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    Analysten - zum Pushen verdammt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.02.02 02:56:15 von
    neuester Beitrag 09.05.02 21:36:54 von
    Beiträge: 8
    ID: 558.035
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      schrieb am 28.02.02 02:56:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich gehöre auch zu den Anhängern der fundamentalen Betrachtumngsweise von Unternehmen. Allerdings zeigt der folgende Artikel, wie manipulativ die Auswertung und Präsentation der Zahlen eines Unternehmens durch die Analysten der Banken ist. Vorsicht ist also geboten - an der eigenen Beschäftigung mit den Fundamentaldaten führt also kein Weg vorbei.


      Perfekte Marionetten

      Mit immer neuen Kaufstudien waren sie wichtige Antreiber des Börsenhypes. Erst der Crash entzauberte die Gurus. Was ist der Rat der Aktienexperten noch wert? mm zeigt, wie Sie mit den Urteilen der Profis umgehen müssen.

      Als Christopher Chandiramani im Frühjahr vergangenen Jahres die Aktie des Schweizer Luftfahrtkonzerns SAir Group bewertete, machte er nichts anderes als seinen Job.

      Gewissenhaft prüfte der Analyst der Züricher Investmentbank Credit Suisse Bilanz, Strategie und Geschäftsaussichten der Airline, wog Chancen und Risiken ab und kam schließlich zu einem negativen Urteil: Das von der Fluggesellschaft angekündigte ausgeglichene Ergebnis, schrieb Chandiramani auf den Internet-Seiten von Credit Suisse, werde die SAir Group nicht erreichen. Im Gegenteil: Allein im ersten Halbjahr 2000 drohe ein Verlust von mindestens 625 Millionen Mark.

      SAir-Group-Chef Philippe Bruggisser war ganz und gar nicht begeistert. Der Konzernchef, nebenbei Verwaltungsratsmitglied der Bank, beschwerte sich.

      Mit Erfolg: Die Credit Suisse befürchtete den Abgang ihres Großkunden, nahm die indirekte Verkaufsempfehlung umgehend von ihrer Webpage und feuerte Chandiramani vier Tage, nachdem der Report an die Öffentlichkeit gelangt war.

      Der Fluglinie half dieser dreiste Rausschmiss wenig. Im vergangenen Jahr schrieb die SAir Group einen Verlust von 3,6 Milliarden Mark, die Aktie stürzte ab, und heute gilt der Konzern als Sanierungsfall.


      Chandiramani, der inzwischen für eine Schweizer Investmentgesellschaft arbeitet, erhielt als einzigen Trost für seine treffende Analyse eine Abfindung in Höhe von 250.000 Mark. Die musste er sich allerdings mit anwaltlicher Hilfe von der Bank erstreiten.

      So sieht es also aus mit der Unabhängigkeit der Analysten, jener Spezies, die für Profis und Amateure ihre Urteile über die Chancen und Risiken von Aktien abgibt.

      Die Schweizer Großbank findet sich in bester Gesellschaft. Allenthalben sind die professionellen Ratgeber in Verruf geraten.

      Die gigantische Vermögensvernichtung, die in den vergangenen Monaten am Neuen Markt stattfand - sie ist nicht zuletzt auch auf das Versagen dieser Aktienjuroren zurückzuführen.

      Längst sind die Experten der Banken keine unauffälligen und neutralen Ratgeber mehr. Die Analysten verstehen sich vielmehr als unverzichtbaren Teil der gigantischen Gelddruckmaschine namens Börse, die den Banken seit Jahren Rekordgewinne beschert.

      Nicht der Anleger ist es, der im Zentrum des Analysteninteresses steht. Es geht vor allem um die großen Kunden der Bankhäuser:


      Institutionelle Investoren wie zum Beispiel die Fondsgesellschaften: Sie wickeln als Gegenleistung für die fundierten Untersuchungen ihre Wertpapiergeschäfte über die Bank des Analysten ab und bescheren dem Kreditinstitut auf diese Weise hohe Kommissionseinnahmen.

      Unternehmen, die Fusionen oder Übernahmen planen: Für solche Zusammenschlüsse wollen die Banken schmeichelhafte Studien sehen, um den Deal zu begleiten und so stattliche Honorare zu kassieren.

      Firmen, die einen Börsengang planen: Die Bank will den Schönheitswettbewerb um einen der provisionsträchtigen Plätze im Emissionskonsortium gewinnen; da stört ein skeptischer Analystenreport aus dem eigenen Haus natürlich.

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,144402,00.…

      Weitere Finanzseiten: http://www.capitalmarkt.de
      .
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 07:34:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dass Banken in die eigene Tasche und nur in die eigene Tasche arbeiten, ist doch seit langem bekannt.
      Was not tut, sind klare Regeln für die Finanzmarktinstrumente und saftige Strafen für kriminelle
      Ceo`s, Analysten und Wirtschaftsjournalisten.
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 17:06:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 17:31:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Veröffentlichte "Analysen" nutzen nur dem, der sie zur Veröffentlichung freigibt und nicht dem, der sie liest.
      Sowas nennt man Marktmanipulation und das Spielchen wird sich nie ändern, solange so ein Kram(Analysen) in die Medien kommen darf.


      ...........
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 18:37:40
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Harry_Schotter

      recherchieren wird aber auch zunehmend schwieriger,da man doch auch hier(siehe nm)nach strich und faden belogen wird.
      mir kommt das immer mehr wie ein glücksspiel vor.
      oder wie siehst du das?????

      BIG_BLOCK:confused:

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      Avatar
      schrieb am 09.05.02 19:52:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      Big Block, ich sehe das genauso wie du.
      Deshalb kaufe ich auch keine Aktien mehr, sondern nur noch Fonds und Zertifikate.
      Ein Teil- oderGesamtmarkt ist, für mich jedenfalls, leichter einzuschätzen als die Bewertung einer einzelnen Aktie.Und wenn man ein Portfolio aus mehreren Werten besitzt, statt eines einzigen Dividendentitels im Depot, muss man sowieso schon sehr gut sein, um den Index und gute Fonds in der Performance zu schlagen.


      ...............................................
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 21:17:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Harry

      Hier mal was ganz interessantes zu dem Thema.

      Liebe Leserinnen und Leser!

      Als Journalist oder auch als Bankanalyst hat man es schwer dieser Tage. Man denkt sich, ein Unternehmen sei attraktiv bewertet. Einige Wochen später sitzt der Vorstand in Untersuchungshaft. So erging es mir zum Beispiel bei ComROAD, zu der ich im März recherchierte. Schlussendlich habe ich aufgrund der möglichen Risken, die mir Kollegen von Börse online geschrieben hatten, doch nicht berichtet. Zwischenzeitig sank der Aktienkurs von 7 Euro auf unter 1 Euro.

      Die Aufgabe eines Analysten besteht also derzeit nicht nur darin, interessante Werte zu finden. Nein, neu hinzugekommen ist, jene herauszufiltern, die nicht wahrheitsgemäß berichten. Und hier sind wir bei einem gravierenden Problem angekommen. Wie soll der Verfasser eines Artikels oder einer Unternehmensanalyse feststellen, dass etwas nicht stimmt? Im Fall von ComROAD konnte nicht einmal der renommierte Wirtschaftsprüfer KPMG etwas Unredliches feststellen. Als es im Februar dann laufend negative Berichterstattung gab, wurde das Prüfungsmandat zurückgelegt. Die Öffentlichkeit wurde aber nicht auf Missstände hingewiesen. Man sollte auch denken können, dass es einer honorigen Prüfungsgesellschaft auffallen sollte, wenn statt 93,6 Mio. Euro Umsatz nur kümmerliche 1,4 Mio. Euro tatsächlich erlöst wurden. Leider aber nicht.

      Ähnlich war die Situation im Falle von Phenomedia. Nur ein kontinuierlicher Preisverfall der Aktie von 13,50 Euro im Februar bis auf 4 Euro Mitte April erschien Marktbeobachtern seltsam. Am 16. April, dem Tag, an dem die Gesellschaft über frisierte Unternehmensberichte ad hoc mitteilte, sank der Aktienkurs bis auf 0,86 Euro. Als Anleger, wie auch als Berichterstatter, steht man nur kopfschüttelnd daneben.

      Am heutigen Tag gab IPC Archtec bekannt, dass dem Unternehmen ein Kredit gekündigt wurde und womöglich die Planzahlen für 2002 nach unten korrigiert werden müssten. Dies nachdem die Aktie bereits seit Wochen auf Sinkflug war.

      Wenn man sich derzeit die Aktienkurse am Neuen Markt ansieht, dann erscheinen die Entwicklungen bei der Deutschen Entertainment AG (DEAG) und dem Blue-Chip Thiel Logistik sehr seltsam. Es gibt – ohne News – laufend neue Tiefststände. Ob dies nun günstige Kaufchancen sind oder ob es demnächst aufgrund von negativen Neuigkeiten einen weiteren herben Kursverlust geben wird, das lässt sich im Moment leider nicht mit Sicherheit sagen.


      Gruß
      BIG_BLOCK
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 21:36:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Bick_Block

      Wenn der Kurs einer Aktie ohne "Gründe" kontinulierlich sinkt, dann wissen wahrscheinlich einige mehr.

      Da wette ich `drauf. :)


      .......................


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