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    Biotech-Branche - Mediahype oder Muß-Investment ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.01.00 16:59:41 von
    neuester Beitrag 14.02.00 22:45:03 von
    Beiträge: 21
    ID: 54.529
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      Avatar
      schrieb am 24.01.00 16:59:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Biotech-Branche - Mediahype oder Muß-Investment ?

      Hallo Börsianer

      Schon die Überschrift verrät es, ich werde momentan nicht schlau aus der ganzen Debatte und den vielen Beiträgen über die Biotech-Branche. Überall ist es in den Nachrichten, die Commerzbank bringt ein
      neues Biotech-Zertifikat heraus, auf dem Ex-SAC-Board steht ein Beitrag dazu, der 1183 mal bereits gelesen wurde,Bekannte fragen an, was von den Biotech-Tips eines Börsenletters namens CUTTING EDGE zu halten
      ist. MedImmune wurde von in einem anderen Newsletter als Muß-Kauf beschrieben etc etc etc.

      Was ist zu tun, fragte schon Lenin, nun er glaubte es zu wissen, mit katastrophalen Folgen für die Geschichte.Ich habe keine Ahnung, was zu tun ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß die Biotech-Branche eine der Wachstumsbranchen des nächsten (oder schon dieses ?) Jahrhunderts ist, aber wenn ich das richtig gelesen habe, dann kannn es auch noch 10 oder 20 Jahre dauern, bis wirkliche Ergebnisse zu erwarten sind. Auf dem Ex-SAC Board stand, daß die klinischen Tests für ein Medikament zwischen 10 und 15 Jahren dauern können. Lohnt es sich also, sein Geld jetzt in irgendwelche Biotech-Unternehmen zu stecken und treu zu warten ?

      Ich will jetzt eigentlich keine Diskussion von Einzelwerten lostreten, das finde ich auf anderen Boards zur Genüge. Es ist sogar so viel, daß ich nicht alles lesen kann. Daher schlage ich erst einmal eine Strategiedebatte vor. Wie soll man an das Thema herangehen. Es bieten sich da verschiedene Möglichkeiten an:

      1) Biotech-Zertifikate
      Die einfachste Möglichkeit ist, daß ich einen Betrag x (zwischen 2 und 10 %) meines Kapitals in ein Biotech-Zertifikat stecke (das neue von der Commerzbank, von der Societe Generale gibts auch eins)
      und mir sicher bin, keinen neuen Trend zu verpassen.

      Nachteile:
      - Kurze Laufzeit. Die Dinger laufen bis 2003 und dann muß ich mir wieder überlegen, was ich mit dem
      Geld mache.
      - Die Provisionen.
      - Ich überlasse die Entscheidung über mein Geld dann wieder anderen Leuten.

      Vorteile:
      -Geringe Informationskosten. Ich muß mich jetzt nicht durch 20 Websites quälen und mir die Grundbegriffe
      einer Branche neu aneignen, also Zeitersparnis.

      2) Nebenwerte kombiniert mit Momentumsstrategie

      a) Ich suche mir 5 bis 10 Nebenwerte der Biotech-Branche aus, die einigermaßen erfolgversprechend aussehen (guter Chart, vielversprechende Produktpipeline, notiert auf neuem Höchststand).

      b) Ich investiere in diese Werte nach einer Momentumsstrategie, die von RayVT, einem der alten Hasen (der von sich selbst behauptet, er hätte sehr, sehr viele Narben auf seinen
      vier Buchstaben von den vielen Fehlern, die er begangen hat, sog "Alligator-Scars". Der Begriff soll wohl bedeuten,er hat sich sehr oft in unbekannte Gewässer vorgewagt) des MI-Boards bei TMF anscheinend mit sehr
      großem Erfolg angewandt wird. D.h.(ganz grob) ich kaufe nach bei 50 % plus und verkaufe dafür die schlecht laufenden Titel. Genauer nachzulesen bei http://invest-faq.com/ unter five-minute investing.

      Vorteile:
      - Ich lege selbst an
      - Die Momentumsstrategie sichert mir langfristig die Gewinner unter den Nebenwerten mit guten Aussichten auf hohe Gewinne (hoffe ich). Im Gegensatz dazu scheinen mir die ganzen Standardwerte doch schon
      sehr hoch bewertet zu sein.
      - Der Ansatz gibt mir auch Gelegenheit, mich mit dieser Methodik auseinanderzusetzen und zu prüfen,ob sie zu mir paßt.
      - Ein dritte, gänzlich unterschiedliche Strategie in meinem Depot neben Long Term Buy and Hold und den mechanischen Screens. Das ließe sich zur noch weiteren Diversifikation auch noch kombinieren mit
      Werten aus dem Neuen Markt (etwa 5 Biotech-Werte und 5 Werte aus dem Neuen Markt)

      Nachteile:
      - Ich muß mich doch wieder selbst schlau machen, um die Nebenwerte auszuwählen, selbst wenn ich die Vorauswahl einer anderen Person (auf dem Wallstreet-Board gab es zB ein paar Listen) übernehme.
      - Ich bin mir über die Kriterien einer Vorauswahl noch nicht ganz klar geworden

      3) Follow the Screens, Follow the Screens....

      Ich tue jetzt einfach gar nichts, sondern warte stur ab, bis diese Biotech-Werte auf den von mir
      ausgesuchten Screens (Spark, RS-IBD, PEG, RS26, Key100 etc) auftauchen.

      Vorteile
      Ich bleibe bei meiner Strategie, den Screens zu folgen, werde nicht emotional und lasse mich von einer (vielleicht unberechtigten) Media-Hype anstecken.

      Nachteile
      Ich ruhe mich auf den bisher erreichten Erfolgen aus. M.E. muß man auch neue Strategien erproben, sonst verbessert man sich eines Tages nicht mehr und wendet uralte Methoden an. Hätte ich vor über einem
      Jahr nicht angefangen in Screens zu investieren, stünde ich noch bei der SAC-Strategie und würde nur die Börse-Aktuell alle zwei Wochen lesen.

      4) Marktführer kaufen

      Ich kaufe einfach die Marktführer wie Amgen, Biogen und Roche und tue ansonsten gar nichts.

      Nachteile
      - Ich weiß nicht, ob das wirklich die Marktführer sind, ich lese das nur hin und wieder
      - ich vergrößere meinen Emotionalen Buy and Hold Anteil, der momentan schon 25 % beträgt. Mehr wollte ich
      eigentlich nicht anlegen.

      Momentan neige ich zur Alternative 2 in Kombination mit den Werten aus dem neuen Markt, schrecke
      aber noch vor der Auswahl der Werte zurück.

      Was meint denn die geballte Intelligenz aus dem Village dazu ?
      Verfolgt ihr irgendeine besondere Strategie zu Biotech-Werten ? Haltet ihr eine dieser Strategien für
      besonders sinnvoll ?

      MaxGO
      Avatar
      schrieb am 24.01.00 17:37:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      GoMax --

      guter Name ;)

      Heute antworte ich Dir nur in aller Kürze. Seit einigen Jahren macht ja jeder in Technologie und Wachstumsbranchen. Das kann und wird auch mal wieder umkippen. (Wann, kann keiner sagen.)

      In meinen verschiedenen Analyse im village schreibe ich ja schon eine Weile, daß das Internet langsam erwachsen wird und daß nur die besten und größten Unternehmen überleben und Geld machen werden. Hier und da wird es vielleicht auch mal eine Neuemission mit Erfolg geben, aber die Zweiten werden langsam aufhören. Das hat nichts mit den phantastischen Möglichkeiten des Nets zu tun, die sind real. Wir halten ja auch weiter Net-Unternehmen.

      Was viele vergessen ist, daß die Biotech Branche mindestens 15 Jahre älter als die Net-Branche ist und schon 2 IPO-Wellen hinter sich hat. Von über 400 Neuemission der späten achtziger und frühen neunziger (und das ist schon die zweite Generation) sind schätzungsweise nur 10-20 profitabel. Und in den frühen Neunzigern wurde mit Beginn des Internet-Booms das Kapital für Biotech auf einmal sehr knapp.

      Ich habe vor einem Jahr angefangen, Biotech zu kaufen. Und wenn Du Dir einmal die Marktwerte im Revoluzzer-Portfolio anschaust, so holt Biotech klar auf.

      Auf meinem Vortrag auf dem Aktionstag Börse in Dresden im Dezember "Wie Anlger vom Internet profitieren können" habe ich gesagt - "indem sie Biotech-Werte kaufen!"

      Biotech hat längere Entwicklungszyklen als Internet. Aber es gibt seit 1-2 jahrzehnten bewährte Werte. Auf diese setze ich vor allem: Amgen, Genentech, Biogen, von den neueren Qiagen, oder auch mal ein radikal neues Konzept wie Celera. All´ diese (mit Ausnahme von Celera) haben sich am Markt bewiesen und sind in der letzten zeit rasant gestiegen. Die Investoren "wollen jetzt" einfach in einen anderen Sektor. Die Herde trabt los, weil sie denkt, daß ein Sektor "ausgelutscht" ist. Für den Lanfristinvestor ist dies irrelevant.

      Also, die etablierten Biotech-Werte sind radikal gestiegen. Ich habe Amgen seit einem guten Jahr und eine Preisperformance von 220%. Heißt das jetzt nicht zu investieren? Natürlich nicht, aber vielleicht schrittweise und vorsichtig.

      Und gerade, weil wir als Privatinvestoren die Technologie gar nicht durchschauen können, würde ich raten, auf Werte zu setzen, die sich mit ihren Produkten schon länger am markt bewährt haben.

      Max
      Avatar
      schrieb am 25.01.00 14:13:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      1) Biotech-Zertifikate

      Wer sagt denn, dass diese Zertifikate genauso gut abschneiden wie der ganze Sektor? Will sagen, da sitzen doch auch wieder irgendwelche "Analysten" zusammen und würfeln die Zusammensetzung des Zertifikates aus. Dann kannst Du ja auch gleich bloss BB-Biotech kaufen.


      2) Nebenwerte kombiniert mit Momentumsstrategie

      Warum Nebenwerte? Nimm doch die Marktführer. Oder nimm die Werte aus dem Sektor, die die beste Relative Stärke aufweisen. Maximilian hast Du O`Shaugnessy schon gelesen (What works on wall street bzw. "Die besten Anlagestrategien der Welt")? Falls nein, lesen, es wird Dir gefallen und Deiner Art der Aktienanlage sehr entgegenkommen.

      Reverse Scale ja!


      3) Follow the Screens, Follow the Screens....

      Vom Thema Hype bist Du damit auf jeden Fall geschont. Heißt das, Du wartest bis zum Jahresende 2000? Oder hast Du jetzt auch Screens im Depot, die kürzer laufen? Was machst Du wenn Biotech vor dem Umschichtungstermin auf den Screens auftaucht? :-)


      4) Marktführer kaufen

      Ja, in Kombination mit 2. oder in Kombination mit RS und 2. Das würde ich jedenfalls tun, wenn ich unbedingt in die Branche reinwollte.


      Ketzerische Frage. Wozu überhaupt etwas ändern? Ist das frisches Geld oder müßtest Du andere Werte verkaufen oder gehst Du auf Margin? Warum etwas ändern an der alten Strategie? ISt die auf einmal schlecht geworden?

      Gruß, Volker
      Avatar
      schrieb am 25.01.00 16:58:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo,

      ich habe diese Argumente schon anderswo gepostet, aber sei`s drum:

      1. Vielen kleinen start-ups im Biotech-Bereich geht es in der Hauptsache um die reichlich vorhandenen staatlichen Fördergelder. Sind diese ausgeschöpft, machen die Firmen wieder dicht.

      2. Reine Biotech-Firmen (Genentech, Amgen) hängen oft von sehr wenigen Produkten ab.

      3. Viele große Pharmafirmen haben ein starkes Biotech-Standbein (Schering, Smithkline).

      4. Qiagen (und auch MWG-Biotech!) ist keine "Gentechnikfirma", sondern stellt etwas her, was alle brauchen, die in diesem Bereich arbeiten (nämlich die besten "Kits" für die DNA-Reinigung). Ihre Produkte unterliegen daher nicht, wie Medikamente, einem strengen Zulassungsverfahren.

      Fazit: Anleger sollten in diesem volatilen Bereich auf die "Großen" setzen; besonders, wenn sie sich in diesem Bereich kaum auskennen!

      Gruß Darwin
      Avatar
      schrieb am 25.01.00 17:37:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Darwin --

      würdest Du den dann Amgen, Genentech, Quiagen als "Große" ansehen?

      Max

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      Avatar
      schrieb am 25.01.00 22:18:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nein, würde ich nicht. Aber wenn ich Aktien kaufen würde, die etwas mit Biotech zu tun hätten, wären dies eher Schering und Smithkline als Amgen und Genentech. Von allen Newcomern würde ich die Finger lassen. Und Qiagen würde ich kaufen, aber nur, weil ich die Produkte gut kenne. Und das sind eben keine Medikamente oder gentechnisch hergestellte Erzeugnisse, sondern, wenn man so will, "Hardware".

      Wir kennen von den hunderttausend menschlichen Genen etwa 10%. Alle machen irgendetwas im Körper, doch wir wissen von den 10% kaum die Funktion, wissen nicht, mit welchen anderen Genen ein Gen zusammenarbeitet. Das heißt, Biotechnik ist, verglichen mit der Informationstechnologie, im Garagenstadium, trotz aller Erfolge. Und es gibt viele tausend Garagen. Wer sagt mir, in welcher davon der Biotech-Bill von morgen hockt?

      Darwin
      Avatar
      schrieb am 26.01.00 19:53:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      Darwin -

      Amgen ist m.E. bald ein großer. Das Unternehmen hat sich seit über 15 Jahre bewährt und ist hochprofitabel. Die Ca. 4 Kernprodukte haben ein sehr gute Marktstellung. Wie immer ist natürlich die Frage, wie sieht´s in der Pipeline aus?

      Ich hab´ja ein paar Celera in das Revoluzzer-Depot gelegt. Die entschlüsseln ja gerade das menschliche Genom. Allerdings bin ich hier etwas von meiner Philosophie abgewichen, die da sagt - die Idee darf so revolutionär sein wie sie will, das Unternehmen muß allerdings (normalerweise) auch bewiesen haben, daß man Geld damit verdienen kann.

      Max
      Avatar
      schrieb am 31.01.00 10:33:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      "Celera Genomics Group (NYSE: CRA) - This newly formed business unit will become the definitive source of genomic and related medical information."

      Lieber Max,

      ist "die entschlüsseln das Genom" tatsächlich Grund genug für Dich, eine Aktie zu kaufen? Dann sollte ich vielleicht auch eine AG aufmachen?! Wer "entschlüsselt" eigentlich das Genom? - Ende der achziger saß ich in einem Auditorium und hörte James D. Watson zu, der das Human Genome Project anpries. Später wurden für dieses Projekt viele Milliarden $$ zur Verfügung gestellt. Wer wollte, und die technischen Möglichkeiten hatte, bekam ein Chromosom oder einen Abschnitt eines solchen zugeteilt. Heute läuft das etwas anders, aber im Prinzip gleich. Die Ergebnisse, sprich: die Sequenzen, müssen direkt veröffentlicht werden, wenn man Geld vom HUGO bekommt; sie sind daher alle im Internet abrufbar. Die Sequenz des kürzlich durchsequenzierten Chromosoms 22 kannst Du auch abrufen; etwa 1000 Seiten. Da natürlich nur 10% dieser Sequenz Gene sind, gibt es auch ein Konsortium, das alle Gene sucht (und direkt veröffentlicht). Du kannst also (fast) alle Gene des Chromosoms 22 für wenig Geld (ca. 40 DM pro Klon) bestellen. Was ich eigentlich sagen möchte: Es ist kaum möglich, Gene oder deren Produkte für sich zu monopolisieren!

      Celera ist eine Tochter der Perkin Elmer Corp. PE ist eine angesehene Firma, welche die Geräte herstellt, mit denen sequenziert wird. Was liegt näher, als diese Geräte selbst zu nutzen und für ein wenig HUGO-Geld mitzusequenzieren? Nochmal: Die Ergebnisse müssen m. E. veröffentlicht werden! Es macht keinen Sinn, selbst etwas zu sequenzieren, was kurz darauf eh in den Datenbanken erscheint. - Wollen sie Informationen verkaufen? Für alles gibt es herrliche Infoseiten des National Institute for Biotechnology Information. Was sollten Celera also verkaufen, was dort nicht zu finden wäre? Ich glaube, Celera sequenziert und bekommt dafür Geld. Viel mehr kann es eigentlich nicht sein. Medikamente sind m. E. von dieser Firma nicht zu erwarten. Ich möchte nicht sagen, daß es eine schlechte Firma ist, aber einen Kurssprung von 300% auf dieser Basis? Ich würde dann eher Perkin-Elmer kaufen, die verdienen wenigstens Geld mit guten und teuren Produkten! PE ist keine Pharma-, sondern eine Technikfirma; das heißt, hinter Celera steht nicht das know-how, wie es etwa bei Smithkline oder Roche vorhanden wäre, wenn es darum ginge, ein Genprodukt zu vermarkten.

      Gruß Darwin
      Avatar
      schrieb am 01.02.00 01:25:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi,

      kann mir bitte jemand erläutern, was es mit "follow the screens" auf sich hat?

      Danke schon mal.
      Avatar
      schrieb am 01.02.00 08:48:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Darwin --

      vielen Dank für Deinen Beitrag. Bei Celera ist mir auch nicht ganz wohl, denn das Unternehmen verdient noch kein Geld. Wie Du vielleicht weißt, gehört es zu den Königs- und Revolutionärskriterien, daß Unternehmen von Anfang an Geld verdienen.

      Außerdem - selbst wenn celera das genom entschlüsselt hat, sind noch nicht automatisch die Funktionen der einzelen Stellen bekannt. das machen andere (die Pharmaunternehmen z.B.)

      Ich hatte die Aktien schon eine Weile verfolgt, wobei Ybbobs thread sein übriges dazu getan hat. Durch die Tim-Warner Fusion saß ich auf 20% cash in Revoluzzer-Depot. Kamps hatte ich mir schon genau angeschaut, ebenso einige andere. 10% wollte ich rasch wieder investieren. Davon sind Celera ungefähr 3%.

      Wie gesagt, bei Investitionen ist es auch Psychologie, und ich fühlte mich mit 20% cash nicht so ganz wohl. Jetzt fühle mich mich allerdings auch mit Celera nicht ganz wohl. Bei meinen verbliebenen 10% Cash habe ich aber noch wesentlich mehr Ruhe, weitere Unternehmen in Ru´he zu analysieren.

      zwostein

      "Screens" sind Kennzahlen (relative Stärke, Earnings Growth, Price Earnings, Price Sales usw., usw., die man von einer Aktie berechnen kann). Anhand dieser Kennzahlen und von Auswertungen von Vergangenheitsdaten ("backtesting") kann man sich dann sein eigenes Raster" von Kennzahlen zusammenstellen und mit diesen systematisch Aktien kaufen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Man sollte dann aber nicht von seiner Strategie abweichen...

      Max
      Avatar
      schrieb am 01.02.00 10:23:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      zwostein:
      kann mir bitte jemand erläutern, was es mit "follow the screens" auf sich
      hat?


      Hallo Zwostein,

      ein "Screen" ist eigentlich ein Sieb. Eine Reihe von Privatinvestoren, so wie
      wir, rund um die Motley Fools haben in den Staaten tolle Methoden
      zum Sieben von Aktien entwickelt, dikutiert und zurückgetestet. Ein
      ganzer Zweig von strategischen Ansätzen haben sich unter dem Oberbegriff
      Mechanisches Investment zusammengefunden.
      Siehe auch: http://www.fool.com/workshop/workshop.htm

      Auch wenn es meist nicht dazugezählt wird ist der
      Kaufleute/Dividenden-Strategie-Ansatz genau so eine mechanische Methode. Nach
      bestimmten Kriterien werden Aktien aus einem Universum, hier DAX,
      herausgesiebt, bei denen man sich auf Grund empirischer Untersuchungen
      (Backtesting) eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit der guten zukünftigen
      Performance verspricht. Die meisten Methoden gehen von einem festen
      Anlagezeitraum aus, meist ein Jahr, nach dem neu geprüft und gegebenenfalls
      umgeschichtet wird.

      Der Riesenvorteil ist, man kann sich den Marktbewegungen und -verwerfungen
      entziehen, deshalb gelten solche Ansätze auch als unemotional Investment. Das
      mag für den einen oder anderen gruselig klingen. Aber vielleicht kommt es
      nicht von ungefähr, dass ich als gelernter Psychologe und Psychotherapeut,
      inzwischen die Hälfte meines Portfolios nach solchen Methoden angelegt habe.
      Meine Erfahrung ist, dass ich mich nicht den Gefühlen des Marktes entziehen
      kann (Muffensausen oder Euphorie), das mein Handeln dadurch aber weniger
      bestimmt wird, dass ich eine gewisse Distanz wahren kann.

      Meiner Überzeugung und Erfahrung nach machen Strategien, egal welcher Art, nur
      Sinn, wenn man sie konsequent befolgt. Allerdings neigen Menschen dazu
      sich Hintertüren offen zu lassen. Beim letzten Treffen unseres Börsenkreises,
      haben wir festgestellt, dass die meisten irgendwo mal von der eigenen
      Strategie abgewichen sind und meistens waren das die schlechtesten
      Entscheidungen.

      Daher das Credo der Anhänger mechanischer Screening-Ansätze:
      Follow the screen, follow the screen, follow the screen ...
      oder
      Folge dem Sieb, folge dem Sieb, folge dem Sieb...

      Vielleicht hat jemand eine bessere Übersetzung. ;)
      Ich stifte ein Teesieb für den besten Vorschlag, der sich als Mantra für den
      deutschsprachigen Screen-Strategen eignet! :)

      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 01.02.00 12:09:19
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Börsenfreunde

      kleiner Nachtrag zu meinen Gedanken zur Anlage in
      Biotech-Aktien.Interessanterweise erscheinen jetzt zum ersten Mal neben
      AMGEN auch noch ein anderer Biotechwert in den Screens. Jetzt ist PE
      Biosystems zum ersten Mal in einem Screen erschienen, und zwar im
      Keystone 100 Screen, allerdings nur auf Platz Nr. 6.

      Man sieht, letzten Endes führen doch alle Straßen nach Rom bzw. zur
      Anlage in Biotech.

      Hier der Link zu den Screens:
      http://boards.fool.com/Message.asp?id=1030013010333000&sort=…

      MaxGO
      Avatar
      schrieb am 03.02.00 12:08:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Heute war im Handelsblatt ein interessanter Artikel über Biotech-Fonds. Bin zu faul alles abzutippen, aber der Grundtenor ist:
      - Biotechnologie ist als Branche bereits stark gelaufen
      - Das Segment Pharma wird dieses Jahr besser laufen als das
      Segment Gentechnik
      - Viele Unternehmen haben keine breit diversifizierte Produktpalette
      und haben extreme Risiken. Der Erfolg einzelner Produkte ist
      bestimmend für den Aktienkurs

      Deswegen (oh Wunder) empfiehlt man Fonds, die breiter investieren können als ein einzelner Anleger.

      Die drei besten Fonds 1999 waren:

      1. Pictet GSF-Biotech (WKN 988 562)
      2. UBS (Lux) Equity Fund (WKN 986 327)
      3. DIT-Biotechnologie (WKN 848 186)

      Viel Spaß,
      Christian the asdfgr
      Avatar
      schrieb am 03.02.00 13:13:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wolfgang,

      Du provozierst mich.

      Screen = Sieb ?

      Screen = Filter
      oder
      Screen = Strategie

      würde mir deutlich besser gefallen.

      Teesiebwettbewerb:

      1. Folge den Regeln, egal was passiert, folge den Regeln
      2. Was auch immer du tust, beachte deine Strategie
      3. Bleib Deinen Regeln treu


      Gruß, Volker
      Avatar
      schrieb am 03.02.00 14:50:00
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ok, Ok, Volker, es war ja auch ein bisschen provokant gemeint. Dabei kann ich mir ein Sieb aber viel besser bildhaft vorstellen, wie beim Sieben die gewünschte Größe im Sieb hängen bleibt. Bei Filter denke ich an Kaffeetrinken, Strategie ist sehr abstrakt. Aber du bist eindeutig (noch) die Nummer eins unter den Einsendern!
      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 11.02.00 23:22:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      Seit ein bis zwei Jahren beschäftige ich mich mit Biotech-Werten, also schon zu einem Zeitpunkt als bestenfalls Amgen, Biogen der breiten Masse bekannt waren.
      Nachdem einer meiner früheren Kommilitonen (kein Kontakt mehr) auf seinen Job als Bayer-Direktor verzichtet hat, um in die Selbstständigkeit (Artemis) zu gehen, ist für mich klar, dass dieser Bereich einen nachhaltigeren Aufschwung nehmen wird, als es zur Zeit jemand ahnt.
      In den USA gibt es seit 10 - 15 jahren genügend SmallCaps (korrekter Penny Stocks) die jetzt in die Gewinnzone kommen.
      Das erreichen der Gewinnzone ist ein entscheidender Faktor für die Aktienbewertung und vor allem halte ich diesen Aufschwung einzelner Aktien für völlig bis wenig abhängig von der main stream Entwicklung (DAX, DowJones, NASDAQ). Ein Umschwung von KGV -180 auf +90 (s.Celltech Group) in einem Jahr birgt keinerlei mittelfristige Gefahren für die Kursentwicklung bei Crash.

      Der Biotech-Boom ist m.E. nachhaltig (um ein modernes Vokabular zu verwenden) Internet ist nur für wenige Werte empfehlenswert, Problem: welche.

      Die Zulassung eines neuen Verfahrens/Medikaments ist weitgehend (?) absehbar.
      Mit einer breiten Pipeline (AVAN) oder seltenen Medikamenten (ORPH) ist der Erfolg auf Sicht von 2-3 Jahren vorprogrammiert.

      :)
      Avatar
      schrieb am 11.02.00 23:25:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      Als Biotech-Fonds in dieser Richtung ist nur der Lacuna-Fonds empfehlenswert, weil klein.

      www.lacuna.de

      :)


      (eigentlich Perlen vor die Säue..)
      Avatar
      schrieb am 12.02.00 14:01:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      Perlen vor die Säue ?
      Bevor ich das jetzt falsch interpretiere,
      gebe ich Dir Gelegenheit das zu erläutern.
      Sollte dies nicht zufriedenstellend ausfallen,
      könnte man hier einen anonymen Pushversuch vermuten.

      Lacuna ist mir bekannt.
      Deren Webseite zufolge lassen sie sich von einem "erfolgreichen
      Börsenbrief" beraten. Ich habe mir diesen Börsenbrief im Dezember
      für 2 jahre abonniert, ca DM 750, entsprechend eines
      Ausgabeaufschlages von 5% bei einer Anlagesumme von 15 TDM.
      Ich habe im Dezember mit ca 19TDM angefangen, heute (12.2.) sind es
      DM 40000. Voraussichtliche Verkaufsgebühren sind bereits berücksichtigt.

      OK, ich bin kein versierter Fondsmanager, sondern Anfänger. Deswegen
      schlage ich vor, daß wir mal abwarten, und uns in 2 Jahren wieder
      sprechen um zu sehen, ob ich das Abo verlängern soll.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 13.02.00 18:38:00
      Beitrag Nr. 19 ()
      Habe selbst nicht in Lacuna investiert, weil es mir mehr Spass macht, eigenständig zu agieren, ob ich dabei letztlich besser fahre, dabei bin ich mir nicht so sicher.
      Medical Strategy hat mir schon manche Mark gebracht und der Fonds hält die gleichen Werte (vorneweg ORPH, COB etc.)

      :)
      Avatar
      schrieb am 14.02.00 18:28:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      Gehe ich recht in der Annahme, daß Medical Strategy der Name des
      Börsenbriefes ist ?
      Avatar
      schrieb am 14.02.00 22:45:03
      Beitrag Nr. 21 ()
      ja, ich meinte Medical Strategy.

      wie ich oben schon angedeutet habe, lief es bei mir
      seit ich im Dezember damit rein in Biotech recht gut.
      Von drei Aktien ist mir vor 2 Wochen eine auf +200%,
      und heute eine bis +250% hoch gekracht.
      Die dritte dümpelt seit einigen wochen bei...
      ups... aeh... +200% vor sich hin.
      Die erste hat ihr MS-Kursziel übertroffen,
      daher habe ich zu einem Drittel verkauft bin letzte
      Woche in eine vierte rein.
      So macht das Aufbauen eines diversifizierten Portfolios Spaß!
      Bei der zweiten warte ich noch was, denn sie ist trotz +250%
      erst bei 50% des Kursziels.

      Da ich hier nicht pushen will, nenne ich mal nur meine
      homepage (die kann ein bischen pushen gebrauchen ;)
      das steht alles.

      Gruß
      Forticus - der gläseren Aktionär
      www.Forticus.de


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