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    Wir sind heute alle knapp dem Tod entkommen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.01.02 21:13:03 von
    neuester Beitrag 07.01.02 21:37:05 von
    Beiträge: 3
    ID: 530.606
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      schrieb am 07.01.02 21:13:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ein großer Asteroid flog heute nahe an der Erde vorbei

      07.01.2002

      Entdeckt wurde der potenziell gefährliche Asteroid erst Ende Dezember, was nahe legt, dass aus dem Himmel immer einmal wieder gefährliche Überraschungen kommen könnten

      Knapp vorbei geflogen an der Erde ist heute Morgen ein Asteroid, der mit seinem geschätzten Durchmesser durchaus hätte gefährlich sein können. Entdeckt wurde er erst Ende Dezember - und ist so eine Erinnerung daran, dass wir nicht nur durch terroristische Anschläge gefährdet sind.


      Entdeckt wurde 2001 YB5 erst am 26. Dezember 2001 vom NEAT-Teleskop in Mount Palomar, Kalifornien. Der mit 300 Metern Durchmesser ziemlich große Asteroid fliegt auf einer stark elliptischen Bahn, die die Umlaufbahnen des Mars, der Erde, der Venus und des Merkurs kreuzt. Heute um 8 Uhr 30 ist er der Erde am nächsten gekommen und in einer Entfernung von "nur" 820.000 Kilometern (0.0056 AU) an ihr vorbei geflogen. Das ist ungefähr die doppelte Entfernung des Mondes von der Erde. Von den bekannten Asteroiden wird nur 1999 AN10 im Jahr 2027 der Erde noch näher kommen ( [[Local Link]] Noch einmal davongekommen ...). Wegen seiner Apollo-Bahn, die die Umlaufbahn der Erde kreuzt, gilt [[External Link]] YB5 als "potenziell gefährlich".

      Trotz des "close encounter" bestand für die Erde dieses Mal keine Gefahr. Und auch wenn der Asteroid in die Erde eingeschlagen hätte, würde er zwar gewaltige Zerstörungen im Umkreis einiger Hundert Kilometer verursachen, aber nicht alles Leben vernichten. Allerdings hätte man nichts gegen einen Einschlag machen können, vor allem auch angesichts der knappen Zeit zwischen der Entdeckung und dem "close encounter". Daher ist YB5 ein Hinweis darauf, dass trotz aller Beobachtungen plötzlich ein solches Geschoss auf die Erde einschlagen könnte. Man geht von der Wahrscheinlichkeit aus, dass Asteroiden in der Größe von YB5 alle 5.000 Jahre auf die Erde stürzen könnten.
      Avatar
      schrieb am 07.01.02 21:17:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      und, hose wieder sauber !?!
      Avatar
      schrieb am 07.01.02 21:37:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Was zum gruseln ? Hier :

      http://lexikon.astronomie.info/TNT/TNT.html

      Ein Endzeit-Szenario
      Für ein realistisches Szenario brauchen wir einen Asteroiden. Wir denken uns einen die Erdbahn kreuzenden Asteroiden, der vorwigend aus Eisen bestehen soll. Dieser Eisenasteroid war selbst aus einer kataklysmischen Kollision zwischen Asteroiden im Planetoidengürtel hervorgegangen. Seit auf dem blauen Planeten die Dinosaurier lebten, zog das 2x3 Kilometer grosse Stück Eisen durch den Planetoidengürtel. Weitere relativ nahe Begegnungen mit den Planeten und langfristig wirkende Störungen änderten seinen Lauf durch das Planetensystem. Sie brachten ihn auf eine Bahn, die ihn in heute alle 4.4 Jahren einmal von knapp innerhalb der Jupiterbahn bis zur Venusbahn und wieder zurück führt. Unser Eisenasteroid gehört nun in die Klasse der Apollo-Asteroiden. Diese Asteroiden werden nach Apollo, dem grössten den Menschen bekannten Vertreter von Asteroiden auf einer die Erdbahn kreuzenden Bahn benannt. In den letzten 1000 Jahren kam unser hypothetischer Eisenasteroid der Erde nie näher als 9.6 Millionen Kilometer. Für ein Erdbahnkreuzer ist das kein besonders spektakulärer Wert. Auch seine letzte nahe Begegnung mit der Erde war mit 13.5 Millionen Kilometer Abstand nahe aber nicht ungewöhnlich nahe. Seine scheinbare Helligkeit am Sternenhimmel hätte damals für ein paar Tage gereicht, um von Amateurastronomen entdeckt zu werden. Doch niemand schaute in seine Richtung.

      Mittlerweile haben Bahnstörungen seinen absteigenden Knoten (einer der beiden Durchstosspunkte der Asteroidenbahn durch die Erdbahnebene) fast punktgenau auf die Erdbahn geschoben. Somit ist eine Kollision mit der Erde prinzipiell möglich. Das im Weltraum treibende Riff ist zur gigantischen Zeitbombe geworden. Eine Kollision ist nun himmelsmechanisch möglich. Immer noch ohne Eintrag im Verzeichnis der Asteroiden, rast der Brocken aus Eisen zum letzten Mal nach 150 Millionen Jahren Odyssee durch das Perihel seiner Bahn. In den noch verbleibenden paar Wochen der Annäherung an die Erde steht er für die Beobachtung sehr ungünstig in der Abenddämmerung. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ihn ein Kometen- oder Asteroidenjäger ausgerechnet jetzt entdeckt. 5 Stunden 30 Minuten vor dem Einschlag ist der Eisenasteroid etwa in Mondentfernung und kommt mit 19.6 Kilometer pro Sekunde näher. 30 Minuten vor der Apokalypse ist er bis auf die Distanz der geostationären Satelliten an die Erde herangerückt. Von blossem Auge wäre er jetzt am Nachthimmel als heller Stern zu sehen. Doch da er von der Tagseite und die Erde von hinten auf Ihrer Bahn einholend näher kommt, ist er nur dort, wo gerade Abenddämmerung ist zu sehen. Doch werden die meisten Menschen die Sichtung des Asteroiden als horizontnahes Flugzeug deuten. Diese Fehldeutung spielt zum jetzigen Zeitpunkt keine Rolle mehr, denn es würde bestimmt länger als die verbleibenden 30 Minuten dauern, bis der Asteroid als solcher offiziell bestätigt würde. Aus einer Entfernung von 3000 Kilometer oder 3 Minuten vor dem Einschlag erreicht der scheinbare Durchmesser 5 Bogenminuten Der Asteroid würde somit auch am Taghimmel bei klarem Wetter gut sichtbar. Seine rasche Bewegung würde ihn auffallen lassen. Vielleicht ist das auch der Zeitpunkt, zu dem er für einige Radarstationen als UFO auf dem Schirm erscheint. Mittlerweile ist seine Geschwindigkeit auf 21,5 Kilometer pro Sekunde angewachsen, denn die Erdanziehung hat ihn ein bisschen schneller werden lassen. Erst in der Höhe, in der das Space Shuttle üblicherweise um die Erde kreist, erscheint der Asteroid so gross wie der Mond. Dann verbleiben noch zwanzig Sekunden bis zum Einschlag. Während der letzten 5-10 Sekunden durchstösst der Eisenasteroid mit 22.5 Kilometer pro Sekunde (81`000 Kilometer pro Stunde) die Atmosphäre. Der heller als die Sonne leuchtende Kanal, den der Asteroid durch die Atmosphäre pflügt, lässt kein Zweifel mehr an dem, was gerade geschieht. Durch seine Grösse wird der Asteroid weder von der Luft noch vom Wasser wesentlich gebremst. Erst massiver Fels setzt seiner Bahn ein jähes Ende.


      Figur 2: Der Mondkrater Kopernikus hat 90 Kilometer Durchmesser. Er entstand bei einem vergleichbaren Ereignis (Ausschnitt aus einer CCD-Aufnahme von R. Brodbeck).

      Unser Asteroid hat 400 Milliarden Tonnen Gewicht. Seine kinetische Energie berechnet sich nach 0.5 x Masse x Geschwindigkeit x Geschwindigkeit und beträgt 100 Trilliarden Joule. Diese entspricht der Energie, die bei der Explosion von etwa 25 Teratonnen TNT frei werden. 25 Teratonnen TNT kann man sich als eine Kugel von 30 Kilometer Durchmesser aus purem Sprengstoff vorstellen. Natürlich darf auch die Umrechnung in Anzahl zu zündender Atombomben nicht fehlen. Die beim Einschlag frei werdende Energie entspricht der gleichzeitigen Zündung von mehr als eine Milliarde Bomben vom Hiroshima-Typ oder 1-2 Million Wasserstoffbomben.

      Die NASA (genauer: der NASA International Near-Earth-Object Detection Workshop, 1992) gibt als zu erwartende Todesfälle für solche Ereignisse oberhalb 10 Teratonnen TNT Sprengkraft auf jeden Fall über eine Milliarde bei besonders ungünstigen Verhältnissen möglicherweise nahezu die gesamte Menschheit an.

      Nachdem die Erdbeben abgeklungen sind und die Hitze und Druckwellen sich verlaufen haben, werden für viele Monate, vielleicht sogar für Jahre Staubwolken und Aerosolwolken die Stratosphäre verhüllen. Dadurch tritt das Phänomen des nuklearen Winters auf. Dies führt zu tiefgreifenden Schäden an der Vegetation. Davon sind auch von der direkten Wirkung des Impakt mehr oder weniger verschonte Gebiete betroffen. Je nach Ort des Einschlags muss auch mit einer radioaktiven Verstrahlung gerechnet werden, die von zerstörten Kernkraftwerken, Endlagern und Nuklearwaffen herrührt. Insgesamt kann man zum Schluss kommen, dass der Kinofilm "Der Tag danach" durchaus auch als Beschreibung des Tages nach dem Einschlag dienen kann.


      Figur 3: Apokalyptische Einschläge von Kometenstücke auf dem Riesenplaneten Jupiter im Juli 1995. © STSI

      Ein Ereignis dieser Grössenordnung wurde tatsächlich beobachtet. Im Juli 1995 kollidierten Trümmer des Kometen Shoemaker-Lewy 9 mit dem Planeten Jupiter. Sie erreichten die Wolkenobergrenze des Planeten mit einer Geschwindigkeit von etwas mehr als 60 Kilometer pro Sekunde. Kometenmaterial hat etwa die Dichte von Wasser. Die Fragmente des Kometen mögen einen Durchmesser von ein paar 100 Meter bis maximal einen knappen Kilometer gehabt haben. Somit musste man beim Einschlag eines solchen Fragments von einer frei werdenden Explosionsenergie zwischen 10 Teratonnen TNT und 100 Teratonnen TNT ausgehen. Die Einschlagstellen lagen von der Erde aus gesehen knapp auf der abgewandten Seite von Jupiter. Die Sequenz von Bildern des Weltraumteleskops in Figur 3 beginnt oben links mit der Tausende Kilometer über den Horizont des Jupiters aufsteigenden Explosionswolke. Wenn die Einschlagsstelle in Sicht kommt (in der Mitte von Figur 3), sieht man braune Wolken in der Form konzentrischer Ringe. Der Durchmesser der inneren schmalen Rings übersteigt die Grösse der Erde. Hätte nur einer dieser Einschläge auf der Erde stattgefunden, so wäre dies ein sehr harter Einschnitt in die Entwicklung unserer Zivilisation gewesen. Auch wenn es nicht das entgültige Ende der Menschheit bedeutet hätte, hätten wir unsere Welt am Tag danach kaum wiedererkannt.

      Der Einschlag des Kometen P/Shoemaker-Lewy 9 auf Jupiter hat gezeigt, dass solche Ereignisse auch in der Gegenwart in unserem Sonnensystem immer noch vorkommen. Wir wissen deshalb, dass ein oben beschriebenes Endzeitszenario mehr ist als nur Grusel-science-fiction.


      Ein Tunguska-Ereignis ( Dieser war 3 mal so Gross!)
      Modifizieren wir unser Ereignis! Der Asteroid soll nun eine Kartoffel aus Stein von 50 x 100 Meter Grösse sein. Wir setzen ihn auf die Umlaufbahn des oben beschriebenen Eisenasteroiden. Ohne Vorwarnung dringt unsere Steinkartoffel mit über 81`000 Kilometer pro Stunde oder siebzigfacher Schallgeschwindigkeit in den Luftraum über der Schweiz ein. Etwa in der Höhe der Düsenflugzeuge (8 bis 10 Kilometer) über dem Autobahnkreuz A1, A3 bei Baden explodiert unsere Felsen wie eine Wasserstoffbombe von 50 Millionen Tonnen TNT Sprengkraft. 50 Millionen Tonnen TNT entsprechen einer Kugel von knapp 400 Meter Durchmesser aus purem Sprengstoff. Eine Druckwelle breitet sich aus und walzt im Umkreis von 25 Kilometer alles nieder, was ihr in den Weg kommt.

      Von Deutschland und der Westschweiz her einfliegende Rettung erwartet das Grauen eines Atombombenangriffs: In Basel fehlen bei vielen Gebäuden die Fenster, doch stehen die meisten Gebäude noch. Rhein aufwärts wird es aber rasch schlimmer. Die erste dunkle Rauchsäule steigt von Reinfelden auf. Ein vollgetanktes Verkehrsflugzeug ist offenbar mitten in die Stadt gestürzt. Waldshut steht in Flammen, vom Kernkraftwerk steht nur noch das Reaktorgebäude. Südlich des Rheins sind die Bäume der Wälder ausnahmslos radial vom Zentrum weg nach aussen geknickt, Gegen Zürich fliegend, sieht man, dass um Aare und Limmat so gut wie kein Stein auf dem anderen blieb. Vom internationalen Flughafen Zürich-Kloten steigt die markanteste der vielen Flammensäulen empor. Alle Tanks der Tankanlage bei Rümmlang sind geborsten, brennender Treibstoff wurden im weiten Umkreis Richtung Flughafen verschüttet. Die Liste der mit dem Asteroideneinschlag verbundenen Einzelkatastrophen liesse sich noch lange weiterführen.

      Der Bereich der Zerstörung hat etwa einen Radius von 25 Kilometer. Das entspricht für eine Explosion über dem Autobahndreieck A1,A3 etwa dem Gebiet zwischen Waldshut, Aarau und inklusive Zürich. Im betroffenen Gebiet leben weit über eine Million Menschen. Es dürfte deshalb klar sein, das ein erheblicher Teil davon die ohne Vorwarnung eingetretene Katastrophe nicht überleben würde. Das brisante an diesem Szenario ist, dass dies nicht alle 10 Millionen Jahre eintritt, sondern 4 mal pro Jahrtausend, das letzte mal 1908 in Sibirien. Mit der wachsenden Bevölkerungsdichte der Erde wird es wahrscheinlicher, dass der nächste Treffer, der schon morgen oder erst im übernächsten Jahrhundert stattfinden könnte, nicht so wie in Sibirien, sondern wie oben beschrieben verläuft! Ist es verantwortbar, kein Frühwarnsystem zu haben und nur zu hoffen, dass der nächste Steinasteroid wieder über dem menschenleeren Sibirien explodiert?

      Tja, das war knapp !


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