France Telecom hat sich vergaloppiert - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.03.02 18:23:16 von
neuester Beitrag 21.03.02 20:21:05 von
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ftd.de, Do, 21.3.2002, 18:09
Kommentar: France Telecom hat sich vergaloppiert
Von Andreas Krosta, Hamburg
Die Franzosen unter Vorstandschef Michel Bon haben den europäischen Markt für Telekommunikation und die agierenden Unternehmen völlig falsch eingeschätzt. Nun kommt die Quittung.
Sie haben in den wichtigsten Märkten in Europa außerhalb Frankreichs auf Minderheitsbeteiligungen gesetzt. Es war ein Fehler, in Deutschland nur 28,5 Prozent an Mobilcom zu kaufen - ebenso falsch war es, an dem italienischen Mobilfunkanbieter Wind nur rund 27 Prozent zu erwerben. Die Franzosen haben in ihrer Rechnung nicht berücksichtigt, dass in Deutschland und Italien starke Partner mit eigenen Vorstellungen über Geschäftspläne und Strategien agieren. Nun muss Michel Bon lernen, dass Minderheitsbeteiligungen sich in einem solch hart umkämpften und rasant wachsenden Markt wie dem Mobilfunk nicht auszahlen. Sie werden früher oder später zu einem Boomerang für France Telecom und gefährden die Existenz des vom französischen Staat kontrollierten Unternehmens. Bons Plan funktioniert nicht.
Schon gar nicht, wenn Bon gleichzeitig für großzügige Investitionen in Deutschland garantiert. Und warum sollte Schmid nun die damaligen Zusagen aus Frankreich als ungültig erklären? Er hat keinen Grund dazu. Denn wenn er will, wird France Telecom ihre Schulden nicht verringern können. Das ist Druckmittel genug.
Die Quittung aus Deutschland
Nun bekommt France Telecom in Deutschland die Quittung dafür serviert, dass sie nicht sofort die Mehrheit an Mobilcom übernommen haben. Schmid setzt seinen französischen Partner mit einer Rechnung von sechs bis sieben Mrd. Euro unter Druck. Wenn France Telecom sein UMTS-Netz nicht wie vertraglich abgemacht finanziert, will er sie zwingen, seinen Anteil von 33 Prozent an Mobilcom zu übernehmen.
Seine Gründe: Unüberbrückbare Differenzen und Vertragsbruch. Er zieht damit sein letztes As, dass er im Ärmel hat. Aber es ist die beste Karte, die er ausspielen kann. Schmid will nicht aussteigen. Er liebt sein Kind Mobilcom. Er zeigt mit der Dohung, dass France Telecom keine andere Wahl hat, als zu investieren. Ansonsten käme es vor den französischen Riesen nur noch dicker.
France Telecom kann es sich derzeit nicht leisten, Geld auszugeben. Das Management kann weder Ausgaben für den Aufbau des UMTS-Netzes in Deutschland bereitstellen, noch kann es Milliarden Euro für die Mehrheit an Mobilcom ausgeben. France Telecom wird von ihren Schulden erdrückt. 60,7 Mrd. Euro stehen auf der Schuldenseite in der Bilanz. Damit gehört der Konzern wie auch die Deutsche Telekom zu den am höchsten verschuldeten Unternehmen der Welt.
Nur wenig Alternativen
Dem Konzern bleibt nur eines: Einlenken und Durchhalten. Ein paar hundert Millionen Euro mehr oder weniger für den Aufbau des Geschäftes mit der multimedialen Mobilfunkgeneration auszugeben, belastet die Bilanz des französischen Riesen weit weniger, als Mobilcom zu übernehmen. Michel Bon muss den Plan von Schmid absegnen und ein paar Monate noch den ungeliebten Partner an der Spitze seines deutschen Ablegers akzeptieren. Wenn Bon seine Investoren und Anleger davon überzeugt hat, dass er seine Schulden wie angekündigt abgebaut hat, wenn sich das Börsenklima ins positive gedreht hat, dann kann in Deutschland die Mehrheit an Mobilcom übernehmen.
© 2002 Financial Times Deutschland
Kommentar: France Telecom hat sich vergaloppiert
Von Andreas Krosta, Hamburg
Die Franzosen unter Vorstandschef Michel Bon haben den europäischen Markt für Telekommunikation und die agierenden Unternehmen völlig falsch eingeschätzt. Nun kommt die Quittung.
Sie haben in den wichtigsten Märkten in Europa außerhalb Frankreichs auf Minderheitsbeteiligungen gesetzt. Es war ein Fehler, in Deutschland nur 28,5 Prozent an Mobilcom zu kaufen - ebenso falsch war es, an dem italienischen Mobilfunkanbieter Wind nur rund 27 Prozent zu erwerben. Die Franzosen haben in ihrer Rechnung nicht berücksichtigt, dass in Deutschland und Italien starke Partner mit eigenen Vorstellungen über Geschäftspläne und Strategien agieren. Nun muss Michel Bon lernen, dass Minderheitsbeteiligungen sich in einem solch hart umkämpften und rasant wachsenden Markt wie dem Mobilfunk nicht auszahlen. Sie werden früher oder später zu einem Boomerang für France Telecom und gefährden die Existenz des vom französischen Staat kontrollierten Unternehmens. Bons Plan funktioniert nicht.
Schon gar nicht, wenn Bon gleichzeitig für großzügige Investitionen in Deutschland garantiert. Und warum sollte Schmid nun die damaligen Zusagen aus Frankreich als ungültig erklären? Er hat keinen Grund dazu. Denn wenn er will, wird France Telecom ihre Schulden nicht verringern können. Das ist Druckmittel genug.
Die Quittung aus Deutschland
Nun bekommt France Telecom in Deutschland die Quittung dafür serviert, dass sie nicht sofort die Mehrheit an Mobilcom übernommen haben. Schmid setzt seinen französischen Partner mit einer Rechnung von sechs bis sieben Mrd. Euro unter Druck. Wenn France Telecom sein UMTS-Netz nicht wie vertraglich abgemacht finanziert, will er sie zwingen, seinen Anteil von 33 Prozent an Mobilcom zu übernehmen.
Seine Gründe: Unüberbrückbare Differenzen und Vertragsbruch. Er zieht damit sein letztes As, dass er im Ärmel hat. Aber es ist die beste Karte, die er ausspielen kann. Schmid will nicht aussteigen. Er liebt sein Kind Mobilcom. Er zeigt mit der Dohung, dass France Telecom keine andere Wahl hat, als zu investieren. Ansonsten käme es vor den französischen Riesen nur noch dicker.
France Telecom kann es sich derzeit nicht leisten, Geld auszugeben. Das Management kann weder Ausgaben für den Aufbau des UMTS-Netzes in Deutschland bereitstellen, noch kann es Milliarden Euro für die Mehrheit an Mobilcom ausgeben. France Telecom wird von ihren Schulden erdrückt. 60,7 Mrd. Euro stehen auf der Schuldenseite in der Bilanz. Damit gehört der Konzern wie auch die Deutsche Telekom zu den am höchsten verschuldeten Unternehmen der Welt.
Nur wenig Alternativen
Dem Konzern bleibt nur eines: Einlenken und Durchhalten. Ein paar hundert Millionen Euro mehr oder weniger für den Aufbau des Geschäftes mit der multimedialen Mobilfunkgeneration auszugeben, belastet die Bilanz des französischen Riesen weit weniger, als Mobilcom zu übernehmen. Michel Bon muss den Plan von Schmid absegnen und ein paar Monate noch den ungeliebten Partner an der Spitze seines deutschen Ablegers akzeptieren. Wenn Bon seine Investoren und Anleger davon überzeugt hat, dass er seine Schulden wie angekündigt abgebaut hat, wenn sich das Börsenklima ins positive gedreht hat, dann kann in Deutschland die Mehrheit an Mobilcom übernehmen.
© 2002 Financial Times Deutschland
Man hat ja in den letzten Wochen und Monaten viel gelesen, aber dieser Artikel beschreibt wohl wirklich die derzeitigen Tatsachen. Ich bin MOB-Aktionär, und das seit langem und nicht ohne Grund. G. Schmid hat, so wie es für mich aussieht, einen von FT unterschriebenen Vertrag aufgesetzt, der für MOB-Aktionäre vielleicht noch goldwert sein kann. Findet Herr Bon kein Haar in der Suppe, hat er ein Problem. Die Aktienkäufe von Frau Schmid sind nach Aussagen der Prüfer astrein. Und jetzt Herr Bon? Also Butter bei die Fische! Es wird Zeit!
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