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    Comdirect: 1.500 Depot-Zwangsliquidierungen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.12.01 07:22:32 von
    neuester Beitrag 23.12.01 07:26:34 von
    Beiträge: 17
    ID: 521.782
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      Avatar
      schrieb am 14.12.01 07:22:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Klagewelle rollt auf Online-Broker zu
      14.12.2001

      Die großzügigen Kredite, mit denen die deutschen Online-Broker in den vergangenen Jahren ihre Geschäfte angekurbelt haben, bringen die Banken und ihre Kunden jetzt arg in die Klemme. Tausenden von Kleinanlegern droht die Pleite. Aktionärsschützer und Anwälte kündigen eine Welle von Schadensersatzklagen an.

      Auf dem Höhepunkt der Aktienhausse vor zwei Jahren schien es der einfachste Weg zu sein, um das Vermögen der Kunden zu vermehren und den eigenen Gewinn zu maximieren: Die Online-Broker vergaben bis zum vorigen Jahr en gros Kredite auf Wertpapierdepots, damit die Anleger weitere Aktien kaufen konnten.

      So hatte Consors-Chef Karl Matthäus Schmidt seinen Kunden per 30. Juni 2000 genau 682 Mio. Euro Kredite gegeben. Die DAB Bank hatte im vorigen Sommer 411 Mio. Euro so genannte Lombardkredite in den Büchern stehen. Beim Marktführer Comdirect erreichten die Darlehen an die Anleger Anfang 2000 einen Rekordstand von rund 750 Mio. Euro.

      Den Online-Brokern verschaffen die Effektenkredite ein beachtliches Geschäft. Rund neun bis zehn Prozent ihrer Kunden kaufen Aktien auf Pump. Allein bei Comdirect sind dies rund 60.000 Anleger.

      Rund die Hälfte ihres aktuellen Depotwerts können die Kunden in der Regel beleihen, um mit dem Geld weitere Aktien zu kaufen. Selbst bei den hoch spekulativen Papieren des Neuen Marktes geben Comdirect und Consors in der Regel 40 bis zu 50 Prozent des Depotwertes als Kredit.

      Da war ein Desaster unvermeidlich. Seit dem historischen Hoch im März 2000 ist der Nemax-50-Index des Neuen Marktes um rund 90 Prozent eingebrochen. Wer damals seine Nemax-Werte mit 50 Prozent beliehen hat, steht heute vor einem Scherbenhaufen. Allein Comdirect hat dieses Jahr rund 1400 bis 1500 Depots zwangsweise zum Teil liquidiert, weil die Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkamen.

      Geld für Jedermann

      Die Online-Broker haben das Geld praktisch an jedermann gegeben, oft ohne die Kundenbonität mit der gebotenen Sorgfalt zu prüfen. Der Gießener Rechtsanwalt Claus Schmidt kennt aus seiner Praxis einen Zivildienstleistenden, dem sein Online-Broker binnen zehn Wochen Wertpapierkredite von annähernd einer Viertelmillion Mark aufschwatzte. Sein Berliner Kollege Dietmar Kälberer vertritt einen Sozialhilfeempfänger, der Effektenkredite von einer Mio. Euro zurückzahlen soll. Ein anderer Mandant bekam Darlehen über zwei Mio. Euro, ohne über regelmäßige Einkünfte zu verfügen.

      Natürlich sind Anleger, die Risikopapiere auf Pump kaufen, an ihrem Schicksal nicht ganz unschuldig. Nach Auffassung vieler Rechtsexperten haben die Online-Broker jedoch schuldhaft ihre Kunden nicht oder nicht ausreichend über die Risiken dieser Geschäfte aufgeklärt. Und die sind erheblich: "Wegen der Hebelwirkung sind Wertpapierkredite vergleichbar mit Optionsscheinen", sagt Anwalt Schmidt. "Die Direktbanken haben die Unerfahrenheit der Anleger ausgenutzt", meint Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

      Das Gesetz schreibt zwingend vor, dass die Discount Broker ihre Kunden detailliert nach Erfahrungen, Kenntnissen und finanziellen Verhältnissen befragen müssen, bevor sie ihnen Kredit gewähren. Da aber gibt es in der Praxis immer wieder Probleme, hat das Bundesaufsichtsamt für das Wertpapierwesen (BAWe) beobachtet. "Vor allem die Deckungsprüfung wird lasch gehandhabt", sagt eine Sprecherin des BAWe. Das Amt hat daher die Online-Broker verstärkt in die Prüfung einbezogen.

      Auch die geschädigten Anleger machen jetzt mobil. In der kommenden Woche will Anwalt Schmidt die ersten Schadensersatzklagen wegen fehlender Beratung gegen den Online-Broker Consors einreichen. Die Kanzlei Tilp und Kälberer vertritt mehr als 20 Mandanten, die derzeit allerdings noch auf außergerichtlichem Weg versuchen, sich mit ihren Online-Brokern zu einigen. Bei der DSW haben sich seit Anfang 2000 sogar rund 500 Anleger gemeldet, die sich von ihren Direktbanken übervorteilt fühlen.

      Stefan Lochow von der Rechtsabteilung des Online-Brokers Consors sieht die Klageflut gelassen: "Aktienhandel ist eben ein risikobehaftetes Geschäft."

      Quelle: http://www.ftd.de/ub/fi/FTD1UUT66VC.html?nv=hptn

      Weitere Finanzseiten: http://www.capitalmarkt.de
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 07:56:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Erst auf Pump Zocken und dann Heulen.
      Ha Ha Ha.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 08:10:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Noch schlimmer!
      Erst auf Pump zocken und dann klagen.
      Widerliche Rückversichermentalität.
      Wo sind die Zeiten hin, als man sich als Loser wenigstens
      anständig aufgehängt hat?
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 08:20:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hahaha, jetzt wendet sich die Kreatur gegen ihren Schöpfer!
      (Kleiner Insider eines Consors-Aktionärs.) :laugh:

      @cashlover
      Du sagst es... :D
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 08:22:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Kredite zu vergeben ist das legitime Geschäft der Banken.

      Wer allerdings vor lauter Gier keinen Einhalt mehr kennt und Schiffbruch erleidet ist höchst selbst schuld!

      In Zeiten des Booms brüstet man sich vor Freunden und Kollegen als großer Börsenguru und in der Rezession fängt man an zu heulen und klagt gegen Banken, Anlageberater, Gott und die Welt.

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      Avatar
      schrieb am 14.12.01 08:50:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich habe mir selber einen Wertpapierkredit einräumen lassen,
      allerdings nur aus folgenden 2 Gründen:

      1. Um den ganzen Cashbestand in Geldmarktfonds investieren
      zu können und trotzdem bei kurzfristigen "Gelegenheiten"
      flexibel zu sein.

      2. Um bei sogenannten "totsicheren" Neuemissionen mehr
      Spielraum zu haben.

      Ich kann mich hier nur einigen anderen Usern anschließen:
      Das scheint die typisch deutsche "Rückversicherungsmentalität"
      zu sein. Wenn´s schiefgeht sind die "bösen Banken" schuld.

      mfG
      Dividendenstratege
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 09:00:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Bank gewinnt fast immer !
      MfG BW
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 09:26:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Na und :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 09:46:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Jeder ist für sich und sein Depot selbst verantwortlich...
      Darum
      man kann sich stets darauf verlassen, das Menschen mit Inbrunst ihr gottgegebens Recht auf Dummheit durchsetzen.

      Das trifft auch auf all die Menschen zu, welche denken auf pump reich zu werden...

      mfg
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 23:15:20
      Beitrag Nr. 10 ()
      Offenbar haben einige Direktbanken aus kurzsichtigen Motiven ungezügelt Kredite vergeben und die Unerfahrenheit der "Geschäftspartner" ausgenutzt. Wieso sollten die Klagen keine Aussicht auf Erfolg haben? Sofern die Bank ihre gesetzlichen Pflichten verletzt hat, muß sie auch den Schaden tragen.
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 23:48:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Erst verdienen die Banken... dann die Anwälte...
      und die Lemminge ...was hinter die Ohren

      Ach noch was...
      Wo bekomm ich die 2 Mio Euro??? .... ich verklag auch keinen wenn ich den Zaster verschleudert habe..
      versprochen... ehrlich
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 00:14:12
      Beitrag Nr. 12 ()
      wann verklagt der erste besoffene autofahrer nach einem unfall den autohersteller?
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 19:38:12
      Beitrag Nr. 13 ()
      wie man doch durch weglassen von ein paar sachverhalten und hervorheben anderer ein völlig verschobenes bild zeichnen kann (B..zeitungs-berichterstattung):

      >...Ein anderer Mandant bekam Darlehen
      >über zwei Mio. Euro, ohne über regelmäßige Einkünfte zu
      >verfügen...

      es gibt leute, die haben zwar kein regelmäßiges einkommen, aber vielleicht 5 mio`s auf`m konto!
      oder meint ihr, dass irgendeine bank auf dieser welt jemanden ohne jede sicherheit 2 mio`s pumpt?!
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 11:41:14
      Beitrag Nr. 14 ()
      Danke liebe User. Es scheint wirklich noch Deutsche zu geben, die mitten im Leben stehen und die Realität erkennen.
      Ich kann mich Cashlover u.a. mit seiner Meinung nur anschliessen, dass es eine typisch deutsche Einstellung ist, bei Verlusten an der Börse zu heulen und schleunigst einen Schuldigen zu suchen, der das Geld wiederbringt. Wenn die Banken wirklich einen Fehler gemacht haben sollten, melden sich dann auch die, die mit Wertpapierkrediten richtig gutes Geld verdient haben und zahlen die Gewinne zurück ??
      Dieses Absicherungs- und Rückversicherungsdenken ist echt schlimm. Mit diesen Einstellungen brauchen wir Deutsche uns auch nicht zu wundern, dass wir in Europa Reform-letzter sind und kaum Wachstum erreichen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 16:46:20
      Beitrag Nr. 15 ()
      danke ingrid!!!
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 07:02:30
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich habe damals auch mit Wertpapierkrediten gearbeitet. Erst im Herbst habe ich die vollständig abgebaut. Für mich war die Hebelwirkung zu jedem Zeitpunkt klar. Und zwar nach oben wie auch nach unten.

      Es ist nicht sehr glaubwürdig, wenn viele Anleger sich darüber nicht bewusst gewesen sein wollen.

      Andererseits würde ich - wäre ich pleite - auch versuchen, mein Geld von den Banken wiederzuholen. Wer kann`s verdenken?
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 07:26:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      Das sind doch lächerliche peanuts im Vergleich zu € 100 Mrd. Wertverlust allein bei DTE durch staatlich sanktionierten und geförderten Betrug an Kleinanlegern (getürkte Bilanzen, Abzocke bei UMTS Lizenzen usw.).
      Onlinebroker sind keine Anlageberater, und jeder Kunde weiss und unterschreibt dies auch.


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