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    A Beautiful Mind - Verständnis für schizophrene Straftäter?! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.03.02 13:09:21 von
    neuester Beitrag 06.03.02 16:39:20 von
    Beiträge: 46
    ID: 559.675
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      Avatar
      schrieb am 03.03.02 13:09:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      mahlzeit, wo-gemeinde
      ich habe gestern "a beautiful mind" gesehen, klasse film, der mich sehr nachdenklich gemacht hat.
      es werden oft bei schrecklichen straftaten die täter nach meinung der öffentlichkeit nicht angemessen bestraft, da beim täter schizophrenie oder unzurechnungsfähigkeit diagnostiziert wurde. die "milden" urteile (von freispruch bis zu psychiatrischer einweisung oder behandlung) sind besonders auch für die betroffenen opfer und deren familien nur schwer verständlich.
      dahingehend empfand ich den film extrem aufklärend. ich war sehr beeindruckt und empfand die darstellung der shizophrenen wahnvorstellungen sehr realistisch und kann durchaus ein gewisses "verständnis" für solch kranke menschen empfinden, welche in ihren wahn schreckliche sachen tun. Für die betroffenen opfer ist dies vielleicht kein trost, aber es hilft vielleicht, den unmut und das unverständnis gegenüber der rechtssprechung zu überdenken und zu verstehen, dass auch täter opfer sind, welche in ihrer situation extrem leiden.
      das muste ich einfach mal loswerden. allen einen schönen sonntag. zp
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 14:02:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      dagegen ist kaum etwas zu sagen, wenn es denn so ist...


      leider reiten aber viel zu viele RAe auf dieser Welle,
      um für ihre Mandanten ein günstiges Strafmaß herauszuhandeln...

      Mir kommen grundsätzlich dir Tränen, wenn ich von den schweren
      Lebensbedingungen des Täters hören muß...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 14:32:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      ja, wenns um schwere verbrechen geht, bin ich deiner meinung, die haben den knast verdient, aber es gibt genug menschen, die im und nach dem knast erst zu verbrechen gezwungen werden.
      und mich persönlich würds verrückt machen, eingesperrt zu sein. wir waren mal im knast und es war nur einer für u-haft und leichte straftaten und das war schon bedrückend genug...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 14:42:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ich wollte nur verdeutlichen, daß es bei schweren straftaten verschiedene hintergründe geben kann. natürlich bin ich der meinung, daß straftäter entsprechend büßen müssen und die gesellschaft vor diesen geschützt werden muß. jedoch sollte man es differenziert betrachten (siehe posting #1). allerdings weiß ich nicht, ob es sicher und zweifelsfrei möglich ist, wirklich kranke straftäter von solchen, welche eine vermeintliche shizophrenie strafmildernd vorschieben, zu unterscheiden. und im übrigen muß die gesellschaft auch sicher vor kranken straftätern geschützt werden, daß da keine zweifel aufkommen.
      gruß zp
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 14:50:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das Problem muß dann bei den Gutachtern liegen,
      die über solche Fälle entscheiden müssen...


      Ich möchte nicht in deren Haut stecken!

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      Avatar
      schrieb am 03.03.02 14:54:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      wobei es bei schizophrenie aber so ist, dass es mit medikamenten bei einem drittel der fälle vollständige heilung und einem drittel besserung gibt. nur ein drittel ist unheilbar.
      ansonsten glaub ich immer noch, dass kein mensch von grund auf böse ist. jeder verbrecher hat eine geschichte, was aber auch keine entschuldigung sein soll ;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 14:57:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ähhhh

      >leider reiten aber viel zu viele RAe auf dieser Welle,
      um für ihre Mandanten ein günstiges Strafmaß herauszuhandeln...

      >Mir kommen grundsätzlich dir Tränen, wenn ich von den schweren
      Lebensbedingungen des Täters hören muß...

      Was hat den "die schwere Kindheit" mit Schizophrenie (Das Thema-psych.Kranke) zu tun :rolleyes:...

      Oder ist hier Stammtisch?

      Skaw
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 14:59:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hier ist Stammtisch, ja!

      Ist nicht weit entfernt,
      wäre doch schade, wenn hier nur ein Posting gestanden hätte,
      gegen das keiner was haben kann...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 15:17:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      skaw, soweit ich weiss, kommen bei schizophrenie mehrere ursachen zusammen.
      zum einen eine genetische veranlagung, dann bestimmte erlebnisse, erfahrungen aus der kindheit, also schwere traumata oder auch andauernde, sich widersprechende doppelbotschaften von bezugspersonen (bsp: die mutter sagt komm her, macht aber ein gesicht dazu, das sagt, dass es das kind am liebsten loswerden würde). das erzeugt zusammen eine verletzlichkeit oder "empfänglichkeit" für schizophrenie. dazu kommen dann aktuelle probleme, großer stress etc. und die schizophrenie bricht aus.
      hey, aber nagelt mich nicht drauf fest, so hab ichs halt noch im kopf ;)
      es hat also durchaus was mit der kindheit zu tun, wobei ich jetzt nicht die eltern als böse hinstellen will.
      übrigens, das modell lässt sich auf viele psychische störungen anwenden, vorausgesetzt, sie sind nicht rein körperlich bedingt...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 15:57:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Einsperren und gut verschließen!!!

      Sonst passiert so was wie mit dem Heidemörder. Der vögelt sogar noch die Psychologin.
      Oder Dieter Zuwehme, flieht und bringt dann Leute um!
      Oder all die anderen Freigänger die eine permanente Gefahr für alle darstellen.
      Keiner hat sie in den Knast eingeladen, sie haben das alle selbst so gewollt!
      Auch Du morgain, umsonst kommst Du nicht in U-Haft!!!

      Und im Knast kein Fernsehn und keine Bücher und keine Zigaretten!!!
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 16:46:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      @dealface, so wie ich morgain verstanden habe, hat er nicht eingesessen, sondern war aus anderen gründen (besuch, beruflich...) im u-knast.
      im übrigen bin ich der meinung, daß man sehr wohl zwischen den straftätern differenzieren sollte. kranken menschen ist nicht geholfen, wenn sie weggeschlossen werden ohne kontakt zur zivilisation. das gehört zur therapie! aber natürlich safety first.
      zp
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 18:34:52
      Beitrag Nr. 12 ()
      @zp
      Zuerst sollte man den Opfern helfen!!! Bei mir in der Nachbarschaft hat irgend so eine Missgeburt eingebrochen (Terrassentür aufgebohrt), es wurde nichts gestohlen (es hat sich wohl nicht gelohnt). Die Bewohnerin, Mutter mit 2 kleinen Kindern, hat oben im Schlafzimmer gepennt als diese Kraturen im Haus waren. Die haben seit dem Angst in Ihrem eigenen Haus. Aber macht ja wahrscheinlich nichts, wer sich ein Haus leisten kann muß eben damit rechnen überfallen zu werden.
      Das ist nur ein Beispiel das ich direkt mitbekommen habe. Oftmals werden vor Gericht die Opfer verhöhnt. Frauen wagen es doch kaum sich gegen Vergewaltigung an die Polizei zu wenden weil sie dann zur detailgenauen Schilderung gezwungen werden.
      Wenn ich diese Penner höre die das als "Stammtisch" abtun dann wird mir schlecht!
      Wozu will man sich eigentlich um etwas Eigentum bemühen wenn es kriminellen Elementen so einfach gemacht wird das alles zu zerstören!
      Ich habe Freunde in Dallas/Texas, dort gibt es einen Klub in dem kann nur derjenige Mitglied werden der auf einen Einbrecher geschossen hat!
      Ich stehe jedenfalls auch auf dem Standpunkt Auge um Auge!!!
      Dann soll morgain doch mal erzählen weshalb der dort gesessen hat den er besucht hat???
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 18:43:19
      Beitrag Nr. 13 ()
      dealface, ich hab sozialpädagogik studiert und im rahmen des studiums haben wir eine strafanstalt besucht. bevor du anschuldigungen schreibst, solltest du höflich nachfragen. übrigens, ich bin ne sie ;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 18:47:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      @dealface, ich gehe mit dir 100% konform, daß opferschutz oberstes gebot ist und das kriminelle elemente hinter gitter gehören. aber das war nicht das anliegen meines threads. es ging mir darum, einmal anzuregen nachzudenken, daß gewalttäter auch krank sein, schizophren sein können und mir der film etwas die augen geöffnet hat. es geht um schizophren kranke menschen und nicht "gemeine" verbrecher.
      zp

      ps: wohin auge um auge führt, daß sieht man seit jahren im nahen osten:(
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 19:00:42
      Beitrag Nr. 15 ()
      zockerpitty, schizophrenie artet ja auch nicht immer in verbrechen aus. es gibt verschiedene formen der krankheit, verschieden starke ausprägungen. überhaupt find ich die ganzen psychischen störungen faszinierend, also welche arten der menschlichen psyche zur verfügung stehen, um sich selbst zu schützen. ich denk, darum gehts, also um schutz vor erlebnissen, die der mensch selbst nicht bearbeiten kann, erfahrungen, mit denen er nicht leben kann.
      ist schon traurig, dass es diese erfahrungen geben muss...

      hm, aber hört sich an, als wär der film gut, oder?
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 19:38:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      hallo morgain,
      ich habe schon schlechtere hollywood filme gesehen. natürlich durfte der tränige ausklang nicht fehlen, aber das war schon ok. der film erzählt die lebensgeschichte vom nobelpreisträger john nash, und dieser hatte wohl den film auch im vorfeld "freigegeben", aber wie gesagt, das spannenste war die meiner meinung nach realistische darstellung der lebensumstände und wahnvorstellungen von nash, zumal der zuschauer erst sehr spät mitbekommt, dass die geschichte schon sehr früh parallel zwischen wahn und realität läuft.
      aber ich will nicht zuviel verraten, es lohnt sich wirklich.

      grüße aus thüringen und noch schönen Sonntag wünscht zp:)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 19:46:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      hey pitty!
      danke, genau darum gings mir ja eigentlich, also die beschreibung der krankheit. wir lernen die ganzen symptome an der uni ja nur theoretisch, aber was es wirklich für die menschen bedeutet, kann man sich so nur schwer vorstellen...
      und dass hollywood ein paar tränchen vergiest, war ja klar ;)
      viele grüße aus bayern ;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 19:55:10
      Beitrag Nr. 18 ()
      an dem Beispiel Heidemörder habe ich schon hautnah
      miterlebt, wie es mit diesem Kriminellen Thomas Holst
      zuging...

      immerhin war die Familie von Lara Holz früher unsere Nachbarn,
      Lara selbst mit meinen Geschwischtern befreundet...

      wenn ich mir dann so anschaue, wie dieser Kranke
      dann behandelt wurde, sogar bis zum Freispruch,
      dann die Geschichte mit der Therapeutin...

      Zumal er ja mehrere Morde auf dem Gewissen hat...
      ist so jemand therapierbar?

      und wer denkt an die Opfer?

      ( so nun wißt ihr ja auch wo ich wohne...)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 19:59:32
      Beitrag Nr. 19 ()
      verkaufe Geschwischtern, :laugh: was dies bedeuten soll weiß ich auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:01:51
      Beitrag Nr. 20 ()
      ..wie wurde Thomas denn behandelt und wer ist lara? Wer nicht in Deiner Gegend wohnt, der kann das schlecht nachvollziehen.

      Und wurde er wirklich freigesprochen? Wurde er bis dahin zu gut oder zu schlecht behandelt.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:03:49
      Beitrag Nr. 21 ()
      Heidemörder als Suche im Net:

      http://www.harburger.de/1036.html
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:12:33
      Beitrag Nr. 22 ()
      gut, daraus sehe ich aber zunächst nur, daß er vorher ziemlich unauffällig war und erst nach der Ermordung der Lara festgestellt wurde, daß er weitere Menschen auf dem Gewissen hat:

      "Alle Zweifel an der Schuld des bereits 1988 wegen Nötigung, Freiheitsberaubung und vorsätzlicher Körperverletzung in Hamburg zu einer Bewährungsstrafe verurteilten 26jährigen sind bald ausgeräumt. Polizeigutachter weisen anhand von Blutspuren nach, daß Lara Holz im Wohnzimmer seines Häuschens am Falkenweg mißbraucht und ermordet wurde. Ihre Leiche wurde im Auto zum Fundort transportiert.

      Für die Holm-Seppenser ist die Überführung des unauffälligen Mannes ein Schock. Niemand habe ihm die Tat zugetraut, heißt es einhellig. Doch das wahre Ausmaß seiner Verbrechen wird erst noch zutage gebracht: Holst hat zwei weitere Frauen auf dem Gewissen..."

      Danach wurde er offenbar zu 14 Jahren Haft und anschließender Unterbringung in einer Anstalt verurteilt, damit er nicht weitere Verbrechen begeht.
      Daß eine verrückte Psychiaterin sich in ihn verliebt und ihm die Flucht ermöglicht (soweit ich mich erinnere), das ist sicher eine mehr als seltsame Geschichte, die die Bevölkerung in Eurer Umgebung zu Recht in Angst und Schrecken versetzt haben mag.
      Fehler der Justiz sehe ich in diesem Fall aber eher nicht. Freispruch i.ü. auch (noch?) nicht.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:20:16
      Beitrag Nr. 23 ()
      das mit dem heidemörder zeigt doch einmal mehr die problematik der einschätzung durch ärzte und gutachter.
      wobei ich der meinung bin, daß solche fälle sicherlich (sehr schlimme) ausnahmen sind. wenn psychisch kranke auf freigang verbrechen begehen, geht das natürlich durch die medien. aber auch gutachter sind menschen und können sich irren. daß aber die 99 prozent der fälle in welchen die gutachter die patienten richtig beurteilen, interessiert dann niemand mehr. schrecklich für die betroffenen opfer, aber ich denke, daß zur therapie, soweit überhaupt therapierbar, auch soziale kontakte und integration gehören. aber ich bin kein fachmann.

      @morgain, in welchen semester studierst du? sozialpadagogen hängt ja der ruf eines dauerstudenten an;)
      aber gut ding hat weile (oder so ähnlich:))
      zp
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:20:20
      Beitrag Nr. 24 ()
      hier noch ein Link:

      http://www.gyloh.de/roadahead/gruppe6/d01.htm

      In dem Fall mag es richtig erscheinen, wie geurteilt wurde...

      IMO ist es zu klären, inwieweit solche Personen
      ( inbesondere Wiederholungstäter, zumal wenn die Vorgänge länger auseinanderliegen )
      therapierbar sind...

      Und Gutachter sind auch nur Menschen, und machen Fehler...

      Ich habe ein ungutes Gefühl dabei, wenn dieser Herr wieder
      raus kommen sollte...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:22:03
      Beitrag Nr. 25 ()
      2 mal die gleichen Gedanken
      zur gleichen Zeit!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:30:21
      Beitrag Nr. 26 ()
      @sittin
      dito:)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:31:19
      Beitrag Nr. 27 ()
      ..ich will da gar nicht widersprechen. Im Gegenteil, gerade bei Leuten wie Holst ist es ja oft so, daß es geradezu zu ihrer Krankheit gehört, daß sie extrem unauffällig, zum Teil sogar richtig nett wirken. Daß man ihnen das nie zutrauen würde.
      Da ist es extrem schwer festzustellen, ob im Hintergrund weiter "die Bestie" lauert oder ob sie gezähmt ist.

      Mein Standpunkt: sie hatten ihre Chance, sie haben sie verspielt. Jetzt sind die anderen dran, wenn es um die Abwägung geht.
      Das bedeutet: Sicherheit vor Freiheit.

      Geht aber eben leider nur, wenn die Leute schon aufgefallen sind, die erste Tat und alle weiteren bis zur Ergreifung wird man nie verhindern können.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:33:13
      Beitrag Nr. 28 ()
      @zockerpitty ich bin fertig und grad auf jobsuche, hab neun semester gebraucht, also acht+diplomarbeit...

      @sit du nimmst dir aber kein beispiel an deinem nachbarn, wenn ich dich besuchen komm, oder? ;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:34:25
      Beitrag Nr. 29 ()
      @xylophon, vollste zustimmung:)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:35:29
      Beitrag Nr. 30 ()
      ne morgain bestimmt nicht...

      du bekommst nur das Verwöhnprogramm :kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:42:56
      Beitrag Nr. 31 ()
      ..kennt Ihr Euch eigentlich schon länger???...

      Aber um mal auf das Thema zurückzukommen. Es ist natürlich immer gut (den Film hab ich noch nicht gesehen), wenn die Leute mal ein bißchen ihre Vorurteile über Verrückte loswerden.

      In Köln soll jetzt so eine Klinik für psych. kranke Straftäter gebaut werden, da herrscht auch schon Massenpanik, daß jetzt nur so Leute wie Holst und Zurwehme usw.. hierher kommen.
      Daß die meisten ganz harmlose Leute sind, die zum Beispiel nur klauen, eventuell auch mal jemanden grundlos schlagen oder sonstige eher harmlose Delikte - zu gefährlich, um sie rumlaufen zu lassen, aber dafür sind sie ja auch eingesperrt, das ist kaum zu vermitteln.
      Im Prinzip sollte man aber als Nachbar so einer Klinik froh sein, je gefährlicher die sind. Dann sind auch die Sicherheitsvorschriften strenger, während bei den harmlosen ja noch die Möglichkeit besteht, daß man einen unterschätzt hat, der dann wirklich im Freigang richtig üble Dinge anstellt.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:47:48
      Beitrag Nr. 32 ()
      das mit den Freigängen ist ja so ein Thema,
      das durchaus diskussionsbedürftig ist...

      Ich frage mich immer wieder,
      wenn man so in der Presse hört,
      wer wann alles rausdarf,
      ob man da nicht schärfere Auflagen vergeben sollte...

      Gerade solch Personen wie der Dieter Zurwehme
      sollten nicht raus dürfen

      Link
      http://www.kriminalportal.de/specials/inhalt.2469.3564.html
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:56:57
      Beitrag Nr. 33 ()
      @xylophon,
      das mit der massenpanik, wenn neue "Anstalten" geplant sind, hört man immer wieder. aber das ist ja ähnlich mit asylantenheimen. die leute assoziieren damit immer straftaten. ist auch kein wunder bei der medienberichterstattung. wenns nach bild udn rtl geht, ist in deutschland sozialer notstand, weil verrückte und ausländer den rechtschaffenden bürger terrorisieren.
      ich bin sicher, daß in psychatrischen anstalten die sicherheitsvorschriften sehr streng sind. aber zum sicherheitssystem gehört auch der mensch und der macht gelegentlich fehler.

      @morgain, glückwunsch zum diplom, in welche richtung willst du dich versuchen.
      das problem ist, daß in deutschland sozialpädagogen unglaublich gebraucht werden (judendilfe, straf-und bewährungsorgane, prävention, ...) aber die öffentliche hand, da pleite, dort zuerst kürzt
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 20:59:10
      Beitrag Nr. 34 ()
      irgendwas müssen Verteidiger ja sagen, von daher habe ich schon Verständnis. Aber das ist doch wohl wirklich Blödsinn:

      Verteidigung: Zurwehme ist nicht gefühlskalt

      "Küter sagte, sein Mandant sei weder gefühlskalt noch emotionslos, fürchte aber neue Missverständnisse. Eine Mitschuld an Zurwehmes Entwicklung wies der Verteidiger den Vollzugsbehörden zu, die den Häftling nach seinem ersten Mord lediglich verwahrt und nicht betreut hätten. So habe Zurwehme nicht die Möglichkeit bekommen, einen Weg zurück in die Gesellschaft zu finden."

      Einen Weg zurück in die Gesellschaft findet dieser feine Herr hoffentlich dieses Mal wirklich nicht mehr...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:03:11
      Beitrag Nr. 35 ()
      hm, problematisch ist ja nur, dass man von den fällen, die gutgehn, nie was mitkriegt, sondern nur die irrtümer...
      aber es gibt schon verbrechen, da wär ich persönlich gegen freigang, also bei so sachen wie vergewaltigung, mord, kindesmissbrauch. das risiko ist da zu groß, find ich. schliesslich zerstört das verbrechen das leben eines anderen menschen...

      @xylo naja, länger? ein oder zwei monate oder so, glaub ich...

      @sit na dann bin ich beruhigt :kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:04:51
      Beitrag Nr. 36 ()
      es darf keine Irrtümer geben, gar keine...

      jeder einzelne Irrtum zerstört ein anderes Leben!
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:21:17
      Beitrag Nr. 37 ()
      bei bestimmten verbrechen stimm ich dir zu, aber bei kleinen sachen wie diebstahl oder ähnliches kann man dem menschen schon ne zweite chance geben
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:22:59
      Beitrag Nr. 38 ()
      ..find ich nicht. Jeder Eierdieb muß lebenslang weggesperrt werden. Mindestens!!! :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:25:18
      Beitrag Nr. 39 ()
      ..obwohl, woll´n wir mal nicht so sein, Du schreibst ja zweite Chance.
      Bei einer Tüte Haribo, da kann man eventuell mal ein Auge zudrücken und erst bei der zweiten Tat (1 Wurst) auf lebenslänglich umschwenken...wär sonst doch etwas hart vielleicht... ;) :D ;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:27:11
      Beitrag Nr. 40 ()
      xylo, genau das wird doch in den USA praktiziert,
      mit dem 3 Straftaten-Gesetz


      halte ich nicht für nacheiferungswert...

      morgain Schatz :kiss: na das war doch klar mit den Verbrechensarten...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:35:37
      Beitrag Nr. 41 ()
      Nr. 40: ich meinte das IRONISCH...

      Und ist es in den USA wirklich so hart??? Fänd ich auch nicht so toll. Da würden sich allerdings einige meiner Kunden schon wundern, was mir dann schon wieder besser gefällt.
      Und Müller hätte recht, mit der Arbeitslosenquote und den Gefängnisinsassen (daß in Deutschland auch 1 % weniger Arbeitslosenquote wäre, wenn man hier die Gefängnisse so voll hätte).
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:38:25
      Beitrag Nr. 42 ()
      xylo, ich habs auch mal gehört, in den usa wirst, wenn du ne straftat zum dritten mal begehst, lebenslänglich eingesperrt. die glauben ja auch allen ernstes, dass es ein verbrechergen gibt...

      was hast du denn für kunden?
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:44:35
      Beitrag Nr. 43 ()
      xylo, hatte gerade eine ellenlange Antwort geschrieben,
      da tauchte: Anwendung blablabla auf ;)

      ich hatte die Ironie verstanden,
      ironischerweise ist es in den USA eben keine Ironie...;)

      tatsächlich ist es so, das es sogar völlig egal ist,
      für welche Verbrechen man 3 Mal verurteilt wird,
      bis wie morgain schon richtig erwähnt Lebenslang fällt...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:45:53
      Beitrag Nr. 44 ()
      @all, war eine schöne diskussion mit euch, kann euch den film nur ans herz legen. muß (darf) mich jetzt um meine freundin kümmern;)
      n8 allerseits und keine wahnträume wünscht zp:)
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 21:59:35
      Beitrag Nr. 45 ()
      schlaf gut und viel spass beim kümmern müssen ;)
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 16:39:20
      Beitrag Nr. 46 ()
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      Eine New Yorker Wirtschaftsjournalistin stürmt die Buch- und Kinohitlisten

      Von Thomas Fischermann



      Am Wochenende läuft in den deutschen Kinos der Film "A Beautiful Mind" an, aber Sylvia Nasar hat ihre Gedanken längst woanders. Die ehemalige Reporterin der "New York Times" hatte Mitte der 90er Jahre die Buchvorlage für den Film geschrieben - eine Biografie über das Leben des Ökonomie-Nobelpreisträgers John Forbes Nash - doch inzwischen sitzt sie längst an ihrem nächstem Werk. Ein Rundblick über die Lebensgeschichten und Ideen vieler anderer Ökonomen soll es werden, von Alfred Marshall bis Amartya Sen, Josef Schumpeter bis Milton Friedman, Friedrich August von Hayek bis John Maynard Keynes. Klingt schrecklich langweilig. Die Amerikaner sehen es anders. "A Beautiful Mind" führt in Amerika inzwischen die Bestsellerlisten für Sachbücher an, die Verfilmung ist ein Kassenschlager und für acht Oskars nominiert, sogar Nashs mathematische Schriften stehen bei Amazon auf Verkaufsrang 402. Sind Wirtschaftswissenschaftler plötzlich Publikumshits?
      "Sie wissen, dass ich in der Türkei gelebt habe?" Nasar sitzt in ihrem kleinen Büro auf dem Gelände der Columbia University, wo sie inzwischen Professorin für Journalistik ist. Eine kleine energische Frau mit kurzen Haaren und ganz in schwarz gekleidet. Sie telefoniert gerade noch mit einem Journalisten aus der Türkei, weil der Film da auch bald anläuft. Als sie den Hörer auflegt, sagt sie dem deutschen Journalisten: "Ich bin in Rosenheim geboren". Sylvia Nasar hat in diesen Wochen "einen sehr, sehr großen Teil meines Lebens" mit Vermarktung zu tun, für das Buch und für den Film. Sie macht es offensichtlich mit Begeisterung.

      Zu Beginn hat sie sich aber selber über das große Interesse gewundert. John Nash ist ein exzentrischer Mathematiker, der in den 40er und 50er Jahren die "Spieltheorie" revolutioniert hat: eine Sammlung komplexer mathematischer Modelle für das menschliche Verhalten. Es fing damit an, dass Mathematiker die Strategien von Poker- oder Schachspielern verstehen wollten, doch im Lauf der Zeit erwiesen sich ihre Übungen als immer nützlicher für das Verständnis des richtigen Lebens. Etwa in der Wirtschaft. Was ist es anderes als ein raffiniertes strategisches Spiel, wenn sich Wettbewerber gegenseitig unterbieten und austricksen?

      1992 stieß die Reporterin Nasar zufällig an der Universität Princeton auf John Nash. Das waren zwei Jahre, bevor er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten würde, aber der Name sagte ihr trotzdem etwas: Nasar hatte, wie alle Ökonomiestudenten, an der Universität das so genannte "Nash-Gleichgewicht" gepaukt. Es geht so: Wenn viele Menschen miteinander "strategisch spielen" und gegenseitig ihre Strategien durchschauen und nicht notwendigerweise miteinander kooperieren wollen, dann legt sich jeder seine eigene Strategie zurecht. Wenn alle Teilnehmer jeweils für sich die beste Strategie wählen, die sie wählen können, dann ist es ein Nash-Gleichgewicht. Das gehört zum Standard in den Lehrbüchern, doch der Mann selbst war 1992 vergessen: Nash litt an Schizophrenie und Wahnvorstellungen, hatte ein Vierteljahrhundert in Heilanstalten und unter schweren Medikamenten verbracht, wurde auf dem Campus von Princeton das "Phantom" genannt und führte ein Dasein als Kauz. "Was für eine großartige Geschichte", dachte sich die Reporterin Nasar.

      Sie hat ihr Subjekt zweieinhalb Jahre lang verfolgt. Herausgekommen ist das einfühlsam geschriebene Werk einer detailbesessenen Autorin: Nasar erklärt die Nash`schen Theorien, zieht zu jedem Lebensabschnitt Nashs eine Fülle von Quellen heran, entlockte dem verschwiegenen Nobel-Preiskomitee mit diebischem Spaß seine Geheimnisse. Im Film ist davon leider nicht viel wiederzuentdecken. Es sei ihm um die "Architektur" der Nash`schen Lebensgeschichte gegangen, sagt der Regisseur Ron Howard, und an den Bauplan hat er nochmal Hand gelegt: Nashs Krankheit beginnt jetzt schon zu Universitätszeiten, es fehlen Nashs homosexuelle Experimente ebenso wie die Scheidung und Wiederheirat seiner Frau. Und es fehlt eine verständliche Erklärung des Nash-Gleichgewichts. Dem Film-Nash kommt die Idee beim Anblick junger Damen in einer Bar.

      Fühlt Sylvia Nasar sich missverstanden? Ein Kollege klopft und tritt ins Büro. Er hat den Entwurf für einem neuen Dokumentarfilm über Nash gesehen und macht ein paar stilistische Vorschläge. "Es war gut", sagt er. "Haben Sie geweint?" fragt Nasar. Nein, die Autorin ist völlig einverstanden mit dem Film und mit seinem Umgang mit Fakten und Drama und Tränen - "jeder Film ist irgendwo Fiktion", sagt die Professorin. Sieht John Nash das auch so? In New York haben sie zusammen eine Vorschau des Films gesehen, sagt Nasar, "obwohl Nash sonst eigentlich nur Action-Movies der Marke Arnold Schwarzenegger schaut". Nash fand, dass der Hauptdarsteller Russell Crowe "ein bisschen so aussieht wie ich".

      Und das nächste Buch? Sind andere Ökonomen wirklich auch so interessant wie John Nash? Nasar zeigt auf einen dicken Schinken in ihrem Bücherregel, Robert Heilbroners Worldly Philosophers. Eine populäre Sammlung von Ökonomenporträts. "Vier Millionen verkaufte Auflage !" sagt Nasar und erzählt, wie die Verleger Herrn Heilbroner seinerzeit um eine Fortsetzung angefleht hätten. Heilbroner wolle aber nicht, Nasar springt gern in die Lücke. "Ich habe bereits viele Papiere dieser Ökonomen gelesen, vor allem die aus jungen Jahren, als sie frische Ideen hatten", sagt sie. Der Nationalökonom Alfred Marshall (1842-1924), Erfinder des ehernen Ceterus Paribus-Prinzips, sei eigentlich eine "unheimlich sexy Figur". Das, muss man zugeben, macht wirklich neugierig.


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