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    KlausKinski = Germanasti - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.12.01 16:40:12 von
    neuester Beitrag 09.12.01 17:13:58 von
    Beiträge: 7
    ID: 519.115
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      Avatar
      schrieb am 09.12.01 16:40:12
      Beitrag Nr. 1 ()
      Beide vergleichen nur die Klickraten:(
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 16:45:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1 von Frau_Breule 21.03.01 13:42:29 Beitrag Nr.: 3.145.018 Posting versenden 3145018
      Und werde mir langsam wieder ein neues langfrist Depot ( 5 Jahre )
      anlegen.



      Neuer Markt
      Blue C :eek:
      Metabox :eek:
      Emprise :eek:

      Sonstiges
      Neoforma
      E-Net


      In 5 Jahren bin ich dan sehr Reich



      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      JETZT verstehe ich den NEID!!!

      hahaha

      KK
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 16:58:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      von KlausKinski 24.03.01 15:33:13 3167127
      § 185.

      Die Beleidigung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Beleidigung mittels
      einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


      § 186.

      Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu
      machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich
      wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch
      Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe
      bestraft.


      § 187.

      Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet,
      welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu
      gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich,
      in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf
      Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


      Sehr geehrter Herr "Snap" (deinen richtigen Namen bekomme ich auch noch raus Wulff)!

      Ich habe ja ein dickes Fell und auch Sinn für Humor aber irgendwann sind Grenzen überschritten, die auch ich nicht mehr
      tolerieren kann. Wie du mir erzähltest (bei ein paar Bier, die ICH dir ausgab!!!) studierst du selber Jura, deshalb solltest du mit
      den Paragraphen des Strafgesetzbuchs eigentlich vertraut sein, zur Erinnerung habe ich die entsprechenden Paragraphen aber
      hier nochmal für dich eingestellt. Ich werde in der nächsten Woche einen Bekannten von mir aufsuchen, der Jurist ist, und sich
      dieser Sache mit Sicherheit gerne annehmen wird.

      Wie ist das eigentlich, bekommt man als "Vorbestrafter" überhaupt eine Zulassung bei der Anwaltskammer???

      Ich beziehe mich auf die von dir gemachten Aussagen in dem Thread bei WO: "NoggerT / Wallstreet Online / A.Riegel" dort
      gibst du folgende Ergüsse von dir:

      "von Snap 23.03.01 10:18:34 Wusstet ihr eigentlich schon, daß das Großmaul KlausKinski, der sich gerne als Supertrader
      präsentiert in Wirklichkeit sein ganzes Einsatzkapital verbraten hat, quasi Pleite ist und sich von NoggerT Geld borgen mußte?
      Jaja Klausi, über andere Lügen verbreiten aber selber ausser großspurigen Sprüchen nichts auf dem Kasten haben..."


      Ich versichere hiermit an Eides statt, das ich mir bei einer Person namens NoggerT (natürlich meine ich den Menschen der
      dahinter steht!) niemals Geld geliehen habe (ausser vielleicht für einen Kaffee im Zug nach Stuttgart), wenn ich das nötig hätte,
      dann würde ich eher zu Sharky dem Kredithai gehen!

      Den Zustand "pleite" definiere ich mal als zahlungsunfähig und finanziell abhängig, dies ist ebenfalls eine Falschbehauptung, die
      keinerlei Überprüfung standhalten würde. Und ich wüsste zudem auch gerne noch welcherlei Lügen ich über wen verbreitet
      haben soll????

      Sobald mein Rechtsanwalt deine Anschrift herausgefunden hat, wird er umgehend Kontakt mit dir aufnehmen!

      Mit freundlichem Gruß

      KK
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 16:59:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Neid" :laugh:

      auf was denn? :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 17:05:51
      Beitrag Nr. 5 ()


      1. Annäherung an ein Krankheitsbild
      Wenn jemand nicht selbst an einer Schizophrenie erkrankt ist und sich wenig mit dieser Erkrankung beschäftigt hat, eignet sich der Vergleich mit dem Traum, um ihm einen Eindruck von den Besonderheiten schizophrenen Erlebens zu vermitteln.

      Wie im Traum besteht auch während einer Schizophrenie ein Bezug zum Seelenleben des Betroffenen. Es sind seine eigenen Gefühle, Hoffnungen, Ängste und Wünsche, die sich im Traum oder in den schizophrenen Krankheitserscheinungen äußern, keine dem Betroffenen fremden oder aus der Außenwelt stammenden Inhalte.

      Wie im Traum werden auch während der akuten schizophrenen Erkrankung die Grenzen der Wirklichkeit überschritten, und eine Welt von teilweise phantastischen Erlebnissen tut sich auf. Die Gesetze der Logik und bisherige Lebensregeln verlieren ihre Gültigkeit; tatsächlich Unmögliches wird scheinbar möglich. Dabei können starke und sehr unterschiedliche Gefühle auftreten, oft auch Angst. Der Betroffene ist von der Wirklichkeit seiner Erlebnisse überzeugt und richtet sein Verhalten danach.

      Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied zwischen einer Schizophrenie und einem Traum. Der Träumer erkennt nach dem Aufwachen, daß seine außergewöhnlichen Erlebnisse nur geträumt und nicht wahr waren. Bei einem an Schizophrenie erkrankten Menschen dagegen kommen solche Erlebnisse meist über einen längeren Zeitraum hinweg vor, obwohl der Betroffene wach ist. Dadurch ist er von seinen Mitmenschen abgegrenzt, was zu einer tiefen Verunsicherung und Einsamkeit führt.

      Auch die Mitmenschen des Kranken tun sich schwer mit der Schizophrenie, besonders, wenn ein Familienmitglied oder jemand aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis daran erkrankt ist. Die Krankheit ist fremd, unheimlich, macht unsicher, verursacht oft Angst. Diese Angst des Menschen vor dem Fremden und Andersartigen der seelischen Krankheit hängt zusammen mit der Angst vor der Begegnung mit diesen Anteilen in sich selbst.

      Manchmal wird die Schizophrenie fast als etwas Unanständiges oder Ehrenrühriges angesehen, und man spricht nur hinter vorgehaltener Hand darüber. Gerade dadurch fehlt es vielen Menschen auch an Wissen, welche Krankheitserscheinungen und Komplikationen im Rahmen einer Schizophrenie auftreten können und wie man damit umgehen kann.[2]





      2. Zur Geschichte[3]
      Obwohl die Krankheit "Schizophrenie" höchstwahrscheinlich schon immer existiert hat, gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert nähere Aufzeichnungen darüber, welche Aufschluß über ein Verständnis des Krankheitsbildes geben.

      Der weltbekannte Psychiater Emil Kraepelin (1856-1926), der heute zu den Begründern der psychiatrischen Krankheitslehre zählt, bezeichnete schwere schizophrene Krankheitsverläufe im Jugendalter als "Dementia praecox", was wörtlich bedeutet "vorzeitige und unausweichliche Verblödung".

      Die Bezeichnung "Schizophrenie" wurde erst 1911 von Eugen Bleuler (1857-1939) eingeführt, der im Gegensatz zu Kraepelin nicht die Verblödung als Hauptsymptom sah, sondern die Bewußtseinsspaltung. Darunter verstand er die Spaltung der Persönlichkeit, die man hauptsächlich durch die tiefe Widersprüchlichkeit im Erleben des Betroffenen und in seinem gesamten Ausdruck erkennt. E. Bleuler war auch der erste, der als Krankheitsausbruch das Zusammenspiel von seelischen, sozialen und biologischen Faktoren betonte. In seinen vielzähligen und genauen Aufzeichnungen über sein Zusammenleben mit den Betroffenen findet man auch verschiedene Darstellungen über die Erscheinungsformen der Schizophrenie, wie sie auch noch heute bekannt sind. Wichtig ist auch noch, daß E. Bleulers Krankheitsverständnis von einem "Therapiegedanken" getragen wurde und nicht so wie Kraepelins von einem "Verwahrgedanken".

      Sigmund Freud (1856-1936), der Begründer der Psychoanalyse, setzte einen weiteren wichtigen Schritt im Verständnis der seelischen Störungen. Durch ihn wurden die seelischen Erkrankungen als Folge von Konflikten gesehen, die durch Gesetzmäßigkeiten des Unbewußten begründet wurden. Insbesondere galt dieses Konzept für die Erklärung neurotischer Störungen, deren Ursache in der früheren Lebensgeschichte und der weiteren Entwicklung des Betroffenen liegt.

      Nach C. G. Jung führte H. S. Sullivan (1892-1942) in den 30-iger Jahren in den USA erste erfolgreiche psychoanalytische Behandlungen mit schizophrenen Patienten durch. Er war der Ansicht, daß sich die Persönlichkeit des Menschen aus den zwischenmenschlichen Beziehungen heraus[4] entwickelt, was bedeutet, daß psychische Störungen aufgrund gestörter sozialer Kontakte entstehen können. Es ist auch heute erwiesen, daß der Krankheitsverlauf durch die Art und Weise, wie wir mit dem Betroffenen umgehen, günstig oder ungünstig beeinflußt werden kann.



      Bis zur Zeit des Nationalsozialismus erlebte die deutsche Psychiatrie einen Aufschwung, der aber dann abrupt durch die neue Denkweise gestoppt wurde. Zur Zeit Hitlers galten psychisch Kranke als "Gefahr für den Volkskörper" und wurden in sogenannten "Säuberungsaktionen" vergast, in speziellen Kliniken zu Tode gequält, oder sie kamen in den extrem schlecht geführten Psychiatrien ums Leben.

      Durch die Entdeckung der Psychopharmaka um 1950 wurden die Behandlungsmethoden der Schizophrenie und anderer psychiatrischer Krankheiten um einen großen Schritt verbessert. Es war nun möglich, eine gezieltere Behandlung und Rehabilitation schizophren Erkrankter durchzuführen. Durch das Einsetzen der Psychopharmaka war es möglich, Symptome wie Angst, Unruhe und Gespanntheit, positiv zu beeinflussen. Die richtige Dosierung ermöglichte den Betroffenen eine soziale Wiedereingliederung und Selbständigkeit in bestimmten Bereichen sowie eine Lebensführung außerhalb von Psychiatrien. Andererseits wiederum konnte man mit einer zu hohen Dosierung den Patienten ruhigstellen und folglich vollkommen aus dem gesellschaftlichen Leben isolieren.

      Erst in den 50-er Jahren entwickelte sich eine sozial-psychiatrische Bewegung, die bessere Lebensbedingungen für psychisch Kranke forderte. Nach und nach begann man, Psychotherapie, Soziotherapie und eine medikamentöse Behandlung nicht mehr als sich ausschließende Verfahren zu betrachten, sondern man versuchte durch ihre Kombination die Lebensbedingungen und die Wiedereingliederung der psychisch Kranken zu verbessern.

      Bis heute ist es uns jedoch noch nicht gelungen, psychisch Kranke vollkommen in unsere Gesellschaft zu integrieren. Nicht selten liegen psychiatrische Einrichtungen weit abgeschieden von Städten, wird ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Einrichtung verleugnet oder später als Hindernisgrund für ein Zurückkehren in die Berufswelt betrachtet. Es ist deshalb notwendig, weiterhin an einem Versorgungssystem zu arbeiten (z.B. gemeindenahe Einrichtungen, Tageskliniken, strengere Überprüfungen der existierenden Psychiatrien, weitere Entwicklungen der milieu- und sozialtherapeutischen Ansätze, Angehörigenarbeit, Wohngemeinschaften usw.), welches die Isolierung der Betroffenen aufhebt und deren Rückkehr in die menschliche Gemeinschaft ermöglicht.





      3. Leitbilder und Modelle des Menschen


      3.1 Das organische Rahmenmodell
      In der Psychiatrie und medizinischen Psychopathologie sieht man psychische Störungen als Krankheiten an. Somit sind sie in gleicher Weise beschreibbar und erklärbar wie organische Störungen. Die historische Einordnung des Psychischen in den Bereich der Körpermedizin hat zu einem Leitbild geführt, welches als "organisches Modell" psychischer Störungen bezeichnet werden kann.

      Anfang des 20. Jahrhunderts fand das "organische Modell" eine starke Unterstützung durch die Entdeckung einiger biologischer Ursachen für die Entstehung psychischer Auffälligkeiten. Am bekanntesten ist wohl die progressive Paralyse, welche durch eine syphilische Infektion verursacht wird und durch Erschöpfung, intellektuellen Abbau, bis hin zur Demenz gekennzeichnet ist.[5]

      Es folgte eine intensive Suche nach weiteren biologischen Krankheiten, die als Basis psychischer Auffälligkeiten gelten sollten. Bis heute blieb jedoch dieses Streben größtenteils erfolglos, obwohl man annimmt, daß verschiedene organische Hirnprozeßstörungen psychische Auffälligkeiten zur Folge haben können.

      Emil Kraeplin (1856-1926) war einer der ersten und bekanntesten Forscher, welcher die Vorstellung vertrat, daß es sich bei psychischen Störungen um eine Krankheit handelt. Er bezeichnete die Psychiatrie als Fachgebiet der Medizin und seine entwickelten Klassifikationsschemata bilden die Grundlage der heutigen diagnostischen Kategorie in der Psychiatrie.[6]

      Die Kernannahme des organischen Modells ist, daß es für jede körperliche Erscheinung (Symptome) eine spezifische Ursache gibt. Da die Ursache der Erkrankung bekannt ist, ist der weitere Verlauf der Erkrankung bestimmbar. Der Zusammenhang zwischen Ursache und Krankheit, sowie der weitere Verlauf, werden in der Nosologie (Krankheitslehre) dargestellt.[7]

      Dieser nosologische Denkansatz wurde von der Psychiatrie übernommen. Psychiatrische Störungen werden nun ebenfalls als Krankheiten verstanden. Die psychischen Auffälligkeiten sind nur Symptome und liegen körperlichen Störungen zugrunde. Die Ursache der psychischen Störungen wird also letztlich in einem organischen Defekt (in biochemischen, bakteriellen, genetischen usw. Bedingungen) vermutet. Sind genügende Informationen vorhanden, so kann jede psychische Störung auf diese Weise erklärt werden.[8]

      Psychosoziale Faktoren werden in diesem Rahmenmodell nur sekundär betrachtet. Sie haben keinen Einfluß auf die Ursache der psychischen Krankheit, können aber die Art und Weise der Erscheinungsform und den weiteren Verlauf beeinflussen. Das "Wesen" der Krankheit wird aber eindeutig somatischen Bedingungen zugesprochen. Eine Behandlung von psychischen Störungen ist deshalb nur in medizinischen Einrichtungen möglich. Diese Annahme bezieht sich hauptsächlich auf endogene psychische Erkrankungen.[9]



      3.3.1 Kritik am organischen Rahmenmodell

      Das organische Modell wurde im Laufe der Zeit sehr heftig kritisiert. Schon 1919 zeigte Bleuler (1857-1939) seine Ablehnung gegen dieses Modell, insbesondere gegen die Unterscheidung von krank und gesund, indem er schrieb: "Der Begriff der Geisteskrankheit ist eben kein medizinischer Begriff, sondern ein sozialer. Geisteskrankheiten sind ursprünglich Abweichungen von der geistigen Norm, die ihre Träger sozial untüchtig macht oder ihnen erhebliche Schwierigkeiten bereitet." (Bleuler, 1975, S. 59)[10]

      Kritisiert wurde das organische Modell in den 60-er Jahren von Thomas Szasz, welcher mehrere Widersprüche des medizinisch-organischen Modells aufzeigte.

      Szasz formulierte unter anderem den Einwand, daß das Konzept der "psychischen Krankheit" die Abweichung des Erlebens und des Verhaltens so auffasse, als ob sie auf organische Substrate zurückzuführen seien. Da dieser Nachweis für die meisten psychischen Probleme nicht erbracht werden konnte, würde mit der medizinischen Interpretation ein kategorialer Fehler begangen, der die Metapher zum Mythos werden ließe.[11]



      H. Keupp faßte die Kritikpunkte gegen das organische Modell, welche hauptsächlich durch die antipsychiatrische Bewegung entstanden sind, folgendermaßen zusammen:[12]



      Im Rahmen dieses organischen Konzeptes erscheinen psychische Abweichungen als "naturgegebene Normkonstanten" und somit als dem Organismus inhärente Qualitäten. Aufgrund der Erkenntnisse über die Wirkung von psychosozialen Faktoren sind die naturhaften Kriterien für die Entstehung einer psychischen Störung nicht mehr haltbar.


      Die Diagnostik des organisch-medizinischen Konzeptes führt zu einer "Zuschreibung von Eigenschaften". Wird eine Person als psychisch krank diagnostiziert, so werden ihr auch nicht beobachtbare Symptome (z.B. Gefährlichkeit, Unberechenbarkeit usw.) zugeschrieben. Auf diese Art und Weise führt die Diagnose einer psychischen Krankheit zu einer Etikettierung und Stigmatisierung von Seiten der Gesellschaft. Die tatsächliche "Abweichung" des Betroffenen beginnt aber erst ab dem Zeitpunkt, da er beginnt, die Rolle, die ihm als psychisch Krankem aufgetragen wird, zu übernehmen. Schlußendlich fühlt sich der Betroffene auch so, wie ihn die Umwelt bezeichnet, behandelt und akzeptiert. Diese Theorie wird als Etikettierungsansatz (Labeling-Theorie) bezeichnet, da das abweichende Verhalten einer Person nicht auf eine Störung ihres Organismus zurückgeführt wird, sondern auf die Gesellschaft. Auf diesen Ansatz, der hauptsächlich von Keupp und Szasz begründet wurde, komme ich noch zurück.


      Weiters wird im organischen Rahmenmodell eine These vertreten, die aus psychologischer Sicht schon längst hinfällig ist. Es werden nämlich Ursache und Symptom, Soma und Psyche, strickt getrennt. Man betrachtet hier die Symptome auf psychischer Ebene, während die Ursache auf somatischer begründet wird.
      Ein weiterer Kritikpunkt liegt darin, daß die psychische Krankheit als weitgehend unabhängig von der Umwelt betrachtet wird. Innenwelt und Außenwelt sind voneinander getrennte und unabhängige Einheiten.


      Das medizinische Modell beinhaltet indirekt eine "soziale Funktion". Es wird eine soziale Kontrolle ausgeübt, welche jedoch als solche nicht mehr erkennbar ist.
      Ein Individuum wird als psychisch krank diagnostiziert und gerät somit in den Prozeß des "Sozial-kontrolliert-Werdens". Diese Kontrolle erfolgt durch eine soziale Isolierung in einer "totalen Institution". Einerseits wird der Patient zwar so emotional entlastet, andererseits gerät er aber immer mehr in ein Gefühl der Hilflosigkeit und Abhängigkeit. Versucht sich aber der Patient gegen die Behandlung zu wehren, so verschlechtert er nur seine Situation, da dieses Agieren als weiteres Symptom seiner "Gestörtheit" interpretiert wird.


      Natürlich ist auch der "freie Umgang" mit Psychopharmaka und anderen umstrittenen medizinischen Eingriffen (Psychochirurgie, Elektroschocks usw.) am organischen Konzept zu kritisieren. Es ist nicht zu bestreiten, daß eine gezielte und wohl überlegte Behandlung psychischer Störungen mit Psychopharmaka zu einer Verbesserung des psychischen Zustandes führen kann. Trotzdem ist zu beachten, daß eine psychopharmakologische Therapie häufig mit massiven Nebenwirkungen verbunden ist. Eine Behandlung, ausschließlich basierend auf Psychopharmaka ist auch deshalb abzulehnen, da die Möglichkeit und die Verführung einer einfachen "Ruhigstellung" des Patienten mit Hilfe des Medikamentes viel zu groß ist.[13]





      3.2 Das psychosoziale Rahmenmodell
      Das psychosoziale Modell beinhaltet verschiedene Konzepte aus dem humanistischen, experimentalpsychologischen, psychoanalytischen, interaktionistischen und soziologischen Bereich. Es kann als "Antwort" auf die Kritik an dem organischen Modell betrachtet werden, da hier die Betonung der Definition, Identifikation, Entstehung und Behandlung einer psychischen Krankheit den psychischen und sozialen Bedingungen unterliegt.

      Eine psychische Störung wird in diesem Modell als "auffälliges, gestörtes oder problematisches" Verhalten oder Erleben eines Menschen angesehen, welches aber nur in quantitativen, nicht aber in qualitativen Aspekten vom "normalen" Verhalten und Erleben abweicht.

      Die Entstehung oder Ursache einer psychischen Störung wird nicht in der Biologie gesucht, sondern vorwiegend sozialen oder psychischen Faktoren zugeschrieben. Auch die Behandlung und der Verlauf einer psychischen Auffälligkeit ist von solchen Faktoren abhängig.[14]



      Das psychosoziale Modell läßt sich durch vier Grundannahmen kennzeichnen:[15]



      Die Kontinuitätsannahme besagt, daß zwischen normal und gestört ein fließender Übergang besteht. Wie schon gesagt, können beide nur quantitativ (Häufigkeit, Intensität, Situationsangemessenheit), nicht aber qualitativ, voneinander getrennt werden. Ob ein Verhalten als gestört oder normal gilt, kann erst durch die Einbeziehung des Kontextes, der Handlungssituation und der Merkmale des Betroffenen entschieden werden.


      Die Kontinuitätsannahme ist von der Äquivalenz-Annahme (normale und gestörte Aktivitäten unterliegen denselben Veränderungsbedingungen) zu trennen. Gleichgültig, ob nun ein Verhalten als gestört oder normal gilt, Veränderungen des Verhaltens finden aufgrund gleicher Prinzipien, wie zum Beispiel nach dem Gesetz des Lernens, statt. Aus diesem Grund ist es möglich, die Entstehung und Veränderung pathologischen Verhaltens nach den gleichen Gesetzen wie die Entstehung und Veränderung normalen Verhaltens zu erklären.


      Die Annahme der Kontextbedingtheit besagt, daß jede Person einerseits durch die Umwelt geprägt wird, andererseits aber auch mit ihrem Verhalten und Handeln die Umwelt beeinflußt. Aus diesem Grund ist auch die Entstehung von psychischen Störungen abhängig vom jeweiligen Kontext, in dem sie auftreten. Die soziale Umgebung bestimmt, welches Verhalten als normal gilt und welches nicht. Aufgrund dieser "vorgefertigten" Definitionen beeinflußt die soziale Umgebung die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung einer psychischen Störung. Da also soziale Faktoren ausschlaggebend bei der Entstehung einer psychischen Problematik sind, sollten diese auch bei der Behandlung berücksichtigt werden.


      Die Multikausalitätsannahme beinhaltet die Vorstellung, daß jede psychische Störung nur durch eine Vielzahl von Faktoren erklärt werden kann. Die Entstehung psychischer Störungen beruht auf einer komplexen Wechselwirkung zwischen psychischen, sozialen u.a. Faktoren. Man geht also nicht von einem linearen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang aus, sondern unterschiedliche Bedingungen mit unterschiedlicher zeitlicher Bedeutung und unterschiedlicher Gewichtigkeit werden berücksichtigt. Dabei ist es durchaus möglich, daß verschiedene Kombinationen von Entstehungsbedingungen im Endeffekt zu ähnlichen Störungsbildern führen.




      3.3 Das biopsychosoziale Rahmenmodell
      Im biopsychosozialen Konzept werden, so wie der Name schon sagt, das organische und das psychosoziale Konzept integriert. Sowohl biologische als auch soziale und psychologische Aspekte, Bedingungen und Prozesse werden in wechselseitiger Beziehung zueinander gestellt. Dadurch entsteht ein Rahmen, in welchem sich verschiedene Perspektiven und Faktoren bilden können. Solch eine Vorstellung wurde auch von dem Psychosomatiker Engel, basierend auf der allgemeinen Systemtheorie von Bertalanffy entwickelt und ausgearbeitet. Das Modell geht davon aus, daß Systeme dynamische Einheiten darstellen, die sich kontinuierlich in Veränderung befinden und deren Komponenten sich durch den Austausch von Energien, Informationen oder Materie wechselseitig beeinflussen. Systeme sind Ausschnitte der Realität, die sich durch ihre Selbstorganisation von ihrer Umwelt unterscheiden.[16]

      Laut Engel zeigt das biopsychosoziale System eine hierarchische Struktur, welche sich in mehrere Teilstrukturen unterscheiden läßt. Diese Teilsysteme erstrecken sich über das organische System (Zellen, Zellgewebe, Nervensystem), das personale System (Erleben, Verhalten usw.), bis hin zum kulturellen und gesellschaftlichen System. Jedes dieser sogenannten Subsysteme muß für sich erklärt und beschrieben werden und funktioniert nach seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Trotzdem stehen sie in ständiger komplexer Wechselwirkung zueinander. Auf diese Art und Weise ist auch die gegenseitige Beeinflussung von organischen, psychischen und soziokulturellen Bedingungen einer psychischen Störung erklärbar.[17]

      Dieses biopsychosoziale Rahmenmodell ermöglicht es, die komplexen Wechselwirkungen zwischen biologisch-organischen, psychologischen und soziokulturellen Bedingungen darzustellen und zu untersuchen. Biologische, psychologische und soziale Faktoren werden als gleichrangige Einflußgrößen berücksichtigt. Je nach vorliegenden Erkenntnissen über die Entstehungs- und Veränderungsfaktoren bei bestimmten psychischen Problemen lassen sich dann unterschiedliche Gewichte auf die Bedingungen setzen, die das Geschehen in seinem Verlauf beeinflussen. Art und Umfang der Beteiligung der verschiedenen Faktoren entscheiden sich jeweils konkret anhand der empirischen Befunde für spezifische Probleme.[18]

      Es ist nun nicht mehr notwendig, die Ursachen einer psychischen Auffälligkeit weder im biologischen noch im psychosozialen Bereich zu suchen. Abgesehen davon, lassen sich durch die Aufspaltung dieser beiden Bereiche nie alle möglichen Ursachen einer psychischen Störung ergründen. Diese sind nämlich in den komplexen Wechselwirkungen zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren zu suchen.





      4. Allgemeines zur Ätiologie der Schizophrenie[19]
      Wenn man die unterschiedlichen Lehrbücher nach der Krankheit der Schizophrenie durchforscht, so findet man eine umfangreiche Aufzählung von Symptomen, wie Wahn, Halluzinationen, formale und inhaltliche Denkstörungen, Leistungsabfall, Störungen im Fühlen und Handeln usw.. Das Auftreten eines einzigen Symptoms gibt jedoch keinen Aufschluß über die Krankheit der Schizophrenie, umgekehrt ist es auch nicht notwendig, alle möglichen Symptome festzustellen, um eine Schizophrenie zu diagnostizieren.

      Weiters findet man auch genügend Hinweise auf die verschiedenen Erscheinungsformen der Schizophrenie, die auch schon Manfred Bleuler zu dem Schluß kommen ließen, daß die Schizophrenie als eine Gruppe von Krankheiten zu betrachten ist. Ursprünglich bezeichnete E. Bleuler die Schizophrenie sogar als Krankheitseinheit. In den letzten Jahren spricht man zwar immer mehr von den Schizophrenien in der Mehrzahl, trotzdem werden noch heute teilweise die unterschiedlichen Formen zu einer Krankheitseinheit zusammengefaßt.

      All dieses Wissen über die verschiedenen Symptome und unterschiedlichen Erscheinungsformen gibt uns aber noch keine Hinweise auf die Ursache der Schizophrenien. Obwohl man in den letzten Jahrzehnten umfangreiche Studien über die Ursache der Schizophrenie durchgeführt hat, ist sie nach wie vor weitgehend unbekannt. Da man heute auch zahlreiche biologische Faktoren kennt, die einen Ausbruch der Schizophrenie zur Folge haben können, ist die Hypothese einer rein psychogenen Verursachung eher unwahrscheinlich. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit einer nur biologischen Verursachung der Schizophrenie ebenfalls gering.

      Unter der Mehrzahl der Wissenschaftler mit unterschiedlichen Forschungsansätzen besteht jedoch Einigkeit über die Tatsache einer genetischen Komponente, welche vererbbar ist und eine Entwicklung der Schizophrenie zur Folge haben kann. Allerdings tendieren auch immer mehr Wissenschaftler zu der Annahme, daß nicht direkt die Schizophrenie an sich, sondern vielmehr eine Art "Vulnerabilität" vererbt wird. Daher ist ein Krankheitsausbruch wiederum erst durch bestimmte "negative" Kontextbedingungen (Umwelteinflüsse) möglich.

      Man sieht heute die Schizophrenie als eine "biologisch-soziologisch-psychologische" Krankheit, die eine multifaktorielle Genese aufweist. Das bedeutet, daß zwar die Ursache der Schizophrenie noch nicht umfassend geklärt ist, man kann jedoch davon ausgehen, daß ein Komplex von mehreren Faktoren, sowohl organischer, psychologischer als auch milieureaktiver Art, eine Schizophrenie verursachen. Folglich spielt die komplexe Wechselwirkung mehrerer Faktoren bei der Entstehung einer Schizophrenie eine entscheidende Rolle.





      5. Theoretische Konzepte und Ansichten zur Schizophreniegenese


      5.1 Biologische Faktoren
      Die Frage, inwiefern und ob überhaupt psychische Störungen genetisch vererbt werden können, wird in der Öffentlichkeit und auch unter Fachleuten immer wieder heftig diskutiert. Genau diese Frage hat auch immer in der Vergangenheit wie auch heute zu heftigen Kontroversen geführt. Es handelt sich um eine Grundsatzfrage, nämlich inwieweit der Mensch durch die Umwelt oder durch seine Anlagen determiniert ist - kurz inwieweit ist das menschliche Verhalten, Fühlen und Denken vererbbar?

      Betrachtet man diese Frage genauer, so wird deutlich, daß sie nicht so einfach zu beantworten ist. Es handelt sich hier nicht um eine Frage, bei deren Antwort man sich entweder für die "Anlagen" oder für die "Umwelt" entscheidet. Dies ist deshalb schon nicht möglich, da zum Beispiel das genetisch Vererbte nur im Zusammenhang mit der Umwelt entfaltbar wird. Es können also nur Dispositionen, nicht aber deren Schicksale vererbt werden. Umgekehrt ist es durchaus denkbar, daß sich genetisch festgelegte Dispositionen (z. B. eine spezielle Verhaltensweise) im Laufe des Lebens durch Lernen verändern.[20]

      Im anschließenden Kapitel über die biologischen Faktoren der Schizophreniegenese möchte ich einige der bisher bedeutendsten Ergebnisse und Annahmen der Forschung darstellen.





      5.1.1 Die Genetik[21] [22]
      Gerade im Bereich der Schizophreniegenese wurden genetische Bedingungsfaktoren umfangreich erforscht, nicht zuletzt deswegen, da für diese Störung schon seit langem eine genetische Disposition vermutet wurde.

      Um die Erblichkeit der Schizophrenie zu "messen", wurden Zwillingsstudien durchgeführt. Diese wiesen jedoch anfänglich grobe Mängel auf, was nicht zuletzt durch die hohe Übereinstimmung der Erwartungen der Forscher und ihrer Resultate bewiesen wurde.

      Im Gegensatz dazu achtet man heute eher darauf, die Zwillinge nicht nach dem Grad ihrer Ähnlichkeit auszuwählen, sondern den Einfluß dritter Variablen (z.B. Alter, Geschlecht, Familiensituation usw.) zu kontrollieren oder die Diagnosen von unabhängigen Personen erheben zu lassen.

      Auch Adoptionsstudien (untersucht wird der Einfluß von biologischen Faktoren und familiären Lebensbedingungen) weisen auf eine vorhandene genetische Ursache hin. Kinder, die von nicht schizophrenen Eltern adoptiert wurden, deren "biologische" Eltern aber als schizophren galten, zeigten ein fünffach erhöhtes Risiko an einer Schizophrenie zu erkranken, als adoptierte Kinder, deren "biologische" Eltern als unbelastet galten.

      Die Wahrscheinlichkeit, an einer Schizophrenie zu erkranken (wenn ein Elternteil schizophren ist), liegt laut mehreren Studien bei eineiigen Zwillingen ungefähr bei 50%. Diese Studien weisen zwar auf eine Vererbung der Schizophrenie hin, beweisen aber auch gleichzeitig, daß die Manifestation von einer Schizophrenie auch von anderen Faktoren (wie z.B. Umweltfaktoren) abhängig ist. Da nur 50% der eineiigen Zwillinge schizophren wurden, bedeutet dies, daß neben dem genetischen Faktor noch andere Bedingungen eine Rolle spielen. Somit haben auch Kinder aus vorbelasteten Familien eine beträchtliche Chance, nicht an einer Schizophrenie zu erkranken.

      I. Gottesman hat in dem Zeitraum von 1920-1987 in Westeuropa mehr als 40 Studien (Zwillings-, Familien- und Adoptionsstudien) durchgeführt und faßte seine Ergebnisse wie folgt zusammen:



      Lebenszeitrisiko für Schizophrenie (in Prozent)




      hahaha

      KK

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      Avatar
      schrieb am 09.12.01 17:09:20
      Beitrag Nr. 6 ()

      Und nun Ruhe! Heute ist 2ter Advent!

      hahaha

      KK
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 17:13:58
      Beitrag Nr. 7 ()


      erhöhte Vulnerabilität & schizophrene Psychose:laugh:

      ich krieg mich nicht mehr:laugh:

      :D


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