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    Die Holzmann-Pleite ist schlimm, aber viel schlimmer ist der Krieg der Banken. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.03.02 18:27:36 von
    neuester Beitrag 21.03.02 22:44:20 von
    Beiträge: 11
    ID: 569.510
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      Avatar
      schrieb am 21.03.02 18:27:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das ein so traditionsreiches Unternehmen pleite geht ist wirklich tragisch, und der volkswirtschaftliche Schaden enorm. Sollte es tatsächlich an dem sein, was in Börsenkreisen gemunkelt wird, dass nämlich die Ablehnung des Sanierungskonzeptes der 3 Grossbanken im Zusammenhang mit der Kirchsanierung steht, wo ja die Deutsche abgelehnt hat, dann haben wir es tatsächlich mit einem Bankenkrieg zu tun, Frankfurt gegen München.

      Es wird ja immer wieder Fälle geben bei denen sich alle Banken einig sein müssen. Von nun an geht es aber anscheinend nicht mehr um sinnvolle Lösungen, sondern nur noch ums Prinzip. Nach dem Motto: " Letztesmal habt ihr euch quergestellt, jetzt stellen wir uns eben quer". So ein Verhalten würde der gesamten Wirtschaft langfristig grossen Schaden zufügen. Man kann nur hoffen das die Bänker wieder zur Besinnung kommen und in weiteren Sanierungsfällen, die sicherlich noch kommen werden, wieder an einem Strang ziehen.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 18:37:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      mitnichten,da bist du einer gewissen Hetzpropaganda
      auf dem Leim gegangen!

      Holzmann ist deswegen insolvent-

      weil
      1.: im operativen Geschäft Verluste entstanden und entstehen
      2.: trotz Lohndumpings mit bis zu 15 % weniger Kosten, weil MA auf Teile des Lohnes/Gehaltes verzichteten,
      zwar mehr Aufträge hereingeholt worden sind, allerdings anscheinend auch nicht kostendeckend
      3.: weil die risikobehafteten Immos drücken
      4.: weil der Markt durch schlechte Preise und Überkapazitäten geprägt ist
      5.: sich in den gezeigten Plänen keine Änderung für die Zukunft ergab


      alles andere ist hanebüchen!

      Sit...
      (aus der Branche)
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 18:47:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      @sittin bull inv

      wenn du aus der Branche bist, dann kannst du mir ja sicher folgende Frage beantworten:

      Unter welchen Umständen werden ggf. Bürgschaften bzw. Konventionalstrafen im Insolvenzfall fällig. Heisst die Insolvenz, dass praktisch die Arbeit auf den Baustellen baw ruhen wird und somit Konventionalstrafen fällig werrden ? Werden die einzelnen Grossbaustellen als rechtlich eigenständige Gesellschaften (Projektgesellschaften) geführt ?

      Im übrigen kann ich mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass es da zwischen den Banken um mehr als um Holzmann ging.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 18:55:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      k1

      Unter welchen Umständen werden ggf. Bürgschaften bzw. Konventionalstrafen im Insolvenzfall fällig. Heisst die Insolvenz, dass praktisch die Arbeit auf
      den Baustellen baw ruhen wird und somit Konventionalstrafen fällig werrden ? Werden die einzelnen Grossbaustellen als rechtlich eigenständige
      Gesellschaften (Projektgesellschaften) geführt ?


      Dem Bauherren werden heutzutage i.d.R. Vertragserfüllungs-
      und Gewährleistungsbürgschaften gestellt.

      Der Bauherr kann im Insolvenzfalle ( = Nichterfüllung des Vertrages )
      die Bürgschaft ziehen, d.b. den Bürgen das Geld der Bürgschaft abverlangen
      ( meist zwischen 2-5 % der Auftragssumme )

      Zuerst wird aber wahrscheinlich gewartet, bis der Insolvenzverwalter agiert,
      denn so lange herrscht ja Unklarheit, in wieweit Baustellen weitergeführt werden.

      Konventionalstrafen sind eher zu vernachlässigen.

      Größere Baustellen werden meist von Argen ( in GbR`s mit anderen Baufirmen )
      geführt, der interne Vertrag läßt eine sofortige Kündigung des insolventen Partners zu,
      wobei die verbleibenden Partner die Arbeit weiterführen
      und die Anteile unter sich aufteilen
      Mit Projektgesellschaften kenne ich mich nicht so sehr aus,
      die dürften aber, soweit rechtlich selbstständig ( als GbR oder GmbH )
      am wenigsten von der Insolvenz betroffen sein...
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 18:56:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      Sorry, wenn ich mich einmische...

      Es geht nicht wie behauptet um Banken gegen Banken, sondern um Frankfurt gegen München. Die Dresdner Bank und die HVB sind im Einflußbereich der beiden großen Münchner Versicherer. Die Gewichte im Geldgeschäft haben sich längst verschoben und werden sich noch mehr verschieben, wenn die DB weiter so arrogant und einfältig auftritt. Dann wäre Frankfurt raus und München die Finanzmetropole. Moral egal - Machtkämpfe gehen immer zu Lasten der kleinen Leute (Arbeitnehmer, Kleinbetriebe, Steuerzahler).

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      Avatar
      schrieb am 21.03.02 19:10:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      @sittin bull inv

      ich gehe mal davon aus, dass Subs eh nur gegen einen grösseren Teil an Vorkasse in der letzten Zeit geliefert haben. Bis der Insolvenzverwalter in den Tritt kommt und entscheidet, was wo wieder gezahlt werden darf (wenn überhaupt Liquidität da ist), vergeht sicher einige Zeit. Kommt so eine Grossbaustelle mal 4-5 Tage zum erliegen, dann nehme ich als Laie an, dass eine Wiederanlaufzeit entsteht selbst wenn dann gezahlt wird. Die Zeitverzögerungen sollten in aller Regel zu Konventionalstrafen führen oder ?

      Ich hätte mal getippt, dass ein geregelter Abverkauf und dann eine Insolvenz geregelter abgelaufen wären als das, was jetzt wohl kommen wird.

      Grüße K1

      P.S. AntonRambert das ist weniger München "gegen" Frankfurt (Commerz ist ja auch recht deutlich dagegen gewesen), als vielmehr "viele" gegen die Deutsche Bank. Muss sich der Breuer bei seinen letzlichen getätigten Äusserungen auch nicht wundern...
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 19:24:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      ich gehe mal davon aus, dass Subs eh nur gegen einen grösseren Teil an Vorkasse in der letzten Zeit geliefert haben. Bis der Insolvenzverwalter in den
      Tritt kommt und entscheidet, was wo wieder gezahlt werden darf (wenn überhaupt Liquidität da ist), vergeht sicher einige Zeit. Kommt so eine
      Grossbaustelle mal 4-5 Tage zum erliegen, dann nehme ich als Laie an, dass eine Wiederanlaufzeit entsteht selbst wenn dann gezahlt wird. Die
      Zeitverzögerungen sollten in aller Regel zu Konventionalstrafen führen oder ?
      ************************


      Hmm, Subs sind eher gekniffen-
      so einfach ist das mit Vorkasse nicht...

      wer schlau war, hat sich von Holzmann Zahlungsgarantien
      geben lassen, die nun auch gezogen werden können...

      ansonsten meine ich vom Gefühl eher,
      das die Subs als erstes gekniffen sind-

      bei Lieferanten ist i.d.R. der Betrag, der aussteht geringer...

      andere große Baufirmen arbeiten schon seit 99 nicht mehr mit Holzmann zusammen...
      :rolleyes:

      Zu dem Thema: Fortführung der Baustellen

      Jeder Bauherr ist natürlich erpicht darauf,
      möglichst schnell weiterzubauen-

      also entweder Holzmann sofort kündigen,
      und Ersatz beschaffen, Bürgschaft ziehen,
      hoffen, das der Betrag der Bürgschaft die ( wohl immer entstehenden ;) )
      Mehrkosten deckt...

      oder auf I-Verwalter warten,
      entstehen durch Stillstand auch Mehrkosten

      Was nützen einem außerdem evtl. vereinbarte Konventionalstrafen,
      wenn da nichts mehr zu holen sein wird?

      Ich denke so manchem Bauherr schwillt heute der Kopf...


      Langfristig ist der Abbau der Überkapaziäten der einzig
      richtige Weg, für alle anderen...
      so hart das im Augenblick auch für die Beschäftigten klingt!
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 19:38:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      Könnte Holzmann jetzt übernommen werden?
      Was meint ihr,wenn evtl. Freitag handel wieder aufgenommen wird ,könnte man Holzmann für unter 1Euro schnappen?
      Gruß v.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 20:01:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      @sittin bull inv

      aus sharper.de "Ohlinger gestand schon am Mittag ein, dass auf einigen der Baustellen mittlerweile schon der Betrieb gestört sei. Das Problem ist, dass sich Zulieferer von Sand, Zement oder anderen Werkstoffen Bürgschaften von kränkelnden Baukonzernen geben lassen. Diese Bürgschaften sind Schuldverschreibungen, die als Sicherheit dafür dienen, dass Baustoffe oder andere Leistungen wie das Aufstellen von Kränen zwar geliefert, aber nicht bezahlt werden. Es droht die Einstellung der Lieferungen und ein Windhund-Rennen um die letzten Reste an Geld. Holzmann bezifferte den drohenden Schaden auf 1,8 Milliarden Euro, falls sämtliche Bürgschaften sofort gezogen werden sollten."

      Das hört sich nach ziemlich viel an oder ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 20:12:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      @K1

      natürlich gibt das einen kräftigen Domino-Effekt. Das Ergebnis bei Holzmann ist so oder so ein Armutszeugnis für den amtierenden Bundeskanzler. Die Holzmann-Nummer war nicht das, was Deutschland gebraucht hat. Dem Kanzler mag es damals geholfen haben. Heute kommt die ganze Scheiße wieder zurück. Was wieder mal zeigt, daß Politiker die Wähler nicht immer und überall bescheißen können. Diesmal ist`s daneben gegangen.

      Die Cobank gehört übrigens auch schon zum Münchner Dunstkreis (MünchnerRück). So gesehen, steht die Bayern-Front! :)
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 22:44:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ja, hört sich viel an!

      Meine Erfahrung zeigt allerdings, das Bürgschaften nur in den seltesten Fällen gezogen werden,
      warum auch immer...


      warten wir den I-Verwalter ab,
      der wird schon morgen benannt und sicherlich sofort
      richtungsweisend agieren...


      um den Schaden so gering wie möglich zu halten,
      wird er versuchen, den Bauablauf wenn es irgend möglich ist,
      weiterhin zu garantieren...

      da Ohlinger heute von 500 Baustellen in D sprach,
      wird er ein ganzes Team brauchen ;)


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