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    DER ULTIMATIVE TODESTHREAD: Der Tod schleicht durch die Gassen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.12.01 01:32:35 von
    neuester Beitrag 06.01.02 19:18:48 von
    Beiträge: 27
    ID: 516.287
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      schrieb am 04.12.01 01:32:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 3.12.2001 www.ftd.de/enron
      Energiehändler Enron: Ausgestöpselt
      Von Ulrike Sosalla, New York

      Der Energiehändler Enron steht vor dem Aus. Die Geschichte vom Aufstieg
      und Fall des siebtgrößten US-Unternehmens liest sich wie ein
      Hollywood-Drehbuch - es geht um Bilanztricks, Großmäuligkeit und die
      schnell verderbliche Nähe zur Macht.

      Der Tag, an dem Enron-Chef Kenneth Lay merkte, dass er ganz unten
      angekommen ist, liegt zwei Wochen zurück. Da rief Lay bei seinem alten
      Freund George W. Bush an - und er erreichte ihn nicht. "Die
      Bush-Regierung wollte einfach nichts mehr mit uns zu tun haben", sagt
      ein Enron-Manager.

      Spätestens da wusste Lay, dass sein Lebenswerk einstürzen würde. Der
      59-Jährige war Chef des siebtgrößten Unternehmens in den USA, er machte
      mehr Umsatz als IBM und war einflussreichster Energieberater des
      Präsidenten. Alles vorbei. Nun konnte dieser Mann nur noch darauf
      hoffen, dass ein kleiner Rivale sein Unternehmen für lächerliche zehn
      Mrd. $ kaufen würde.


      Doch der Rivale Dynegy blies diesen rettenden Kauf am vergangenen
      Mittwoch ab. Die Branche rechnet in den kommenden Tagen mit dem
      Insolvenzantrag und fragt sich: Wie konnte es so weit kommen?


      Enrons Kollaps ist nicht nur der größte Firmenzusammenbruch, den es in
      den USA je gab, es ist auch der schnellste. Zwischen der
      Veröffentlichung der Quartalszahlen am 16. Oktober, bei der zum ersten
      Mal die Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung bekannt wurden, bis zur
      Insolvenz liegen sechs Wochen.


      In diesen Wochen stürzte die Enron-Aktie von 33 $ auf 30 Cent. Mehr als
      30 Mrd. $ Börsenwert wurden vernichtet, und eine
      Energie-Handelsplattform mit einem Umsatz von 500 Mio. $ pro Tag hörte
      einfach auf zu existieren. Am Wochenende verhandelte Enron mit seinen
      Banken über Kredite, um wenigstens einen Teil des täglichen Geschäfts
      weiterführen zu können.


      "Über die Gründe für diesen Zusammenbruch werden noch viele Bücher
      gefüllt werden", sagt Peter Eavis, der im Finanzinformationsdienst
      Thestreet.com schon im Mai Enrons Buchhaltung anprangerte.


      Enrons Geschäfte sind so vielfältig, so komplex, dass viele Banken
      selbst Tage nach dem Kollaps noch keinen Überblick darüber haben, wie
      viele dieser Geschäfte bei ihnen in den Büchern stehen.


      Fest steht nur eines: Ohne einen Blick nach Houston, in die
      Firmenzentrale, sind Aufstieg und Fall dieses Unternehmens nicht zu
      verstehen. Hier, in der Energiehauptstadt der USA, steht Enrons
      glänzender Turm aus Stahl und Glas. Von seinem Büro im 39. Stock hat
      Kenneth Lay freien Blick auf die Gebäude seiner Konkurrenten, die sich
      auf wenigen Hundert Metern der Louisiana Avenue drängen.


      Enron war mehr als doppelt so groß wie sein dichtester Verfolger, und
      sein Gründer Lay kann es sich als Verdienst anrechnen, den Markt, den
      diese Unternehmen mit Erfolg beackerten, erfunden zu haben.


      Lay wollte nicht Rohstoffe fördern, er wollte der Zwischenhändler sein,
      der sich zwischen Produzenten und Verbraucher schaltet, und der an jeder
      Transaktion einen kleinen Teil verdient. Ihn elektrisierte, dass es
      diese Märkte für Strom und Gas noch nicht gab, Enron also die Chance
      hatte, nicht nur zu handeln, sondern auch zu bestimmen, wie der Markt
      überhaupt funktioniert.



      Laufbahn begann im Energieministerium


      Seine Laufbahn begann Lay in den 70er Jahren im Energieministerium. Er
      erkannte das Potenzial der Deregulierung von Gas und Strom und wechselte
      in die Privatwirtschaft. 1985 fusionierte er die beiden
      Gaspipeline-Betreiber Internorth und Houston Natural Gas, warb für die
      Erlaubnis, Gas zu handeln, und stieg in das neue Geschäft ein. Der Name
      des fusionierten Unternehmens: Enron.


      Dieser erste Deal hatte bereits alles, was Enron in den folgenden Jahren
      groß machen sollte. "Die Kernstrategie war es, als Erster in einen Markt
      einzusteigen und in dem anfänglichen Chaos und der fehlenden Transparenz
      hohe Gewinne zu erzielen", sagt ein Manager.


      Lay warb dafür Leute an, die, wie er, neue Märkte sahen, kein Risiko
      scheuten und das Unternehmen aggressiv antrieben. Sein bester Einkauf
      sollte am Ende sein schlechtester sein: 1990 verpflichtete Lay den
      McKinsey-Berater Jeffrey Skilling.


      Skilling war voller Energie und Arroganz. Als "hypersmart and
      hyperconfident" bezeichnete ihn das Wirtschaftsmagazin "Worth", als es
      ihn im April dieses Jahres zum zweitbesten CEO des Landes kürte, hinter
      Steve Ballmer von Microsoft.


      Doch wer Skilling in die Karten sehen wollte, wurde rüde abgewiesen.
      Einen Analysten, der hartnäckig verlangte, zu Enrons Quartalsergebnis
      die Bilanz des Unternehmens zu sehen, bezeichnete Skilling im März
      öffentlich als "Arschloch".


      Ähnlich direkt näherte sich Skilling seinem Job bei Enron. Er sollte
      neue Märkte erschließen, und er tat es. Von seinem Antritt 1990 bis zu
      seinem überraschenden Abgang vor drei Monaten wuchs der Umsatz von 4 auf
      150 Mrd. $ pro Jahr.


      Vom Handel mit Strom und Gas erweiterte Skilling das Geschäft auf
      Internet-Bandbreite und stieg in den Derivatenhandel ein, ein Feld, auf
      das sich sonst nur Spezial-Abteilungen von Banken wagen.


      Lay trieb sich unterdessen als Lobbyist auf Dinnerpartys und Wahlkämpfen
      herum. Seine Nähe zur Familie Bush stammt noch aus der Zeit, als Bush
      senior Präsident war. Als Bush die Wiederwahl verfehlte, vergab Lay
      Mitarbeitern der Bush-Administration Posten bei Enron.



      Wahlkampfunterstützung für Busch junior


      Auch um Bush junior kümmerte sich Lay. Bereits bei dessen erstem
      Wahlkampf in Texas war Enron einer der größten Spender. Zu Bushs
      Präsidentschaftswahlkampf steuerte Enron 200.000 $ bei, Kenneth Lay
      stiftete weitere 100.000 $. "Enron ist an der Spitze der Gruppe von
      Firmen, die bei Bush Gehör finden", sagte der texanische
      Verbraucherschützer Craig McDonald Anfang des Jahres. Als es vor zwei
      Wochen ernst wurde, war die Leitung zu Bush gekappt - der Gewinner wurde
      zum Verlierer.


      Das war neu. Lange wurden Lay und Skilling gefeiert. Sechs Jahre in
      Folge kürte das Magazin "Fortune" Enron zum innovativsten Unternehmen
      des Jahres. Wie innovativ der Energiehändler wirklich war, kommt jetzt
      ans Licht.


      "Enron hat einen großen Teil seiner überbordenden Kreativität auf seine
      eigene Buchhaltung verwandt", urteilt Paul Brown von der Stern School of
      Business an der New York University.


      Die verknappten und undurchschaubaren Bücher waren es, die die Krise
      auslösten. Als Enron im Oktober mit den Quartalszahlen überraschend
      Abschreibungen über knapp 2 Mrd. $ verkündete.


      Analysten und Fondsmanager schimpften. Seit Monaten hatten sie von Enron
      gefordert, seine Zahlen verständlich zu präsentieren - bekommen hatten
      sie allenfalls Schimpfworte. Nun aber, da der Enron-Kurs von seinem Hoch
      von 90 $ bereits auf 33 $ gefallen war, wollten sie Erklärungen.


      Kenneth Lay zögerte. In der ersten Telefonkonferenz am 16. Oktober sagte
      er nicht einmal, wofür die Abschreibungen anfielen. Schließlich kam die
      Wahrheit heraus: Enron hatte eine verlustreiche Partnerschaft mit einer
      Firma beendet, deren Hauptgesellschafter Enrons Finanzchef war. Die
      Verluste blieben allein an Enron hängen.


      Um das Vertrauen der empörten Investoren zurückzugewinnen, setzte Lay
      eine Woche später eine zweite Telefonkonferenz an. Da ermittelte bereits
      die amerikanische Börsenaufsicht SEC.


      In dieser Telefonkonferenz lieferte Lay eine Vorstellung ab, die viele
      Analysten als seinen größten Fehler bezeichnen. Er weigerte sich weiter,
      die Zahlen seines Unternehmens detailliert zu erläutern. Doch die alte
      Arroganz zog nicht mehr. Die Investoren flohen, die Aktie fiel jeden Tag
      steiler.


      Das setzte eine Kettenreaktion in Gang. Der Fall der Aktie löste täglich
      neue Forderungen aus - denn viele der Anleihen, die Enron auf seine
      vielen Nebenfirmen ausgegeben hatte, waren an einen hohen Aktienkurs
      gekoppelt und wurden nun fällig.


      Das untergrub das Vertrauen der Handelspartner. Sie fürchteten, der
      Konzern werde seine Rechnungen nicht mehr begleichen, und wechselten zu
      anderen Strom- und Gashändlern. Das höhlte Enrons Zahlungsfähigkeit
      weiter aus - ein Teufelskreis.



      Vorzeichen des Niedergangs


      Für den Niedergang gab es Vorzeichen. Das erste war der Abgang des
      Vorstandsvorsitzenden Jeffrey Skilling. Vor gut drei Monaten war er nach
      nur sechs Monaten an der Spitze überraschend abgetreten und hatte den
      Job wieder Lay überlassen. Seine Gründe seien rein persönlich,
      versicherte Skilling damals.


      Das sieht aus heutiger Sicht anders aus. Vor allem Skillings Aussage,
      der fallende Aktienkurs habe ihn persönlich getroffen, gewinnt Gewicht.
      Schließlich war es der fallende Kurs, der Kreditrückzahlungen über mehr
      als 9 Mrd. $ auslöste.


      Nun mehren sich in den USA die Rufe nach strengerer Regulierung in den
      Energiemärkten und an der Börse. SEC-Chef Harvey Pitt hat bereits
      angekündigt, zu untersuchen, welche Bilanzierungsregeln geändert werden
      müssten. Die Energiehändler könnten also mit Jahren Verspätung doch an
      eine beaufsichtigte Börse gezwungen werden - ein Plan, den Enron mit
      Erfolg bekämpft hatte.


      Bis dahin scheint der Tipp von Fondsmanager Brian Dutt der beste Rat für
      Investoren zu sein: "Es gibt keine Zahl, die so viel über ein
      Unternehmen sagt wie die Zahl der Aktien, die seine eigenen Manager
      verkaufen." Lay verkaufte im Lauf der letzten 18 Monate Enron-Aktien für
      140 Mio. $, Skilling für 60 Mio. $.



      © 2001 Financial Times Deutschland

      URL des Artikels: http://www.ftd.de/ub/di/FTDCGR2EQUC.html
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 18:20:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      bestell das Abo ab !!! :D
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 18:29:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      MH wo kommmmst du herrrr haste allles verpent
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 21:38:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      Immer mit der Ruhe, is ne reine Archivsammlung.

      Ausserdem gehts hier nicht um aktualität, sondern eher um die Stories als solche und diese sind wohl mehr als interessant und lehrreich, auch wenn mancher das nicht nachvollziehen kann. ;o)

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 21:55:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ MH

      Interessanter Beitrag. Super.

      Gruß rsch

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      Avatar
      schrieb am 05.12.01 02:46:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      Badank dich bei Ulrike Sosalla die hat den geschrieben, ich nur kopiert. ;o)

      Aber die Geschichte ist hochinteressant und lässt erahnen was in so manchem Grosskonzern so abläuft. Grad in US gibt es recht viele kreative Methoden der Buchhaltung und hier sollte man ganz genau hinschauen, auch wenn dies nur ein kleiner Bestandteil des gesamten (auf den Text bezogen) ist.

      Big is not beautiful, fand ich diesbezüglich auch eine interessante These.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 04:57:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      @alle

      die Story scheint okay zu sein, aber genau diese sagt doch alles aus. So wie die nichtdurchblickenden Hasen weggehoppelt sind, so werden sie auch wiederkommen. Geld stinkt nicht.

      ENRON ist eine Perle, eine Fortune 500 Company, mit 100 Mrd USD Jahresumsatz. Sie haben halt ein wenig beschissen, aber so groß war der Schaden auch wieder nicht. Und sie wurden gnadenlos abgezockt, weil sie moralisch an der Wand standen, aber die US-Regierung bringt nun Fairplay ins Spiel, und die Banken folgen. Es kann nicht sein, daß rundrum Vermögen vernichtet wird aus reiner Unfairness, nur damit sich einige Haie bereichern können. Das schmutzige Spiel war offenkundig, ich würde mich freuen, wenn DYN ihre gerechte Strafe kriegen, die 10 Mrd USD der Anklage sind noch viel zu billig!

      der Prof :look:
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 11:38:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      10 Mrd. ? Sicher ? Ich dachte 10 Mio. ?
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 14:40:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Fairnis? lol Hier gehts um knallharte wirtschaftliche Interessen. Das letzte was hier angewandt wird, ist fairnis.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 14:45:46
      Beitrag Nr. 10 ()
      sagen wir mal Sozialverträglichkeit, Kompatibilität mit dem anti-bin-Laden-Programm "rettet die Weltwirtschaft".

      Und dann gibt es auch noch Gesetze, geschriebene und ungeschriebene. Diese zu brechen oder zu hart an die Grenzen zu gehen kann auch eine coolen Player irgendwann in Bedrängnis bringen. Ich rede nicht vbon Moral, sondern von Klguheit, von mir aus im Sinne der Spieltheorie, Stichwort "Gefangenendilemma".

      Es frommt eben nicht alles, was möglich ist. Die alten Weisheiten haben oft einen harten Kern.

      dP :look:
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 15:22:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      Im eigenen Interesse versucht ein Staat immer die Grossen zu retten, doch werden einige Assets flöten gehen. US wird versuchen diese im eigenen Lande zu halten. Soweit ich weiss, gibts hier wohl auch noch Verflechtungen nach Japan, es wird also auch politisch interessant.

      Das alles beseitigt jedoch nicht die eigentlichen strukturellen Probleme ich könnte mir gut vorstellen, dass wir hier noch einiges Insolvenzen erleben werden, auch in dieser Grössenordnung.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 16:47:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Prof19
      Eine Perle im S&P 500, da bin ich glatt vom Stuhl gefallen.
      LoL!!!!!!!!!
      Was bitte schön ist denn an Dynegys Verhalten auszusetzen? Hätte ich genauso gemacht.
      Kauf Dir lieber 888 485, dann hast Du die besseren Karten.
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 22:11:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      @robur

      deine WKN tat nicht in WOL, sorry.

      was das sentiment anbetrifft, das finde ich immer wieder interessant. ich erinnere mich an den "crash" am 21.09.01, es gab einen thread über fonds, und ich empfahl stattdessen GUM, Infineon und Zloty-Konto. Wurde dafür total angemacht. Infineon bähh. Gerade Infineon hat sich seither verdoppelt. WEIL alle bähh gemacht haben.

      jetzt schau ich mir mal enron an. war mal eine der geilste firmen in usa. in wenigen wochen ging der kurs von 20 auf nahe null. nur wegen ein paar kleinen finanztricks. schau dir mal die dt telekom an, oder nortel, oder sonst was, ist doch fast überall das selbe.

      ich denke, enron stand hoch oben und tat eine tiefen fall. aber das sentiment ist am drehen. wenn jemand sagt "Perle??? bähh" dann sollte ich das ausdrucken und an die wand hängen, denn die firma hat nun 3 jahre zeit, alles abzuwickeln. ich denke daß was übrig bleiben wird, sonst hätte dynegy nicht die 11 USD geboten. die sind doch auch nicht blöd und hatten auch genug zeit, die bücher zu prüfen. die nachbesserung auf 5 usd waren ja nur, weil der kurs inzwischen gefallen war. auch die abstufungen durch s&p und moody`s lagen nur am kurs.

      aber firmen sollten existieren können ohne aktienkurse. sonst ist was faul. einen guten firmenlenker interessiert der aktienkurs sind sonderlich. es sei denn es geht um insidertrading oder übernahme. ansonsten ist der kurs fast belanglos.

      ich denke, enron wurde fertig gemacht, warum weiss ich noch nicht. vielleicht war es die arroganz der chefs. vielleicht waren sie selber wildsäue, und viele hatten mit ihnen eine offene rechnung zu begleichen.

      dynegy hat sich saumäßig verhalten. sie sagten s&p und moody`s daß sie nicht übernehmen würden. dann stuften s&p und moody`s ab. dann sagte dynegy sie hätten gerne übernommen, aber es ginge nicht, wegen der abstufungen. SO GEHT DAS NICHT! man wollte vielleicht auch nur die pipeline haben. dann darf man aber nicht lügen und sagen, man wollte die übernahme.

      denkt blos nicht, daß alles erlaubt ist. es ist sogar mehr verboten als erlaubt. wenn der richter sagt, enron hatte durch die lügen und täuschungsmanöver von dynegy einen schaden von 10 mrd usd, dann klapperts aber. und so wie ich das rechtssystem in usa kenne, liegt es im bereich des möglichen. sehr wohl.

      der zweite punkt sind die banken. die werfen normalerweise nicht das gute geld dem schlechten hinterher.

      ist euch eigentlich klar, daß enron sich im letzten quartal angestrengt hat und im energiehandel ca 500 mio usd mehr erwirtschaftet hat als geplant? schaut euch mal alle NM-Firmen an, ihre kapitalisierung und ihren ertrag, enron hat nur einen bruchteil der großen NM-Firmen wie t-online, und macht vermutlich mehr gewinne als alle NM-Firmen zusammen. mehr als alle zusammen!!

      jedem der sich auskennt ist klar, daß enron eine hochprofitable firma sein kann. sofern man aufhört, sie fertig zu machen, aus reiner habgier die firma zu zerstören, das weltweite geschäft, die weltweite konjunktur, die arbeitsplätze, die einlagen der mitarbeiter.

      nach dem selben muster könnte man fast alle firmen der welt fertig machen. kaum haben sie mal beschissen (was fast alle tun), geht die meute short, bis die aktie auf null steht. das kann man mit der deutschen telekom machen, mit der deutschen bank, der commerzbank, mit daimlerchrysler. alle haben probleme, alle haben zZt verluste. paßt mir die nase nicht vom schrempp, hau ich daimler runter. zu bedenken: daimler ist gegen enron ein zwerg. und hier sehe ich das problem, leute: so kann man nicht weiter machen, die kultur am kapitalmarkt geht verloren, die zocker machen alles kaputt, und die weltwirtschaft wird leiden ohne ende. enron ist nur ein beispiel. und deshalb sagt der us-senat, halt, so wollen wir das nicht haben am kapitalmarkt, das muss untersucht werden. nicht nur bei enron, auch bei dynegy und anderen.

      was ist schlimmer für den markt? dynegy-enron oder binLaden - WTC?

      denkt ihr auch noch mal nach, oder wird nur noch gezockt?
      der Prof
      :) :) :)
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 00:51:28
      Beitrag Nr. 14 ()
      S T R O M M A R K T


      Absturz eines Überfliegers

      Bis vor kurzem galt der US-Energiekonzern Enron als Vorbild der Branche. Jetzt ist er pleite. Ist die Liberalisierung des Strommarkts bedroht?

      Von Thomas Fischermann & Fritz Vorholz



      Es ist eine merkwürdige Pleite. Enron, der größte Energiekonzern der Vereinigten Staaten, hat Konkurs beantragt - aber nicht einmal die Lichter flackern. Der steile Fall des einstigen Musterunternehmens aus dem texanischen Houston bricht alle Rekorde und wird zur größten Bankrotterklärung der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte - doch als Argument gegen die Liberalisierung der weltweiten Energiemärkte taugt der Absturz kaum.

      Und das, obwohl Enron so konsequent wie kein anderes Unternehmen die Chancen deregulierter Energiemärkte nutzte. Ganz herkömmlich war die Firma 1985 aus dem Zusammenschluss zweier Pipeline-Betreiber entstanden. Kenneth Lay aber, Enron-Gründer und Freund des US-Präsidenten George W. Bush, pfiff auf die Weisheiten seiner konservativen Branchenkollegen und machte aus seinem Unternehmen etwas ganz anderes. "Wir sind kein Energiebetrieb mehr", lautete ein paar Jahre später seine Devise, "wir machen Märkte."

      Enrons Kerngeschäft war fortan nicht mehr die Produktion oder der Transport von Energie. Sein Geld verdiente der rasch wachsende Konzern mit dem Großhandel von Strom und Gas - und mit Wetterversicherungen, Leitungskapazitäten für die Datenübertragung, mit Rechten auf Aluminium- und Holzlieferungen.

      Wenn irgendwo auf der Welt über die Deregulierung und Öffnung von Energiemärkten gefeilscht wurde, war Enron dabei - und etablierte sich im Erfolgsfall umgehend als aggressiver Mitbewerber. Engagierten Beschäftigten bot das Unternehmen ein ideales Betätigungsfeld. Ohne Wissen ihrer Chefs entwickelte eine Angestellte 1999 EnronOnline - einen Marktplatz für Strom und Gas im Internet, der binnen zweier Jahre zur zentralen Plattform für den Energiehandel wurde. Fünf aufeinanderfolgende Jahre lang kürte das Wirtschaftsmagazin Fortune Enron zur innovativsten Firma der Vereinigten Staaten.

      Wie schnell sich die Zeiten ändern: Der Abstieg vom Helden der Branche zum Pleitier dauerte für Kenneth Lay jedenfalls nur sechs Wochen. Am 16. Oktober veröffentlichte er die jüngsten Quartalszahlen und ließ quasi nebenbei Informationen über bislang unbekannte Deals, Kapitalschwund und zusätzliche Schulden durchsickern. Branchenanalysten hatten schon seit Monaten mehr Transparenz gefordert - mit Recht, aber erfolglos. Jetzt kam heraus, dass mit buchhalterischen Tricks gewaltige Probleme des Konzerns kaschiert worden waren: Fehlinvestitionen bei Kraftwerken in Oregon, England und Indien; teure Ausflüge ins Geschäft mit Wasser und Zeitungspapier. Dazu der Kauf viel zu großer Kapaziäten von Internet-Breitbandnetzen. "Getrieben von dem Drang, die Nummer eins zu sein, wurden die Chancen auf deregulierten Märkten falsch eingeschätzt", sagt Klaus-Dieter Maier, Energieexperte beim Beratungsunternehmen A. T. Kearney. Die "Gier nach Wachstum" sei Enron zum Verhängnis geworden.

      Als der Ruf lädiert war, kam das Ende fast schon zwangsläufig. Die Kundschaft scheute vor Enron zurück; das sinkende Handelsvolumen bescherte dem Unternehmen schlechtere Konditionen. Die Ratingfirma Standard and Poor`s stufte den Status von Enron auf die Kategorie "Müll" herunter - woraufhin zahlreiche teure Kredite sofort fällig wurden und das eigenkapitalschwache Unternehmen in einen verhängnisvollen Abwärtsstrudel gerissen wurde.

      Enron ist pleite, das Geld von Tausenden Aktionären wurde vernichtet - die Fachwelt aber bewegt vor allem die Frage, ob der Absturz des texanischen Höhenfliegers auch der Beweis dafür ist, dass die mit der Energiemarkt-Liberalisierung verbundenen Hoffnungen übertrieben waren. "Elektrischen Strom als eine handelbare Ware zu begreifen, dieses Prinzip wird nun wohl zunehmend infrage gestellt werden", sagt Walt Patterson, Energieexperte am Royal Institute of International Affairs in London. Und das businessfreundliche Wall Street Journal beweinte bereits das vermeintliche Ende eines "großen Experiments: Sehen Sie, was stattdessen passiert ist."

      Tatsächlich ging das Enron-Desaster an den Energiemärkten - nach ein paar Tagen der Aufregung - fast spurlos vorbei. Was nach Meinung von Michael Kraus, Geschäftsführer der LBD-Beratungsgesellschaft in Berlin, gerade die Stärken der Liberalisierung beweist. Dass es weder in Amerika noch hierzulande größere Knappheiten oder Domino-Effekte gegeben habe, zeige, wie geschmeidig der deregulierte Markt arbeite. Als Kraus und seine Mitarbeiter Ende vergangener Woche bei vermeintlich in Not geratenen Enron-Kunden, vor allem Stadtwerken, vorstellig wurden und ihre Hilfe andienten, winkten die alle freundlich ab. Man hatte bereits neue Strom- und Gaslieferanten gefunden.

      Die Konkurrenz der alteingesessenen Energiefirmen rieb sich sogar die Hände: Die einen sahen einen lästigen Wettbewerber verschwinden, die anderen interessieren sich für den Kauf von Unternehmensteilen. Die kleine Energiefirma Standard Power & Light aus Illinois hat freundlich angeboten, den ganzen Konzern für schlappe 700 Millionen Dollar zu übernehmen. Schon seit Wochen liefen spezialisierte Headhunter in London und New York zur Hochform auf: Sie warben bei Enron einige der besten Leute ab.

      Über die Zukunft ihres ehemaligen Arbeitgebers wird seit Wochenbeginn in New York verhandelt. Die Liste der Gläubiger ist 54 Seiten lang, seine Gesamtschulden gibt der Konzern mit 31 Milliarden Dollar an - wobei nach einigen Schätzungen noch mal zweistellige Milliardensummen versteckter Schulden hinzukommen könnten. Die "harten" verkäuflichen Werte des Unternehmens reichen dafür offenbar keineswegs aus: ein paar Kraftwerke in aller Welt, 25 000 Meilen Pipelines, Windgeneratoren, Wasserwerke. Kenneth Lay will erreichen, dass das Unternehmen nicht zerschlagen und verkauft wird, sondern in einer abgespeckten Form weiter operieren kann.

      Da hat er jetzt erst einmal Zeit gewonnen: den Konkursantrag und eine zum Wochenbeginn von den Hausbanken gewährte Finanzspritze in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. Zum Kostensparen kündigte Enron die Kürzung von 5100 Stellen an, und weitere werden folgen. Ohnehin sind die Mitarbeiter die Gelackmeierten des Konkurses: Für 15 000 Beschäftigte sind die ins Bodenlose abgestürzten Enron-Aktien Teil der Altersabsicherung. Ganze Geschäftszweige - darunter erfolgreiche Tochterunternehmen wie hierzulande EnronWind - bangen nun ums Überleben.

      Die letzte mögliche Finanzquelle für die Deckung der Enron-Schulden: Das Unternehmen will seinen Konkurrenten Dynegy auf "mindestens zehn Milliarden Dollar" verklagen. Dynegy hatte Enron eigentlich kaufen wollen, sprang aber in den Wirren der letzten Wochen wieder ab. Kurz vor Toresschluss, gerade noch rechtzeitig.



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      (c) DIE ZEIT 50/2001
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:51:27
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ein exzellentes Posting, Prof. :):):)

      Nur schade oder vielleicht auch Gottseidank :D, dass es so wenig eigenständige Querdenker wie Dich gibt :D
      Sonst wären einige Chancen, da allgemein als solche erkannt, keine Chancen.:D

      Mit herzlichem Gruß
      ÁNDY DER AECHTE :)
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 02:11:52
      Beitrag Nr. 16 ()
      Prof 19

      Ganz doll. Also leute verkauft und geht alle nach Hause. Nach dem Beitrag von Prof 19 wird der größte Energiekonzern in Amerika geschlossen und in USA gehen alle Lichter aus. Außerdem wird das Unternehmen die seine sämtliche Aktivitäten auf der Welt einstellen. Also verkauft und geht nach Hause oder kauft euch Lipro oder Biodata oder Kinowelt oder Prodakta. Enron ist nix für euch. Ich höre aber nicht auf den Prof 19. Ich bleibe bis 6 Euro drinn
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 05:59:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Gauner1, dunkel ist Deiner Rede Sinn. Prof 19 rät in absolut und äußerst verständlichem Deutsch dazu, ENE zu kaufen. Er appelliert dabei immer wieder, amüsant zu lesen. sich eigenständige Gedanken zu dem Geschehen zu machen und nicht unreflektiert jede Latrinen-Parole nachzubrabbeln.:D

      Great NEWS:Thursday December 6, 6:40 pm Eastern Time
      Enron loan syndication moving smoothly, sources say
      NEW YORK, Dec 6 (Reuters) - Citibank (NYSE:C - news) and J.P. Morgan Chase & Co. (NYSE:JPM - news), the top lenders in mergers and acquisition finance, aren`t facing challenges lining up banks to participate in a $1.5 billion loan to Enron Corp. (NYSE:ENE - news), executives familiar with the situation said.
      ADVERTISEMENT
      The two banks agreed on Monday to provide the troubled energy company with $1.5 billion in so-called debtor-in-possession financing. The money gives Enron cash to continue running its business while it reorganizes under Chapter 11 bankruptcy protection.

      The syndication of the loan is at very early stages and term sheets have yet to be sent to banks to solicit participation. But early indications are that the two banks won`t have any trouble lining up syndicate banks for several reasons, these people said.

      Under the terms of the deal, Enron gains access to $250 million immediately, and will get an additional $250 million in coming weeks when it provides lenders with ``a satisfactory business plan,`` according to an Enron statement Monday.

      A further $1 billion will be available to Enron when certain conditions are met, including successful syndication, which is when tranches of a loan are farmed out to other banks.

      For one thing, the loan is backed by collateral including proceeds from the sale of Portland General, an Oregon utility that Enron agreed to sell to Northwest Natural Gas for about $1.8 billion plus $1.1 billion in assumed debt and preferred stock.

      Second, the loan has garnered interest from Enron`s current lenders, including Credit Suisse First Boston, Bank of America, and Royal Bank of Scotland, since those lenders have the biggest stake in ensuring the company successfully emerges from Chapter 11, these people say.

      Thirdly, DIP lenders come before other creditors in getting a payback in the event the company liquidates, making it one of the safest kinds of loans to troubled companies like Enron, whose debt has been downgraded to noninvestment grade ``junk`` status and its equity trades for pennies.

      ``There is a self-help component to this,`` said one executive who is closely involved in the loan. ``There are a lot of big banks with some big exposures that want to help Enron make it through this. It`s very much in their self-interest to help this cause.``

      The loan is currently being priced at around 350 basis points over the London Interbank Offered Rate, or Libor, which is at the top of the range of the average DIP financing of 250 to 350 basis points, according to analysts.

      Because its very early in the loan syndication process, it`s unclear how many banks will participate in the loan. And bankers fees haven`t been established.


      Bei dieser Dip-Finanzierung ( um eine Neu-Strukturierung unter dem Schutz von Chapter 11 zu erreichen)geht es um ein recht breites Banken--Konsortium und um eine Entscheidungs- und Absicherungsprozedur die angemessene Zeit benötigt. Diese Finazierung ist lukrativ und relativ risiko-frei, weil es mit preferred Sicherheiten unterlegt wird. Nichts wäre unsinniger, als in diesem Stadium ungeduldig oder nervös ztu werden. Schaut Euch einmal den Chart von XOXO an, die hatten auch einmal einen Start von 27cts zu zwei Dollar. Im übrigen der Rücksetzer heute auf 62 cts das war ein 61,8 -%-iges Pullback des Laufs von 25 cts auf 1,25 $. Nicht mehr und nicht weniger. Eine nicht unübliche Sache nach einem vehementen Anstieg.
      Gruß

      ANDY DER AECHTE
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 07:42:57
      Beitrag Nr. 18 ()
      Und da ist auch schon die nächste story vor uns:

      Japanischer Baukonzern Aoki pleite

      Tokio (dpa) - Der japanische Baukonzern Aoki ist unter einem
      milliardenschweren Schuldenberg zusammengebrochen. Das Unternehmen
      beantragte vor Gericht Gläubigerschutz, wie der Konzern bekannt gab. In
      Reaktion auf die Nachricht stürzte die Aktie an Tokios Börse auf einen Yen
      ab. Bisher galt Japans Bauindustrie als «heilige Kuh». Doch der
      Zusammenbruch von Aoki könnte nun auch andere angeschlagene Banken
      ermuntern, ihre eigenen Kreditlinien für problematische Kunden zu stutzen
      oder gar zu kappen.


      07:21 am 06.12.2001 - Ressort: News
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 09:35:56
      Beitrag Nr. 19 ()
      @gauner1

      ich bleibe auch drin, vielleicht sehe ich 2-3 USD.

      meine Botschaft: hier stimmt was nicht, denn so würde das mit Daimler nie laufen. Bei ENRON wrden offene Rechnungen beglichen, die waren nie bankrott, bis sie ins Bodenlose gestürzt sind, ein Komplott. UND DAHER KAUFEN.

      dP
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 09:40:50
      Beitrag Nr. 20 ()
      @prof19

      bei 2-3 USD würde Deine Option ganz gut aussehen - gell ?
      :D - hätte aber auch nichts einzuwenden...
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 09:50:10
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Keule der Steinzeit

      habe 6000 Aktien, keine Option bei Enron

      Wahnsinnige können nun den Call Dez 2,5 nehmen. ich nicht.
      Das mit der Aktie dauert oft länger als man denkt. Sieht so aus, als würden die Feinde noch nicht so schnell Ruhe geben. ABer irgendwann sollte das Posiive überwiegen.

      So viel negatives Sentiment auf einem Haufen Scheiße: Das finde ich irgendwie scheinheilig, und deswegen wird es sich ändern.

      dP
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 12:59:22
      Beitrag Nr. 22 ()
      09:22 Uhr: Blitzmeinung von Christof Schmidbauer


      Lobster vor dem Aus


      Die Achterbahnfahrt der Lobster-Aktie endet wahrscheinlich mit einem Crash. Dem Dauersanierungsfall droht nach dem Scheitern einer Kapitalerhöhung das Geld auszugehen. Die Hälfte des Grundkapitals ist verbraucht, eine Tochter ist Pleite. Dass bei diesen Verhältnissen die Aufsichtsräte abspringen, überrascht nicht. Personalwechsel gehörten bei Lobster zur Tradition. Trotz des Booms in Lobsters Zielmarkt "Massenspeicher" wurden fast ausschließlich Verluste produziert. Der Hummer ist schlecht, die Aktie auch.

      quelle: sharper.de
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 14:54:07
      Beitrag Nr. 23 ()
      Von Sebastian Becker


      Enron kümmert RWE und Eon wenig


      Der Energiehändler Enron ist dabei die größte Firmenpleite der USA hinzulegen. Der Konzern, der einst ein Umsatz von 100 Milliarden Dollar machen, verursacht mit seinem Niedergang weltweit eine Depression auf dem Energiesektor. Deshalb wurden die Aktien der deutschen Energie-Unternehmen RWE und Eon mit den Strudel gerissen. Sie verloren mehr als vier Prozent an Wert. Trotzdem besteht für die Deutschen kurzfristig keine Gefahr. Sebastian Becker


      Der Enron-Konzern hat sein kompliziertes Geschäftsnetz über den gesamten Erdball gelegt. In Deutschland galt der US-Konzern als einer der Vorreiter der Liberalisierung der Energiemärkte. Mit Billig-Preisen drückte das texanische Unternehmen die bis dato üblichen Tarife.

      Mit Strom handelte das US-Unternehmen allerdings nur und hatte keine eigene Produktion. Die europäische Enron-Tochter war darauf angewiesen, die Netze der Konkurrenten zu nutzen. Gas bot Enron hingegen direkt kommunalen Versorgern und Großverbrauchern an. Die Endabnehmer freuten sich über die günstigen Preise des US-Riesen. Nach dem Aus für Enron ist der Weg wieder frei zu höheren Preisen.

      Enron hatte fünf Prozent Anteil am Stromabsatz

      Deshalb wird es den großen deutschen Energieversorgern leicht fallen, das Enron-Debakel zu verkraften. Denn der US-Riese hatte schätzungsweise nur einen Anteil von fünf Prozent am Stromabsatz in Deutschland.

      RWE kann deshalb seine starke Marktstellung auch in Zukunft behaupten. Die Essener setzten im ersten Quartal 2001 5,2 Milliarden Euro mit Strom um. Das entspricht etwa einem Drittel des Gesamtumsatzes von RWE. Beim Betriebsergebnis macht der Strom sogar noch mehr aus: Hierzu steuert dieses Geschäftsfeld sogar mit etwa 406 Millionen Euro knapp 45 Prozent des Gewinns nach der ersten Periode bei.

      Ähnlich gering sind die Auswirkungen des Enron-Niedergangs auf den Gashandel. Nach externen Schätzungen bestritt das US-Unternehmen lediglich ein Prozent des Gashandels in Deutschland. Probleme bekommen in diesem Energiesegment nur einige Stadtwerke. Sie haben 20 bis 30 Prozent ihres Bedarfs von dem US-Pleitekandidaten bezogen und dafür Gaspreise gezahlt, die bis zu 20 Prozent unter denen der Konkurrenz lagen. Sie müssen nun sehen, wo sie einen neuen Geschäftspartner mit ähnlich günstigen Tarifen finden.

      Deutsche Versorger können in Lücken vorstoßen

      RWE setzt mit Gas im Verhältnis zum Gesamterlös nur relativ wenig um. Durch das Enron-Debakel kann das Unternehmen nun in die Lücke stossen, die bei den Stadtwerken entstanden ist.

      Noch besser Aussichten in diesem Geschäftsfeld hat Eon. Das Düsseldorfer Unternehmen baut gerade seine Stellung im Gasmarkt aus. Die Gesellschaft will ihre Beteiligung am europäischen Gashändler Ruhrgas vergrößern. Noch stellt sich das Kartellamt quer. Bis Ende Januar 2002 hat die Gesellschaft nun noch einmal Zeit, überarbeitete Pläne einzureichen. Mit Ruhrgas könnte Eon auch im Industriekundengeschäft Fuß fassen. Dort suchen Kunden nach dem Enron-Niedergang neue Geschäftspartner.

      Deshalb wird das endgültige Aus von Enron langfristig RWE und Eon sogar nutzen. Die Aktien werden sich schnell von ihrem Rückschlag erholen.
      Stand:12.12.2001
      © 2001 sharper.de
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 09:36:49
      Beitrag Nr. 24 ()
      07:54 Uhr: Blitzmeinung von Sebastian Becker


      Hoffnungsspan für Enron glimmt nur matt


      Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist es, mehr aber auch nicht. Dynegy und Enron haben sich beim Streit um eine Naturgaspipeline geeinigt. Dynegy will die Pipeline für 23 Millionen Dollar übernehmen. Enron hält trotzdem an seiner Zehn-Milliarden-Dollar-Klage gegen Dynegy fest. Der schwächelne Energiekonzern will diese Summe als Ausgleich dafür, dass Dynegy sein Kaufangebot für Enron zurückgezogen hat. Für Enron bleibt es fünf nach zwölf. Die Aktie steht weiter unter Druck.
      Avatar
      schrieb am 06.01.02 08:57:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      ich sehe ENRON langsam steigen, und die nun reingehen, sind andere als die Zocker vom Bankrottgeschrei. Siehe u.a. Thomson I-watch.

      Falls du es schon mitbekommen hast, ENRON wird es auf jeden Fall versuchen, dem Bankrott zu entgehen, und sie haben hierfür drei Jahre Zeit. Das ist eine ganze Menge. Ausserdem habe ich mal wieder in CNNfn nachgeschaut, mit Bezug auf einen Update vom Ende Dez 2001 wird der Buchwert immer noch mit ca. 11$ angegeben.

      Ich denke, ENRON wird ein Dauerbrenner nach oben, aber ohne Nachbrenner, eher was für Value-Investoren...
      Avatar
      schrieb am 06.01.02 19:14:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      buchwert ist ne tolle sache, doch vergess nicht die verbindlichkeiten und den operativen verlust gegenzurechnen, denn das wird gerne bei solcher argumentation gemacht... ;o)

      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 06.01.02 19:18:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      du dann kuke aber nicht in deutsche aktien drüben sind verschärft..regeln oke wa aber wert drauf zu antworten


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