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    In Berlin ist scheinbar kein Platz für ein Mahnmal für die Maueropfer. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.06.05 15:59:46 von
    neuester Beitrag 01.07.05 00:22:45 von
    Beiträge: 24
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      schrieb am 27.06.05 15:59:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Link:

      http://www.stern.de/politik/panorama/:Checkpoint-Charlie-Das…

      Klar ist, dass nicht jeder sein privates Mahnmal bauen sollte.
      Trotzdem sollten die Kreuze stehen bleiben, gerade an einem solch geschichtsträchtigen Platz wie der Checkpoint Charlie. Zumal dieses Mahnmal bei der Bevölkerung und den Touristen Zustimmung findet.


      Es ist doch irgendwie seltsam:

      Die tausend Kreuze für die Maueropfer müssen weg, egal wie, sei es per Gerichtsbeschluss und wahrscheinlich zur Not auch mit Gewlat..
      Und an anderer Stelle baut man auf einen Platz von der Größe von zwei Fussballfeldern ein Mahnmal mit 2711 riesigen Betonstelen.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 16:11:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      exact !!
      ich halte mich aber lieber mit Kommentaren zurück,
      sonst werde ich noch als Nazi beschimpft, obwohl ich keiner bin.
      Aber da wirft man das Geld zum Fenster raus
      :(
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 16:18:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Da sich ganz Deutschland immer mehr dem DDR Niveau auf allen Gebieten nähert, passen die DDR Opfer nicht ins neue Deutschlandbild! Es gab keine Opfer und keine Täter, war alles nur ein böser Traum!! Viele DDR-Mitläufer sitzen ja heute schon wieder ganz oben!
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 16:23:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hildebrandt und ihre "Arbeitsgemeinschaft 13. August" hatten das Mahnmal erst im Oktober 2004 errichtet und dafür die Grundstücke von der Bank gepachtet. Nachdem der Pachtvertrag ausgelaufen war, wollte Hildebrandt das Gelände nicht freiwillig räumen - weil sie sich gegenüber dem historischen Ort verantwortlich fühle. Vor Gericht unterlag sie jedoch, die Bank erhielt den Räumungstitel.


      Ein Grundstück mieten, nach Ablauf der Mietzeit dieses aber nicht räumen wollen :mad:


      Jedem sollte klar sein, dass ein solches Mahnmal sehr sinnvoll ist. Aber es sollte auch jedem klar sein, dass man um das Ziel zu erreichen, nicht einfach anderer Leute Eigentum in Beschlag nehmen darf.

      Ich habe kein Verständnis für Menschen, die ihre eigenen moralischen Vorstellungen auf dem Rücken anderer ausleben wollen. Auch nicht, wenn es sich um Vorstellungen handelt, die ich persönlich teile!
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 16:52:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      kniebesser,du hast es nicht begriffen!hier geht es darum das eine Privatperson sich die Mühe macht,gegen das Vergessen,und die Stadt nicht in der Lage ist sich dieser Sache anzunehmen.Wer so etwas als Verwirklichung privater moralicher Vorstellungen abtut,dem unterstelle ich ,mit dem Kommunistenp.. etwas gemeinsam zu haben!

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      schrieb am 27.06.05 17:10:08
      Beitrag Nr. 6 ()
      Frau Hildebrandt verwendet teilweise wirklich recht seltsame Methoden, um zu (ihrem) Recht zu kommen. So erweist sie ihrem sehr begrüßenswerten Ziel, die Mauertoten zu ehren und die DDR-Verbrechen nicht vergessen zu lassen, einen Bärendienst. Es mag ja sein, dass Bürokratie etc. Ziele erschweren, aber die gute Frau versucht es immer wieder mit der Brechstange. kniebeisser hat leider Recht, die Bank hat einfach das Recht zu entscheiden, was damit geschehen soll. Schlimm ist allerdings das Desinteresse des rotroten Senats an der Lösung dieses Konfliktes. Na ja, wäre ja auch erstaunlich, wenn ein PDS-Funktionär hier positiv mitgestalten würde... ;)

      Wir haben also die Paarung einer engagierten, aber politisch ungeschickten Frau Hildebrandt sowie eines Senats, dessen einer Teil bestimmt nicht gerade dazu motiviert ist, Gedenkstätten für Tote in der DDR zu errichten, und der zweite Teil kümmert sich um die Gay Games für Berlin. So setzt jeder Prioritäten...

      Übrigens wurden kürzlich auch die Gedenktafeln für den Aufstand am 17. Juni vom Bundesfinanzministerium abgenommen. Das schöne Bildchen mit den glücklichen Werktätigen aus sozialistischer Zeit am gleichen Bauwerk durfte aber bleiben...

      Fakt ist, dass Gedenkstätten bezüglich der DDR-Untaten eher sorgfältig versteckt werden, wenn sie denn überhaupt existieren. Nun ja, Geschichte ist schon unbequem, insbesondere wenn es Leute betrifft, die jetzt noch leben und man sie vielleicht auch noch mal braucht... Ein wahres Lehrstück, wie man mit der Aufarbeitung von Unrecht umgeht...
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 17:24:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Solange die Mauerschützendiktaturunrechtsregime-Nachfolgerpartei PDS in Berlin Macht ausüben kann, solange wird es kein Mahnmal gegen DDR und somit SED/PDS Verbrechen geben.


      #4 kniebeisser
      Prinzipiell könnte ich dir ja zustimmen, allerdings wäre es auch interessant zu erfahren, wieso der Pachtvertrag nicht erneuert wurde. An mangelnder Zahlungsmoral kann es kaum gelegen haben, da der Vertrag bis zum Schluss erfüllt wurde. Um welche Bank handelt es sich? Könnte es sein, dass im dortigen Aufsichts/Verwaltungsrat die im Artikel erwähnten "Kritiker" handeln könnte? (...Kritiker hatten mit Blick auf das Mahnmal von einer "unerträglichen Privatisierung des Gedenkens" gesprochen und spotteten, es handele sich um ein historisch unwahres Disneyland....)

      Und welcher Partei können diese Personen zugerechnet werden? Siehe oben...
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 17:31:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      Leider hat die DDR - mindestens in Berlin - nicht nur überlebt, sondern den Westen sogar teilweise erobert.
      So, wie Frau Hindebrandts Mahnmal nicht in Konzept paßt, wurden vor wenigen Tagen die Erinnerungsfototafeln über den 17. Juni 1953 vom jetugen Bundesvermögensamt entfernt. Nach deren Entfernung prangen jetzt wieder die Propagandabilder (Farbkacheln) in die Welt.

      Tolle Sache: An einem Gebäude der Bundesregierung sind in "sozialistischem Realismus" (paßt auch stilistisch in die Zeit davor.... :mad::mad::mad::mad::mad:) dargestellte Proletarier auf einer Maikundgebung oder so zu sehen: Ausgestattet mit "Winkelementen" und "genehmigten" Losungen. (jedes Jahr standen die ein paar Wochen vor dem 1. Mai in der Zeitung, damit sich nicht jemand verschreibt..). In der Jungen Freihet war das sehr schön fotographiert: Unten ein Arbeiter (deutsch), der eine der Tafeln gerade wegträgt, oben das beschriebene Bild.

      Naja, wahrscheinlich war das im Fernsehen ausführlich gezeigt worden, und in der Systempresse kommentiert - die konsumiere ich nicht.:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      PS: War in einer der etablierten Zeitungen oder im Fernsehen von der Sache die Rede, und davon, daß Carl-Wolfgang Holzapfel (Vors. der Vereinigung 17. Juni 1953) seit dem 20.6. anläßlich dessen an besagter Stelle im Hungerstreik ist? :confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 17:36:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      Was regt ihr euch auf.

      Das Maueropfer-Mahnmal wäre doch eh nur für dumme Deutsche.

      Dafür gibt es 10000 Mahnmäler für NS-Opfer.

      Seid doch froh.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 17:38:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Zaharoff

      Wahrscheinlich ist dieser Fall doch nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint.

      Das Engagement von Frau Hildebrandt ist ehrenwert - scheinbar zahlt sie sogar regelmäßig die Pacht

      http://www.taz.de/pt/2005/03/17/a0230.nf/text

      Der Mietvertrtag war jedenfalls bis 31.12.04 befristet, das Grundstück befindet sich unter Zwnagsverwaltung weil der Eigentümer insolvent ist. Damit ist der Insolvenzverwalter gehindert das Grundstück zu günstigen Konditionen zu vermieten, da er andernfalls mit seinem Privatvermögen haftet.

      Zudem ist scheinbar die Zwangsversteigerung angestrebt - jedem sollte klar sein, dass ein Objekt mit Mietgarantien unter Renditeaspekten eine lohnende Investition darstellen kann. Allerdings kann sich eine Vermeitung auch preismindernd auswirken, wenn der Ersteigerer das Grundstück selbst nutzen will.

      http://www.welt.de/data/2004/11/16/361144.html
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 19:26:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Dass die PDS nicht wirklich Interesse daran hat, dass den Maueropfern so ein Denkmal gesetzt wird, ist wahrscheinlich sogar verständlich.
      Es ist schließlich auch ein Mahnmal gegen den Kommunismus, jenen menschenverachtenden Kommunismus den die PDS jetzt bundesweit salonfähig machen will.
      Die PDS möchte nicht mit den Verbrechen der DDR konfrontiert werden, sie hat nie eine Aufarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit betrieben und sie wird dies auch nie tun.


      Avatar
      schrieb am 27.06.05 20:59:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]17.011.206 von Kaufstart am 27.06.05 16:18:53[/posting]jau, und eine davon will Bundeskanzlerin werden :D
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 21:09:12
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]17.013.978 von StellaLuna am 27.06.05 20:59:40[/posting]Na, immerhin haben wir ja derzeit, nur um ein Beispiel zu nennen, schon mal einen Verkehrsminister und Ex-Brandenburg-Ministerpräsidenten, der recht gut damals mitgeschwommen ist, nicht wahr, Stella? ;);)

      Wie siehst du das schwindende Gedenken an die Maueropfer? Das war ja hier das Thema... :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 21:23:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      für mich bleibt der 17. juni der tag der deutschen einheit (und nicht dieser künstliche 3. oktober, als sich ein paar anzugträger die mühe machten, ihre unterschriften auf papier zu kratzen. das "einheitsvertragswerk" war übrigens überhastet und schlampig ausgearbeitet. die folgen spüren wir heute schmerzhaft. für mich kein grund zu feiern). aber das muss natürlich jeder mit sich selbst ausmachen.

      im übrigen bin ich auch der auffassung, dass die opfer des ddr-regimes zunehmend in vergessenheit geraten.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 21:30:16
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]17.014.084 von mausschubser am 27.06.05 21:09:12[/posting]"Gedenken der Maueropfer" - dazu habe ich keine Meinung.

      Bei nüchterner Betrachtung muss ich sagen, dass jeder, der sich auf den Weg in den Westen machte, sich der Gefahr bewußt war und diese in Kauf genommen hat. Ich gehe davon aus, dass jeder wußte, dass an der Grenze scharf geschossen wurde. Viele haben eine andere Möglichkeit in Erwägung gezogen und haben die Ausreise beantragt, wohl wissend, dass sie im Knast landen. Diese Menschen sehe ich genau so als Opfer wie die Toten.

      Wir sollten über die Ex-DDR ein großes Netz zu spannen und aus dieser Region ein einziges Mahnmal machen, denn jeder DDR-Bürger war ein Opfer.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 21:33:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      [posting]17.014.233 von DermitdemWolfheult am 27.06.05 21:23:16[/posting]der 17. Juni ist auch für mich noch der "Tag der Deutschen Einheit", der 3. Oktober ist ein künstliches Konstrukt und gehört abgeschafft. An diesem Tag sollten wir arbeiten und für den Wiederaufbau der neuen Bundesländer, das hätte wenigstens mehr Sinn, als das verlogene Feiern an diesem Tag!
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 22:33:27
      Beitrag Nr. 17 ()
      [posting]17.014.309 von StellaLuna am 27.06.05 21:30:16[/posting]Flasch nicht jeder DDR Bürger war ein Opfer, es gab in der DDR auch sehr viele Täter, aber an deren Taten will man sich heute nicht mehr erinneren.

      Die Toten an der Mauer sind selber schuld, so einfach machst Du Dir die Sache. Natürlich, sie hätten sich ja auch einfach SED Mitglied werden können oder als IM für die Stasi spitzeln können. Oder wenigstens die Klappe halten und sich mit ihrem Schicksal abfinden, dass sie in einem Staat leben, der auf Menschen schießt, die ihn verlassen wollen.

      Ulbricht, Honecker, Mielke, Pieck, Stoph, Schalck-Golodkowski, Tisch, Hager, Krenz, Modrow, von Schnitzler und die anderen Schwerverbrecher werden zu Opfern und die Toten an der Mauer waren selber schuld.
      Avatar
      schrieb am 29.06.05 20:07:19
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]17.015.007 von Insolvenzverwaltung am 27.06.05 22:33:27[/posting]Deutschland verharrt im Dauer-Blues: bis 1989 weil es ein geteiltes Land war und seit 1989 weil dieses geteilte Land Opfer forderte.

      Man hat versucht der Täter habhaft zu werden, es ist nur Teil gelungen und wo es misslungen ist, dürfte dies wohl politische Hintergründe gehabt haben.

      Dass es auch mit Klappe halten und ohne die Funktion eines IM ging, zeigt unsere Kanzlerkandidatin.

      Noch Fragen?
      Avatar
      schrieb am 29.06.05 21:20:05
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]17.065.617 von StellaLuna am 29.06.05 20:07:19[/posting]Richtig die Kanzlerkandidatin der CDU ist ganz sicher kein leuchtendes Vorbild für gelebten Widerstand.
      Keine Täterin, aber gewisse Fragen wirft ihre Karriere bei der FDJ schon auf, in Bezug auf ihre charakterliche Eignung für das angestrebte Amt.
      Die freunschaftlichen Briefe , die ein gewisser Herr Schröder an SED Funktionäre geschrieben hat und die Bruderküsse die Lafontaine mit Honecker ausgetauscht hat, zeugten allerdings auch nicht von kritischer Distanz zur Ostdiktatur.
      Die lebensverlängernden Maßnahmen, die Kohl und Strauß dem Regime in Form von Milliaradenkrediten zukommen ließen, werfen ebenfalls Fragen auf.

      Merkel wird jetzt Bundeskanzlerin, Lafontaine macht bei der PDS mit und bei den Grünen in Berlin fliegt der DDR Bürgerrechtler Werner Schulz aus dem Bundestag und wird durch Sybill Klotz, ein Ex SED Mitglied ersetzt.

      Das Gedenken an die Opfer stört nur noch die Karriereplanung der Mitläufer und Wegschauer.
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 11:11:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      [posting]17.014.309 von StellaLuna am 27.06.05 21:30:16[/posting]Natürlich sind diejenigen, die Torturen wegen ihres Ausreiseantrages hinter sich gebracht haben, auch Opfer. Ich finde es nur traurig, dass du die Täter nicht Täter nennst, die Flüchtlinge abgeknallt haben. Natürlich haben die Flüchtlinge es gewußt, dass da scharf geschossen wird, und sie haben es trotzdem riskiert. Was bringt wohl Menschen dazu, ihr Leben zu riskieren? Sie nun quasi selbst zu Schuldigen zu ernennen, gerade weil sie ihr Leben riskiert haben, exculpiert mir die schießwütige DDR-Regierungsclique ein wenig zu stark...
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 20:40:57
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]17.071.171 von mausschubser am 30.06.05 11:11:02[/posting]Klar sind die Soldaten, die Flüchtige erschossen haben, Täter. Das steht außer Zweifel, heute.
      Damals aber bekamen sie sicher Orden oder wurden befördert oder durften Urlaub im Westen machen als Belohnung dafür, dass sie den Schießbefehl befolgt haben. Und einen Schießbefehl gab es oder etwa nicht?

      Es freut mich, dass Du die Menschen, die wegen ihres Freiheitswillen in den Knast mussten, auch als Opfer siehst.

      Ab heute gibt es weitere Opfer, nämlich die von Kohl enteigneten. Planen wir doch schon mal ein Mahnmal.

      Und die NVA-Soldaten die verstrahlt wurden und die von der BRD Schadensersatz einklagten und bekamen, die sollten auch ein Mahnmal erhalten.
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 20:54:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      [posting]17.080.096 von StellaLuna am 30.06.05 20:40:57[/posting]@Stella
      meinst du die?
      Thread: Wie gewonnen, so zeronnen...
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 20:57:03
      Beitrag Nr. 23 ()
      [posting]17.080.292 von Kaperfahrer am 30.06.05 20:54:40[/posting]ja!
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 00:22:45
      Beitrag Nr. 24 ()
      Aha, jetzt sind die Mauertoten also selbst schuld... ist ja auch wieder interessant, was man hier so erfahren kann.

      Stella, ist Dir eigentlich klar, dass einige der KZs aus der Nazi-Zeit in der DDR bis 1956 fortgeführt worden sind? Dass es da Massenhinrichtungen gegeben hat und wirklich auch Bedingungen, die sich in NICHTS, aber auch wirklich GAR NICHTS von denen der Nazi-KZs unterschieden? In denen Menschen im Winter in Söckchen und ohne Schuhe schuften mussten bis zum Tod und zigtausende von Menschen an Unterernährung und Infektionskrankheiten verreckt sind bzw. zu Tode gefoltert worden sind? Oder wegen nichts und wieder nichts an den Galgen gekommen sind? Die Jahre ihres Lebens in einem lichtlosen Käfigverlies von zwei, drei Quadratmetern mit einem Kackeimer verbracht haben? Und wenn dann jemand aus diesem Staat fliehen will und erschossen wird, dann heißt es "Selbst Schuld"????

      Komisch, dass kaum jemand das weiß, aber es gibt ja auch nicht jeden Abend eine Fernsehdokumentation darüber. Und die Alt-68er fanden ja sowieso, dass da drüben "die Guten" am Ruder waren und haben das schön weggeredet.

      Ich kenne in Berlin NICHT EIN EINZIGES wirkliches Mahnmal für diese Leute. Es gibt Mahnmale (zig!) für Opfer der Nazi-Zeit (Juden, Schwule, Kommunisten usw. usw.). Aber ich wüsste nicht, wo es ein Mahnmal gibt für die Opfer von Bautzen, Waldheim, Buchenwald aus der DDR-Zeit bzw. zu Leuten, die das überlebt haben und deren einziges Ziel es war, diesen Scheiß-Staat zu verlassen - auch auf das Risiko ihres eigenen Todes. Und dann gibt es so Spitzen-Typen hier, die sich nicht zu dümmlich sind, zu sagen, die Leute seien halt selbst schuld, wenn sie dann abgeknallt werden. Das ist schon wirklich eine ethische Meisterleistung, Kompliment.

      LM


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      In Berlin ist scheinbar kein Platz für ein Mahnmal für die Maueropfer.