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    Nach den Kinderschänderthreads wundert mich das hier... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.01.02 11:09:40 von
    neuester Beitrag 24.06.02 09:54:09 von
    Beiträge: 48
    ID: 531.511
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      schrieb am 09.01.02 11:09:40
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      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:15:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      es ist wirklich unvorstellbar, dass es Leute gibt, die sowetwas tun, scheinbar ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben.

      Was soll man dagegen tun ? Strafen, wie sie für Kinderschänder üblich sind wären sicherlich angebracht.

      Crash
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:20:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      ob man die leiden der kinder vergleichen sollte, lass ich
      mal dahin gestellt, aber was soll man denn überhaupt dazu sagen?
      wenn ich jetzt sage, dass unsere schöne reiche westliche welt
      ganz einfach auch solche blüten treibt, genau wie vergewaltiger, amokläufer, kindesmissbraucher,selbstmörder und andere mit dem leben überforderte kreaturen hervorbringt, dann sind wir wieder bei der frage, wie wir damit umgehen sollten.
      und das weiss ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:22:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      So eine Grausamkeit verschlägt einem die Sprache! Da gibt es auch eigentlich nichts zu diskutieren! Was muss dieser arme Wurm gelitten haben, mir wird bei dem Gedanken richtig übel!
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:23:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die folgende Seite mit weiteren Beispielen ist recht interessant: http://www.agsp.de/UB_Veroffentlichungen/Aufsatze/Aufsatz_6/…

      Dort wird auch versucht, Problemlösungen anzubieten. Letztlich läuft es darauf hinaus, die Rolle des Jugendamtes zu stärken und von Behörden zu verlangen, bei Hinweisen auf Vernachlässigung viel schneller zuzugreifen. Denn oft gibt es durchaus schon Hinweise auf solche Fälle, bevor es zum schlimmsten gekommen ist.

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      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:27:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      Mot67 ... in der östlichen Welt hat es sowas leider auch gegeben, an der Gesellschaftsform läßt sich das nicht festmachen ... Gue
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:30:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      Was soll man mit so einer Mutter machen, die ihr Kind verhungern lässt. Ich denke mal, man sollte sie bis an ihr Lebensende einsperren, aber das nützt zur Abschreckung auch nichts. Das wird auch in Zukunft passieren. Was mich wundert: Wieso hat niemand das Kind vermisst? Keine Verwandten, Bekannten etc. haben die Mutter mal gefragt, wo eigentlich das Kind ist?
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:35:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      day_sleeper, wenn man solchen Fällen nachgeht, ist oft das erschreckende, daß es im Umfeld durchaus solche Nachfragen gab, Behörden aber zu langsam reagiert haben.

      In den Links findet man noch andere Beispiele, bei denen dann auch die Umstände geschildert werden.

      Erfahrungsgemäß hat die Mutter im obigen Beispiel mit 3 bis 8 Jahren Haft zu rechnen. Eventuell kommt bei ihr auch noch Jugendstrafrecht zum Tragen (?)

      Weitere Beispiele auch hier, wo zugleich auch die unterschiedliche Behandlung von männlicher und weiblicher Gewalt in Gesetzen kritisiert wird:

      http://home.t-online.de/home/Joachim.Mueller-1/extdoc/G20040…
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:46:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      for4zim

      solche Treads sind sinnlos, da jeder Straftäter Anspruch auf eine Bestrafung hat, die dem Einzelfall gerecht wird. Diese sind uns allen nicht bekannt.

      Im vorliegenden Fall ist übrigens Haftbefehl wegen Mordes ergangen (das Opfer war arg- und wehrlos). Die Privilegierung der Kindestötung ist übrigens erst kürzlich abgeschafft worden. Eine Freiheitsstrafe von 3-8 Jahren ist daher meiner Meinung nach unwahrscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 11:51:57
      Beitrag Nr. 10 ()
      GI hab auch kurz überlegt, dass westlich wegzulassen,
      aber war mir dann egal. und ich denke, dass die häuffung
      solcher geschehnisse mit sicherheit an der gesellschaftsform liegt,
      auch wenn es sowas im osten auch gab.
      mot
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 12:10:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      MichaelFK, ich wußte nicht, daß sich die Gesetzeslage geändert hat. Ist dies dann auch wirklich richterliche Praxis geworden, härtere Strafe zu verfügen? Auf den Haftbefehl würde ich noch nicht viel geben. Müßte nicht auch der Vorsatz nachgewiesen werden? Vielleicht macht die Mutter geltend, sie hätte erwartet, daß jemand anderes sich um das Kind kümmert? Aber Du hast recht. Wenn man die näheren Umstände nicht kennt, kann man viel spekulieren.

      Generell würde ich aber sagen, daß hier ein ungelöster Mißstand vorliegt, der diskutiert werden sollte. Daß die junge Mutter hier überfordert war, war ja schon im Vorfeld erkennbar (verwahrloste Wohnung).
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 12:15:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      Mot67, der Systembezug war gar nicht mal falsch. Wenn, wie in der DDR, zur größtmöglichen Ausbeutung der Arbeitskraft der Menschen und zur möglichst effizienten Indoktrination Kinder von vorneherein während der Arbeitszeiten in Kinderkrippen und -tagesstätten gehalten werden, ist der Spielraum der Eltern zur Verwahrlosung der Kinder natürlich viel geringer. Nach dem Zusammenbruch der DDR waren auch frühe Meldungen, die schockierten, die von jungen Eltern, die ihre Kinder im Stich ließen, um sich im Westen eine neue Existenz aufzubauen. Woher sollte auch das Verantwortungsgefühl kommen, wenn zum einen der Staat sowieso alles regelte (bisher) und zum anderen die Heirat und die Kinder auch zumeist verfrüht zum Zwecke der eigenen Wohnung kamen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 12:20:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Mot67 ...

      Dachte ich mir schon ...
      Denke aber, daß die Häufung der Berichterstattungen über solche Geschehnisse mit Sicherheit an der Gesellschaftsform liegt - im Osten wurde sowas gerne als nicht Gesellschaftskonform unter den Tisch gekehrt, genauso wie Probleme mit rechts- und linksradikalen Erscheinungen.

      Gue
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 13:21:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ For4Zim

      Guter Thread,

      ich gebe Dir absolut Recht, daß es eine beschämende Gewichtung der Pressemeldungen einzig auf Horror-Szenarien wie z.B. Sexualmorde u.a. gibt.

      Ich hatte bereits z.B. in meinem Thread "gedanken zum Tod der armen Ulrike" drauf hingewiesen, daß tausendfach mehr kinder allein in Deutschland still, unerkannt oder sogar bewußt ignoriert leiden, weil Kinder nirgendwo auf dieser Welt eine echte Lobby haben.

      Wer im medizinischen Bereich arbeitet, der erlebt teilweise grauenhafte Bilder, allerdings vermute ich, daß andere (Sozialarbeiter, Polizisten, Angehörige Caritativer Organisationen)noch viel häufiger entsetzliche Schicksale sehen.

      Der Gedanke des Schutzes schwacher Personen in unserer Gesellschaft erschöpft sich leider zumeist in affektiven Hassausbrüchen gegenüber den Tätern/innen und Fragen nach Versagen der persönlichen Umwelt dieser Täter oder staatlicher Institutionen oder gar die Frage, inwieweit die Täter selber Opfer entsetzlicher Umstände sind, bleiben ausgeblendet, dafür müsste man sich ja selber in Frage stellen....

      Vielfach hat die Umgebung, Nachbarn, lehrer, Freunde, bereits hohen Verdacht auf Kindesmißhandlung (gemeint ist jetzt einmal keine sexuelle, sondern andere körperliche und vor allem auch psychische Mißhandlung )geschöpft, jedoch den/die Täter/in geradezu bestätigt durch ein verhalten, welches vom Täter/in als stille Billigung empfunden werden kann.

      Es ist schön, daß das Kindesrecht in deutschland gestärkt wurde und psychische und physische Gewalt als tat und nicht als "Erziehung" definiert - jedoch ist der gesellschaftliche Gesamtkontext in einer gegensätzlichen Entwicklung.

      warum, um einmal ein ganz, ganz einfaches Beispiel zu nehmen, ist Paar mit kindern im verheirateten Zustand "dem besonderen Schutz des gesetzgebers" (insbesondere steuerlich) sicher, während die gleichen Personen jedoch nach dem Trauma einer Scheidung dadurch bestraft werden, daß sie steuerlich wesentlich höher abgabepflichtig sind?

      Bereits bei so einfachen Dingen wie dem Steuerrecht versagt unser Staat erheblich - es ist entlarvend, wenn erst das Bundesverfassungsgericht dem Staat vorrechnen muss, daß die Kosten für die Erziehung eines Kindes nicht auch noch versteuert werden müssen (was nach vielen Jahren zu geringgradig höheren Freibeträgen führte).

      Aber zurück zu dem konkreten Fall:

      Wie bereits MichaelFK richtig schrieb, hat die Täterin Anspruch darauf, daß ihr Fall nach individuellen gesichtspunkten behandelt wird. Möglicherweise hat sie eine Psychose, ist also unfähig, ihr Leben für sich und das Kind zu organisieren (die Verwahrlosung deutet darauf hin).
      Vielleicht war sie extrem depressiv - vielleicht aber auch nur mörderisch rücksichtslos. Wer von uns kann das schon beurteilen?

      Dieses Kind hat mit Sicherheit wochenlang gelitten und GANZ SICHER laut um hilfe gerufen, viel geweint und versucht, sich bemerkbar zu machen.

      was fast immer schockiert, ist die Ignoranz des umfeldes.

      Und es wird sich - das glaube ich fest - herausstellen, daß genau diejenigen Nachbarn, die sich jetzt vermutlich das Maul über die Person zerreißen, sich einen Dreck um die Hilfeschreie des Kindes gekümmert haben.

      Gibt es eine Lösung?

      Es wird immer Menschen geben, die abscheuliche Dinge tun - jedoch kann jeder seinen kleinen Anteil geben, um viele, viele schicksale zu verbessern:

      Stellt Eltern von Kindern, die offensichtlcih geschlagen werden, zur Rede!
      Habt den Mut, Eltern, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit schlagen oder demütigen, anzusprechen und zurechtzuweisen!
      (ist auch wichtig für das selbstwertgefühl des kindes)

      Spendet das geld, was ihr für caritative Zwecke ausgebt, sehr zielstrebig - vielleicht weniger an Tierhilfe und mehr an Kinderhilfe!
      (Der Kinderschutzbund Deutschlands bekommt nur einen Bruchteil der Spenden, die der Tierschutzbund erhält - auch ein deutliches zeichen für denm ustand unserer gesellschaft)

      Und vor allem:

      Wenn Ihr regelmäßig Gebrülle aus Wohnungen hört, möglicherweise auch verbunden mit Kinderrufen, Weinen oder Geräuschen, die auf Mißhandlung hinweisen oder gar eindeutigen Zeichen der Mißhandlung, meldet es dem Jugendamt und/oder MISCHT EUCH EIN !

      Kinder, die öfters blaue Flecken an Rücken, Po, den Armen oder im gesicht haben, sind hochgradig verdächtig auf Mißhandlung!
      Jeder Mediziner lernt, daß mehrere "blaue Flecken" in verschiedenen "Stadien" der Abheilung (also ein kind, welches blaue, grüne, gelbe, rote Blutergüsse hat) mit fast 100%iger Sicherheit mißhandelt wird. Blaue Flecken an den Stellen der Arme, die ein Kind wie jeder Mensch schützend in Richtung der Schläge hält, die sogenannten "Parier-Stellen" sind fast sicher beweisend.

      Wenn Eure Kinder Klassenkameraden haben, die vielleicht nicht in eure Vorstellungen von sozialem Niveau passen, grenzt sie nicht aus - vielleicht ist euer Kind und Eure Familie das einzige, was dieses kind jemals an sozialer Kompetenz und Wertschätzung erfahren wird und viel wichtiger für das Kind als Ihr denkt!

      Wenn Ihr solch ein Kind kennt: ladet es doch einfach einmal ein, wenn ihr zu hause esst, einen Kurzausflug am Wochenende macht oder in den Zoo geht oder auch nur ins Schwimmbad - es gibt so viele Möglichkeiten, die eigene soziale Kompetenz und die des Kindes gerade durch den Kontakt mit solchen Menschen zu erweitern....

      und noch etwas:

      Ich habe allerhöchsten respekt vor Paaren, die Pflegekinder aus sozial schwachen Familien oder dem Heim nehmen oder Kinder adoptieren, wenn sie keinen eigenen Nachwuchs haben....
      Auch eine Möglichkeit, einmal ganz anders über die ethischen Grenzen der künstlichen Befruchtung nachzudenken.

      Eltern, die sich in Vitro fortgepflanzt haben, haben eigene Kinder - Adoptiv-eltern haben aber möglicherweise das Leben eines anderen Menschen wieder lebenswert gemacht oder gar gerettet....


      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 13:25:52
      Beitrag Nr. 15 ()
      Eine schöne Zusammenstellung von bedenkenswerten Vorschlägen, Deep Thought. Gefällt mir sehr.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 13:54:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hier übrigens weiter unten meine damalige einleitung in dem genannten Thread, ich werde auch einen Link einbauen. Nicht etwa, weil der Thraed damals von mir war, sondern weil darin eine ganze reihe von vernünftigen Boardteilnehmern interessante und wichtige Beiträge zur Betrachtung der kindesmißhandlung als Eisberg-Phänomen und auch der Vermeidung gaben.

      der Link:

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      und hier das damalige posting:Ein entsetzliches Verbrechen.
      Wahrscheinlich auch Versagen der Kripo, denn das Kind wurde nicht von den Wärmebildkameras der viel zu spät eingesetzten Tornados oder Hubschraubern, sondern von SPAZIERGÄNGERN gefunden, also auch noch in unmittelbarer Nähe eines Weges, wie zu vermmuten ist.
      (Wie blöd muss man eigentlich sein, um bei Minustemperaturen nach Tagen mit Wärmekameras nach erkalteten Leichen zu suchen? )

      Gefasste Sexualmörder sollten m.E. lebenslang unter Verschluss gehalten werden, da wohl vieles dafür spricht, daß sie lebenslang lebende Bomben sind.

      DAs allerschlimmste aber an Gewalt gegen Kinder:

      Kindliche Hilfeschreie bzw. Berichte von Zeugen wurden von der Polizei nicht ernst genommen.
      Sie werden auch von Nachbarn ignoriert - oft über Jahre.

      Auf jeden Sexual-Mord mit Medien-Beteiligung kommen laut Kinderschutzbund 20 bis 30 ( !!! ) TODESFÄLLE durch die eigenen Eltern... die vorausgegangenen Mißhandlungen ohne Todesfolge sind noch einmal um ein vielfaches höher und werden oft lange zeit bemerkt und toleriert von Nachbarn, Lehrern und anderen Personen .

      Aber diese genauso bestialischen TAten kommen höchstens in einem 5-zeiler im Lokalteil der zeitungen vor - wenn überhaupt. Also sterben 20-30 mal so viele Kinder still, ignoriert von den Auflagegeilen Medien, aber nicht minder grausam, oftmals nicht an einem Tag, sondern über Monate, Jahre und durch diejenigen, die sie beschützen sollten.

      Die Bedrohung durch die eigenen Eltern bzw. Angehörigen ist statistisch um ein vielfaches höher als durch Sexualstraftäter und sollte über so entsetzliche Taten wie die jetztige NICHT vergessen werden. Ich befürchte, daß mit der weiteren Abkühlung des sozialen Klimas in unserer Republik und der Verwahrlosung immer größerer Teile unserer Bevölkerung die Kindesmißhandlung in den eigenen, kaputten Familien immer mehr zunimmt. Und da drücken die gleichen Moderatoren, die jetzt publikumswirksam pastorale Worte sprechen, die Augen zu.

      Ich befürchte, daß diejenigen, die dumpfe Rübe-ab-Sprüche von sich geben, auch im eigenen HAushalt latente Gewalttätigkeit gegenüber den eigenen Familienmitgliedern oder Nachbarn haben oder im Straßenverkehr ihr Auto als Waffe benutzen.

      Es ist bekannt, daß die meisten mibrauchten Kinder, welche nicht getötet werden, durch Personen aus dem unmittelbaren Umfeld der Opfer für ihr Leben gezeichnet werden, wie das jetzt jüngst bekannt gewordene Tatgeschehen um einen perversen Lehrer wieder einmal zeigt.

      Über 90% der kindlichen Todesfälle durch Gewalt könnten also verhindert werden, wenn IHR statt dumpfer "Rübe-ab-Parolen" im entscheidenden (möglichen) Fall einem kindlichen Hilferuf in der NAchbarschaft nachgeht, die Täter zur Rede stellt, Euch NICHT durch die Täter beschwichtigen lasst, regelmäßig auftretenden blauen Flecken an typischen Stellen nachgeht und die POLIZEI benachrichtigt.

      Straftaten gegen Kinder werden nicht durch martialische Strafen verhindert, sondern durch Aufdecken der meist lange zuvor existierenden Vorzeichen. Das ist wenig spektakulär, aber effizient.



      Denkt einmal in Ruhe darüber nach, ob ihr nicht einmal weggeschaut oder weggehört habt, anstatt einzugreifen.

      Nicht wegschauen - Zivilcourage statt starker Sprüche.



      Wahrscheinlich kommen durch das verbot der Schwangeren-Konfliktberatung durch einen verbohrten Papst in diesem jahr mehr (ungeborene und auch später unerwünschte, aber geborene)Kinder ums Leben als in 10 Jahren durch sexualstraftäter...
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:20:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      for4zim

      in Berlin gab es letztes Jahr zwei Fälle von Kindestötungen. In dem einen Fall wurde eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt, in dem anderen drei Jahre. In dem einen Fall hatte die Täterin einen IQ von 71, in dem anderen Fall wurde auf volle Schuldfähigkeit erkannt. Dies zeigt die gesamte Bandbreite des Möglichen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:33:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      Lebenslänglich - das überrascht mich. Aber befriedigend, daß tatsächlich das volle Strafmaß ausgeschöpft wird.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:44:23
      Beitrag Nr. 19 ()
      @for4zim

      "Wenn, wie in der DDR, zur größtmöglichen Ausbeutung der Arbeitskraft der Menschen und zur möglichst effizienten Indoktrination Kinder von vorneherein während der Arbeitszeiten in Kinderkrippen und -tagesstätten gehalten werden.."

      Bevor du dich hier so herablassend über das Krippen- und Kindergartensystem in der DDR äußerst, möchte ich dich bitten, dich genauer darüber zu informieren, zumal du es hier in solch einem Zusammenhang nennst.

      Es gilt ganz wesentlich festzuhalten, daß es keineswegs Pflicht war sein Kind zur Betreuung in diese Einrichtungen zu geben, was zum anderen bis auf das Essengeld noch kostenlos war!
      Diese Möglichkeit gab vor allem den Müttern die Möglichkeit ebenfalls einer Arbeit nachzugehen, was heutzutage leider häufig nicht mehr so ist, da es vor allem auch zu wenige Kindergartenplätze gibt.

      Weiter habe ich selber beides sowohl Krippe uns auch Kindergarten erlebt.
      An die Zeit in der Krippe kann ich mich nicht mehr erinnern. Zur Zeit in meinem Kindergarten jedoch kann ich sagen, daß ich dort sehr gerne war, und wir dort keineswegs "gehalten" wurden, wie du es formulierst, womöglich kann ich mich aber auch an die Zäune und den Befehlston nicht mehr erinnern...
      Es gab uns Kindern die Möglichkeit mit vielen gleichaltrigen zusammenzusein. Es gab einen großen Spielplatz mit viel grün und es wurden viele Spiele gemacht, wie Sackhüpfen, Eierlaufen etc.
      Der Kindergarten erfüllte auch eine Aufgabe als eine Art Vorschule, wir wurden mittels verschiedener Spiele auf die Anforderungen in der Schule vorbereitet.
      Ein Punkt, der im Angesicht der Pisa-Studie und unserem heutigen Erziehungssystem sehr positiv erscheint.
      Wir lernten daraufhin bei uns in der Schule tatsächlich schon in der ersten Klasse zu schreiben!
      Etwas was heutzutage nicht mehr der Fall ist.

      Weder meiner Mutter oder mir, der es selber erfahren hat, kam es in den Sinn, daß der Kindergarten oder auch die Krippe eine schlechte Einrichtung war, im Gegenteil, es nahm meiner Mutter viel Stress, den sie schon auf der Arbeit hatte, und sie wußte, daß ich tagsüber in guten Händen war.

      Newnoise

      PS: 1. Die Arbeitskraft wurde in der DDR keineswegs am effizientesten ausgebeutet, dies geschieht eher heutzutage!
      2. Und was ich nochmal anmerken möchte, was bei aller berechtigter Aufregung um Stasi und Reisebeschränkungen etwas zu kurz kommt, die DDR war für sehr viele kein Unrechtsstaat, und auch keinesfalls mit dem 3. Reich zu vergleichen, wie es auch haüfig geschieht.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:48:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Newnoise

      vollste Zustimmung, die Welt ist eben nicht nur Schwarz oder Weiß.

      Crash
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 14:52:01
      Beitrag Nr. 21 ()
      @ For4Zim:

      danke für die gleichermaßen lesenwerten wie auch bedrückenden Links, die Du hier eingebaut hast.

      Wichtig finde ich auch den 2. link... deswegen, weil er zeigt, wie sehr feministische geprägte Familien-Politik sich pauschal gegen Männer als angeblich überwiegende Täter richtet und unter dem deckmantel des Kindesschutzes sich gegen das kindeswohl richtet.

      Diese feministisch geprägte Politik hat z.B. auch dazu geführt, daß die Frauen nach der scheidung das kindergeld zusätzlich zum Unterhalt kassieren - das führt deFacto zu einer zusätzlichen Bestrafung der verantwortungsbewußten, zahlenden Ex-Ehemänner um einen Betrag von 1.800 € NETTOGEHALT pro Jahr.

      Für verantwortungsbewußte unterhaltspflichtige Männer ist es jetzt so, daß sie zwar viel Unterhalt für Kinder zahlen, dieser jedoch nicht einmal steuerlich absetzbar ist.
      Die Ex-Ehefrau das kind auf ihre Lohnsteuerkarte nehmen und so wird den Vätern neben einer drastischen Erhöhung des Unterhalts um faktisch 150 € pro Monat zusätzlich das Leben schwer gemacht.

      Nach dem Inkrafttreten des neuen Unterhaltsrechts hat der Richterbund damals sogar "schwere handwerkliche Mängel" beanstandet - es gab einen Artikel darüber im Spiegel - und es blieb alles bei dem neuen gesetz.

      Ebenso sind Fahrten der Väter, auch wenn sie eindeutig dem unbedingt wichtigen Kontakt mit dem kind dienen, nicht absetzbar. Das bestraft die Kinder erneut, denn neben den ernormen steigerungen der Kosten beider geschiedener hat nun der unterhaltspflichtige teil oftmals keine oder nur noch stark eingeschränkte finanzielle möglichkeiten, sich kindgerecht zu verhalten, wenn beide Elternteile weiter auseinanderliegende Lebensräume haben.

      Faktisch ist es so, daß das Unterhaltsrecht derart instrumentalisiert wurde, daß derjenige, der das Kind hat, den anderen völlig in seiner gewalt hat. Das Kindeswohl, dem das ganze eigentlich einmal dienen sollte, Gerät dabei immer mehr ins Abseits.

      Defacto wird es bald so sein, daß gleichgeschlechtliche Beziehungen besser geschützt werden als Eltern und Kinder ausserhalb von Ehen... auch eine der vielen gesellschaftlichen Facetten, die es den Bürgern schwerer möglich macht, sich um die Kinder zu kümmern.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:13:27
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ newnoise

      Bitte mach´jetzt keinen Nebenkriegsschauplatz auf...
      For4Zim´s thread hat es verdient, sich mehr mit den vielen Aspekten zu beschäftigen, wie man den Kindern bessere lebensbedingungen schaffen kann.

      Nur soviel zu deinen Äusserungen:

      1. Diktaturen versuchen IMMER, die jugend der Menschen unter dem deckmantel der Fürsorge zu beeinflussen (Schießübungen während der defacto Zwangsmitgliedschaft in der FDJ haben möglicherweise auch "Spaß" gemacht, hatten jedoch einen ganz bestimten zweck)

      2. genauso, wie Diktaturen ein allgemeines Mißtrauen erzeugen (jeder könnte Spitzel sein) führen sie bei Menschen, die staatskritisch zusammenhalten zu sozialer Kompetenz, die in "freieren" gesellschaften oft nach und nach eher verkümmert.

      3. Die sache mit den Krippen und Kindergärten (nimm´s mir nicht übel) kommt mir fast so vor wie der Autobahn- und Vollbeschäftigten-Mythos bei Anhängern des "GröFaZ" - mit denen ich dich NICHT vergleichen möchte.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:21:21
      Beitrag Nr. 23 ()
      Deep ...

      Ich habe einen Kindergarten direkt hinterm Haus, alles noch so wie früher ... :) spielerische Vorbereitung auf die Schule.
      In der FDJ war ich nie und es gab auch keine zwangsweisen Mitgliedschaften. Ebenfalls keine Schießübungen - Rummelplatzbesuche ausgenommen.

      Das war die GST und die war freiwillig. Schützenvereine gabs dagegen so gut wie keine, höchstens unter dem Mantel des DTSB.

      Guerilla (wieder zum Threadanliegen zurückkehrend)
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:23:12
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ GI
      o.k., zurück zum Thema... ;)
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:30:38
      Beitrag Nr. 25 ()
      Übrigens befindet sich 20 m Luftlinie von mir entfernt ebenfalls ein kindergarten, dessen Kapazität letztes Jahr verdoppelt wurde...

      Es herrscht zuweilen ein enormer Lärm.... aber es könnte mich niemals stören... für mich ist das wie Musik....

      :)

      aber da sind wir wieder beim thema:
      Kindergartenplätze sind heutzutage kaum erschwinglich...
      und die populistischen Politiker fordern -verlogen wie sie nun einmal sind- gleichzeitig mehr Kindergärten wie jetzt geradezu reflexhaft nach der PISA-Studie - und andererseits gibt es keine öffentlichen Mittel.
      Für private Initiativen werden geradezu groteske (typisch deutsche) Bedingungen und Hürden aufgestellt, so daß manche engagierte private Initiative kapituliert... wieder ein wichtiger aspekt, der es den Kindern unnötig schwer macht.

      ich selber halte kindergärten für enorm wichtig für die soziale entwicklung und die Unterstützung von Kindern aus sozial benachteiligten Familien.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:31:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      @deepthougt

      Ich wollte keinen Nebenkregsschauplatz aufmachen, nur for4zim`s meiner Meinung nach falsche Aussagen konnte ich so nicht stehenlassen.
      Ich mußte es mir von der Seele schreiben.
      In diesem Thread, in dem es um ein Mutter geht, die ihre Kind verhungern läßt, bringt er nebenbei ein, daß wir bei uns in unsere Kindergärten quasi einkaserniert waren.

      Zu deinen Ausführungen möchte ich sagen, daß die genau das sind, was ich auch kritisiere.
      Natürlich war die DDR eine Diktatur, aber trotzdem gab es dort positives!
      Ein Punkt, der mich nach der Wende total angestunken hat, war, daß wir alles, aber auch wirklich alles einfach blind übernehmen mußten, weil ja bei uns alles Diktatur war und bei euch natürlich alles viel besser..

      Weiterhin sprach ich nur vom Kindergarten.
      Die politische Beeinflussung begann erst mit der Schule, das habe ich auch noch erlebt und kann ich bestätigen.
      Ändert aber nichts daran, daß die Einrichtung Kindergarten positiv war!

      Newnoise
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:32:05
      Beitrag Nr. 27 ()
      @newnoise
      ...sackhüpfen und eierlauf...aha :D
      denke auch, das diese institutionen durchaus ihr gutes hatten!

      Zum Rest des Threads kann ich nur sagen...sehr, sehr traurig!!!
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 15:35:32
      Beitrag Nr. 28 ()
      PS: zurück zum Threadthema

      @Dichtel

      Wir haben auch der "Plumpsack geht um" gespielt.. :D

      NN
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 17:09:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      eine Anmerkung zu dem ganzen: ich weiß nicht wer von Euch in Großstädten wohnt. Es gibt jedenfalls gerade dort oft ganze Straßen, zumindest aber Häuser, in denen völlige Verwahrlosung an der Tagesordnung ist, wo letztlich fast alle Mieter vom Sozialamt leben (was allein noch nix negatives heißt), Alkoholiker oder btm-abhängig sind, wo sich ab und zu mal ein Sozialarbeiter zu Besuch einfindet und wo jeder einzelne genug Probleme hat, mit seinem eigenen Leben zurechtzukommen. Denen ist es zwar nicht egal, ob in der Nachbarwohnung ein Kind verhungert, aber sie würden es gar nicht merken.

      Ich kann mir gut vorstellen, daß auch der Berliner Fall in solch einer Gegend stattgefunden hat. Und da ist es extrem schwierig, von außen Einblick zu bekommen. Auch und gerade für Sozialarbeiter, die ja für ihre Tätigkeit eine Vertrauensbasis brauchen, die aber durch den Eindruck von "Kontrolle" leicht zerstört wird. Andererseits wird dann eben für angemeldete Besuche mal mit viel Mühe eine "ordentliche Fassade" aufgebaut.
      In meiner Berufspraxis habe ich einmal einen Fall erlebt, wo Eltern ihre Kinder dermaßen vernachlässigt hatten, daß das Jugendamt eingegriffen hat und die Kinder aus der Familie nahm. Diese Leute haben sich total als "Opfer" gefühlt und nicht einmal ansatzweise erkannt, daß "ihre" Kinder nicht ihr "Spielzeug" waren, sondern daß sie auch eine Verantwortung für diese Kinder haben und daß sie dieser Verantwortung auch nicht im entferntesten gerecht geworden sind.

      Lösungen weiß ich leider auch keine. Wichtig scheint mir aber in jedem Fall zu sein, daß die Ämter "engagierte" Mitarbeiter haben, die mit beiden Füßen am Boden stehen. Die also einerseits nicht jede "geringfügige" Vernachlässigung gleich von den Socken haut, sondern die hier auch Hilfsangebote machen. Während sie in Fällen, wo es nötig ist auch so konfliktbereit sind, mit aller Härte vorzugehen und die Kinder zu ihrem eigenen Schutz aus der Familie zu nehmen. Nicht als Strafe für die Eltern, sondern weil für diese Kinder alles besser ist als die Fortsetzung des Leidens in der Familie. Obwohl selbst die Kinder das oft anfangs gar nicht wahrhaben wollen, sogar mißbrauchte Kinder lieben oft ihre Peiniger eben deshalb, weil es nun mal der (einzige) Vater ist.
      Mein Eindruck ist leider, daß es diese Sorte Sozialarbeiter zu selten gibt, viele sind zu gutmütig/naiv oder andere eben zu "cool" geworden (vielleicht weil sie mit ihrer Naivität gescheiter waren und zynisch wurden), so daß sie letztlich alle ihre "Klienten" nur noch mit Distanz als "Fälle" sehen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 19:56:03
      Beitrag Nr. 30 ()
      ...deshalb ist einer stadt mehr geholfen mit Jugendheim, Bolzplätzen, Jugenddisko und gesponsertem Urlaub und Jugendtrainern inSportvereinen für gefährdete kinder als mit großen Fussball-Stadien und ähnlichen Quatsch.

      Auch so manche Bürgerinitiative sollte sich einmal an die Nase packen... in unserer Großstadt wurde ein verkehrsreicher Platz in schöner Umgebung auf Druck der lokalen Bürgerinitiative 4 mal (!!! ) umgebaut innerhalb von 7 Jahren - da sind Millionen und Abermillionen für groteske Dinge ausgegeben worden - nur ein Bolzplatz oder ein Spielplatz - der findet sich natürlich nirgendwo in der gegend - einfach zum Kotzen, mit welcher gewichtung öffentliche gelder sogar auf verlangen der Bürger ausgegeben werden...

      Kinderund Alte haben eben keineLobby - und das muss sich ändern!

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 20:13:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      @Deep Thought

      Mein Lob, sehr gute und vor allem sehr wichtige Beiträge zu diesem Themenkomplex, die die Zivilcourage eines jeden Einzelnen stärken sollte, denn hier liegt der Knackpunkt in unserer Gesellschaft. Das Wegsehen und sich nicht Einmischenwollen!

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 20:14:07
      Beitrag Nr. 32 ()
      @xylophon: Der Stadtteil Wilmersdorf ist eigentlich nicht für seine Verwahrlosung bekannt.
      Mir fällt auf, dass hier viel nach staatlichen Lösungen gesucht wird.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 20:25:00
      Beitrag Nr. 33 ()
      leider gibt es aus Sicht unseres Staates noch keine Lösungen für
      solche Probleme. Das Leben eines Kindes wiegt anscheinend weniger als irgendwelche steuerlichen
      Belange des Staates. Hier wird zu Sofortmaßnahmen gegriffen. Wir haben doch lange genug
      in den Medien die Straftaten an Kindern verfolgt. was ist eigentl. aus den Tätern geworden? Vermutlich höchstens 3 Jahre Knast
      oder Erziehungsanstalt.
      Warum kommt hier nicht mal endlich was in die Gänge bzw. - pardon- der Staat aus dem Arsch???!!!!
      Zum Thema Jugendamt kann ich nur sagen: Wenn ich diese Gestalten sehe muss ich feststellen,
      daß es sich oft auch selbst um verkrachte Existenzen handelt, leider.

      Blasi
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 21:14:21
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wilmersdorf also, das überrascht mich aber auch...
      Avatar
      schrieb am 10.01.02 08:04:22
      Beitrag Nr. 35 ()
      Man denkt sicher viel in Klischees. Immer wenn Lehrer oder Pädagogen über das wechselhafte Leben meiner Mutter hörten, mutmaßten sie, daß mein Bruder und ich wohl "bald klauen oder anders sozial auffällig werden" würden. Zum Glück irrten sie sich total. Es ist zu einfach, alles auf das soziale und finanzielle abzuschieben. Auch in Armut kann man sauber, ordentlich und strebsam sein. Es ist also sehr wichtig, auf Menschen einzuwirken, um ihnen die richtigen Ideale für das eigenverantwortliche Leben vorzugeben. Der Staat tritt hier ein, weil die Gesellschaft selbst dabei versagt, Normen vorzugeben. Wer von uns fühlt sich denn verantwortlich dafür, daß die Mitmenschen sich benehmen, die Straßen sauber sind, nicht unnötig Ressourcen verbraucht werden usw.? Meistens wird ein solches "sich kümmern" doch eher als ein "sich einmischen", als "Spießertum", gar als "Blockwartmentalität" erlebt, ein bestimmtes Verhalten also gleich mit dem Extrem charakterisiert.
      Avatar
      schrieb am 10.01.02 10:46:42
      Beitrag Nr. 36 ()
      In Köln läuft seit einem Jahr eine Polizei-Kampagne zum Einmischen. Titel:
      "Kölner lassen niemand allein"

      ähnliches hat die Kölner Band BAP vor vielen Jahren bereits zum Thema einer Kampagne gegen Fremdenfeindlichkeit gemacht:
      "Arsch huh, Zäng useinander! " (Arsch hoch, Zähne auseinander)

      Natürlich ist es schwierig - in eindeutigen Fällen jedoch unbedingt wichtig.

      Eine Freundin von mir (Mutter von 4 Kindern)sah einmal im Auto fahrend, wie eine Mutter ihr Kind in einem anderen Auto heftig schlug.
      Darauf hin ist sie an der nächsten Ampel ausgestiegen und hat die andere Mutter zurechtgewiesen. Die ist knallrot geworden und hat sich entschuldigt - und wird das sicherlich nicht vergessen.

      Gewalt in Familien ist oftmals auch für die Kinder traumatisierend, wenn sie nicht unmittelbar Opfer sind.
      Der zivilisierte Umgang mit Aggressionen heißt ja nicht nur Verzicht auf körperliche Gewalt, sondern auch Verzicht auf psychische Gewalt wie z.B. regelmäßige Herabsetzung, Entwertung und Demütigung, die das Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen völlig vernichten können. Diese Verhaltensweisen werden dann selber oft übernommen und reproduziert.

      Ich habe vor geraumer Zeit einen erwachsenen Menschen kennengelernt, der mir erzählte, wie er regelmäßig als Kind und Jugendlicher von seinem Vater ebenso wie sein Bruder halbtot geschlagen wurde, knochenbrüche waren mehrfach aufgetreten. Ich halte es geradezu für ein Wunder, daß aus diesem Menschen kein Krimineller oder Schläger wurde - vielleicht hat seine hohe Intelligenz dabei etwas geholfen. Jedoch hat er darauf mit schwersten Ess-Störungen und jahrelangen, lebensbedrohlichen depressionen reagiert.

      Sein Vater hat ihm seine Kindheit genommen, wie der Sohn mir sagte - und er war kurz davor, ihm über die gegen sich selbst gerichtete Aggression indirekt doch noch das ganze restliche Leben zu nehmen.

      Mir ist ein weiterer Fall bekannt, wo Schläge und sexueller Mißbrauch im Kindesalter durch den Vater, die von der Mutter bemerkt, jedoch ignoriert wurde, zu einer entsetzlichen Karriere mit schwersten Ess-Störungen sowie Heimaufenthalten bis ins Erwachsenenalter führten.
      Eine kleinkriminelle Karriere und das völlige schulische Versagen hatte zur Folge, daß man diesen Menschen sogar (fälschllich)für debil hielt und entmündigt in die Psychiatrie steckte.

      Einzig und allein eine engagierte Psychiaterin, die ihm seine Geschichte endlich glaubte, hat ihn aus der Psychiatrie, in die er nicht gehörte, herausgeholt und einer Therapie zugeführt. Dieses Schicksal hat mich stark berührt - ich hätte bis dato niemals gedacht, daß in unserer gesellschaft kindesmißhandlung mit einer chronischen Internierung in der Psychiatrie endet.

      Ich finde, daß diese Beispiele gut aufzeigen, welche schicksalhaften Spätfolgen kindesmißhandlung haben kann.

      .
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 18:03:50
      Beitrag Nr. 37 ()
      SÜDAFRIKA

      Der perverse Irrglaube der Kinderschänder

      Von Sabine Hoffmann

      Die Opfer sind manchmal erst wenige Monate alt. Eines der größten Probleme, mit denen das Nach-Apartheid-Südafrika zu kämpfen hat, ist die horrende Zahl von Kindervergewaltigungen. Allein im vergangenen Jahr waren es 21.000. Mitschuld daran ist ein irrwitziger Aberglaube.


      Nach der Vergewaltigung eines neun Monate alten Babys gingen in Kapstadt im Dezember Hunderte auf die Straßen


      Hamburg - Der Schock war groß, als die Großmutter abends nach dem kleinen Mädchen sehen wollte: Blutüberströmt lag das neun Monate alte Baby in seinem Bettchen - innere Organe und Wirbelsäule waren schwer verletzt. Stundenlang kämpften die Ärzte im Krankenhaus der südafrikanischen Diamantenstadt Kimberley um das Leben des Kindes. Wenig später nahm die Polizei sechs Männer fest - gemeinschaftlich sollten sie das kleine Mädchen vergewaltigt haben.
      Der Fall, der sich Ende Oktober 2001 ereignete, erregte weltweites Aufsehen. Dabei ist er nur einer von vielen. "Wir haben weltweit die höchste Rate an sexuellem Kindesmissbrauch - die Regierung hat nicht annähernd genug getan, um Kindesmissbrauch und Vergewaltigung einzudämmen", schimpft die Gründerin der Koalition für Kinderrechte in Südafrika, Nicole Barlow.

      Jedes zweite Opfer ist noch keine sieben Jahre alt

      Jede Stunde werden in Südafrika statistisch fünf Kinder missbraucht, so fand der Nationale Rat für Kinderwohlfahrt 1998 heraus. Zugleich stellte er fest, dass sich die Fälle seit 1994 mehr als verdoppelt haben.

      Mehr als 21.000 Fälle von Kindervergewaltigungen unter elf Jahren wurden der Polizei im vergangenen Jahr gemeldet - die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen. Meistens vergingen sich Verwandte an den Minderjährigen. Doch nicht einmal acht Prozent der Fälle endeten mit einer Verurteilung der Täter.

      Die Opfer werden immer jünger, berichten Nichtregierungsorganisationen. Nach Angaben der Kinderschutz-Initiative "Childline" ist die Hälfte der missbrauchten Kinder noch keine sieben Jahre alt. Das jüngste Opfer ist erst fünf Monate alt. Ein Unbekannter hatte den Säugling so schwer misshandelt, dass ihm ein künstlicher Darmausgang gelegt werden musste. Die Serie brutaler Vergewaltigungen von Kleinkindern habe ein Krisenniveau erreicht, sagte Miranda Friedmann von der Hilfsorganisation Frauen und Männer gegen Kinder-Missbrauch. Sie spricht von einem regelrechten Krieg gegen Kinder.

      Vergewaltigung als Heroen-Akt

      Mitschuld an der extrem hohen Zahl der Kinder-Vergewaltigungen trägt der Aberglaube, dass Sex mit einer Jungfrau vor Aids schütze und die Immunschwäche-Krankheit sogar heilen könne. Weil viele Mädchen in Südafrika schon mit zwölf oder 13 Jahren sexuell aktiv würden, vergreifen sich Männer an immer jüngeren Kindern. Zudem gilt gewaltsamer Sex in vielen der männlich dominierten Kulturen traditionsgemäß als Heldenakt. Studien in Südafrika zeigen, dass dort jede dritte bis vierte Frau einmal im Leben Opfer der Möchtegern-Heroen wird. Statistisch gesehen wird alle 30 Sekunden eine Frau vergewaltigt.

      Die Vergehen an Kindern sind auf dem gesamten schwarzen Kontinent ein schwerwiegendes Problem. Nach Informationen des Schutzverbands Mädchen-Netzwerk in Kenia macht jedes zweite bis vierte Mädchen seine ersten sexuellen Erfahrungen unter Gewalteinwirkung - im Schnitt mit sieben Jahren. In Südafrika nehmen die Vergewaltigungen jedoch den Spitzenplatz in der Verbrechensstatistik ein. Und Aids ist bei Kindern unter fünf Jahren eine Haupttodesursache. Mit knapp fünf Millionen Menschen, rund zehn Prozent der Bevölkerung, hat das Land am Kap der Guten Hoffnung weltweit die höchste Zahl von HIV-Infizierten.

      Versagen in der Aids-Politik

      Die Gründe dafür liegen in einem fatalen Mix aus Ignoranz und Tabuisierung. So wagte Präsident Thabo Mbeki einmal laut zu bezweifeln, dass überhaupt ein Zusammenhang zwischen dem Virus und der Immunschwäche bestehe. Ferner versäumte das mächtigste Land auf dem afrikanischen Kontinent, eine effektive Aids-Politik einzuführen. Zum Vergleich: Uganda drückte die Infektionsrate durch konsequente Vorbeuge- und Erziehungsmaßnahmen von 14 Prozent Anfang der neunziger Jahre auf inzwischen acht Prozent.

      Jährlich kommen in Südafrika 70.000 infizierte Babys zur Welt. Bis vor kurzem weigerte sich die Regierung, allen HIV-infizierten Schwangeren bei der Geburt das Medikament Nevirapine zu verabreichen. Das Mittel halbiert das Infektionsrisiko für den Fötus im Mutterleib. Mit abstrusen Begründungen hatte Präsident Mbeki die Anwendung abgelehnt. Erst als eine Gruppe von Aids-Aktivisten vor Gericht zog, wurde das Medikament freigegeben. Das Oberste Gericht in Pretoria ordnete an, dass die Gesundheitsbehörden bis März einen Plan ausarbeiten müssen, um alle infizierten Schwangeren mit Nevirapine zu versorgen.

      (Quelle: Spiegel.de)
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 20:32:36
      Beitrag Nr. 38 ()
      .tja Deep Thought, auch wenn Du mich dafür totschlagen wirst:
      genau das ist der Grund für mich, weshalb ich a) gewisse Kulturen ggü anderen für "rückständig" halte - weil zB ein solcher Aberglaube nicht nur nicht bekämpft, sondern sogar ausdrücklich als "kulturelles Erbe" verteidigt wird und b) aus dem gleichen Grunde mich in keiner Weise darüber aufregen kann, wenn diese Burschen ihre Aids-Medikamente (wie jeder andere Staat auch) bezahlen müssen. Gerne dürfen sie kostenlos Kondome ohne Ende kriegen. Und auch Entwicklunghilfe im Sinne von Bildung usw. halte ich für sehr sinnvoll. Aber solange Aids in Afrika (nicht nur Südafrika) nicht vorgebeugt wird, sondern man sich lieber auf diese "traditionellen Methoden" besinnt und die Ansteckungsquote keineswegs sinkt, da sollte man nicht mit Medikamenten für teueres Geld an den Symptomen herumdoktern, wenn die Wurzel des Übels nicht einmal angefaßt wird.
      Ich werden auch nie einen Eimer mit Wasser füllen können, dessen Boden einem Sieb gleicht, solange ich nicht bereit bin, die Schönheit dieses Siebmusters auf Kosten des Fortschritts zu opfern, der darin läge, diese Löcher zu schließen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 20:36:38
      Beitrag Nr. 39 ()
      Tja... auch, wenn Du jetzt tot umfällst.... ichbin der gleichen Meinung - bis auf die Aids-Medikamente.

      Ciprobay wird ja auch plötzlich billiger, wenn Anthrax in den USA auftaucht....

      ansonsten: stimme zu....


      ich hoffe, du sitzt gerade.... :D

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 20:56:22
      Beitrag Nr. 40 ()
      ..vorher habe ich gesessen, jetzt habe ich mich wieder mühsam hochgehievt, nix gebrochen zum Glück ;)
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 21:40:44
      Beitrag Nr. 41 ()
      Und die verdammtem Kondome sind selbst in Südafrika keine Kostenfrage. Es gilt dort schlicht, ergreifend und dummerweise nicht als "männlich", die Dinger zu benutzen. :mad:

      Wenn man sich jedoch über die dortigen Verhältnisse aufregt, gilt man hier in unserem ach so aufgeklärten Europa wie selbstverständlich als "Rassist", wenn man die Lebensgewohnheiten der Afrikaner kritisiert.
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 21:43:37
      Beitrag Nr. 42 ()
      Rassist!!!
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 21:44:24
      Beitrag Nr. 43 ()
      ..oh, hab wohl den Smyli vergessen. :D
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 00:50:51
      Beitrag Nr. 44 ()
      @deep

      Leider ziehst du den Tread wieder auf die sexuelle Seite.

      Ich möchte noch ein paar Gedanken zur Vernachlässigung von Kindern einfliessen lassen.

      Ich frage mich, ob man in einer Gesellschaft, in der die Selbstverwirklichung und der Narzissmus in höchten Tönen gelobt und propagiert wird, nicht damit rechnen muss das Selbstverwirklichung und Narzissmus auch gnadenlos gelebt wird.

      Ich bin der Meinung, dass Sozialkompetenz und Sozialverantwortung nur aus der Erfahrung heraus wachsen können. Die Möglichkeiten solche Erfahrungen zu machen sind, durch den Trend zur Kleinfamilie, für die meisten Kinder nicht mehr vorhanden. Und waren für die meisten jetzigen Eltern nicht vorhanden.

      In einer Großfamilie mag es robust zugehen, aber in ein soziales Vakuum fällt da keiner.

      Nur im sozialen Umfeld ist es möglich sein Sozialverhalten zu trainieren. Wo ein Umfeld mangels Masse fehlt, bleibt das Training aus. Damit beginnt dann ein fataler Kreislauf.

      Es müssen daher weite Schritte zurück in Richtung eines sozialen Umfeldes gemacht werden.
      Um die moderne Lebensweise der Eltern, mit den sozialen Notwendigkeiten des Sozialtrainings der Kinder zu verbinden ist der Hort, weitergeführt in einer Betreuungsgruppe während der Schule m. A. eine Lösung.

      Wer soll sowas bezahlen !! Höre ich schon wieder.
      Gesunde, fröhliche und aufgeweckte Kinder müssen das Wert sein !

      HG
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 08:04:49
      Beitrag Nr. 45 ()
      Es könnte vielleicht schon helfen, wenn es bei einer Schwangerschaft eine für Mutter und Vater obligatorische Erziehungseinführung gibt, ähnlich einem Volkshochschulkurs. Das wird nicht jeden erreichen; gerade bei desolaten Familienverhältnissen ist dann z.B. der Vater gar nicht greifbar. Trotzdem könnte der Effekt beachtlich sein. Gerade in den ersten drei Lebensjahren wird bereits die Persönlichkeit angelegt. Dann muß das Kind schon eine eindeutige Wertorientierung erfahren, Vertrauen gewinnen, Zuverlässigkeit erleben, um stabil aufzuwachsen. Wenn das Kind in die Schule kommt, ist es oft schon zu spät, und werden Lehrer nicht mehr korrigieren können, was Eltern vorher durch Vernachlässigung (Armutsvernachlässigung oder Wohlstandsvernachlässigung) angerichtet haben.

      Was den Aberglauben mit dem Schlafen mit Jungfrauen angeht: das hatten wir teilweise bis ins 20. Jahrhundert auch in Europa. Damals glaubten viele Männer, sie könnten ihre Syphillis so heilen.
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 09:15:51
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ hangglider

      Ich stimme Dir in fast allem zutiefst und vollständig zu - bis auf die "Großfamilie", von der Du redest.

      Sicherlich ist eine solche Großfamilie in geordneten Verhältnissen und zu Friedenszeiten eine enorme soziale Sichetheit.

      ich gebe jedoch zu bedenken, daß mit der (vorläufigen? ) militärischen Vernichtung der Taliban nicht plötzlich Frauen geachtet werden und die jahre- bzw. generationenlange Unterdrückung der Frauen in (manchen ?) Formen des Islam nicht aus den Köpfen und der Sozialisation entfernt wurde.

      Wenn Du aufmerksam die Fernsehberichte über Afghanistan anschaust, so siehst Du trotz aller beginnenden Verbesserungen der Verhältnisse z.B. weiterhin viele Frauen, die die Burhka tragen.

      Eine Frau mit Kind, aber ohne MAnn (aus welchen Gründen auch immer) war unter der Taliban vogelfrei und quasi aussätzig.
      Und auch in demokratischen, jedoch muslimisch beeinflussten Staaten wird die Frau leider oft nur als Jagdobjekt gesehen - das kann Dir so manche Frau bestätigen, die als Touristin ausserhalb der "Touristen-Reservate" unterwegs war (ohne provozierende Kleidung) .

      Vor diesem Hintergrund kann man sich leider gut vorstellen, was es bedeutet, den VAter ( möglicherweise auch gleichzeitig andere Verwandte) zu verlieren.
      Diese Änderung der Werte innerhalb einer gesellschaft wird mindestens 1- 2 Generationen dauern - wir können es ja in Europa aus Erfahrung beurteilen.

      Insofern sollten die westlichen Nationen einerseits respektvoll mit den Traditionen umgehen, andererseits natürlich auf Ausmerzung unzivilisierter alter, mit Menschenwürde unvereinbarer Bestandteile der Kultur hinarbeiten.

      Gerade gestern abend war ein ausführlicherer bericht im TV, der von dem Elend der Flüchtlinge (ja, For4Zim, die gibt es und die hungern! ) berichtete.
      Für einen westlichen Bericht erstaunlich ungeschminkt wurde auch berichtet, daß junge Mädchen als Prostituierte gehalten und verkauft werden, daß Menschen auf offener Straße verhungern oder an Infekten verrecken.

      Wenn eine Großfamilie nichts zu essen hat, dann stirbt sie .... gemeinsam.

      Diese Ebene (schlichte Zuwendung von NAhrung) ist eine völlig andere, wirklich im wahrsten Sinne des Wortes existeziellere Ebene als die Probelematik westliches Kleinfamilien/Selbstverwirklichungs-Modell versus traditionelle Großfamilie.

      Diese letztere Problematik ist vielleicht einen gesondereten Thread wert.
      Ich glaube, bei allen Vorteilen, die ich auch sehe, werden von uns westlich-sozialisierten die Großfamilie auch etwas romantisch glorifiziert, denn gerade z.B. türkische Familien in Deutschland (und der konkrete FAll einer ermordeten türkischen Frau in Finnland, die sich nicht zwangsweise verheiraten lassen wollte) zeigen andererseits, wieviel Sprengstoff in solchen rigiden traditionellen Lebensformen mit ihrem hohen Bevormundungs- und auch Gewaltpotential steckt.
      Aber vielleicht machst Du einen solchen Groß-/Kleinfamilien-Thread auf? Würde mich freuen.

      Eine intakte Sozialbeziehung als unabdingbares Trainingsfeld für Sozialkompetenz - tiefste Zustimmung zu diesem wichtigen Hinweis von Dir!!!

      Hier sollte der Staat darauf hinwirken, die Aufwendungen für die Kindeserziehung WIRKLICH UND ENDLICH abgabemäßig unberührt zu lassen.
      Einen Steuer-Freibetrag halte ich für die falsche Richtung:
      Es sorgt über die klassenspezifische Förderung für überproportionale Förderung reicher Kinder, während finanziell notleidende Familien unterproportional wenig bekommen.
      Hier müssen die Weichen völlig anders gestellt werden:
      neben den von Dir erwähnten Staatlichen Hilfen (Hort, KIndergärten, mehr Spielplätze, etc.) muss endlich der Freibetrag völlig verschwinden und anstatt dessen ein Kindergeld in deutlich höherem Betrag eingeführt werden.

      Wir müssen endlich aufhören, die Fehler der Vergangeheit immer wieder neu zu reproduzieren.

      @ For4Zim

      jemand, der selber verprügelt wurde, wird wohl kaum durch einen VHS-Kurs (den er nicht besuchen wird) vom Übertragen falscher Sozialverhaltens-Muster abgehalten werden.

      Hier hilft nur ein zweischieniges Vorgehen:

      1) Kurzfristig die "Verhaltenstherapie" durch strafbewehrung von physischenund psychischen Mißhandlungen

      2) Mittel-Langfristig ein besseres Sozialklima schaffen, damit die nächsten Generationen friedlicher und glücklicher aufwachsen. (Siehe u.a. die Vorschläge von hangglider)

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 01:52:16
      Beitrag Nr. 47 ()
      @deep

      Nachdem ich deinen, für mich leicht konfusen, Schreibeschwall etwas geordnet habe, frage ich mich, gibt es denn nur traditionelle Großfamilien ?

      Ausserdem, wie definiert man Großfamilie ?

      Ich meine, die Gesellschaft sollte sich wieder in Richtung Großfamilie bewegen, damit meine ich aber nicht, dass es Familien mit 10 und mehr Kindern mit Patriarch am Tischende usw. sein müssen.

      Ich meine damit: Jeder muß wieder mehr Verantwortung und Aufmerksamkeit für seine Mitmenschen entwickeln. Großfamilie eben.

      Deep, du bist ein wenig ZU politisch und dogmatisch für meinen Geschmack.
      HG
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 09:54:09
      Beitrag Nr. 48 ()
      Defekter Computer lässt Kinderporno-Ring auffliegen

      Ein defekter Computer hat in Italien einen Kinderporno-Ring mit mehr als tausend Kunden auffliegen lassen. Der entscheidende Hinweis sei bereits vor mehr als einem Jahr von einem Computergeschäft in der norditalienischen Stadt Verona gekommen, berichteten italienische Zeitungen am Sonntag. Bei der Reparatur eines defekten Gerätes habe ein Angestellter auf der Festplatte Fotos von sexuell missbrauchten Kindern gefunden. Daraufhin habe er die Polizei eingeschaltet, die die Festplatte kopiert habe und danach den reparierten Computer dem ahnungslosen Besitzer habe zurückgeben lassen, hieß es. Daraufhin hätten sich die Ermittler als Kunden ausgegeben und per Kreditkarte für Kinderporno-Bilder bezahlt.


      In langwieriger Arbeit gelang es ihnen danach, die Geldflüsse zu rekonstruieren und rund 1150 Kunden auszuforschen. Bei mehr als 300 Hausdurchsuchungen wurde belastendes Material gefunden. Unter den Kunden befinden sich den Medienberichten zufolge auch prominente Persönlichkeiten, Journalisten und Unternehmer. Namen wurde jedoch nicht genannt. Kinderpornografie ist in Italien strafbar, doch können Verdächtige mit einem Strafnachlass rechnen, wenn sie mit der Justiz zusammenarbeiten. (dpa) / (se/c`t)


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