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    Verständnisfrage - Zustandekommen des Aktienkurses - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.05 22:59:16 von
    neuester Beitrag 25.06.05 07:34:35 von
    Beiträge: 7
    ID: 989.427
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      schrieb am 24.06.05 22:59:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Leute,

      bin blutiger Anfänger und lerne gerade die Basics dieser interessanten Thematik. Wie sich ein Kurs bildet kann ich gut nachvollziehen (Angebot - Nachfragespiel, Makler setzen Kurse an den Börse fest etc.). Allerdings quält mich eine grundlegende Frage, zu der ich einfach keine Antwort finden kann.

      Worin liegt der Anreiz eines Anlegers in eine Aktie eines profitablen Unternehmes zu investieren? Das man zum Bilanzstichtag eine Dividende erhält ist mir schon klar, allerdings kann das ja nun nicht der einzige ausschlaggebende Grund sein das Aktien profitabler Unternehmen hoch im Kurs liegen, da ja nicht alle Anleger auf die Dividende scharf sind. Warum reagieren Aktienkurse so stark auf positive wie negative Unternehmens- und Wirtschaftsmeldungen?

      Lieben Dank für Antworten.
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 23:24:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich habe mal festgestellt, dass Aktienkurse dann steigen, wenn positive Nachrichten positiver sind als erwartet.
      Das Gegenteil ist bei negativen Nachrichten der Fall.
      Beweisen lässt sich das nicht.

      Am heftigsten reagiert ein Kurs etwa, wenn etwas vollkommen Unerwartetes geschieht womit niemand gerechnet hat.

      Das ist eine Erklärung von vielen für das Zustandekommen von Kurskapriolen an den Börsen.


      Der Grund warum wir alle spekulieren? Wir denken dass wir schlauer sind als die anderen.
      Und bei entsprechender Disziplin, Ausdauer und Glück zahlt sich diese Cleverness auch irgendwann einmal aus.

      Die meisten Börsianer hoffen auf Kursgewinne.
      Manche investieren soviel Herzblut und Zeit in Analysen und Sympathien einiger weniger Firmen,
      dass sie besser darüber Bescheid wissen als andere.
      So kann es vorkommen, dass diese Anleger einen Wissensvorsprung vor der Masse haben.

      Die Masse ist eines der großen kleinen Geheimnisse an der Börse.
      Je mehr Du der Masse voraus bist - und die Masse ist immer emotionaler dummer Durchschnitt -
      desto größer sind deine Chancen große Gewinne zu erzielen(entsprechende Geduld und Durchhaltevermögen vorausgesetzt).
      Aber irgendwann wirst auch Du darauf stossen, dass es an der Börse keine Geheimnisse gibt.;)
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 23:54:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      Soweit ich weiß wird immer zu dem Kurs gehandelt, bei dem nach derzeitigem Angebot/Nachfrage die meisten Stücke über den Tisch gehen.

      Ein einfaches Szenario:
      Steht zB ein Turnaround an spiegelt der Aktienkurs bald Gewinne wieder. Viele Anleger wollen davon profitieren und wollen kaufen. Damit sie kaufen können, müssen sie anderen Anlegern die Stücke abkaufen. Angesichts des Turnaround-Potentials wollen die aber nicht so billig verkaufen und der Kurs steigt.

      Ich glaube, Wurstmanni wollte auf diesen technischen Prozess hinaus?!
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 00:17:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Langfristig profitable Unternehmen werden von den Meisten gemieden da sie ihnen einfach zu langweilig sind.
      Die Meisten wollen das schnelle Geld, was aber nicht funktioniert.
      Und von denen erkennt der Großteil auch nicht, dass sie etwas falsch machen.
      Und diese Lücke schließen die Langfristanleger die bereit sind, eine Aktie Jahre und Jahrzehnte zu halten.
      Hier wird Geduld belohnt in Form stetiger Kurssteigerungen, die den meisten zu langweilig sind(der Zinseszinseffekt besorgt den Rest).
      Und Geduld hat nur ein Bruchteil der Börsenteilnehmer.

      Darauf bilde sich jeder seine Meinung, handeln muss man noch immer selber.
      Die menschentypischen Emotionen werden 90% der Börsenteilnehmer wieder erfassen.
      Frühere fundierte Investmentüberlegungen werden über Board geworfen zugunsten neuer Ideen und Knallertips. etc.
      das Forum ist das beste Beispiel dafür.
      9 von 10 Threads sind Marktschreierei.:laugh:
      Und wer hat die meisten Besucher?
      Die Marktschreier!
      Auf wen hört man gerne?
      Auf die Marktschreier!
      Warum?
      Weil sie unterhaltsam sind und die Gier befriedigen.
      Warum befriedigen sie die Gier?
      Weil es um das schnelle Geld geht!
      Warum das schnelle Geld?
      Weil es unsere Egos ernährt und ein menschliches Grundbedürfnis zu sein scheint!
      Warum brauchen wir unsere Egos?
      Keine Ahnung!
      Ist das Ego nützlich in der Gesellschaft?
      Ohne Zweifel ja!
      Ist das Ego nützlich an der Börse?
      Ohne Zweifel nein!
      Warum dann an der Börse spielen?
      Weil man es besser weiss!
      Warum weiss man es besser?
      Weil das unser Ego so sagt!
      (...)
      Verdammtes Ego!!!:D


      Kurzum.
      90% Dumme ernähren die 10% Cleveren.
      Und die 90% sterben niemals aus!;)
      Erfolgreiche Spekulation an der Börse funktioniert genau anders herum als unsere Gesellschaft funktioniert.
      ...Hier an der Börse hilft keine Hoffnung, keine Intelligenz, kein Neid, keine Besserwisserei, kein Ego.
      All das funktioniert in der Gesellschaft und in der Wirtschaft.
      Aber an der Börse? :laugh:
      Niemals!;)

      Börse ist die Hölle und der Himmel zugleich.
      Fragt sich nur wohin man will. :laugh:

      Und darum funktioniert Börse.:)
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 00:42:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      Danke mad_marc! Du hast als einziger von Vielen meine Frage richtig verstanden. Ich hatte schon eine Diskussion darüber in einem anderen Board und wurde dort Missverstanden.

      Über deinen Ansatz werde ich mir mal ein wenig Gedanken machen. Was mir aber echt Kopfschmerzen bereitet, ist die Frage woher es kommt, dass Aktien deren Unternehmen einen hohen Marktanteil besitzen, ein neues innovatives Produkt auf den Markt bringen oder einen Prozess gewonnen haben, ansteigen. Alle wollen dann aufeinmal diese Aktie kaufen. Aufgrund der Kursgewinne ist das verständlich, auch das man später Dividende erhalten kann ist klar.

      Ist es so, dass es sich damals so eingebürgert hat, Aktien eines starken Unternehmens zu kaufen und bis Heute ist dies zusammen mit der Psychologie der Anleger eine Art Selbstläufer geworden?

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      Avatar
      schrieb am 25.06.05 04:25:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Wurstmanni,

      Börse handelt die Zukunft. Wenn eine Nachricht oder Gerücht kommt das auf eine bessere Zukunft der gehandelten Gesellschaft schliessen lässt(z.B. gute Aussichten, ein neues Produkt oder auch eine positive Änderung im Marktumfeld) rechnen die Markteilnehmer mit einem guten Geschäftsergebnis und sind damit bereit die Aktie auch zu einem höheren Preis zu erwerben.

      Umgekehrt gilt natürlich das gleiche. Schlechte Aussichten, schlechte Unternehmensergebnisse, - weg mit dem Ding, ergo: Kurs fällt.

      Eigentlich ganz einfach.

      Ebro
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 07:34:35
      Beitrag Nr. 7 ()
      @1

      John Maynard Keynes verglich in den 30er Jahren das Verhalten der Börsenteilnehmer mit einem Schönheitswettbewerb.
      Bei diesem Wettbewerb müssen die Leser einer Zeitung in einem Preisausschreiben die sechs schönsten Gesichter unter 100 Fotos küren. Der Teilnehmer, welcher der Durchschnittsmeinung am nächsten kommt, gewinnt.
      Natürlich wählt niemand, der gewinnen will, nach dem eigenen Geschmack, sondern versucht jene Fotos herauszufinden, von denen er glaubt, daß sie dem Mehrheitsgeschmack entsprechen.

      Daß Aktien nach (überraschend) positiven Nachrichten üblicherweise steigen, liegt also daran, daß die Marktteilnehmer Papiere besitzen wollen von denen sie Erwarten daß sie in Zukunft steigen. Die Erfahrung zeigt, daß Papiere von profitablen Unternehmen eher gekauft werden, und daher ein Kursanstieg für den Anleger wahrscheinlicher erscheint.
      Da die meisten Anleger so denken und handeln, haben wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wenn man so will.


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