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    Deutschland wird immer dümmer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.11.01 15:41:26 von
    neuester Beitrag 27.03.06 12:59:48 von
    Beiträge: 30
    ID: 505.916
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      schrieb am 15.11.01 15:41:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was sagt ihr dazu - ist das auch Eure Erfahrung ??

      Deutschland wird immer dümmer, weil die "Doofen" zu viele Kinder haben
      Der Humangenetiker Volkmar Weiss aus Leipzig stellt in seinem Buch "Die IQ-Falle" Thesen über die vererbte Intelligenz und
      deren Folgen für die Gesellschaft auf, die vielen immer noch nicht gefallen werden. Sie sind im Osten und Westen tabuisiert.
      Ausgehend von altem Datenmaterial der DDR durfte er schon unter Honecker seine Untersuchungen anstellen. Hohe
      Bildungsabschlüsse werden zwar häufiger gemacht als früher, aber im Durchschnitt werden die Deutschen immer dümmer.
      Da Intelligente häufig in Kleinstfamilien mit 1 Kind leben und die "Minderbegabten" wesentlich mehr Kinder in die Welt setzen, wird
      die Intelligenz-Verschiebung schon in der nächsten Generation klar sichtbar sein. Die Zuwanderung verstärkt den Trend.
      Quelle: www.welt.de
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 15:52:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wenn ich mir die Talkshows im Fernsehen so ansehe glaub
      ich das sofort!
      Hier treffen sich die IQ 15 Typen !
      Und wenn wir diese Personen über`s Jahr zusammen zählen
      würden aus allen Talkshows, dann haben wir die Arbeitslosen
      und Sozialbetrüger !
      Ich frage mich dann "würdest du die einstellen"
      Also zwecks Dummheit Arbeitlos und Soziempfänger!

      Kastor
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 16:21:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      tja, mia san nemmer dees was mir amoal warn...
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 08:02:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Meine Theorie zu diesem Thema:

      Die Bundesregierung erhöht permanent Kindergeld und Vergünstigungen für Leute mit vielen Kindern. Das ist wohl Momentan und liegt im Trend.
      Für Leute mit Hirn, die auch entsprechend verdienen, ist das aber uninteressant - sie Leben trotzdem so weiter wie sie ihr Leben geplant haben (sprich, sie produzieren deswegen nicht mehr Nachwuchs).
      Für Leute, die nicht dieser Schicht zuzuordnen sind, wird die Aufzucht von Kindern dadurch immer lukrativer und letztlich zum Geschäft - mit der folge, daß diese Kinder zwar in die Welt gesetzt werden, die ‚Erzieher` aber geistig nicht in der Lage sind, diese auch entsprechend auf unsere Gesellschaft einzustellen. Sie werden ja nur als Objekt betrachtet, das mehr staatliche Unterstützung sichern soll.
      Die folgen davon sind ja bereits - bisher hauptsächlich im Osten - zu beobachten.
      Der braune Bodensatz Jugendlicher, der sich da bildet, und den ganzen Tag nur rumhängt und nichts mit sich anzufangen weiß, wird immer dicker und schwerer beherrschbar.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 13:53:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Interessante Theorie - sollte man drüber nachdenken.

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      Avatar
      schrieb am 14.12.01 13:55:18
      Beitrag Nr. 6 ()
      Man braucht sich doch nur hier im Board umzuschauen.
      Armes Deutschlande erwache.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 14:04:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Qualität dieser Beiträge bestätigt PISA eindrucksvoll.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 14:08:28
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ Baby X : meinst Du, dass Dein Satz hier nicht für unsere
      Ostdeutschen Mitmenschen diskriminierend ist???

      Die folgen davon sind ja bereits - bisher hauptsächlich im Osten - zu beobachten.
      Der braune Bodensatz Jugendlicher, der sich da bildet, und den ganzen Tag nur rumhängt und nichts mit sich anzufangen weiß, wird immer dicker und schwerer beherrschbar.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 17:48:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      @FockeWulf190D
      Natürlich hast du recht, das ist diskriminierend, aber gerade da ist es mir aufgefallen und auch liest man darüber, daß es gerade da (aber nicht nur) zu solchen Erscheinungen kommt.
      Ich will das ja zur Diskussion stellen und lasse mich wirklich gern eines besseren belehren.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 17:52:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das sieht man am heutigen kursverlauf :laugh:
      NASI steigt und NEMAX scheißt sich in die Hosen :D

      gruß
      andy
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 19:16:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      schaut euch mal die postings von porra und M_B_S an, dann wißt ihr, wer bei dem pisa - test mitgemacht hat !!
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 20:58:49
      Beitrag Nr. 12 ()
      Dummheit? Kleiner Test gefällig?

      - aber bitte nicht schummeln! Dauert nur eine Minute!

      Zählt, wie viele "F" in folgendem Text vorkommen:

      FINISHED FILES ARE THE RESULT OF YEARS OF SCIENTIFIC STUDY COMBINED WITH THE EXPERIENCE OF YEARS


      Geschafft? Erst unten weiterlesen, nachdem gezählt worden ist!

      OK?

















































      Wie viele? Drei? Falsch, es sind sechs - kein Witz! Bitte noch mal
      lesen! Die Lösung gibt`s dann weiter unten...


























      Das Gehirn kann "OF" nicht verarbeiten. (Warum auch immer) Faszinierend, oder? Wer alle sechs F auf Anhieb zählt, ist ein Genie - drei ist normal, vier selten.

      Na - wer ist hier ein Genie?
      :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 21:20:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      @BabyX

      mag sein, daß das so erscheint, das liegt aber nicht an den geistig verblödeten Eltern, sondern an den geistig verblödeten Lehrern und unserem veralteten, durchgelutschten Schulsystem sowieso dem Parlament aus gescheiterten Lehrern, sozusagen professionellen Sesselfurzern und breitärschigen Nichtstuern wie z.B. der Entwicklungsministerin Heide Wieczorek-Zeul oder wie sich diese vollgefressene Sau von Gutmensch schreibt.

      Wir wollen doch mal den alten Darwin in der Schublade verstauben lassen, kaum zu fassen, daß dieser Geistesbankrott immer noch verbreitet wird.

      Schlimm genug, daß Kinder aus sozialschwachem Elternhaus aufgrund der finanziellen Nöte ihrer Erzeuger in Deutschland keine Chance haben - ich möchte wetten, es gibt dort genausoviele potenzielle Einsteins wie bei vermögenden oder Mittelschicht-Familien. Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder auf ein internationales Spitzeninternat oder in den Privatunterricht. Leider hat das gar nichts mit Begabtenförderung zu tun.

      Insofern kann sich Volkmar Weiss seine sozialdarwinistischen Weiss-heiten dahin stecken, wo es Nacht ist. Andere europäische Länder beweisen das Gegenteil von seinem Käse.

      Das Deutschland immer mehr verblödet, ist hingegen ein Fakt.
      Volkmar Weiss liefert dann noch den Sargnagel dazu.

      Schlimm.

      gruss,
      BigBlender
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 21:56:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      @BabyX
      Schwachsinn, was du da schreibst. Frag` am besten deine Eltern, was ein Kind kostet und wie hoch das Kindergeld sein müsste, wenn man mit Kindern Geld verdienen wollte. In Ostdeutschland ist es völlig anders, als von dir angenommen - wegen der wirtschaftlichen Lage ist es das Gebiet mit der niedrigsten Geburtenrate der Welt. Weiterer Kommentar wohl überflüssig.
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 13:43:13
      Beitrag Nr. 15 ()
      @FockeWulf190D

      Interessanter nick, haste was mit diesem Flieger zu tun ? Oder nur Fan ? D ist aber schon die Spätversion gewesen, wie du sicher weißt. Ich steh auf dem BMW- Stern.

      Zum Thema: Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten, und die Ergebnisse sind allenthalben zu besichtigen. Das alles basiert auf einem riesigen Mißversändnis, wonach die Menschen "gleich" seien.

      Sie sind natürlich nicht "gleich", sie haben nur gleiche Rechte.

      Wir behandeln sie, als ob sie gleich seien, und mittlerweile lautet konsequentrweise die Forderung aller, nur knapp dem Analphabetentum entwachsenen, so behandelt zu werden, als seien sie allen anderen eben "gleich".

      Der Bodensatz kocht hoch, und ersäuft dabei diejenigen, die es aus Dummheit versäumt haben zu fliehen.

      Es mangelt daran, daß wir den Menschen verweigern, sich richtig, korrekt, zutreffend einordnen zu können, im Interesse dieser, aller Menschen liegend.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 16:49:10
      Beitrag Nr. 16 ()
      IQ-Club Mensa: Der Osten ist intelligent

      ...aber zehrt inzwischen von seiner Begabungsreserve, warnt Bevölkerungswissenschaftler Weiss

      Spätestens seit Günther Jauchs Show "Der große IQ-Test" sind Fragen zur Intelligenz en vogue. Und damit auch ein Wissenschaftszweig, der immer etwas im Geruch politischer Unkorrektheit stand - die Intelligenzforschung.
      Einer ihrer interessantesten und umstrittensten deutschen Vertreter, der Humangenetiker und Bevölkerungswissenschaftler Volkmar Weiss, lebt in Leipzig. Was insofern von Belang ist, als er zu DDR-Zeiten jahrelang Forschungen zur Intelligenz der Bevölkerung machen konnte, die ihn zu der Erkenntnis führten, dass hier "um 1990 eine Generation heranwuchs, die sich in ihrem mittleren IQ mit Ostasien (dieser gilt als einer der weltweit höchsten, Anm. d. Red.) messen konnte". Anders gesagt: Teile der Ostdeutschen sind besonders klug.

      Diese These, wie das ganze in 2000 veröffentlichte Buch von Weiss, "Die IQ-Falle", ist so brisant, dass der Wissenschaftler, der 1993 für seine Forschungen von der renommierten Universität Stanford ausgezeichnet wurde, in Deutschland keinen Verleger fand. Um sich dem Thema von unbefangener Seite zu nähern, befragte DIE WELT Leipziger Mensa-Mitglieder nach ihren Erfahrungen mit der ostdeutschen Intelligenz.

      1946 in Großbritannien gegründet, versteht sich der internationale Verein, dessen einziges Aufnahmekriterium ein IQ von mindestens 130 ist, als offener Gesprächskreis. In Deutschland zählt er 2700 Mitglieder - die meisten davon in den alten Ländern. Was Mensa aber auf mangelnde Bekanntheit im Osten zurückführt. Deshalb wurde die Jahresversammlung 2000 in Magdeburg und in diesem Jahr in Meiningen veranstaltet. 2003 will man nach Leipzig gehen.

      Dort gibt es zwar nur eine kleine Gruppe von zehn Männern und Frauen. Doch Georg Dehn, der als Psychologe die IQ-Aufnahmetests für Mensa in Leipzig leitet, ist sicher, dass sie bald größer wird. Denn, so Dehn: "Im breiteren Schnitt gibt es hier eine höhere Intelligenz als im Westen." Nicht nur die Allgemeinbildung hält der gebürtige Hesse im Osten für höher, sondern auch die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Als Beleg führt er unter anderem die hohe Zahl von Unternehmensgründungen an. Dass 60 Prozent dieser Neustarter in Konkurs gingen, lässt er als Widerspruch nicht gelten. Denn das ändere nichts daran, dass "im Osten erstaunlich viele Leute gute Ideen haben und sich nicht scheuen, diese umzusetzen".

      Auch der aus Finnland zugezogene Politikstudent Mikael Erola, der bereits einen Magister über Künstliche Intelligenz gemacht hat, vermutet in den neuen Ländern schlummernde Potentiale. Weil in der DDR Führungskräfte oft nach politischen Motiven rekrutiert wurden, hätten sich viele Menschen in "Nischen" verkrochen. "Das erklärt, warum die Baustellen-IQs höher sind als die im Westen."

      Sind Ostdeutsche also klüger? - Nein, meinen Dehn und Erola abwehrend, so allgemein könne man das nicht sagen. Dazu fehle entsprechendes statistisches Material. Und genau das halten Kritiker auch Volkmar Weiss vor.

      Der Wissenschaftler, der heute die Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig leitet, hatte 1969 mit seinen Forschungen begonnen, als er die Erlaubnis erhielt, die Daten von 20.000 Menschen zu analysieren, die in einem engen verwandtschaftlichen Verhältnis zu 1329 Jugendlichen standen, die bei den so genannten Mathematik-Olympiaden - DDR-weite Schüler-Leistungstests - hervorragend abgeschnitten hatten.

      Dabei gelangte er zu der Auffassung, dass die Frage, wie intelligent jemand sei, stark von den Genen abhänge. Eine Ansicht, die den DDR-Dogmen zuwider lief, und nicht publiziert werden durfte. Erst nach der Wende konnte Weiss die Kartei erneut nutzen, um zu überprüfen, was aus den Mathe-Assen von damals geworden ist. Die Ergebnisse, die im Buch detalliert aufgeschlüsselt sind, bestärkten ihn in seiner Meinung, dass es ein "Zentralgen" der Intelligenz gebe, das sich entsprechend der Mendelschen Gesetze vererbt.

      Um dem Vorwurf der schmalen Datengrundlage zu begegnen, zitiert Weiss in seinem Buch ausführlich die US-Wissenschaftler Richard Herrnstein und Charles Murray, die bei Untersuchungen in den USA zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt waren. Ihr Bestseller, "Die Glockenkurve", in dem sie die IQ-Verteilung bei den verschiedenen Bevölkerungsgruppen beschreiben, hatte zu heftigen Diskussionen über die Sozialpolitik geführt.

      Eine solche Debatte wünscht sich Weiss auch für Deutschland. Denn die Bevölkerung werde im Durchschnitt immer dümmer. Schuld daran sei vor allem die Familienfeindlichkeit der Arbeitswelt. Weiss: "Mehr als ein Drittel der Frauen mit Hochschulabschluss bleiben ohne Kinder oder bekommen erst sehr spät Nachwuchs. In Kleinstfamilien mit einem Kind verringert sich naturgemäß die Zahl der Kinder, die zu den hoch Begabten zählen. In Folge dessen müssen wir damit rechnen, dass der IQ schon in der nächsten Generation absinkt." Zu DDR-Zeiten hingegen hätten sich 82,1 Prozent der Hochschulabsolventinnen für Kinder entschieden, nachdem sie seit Anfang der 70er besondere Hilfen erhielten. Von dieser "Begabungsreserve", die wie eingangs zitiert einen hohen IQ aufweise, zehre man heute. bes./D.S.

      Das Buch "Die IQ-Falle" von Volkmar Weiss ist im Leopold Stocker Verlag, Graz 2000, erschienen (ISBN 3-7020-0882-9)






      ......




      Also, unsere Ossis sind nicht dümmer, sondern schlauer.:):)




      Weiter geht`s:):)






      .......




      Deutschland in der Intelligenzfalle

      Wird unser Volk dümmer, weil die Hochbegabten immer weniger Kinder bekommen?


      Brisante Thesen des Leipziger Humangenetikers Volkmar Weiss über die Vererbung von Intelligenz und die gesellschaftlichen Folgen

      Von Heimo Schwilk

      Die Deutschen erwerben zwar immer häufiger höhere Bildungsabschlüsse, doch die Bevölkerung insgesamt wird im Durchschnitt immer dümmer. Das jedenfalls behauptet der Leipziger Humangenetiker und Bevölkerungswissenschaftler Volkmar Weiss. Seine These beruht auf einer Fülle von Erkenntnissen und Informationen zur genetischen Vererbung psychischer Eigenschaften und der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Entwicklung der Gesellschaft.
      Weiss, der die Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig leitet, weiß um die Brisanz dieses Themas. "Kein Politiker kann es sich heute erlauben, die Chance der Zugehörigkeit zu einer sozialen Leistungsgruppe als erblich zu bezeichnen. Die Erforschung der Ursachen und gesellschaftlichen Folgewirkungen von Intelligenz ist nämlich tabuisiert - damals in der DDR, heute in der Bundesrepublik", sagte er im Gespräch mit WELT am SONNTAG. "Aber die Zeit ist überreif für Wahrheiten, die überlebensnotwendig sind für unser Land."

      Die Green-Card-Regelung der rot-grünen Bundesregierung habe, so Weiss, gleichsam über Nacht vor Augen geführt, dass Personen mit hoher Qualifikation in Deutschland in den letzten Jahren zu einer knappen Ressource geworden sind. "Der Pool an hoch intelligenten jungen Menschen ist äußerst begrenzt. Nur fünf Prozent der Bevölkerung zählen zu den Spitzenbegabungen. Vor dem Hintergrund der wachsenden Überalterung der Bevölkerung gewinnt diese Tatsache immer mehr an Dramatik." Die gegenwärtige unkontrollierte Einwanderung erhöhe zudem den Bevölkerungsanteil mit minderer Begabung, dessen Kinderhäufigkeit wiederum deutlich höher liege als die der Deutschen. Beunruhigend sei auch die Familienfeindlichkeit der Arbeitswelt: "Immer mehr Frauen mit Hochschulabschluss und hohem IQ bleiben ohne Kinder oder bekommen erst sehr spät Nachwuchs. In Kleinstfamilien mit einem Kind verringert sich naturgemäß die Zahl der Kinder, die zu den hoch begabten zählen. In Folge dessen müssen wir damit rechnen, dass der mittlere IQ schon in der nächsten Generation deutlich absinkt."

      Weiss führt dies auf falsche sozialpolitische Weichenstellungen in der Bundesrepublik zurück: "In der DDR ließen sich akademische Karriere und Kinder viel besser in Einklang bringen. Noch zehrt Deutschland von der Begabungsreserve im Osten." Jedoch sei diese Reserve angesichts des Geburtentiefs seit 1990 in absehbarer Zeit erschöpft.

      Deshalb hält es Weiss für dringend geboten, dass junge Frauen in Hochtechnologieberufen längerfristige Arbeitsverträge erhalten, die sich bei Unterbrechungen durch Baby- und Kindererziehungszeiten weiter verlängern. Als Anreiz für die Arbeitgeber fordert er, dass deren Beiträge zur Sozialversicherung bei berufstätigen Müttern je nach Kinderzahl deutlich reduziert werden, gegebenfalls bis auf null.


      Seine Erkenntnisse über die Vererbung von Intelligenz und die gesellschaftlichen Auswirkungen hat Weiss unlängst in seinem Buch "Die IQ-Falle" (Leopold Stocker Verlag, Graz, 39,90 Mark) veröffentlicht. Einen Großteil der Forschung dazu, die - wie er selbst sagt - mit fast allen Tabus der politischen Korrektheit breche, hat der Humangenetiker schon zu DDR-Zeiten gewonnen. 1969 - damals war er Doktorand - nahm er die alljährlich in der DDR stattfindenden "Olympiaden Junger Mathematiker" als Ausgangspunkt für eine umfassende Untersuchung über Hochbegabung. Er erfasste in seiner Kartei 1329 Jugendliche, die sich durch Spitzenwerte bei diesen Schulleistungstests in den Jahren 1963 bis 1970 hervorgetan hatten. Mit einem geschickten Schachzug brachte er sogar die damalige DDR-Volksbildungsministerin Margot Honecker dazu, den statistischen Erhebungen trotz schwerster ideologischer Bedenken zuzustimmen. Frau Honecker genehmigte den Zugriff auf die Daten, die sich auch auf rund 20 000 Blutsverwandte der hoch begabten erstreckten, weil sie hoffte, für den wissenschaftlich-technischen Bereich eine ähnliche Elite formieren zu können, wie das im DDR-Spitzensport gelungen war.

      Unmittelbar nach Erscheinen seiner Studie wurde er "kaltgestellt". Seine Erkenntnisse über "Psychogenetik" bedeuteten aus Sicht des SED-Regimes einen Anschlag auf das sozialistische Dogma, dass der Mensch ausschließlich durch die Umwelt geformt wird. Weiss: "Meine Fragebögen belegten die große Dominanz der Gene: Mathe-Asse, die im Schnitt über einen Intelligenz-Quotienten (IQ) von 130 verfügten, hatten Eltern, die entweder selbst der Gruppe der hoch begabten angehörten oder in Berufen mit mittlerer Qualifikation tätig waren. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auch die Kinder von hoch begabten wieder Nachwuchs mit einem hohen IQ haben werden. Gehen jedoch aus der Ehe von zwei Partnern mit mittlerer Qualifikation, also einem IQ um 112, vier Kinder hervor, so ist in der Regel eines hoch begabt, das andere fällt beim IQ stark ab, die restlichen zwei rangieren mit einem IQ von 112 dazwischen. Nach den Mendelschen Gesetzen der Genetik lässt sich die Begabung der Kinder - und damit auch die Wahrscheinlichkeit, welche Berufsqualifikation sie erreichen werden - in allen möglichen Partnerkombinationen ziemlich genau voraussagen. Die Genetiker hoffen, dieses ‚Zentralgen` der Intelligenz in den nächsten 5 bis 15 Jahren zu entdecken."
      Nach 1990 nutzte Weiss die Daten der bis dahin geheimgehaltenen Kartei, um zu überprüfen, was aus den hoch begabten Jugendlichen geworden ist. "Tatsächlich üben heute 97 Prozent der männlichen und 90 Prozent der weiblichen hoch begabten Berufe aus, die zur wissenschaftlichen Intelligenz zählen. Hunderte von ihnen sind Diplom-Mathematiker, Diplom-Physiker und Diplom-Ingenieure der verschiedensten Fachrichtungen. Die Hälfte aller Testpersonen ist promoviert, etwa ein Viertel habilitiert, rund 100 sind Professoren und Dozenten." Einer jener Mathematik-Olympioniken von damals ist heute Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt: Reinhard Höppner (SPD).

      Volkmar Weiss beruft sich in seinen Veröffentlichungen vor allem auch auf den Bestseller "The Bell Curve" der Autoren Richard Herrnstein und Charles Murray, der sich seit 1994 in den USA mehr als 500 000-mal verkaufte und den damaligen Präsidenten Bill Clinton veranlasste, seine Sozialpolitik radikal zu überdenken. Unter anderem setzte Clinton gemeinsam mit den Republikanern im US-Kongress durch, Immigranten die ersten zehn Jahre nach ihrer Einbürgerung jede Sozialhilfe zu verweigern. Das Buch provozierte jedoch vor allem durch seine ungeschminkte Darstellung der IQ-Verteilung bei den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den USA. In Deutschland geriet die Wissenschaftlerin Charlotte Höhn vom Bundesamt für Bevölkerungsforschung unter Beschuss, als sie die Ergebnisse von Herrnstein und Murray öffentlich zur Diskussion stellte.

      Volkmar Weiss, der 1993 für seine Veröffentlichungen über die "Quantenmechanik der Intelligenz" von der renommierten Universität Stanford in Kalifornien ausgezeichnet wurde, hat in Deutschland ähnliche Erfahrungen machen müssen: Er wollte "The Bell Curve" ins Deutsche übersetzen; doch fand sich kein deutscher Verlag, es zu veröffentlichen - ebenso wenig wie später für sein eigenes Buch "Die IQ-Falle".

      Nach seiner Ansicht ist die Intelligenzforschung "auf Grund der egalitären Tendenzen, wie sie sich seit den sechziger Jahren immer weiter verstärken, zu einer umstrittenen Disziplin geworden". In den USA hat 1971 der Oberste Gerichtshof entschieden, dass kein Arbeitgeber mehr auf Grundlage von IQ-Tests über Einstellungen entscheiden darf. In der Sowjetunion war dieses Verbot bereits 1936 erfolgt und hatte die Verfolgung von Genetikern eingeleitet. Nach 1945 wurde das Verdikt gegen den "Morganismus-Mendelismus" auf den gesamten Ostblock ausgedehnt. Weiss: "Auch in Deutschland hat das Ressentiment gegenüber der Intelligenzforschung Tradition. Wer weiß heute noch, dass auch Hitler IQ-Tests strikt ablehnte, weil die jüdischen Testpersonen überdurchschnittlich hohe Werte erzielten? Einer der Pioniere auf dem Feld der Intelligenzforschung war übrigens ein deutsch-jüdischer Wissenschaftler, der Psychologe Wilhelm Peters, den auch ich zu meinen geistigen Vorgängern zähle. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde Peters, der an der Universität Jena lehrte, sofort entlassen."




      ........



      Noch was Schönes !!!:)


      ..............



      Intelligente Brillenträger

      von Christoph Drösser

      Neulich hörte ich, dass Menschen mit einem höheren IQ öfter kurzsichtig sind als der Durchschnitt. Stimmt`s? Jörn Kussman, Pinneberg Wir Brillenträger wissen es natürlich aus der täglichen Erfahrung, und seit über 100 Jahren haben viele statistische Untersuchungen den Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und Intelligenz belegt. Die wohl umfangreichste Datensammlung umfasste 157 748 israelische Rekruten. Ergebnis: In der Gruppe mit dem niedrigsten IQ waren 8 Prozent kurzsichtig, in der mit dem höchsten IQ dagegen 27,3 Prozent. Man kann den Zusammenhang auch anders ausdrücken: Im Schnitt schaffen Kurzsichtige etwa 7 bis 9 Punkte mehr beim IQ-Test. Doch so überwältigend die statistischen Belege sind, so dürftig sind die Erklärungen. Kurz gesagt: Keiner weiß, worauf dieser Zusammenhang beruht. Was die Wissenschaftler nicht davon abhält, wild zu spekulieren. Die älteste Erklärung: Intelligente Kinder lesen mehr und verderben sich dadurch die Augen. Nun ist es aber höchst umstritten, inwieweit man durch Lesen überhaupt seine Augen schädigen kann. Ebenso wackelig ist die umgekehrte Erklärung: Kinder mit schlechten Augen gehen nicht so gern nach draußen, sondern beschäftigen sich mit "Nah-Aktivitäten" wie Lesen und schärfen so ihren IQ. Aber aller Erfahrung nach lässt sich der Intelligenzquotient nur sehr bedingt auf diese Weise verbessern. Bleibt die Genetik. Gibt es ein Gen (oder mehrere), das auf geheimnisvolle Weise gleichzeitig für hohe Intelligenz und für schlechte Augen sorgt? Auf diese These haben in den letzten Jahren einige Forscher ihr Augenmerk gerichtet, etwa indem sie die Geschwister von hochintelligenten Kurzsichtigen untersucht haben. Mit einer überraschend simplen Erklärung wartet Edward Miller von der Universität von New Orleans auf: Es gibt eine Korrelation zwischen Intelligenz und Gehirngröße und ebenso eine zwischen der Kurzsichtigkeit und der Größe des Augapfels. Wenn es ein Gen gibt, das Auge und Hirn überdurchschnittlich wachsen lässt, dann könnte dort der Zusammenhang liegen. Aber das ist bislang nur eine hübsche Spekulation.

      .......




      Ich bin kurzsichtig.:):D







      Jetzt was sehr Erhellendes.



      ......




      I N T E L L I G E N Z



      Gene oder Umwelt? Falsch, Gene mal Umwelt

      Seit Jahren steigt der Intelligenzquotient der Menschen. Der Entdecker dieses erstaunlichen Effekts weiß jetzt, warum

      Von Jochen Paulus



      Seit einem guten Dutzend Jahren leben die Intelligenzforscher mit einem beunruhigenden Paradox. 1987 wies der neuseeländische Professor James Flynn in einer großen Studie nach: In sämtlichen untersuchten Nationen steigen die Intelligenzquotienten der Bevölkerung von Generation zu Generation beträchtlich an. Die Deutschen etwa verbesserten sich von 1954 bis 1981 um 17 Punkte. Die 1982 durchgetestete Truppe holländischer Rekruten schlug die Jahrgänge ihrer Väter um glatte 20 IQ-Punkte - wobei 30 Punkte weniger einen normal Begabten bereits an den Rand des Schwachsinns befördern.

      Was immer dieser enorme Zugewinn bei Tests fürs praktische Leben bedeuten mochte, eines war sofort klar: Der so genannte Flynn-Effekt konnte nur durch Umwelteinflüsse zustande kommen. Der Genpool ändert sich allenfalls in weitaus längeren Zeiträumen.

      Dummerweise war aber unter Experten längst gesichert, dass IQ-Unterschiede hauptsächlich auf Erbfaktoren zurückgehen. Diese Erkenntnis hatten die Forscher trotz gelegentlicher Prügel - weil sie bei der Gelegenheit Farbigen unterlegene Gene bescheinigten - erarbeitet, und sie steht bis heute. Eine Expertenkommission der amerikanischen Psychologenvereinigung Apa veranschlagt die Erblichkeit des Intelligenzquotienten auf drei Viertel.

      Wie kann dann die Umwelt die IQs so in die Höhe treiben? Für dieses Rätsel präsentieren Flynn und der Ökonom William Dickens von der Washingtoner Brookings Institution jetzt eine mathematisch ausgefeilte Lösung. Zunächst rechnen sie das Paradoxon noch einmal in seiner vollen Pracht vor: Die nachgeborenen holländischen Schlau-Rekruten müssten der herkömmlichen Statistik zufolge in einer intelligenzfördernden Umgebung aufgewachsen sein, wie sie weniger als ein Zehntel ihrer Väter genießen durfte - kaum glaublich. Doch jetzt kommt der Trick: Dies gilt nur, wenn die geheimnisvollen Umweltfaktoren ihr Werk, unabhängig von der angeborenen Intelligenz, vollbringen müssen, also auf große und kleine Talente gleich wirken.

      Genau das aber bezweifeln Dickens und Flynn. Ihrer Ansicht nach profitieren von einer intelligenzfördernden Umgebung vor allem diejenigen, die ohnehin schon mehr Begabung mitbringen. Sie erläutern das Phänomen erst einmal am ideologisch weniger heiklen Beispiel Basketball.

      Auch da sind dramatische Zuwächse des Könnens zu verzeichnen - in den USA ist dieser Trend ungefähr seit der Einführung der Fernsehübertragungen zu verzeichnen. Haben die Amerikaner also vom eifrigen Glotzen Basketball spielen gelernt? Kaum, aber gerade der talentierte Nachwuchs hat womöglich trotzdem profitiert. Weil Basketball nun populärer ist, dribbelt der Papa eher ein paar Runden mit seinem begabten Söhnchen. Das wird ein bisschen besser, gewinnt Spaß an der Sache, geht vielleicht in einen Verein, lernt da neue Finten, und so nimmt der sportliche Fortschritt seinen immer schnelleren Lauf. Allerdings kommt es dazu nur, wenn der Knabe begabt ist - andernfalls gibt er schnell wieder auf.

      Begabtere Kinder suchen oder schaffen sich eine förderliche Umgebung, das ist die Pointe - der so genannte Multiplikationseffekt. Bei einer klassischen Vererbungsstudie, etwa mit Zwillingen, würde jedoch die ganze Ballkunst aufs Konto der Gene gebucht. Das ist nicht völlig falsch, aber übersieht etwas Entscheidendes: Wichtig für den Erfolg ist auch !!!!! die Umwelt, und sei es die Glotze.

      Welche Umweltfaktoren diese Rolle für die IQ-Explosion spielen, weiß niemand. Dickens und Flynn tippen auf die Folgen der industriellen Revolution: nahrhafteres Essen, weniger Krankheiten, bessere Schulen, mehr Aufmerksamkeit in kleineren Familien von weniger überarbeiteten Eltern. Dazu kommen geistig anspruchsvollere Jobs und nicht minder herausforderndes Techno-Spielzeug wie im Prinzip programmierbare Videorecorder.

      "Jeder wird natürlich seine eigene Liste mit bevorzugten Auslösern aufstellen", kommentieren die Autoren. Entscheidend für die Theorie ist nur eines: Genetisch intelligentere Menschen suchen und finden häufiger eine Umgebung, die ihre Fähigkeiten aufblühen lässt. Begabte Kinder sind zu Beginn vielleicht nur ein bisschen besser in der Schule als andere. Aber sie werden gelobt, büffeln deshalb mehr, leihen fleißig schlaue Bücher aus der Schulbibliothek und päppeln ihren Intelligenzquotienten so immer weiter.

      Die wichtigste Frage bleibt unbeantwortet: Was sagt der IQ über die Intelligenz aus?

      Auch weniger begabte Kinder aus benachteiligten Elternhäusern profitieren nach dieser Logik, wenn sie in eine Förderschule verpflanzt werden. Wie Studien zeigen, klettert ihr IQ tatsächlich rasch. Doch wenn das Förderprogramm endet, geht die Intelligenz allmählich wieder zurück. Dickens und Flynn können dies mit ihrer Theorie gut erklären: Anders als traditionelle Förderstrategen glauben sie nicht, dass sich die Intelligenz ein für allemal in die Höhe treiben lässt. Sie steigt nur, solange die Kinder anspruchsvolleren Betätigungen nachgehen, als sie oder ihre Familien ansonsten verrichten würden. Der Rückschlag nach dem Ende der Förderung ließe sich jedoch vermeiden. Man müsste den Kindern rechtzeitig beibringen, sich auch dann noch geistig zu fordern, wenn sie wieder auf sich gestellt sind, empfehlen die beiden Forscher.

      Die Autoren verstehen ihre Theorie vom Wechselspiel der Gene mit der Umwelt als Vorschlag zur Güte, auf den sich Vererbungsdenker ebenso einlassen können müssten wie die Anhänger von Umwelteinflüssen. Die grundlegende Frage allerdings lassen Dickens und Flynn für diesmal links liegen: Ist der IQ wirklich das Maß aller geistigen Fähigkeiten? Flynn bestritt dies vor 14 Jahren vehement - eben wegen des nach ihm benannten Effekts. Andernfalls müsse etwa Holland gerade "eine kulturelle Renaissance erleben, die unmöglich übersehen werden kann", spottete er.

      Inzwischen gibt Flynn auf Anfrage der ZEIT jedoch zu bedenken, dass die "IQ-Gewinne auf einen Zuwachs von Fähigkeiten deuten, die sich in der wirklichen Welt bemerkbar machen". Doch der Intelligenzquotient ist in seinen Augen nach wie vor nicht ein Spiegel aller geistigen Fähigkeiten. Daher warnt Flynn weiter vor der Hoffnung, nun würden alle Kinder superschnell begreifen und geistige Behinderungen aus der Welt verschwinden - da sind offenbar noch andere Faktoren im Spiel. Was aber ist dann genau jene ominöse Intelligenz, die der Intelligenztest misst? Darüber darf weiter gezankt werden.



      (c) DIE ZEIT 18/2001





      ..........



      Aha, also sind nicht die Gene ODER die Umwelteinflüsse entscheidend, sondern die Gene UND !!!! die Umwelteinflüsse.
      AUCH die "Umwelteinflüsse" die sich das Kind bzw. der erwachsene Mensch selbst schafft.




      In dem übergeordneten Kontext hier noch was Interessantes.:):):)



      ......


      Die Neuronen der Moral

      Wie Hirnschäden zum Ausfall von Nächstenliebe und Verantwortungsbewusstsein führen

      von Ulrich Schnabel



      Fernab von deutschem Menschenparksgeraune, in der Weite des amerikanischen Mittelwestens, liegt das Medical Center von Iowa. In der größten Universitätsklinik der Welt sorgt man sich wenig um künftige Anthropotechniken. Dafür bestimmen hier mitunter bizarre Patientenschicksale den Alltag, die unsere Vorstellungen von Moral und sozialem Verhalten gründlich über den Haufen werfen könnten.

      Über zwei der merkwürdigsten Fälle berichtet jetzt ein Neurologen-Team um Antonio Damasio: Den Patienten sind durch eine Verletzung im vorderen Stirnhirn sowohl ihr Moralempfinden als auch die Fähigkeit zu Schuldgefühlen abhanden gekommen.

      Die Veröffentlichung in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift nature neuroscience liest sich streckenweise wie ein Roman. Da ist von einer Patientin die Rede, die der Schrecken ihrer Mitmenschen ist. Schon mit drei Jahren ließ sich die Kleine weder von verbalen noch körperlichen Strafen schrecken. In der Schule geriet sie ständig mit Schülern und Lehrern aneinander, fiel durch Gewalttätigkeit und chronisches Lügen auf. Als Jugendliche bestahl sie Familienmitglieder ebenso wie Mitschüler, wurde wegen Ladendiebstahls mehrfach verurteilt und hatte so gut wie keine Freunde. Aus therapeutischen Anstalten, in die sie immer wieder eingewiesen wurde, brach sie mehrfach aus. Und als sie mit 18 ein Kind bekam, erwies sie sich als echte Rabenmutter; sie behandelte ihr Kind "gefährlich unsensibel". Bei alldem zeigte sie nie Reue oder Schuldgefühle - in ihren Augen waren stets andere für die Schwierigkeiten in ihrem Leben verantwortlich.

      Dennoch sei die heute 20-Jährige völlig unschuldig, meinen die Neurologen aus Iowa. Für die abnorme Entwicklung ihres sozialen und moralischen Verhaltens sei allein eine "Läsion im präfrontalen Kortex", eine Verletzung im vorderen Stirnhirn, verantwortlich, schreiben Hauptautor Steven Anderson und seine Kollegen.

      Ein Autounfall im Alter von 15 Monaten hatte zu der Verletzung des Mädchens geführt - und dessen weitere Entwicklung dramatisch beeinflusst: Mit den Neuronen im Stirnhirn gingen ihr nicht nur Gefühle wie Nächstenliebe, Empathie oder Verantwortungsbewusstsein verloren, sondern auch die Fähigkeit, die Regeln des sozialen Zusammenlebens überhaupt erst wahrzunehmen. Es scheint geradeso, als ob ein anatomischer Defekt zu einer Art moralischen Blindheit führt, ähnlich wie ein Augenfehler die Wahrnehmung trübt.

      Institutsdirektor Antonio Damasio will mit solchen Ergebnissen allerdings nicht das komplexe menschliche Verhalten auf reine Biologismen reduzieren. Anders als manche Genetiker, die schon jetzt unbekümmert Eigenschaften wie Intelligenz, Homosexualität oder Redefreudigkeit auf das Wirken weniger Gene zurückführen, weiß er, wie vielfältig die Einflüsse sind, die einen menschlichen Charakter formen.

      Das Wissen um soziale Regeln hat eine anatomische Basis

      Der Philosoph Ernst Tugendhat hatte mit seinem Beitrag an dieser Stelle vor einigen Wochen (ZEIT Nr. 39/99) schon Recht: Es gibt keine Gene für die Moral. Doch die Fähigkeit, normative Systeme überhaupt erst zu erkennnen, scheint selbst durchaus eine physische Basis zu besitzen. Unser moralisches Empfinden, diese hoch geschätzte Errungenschaft humaner Kultur, hängt offenbar direkt vom Funktionieren spezieller Nervenzellen ab.

      Erkenntnisse dieser Art kommen nicht zum ersten Mal aus Iowa. Denn das Forscherehepaar Hanna und Antonio Damasio gebietet dort über das größte virtuelle Gehirnarchiv der Welt. In ihren Computern sind die digitalisierten Schädelbilder von über 2000 Patienten gespeichert, pro Jahr kommen 14 000 Kranke aus der ganzen Welt in ihre neurologische Klinik. Bei der Behandlung der teilweise höchst ungewöhnlichen Hirnschäden gewinnen die Neurologen ganz nebenbei tiefe Einblicke in die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns.

      So klärten sie beispielsweise jenen berühmt gewordenen Unfall des amerikanischen Sprengmeisters Phineas Gage auf, dem 1848 eine Eisenstange durch den Kopf schoss. Gage überlebte den Unfall, konnte bald wieder reden, hören und sich bewegen wie zuvor, dennoch hatte sich seine Persönlichkeit völlig verändert: Der Sprengmeister, der vormals als höflich und zuvorkommend galt, fluchte plötzlich, wurde ausfallend, halsstarrig und wankelmütig.

      Mehr als 140 Jahre später rekonstruierten die Damasios das Geschehen am Computer und fanden heraus, dass bei Gage das vordere Stirnhirn zerstört worden war. Dort, so folgerten sie, müsse ein Hirnzentrum sitzen, das moralisches Verhalten steuere. Die intakt gebliebenen seitlichen Teile des Kortex sind dagegen für abstrakte Denkvorgänge wie Sprache oder Rechnen verantwortlich.

      Immer wieder werden die Damasios seither mit ähnlichen Krankenschicksalen konfrontiert: Patienten, die zwar klar und rational denken können, aber dennoch unfähig sind, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Ihnen gemeinsam ist das Unvermögen, soziale Beziehungen aufzubauen - und alle haben, durch Tumoren oder Unfälle, Schäden im vorderen Stirnhirn erlitten. Mit ausgeklügelten Tests fanden die Damasios heraus, dass den Patienten der Bezug zu ihren Gefühlen abhanden gekommen war. Führt man ihnen etwa Bilder mit stark emotionalem Gehalt vor, auf die "normale" Menschen mit Entsetzen oder Abscheu reagieren, bleiben sie völlig ungerührt, obwohl sie sich des schockierenden Inhalts durchaus bewusst sind. Diese Patienten "wissen, ohne zu fühlen", beschreibt Antonio Damasio dieses Verhalten. Seine Erfahrungen führten ihn schon vor Jahren zu dem Schluss: Wer seine Handlungsstrategien allein auf rationales Denken gründet und nicht auch auf emotionale Rückmeldungen seines Körpers, ist zu vernünftigen Entscheidungen praktisch nicht in der Lage.

      Diese Erkenntnis verarbeitete der Wissenschaftsjournalist Daniel Goleman zu einem Bestseller über Emotionale Intelligenz und verdient damit heute als Unternehmensberater sein Geld. Mit Golemans Beraterweisheiten hat Antonio Damasio allerdings wenig im Sinn. Ihm geht es darum, die Rätsel des Gehirns zu erkunden. In dem soeben erschienenen Buch The Feeling of What Happens verknüpft er seine Forschungsergebnisse zu einer Theorie des Bewusstseins. Dabei spielt auch die Funktionsweise des "Moralzentrums" im Kopf eine wichtige Rolle.

      Früher hatte Damasio nur erwachsene Patienten untersucht, die vor ihrer Verletzung stets ein Wissen um moralische Maßstäbe ausgebildet hatten und sich daran - wenigstens in abstrakten Testsituationen - noch erinnern konnten. Unklar war jedoch geblieben, welche Folgen wohl eine Schädigung des Stirnhirns im früheren Kindesalter für die spätere Entwicklung haben mag. Diese Frage meinen die Damasios nun beantworten zu können: Wer vor einer Verletzung im präfrontalen Kortex nicht bereits gelernt hat, soziale Regeln zu erkennen, ist später unfähig, darüber auch nur ein theoretisches Wissen zu entwickeln. Dies belegen die zwei jetzt publizierten Fallstudien. Beide Kinder, sowohl das eingangs erwähnte Mädchen als auch ein Junge, wuchsen wohlbehütet auf, in Familien, in denen es weder neurologische noch psychiatrische Erkrankungen gegeben hatte. Beide waren im Säuglingsalter völlig normal - und beide konnten sich später nicht in die Gesellschaft einfügen. Der Junge war im Alter von drei Monaten wegen eines Stirntumors operiert worden, und auch er hatte sich augenscheinlich gut erholt. Doch mit neun Jahren begann den Eltern ein merkwürdiges Verhalten aufzufallen.

      Der Junge konnte keine Freundschaften aufbauen, sondern war anderen gegenüber oft aggressiv. Die Schule schaffte er mit Ach und Krach, aber wegen seiner Unzuverlässigkeit flog er später aus jedem Job. Er machte hohe Schulden, versuchte, sich mit schlecht geplanten Kleindiebstählen über Wasser zu halten, und schwängerte schließlich eine Freundin, um deren Schicksal er sich nicht kümmerte. Bei alldem zeigte er keinerlei Schuldbewusstsein, und am Ende wurde er gar entmündigt.

      Mit Anfang 20 kamen diese beiden zu den Damasios, die zum ersten Mal feststellten, dass ein Hirnschaden vorlag. In neuropsychologischen Tests, die sprachlichen Ausdruck, Kopfrechnen, Erinnerungsvermögen oder Wahrnehmungsfähigkeit prüften, erzielten beide jedoch normale Ergebnisse. Nur bei Aufgaben, die soziales Einfühlungsvermögen und das Erlernen bestimmter Regeln erforderten, scheiterten sie kläglich. "Das Niveau ihrer moralischen Vernunft ist charakteristisch für Zehnjährige", schreibt das Neurologenteam. Anders als die früher untersuchten Patienten litten diese beiden aber offensichtlich nicht unter ihrem mangelhaft ausgebildeten Sozialverhalten. Anscheinend war es ihnen gar nicht bewusst.

      Emotionen helfen unbewusst bei der Entscheidungsfindung

      Für die Neurologen ist dies ein Hinweis darauf, dass die beschädigte Hirnregion "entscheidend für den Erwerb sozialen Wissens" sei. Möglicherweise sei bei den Unfällen im Kindesalter jenes Hirnzentrum zerstört worden, in dem Lob und Strafe verarbeitet werden. Lernprozesse, die auf solchen emotionalen Korrekturfaktoren beruhen, könnten dann erst gar nicht stattfinden.

      Emotionen spielen in der Theorie von Antonio Damasio eine entscheidende Rolle. Sie sind für ihn gewissermaßen die bioregulatorischen Werkzeuge, mit denen Organismen ihr Überleben sichern. Denn in der Großhirnrinde, so seine Vorstellung, wird jede Wahrnehmung mit dem zugehörigen Gefühl zu einem gemeinsamen Eindruck verknüpft - das Bild eines Zahnarztstuhles wird vermutlich bei den meisten automatisch mit eher unangenehmen Gefühlen assoziiert, während ein Liegestuhl am Strand eher entspannt stimmt.

      Wann immer das Gehirn eine wichtige Entscheidung trifft, so Damasios Vorstellung, greift es automatisch auf solche gespeicherten emotionalen Eindrücke zurück; es entsteht, was man gemeinhin Intuition nennt, ein Gefühl, das uns Hinweise für bestimmte "richtige" oder "falsche" Entscheidungen gibt. Nicht umsonst spricht man von "Rechtsempfinden" und nicht etwa von "Rechtswissen".

      Findet diese Verknüpfung von Emotion und Wahrnehmung nicht mehr statt - etwa weil das dafür zuständige Steuerzentrum zerstört ist -, so kann das Gehirn aus Fehlern nicht mehr lernen. Scheinbar irrationales Verhalten ist die Folge, wie bei den beiden "amoralischen" Patienten.

      Natürlich mag man der neuen Veröffentlichung entgegenhalten, dass sie lediglich auf zwei Fallstudien beruht. Doch die Damasios sind bekannt für Sorgfalt und peinlich genaue Analysen. Ihre Folgerungen sind durch eine beeindruckende Reihe psychologischer Tests untermauert. Überdies werden ihre Resultate durch Tierversuche gestützt. Hält man Affen zur Belohnung Futter vor die Nase, werden just die Neuronen in jenem präfrontalen Bereich aktiviert, den auch die Damasios untersuchten. Zerstört man bei Ratten diesen Teil des Stirnhirns, so zeigen sie sich unfähig, ein Verhalten zu erlernen, das sie versteckte Belohnungen finden läßt.

      Gleichwohl hält sich Antonio Damasio mit einer Deutung seiner Befunde zurück. "Diese Studie eröffnet die Forschung in diesem Gebiet. Wir wollen zunächst nur auf solche Fälle aufmerksam machen. Vielleicht können wir damit anderen Leuten helfen, die ähnliche Verletzungen haben." Möglicherweise, so hofft der Wissenschaftler, ließe sich eines Tages auch eine Therapie für solche Patienten entwickeln. "Wir wollen mit unserer Arbeit nicht der Meinung Vorschub leisten, jeder Straftäter habe einen Hirnschaden und müsse seinen Kopf untersuchen lassen."

      Die vorsichtige Interpretation ist bezeichnend für den gebürtigen Portugiesen, der ungern jemandem vor den Kopf stößt und lieber - sowohl in seiner Theorie als auch in seiner Forscherehe mit Hanna - auf emotionale Kooperation setzt. Dennoch eröffnen seine Resultate brisante Aussichten: Was ist mit Menschen, die keine Verletzung, sondern nur eine physiologische Fehlfunktion im präfrontalen Kortex haben?

      Muss man bei ihnen mit besonders schwach ausgebildetem Moralverhalten rechnen, ähnlich, wie manche durch eine Augenschwäche kurzsichtig sind? Dürfte man in solchen Fällen überhaupt noch von Fehlverhalten sprechen, oder wäre dies nicht eine Kategorie, die für solche Kranken bedeutungslos wäre? Blinden wird ihr mangelndes Wahrnehmungsvermögen schließlich auch nicht vorgeworfen.

      "Sollte sich herausstellen, dass diese Ergebnisse korrekt sind, werden wir nicht um eine Neubewertung der sozialen Herausforderungen psychopathologischer Fälle und ähnlicher Störungen herumkommen, die derzeit im Hinterland zwischen Psychiatrie und Strafvollzug dahinsiechen", kommentiert der Hirnforscher Raymond J. Dolan in einem begleitenden Artikel in nature neuroscience. Das ist vorsichtig ausgedrückt, und darin ist die Angst der Wissenschaftler zu spüren, für politische Zwecke missbraucht zu werden. Die Zurückhaltung ehrt sie. Wird die neuronale Basis moralischen Verhaltens jedoch weiter erforscht, so könnte dies unser Menschenbild nachhaltiger erschüttern als so manche Sloterdijksche Spekulation.



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      Und noch ein Artikel.:)




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      Poor Elise

      Der Vater ist musikalisch, aber die Tochter nimmt seit Jahren (fast) vergeblich Klavierunterricht. Was sagt eigentlich die Genforschung dazu?


      Von Rüdiger Dilloo



      Kürzlich war ich bei einer befreundeten Familie zur Hausmusik verabredet; mit zwei Gitarren, allerhand Rhythmusinstrumenten und einem Stapel Noten und Songbooks fuhr ich in Erwartung eines netten Samstagabends los.
      Traurig war nur: Meine Tochter wollte nicht mitkommen. Sie ist 13 und mit einer Tochter jener Familie befreundet, die Mädchen machen einiges zusammen. Aber Musik? Keine Lust. Meine Tochter ist nämlich, so leid es mir tut, unmusikalisch. Es wurde trotzdem ganz lustig. Die Hausfrau saß am Klavier, solange sie nicht von einer ihrer Töchter weggeschubst wurde, sang Volkslieder und La Paloma. Ihr Mann brummte, fast ohne die Lippen zu bewegen, Country Roads, die Mädchen spielten ihre jeweiligen Glanznummern auf Geigen, Flöten und Klavier und sangen mit hübschen Stimmen. Wo`s ging, begleiteten wir uns gegenseitig; bei Girl zum Beispiel, von den Beatles, klangen wir so gut zusammen, dass wir uns mehrere Dacapos gönnten. Ich hatte meinen Moment mit Claptons Wonderful Tonight, vermisste meine Frau, die an jenem Abend weit weg war, und rührte mich singend beinah selbst zu Tränen.

      Die Macht der Musik. Irgendwann packt sie uns alle, dafür müssen wir weder ein Instrument spielen noch Bach von Beethoven unterscheiden können. Musik wirkt auf alle Menschen. Warum aber singen manche Kinder schon mit vier Jahren glockenreine Liedchen und imitieren mit zehn die Tanzmoves von Britney Spears - während meine 13-Jährige trotz jahrelangen Klavierunterrichts Pour Elise noch immer nicht hinkriegt und den Flohwalzer irrsinnig schnell, aber unrhythmisch spielt. Warum ist Musikalität so ungerecht verteilt? Fragt ein frustrierter Vater. Vererbung?






      Könnte im Fall unserer Tochter eine Rolle spielen. Ihre Mutter ist nämlich, wie soll ich sagen... Wir haben uns auf einer Hochzeit kennen gelernt, wo sie als Gast geladen war und ich mit einer Jazz-Combo agierte. Ich habe sie vom Mikro aus den ganzen Abend angesungen, ihr The shadow of your smile hingeschmachtet - es hat funktioniert. Wir wurden ein Paar. Und ein Jahr später Eltern. Musikalischer Auftakt einer Familie, könnte man sagen. Aber aus heutiger Sicht muss man auch sagen: Mutter wie Tochter haben Musik im Blut und falsche Töne in der Kehle. Hören zu Hause den ganzen Tag alles von Vivaldi bis zur Hitparade, singen selbstvergessen mit bei Madonna und Robbie Williams (Tochter), bei Brian Ferry und Carol King (Mutter), sind, mit einem Wort, glücklich mit ihrer Musik. Warum treffen sie dann die Töne nicht und können den Rhythmus nicht halten? Bei Liedern, die sie in- und auswendig kennen?

      Auf der Suche nach Antworten habe ich dazugelernt: Verblüffendes über Methoden und Erkenntnisse der musikalischen Begabungsforschung; zum wasserdichten Gebärmuttermikrofon sowie dem Zusammenhang von Ringfingerlänge und Musikalität kommen wir gleich. Und zu Versäumnissen bei der Erziehung meiner Tochter. Denn zwei, drei Dinge sind unter Musikwissenschaftlern kaum noch umstritten: Erstens, Musikalität ist ähnlich wie Intelligenz auch eine Sache der Vererbung. Zweitens, unabhängig von den elterlichen Genen sind musikalische Förderung oder Nichtförderung ganz entscheidend dafür, ob ein Kind mit zehn Jahren richtig singt oder nicht. Das fragliche Kind wurde zwar gefördert, klar. Aber leider eher falsch. Der fragliche Vater hat`s vergeigt. Drittens gilt beim alten Streit um Anlage versus Umwelt auch hier die bewährte Regel: Nichts Genaues weiß man nicht. Das Mozart-Gen ist noch nicht gefunden. Wird noch ein bisschen dauern, bis wir uns kleine Menuhins oder Anne-Sophie Mutters genetisch hertricksen können. Noch weniger als in der Intelligenzforschung lässt sich bei der Musikalität Begabung von Umwelteinflüssen trennen. Alle neueren Studien wimmeln, sofern sie einigermaßen ideologiefrei sind, von einerseits/andererseits, von nicht bekannt und weitgehend ungeklärt.




      Professor Heiner Gembris stellt das sehr schön dar in seinem aktuellen Standardwerk Grundlagen musikalischer Begabung und Entwicklung. Er forscht am Institut für Systematische Musikwissenschaft der Universität Halle, schreibt trotzdem lesbar und erfreut uns schon in der Einleitung mit einem interessanten Hinweis auf die vorliegende Wochenzeitung: Seine Analysen von Heiratsanzeigen in der ZEIT ergaben, »dass immerhin in einem knappen Viertel Musik erwähnt beziehungsweise irgendeine musikalische Betätigung gewünscht wurde«. Musikalität kann also - einerseits - durchaus eine sozial erwünschte Eigenschaft sein, schließt Gembris daraus. Und konstatiert - andererseits - nicht ohne Stirnrunzeln, dass man sich »selbst in gebildeten Kreisen« als völlig unmusikalisch outen dürfe, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. »Niemand käme dagegen auf den Gedanken, von sich zu behaupten, er sei unintelligent.«

      Gut beobachtet, doch zurück zur Ausgangsfrage: Erbanlagen oder Umwelteinflüsse? Noch vor ein paar Jahrzehnten schien alles überschaubar. Die einen, politisch oft nach rechts tendierenden Wissenschaftler fanden klare Ergebnisse zugunsten der Vererbungstheorie. Andere, häufig linkslastige, forschten ebenso eindeutig das Übergewicht von Lernprozessen herbei.

      Die Bachs, die Kelly Family, alle musikalisch

      Musikologen der ersten Kategorie beriefen sich gern auf Stammbaumuntersuchungen: »Das berühmteste Beispiel für die Vererbung der Musikbegabung ist die Familie Bach«, behauptete zum Beispiel Professor A. Wellek im Riemann Musiklexikon, Ausgabe 1967. Widerspruch schien zwecklos: Großvater Christoph Bach war Stadtpfeifer und Hofmusikus. Vater Johann Ambrosius und dessen Zwillingsbruder Johann Christoph: Stadtpfeifer und Organisten. Johann Sebastian: Musikgenie. Seine Söhne Carl Philipp Emanuel und Johann Christian: begabte Musiker und Komponisten. Was Professor Wellek damals noch gar nicht wissen konnten: Die Kelly Family. Acht Kinder und alle so musikalisch.

      Noch Fragen zur Vererbung? Ja. Vonseiten der Behavioristen. Der Amerikaner James B. Watson, Begründer dieser Lehre von der Formbarkeit des Menschen, verkündete auf der Basis seiner Forschungen, er könne Kinder nach Belieben zum Arzt oder Anwalt, zum Dieb, Bettler oder (Musik-)Künstler erziehen. Umwelt ist alles, Vererbung bedeutet wenig. Das Beispiel Bach-Familie lässt sich genauso gut behavioristisch interpretieren: Kinder musikalischer Eltern wachsen in musikalischer Umgebung auf und werden entsprechend erzogen.

      Was sagt die Zwillingsforschung? Die berühmte Minnesota-Studie: Da wurden vor gut 20 Jahren eineiige, aber getrennt aufgewachsene Zwillinge mühsam aufgespürt und gründlich verglichen. Die Ergebnisse, präsentiert in Fernsehshows und Fotoserien, waren geradezu rührend: Aus einem Ei stammende Schwestern und Brüder, die sich seit ihren Babytagen nie gesehen hatten, glichen sich unglaublich als Erwachsene, nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihren Vorlieben und Entwicklungswegen, von der Berufs- und Partnerwahl bis zu modischem Stil, zu religiösen und politischen Präferenzen.

      Später hat T. J. Bouchard, der Initiator und medienwirksame Propagandist der Minnesota-Studie, zur Kontrolle auch gemeinsam aufgewachsene eineiige Zwillinge untersucht. Ergebnis: Die Zwillinge beider Gruppen sind sich gleich ähnlich. Gemeinsames oder getrenntes Aufwachsen spielt für die Übereinstimmungen fast keine Rolle. Sie müssen also genetisch bedingt sein. Musikalität wurde nicht eigens untersucht, aber ausgiebig die Intelligenz: Sie wird laut Minnesota-Studie zu etwa 70 Prozent vererbt.

      Dann wird`s mit der Musikbegabung wohl ähnlich aussehen, oder? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht, und damit sind wir beim Gebärmuttermikrofon. Dieses wird bei Schwangeren - willigen Opfern musikologischen Forschungsdrangs - durch die Vagina in den Uterus befördert. Soll das Mikro dort den Embryo zum Singen bringen? Würde nicht wundern angesichts immer jünger werdender Popmusik-Infantinnen, aber die Absichten der Forscher sind weniger direkt. Sie interessiert zum einen die akustische Umgebung des Embryos in der Gebärmutter. Professor Gembris hat genau hingehört und beschreibt sie als »gurgelnde, blubbernde Hintergrundgeräusche, (...) verursacht durch Magen- und Darmtätigkeit, Herzschlag oder auch Atmung der Mutter.« Die mütterliche Stimme wird vom intrauterinen Mikro deutlich aufgenommen, aber auch lautes Sprechen anderer Personen - und Musik. Die andere Frage war: Was davon hört der Embryo? Alles hört er, etwa ab dem siebten Monat. Das ließ sich direkt nachweisen per Ultraschall-Untersuchungen, die Ungeborenen reagierten deutlich auf akustische Reize, bewegten sich oder zuckten mit den Augenlidern. Aber auch indirekt konnten Musikpsychologen beweisen, dass ein Kind schon mit musikalischen Erfahrungen zur Welt kommt: Neugeborene erkannten in Experimenten eindeutig Melodien wieder, die ihnen vor der Geburt täglich vorgespielt worden waren. Manche Eltern mögen es ungern zur Kenntnis nehmen, aber Säuglinge, denen pränatal die Titelmelodie einer bekannten Fernsehshow geboten worden war, hörten zu schreien auf, sobald sie diesen Jingle vernahmen.

      Fazit nach all dem: Zwischen angeborener Musikalität und anerzogener lässt sich nicht klar unterscheiden. Ganz neue molekulargenetische und neurobiologische Forschungsansätze könnten in den nächsten Jahren allerdings Bewegung in die alte Debatte bringen. Sie deuten auf einen größeren Anteil der angeborenen Begabung hin und auf die hohe Bedeutung eines dritten Faktors: der Übung, der bewussten eigenen Aktivität.(Anmerkung: Hier kann ich nur meinen Kommentar von oben wiederholen: " Aha, also sind nicht die Gene ODER die Umwelteinflüsse entscheidend, sondern die Gene UND !!!! die Umwelteinflüsse.
      AUCH die "Umwelteinflüsse" die sich das Kind bzw. der erwachsene Mensch selbst schafft.")


      Sie bekam Klavierstunden mit zehn - zu spät?

      Und die Sache mit den Ringfingern? Drollig, aber nicht sehr erhellend. Orchestermusiker haben längere Ringfinger als der Rest der Bevölkerung, fanden Wissenschaftler in Liverpool letztes Jahr heraus, oft sind diese länger als die Zeigefinger, und irgendwie hängt das mit der Testosteronproduktion des Embryos im Mutterleib zusammen, und ob also Musikalität womöglich mit dem männlichen Sexualhormon zu tun hat und Ricardo Muti sowie Mick Jagger deshalb so sexy sind, daran muss jetzt selbstverständlich weitergeforscht werden.

      Derweil wendet sich ein gewisser Vater wieder seiner Tochter zu. Sie wird bald 14. Aber schon mit neun oder zehn Jahren sei die musikalische Entwicklung mehr oder weniger gelaufen, habe ich in Fachbüchern lesen müssen; vorher gelte es zu fördern, zu unterrichten. Schade. Sie bekam Klavierunterricht erst mit zehn. Musizierende Kinder nicht kritisieren, nicht korrigieren, aber fest zum Üben anhalten: Auch diese Grundregel habe ich bedauerlicherweise verkehrt herum praktiziert.

      Schade auch, dass ich erst anlässlich dieser Recherche mit dem Leiter unserer lokalen Musikschule sprach. Auch »völlig unmusikalische« Kinder, sagt dieser Fachmann, Tüttelchen in die Luft zeichnend, haben in seiner Schule immer wieder regelrechte Durchbrüche, singen auf einmal reine Töne, spielen ihr Instrument plötzlich gern und rhythmisch richtig. Voraussetzung dafür sei aber immer »jahrelange Arbeit«, und zwar nicht Tonleitern üben, sondern Körperarbeit: gehen, stehen, klatschen, atmen, wippen, balancieren. Versäumt ist versäumt. Aber immerhin, meine Tochter hat Spaß an der Musik. Klavier spielt sie wöchentlich exakt eine halbe Stunde lang, aber das gern, im Haus ihrer netten Lehrerin. Neulich gab`s Schulzeugnisse: In Musik hat sie wieder eine Eins. Wie sie das schafft ist klar: Sie kann einfach gut lernen.

      Genetisch?




      ...........




      :):):)





      @BigBlender


      Hallo BB,

      das du an den mendelschen Erbgesetzen zweifelst und du sie als "Geistesbankrott" bezeichnest, ist mir, ehrlich gesagt, ein Rätzel.:confused:
      Vielleicht hast du sie nicht in der Schule durchgenommen, anders kann ich mir`s nicht erklären.
      Natürlich, zweifeln kann man an alles, aber diese erwähnten
      Mendelschen Gesetze sind so allgemein wissenschaftlich anerkannt, als wie man sicher ist, daß die Erde rund und der Weltraum durch einen "BigBang" entstanden ist.
      Hast du denn wissenschaftlich fundierte Fakten/Argumente,
      die die Mendelsche Lehre wiederlegen könnte ???:)


      Ja sicher, leisungsschwache Kinder, aus sozial schwachen Elternhäusern, haben es schwerer, weil ihnen die Förderung der Eltern fehlt.Auch solche Förderungen, die man für viel Geld kaufen kann,

      Aber auch die allertollste Förderung kann nicht die Begabung ersetzen.
      Und die kann man nicht für Geld kaufen.
      GENAU deshalb gibt es ja auch potentielle Einsteins in armen Familien, die dann auch ihren Weg machen, obwohl deren Eltern und/oder ihre Umwelt sie nicht gefördert haben, bsw. konnten.Es liegt eben doch ganz entscheidend an der vererbten Begabung.(Und soziale Standeshindernisse gibt es in Deutschland ja praktisch auch nicht.Wer als Arbeiterkind gute Leistungen aufgrund seines Intellektes
      vorweisen kann, kommt auf`s Gymnasium und kann dann, dank Bafög,
      studieren.Heute bekommt ja eigentlich nur der noch Bafög, der Eltern mit einem wirklich niedrigen Einkommen vorweisen kann.
      )

      Warum bitte, frag dich doch mal, sind sozial schwache Eltern, der leistungsschwachen Kinder, denn "sozial schwach" ?????

      Könnte es daran liegen, daß sie selbst als Kinder leistungsschwach gewesen sind und daher nur eine geringere Bildung und eine berufliche Tätigkeit mit geringeren Einkommen
      haben ?
      Jetzt kann man natürlich sagen:"OK, die Eltern sind als Schüler selbst nicht genügend gefördert worden."
      Dabei sollte man aber bedenken, daß wir in Deutschland ein staatliches Schulsystem haben, in dem so gut wie 100 Prozent aller Schüler gehen, egal ob dumm oder schlau, oder arm oder reich.
      Somit haben also alle die gleichen Startmöglichkeiten, was zumindestes die schulische Ausbildung betrifft.
      Eine Art "Reichtumsklassengesellschaft" bezüglich der schulischen Ausbildung wie zB. in den USA haben wir in Deutschland nicht, daher ziehen deine Argumente in der Hinsicht auch nicht.Mein ich jedenfalls.
      Also liegt es dann doch maßgeblich an der vererbten Intelligenz des jeweiligen Schülers selbst, ob er erfolgreich ist oder nicht.Natürlich ist auch die Motivation, wie oben in den von mir in das Posting reingestellten Artikeln erwähnt, wichtig.Fehlt sie, wird
      ein schwacher Schüler noch schlechter, und ein guter Schüler
      grad mal mittelmäßig, auch wenn er das Potential zum "Genie" hätte.Sicher gibt es auch kleine Einsteins, deren Eltern aus der Unterschicht kommen, aber sie sind statistisch eben seltener anzutreffen, da ja die Intelligenz zu ca. 70 vererblich ist.


      Hätten die die Behavioristen tatsächlich recht, ist es ja geradezu ein Verbrechen, daß es immer noch Sonderschüler, Hauptschüler und Realschüler gibt, ja das mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung(um die 60 Prozent) KEIN Abitur hat und daher nicht in der Lage ist zu studieren.
      Man müsste die Kinder, nach der Logik der Anhänger der Umweltfaktoren, nur richtig bimmsen und schon ist ganz Deutschland ein Volk von Genies in allen Lebenslagen mit einem Mindest-IQ von 160 Punkten.
      Egal ob in Physik, Mathematik, Musik, Malerei, oder was auch immer.Die allgemeine Lebenserfahrung lässt einem doch sehr schnell an so einem geistigen Konstrukt zweifeln, oder ??:)


      Also aus mir würde nie ein brillianter Quantenphysiker
      oder ein Picasso.Wem soll ich dafür die "Schuld" geben??

      Meinen vermeintlichen Rabeneltern, der "Scheissschule",
      oder liegt`s an den verflicksten Genen ??
      Warum sind denn oftmals Geschwister so unterschiedlich
      befähigt ???

      Bestes Beispiel ist hier die Familie Schröder.
      Der eine Sohn von Frau Schröder Senior ist arbeitloser Arbeiter, sein Bruder aber Bundeskanzler.
      Und das, obwohl beide unter den gleichen sozialen Umweltbedingungen aufgewachsen sind !!!

      Umwelteinflüsse sind sicher auch ganz wichtig, aber halt
      nicht der der wichtigste Faktor.Das ist bewiesen !!!


      BigBlender, wenn doch so viele Sachen erblich sind, wie die Haarfarbe, die Größe, ob man dick oder dünn durchs Leben dackeln muss, das Aussehen, der Haarausfall:cry:, Erbkrankheiten(ua.Krebs), warum nicht auch Begabungen und Intelligenz ???

      Sag mir einen Grund, warum nicht !!!!!!!:):)


      ...

      Ich denke mir halt, warum sich so viele Menschen dagegen sträuben, anzuerkennen, daß Begabungen, wie die Intelligenz, einem von den Eltern mitgegeben werden, ist die Angst ein Mensch mit einem geringeren Wert zu sein, ein Stigma zu haben, das man nicht abwaschen kann, einen Mangel zu besitzen, der nicht korregierbar ist, abgestempelt zu sein, als jemand, der sich nicht mehr entwickeln kann, ein Looser vom ersten Klapps, vom ersten Schrei im Kreissaal an !!!


      Aber ist das denn so ??
      Ist denn ein Mensch, der nicht hochbegabt ist, minderen Wertes ??
      Warum sind denn nicht alle Menschen "hochbegabt" ??
      Wenn die "Natur" es als zweckmäßig und überlebeswichtig ansehen würde, wäre es mit Sicherheit so, daß jeder zu dem Kreis gehören würde, zu dem sich nur 5 Prozent der Bevölkerung gesellen dürfen.Tatsächlich ist es aber so, daß sich der IQ gemäß der Gauckschen Glockenkurve über uns alle verteilt.
      Und das ist auch gut so.Natürlich sind "minderbegabte" Menschen nicht auch minderwertig und nutzlos, sondern das Gegenteil ist der Fall.Sie sind ja erst der "Humus", aus der herraus sich bestimmte Menschen entwickeln und hervortreten können.
      Was wäre denn, wenn alle Deutschen einen IQ von 160 Punkten hätten ???
      Zuallererst wäre es dann nicht mehr besonders "hochbegabt" zu sein.Ja, man wäre
      dann "normalbegabt" und man würde sich auch nicht mehr von Anderen unterscheiden.Wer würde denn dann all die "niederen" Aufgaben erledigen,
      wer würde als Verkäufer in der Würstchenbude, bei der Müllabfuhr und als Möbelpacker arbeiten, Kranke versorgen, in der Gastromomie die Gäste bedienen und in der Kfz.-Werkstatt das Öl ablassen, wenn er genial wäre ??
      Man würde sich zu recht über die Verschwendung seines gigantomanischen Potentials beschweren.
      Logisch abstrackte Intelligenz ist also nicht alles.


      Zum Glück hat jeder von uns eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranlagungen mitbekommen, die ihn einzigartig, und damit auch zu etwas Besonderen und Wertvollen machen.
      Ich denke, daß uns dieser Umstand darüber hinweg trösten sollte, wenn wir nicht zu den
      Hochbegabten gehören.



      Letzteres sollte dich doch versöhnlich stimmen, oder, BigBlender ???:):):)



      @Sep

      Jo, richtig erfasst, die Menschen sollten gleiche Chancen und gleiche Rechte haben und sie sollten in den Augen ihrer Mitmenschen gleich viel wert sein.
      Gleich, aber, sind sie definitv nicht !!!:)





      Vielen Dank für`s lesen:)

      Harry_Schotter
      Zauberlehrling
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 16:56:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      schade um das bildungssystem der DDR. da wurde mehr wert auf bildung und erziehung gelegt. auch wenn viele es nicht glauben. aber zuerst sollten die eltern mal versuchen mehr verantwortung für ihre kinder zu übernehmen. schulen sind nähmlich bildungs- und nicht erziehungsanstalten.
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 17:33:43
      Beitrag Nr. 18 ()
      @harry_schotter

      keine Chance, das zu lesen, sei nicht böse. Man bekommt nie das Gefühl, jemals das Ende zu erleben. Verteil es ein bischen.

      Schulsystem in der DDR: mal abgesehen von der politischen Botschaft, zumindest in naturwissenschaftlichen Fächern war es wohl besser als das, was wir jetzt haben.

      Und Schule ist tatsächlich eine Bildungsveranstaltung. Aber kaum jemand sieht das so. Die Leute meinen, es habe etwas mit Vorbereitung auf den Beruf zu tun. Das ist aber nur indirekt der Fall. Dummerweise glauben das auch viele Politiker. Eigentlich glaubt dies die ganze Gesellschaft. Und so hat kaum jemand einen härteren Job als 10 jährige oder 15 jährige Jugendliche, die von einem 8- Stundentag nach Hause kommen und dann zu Hause das ausarbeiten sollen, was frustruierte Lehrer oftmals nicht rüberbringen konnten.

      Ich behaupte, kaum ein abhängig Beschäftigter arbeitet täglich mehr - auf jeden Fall aber nicht länger als ein Gymnasiast, falls dieser tatsächlich das ab-arbeitet, was die Lehrer ihm auftragen. Nur mal so nebenbei.
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 22:23:03
      Beitrag Nr. 19 ()
      DDR-Schulsystem war nicht grundsätzlich besser, aber die Eltern und Schüler waren es. Dazu keine Ausländer, da waren Forderungen noch möglich. Und vergessen wir nicht: Die DDR liegt über 10 Jahre zurück, Fernsehen rund um die Uhr gab es noch nicht, die Kinder öffneten tatsächlich hin und wieder ein Schulbuch.
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 00:37:19
      Beitrag Nr. 20 ()
      @harry_schotter

      Tut mir leid, da hast Du aber ein Eigentor geschossen mit dem Vergleich
      "Natürlich, zweifeln kann man an alles, aber diese erwähnten Mendelschen Gesetze sind so allgemein wissenschaftlich anerkannt, als wie man sicher ist, daß die Erde rund und der Weltraum durch einen "BigBang" entstanden ist."

      Die "BigBang"-THEORIE (und eine solche ist sie oder warst Du dabei?) wird gerade allenthalben durch neue Erkenntnisse korrigiert, wenn nicht sogar weitestgehend widerlegt.

      Wenn jemand nie etwas in Zweifel gezogen hätte, würden wir immer noch an die Erde als Scheibe glauben oder in Höhlen hocken.

      Schule in Deutschland hat hauptsächlich etwas mit einer Geistesmüllabladestation zu tun, schau mal, was für ein veralteter Mumpitz in den Lehrplänen drinsteht, mir wird ganz schlecht, wenn ich an den Käse denke, der z.B. in meinen vergammelten Geschichtsbüchern drinstand, die dortigen Fakten haben soviel Wahrheitsgehalt wie Dein Harry Potter Roman. Auch über manch 25 bis 50 Jahre alte Biologie- und Physikmär, die dort verzapft wird, kann man nur den Kopf schütteln. Der Beispiele gäbe es viele, schlimm genug, wenn man seinem Kind zu Hause beibringen muss, daß das am Vormittag gelernte eigentlich Muff von tausend Jahren ist, den es jetzt zwar runterschlucken, aber am besten gleich nach der Prüfung wieder vergessen solle.


      Ein schwacher Schüler ist nicht deswegen schwach, weil er keine Intelligenz besitzt, sondern weil seine Anlagen nicht entdeckt und gefördert werden und die sind nun mal individuell. Nirgendwo in Europa sind Klassen so gross wie in D und jeder Lehrer heult Dir die Ohren voll, daß er sich nicht um die einzelnen Schüler kümmern kann.
      Lehrerkonferenzen scheinen offensichtlich von Deinem Mendel nie etwas gehört zu haben, wie kommt man sonst auf die Idee, daß nur derjenige intelligent ist, der sich den ganzen sogenannten Allgemeinbildungsbimmelbammel wie Muttermilch reinzuziehen in der Lage ist und dies auch noch mit der gleichen Geschwindigkeit wie die 39 anderen Kollegen - der Rest sich hingegen gleich bei Siemens zum Metallteile-Feilen oder in Wolfsburg ans Fliessband anstellen soll?

      Ausserdem warst Du offensichtlich nicht auf einem Elite-Internat, dann wüsstest Du nämlich, daß Spitzenplätze in Wissenschaft und Wirtschaft vererbbar sind wie Nasen, Augen und Haare und daß dies mehr mit dem richtigen Nachnamen und dem nötigen Kleingeld als mit einem wie auch immer gearteten IQ zu tun hat.

      gruss,
      BigBlender
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 01:01:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      Die Einnahme von Alkohol, XTC oder THC kann bereits nach einem Monat den IQ
      signifikant herabsetzen.
      Setzt man die Drogen ab geht es mit dem IQ auch wieder aufwärts - allerdings nicht unbedingt bis zum Ausgangspunkt (siehe Harald Junke).
      (Das wird kein Wissenschaftler abstreiten, da es bereits in mehreren Studien nachgewiesen wurde.)
      Wenn das aber so ist dann muß das zwangsweise bedeuten das Umwelteinflüsse einen Einfluß auf den IQ haben (Ernährung etc....)

      Ich glaube wir werden einfach nur dümmer, weil wir in einem Paradis geboren sind und nicht wissen was Hunger ist.
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 04:52:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      Schon nach einen Monat ?? :eek: Das hat mir keiner gesagt, Danke !!!



      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 05:43:45
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Harry_Schotter

      ausser STRG+C und STRG+V kannste nix ???

      das ist doch albern....
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 14:32:05
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hier wird oft eines uebersehen,
      das angesammelte, oder anstudierte Wissen kann Intelligenz vortaeuschen, aber ueber
      Dummheit nicht hinweghelfen.

      Das Gegenteil von Dummheit, mag Weisheit sein.
      Weisheit kann auch bei voellig unausgebildeten Menschen
      vorkommen.
      Weisheit ist keine Funktion des Erinnerungsvermoegens.
      Weistheit ist vielmehr, das Verstehen des Lebens.

      Wie kann nun das Leben verstanden werden?
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 21:21:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      @BigBlender

      Deine Ansichten sind sehr idealistisch.Das macht dich sympathisch, was aber nicht heißen muss, daß du deswegen
      auch recht haben musst.:)

      Na also, der BigBang ist allgemein bewiesen, falls
      irgendwo was anderes steht, gib mir mal `nen Link.



      "Ein schwacher Schüler ist nicht deswegen schwach, weil er keine Intelligenz besitzt, sondern............."

      Das hab ich auch nie gesagt.Richtig ist, das die Vererbung und die Umwelt wichtig sind, wobei die Vererbung
      die Hauptrolle spielt, auch wenn`s unangehm ist, das zu akzeptieren, aber ok.......:):):):):):):)



      Ach ja, ich heiße Schotter, nicht Potter, gell.:D
      (Schotter, wie Moos, Penunse, Zaster, Mäuse, Kohle, Flöhe, Kies, oä..:D)



      @falang


      "ausser STRG+C und STRG+V kannste nix ??? ....."



      Wieso, ich hab doch auch was dazu geschrieben !!??!!??:confused::):)





      Gruß

      H.Schotter
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 15:14:42
      Beitrag Nr. 26 ()
      Im Zusammenhang mit der Pisa-Studie kann man das Thema ruhig mal wieder herholen.
      Scheint sich ja alles zu bestätigen.
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 20:25:33
      Beitrag Nr. 27 ()
      Wie wahr
      Avatar
      schrieb am 27.03.06 12:08:21
      Beitrag Nr. 28 ()
      Neueste Studien behaupten - Die Deutschen sind die Klügsten !!!
      Avatar
      schrieb am 27.03.06 12:15:32
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.957.349 von lump60 am 27.03.06 12:08:21:laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.03.06 12:59:48
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.957.349 von lump60 am 27.03.06 12:08:21Hmhm...da leben ein paar ganz besonders Schlaue in Sachen - Anhalt. :laugh:


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