffentlich Lächeln )

      Wollen wir's hoffen :-) Ich liebe diese Stimmungstiefs einfach. Depressionen, Angst, Panik, Paranoia ...je schlimmer, desto besser, oder? Heute ist mir unverhofft ein äußerst interessanter Nebenwert zugeflogen und ich hänge schon den ganzen Tag da dran. Einziger Unsicherheitsfaktor bei dem Wert (operativ): die Kapitalmarktentwicklung! Na, wenn das nicht's ist.
      Avatar
      schrieb am 06.01.08 21:17:04
      Beitrag Nr. 984 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.953.893 von prince.of.persia am 05.01.08 20:26:15Also irgendwelche Haare in der Suppe will ich nicht finden. Das ist nur mein Eindruck nach einer Durchsicht der Firmenberichte.

      Zu dem Daten. Per 30.9. steht der GW bei 1,2 Mrd. Die anderen imm. VG sind bei 1,4 Mrd. Zusammen sind sie im Jahresvergleich um 900 Mio gestiegen. Das EK ist 3,3 Mrd. und die kurz- und langfristigen Schulden sind 1,65 Mrd., Cash 0,19. Gekaufte Kundenbeziehungen werden amortisiert (doch doppelt gemoppelt), Marken nicht. Stärker als Umsatz steigende Forderungen.

      Das mit dem ökonomischen Goodwill etc. ist alles Theorie und eigentlich sowieso klar. Warum ich was falsch verstanden haben soll, weil ich schreibe dass die Marken nicht amortisiert werden und Du das bestätigst ist mir nicht klar. Natürlich hat man auch vermehrte Aufwendungen bei eigenen Marken, wie sonst kommt es dabei zu einem ökonomischen Wert. Man macht Werbung und hat dann nach einiger Zeit eine Marke ohne jeglichen Bilanzansatz. Oder ich kaufe eine Marke für eine Million, mache keine Werbung mehr aber erwirtschafte fürs erste Gewinn und habe bis zum Impairment 1 Mio als VG stehen.

      Zu der Strategie was wohl interessanter ist als vergangenheitsbezogene Zahlen. Ich weiss nicht recht wie die hohe Anzahl an Marken Synergien bringen soll. Wrangler und Lee sind im selben Markt tätig, konkurrieren eher miteinander. 7 for all Mankind kommt noch dazu. Ebenso Reef und Vans. Skaterschuhe, Outdoorkleidung und Jeans ergänzen sich nach meiner Einschätzung nicht optimal, zumal Du sagst, dass die dezentral gemanagt werden. Was ist also die Investmentstory?

      Das mit dem unabhängig denken ist wohl klar. Bzgl. Timing. Man kann in einen Chart kaufen, der fällt wie ein Stein, ohne das man weiss warum in einem sich eintrübenden US-Konsumklima oder man wartet erstmal eine Bodenbildung ab und kauft dann meist tiefer.
      Avatar
      schrieb am 07.01.08 08:47:19
      Beitrag Nr. 985 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.962.276 von lexor am 06.01.08 21:17:04@Warum ich was falsch verstanden haben soll, weil ich schreibe dass die Marken nicht amortisiert werden und Du das bestätigst ist mir nicht klar.

      Du wolltest darauf hinaus, dass man mit dem Kauf von Kauf von Marken Bilanzpolitik betreibt und der Gewinn zu hoch ausgewiesen wird. Das ist nicht korrekt und deine Argumentation war in sich widersprüchlich. Welchen Luxus kann man sich bei einer eigenen Marke nicht leisten? Was wird da geschönt?

      @Natürlich hat man auch vermehrte Aufwendungen bei eigenen Marken, wie sonst kommt es dabei zu einem ökonomischen Wert.

      Und die hat man bei zugekauften Marken nicht oder weniger? Die Aufwendungen tauchen ja schon direkt in der GuV auf.

      @Man macht Werbung und hat dann nach einiger Zeit eine Marke ohne jeglichen Bilanzansatz.

      Soll das heißen, man soll die Werbeaufwendungen aktivieren oder etwa frei erfundene Werte? Wenn das so wäre, müsste man natürlich auch den Markenwert amortisieren, ist aber nicht so. Die Aufwendungen kommen direkt in die GuV. Folglich muss da auch nichts abgeschrieben werden.

      @Oder ich kaufe eine Marke für eine Million, mache keine Werbung mehr aber erwirtschafte fürs erste Gewinn und habe bis zum Impairment 1 Mio als VG stehen.

      Das wäre so als würde ich ein Kind adoptieren und ihn verhungern lassen. Dann müsste ich es in der Tat abschreiben, weil ich wohl ziemlich sicher wüsste, dass es bald stirbt.

      Syngerien sind vorhanden, halten sich aber in Grenzen. Akquisitionen sind aber, wie ich schon sagte, eh nicht das Thema und somit auch nicht die Investment-Story.
      Avatar
      schrieb am 07.01.08 10:15:09
      Beitrag Nr. 986 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.963.501 von prince.of.persia am 07.01.08 08:47:19Zunächst einmal halte ich es nicht für sinnvoll, einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reissen. Ich glaube nicht, dass meine Argumentation widersprüchlich ist, ich wüsste nicht wo. Klar, kann man mit Übernahmen leichter Bilanzpolitik betreiben. Das Beispiel bzgl. Marketingaufwendungen über einen Lebenszyklus einer Marke habe ich ja schon gegeben. Weitere sind z.B. Erstbewertungsansätze der Vorräte (was zu einem höheren Goodwill führen würde, der nicht amortisierbar ist), oder Zinssätze bei der Diskontierung langfr. Forderungen, Rückstellungen. Das bewirkt alles höhere Gewinne in der Folge.

      Klar, kann man jetzt auf den Op. CF abstellen. Der schwankt aber bei den meisten Firmen stark und war in 2006 z.B. um einiges unter Gewinn. In 2007 war er bisher auch niedriger. Da kann man noch nicht viel dazu sagen, weil wohl Vorräte für das Weihnachtsgeschäft aufgebaut wurden, das jedoch in den USA eher verhalten lief.

      Letztlich wird man also wohl nicht umhin kommen, die Strategie zu beurteilen. Erfolgreiche Marken wie Esprit oder Puma halten z.B. den Zukauf konkurrierender Marken für nicht sinnvoll.
      Avatar
      schrieb am 07.01.08 10:50:25
      Beitrag Nr. 987 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.964.138 von lexor am 07.01.08 10:15:09Dann lass uns doch erstmal festhalten, dass 1) ich keine Abschreibungen auf den Markenwert benötige, weil die Aufwendungen bereits direkt in die Guv fließen und weil dies für mich als Investor keinen Mehrwert hat und 2) es in diesem Zusammenhang vollkommen egal ist, ob das eine eigene Marke war oder ob diese akquiriert wurde. Inwieweit das deiner Argumentation entsptricht, sei dahin gestellt. Ob Übernahmen prinzipiell Möglichkeiten der Bilanzpolitik eröffnen, ist wohl auch ein anderes Thema.

      Bei den Akquisitionen rechne ich wie gesagt vorsichtig damit, dass die Kapitalkosten verdient werden. Mit Esprit ist VF Corp. nicht vergleichbar, denn Esprit ist in erster Hinsicht eine Retail-Brand mit Eigenmarke. Puma war immer ein Einmarken-Unternehmen, VF Corp. immer ein Mehrmarken-Unternehmen. Da kann jeder auf seine Weise und mit seinen Prinzipien erfolgreich sein. Btw. kann es für Esprit durchaus Sinn machen, Marken zu akquirieren oder mehrere Marken zu entwickeln, was sie ja auch tun, und Puma wurde von selbst von einer Retail-Brand mit Eigenmarken und Mehrmarkenstrategie übernommen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.08 19:35:26
      Beitrag Nr. 988 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.964.506 von prince.of.persia am 07.01.08 10:50:25Gut, dann dann noch ein Versuch :).

      Es geht mir um eine Betrachtung des Geschäftsmodells und der Messung des Erfolgs. VFC akquiriert die Marken und alles drumherum mit der Absicht einer Besserung. Die Marken wurden bereits von anderen aufgebaut. Wenn man davon ausgeht, dass eine Marke mit Wert 0 beginnt und am Schluss hypothetisch wieder bei Wert 0 landet und dazwischen einen bestimmten Wert aufweist, dann fällt bei Eigenmärklern der Aufwand zu Beginn an, bei Aufkäufern am Schluss mit dem Impairment. Wenn also ein Aufkäufer positive Ergebnisse ausweisen will, dann kann er Aufwendungen kürzen und durch eine höhere Rentabilität einen Sanierungserfolg darstellen obwohl sich die Kosten dieser Massnahme erst am Ende mit dem Impairment zeigen. Korrekterweise müsste in diesem Fall der Bilanzansatz des Markenwerts um den Verlust des Barwerts abgeschrieben werden und den Zuatzgewinn kompensieren (das wird auch tlw. gemacht, Stichwort Impairmenttest, ist aber schwierig). Bei selbsterstellten Marken wird über den Lebenszyklus der Mindergewinn am Anfang getragen und zum Schluss gibt es kein Impairment mehr. D.h. also, dass während des Zykluses ein Aufkäufer weniger Aufwendungen als eine Eigenmarke verbucht und am Schluss wg. dem Impairment liegen beide wieder gleichauf. Also hat ein notorischer Aufkäufer die Möglichkeit oder den "Luxus" tatsächliche Kosten in die Zukunft zu verschieben.

      Also liegt der Knackpunkt in der Entwicklung der Marken. Eine Diskussion darüber vermisse ich bisher. Bisher las ich davon, dass hoffentlich in Zukunft die Kapitalkosten erwirtschaftet werden. Das ist vielleicht so, oder vielleicht auch nicht. Interessant wären konkrete Massnahmen wie VFC das machen möchte, sprich wie sinnvoll ist die Markenstrategie.
      Avatar
      schrieb am 07.01.08 22:19:20
      Beitrag Nr. 989 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.971.362 von lexor am 07.01.08 19:35:26Das ist nicht ganz richtig. Die Aufwendungen des Aufkäufers fallen nicht zum Schluss mit dem Impairment an und der Käufer wendet auch nicht weniger auf, als der Eigenentwicklier, sondern umgekehrt. Die Aufwendungen beginnen ab dem Punkt, wo der Aufkaufer die Marke bezahlt. Wenn er damit eine Rendite macht, die nicht viel mehr als die Kapitalkosten beträgt, hat er viel mehr Aufwendungen geleistet.

      Es gibt ja grundsätzlich zwei Blickwinkel. Aus dem Blickwinkel der Erträge brauche ich keine pauschalen Abschreibungen auf den Goodwill, weil letztlich nur der freie Cashflow zählt. Abschreibungen, die nicht dadurch resultieren, dass ich einfach keine Aufwendungen verbucht habe wie z.B. bei Sachinvestitionen, dürfen nicht hinzugezählt werden, weil sie Capex verursachen. Alles andere ist aus Ertragssicht unerheblich. Der andere Blickwinkel ist der Vermögenswert in der Bilanz. Hier wird der Goodwill aktiviert und spiegelt den Wert der Marke wider. Wie ist vorzugehen mit diesem Vermögensgegenstand? Wenn ich dich richtig verstanden habe, wäre es d.E. sinnvoll, diesen abzuschreiben, weil Marken auch an Attraktivität verlieren können. Demnach würde der Vermögensgegenstand zu hoch abgebildet. Das ist m.E. überflüssig, da der Wert ja ohnehin immer auf Wertminderung überprüft werden muss. Wenn also z.B. der Umsatz entgegen den Annahmen beim Kauf sinkt, muss der Wert überprüft werden, und wenn dieser dann den Kaufpreis nicht mehr deckt, wird außerplanmäßig abgeschrieben. Dabei sollte man auch bedenken, dass der wirtschaftliche Goodwill bei einer positiven Entwicklung der Marke steigt. Nehmen wir ein Markenunternehmen mit einem Buchwert von 10 Eur je Aktie und einem Gewinn von 2 Eur je Aktie, entsprechend einer Eigenkapitalrendite von 20%. Nehmen wir weiter an, diese wird mit einem KBV von 2 gehandelt, entsprechend einem Kurs von 20 Eur. Über die kommenden Jahre werden die Gewinne thesauriert und der Gewinn verdoppelt sich auf 4 Eur. Dafür müssen insgesamt 10 Eur einbehalten werden, da Kapitalrendite 20% (in dieser Rechnung ohne Zinseszins). Unterstellen wir, dass die Aktie dann weder höher noch niedriger bewertet wird, also weiter mit einem KBV von 2, hätte sich der Kurs ebenfalls verdoppelt..Buchwert dann 20 Eur, Kurs 40 Eur. Aha, was sehen wir denn da? Der wirtschaftliche Goodwill ist auf 20 Eur gestiegen. Vorher lag er bei 10 Eur. Hätte ich das Unternehmen schon vorher gekauft und den Goodwill von 10 Eur aktiviert, würde der wirtschaftliche Goodwill bereits das Doppelte des bilanziellen Goodwills betragen. Du hättest den Goodwill aber abgeschrieben und damit ausgesagt, dass der Wert der Marke gesunken ist. Sollte der Wert wirklich gesunken sein, wird dies ein Impairmenttest zeigen. Die Unternehmen sind da meines Wissens nicht zimperlich.

      Ich glaube, dass starke Marken - und VF hat einige davon - wahrscheinlich eine lange Lebensdauer haben werden. Das Risiko sollte im Modebereich i.A. höher sein, weshalb einer Mehrmarkenstrategie auch Sinn macht. Selbst die einfachstehn Konsumgüter haben i.d.R. keine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren. Aber die starken Marken schon. Deswegen konzentrieren sich die Multis wie z.B. Nestle oder auch Henkel, Procter und Gamble usw. einerseits auf die starken Marken. Andererseits fahren sie eine Mehrmarkenstrategie. Ein Vorteil einer Mehrmarkenstrategie ist die Risikodiversifikation. Zwar besagt die reine Lehre, dass die reine Risikodiversifikation auf Unternehmensebene keinen Mehrwert für den Investor hat, weil es ihm ja freisteht, selber ein diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen. Aber vielleicht habe ich ja keine Lust, ein Portfolio aus 100 verschiedenen Schokoriegeln zusammenzustellen, lol. Weitere Vorteile sind z.B. das Füllen von Regalfläche als Eintrittsbarriere für andere Wettbewerber, eine zielgruppenspezifische Ansprache, bessere Marktdurchdringung, Entsprechen des Wechselverhaltens beim Konsumenten etc., trifft aber wohl auf VFC alles weniger zu. Bei VFC sind die Synergien zum einen Größenvorteile in der Logistik und im zentralisierten Einkauf. Und zum anderen ein starker Marketingsupport, z.B. über die Eröffnung von Filialen - Investitionen, die sich ein Mittelständler so nicht leisten kann. Zudem darf auch nicht unterschätzt werden, dass VFC bereits seit mehr als 100 Jahren im Geschäft ist! Wenn du das bist, weißt du wo der Hase läuft. Mehr als 100 Jahre an der Effizienz zu arbeiten, bringt schon gewisse Lerneffekte mit sich. In den letzten Jahren hat das Unternehmen sich z.B. einen Wettbewerbsvorsprung durch hohe Investitionen in IT verschafft. Wie sagt noch der Chef von 7 For All Mankind neulich...\"VF leapfrogs us along the learning curve\". Dann muss man noch sehen, dass einige Unternehmen einfach nicht so professionell geführt werden. Nautica hatte z.B. kaum Marketing gemacht und einfach so mal hier mal da Läden eröffnet und Kollektionen entworfen. Unter VF sah das anders aus. Extensives Marketing, danach gleich ein paar Läden dicht gemacht, schwache Produktlinien gecancelt und einen neuen Wachstumsplan entsprechend den erforschten Marktchancen erstellt. Die Ergebnisse nach einem Jahr waren bereits sehr gut. ...klar, es ist nur eine Frage der Zeit, bis mal etwas nicht so läuft. Dann wird der Goodwill einer Marke mal abgeschrieben. Ja, und? Das Risiko ist schon durch die vergleichsweise niedrigen Investitionsvolumina pro Marke und den vielen Marken begrenzt.

      Langfristig peilt VFC rund 8% Umsatzwachstum, davon 5% aus eigener Kraft sowie 3% durch Akquisitionen. Die Akquisitionen spielen fr die Bewertung der Aktie keine so wichtige Rolle. VFC schüttet ja schon 40% aus und kauft zudem eigene Aktien zurück. Wenn VFC mit dem einbehaltenen Gewinn eine Rendite von sagen wir 9% macht und ich mit 9% diskontiere, könnte ich in einer DCf-Rechnung - die ich übrigens noch nicht gemacht habe - auch ebenso davon ausgehen, dass der Gewinn nicht einbehalten, sondern ausgeschüttet wird - hätte ja exakt den gleichen Wert. Was ja nicht heißt, dass das Wachstum wertlos ist. Der Wert steigt ja alleine durch den Zeitablauf. Wenn ich einen Anspruch auf 1 Eur Gewinn je Aktie erwerbe und diese 1 € jedes Jahr sich mit 9% verzinsen, steigt auch der Gewinn und der innere Wert jedes Jahr um 9%. Ich rechne dem zwar keinen Mehrwert zu, weil ich gerade 9% Rendite fordere und mit 9% wieder abzinse, sprich die Aktie fair bewertet wäre, aber der faire Wert steigt ja um diesen Betrag pro Jahr. (Es ist demnach also falsch, wenn Anleger denken, eine Aktie sei ausgreizt, wenn sie ihren fairen Wert erreicht hat, aber das nur am Rande). Eine zu erwartende Rendite könnte man demnach z.B. wie folgt beurteilen: 3,6% (0,4*Cashflow) + 5% organisches Gewinnwachstum + 0,6*9%=5,4% aus Akquisitionen = 14%. Eine eventuelle Unterbewertung ist darin noch nicht berücksichtigt. Tatsächlich dürften es aber mehr als 14% sein, da VFC nicht 60% des Cashflows in Rückkäufe investieren braucht bzw. dies auch nicht unbedingt vorhat. Stattdessen kaufen sie eigenen Aktien zurück und damit werden sie m.E. ein RoI von deutlich mehr als 9% machen, weil die Aktie unterbewertet ist. Demnach also eher >15%, ohne Aufwertung durch Unterbewertung.

      Zur Charttechnik:

      Dafür kann ich mir nichts abgewinnen. Ich versuche i.d.R. hervorragende Unternehmen zu guten Preisen zu kaufen, und zwar so, dass ich etwa 15% Rendite und mehr machen kann - langfristig. Ob ich da 10% mehr oder weniger zahle, ist Lachs - macht auf einen 10-Jahres-Zeitraum z.b. 1% p.a. aus. Wenn mir aber so ein Unternehmen durch die Lappen geht, gehen mir 15% p.a. verloren. Mit anderen Worten: Ich müsste in 14 von 15 Fällen oder mit einer Wahrscheinlichkeit 93,3% mit Charttechnik richtig liegen, um allein diesen Effekt zu kompensieren. Sorry, aber das ist nicht mein Ding. Nun könnte man sicherlich argumentieren, dass man ja immer noch kaufen kann, wenn sie gestiegen ist und charttechnisch wieder fröhlich aussieht, aber da sind wir wieder beim Marktiming. Außerdem sehe ich nicht ein, dass ich für eine Aktie mehr bezahle, nur meine Kopf-Schulter-Unterkiefer-Formation gebrochen wird. Es gibt da einen Zitat, von Peter Lynch, den ich sehr gut finde: \"Iv you can\'t convince yourself \"when i\'m down 25% i\'m a buyer\" and banish forever the fatal thought of \"when i\'m down 25% i\'m a seller, then you\'ll never make a decent profit in stock. Profit on stocks goes to those who buy stock on sale.\" Wenn Jemand fragt, hey heute -5%, wie kommt das? kann ich darauf nicht mehr antworten als, dass es zu jedem Kurs auch einen Käufer gibt und auf der anderen Seite irgendjemand keine Lust auf die Aktie hat. Ich würde zwar den Satz \"you\'ll never make a decent profit\" nicht 1:1 übernehmen, denn dieser Satz impliziert nicht, dass der arme Investor vielleicht zu viel bezahlt hat, aber den Rest vertrete uneingeschränkt. Und zwar aus einem einzigen guten Grund: Wenn die Aktie um 25% sinkt und ich kein Buyer bin, dann hat schon der Erstkauf nicht gestimmt!! VFC wird schon mit einem KGV von 11 gehandelt, entsprechend dem FCF. Klar können günstige Aktien auch noch günstiger werden. Oder auch nicht. Du schreibst von fallen Steinen und Bodenbildung, aber vielleicht ist mir der Kurs schon gut genug oder vielleicht macht die Aktie einen Rebound und die Bodenbildung findet vier Etagen höher statt. Etwas anderes ist es natürlich, wenn eine Aktie ein KGV von 20 und mehr hat. Da kann die Bodenbildung auch mal 10 Etagen tiefer stattfinden, je nach dem wie stark die Diskepranz zwischen alter und neuer Meinung ist - was gerade bei Wachstumswerten, die i.d.R. irgendwann zu positiv bewertet werden, sehr hoch sein kann. Ich bilde mir die Bodenbildung eher als fundamentale Bodenbildung, fiktiv im Kopf. Was darunter geht, sind für mich keine Steine, sondern Bon Bons. Wenn ich eine Aktie haben will, die schon deutlich unterbewertet ist, und du gibst mir das Gleiche für 50% weniger, mache ich die Hand auf und sage danke. Ich möchte nicht abwarten, ob die anderen Angebote auch so sein werden und vielleicht eine \"Bodenbildung\" verursachen werden, sondern ich möchte ein gutes Geschäft machen.
      Avatar
      schrieb am 08.01.08 09:20:52
      Beitrag Nr. 990 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.973.531 von prince.of.persia am 07.01.08 22:19:20Vermutlich ist Dein Blickwinkel ein ökonomischer, das ist zwar in Theorie gut. Jedoch nur mit cash flows messbar, die aber stark schwanken und Sondereinflüssen unterliegen.

      Sicherlich hast Du Verständnis, dass ich das jetzt nicht alles durchlesen kann. Evtl. bleibt mir am Wochenende mehr Zeit.
      Avatar
      schrieb am 08.01.08 11:45:26
      Beitrag Nr. 991 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.975.616 von lexor am 08.01.08 09:20:52Wenn ich keinen ökonomischen Blickwinkel haben soll, welchen denn dann?? Ich bin keineswegs nur auf den Cashflow eingegangen, sondern auch den Ertrag und die Vermögenswerte. Wenn ein Goodwill abgeschrieben wird, ohne dass die Marke an Wert verliert (tatsächlich steigt der wirtschaftliche Goodwill im Zeitablauf), ist das ebenfalls ein Sondereffekt (Luftbuchung), den ich dem Gewinn hinzuzählen würde/müsste. Da dies aber kein Sinn ergibt, wird der Goodwill auch nicht pauschal abgeschrieben und dass dies das HGB erlaubt, liegt lediglich daran, dass der Goodwill eher als Bilanzierungshilfe, denn las Vermögenswert angesehen wird. Es ist ein Trugschluss zu denken, dass nur weil ein Goodwill in der Bilanz steht, die Bilanz schlechter ist. Jedes Unternehmen, dass mehr als seine Kapitalkosten verdient, ist mehr wert als sein materielles Vermögen. Das ist keine reine Theorie, wie du unterstellst, sondern praktisch untermauert, ebenso wie anderen Dinge, die ich geschrieben habe. Und dass der Cashflow schwankt ist klar, aber den Zusammenhang zur Diskussion habe ich nicht verstanden.
      Avatar
      schrieb am 08.01.08 13:06:42
      Beitrag Nr. 992 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.975.616 von lexor am 08.01.08 09:20:52Drei weitere Denkanstöße:

      1) Wenn du jetzt - sagen wir Artnet - Aktien mit dem aktuellen Buchwert von < 1 € je Aktie kaufst, hast du mehr als 90% Goodwill gekauft. Der Goodwill würde das 9-fache deines investierten Eigenkapials entsprechen. Schon mal drüber nachgedacht?

      2) Niemand investiert nur zum Spaß. Jede Investition fängt mit einer Anfangsauszahlung an und erbringt - hoffentlich - genügend Einzahlungen, um eine angemessene Rendite zu erwirtschaften. Auf was sonst - wenn nicht auf den Cashflow - sollte man ja muss man letzenendes abstellen?

      3) Falls du darauf hinaus illst, dass die Cashflows nur unzureichend geschätzt werden können: Na klar, aber deswegen höre ich ja nicht auf zu denken. Man wird nicht drumrumkommen, sich ein ungefähres Bild von dem Wert einr Investition zu machen. Das gilt auf Unternehmensebende ebenso wie für mich als Investor. Ob ich mir nun Gedanken über den Cashflow einer Aktie mache oder nicht - wenn ich ich die Aktie bezahle, dann sind die Prognosen darin enthalten, d.h. wenn ich z.B. ein KGV von 25 für eine Aktie zahle, ist die Gefahr ja erst Recht hoch, dass die Cashflows nicht den vom Markt erwarteten Werten entsprechen werden. Deshalb sollte man m.E. nach Möglichkeit Aktien von Unternehmen kaufen, deren Wachstumsperspektiven sehr gut, aber noch nicht eingepreist sind. Nur so wird mit man hinreichender Wahrscheinlichkeit auf eine Unterbewertung stoßen und sich vor Verlusten schützen können.
      Avatar
      schrieb am 08.01.08 16:33:32
      Beitrag Nr. 993 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.978.573 von prince.of.persia am 08.01.08 13:06:42Sicherlich ist der ökonomische Goodwill etc. wichtig, sagte ich ja. Jetzt darf ich aber dreimal raten woher Du den berechnest. Die ganze Diskussion ist mir langsam zu theoretisch und wir sind auch schon weit vom ursprünglichen issue entfernt, und wir kommen eh nicht auf einen Nenner. Eine prinzipielle Goodwilldiskussion möchte ich nicht starten. Ich habe mich auch nirgends kritisch über das Vorhandensein eins solchen in den meisten Unternehmen beschwert. Das ist wie immer von Fall zu Fall zu beurteilen. Man braucht sowas auch nicht ausführlich diskutieren, denn das ist bereits allg. Lehrschatz.

      Offenbar entscheidet sich der Erfolg eines Unternehmens anhand des operativen Geschäftes. Ich glaube nicht daran mittelmäßige Unternehmen zu kaufen nur weil sie anhand der GuV-Zahlen billig aussehen und in der Vergangenheit mal gut waren und ihre Kapitalkosten verdient hatten, das mag ein Anhaltspunkt für die Zukunft sein, muss aber nicht. Bzgl. Artnet könnten Aktionäre z.B. erwarten, dass dieser Goodwill berechtigt ist, d.h. dass der Markt potentiell mehr Gewinn hergibt. Wenn man nun die Wettbewerbssituation als positiv einschätzt, ergibt sich eine hohe Kapitalrendite, und in Folge, ökonomischer GW von selbst. Da gibt es natürlich ein Risiko weil mit gewissen Unsicherheiten belastet, die fortlaufend neu zu beurteilen sind. Insofern ist es interessant sich darüber zu unterhalten, und nicht über offensichtliche Effekte, die daraus resultieren.

      Das wars jetzt soweit von mir.
      Avatar
      schrieb am 08.01.08 22:10:54
      Beitrag Nr. 994 ()
      @nn

      Hast du dir Quiky und Billabong mal wieder angesehen? Bei Quiksilver ist der Geschäftsbericht endlich raus, aber ich kann keine Gewinnangaben zum Skigeschäft finden! Ich vermute mal, dass die mit dieser Sparte Verluste schreiben. Je höher die Verluste bei der derzeitigen Ertragslage sind, desto interessanter ist die Aktie auf dem derzeitigen Niveau. Aber so fehlen mir leider wichtige Informartionen. Muss mir bei Gelegenheit auch mal die CC anhören. Billabongs Zahlen waren ja mal wieder phänomenal, die Marke ist sowas von interessant. Aber: Billabong hat wieder ein paar Lizenznehmer übernommen und ich konnte keine Angaben zum organischen Umsatzwachstum finden! Ja, haben sie sie denn noch alle!? Dann halt nicht...püh.
      Avatar
      schrieb am 11.01.08 14:27:09
      Beitrag Nr. 995 ()
      >>>>>
      Hast du dir Quiky und Billabong mal wieder angesehen? Bei Quiksilver ist der Geschäftsbericht endlich raus, aber ich kann keine Gewinnangaben zum Skigeschäft finden! Ich vermute mal, dass die mit dieser Sparte Verluste schreiben. Je höher die Verluste bei der derzeitigen Ertragslage sind, desto interessanter ist die Aktie auf dem derzeitigen Niveau. Aber so fehlen mir leider wichtige Informartionen. Muss mir bei Gelegenheit auch mal die CC anhören.
      <<<<

      CC?

      Bin mir immer noch zu unsicher hinsichtlich der Rossignol-Aussichten für die Zukunft.
      Wie so oft – Übernahmen bringen viel Unsicherheit und sind oftmals nicht vorteilhaft. Ist bei mir vor einiger Zeit aus dem Depot geflogen und dabei wird es wohl auch bleiben. Also: gucke ich mir derzeit.

      >>>>
      Billabongs Zahlen waren ja mal wieder phänomenal, die Marke ist sowas von interessant. Aber: Billabong hat wieder ein paar Lizenznehmer übernommen und ich konnte keine Angaben zum organischen Umsatzwachstum finden! Ja, haben sie sie denn noch alle!? Dann halt nicht...püh.
      <<<<

      Du sprichst mir aus dem Herzen - auch ich vermisse Zahlen dazu.

      Dennoch: BILLABONG „hübscht“ sich gerade ganz schön auf – der Kurs ist inzwischen doch deutlich auf Talfahrt gegangen und ich denke so langsam über einen ersten Einstieg nach. Insgesamt scheint mir das Unternehmen gute Arbeit zu leisten und so langsam wird auch die Bewertung attraktiv. Mal sehen…

      Insgesamt sind einige „Konsumwerte“ deutlich gefallen aufgrund der Unsicherheit in den USA. Interessantes Niveau inzwischen auch wieder bei ESPRIT. Hier kommt hinzu, dass angeblich die Dezember-Verkäufe 2007 unter dem 2006er Niveau gelegen haben  erscheint allerdings plausibel, da 2006 viele Leute noch vor der MwSt-Erhöhung massiv gekauft haben (ja, auch Klamotten). Bereitet mir daher keine Sorgen.

      Bin allerdings schon wieder stark auf der Käuferseite unterwegs gewesen in den letzten Tagen (trotz der Unsicherheiten) – konnte mich nicht zügeln bei einigen Werten!

      GEOX habe ich aufgestockt, nach massiven Kursverlusten in den letzten Tagen.

      Ebenso bin ich bei BILFINGER & BERGER eingestiegen – trotz Baubranche (welche vermeintlich sehr zyklisch ist) gehe ich von weiteren Gewinnsteigerungen in den nächsten Jahren aus – es sein denn der Markt kollabiert total und wir rutschen in eine Tiefe Rezession ab (woran ich bislang aber nicht glaube und wovon auch andere Branchen betroffen wären).

      Ausserdem ist B&B inzwischen sehr stark als Dienstleister tätig und in vielen Ländern herrscht enormer Bedarf an Infrastruktur-Erneuerungen. Insgesamt positive Aussichten und nach dem Kursrückgang erscheinen die Risiken ausreichend eingepreist zu sein.

      OHB TECHNOLOGY hatte ich schon vor der Bekanntgabe, dass sie die Airbus-Werke übernehmen sollen, gekauft. Den Kursanstieg habe ich also mitgenommen, muss aber ehrlich gestehen, dass ich die Euphorie darüber nicht so recht nachvollziehen kann. Ungewissheiten bzgl. der Zukunft und hohe Schulden – für mich derzeit ein Grund, den vorzeitigen (und eigentlich ungeplanten) Ausstieg zu prüfen.

      Anstelle dessen werde ich mich im Hinblick auf die Abgeltungssteuer vermehrt auf gut aufgestellte und vor allem finanzstarke Unternehmen konzentrieren (z.B: Nestlé, Pernod etc.) und entsprechend aufstocken.

      Entsprechend ist die finanziell schwache CENTROTEC nach der letzten Erholung auch rausgeflogen...ist mir derzeit zu unsicher.

      Ein weiterer Teil meines Ersparten wird zudem in Fonds fließen – um Umschichtungen in Zukunft zu vermeiden. Mischfonds und Aktienfonds. Rest noch unklar.

      Gruß, nn
      Avatar
      schrieb am 12.01.08 15:57:37
      Beitrag Nr. 996 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.019.887 von notnormal am 11.01.08 14:27:09@CC?
      @Bin mir immer noch zu unsicher hinsichtlich der Rossignol-Aussichten für die Zukunft.
      Wie so oft – Übernahmen bringen viel Unsicherheit und sind oftmals nicht vorteilhaft. Ist bei mir vor einiger Zeit aus dem Depot geflogen und dabei wird es wohl auch bleiben. Also: gucke ich mir derzeit.

      Ich meinte den Conference Call, den du auf der IR-Page abrufen kannst. Ich habe von einem Anlalysten etwas dazu gelesen, wie hoch die Verluste von Rossignol sein sollen, demnach werden sie das sicher auf der CC gesagt haben. Ich habe zwar gerade erst wieder angefangen, die Geschäftsberichte zu lesen, glaube aber, dass wenn die Aktie auf 6 bis 6,50 $ zurückkommt, und sich mein Eindruck nicht noch ändert, ich kaufen werde. Das interessante daran ist, dass Rossignol gerade ein Kaufgrund darstellt! Wie ich das meine, erkläre ich dann.

      QBillabongs..ich konnte keine Angaben zum organischen Umsatzwachstum finden! Ja, haben sie sie denn noch alle!? Dann halt nicht...püh.
      <<
      Du sprichst mir aus dem Herzen - auch ich vermisse Zahlen dazu.

      Aber das kann doch nicht sein. Billabong rückt erstmal nach hinten in meiner Prioritätenliste und wenn sie wieder nach vorne kommen und die IR mir diese Frage nicht beantworten wird, werde ich auch nicht kaufen.

      @Bin allerdings schon wieder stark auf der Käuferseite unterwegs gewesen in den letzten Tagen (trotz der Unsicherheiten) – konnte mich nicht zügeln bei einigen Werten....Insgesamt sind einige „Konsumwerte“ deutlich gefallen aufgrund der Unsicherheit in den USA.

      Ich sehe auch schon Überteibungen. Beispiel Benetton. Benetton hat eine starke Marke in Italien und inzwischen auch in Osteuropa und Indien. Selbst in Italien wächst das Unternehmen wieder mit 10%. Operatives Gewinnwachstum sogar 21%. Die herben Marketingfehler in der Vergangenheit wurden der Marke offenbar verziehen. Die Aktie war moderat bewertet, KGVe von 14 bis 15 etwa. Hätten eigentlich steigen müssen, aber im Strudel von US-Rezession (sie machen so gut wie nichts in den USA) und Marks & Spencer, ist die Aktie so weit zurückgekommen, dass das KGVe jetzt einstellig ist. Die Fundis sind noch die gleichen und der Ausblick dürfte sich ebenfalls nicht wesentlich verändert haben.

      Hast du dir auch deine "Ex" mal wieder angesehen: Fuchs Petrolub? ;-) ...macht sich auch chic. Ich glaube ich sollte mir das Unternehmen noch viel näher anschauen. Wäre doch blöd, wenn so eine Erfolgsstory einfach an einem vorbeiläuft, obwohl man ständig damit konfrontiert wird. Das kann ein Riesenfehler sein, der einem viel Geld kostet -> auch dann sind Fehler und häufig sogar die viel größeren! Und woraus resultiert das? Einzig und allein daraus, das man nicht genügend nachhakt.
      Fuchs ist auf Wachstumskurs, hat eine erstaunliche Preismacht, die Bilanz verbessert sich zunehmend, ebenfalls der Cashflow und Fuchs kauft inzwischen eigene Aktien zurück und dürfte die Dividende erhöhen, KGVe etwa 11.

      @Interessantes Niveau inzwischen auch wieder bei ESPRIT.

      Jab, das KGVe hat sich deutlich auf 16 reduziert. Zum einen sind da bereits die Schätzungen des kommenden Gj drin, zum anderen ist die Aktie deutlich gesunken. Während ich vor ein paar Monaten noch "Halten" gesagt hätte, ist die Aktie jetzt wohl eher bei "Kaufen" angelangt. Allerdings ist in der Prognose auch schon relativ viel Wachstum enthalten. Ich werde es so belassen, also halten.

      @Hier kommt hinzu, dass angeblich die Dezember-Verkäufe 2007 unter dem 2006er Niveau gelegen haben  erscheint allerdings plausibel, da 2006 viele Leute noch vor der MwSt-Erhöhung massiv gekauft haben (ja, auch Klamotten). Bereitet mir daher keine Sorgen.

      Woher stammt das?
      Avatar
      schrieb am 13.01.08 15:35:37
      Beitrag Nr. 997 ()
      Hallo PoP

      langsam wird es mir unheimlich.

      Habe gerade letzte Woche auch wieder Fuchs hervorgegraben und mir überlegt, ob sie einen genaueren Blick wert sind...

      :D

      @ Esprit...stammt aus einer Analysteneinschätzung von letzter Woche mit den Dezemberumsätzen...lass mich nicht lügen von wem - interessiert mich nämlich ansonsten recht wenig, was die Herren von sich geben.

      Gefunden:

      DJ MARKET TALK: JPM Ups Esprit Tgt To HK$124; Buy Before Results Jan 11, 2008 11:35
      1123 [Dow Jones] STOCK CALL: JPMorgan ups Esprit's (0330.HK [News / Quote]) target to HK$124.00 from HK$118.00, keeps Overweight, adds to Analyst Focus List. Tips 1H08 EPS (to be announced in about 3 weeks) +35% on-year to HK$2.65/share, on strong Euro, lower corporate tax rate in Germany (major revenue contributor); 1H pre-tax EPS would be +7.6% on Euro terms. 'Good to buy before results.' Says December German apparel sales down 4% was due to higher base in 2006 before value-added tax was increased; doesn't mean German consumer spending is weakening. Also shrugs off concerns on unsatisfactory results of European retailers, says their problems relate to home countries, don't much affect Esprit. Stock down 2.1% at HK$98.00. (ARP) Contact us in Hong Kong. 852 2802 7002; MarketTalk@dowjones.com

      ...auch interessant: http://www.faz.net/s/RubF3F7C1F630AE4F8D8326AC2A80BDBBDE/Doc…

      gruß, nn
      Avatar
      schrieb am 13.01.08 16:25:23
      Beitrag Nr. 998 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.034.106 von notnormal am 13.01.08 15:35:37Das ist ja not normal. Vielleicht sind wir ja sowas wie Seelenverwandte, lach. Letztes Jahr z.B. haben unsere Depots eine zeitlang immer weiter konvergiert. Fehlt nur noch, dass wir den gleichen Frauengeschmack haben, dann kriegen wir aber ein Problem.

      Espritim im Dezember: Ich warte da die Aussage des Managements ab. Je nachdem ob die vorletztjährigen Dezemberumsätze ein statistischer Ausreißer nach oben waren, wird das Management beurteilen können, wie die letztjährigen Dezemberumsätze zu werten sind.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 18.01.08 23:09:13
      Beitrag Nr. 999 ()
      Dass ging ja doch ganz schön abwärts in den letzten Wochen – zumindest bei einigen ausgesuchten Nebenwerten.

      Bevorzugt bei allen Werten, die in der Vergangenheit ordentlich gestiegen sind. Wenn es mich ja nicht wundert, dass hoch bewertete Aktien, wie GEOX oder gewissem Maße auch ESPRIT bzw. konjunktursensitive Unternehmen wie BILFINGER nachgeben, dann muss ich mich bei anderen Werten doch etwas wundern….

      So gut sich die großen Indizes bislang gehalten haben – im Nebenwertebereich wird z. T. ja schon wieder alles wahllos auf den Tisch geschmissen. Und dass mir niemand erzählt, es wären die Privatanleger, die hier unruhige Hände haben – im Gegenteil mir erscheinen derzeit einige Fonds ordentlich Kasse zu machen bzw. inzwischen Kasse gemacht zu haben.

      M.E. ist es bei einzelnen Werten tatsächlich schon wieder Zeit, sich über Engagements Gedanken zu machen, auch wenn ich insgesamt die Cashquote eher wieder etwas ausbauen möchte, in den nächsten Tagen. Einige Werte stehen in der derzeitigen Phase für mich zur Disposition – allerdings auch nicht um jeden Preis.

      Mein Depot hat seit Jahresanfang ca. 10% eingebüßt, allerdings nur, weil einige Werte sich sehr gut halten (z.B. Nestlé) und ich mein Cash z.T. für Nachkäufe eingesetzt habe (z.B, GEOX). Einige Einzelwerte hat es doch recht heftig runtergezogen – dafür ist die Bewertung jetzt wieder gesünder ;-)

      Alles in allem scheint 2008 ein gutes Jahr zu werden, um vor der Abgeltungssteuer ein paar schöne, langfristige Positionen aufzubauen und die Fondspositionen aufzustocken….wenn man ehrlich ist, kommt der Kursrutsch doch genau zur richtigen Zeit, oder?!?

      Wie seht Ihr das? Selbst wenn es eine Rezession gibt, denke ich nicht, dass diese allzu lange anhält – es sei denn Bush und Bernanke heizen das Feuer mal wieder so weit an, dass es irgendwann noch heftiger kracht. Darin sind unsere alten Freunde aus den Staaten ja wirklich große Künstler – wenn es schon irgendwann in die Hose geht, dann doch bitte nicht währemd meiner Amtszeit ;-).


      @PoP

      Boardmail!

      …übrigens:habe eben eine Meldung gelesen, dass Quiksilver Rossignol schon wieder komplett (!!) verkaufen will. Könnte also spannend werden.

      Gruß, nn
      Avatar
      schrieb am 29.01.08 22:17:55
      Beitrag Nr. 1.000 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.102.632 von notnormal am 18.01.08 23:09:13Ich denke, dass eine Baissee immer ein fruchtbarer Boden für Neuengagements ist. Dauert sie noch länger, werde ich noch mehr interessante Aktien finden. Dafür dürfte es bis dahin zwar schlechter zugehen, aber immer noch besser, als in der Hausse teuer zu kaufen, kurze Zeit Gewinne zu erzielen, um diese dann über kurz oder lang wieder zu verlieren. Wie sich eine Rezession auf die Erträge auswirken sollte, kann man m.E. zumindest ungefähr vorherahnen. Das im Blick versuche ich dieses Szenario mit einer Wahrscheinlichkeit zu gewichten. Wenn man nicht gerade einen Zykliker mit hohen Fixkosten bewerten will, was m.E. unmöglich ist, ist das sehr hilfreich bzw. aufschlussreich. Letztendlich werden sich im Leben eher wenige astreine Gelegenheiten bieten, und diese entstehen meist dann, wenn ein hervorragendes Unternehmen temporäre Probleme hat. Und ich glaube, dass eine mögliche Rezession in den USA und eine Abschwächung der Wirtschaft in Europa für viele - oder sagen wir zumindest einige - Unternehmen nur ein temporäres Problem darstellt. Ich glaube auch, dass viele Aktien, die annährend fair bewertet oder überbewertet waren, jetzt unterbewertet sind.

      Ich habe hier vor allem ein, tatsächlich noch mehr, Unternehmen, bei dem ich zutiefst hoffe, dass es mal weniger gut läuft. Am Ende könnte ich die Aktie 50% günstiger bekommen und das nicht bei niedrigeren sondern höheren Erträgen als vor einem Jahr und das ohne, dass die langfristige Ertragskraft schlechter zu beeurteilen wäre als vor einem Jahr. Dabei versuche ich den Wert i.d.R. nicht mal zu berechnen. Stattdessen frage ich mich, was das Unternehmen ohne Wachstum wert ist - worauf i.d.R. eine eindeutige Antwort gibt - und vergleiche dies mit dem aktuellen Kurs, unter Berücksichtigung der Wachstumsperspektiven und des Risikos. Wenn das Bild überzeugend ist, nehme ich an, dass ich wahrscheinlich von einer hohen Sicherheitsmarge ausgehen kann. Ohne Sicherheitsmarge würde ich in keine Aktie investieren. Ist die gut, interessiert mich auch der Chart nicht. Eine Aktie bei 25% Minus zu verkaufen, weil sie gesunken ist, kann doch im Grunde nur heißen, mit Zitronen gehandelt zu haben. Über die Kursziele von Chartisten - teilweise sogar Analysten - bei w:o muss man sich doch schon wundern. Teilweise werden da Kursziele von Unternehmen mit halbwegs stabilen Erträgen genannt, die dem 4 oder 5-fachen des Gewinns oder freien Cashflows entsprechen. Welches Szenario ist das - "Apocalypse Now"??

      Derweil habe ich übrigens bei Campari aufgestockt. Dafür muss ich noch was verkaufen. Wollte ja Masterflex reduzieren oder Pulsion vrkaufen, aber es fällt mir schwer, die Verluste bei Masterflex und Co. auf diesem Niveau festzuzementieren. Wollte erst von Zwack in Campari umschichten, aber Zwack will ich zu diesen Kursen doch nicht hergeben. Mal sehen, ob EganaGoldpfeil wieder aus dem Koma erwacht; was ich von der ganzen Geschichte halten soll, weiß ich immer noch nicht so recht. Auf die Gefahr hin, vulgär zu werden, sage ich lieber nichts mehr dazu.

      Bei Quiksilver besteht jetzt das Problem, dass die Schwierigkeiten auch das traditionelle Geschäft erreicht haben. Zwar wird dieses Geschäft immer noch mit einem einstelligen KGV gehandelt, aber die Lage stellt sich jetzt anders da. Mein Interesse ist jedenfalls rapide gesunken. Rossignol war für mich ohnehin nicht mehr das Thema. Die Börse macht manchmal den Fehler, Verluste bis in alle Ewigkeit fortzuschreiben. Wenn dadurch der Wert eines anderen Geschäfts verdeckt wird, ergeben sich manchmal gute Kaufgelegenheiten - so wie bei Hugo Boss damals für 8 Euro, war das geil.
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