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    ProSieben-Vorzüge auf Achterbahnfahrt - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 08.03.02 14:20:37 von
    neuester Beitrag 08.03.02 18:11:03 von
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      schrieb am 08.03.02 14:20:37
      Beitrag Nr. 1 ()

      ProSiebenSat.1 Media steht heute im Mittelpunkt des Interesses im MDax. Nach einem Kursgewinn von rund 14 Prozent in den ersten Handelsstunden steigen nun allerdings die ersten wieder aus dem Medientitel aus. Denn die Hoffnungen auf einen Einstieg der US-Medienkonzerne AOL Time Warner und Viacom sind so schnell wieder geplatzt, wie sie aufgekommen waren.

      Die Financial Times Deutschland berichtete in ihrer heutigen Ausgabe, dass Viacom, die Paramount und Disney besitzt, und AOL Time Warner ein Kaufangebot für Leo Kirchs Anteil an ProSiebenSat.1 prüfen. Dabei, schreibt die Zeitung weiter, dürften sie bereit sein, einen deutlichen Aufschlag auf den derzeitigen Börsenwert zu zahlen. Für die 52,5 Prozent, die Kirch an ProSieben hält, stand eine Summe von 1,6 Mrd. Euro im Raum. Darüber hinaus schürte diese Ankündigung natürlich die Hoffnung, dass die Fusion mit der KirchMedia nicht stattfinden wird.

      Getrieben von diesen Hoffnungen stiegen in den ersten Handelsstunden zahlreiche Anleger in den Medienwert ein, der seit der Ankündigung der Verschmelzung mit der KirchMedia im vergangenen Jahr arg gelitten hat. Das Dementi von AOL-Chef Steve Case ließ jedoch nicht lange auf sich warten. AOL habe kein Interesse, bei ProSieben einzusteigen, heißt es. Disney und Viacom verweigerten den Anfragen von Journalisten einen Kommentar.

      Die Kirch-Gruppe wird derweil nicht müde zu betonen, dass ein Verkauf des ProSieben-Anteils „nicht in Frage kommt“. Allerdings muss hierbei die Anmerkung gestattet sein, dass es schon lange nicht mehr um den Willen der Kirch-Gruppe geht. Wenn die Gläubigerbanken darauf bestehen, dass der mit rund 6,5 Mrd. Euro verschuldete Konzern das Aktienpaket verkaufen soll, bleibt dem Medienzaren Leo Kirch keine andere Wahl. Das Schicksal seines Lebenswerkes liegt schon längst nicht mehr in seinen Händen.

      Übrigens: ProSieben-Aktien kosten mittlerweile 8,95 Euro, das ist ein Plus von rund 4 Prozent.

      ProSieben-Vorzüge auf Achterbahnfahrt

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      Autor: Robert Sopella (© wallstreet:online AG),14:20 08.03.2002

      Avatar
      schrieb am 08.03.02 18:11:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      14:46 Uhr: Meinung von Christof Schmidbauer


      ProSiebenSat1 liefert Wechselbäder


      ProSiebenSat1 lieferte seinen Aktionären am Freitag eine regelrechte Achterbahnfahrt. Auslöser war eine Meldung, der zufolge AOl Time Warner, Disney und Viacom Interesse am Einstieg bei ProSiebenSat1 hatten. Gebremst wurde der rasante Kursanstieg durch ein Dementi des AOL-Chefs Steve Case. Von Disney kam ein vielsagendes "Kein Kommentar". Von Viacom steht noch eine Stellungsnahme aus. Schaden wird ProSiebenSat1 von dem hin und her nicht tragen.


      Kirch bleibt Zahlung schuldig

      Die Beteiligung eines ausländischen Medienkonzerns am deutschen Privatsender ProSiebenSat1 ist nicht zuletzt ein Politikum. Bereits Gerüchte über den Einstieg der News Corp des australischen Medienzaren Rupert Murdoch bei Kirch hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder auf den Plan gerufen. Der sprach sich wahlkampfgerecht gegen ein Engagement eines ausländischen Unternehmens aus.

      Kirchs finanzielle Lage scheint jedoch noch enger zu sein, als gemeinhin angenommen wurde. So ist Taurus-Sport, ein Unternehmen der Kirch-Gruppe, nach Informationen des "Handelsblatts" der Deutschen Eiskockey-Liga 1,79 Millionen Euro schuldig geblieben. Die Rate für einen Fernsehvertrag im Wert von 4,98 Millionen Euro soll zum 1.März fällig gewesen sein.

      Einstieg ausländischer Medienkonzern wahrescheinlich nur aufgeschoben

      Bis Montag soll nun ein Sanierungskonzept für die Kirch-Gruppe gefunden werden. Der Einstieg eines ausländischen Medienkonzerns zu diesem Zeitpunkt erscheint aus politischen Gründen unwahrscheinlich. Vielmehr könnten sich die kreditgebenden Banken Teile des Kirch-Imperiums inklusive ProSiebenSat1 sichern und sie bis nach den Bundestagswahlen zwischenlagern. Dann wäre der Weg - unabhängig von der Regierungspartei - für den Einstieg eines ausländischen Medienkonzerns frei.



      Wie immer die genaue Lösung des Falls Kirch aussehen wird, für die ProSiebenSat1-Aktie wird sie jedenfalls von Vorteil sein. Das Medienunternehmen bestreitet sein Geschäft zu über 90 Prozent mit Werbeeinnahmen. Nach der Werbeflaute zeichnet sich zum Jahresende die Wende ab. Kirchs Schulden werden derweil durch Verkäufe von Beteiligungen und Rechten abgebaut oder die Kirch-Gruppe wird gar komplett zerlegt. Entweder wird dann eine finanziell gesundere KirchMedia mit ProSiebenSat1 fusionieren oder finanzkräftige ausländische Unternehmen kommen zum Zug. Mittelfristig sollte dieser Ausblick an der Börse mit Kursgewinnen honoriert werden.


      © 2002 sharper.de


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