Phenomedia und die Lämmerlinge - 500 Beiträge pro Seite

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Phenomedia und die armen Lämmer


Eine schöne Verpackung ist wichtig. Sie täuscht über vieles hinweg, etwa über einen faulen Inhalt. Viele Kunden lassen sich durch Glitzerpapier blenden. Auch und gerade am Neuen Markt. Phenomedia zählt ebenfalls zu den geschickten Verkäufern, die eine schlechte Nachricht so einwickeln, das sie als schmackhaftes Bonbon daherkommt. Theo Nilsson

Ein schlechtes Ergebnis wird mit einem Kursplus belohnt. Und zwar mit einem satten Zuwachs. Kaum zu glauben, aber wahr. Wie man das schafft? Mit Worthülsen. "Phenomedia schafft Vorsorge für den kommenden Wachstumsschub", heißt es als Überschrift. Vorsorge schaffen, da schwingt der hehre Vorsatz der kaufmännischen Vorsicht mit. Wer möchte der schon widersprechen? Außerdem liege der Umsatz im vergangenen Jahr über den Planungen.

Und damit nicht genug: "Für das laufende Geschäftsjahr ist Phenomedia zuversichtlich". Wunderbar, dieser konkrete Optimismus. Außerdem hat Enron seine Spuren auch bei Phenomedia hinterlassen. "Die aktuell zu beobachtenden verschärften Bilanzierungs- und Prüfungspraktiken haben Phenomedia veranlasst, bei den aktivierten Eigenleistungen Vorsorge zu treffen sowie Abschreibungen auf den Forderungsbestand vorzunehmen." Auf Nachfrage von Reuters sagte Phenomedia-Sprecher Ulf Hausmanns, dass die Abschreibungen von den Wirtschaftsprüfern empfohlen worden seien. Nachtigall, ick hör Dir trapsen.

Nicht genug der Absurditäten: Vorstandschef Markus Scheer erklärte, dass das Unternehmen ein gutes, wenn auch nicht befriedigendes Ergebnis erzielt habe. Gut ist schlechter als befriedigend? Die Notenskala von Phenomedia kann schon einmal verwirren. Erst recht die Aktionäre, die auf die Meldung hin gekauft haben.

Was sind die Fakten? Phenomedia hat ein enttäuschendes Ergebnis vorgelegt, die Aktie hat am Freitag trotzdem deutlich zugelegt. Tja, die dümmsten Lämmer suchen sich ihre Metzger selber. Nur nicht das Schaf Sven, das vergnügt über diesen Coup vor sich hin grasen wird.

In diesem Sinne: Schönes Wochenende, Kapitalisten!

[Kastor]

Das Spiel wurde mir nach 5Minuten schon zu blöd!
Moorhuhn hab ich 10Minuten gespielt!

Und Pheno soll deswegen steigen??????
Der Kurs ist meiner Meinung nach bei 2-3euro fair!

Firmen mit Substanzwert sind bei 1-3euro!
Was hat Pheno 10 Aldi Computer und eine Besenkammer als
Büro!

Und da wollt ihr 20-40euro Kursziel?????????????

Kastor

[German2]

selten so einen Mist gelesen.

Dafür , das Phenomedia fast 70% verloren hat , waren die gestrigen Zahlen sehr gut. Das Problem mit den Eigenleistungen war allen ein Dorn im Auge. Das jetzt Forderungen aus Vorsicht abgeschrieben werden ist nicht schön , lässt aber die Option offen , das sie vielleicht doch bezahlr werden (hört sich oben jedenfalls so an). Wenn die Forderungen doch beglichen werden , ist der Gewinn gleich wieder viel höher.

Dazu kommen die Aussichten. Dafür , das man ein EBIT von ca. 7 Mio€ anpeilt , also ein gewinn von ca. 4-5 Mio , ist die bewertung von Phenomedia einfach ein Witz. Das KGV für 02 liegt damit weit unter 10.
Es bleibt dabei: Die Aktie hat zu viel verloren. Fair sind meiner Meinung nach Kurse zw. 13-15€ in Anbertracht der veröffentlichen Deals.

[German2]

20€ sind max. erreichbar.

Jetzt ist PNM mit ca. 35 Mio € bewertet. Dieses Jahr ist ein EBIT von 7 Mio€ angepeilt. Die Relationen stimmen einfach am NM nicht mehr. An der Nasdaq wäre so ein titel mit einem KGV von 30-30 bewertet ,am NM gibt es nur ein KGV von 7-10 und das bei Wavchstum 20%+.

Allein aus der Unterbewertung heraus würde ich PNM kaufen.
Cash +Forderungen entsprechen fast der Marktkapitalisierung.
Das kann nicht sein.

[ellocke]

@german2: Sehe ich genauso, aber wie kann man Abschreibungen auf Forderungen vornehmen, wenn gar keine Forderungsausfälle zu beklagen sind?
Die aktivierten Eigenleistungen wird man wirklich aus Vorsichtsgründen berichtigt haben, denn was damals gilt, dass gilt heute nicht mehr (WP haben Angst um ihren Ruf).
Könnte mir aber auch vorstellen, dass Phenomedia taktisch handelt. Es wird halt jetzt ein geringerer Gewinn veröffentlicht und dafür eine rosige Zukunft vorhergesagt.
In Wirklichkeit lief 2001 ganz gut, aber man hat Angst um die Zukunftsaussichten. Die Forderungen, die dann doch noch in die Kasse kommen (sollen ja alles renomierte Firmen sein)
werden dann verbucht und dies erhöht wiederrum den Gewinn.
Daher würde es mich interessieren, wieviel von den 5 Mio. €
zu den aktivierten Eigenleistungen bzw. Forderungsabschreibungen zählt. Spätestens bei der Veröffentlichung der Zahlen sollte man dazu Erklärungen finden.