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    Cebit Spezial: Set-top-boxen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.03.02 10:30:54 von
    neuester Beitrag 14.03.02 12:35:45 von
    Beiträge: 17
    ID: 564.341
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      schrieb am 12.03.02 10:30:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was tut sich so im Set-top-boxen Markt? Was gibt`s neues zu MHP?

      Hier ein kleines Cebit-Spezial:



      CeBIT: Fun Communications hat TV-Banking-Lösung

      08.03.2002 - Bereits in den kommenden Jahren werden einige Millionen Europäer ihre Bankgeschäfte über interaktives Fernsehen abwickeln.

      Das in Kooperation von EyeTea GmbH und fun communications entwickelte TV-Banking ermöglicht Nutzern von Set-Top-Boxen, ihre Finanzgeschäfte ganz bequem mit der Fernbedienung vom Sofa aus zu erledigen. Damit eröffnen sich auch für Haushalte ohne PC die Vorteile des Homebanking. Ohne das laufende Fernsehprogramm zu verpassen, können die Nutzer beispielsweise Überweisungen und Kontostandsabfragen tätigen. TV-Banking ist für die im deutschen digitalen Fernsehmarkt am weitesten verbreitete Plattform d-box 2 optimiert und auf den kommenden Standard MHP (Multimedia Home Platform) vorbereitet. Die Lösung ist bundesweit unmittelbar in über 1,3 Millionen Haushalten einsetzbar. Johannes Feulner, Geschäftsführer der fun communications GmbH rechnet durch die Einführung des MHP-Standards mit einem starken Zuwachs der Haushalte, die TV-Banking nutzen können: "Ich erwarte, dass in den nächsten zwei Jahren bundesweit in bis zu 5 Millionen Haushalten onlinefähige Set-Top-Boxen stehen werden."

      TV-Banking liegt das bewährte PIN/TAN Verfahren zugrunde, das Multibankfähigkeit gewährleistet und die Mehrheit der Homebanking-Nutzer erreicht. Die beim Onlinebanking erforderliche Sicherheit wird durch die Security-Bibliothek Transport/S 2.0 gewährleistet. Transport/S ist beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nach ITSEC E4/hoch zertifiziert. Alternativ kann auch HBCI mit Smartcards zum Einsatz kommen.



      CeBIT: Sony zeigt neue MHP-Applikationen

      08.03.2002 - Digital-TV interaktiv von ARD, ZDF, RTL, Premiere und Sony NetServices.

      Die Fernsehzukunft ist digital und interaktiv. Bereits zur IFA 2001 präsentierte Sony den ersten Fernseher, der neben einem Analog-Tuner auch über einen integrierten digitalen Satellitenempfänger für alle frei empfangbaren Digitalprogramme verfügt. Dieser Digital-Receiver ist auf den neuen Fernsehstandard Multimedia Home Platform (MHP) ausgelegt und kann interaktive Dienste und Programme empfangen. Auf der CeBIT kann man sich bei Sony in Halle 2, Stand C02, mit einigen interaktiven Anwendungen der Multimedia Home Platform vertraut machen, die im Testbetrieb ausgestrahlt werden. ARD, ZDF, RTL und Premiere zeigen jeweils neue Anwendungsbeispiele und –dienste. Sony NetServices ist mit interaktiven Shopping- und Advertising-Services vertreten. Die ersten MHP-Applikationen werden voraussichtlich im Sommer 2002 über Satellit auf Sendung gehen.



      Karstadt plant TV-Shopping-Lösung

      08.03.2002 - Auf der CeBIT können Messebesucher bereits Testkäufe am Fernseher durchführen.

      Der Elektronikkonzern Sony und der Einzelhandelskonzern Karstadt-Quelle zeigen auf der nächste Woche startenden Computermesse CeBIT in Hannover eine mögliche Shopping-Anwendung am Fernseher. Die Messebesucher der weltweit größten Computerfachmesse können hierbei per Fernbedienung durch ein rechhaltiges Warenangebot blättern und Produkte per Knopfdruck bestellen. Die Applikation läuft unter MHP.



      CeBIT: Metabox präsentiert E-Learning-Entwicklung

      06.03.2002 - Als Empfangsgerät kommt die Metabox 1000 zum Einsatz.

      Im Rahmen der vom Land Niedersachsen zugesagten Förderung des Forschungsprojektes "Entwicklung von MHP auf embedded Computersystemen" präsentiert die Metabox AG als Gast der Hildesheimer Unternehmensentwicklungs- und Technologietransfergesellschaft mbH , kurz H.U.T GmbH, während der CeBIT erste gemeinsame Entwicklungsergebnisse. Schwerpunkt bildet hier während der CeBIT-Tage vor allem das interaktive E-Learning, das im Stadium des "proof of concepts" via Metabox 1000 die mögliche Zukunft des aktiven Lernens ganz ohne PC am Fernseher präsentiert.

      So gehören Aus- und Weiterbildung bis hin zur Umschulung online genauso zum umfangreichen Angebot wie der Meinungsaustausch via Tastatur und TV oder der Blick in Jobbörsen und die Auswahl von Studienplätzen. Darüber hinaus bieten die geplanten Programme die Möglichkeiten einer innovativen und transparenten Datenbanksuche unter dem Namen DCC mindmap, die die Bearbeitung individueller Schwerpunktthemen wesentlich erleichtert und weit über die Möglichkeiten der herkömmlichen Suche hinausreicht. Interessenten können sich am Stand der H.U.T. GmbH (Halle 6, Internetpark, Block F52, Stand 479) von der Leistungsfähigkeit dieser Programme überzeugen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 11:35:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Micronik zeigt Neuheiten auf der ANGA Cable

      06.03.2002 - Der neue Kabelreceiver TV Box MovieNet kann zahlreiche On-Demand-Dienste empfangen.

      Die Leverkusener Micronik Multimedia GmbH ist auch in diesem Jahr auf der Fachmesse für Kabel, Satellit und Multimedia, ANGA Cable, in Köln (23.-25. April) vertreten. Es werden Set-Top-Boxen sowohl für Endkunden als auch für Plattform-Provider gezeigt. Die neue Micronik TV Box MovieNet 1500 hat das "Micronik-Realtime-Betriebssystem“ (RT-M/OS) eingebaut. Darauf wird die Java-Virtual-Maschine implementiert, um zukünftige, auf MHP (Multimedia Home Platform) basierende Anwendungen umzusetzen.

      Schon jetzt können Dienste wie PayPerView, EPG oder Onlinedienste auf einfache Weise genutzt werden. Auch der tägliche Einkauf, die Buchung von Reisen, die Bestellung aus Katalogen, die Heizungs-Einzelraum-Regelung, Alarm- und Sicherheitstechnik, Energiemanagement oder die Fernablesung von Wärme, Gas und Strom werden über die Set-Top-Box realisierbar.

      Zudem ermöglicht die MovieNet 1500 den Zugriff auf "CinemaOnDemand" von der Medianetcom AG via xDSL beziehungsweise Breitbandkabel. Andere Streamingverfahren wie RTSP (Real-Time-Streaming-Protokoll) sind ebenfalls möglich. Die MovieNet 1500 kann auch IP Daten aus dem DVB-Datenstrom herauslesen und ist MPEG 4 und MP 3 kompatibel.

      Daneben stellt Micronik die bereits bekannten Modellreihen 1200 sowie13xx für den Kabel- Satelliten- sowie terrestrischen Empfang vor. Das Unternehmen plant DVB-T-Receiver bereits ab April auszuliefern.



      Mediahighway wird MHP-kompatibel

      01.03.2002 - Canal+ Technologies stellt neue interaktive Fernsehtechnik vor.

      Bislang erinnern interaktive Fernsehangebote an Vorbilder aus dem Internet oder grafisch raffiniert gestaltete Teletexttafeln. Ein völlig neues Konzept sieht dagegen die Verschmelzung von bewegten Fernsehbildern mit interaktiven Funktionen vor: In den Pariser Labors von Canal+ Technologies wird die neue Technologie derzeit erprobt und für die Markteinführung vorbereitet. Auf diese Weise können Details des Fernsehbildes - etwa die einzelnen Zutaten eines Fernsehkochs, Personen oder einer Reportage oder eines Films - individuell mit redaktionellen oder kommerziellen Funktionen verknüpft werden.

      Die Grundlage bildet dabei die von Canal+ Technologies entwickelte Decodersoftware Mediahighway für DVB-MHP. Sie entspricht dem künftigen internationalen Programmierstandard für interaktive Fernsehangebote, der Multimedia Home Plattform (MHP). Das Unternehmen unterstützt weltweit die Einführung offener Standards und Java-basierter Anwendungen im digitalen Fernsehen und gilt in Europa als einer der treibenden Kräfte hinter der Einfügung der Multimedia Home Plattform.

      Die Verschmelzung von bewegten Fernsehbildern mit interaktiven Funktionen wurde vom Unternehme Starzone aus Hannover entwickelt und erstmals auf der Berliner Funkausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei konnten Messebesucher unter anderem in einem rasant geschnittenen Videoclip des Popstars Sarah Connor zahlreiche Zusatzfunktionen abrufen: Die mit interaktiven Angeboten hinterlegten Bilddetails werden mit Zahlensymbolen markiert. Sie können per Fernbedienung sichtbar gemacht werden und bewegen sich je nach Kameraführung und Dynamik des markierten Objekts über den Bildschirm. Der Druck auf die entsprechende Zahlentaste enthüllt die interaktive Funktion - etwa ein Bestellangebot, eine Zuschauerumfrage oder redaktionelle Hintergrundinformationen. Das eigentliche Fernsehbild bleibt dabei stets im Bild und wird nicht durch Bild- oder Texttafeln überlagert.

      Canal+ Technologies sieht gute Chancen für die internationale Vermarktung dieser Idee. Thierry Legrand, Senior Sales Manager, kommentiert: "Diese Form von dynamischer Interaktivität ist weltweit ohne Beispiel und eröffnet der Medienindustrie völlig neue redaktionelle und kommerzielle Möglichkeiten. Sie belegt gleichzeitig die Leistungsfähigkeit, Vielseitigkeit und Stabilität unserer MHP-Softwareplattform. Canal+ Technologies sieht sich als Partner kreativer Anwendungsentwickler und hat auf der ganzen Welt erfolgreich interaktive Fernsehkonzepte verwirklicht, von Spielen, Wett- und Lottofunktionen über SMS- und E-Maildienste bis hin zur interaktiven Werbung."
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 11:40:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      Metabox träumt, die anderen machen...
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 11:43:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wo ist eigentlich der Entwicklungsvorsprung geblieben?

      Na ja, ist natürlich ein alter HUT.

      In seiner langen Karriere als Bankrotteur und Lügenbaron
      hat Stefan Domeyer zumindest eine Charaktereigenschaft zur Perfektion entwickelt: "conscience-proof".

      :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 11:47:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Der Wissbegierige


      Von Alexandra Knape

      Handy, Software, Grafikkarte und PDA. Die Computerbranche trifft sich zum Stelldichein. Die Serie: manager-magazin.de befragte Manager und Politiker nach ihrem persönlichen Cebit-Highlight. Staatsminister Hans-Martin Bury (SPD) antwortet.


      Hans Martin Bury, Staatsminister und Internetbeauftragter SPD


      mm.de*: Herr Bury, was ist Ihr persönliches Cebit-Highlight?

      Hans Martin Bury: Der neukonzipierte "future parc": Hier werden Zukunftstrends präsentiert, treffen Forscher auf Unternehmer und Geldgeber, können aus Ideen Produkte und Marktchancen werden.

      mm.de: Welches Produkt oder Gerät möchten Sie sich am liebsten für ihren eigenen Bedarf kaufen?

      Bury: Ein UMTS-Handy.

      mm.de: Ein Blick in die Zukunft: Haben Sie auf der Cebit eine technische Neuigkeit gefunden, die Ihrer Meinung nach schon die nächste IT-Revolution einläutet?

      Bury: E-Learning-Technologien. In der Wissens- und Informationsgesellschaft ist Bildung entscheidend für Zugang zu ökonomischen Chancen und gesellschaftlicher Teilhabe. Das Internet eröffnet neue, fast unbegrenzte Weiterbildungsmöglichkeiten per Mausclick. Und nicht nur für eine Elite, sondern für jedermann.

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      Avatar
      schrieb am 12.03.02 13:30:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      Interaktives Fernsehen kommt Mitte des Jahres - MHP-Technologie setzt sich durch


      Die Entwicklung des Fernsehens zu einem digitalen, interaktiven Medium wird nach Ansicht der deutschen Fernsehveranstalter noch in diesem Jahr an Schwung gewinnen. Auch die Abkehr des US-Medienkonzerns Liberty Media von einem Einstieg ins deutsche Kabelnetz wird daran nichts ändern. ARD, ZDF, KirchGruppe und RTL haben sich mit den Landesmedienanstalten bereits in ihrer Mainzer Erklärung vom 19.09.2001 auf die Einführung der MHP-Technologie festgelegt und streben unverändert ihre Umsetzung mit ersten interaktiven Anwendungen für Mitte des Jahres 2002 an.

      MHP steht für "Multimedia Home Platform", einem Technologiestandard, mit dem das Fernsehen seinen ersten echten Entwicklungsschub seit Jahrzehnten erfährt. Die Technologie führt den Zuschauer zu einer aktiveren Nutzung der Fernsehprogramme. So lassen sich auf Tastendruck Hintergrundinformationen abrufen und in Quizsendungen kann mitgeraten werden. Im Bereich der Werbesendungen verknüpfen sich Beratungsangebote mit neuen elektronischen Einkaufsformen.

      Zur Markteinführung arbeiten die großen deutschen Programmanbieter und die Gerätehersteller zusammen. MHP-Empfänger werden bis Mitte des Jahres in den Handel kommen. Bisher hat es einen einheitlichen Standard für interaktives Fernsehen für Satelliten- und Kabelempfangsgeräte nicht gegeben.

      Praktisch alle großen und mittleren Kabelnetze sowie die Satellitensysteme sind schon jetzt in Teilbereichen digital tauglich und damit von Anfang an für MHP-Empfangsgeräte und die neuen Services geeignet. Deshalb bereiten sich die großen Programmfamilien in Deutschland darauf vor, ihre Programme mit ersten MHP-Anwendungen anzubieten, die sowohl über Satellit wie über Breitbandkabel empfangen werden können. (as)


      http://de.internet.com/index.html?id=2012725
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 13:52:57
      Beitrag Nr. 7 ()
      Schade nur, daß Metabox dabei wohl keine Rolle mehr spielen wird.

      P.S. Wie weit ist MBX eigentlich mit MHP - die Hardware kann es ja wohl, aber wie sieht`s mit der Software aus -> läuft die schon?
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 18:30:38
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ja Proto, Typen wie Dich bietet es sich doch jetzt an, zur Cebit zu fahren und zu erfahren, inwieweit die Box funktioniert, statt hier unwissend rumzumäkeln.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 19:48:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wilbi, laß mich doch an Deinem Wissen teilhaben...

      P.S. Nicht jeder hat Zeit und Lust zur Cebit zu fahren und schließlich ist das Board ja wohl zum Informationsaustausch da, oder nicht!

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 20:41:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      Da braucht man gar nicht wegzufahren - bloß den heutigen Kurs(verlauf)
      anzusehen. Und schon weiß man, wie hervorragend die
      Metaboxen auf der Cebit ankommen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 08:54:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hans Martin Bury, Staatsminister und Internetbeauftragter SPD



      mm.de*: Herr Bury, was ist Ihr persönliches Cebit-Highlight?

      Hans Martin Bury: Der neukonzipierte "future parc": Hier werden Zukunftstrends präsentiert, treffen Forscher auf Unternehmer und Geldgeber, können aus Ideen Produkte und Marktchancen werden.

      mm.de: Welches Produkt oder Gerät möchten Sie sich am liebsten für ihren eigenen Bedarf kaufen?

      Bury: Ein UMTS-Handy.

      mm.de: Ein Blick in die Zukunft: Haben Sie auf der Cebit eine technische Neuigkeit gefunden, die Ihrer Meinung nach schon die nächste IT-Revolution einläutet?

      Bury: E-Learning-Technologien. In der Wissens- und Informationsgesellschaft ist Bildung entscheidend für Zugang zu ökonomischen Chancen und gesellschaftlicher Teilhabe. Das Internet eröffnet neue, fast unbegrenzte Weiterbildungsmöglichkeiten per Mausclick. Und nicht nur für eine Elite, sondern für jedermann.
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 09:13:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      Danke flyfish, doppelt hält ja bekanntlich besser...;)
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 09:18:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      oopps

      hatte ich glatt übersehen , sorry
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 21:35:55
      Beitrag Nr. 14 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 08:19:11
      Beitrag Nr. 15 ()
      14.03.2002



      K A R S T A D T Q U E L L E / S O N Y

      Im Club der TV-Visionäre

      Von Alexandra Knape

      Ein Blick in die Zukunft: Die beiden Konzerne demonstrieren auf der Cebit ein erstes Angebot für interaktives Digital-TV.



      Berlin/Essen - Sony und KarstadtQuelle laden die Besucher der Cebit ein, schon mal einen Blick in die Zukunft des Fernsehens zu werfen, denn die ist interaktiv. Die beiden Konzerne haben sich zusammengetan, um ein gemeinsames Angebot für interaktives, digitales Fernsehen zu entwickeln. Und damit gehören sie in Deutschland zu den Vorreitern.

      "Wir sehen ein enormes Potenzial, um dem Fernsehzuschauer echten Mehrwert zu liefern", sagte Christian Seifert, Vorstandsmitglied von KarstadtQuelle New Media, gegenüber manager-magazin.de. Auf der Cebit präsentiert das Unternehmen einen Spot des Reiseexperten Neckermann. Während der Film gezeigt wird, kann sich der Zuschauer per Fernbedienung in den Bestellbereich klicken und die Reise sofort buchen.

      "Das ist vom Prinzip so ähnlich wie bei Videotext, da hatte man auch die Möglichkeit, sich in einen anderen Bereich zu bewegen, um Infos zu erhalten", sagte Seifert. Doch natürlich ist interaktives Fernsehen mehr. Dort muss der Zuschauer nicht zum Telefonhörer greifen, um seine Bestellung abzugeben. Ein Tastenklick und schon ist der Wunsch Befehl. "Wir haben dabei unsere Erfahrungen aus dem Internet genutzt, um dieses Angebot zu entwickeln", erzählte Seifert. "Fehler, die im Internet gemacht wurden, wollen wir nicht wiederholen."

      Bevor die interaktiven Projekte - vom Quiz bis zur Werbung einschließlich der Bestellung - tatsächlich Marktreife erlangen, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Bislang gibt es nur wenige Zuschauer, die überhaupt über einen Zugang zum digitalen TV verfügen, ganz zu schweigen von einem rückkanalfähigen TV-Kabel.



      MHP – weltweiter Standard

      So hängt die TV-Zukunftsvision vor allem von der fortlaufenden Entwicklung der Technik ab. Das KarstadtQuelle-/Sony-Projekt basiert dabei auf dem Standard Multimedia Home Platform (MHP) für digitales, interaktives Fernsehen. Weltweit wird MHP von mehr als 300 Mitgliedern der Digital Video Broadcasting-Gruppe (DVB) unterstützt. Darunter befinden sich Sony, Philips, verschiedene Softwarehäuser, Canal Plus, diverse deutsche TV-Sendern und eben KarstadtQuelle. Für interaktives Fernsehen ist der offene Standard MHP sozusagen das Betriebssystem, das in die Set-Top-Boxen oder direkt ins Fernsehgerät implementiert wird.

      Nach Liberty - wer rüstet das TV-Kabel auf?

      In der Presse wurde der Standard im Zuge der Kaufpläne von Liberty Media, das die Mehrheit an dem TV-Kabel der Telekom übernehmen wollte, heftig diskutiert. Während sich im vergangenen September in Deutschland die einmalige Situation ergab, dass sich unter anderem die konkurrierenden TV-Sender ARD, ZDF, RTL und die KirchGruppe auf den MHP-Standard einigten, lehnte der US-Kabelbetreiber Liberty Media den Standard hier zu Lande ab - unter anderem aufgrund der Anlaufkosten für die Ausstattung des Kabels und der Set-Top-Boxen.




      Sun gegen Microsoft
      Die TV-Anbieter streiten mit dem Kabelbetreiber Liberty Media um den Digital-TV-Standard MHP. Dabei haben sich die Kabelnetzbetreiber in Nord- und Südamerika gerade für diesen europäischen Standard und damit gegen Microsoft entschieden. Worum es in dem Milliardenpoker geht, erklärt Ulrich Reimers von der TU Braunschweig im Interview mit mm.de. ..

      mm.de:* Herr Reimers, der Streit zwischen den Fernsehanstalten und dem US-Kabelnetzbetreiber Liberty Media, der vor kurzem den Großteil des Kabelnetzes der Deutschen Telekom übernommen hat, scheint hier zu Lande zu eskalieren. Im Mittelpunkt der Differenzen steht dabei der von Ihnen mitentwickelte europäische Standard für digitales Fernsehen MHP (Multimedia Home Platform). Worum geht es bei dem Streit?


      © Kurt Lamber


      Ulrich Reimers


      Ulrich Reimers: Ich fange mal so an - das digitale Fernsehen ist europaweit standardisiert - auch im Kabel. Das heißt, es gibt überhaupt gar keine Problematik im Sinne von `Liberty macht das digitale Fernsehen so, dass andere es nicht sehen können`. Auch Liberty Media ist an die europäische Direktive zum digitalen Fernsehen gebunden.

      mm.de: Warum dann dieser Streit um MHP?

      Reimers: MHP ist eine Softwareumgebung. Sie ist von der Bedeutung mit dem Betriebssystem auf dem PC vergleichbar. Also dem System, um Softwareprogramme zu starten und laufen zu lassen. MHP lässt die so genannten Software-Applikationen auf dem Fernseher laufen, die für digitales, interaktives Fernsehen gebraucht werden.

      Allerdings ist digitales Fernsehen durchaus auch ohne diese Softwareplattform möglich - eben nur nicht interaktiv. Es gibt ja auch im deutschen Kabelnetz schon lange digitales Fernsehen, ohne dass bisher irgendjemand über die Problematik MHP ein Wort verloren hätte.




      Zur Person:
      Ulrich Reimers ist Professor am Institut für Nachrichtentechnik an der TU Braunschweig - eines der weltweit führenden Kompetenzzentren für digitale Fernsehtechnik, das den TV-Standard MHP (Multimedia Home Platform) mit entwickelt hat. Er initiierte unter anderem auch die MHP-Implements-Group, an der sich mehr als 70 Unternehmen beteiligen.


      Das Problem liegt jetzt darin, dass für interaktive Dienste diese Softwareplattformen gebraucht werden. Solche Plattformen gibt es bereits - es sind die so genannten proprietären Systeme. Stichwort ist hier beispielsweise Open TV oder auch die D-Box der Kirch-Gruppe.

      mm.de: MHP soll nun der Standard werden. Dabei handelt es sich um eine offene Plattform, mit der alle Anbieter arbeiten können.

      Reimers: Genau, nach Jahren der Arbeit in dem weltweiten Projekt für digitales Fernsehen DVB, in dem ich die technische Entwicklung leite, haben wir irgendwann die Kurve gekriegt. Wir erkannten, dass wir eine offene Plattform brauchen, die genau spezifiziert und damit für alle gleichartig nutzbar ist.

      Der Standard MHP ist nun fertig - auch im Sinne der Realisierung beziehungsweise Implementierung in die Geräte. Dafür habe ich vor rund zwei Jahren eine MHP-Implements-Group initiiert, die sich mit der konkreten Umsetzung beschäftigt. Dahinter stehen mehr als 70 Unternehmen, die daran beteiligt sind, in der ganzen Welt MHP einzusetzen.

      mm.de: Wer gehört zu dieser Gruppe?

      Reimers: Ihnen wird wahrscheinlich kein Unternehmen einfallen, das nicht dazugehört. Das geht über Sony, Philips, diverse Softwarehäuser bis hin zur Kirch-Gruppe und Canal Plus.

      * Die Fragen stellte Redakteurin Alexandra Knape; zum US-Entscheid für MHP siehe auch Amerika gegen Microsoft



      Cebit-Neuheiten
      Die Zukunft des Fernsehens ist interaktiv. ...mehr


      Ob sich ein neuer Käufer des TV-Kabels der Telekom ebenso gegen den Standard, der mit einer Entwicklung von Microsoft konkurriert, entscheidet, wird sich zeigen. Beschlossene Sache ist MHP, dessen Kernelemente übrigens Microsoft-Erzfeind Sun Miscrosystems liefert, unter anderem in Finnland. Genauso hat sich die Gruppe von Kabelnetzbetreibern in den USA unter dem Namen CableLabs für MHP ausgesprochen. Ihr gehört auch Liberty-Chef John Malone an.

      mm.de:* Aber wenn alle auf MHP setzen, kann sich Liberty Media dem Druck widersetzen?


      © GMS


      Reimers: Liberty Media lehnt angeblich MHP ab - so wie es in den Medien klingt. An dieser Stelle ist in der Vergangenheit ein Zitat von Miranda Curtis, der Deutschland-Chefin von Liberty Media, meiner Meinung nach überinterpretiert worden. Ich denke, Liberty Media sagt, sie wissen noch nicht, ob sie irgendeine Softwareplattform benutzen werden. Weil sie momentan noch nicht die Kosten absehen können.

      Aber trotzdem wird Liberty Media mittelfristig um die Entscheidung, eine Softwareplattform einzusetzen, nicht herumkommen. Ich glaube denen durchaus aufs Wort, dass sie noch nicht wissen, ob sie MHP nutzen werden, denn eine Systementscheidung ist tragweit. Und ich könnte mir vorstellen, dass Liberty Media einfach noch nicht so weit ist.

      mm.de: Liberty Media führt immer wieder die hohen Kosten als Grund für die Ablehnung an. Wie teuer ist denn diese Software?




      Amerika gegen Microsoft
      Die US-Kabelindustrie hat sich für MHP entschieden und erteilt damit Microsoft eine Absage. ...mehr

      Der Streit gärt weiter
      Industrie und Liberty Media streiten über den Digital-TV-Standard MHP. ...mehr

      Einig mit der Deutschen Bank
      Liberty Media kauft Tele Columbus, die Kabelsparte der Deutschen Bank. ...mehr


      Reimers: Über die Kosten gibt es zurzeit viele uninformierte Spekulationen. Faktisch ist es nun mal so, wann immer sie eine Box mit einer Software ausstatten, die Funktionen wie auch die MHP bietet, wird diese Box natürlich teurer als ein Gerät, dass nur so zum Gucken genutzt wird. Das gilt für jede Softwareplattform für digitales, interaktives Fernsehen.

      mm.de: Und diese Kosten will Liberty Media sich also vorerst ersparen?

      Reimers: Liberty Media hat - so wie es sich mir aus den Zeitungsmeldungen darstellt - den Netzausbau hoch konservativ und hoch auf Rendite und auf nicht zu große Vorleistungen kalkuliert. Das ist ja verständlich. Zudem ist der Deal in Deutschland noch gar nicht ganz abgeschlossen. Die Aussage, MHP sei zu teuer, kann also durchaus bedeuten: Jede Softwareplattform ist beim derzeitigen Geschäftsmodell mindestens in der Startphase zu teuer. Nach meiner Interpretation will Liberty Media zurückhaltend beginnen. In zwei bis drei Jahren werden sich die Kosten für diese Softwareumgebungen sowieso angeglichen haben.

      Rückschlag für Digital-TV

      In Deutschland wird der Rückzug Libertys Folgen haben, vermutet Seifert: "Wahrscheinlich wird der Rückzug von Liberty eine zeitliche Verzögerung bei der Entwicklung und Verbreitung des digitalen, interaktiven Fernsehens mit sich bringen." Das Vorstandsmitglied von KarstadtQuelle New Media schätzt dennoch, dass bis 2005 zehn bis fünfzehn Prozent der Haushalte einen Zugang zum digitalen Fernsehen haben werden. Eine gewagte Prognose angesichts des Misserfolgs von Kirchs Digital-TV Premiere World. "Man muss immer an den Kunden denken, sonst wird es das Digital-TV sehr schwierig haben", meint Seifert. Dazu müssen wohl alle Beteiligten künftig sehr eng zusammenarbeiten. Alles eine Frage des Preises.
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 09:35:21
      Beitrag Nr. 16 ()
      Tja, an der Seite von Karstadt-Quelle sollte ja einmal Metabox stehen...ich denke die haben aber rechtzeitig gemerkt, das bei MBX mehr Schein als sein ist!
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 12:35:45
      Beitrag Nr. 17 ()
      E-Learning Marktpotential 2004 von 4 Mrd. US-Dollar

      Virtuelle Lernangebote, E-Learning genannt, werden in Europa bis zum Jahr 2004 ein Marktpotential von vier Milliarden US-Dollar entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt die Potenzialanalyse Technologiekompass 2005 der Unternehmensberatung Mummert + Partner und der Zukunftsforscher von Z_punkt. Die Studie prognostiziert Trends der Bereiche E-Business, M-Business, T-Business und E-Government.

      Gruss thisli


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