Advanced Medien.............. - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.12.01 09:32:19 von
neuester Beitrag 21.12.01 10:44:28 von
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2,2680 | -10,99 | |
13,510 | -12,84 | |
303,80 | -19,60 |
Wer zu diesen Preisen Advanced Medien verkauft, der
beißt sich spätestens Anfang nächsten Jahres in den
Allerwertesten:O:O
Dies ist ein Versprechen.
Ich sammle weiter ein.
Los verkauft weiter. Ich kann alles brauchen. Wollte
sowieso in 1 Jahr zu arbeiten aufhöhren
Dann halt etwas früher.
Use
beißt sich spätestens Anfang nächsten Jahres in den
Allerwertesten:O:O
Dies ist ein Versprechen.
Ich sammle weiter ein.
Los verkauft weiter. Ich kann alles brauchen. Wollte
sowieso in 1 Jahr zu arbeiten aufhöhren
Dann halt etwas früher.
Use
viele die jetzt verkaufen, kaufen zwischen Weihnachten und Neujahr wieder zurück. Verluste werden realisiert. Die einzige Erklärung bei dem Papier mit dieser Bewertung und den Aussichten für 2002.
hier nochmal das Interview.
Interviews: Interview Otto Dauer (Vorstand Advanced Medien AG)
Nachdem es bei der Advanced Medien AG zu Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit
der dem ehemaligen Aufsichtsrat Herr Dr. Jovy zuzurechnenden Maxx Film gekommen
war, übernahm Herr Otto Dauer die Position des Alleinvorstands der Gesellschaft.
Vorher war Herr Dauer unter anderem in der Geschäftsleitung der
zwischenzeitlichen EM.TV-Beteiligung Dolce Media der Gebrüder Gottschalk und bei
der BHF Bank tätig. Vor wenigen Tagen konnte man der Presse entnehmen, dass die
an der Gesellschaft beteiligte e-m-s AG (siehe HV-Bericht) einen Käufer für ihren
Anteilsbesitz an der Advanced Medien AG gefunden habe.
Philipp Steinhauer erkundigte sich für GSC Research bei Herrn Dauer über die
aktuelle Situation und die Zukunft der Advanced Medien AG.
Dauer: „Ein Aktienkurs von einem Euro ist keine Herausforderung für uns“
GSC Research: Herr Dauer, in was für einem Zustand haben Sie die Advanced Medien
AG vorgefunden, als Sie im März in den Vorstand berufen wurden?
Dauer: Als ich am ersten März in das Unternehmen eingetreten bin, war die
Gesellschaft mehr oder weniger am Ende, nachdem die Herren Christophe Montague
und Hanns-Arndt Jovy das Unternehmen regelrecht abgewirtschaftet hatten.
GSC Research: Warum wurden gerade Sie in den Vorstand berufen?
Dauer: Ich kenne diverse Aufsichtsräte, die Herren Professor Heid und Professor
Hemmelrath, Herrn Wirsing und Herrn Lindlbauer. Der Aufsichtsrat hatte den
Vorstand nahezu vollständig neu besetzt. Herr Montague wurde entlassen und Herr
Hoffman hatte um seine Freistellung gebeten. Das Unternehmen war
heruntergewirtschaftet, als ich in den Vorstand eintrat. Ein Verlust in Höhe von
72 Millionen Mark bei 28 Millionen DM Umsatz spricht für sich.
Und dann die „Heartbreakers“ Geschichte. Hier wurde ein Großteil im voraus
bezahlt, die restlichen drei Millionen konnten jedoch nicht mehr beigebracht
werden. Können Sie sich vorstellen, was es heißt, wenn man die letzten drei
Millionen Dollar nicht mehr auf die Beine stellen kann? Zum Glück konnte ich das
Ruder noch rechtzeitig herumreißen und den Film zu Ende finanzieren. Auch der
kürzlich herausgebrachte Film „Ghostworld“ musste noch finanziert werden. Ohne
die Herausbringung im Kino wäre der Weiterverkauf an eine Fernsehanstalt
gefährdet gewesen.
GSC Research: Gibt es noch aktuelle Projekte, die finanziert werden müssen?
Dauer: Im Prinzip nein. Es gibt vielleicht den einen oder anderen Filmeinkauf,
der noch nicht vollständig bezahlt ist, aber die größten Projekte haben wir auf
Null zurückverhandelt
GSC Research: Wie ist die derzeitige Lage der Bewertungen am Lizenzmarkt
einzuschätzen?
Dauer: Schön ist sie auf keinen Fall. Man sollte jetzt nicht zu hektisch
verkaufen, sondern Ruhe bewahren.
GSC Research: Ist es tatsächlich so, dass sich die Kirch-Gruppe mit Bertelsmann
zusammen geschlossen und gesagt hat, dass man sich nicht die Preise verderben
lasse?
Dauer: Zuerst einmal wurden ja von Kirch und Bertelsmann selbst die Preise in die
Höhe getrieben. Bei den Output-Deals mit den Majors haben sie sich gegenseitig
überboten.Dann kamen die Firmen des Neuen Marktes, welche die Preise noch weiter
anheizten. Seit 2000 befinden sie sich jetzt im Sinkflug. Man muss die Relation
der Preise zum Produktionsbudget sehen. Die deutschen Rechte haben zu
Höchstzeiten über 20 Prozent am Produktionsvolumen ausgemacht, jetzt sind wir
wieder bei etwa acht bis zwölf Prozent. Das ist sehr gesund und vernünftig.
„Heartbreakers“ würde jetzt nur mehr ein Drittel kosten, und wäre auf dieser
Basis ein großes Geschäft. Wir haben vier Millionen DM im Kino erzielt, wir haben
mehr als sechs Millionen DM im TV erlöst und noch eine Million DM im Videomarkt.
Mit den weiteren Verwertungsrechten, die wir noch besitzen, werden wir den
Einkaufspreis decken können. Das wäre nicht jedem gelungen.
GSC Research: Noch im dritten Quartal 2000 wurde der Geschäftsverlauf der
Gesellschaft positiv kommuniziert. Hätte man dieses Ergebnis nicht schon früher
sehen können?
Dauer: Die Neumonatszahlen waren noch ohne irgendeinen relevanten Hinweis, obwohl
der Vergleich mit Maxx Film zeitlich sehr nahe an der Publikation der
Neunmonatszahlen lag.
GSC Research: Liegt hier ein möglicher Angriffspunkt gegen das alte Management?
Dauer: Wir greifen an jeder Stelle an. Ich meine, dass man die Neunmonatszahlen
nicht mehr so hätte kommunizieren sollen.
GSC Research: Wie ist der Stand hinsichtlich Maxx Film?
Dauer: Die Gegenseite wehrt sich mit allen Mitteln. Da ist im Wesentlichen Dr.
Jovy als Bevollmächtigter der Maxx Film, der mit uns alle Korrespondenz geführt
hat, aber selbst weder als Gesellschafter noch in der Geschäftsführung vertreten
ist. Er hat die Firma gegründet und vertritt sie als Bevollmächtigter, de facto
ist also Maxx Film gleich Dr. Jovy. Er selbst hält sich haftungsrechtlich immer
nur im Hintergrund.
GSC Research: Nehmen Sie an, dass die Maxx Film nur gegründet wurde, um hier
hinein Filmvermögen der Advanced Medien zu verschieben? Sah Herr Dr. Jovy schon
frühzeitig, dass es mit der Advanced Medien bergab ging?
Dauer: Nach unserem Kenntnisstand besitzt die Maxx Film nicht mehr als die von
uns erworbenen Filmrechte. Die ersten Verkäufe haben schon 1999 stattgefunden.
Man könnte den Eindruck gewinnen, er wollte die Advanced Medien betrügen, denn
sonst hätte er auch alles planmäßig bezahlt. Man kann jedoch nicht sagen, dass an
die Maxx Film die guten Filme gingen und das schlechte Material bei uns geblieben
sind. Das damals Aktuelle ist zum großen Teil übergegangen, mit dem Film
„Heartbreakers“ z. B. hat Maxx Film überhaupt nichts zu tun.
GSC Research: Wie sieht die Situation bei der von Dr. Jovy initiierten get AG
aus, an welcher auch die e-m-s AG beteiligt ist, und an der sich Kleinanleger mit
einer Ausfallgarantie beteiligen konnten?
Dauer: Die Advanced hatte auf Initiative von Dr. Jovy Video-on-Demand-Rechte an
die get AG verkauft, mit Zahlungsziel Oktober 2001. Wir haben nie auch nur einen
Pfennig hiervon gesehen, und im August 2001 ging die Gesellschaft in Insolvenz.
Wir kämpfen jetzt um diese Rechte, damit wir zumindest die Möglichkeit haben,
diese weiter zu verkaufen. Das Private Placement der get AG ist übrigens
gescheitert.. Alle Zeichnungen sind nach unseren Informationen rückabgewickelt
worden.
GSC Research: Sie haben nach Ihrem Eintritt das Filmvermögen radikal
abgeschrieben. Warum das?
Dauer: Wir haben 18 Millionen DM Wertberichtigungen zum 31. Dezember vorgenommen,
die übrigen Abschreibungen resultieren planmäßig aus der Auswertung. Wenn man ein
Filmrecht kauft, so sieht man es zunächst auf der Aktivseite . Wertet man es im
Kino aus, so schreiben wir planmäßig 20 Prozent ab. Wird es dann als Video
ausgewertet, so werden weitere 20 Prozent abgeschrieben, und bei der ersten
Auswertung im Fernsehen müssen 60 Prozent von den übrig gebliebenen 60 Prozent
abgeschrieben werden. Die verbleibenden 24 Prozent stellen den Restbuchwert dar,
der beim zweiten Fernseh-Zyklus komplett abgeschrieben wird.
GSC Research: Ist bei der Bewertung des Filmvermögens alles mit rechten Dingen
geschehen?
Dauer: Ob ein Teil der Abschreibungen schon zum 31. Dezember 1999 hätte geschehen
müssen, haben wir noch nicht geprüft. Wir machen keine Hetzjagd gegen den
ehemaligen Vorstand, auch wenn wir uns das Geschäftsjahr 1999 sicherlich noch
genau anschauen müssen. Wir sind der Meinung, dass man Filmrechte mindestens
einmal jährlich prüfen sollte, um zu sehen, ob die Bewertung noch realistisch
ist. Wenn beispielsweise der Film „Heartbreakers“ noch mit einer Million Dollar
Restbuchwert in der Bilanz steht, dann halte ich das für realistisch, da der im
ersten Zyklus drei Millionen Dollar eingebracht hat.
GSC Research: Wie ist die derzeitige Situation Ihres Filmstocks einzuschätzen?
Dauer: Wir haben eine hohe Zahl an niedrig bewerteten Kleinstrechten und eine
überschaubare Zahl von werthaltigen aktuelleren Filmen. Wir bekommen auch erst
beim Auslauf bestimmter Zyklen wieder neue Einnahmen aus dem weiteren Verkauf.
Wir können aber nicht bereits jetzt einen 2010 auslaufenden Zyklus nochmals
verkaufen. Die Sender haben zwar einen Vorlauf, dieser ist jedoch meist so um die
zwei Jahre. Der Filmstock hat für uns eher den Charakter eines
Entschuldungsinstruments. Wenn wir etwas verkaufen können, so können wir
Bankverbindlichkeiten zurückführen.
GSC Research: Wie sieht es aktuell hinsichtlich Ihrer Fremdfinanzierung aus?
Dauer: Sehr gut. Wir haben vom Bankhaus Delbrück einen aktuellen Kreditvertrag
über 10 Millionen Euro vorliegen. Dieser läuft bis zum 30. Juni 2002. Mit dem
Bankhaus Hauck & Aufhäuser ist auch so weit alles in Ordnung, hier haben wir
Verbindlichkeiten in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Im Hinblick auf den Filmstock
ist das also alles überschaubar. Und wir haben auch noch offene Forderungen in
Höhe von sieben Millionen Euro, die nach Zahlungsplan im Laufe der nächsten
sieben Monate eingehen werden.
Es ist uns gelungen, im September und November nach langer Zeit wieder drei
TV-Rechte zu verkaufen. Auch haben wir sieben Video- und DVD-Rechte an die e-m-s
AG verkauft. „Ghostworld“ und „Der Überfall“ haben wir im Kino herausgebracht.
Wir haben es geschafft, einen Spitzenstand von 24 Millionen DM Verbindlichkeiten
bei Delbrück auf nunmehr 19 Millionen DM zu reduzieren, wir haben es geschafft,
„Heartbreakers“ zu Ende zu finanzieren, und wir haben es geschafft, unseren
Kredit bei Hauck & Aufhäuser von sieben Millionen DM auf unter drei Millionen DM
herunterzufahren. Wir selbst haben sonst keine weiteren Bankverbindlichkeiten,
die übrigen Kredite im Konzernabschluss betreffen unsere Tochtergesellschaft
U.F.O. (Unified Film Organisation, eine 51prozentige Beteiligung) mit 15
Millionen Dollar, und diese werden sich jetzt deutlich senken.
GSC Research: Wie sieht es momentan bei U.F.O. aus?
Dauer: Das vierte Quartal wird voraussichtlich gut werden, die anderen Quartale
waren unter anderem von Verschiebungen gekennzeichnet. Für die momentan bei
U.F.O. liegenden fünf produzierten Rechte soll großes Kaufinteresse bestehen.
Hierdurch könnten dort die Fremdverbindlichkeiten in großem Maße reduziert
werden.
GSC Research: Wie ist Ihr Verhältnis zum U.F.O.-Management? Könnte das Team in
den USA nicht versuchen, ihr deutsches Problem loszuwerden?
Dauer: Wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis zum Management. Im November hat
die Advanced sogar ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 202.000 Dollar gegeben.
Dieses ist für die dort anfallenden operativen Kosten verwendet worden, die eine
Bank nicht finanziert hätte. U.F.O. wird jetzt mehrere Filme für Fonds
produzieren. Auch dadurch kommt die Gesellschaft in ein ruhigeres Fahrwasser.
GSC Research: Weniger gut scheint es derzeit bei Ihrer gemeinsam mit Wolfgang
Petersen initiierten Filmproduktionsgesellschaft Red Cliff auszusehen...
Dauer: Es gibt eine Klageschrift, der Prozess ist jedoch noch nicht angelaufen.
Herr Petersen will anscheinend Druck auf uns ausüben, um so das Geld aus der Red
Cliff herauszuholen. In der Firma steckt ja vor allem das Geld von Advanced,
immerhin 5,5 Millionen US-Dollar.
GSC Research: Ist das Projekt Red Cliff ganz gescheitert?
Dauer: Bei unserem Besuch im Juli diesen Jahres in Los Angeles hat uns Herr
Petersen zu verstehen gegeben, dass er in nächster Zeit kein Projekt realisieren
wird, was ich sehr verwunderlich finde. Vertraglich waren ganz klar benannte
Projekte geplant, mit Produktionsbeginn noch im Jahr 2001. Wir halten dagegen und
streben einen Vergleich an. Er hat bisher noch nichts Erkennbares geleistet und
möchte 12 Millionen DM vereinnahmen. Das ist gegenüber den deutschen Anlegerinnen
und Anlegern nicht vertretbar.
GSC Research: Wie könnte ein Vergleich mit ihm aussehen?
Dauer: Wir stellen uns einen Vergleich vor, bei dem der Großteil des Geldes
Advanced zusteht und noch ein Restbetrag für Abwicklungen an Petersen geht. Red
Cliff mit den geplanten Projekten würde bei Petersen bleiben. Ein anderer
Vorschlag wäre, dass man endlich „Café Berlin“ realisiert. Es gibt Partner, die
hier mitmachen würden, und es gibt eine Aussicht auf Förderung. Was nicht geht
ist, dass Advanced wie vertraglich vereinbart die gesamten Kosten trägt und Herr
Petersen nicht produziert. Ich setze nach wie vor auf eine vernünftige Einigung.
GSC Research: Wann ist der Restrukturierungsprozess bei Advanced Medien
abgeschlossen?
Dauer: Selbst wenn wir wie angestrebt einen Merger machen sollten, wird dieser
Prozess noch nicht beendet sein. Dieses Thema lässt sich nicht so schnell
abschließen.
GSC Research: Können Sie etwas genaues zu diesem Merger sagen?
Dauer: Wir sind auf Partnersuche. Der Partner, der kommt, wird sein
Geschäftsmodell mitbringen.
GSC Research: Streben Sie die Einbringung einer Gesellschaft in die Advanced
Medien AG ein?
Dauer: Ja. Die Besitzer dieser Gesellschaft werden dann Advanced-Aktionäre. Wir
führen derzeit mit mehreren möglichen Partnern Gespräche. Ich würde diese
Gesellschaften als größer als wir bezeichnen. Wenn uns da etwas gelingt, haben
wir unser wichtigstes Ziel erreicht, und die Aktionäre können zufrieden sein.
GSC Research: Wenn diese Gesellschaften größer als die Advanced sind, wäre dies
eine Art Cold-IPO, das Augenmerk würde also mehr auf der Börsennotiz liegen als
am Advanced-Geschäft?
Dauer: Ganz genau das ist unser Ziel. Ein Cold IPO einer nicht börsennotierten
deutschen Firma oder eines internationalen Partners auf dem deutschen Markt. Es
gibt da durchaus interessante Denkmodelle.
GSC Research: Diese Partnersuche scheint sich jedoch hinzuziehen, so dass sich
die Anleger die Frage stellen, wie konkret diese Gespräche sind. Was, wenn es
nicht klappt?
Dauer: Wir sind sehr optimistisch, dass die Partnersuche erfolgreich verlaufen
wird. Allerdings können wir über den Zeitpunkt keine konkreten Angaben machen.
Bevor der Zuschlag erfolgt, müssen an vielen Stellen Dinge geklärt und geprüft
werden. Das nimmt mehr Zeit in Anspruch, als sich mancher vorstellen mag. Zudem
fahren wir nicht eingleisig. Es gibt durchaus noch andere Möglichkeiten, über die
es wert ist nachzudenken.
GSC Research: Wie könnte eine solche Möglichkeit aussehen?
Dauer: Dies wäre eine Umstrukturierung und Umfirmierung des Konzerns. Mehr möchte
ich dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Wichtig für die Aktionäre ist zu
wissen, dass wir nicht alles auf eine Karte setzen und dann nicht mehr weiter
wissen, wenn es nicht klappt. Das war ja auch das Problem von Montague & Co. Sie
wussten einfach nicht mehr weiter, sie waren mit ihrem Latein am Ende.
GSC Research: Wie ist der derzeitige Aktienkurs zu beurteilen?
Dauer: Wir sind günstig.
GSC Research: Momentan pendelt der Kurs um 0,35 Euro herum, wie sähe Ihrer
Meinung nach der faire Wert der Advanced-Aktie aus? Über einem Euro?
Dauer: Ein Euro ist für uns überhaupt keine Herausforderung. Wenn uns das
gelingt, was uns vorschwebt, so sollte der Kurs schon höher stehen.
GSC Research: Vor wenigen Tagen fand eine Analysten-Konferenz statt. Wie war hier
das Feedback?
Dauer: Das war eine Veranstaltung unserer Kommunikationsagentur Haubrok Die
Analysten konnten sich gleich mehrere Firmen ansehen. Ich habe uns als gut
gelungene Sanierung präsentiert, und das ist auch soweit gut angekommen. Ich habe
versucht, deutlich zu machen, dass die Neunmonatszahlen nur eingeschränkt
aussagefähig sind. In den Zahlen kann man nicht erkennen, dass wir mehr als zehn
Millionen Dollar Filmeinkaufsverbindlichkeiten wegverhandelt haben, und dass es
uns gelungen ist, Forderungen in Höhe von sieben Millionen DM beizutreiben.
GSC Research: Wie sieht die derzeitige Aktionärsstruktur aus?
Dauer: Wir gehen davon aus, dass die e-m-s AG knapp 20 Prozent der Aktien hält,
also Stücke über den Markt verkauft wurden (laut eigener Meldung besaß e-m-s
24,97 Prozent). Der Rest ist absoluter Freefloat, wir haben Tausende von
Kleinaktionären.
GSC Research: Wie ist Ihr Verhältnis zur e-m-s AG?
Dauer: Man kann das Verhältnis als positiv bezeichnen. Wir sehen die e-m-s AG
allerdings auch als normalen Kunden an. Sie bekommen keine bevorzugten
Konditionen.
GSC Research: Denken Sie, dass die e-m-s AG schnell einen Käufer für Ihre
Advanced Aktien finden wird?
Dauer: Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie schon einen Käufer haben, wie
es neulich in der Platow-Börse stand.
GSC Research: Wird e-m-s AG die Aktien notfalls auf den Markt werfen?
Dauer: Das stelle ich mir bei 3,5 Millionen Stück schwierig vor, wenn pro Tag nur
ein paar zig-tausend Stück gehandelt werden.
GSC Research: Hat die Familie Jovy noch Aktien?
Dauer: Frau Barbara Jovy hat noch 200.000 Aktien, und diese sind der Gesellschaft
unter anderem für mögliche Steuerrückzahlungen für die Jahre bis 1998 verpfändet.
Weiteres ist uns nicht bekannt. Wir haben Inhaber- und keine Namensaktien. Somit
ist für uns nicht nachprüfbar, wer wie viele unserer Aktien in Besitz hat.
GSC Research: Im Frühjahr 2001 wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Wer hat
hier Aktien gezeichnet?
Dauer: Das war ein institutioneller Investor.
GSC Research: Könnte die Advanced Medien AG nicht feindlich übernommen werden?
Dauer: Wir hatten jetzt eine interessante Email aus China, ob man uns nicht
übernehmen könnte. Da bin ich mal gespannt, ob das weiter verfolgt wird (lacht).
Gegen den Willen des Managements halte ich es jedoch nicht für ratsam, uns zu
übernehmen.
GSC Research: Warum holen Sie sich persönlich nicht eine gute Bank und kaufen die
Aktien von der e-m-s AG?
Dauer: Das wäre eine Idee. Aber dafür gibt es wohl keine Bank.
GSC Research: Herr Dauer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen der
Advanced Medien AG alles Gute für die Zukunft.
Interviews: Interview Otto Dauer (Vorstand Advanced Medien AG)
Nachdem es bei der Advanced Medien AG zu Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit
der dem ehemaligen Aufsichtsrat Herr Dr. Jovy zuzurechnenden Maxx Film gekommen
war, übernahm Herr Otto Dauer die Position des Alleinvorstands der Gesellschaft.
Vorher war Herr Dauer unter anderem in der Geschäftsleitung der
zwischenzeitlichen EM.TV-Beteiligung Dolce Media der Gebrüder Gottschalk und bei
der BHF Bank tätig. Vor wenigen Tagen konnte man der Presse entnehmen, dass die
an der Gesellschaft beteiligte e-m-s AG (siehe HV-Bericht) einen Käufer für ihren
Anteilsbesitz an der Advanced Medien AG gefunden habe.
Philipp Steinhauer erkundigte sich für GSC Research bei Herrn Dauer über die
aktuelle Situation und die Zukunft der Advanced Medien AG.
Dauer: „Ein Aktienkurs von einem Euro ist keine Herausforderung für uns“
GSC Research: Herr Dauer, in was für einem Zustand haben Sie die Advanced Medien
AG vorgefunden, als Sie im März in den Vorstand berufen wurden?
Dauer: Als ich am ersten März in das Unternehmen eingetreten bin, war die
Gesellschaft mehr oder weniger am Ende, nachdem die Herren Christophe Montague
und Hanns-Arndt Jovy das Unternehmen regelrecht abgewirtschaftet hatten.
GSC Research: Warum wurden gerade Sie in den Vorstand berufen?
Dauer: Ich kenne diverse Aufsichtsräte, die Herren Professor Heid und Professor
Hemmelrath, Herrn Wirsing und Herrn Lindlbauer. Der Aufsichtsrat hatte den
Vorstand nahezu vollständig neu besetzt. Herr Montague wurde entlassen und Herr
Hoffman hatte um seine Freistellung gebeten. Das Unternehmen war
heruntergewirtschaftet, als ich in den Vorstand eintrat. Ein Verlust in Höhe von
72 Millionen Mark bei 28 Millionen DM Umsatz spricht für sich.
Und dann die „Heartbreakers“ Geschichte. Hier wurde ein Großteil im voraus
bezahlt, die restlichen drei Millionen konnten jedoch nicht mehr beigebracht
werden. Können Sie sich vorstellen, was es heißt, wenn man die letzten drei
Millionen Dollar nicht mehr auf die Beine stellen kann? Zum Glück konnte ich das
Ruder noch rechtzeitig herumreißen und den Film zu Ende finanzieren. Auch der
kürzlich herausgebrachte Film „Ghostworld“ musste noch finanziert werden. Ohne
die Herausbringung im Kino wäre der Weiterverkauf an eine Fernsehanstalt
gefährdet gewesen.
GSC Research: Gibt es noch aktuelle Projekte, die finanziert werden müssen?
Dauer: Im Prinzip nein. Es gibt vielleicht den einen oder anderen Filmeinkauf,
der noch nicht vollständig bezahlt ist, aber die größten Projekte haben wir auf
Null zurückverhandelt
GSC Research: Wie ist die derzeitige Lage der Bewertungen am Lizenzmarkt
einzuschätzen?
Dauer: Schön ist sie auf keinen Fall. Man sollte jetzt nicht zu hektisch
verkaufen, sondern Ruhe bewahren.
GSC Research: Ist es tatsächlich so, dass sich die Kirch-Gruppe mit Bertelsmann
zusammen geschlossen und gesagt hat, dass man sich nicht die Preise verderben
lasse?
Dauer: Zuerst einmal wurden ja von Kirch und Bertelsmann selbst die Preise in die
Höhe getrieben. Bei den Output-Deals mit den Majors haben sie sich gegenseitig
überboten.Dann kamen die Firmen des Neuen Marktes, welche die Preise noch weiter
anheizten. Seit 2000 befinden sie sich jetzt im Sinkflug. Man muss die Relation
der Preise zum Produktionsbudget sehen. Die deutschen Rechte haben zu
Höchstzeiten über 20 Prozent am Produktionsvolumen ausgemacht, jetzt sind wir
wieder bei etwa acht bis zwölf Prozent. Das ist sehr gesund und vernünftig.
„Heartbreakers“ würde jetzt nur mehr ein Drittel kosten, und wäre auf dieser
Basis ein großes Geschäft. Wir haben vier Millionen DM im Kino erzielt, wir haben
mehr als sechs Millionen DM im TV erlöst und noch eine Million DM im Videomarkt.
Mit den weiteren Verwertungsrechten, die wir noch besitzen, werden wir den
Einkaufspreis decken können. Das wäre nicht jedem gelungen.
GSC Research: Noch im dritten Quartal 2000 wurde der Geschäftsverlauf der
Gesellschaft positiv kommuniziert. Hätte man dieses Ergebnis nicht schon früher
sehen können?
Dauer: Die Neumonatszahlen waren noch ohne irgendeinen relevanten Hinweis, obwohl
der Vergleich mit Maxx Film zeitlich sehr nahe an der Publikation der
Neunmonatszahlen lag.
GSC Research: Liegt hier ein möglicher Angriffspunkt gegen das alte Management?
Dauer: Wir greifen an jeder Stelle an. Ich meine, dass man die Neunmonatszahlen
nicht mehr so hätte kommunizieren sollen.
GSC Research: Wie ist der Stand hinsichtlich Maxx Film?
Dauer: Die Gegenseite wehrt sich mit allen Mitteln. Da ist im Wesentlichen Dr.
Jovy als Bevollmächtigter der Maxx Film, der mit uns alle Korrespondenz geführt
hat, aber selbst weder als Gesellschafter noch in der Geschäftsführung vertreten
ist. Er hat die Firma gegründet und vertritt sie als Bevollmächtigter, de facto
ist also Maxx Film gleich Dr. Jovy. Er selbst hält sich haftungsrechtlich immer
nur im Hintergrund.
GSC Research: Nehmen Sie an, dass die Maxx Film nur gegründet wurde, um hier
hinein Filmvermögen der Advanced Medien zu verschieben? Sah Herr Dr. Jovy schon
frühzeitig, dass es mit der Advanced Medien bergab ging?
Dauer: Nach unserem Kenntnisstand besitzt die Maxx Film nicht mehr als die von
uns erworbenen Filmrechte. Die ersten Verkäufe haben schon 1999 stattgefunden.
Man könnte den Eindruck gewinnen, er wollte die Advanced Medien betrügen, denn
sonst hätte er auch alles planmäßig bezahlt. Man kann jedoch nicht sagen, dass an
die Maxx Film die guten Filme gingen und das schlechte Material bei uns geblieben
sind. Das damals Aktuelle ist zum großen Teil übergegangen, mit dem Film
„Heartbreakers“ z. B. hat Maxx Film überhaupt nichts zu tun.
GSC Research: Wie sieht die Situation bei der von Dr. Jovy initiierten get AG
aus, an welcher auch die e-m-s AG beteiligt ist, und an der sich Kleinanleger mit
einer Ausfallgarantie beteiligen konnten?
Dauer: Die Advanced hatte auf Initiative von Dr. Jovy Video-on-Demand-Rechte an
die get AG verkauft, mit Zahlungsziel Oktober 2001. Wir haben nie auch nur einen
Pfennig hiervon gesehen, und im August 2001 ging die Gesellschaft in Insolvenz.
Wir kämpfen jetzt um diese Rechte, damit wir zumindest die Möglichkeit haben,
diese weiter zu verkaufen. Das Private Placement der get AG ist übrigens
gescheitert.. Alle Zeichnungen sind nach unseren Informationen rückabgewickelt
worden.
GSC Research: Sie haben nach Ihrem Eintritt das Filmvermögen radikal
abgeschrieben. Warum das?
Dauer: Wir haben 18 Millionen DM Wertberichtigungen zum 31. Dezember vorgenommen,
die übrigen Abschreibungen resultieren planmäßig aus der Auswertung. Wenn man ein
Filmrecht kauft, so sieht man es zunächst auf der Aktivseite . Wertet man es im
Kino aus, so schreiben wir planmäßig 20 Prozent ab. Wird es dann als Video
ausgewertet, so werden weitere 20 Prozent abgeschrieben, und bei der ersten
Auswertung im Fernsehen müssen 60 Prozent von den übrig gebliebenen 60 Prozent
abgeschrieben werden. Die verbleibenden 24 Prozent stellen den Restbuchwert dar,
der beim zweiten Fernseh-Zyklus komplett abgeschrieben wird.
GSC Research: Ist bei der Bewertung des Filmvermögens alles mit rechten Dingen
geschehen?
Dauer: Ob ein Teil der Abschreibungen schon zum 31. Dezember 1999 hätte geschehen
müssen, haben wir noch nicht geprüft. Wir machen keine Hetzjagd gegen den
ehemaligen Vorstand, auch wenn wir uns das Geschäftsjahr 1999 sicherlich noch
genau anschauen müssen. Wir sind der Meinung, dass man Filmrechte mindestens
einmal jährlich prüfen sollte, um zu sehen, ob die Bewertung noch realistisch
ist. Wenn beispielsweise der Film „Heartbreakers“ noch mit einer Million Dollar
Restbuchwert in der Bilanz steht, dann halte ich das für realistisch, da der im
ersten Zyklus drei Millionen Dollar eingebracht hat.
GSC Research: Wie ist die derzeitige Situation Ihres Filmstocks einzuschätzen?
Dauer: Wir haben eine hohe Zahl an niedrig bewerteten Kleinstrechten und eine
überschaubare Zahl von werthaltigen aktuelleren Filmen. Wir bekommen auch erst
beim Auslauf bestimmter Zyklen wieder neue Einnahmen aus dem weiteren Verkauf.
Wir können aber nicht bereits jetzt einen 2010 auslaufenden Zyklus nochmals
verkaufen. Die Sender haben zwar einen Vorlauf, dieser ist jedoch meist so um die
zwei Jahre. Der Filmstock hat für uns eher den Charakter eines
Entschuldungsinstruments. Wenn wir etwas verkaufen können, so können wir
Bankverbindlichkeiten zurückführen.
GSC Research: Wie sieht es aktuell hinsichtlich Ihrer Fremdfinanzierung aus?
Dauer: Sehr gut. Wir haben vom Bankhaus Delbrück einen aktuellen Kreditvertrag
über 10 Millionen Euro vorliegen. Dieser läuft bis zum 30. Juni 2002. Mit dem
Bankhaus Hauck & Aufhäuser ist auch so weit alles in Ordnung, hier haben wir
Verbindlichkeiten in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Im Hinblick auf den Filmstock
ist das also alles überschaubar. Und wir haben auch noch offene Forderungen in
Höhe von sieben Millionen Euro, die nach Zahlungsplan im Laufe der nächsten
sieben Monate eingehen werden.
Es ist uns gelungen, im September und November nach langer Zeit wieder drei
TV-Rechte zu verkaufen. Auch haben wir sieben Video- und DVD-Rechte an die e-m-s
AG verkauft. „Ghostworld“ und „Der Überfall“ haben wir im Kino herausgebracht.
Wir haben es geschafft, einen Spitzenstand von 24 Millionen DM Verbindlichkeiten
bei Delbrück auf nunmehr 19 Millionen DM zu reduzieren, wir haben es geschafft,
„Heartbreakers“ zu Ende zu finanzieren, und wir haben es geschafft, unseren
Kredit bei Hauck & Aufhäuser von sieben Millionen DM auf unter drei Millionen DM
herunterzufahren. Wir selbst haben sonst keine weiteren Bankverbindlichkeiten,
die übrigen Kredite im Konzernabschluss betreffen unsere Tochtergesellschaft
U.F.O. (Unified Film Organisation, eine 51prozentige Beteiligung) mit 15
Millionen Dollar, und diese werden sich jetzt deutlich senken.
GSC Research: Wie sieht es momentan bei U.F.O. aus?
Dauer: Das vierte Quartal wird voraussichtlich gut werden, die anderen Quartale
waren unter anderem von Verschiebungen gekennzeichnet. Für die momentan bei
U.F.O. liegenden fünf produzierten Rechte soll großes Kaufinteresse bestehen.
Hierdurch könnten dort die Fremdverbindlichkeiten in großem Maße reduziert
werden.
GSC Research: Wie ist Ihr Verhältnis zum U.F.O.-Management? Könnte das Team in
den USA nicht versuchen, ihr deutsches Problem loszuwerden?
Dauer: Wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis zum Management. Im November hat
die Advanced sogar ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 202.000 Dollar gegeben.
Dieses ist für die dort anfallenden operativen Kosten verwendet worden, die eine
Bank nicht finanziert hätte. U.F.O. wird jetzt mehrere Filme für Fonds
produzieren. Auch dadurch kommt die Gesellschaft in ein ruhigeres Fahrwasser.
GSC Research: Weniger gut scheint es derzeit bei Ihrer gemeinsam mit Wolfgang
Petersen initiierten Filmproduktionsgesellschaft Red Cliff auszusehen...
Dauer: Es gibt eine Klageschrift, der Prozess ist jedoch noch nicht angelaufen.
Herr Petersen will anscheinend Druck auf uns ausüben, um so das Geld aus der Red
Cliff herauszuholen. In der Firma steckt ja vor allem das Geld von Advanced,
immerhin 5,5 Millionen US-Dollar.
GSC Research: Ist das Projekt Red Cliff ganz gescheitert?
Dauer: Bei unserem Besuch im Juli diesen Jahres in Los Angeles hat uns Herr
Petersen zu verstehen gegeben, dass er in nächster Zeit kein Projekt realisieren
wird, was ich sehr verwunderlich finde. Vertraglich waren ganz klar benannte
Projekte geplant, mit Produktionsbeginn noch im Jahr 2001. Wir halten dagegen und
streben einen Vergleich an. Er hat bisher noch nichts Erkennbares geleistet und
möchte 12 Millionen DM vereinnahmen. Das ist gegenüber den deutschen Anlegerinnen
und Anlegern nicht vertretbar.
GSC Research: Wie könnte ein Vergleich mit ihm aussehen?
Dauer: Wir stellen uns einen Vergleich vor, bei dem der Großteil des Geldes
Advanced zusteht und noch ein Restbetrag für Abwicklungen an Petersen geht. Red
Cliff mit den geplanten Projekten würde bei Petersen bleiben. Ein anderer
Vorschlag wäre, dass man endlich „Café Berlin“ realisiert. Es gibt Partner, die
hier mitmachen würden, und es gibt eine Aussicht auf Förderung. Was nicht geht
ist, dass Advanced wie vertraglich vereinbart die gesamten Kosten trägt und Herr
Petersen nicht produziert. Ich setze nach wie vor auf eine vernünftige Einigung.
GSC Research: Wann ist der Restrukturierungsprozess bei Advanced Medien
abgeschlossen?
Dauer: Selbst wenn wir wie angestrebt einen Merger machen sollten, wird dieser
Prozess noch nicht beendet sein. Dieses Thema lässt sich nicht so schnell
abschließen.
GSC Research: Können Sie etwas genaues zu diesem Merger sagen?
Dauer: Wir sind auf Partnersuche. Der Partner, der kommt, wird sein
Geschäftsmodell mitbringen.
GSC Research: Streben Sie die Einbringung einer Gesellschaft in die Advanced
Medien AG ein?
Dauer: Ja. Die Besitzer dieser Gesellschaft werden dann Advanced-Aktionäre. Wir
führen derzeit mit mehreren möglichen Partnern Gespräche. Ich würde diese
Gesellschaften als größer als wir bezeichnen. Wenn uns da etwas gelingt, haben
wir unser wichtigstes Ziel erreicht, und die Aktionäre können zufrieden sein.
GSC Research: Wenn diese Gesellschaften größer als die Advanced sind, wäre dies
eine Art Cold-IPO, das Augenmerk würde also mehr auf der Börsennotiz liegen als
am Advanced-Geschäft?
Dauer: Ganz genau das ist unser Ziel. Ein Cold IPO einer nicht börsennotierten
deutschen Firma oder eines internationalen Partners auf dem deutschen Markt. Es
gibt da durchaus interessante Denkmodelle.
GSC Research: Diese Partnersuche scheint sich jedoch hinzuziehen, so dass sich
die Anleger die Frage stellen, wie konkret diese Gespräche sind. Was, wenn es
nicht klappt?
Dauer: Wir sind sehr optimistisch, dass die Partnersuche erfolgreich verlaufen
wird. Allerdings können wir über den Zeitpunkt keine konkreten Angaben machen.
Bevor der Zuschlag erfolgt, müssen an vielen Stellen Dinge geklärt und geprüft
werden. Das nimmt mehr Zeit in Anspruch, als sich mancher vorstellen mag. Zudem
fahren wir nicht eingleisig. Es gibt durchaus noch andere Möglichkeiten, über die
es wert ist nachzudenken.
GSC Research: Wie könnte eine solche Möglichkeit aussehen?
Dauer: Dies wäre eine Umstrukturierung und Umfirmierung des Konzerns. Mehr möchte
ich dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Wichtig für die Aktionäre ist zu
wissen, dass wir nicht alles auf eine Karte setzen und dann nicht mehr weiter
wissen, wenn es nicht klappt. Das war ja auch das Problem von Montague & Co. Sie
wussten einfach nicht mehr weiter, sie waren mit ihrem Latein am Ende.
GSC Research: Wie ist der derzeitige Aktienkurs zu beurteilen?
Dauer: Wir sind günstig.
GSC Research: Momentan pendelt der Kurs um 0,35 Euro herum, wie sähe Ihrer
Meinung nach der faire Wert der Advanced-Aktie aus? Über einem Euro?
Dauer: Ein Euro ist für uns überhaupt keine Herausforderung. Wenn uns das
gelingt, was uns vorschwebt, so sollte der Kurs schon höher stehen.
GSC Research: Vor wenigen Tagen fand eine Analysten-Konferenz statt. Wie war hier
das Feedback?
Dauer: Das war eine Veranstaltung unserer Kommunikationsagentur Haubrok Die
Analysten konnten sich gleich mehrere Firmen ansehen. Ich habe uns als gut
gelungene Sanierung präsentiert, und das ist auch soweit gut angekommen. Ich habe
versucht, deutlich zu machen, dass die Neunmonatszahlen nur eingeschränkt
aussagefähig sind. In den Zahlen kann man nicht erkennen, dass wir mehr als zehn
Millionen Dollar Filmeinkaufsverbindlichkeiten wegverhandelt haben, und dass es
uns gelungen ist, Forderungen in Höhe von sieben Millionen DM beizutreiben.
GSC Research: Wie sieht die derzeitige Aktionärsstruktur aus?
Dauer: Wir gehen davon aus, dass die e-m-s AG knapp 20 Prozent der Aktien hält,
also Stücke über den Markt verkauft wurden (laut eigener Meldung besaß e-m-s
24,97 Prozent). Der Rest ist absoluter Freefloat, wir haben Tausende von
Kleinaktionären.
GSC Research: Wie ist Ihr Verhältnis zur e-m-s AG?
Dauer: Man kann das Verhältnis als positiv bezeichnen. Wir sehen die e-m-s AG
allerdings auch als normalen Kunden an. Sie bekommen keine bevorzugten
Konditionen.
GSC Research: Denken Sie, dass die e-m-s AG schnell einen Käufer für Ihre
Advanced Aktien finden wird?
Dauer: Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie schon einen Käufer haben, wie
es neulich in der Platow-Börse stand.
GSC Research: Wird e-m-s AG die Aktien notfalls auf den Markt werfen?
Dauer: Das stelle ich mir bei 3,5 Millionen Stück schwierig vor, wenn pro Tag nur
ein paar zig-tausend Stück gehandelt werden.
GSC Research: Hat die Familie Jovy noch Aktien?
Dauer: Frau Barbara Jovy hat noch 200.000 Aktien, und diese sind der Gesellschaft
unter anderem für mögliche Steuerrückzahlungen für die Jahre bis 1998 verpfändet.
Weiteres ist uns nicht bekannt. Wir haben Inhaber- und keine Namensaktien. Somit
ist für uns nicht nachprüfbar, wer wie viele unserer Aktien in Besitz hat.
GSC Research: Im Frühjahr 2001 wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Wer hat
hier Aktien gezeichnet?
Dauer: Das war ein institutioneller Investor.
GSC Research: Könnte die Advanced Medien AG nicht feindlich übernommen werden?
Dauer: Wir hatten jetzt eine interessante Email aus China, ob man uns nicht
übernehmen könnte. Da bin ich mal gespannt, ob das weiter verfolgt wird (lacht).
Gegen den Willen des Managements halte ich es jedoch nicht für ratsam, uns zu
übernehmen.
GSC Research: Warum holen Sie sich persönlich nicht eine gute Bank und kaufen die
Aktien von der e-m-s AG?
Dauer: Das wäre eine Idee. Aber dafür gibt es wohl keine Bank.
GSC Research: Herr Dauer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen der
Advanced Medien AG alles Gute für die Zukunft.
... ich stehe auf der Käuferseite - versprochen !!!
Gruss
Es ist zu auffällig das L & S nachbörslich 0.33 Cent für einen DVN Anteil zahlt - selbst Tradegate zahlte den aktuellen SK von FSE !!!
Das hat es selten oder nie gegeben das L & S sich um die Stücke "reisst" !!! Lang & Schwarz ist eigentlich für einen hohen Spread nachbörslich bekannt !
Immer wieder gibt es Indikatoren die als solche nicht wahrgenommen werden, aber doch die Richtung zeigen ...
Gruss
Es ist zu auffällig das L & S nachbörslich 0.33 Cent für einen DVN Anteil zahlt - selbst Tradegate zahlte den aktuellen SK von FSE !!!
Das hat es selten oder nie gegeben das L & S sich um die Stücke "reisst" !!! Lang & Schwarz ist eigentlich für einen hohen Spread nachbörslich bekannt !
Immer wieder gibt es Indikatoren die als solche nicht wahrgenommen werden, aber doch die Richtung zeigen ...
schei... was auf das Interview!!! O. Dauer ist Banker, noch Fragen???
In go(l)d we trust
Destryer
In go(l)d we trust
Destryer
... @Destro
Ja das ist doch gerade das Gute!!!
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