Scios: Porzellan im Elefantenladen - 500 Beiträge pro Seite

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Große Indikationsgebiete mit vielen Patienten sind lukrativ. Entsprechend ist die Konkurrenz von Pharma- und Biotech-Unternehmen. Relativ kleine Companies mit geringer Marktkapitalisierung wie Scios haben angesichts des theoretischen Markt-Potenzials hohe Chancen bei ebenso erheblichen Risiken.

Geradezu zerbrechlich klein wirkt das Biotech-Unternehmen Scios mit einer Marktkapitalisierung von 1,1 Mrd. Dollar im Vergleich zu Pharma-Riesen wie GlaxoSmithKline oder Merck. Doch genau mit Unternehmen dieser Größenordnung wird sich Scios in einigen Jahren messen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich der Medikamenten-Kandidat Scio-469 positiv entwickelt.

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Hinter diesem kryptischen Kürzel verbirgt sich ein hoffnungsvoller Wirkstoff zur Behandlung von Entzündungskrankheiten wie rheumatoider Arthritis. Allein für diese Indikation wird ein Milliarden-Markt vorausgesagt: Bis 2009 soll das Volumen auf 6,9 Mrd. Dollar anschwellen.

Scios entwickelt ein Medikament, das im Gegensatz zu den bisher üblichen Verfahren oral eingenommen wird. Experten gehen davon aus, dass es bei der Aufteilung des Marktes nach dem Motto geht: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Der First-Mover-Effekt beschert dem Schnellsten den größten Marktanteil.

Durch Ausfälle bei Konkurrenten wie Vertex, deren Hoffnungsträger beim Sprung über die klinischen Test-Hürden strauchelte, profitiert Scios. Im Gegensatz zu diesem Unternehmen wäre ein Scheitern von Scio-469 angesichts der schmalen Produktpipeline von Scios ein glasklares Debakel. Im Erfolgsfall winken dagegen Erlöse jenseits der magischen Marke von einer Milliarde Dollar.

Das mögliche Kurspotenzial wird angesichts der im Vergleich dazu geringen Marktkapitalisierung deutlich. Allerdings ist das Risiko enorm: Es sind noch eine Reihe von Hürden zu überwinden, ehe der Markteintritt erfolgen könnte. Die erste Phase der klinischen Tests ist abgeschlossen, bis an eine Zulassung gedacht werden kann, gehen noch bange Jahre ins Land. Schon Verzögerungen könnten sich erheblich negativ auf die Aussichten auswirken, denn die Konkurrenz ist – wie bei derart großen Indikationsgebieten nicht verwunderlich – Scios auf den Fersen.

Die Prognosen der Analysten für die kommenden Jahre liegen weit auseinander. Für 2002 werden noch übereinstimmend rote Zahlen erwartet. Im kommenden Jahr sehen Optimisten bereits den Schritt über die Gewinnschwelle. Dagegen sagen Pessimisten auch für 2004 Verluste vorher. Die Prognosen liegen zwischen minus 0,65 Dollar und einem Gewinn von 1,64 Dollar. Die Aussagekraft einer Durchschnittsschätzung ist vor diesem Hintergrund nahe Null.

Autor: Alexander Apel (© wallstreet:online AG),15:50 07.01.2002

[Guru-Schreck]

Das grösste Risiko bringt die grössten Verluste oder Gewinne, das war
schon immer so. Außerdem hat Scios ja noch Natrecor, was durchaus ebenfalls
zum Blockbuster werden kann.