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    Öl bald wieder unter 20 US-Dollar! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.05.05 22:45:33 von
    neuester Beitrag 11.06.05 08:08:05 von
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      Avatar
      schrieb am 10.05.05 22:45:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nun wird das Thema Bioethanol langsam aber sicher von den Medien aufgegriffen. Die FTD berichtet:

      Sprit aus Wald und Wiese
      von Constanze Böttcher
      Europäische Wissenschaftler wollen in Zukunft billigen Biotreibstoff aus Pflanzen herstellen. Um mit dem günstigen Treibstoff aus Brasilien zu konkurrieren, wird an vielen unterschiedlichen Verfahren geforscht.
      Im Grimm’schen Märchen war es das Rumpelstilzchen: ein hutzeliges Männchen, das der armen Müllerstochter half, aus Stroh Gold zu spinnen. Und so nicht nur ihr Leben rettete, sondern sie auch zur Frau des Königs machte.
      Wenn Forscher heute Stroh in Ethanol verwandeln, dann nutzen sie dafür chemische Verfahren, Pilze oder Bakterien. Der Alkohol landet schließlich als Biotreibstoff im Autotank. Der Vorteil: Beim Herstellen und Verbrennen des pflanzlichen Ethanols entsteht nur so viel vom Treibhausgas Kohlendioxid, wie die Pflanzen zu Lebzeiten aus der Luft aufgenommen haben. Das freut die Klimaschützer.
      Ethanolproduktion finanziell attraktiv
      Wissenschaftler werkeln daher an besonders effizienten Verfahren, um pflanzliches Ethanol zu gewinnen. Pflanzen bestehen zu mehr als der Hälfte aus Lignozellulose. " Diese Substanz wird ein wichtiger Rohstoff der Zukunft werden" , urteilt Norbert Schmitz vom Meó Consulting Team. Vergangene Woche stellte der Bioethanolexperte in Bonn eine neue Studie vor. Fazit: Ethanol als Kraftstoff kann ökologisch und ökonomisch sinnvoll sein.
      " Aus finanzieller Sicht wird die Ethanolproduktion derzeit attraktiver, da Rohöl immer teurer und Zellulose immer billiger wird" , erläutert Jack Saddler von der Internationalen Energieagentur. Zurzeit kostet es etwas mehr als 30 Cent, einen Liter Normalbenzin herzustellen. Noch sei europäisches oder deutsches Bioethanol aber ohne finanzielle Unterstützung nicht wettbewerbsfähig, sagt Jan Henke vom Kieler Institut für Weltwirtschaftsforschung. Für 50 Cent pro Liter produzieren Europäer den Pflanzensprit. Brasilien, weltweit größten Hersteller, produziert mit 20 Cent pro Liter Bioethanol deutlich billiger.
      Biokraftstoffe sollen bis zum Jahr 2010 fast sechs Prozent aller Treibstoffe ausmachen, fordert eine EU-Richtlinie. Bioethanol ist eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen. Schon heute wird Ethanol in einigen EU-Ländern sowie in Brasilien, Schweden, Kanada und den USA dem Normalbenzin beigemischt.
      Ein ganzer Baum als Rohstofflieferant
      Bisher verarbeiten Bioethanolfabriken hauptsächlich Zucker und Stärke aus Zuckerrohr, Zuckerrüben, Mais oder Getreide. Die Produktion von Ethanol beispielsweise aus Mais habe jedoch den Nachteil, dass mehr Kohlendioxid entstehe als der Gebrauch einspart, sagt der Energieexperte Saddler. Bei dem neuen Rohstoff Lignozellulose sei dies genau umgekehrt. Vor allem aber ist er billiger als Getreide und Mais: Überall auf der Welt gibt es Stroh und Mähgut, auch Holz von schnell wachsenden Bäumen wie Pappeln oder Weiden ist reichlich vorhanden. Der ganze Baum kann dann als Rohstofflieferant dienen.
      Allerdings lassen sich Stroh und Holz nicht ohne weiteres zu Ethanol vergären. Die pflanzlichen Hauptbestandteile Zellulose und Hemizellulose sind zwar aus einfachen Zuckern aufgebaut. Sie bilden aber komplizierte Riesenmoleküle, die schwer zu knacken sind.
      Um die komplexen Gebilde in Zucker zu zerlegen, verwenden Forscher des Unternehmens Etek im schwedischen Örnsköldsvik verdünnte Schwefelsäure. Als Rohstoff dienen Sägespäne. Säure, erhöhter Druck und Temperaturen um 200 Grad Celsius lösen erst Hemizellulose und in einem zweiten Schritt Zellulose heraus und spalten sie. Den bei dieser Hydrolyse entstandenen Zuckersaft können Hefen zu Alkohol vergären. 200 bis 300 Liter Ethanol wollen die Wissenschaftler auf diese Weise aus einer Tonne getrocknetem Holz herausquetschen - bisher allerdings nur zu Forschungszwecken.
      " Die Etek-Anlage ist sehr gut"
      " Die Etek-Anlage ist sehr gut" , urteilt Saddler. Er glaubt jedoch, dass sich langfristig eine andere Methode durchsetzen wird. Mit Hilfe von Enzymen lässt sich mehr Zellulose in Zucker umwandeln als mit Säure. " Enzyme sind effizienter und es ist viel billiger geworden, sie herzustellen" , fasst Saddler die Entwicklung der vergangenen Jahre zusammen. Das kanadische Unternehmen Iogen setzt daher auf Enzyme des Pilzes Trichoderma reesei. Diese können Lignozellulose spalten.
      In der Iogen-Anlage wandern die Halme zunächst in eine Häckselmaschine und werden dann mit heißem Dampf behandelt. Um die Hemizellulose auseinander zu nehmen, fügen die Kanadier ebenfalls verdünnte Säure hinzu. Den Rest besorgen die Pilzeiweiße: Wie Speichel im Mund weichen sie die Strohmasse ein und lösen den Zucker heraus. Diese Hydrolyse dauert etwa zwei bis sieben Tage. Danach fermentiert eine Schar von Hefen den Sirupbrei zu Alkohol. Dieser muss dann nur noch destilliert werden. Die Ausbeute: 300 Liter Ethanol pro Tonne Stroh.
      Wolfgang Schwarz von der Technischen Uni München sieht noch ganz andere Möglichkeiten: " Wir arbeiten an Bakterienenzymen, die das Gleiche besser können" . Die bakteriellen Eiweiße könnten Zellulose schon innerhalb von 24 Stunden abbauen. Für die industrielle Produktion sei dieser Ansatz bisher zwar noch nicht geeignet. " Was wir aber anstreben, ist, Verzuckerung und Vergärung in einem Prozess zusammenzufassen" , sagt Schwarz. Zwei Arten eines Bodenbakteriums sollen nicht nur Lignozellulose abbauen, sondern den entstandenen Zucker gleich fermentieren. Während die eine Mikrobe den Traubenzucker aus der Zellulose vergärt, arbeitet die andere an den Zuckern aus der Hemizellulose. Diese sind nämlich anders aufgebaut und lassen sich von einigen Hefepilzen nicht ohne weiteres in Alkohol verwandeln.
      Bei der Entwicklung der Bakterien sind vor allem US-Forscher umtriebig: In Florida hat ein Forscher bereits ein Patent auf ein Bakterium angemeldet, das Ethanol aus verschiedensten Zuckern herstellen kann.

      Power im Tank
      Treibstoff Ethanol erhöht die Oktanzahl des Benzins, hat aber einen niedrigeren Energiegehalt. Die Motoren verbrauchen deshalb etwas mehr Sprit.
      Motor Fast alle neuen Motoren können bis zu 20 Prozent Ethanol im Benzin verkraften. Kommt ausschließlich Alkohol in den Tank, muss der Motor besonders korrosionsbeständig sein.
      Auto " Flexible Fuel Vehicles" können mit reinem Ethanol, Benzin oder einer Mischung aus beidem fahren.
      Aus der FTD vom 10.05.2005
      © 2005 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 22:48:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      da halte ich dagegen
      der Ölpreis steigt bis Jahresende auf 75 Dollar
      :D:D:D:D:D:D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 22:51:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Öl bei 52USD zum JE
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 22:54:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      Krieg liegt in der Luft. Der Ölpreis riecht schon den Pulverdampf. Das wird ein heisser Herbst
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 22:58:26
      Beitrag Nr. 5 ()
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      schrieb am 10.05.05 23:01:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      :) Alles schön und gut, bloss soviel biotreibstoff wie unsere gesellschaft benötigt kann man gar nicht herstellen und wird man wahrscheinlich nie koennen. Sehr bald würde der Anbau für biotreibstoff auf kosten der Nahrung gehen...:cry:. Als ergänzung mag das aber hinhauen...;)
      Gruss Spirou73
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 23:09:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ganz toll gefällt mir:

      "Noch sei europäisches oder deutsches Bioethanol aber ohne finanzielle Unterstützung nicht wettbewerbsfähig, sagt Jan Henke vom Kieler Institut für Weltwirtschaftsforschung. Für 50 Cent pro Liter produzieren Europäer den Pflanzensprit. Brasilien, weltweit größten Hersteller, produziert mit 20 Cent pro Liter Bioethanol deutlich billiger."

      Zahlt man an der Tankstelle nicht 2 Euro...? :confused:
      20 Cent in Brasilien? :eek: Super, dann fahren wir doch alle nach Brasilien um unsere Tänke zu füllen, weil hier kann man den sprit gar nicht kaufen....:p
      um die wettbewerbsfähigkeit zwischen zwei produkten vergleichen zu können, müssen die doch geographisch am selben ort verfügbar sein! was nützts mir wenn ein burger in china 10 cents kostet! :mad:

      Gruss
      Spirou73
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 23:27:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      The Global Struggle for Energy
      by Michael T. Klare

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      From Washington to New Delhi, Caracas to Moscow and Beijing, national leaders and corporate executives are stepping up their efforts to gain control over major sources of oil and natural gas as the global struggle for energy intensifies. Never has the competitive pursuit of untapped oil and gas reserves been so acute, and never has so much money as well as diplomatic and military muscle been deployed in the contest to win control over major foreign stockpiles of energy.

      To an unprecedented degree, a government`s success or failure in these endeavors is being treated as headline news, and provoking public outcry when a rival power is seen as benefiting unfairly from a particular transaction. With the officials of numerous governments coming under mounting pressure to satisfy the needs of their individual countries -- at whatever cost -- the battle for energy can only become more inflamed in the years ahead.

      This struggle is being driven by one great inescapable fact: the global supply of energy is not growing fast enough to keep up with skyrocketing demand, especially from the United States and the developing nations of Asia. According to the U.S. Department of Energy (DoE), global energy consumption will grow by more than 50% during the first quarter of the 21st century -- from an estimated 404 to 623 quadrillion British thermal units (BTUs) per year. Oil and natural gas will be in particular demand.

      By 2025, global oil consumption is projected to rise 57%, from 157 to 245 quadrillion BTUs, while gas consumption is projected to have a 68% growth rate, from 93 to 157 quads. It appears increasingly unlikely, however, that the world`s energy firms will actually be able to deliver such quantities of oil and gas in the coming decades, whether for political, economic, or geological reasons.

      With prices rising all over the world and serious shortages in the offing, every major consuming nation is coming under increasing pressure to maximize its relative share of the available energy supply. Inevitably, these pressures will pit one state against another in the competitive pursuit of oil and natural gas.

      Frenzied Search

      In the past, such zero-sum contests between major powers over valuable resources have often led to war. Whether that will prove to be true in the case of oil and gas remains to be seen. But the pressure to maximize supplies is already shaping the foreign policy decisions of many states and generating fresh international tensions. Consider, for example, the following recent developments:

      * A decision by Japan to initiate natural gas production in a disputed area of the East China Sea sparked massive anti-Japanese protests in China on April 16, the worst outpouring of such animosities in over 30 years. Although leaders of both countries sought to diffuse the crisis by promising fresh efforts at reconciliation, neither side has backed off its claims to the offshore territories. While other issues also fed into Chinese popular discontent, notably Japan`s reluctance to express regret for atrocities committed by its forces in China during World War II, Tokyo`s unilateral move to extract natural gas from the East China Sea was the precipitating factor.
      At stake potentially is the ownership of a vast undersea gas field in disputed waters lying between China`s central coast and Japan`s Ryukyu island chain. Because the offshore boundary between China and Japan has not been established, neither side is willing to countenance the extraction of gas by the other in the disputed "national territory." Thus, when Tokyo announced on April 13 that it would allow drilling by Japanese companies in waters claimed by China, Beijing had no compunctions about allowing an unprecedented, weekend-long display of nationalistic fervor.

      * During her first visit to India as Secretary of State, Condoleezza Rice called on New Delhi to back away from a plan to import natural gas by pipeline from Iran, claiming that any such endeavor would frustrate U.S. efforts to isolate the hard-line clerical regime in Tehran. "We have communicated to the Indian government our concerns about the gas pipeline cooperation between Iran and India," she said on March 16 after meeting with Indian Foreign Minister Natwar Singh in New Delhi.
      But the Indians let it be known that their desire for additional energy supplies trumped Washington`s ideological opposition to the Iranian regime. Declaring that the proposed pipeline will be necessary to meet India`s soaring energy needs, Singh told reporters, "We have no problem of any kind with Iran."

      * One month after her meetings in New Delhi, Rice flew to Moscow and pressured President Vladimir Putin to open up Russia`s energy industry to increased investment by American firms. Noting that Moscow`s crackdown on the privately-owned energy giant, Yukos, along with proposed restrictions on foreign investment in Russian energy projects would discourage U.S. companies from collaborating in the development of Russia`s vast oil reserves, Rice implored Putin to adopt a more inviting posture. "What Russia can do is to adopt policies in its energy sector in terms of the development of its energy sector that will increase the supply of oil both in the short term . . . and the long term," she avowed.
      But while embracing Rice`s call for enhanced U.S.-Russian relations, Putin evinced no inclination to back off from his plans to bolster state control over Russian energy companies and to use this authority to advance Moscow`s geopolitical objectives.

      * On April 25, President George W. Bush met with Crown Prince Abdullah of Saudi Arabia at his ranch in Crawford, Texas, and exhorted him to substantially expand Saudi petroleum output so as to bring down American gasoline prices. "The Crown Prince understands that it is very important to make sure that the price is reasonable," Bush observed before the meeting. "A high oil price will damage markets, and he knows that." Bush and Abdullah also discussed the Israeli-Palestinian conflict and the continuing threat of terrorism, but it was oil demand that dominated the Crawford summit.

      Highlighting the degree to which energy issues had come to overshadow more traditional security concerns, both Secretary of State Condoleezza Rice and National Security Adviser Stephen Hadley emphasized the importance of boosting world oil output in their comments on the meeting. "Obviously, with the states like China, India, and others coming on line, there is concern about demand and supply," Rice observed. "And these issues have to be addressed."

      Developments like these, and Rice`s comments on the Bush-Abdullah meeting, capture the essence of the current energy equation: Demand is rising around the world; supplies are not growing fast enough to satisfy global requirements; and the global struggle to gain control over whatever supplies are available has become more intense and fractious. Because the first and second of these factors are not likely to abate in the years ahead, the third can only grow more pronounced.

      Insatiable Demand

      Economies -- all economies -- run on energy. Energy is needed to produce food and manufacture goods, power machines and appliances, transport raw materials and finished products, and provide heat and light. The more energy available to a society, the better its prospects for sustained growth; when energy supplies dwindle, economies grind to a halt and the affected populations suffer.

      Since World War II, economic growth around the world has been fueled largely by abundant supplies of hydrocarbons -- that is, by petroleum and natural gas. Since 1950, worldwide oil consumption has grown eightfold, from approximately 10 to 80 million barrels per day; gas consumption, which began from a smaller base, has grown even more dramatically. Hydrocarbons now satisfy 62% of the world`s total energy demand, approximately 250 quadrillion BTUs out of a total supply of 404 quads.
      But no matter how important they may be today, hydrocarbons are sure to prove even more critical in the future. According to the Department of Energy, oil and gas will account for 65% of world energy in 2025, a larger share than at present; and because no other source of energy is currently available to replace them, the future health of the global economy rests on our ability to produce more and more of these hydrocarbons.

      The future availability of oil and gas also affects another key aspect of the global economic equation: the growing challenge to the older industrialized nations posed by dynamic new economies in East Asia, South Asia, and Latin America. At present, the industrialized countries account for approximately two-thirds of total world energy use. Because these countries, for the most part, possess mature and efficient economies, their demand for energy is expected to increase by a relatively modest 35% between 2001 and 2025, a conceivably manageable rate.
      But demand in the developing world is soaring. By 2025, developing countries are projected to hold a startling half-share in total world energy consumption. When their added demand is combined with that of the industrialized countries, the net world increase jumps 54% over the same set of years, a far more demanding challenge for the global energy industry.

      The competition for hydrocarbon supplies will be particularly intense. According to the Department of Energy, oil consumption by the developing world will increase by 96% between 2001 and 2025, while consumption of natural gas will rise by 103%. For China and India, the rate of growth is even more dramatic: China`s oil consumption is projected to jump by 156% over this period and India`s by 152%.
      The struggle these countries, and other developing powerhouses like South Korea and Brazil, face in obtaining additional oil and gas for their growing economies will naturally pit them against the older industrialized countries in the competitive pursuit of energy. As suggested by Rice, "with the states like China, India, and others coming on line, there is concern about demand and supply."

      Questionable Supply

      Accommodating the growing Chinese and Indian demand would not be a significant problem if we had great confidence that the energy industry is capable of generating the necessary additional amounts. In fact, the Department of Energy wants us to believe that this is indeed the case. Future oil and gas supplies, DoE claims, will be more than adequate to satisfy anticipated world demand.

      But many experts dispute this view. World oil and gas supplies, they argue, will never achieve such elevated levels. This is true because much of the world`s known hydrocarbon reserves have already been exhausted and not enough new fields have been discovered in recent years to make up for the depletion of older reservoirs.

      Take the case of oil. The DoE predicts that global petroleum output will reach 120.6 million barrels per day in 2025 -- 44 million barrels more than at present and just a tad shy of the anticipated world demand of 121 million barrels per day. For this to occur, however, the major oil firms must discover massive new reserves and substantially increase their output from existing fields.

      However, few new large fields have been discovered during the past 40 years, and only one, the Kashagan field in the Caspian Sea, has been found in the past decade. At the same time, many older fields in North America, Russia, and the Middle East have experienced significant declines in daily production. As a result, many geologists now believe not only that the global petroleum industry will not be capable of rising to the 120 million barrel level but will fall far below it.

      Predictions that global oil output will peak between now and 2025, far short of the DoE`s projections, are highly controversial. This is not the place to consider clashing assessments in detail. But one way to get at this issue is to consider the all-important case of Saudi Arabia, the world`s leading supplier and the most likely prospect for higher production in the future.

      According to the DoE, Saudi Arabian oil output will more than double between 2001 and 2025, jumping from 10.2 to 22.5 million barrels per day. If Saudi Arabia could, in fact, raise its output by this amount we would have some degree of confidence that total world supplies could satisfy anticipated demand even at the end of this period. But there are growing indications that Saudi Arabia is not capable of coming anywhere close to that figure.
      In a much-discussed 2004 article in the New York Times, business analyst Jeff Gerth reported that "[o]il executives and government officials in the United States and Saudi Arabia... say capacity will probably stall near current levels, potentially creating a significant gap in the global energy supply."

      In response to Gerth`s assertions, Saudi officials insisted that their country is fully capable of boosting daily production by a sufficient amount to satisfy anticipated world requirements. "Should [higher world demand] actually materialize... we`re going to be ready to meet it," Saudi Oil Minister Ali I. Al-Naimi declared in February 2004. In particular, "we have looked at scenarios of 12 million [barrels per day] capacity, we have looked at 15 million capacity, and those are all feasible." Such pronouncements have provided some relief to those alarmed by Gerth`s report. But note that Al-Naimi spoke only of "scenarios" for reaching 12 to 15 million barrels per day -– hardly an ironclad guaranty -- and even an increase of that size would fall far short of the 22.5 million barrels projected by the Department of Energy.

      Many energy analysts have suggested, moreover, that any drive by Saudi Arabia to boost its daily output above 10 million barrels for any length of time will cause irreparable harm to its fields and result in an inevitable long-term drop in production. As noted by one senior Saudi oil executive, an attempt to reach 12 million barrels per day would "wreak havoc within a decade."

      The question of Saudi Arabia`s future oil output is terribly important to this discussion because it is highly unlikely that any other supplier, or combination of suppliers, can make up the difference between Saudi Arabia`s sustainable yield of 10-12 million barrels per day and the DoE`s 22.5 million-barrel goal for Saudi output in 2025. Other big suppliers -- Iran, Iraq, Kuwait, Nigeria, Russia, and Venezuela -- are expected to have a hard enough time maintaining their own output at current levels, let alone filling in for the "missing" Saudi oil.

      This being the case, it appears highly unlikely that the global oil industry will be capable of satisfying anticipated world demand in the years ahead; instead, we should expect chronic petroleum shortages, higher prices, and persistent economic hardship.

      Precisely because of this prospect, many national leaders are now placing greater emphasis on the acquisition of increased natural gas supplies. Because gas was developed later in the industrial cycle than oil, its principal sources of supply have not yet been fully exhausted, and new fields -- such as those in Iran and the East China Sea -- await full-scale development. Like oil, natural gas will eventually reach a global peak in output, but this is not likely to occur for a decade or so after oil has peaked.

      As petroleum output declines, therefore, natural gas is expected to take up some of the slack -- but only some, because there is not enough gas in the world to fully replace petroleum in all its myriad uses. And it is for this reason that many governments seek to gain control over or access to major gas reserves now, before they are locked up by someone else.

      Intensifying Struggle

      What can we expect from this intensifying struggle over valuable energy resources? Certainly, national leaders are placing ever greater emphasis on the competitive pursuit of energy as Condoleezza Rice made clear in her recent jaunts around the world. Whether in India, Russia, or Latin America, she has raised the energy issue at every turn, pressing America`s allies and business partners both to supply us with more oil and to ignore the appeal of "rogue" producers like Iran and Venezuela.

      Other world leaders like Vladimir Putin of Russia and Junichiro Koizumi of Japan have behaved in a similar fashion. Striking, in fact, is the degree to which the quest for energy has been elevated into the realm of national security, on an equal plane with efforts to combat nuclear proliferation and international terrorism. Thus, it was the President`s adviser for national security affairs, Stephen Hadley, who briefed reporters on the outcome of the Crawford summit between Bush and Abdullah. "The news that came out of the meeting today ought to be good news for the [energy] markets," he declared on April 25 -- not good news in the war against terror or in the drive to promote peace between Israel and the Palestinians.

      Secretary of State Rice, however, offered the most telling observations after the April 25 meeting. The problems arising from insufficient supply to meet rising world oil demand, she said, "have to be addressed, not by jawboning, but by having a strategic plan for dealing with the problem." Anyone familiar with the Bush administration lexicon cannot help but be troubled by this call for a "strategic plan" to obtain additional energy, redolent as it is of the administration`s bellicose, pre-emptive strategy for dealing with terrorism, "rogue states," and weapons of mass destruction. Just exactly what Rice means is not yet entirely clear, but it certainly suggests that energy issues will be paramount in U.S. foreign and military policy in a Bush second term.

      And what is true for the United States is also likely to prove the case for other major oil-importing countries. Warning that China has outperformed India in the pursuit of new oil and gas reserves, Indian Prime Minister Manmohan Singh declared in January that New Delhi would have to accelerate its efforts in this area. "I find China ahead of us in planning for the future in the field of energy security," he told a convention of Indian oil and gas executives. "We can no longer be complacent and must learn to think strategically, to think ahead, and to act swiftly and decisively."

      Japanese leaders, too, have stressed the need for decisive action. Energy-poor Tokyo`s decision to proceed with drilling in contested areas of the East China Sea is just one indication of this outlook. Equally striking is Japan`s effort to convince the Russians to extend a new Siberian oil pipeline to Nakhodka on the Sea of Japan. Originally, Moscow had expected to terminate the pipeline at Daquing in China as part of a plan to strengthen Sino-Russian energy cooperation.

      But after Prime Minister Koizumi flew to Moscow and offered billions of dollars in additional aid and technology to Russia, President Putin indicated a preference for the Nakhodka route, which will, of course, facilitate oil deliveries to Japan. This has not deterred Chinese leaders from seeking a reversal of this decision, claiming that the "strategic partnership" between Moscow and Beijing outweighs the purely mercantile interests of Japan.

      So far, none of these efforts has led to more than verbal sparring -- "jawboning," to use Rice`s term -- along with high-stakes bidding wars and the occasional outbreak of street protests, as in Shanghai and Beijing. But if history is any guide, such friction -- when combined with other sources of animosity like China`s smoldering resentments over Japanese atrocities during World War II -- can lead to more violent forms of competition. This is certainly the case in the East China Sea, where Chinese and Japanese planes and gunboats have already made threatening passes at one another.

      Tensions are sure to rise, moreover, if Japan actually commences drilling in waters claimed by China. "If real exploration starts, we cannot totally exclude the possibility of Japanese private company ships having to face Chinese military ships," Junichi Abe, an analyst at the Kazankai Foundation in Tokyo, told a reporter for the New York Times. And if this were to occur, the Japanese government would come under enormous political pressure to protect those private vessels with planes and warships of its own, thereby setting the stage for an armed confrontation with China, whether intended or not.

      Similar escalation could occur in other cases of disputed energy claims. In the Caspian Sea, for example, Iran seeks control over offshore oil and gas fields also claimed by Azerbaijan, an ally of the United States. In July 2001, an Iranian gunboat steamed into the contested area and chased off an oil-company exploration vessel operating there under Azerbaijani auspices. In response, the United States has pledged to help Azerbaijan build a small Caspian navy, to better protect its offshore energy claims.

      On April 11, John J. Fialka of the Wall Street Journal revealed that the U.S. Department of Defense will spend $100 million over the next few years to establish the "Caspian Guard," a network of police forces and special-operations units "that can respond to various emergencies, including attacks on oil facilities." Russia is also expanding its Caspian Fleet, as it too presses its claims to offshore fields in the region. Under such circumstances, it is all too easy to imagine how a minor confrontation could erupt into something much more serious, involving the U.S., Russia, Iran, and other countries.

      Territorial disputes of this sort with significant energy dimensions can be found in the Red Sea, the South China Sea, the Persian Gulf, the Gulf of Guinea, and the Bakassi Peninsula (a narrow stretch of land claimed by both Nigeria and Cameroon) among other regions. In each of these areas, opposing claimants have employed military force on occasion to assert their control or to drive off the forces of a challenger. None of these incidents has led to a full-scale conflict, but lives have been lost and the risk of renewed fighting persists. As the global struggle for energy intensifies, therefore, the danger of escalation will grow.

      It is important to recognize that energy-related pressures are bound to increase as global demand continues its upward course and the supply of oil and natural gas fails to keep pace. The Bush administration, in particular, is aware of these pressures, having analyzed the global energy equation in its May 2001 report on U.S. energy requirements. While administration officials have repeatedly denied that oil played any role in the 2003 decision to invade Iraq, they clearly believed that control of the country would provide the United States with enormous advantages in any coming struggle with competitors like China over Persian Gulf energy.

      Indeed, once a problem like energy security has been tagged as a matter of national security, it passes from the realm of economics and statecraft into that of military policy. Then, the generals and strategists get into the act and begin their ceaseless planning for endless "contingencies" and "emergencies." In such an environment, small incidents evolve into crises, and crises into wars. Expect a hot couple of decades ahead.

      --

      Michael T. Klare is a professor of peace and world security studies at Hampshire College and the author of Blood and Oil: The Dangers and Consequences of America`s Growing Dependency on Imported Oil (Metropolitan Books) among other works.
      http://www.energybulletin.net/6017.html
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 23:40:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      Da hatten die Nazis mal ihre einzig gute Idee:

      http://www.karo4tel.de/hanf/ENERGY.HTM

      S. 284
      Der Rohstoff der Zukunft
      Daß der Hanf angesichts unserer ökologischen Krise wieder ins Spiel kommt, ist nicht erstaunlich. Das war in historischen Situationen, in denen man sich gezwungen sah, auf letzte Reserven zurückzugreifen, schon wiederholt der Fall gewesen. Vor zwei Generationen haben die Nazis eine Erzeugungsschlacht für nachwachsende Rohstoffe proklamiert, um abgeschnitten vom Weltmarkt und so autark wie möglich den Krieg (weiter)führen zu können. Plötzlich gab es wieder Hanf auf den Feldern. Wenn die Pflanze nun heute abermals vor einer Neuentdeckung steht, dann entspringt dies zwar ebenfalls einer äußerst kritischen Notlage, hat aber ganz andere Gründe: Im Hanf haben wir einen der Rettungsanker, um die Biosphäre zu erhalten und zu schützen. Der Grund, weshalb mit den Ressourcen besser und strenger hausgehaltet werden muß, ist diesmal ein ganz und gar friedlicher. Es geht gerade nicht um irgend einen militärischen Durchhaltewillen, alles für den Sieg oder gar für einen "Endsieg" zu mobilisieren. Der Hanf kommt am Ende des Jahrhunderts deshalb wieder, weil die wachsende ökologische Krise uns immer gebieterischer nötigt, endlich jenen alten Krieg abzubrechen, den wir seit zehn oder 15 Generationen immer gnadenloser und bornierter führen: den Krieg gegen die Natur.
      30 Millionen Hektar Anbaufläche stehen nach Angaben der EG im europäischen Raum auf stillgelegten Äckern für nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung. Würden nur 6 Millionen Hektar, das wäre gerade ein Fünftel dieser nicht mehr genutzten Fläche, im nächsten Jahr mit Hanf bestellt, könnten nach hundert Tagen von diesen Feldern geerntet werden:
      • 24 Millionen Tonnen Öl. Das wäre eine Energie, die den selben Brennwert hat wie Heizöl oder Diesel, aber im Unterschied zu den fossilen Brennstoffen die CO2 -Bilanz nicht belastet. Der ganze Dieselverbrauch der BRD (1989 waren es 17 Millionen Tonnen) wäre mit dieser Ernte zu decken. Der derzeit bei uns als Öllieferant favorisierende Raps bringt nicht nur weniger als die Hälfte der Hanferträge, er ist darüber hinaus im Anbau arbeitsintensiver, braucht große Mengen Pflanzenschutzmittel und laugt die Böden aus. Außerdem ist der nach der Ölgewinnung nur noch zum Verbrennen geeignet. Hanf hingegen bringt nicht nur die doppelte Menge Öl, sondern nach der Ölgewinnung fielen weiterhin an:
      • Lebensmittel
      • Viehfutter
      • natürliches Antibiotikum
      • Fasern für die Textilindustrie (dioxinfrei)
      • Papier
      • Baumaterial

      es geht aber noch weiter. Sehr interresanter Artikel.
      Nur, wenn die EU nicht wäre. :mad:
      Avatar
      schrieb am 10.05.05 23:52:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      unter welchen gesichtspunkten darf das bald gesehen werden :-))))
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 00:04:05
      Beitrag Nr. 11 ()
      Statt Hanf tut es auch Schilfgras, andere C4-Gräser wie Mais, Zuckerrohr, Hirse, etc...

      Es gibt mehr als 1700 verschiedene C4-Gräser, von Monokulturen kann bei einer derartigen Vielfalt nicht die Rede sein.

      Verwertungsmöglichkeiten:
      - Energie in Form von Strom, Wärme und Benzin, Chemische Ersatzstoffe bei der Produktion
      von Lacken
      - Lösungsmittel und Kunststoffe
      - Biologisches Bau- und Dämmaterial
      - Papier- und Verpackungsmaterial
      - Eßbares oder verrottbares Geschirr
      - Inhaltsstoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln
      - Autobauteile (biologisch abbaubare Faserverbundstoffe)

      Vorteile:
      - Geringer Verbrauch an Wasser
      - Keine Pestizide notwendig
      - Jährlich nachwachsend
      - Üppiges, schnelles Wachstum
      - Ca. dreimal soviel Biomasse wie Raps

      --
      Wenn nur nicht soviel Mittel in der Photovoltaik verschleudert würden...
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 00:33:16
      Beitrag Nr. 12 ()
      bmann, lies doch nochmal:
      "Der derzeit bei uns als Öllieferant favorisierende Raps bringt nicht nur weniger als die Hälfte der Hanferträge, er ist darüber hinaus im Anbau arbeitsintensiver."
      Hast Du schonmal ein Hanffeld in der Uckermark gesehen?
      Und das mal mit einem Rapsfeld verglichen? Hanf kann bis zu 4m hoch werden! Raps dagegen ist mickrig! Genau wie unsere Politiker querbeet. :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 00:49:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      hanf, als rohstoff der zukunft....?
      bis dieses szenario in kraft tritt, werden auf diesem globus etwa 15 milliarden menschen leben...!
      alle haben durst und brauchen wasser zum leben...wer wohl dann das kostbare nass bekommen wird???????
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 01:17:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      Einfache Frage, noch einfachere Antwort: Aus den Vereinigten Emiraten von Grönland. :D Dort gibt es genug Wasser, halt gefroren eben, für den Rest der Welt. Man muß nur die dann nutzlosen Öl-Pipelines einmal klar spülen und das Wasser in den Süden leiten. Das Problem haben sogar die Araber bereits erkannt und wollten mit Schiffen riesige Eisberge an ihre Küsten schleppen. War halt noch ein bißchen teuer.
      Alternativ dazu könnten wir auch unser Hochwasser an Oder und Rhein über die Alpen pumpen. Der Liter Selters kostet doch bei denen schon soviel wie bei uns deren Benzin! :D
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 07:29:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 08:07:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      Der Preis der Ölförderung beträgt ca. 3 Dollar pro Barrel, billigstenfalls 0,3 Cent pro Liter.

      Allein das zeigt schon, dass der Ölpreis rein gar nichts mit den Herstellungskosten des Rohöls zu tun hat.

      Die hier angegebenen 20 Dollar pro Barrel sind also absoluter Schwachsinn.
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 08:24:32
      Beitrag Nr. 17 ()
      :laugh:

      Bei der Hanf Ernte muss man dann aber mühsam die Kiffer vom Feld bringen... oder wird man die auch grad zu biotreibstoff verarbeiten???

      :D
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 09:52:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      Schwachsinn???

      20 Dollar sind viel wahrscheinlicher als 100 Dollar. Wer eine solche Prognose abgibt hat keine Ahnung. Bei einem Ölpreis von 100 Dollar wären sogar Solarmobile günstiger, denn hier steigt die Effizien ständig.
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 11:24:54
      Beitrag Nr. 19 ()
      Nochmal zum Mitschreiben:

      Der Rohölpreis hat so gut wie gar nichts mit dem Barrel-Faßpreis zu tuen, über den wir hier reden.

      OK?
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 12:18:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      @timekiller

      :confused: Dachte immer der Rohölpreis wird im Barrelpreis angegeben?
      :confused::confused::confused::confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 12:37:44
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ja schon, aber 90 % sind davon Spekulation.

      Dh. der Durchschnittspreis pro Barrel IN DER HERSTELLUNG beträgt ca. 3,33 Dollar.

      Der Spekulationspreis an den Ölbörsen (London, New York, Rotterdam) beträgt etwa 52 Dollar.

      Beispiel:

      Ein Bauer geht zum Markt und verkauft dort einen Sack Kartoffeln.

      Der Preis für diesen Sack Kartoffeln beträgt 10 Euro.

      Frage:

      Kostet der Sack Kartoffeln auch in der Herstellung 10 Euro?

      Antwort: Nein, er kostet in der Herstellung vielleicht einen Euro und darum wird der Bauer auch immer reicher!
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 13:02:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ist doch egal was er in der Herstellung kostet. Es zählt nur was der Verbraucher dafür bezahlen muß, egal ob Spekulation oder Subvention.

      Auf jeden fall werden sie hier noch einige bald wundern. :)

      Es geht Tief, denn die Hausfrauen kaufen Call`s auf ÖL!
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 13:30:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      Die 3 $ sind einen abenteuerliche Zahl. Das sind vielleicht die Betriebskosten einer fertigen Anlage auf einem voll exploriertem Riesenfeld, 5 km neben einem Tiefseehafen.

      In der Nordsee wirst du unter 25 $ nicht profitabel arbeiten können.
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 14:26:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      Steigerwälder, die 3,33 sind der Durchschnittspreis von ExxonMobil, bezogen auf seine weltweite Förderung.

      Bei erschwerter Förderung (Meer, Sandfelder) steigt der Bohrungspreis auf bis zu 20 Dollar je Barrel.

      Das wären knapp 10 Cent pro Liter.
      Avatar
      schrieb am 11.05.05 15:38:01
      Beitrag Nr. 25 ()
      Was hat denn der Herrstellpreis mit dem Verkaufspreis zu tun? gar nix, ganz genau! Angebot und Nachfrage spielen hier....
      Was passiert wohl wenn Angebot konstant bleibt, und die nachfrage sich verdoppelt?
      Was wenn die Oel-reserven ge-faked sind? Beispiel 1979 haben viele OPEC Länder (z.B. Kuweit) ihre Reserven(-Schätzungen!!!) kurzerhand verdoppelt! Warum? weil sind dann laut OPEC bestimmungen mehr fördern durften!
      Avatar
      schrieb am 13.05.05 10:27:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ölnachfrage weltweit im Rückwärtsgang!
      Avatar
      schrieb am 13.05.05 19:50:14
      Beitrag Nr. 27 ()
      13.05.2005 - 19:12
      Ölreserven auf Rekordniveau




      Im Tagesverlauf markierte der Rohöl-Future sein Tief bei 47,75 US$. Ausgelöst wurde dieser Preisrückgang durch Hinweise, daß momentan die US-Rohölreserven einen neuen Rekordstand erreicht haben. Aktuell notiert der Juni-Future bei 48,05 US$.
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 14:08:37
      Beitrag Nr. 28 ()
      Erdölpreis im Herbst voraussichtlich bei 80 Dollar pro Barrel


      Nach Ansicht von Professor Wassili Petrow, Experte des Zentrums für strategische Projekte, wird der Erdölpreis Ende August auf 80 bis 100 Dollar pro Barrel hinausschnellen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta" am Freitag.

      Jetzt erlebt der Ölmarkt ein Tief. Am Dienstag erreichten die Ölpreise den tiefsten Stand seit drei Monaten. Wie der Experte feststellte, war das erste Hoch des Preisanstiegs im September 2004 registriert worden, danach gingen die Preise zurück, bis im März ein zweites Hoch kam. Das dritte soll nach seiner Version Ende dieses Sommers kommen und wird durch eine schlagartige Zunahme der Nachfrage nach Elektroenergie in China bedingt sein. Das Land wird eine große Menge Öl fordern, das zu Dieseltreibstoff verarbeitet werden soll.

      Allerdings werden auch weniger radikale Prognosen geäußert. „Natürlich ist die Nachfrage in China stark, sie vergrößert sich und die Wirtschaft entwickelt sich, man sollte aber auch nicht die Tatsache ignorieren, dass die USA Quoten für chinesische Erzeugnisse einführen, vorerst allerdings nur für Textilien. Dennoch bemühen sich die Amerikaner, das Wachstum in China mit allen Mitteln einzuschränken", so Alexej Belaschow, Analytiker der Investmentgesellschaft „Barrel".

      Nach seinen Worten habe Saudi-Arabiens Energieminister in seinen jüngsten Äußerungen zu verstehen gegeben, die Ölvorräte seien ausreichend und die internationale Nachfrage werde gedeckt. „Ich sehe insofern keine derart starken Voraussetzungen für einen Preisanstieg, wie sie beim Anstieg des Barrelpreises auf 60 Dollar präsent waren", sagte Belaschow. „Damals herrschte ein Durcheinander im Fernen Osten, es war nicht klar, wie sich die chinesische Nachfrage verhalten wird, außerdem gingen die Ölvorräte in den USA schnell zurück. Jetzt wachsen sie, insofern gibt es keinen Grund zur Beunruhigung."

      Nach seinen Worten sucht der Ölpreis heute seinen fairen Stand und würde voraussichtlich zwischen 45 und 50 Dollar pro Barrel landen. „Die einzige Ursache, die einen schlagartigen Anstieg hervorrufen könnte, wäre der Beginn einer Militärkampagne der USA gegen Iran", räumte Belaschow ein. „Dies würde einen stürmischen Ölpreisanstieg nach sich ziehen. Allerdings wird es wohl kaum dazu kommen: Amerika sitzt heute in Irak fest."



      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.05.05 13:05:37
      Beitrag Nr. 29 ()
      26.05.2005 - 11:08
      Iran stuft Ölpreis um $40 als angemessen ein



      Laut dem iranischen Ölminister Bijan Namdar Zanghaneh sollte die OPEC sorgfältig sein, was die Überversorgung der Ölmärkte betrifft. Die Überproduktion solle weniger als 1 Millione Barrels pro Tag betragen. Zugleich spricht sich Namdar Zanghaneh für keine Produktionskürzung durch das Ölkartell aus aus. Der Ölmarkt sei in 2005 mit keinen Liefer bzw Versorgungsproblemen konfrontiert. Es gebe jedoch weltweit und im besonderen in den USA einige technischer Natur bedingten Probleme sowie Schwierigkeiten im Affineriebereich. Die OPEC wäre gut beraten die Quoten nicht zurückzufahren, weil damit ein negatives Signal für die Ölmärkte gesetzt würde. Für den Iran stelle ein Ölpreis um $40 je Barrel ein vernünftiges Ausmaß dar. Die OPEC werde auf ihrem nächsten Treffen in Wien eine Entscheidung über die weitere Fördermenge treffen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.05 14:12:28
      Beitrag Nr. 30 ()
      kann mir mal jemand erklären wie sich die oben genannten herrstellungskosten zusammensetzen

      werden nur laufenden kosten,... berücksichtigt oder werden sie explorationskosten u.s.w. mitverrechnet ist nicht unwichtig

      ps

      natürlich ergibt sich der preis über angebot und nachfrage

      und die angebotsseite hat kosten die nach heutigem!!! stand der technick zwangsweise steigen müssen

      ebenso stehen auf der nachfrageseite nach heutigem!!! stand der technick keine alternativen auf den meisten märketen für öl-produkte (zb.chemie,verkehr)

      also meiner ansicht nach ist es heute eine logische konsequenz das öl teurer

      aber konkrete kurse für die zukunft zu betsimmen ist doch
      selten erfolgreich (und schon gar nicht nachhaltig)

      man überlegt sich 5 mölichkeiten oder ändert in 3 wochen zehnmal die meinung und wenn zufällig eine richtig ist erzählt man jedem ich habs doch gewusst ansonsten hat man pech!! gehabt und hält die klappe


      die frage ist doch in welchem zeitlichen rahmen man diese these betrachtet und und auf kurze sicht vielleicht 5- 10 jahre würden mir ein parr szenarien einfallen warum der öl preis nicht massiv steigen muss vielleicht sogar nachgibt


      oder wie???
      Avatar
      schrieb am 27.05.05 07:55:08
      Beitrag Nr. 31 ()
      Glückskinder, deine Fragen werden in diesem Text beantwortet:

      http://www.zeit.de/2004/36/oel_36

      Öl

      Ein kleiner Liter Öl auf großer Fahrt

      Noch nie war Benzin so teuer wie heute. Warum? Unser Reporter begleitete einen Liter Rohöl auf seiner Reise von der Quelle in Kuwait durch den Sueskanal nach Rotterdam und weiter zur Tankstelle in Wesseling bei Köln. Die Stationen einer kolossalen Preissteigerung

      Von Reiner Luyken



      Tag 1. Muhammad Almulla, ein Mann mit orangefarbenem Helm, blauem Kittel und weißen Handschuhen, schraubt einen Druckmesser auf ein Rohrgebilde, das er christmas tree nennt. 500 psi zeigt das Gerät an. Psi steht für pound per square inch, »Pfund pro Zoll im Quadrat«. Was das bedeutet, kann man erahnen, wenn man die Hand auf einen Ast des »Weihnachtsbaums« legt. Er vibriert wie ein Schienenstrang, auf dem sich ein Schnellzug nähert.

      Almulla öffnet ein Ventil. Mit Gas vermischtes Öl zischt heraus. Er füllt eine Probe in eine Flasche – unserer Geschichte kann beginnen. Es ist die Geschichte eines Liters Öl auf seiner Reise von der Quelle 473 im kuwaitischen Ölfeld Burgan bis zur Tankstelle in Wesseling bei Köln, von seiner Entstehung vor Äonen bis zu seinem Dasein als Grundstoff unserer Zivilisation.

      Hält man, für einen ersten Eindruck, die Flasche mit dem Öl aus der Quelle 473 gegen die Sonne, dann zeigt sich, dass es nicht schwarz ist, sondern tiefbraun mit einem oszillierenden Stich Dunkelrot. Umso eindeutiger ist der Geruch der Flüssigkeit. Sie riecht jetzt schon schmutzig, wie ein undichter Tanklaster. Ein Tropfen des Liters kommt als Probe ans Tageslicht, der Rest wird im Rohr mit dem Druck fortgerissen und pulsiert durch eine Leitung zur Sammelstation 19, in der das Öl aus knapp 100 Quellen im Umkreis von fünf Kilometern zusammenläuft. Die Temperatur beträgt am Vormittag schon fast 50 Grad im Schatten. Wenn eine Windböe den Wüstenstaub aufwirbelt, bleibt der wie grauer Dunst in der Luft hängen.

      Burgan ist das zweitgrößte Ölfeld der Welt, fünfmal so groß wie das Fürstentum Liechtenstein. Ohne Sondergenehmigung kommt kein Besucher an den freundlichen, ihrer Pflicht aber genau nachkommenden Wachmännern vorbei, die die Papiere bei der Einfahrt penibel überprüfen. Hinter dem Sicherheitsposten beginnt ein weites, konturloses Gelände, in dem man träge wippende Ölpumpen oder Bohrtürme vergeblich sucht. Das erste Öl wurde hier 1938 von der zur BP gehörigen Anglo-Persian Oil Company und der amerikanischen Gulf Oil Company entdeckt. Die Förderung begann 1948, bis heute ist dafür großes technisches Gerät nicht erforderlich. Das Öl dringt seit 56 Jahren wie Lava an die Oberfläche.

      In der Sammelstation 19 drängt sich ein zweites Mal ein Vergleich mit der Welt der Eisenbahn auf. Wie in einem übergroßen Stellwerk legen Arbeiter in blauen Overalls Hebel um, dirigieren die Flüssigkeit durch Ventile mal hierhin, mal dorthin. Wasser wird abgeschieden, Gas abgefackelt, der Druck heruntergefahren. Öldunst würzt die Luft. Drei, vier Arbeiter, die Köpfe in helle Tücher gehüllt, hantieren im Schatten einer Zeltplane mit Schneidbrenner und Schweißapparat. Eine lebensgefährliche Arbeit, Sicherheitsvorkehrungen sind nicht zu erkennen. Ein Betriebsleiter weist die Männer schließlich an, den Boden aus Gründen des Feuerschutzes einzuwässern. Gerade ist es zwei Jahre her, dass bei einer Explosion eine Sammelstation wie diese in die Luft flog. Vier Mann kamen dabei ums Leben.

      In Schulbüchern aus aller Welt steht in etwa dergleiche Lehrsatz: Erdöl ist in Millionen von Jahren aus organischer Materie entstanden. Unter Luftabschluss und unter Einwirkung von Druck und Hitze hat es sich aus Mikroorganismen und Pflanzen gebildet, die sich auf dem Meeresboden ablagerten. Zu Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Russe Dimitrij Mendeléjew die so genannte abiotische Theorie, die russische und ukrainische Geologen in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts zur Standardlehre der sowjetischen Erdölwissenschaft ausbauten. In der Wissenschaft konkurrieren heute sich widersprechende Hypothesen: die abiotische und die organische. Der abiotischen Theorie Mendeléjews zufolge besteht Öl nicht aus organischer Materie, sondern formt sich tief unter der Erdoberfläche ständig neu und drängt von dort nach oben. Demnach ist Öl keine endliche, sondern wie Wind und Sonnenenergie eine sich erneuernde, im Überfluss vorhandene Ressource. Die abiotische Theorie macht seit drei Jahren im westlichen Europa und vor allem in Amerika die Runde und ist äußerst umstritten.

      Khalaf al-Anzi belächelt die in Mode geratene Sowjettheorie. Er ist leitender Reservoirgeologe der Kuwait Oil Company (KOC), eines regierungseigenen Betriebs, der die 1975 verstaatlichten Ölfelder des Landes verwaltet. »Ich kann mir vorstellen, dass Öl immer weiter entsteht«, sagt er. »Aber sicher nicht ohne organische Materie. Und ganz sicher nicht so schnell, wie wir es ausbeuten.« Al-Anzis Büro ist in einem schmucklosen Barackenbau in Achmadi untergebracht. Achmadi ist eine mittelgroße Industriestadt in der kuwaitischen Wüste, in der sich alles nur um Öl dreht. Aus der Zeit von British Petroleum von 1938 bis 1975 sind ein Rugbyclub und wunderschöne Villen im Kolonialstil geblieben. Gerade entsteht eine imposante, moderne Hauptverwaltung der KOC mit einer wie Dünen gewellten Fassade aus grünem Glas. Die Angestellten lassen ihre wüstengängigen Allradwagen an Tanksäulen auffüllen, die keinen Preis anzeigen. Treibstoff ist für sie kostenlos.

      Woher kommt der Druck, der unseren Liter Öl mit 500 psi aus dem Wüstenboden trieb? Tief unter dem Burganfeld, erklärt al-Anzi, liege eine wassergetränkte Bodenschicht, eine Art unterirdischer See. Der erzeuge, durch den ganz natürlichen Wasserdruck, den Auftrieb. Auf dem Ölfeld ließe sich ein »natürlicher Entleerungsmechanismus« beobachten. Dabei dringt das unter Hochdruck stehende Wasser ins Ölreservoir ein. Das Reservoir wird ständig kleiner. Sehr langsam, aber doch unauhaltsam. Auf einer Karte des geologischen Untergrundes kann man das sehen. Al-Anzi deutet auf einen kleinen weißen Rand. Da war früher Öl. Jetzt ist da nur noch Wasser.

      Tag 2. Unser Liter fließt aus der Sammelstation 19 in das Öllager Süd, eine kaum zu überblickende Ansammlung riesiger Tanks in der Nähe von Achmadi. Zusammen mit einer weiteren Tankfarm besitzt das Öllager Süd ein Fassungsvermögen von 16 Millionen Tonnen. Das entspricht fast einem Sechstel des Jahresbedarfs der Bundesrepublik an Öl, des immerhin viertgrößten Erdölmarktes der Welt.

      Öl ist nicht gleich Öl. Jede Sorte hat bestimmte Eigenschaften – wie Wein, der aus verschiedenen Anbaugebieten stammt. Neben dem mittelschweren Burganöl, das 80 Prozent der Produktion Kuwaits ausmacht, gibt es schweres Öl aus Minagisch, leichtes Öl aus South Maqua und ein very light crude, ein sehr leichtes Öl mit dem schönen Namen Kara’a al-Mara Nadschmah Nargelu. Im Öllager vor den Toren der Stadt Achmadi wird unser Liter mit den obigen Sorten zu Kuwait Export Crude (KEC) gemixt, einer durch ein spezifisches Gewicht von 30,5 API (kurz für American Petroleum Institute) und einen Schwefelgehalt von 2,65 Prozent definierten Tunke. Einen Tag lang wird das verpanschte Öl gelagert, damit sich letzte Wasserreste am Boden der riesigen Tanks absetzen können.

      Tag 3. Fragt man den Geologen Khalaf al-Anzi, was die Produktion unseres Liters bisher gekostet hat, kann er mit einem Barrelpreis weiterhelfen: »So um einen Dollar.«

      Ein Barrel, ein Fass von 159 Litern, ist die Einheit, in der Öl auf der ganzen Welt unverändert gehandelt wird, so, wie man es vor der Erfindung der Pipelines 1865 getan hat. ExxonMobil beispielsweise hat für seine weltweiten Operationen Förderkosten von durchschnittlich 3,33 Dollar pro Barrel errechnet. Bei komplizierten Bohrungen im offenen Atlantik oder der teuren Erschließung von Ölsand im kanadischen Alberta schnellen die Kosten, wer immer da fördert, bis auf 20 Dollar pro Barrel hoch. Kuwait produziert das billigste Öl der Welt. Rechnen wir den Dollar für unseren Liter in Euro um, kommen wir auf 0,6 europäische Cent.

      Unser Liter fließt in einer Überlandpipeline ein paar hundert Meter meerwärts und dann weiter zur Al Salheia, einem Supertanker der Kuwait Oil Tanker Company (KOTC), in der Nähe des ausgedienten Verladeterminals Sea Island, wo das Wasser tief genug ist. Mit 300.000 Tonnen voll beladen, schleppt ein solcher, wie er in der Fachsprache heißt, very large crude carrier (VLCC) einen 25 Meter tiefen Bauch unter sich her. Im relativ flachen Gewässer des Persischen Golfs kann er nicht näher als zwanzig Kilometer unter Land navigieren. Die Al Salheia, jetzt noch leer, hat an einer roten Boje festgemacht. Sie ist durch Unterwasserrohre mit dem Festland verbunden. Zwei auf dem Wasser schwimmende Schläuche verbinden sie mit dem Schiff.

      Als unser Liter in einem dieser Ladeschläuche an der Bordwand emporklettert, ist er, wie gesagt, 0,6 europäische Cent wert. Dann geschieht ein Wunder. Als er über Bord flutscht, kostet er plötzlich 16 Cent. 26-mal so viel. So viel hat der Händler, der die Al Salheia für den Transport gechartert hat, für ihn bezahlt. Warum? Die Erklärung ist in einem komplizierten Prozedere zu finden.

      Das finanzielle Schicksal unseres seinen Wert märchenhaft vervielfachenden Liters hatte schon zwei Monate, bevor er aus ölschwammiger Tiefe in die Steigleitung der Burganquelle 473 gerissen wurde, seinen Lauf genommen. In Wesseling bei Köln ist eine von drei Raffinerien der deutschen Shell angesiedelt. Der Raffinerie lag ein Großauftrag von einer Straßenbaugesellschaft für Bitumen vor, den Grundstoff zur Herstellung von Asphalt. Bei der Destillation von Öl entstehen nicht nur Benzin und Diesel, sondern über ein Dutzend andere Produkte, vom Flugbenzin bis zu Methylalkohol, von Flüssiggas bis zu Ammoniak. Und eben Bitumen. Aus dem Öl des Nahen Ostens lässt sich aufgrund seines spezifischen Gewichts besonders viel Bitumen gewinnen.

      Susanne Schuetze-Kayser, Economics & Scheduling Manager des Kölner Unternehmens, bestellte bei der für den Einkauf zuständigen Shell Trading and Shipping Company (Stasco) in London einen Posten, mehrere hunderttausend Tonnen arabisches Rohöl. Die bekannten Namen im Geschäft – Shell, BP, ExxonMobil, Chevron und TotalFinaElf – fördern selbst nur knapp über 14Prozent des weltweit gewonnenen Rohstoffs. Sie sind in erster Linie Ölhändler und Ölveredler. Sie kaufen den größten Teil ihres Bedarfs ein. Der Preis wird an drei Börsen fixiert, der New Yorker Nymex, der SGX in Singapur und der International Petroleum Exchange (IPE) in London. Hier besorgte die Stasco das Nahostöl für Wesseling, genau genommen besorgte sie an der Londoner Börse ein Papier mit Preis- und Lieferdatum.

      Merkwürdigerweise steht auf diesem Papier »Brent«, als ob unser Öl das Öl aus einem durch die Brent Spar zu Berühmtheit gelangten Feld in der Nordsee sei, das den Höhepunkt seiner Produktivität schon lange überschritten hat. Jackie Bulliemore, die für die Marktanalysen der IPE verantwortlich ist, erklärt den verwirrenden Umstand so: Öl wird je nach Bestimmungsort als Brent für Europa, als Dubai für Asien und als West Texas Intermediate für Amerika bezeichnet, ganz gleich, von welcher Sorte es ist. »Bei uns geht es um virtuelles Öl. Mit physischem Öl hat das nichts zu tun.«

      Als die Stasco die Ladung übernimmt, zahlt sie also 16 Cent für unseren Liter, der an diesem Tag an der Londoner Ölbörse für 22 Cent gehandelt wird. Das hat zwei Gründe. Kuwait Export ist um 17 Prozent billiger als das leichtere, bessere Nordseeöl. Das minderwertigere Öl zu raffinieren kostet mehr als das leichte, deswegen hat es von vornherein einen geringeren Preis. Nach dem Preisabschlag von 17 Prozent hat die Stasco die Ladung immer noch billiger bekommen, als sie an diesem Tag in London gehandelt wurde – eine Differenz von 2,26 Cent pro Liter. Die hat Stasco gespart, weil sie ihn vor zwei Monaten als virtuelles Öl erwarb, zum damaligen Preis für den jetzigen Liefertermin. Man nennt das ein Termingeschäft.

      Termingeschäfte sind ein unverzichtbares Elixier des internationalen Rohstoffhandels. Vor allem in unsicheren Zeiten beugen Großabnehmer damit einem Kollaps vor. So wie die Stasco mit steigenden Ölpreisen spekulierte und unseren Liter frühzeitig einkaufte, sicherte sich beispielsweise die Lufthansa 90 Prozent ihres Treibstoffverbrauchs für 2004 im Voraus und kaufte ihn fast ein Viertel billiger ein als zum gegenwärtigen Zeitpunkt, da der Rohölpreis jetzt viel höher steht. Die British Airways besorgte sich 72 Prozent ihres Bedarfs bis März 2005 sogar noch günstiger. Dazu sind allerdings große Mengen flüssigen Geldes erforderlich.

      Tag 4. Die Al Salheia hängt noch an der Boje. Das rote Unterteil ihres riesigen Leibes versinkt langsam im Wasser, bis nur der obere schwarze Rand zu sehen ist. Sie ragt nicht mehr aus dem Meer, sondern mutet jetzt fast wie ein überdimensionales U-Boot an. Wenn die Tanks bis oben voll sind, bleiben gerade noch zwei Meter Freiraum zwischen Kiel und Meeresboden. Insgesamt dauert die Beladung des Schiffs mit den 300.000 Tonnen 36 Stunden.

      Unser Liter Öl, der dank des Börsengeschäfts so stolz an Wert zugesetzt hat, hat einen Anteil am Wohlstand in seinem Ursprungsland Kuwait. Die knapp eine Million Staatsbürger genießen eine familienfreundliche Sozialpolitik, jedes Paar erhält nach der Hochzeit 70.000 Dinar, etwa 190.000 Euro, als zinsloses Darlehen zur Abzahlung eines vom Staat gebauten Hauses. Erziehung und Gesundheitsversorgung sind frei, inklusive eventuell nötig werdender Behandlung in Londoner Privatkliniken. Steuern jeglicher Art sind unbekannt.

      Kuwait ist ein zuverlässiger Öllieferant. Soziale Spannungen werden subtil überbrückt, politischer Streit ebenso subtil unterdrückt. Ein »Höherer Ölrat« unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Scheich Saba Al-Achmed al-Saba trifft alle wichtigen Geschäftsentscheidungen. Die al-Sabas regieren das Land seit 200 Jahren.

      Tag 5. Die Al Salheia legt ab. Fährt durch einen engen Tiefwasserkanal in den Persischen Golf hinaus, dann mit 15 Knoten parallel zur Küste Saudi-Arabiens nach Südost. Reisegeschwindigkeit und Anlieferdatum sind im Chartervertrag genau festgeschrieben, weil der Charterer den Treibstoff bezahlen muss und exakt kalkuliert. Die Al Salheia biegt in das Rote Meer ein, und unser Liter schwappt irgendwo in ihrem großen Bauch.

      An der Londoner Ölbörse wird unterdessen immer weiter um sein virtuelles Dasein gefeilscht. Täglich, stündlich, oft minütlich klettern die Preise. Jeder Zeitungsbericht, jedes Gerücht, jede Agenturmeldung treibt die Fieberkurve nach oben. Die Meldungen flackern als Laufschrift unter der Leuchttafel mit gerade ausgehandelten Kontrakten vorbei: Sabotageakte an Pipelines im Irak; die Äußerung eines irakischen Ministers, dass die von der amerikanischen Besatzungsverwaltung vor einem Jahr für 100 Millionen Dollar zum Schutz der Pipelines angeheuerte Privatarmee ihrer Aufgabe nicht gewachsen sei; neue Verwicklungen in der Finanzkrise des russischen Ölgiganten Yukos; ein Streik der Ölarbeiter in Nigeria; politische Unsicherheit in Venezuela; eine Erklärung des Generalsekretärs der Organisation der Erdöl exportierenden Länder Opec, er sähe in seinen Mitgliedsländern keine Möglichkeiten zur Ausweitung der Förderung.

      Saudi-Arabiens Ölminister widerspricht. Sein Land wolle jeden Tag 1,3 Millionen Barrel mehr fördern, sichert er zu. Das sollte den Preisdruck stoppen. Die Notierungen geben tatsächlich nach, aber nur für kurze Zeit. Schon wiegen neue Hiobsbotschaften schwerer. Ein sich im Golf von Mexiko zusammenbrauender tropischer Sturm, ein Brand in einer amerikanischen Raffinerie. Vor allem aber der drohende Kollaps der öffentlichen Stromversorgung Chinas, das Deutschland als drittgrößten Ölimporteur der Welt überholt hat. Immer mehr Haushalte versorgen sich mit Dieselgeneratoren. Wo soll all der Sprit für die Chinesen herkommen?

      Noch wird das kapitalistische Spektakel wie auf einer Bühne aufgeführt, die Londoner Makler und Händler fuchteln mit den Armen, schreien sich heiser und machen dabei kryptische Handzeichen. Aber geplant ist bereits, die Londoner Börse auf elektronischen Handel umzustellen. Sie gehört der Tochterfirma einer im amerikanischen Bundesstaat Delaware registrierten Intercontinental Exchange Inc., als deren größte Anteilseigner die BP und die Geschäftsbanken Goldmann Sachs und Morgan Stanley eingetragen sind.

      In dem Zeitraum von seinem Einkauf als virtuelles Handelsgut ist der Wert unseres damals noch in der Erdtiefe ruhenden Liters von 16 auf 22 Cent hochgeschossen. Die Financial Times sieht für ihn einen Preis von 25 Cent zum Jahresende voraus, also einen Barrelpreis von 50 Dollar. Die Kuwait Times zitiert einen Marktanalytiker, der meint, die kritische Schwelle könne schon in den nächsten Wochen überschritten werden. Mit allem, was das für die Verbraucherländer bedeutet. Pleiten, Einbruch der Aktienmärkte, Rezession.

      Angesichts solcher Nachrichten wird schnell vergessen, dass erst vor drei Jahren alle Welt über den scheinbar unaufhaltsamen Kollaps der Ölpreise jammerte. Im November 2001 kostete der Liter Rohöl an der Börse in London 10 Cent. 1997 waren es weniger als 6 Cent. Die als Kartell gegründete Opec war damals so hilflos, wie sie es auch heute ist: Damals drosselten die Mitgliedsstaaten, die 40 Prozent des weltweit verbrauchten Öls liefern und die auf knapp 80 Prozent aller nachgewiesenen Reserven sitzen, die Produktion. Ohne Erfolg. Jetzt fördern sie mit ebenso wenig Effekt 16,5 Prozent mehr als ihre selbst auferlegten Quoten. Der Ölpreis bewegt sich unabhängig von dem, was die Opec tut. Der wahre Grund für die Preisschwankungen liege darin, meint ein Kolumnist der New York Times, dass die mit Öl zusammenhängende Infrastruktur, Transport und Verarbeitung also, zu unflexibel sei, um den Finten der Märkte zu folgen. Öl gibt es gegenwärtig im Überfluss, auch wenn man Lomonossows konventionelle Theorie des »endlichen Öls« zur Grundlage nimmt. Zwar machen meistens pessimistische Vorhersagen die Schlagzeilen. Selbst die Ölmultis trauen ihrer Zukunft nicht: BP veröffentlichte in den siebziger Jahren eine Analyse, die davon ausging, dass die weltweite Förderung 1985 ihren Höhepunkt überschreiten würde. Shell setzte auf das Jahr 1999.

      Tatsächlich aber sind die nachgewiesenen Reserven heute fast doppelt so hoch wie damals, trotz einer jährlichen Zunahme der Förderung um 1,5 bis 2 Prozent. Das jedenfalls ergab eine Aufstellung der englischen Universtät Plymouth, wonach der Bestand der Reserven seit 1945 kontinuierlich schneller wuchs als der Verbrauch. Manche Fachleute glauben, das Ölzeitalter werde lange vor einem Versiegen der Quellen zu Ende gehen, wie das Kohlezeitalter lange vor einer Erschöpfung der Reserven zu Ende ging. Andere bevorzugen das Krisenszenario.

      Eins ist jedoch unbestritten: Der Ölhahn lässt sich nicht, wie so oft gefordert, einfach »aufdrehen«. Fachleute sprechen von Reservoir-Development, das heißt jedes Ölvorkommen muss bei der Nutzung über Jahrzehnte behutsam entwickelt werden. Sonst wird das sensible Gleichgewichtsverhältnis von Öl, Gas und Wasser dauerhaft zerstört. Dazu kommen die anderen Engpässe, die es auf dem Weg von der Quelle bis zur Tankstelle zu überwinden gilt. Der Durchmesser der Pipelines beschränkt den Ölfluss; die Ladekapazitäten sind beschränkt – und dann ist da noch der Sueskanal.

      Tag 15. Voll beladen kommt die Al Salheia nicht durch den viel zu flachen, 135 Jahre alten Schifffahrtsweg, der nur einspurig mal in die eine, mal in die andere Richtung zu benutzen ist. Vor der Einfahrt wird ein Großteil der Fracht gelöscht und durch eine Rohrleitung auf die Mittelmeerseite gepumpt. In Port Said kommt die Ladung zurück an Bord. Ob es wirklich dasselbe Öl ist, da ist sich Kapitän Masoud Ali nie ganz sicher. Hauptsache, es hat die gleichen Eigenschaften: spezifisches Gewicht, Schwefel- wie Wassergehalt. Hauptsache, es fehlen nicht 400 Tonnen, was auch schon vorgekommen ist. Hauptsache die Ladepapiere sind in Ordnung.

      Kapitän Ali ist ein würdevoller Herr, dessen natürlicher Autorität sich jeder beugt. Er spricht von dem komplizierten Beziehungsgeflecht von Händlern, Mittelsmännern und Maklern und der Schlüsselrolle, die sie in der Bewegung des Liters Öl von A nach B spielen. So viel ist schnell klar. Die umständliche Passage durch den Sueskanal kommt trotz der einmaligen Gebühr von 305.000 Dollar pro Durchfahrt billiger als eine monatelange Reise um die Südspitze von Afrika. Während Wirtschaftsflauten, wenn Schiffstreibstoff billig, die Nachfrage nach Öl flau und Chartergebühren niedrig sind, ist das manchmal umgekehrt.

      Doch derzeit kostet die Charter eines solchen Schiffes wie der Al Salheia 180.00 bis 23.000 Dollar am Tag. Die Reeder, in unserem Fall die Kuwait Oiltanker Company, verdienen prächtig, weil ihre Kosten nur zwischen täglich 11.000 bis 14.000 Dollar liegen. Für die Reise nach Rotterdam verlangen sie rund eine halbe Million Dollar. Der Charterer muss neben der Kanalgebühr den Treibstoff, etwa 315.000 Dollar, und später noch 130.000 Dollar Hafengebühr in Rotterdam bezahlen. Mit dem Transport addieren sich 1,25 Millionen Dollar, etwas über eine Million Euro, zu den Kosten der Ladung. Für unseren Liter schlägt die große Zahl mit gerade 0,3 Cent zu Buche. Der legt sein kommerzielles Fett anderswo an.

      Tag 30. Die Al Salheia macht nach 25-tägiger Reise zum festgelegten Zeitpunkt am Maasvlakte Olie Terminal in Rotterdam fest. Die kolossale Anlage an der Ausfahrt des 35 Kilometer langen Hafens ist ein Gemeinschaftsunternehmen von BP, ExxonMobil, Kuwait Petroleum, Shell, Total und Vopak, letztere eine holländische Reederei. Alles ist auf Masse und Größe ausgerichtet. Zwei Anleger für Supertanker. 36Tanks, jeder so hoch wie ein siebenstöckiges Haus mit einem Durchmesser von 85 Metern. Über vier Millionen Kubikmeter passen in alle zusammen hinein, mehr als das Ladevermögen der gesamten Tankerflotte Kuwaits. In 36 Stunden wird das Schiff leer gepumpt.

      Hafenmeister Leo Koet, ein kerniger Holländer und ehemaliger Tankerkapitän, sagt: »Schwarz ist schwarz, Öl ist Öl.« Damit deutet er an, dass in den Tanks das Öl nach Herzenslust zwischen den Firmen ausgetauscht und oft auch vermischt wird. Er lässt bei der Entladung drei Proben ziehen, die er, in Flaschen abgefüllt, säuberlich sortiert und etikettiert, in einem dunklen Nebengebäude wie in einem Weinkeller aufbewahrt. Als flüssige Belege, dass, solange er zuständig ist, alles mit rechten Dingen zuging.

      Tag 32. Unser Liter verschwindet ordnungsgemäß in der Rotterdam-Rhein-Pipeline (RRP), um in vier Tagen nach Wesseling bei Köln zu kommen. Rotterdam hängt fast wie ein arabisches Sultanat am Öltropf. Ein Drittel der Hafeneinnahmen fließt in den Etat der Stadt. Den Unterlauf der Maas säumt ein Konglomerat von Raffinerien und Tanklagern. Diese Tanklager sind der Ausgangspunkt eines internationalen Rohrnetzes. In Deutschland reicht es bis nach Hamburg und Ludwigshafen (Ostdeutschland wird aus dem russischen Samava versorgt, Süddeutschland aus Triest und dem französischen Lavéra).

      Auch das Ölrohr nach Wesseling gehört einem Konsortium von Multis, in diesem Falle Shell, BP und Texaco. Der Pipelinetransport kostet drei bis vier Euro pro Tonne. Ebenfalls eine kaum merkliche Größe in unserem Liter, weitere drei Zehntel hinter dem Komma, die seinen Wert aufgerundet auf 17 Cent springen lassen. Er treibt im Spaziergängertempo unter holländischen Wiesen und der norddeutschen Tiefebene rheinwärts. Der Transport auf einem Rheintanker würde nicht viel mehr kosten, einen halben Cent für den Liter. In einem Eisenbahnkesselwagen wären es neun, in einem Straßentankwagen 30-mal so viel wie in dem unterirdischen Rohr. Pipelines sind die Arterien der Energieversorgung der Republik. Nicht nur Öl wird in ihnen transportiert, auch Flüssiggas, Benzin und andere Ölprodukte. Aus der Zeit des Kalten Krieges gibt es ein eigenes, weit verästeltes Rohrleitungsnetz der Nato, das mittlerweile auch zivil genutzt wird. Sichtbar wird das unterirdische Geflecht nur an wenigen Stellen, an Pumpstationen und Abzweigungen zum Beispiel.

      Die Bundesrepublik hängt heute zu 97 Prozent von Importen ab. Doch ein Drittel kommt mittlerweile aus der Nordsee, 40 Prozent aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Mitglieder der Opec lieferten 2003 nur 20 von insgesamt 106 Millionen eingeführten Tonnen. Der Anteil des Nahen Ostens ging von 83 Prozent 1950 auf 9,6 Prozent zurück.

      Für den Notfall wird Öl auf Vorrat gehalten, ein Viertel des Jahresverbrauchs, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Ein Großteil ist unterirdisch in Salzstöcken bei Wilhelmshaven, Bremen, Hamburg und Heide eingelagert. Alle Ölfirmen müssen sich daran beteiligen. Der am Hamburger Jungfernstieg ansässige »Erdölbevorratungsverband« treibt zur Finanzierung eine Zwangsabgabe ein, die sich mit 0,005 Cent beim Preis jedes, also auch unseres Liters Öl niederschlägt.

      Tag 36. Ankunft in Wesseling, heute eine trostlose Trabantenstadt. Auf dem Raffineriegelände, unter den Nazis eine Braunkohleverflüssigungsanlage für Wehrmachtsbenzin, erinnern nur noch einige Bunker an die braune Vergangenheit. In der Raffinerie und dem nördlich von Wesseling gelegenen Schwesterwerk Godorf destilliert Shell jährlich 16 Millionen Tonnen Rohöl, ein knappes Sechstel des deutschen Gesamtverbrauchs. Das zwei Quadratkilometer große Gelände reicht von der A555 bis ans Rheinufer. Es erweckt den Eindruck einer gewissen Verwahrlosung. Nur gelegentlich radeln behelmte Arbeiter durch fast verkehrslose Werkstraßen. Überall sprießt Unkraut. Viele Rohre und Kessel sind rostig.

      Der Betrieb ist so hoch automatisiert, dass 48Arbeiter die Kernfunktionen der acht Produktionsanlagen steuern können, gerade drei Mann mehr, als in der Betriebsfeuerwehr beschäftigt sind. Sie sitzen vor bunten Bildschirmen, beobachten, was in den Kesseln und Rohrleitungen vor sich geht, und betätigen elektronisch gesteuerte Klappen und Ventile. Die Raffinerie scheffelt zurzeit Geld wie nie zuvor. In einem Monat verdient sie so viel wie im ganzen letzten Jahr. Die Preise für ihre Erzeugnisse sind noch schneller gestiegen als der Rohölpreis. Die USA und China, beides Länder, die nicht über genug Raffinerie-Kapazitäten verfügen, um ihren Bedarf zu decken, kaufen, was sie können.

      Vom Öl sieht man keine Spur. Unser Liter ist irgendwo in den Destillationskolonnen, Hydrocrackern, Entschwefelungs- und Olefinanlagen verschwunden. Das »wilde Gemisch aus verschiedenen Stoffen«, wie einer der in Backsteinbaracken untergebrachten Manager es nennt, wird in für einen Laien ziemlich rätselhaften Prozessen in Flüssiggas, Gasöl, Mittelöl und Schweröl verwandelt. Aus Gasöl und den Mitteldestillaten entstehen Treibstoff, Heizöl und Flugbenzin. Das dauert nicht länger als einige Minuten. Ruck, zuck entsteht aus dem Öl das Benzin. Andere Bestandteile werden in »kostbare Verkaufsprodukte« wie Naphta, Benzol und Propylen verwandelt.

      Und wieder ereignet sich ein Wunder. An einer Shell-Tankstelle vor dem Firmentor kostet unser Liter aus Burgan als Benzin 112 Cent. Er hat fast einen Euro, genau 95 Cent, angesetzt und seinen Wert mehr als versechsfacht. Shell zufolge ist das nicht die Schuld des Unternehmens: Diesmal schlage vor allem die Bundesregierung zu. Zwar nicht so heftig wie der Staat Kuwait, aber immerhin. Steuern machen 75 Prozent des Benzinpreises aus. Sechs Prozent zahlt der Endverbraucher für Transport, Vertrieb und Kapitalverzinsung. Ganze 19 Prozent spiegeln den Produktpreis wider. Nach dieser Kalkulation bleiben bei der Shell 4,24 Cent pro Liter hängen. Der Liter hat in der Raffinerie knapp 20 Prozent Wert zugesetzt.

      Alle zwei Minuten rollt ein Tankwagen aus Tor9 der Wesselinger Raffinerie. Auf den meisten Lastern steht nicht Shell, sondern Aral, Jet Conoco oder Esso. Das Benzin ist überall das Gleiche. Die Mineralölfirmen nehmen es sich gegenseitig ab. Austausch nennen sie das. In Bayern gibt es an so gut wie jeder Zapfsäule Esso-Benzin aus Ingolstadt. Im Einzugsbereich von Wesseling verkauft jede Tankstelle Shell, ganz gleich, in welchen Firmenfarben sie angepinselt ist. Was ja auch vernünftig ist. Das verringert die Transportkosten.

      Nur ein Drittel unseres kuwaitischen Liters wird als Benzin oder Diesel Autos, Lastwagen und Busse antreiben. Dieses Drittel treibt beispielsweise einen C-Klasse-Mercedes Diesel mit 220 Kubikmeter Hubraum, die sparsamste Limousine aus Stuttgart, sechs Kilometer weit voran. Bei einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde ist es in drei Minuten verblasen.

      Das zweite Drittel unseres Liters wird in der Industrie verfeuert, oft auch zum Betrieb werkinterner Kraftwerke. Eigentlich eignet sich Öl dazu nicht besonders. In der Gesamtstromerzeugung spielt es deshalb eine untergeordnete Rolle. In der Hauptsache hält es Räder am Laufen, Schwungräder in Stahlwerken zum Beispiel und Traktorenräder auf dem ökologischen Bauernhof. Jetzt, da der Herbst naht, bestellen Privatleute Heizöl für den Winter. Sie kaufen 18,5 Prozent unseres Liters ein. Sechs Prozent gehen als Kerosin an Fluggesellschaften oder werden als Nebenprodukte wie Kohlendioxid oder Schwefel aus der Raffinerie abtransportiert.

      Die Ölfirmen versuchen mit an die Emotionen appellierenden Mitteln, den Preis des Endprodukts zu puschen. Vor einer Shell- Tankstelle flattern Fahnen, die einen neuen »V-Power«-Diesel anpreisen. Der kostet satte 35 Cent mehr als Normaldiesel. Die Marketingleute wollen mit dem teuren Saft »einen anspruchsvollen Nischenmarkt bedienen«. In der Wesselinger Tankstelle steht eine Verkäuferin mit Shell- und Ferrari-Emblem auf dem T-Shirt an der Kasse. Auf die Frage, ob der besonders teure Sprit viel gekauft werde, antwortet sie zögernd: »Ja, doch, schon.« Ob der wirklich besser sei? Sie gibt kryptisch zurück: »Das muss jeder selber wissen. Die einen glauben, ihr Wagen läuft ruhiger, andere, dass sie mehr aus ihren Motoren herausholen können, wieder andere, er optimiere den Verbrauch.« – Es ist also hauptsächlich Einbildung? – »Deshalb sage ich ja, jeder muss es selber wissen.«

      Tag 37. Im Büro des Werkleiters Jürgen Kerth im petrochemischen Unternehmen Basell begegnen wir dem Liter Öl aus Burgan zum letzten Mal in sichtbarer, wenn auch kaum mehr wiedererkennbarer Form. Er ist jetzt weiß wie Schnee, riecht nach nichts und hat die Form kleiner Kügelchen. »Ein reines Naturprodukt«, schwärmt Kerth. »Da ist nichts als Kohlenstoff und Wasserstoff drin.«

      Der Chemiker sieht saubere Molekülketten, die unter Markennamen wie Lupolen, Moplen und Hostalen in den Handel kommen. Der Besucher verliert die Orientierung in einer schier endlosen, von unsichtbarer Hand gesteuerten Fabrikanlage, 610 Kilometer Rohrleitungen, 22 Kilometer Straßen, 12 Kilometer Eisenbahnschienen. 1,76 Millionen Tonnen im Jahr, die aus monumentalen Silotürmen in eine nicht abreißende Kolonne Lastwagen rieseln.

      Basell ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Shell und der BASF. Weil Raffinerieprodukte jetzt so teuer sind, macht das Werk Verluste. Man fragt sich natürlich, warum die Shell-Raffinerie ihrer verschwisterten Petrochemie nicht mit Preisnachlässen unter die Arme greift. Aber so läuft das nicht im Geschäftsleben. Die Raffineriegewinne gehen voll auf die Firmenbilanz. Die Verluste in der Petrochemie teilt der Ölmulti sich mit der BASF.

      Geht man auf dem Marktplatz von Wesseling spazieren und sieht sich um, was aus den weißen Kügelchen geworden ist, wird man allenthalben fündig. Im Musikladen sind es die CDs, im Brillenstudio die Brillen. Der Metzger Osenau, ein traditionsbewusster Handwerker, presst seine Spitzenleberwurst zwar in Naturdarm. Aber die Bierwurst steckt in Kunstdarm, und der, sagt er, »ist aus Plastik, und das ist aus Erdöl gemacht«. Der Obst- und Gemüsemarkt bietet im Sonderangebot eine Reihe von Ölprodukten an. Gerolsteiner Wasser, deutschen Gouda und Hühnchenschenkel. Das Hühnchen wurde mit Futter gemästet, das ohne Kunstdünger so preiswert nicht hergestellt werden könnte. Der Käse ist in aus Öl gewonnenem Wachs eingeschlagen. Kohlendioxid für den »quelleigenen« Sprudel im Gerolsteiner Wasser wurde aus der Raffinerie Wesseling geliefert.

      Auf die Frage, wie viel Öl er verkaufe, holt der Apotheker Josef Rau erst einmal eine Flasche Benzin und einen Topf Vaselin aus dem Regal. Aus Öl gewonnene Lippensalbe habe er seiner Kundschaft schon »ausgetrieben«, sagt er. Die schade mehr, als dass sie helfe. Dann setzt sich Rau an seinen Computer und stellt fest, dass seine Apotheke eine Art Tankstelle ist.

      Im Computer kann er die Zusammensetzung von 330.000 Medikamenten abrufen. Jedes Medikament besteht aus den Wirkstoffen und zahlreichen Hilfsstoffen, die entweder die Rieselfähigkeit im Herstellungsprozess, die Haltbarkeit, die Dosiergenauigkeit oder die zeitlich und lokal erwünschte Lösung der Tablette im Körper sicherstellen. Bei der Durchsicht der Hilfsstoffe stellt Rau immer wieder fest: »Das ist mit Sicherheit Öl, das ist wahrscheinlich aus Öl und das vermutlich auch.« Er findet gerade zwei Mittel, die mit Sicherheit keine Spur unseres Liters aus der Burganquelle 473 in Kuwait enthalten: Aspirin und Togal.

      (c) DIE ZEIT 26.08.2004 Nr.36
      Avatar
      schrieb am 27.05.05 10:46:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      26.05.2005 -- Tages-Anzeiger Online
      Mais-Sprit an US-Tankstellen
      Gegen den Widerstand der Ölindustrie hat der Energieausschuss des US-Senats eine Gesetzesvorlage zur Förderung von umweltfreundlicherem Benzin verabschiedet.

      Die Vorlage verpflichtet Raffinerien, bis 2012 Benzin mindestens 30 Milliarden Liter erneuerbarer Komponenten beizusetzen - den Grossteil davon aus Ethanol, das aus Mais gewonnen wird. Damit kann nach Angaben von Befürwortern fünf Prozent der Benzinmenge ersetzt und somit die Abhängigkeit der USA von Rohölimporten verringert werden. Ausserdem profitieren Farmer von dem grösseren Absatzmarkt für Mais.

      Die Vorlage wird Bestandteil eines umfassenden Energiegesetzes sein, über das der Senat voraussichtlich Ende Juni die Beratungen aufnimmt. Präsident George W. Bush forderte den Kongress auf, sich zügig mit dem Energiegesetz zu befassen. Die amerikanische Bevölkerung und auch er seien die Warterei auf das Energiegesetz allmählich leid, erklärte Bush beim Besuch einer Wasserstoff-Tankstelle in Washington.
      Avatar
      schrieb am 27.05.05 14:12:16
      Beitrag Nr. 33 ()
      von timekiller

      "Tatsächlich aber sind die nachgewiesenen Reserven heute fast doppelt so hoch wie damals, trotz einer jährlichen Zunahme der Förderung um 1,5 bis 2 Prozent. Das jedenfalls ergab eine Aufstellung der englischen Universtät Plymouth, wonach der Bestand der Reserven seit 1945 kontinuierlich schneller wuchs als der Verbrauch. Manche Fachleute glauben, das Ölzeitalter werde lange vor einem Versiegen der Quellen zu Ende gehen, wie das Kohlezeitalter lange vor einer Erschöpfung der Reserven zu Ende ging. Andere bevorzugen das Krisenszenario"


      man muss zwischen den absoluten reserven (alles öl in der erdkruste) und den "ökonomischen" reserven unterscheiden

      meistens geht es bei solchen verhersagen eben um die ö. reserven

      gemeint sind die zur zeit wirtschaftlich sinnvoll zu förderne menge o reserven
      deshalb reichen die vorkommen schon seid 20 jahren noch 50 jahre es sind zum beispiel riesige tiefsee öllager die mit heutiger technik nicht zu fördern sind aber die geschichte lehrt uns ja was heute unmöglich scheint ist ein jahrhundert später realität
      Avatar
      schrieb am 28.05.05 22:55:24
      Beitrag Nr. 34 ()
      WASSERSTOFF direkt aus SONNENLICHT - der PHOTOSYNTHESE auf der Spur [28.05.2005 - 18:40]


      Wasserstoff gilt seit langem als wichtigster Energieträger der Zukunft. So sauber der Wasserstoff ist, so dreckig kann seine Erzeugung sein, - je nachdem, womit der Strom für die Elektrolyse - die Trennung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gewonnen wird. Die gesamte Palette ist einsetzbar, - von Strom aus Braunkohle- oder Atomkraftwerken bis hin zum Strom aus Solar- oder Windkraftanlagen. Wasserstoff ist also immer nur so sauber wie der Strom, der den "Electrolyseur" mit der nötigen Energie versorgt.


      Noch einfacher als Elektrolyse ist das Prinzip der Grünpflanzen, die per Photosynthese Licht in chemische Energie umwandeln. So lässt sich Wasserstoff photokatalytisch aus Wasser freisetzen, der Wasserstoff betreibt dann stromerzeugende Brennstoffzellen - eine saubere Energiegewinnung, die ohne fossile Brennstoffe auskommt. Diese elegante Methode haben japanische Forscher im Blick.

      "Alles steht und fällt mit dem Katalysator," erklärt Akihiko Kudo von der Tokyo University of Science. "Damit das System wirtschaftlich arbeitet, muss der Katalysator das Sonnenlicht effektiv nutzen." Es gibt zwar schon eine ganze Reihe Photokatalysatoren, die Wasser unter UV-Bestrahlung spalten. Aber dabei wird ein großer Teil des Sonnenlichts nicht genutzt, denn fast alle dieser Katalysatoren können den sichtbaren Lichtanteil nicht verwerten. Kudos Team hat nun einen neuen Katalysator entwickelt, der unter Bestrahlung mit sichtbarem Licht arbeitet.

      "Wenn die praktische Anwendung gelingt", so Akihiko Kudo von der Tokyo University of Science, "ließe sich Wasserstoff mit Hilfe unerwünschter Nebenprodukte von Chemieanlagen und Kraftwerken gewinnen."

      Doch noch sind die Forscher von einer großtechnischen Lösung ihres Sonnen-Katalysators weit entfernt. Klappt die Methode, ließe sich Wasserstoff deutlich günstiger und umweltschonender herstellen als heute aus Erdgas oder über stromverbrauchende elektrolytische Spaltung.

      * BILDAUSSCHNITT: BMW H2R - Neun Weltrekorde in der Kategorie der Fahrzeuge mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor; Zwölfzylindermotor mit sechs Liter Hubraum, der mehr als 285 PS (210 kW) leistet und das Auto bis auf 302,4 km/h beschleunigt.....
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 11:13:38
      Beitrag Nr. 35 ()
      Mit 20 Dollar wirds leider nichts mehr werden, eher droht der Ölpreis auf 100 Dollar zu explodieren

      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18566/1.html

      E-Day: Der Kollaps der Öl-Lüge
      Artur P. Schmidt 14.10.2004

      Der steigende Ölpreis kann nicht nur durch Gründe wie Nachfrage aus China, Terroranschläge, limitierte Fördermengen oder Spekulanten erklärt werden
      Erdöl erfüllt die Funktion des wichtigsten Energielieferanten auf unserem Planeten. 40 Prozent der von Menschen genutzten Energie werden aus dem fossilen Energieträger gewonnen. Der Ölpreis hat in den letzten Wochen immer neue Höhen erklommen. Als Gründe werden die Nachfrage aus China, Terroranschläge, limitierte Fördermengen sowie Spekulanten genannt. Doch diese Erklärungen reichen bei weitem nicht aus, um den starken Anstieg zu erklären. Betrachtet man die weltweite ökologische Entwicklung der letzten Jahre, so muss man feststellen, dass bei Fortsetzung der bisherigen Verbrauchstrends der "Blaue Planet" auf eine Klimakatastrophe zusteuert. Dies liegt unter anderem daran, dass Öl auch bei Preisen von 50 US-Dollar immer noch viel zu billig ist.

      Hurricane Alex. Bild: NOAA


      Das Öl-Monopoly

      Wenn Weltmächte Kriege führen, geht es immer auch um die Sicherung der Ressourcenbasis. Einer der Gründe für den amerikanischen Angriff auf den Irak war die Sicherung der Ölvorkommen im Nahen Osten für die amerikanische Wirtschaft. Der Irak besitzt die zweitgrößten Ölreserven der Welt und ist somit der einzig mögliche Gegenspieler von Saudi Arabien.

      Im Ölmonopoly geht es um Fördermengen und deren Kontrolle. So kann Saudi Arabien die Fördermengen sehr schnell variieren und somit den Ölpreis im Rahmen der OPEC fast im Alleingang bestimmen. Amerika muss deshalb ein hohes Interesse daran haben, das System in Saudi Arabien zu stützen, da ein Staatsstreich dort verheerende Konsequenzen auf den Ölpreis ausüben würde.

      Der Ölmarkt funktioniert längst nicht mehr nach den Gesetzen des Marktes, sondern nach denen des Monopoly-Spiels, wobei die Spieler in Riad, Washington und Houston sitzen. Allerdings funktioniert dieses Spiel nur solange, wie sich die Produktion steigern lasst. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, kann das System außer Kontrolle geraten. Der sich abzeichnende "Peak" ist Vorbote eines Marktes, der sich kybernetisch immer weiter aufschaukeln wird. Was passiert mit dem System, wenn der Barrelpreis in den nächsten Jahren auf über 120 US-Dollar ansteigt?

      Hohe Ölpreise lassen die Inflation ansteigen. Gedämpft wird dieser Effekt bisher noch durch den Preisverfall in der IT-Industrie. Die beiden sich überlagernden Effekte der Inflation und Deflation führen jedoch unweigerlich zu sehr starken Preisanstiegen, wenn entweder die inflationären Tendenzen bei den Rohstoffen zu stark werden oder wenn der Preisverfall in der IT-Industrie in die Sättigungsphase übergeht. Beides scheint sich aktuell abzuzeichnen, weshalb es möglich ist, dass in Bälde ein neuer Öl-Schock auf die Wirtschaft zukommt. Im Rahmen dieses Schocks wird der hoch verschuldete US-Konsument noch weiter zur Kasse gebeten, während bestimmte Investorengruppen immer reicher werden.


      Ölpreisentwicklung 1970-2003. Quelle: US-Energieministerium

      Die neue Macht der Hedge-Fonds

      Jedes Jahr fahren die Ölgiganten mit dem Verkauf fossiler Energieträger zweistellige Milliardengewinne ein. Hierbei werden diese Gewinne durch die steigende Nachfrage nach Öl getrieben, wobei ein Anstieg von 60 Prozent bis zum Jahr 2025 prognostiziert wird.

      Mittlerweile stehen vor allem Hedge-Fund-Spekulanten unter Verdacht, die Preise unnötig in die Höhe zu treiben. Das Ziel von Hedge-Fonds ist es, sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten Gewinne zu erwirtschaften. Wenn der Ölpreis steigt und entsprechende Hebel-Instrumente an den Finanzmärkten genutzt werden, sind Hedge-Fonds-Manager in der Lage, Preise in die Höhe zu katapultieren oder in die Tiefe stürzen zu lassen. Es stimmt schon bedenklich, wenn, obwohl Öl fördernde Länder ihre Produktionskapazitäten massiv in die Höhe gefahren haben und mehr Öl gefördert als nachgefragt wird, die Ölpreise trotzdem täglich neue Rekordmarken erklimmen.

      Die Erklärungen für den Anstieg wie Probleme beim russischen Ölkonzern Yukos, Anschläge auf Pipelines im Irak, Wirbelstürme, limitierte Kapazitäten der Raffinerien etc. können kaum für die massiven Anstiege verantwortlich gemacht werden. Während früher die milliardenschweren Ölkonzerne eine starke Machtposition im Ölmarkt innehatten, gilt dies heute auch für Spekulanten.

      Laut einer Statistik der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) spielen seit etwa einem halben Jahr so viele Hedge-Funds wie noch nie im Öl-Monopoly mit. Der mittlerweile verdoppelte Anteil von Spekulanten kontrolliert heute nahezu die Hälfte des weltweit täglich gehandelten Öls, da sie mit geliehenem Geld arbeiten und durch Leverage-Effekte ihre Gewinnchancen um ein Vielfaches erhöhen können. So legte der in Dallas ansässige Hedge-Fonds BP Capital Energy Commodity Fund dieses Jahr bereits um etwa 300 % zu, wobei Gewinne von über 1.3 Milliarden US-Dollar (europäische Zählweise) eingefahren wurden. Da die meisten Spekulanten die gleichen Analysesysteme und Charttechnikprogramme verwenden, folgen Hedge-Fonds einem Herdentrieb, wodurch positive wie negative Rückkopplungen in den Märkten verstärkt werden. In der Folge steigen die Volatilitäten und damit auch die Risiken für diejenigen, welche den Markt nicht richtig antizipiert haben.

      Auf dem Weg zum E-Day

      Betrachtet man die weltweite Nachfrage nach Öl, so steigt diese durchschnittlich um etwa 3 % pro Jahr, wobei die Erträge aus den bestehenden Reserven rückläufig sind. Es müssen also teurere Quellen erschlossen werden. Experten sehen deshalb ein neues Minimal-Preisniveau für Öl von etwa 35 bis 45 US-Dollar pro Barrel voraus, wobei im Falle von Krisen der Ölpreis kurzfristig auf etwa 100 US-Dollar anziehen kann.

      Es scheint so, als sind Energiekrisen, die man auch als E-Days bezeichnen könnte, im System vorprogrammiert. Am E-Day (Energy-Day) werden die Flughäfen leer sein, weil es zu teuer ist zu fliegen, auch die Supermärkte werden gähnend leer werden, weil sich die Transporteure der Güter die hohen Energiepreise nicht mehr leisten können. Sie glauben, dies kann nicht passieren?

      Fossile Energieträger haben eine limitierte Ressourcenbasis. Diese Limitierung kann bei außerordentlichen Ereignissen weltweit eine Massenpanik hervorrufen, vergleichbar mit dem Aktien-Crash von 1929. Öl hat Amerika mehr geformt als das Internet bisher. Ohne Öl würde die amerikanische Wirtschaft kollabieren. Es ist zum entscheidenden Schmiermittel des Kapitalismus avanciert. Ohne Öl keine Mobilität, keine offen Krankenhäuser, keine fahrenden LKWs und keine Züge. An den Flughäfen landen und starten täglich über 25.000 Flugzeuge. Millionen von Klimaanlagen treiben den amerikanischen Energiebedarf in schwindelerregende Höhen. Im Durchschnitt legt jedes Nahrungsmittel in Nordamerika 1.300 Meilen zurück, bevor es auf dem Teller des Verbrauchers landet. Weltweit fahren mehr als 850 Millionen PKWs oder Nutzfahrzeuge. Solange es genügend Öl weltweit gibt, scheint diese Verschwendungssucht kein Problem zu sein, doch wenn es plötzlich knapp wird, sind Domino-Effekte und Kettenreaktionen die notwendige Folge. Vielleicht wird man dann sogar einen Ölpreis von 160 US-Dollar als billig erachten. Die nachfolgende Grafik zeigt das Problem, wenn die Produktion in den nächsten Jahren rückläufig sein wird:


      Ist der Öl-Gipfel erreicht? Vorhersage von Colin J. Campbell 1997

      Rückläufige Ölproduktion

      In den letzten 5 Jahren verbrannte die Welt 27 Milliarden Barrel Öl (europäische Zählweise) pro Jahr. Es wurden jedoch nur etwa 3 Milliarden Barrel neue Ölquellen entdeckt. Die Folge dieser Entwicklung ist, dass die Produktion in den nächsten Jahrzehnten stark rückläufig sein wird.

      Hierbei ist eine Entdeckung von besonderer Rolle, die Dr. Marion King Hubbert 1956 machte: Ölfelder verändern sich, während man aus diesen das Öl herauspumpt. Nach Jahren der Produktion wird es immer teurer, die verbleibenden Ölmengen herauszubekommen. Trotz weiterhin bestehender Quellen steigen die Kosten somit an. Wenn das gesamte Geschäft davon abhängt, wie viel Öl man in Reserve hat, ist bei höheren Förderkosten ein höherer Ölpreis nahezu vorprogrammiert.

      Hubbard prognostizierte den Öl-Peak der USA für das Jahr 1970 und wurde damals ausgelacht. Da die Ölfirmen an solchen Prognosen kein Interesse hatten, stellten diese Geologen ein, die den Peak für 1990 oder später voraussagten. Doch er hatte recht: Die USA erreichten den Höhepunkt der Ölförderung im Jahr 1971. Eine Ölquelle nach der anderen in Texas und Lousiana begann auszutrocknen. Die heimische Ölproduktion Amerikas ging in eine Abwärtsbewegung über, von der diese sich bis heute nicht erholt hat. Innerhalb von nur 3 Jahren explodierten die Ölpreise und die amerikanischen Ölimporte verdreifachten sich. Die Macht der OPEC begann damals zu steigen und Öl wurde mehr als je zuvor, zu einem geopolitischen Faktor.

      Hubbard machte jedoch auch internationale Prognosen - und so sah man den Peak in der Ölproduktion in vielen Ländern herannahen: Libyen im Jahr 1970, Iran im Jahr 1974, Rumänien im Jahr 1976, Brunei im Jahr 1979, Peru im Jahr 1982, Kamerun im Jahr 1985, die damalige Sowjetunion im Jahr 1987 und Indonesien im Jahr 1997. Für weitere 16 große ölproduzierende Länder ist der Gipfel der Ölproduktion fast erreicht.

      Wie groß sind die saudischen Ölreserven?

      Das besondere Geheimnis Saudi Arabiens ist, dass auch dieses Land in nicht allzu ferner Zukunft den Zenit erreicht haben wird. So ist es kaum verwunderlich, dass weitere Schocks, wie der durch den Öl-Multi Shell, der seine Ölreserven um 4.5 Milliarden Barrel zu hoch ansetzte, auf die Märkte zukommen werden.

      Als Enron auseinanderfiel, wurden lediglich 60 Milliarden US-Dollar vernichtet, aber eine Fehlkalkulation von der obigen Menge macht schon einen Betrag von etwa 200 Milliarden US-Dollar aus. Dies könnte jedoch erst die Spitze eines Eisberges sein, wenn man die Situation in Saudi Arabien anschaut. Saudi Arabien behauptet, dass es genügend Öl hätte, so dass es seinen Gipfelpunkt erst im Jahr 2011 erreichen würde. Hierbei wird jedoch die Wahrheit bezüglich des Ghawar-Ölfeldes, einst Saudi Arabiens größtes Ölfeld, verschwiegen. 1948 hatte es Ölreserven von 97 Milliarden Barrel Öl. In den frühen 70er Jahren schätzen Exxon, Chevron, Texaco und Mobil diese auf immerhin noch 60 Milliarden Barrel.

      Allerdings wurden bisher etwa 55 Milliarden Barrel gefördert, so dass nur mehr 5 Milliarden Barrel übrigbleiben sollten, wenn man die Mathematik richtig betreibt. Das bedeutet jedoch sicherlich keine weiteren 50 Jahre an Ölreserven, wie dies propagiert wird. Mit dem Restpotenzial des Ghawar-Ölfeldes könnte der weltweite Bedarf gerade mal drei Wochen gedeckt werden. Die entscheidende Frage ist deshalb: Sagen die Saudis die Wahrheit bezüglich ihrer Reserven? Wenn nicht, dann dürfte der Ölpreis nur noch eine Richtung kennen: nach oben! Aber wie sieht es mit dem Rest der OPEC aus? Gibt es hier auch möglicherweise falsche Angaben bezüglich der Ölreserven?

      Wendejahr 2006?

      1986 stellte die OPEC eine neue Regel für seine Mitglieder auf, wonach der maximale Ölexport an die Reserven gekoppelt ist. Innerhalb von wenigen Wochen wurden die Reserven der meisten OPEC-Länder nach oben korrigiert. Diese Zahlenmanipulationen wurden durchgeführt, obwohl kein Barrel neues Öl gefunden wurde. Zum Leidwesen der Konsumenten kann Öl, das gar nicht existiert, nicht verbrannt werden.

      Seit das Öl-Zeitalter im Jahr 1959 begann, hat die Welt ungefähr 950 Milliarden Barrel Öl verbrannt, ungefähr den gleichen Betrag, den die noch bestehenden Reserven ausmachen sollen. Dies hört sich nach relativ viel an, doch nimmt man die gesamten Daten der Spitzenproduktion von allen ölexportierenden Ländern zusammen, so liegt der Gipfelpunkt der weltweiten Ölproduktion im Jahr 2006, der allerdings auch schon ein Jahr früher kommen könnte. Hubbert sagte eine flache Kurve am Gipfel der weltweiten Ölproduktion voraus, was in den letzten Jahren auch der Fall war.

      Im Jahr 1993 fuhren 700.000 PKWs in China, jetzt sind es 7 Millionen. Wenn China lediglich soviel Öl wie Mexiko verbrauchen würde, dann würde sich der Ölverbrauch im Land der Mitte in den nächsten Jahren mindestens vervierfachen. Dies würde jedoch bedeuten, dass China ebensoviel Öl benötigt wie die USA, was etwa 30 % des weltweiten Ölverbrauches ausmachen würde. Angesichts der Tatsache, dass das Auffinden von großen Ölvorkommen in der Größenordnung von 90 Milliarden Barrel nahe Null liegt, ist ein nachhaltiger Ölpreisanstieg somit vorprogrammiert.

      Blackouts sind unvermeidbar

      In den letzten 20 Jahren wurde kein neues großes Ölfeld entdeckt. Die weltweit größten Ölfelder, die zwischen 30 und 100 Jahre alt sind, beginnen langsam auszutrocknen. Wenn der Gipfel überschritten ist, wird sich die Lücke zwischen steigender Energienachfrage und rückläufiger Produktion pro Jahr um 5 % wachsen. Spätestens nach 8 Jahren, d.h. etwa im Jahr 2012, wird nur mehr 50 % des dann benötigten Öls zur Verfügung stehen. Die Konsequenzen werden dramatisch sein, wenn es den großen Industrienationen nicht gelingt, sehr schnell auf alternative Energieformen wie z.B. Flüssiggas umzustellen.

      Was passiert mit einem Energienetzwerk wie dem maroden System der USA, wenn eine Vielzahl von Energieversorgungsanlagen ausfällt? Eine Vielzahl von Blackouts wie derjenige im August 2003, als die gesamte Ostküste ohne Strom war, scheint dann unvermeidlich. Die Bush-Administration ist sich der Tatsache bewusst, wie kritisch die Energiesituation in den USA werden könnte. Allerdings interessiert die Öl-Barone aus Texas wenig, welche Bedrohung eine globale Energiekrise insgesamt auf die weltweit 6 Milliarden Menschen haben wird. Wenn es zu einer Krise kommt, wird dies die ärmsten Länder mit am stärksten treffen.

      Es darf nicht verkannt werden, dass es erstens eine Unmenge an Öl erfordert, um Alternativen zum Öl zu realisieren. Zweitens erfordert es eine vollständige Umstellung der Infrastukturen, die heute in Form von Autos, LKWs, Strassen, Booten, Häfen, Flugzeugen, Flughäfen oder Produktionsstätten ebenfalls komplett auf Öl basiert sind. Sämtliche Plastikmateralien, Pestizide und Düngemittel werden aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Der US-Dollar ist heute zum Petro-Dollar avanciert, der im Falle eines Kollapses des Ölmarktes ebenfalls kollabieren würde. Die Theorie des Petrodollars besagt, dass es beim Konflikt im Nahen Osten nicht nur um Öl, sonder vor allem um die US-Währung geht. Hinter den Öl-Kulissen tobt ein Machtkampf um das Handeln von Öl in Dollar - ein Umstand, der für die hochverschuldete USA entscheidend ist. Die heutige amerikanische Schulden-Ökonomie kann jedoch ohne Wirtschaftswachstum und den Treibstoff Öl nicht überleben. Unternehmens-schulden, Staatsschulden und Konsumentenschulden sind alle auf einem Rekord-Niveau. Wenn in einer solchen Situation explodierende Ölpreise den amerikanischen Konsum in die Knie zwingen, steht die amerikanische Ökonomie möglicherweise vor einem Mega-Crash
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 10:23:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      OPEC-Präsident sieht Ölpreis als überhöht

      Laut dem OPEC-Präsidenten Sheikh Ahmed Fahd al-Sabah ist gegenüber dem aktuellen Ölpreisstand ein um 5-8 Dollar tieferes Niveau als angemessen zu bezeichnen. Falls der Preis das Niveau von über 52 Dollar je Barrel hält wird Fahd al-Sabah im Rahmen des in der kommenden Woche stattfindenden OPEC-Treffens einen Vorschlag für eine Föreranhebung um 500.000 Barrels pro Tag unterstützen.
      Avatar
      schrieb am 11.06.05 08:08:05
      Beitrag Nr. 37 ()
      "Erdöl erfüllt die Funktion des wichtigsten Energielieferanten auf unserem Planeten. "

      Ist das so?

      Wenn man alle anderen Energiequellen (Nuklear, Kohle, Wasser, Gas etc.) zusammenzählt dann denke ich nicht dass Öl der wichtigste Energielieferant per se ist.


      Aktuelle Schlagzeilen & Berichte:
      Ereignisse, die den Heizölpreis beeinflussen
      10.6.2005 - 16:42
      Öldurst hält an
      Quelle: boerse.ard.de
      Die Welt braucht mehr Öl. Das ist das Fazit der Energieagentur IEA in ihrem aktuellen Monatsbericht. Zwar ist die Rohölnachfrage in China leicht rückläufig. Doch vor allem in den USA steigt der Verbrauch munter weiter. Der weltweite Ölbedarf steigt derzeit vor allem wegen des hohen Ölverbrauchs in vielen asiatischen Staaten und den USA. Die robuste Verfassung der US-Wirtschaft sorge für einen anhaltend starken Verbrauch an Öl und Ölprodukten. Auch in vielen asiatischen Staaten werde Öl nach wie vor sehr stark nachgefragt. Dagegen schwäche sich die Nachfrage aus Europa leicht ab. Intensiver Gefördert wird Erdöl derzeit vor allem in Nordamerika, den Staaten der ehemaligen UdSSR und in Asien. Im Mai ist die tägliche Fördermenge weltweit um 260.000 Barrel auf 84,6 Millionen Barrel (je 159 Liter) gestiegen. Die OPEC-Staaten steuerten dazu 29,3 Millionen Barrel pro Tag bei, ein leichter Rückgang von 55.000 Barrel täglich.


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