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    CMGI vs DCLK - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.01.00 10:21:41 von
    neuester Beitrag 30.01.00 15:33:08 von
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      schrieb am 21.01.00 10:21:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      CMGI vs. DCLK - auf der Jagd nach dem Klick



      Für die meisten Web-Surfer sind Werbebanner und deren mehr oder weniger gehaltvolle Botschaften nichts weiter als lästige Begleiterscheinungen beim Kurshalten durch die angesteuerten Internetseiten. Dass sich hinter den Banner-Einblendungen mittlerweile recht beachtliche Umsätze vor allem zweier US-Unternehmen verbergen, ist auf den ersten Blick natürlich nicht so leicht zu erkennen.

      Nach der angekündigten Fusion zwischen AOL und dem Medien-Riesen Time-Warner werden mit Hilfe dessen leistungsfähigen Kabel-Systems in nicht allzu ferner Zukunft Web-Seiten aussehen wie unser gewohntes Fernsehbild. Dabei sollte man die gewohnte Werbe-Penetration schon mal am besten gleich mit einplanen.

      Bekannte Internet-Größen wie AOL oder Yahoo haben ausreichend eigene Inhalte bzw. Werbeeinblendungen ihrer Geschäftspartner, die sie auf ihren Seiten platzieren können und müssen. Die meisten anderen aber beauftragen spezielle Marketing-Agenturen für Internet-Werbung, im Prinzip also Zwischenhändler, um freie Flächen an den Kunden zu bringen.

      Wenn man bedenkt, dass derzeit etwa 75% der zur Verfügung stehenden Werbeflächen aber unverkauft und damit wenig einträglich herumliegen, wird klar, welches Potential in den kommenden Jahren noch ausgeschöpft werden könnte.

      Zu Recht wittern CMGI-Chef David Wetherell als auch Doubleclick-Chef Kevin O´Connor gigantische Wachstumsperspektiven.
      In Zahlen: In der Offline-Werbung, also außerhalb des Internets, werden jährlich 300 Mrd. Dollar umgesetzt, innerhalb des WWW dagegen nur schätzungsweise 3 bis 4 Mrd. Dollar; sogar nur 2 Mrd. Dollar, wenn man einrechnet, dass viele Geschäfte über Bannertausch abgewickelt werden.



      CMGI [WKN 898138]

      Das Internet-Holding Unternehmen CMGI ist hinreichend bekannt für einige Perlen in ihrem Portfolio, wie etwa Lycos, Raging Bull oder Alta Vista. In letzter Zeit wurde dieses durch diverse Marketingservice-Unternehmen ergänzt: AdForce, dessen Netzwerkserver Werbebanner in die Seiten von Seitenanbietern integrieren kann, sowie Flycast, die sich auf die Vermarktung noch nicht verkaufter Werbeflächen als eine Art Vermittler spezialisiert haben.

      Das Kernstück von CMGIs Marketingsparte bildet aber Engage Technologies [924604], innerhalb des CMGI-Inkubators herangezogen und erst vor einem halben Jahr im Rahmen eines APN-Programms ausgekoppelt.

      Die sogenannte Engage Knowledge Database hat Profile von über 42 Millionen Konsumenten abgespeichert. Ziel ist es, auf den von den Usern besuchten Seiten nicht irgendeine zufällig positionierte Werbung zu präsentieren, sondern vielmehr eine, die möglichst präzise den Interessen und Neigungen des Kunden entspricht, mit der Intention, ein größeres Return-on-Investment zu erreichen.

      Als problematisch stellte sich nämlich heraus, dass User kaum oder gar nicht auf zufällige Werbebotschaften ansprechen, sich sogar eher gestört fühlen. Genau das aber soll mittels derartiger Profil-Datenbanken umgangen werden.

      Im letzten Quartal setzte Engage 8,3 Mill. Dollar um, zusammen mit der gesamten marketing-bezogenen Abteilung von CMGI wurden etwa 30 Mill. Dollar in dem entsprechenden Quartal umgesetzt.



      Doubleclick [912287]

      Doubleclick selbst hat gerade erst die Akquisition von Abacus Direct abgeschlossen, die ihrerseits über die wohl mächtigste Datenbank im Marketingsektor verfügen. Obwohl sich Käufer und Verkäufer niemals begegnen, ist genau ersichtlich, wer was von wem gekauft oder an wen verkauft hat. Der Engage-Datenbank hat sie voraus, dass sowohl demografische Faktoren wie auch Benutzerverhalten erfasst werden können, um damit potentielle Käufer noch gezielter anzusprechen. Der Umsatz von Abacus belief sich 1999 auf etwa 60 Mill. Dollar.

      Des weiteren wurden auch NetGravity, der führende Anbieter für marketingrelevante Technologien, als auch Opt-In Email.com, Marktführer im Internet-Email-Marketing, übernommen. An ValueClick, einem Vertreiber für leistungsabhängige Internet-Marketinglösungen, wurde eine Beteiligung vorgenommen.

      Insgesamt hat Doubleclick seine Marktpräsenz weiter deutlich steigern können: Für 1999 stehen 149 Agenturen mit 445 Endkunden zu Buche, die die sogenannte DART-Technologie von Doubleclick verwenden. Allein im vierten Quartal konnte die Anzahl der verkauften Werbe-Einheiten um stolze 71% gegenüber dem Vorquartal gesteigert werden.

      Die jüngsten Quartalszahlen meldeten einen Konzernumsatz von 114,6 Mill. Dollar bzw. 316,8 Mill. Dollar für das Gesamtjahr, was einem Anstieg von 26% gegenüber dem Vorquartal bzw. 150% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Für das laufende Jahr werden knapp 600 Mill. Dollar Konzernumsatz angepeilt. Nach neuesten Schätzungen soll dieses Jahr auch erstmals die Gewinnzone erreicht werden können, angestrebt ist das dritte Quartal 2000.

      Bei prognostizierten Online-Werbeausgaben von 28 Mrd. Dollar im Jahre 2005 mit auch nur 5% Marktanteil für DCLK ergäbe das einen Gewinn von 200 Mill. Dollar, welcher bis 2010 auf über 1 Mrd. Dollar ansteigen könnte.



      Direkter Vergleich:

      - Zum Ärgernis von CMGI wird die Kooperation zwischen Alta Vista und Doubleclick zumindest bis zum Jahr 2001 fortgesetzt werden. Alta Vista, obwohl mehrheitlich im Besitz von CMGI, bewahrte bislang Neutralität, was Kunden auf Seiten der CMGI-Marketingsparte zunehmend stutzig werden lässt.

      - Doubleclicks Umsatzzuwachsrate ist etwa doppelt so groß wie die von CMGIs Marketing-Einheiten, auch die Gewinnmarge diesbezüglich ist größer.

      - Doubleclick muss (irgendwann) einen operativen Gewinn erwirtschaften, CMGI ist darauf nicht unbedingt angewiesen, da vor allem deren Beteiligungen an jungen und aussichtsreichen Internet-Unternehmen durch beträchtliche Wertsteigerungen ins Gewicht fallen.



      Fazit:

      Genauso wenig wie im B2B-Paradies ein einzelnes Unternehmen das Rennen machen wird, sollte der Markt für Online-Werbung mächtig genug sein, um mehrere Player ernähren zu können. Die Marketing-Einheiten von CMGI sind vor allem Teile eines gigantischen Puzzles, dessen Einzelteile David Wetherell nach eigener Aussage innerhalb der nächsten Jahre zu einem Schwergewicht mit mehreren Milliarden Umsatz zusammenzusetzen beabsichtigt. Dass er das schafft, sollte besser nicht bezweifelt werden.

      Die letzten Zahlen belegen, dass DCLK weitere Marktanteile gewonnen hat und sich sicherlich zu Recht Nummer 1 nennen darf. Vor allem die extrem hohen Zuwachsraten beim Umsatz von Quartal zu Quartal stechen hervor. Sollte die Profitabilität tatsächlich bereits in diesem Jahr erreicht werden - nicht gerade üblich für Internet-Unternehmen - wäre das richtungsweisend und ein deutliches Signal an alle Konkurrenten.

      In der Vergangenheit fiel auf, dass positive Nachrichten bei DCLK zuweilen den Kurs von CMGI negativ beeinflussten und genauso umgekehrt.

      Wie angedeutet, muss man aber keineswegs auf eines der beiden Unternehmen alleine setzen. Die Marketingbranche wird rentabel genug sein, die Fortsetzung der Erfolgsstorys beider Unternehmen, selbst wenn oder gerade weil ihre Strategie doch nicht dieselbe ist, auch in Zukunft zu gewährleisten.

      Quelle: U.a. „The Battle for Eyeballs"; Barrons, Jan. 2000



      Ein Bericht von Falko Bozicevic
      © www.juchu.de 21.01.2000
      Avatar
      schrieb am 21.01.00 10:52:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      finde stellenweise zielich an den haaren herbeigezogen
      Avatar
      schrieb am 21.01.00 11:03:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo makkivelli,

      in meinem Thread
      "CMGI - Diskussion mit CEO D. Wether."
      findest meherer Postings zu diesem Bericht.
      David Wetherell ist von einem Poster zu diesem
      Bericht befragt worden und ist auf die Fragen
      sehr ausführlch eingegangen. Zum Beispiel wird
      deutlich, daß er sich Abacus vorher auch
      angesehen, von einem Kauf aber abgesehen hat.
      Der Grund liegt in der Internationalisierungs-
      strategie. Die Fülle der Daten, welche Abacus
      zusammenträgt, dürften auf diese Weise zum Beispiel
      in Deutschland nicht ausgewertet werden, da es
      gegen das Datenschutzgesetzt verstoßen würde.
      Der Ansatzt von Engage hingegen beläßt es bei der
      Anonymität der Surfer, ist somit international
      einsetztbar.

      Vielleicht erlaubt es deine Zeit ja, daß Du auch
      die Postings von David Wetherell übersetzt und hier
      anhängst.

      mfg
      investor_007
      Avatar
      schrieb am 21.01.00 11:09:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      PS:
      Ein weiterer Nachteil ist die mangelnde
      Aktualität der Daten von Abacus.
      Avatar
      schrieb am 21.01.00 11:16:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich mache mir da keinen Kopf: Ich habe beide. Und beide sind klasse gestiegen, also was solls. Ich bin überzeugt, das beide Werte grossartige Zukunft haben - sie sind keine echten Konkurrenten, konkurrieren nur auf einem einzigen Bereich, und der ist groß genug für beide.

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      Avatar
      schrieb am 28.01.00 15:55:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      California woman sues DoubleClick over privacy


      SAN RAFAEL, Calif., Jan 28 (Reuters) - A Californian woman filed suit Thursday against DoubleClick Inc. <DCLK.O> accusing the Internet
      advertising company of unlawfully obtaining and selling consumers` private personal information, lawyers for the woman said.

      DoubleClick could not immediately be reached for comment.

      The lawsuit was filed in California Superior Court, Marin County, on behalf of Hariett Judnick and seeks to represent the state`s general public, Ira
      Rothken, attorney with Rothken Law Firm, said in a statement.

      The lawsuit, Judnick v. DoubleClick Inc., accuses New York -based DoubleClick of using computer technology to identify Internet users, track and
      record their Internet use and the Internet Web sites they visit, and obtain confidential and personal information about them without their consent.

      The information obtained, the suit alleges, includes such items as names, addresses, ages, shopping patterns and histories and financial information, the
      lawyers said in a statement.

      According to the lawsuit, DoubleClick has represented to the general public that it was not collecting personal and identifying information and that it
      gives privacy interests of Internet users paramount importance.

      Last year, DoubleClick acquired Abacus Direct Corp. a direct-marketing services company, which maintains a database about the purchasing
      patterns of most American households.

      The lawsuit contends DoubleClick then combined the power of its tracking technology with the information it acquired to create a means of collecting
      and cross-referencing private personal information without the knowing consent of Internet users.

      The suit is asking the court to bar DoubleClick from using technology to collect personal information without the prior written consent of the Internet
      user.
      Avatar
      schrieb am 30.01.00 15:33:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      DoubleClick defends data gathering as suit pends


      By Nicole Volpe

      NEW YORK, Jan 28 (Reuters) - Online advertising firm DoubleClick Inc. <DCLK.O> on Friday defended its recently stepped-up efforts to collect
      personal details about Web surfers, after a California woman filed a lawsuit alleging the company unlawfully obtains such information.

      "DoubleClick is absolutely committed to protecting the privacy of all Internet users," a company statement said.

      The New York-based firm is able to track the online activities of users of its clients` Web sites, and can use that information to send more
      personalized advertising to individuals. This ability has made the firm a favorite of investors who view the company as the cutting edge of targeted
      advertising made possible by the Internet.

      But as privacy advocates become increasingly alarmed at DoubleClick`s tactics, the edge cuts both ways.

      The lawsuit, filed in California Superior Court, Marin County on behalf of Harriett Judnick seeks to curb certain DoubleClick data retrieval policies. It
      doesn`t seek damages.

      "We need to set some precedent in this area," Ira Rothken, the attorney representing Judnick, said in a telephone interview. "We`ve got to put
      DoubleClick`s policies under a microscope." DoubleClick can collect information on Internet users who visit thousands of sites that are part of the
      network of advertising sites. By using Web-based technology, DoubleClick learns things such as what sites you`ve visited, what language you speak
      and what kind of Web browser you use.

      That information was anonymous until recent months, when DoubleClick began to set up partnerships with certain Web sites that ask users to
      volunteer more personal details.

      The information obtained, the suit alleges, includes such items as names, addresses, ages, shopping patterns and financial information.

      In November, DoubleClick bought Abacus Direct <ABDR.O>, a direct marketing research firm, giving it access to a large database of offline
      customer information.

      DoubleClick has said it seeks to use its information database to send targeted advertising to users -- a runner would see a Nike ad, perhaps.

      The company says consumers who want to opt out can.

      "We demand that all of our ... partners offer clear notice and choice at the point consumers volunteer information," said Josh Isay, the former chief of
      staff for New York Senator George Schumer who DoubleClick hired last month as its lobbyist.


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