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    Verdammtes kriegsgeiles Pack! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.03.02 08:51:09 von
    neuester Beitrag 27.05.02 15:55:33 von
    Beiträge: 353
    ID: 572.627
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      Avatar
      schrieb am 30.03.02 08:51:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Habe gerade bei yahoo gelesen:

      "Arafat hatte wenige Stunden zuvor seine Bereitschaft zu einer «bedingungslosen und einseitigen Waffenruhe»
      erklärt. Israel hatte das Angebot jedoch zurückgewiesen."

      Und America, sonst an jedem Spielplatz präsent, schaut nur zu, gerade so, als ob es sie nicht stört!
      Das ist doch alles komplett verseucht. :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 08:56:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      ...auf Englisch, damit ihn auch ja keiner von seinen Landsleuten versteht.

      Das Interview mit der CNN-Reporterin, die er zusammengefaltet hat, um gleichzeitig eine Drohung hinterherzuschieben war da schon aussagekräftiger.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 09:23:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      jaja die araber sind die guten:laugh:


      warum darf der kriegsgeiles pack schreiben ohnwe gesperrt zu werden?:confused:
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 09:32:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Auf die Frage, ob er zur Waffenruhe einlenken will oder kann, empörte sich Arafat so dermaßen, dass er die Reporterin persönlich bedrohte. Die erstaunte und gleichzeitig erschrockene CNN-Reporterin wiederholte ihre Frage gleich mehrmals, da sie die Aufregung Arafats offensichtlich nicht verstand.
      Ich eigentlich auch nicht! Vielleicht war Arafat durch die Angriffe auf sein Hauptquartier etwas verwirrt?

      Gruß,
      SDI85
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 11:02:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das Problem ist doch, das beide Seiten sich wie Kleinkinder verhalten. Damit es zu einem dauerhaften Frieden kommt, müssen beide Seiten Einschnitte hinnehmen.
      Israel muss von seiner Siedlungspolitik abrücken und die Palestinänser müssen von Ihrer Forderung nach Rückkehr der Flüchtlinge ablassen.
      Nur leider beharrt jeder stur auf seinen Forderungen. Ich glaube ja, dass Arrafat ein problem mit dem Frieden hat, da er dann nicht mehr der von allen umworbene Rebellenführer wäre, sondern sich um den Aufbau eines ganzen Staates kümmern müsste, was um einiges mühsasmer ist, als allerorten Zerstörung anzurichten.
      Sharon als Hardliner Betonkopf sieht leider im Krieg die einzige Möglichkeit um auf Konflikte zu reagieren.
      Die USA unterschätzen den Nahost Konflikt in meinen Augen gewaltig und die Europäer machen das was sie am besten könne: den Schwanz einziehen.
      Wahrscheinlich brauchen die Israelis und die Palestinänser beide von einem Aussenstehenden eine mächtigen Tritt in den Hintern, damit endlich einmal richtig verhandelt wird.
      Wenn man bedenkt, was für enorm positive Auswirkungen eine Beilegung des Nahost Konflikt`s für die ganze Welt hätte, wäre es wünschenswert, wenn Europa, die USA und Asien an einem Strang ziehen und der Sache endlich ein Ende bereiten würden.
      Frohe Ostern.

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      Avatar
      schrieb am 30.03.02 11:13:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zu trauen ist den Palästinensern wirklich nicht.
      Wenn sich die Israelis an die Grenzen von 1967 zurückziehen
      sprengen die Palästinenser munter weiter. Und die gute
      Basis zur Verteidigung ist futsch. Ich kann mich noch gut
      daran erinnern als Nasser ausrief die Israelis ins Meer zu
      treiben. Sollte man nie vergessen bei allem Friedensgepiefe
      hier. Was passiert, wenn die Palästinenser wirklich
      ihren eigenen Staat bekommen. Eine fundamentalistische Regierung schlimmer als die Taliban ? Mit Steinigungen und
      dem ganzen Murks ?
      Ausserdem würden sie ihren Staat nicht als Ergebnis
      politischer Anstrengung in der Welt ansehen, sondern als
      Geschenk Allahs, wie Saddam. Der hat sich nur aus der
      Tasache heraus, dass er überlebte zum grossen Führer
      aufgeschwungen mit religiösem Touch. Dem Irrsinn würde Tür & Tor geöffnet und der Krieg dort unten würde auch nicht verhindert werden können.
      Wie haben es die Deutschen, die 2 Weltkriege ausgelöst
      haben geschafft, sich politisch umzuorientieren ?
      Ihnen wurde die Realität eingebombt. Und zwar bis zum
      bitteren Ende. Ich hoffe, dass uns diese Lektion langfristig genügt hat. Aber es gibt nun mal ein Mass an
      Ignoranz und Dummheit, das nur durch selbstverschuldete
      Gewalt zu beseitigen ist. Es klingt zynisch aber unsere
      Vergangenheit hat gezeigt, dass man notfalls auch Bildung
      eingebombt bekommen kann. Und wenn ausgerechnet wir
      mit Sprüchen kommen wie : "Krieg ist immer verkehrt"
      oder "Gewalt führt zu nichts", dann ist das einfach falsch.
      Es ist das letzte Mittel der Aufklärung. Gerade wir
      Deutsche mit unsere Riesenbegeisterung für Führerschaft,
      Judenvernichtung und Untermenschenideologien sind das
      allerbeste Beispiel. Meine Elter und alle Älteren um
      mich herum hatten wirklich die Schnauze voll vom Nazitum,
      obwohl vor 1939 alle für Hitler waren. Wenn das kein Sieg
      der Kriegspädagogik war ...? Und die Amis führten damals
      einen gerechten Krieg gegen uns. Nur durch
      die Waffenlektion haben wir begriffen, dass eine zu grosse
      Entfernung vom intellektuellen Status Quo Elend bringt.
      ---"Notfalls geht es ohne Physik und Chemie".--- Man kann nicht alles und jede Ideologie unter einer Multikultifielfalt
      bewahren.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 13:02:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      So kann man die Tatsachen verdrehen:

      Die Israelis vertreiben Millionen von Palästinensern aus
      ihrer Heimat, morden und meucheln, wie es ihnen gefällt
      und Schuld sind die verzweifelten Palästinenser ??

      Für mich stehen die Taten der Nazis und das,was die
      Israelis den Palästinensern antun, auf einer Stufe.

      Die USA kann man vergessen. Die werden vom Geld regiert.
      Mit Demokratie hat dieses Land nun überhaupt nichts zu tun !!

      Baumann
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 13:29:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wer bitteschön hat die Israelis vergast und vertrieben.
      Sie selber? Und wenn wenn man sie vertreiben hat, regt man sich auf, dass sie irgendwo ankommen ?
      Die Deutschen als Triebfeder dieser Entwicklung haben natürlich das grosse Recht sich von hier aus mausig zu machen . Wer sich von hier aus darüber aufregt , betreibt eine Schönwettermoral. Hinter der auch gar nichts steckt.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 13:39:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 13:47:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      #8 wolaufsie
      Es waren die Palästinenser die Juden vergast u.vertrieben
      haben.Aufgrund unserer Geschichte haben wir vom Krieg die
      Nase voll und schicken ein paar Friedensstifter jetzt in
      alle Welt.Die Gewehre etc. sind nur zur Selbstverteidigung
      gedacht onst überfallen sie doch Deutschland.wolaufsie aber Richtig,ist doch wahr.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 13:49:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      porra,musstest du unbedingt Jesus als Taliban bringen?.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 13:57:32
      Beitrag Nr. 12 ()
      quatsch. Jesus !! pffffff.

      der typ ganz oben ist BOB DYLAN !
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 14:00:20
      Beitrag Nr. 13 ()
      herr Baumann,

      sprechen sie bitte nicht so abfällig über die grossartige amerikanische Demokratie !!!!
      Das könnte sonst in der neuen Weltordnung konsequenzen für sie haben !!!!

      ps. weshalb sollten die Amis etwas unternehmen im Nahen Osten ???????? Es ist doch legitim den Ölpreis explodieren zu lassen, die Ölkonzerne werden sich freuen auf 100% Rohölpreisanstieg, und der wunderbare G.W.Bush schenkt somit den Aktionären in Ölwerten wunderbare Gewinne !!
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 14:28:04
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wieso sollten sich die Amis nochmal einmischen zwischen
      Israelis und Palästinensern? In den letzten 3 Monaten der
      Clintonegierung hatte dieser sich die Beine für eine
      Lösung ausgerissen. Arafat lehnte ab. Und am 11. September
      2001 tanzten die Palästinenser auf den Strassen und
      feierten den Einsturz des World Trade Centers. Irgendwann reicht alles mal.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 14:46:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      du hast recht wolaufensie !!

      Da sieht man mal wieder wie Milde G.W.Bush ist !
      Er sollte längst die Israelis unterstüzten im Kampf gegen den Terrorismus !
      Gegen diese Terrorbastarde helfen nur Bomben, Bomben, Bomben was Worte bewirken wissen wir ja : Nichts !!

      Die Welt wird wunderbar werden wenn alle Terroristen erledigt sind !! Ich freu` mich schon auf die gewaltfreie und friedliche Welt !
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 16:45:49
      Beitrag Nr. 16 ()
      Was würde denn passieren, wenn ein eigener Palästinenserstaat gegründet würde? (Um es klar zu sagen: worauf die Palästinenser ein Anrecht haben!)

      Das Problem wären weiterhin die Extremisten.
      Die hören nicht auf, zu bomben.

      Da Israel nicht von der Landkarte verschwindet, auch wenn es Land abgeben sollte, wären palästinensische Extremisten noch immer nicht zufrieden, würden ihren Unterhändler (Arafat oder seinen Nachfolger) für einen Verräter halten und weiterhin israelische Busse und Restaurants in die Luft sprengen.
      Die radikale Hamas läßt sich doch nicht von Arafat einen Frieden aufdrücken, den sie nicht wollen.

      So sehr ich das Interesse der Palästinenser an einem eigenen Staat für legitim halte, so wenig bin ich davon überzeugt, daß die Israelis dann in Ruhe gelassen werden.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 17:52:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die "bedingungslose und einseitige Waffenruhe" war ja wohl eher ein taktischer Schachzug, als ein ernstgemeintes Friedens- und Verhandlungsangebot.
      Warum hat Arafat die Offerte denn nicht schon vor Tagen, Wochen oder Monaten, vor dem israelischen Truppeneinmarsch in die palästinensischen Autonomiegebiete, auf den Tisch gelegt ????






      @#6 von wolaufensie

      Ist schon alles richtig, aber was würdest du sagen, wenn die Briten ihre deutsche Besatzungszone nach 1948 nicht in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert, sondern mit "Siedlungen" überzogen hätte, in dem Millionen britische Staatsbürger ihre neue Heimat suchen würden, weil sie ja vor 1600 bis 1800 Jahren aus "Angeln und Sachsen" auf die britannischen Inseln auswandern mussten.

      Würde es dir gefallen, wenn Teile Deutschlands, als britische Provinz, wie Nordirland, Wales, oder Schottland von London aus regiert würde und die Neueinwanderer hier das sagen hätten, ohne daß wir demokratisch mitbestimmen könnten ??

      Vermutlich nicht.(Vielleicht würdest du dich auch mit Gewalt wehren).

      Aber in genau in dieser Situation befinden sich die Palästinenser !!!

      Während der britischen Mandatszeit hat man ihnen nicht die Volkssouveränität zugebilligt und daher konnten sie auch nicht durch demokratische Willensbildung darüber entscheiden, ob und wieviel Menschen(Juden) nach Palästina einwandern.

      Warum eigentlich nicht ???

      Dieses Recht haben doch alle mehr als 170 Staaten dieser Welt.
      Wir Deutschen können doch auch bestimmen, welche und wieviel Ausländer bei uns einwandern.
      Ist das nicht legitim ???
      Die Israelis lassen doch auch nicht jeden x-beliebigen Ausländer, von woher auch immer, unbegrenzt in ihr Land ???
      Soll es da unterschiedliche Rechte für unterschiedliche Völker geben ???


      Hätten die Palästinenser schon von 1918 an ihre Volkssouveränität gehabt, hätten wohl keine Juden, oder nur sehr wenige in ihr Land einwandern können.
      Diese Restriktionen wären das gute Recht eines palästinensischen Staates gewesen, so wie es das gleiche gute Recht eines jeden anderen Staates auch ist.


      Warum müssen die Palästinenser den Sühnepreis für die Verbrechen, Ungerechtigkeiten und das Leid, daß die Europäer und die Deutschen über Jahrhunderte den Juden angetan haben, bezahlen ???
      Haben die Palästinenser vor 1948 irgendwen irgendwas getan ???
      Verübelt man ihnen, daß sie nach der Vertreibung der Juden, im Jahr 40 n.Chr durch die Römer, das leere Land besiedelt haben ???



      Was erwartst du nun von den Palästinensern ???
      Sollten sie sagen: "Kommt doch bitte alle in unser Land und beherrscht uns.Auf unsere Rechte wollen wir zu eueren Gunsten gerne verzichten." ????


      Israel ist sehr reich, stark und mächtig. Jedenfalls für die Verhältnisse im nahen Osten.

      Sag mir bitte, "wolaufensie", wie sollen die Palästinenser ihre Rechte zur Geltung bringen ???

      Sehr starke Arbeitgeber sind auch nicht bereit Zugeständnisse, in welchen Bereichen auch immer, zu machen, wenn sie sich nicht starken Gewerkschaften, oder einer starken Arbeitnehmermarktsituation gegenübersehen.
      Freiwillig gibt der Starke dem Schwachen nur sehr, sehr selten etwas ab.Warum sollte er auch ???

      Ich halte den Terror gegen Israel natürlich nicht für richtig !!!
      Aber hier wären die Europäer, die USA und Andere gefragt, die an Stelle der Terrorgruppen zivilen Druck auf Israel machen müssten.Ihr größter Fehler war es, einen jüdischen Staat zu ermöglichen.Stattdessen hätten sie die Juden in ihren Länden als gleichberechtigte Staatsbürger, unter allen anderen, integrieren und beschützen müssen.Denn schließlich leben sie schon seit Jahrhunderten, bzw. Jahrtausenden in ihrer alten neuen Heimat.(Europa, USA)
      Aber das Rad der Geschichte lässt sich nun mal nicht mehr zurückdrehen.
      Jetzt sind diese Länder, ohne die es Israel nicht gäbe, in der Verantwortung.Aus dieser können sie sich nicht einfach herrausstehlen.



      Eine Lösung könnte, nach meiner Meinung, zum Beispiel so aussehen:


      Die G8 Staaten, bzw. die UNO unterstützen die Position der Palästinenser/Araber, in dem sie solange Sanktionen gegen Israel verhängen, bis:


      A) Ein Staat Palästina, in den Grenzen von vor 1967, von Israel völkerrechtlich angekannt wird.

      B) Die Siedlungen in den besetzten Gebieten geräumt sind.Man könnte aber auch aushandeln, das die Siedler zu palästinensischen Staatsbürgern werden.Sie müssten dann aber die israelische Staatsbürgerschaft aufgeben.
      Die Sicherheit der Siedler muss aber natürlich gewährleistet werden.(Da sehe ich aber, ehrlich gesagt, schwarz)

      C) Die Flüchtlinge zum großen Teil wieder in ihre Heimat zurückkehren können.(Dann ist es aber schwierig, sich noch als "jüdischer" Staat zu definieren.Aber wo sollte eigentlich da das Problem sein ?? Deutschland, die USA und andere Länder, definieren sich ja auch nicht als "christliche" Länder, sondern als weltliche, überkonfessionelle Staaten, in denen alle Religionen gleichberechtigt ihren Platz haben können)

      D) Die Landenteignungen der Palästinenser weitgehend rückgängig gemacht werden.

      E) Jerusalem geteilt, oder auch gemeinsam verwaltet wird.

      ....



      Als Gegenleistung:

      1) Erkennen alle arabischen, bzw. moslemischen Länder den Staat Israel völkerrechtlich
      an und nehmen mit ihm diplomatische Beziehungen auf.(und auch alle anderen Länder, die das noch nicht getan haben)

      2) Bekommen die Israelis zusätzliche Hilfe zur Grenzsicherung.

      3) Wird Israel in die NATO aufgenommen.(Dann kann man die Israelis auch nicht mehr "ins Meer treiben" )

      4) Kann Israel zusammen (nur)mit dem Staat Palästina die Mitgliedschaft in die Europäische Gemeinschaft beantragen.(Wenn die Türkei Mitglied werden kann, warum nicht auch Israel ??? Kulturell ist uns das Land auf jeden Fall näher, da "westlicher".Vorraussetzung ist aber, für beide Länder[Israel und Palästina], daß sie sich "vertragen" )




      H_S
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:06:23
      Beitrag Nr. 18 ()
      @#14 von wolaufensie


      "Und am 11. September
      2001 tanzten die Palästinenser auf den Strassen und
      feierten den Einsturz des World Trade Centers....."



      ....die Palästinenser ???????:eek:


      ....die Türken tragen alle ein Messer ???
      ....die Deutschen sind alles Nazis ???
      ....die Amerikaner sind alle ungebildete Deppen ??
      ....die Afrikaner sind alle Drogendealer ???
      ....die Analysten sind alles Lügner ???(Ja, das einzigste Vorurteil, das wirklich stimmt.:D:laugh: )




      ;););););););););)
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 19:47:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      #17 Harry_Schotter
      Die bisher beste aller möglichen lösungen die ich bisher gelesen habe.Ein künftiges zusammenleben halte ich ebenso
      für möglich wie in Frankreich,Griechenland unsw. auch wen
      es ein paar Generationen dauern sollte.In Zypern wird es
      auf kurz oer lang auch wieder möglich sein,ja müssen.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 20:25:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      @#19 von oktopodius

      Die Aufnahme in die europäische Gemeinschaft ist deshalb so wichtig, weil durch die von mir aufgeführten Punkte "B" bis "D" auf das kleine Land erhebliche wirtschaftliche Belastungen/Probleme (hin)zukommen.


      :):):)



      ....
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 21:16:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      USA rufen zu Durchhalte-Diplomatie auf


      Washington (dpa) - Nach den Doppelschlägen palästinensischer Selbstmordattentate und Israels Vormarsch gegen Palästinenserführer Jassir Arafat haben die USA für den Nahen Osten vorerst nur Durchhalteparolen parat. «Trotz der Tragödie dürfen wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren», beschwor Außenminister Colin Powell die Welt. Wie es weitergehen wird, konnte oder wollte er nicht sagen. «Ich weiß es nicht. Wir müssen abwarten.»

      Innerhalb weniger Tage nahmen Enttäuschung und eine gewisse Verbitterung über Arafat die Stelle des «zurückhaltenden Optimismus» ein, der sich in die politischen Korridore Washingtons vorgetastet hatte. Die Israelis hatten im Prinzip den Vorschlägen des amerikanischen Sonderbotschafters Anthony Zinni über den Weg zu einem Waffenstillstand zugestimmt, eine ähnliche Verpflichtung durch die Palästinenser stand nach Powells Worten kurz bevor.

      Erstmals hatte die Arabische Liga in Beirut den Israelis eine umfassende Friedensregelung angeboten - sicherlich keine «perfekte Lösung» nach US-Ansicht, aber doch eine Ernst zu nehmende Verhandlungsgrundlage. Und nun das: «Wieder einmal hat Terrorismus den Bemühungen um einen Waffenstillstand und einer politischen Lösung der Krise im Nahen Osten einen schweren Schlag versetzt.»

      Powell antwortete im Namen der Regierung mit einer entschiedenen Verurteilung des Terrorismus und einer neuerlichen Aufforderung an Arafat, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Er wurde von US-Präsident George W. Bush vorgeschickt, der sich selber auffällig zurückhielt. «Als israelische Truppen und Panzer heute Jasser Arafats Hauptquartier stürmten, spielte Präsident Bush mit seinen Hunden, ging joggen und beschäftigte sich auf seiner Ranch«, mokierte sich die «Washington Post».

      Erst am Sonntag brach der Präsident sein viel kritisiertes Schweigen. Wie vor ihm Außenminister Powell verdammte er den Terrorismus und äußerte er Verständnis für die israelische Reaktion. Anders als Powell verband er dies nicht mit der Mahnung an den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, die Konsequenzen seines Handelns zu bedenken. Wer eine kritische Haltung gegenüber Israel erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Ebenso illusorisch waren auch Hoffnungen, die USA könnten Arafat aufgeben. Der Palästinenserführer spiele weiter eine «zentrale Rolle», sagte Powell.

      In den US-Medien hieß es, die verlesene Erklärung gebe nicht vollständig Powells Sorge über die israelische Haltung wieder und sei besonders von Vizepräsident Richard Cheney beeinflusst worden. Dass die US-Nahostdiplomatie nicht ohne innere Spannungen ist, zeigte sich im Weltsicherheitsrat, als die USA zunächst eine Abzugsforderung an Israel ablehnten und dann doch noch zustimmten. Bush erwähnte dies überhaupt nicht.

      Ungeachtet der Rückschläge bleibt Sonderbotschafter Zinni, der Mitte März in den Nahen Osten gereist war, vor Ort und bemüht sich weiter um eine Verständigung. Er selbst würde erst dann zu einer Reise bereit sein, «wenn es dafür einen Grund gibt und es einem Zweck dient», betonte Powell. Schließlich habe Vizepräsident Cheney bereits mit jedermann in der Gegend gesprochen - mit Ausnahme Arafats, der die Bedingungen für eine Unterredung nicht erfüllte.

      Viele Fachleute in den USA vermissten, wie schon früher, ein energischeres Vorgehen Washingtons. Lawence Korb von der «Denkfabrik» Council for Foreign Relations sieht nur dann eine Chance für Fortschritte, wenn die USA zur Entsendung von Truppen in einer «Pufferzone» zwischen Israelis und Palästinensern bereit seien. Washington müsse konkretere Vorschläge präsentieren. Verärgert über die Arafat-Schelte bezeichnete auch ein Sprecher der Amerikaner arabischer Herkunft, James Zogby, das Fehlen «substanzieller» Maßnahmen als unbegreiflich.

      «Es gibt nichts, was wir nicht erwägen», sagte Powell zu solchen und ähnlichen Erklärungen, «aber ich kann derzeit nichts bekannt geben.» Dass dies gleichbedeutend sei mit Zögerlichkeit bestreiten er und auch Präsident Bush.



      20:30 am 30.03.2002 - Ressort: Politik




      .......


      So kann das nie was werden.


      ...
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 21:22:02
      Beitrag Nr. 22 ()
      Soeben wird gemeldet, dass die Israeliten in Arafats Büro eingedrungen sind und seine Garde zur Aufgabe forder !!
      Was tun sie mit Arafat ???????????????

      Wenn sie ihn töten, könnte Ägypten, Jordanien und Syrien den Krieg erklären !!
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 21:26:04
      Beitrag Nr. 23 ()
      @weehaa

      Was jetzt dort abläuft, ist realer Krieg.






      ......

      Samstag, den 30.03.2002

      Ein Toter und 30 Verletzte bei neuem Selbstmordanschlag


      Tel Aviv (dpa) - Bei einem neuen Selbstmordanschlag in einem Cafe im Vergnügungszentrum Tel Avivs sind am Samstagabend der Attentäter und 30 Israelis zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Mindestens fünf der Verletzten befanden sich nach Angaben der Polizei in kritischem Zustand.

      Nach Augenzeugenberichten hatte sich der Attentäter mitten in dem Cafe in die Luft gesprengt, das zu dieser Stunde zum Glück nur gering besetzt war. Bei dem Toten handelte es sich nach Angaben der Polizei um den Attentäter.

      Zu dem Anschlag bekannten sich die Al Aksa Märtyrer-Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat.

      Unmittelbar nach der gewaltigen Explosion rasten Krankenwagen zum Tatort, wo nach der Explosion unter den Passanten Panik ausbrach. Das Gebiet wurde aus Furcht vor weiteren versteckten Bomben sofort weiträumig abgesperrt. Das Cafe wurde durch den Druck der Explosion fast völlig zerstört.

      Der Polizeichef von Tel Aviv, Ori Bar Lev, der den Einsatz der Sicherheitskräfte leitete, sagte, bei dem Getöteten handele es sich offensichtlich um den Attentäter.

      Erst am Mittwoch hatte sich ein Palästinenser am Vorabend des jüdischen Passah-Festes in einem Hotel in der Küstenstadt Netanja in die Luft gesprengt und insgesamt 22 Israelis mit sich in den Tod gerissen. Dies war der schwerste Terroranschlag palästinensischer Extremisten seit Beginn des Palästinenseraufstandes vor 18 Monaten.

      Am Donnerstag erschoss ein palästinensischer Extremist vier Israelis in der jüdischen Siedlung Elon Moreh bei Nablus im Westjordanland. Am Freitagmittag sprengte sich dann eine 16-jährige Palästinenserin in einem Supermarkt in dem Stadtviertel Kiriat Juval in West-Jerusalem in die Luft und tötete dabei zwei Israelis.

      Nach der Serie blutiger Anschläge hatte Israels Ministerpräsident Ariel Scharon Palästinenserpräsident Jassir Arafat zum «Feind Israels» erklärt und israelische Truppen in die Stadt Ramallah einmarschieren lassen. Dort belagern sie seither Arafat in seinem Amtssitz. Das Hauptquartier des Palästinenserführers wurde von israelischen Truppen besetzt.

      Seit Freitagmorgen wurden in Ramallah mindestens 14 Palästinenser und zwei Israelis getötet. Die Armee nahm nach palästinensischen Angaben mindestens 200 Personen fest.

      Gegen Abend umstellten Truppen das Hauptquartier des Polizeichefs des Westjordanlandes, Dschibril Radschub, im Ramallah-Vorort Betunia.



      21:00 am 30.03.2002 - Ressort: Politik



      ....
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 21:36:55
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ schotter

      Was ist schon realer Krieg ?

      Ich führ` auch jeden Monat einen Kampf um meine Einkünfte, das ist inzwischen auch Krieg.

      Es ist militärisch sicher keine vergleich, Israels Armee und 18-jährige Mädels die sich im Supermarkt sprengen.....
      Krieg i.e.S. ist sicher was anderes.

      Ich hoffe nur das sharon weiss das er mit dem Feuer spielt.
      "fatah" kündigte für den Fall das Arafat etwas zustösst "unvorstellbare Folgen" an........ich hoffe der weiss das die beziehungen in den Iran und Irak haben.....
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 22:28:06
      Beitrag Nr. 25 ()
      Jau typisch Moslem,
      wir haben alle die Bilder am 11.9.2001 gesehen von dem
      Spass der Moslems auf den Strassen, wo Geschäftsleute
      aus Freude noch umsonst Gebäck verteilten. In den Nachrichten berichteten sie damals von vielen Freudenfeiern in moslemischen Ländern. Und dann hier frech behaupten das
      stimme nicht und unsere Medien wären einseitig. In
      moslemischen Ländern , dort ist die Presse einseitig. Eine Pluralität wird doch nur in Ländern von ihnen verlangt, in denen die Moslems nicht selbst an der Regierung sind.
      Überall sonst Diktatur und Scharia. Nicht unsere Presse
      und unsere Medien sind das Problem, sondern ihre.
      Wenn es hier nicht gefällt, bitte dann Umzug zurück.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 22:39:08
      Beitrag Nr. 26 ()
      Die Israelis feiern doch ihren Sharon auch und die USA
      machen gerne Konfettiparade,ich werde auch feiern ,sollte
      der Killer Sharon in die ewigen Jagdgründe eingehen.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 22:44:12
      Beitrag Nr. 27 ()
      #18
      Bei uns im Dorf waren vor dem Krieg fast alle Nazis, insofern ist Deine Einschätzung unserer Situation
      wirklich richtig. Ich schäme mich dafür auch und bin
      ungehalten über das Gewicht an Doofheit um mich
      herum. Nach dem Krieg waren die Überlebenden auch nur
      noch Freizeitnazis, zu Hause. Jetzt sind aber fast alle tot.
      Dein angenommenes Vorurteil ist ein echtes Urteil.

      Ich vermisse bei den Moslems eine wirkliche Auseinandersetzung mit inneren Angelegenheiten, also mit sich selber.
      Man hört dauernd nur Mahnungen an unsere Gesellschaft liberal mit ihnen zu sein. Seid mal lieber kritischer mit Eurer eigenen Situation.
      Die tanzenden Menschen am 11.8.2001 waren bestimmt keine Buddhisten.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 23:00:53
      Beitrag Nr. 28 ()
      wieder ein inkompetenzthread:confused:
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 23:04:13
      Beitrag Nr. 29 ()
      theak,du darfst natürlich kompetenz beweisen.;)
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 01:25:00
      Beitrag Nr. 30 ()
      hi oktopodius

      hab kein Bock mehr zu. Aussage ist für Eingangsposting.

      gruss und frohe Ostern
      theak

      PS:hab mich desöfteren schon zu diesem Problem geäußert!!!Verfolge diese Scheißkiste da unten fast von Anfang an. Mir geht das nur noch auf den Geist. Die Israelis bzw. ein Herr Sharon sind nicht unbedingt das Problem.
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 01:55:04
      Beitrag Nr. 31 ()
      theak
      Dir auch ein frohes Ostern,
      mir macht die Ganze scheisse
      halt sehr viel Angst.
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 07:53:44
      Beitrag Nr. 32 ()
      @h-s.:
      Nicht nur, dass du mit einer Geschichtsfalsifikation ohne gleichen den Juden das Recht auf ihr Land Israel aberkennst, du zwingst auch ganz bewusst dem hier nicht so sehr wie du und ich in jüdischer Geschichte bewanderten Leser die ungeheure Unterstellung auf, dass die Juden keine geschichtlichen, religiösen und emotionalen Bindungen zum Land Israel haben.
      1) 1850-1235 v.Chr. haben hier israelitische Stämme gesiedelt
      2) 1235 v.Chr.-120 n.Chr. gehörten folgende Territorien zu mehrheitlich israelitisch besiedelten Gebieten:
      *das gesamte heutige israelische "Kerngebiet" ausser Nahariya, Ashdod und Ashqelon
      *die gesamte heutige "Westbank", damals noch Judäa und Samaria genannt
      *fast 60% der Sinai bis El-Arish, einschl. der Oase Kadish-Barnea
      *die gesamte "eastbank" des Jordan, d.h. auch die Gegend der heutigen jordanischen Hauptstadt Amman, damals Ramat-Gilead genannt
      Eindeutig nicht dazu gehörten der Gazastreifen inkl. der o.g
      von Philistern bewohnten Städte sowie der Küstenstreifen um und nördlich von Nahariya
      Hebron, Jerusalem, Samariya, Tiberias, Bethlehem und Jaffa u.a. waren rein israelitisch bewohnte, den Juden auch religionsgeschichtlich "heilige" Städte
      3) angefangen 70 n. Chr. ( Grosser Jüdischer Aufstand gegen die Römer), mehrheitlich jedoch nach 125 n. Chr.(Bar-Kohba-
      Aufstand gegen die Römer) SYSTEMATISCHE Vertreibung und Entrechtung der jüdischen Einwohner des Landes.
      Nach dem Willen des Kaisers Hadrian soll die Provinzbezeichnung "Judäa" aus der Geschichte komplett getilgt und durch den Kunstnamen "Palästina" (von griech.
      "Land der Philister", obwohl diese nur das ungefähre Gebiet
      des heutigen Gazastreifens bewohnt haben) "für alle Zeiten" ersetzt werden, um jegliche Erinnerung an die ursprünglichen jüdischen Einwohner des Landes auszulöschen.
      Die Ansiedlung in Jerusalem wird den Juden unter Todesstrafe verboten. Jüdische Landesbesitzer werden systematisch enteignet, jüdische Landbevölkerung mehrheitlich versklavt oder des Landes verwiesen.
      Die christlich-oströmisch-byzantinische Administration lässt diese antijüdischen Gesetzt in ihrer voller Gültigkeit bestehen.
      4) im 6 Jh. n.Chr. erobern die islamisierten Araber das Land, antijüdische gesetzgebung bleibt jedoch z.T. weiterhin bestehen.
      ca. 750 n.Chr. wird die Terrasse des ehemaligen jüdischen
      Gottestempels von den Moslems zur Errichtung der Al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms umgestaltet; Juden ist der Zugang
      bei Todesstrafe verwehrt.
      Jüden dürfen nur, und dann auch stark eingeschränkt, an der westlichen Mauer der ehemaligen Tempelterrasse ihre Gebete
      verrichten (irrtümlicherweise auch "Klagemauer" genannt)
      Es besteht weiterhin kontinuirlich eine jüdische Einwohnerschaft im Lande, u.a. in Zfat und Hebron.
      Unter der Türkenherrschaft (seit dem 15 Jh. n.Chr. werden die antijüdischen Bestimmungen teilweise gelockert. Die türkische Administration kümmert sich nicht um diese "Südsyrien" genannte Provinz ihres osman. Reiches, die Einwohnerzahl ist durch Kriege und Ungesetzlichkeiten minimiert, das ehemalige Kulturland verödet und versumft.
      4) Mitte des 19 Jh. beginnt die jüdische Einwanderung, die, ausgelöst und verstärkt durch antijüdische Pogrome, Ausschreitungen und Rassismus in
      Ost- und Westeuropa bis zum Jahre 1914 Dimensionen annimmt, welche die arabischen Einwohner des Landes zu ersten Pogromen und Ausschreitungen gegen die Juden zwingt.
      1917 erobern die Engländer das Land, die sie sich selbst dann als Mandatsgebiet "Palästina" durch einen Possenspiel im Völkerbund "zur Verwaltung übereignen"
      Im gleichen Jahr wird den Juden in der Balfourdeklaration öffentlich die Schaffung einer nationalen Heimat (was auch immer darunter gemeint war) versprochen.
      Bis zum 1947 wird jedoch systematisch versucht, die jüdische Einwanderung wenn schon nicht vollkommen zu stoppen, so doch massivst einzuschränken, und das in Zeiten der natinal-sozialistischen Verfolgung.
      1922 wird der Grossteil (fast 70%) der bis dahin zu dem Mandatsgebiet Palästina gehörenden Landes dem haschemitischen Scheich Abdullah als selbständiges Königreich Jordanien übereignet und der jüdischen Einwanderung entzogen.
      1922-39 massive arabischen Ausschreitungen gegen die Juden mit tausenden von jüdischen Opfern, hauptsächlich streng religiöse Juden, denen ihr Glaube jegliche Gewalt verbietet
      und die sich darum nicht wehren. Die gesamte jüdische Einwohnerschaft Hebrons wird erdolcht.
      Erst der Kampf der jüdischen Bevölkerung des Landes gegen die Engländer und Araber zwingt die Weltöffentlichkeit dazu, die Schaffung eines "jüdischen" Staates Israel zu erlauben. Im Gazastreifen, Nordgaliläa und der heutigen "Westbank" soll ein palästinesisch-arabischer Staat entstehen. Die arabischen Politiker weltweit lehnen diese Regelung kategorisch ab. In der Uno laufen tumultartigen Szenen ab. In dem sofort ausgebrochenem Unabhängigkeitskrieg, in den auch die regulären Armeen Ägyptens, Syriens, Jordaniens, Iraks und Libanons, offiziell auf der Seite der arabsischen Palästinenser, in Wirklichkeit jedoch aus eigenen territorialen und innenpolitischen Interessen massiv eingreifen, können sich die jüdischen Israelis behaupten.
      Obwohl die Ägypter den heutigen Gazastreifen und die Jordanier die gesamte heutige Westbank erobern, wird von ihnen auch nicht im Entfernsten daran gedacht, hier einen
      unabhängigen palästinensischen Staat zu schaffen.
      Die teilweise vertriebene, teilweise selbst aus dem zu diesem Zeitpunkt israelischem Gebiet geflohene palästinensische Bevölkerung wird ganz bewusst unter menschenunwürdigen Bedingungen von ihren arabischen "Brüdern" in Lagern gehalten (Wie man sieht, sind diese Flüchtlingslager keine israelische "Erfindung").
      Etwa 1/4 der Einwohner der israelischen Gebiete sind Araber, denen volle Bürgerrechte verliehen werden.
      Trotz internatinaler Garantien wird die jüdische Einwohnerschaft der jerusalemer Altstadt vertrieben, allen gläubigen Juden ist der Zugang zur "Klagemauer" verwehrt. (ist das die religiöse "Toleranz" auf arabisch?).
      In den moslemischen Staaten der Region beginnen massenhafte Verfolgungen der dort seit fast 2000 Jahre lebenden Juden, was Israel zum Bevökerungstransfer veranlasst. Dass Israel, als "jüdischer Staat" definiert, zwar die Probleme der eigenen jüdischen, nicht jedoch der palästinensisch-arabischen Flüchtlinge zu lösen fähig oder gewillt ist, bleibt wohl für immer ein schweres Versäumnis der israelischen Politik.
      Die weitere Geschichte ist bekannt. Durch den von Agypten, Syrien und Jordanien gewollten und provozierten sog. "6-Tage-Krieg erobert Israel die Westbank, den Sinai samt Gazastreifen und die Golanhöhen. Damit übernimmt die israelische Militärverwaltung das Problem der palästinensischen Flüchtlinge von den Jordaniern und Ägyptern, kann dieses aber nicht (auch nur befriedigend für
      die Flüchtlinge) lösen. bedigt durch die verstärkte jüdische Einwanderung und geleitet von religiös ausgerichteten "probiblischen" Bewegungen schaffen die Israelis jedoch neues Unrecht, indem auf teilweise gekauften, teilweise eindeutig enteignetem ehemals arabischen Land in der Westbank ( in Gaza nur sporadisch)
      Siedlungen an Stellen der alten israelitischen Städte und Dörfer der biblischen Zeit gebaut werden.
      Auf die Geschichte der Fatah-Bewegung, der PLO sowie anderer palästinensischer Organisationen und Bewegungen werde ich hier nicht eingehen.
      Dass der Machtantritt Sharons die heutige Intifada und die Terrorwelle ausgelöst hat muss die Geschichte eindeutig verneinen. Wie es jedem heutigen Menschen noch bewusst sein sollte, fanden damals gerade Verhandlungen zw. Arafat, Barak und Clinton statt, wo Barak zu erheblichen, Arafat jedoch letzendlich zu keinen Zugeständnissen bereit war, wo in der Zwischenzeit Hamas, Jihad islamiya, Hisbollah und die Arafat direkt unterstellten "Al-Aqsa-Brigaden" der Fatah
      das israelische "Kernland" (und nicht die Siedlungen oder Armeestandpunkte in den sog. besetzten Gebieten) mit massiven Terror überzogen, woraufhin Barak unter starken innenpolitischen Druck geriet und die linken israelischen Parteien die Wahlen verloren. Die Palästinenser haben Sharon also, im Grunde genommen, "herbeigebombt".
      Die ehemals extrem starke "peace-Now"-Bewegung in Israel verlor jegliche Unterstützung in der Bevölkerung. Anstatt auf die Israelis in Kompromissen zuzugehen, haben die palästinensischen Organisationen bewirkt, dass die israelische Bevölkerung vom solchen "Frieden" mit den Palästinesern nichts wehr wissen will.
      Im Gegesatz dazu, was hier manche bewusst irrtümlich verbreiten, ist die israelische Wirtschaft seit ca. 3 jahren überhaupt nicht mehr auf die palästinensischen Arbeitskräfte angewiesen, die haben sich einfach Gastarbeiter aus Philippinnen, Rumänien, Russland, Ukraine und Bulgarien geholt. Dank ihren "Anführern" hat die arabische Bevölkerung der besetzten Gebiete wohl für lange Zeit jegliche Arbeitsplätze in Israel (und das sind die einzigen Arbeitplätze, da alle arabischen Staaten sich einen "Dreck" um die palästinensische Wirtschaft kümmern) eingebüsst. Fast 1500 Tote auf beiden Seiten, die meisten davon unschuldige Zivilisten, ein völliger wirtschaftlicher Ruin und politischer Chaos sind das traurige Resultat dieser "Al-Aqsa-Intifada", die von Arafat zwar nicht selbst initiiert, jedoch massiv neu geschürt und unterstützt wurde und ist.
      Und jetzt, @h.s., willst du die Juden Israels wieder nach Europa, Afrika, Asien und Amerika "umsiedeln", wo sie auch keiner haben will?
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 08:12:27
      Beitrag Nr. 33 ()
      @theak: dass die Israelis gar nicht das problem sind, stimmt, Sharon jedoch ist ein Problem, auch für Israel.
      @oktopodius: dass du Angst hast, ist eine völlig normale Reaktion eines normalen Menschen. Das ist in deinem Falle, verzeih mir, gelinde gesagt, schon ein Fortschritt.
      Wenn jedoch moslemische (arabische) Terroristen in deiner Nähe ( wie gestern angekündigt, z.B. in Venedig ) in einem christlichen (und nicht in einem jüdischen!) Land Bomben zünden wollen, sei dir sicher, dass sogar ein "blutrünstiger
      Herr (Jude) Sharon" (@weehaa`s Vokabular aus einem Posting gestern abend(!), erinnert mich stark an sämtliche antisemitische Hetzparolen!) damit relativ wenig zu tun hat!
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 16:41:00
      Beitrag Nr. 34 ()
      @genya



      "Und jetzt, @h.s., willst du die Juden Israels wieder nach Europa, Afrika, Asien und Amerika "umsiedeln", wo sie auch keiner haben will?"

      Nein, ich hatte doch geschrieben: "Als Gegenleistung:
      1) Erkennen alle arabischen, bzw. moslemischen Länder den Staat Israel völkerrechtlich an und nehmen mit ihm diplomatische Beziehungen auf.(Und auch alle anderen Länder, die das noch nicht getan haben)"




      Also bin ich doch für den weiteren Bestand des Staates Israel, oder !?!:confused:


      "Nicht nur, dass du mit einer Geschichtsfalsifikation ohne gleichen den Juden das Recht auf ihr Land Israel aberkennst....."


      Wo denn ?????:confused:



      Ich bestreite überhaupt nicht die geschichtlichen Fakten, die du aufführst, aber wo soll das hinführen, wenn man 2000 Jahre alte Rechnungen zu begleichen versucht ???

      Ich hatte geschrieben: "Aber das Rad der Geschichte lässt sich nun mal nicht mehr zurückdrehen."



      Deutschland hatte nach dem 1ten und dem 2ten Weltkrieg völkerrechtswidrig Elsass-Lothringen und Ostpreusen/Schlesien verloren.Diese Gebiete hatten schon über 1000 Jahre zu Deutschland gehört.Soll jetzt die Bundeswehr dort einmaschieren, das Land besetzten und deutsche "Siedlungen" dort anlegen ???

      Klar, natürlich nicht, denn das Rad der Geschichte lässt sich nun mal nicht mehr zurückdrehen.


      Die "Palästinenser" wohnen nun auch schon über 1600 Jahre in ihrem/dem Land.(4) im 6 Jh. n.Chr. erobern die islamisierten Araber das Land) Sollen sie wieder dahin gehen, wo sie vor 1600 Jahren hergekomme sind ??

      Auch hier kann man das Rad der Geschichte nun mal nicht mehr zurückdrehen.



      Der jüdische Staat besteht jetzt seit mehr als 50 Jahren. Die jüdischen Einwanderer und ihre Kinder und Enkel können auch nicht mehr dorthin zurück, woher sie ausgewandert sind.Selbst wenn sie es wollten, man würde sie nicht so einfach wieder aufnehmen.
      Also muss der Staat Israel allein schon aus diesem Grund weiter bestehen.

      Letztentlich gilt auch hier, daß man das Rad der Geschichte nun mal nicht mehr zurückdrehen kann.




      Das Empfinden für Gerechtigkeit sagt einem, daß die Juden ihr Land haben sollen, es teilt einem aber auch mit, daß man die Palästinenser, als Preis für diese Gerechtigkeit, nicht ungerecht behandeln und entrechten darf.






      @#25 und 27 von wolaufensie

      Gut, jetzt weiß ich, daß du Vorurteile generell für Urteile hälst.
      Da bin ich anderer Meinung.
      Zum Beispiel glaube ich nicht, daß alle Deutschen Nazis sind, weil, dann wären du und ich ja auch welche, ja, und es wäre mir neu, wenn ich einer wäre, das hatte ich bis jetzt jedenfalls noch nichts gewusst.


      Sicher haben "wir alle die Bilder am 11.9.2001 gesehen von dem
      Spass der Moslems auf den Strassen, wo Geschäftsleute
      aus Freude noch umsonst Gebäck verteilten."

      Und, hattest du mit einem Satelitensystem die Straßen des Westjordanlandes und des Gazastreifen überwacht, um sagen zu können, daß überall derartige Szenen anzutreffen waren ??
      Es ist aber auch für mich unstrittig, daß der Hass auf Amerika, wegen der Unterstüzung Israels, bei den Palästinesern sicherlich weitverbreitet ist.




      "Ich vermisse bei den Moslems eine wirkliche Auseinandersetzung mit inneren Angelegenheiten, also mit sich selber."

      Ja, die kritische Auseinandersetzung mit sich selber vermisse ich bei den Moslems auch.
      Diese fehlende Selbstreflektion macht sie leider nicht besonders sympathisch.
      In der Regel sind solche Menschen meistens auch noch schrecklich humorlos, was sie obendrein auch noch muffeliger macht.

      Aber so verhalten sich halt frustrierte Verlierer.Wer immer den Kürzeren zieht, hat wenig Lust, sich selbst die Schuld dafür zu geben, weil er sich damit selbst vor`s Schienenbein tritt.Das da einem die Lust auf Scherzen vergeht, ist ja dann auch kein Wunder.







      H_S
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 18:03:02
      Beitrag Nr. 35 ()
      @h-s: ich habe nichts gegen Gerechtigkeit gegenüber dem palästinensischen Volke, jedoch bitte schön nicht auf Kosten des Lebens des jüdischen Volkes. Wer unschuldige Menschen tötet, hat in meinen Augen jeglichen Anspruch auf eine Gerechtigkeit verspielt und muss wohl oder übel damit rechnen, dass er eines schönen tages zur Rechenschaft gezogen wird.
      In deinem ersten Beitrag hast du wohl die Existenz Israels als ein "Fehler" bezeichnet und den Juden jegliche existierenden geistigen, religiösen und emotionalen Verbindungen mit Israel aberkannt.
      Es sind auch keine 2000 jahre alten Rechnungen - die jüdische Gemeinde Hebrons wurde erst Ende der 20er Jahre von den Moslems physisch ausgelöscht, auch Übergriffe in Zfat, Jaffa und Jerusalem in den 20er, 30er und 40er-Jahren könnte man erwähnen. Müssen arabische Palästinenser, immer, wenn sie sich in ihrer Bevölkerungsmajorität bedroht fühlen, mit Pogromen, Mord und Totschlag antworten?
      Übrigens hat @wolaufensie völlig recht mit seiner Erkenntnis, den wirklichen Grund für Intoleranz im Islam selbst gefunden zu haben
      Dein Vergleich Deutsch./Frankr. mit Elsass/Lothr. "hinkt"
      etwas - die beiden Länder haben sich in ihrem nationalen Egoismus seit Jahrhunderten (!), von Ludwig dem 14en über Bismarck bis Hitler darum bekriegt, schliesslich lag deutschland völlig besiegt da, und die einsetzende paneuropäische Einigung hat den Deutschen sämtliche Chancen auf eine mögliche Revanche entzogen. Ausserdem ging es hier auch nicht um die nackte Existenz der beiden Völker und Länder.
      Sollte sich Israel zusammen mit Palästina doch irgendwann aus wirtschaftlichen Zwängen heraus zu einer wie auch immer gearteten Konföderation zusammenschliessen ( solche Pläne wurden unter Rabin und König Hussein von Jord. bereits diskutiert!), bin ich mir völlig sicher, dass auch hier das blosse Problem der Landverteilung sich selbst in Luft auflösen wird.
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 18:06:09
      Beitrag Nr. 36 ()
      @ genya

      "Wer unschuldige Menschen tötet, hat in meinen Augen jeglichen Anspruch auf eine Gerechtigkeit verspielt und muss wohl oder übel damit rechnen, dass er eines schönen tages zur Rechenschaft gezogen wird"

      Das trifft auch auf DEUTSCHLAND zu !

      Jo, das ist RACHE und DAS ist PRIMITIV, so PRIMITIV wie
      Sharon !
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 20:04:00
      Beitrag Nr. 37 ()
      "...ich habe nichts gegen Gerechtigkeit gegenüber dem palästinensischen Volke, jedoch bitte schön nicht auf Kosten des Lebens des jüdischen Volkes.....":confused:

      Wer ist denn dort der Starke und der Schwache ???
      Wer hat also die Macht seine Vorstellung von Gerechtigkeit durchzusetzen ???
      Wer musste, insgesamtgesehen, die höchsten Kosten aufbringen ???



      "Wer unschuldige Menschen tötet, hat in meinen Augen jeglichen Anspruch auf eine Gerechtigkeit verspielt "

      Dann hätte Israel schon in den 40ziger Jahren jeden Anspruch auf Gerechtigkeit verspielt, als seine Protagonisten durch (Bomben-)Terror unschuldige
      Menschen getötet haben.(Britische Staatsbürger/ Zum Beispiel der Anschlag auf das Hotel King David von jüdischen Extremisten/Ganz unten habe ich noch einen Artikel darüber reingestellt)



      In deinem ersten Beitrag hast du wohl die Existenz Israels als ein "Fehler" bezeichnet und den Juden jegliche existierenden geistigen, religiösen und emotionalen Verbindungen mit Israel aberkannt.



      Nein, ich halte nicht die Existenz Israels für einen Fehler,
      sondern für einen Fakt den man akzeptieren muss und nicht mehr rückgängig machen kann.

      Ein Fehler war die Gründung des Staates.

      Man hätte stattdessen: "die Juden in ihren Länden als gleichberechtigte Staatsbürger, unter allen anderen, integrieren und beschützen müssen.Denn schließlich leben sie schon seit Jahrhunderten, bzw. Jahrtausenden in ihrer alten neuen Heimat.(Europa, USA)"






      Ich aberkenne den Juden auch nicht jegliche existierenden geistigen, religiösen und emotionalen Verbindungen mit Israel, genausowenig wie ich den Ostpreusen/Schlesiern/Sudetendeutschen usw. jegliche existierenden geistigen, religiösen und emotionalen Verbindungen zu ihrer Heimat abspreche.Wie käme ich auch dazu ???:confused:


      "Dein Vergleich Deutsch./Frankr. mit Elsass/Lothr. "hinkt"....."

      Ja, zugegeben.
      Mir viel auf die Schnelle nicht besseres ein.
      Aber irgendwie "hinken" ja auch alle historischen Vergleiche, weil man in der Geschichte nur sehr selten etwas genau "Vergleichbares" auffinden kann.




      Du beziehst ganz klar Position für die israelische Seite.

      Ich sehe das eher aus der neutralen Perspektive.
      Ich würde mich freuen, daß beide Seiten das bekommen, was sie sich wünschen und dabei zu einer einvernehmlichen Lösung kommen.Denn es gibt auf der Welt noch`ne ganze Menge anderer Probleme.



      ".....die jüdische Gemeinde Hebrons wurde erst Ende der 20er Jahre von den Moslems physisch ausgelöscht, auch Übergriffe in Zfat, Jaffa und Jerusalem in den 20er, 30er und 40er-Jahren könnte man erwähnen. Müssen arabische Palästinenser, immer, wenn sie sich in ihrer Bevölkerungsmajorität bedroht fühlen, mit Pogromen, Mord und Totschlag antworten?"


      Nein, müssen und sollten sie nicht.Ein derartiges Verhalten ist auch durch nichts zu rechtfertigen.Aber ich persönlich bin immer ein wenig ratlos, wenn ich mir vorstellen soll, wie ich als Palästinenser damals, wie heute, meine Interessen/Rechte zur Geltung zu bringen soll ???



      Eine Frage an dich GENYA: Wenn du Palästinenser wärst, wie würdest du versuchen deine Interessen/Rechte zur Geltung zu bringen ???


      H_S





      .........................



      Aus: "www.hagil.com"



      Eine neue israelische Geschichtsschreibung ?

      Wahre Identifikation beruht auf Tatsachen


      Zum Jahreswechsel tobte in Israel ein heftiger Streit um das Geschichtsbewusstsein in den eigenen Schulbüchern. Alice Schwarz-Gardos kommentierte (Chadshoth Israel): "Es geht um Geschichtsbewusstsein in den Hirnen der zukünftigen Generationen, die `Josef nicht kannten`, wie es in der Lehre heisst. Die Jugend, die neue Generation, war nicht dabei, als der Weltkrieg und danach der Unabhängigkeitskrieg tobte, und ihr wollen die neuen Historiker nun eine neue, `entmythogisierte Wahrheit` vorsetzen".
      Niemand hätte von alledem etwas gemerkt, hätte nicht die "New York Times" die Sache zur Sprache gebracht. Eine Schlagzeile auf Seite Eins verkündete: "In Israel ersetzen neue Schulbücher für Geschichte Mythos durch Tatsachen". Die rechtsgerichtete englischsprachige "Jerusalem Post" geriet in helle Aufregung. "Die israelischen Schulbuchautoren schießen weit über ihr Ziel hinaus. Der Stolz des Volkes wird unterminiert. Der Verzicht auf Mythen und Dogmen untergräbt die Legitimität unseres staatlichen Strebens".
      Meiner Meinung nach sind solche Äußerungen gefährlicher als alle `neuen Geschichtsschreiber` zusammen, vermittelt doch die `Jerusalem Post` den absolut irrigen Eindruck, als sei der Staat Israel auf Mythen und Dogmen aufgebaut.
      Jedermann wird zugeben, dass sich Geschichtsbetrachtung ändert. Alice Schwarz-Gardos beklagt: "Man wird des nationalen Pathos leicht müde. Nichts ist sakrosankt. Sogar wissenschaftliche Erkenntnisse und mathematische Regeln können sich ändern".
      Es scheint, dass der Skandal um die neuen Geschichtsbücher in der Hauptsache auf mangelhaften Lesekenntnissen beruht. Hysterische Reaktionen der Rechten halten die Öffentlichkeit von einer Diskussion tatsächlicher Inhalte ab, und vielleicht ist ja genau dies die Absicht.
      Eine Revolution?
      Nach Eli Podeh (`Eine Revolution?` haArez 16-09-99) wird man die Erwähnung einiger bisher (zumindest in den Schulbüchern) ungenannter - dennoch aber allgemein bekannter Tatsachen, kaum als `revolutionären Schritt` bezeichnen können.
      Zur Veranschaulichung hier zwei oft genannte Beispiele: Zum israelischen Unabhängigkeitskrieg hiess es in der letzten Ausgabe v. 1984: "Die jüdische Gemeinschaft im damaligen Palästina zählte 650.000 Seelen. Die arabischen Staaten hatten zusammen 40 Millionen Einwohner. Die Erfolgschancen der Juden waren zweifelhaft und die jüdische Gemeinschaft musste alle verfügbaren Menschen rekrutieren, um sich zu verteidigen".
      Heute heisst es: "Dem Jishuw standen mehrere untereinander uneinige arabischen Staaten gegenüber. Durch bessere Planung und Organisation, effektiveren und phantasievolleren Einsatz der Ausrüstung, höhere Motivation und Einigkeit, gelang es den wesentlich besser ausgebildeten Kämpfern an fast jeder Front und in fast jeder Schlacht den Lauf der Dinge zu unseren Gunsten zu beeinflussen". Weiter wird ein Zeitzeuge zitiert (Gen. Meir Pa`il): "Für die Juden war - auch mit gut ausgebildeten Rekruten und besseren Waffen eine unendliche Anstrengung notwendig, um gegen die zahlenmäßige arabische Überlegenheit anzukommen."
      Stolz braucht keine Verklärung!
      Anstatt in der aktuellen Formulierung eine (wenn auch unvollständige) Zusammenfassung genau jener Werte zu erblicken, die auch heute für den Erfolg (und den Stolz) Israels notwendig sind, spricht ein Kommentator des national-fundamentalistischen Senders `Aruz 7` vom `Ausverkauf nationaler Werte`.

      Die `Behauptung` des Geschichtsbuches ein Teil der arabischen Einwohnerschaft sei mit Gewalt vertrieben worden, wird als `jüdischer Selbsthass` diffamiert. Dass die neuen israelischen Schulbücher die Schüler auch mit der arabischen Bezeichnung für die Ereignisse von 1948 (`Al-Nakba`, die Katastrophe) bekanntmachen und sie auffordern, auch den palästinensichen Standpunkt zu bedenken, erinnert eine Sprecherin des Likud (L.Livnat) an PLO-Propaganda.

      Es sei keine Schande und nichts Bösartiges, auf die eigenen Errungenschaften stolz zu sein, bemerkt sie, gerade so, als ob es nicht möglich sei, auf die Errungenschaften der Gründergeneration und das im Laufe der Staatlichkeit Erreichte stolz zu sein, gerade im Lichte einer von Mythen und Pathos befreiten klaren Betrachtung.
      Der Historiker Tom Segev (Hebr. Univ. Jerusalem) kommentierte die Aufregung in einem Artikel `Schau was sie mit unseren Mythen gemacht haben... (17-09-99, haArez) folgendermaßen: "Das Buch von Eyal Naveh sagt das Gegenteil dessen, was ihm unterstellt wird. Um dieses Werk dürften die Eltern jener Schüler, die dieses Buch heute benutzen, ihre Kinder beneiden - gerade dann, wenn sie dieses Buch mit den altbackenen Ausgaben ihrer eigenen Schulzeit vergleichen".
      Die neuen israelischen Schulbücher sollen übrigens nur in den staatlichen Schulen verwendet werden. Chadshoth Israel warnt: "Die sogenannten Sonderschulen der ultraorthodoxen Schas-Partei werden natürlich weiter ihre eigenen Lehrbücher mit diametral entgegengesetzten, fanatisch jüdisch-egozentrischen Thesen und frommen Dogmen verbreiten. Es gibt kein "besseres" Rezept für die Spaltung des Volkes und die Unterminierung des Staates", und schließt: "Man kann nur hoffen, dass die Regierung die ungeheuer große Gefahr sieht, die aus dieser Richtung droht, und etwas unternimmt. Rechtzeitig, damit man unbesorgt nicht nur in das neue Jahr, sondern überhaupt in die Zukunft blicken kann".


      david gall / haGalil 10-99







      Milhamoth Jisrael

      Der Unabhängigkeitskrieg


      Wie durch ein Wunder, gelang es dem neugegründeten Staat Israel, im Verlauf des Unabhängigkeitskrieges von 1948 seine Position zu festigen - trotz der gewaltigen Überlegenheit seiner Gegner. Am Ende der Kampfhandlungen sah sich Israel im Besitz eines Gebietes, das vor allem im Galil und z.T. auch im Zentrum des Landes erheblich größer war als es der UN-Teilungsplan von 1947 vorgesehen hatte.





      Viele arabische Bewohner waren aus diesen Gebieten geflohen. Dies geschah teils infolge arabischer Aufrufe, teils unter direktem israelischem Druck, teils in Panik angesichts des Terrors extremistischer jüdischer Organisationen (Irgun, Ezel, Stern).

      Diese Flüchtlinge wurden von den arabischen Nachbarländern nicht eingegliedert, sondern dauerhaft in Flüchtlingslagern untergebracht. Aus den in steter Unzufriedenheit gehaltenen Massen dieser Lager rekrutierten später arabisch-palästinensische Guerillaverbände ihre Kampfeinheiten. Der Waffenstillstand 1949 zwischen Israel und den arabischen Konfliktstaaten hatte für Israel ungünstige Grenzen zur Folge. Jerusalem wurde in einen West- und einen Ostsektor geteilt. Tel Aviv lag nur 18 Kilometer von den ersten jordanischen Militärposten entfernt.

      Dem Waffenstillstand folgte kein Friedensschluß. Die arabischen Staaten lehnten direkte Verhandlungen und die Anerkennung Israels ab. Stattdessen duldeten sie einen Kleinkrieg bewaffneter Banden an Israels Grenzen. Die Gründung eines arabischen Staates in Palästina wurde ebenfalls strikt abgelehnt, weil darin eine Anerkennung der Teilung Palästinas (wie 1947 von der UN vorgesehen) gelegen hätte. Das Westjordanland wurde von Transjordanien annektiert, das Gesamtgebiet hieß nun Jordanien. Der Gazastreifen kam unter ägyptische Verwaltung, wurde aber nicht von Ägypten annektiert, d.h. die dortigen Bewohner, bzw. die dorthin geflüchteten Palästinenser erhielten keine ägyptischen Bürgerrechte.







      Das King David
      von Tachles

      Ein Hotel als Stück Jerusalemer Geschichte




      Seit je war das Jerusalemer King-David-Hotel die erste Wahl für gekrönte Häupter, abgesetzte Tyrannen, in Verruf geratene Präsidenten, Wegbereiter des Zionismus und für Hollywood-Stars. Schon kurz nach seiner Eröffnung im Jahre 1931 hat das Hotel begonnen, Jerusalem seinen Stempel aufzudrücken.

      Wer hier arbeiten will, muss ein Ohr und ein Auge für das kleinste Detail haben und ein Talent für Diskretion. Nein, es handelt sich nicht um den Sicherheitssektor, den Geheimdienst und nicht einmal um die Regierung. Vielmehr geht es um das King David Hotel, das 70 Jahre alte Gebäude aus rosafarbenem Sandstein im Herzen Jerusalems. Von Prominenten (beispielsweise Bill Clinton, dem ein Hamburger besser schmeckte als ein elegantes Mahl) bis hin zu Weltereignissen (1991, in der Lobby des Hotels, die Verkündigung der Madrider Konferenz, die den Friedensprozess in Gang gebracht hatte) - das Hotel und sein Personal haben israelische und Weltgeschichte aus nächster Nähe miterlebt. "Jede Großstadt hat ihr spezielles Hotel", sagt Generaldirektor Haim Shkedi, "und in Jerusalem ist es das King David".

      Die Leitung des Flaggschiffs der Dan-Hotelkette ist immer sehr anspruchsvoll, fügt er hinzu. Die für Shkedi in dieser Hinsicht schwierigste Zeit, sowohl als Mensch als auch als Hotelier, waren, wie er sich erinnert, die Tage nach Jitzchak Rabins Ermordung:

      Unmittelbar nach Bekanntwerden der schrecklichen Nachricht begannen wir mit den Vorbereitungen des Hotels. Wir wussten, dass ausländische Würdenträger, die zur Beerdigung kommen würden, bei uns absteigen wollten. Schliesslich zählten zu unseren Gästen ein amtierender und zwei ehemalige US-Präsidenten, der britische Premierminister, der britische Thronfolger, die holländische Königin, der König Jordaniens, der ägyptische Präsident und der Außenminister von Oman. Und alle kamen ohne Reservierung!
      Ich weiß noch, wie ich mich bei Prinz Charles entschuldigte, weil wir keine Suite für ihn hatten. Er nahm es sehr gelassen. Und als der omanische Außenminister hereinspazierte, schnappte ich mir einfach einen Zimmerschlüssel, ohne zu prüfen, ob der Raum überhaupt frei war.

      Von Kaisern und Königen

      Die Tradition des King David, gekrönte Häupter, Kaiser, abgesetzte Tyrannen, in Verruf geratene Präsidenten, Wegbereiter des Zionismus und Hollywood-Stars zu beherbergen, setzte gleich mit seiner Öffnung im Januar 1931 ein. Die verwitwete Kaiserin von Persien und Königinmutter Nazli von Ägypten verbrachten die Sommermonate der dreißiger Jahre dort, und auch König Abdullah von Jordanien war ein regelmäßiger Besucher, wobei seine Pferde- und Kamelwache vor dem Hotel Position bezog.

      Andere machten das siebenstöckige Gebäude zu ihrem permanenten Heim. So zog der exilierte spanische König Alfonso XIII. 1931 ins King David ein. Im Jahre 1936 folgte der von den Italienern aus seiner Heimat vertriebene Kaiser Haile Selassie von Äthiopien, und nach der Besetzung Griechenlands durch die Nazis 1942 gesellte sich ihnen König George II. hinzu.Vor der griechischen Regierung hatte 1936, nach der arabischen Revolte, schon die britische Mandatsregierung im obersten Stock des King David ihr Notstands-Hauptquartier eingerichtet.

      Später dehnten die Briten sich auf den ganzen Südflügel aus und machten das Hotel zum administrativen und militärischen Nervenzentrum ihrer Herrschaft in Palästina. Am 22. Juli 1946 jedoch transportierten jüdische Untergrundkämpfer sechs mit Sprengstoff gefüllte Milchkannen in den Keller des Gebäudes und brachten sie zur Explosion.Über 90 Menschen starben, und der Südwestflügel des Hauses wurde zerstört.

      Der Hotelbetrieb wurde geschlossen, und der Rest des Gebäudes wurde zu einer britischen Festung, bis am 4. Mai 1948 der "Union Jack" eingeholt wurde und die Briten Palästina verließen.
      Das Internationale Rote Kreuz zog ein und machte aus dem Hotel eine Zufluchtsstätte für Frauen und Kinder, die vor den Schrecken des Krieges flohen. Als nächstes kamen die Waffenstillstands-Überwacher der UNO, und dann die israelische Armee. Sie hissten die blau-weisse Israel-Flagge und errichteten auf dem Dach eine mit Sandsäcken geschützte Stellung.


      Ende 1949 nahm das King David den Hotelbetrieb wieder auf. Am Rande des Niemandslandes gelegen (jordanische Kugeleinschläge sind noch immer an der Hinterfront des Hauses zu sehen), musste das Unternehmen mit einem praktisch nicht existenten Tourismus und strikter Rationierung kämpfen. Anfangs 1956 wurde das gesamte Personal entlassen und das Hotel schloss seine Tore erneut. Noch im gleichen Jahr erwarb die Familie Federman das Haus und unterzog es einer gründlichen Renovierung. Diese Investition machte sich spätestens ein Jahrzehnt später bezahlt, als Ost- und West-Jerusalem als Folge des Sechstagekrieges wieder vereint wurden.

      Touristen, Pilger und Prominente überschwemmten die Stadt und das Hotel. Danny Kaye, Elizabeth Taylor, Michael Caine, Ingrid Bergman, Marcello Mastroianni und Kirk Douglas gehörten zu den Berühmtheiten, die Jerusalem damals besuchten - und im King David wohnten. Ganz besonders gefragt waren die einst wegen der jordanischen Scharfschützen gemiedenen De-Luxe-Suiten mit Blick auf die Altstadt. Afrikanische Staatsmänner und UNO-Friedensmacher benutzten die Sitzungszimmer des Hotels und US-Außenminister Henry Kissinger schlug dort während seiner endlosen Pendelmissionen in den Jahren 1974 und 1975 seine Zelte auf.


      "Als Kissinger im Juni 1974 aus Syrien zurückkam", erinnert sich Avraham Weiner, der damalige stellvertretende Direktor, "und Premierminister Golda Meir Champagner bestellte, waren wir die ersten, die wussten, dass er eine gute Nachricht brachte". Kurz danach wurde das Entflechtungsabkommen zwischen Israel und Syrien bekannt gegeben. "Im November 1977 waren wir auch unter den ersten, die wussten, dass Sadat unterwegs nach Jerusalem war, denn wir wurden aufgefordert, alle Gäste zum Verlassen des Hotels aufzufordern.

      Wir wurden natürlich zu Stillschweigen verpflichtet, da noch keine offizielle Bekanntmachung veröffentlicht worden war". Am Tag vor Sadats Ankunft wurde in der Präsidentensuite die erste direkte Telefonverbindung zwischen Kairo und Jerusalem eingerichtet.


      Heute gehört es laut Shkedi zu den größten Herausforderungen des Hotels, den alten warmen Charme zu bewahren und trotzdem den Anforderungen der Moderne zu genügen. Die dunkle Holztäfelung der Lobby wurde ebenso beibehalten wie die großen Topfpflanzen, die beeindruckenden Säulen und die dekorativen Ecken.

      Die Gäste werden jedoch nicht mehr von Pagen in dunkelgrünen Jacketts, weißen Hemden, mit Gold versetzen Westen und türkischen Hosen begrüßt. Stattdessen werden Stammgäste am Flughafen abgeholt, man kann mobile Telefonapparate mieten, und jedes Zimmer verfügt über eine Internet-Verbindung.

      Den Gästen stehen heute vier verschiedene Restaurants zur Verfügung, wobei Rafi Cohen, der Chefkoch eines dieser Etablissements, vom französischen Restaurant-Guide "Gault Millau" als "Entdeckung des Jahres 2001" angepriesen wird. "Die Menschen erwarten heute viel mehr", sagt Robert Gabby, der 1951 im Hotel angefangen und es bis zum Chef-Concierge gebracht hat. "In den alten Tagen waren sie geduldiger. Sie hörten einander zu und nahmen die Dinge viel gelassener".

      Haim Shkedi bestätigt diese Ansicht. "Präsident Clinton hatte sich bei uns angesagt, und seine Sicherheitsleute trafen vor ihm ein", erinnert er sich. "Sie durchsuchten das ganze Haus, und dann erläuterte uns die Hotelleitung, wer genau sich dem Präsidenten nähern durfte und wer nicht, wer ihn anreden durfte und wer nicht. Als Bill Clinton dann eintraf, wusste jeder von uns, wie er sich zu verhalten hatte. Alle - außer dem Präsidenten selber. Er betrat die Lobby, schüttelte jedem von uns die Hand, ging an die Rezeption, stellte sich vor und scherzte mit den Angestellten aller Positionen. Vor allem versicherte er sich, dass der Chefkoch über seine Schwäche für einen guten Hamburger informiert war!"

      Tatsache, dass das Haus nicht mehr das Angriffsobjekt jüdischer Untergrundkämpfer ist, sondern der Aufenthaltsort für Staatsmänner und Berühmtheiten aus aller Welt.

      © 2001 tachles Jüdisches Wochenmagazin







      ..................
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 20:16:49
      Beitrag Nr. 38 ()
      Harry Schotter,
      wenn ich ein Satellitensystem hätte, wäre mir aufgefallen, dass es am 11.09.2001 auch einen Moslem gab, der nicht
      vor Freude getanzt hat. Nun, wenn Du von Nachrichten über
      Verkehrsunfällen auf der Autobahn hörst, dann weisst Du doch sicher auch, dass nicht alle Deutschen gleichzeiti
      verunglückt sind.
      Aber diese Mediendiskussionen mit Dir zeigen doch wo es hakt. Du forderst und beklagst hier Dinge
      die in moslemischen Staaten keine Rolle spielen, weil
      sie nicht existieren oder verboten wurden. Wenn Du Dich
      über Medienauftritte hier beschwerst, dann kehre lieber
      vor der eigenen Tür und sieh Dir die Medienentwicklung
      an Orten der Moslemregierungen an. Immer diese
      Rumeierei wegen falscher Darstellung in den Medien.
      Das macht Euch wirklich nicht beliebter in der freieren
      Welt. Wenn momentan die freue Welt nicht mehr ganz so frei ist, dann bedanke ich mich nochmal bei technisch gut
      geschulten Moslems, die auf ihr Gastland schei..en.
      Danke.
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 20:33:49
      Beitrag Nr. 39 ()
      @h-s:
      wer hier der starke und schwache sei, frag bitte die Angehörigen der Opfer der Selbstmordanschläge der letzten Tageund Wochen - sie könnes es dir eindeutig zu deiner vollen Zufriedenheit beantworten
      Die Frage, Wer die höchsten "Kosten" bezahlt hat, kann doch auch anderherum gestellt werden: wer hat die wirklich meisten unschuldigen Opfer zu beklagen?
      Da du hier auch von Bombenterror der Irgun sprichst, so war die Irgun nur eine Randgruppe innerhalb des Jishuw und, noch relativ weich formuliert, weit davon entfernt, auf eine breite Sympatie in der Bevölkerung zu stossen.
      Kannst du das selbe auch von den palästinensischen Terroristen sagen?
      Haganah und Palmach haben sich stets geweigert, durch die Irgun zu irgendwelchen terroristischen Akten hinreissen zu lassen.
      Wo doch die al-Aqsa-Brigaden als militär. Arm der Fatah so
      "friedliebend" sind...

      Was die Schulbücher betrifft - du solltest mal die offiziellen, von der palästin. Autonomiebehörde gedruckten
      Schulbücher sehen, in denen statt Tel-Aviv nur Jaffa steht, die meisten israelischen städte gar nicht existieren und über das GANZE LAND PALÄSTINA ( und nicht nur die 1967 besetzten Gebiete ) die ruhmreiche palästinensische Fahne weht. Die jüdische Bevölkerung des Landes wird auch ganz klar in "menschenfeindliche, zu eliminierende Zionisten" und
      "zeitweilig geduldete jüdische Gäste aus dem Ausland" /die bei Bedarf ja auch zu verschwinden haben/ getrennt.
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 20:37:53
      Beitrag Nr. 40 ()
      Posting #37 bezieht sich auf Posting #35 von GENYA


      Der richtige Link heißt: "http://www.hagalil.com/index.htm"




      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 21:25:02
      Beitrag Nr. 41 ()
      @woerni


      ".....Aber diese Mediendiskussionen mit Dir zeigen doch wo es hakt. Du forderst und beklagst hier Dinge die in moslemischen Staaten keine Rolle spielen, weil sie nicht existieren oder verboten wurden. Wenn Du Dich über Medienauftritte hier beschwerst, dann kehre lieber vor der eigenen Tür und sieh Dir die Medienentwicklung an Orten der Moslemregierungen an......":confused:

      ...Das macht Euch wirklich nicht beliebter in der freieren Welt......":confused:

      "eigenen Tür" ???
      "Euch" ???



      Wieso ?????:confused:

      Ich bin deutscher evangelischer Christ ! :)

      Ausserdem bin ich gegen jede Art von Doppelmoral.
      Eine einseitige Berichterstattung, die Tatsachen verzerrt, verfälscht oder bewusst Lügen mit hinzudichtet, ist in den westlichen, wie in den muslemischen Ländern gleichermaßen zu verurteilen.


      Aber ich kritisiere ja zuallererst mal dich, wegen deiner Pauschalisierungen.Und du kannst doch nicht wirklich behaupten, daß du die Dinge in einem besonderen Maße sachlich, neutral, differenziert, wert- und meinungsfrei darlegst, oder ???




      ........................................................




      @GENYA


      Genya, wie ist das denn nun ???

      Haben die Juden, die Israelis, der Staat Israel jeglichen Anspruch auf eine Gerechtigkeit verspielt,
      weil Bürger ihres Volkes unschuldige Menschen im Hotel King David getötet haben ???



      Ich denke nein.
      Sie haben nicht jeglichen Anspruch auf eine Gerechtigkeit verspielt.

      Oder bist du da anderer Meinung ???





      Schade, das du nicht meine Frage im Posting #37 beantwortet hast.

      "Eine Frage an dich GENYA: Wenn du Palästinenser wärst, wie würdest du versuchen deine Interessen/Rechte zur Geltung zu bringen ???"


      Würde mich wirklich interessieren.:):):)







      H_S
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 22:05:10
      Beitrag Nr. 42 ()
      Noch mal die wichtigsten Punkte aus Nr. 32, für diejenigen, die sich nicht für die biblische Vorzeit interessieren, sondern dafür, wer für die jetzige Situation der "bemittleidenswerten und unterdrückten Palästinenser" verantwortlich ist, also seit ca. 1 Generation. Was könnten also die heutigen palästinensischen Großeltern bei ein bißchen Selbstkritik ihren Enkel erzählen über die bösen Juden:

      "1922-39 massive arabischen Ausschreitungen gegen die Juden mit tausenden von jüdischen Opfern, hauptsächlich streng religiöse Juden, denen ihr Glaube jegliche Gewalt verbietet
      und die sich darum nicht wehren. Die gesamte jüdische Einwohnerschaft Hebrons wird erdolcht.
      Erst der Kampf der jüdischen Bevölkerung des Landes gegen die Engländer und Araber zwingt die Weltöffentlichkeit dazu, die Schaffung eines "jüdischen" Staates Israel zu erlauben. Im Gazastreifen, Nordgaliläa und der heutigen "Westbank" soll ein palästinesisch-arabischer Staat entstehen. Die arabischen Politiker weltweit lehnen diese Regelung kategorisch ab. In der Uno laufen tumultartigen Szenen ab. In dem sofort ausgebrochenem Unabhängigkeitskrieg, in den auch die regulären Armeen Ägyptens, Syriens, Jordaniens, Iraks und Libanons, offiziell auf der Seite der arabsischen Palästinenser, in Wirklichkeit jedoch aus eigenen territorialen und innenpolitischen Interessen massiv eingreifen, können sich die jüdischen Israelis behaupten.
      Obwohl die Ägypter den heutigen Gazastreifen und die Jordanier die gesamte heutige Westbank erobern, wird von ihnen auch nicht im Entfernsten daran gedacht, hier einen
      unabhängigen palästinensischen Staat zu schaffen.
      Die teilweise vertriebene, teilweise selbst aus dem zu diesem Zeitpunkt israelischem Gebiet geflohene palästinensische Bevölkerung wird ganz bewusst unter menschenunwürdigen Bedingungen von ihren arabischen "Brüdern" in Lagern gehalten (Wie man sieht, sind diese Flüchtlingslager keine israelische "Erfindung").

      ...

      "Durch den von Agypten, Syrien und Jordanien gewollten und provozierten sog. "6-Tage-Krieg erobert Israel die Westbank, den Sinai samt Gazastreifen und die Golanhöhen. Damit übernimmt die israelische Militärverwaltung das Problem der palästinensischen Flüchtlinge von den Jordaniern und Ägyptern, kann dieses aber nicht (auch nur befriedigend für
      die Flüchtlinge) lösen. bedigt durch die verstärkte jüdische Einwanderung und geleitet von religiös ausgerichteten "probiblischen" Bewegungen schaffen die Israelis jedoch neues Unrecht, indem auf teilweise gekauften, teilweise eindeutig enteignetem ehemals arabischen Land in der Westbank ( in Gaza nur sporadisch)
      Siedlungen an Stellen der alten israelitischen Städte und Dörfer der biblischen Zeit gebaut werden."

      ...

      "Wie es jedem heutigen Menschen noch bewusst sein sollte, fanden damals gerade Verhandlungen zw. Arafat, Barak und Clinton statt, wo Barak zu erheblichen, Arafat jedoch letzendlich zu keinen Zugeständnissen bereit war, wo in der Zwischenzeit Hamas, Jihad islamiya, Hisbollah und die Arafat direkt unterstellten "Al-Aqsa-Brigaden" der Fatah
      das israelische "Kernland" (und nicht die Siedlungen oder Armeestandpunkte in den sog. besetzten Gebieten) mit massiven Terror überzogen, woraufhin Barak unter starken innenpolitischen Druck geriet und die linken israelischen Parteien die Wahlen verloren. Die Palästinenser haben Sharon also, im Grunde genommen, "herbeigebombt".
      Die ehemals extrem starke "peace-Now"-Bewegung in Israel verlor jegliche Unterstützung in der Bevölkerung. Anstatt auf die Israelis in Kompromissen zuzugehen, haben die palästinensischen Organisationen bewirkt, dass die israelische Bevölkerung vom solchen "Frieden" mit den Palästinesern nichts wehr wissen will.
      Im Gegesatz dazu, was hier manche bewusst irrtümlich verbreiten, ist die israelische Wirtschaft seit ca. 3 jahren überhaupt nicht mehr auf die palästinensischen Arbeitskräfte angewiesen, die haben sich einfach Gastarbeiter aus Philippinnen, Rumänien, Russland, Ukraine und Bulgarien geholt. Dank ihren "Anführern" hat die arabische Bevölkerung der besetzten Gebiete wohl für lange Zeit jegliche Arbeitsplätze in Israel (und das sind die einzigen Arbeitplätze, da alle arabischen Staaten sich einen "Dreck" um die palästinensische Wirtschaft kümmern) eingebüsst. Fast 1500 Tote auf beiden Seiten, die meisten davon unschuldige Zivilisten, ein völliger wirtschaftlicher Ruin und politischer Chaos sind das traurige Resultat dieser "Al-Aqsa-Intifada", die von Arafat zwar nicht selbst initiiert, jedoch massiv neu geschürt und unterstützt wurde und ist."
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 22:25:51
      Beitrag Nr. 43 ()
      ..und dann als Nicht-Adressat ein Versuch zur Antwort auf Nr. 4 (zumal sie sich sinngemäß mit Genyas Antwort decken sollte).


      "@GENYA
      Genya, wie ist das denn nun ???
      Haben die Juden, die Israelis, der Staat Israel jeglichen Anspruch auf eine Gerechtigkeit verspielt,
      weil Bürger ihres Volkes unschuldige Menschen im Hotel King David getötet haben ???"

      Nicht DIE Palästinenser, wie nicht die Juden. Aber wenn die Zahlen aus Nr. 38,39 (?) stimmen, dann hat eben nur eine marginale Randgruppe der Israelis seinerzeit den Terror befürwortet, während ich letzte Woche in einem anderen Thread die Zahl von 71 % (!!!) aller Palästinenser gelesen habe, die Selbstmordanschläge begrüßen.
      In Israel werden Mörder von Zivilisten ganz überwiegend nicht in übergroßen Wandbildern als Helden verehrt, während dies bei den Palästinensern offensichtlich der Fall ist bei zahlreichen Mördern, die allein unschuldige Männer, Frauen und Kinder umgebracht haben, deren Verbrechen darin bestand, Pizza essen zu wollen....

      Das sind Unterschiede, die es einem zivilisierten Menschen zunächst nicht leicht machen, die einst vorhandene Sympathie mit dem unterdrückten Volk der selbsternannten Opfer noch lange aufrecht zu erhalten. Zumal das andere Volk bereits seit Jahrhunderten Opfer von Verfolgung ist und sich gleichwohl in der Gesamtheit als deutlich bedachter und zivilisierter erweist.
      Wenn ich mir die Frage stellen sollte, welche von beiden Seiten zunächst mal ein paar Schritte in Richtung Zivilisation machen sollte, bevor es überhaupt einen Frieden geben kann, dann weiß ich auch, welches Volk mir hier eher einfällt.
      Das sind alles Dinge, die einen leider auch in Deutschland immer mehr betreffen, weil es hier eine Vielzahl von immer radikaleren Jugendlichen gibt, die in ähnlicher Weise "unterdrückt und ausgegrenzt" werden. Sie gehen nicht zur Schule, sie sprechen nicht die Sprache und sie tun nichts dafür, irgendetwas daran zu ändern. Und eines Tages werden sie ihren bewaffneten Kampf eventuell auch mit der "jahrzehntelangen Ausgrenzung" begründen. (Während iü die doppelte bis dreifache Menge von Altersgenossen gleicher Nationen und gleichen Glaubens beweist, daß mit ein bißchen gutem Willen eine Integration durchaus möglich ist).
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 22:47:55
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hi Harry Schotter.
      sag doch mal genau, was Du willst.
      Ich sehe ständig abkopierte Texte von Dir rumjonglieren.
      Dazu schlechtgelaunt kommentierte Textfetzen irgendwo hingeworfen. Rumgenöle, dass nicht alle Moslems es krachen lassen, jedoch dort wo es kracht, Moslems sind. Mit diesem Diskussiosstil kann man sagen , dass nicht alle Deutsche Nazis waren, oder nicht alle KZ-Aufseher böses wollten. Dieser Diskussionsstil ist so perfide, weil er nur zum Ziel hat zu verwässern und blüht auch nur in Gutmensch- und
      Gutleb - Ecken.
      Was ist wenn Du einen Wespenschwarm beschreiben willst.
      Sagst Du dann auch einige, aber nicht alle Wespen
      haben mich gestochen ? Oder wenn Du einigen Skinheads
      in die Faust gelaufen bist : Einige aber nicht alle
      Skinheads in der Gruppe haben mich verprügelt ? Oder wenn
      Du die Judenvernichtung nimmst : Einige, aber nicht alle
      Juden wurden von uns vergast ?
      Der Spruch könnte von Mengele stammen. Willst Du das ?
      Oder was willst Du ?
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 23:47:07
      Beitrag Nr. 45 ()
      xylophon
      Die Letzte Generation der Palästinenser soll für die
      Greueltaten der Vorherigen Generationen ,durch Landraub, Demütigung etc. und der Aussichtlosigkeit auf Änderung büssen , ohne sich zu wehren.Diese kann von der heutigen
      betroffenen Jugend zu Recht nicht hingenommen werden, unabhängig davon ,was als Zivilisation bezeichnet wird.
      Wer Wasser anderen vorenthält,ich weis wovon ich Rede,
      kann schwerlich sich Zivilisiert nennen.Nicht für alle verständlich ,die nur einen Wasserhahn aufdrehen müssen
      zum unendlichen Verbrauch, bei geringen Kosten.
      Die beiden Völker müssen sich auf anderen Wege als durch
      Gewalt einigen,kein Glaube darf für die Vernichtung des
      anderen,schon garnicht auf einen 2000 jährigen Anspruch
      hergeleitet werden.Unser Frieden in Europa ist darauf
      Aufgebaut und hoffe diese Einsicht bleibt bestehen,so
      sicher bin ich mir da nicht mehr wie noch vor ein paar
      Jahren , wo die Forderung nach den Alten Gebieten weniger
      zu hören war.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 08:36:33
      Beitrag Nr. 46 ()
      @h.-s.:
      1) ich bin nicht Palästinenser, und möchte auch keiner sein, sonst müsste ich mich für sehr viele meiner Landsleute derzeit richtig schämen.
      2) Gandhi war doch auf seinem Wege des gewaltlosen Widerstands um einiges erfolgreicher, als die Palästinenser es je sein werden.
      Und da du (wahrscheinlich aufgrund deines unermüdlichen Gerechtigkeitsdrangs) so schwer von Begriff zu sein scheinst, will ich dir in einigen kurzen Worten auch versuchen zu erklären, warum:
      Um es mit dem israelischen Botschafter a.d. Avi Primor zu sagen: "es wird niemals einen Frieden OHNE das israelische
      Volk geben!" (na, dämmerts schon?)
      Israel als Staat hat wahrscheinlich mehr basisdemokratische (plebiszitäre) Elemente in seinen Verfassungsstruktuern als alle europäischen Länder (die Schweiz ausgenommen)
      Die öffentliche Meinung in Israel stellt (im Gegensatz zu der Bananenrepublik, in die sich Deutschland mittlerweile verwandelt zu sein scheint) eine wirkliche politische Kraft dar, gegen die keine wie auch immer geartete Regierung ankommt.
      Vor einer nicht all zu langen Zeit waren über 80% der politisch aktiven Israelis für einen Kompromissfrieden mit den Palästinensern, auch unter der Prämisse, dass dafür nicht nur Land, sondern auch Geld zur Entschädigung der Flüchtlinge bereitgestellt werden muss. Im Gegensatz zu manchen anderen Ländern stellt die Armee mit ihrer derzeitigen und ehemaligen Führungspitze nicht die Falken, sondern eher die Tauben dar. Das erklärt, warum gerade die Galionsfiguren der Friedensbefürworter in Israel alle zu den ehemaligen Spitzenkadern der Armee gehörten:
      M. Dayan, I. Rabin, E. Barak. Da die israelische Armee eine wirkliche Volksarmee ist, kann man sich leicht vorstellen, dass die politische Grundstimmung, die im Volke vorherrscht, auch und gerade besonders von der Armeespitze politisch vertreten wird. (Das beste Beispiel, wenn auch im negativen Sinne, sieht man ja gerade jetzt - A. Sharon repräsentiert eben die genau gegensätzliche Denkweise, die stellvertretend für die derzeitige vorherrschende Stimmung in der Armee und innerhalb des ganzen Volkes ist!)
      Was die Israelis unter Rabin und Barak wollten, war ein echter Friede mit den Palästinensern. Wir alle konnten während der letzten Jahre täglich nachvollziehen, wie der Stimmungsumschwung bis zu derzeitigen Situation stattgefunden hat. Es war nicht abrupt, es war ein langsamer stetiger Prozess, der jetzt darin gipfelt, dass fast 90% der Israelis es begrüssen würden, entweder die Palästinenser einzuzäunen (wie hinter dem Eisernen Vorhang), um sie dann im eigenen "Dreck" schmoren zu lassen, oder die Mehrzahl von ihnen auszusiedeln (was aussenpolitisch natürlich Unfug ist).
      Wenn, wie oft, gerade hier von manchem User, geschrieben wird, dass Palästinenser die Juden "friedensbereit bomben" wollen, so verkennen sie die typische israelische Psychologie. Während seiner kurzen Geschichte war Israel immer von Feinden umgeben, und diese äussere Gefahr stellte immer eine unerschütterliche Basis fürgewaltiges Gefühl der Zusammengehörigkeit dar, gerade in Krisenzeiten wie derzeit.
      Jedes neue Attentat, jede neue Bombe, jeder neuer Toter bewirkt eher das Gegenteil von dem, was die palästinensische
      führung damit bezwecke. Wer glaubt, Hamas, Jihad, Fatah seien absolut verschiedene verfeindete Organisationen, der irrt sich gewaltig - Arafat, dieser alte kleine Kacker zieht wirklich an allen Strängen, er kennt auch alle Fedajjinkommandeure persönlich. Daraus erklärt sich seine für manchen unbegreifbare Macht innerhalb der paläst. Gesellschaft. Er ist nichts anders als ein despotischer Diktator, der die nur ihm genehmen Leute an allen Ecken und Enden der Kommandostruktur postiert hat. Er allein entscheidet auch, an wem und wohin die Hilfsgelder der EU und der UNO und der "arab. Bruderländer" fliessen.
      Insofern ist die Logik von Sharon und seinen Ministern gar nicht so weit hergeholt, Arafat höchstpersönlich als den Hauptschuldigen an der Eskalation zu benennen.
      Israel wird unter welchem Ministerpräsidenten auch immer den Teufel tun, sich dem Bombenterror zu beugen. Das hat es noch nie getan, egal, wie schwerwiegend die Opfer waren.
      Hier beisst sich die palästinensische taktik am Granit fest.
      Deswegen, und damit habe ich auch hoffentlich deine Frage, Oktopodius, auch mitbeantwortet, ist die derzeitige paläst. Taktik (und nichts anders ist es - glaub mir, die haben ihre Leute, all die "von-Psychosen-geplagten-16-jährigen", richtig gut im Griff!), Israels Verhandlungsbereitschaft herbeizubomben, völlig falsch. Mich wundert es nur, dass Arafats Stab es aufgrund der eigenen Geschichte nicht erkennt: als alle paläst. Organisationen 1948-85 sich voll dem antiisraelischen terror verschrieben haben, hatten sie keinerlei politische Erfolge erzielt. Diese stellten sich erst ein, als Arafat das Ruder innerhalb der Fatah plötzlich herumriss und geheime Gespräche mit Israel angeordnet hat - der weitere Weg ist bekannt - Oslo - Washington - Friedensnobelpreis - Autonomie - eigene Polizeitruppen (eigene Streitkräfte sind das erste Zeichen einer wirklichen Unbahängigkeit!) - eigene zivile Gerichtsbarkeit. Es hat wirklich nicht mehr viel gefehlt. Aber es ging ihm entweder nicht schnell genug, oder, wie ich eher vermute, war er doch schon zu sehr zu lange Berufsabenteuerer und Terrorist geworden, so dass der Rückfall in die Barbarei direkt zu Sharon führen musste.
      Sämtliche Ungerechtigkeiten bezügl. Wasserverteilung, Infrastrukturentwicklung, politische Hürden oder gekränktes Selbstwertgefühl der Palästinenser sind, gerade in den Augen
      der früher eher links (und damit propalästinensisch) breiten israel. Öffentlichkeit, noch keine Entschuldigung oder gar Grund dazu, israelische Städte mit Massenmord zu überziehen.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 08:51:36
      Beitrag Nr. 47 ()
      Ich finde dieses Gejammere und Gejaule über den
      angeblich so schlimmen 11.Sept. langsam lächerlich.

      In der Zwischenzeit haben die Amerikaner mit ihren Bombardierungen mindestens 10.000 Menschen umgebracht.
      Nach dem 2. Weltkrieg haben die Amrikaner mindestens
      1.000.000 Unschuldige umgebracht.
      Wer jault da ??

      Die USA sind ein egoistisches und verbrecherisches
      Land. Mörder sind nicht meine Freunde, im Gegenteil !!

      Baumann
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 09:55:53
      Beitrag Nr. 48 ()
      Wahrheiten sind immer relativ, je nachdem auf welcher Seite man sie betrachtet. Wir die Aussenstehenden bekommen sie nur von der Seite zu sehen, die die größte Macht ausübt und sie am besten verkaufen kann.
      Mal ganz interessant:

      The WTC Conspiracy

      Mathias Bröckers 13.09.2001
      Verschwörungstheoretische Anmerkungen zu einem Terroranschlag


      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/9528/1.html
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 10:10:02
      Beitrag Nr. 49 ()
      Also Genya, zu behaupten, Du seist ja kein Palästinenser ist wirklich Heuchelei in Vollendung. Dabei weiß doch jeder hier, daß Du ein überzeugter Zionist bist.

      Und wenn wirklich 90% der Israelis den Kriegsverbrecher Sharon unterstützen, dann gibt es wenig Unschuldige ....

      Wenn Du von der Psychologie der Israelist sprichst, die kennen wir ja: Auge um Auge, Zahn um Zahn; Die Rache ist mein spricht der Herr usw.
      Wenn er die Vergeltung sieht, freut sich der Gerechte; er badet seine Füße im Blut des Frevler (Ps. 58)

      Ja der Geist der Rache stammt direkt aus der Bibel. Ein großer Teil des AT besteht aus primitven Rachephantasien.

      Trotzdem sind die Anschläge für Israel extrem gefährlich, das zeigen die eher hilflosen Reaktionen Sharons. Sie haben Auswirkungen auf den Tourismus, der Strom der jüdischen Emigranten reißt ab und es kommt zu Rückwanderungen. Außerdem kostet die erhöhte Sicherheit jede Menge Geld. Die Stimmung in Europa ist umgeschlagen und anti-israelisch. Es mag sein, daß es noch lange so weiter geht. Aber Ende wird es zu einem Nachgeben der Israelis kommen, da bin ich mir sicher. Oder sie werden untergehen.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 11:36:58
      Beitrag Nr. 50 ()
      ..okto: mit dem Wasser, das kann man auch anders sehen: als Israel gegründet wurde, da gab es in der ganzen Region nur sehr wenig Wasser. Dann haben die Israelis mit viel internationaler Hilfe das Land "urbar" gemacht, Meerwasserentsalzunganlagen geschaffen und so weiter, vieles im Rahmen der - Sozialisten eigentlich eher sympathisch sein müssenden - Kibbuz-Bewegung.

      Jetzt haben sie eines der wirtschaftlich gesündesten und reichsten Stücke Land aus dieser Region gemacht, in der vorher fast nichts wuchs. Sie sind - anders als ihren Nachbarn - nicht so selbstherrlich, daß sie sagen, wir haben dieses Wasser erst "möglich gemacht", also ist "alles für uns". (Ich bin sicher, genau diesen Standpunkt würden viele Palästinenser vertreten.) Sondern lassen die Palästinenser an diesem Reichtum teilhaben, die bereit sind, mit den Israelis zusammen in Frieden zu leben.
      Ich würde allerdings auch nicht auch noch meine Feinde an meiner Brust nähren. Ob ich also Flüchtlingslagen, aus denen immer wieder diese Attentäter kommen, jetzt mit besonderem Wohlwollen bedenken würde, das weiß ich allerdings auch nicht.

      Im übrigen finde ich Deinen Satz zu Kotzen, daß Du es für richtig hältst, daß die Araber "Verräter" ohne Prozeß aufhängen. Zumal sich ja die Frage stellt, wo Verrat anfängt. Bei der derzeitigen Stimmung reicht es ja wohl schon, wenn man als Palästinenser darauf aufmerksam machen würde, daß die Selbstmordattentäter ev. mehr schaden als nützen, um als Verräter zu gelten.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 12:12:16
      Beitrag Nr. 51 ()
      stirner:

      "Die Stimmung in Europa ist umgeschlagen und anti-israelisch. Es mag sein, daß es noch lange so weiter geht. Aber Ende wird es zu einem Nachgeben der Israelis kommen, da bin ich mir sicher. Oder sie werden untergehen".


      Das sehe ich aber völlig anders: die Stimmung in Europa ist durch die Selbstmordattentäter sehr viel positiver für Israel geworden als sie jemals war.
      Was auch mit dem "gar nicht so schlimmen" 11.September zusammenhängt.

      Die Mehrzahl der Europäer möchte nämlich nicht auf Volksfeste, auf Urlaubsreisen oder in bekannte Bauwerke mit der Angst gehen, dort als Leiche in einem Sack oder von einer Bombe in Einzelteile zerfetzt wieder herauszukommen. Weil irgendein "Unterdrückter" seine Wut über die Ungerechtigkeit irgendeiner Regierung loswerden mußte.
      Weshalb die ganz übergroße Mehrzahl der Europäer den Kampf gegen den Terror auch befürwortet und unterstützt. Während sie ebenso die Ermordung von Zivilisten als "Mittel der politischen Auseinandersetzung" ablehnt.
      Und dann stellt sich natürlich die Frage, wieso die USA in Afghanistan mit dt. Hilfe "auswärts" diejenigen verfolgen dürfen, die zu dem o.g. Thema andere Ansichten vertreten und auch gedenken, diese aktiv umzusetzen. Indem sie die Welt weiter mit Terror überziehen wollen, wie Bin Laden mit dem "Sturm von Flugzeugen" ankündigte.
      Aber andererseits Israel nicht das gleiche Recht haben soll: nämlich eine Region zu besetzen und dort das zu tun, was eigentlich Aufgabe der dort Verantwortlichen wäre: Mörder verfolgen, festsetzen oder ausschalten. Die Regierung der Palästinensergebiete hat sich beharrlich dieser Aufgabe verweigert, kein Wunder, wenn die große Mehrzahl Selbstmordanschläge für richtig hält. Und die Verfolgung der Hintermänner der Attentäter ja als "Verrat" zu bewerten wäre und damit am Galgen enden müßte.

      Jetzt nimmt Israel die Aufgabe selbst in die Hand und während ich vor 10-20 Jahren noch fest auf Seiten der Paläsinenser stand, so hat Sharon (den ich nie leiden konnte) in meinen Augen derzeit jedes Recht der Welt, alles zu unternehmen, den Terror zu stoppen. Die Palästinenser sind selbst schuld. Sie verhalten sich wie Steinzeitmenschen, dann soll man sie meintewegen auch so behandeln.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 12:25:19
      Beitrag Nr. 52 ()
      xylophon
      Irre ich mich,wer hat den gutgeheissen einen potenziellen
      Attentäter zu erschiessen ohne Prozess,der xylo.
      Ich musste dabei nicht Kotzen es fand auf Israelisch
      International anerkannten gebiet statt und habe dafür
      vollstes verständnis.Verräter die den Israelis ermöglichen
      die eigenen Widerstandskämpfer zu liquidieren,wird natürlich
      auch zu Recht (bei Nachweis)kurzer Prozess gemacht.Zum
      Wasser,es sind URALT bestehende Brunnen die Palästinensern
      stillgelegt werden um von den ärmsten der Armen hohe
      Wasserpreise kassieren zu können.Selbst so von Israelis
      erschlossen,zeigt mir das Du offensichtlich die bedeutung
      von Wasser nicht erkennst.Die unendlichen möglichkeiten
      der Demütigung im Beruf,Kultur,Selbstverwirklichung
      dürften Dir aus der Deutschen Geschichte auch bekannt sein.
      Sie wurden als der Abschaum angesehen,willst du nachträglich
      dies etwa gutheissen?.Bleib mal Bitte auf dem Boden sonst muss ich auch Kotzen.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 12:25:25
      Beitrag Nr. 53 ()
      xylophon
      Irre ich mich,wer hat den gutgeheissen einen potenziellen
      Attentäter zu erschiessen ohne Prozess,der xylo.
      Ich musste dabei nicht Kotzen es fand auf Israelisch
      International anerkannten gebiet statt und habe dafür
      vollstes verständnis.Verräter die den Israelis ermöglichen
      die eigenen Widerstandskämpfer zu liquidieren,wird natürlich
      auch zu Recht (bei Nachweis)kurzer Prozess gemacht.Zum
      Wasser,es sind URALT bestehende Brunnen die Palästinensern
      stillgelegt werden um von den ärmsten der Armen hohe
      Wasserpreise kassieren zu können.Selbst so von Israelis
      erschlossen,zeigt mir das Du offensichtlich die bedeutung
      von Wasser nicht erkennst.Die unendlichen möglichkeiten
      der Demütigung im Beruf,Kultur,Selbstverwirklichung
      dürften Dir aus der Deutschen Geschichte auch bekannt sein.
      Sie wurden als der Abschaum angesehen,willst du nachträglich
      dies etwa gutheissen?.Bleib mal Bitte auf dem Boden sonst muss ich auch Kotzen.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 12:27:19
      Beitrag Nr. 54 ()
      und jetzt noch mal der Versuch eines sachlichen Beitrages:

      Wenn man wirklich eines Tages zu einer Friedenslösung kommen will und soll, dann müßten ja wohl an beide Seiten gewisse Forderungen gestellt werden, nicht nur an Israel.

      Was könnte man denn von den Palästinensern verlangen: Sicherheitsgarantien für Israel, den Verzicht auf weiteren Terror, Entwaffnung der Hamas und ähnlicher Organisationen.

      Und was würde man von Israel verlangen: Verzicht auf die besetzten Gebiete, gerechte Regelungen für die palästinensischen Flüchtlinge und ähnliches.

      Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, wo die Bereitschaft wohl vorhanden wäre, für den Frieden diese Opfer zu bringen. Und DA liegt das eigentliche Problem: während man den Eindruck hat, daß in Israel ein großer Teil der Bevölkerung für den Frieden durchaus zu Opfern bereit wäre, kann man bei den Palästinensern NICHTS in dieser Richtung erkennen.
      Israal könnte anbieten was sie wollen, Hamas und ähnliche Organisationen würden sich in ihrem Terror nur bestätigt sehen und nicht einmal daran denken, diese "effiziente" Waffe aus der Hand zu geben. Und leider hat man derzeit den Eindruck, daß sich hieran auch nichts ändern wird, weil diese Mörderbanden in der Bevölkerung großen Rückhalt finden. Nochmal: Über 70 % der Bevölkerung befürworten Selbstmordanschläge, bei denen die Opfer immer irgendwelche Zivilisten sind, denen außer israelischem Blut in ihren Adern nichts "vorzuwerfen" ist.
      Ob eine Umfrage in Israel dazu führen würde, daß 70 % der Bevölkerung die Ermordung der palästinensichen Zivilbevölkerung begrüßen würde, wage ich dagegen zu bezweifeln.

      Mit anderen Worten: diejenigen, von denen man zunächst ein paar Schritte auf den anderen zu verlangen sollte, damit überhaupt eine Grundlage für einen längerfristigen Frieden geschaffen werden kann, das sind die Palästinenser. Solange auf deren Seite nicht die Bereitschaft vorhanden ist, sich auf gewisse menschliche Mindeststandards verpflichten zu lassen, wird es keinen Frieden mit ihnen geben können.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 12:38:04
      Beitrag Nr. 55 ()
      a) der Mann wurde erschossen, bevor er eine Vielzahl von Menschen mit seinem Sprengstoffgürtel ermorden konnte.
      Dagegen haben die Leute, die Du meinst, schlimmstenfalls die Adresse von ähnlichen Mördern verraten.
      Das ist für mich ein ziemlich großer Unterschied. Wobei der Satz "ohne Prozeß" und hier das "schlimmstenfalls" darauf hindeuten, daß es gut möglich ist, daß auch diejenigen sehr schnell zu Kollaborateuren werden, die ein wenig mehr Objektivität aufbringen als die Masse der Bevölkerung.

      b) zum Wasser: hier meinen wir offenbar verschiedene Dinge. Der Standardvorwurf an Israel ist der, daß sie einen Pro-Kopf-Wasserverbrauch haben (etwas für Obstanbau und ähnliches), der um ein Vielfaches über dem liegt, was den Palästinensern zur Verfügung steht. Und daß sie dennoch nicht teilen, sondern zT sogar Pools haben, während anderswo Palästinenser Durst haben.
      Es geht also nicht um einzelne Brunnen, sondern um statistische Werte. So hatte ich Deine Vorwürfe auch verstanden, weil man dies immer wieder hört.

      Und insoweit bleibe ich dabei: Ohne die Israelis hätten die Palästinenser nicht mehr, sondern weniger Wasser zur Verfügung. Sie profitieren also letztlich hier von der Anwesenheit und der Arbeit der Israelis, die mit viel Mühe neue Wasserquellen erschlossen haben.
      Statt sich zu beschweren, sollten sie eigentlich dankbar sein, denn sie selbst haben in den letzten 100 Jahren überhaupt nichts auf die Beine gestellt, sondern sich darauf beschränkt, zu jammern, Bomben zu bauen und Steine zu werfen. Sowie ihren Kindern Haß und Menschenverachtung einzuimpfen.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 12:40:11
      Beitrag Nr. 56 ()
      .."zu Kollaborateuern werden" meint natürlich: als solche verdächtigt und ermordet werden, weil sie keine 100%-ige Linientreue aufbringen, während sie tatsächlich niemals jemanden verraten haben. Kennt man ja aus Diktaturen.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 12:56:41
      Beitrag Nr. 57 ()
      @ all: Frohe Ostern .
      @Genya: Noch mal vielen Dank Genya für Deine ausgiebigen
      Informationen, die ich mir jetzt mal sichern muss,
      kopieren oder abschreiben.
      Dein Wissen versetzt mich in Erstaunen und Freude,
      da so unglaublich vieles dabei ist, das ich weiterverwenden
      kann.
      Zusätzlich bringt Dein Dialog mit Oktopodius, Perlen hervor,
      die von uns Säuen gern aufgenommen werden. Ne Menge von
      dem das mir im Magen liegt, habt Ihr bereits zu Kopf gebracht. Nun, wie man unschwer erkennen kann, bin ich
      in geschichtlichen Dingen nicht so ganz firm, viele
      andere auch nicht, und die Diskussionen, die sich dann
      irgendwann darauf beziehen werden dann echt abenteuerlich.
      Hoffe noch weiteres von Dir und Oktopodius zu lesen .
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:01:24
      Beitrag Nr. 58 ()
      #54 Die umfrage würde siche andere werte ergeben bei bereitschaft Israelis die Siedlungen und die besetzten
      gebiete aufzugeben.Nun ja,für Propaganda scheinst Du mir
      besonders anfällig zu sein?,Ähnliche Pro Israelische
      ansichten hätten mir beinahe mal das Leben durch meine
      Deutschen mitbürger gekostet.Können wir ja mal in Köln genauer klären.Zur Dankbarkeit bzgl. Wasser + #56 schweige
      ich mal lieber,hab schon einen kleinen Kropf.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:14:13
      Beitrag Nr. 59 ()
      "Ähnliche Pro Israelische ansichten hätten mir beinahe mal das Leben durch meine Deutschen mitbürger gekost"

      ..dann solltest Du ja zumindest wissen, wie wichtig es ist, daß man nicht auf Verdacht der Kollaboration einfach aufgehängt werden darf, weil man eventuell unpopuläre Ansichten vertritt
      ..und daß es wenig gibt, was wichtiger ist als das Bekenntnis zu friedlichen Mitteln der politischen Auseinandersetzung, insbesondere den Verzicht auf die Ermordung des politisch Andersdenkenden (oder gar lediglich eine andere Religion/Staatsangehörigkeit habenden).

      Für die Anerkennung dieser Grundlagen menschlichen Zusammenlebens kann ich bei der derzeitigen Lage in den Palästinensergebieten wenig Bereitschaft erkennen. Während mir in Israel im Gegenteil diese Werte in der Bevölkerungsmehrheit sehr verwurzelt zu sein scheinen.

      Ich wandel Deinen ersten Satz mal ab: wenn Dich nicht "ähnliche Ansichten" beinahe Kopf und Kragen gekostet hätten,
      sondern Du mit einer Bombe zu den Deutschen Mitbürgern gegangen wärest, um ihnen die "ahnlichen pro-israelischen Ansichten" gewaltsam einzubleuen, dann hätte ich für ihre Reaktion sogar Verständnis gehabt, die Dich fast das Leben gekostet hätte. Man kann von niemandem verlangen, daß er sich in die Luft sprengen läßt.
      Man kann aber von jedem verlangen, daß er andere Meinungen gelten läßt, ohne zu Mord und Totschlag zu greifen.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:18:35
      Beitrag Nr. 60 ()
      Und zu der Bereitschaft, die besetzten Gebiete aufzugeben und die Siedlungen: als der Friedensplan des saudi-arbischen Prinzen zum ersten Mal aufkam und diese Vorschläge enthielt, da war duchaus eine Bereitschaft Israels zu erkennen, diese beiden Bedingungen zu erfüllen. Auch jetzt wieder sind die Punkte, denen Israel nicht zustimmen will, andere.
      Die Aufgabe der besetzten Gebiete würde mit Sicherheit dann leicht fallen, wenn man irgendwann Vertrauen zu den Arabern haben könnte, daß sie sich an Zusagen auch halten und die o.g. Grundsätze akzeptieren würden. Dafür ist im Augenblick aber nichts ersichtlich.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:40:37
      Beitrag Nr. 61 ()
      Ich habe kein verständniss für Bomben jeglicher Art von wem auch immer zur durchsetzung eigener ziele die moralisch nicht gerechtfertigt werden können.Israel hat nach meiner
      Meinung, diesen Pfad schon lange verlassen und muss wieder
      darauf zurückkehren.Anders ausgedrückt,ich sehe ein Israel
      das bewusst zur gebietserweiterung einen konflikt nach den anderen schürt, um die Weltweit verstreuten Juden genug Platz auf kosten der Palästinenser zu schaffen.Darüber kann man natürlich anderer ansicht sein,ich würdee sie mir als Palästinenser nicht bieten lassen.Sie haben eine anerkannte
      Heimstatt und damit muss es genug sein.Der Blödsinn mit
      Wüste Urbar gemacht unsw. hätte doch in der Menschenleeren Sahara oder in Amerika ,sonnst die grössere berechtigung.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:44:02
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hi Genya,
      mit den Palästinensern als Gegner hätte Gandhi bei seinen
      gewaltlos Widerständen aber ne riesige Pleite erlebt.
      Stell Dir mal vor, er hätte sich den Palästinensern in gleicher weise in seiner Gewaltlosigkeit dargeboten
      wie den Hinduisten, dann hätte sein Lebenslauf einen
      jähen Knick erfahren. Die hätten bestimmt nicht so lange gefackelt, sondern ihm gleich in seiner gewaltlosen Aktion mal kurz ne rituell Schächtung verpasst. Ich habe auch noch nie von einer Vegetarier- oder Veganenbewegung bei den
      Moslems gehört. Die werden sicher im Ansatz verspachtelt.

      Da die Palästinenser niemals die Existenz Israels anerkennen, egal bis hinter welche Grenzen von wann die
      Juden sich zurückziehen, ist eine Politik, die auf Gemeinsamkeit setzt immer eine Schwächung der Israelis.
      So schlimm es ist für die Israelis, aber es läuft alles auf einen Climax hinaus, an dessen Ende die Auslöschung der Palästinenser steht. Vielleicht bis auf einen kleinen Rest,
      der wirklich sieht, dass es schlimmeres gibt als Ehre
      oder Hoffnung zu verlieren, viel Schlimmeres.
      Jetzt kommen sich gleich wieder die ganz Schlauen von
      hier und sehen in der Vernichtung der Palästinenser eine
      Ähnlichkeit mit der Nazizeit.
      Diejenigen, die eine Ähnlichkeit mit den Nazis haben sind die Palästinenser, die schon immer auf die Vernichtung
      der Israelis hingearbeitet haben, während sie von den
      Israelis nur in Schach gehalten worden sind. Wenn es die
      Palästinenser ernsthaft auf eine Vernichtung Israels
      zutreiben, werden sie es wie Nazideutschland zu spüren
      bekommen. Es wird ihnen der Versand eingebombt.
      Irgendwann, wenn die Opferrate hochgenug ist, werden
      Ehre und Gesichtsverlust und der ganze Murks der Moslems
      keine Rolle mehr spielen. Wie meine Eltern ist man dann
      heilfroh, nur noch am Leben geblieben zu sein.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:58:11
      Beitrag Nr. 63 ()
      wolaufensie noch Frei herum,sind sie wohl auf:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 14:39:46
      Beitrag Nr. 64 ()
      ..im Ergebnis sieht es aber danach aus, als hätte wolaufensie (noch frei herum) aber recht.

      Die Palästinenser und ihre Freunde überall auf der Welt (sog. "Moslemrebellen" in zahlreichen Ländern) werden entweder lernen müssen, a) Streitigkeiten zivilisiert auszutragen oder b) daß sie immer am kürzeren Hebel sitzen werden, bis sie es gelernt haben werden.
      Sie werden etwas mehr Mühe auf die Entwicklung ihrer Länder verwenden müssen als auf Entführungen und Erpressungen. Sonst werden sie auf ewig im Elend bleiben. Militärisch hoffnungslos unterlegen und geistig immer ca. 200 Jahre hinter der entwickelten Welt zurück.

      Sie werden ihre besten Leute immer wieder verlieren: Der Verlust wird in der Weise ausfallen, daß a) die Krieger wegen militärischer Unterlegenheit sterben und b) in Intelligenten auswandern in Länder, wo sie friedlich leben können und aus ihrem Verstand Früchte tragen. Das können die USA, Japan europäische Länder oder eines Tages auch entwickelte Länder in der heutigen 3.Welt sein.

      Der Rest mag sich weiter bekriegen, totschlagen und ab und zu ein paar Brosamen von den Reichen als Entwicklungshilfe einfordern und sogar erhalten. Solange dort Strukturen wie bei uns im Mittelalter herrschen, bleibt dies alles nur Kosmetik und die klugen Köpfe werden diesen Ländern den Rücken kehren, was ein Teufelskreis ist und bleibt.
      Ab und zu wird dann eine Frau vor der Steinigung gerettet, weil irgendeine westliche Organisation von ihrem Schicksal erfahren hat, bei der dritten gleichen Nachricht wird es schon kaum noch interessieren und die 10. Frau wird wieder hingerichtet wie 1000 vor ihr.
      Der eine oder andere korrupte Diktator wird abgesetzt werden und durch einen anderen ersetzt, der sich nach wenigen Jahren als ebenso korrupt erweist.
      Die klugen Köpfe werden weiter ihr Schicksal in den reichen Ländern zu verbessern suchen und die Dummen bleiben zurück und schlagen sich die Köpfe ein...

      Im Prinzip sollte man den Moslems ein Gebiet zur Verfügung stellen, zB. einen großen Teil von Asien, wo sie die Bevölkerungsmehrheit stellen, wo sie dann die Überlegenheit ihres Systems beweisen können. Ich glaube zwar, daß sie sehr bald ihre Unterlegenheit bemerken würden und wieder alle anderen für ihr Unglück verantwortlich machen. Aber vielleicht würden sie ja auch merken, daß sie allein gar nicht so gut klarkommen wie sie glauben und es gar nicht nur die bösen Christen, Juden und andere Sündenböcke sind, die sie für ihr Schicksal verantwortlich machen. Sondern zuvorderst sie selbst, die sich und ihrem Glück im Wege stehen.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 15:06:25
      Beitrag Nr. 65 ()
      @oktopodius: das was du mit dem Trockenlegen der Brunnen ansprichst, kann ich noch nicht nachvollziehen, da ich persönlich den Sachverhalt nicht kenne und in der unabhängigen Presse davon auch nichts mitbekommen habe. Wenn du Recht hast, wäre das natürlich eine Sauerei.
      Dazu meine Fragen:
      1)woher stammen diese Informationen
      2)sind sie (unabhängig) überprüfbar
      3)welche arab. Dörfer sind beteiligt
      4)was ist innerhalb und in der Umgebung dieser Dörfer vorher passiert
      Wie du siehst, zielen meine Fragen in eine ganz bestimmte Richtung: namlich,
      *wenn es wahr ist, traf es die "Wirklich Unschuldigen"?
      *wenn auch das zustimmt, solltest du dich damit an das israelische Komitee für Menschenrechte wenden, die haben schon öfter solchartigen Übergriffe der Militärverwaltung
      zunichte machen können
      (wie du siehst,funktioniert in Israel noch die Demokratie, auch wenn der falsche Mann an der Spitze steht)


      @stirner: wäre ich Zionist (falls du überhaupt weisst, was die Definition eines Zionisten ist), warum lebe ich dann in Deutschland und nicht in Israel?
      Ergo kann ich, wenn mann deine Kriterien heranzieht, höchstens ein Sympatisant sein...
      Nein, ich bin weder das einer noch das Andere.
      Ich werde jedoch nicht zulassen , dass hier im Forum unter dem Deckmantel der Kritik an Sharon oder der israelischen
      Besatzungspolitik offener Judenhass (auch Antisemitismus genannt, obwohl dieser Begriff im arabisch/jüdischen Konflikt nonsens ist) gesagt und gepredigt wird.
      Solltest du mir in diesem punkt auch nicht zustimmen, bin ich gern bereit, aus mind. 6 verschiedenen aktuellen Threads
      dir die passenden Passagen reinzustellen.

      Jetzt zu deinem zweiten Satz: "wenn 90%...., gibt es wenig Unschuldige",
      nun
      *Unterstützen bedeutet geistig und gefühlsmässig
      *es bedeutet nicht, dass 90% der Israelis auf unschuldige palästinenser schiessen
      *es legitimiert die andere Seite noch lange nicht dazu, diese 90% zu ermorden

      Jetzt zu deinem nächsten "statement":
      "die Psychologie der Israelis ist alttest..... Auge um Auge....usw."

      1)wenn sich die Israelis an dieses Prinzip nach DEINER Auslegung halten würden, könntest du jeden Tag von mehreren
      Selbstmordanschlägen der Juden an paläst. Zivilisten, Frauen
      und Kindern aus den Nachrichten hören. Hast du etwas in diese Richtung vernommen? Oder denkst du, die Juden sind von Natur aus feige und deswegen zu so einer "Bravourhandlung" nicht fähig? Oder ist es doch eher deswegen, weil ihnen aufgrund ihrer Geschichte, Tradition, Erziehung, Religion sowie, last but not least, ihrer Stufe der "Zivilisiertheit" auch ein fremdes Menschenleben, solange es unschuldig sei, ein kostbares Geschenk Gottes ist...?

      2)bevor du hier über das altest. Talionsprinzip palaverst, solltest du dich mal etwas in religionsgeschichtlichen
      Rechtsauffassungen bilden, denn dann würdest du wissen,
      dass dieses Prinzip "A.u.A,..." kein absurdes Racheprinzip
      ist, sondern nur den Umfang der "Ersatzleistung" für den angerichteten Schaden festlegt.

      Und nun zum letzte Passus, obwohl Xylophon dies für mich mehr als überzeugend beantwortet hat:
      Natürlich sind die wirtschaftlichen Auswirkungen im israelischen Kernland, v.a. im Tourismus, gravierend. Nun lebt Israel, im Gegensatz zu einer karibischen Ferieninsel,
      nicht mal annähernd zu 10% vom Tourismus.
      Über verschiedene Zweige einer hervorragend entwickelten Industrie und Landwirtschaft in Israel, von der, wie Xylophon bereits sagte, auch die palästinensischen Landwirte und Arbeitskräfte profitieren, brauch ich dir ja bei deiner Bildung nicht zu erzählen.
      Also, warum schreibst du dann so ein Müll? Weil du im Fernsehen leere Stassen im altjerusalemer Suk gesehen hast?
      Oder weil ein Paar Tel-Aviver Hoteliers über sinkende Umsätze geklagt haben? Glaub mir, einen Kriegszustand hat Israel nicht zum ersten, und, leider, auch nicht zum letzten Mal in seiner Geschichte - bis jetzt ist die von dir so bemitleidete israelische Tourismusindustrie doch ganz gut auch ohne deine Ratschläge weggekommen.

      Oder hast du Mitleid mit mit den palästinensischen Händlern?
      Nun, wenn sie Einbussen haben, könnten sie doch eine direkte Protestnote an ihren geliebten Präsidenten Arafat oder an den "altehrwürdigen" Sheich Yassin (Hamas) richten.
      Und nun zum meinem letzten Punkt, weil es mir die ganze Zeit
      schon auf der Seele liegt, ich jedoch erstmal eine sachliche Diskussion führen wollte:

      *Innerhalb der letzten 3 Tage wurden in Marseille, Brussel,
      Lyon, Paris und in noch ein Paar anderen europäischen Städten Synagogen angezündet und verbrannt!!! (Quelle:
      CNN, n-TV)
      *Europäer judischen Glaubens werden auf den Strassen von arabisch sprechenden Angreifern überfallen, geschlagen und misshandelt!!! (Quelle: CNN, n-TV, BBC)
      *Vor 3 Tagen erklärt ein hoher Vertreter der Hamas offen im deutschen Fernsehen, dass die Palästinenser Juden (!!! -
      nicht etwa Israelis!) und ihre Einrichtungen auf der ganzen Welt mit, wie er wörtlich sagte, "gerechtem Zorn Allahs"
      überziehen werden!!!

      Und dann versuchen sie sich selbst noch als Unschuldslämmer und "Opfer der unmenschlichen israelischen Aggression" in den Massenmedien darustellen?!
      Wenn Israelis und andere Juden sich das gleich Recht nur anmassen würden, müssten doch nach jedem Anschlag Moscheen brennen?!

      Oder haben nur die Moslems das alleinige Recht auf Zorn und Wut und Rache gepachtet?

      Und soll dann nur für Moslems das alleinige Recht auf eine Gerechtigkeit gelten?

      Wenn jedoch der oben beschrieben Anspruch für Alle gelten soll, dann müsste man doch erwarten, dass:

      *Hindus das Recht haben, Moslems allein für die letzten Schandtaten und Morde überall zu jagen und umzubringen

      *Chinesische Buddhisten sich an dem islamischen Mob in Indonesien (Tausende von Toten!) rächen dürfen

      *Christen in den USA, Nigeria, Pakistan, Sudan und mehreren anderen Ländern auch die Moslems überall auf der Welt jagen , misshandeln und töten dürfen

      *Juden auf in jedes palästinensische Haus, Cafe oder auf jede Feier (Geburtstag, Beschneidung, Hochzeit) eine mit Nägeln gefüllte Bomben legen dürfen

      *Ausserdem müssten dann ja auch ziemlich viele Moscheen brennen

      Fatales Szenario, nicht wahr? wie kommt es jedoch, dass keiner (ausser z.Z. wirklich nur Sharon!) diesem offenen
      arabisch-moslemischen Hass die Stirn bietet?

      Wo sind all die europäischen Staatschefs, denen jegliche
      Kritik an Israel doch sonst so leicht über die Lippen geht?

      In der deutschen Verfassung steht als erstes der Satz:

      "Alle Gewalt geht vom Volke aus"

      - wie mir persönlich scheint,

      von einem GANZ BESTIMMTEN VOLKE...
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 15:17:10
      Beitrag Nr. 66 ()
      ..danke genya für diesen hervorragenden Beitrag, insbesondere den letzten Teil. Diese Nachrichten von Frankreich habe ich gerade eben auch gelesen auf T-online und bin wirklich schockiert: es sieht fast so aus, als würden wir in Europa sehr bald auch Situationen bekommen, die wir uns vor dem 11.9. nicht im entferntesten vorstellen konnten.

      Ich hoffe (und für Deutschland glaube ich es derzeit auch), die Mehrzahl der hier lebenden Muslime weiß, auf wessen Seite sie steht und ob ihnen Zivilisation wichtiger ist als Glaubensgemeinschaft. Sonst kommen sehr böse Zeiten auf uns zu (und im übrigen vor allem auch auf sie).
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 16:06:05
      Beitrag Nr. 67 ()
      xylophon zu #66
      Das war doch vorauszusehen,die ganze Jauche kommt wieder hoch,wo wird es Enden?.Sie werden wieder die Juden und nicht
      die Israelis für alles verantwortlich machen.
      Die Finanziellen Forderungen gepaart mit Solidartät was immer auch Israel macht ,lässt vielen keinen unterschied erkennen,sie werden alle haftbar machen.
      Mir fehlen auch Erklärungen der herren Spiegel ,Friedmann unsw.die bedauern über unschuldige Opfer auf Palästineser
      Seite beinhalten,stinkt mir auch ganz gewaltig immer nur einseitig Lichterketten und monströse Gedenkplätze Exklusiv
      zu verlangen.Sind wir alle von Geburt aus Schuldig?,so kann
      man sich auch sehr unbeliebt machen wenn kein Ende abzusehen ist.
      genya
      Zum Wasser,es handelt sich um allgemein bekannte Tatsachen
      und wurde sogar im Deutschen Fernsehen gezeigt,es dürfte Dir nicht schwerfallen Quellen ausfindig zu machen,da ich
      aus Erfahrung weder abspeichere noch Notizen mache,Du
      mögest mir das verzeihen,und nicht als ausweichen betrachten.
      Es gibt kein Exklusives Opferrecht,ich wünsche mir Frieden
      so einfach ist das ,und lasse mich gerne abwechselnd als
      Kommunist,Terrorist,Faschist,Gutmensch,Ideot etc. bezeichnen
      wobei mir Ideot noch am Sypatischsten ist.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 16:37:56
      Beitrag Nr. 68 ()
      #44 von wolaufensie

      Okay, du willst rigeros sein !!!

      Die Deutschen sind alle Nazis, die Moslems sind allle Bombenleger, usw, usw, usw

      Okay, okay, okay

      Da hast du mit den echten Gutmenschen etwas gemeinsam.
      Die sind nämlich genauso rigeros der Meinung, das alle Menschen ganz tief in ihren Herzen edel und gut sind, was natürlich genau so falsch ist.

      Was ich will ???
      Les dir doch einfach meine Postings am Anfang noch mal durch.Ich kann das doch nicht noch ausführlicher beschreiben.Es war ja schon ein halber Roman.:)




      .....


      @#46 von GENYA

      "(wahrscheinlich aufgrund deines unermüdlichen Gerechtigkeitsdrangs)"

      Wieso, ist Gerechtigkeit scheiße ???
      Möchtest du und die Israelis auf diese verzichten ???:)




      zu1) Du willst dich nicht in die Situation anderer versetzen.Okay, abgehakt.

      zu2) Warum ist der israelische Staat nicht wie Gandhi ?????:confused:

      EBEN !!!

      Du und ich, wir wissen, warum er das nicht sein kann.




      "Da die israelische Armee eine wirkliche Volksarmee ist, kann man sich leicht vorstellen, dass die politische Grundstimmung, die im Volke vorherrscht, auch und gerade besonders von der Armeespitze politisch vertreten wird."


      Die israelische Armee ist zur Zeit noch so etwas wie eine Volksarmee, aber immer mehr Mitglieder streng religiöser
      Gruppen unterwandern bewußt und absichtlich die Streitkräfte, und welche politischen Vorstellungen diese
      Fanatiker haben, ist klar.Jedenfalls sind diese Leute alles andere als "kompromissbereit".




      "....dass fast 90% der Israelis es begrüssen würden, entweder die Palästinenser einzuzäunen (wie hinter dem Eisernen Vorhang), um sie dann im eigenen "Dreck" schmoren zu lassen, oder die Mehrzahl von ihnen auszusiedeln..."


      Jetzt wird es interessant !

      Das man die Palästinenser "einzäunt", dafür bin ich ohne Ironie auch.Aber nicht um sie in ihren eigenen "Dreck" schmoren zu lassen. Eine massive Grenzsicherung könnte Israel vor Terroristen schützen.Das ist legitim.


      Was weniger legitim ist, ist die Tatsache, das eine große Mehrheit(90%) es für richtig hält, die Palästinenser "auszusiedeln".

      In welches Reservat sollen sie denn geschickt werden ???

      So etwas nennt man übrigens "ethnische Säuberung" !!!

      Nicht die Palästinenser treiben die Juden in`s Meer, sondern Israel treibt die Palästinenser in die Wüste.
      Genial !!!:mad:




      Im übrigen frage ich mich immer, warum man für Millionen und aber Millionen Siedlungen baut, wenn man sich nicht für die nächsten Hunderte von Jahren im Gazastreifen und im Westjordanland häuslich einrichten will ???
      Also wer ist nicht zu einem Kompromissfrieden und zu Landverzicht bereit ???


      Wie auch immer.Das Problem auf beiden Seiten sind die Extremisten.Unter Arafat, wie unter Scharon.

      An fast jeder israelischen Regierung waren und sind ultrareligiöse Gruppen und Parteien beteiligt.
      Das ist so, als wäre an fast jeder deutschen Regierung
      die Partei der Heimatvertriebenen beteiligt.

      So kann das nie was werden.

      Bei Arafat stellt sich das Problem ähnlich dar.
      Seine Macht schwindet immer mehr unter dem wachsenden Einfluß der muslemischen (Religions-)Fanatiker.
      Würde er in Oposition zu diesen Gruppen gehen, wäre es vorbei mit seiner politischen Macht.


      Aber ich denke, in ein paar Monaten sieht die Situation
      schon ganz anders aus.
      Die israeliche Armee und der israelische Geheimdienst werden das Problem sicher zu ihrer Zufriedenheit lösen.

      Denn die Macht und die Stärke seine Interessen und Vorstellungen durchzusetzen, hat eindeutig Israel.
      (Aber das hatte ich ja schonmal geschrieben.Wie langweilig.)




      .......

      @#43 von xylophon

      Die Araber im Allgemeinen und die Palästinenser im Besonderen stellen sich als alles Andere als Sympathieträger dar.Wenn man sich gewahr macht, was Extremisten und Verbrecher unter ihnen schon alles für Greul angerichtet haben, könnte mir auch das kalte Kotzen kommen.
      Trotzdem haben die Araber und Palästinenser, wie alle Anderen auch, das Recht auf Fairness.


      ".....während ich letzte Woche in einem anderen Thread die Zahl von 71 % (!!!) aller Palästinenser gelesen habe, die Selbstmordanschläge begrüßen......"


      Die Zahlen glaube ich unbesehen.
      Schlimm genug.

      Aber wenn die Israelis solange, unter den gleichen, Umständen unter einer Besatzung leben würden, ich würde drauf wetten, die Umfragezahlen wären die Gleichen.



      Das es ähnliche Zahlen aktuell unter der israelischen Bevölkerung nicht gibt, ist nur zu logisch.Wer die Macht hat, kann es sich leisten souveräne Standpunkte zu vertreten.






      H_S
      ........
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 16:40:59
      Beitrag Nr. 69 ()
      @oktopodius: über dein innigst geäussertes Mitleid mit den unschuldigen Juden Europas bin ich sehr froh
      Mir fehlt jedoch auch dasselbe innigst geäusserte Mitleid mit den unschuldigen jüdischen Opfern des paläst. Terrors in Israel, oder gilt hier seit neuestem die "Kollektivschuld?"
      Leider kann ich mit solchen zu allgemeinen Hinweisen auf
      "im deutschen Fernsehen" und
      "allgemein bekannt"
      genauso wenig anfangen wie vorher und wäre dir doch sehr dankbar, mir wenigstens doch den ungefähren Zeitpunkt der,
      wie mir schien, dich persönlich in deiner politischen und persönlichen Einstellung Israel gegenüber doch so sehr beeinflussten Berichte und Sendungen mitzuteilen...
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 16:51:32
      Beitrag Nr. 70 ()
      @oktopodius: leider noch etwas vergessen, im "eifer des gefechts", sozusagen:
      Du schreibst:"leider werden die Juden und nicht DIE Israelis dafür verantwortlich gemacht"
      Wäre es deinem so stark ausgeprägtem Gerechtigkeitsinn bekömmlicher, wenn
      DIE Israelis,
      als eine gerechte Reaktion auf
      die ISRAELISCHE Kollektivschuld am geschundenen
      palästinesischen Volke, sozusagen,
      kollektiv dafür zur Verantwortung gezogen und dem "gerechten
      Zorn" der arabischen Völker wie auch der "Allmacht Allahs"
      ausgesetzt wären?
      Ich bitte um Hinweis.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 17:02:04
      Beitrag Nr. 71 ()
      @#64 von xylophon

      "Ich glaube zwar, daß sie sehr bald ihre Unterlegenheit bemerken würden....."



      Ja klar, natürlich merken sie ihre Unterlegenheit, aber sie wollen sich nicht selbst die Schuld geben, weil sie sich dann ja selbst vor`s Schienenbein treten.

      Deshalb sind sie ja so, wie sie sind.

      Die Verhaltensweisen dieser Moslemextremisten basieren ja weitgehenst auf Minderwertigkeitkomplexen.
      Ohne diese Komplexe gab es kein Bin Laden und keine Al Quaida.



      ....
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 17:31:35
      Beitrag Nr. 72 ()
      genya
      Israelis ist für mich bezeichnung des Staates Israelund
      deren Militärischer Arm in den besetzten Gebieten,
      unterstelle mir keine Kollektivschuld :mad: von meiner
      Seite.Natürlich halte ich jeden Widerstand gegen Besatzer
      wer immer es auch ist Legitim,ich bin mir sicher auch als
      Israeli würde ich so Denken.Ich fühle mich selber als Opfer einer Besatzungsmacht und würde mich auch in meiner neuen Heimat gegen jede Besatzungsmacht mit allen Mitteln wehren,
      so sie eine ähnliche Form wie die Israelische haben sollte.
      Im umkehrschluss bin ich auch gegen jeden Auslandseinsatz
      des wiedererstarkten Deutschlands um genauer zu sein.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 17:35:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      @h.-s.: Unterstellungen, aus dem Zusammenhang reissen,
      allgemeines unbewiesenes bla-bla?
      Willst du dich jetzt tätsächlich auf dieses Niveau bewegen?
      1) dein durchaus respektabler Gerechtigkeitssinn scheint mir doch zu sehr die eine bestimmte Seite zu bevorzugen
      2) warum soll der Israelische Staat wie Gandhi sein?
      Israel ist ein Staat und keine "Befreiungsbewegung", hat somit auch das Gewaltmonopol eines Staates - etwas Staatskunde würde dir anscheinend nicht schaden
      3) das mit der "Unterwanderung der israelischen Armee durch religiöse Fanatiker" - wo hast du denn das her?
      Da du in Fragen der israelischen Armee so bewandert zu sein scheinst, müsstest du doch wissen, dass Israel seit schon fast 54 Jahren die allg. Wehrpflicht hat und somit alle, inkl. natürlich der von dir erwähnten "religiösen Fanatiker", ineinem best. Alter nunmal eingezogen werden.
      Wie du siehst, brauch diese "relig. Fanatiker" die Armee gar nicht zu unterwandern.
      Übrigens werden auch die links Orientierten und Friedens-
      anhänger eingezogen, so dass wir wahrscheinlich, summa summarum, doch immer wieder eine Parität hätten.
      Ja ja , so ist das mit den Volksarmeen....
      4) jetzt arbeitest du jedoch mit unlauteren Mitteln:

      Aussiedlung mit ethnischen Säuberungen zu vergleichen ist schon starker Tobak, zu den letzteren gehört doch etwas mehr...
      Ausserdem weisst du ja ganz genau, dass, sollten sogar alle Israelis sich der Aussiedlung aller Palästinenser wirklich wünschen,
      es trotzdem utopische Fantastereien sind und somit als fantastereien auch nicht verboten, solange sie nicht in die Tat umgesetzt worden sind.
      Niemand verbietet den Palästinensern doch auch, von einem "Freien Palästina" (ohne Juden) zu träumen, solange das nur Träume bleiben. Und von einem Mord oder Pogrom an den Palästinensern war NIE die Rede,
      wobei ich DAS von den durchaus real geäusserten palästinensischen Wünschen nicht so ohne weiteres sagen kann.
      5) das mit "Schwinden von Arafats Macht" stimmt nicht, arafat war und ist der Hauptdrahtzieher hinter den gesamten terroristischen Aktionen, die jetzt ablaufen.
      Siehe: Mitchellreport, Stellungnahmen von Zinni und andere
      Quellen
      Ohne ihn würden sämtliche Organisationen wie Hamas, Jihad u.ä. sich entweder gegenseitig längst zerfleischt oder von den Israelischen Armee ihrer Kommandostruktur "beraubt"
      da jedoch die person Arafats SAKROSANT zu sein scheint, wird der Terror, in welcher Form auch immer, weitergehen
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 17:37:44
      Beitrag Nr. 74 ()
      Nr. 71: in dieser Analyse fürchte ich, mit Dir einig zu sein:

      Nur, was macht man, wenn man mit Leuten zu tun hat, die aus Minderwertigkeitsgefühlen "böse" sind. Es gibt 2 Möglichkeiten: man wartet, bis sie genug böses getan haben und sperrt sie dann möglichst lange weg oder man hofft, daß sie von ihrem Komplex, zur Not mit fremder (fachmännischer) Hilfe, genesen und ein gesundes Selbstbewußtsein entwickeln, das nicht nur auf Abgrenzung ggü anderen beruht, sondern auf Erkenntnis der eigenen und anderer Schwächen. Quasi das Erkennen, daß ein jeder Mensch einschließlich einem selbst nicht ohne Fehler ist und man für sein Schicksal möglichst nicht immer die Schuld bei anderen suchen sollte. Sondern die Zukunft selbst in die Hand nehmen sollte und daran arbeiten, daß sie besser wird.

      Diese "Heilung" kann aber nur von innen erfolgen, weil jeder äußere Druck den Komplex nur verstärkt. Die innere Bereitschaft, eigene Fehler zu erkennen, sehe ich aber nicht im entferntesten. Von daher sehe ich kurzfristig schwarz und fürchte, daß kurzfristig bei der Mehrheit der Komplexbeladenen nur die Variante "Wegsperren", dh auf Palästina und ähnliche Gebiete übertragen "unter Kontrolle halten und jede Regung, die nicht willkommen ist, unterdrücken".
      Das entspricht ungefähr dem, was "wolaufensie" mit dem "Bomben, bis die Einsicht kommt" und dem Vergleich zum 3.Reich gemeint haben dürfte.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 17:53:15
      Beitrag Nr. 75 ()
      genya zu #69
      Vieleicht können Dir andere User weiterhelfen,dürfte vor ungefähr 2-3 Wochen gewesen sein.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 21:13:30
      Beitrag Nr. 76 ()
      @#74 von xylophon


      "Die" Moslems glauben, so wie ich das gehört habe, daß ihre Religion, ihr Gesellschaftssystem und ihr Lebensstil, da
      direkt von Allah an Mohamed an sie übermittelt, allen anderen Religionen, Gesellschaftsystemen und Lebensstilen
      überlegen ist.Wenn sie aber Theorie und Praxis vergleichen,
      müssen sie aber erkennen, daß die christliche Religion, das westliche Gesellschaftssystem und der westliche Lebensstil in der Welt dominieren und den Ton angeben.
      Das soetwas Kopfschmerzen macht, kann ich nachvollziehen.
      Wie man die mangelnde Befriedigung von Großartigkeitsbedürfnissen aber "heilen" kann, daß weiß ich
      aber leider auch nicht.:)




      @#73 von genya

      "1)dein durchaus respektabler Gerechtigkeitssinn scheint mir doch zu sehr die eine bestimmte Seite zu bevorzugen"


      Stimmt, ich bevorzuge ganz klar eine Seite.

      Wie du schon sicher gemerkt hast, bin ich weder ein rigeroser Mensch, noch ein Fanatiker, auch kein Gerechtigkeitsfanatiker, sondern ein Pragmatiker.

      So sehe ich mich jedenfalls.

      Zum Pragmatismus bedarf es aber auch an Toleranz und Empathie.
      Und als "empathischer", "toleranter", "pragmatischer" Mensch bevorzuge ich vor allen anderen die "Normalos", und das ganz unabhängig ob sie Israelis, Palästinenser, Juden oder Muslems, oder sonst was sind.
      Ein Greul sind mir nur die Extremisten, Fanatiker, oder ganz regiden Menschen.


      "2) warum soll der Israelische Staat wie Gandhi sein?
      "



      Ja richtig, warum sollten sie.
      Du und ich wissen, daß Israel das nicht kann.Die arabischen Fanatiker würden Israel "ins Meer treiben".
      Also hat, braucht und benutzt der israelische Staat Machtmittel.
      Und du verlangst, daß sich andere wie Gandhi verhalten und auf Machtmittel verzichten, wo du doch selbst Machtmittel als etwas Legitimes ansiehst ???

      Wenn Arbeitnehmer ihre Interessen gegenüber ihren Arbeitgebern Ausdruck verleihen wollen, brauchen sie Machtmittel.
      Ohne Machtmittel lachen ihnen ihnen die Unternehmer ins Gesicht.Sie werden den Arbeitnehmern kein Stück vom Kuchen abgeben.Warum auch.

      Streiken ist ein legitimes Machtmittel.Den Chef mit einer Autobombe in die Luft zu jagen ist keins.

      Welche legitimen Machtmittel haben die Palästinenser ???
      Sie haben keine legitimen Machtmittel.
      Terror lehnen du und ich aber ab.

      Also, wat nu Palästinenser, wat machst du nu ???

      Weißt du eine Lösung ???
      Sollen sie sich in ihr Schicksal beugen und alles so hinnehmen wie es ist ???
      Möchtest du so leben wie sie ???







      "Aussiedlung" ist nicht nur starker Tobak, sondern der Gipfelpunkt.Der Begriff "ethnische Säuberung" ist ja schon ein zynischer Euphemismus.Der Begriff "Aussiedlung" toppt das noch.

      Sind "Aussiedlungen" utopische Fantastereien ???

      Hatte der ermordete israelische Tourismusminister Rehavam Zeevi denn das nicht schon angedacht ???

      Die Macht hätte Israel ohne Zweifel.Es dürfte theoretisch nur ein paar Wochen oder Monate dauern, dann wären die Gebiete leer.

      Wer sollte etwas dagegen tun ??
      Amerika ??
      Europa ??

      Militärisch ?? Nie !!

      Die arabischen Staaten ??

      Die auch nicht.Die haben sich schon zu oft eine blutige Nase geholt.

      Aber ich will hier keine Absichten unterstellen.
      Ich denke, du hast recht.Zu solchen Vertreibungen wird es nicht kommen.Dazu wird es zu viele Menschen in Israel geben, die derartiges als ein Verbrechen ansehen.
      (Im übrigen halte ich die Zahl von 90% sowieso für übertrieben)




      "5) das mit "Schwinden von Arafats Macht" stimmt nicht, arafat war und ist der Hauptdrahtzieher hinter den gesamten terroristischen Aktionen, die jetzt ablaufen."


      Gut, okay !
      Arafat ist 71 Jahre alt.Wenn er stirbt, werden mit großer
      Sicherheit die muslemischen Religionsfanatiker die Macht übernehmen.




      "3) das mit der "Unterwanderung der israelischen Armee durch religiöse Fanatiker" - wo hast du denn das her?"


      Aus einer ZDF-Reportage, die vor ca.2 Jahren lief.
      Demnach meldeten sich verstärkt religiöse, nationalistische Bewerber für den Wehrdienst und das Berufsheer(Offiziersanwärter).
      Und sie werden auch angenommen.


      H_S


      ..............
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 22:17:41
      Beitrag Nr. 77 ()
      Na genya und wolaufensie,
      noch jemand, der versteht, was mit Empathie gemeint ist?

      Und bevor ihr anfangt auch ihn zu beleidigen, kauft einfach ein Lexikon und schlagt nach.

      Danke Harry Schotter.
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 18:36:23
      Beitrag Nr. 78 ()
      Quelle: www.heute.t-online.de



      Bush: Arafat kein Terror-Anstifter

      Palästinenserpräsident muss sich aber Terror Absage erteilen

      US-Präsident George W. Bush setzt Palästinenserführer Jassir Arafat nicht mit den Anstiftern des internationalen Terrorismus gleich. «Arafat hat einem Friedensprozess zugestimmt», sagte Bush am Montag in Washington zur Begründung. «Er verhandelt darüber, wie Frieden erreichbar ist.»




      Bush bekräftigte gleichzeitig, dass die Selbstmordattentate gegen Israelis «einfach Terror» seien und forderte Arafat auf, dem Terror eindeutig eine Absage zu erteilen.

      Mit seinen Worten trennte der Präsident erstmals Arafat von der so genannten Bush-Doktrin, die Regierungen, die den Terrorismus unterstützen, mit den Terroristen gleichsetzt und ihnen Verfolgung androht. Beobachter interpretierten die Erklärung als einen Versuch, der Kritik entgegenzutreten, er habe in seiner Stellungnahme zu Israels Militäraktion den Standpunkt des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon favorisiert.

      »Pfad zum Frieden offenhalten«
      Bush forderte Israel am Montag neuerlich auf, einen «Pfad zum Frieden offenzuhalten». Scharon müsse verstehen, dass Israel sich auf der einen Seite schützen und auf der anderen die Fähigkeit bewahren müsse, den Konflikt mit den Palästinensern friedlich zu lösen.

      Die US-Regierung hatte vor wenigen Tagen die Al-Aksa-Brigaden, die als der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung Arafats gelten und sich zu mehreren schweren Anschlägen in Israel bekannt haben, offiziell auf die US-Liste von bisher 33 mutmaßlichen Terrororganisationen gesetzt. Ihre etwaigen Finanzmittel in den USA werden beschlagnahmt. Bush- Sprecher Ari Fleischer sagte jedoch, die Palästinensische Autonomiebehörde unterscheide sich grundsätzlich von Einrichtungen, die den Terror förderten.

      Zinni setzt Verhandlungsbemühungen fort
      Bush sprach dem amerikanischen Nahost-Beauftragten Anthony Zinni sein Vertrauen aus. Er werde die Bemühungen um einen Waffenstillstand als Voraussetzung für Verhandlungen fortsetzen. Vorwürfe, dass er selbst sich nicht genug in die Friedensbemühungen einschalte, wies der US-Präsident als unbegründet zurück. Er habe persönlich mit zahlreichen Spitzenpolitikern beraten.


      Mit Material von dpa


      .......


      Selbst der Hardliner US-Präsident George W. Bush sieht die ganze Sache etwas differenzierter.





      .............................

      Noch ein Wort zu Posting #76(#74)

      Der Koran ist nach der Tora der Juden und der Bibel der Christen sozusagen das neuste, modernste "Update" unter den
      drei Buchreligionen.Daraus resultiert unteranderem auch der Überlegenheitsanspruch.

      So sehen es jedenfalls die Muslems.
      (Zumindestens, wenn man den Medien glauben darf.)


      .............................





      H_S
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 20:18:54
      Beitrag Nr. 79 ()
      also interessant: al-Aqsa Brigaden werden als eine terrorist. Vereinigung eingestuft, deren Anführer Arafat jedoch "freigesprochen"... Ist doch irgendwie absurd.
      Etwa: Al-Qaida Terrororganisation, Bin Laden jedoch nicht...

      Übrigens heutige dpa Meldung: am Ostersonntag wurde mitten am hellichten Tage auf dem Berliner Kurfürstendamm (!) zwei orthodoxe 21-jährige amerikan. Jude von acht Arabern krankenhausreif zusammengeschlagen. Von den Tätern fehlt jede Spur (war denn was anderes zu erwarten?)

      Palästinensische Duldsamkeit und Toleranz, überall, wohin man blickt...
      Vielleicht sollten die Juden auch jeden Araber, den man als solchen erkennt, auf der Strasse verprügeln...

      "der Koran ist das neueste, modernste "Update"...daraus resulteriert unter anderem deren Überlegenheitsanspruch"
      - ist das eine TOLLE Schlussfolgerung!!!
      Die "Gnade der späten Geburt", sozusagen!
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 21:11:39
      Beitrag Nr. 80 ()
      Der Killer Sharon hat für genya offensichtlich keine
      glaubenszugehörigkeit.Dein hass gegen andersgläubige
      zeigt zeigt Deine Einzigartigkeit an.Die Kuehe sind halt
      nicht einmalig,gibts fast auf jeder weide.
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 21:28:24
      Beitrag Nr. 81 ()
      Tatsächlich:

      """

      Juden krankenhausreif geprügelt


      Brutale Extremisten haben auf dem Berliner Kurfürstendamm zwei orthodoxe Juden attackiert. Am Ostersonntag stürzten sich die sieben bis acht vermutlich arabisch-stämmigen Täter auf die beiden 21-jährigen Amerikaner und schlugen sie krankenhausreif.

      Ernstere Verletzungen blieben aus: Ein Opfer konnte nach Behandlung der Platzwunde wieder aus dem Hospital entlassen werden. Von den Angreifern jedoch fehlt jede Spur. Der Berliner Staatsschutz hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

      02.04.02, 16:15 Uhr

      """

      Beängstigend, gelle?
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 21:46:57
      Beitrag Nr. 82 ()
      zu #81
      no panic, waren doch nur "harmlose" prügel. wart erst mal ab, wenn sich islamische kultur und lebensart in absurdistan richtig ausbreitet.
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 21:55:05
      Beitrag Nr. 83 ()
      @#81 von Carlo Disagio
      In anderen Berichten ist von südländisch aussehenden Tätern die Rede.
      Der Anteil arabisch stämmiger Bürger ist in Berlin eher gering.Aber die Logik lässt diese Schlußfolgerung schon plausibel erscheinen.



      ......

      Scharons Langfrist-Strategie bleibt im Dunkeln

      Jerusalem/Gaza (dpa) - Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon ließ am Dienstag die Katze aus dem Sack. Jassir Arafat, der in Ramallah eingeschlossene Palästinenserpräsident, dürfe zwar mit europäischen Gesandten die autonomen Gebiete verlassen, doch dann nicht zurückkehren. «Dies ist eine Reise ohne Rückfahrkarte», meinte der Premier beim Besuch israelischer Soldaten.

      In Israel redet zur Zeit niemand mehr von der Rückkehr zum Friedensprozess. Die Gewalt eskaliert in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. «Israel hat jetzt die Samthandschuhe ausgezogen», meinte die Tageszeitung «Haaretz» am Dienstag. Die nächsten 24 Stunden seien «kritisch» für das Gelingen der «Operation Schutzwall», mit der Scharon und Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser den palästinensischen Terrorismus beenden und mit ihm alle Führer der Intifada, einschließlich Arafats, ausschalten wollen. Sehr zur Genugtuung der großen israelischen Bevölkerungsmehrheit, die nach zahlreichen blutigen Selbstmordanschlägen in Israel Vergeltung fordert.

      [/b]Doch die israelische Militäroffensive könnte sich schon bald als Rohrkrepierer erweisen, denn weder Scharon noch seine Minister scheinen derzeit einen Plan zu haben, wie es am Tag nach dem Ende der «Schlacht» gegen den Terrorismus weitergehen soll. «In einem Krieg ohne diplomatische Alternative gibt es wenig Hoffnung», schrieb «Haaretz». «Scharon ist bekannt dafür, dass er am Anfang einer Aktion nicht weiß, wie er sie beenden soll.»[/b] Palästinensische Politiker, wie der ehemalige Chefunterhändler Sajeb Erekat, machten wiederum deutlich, dass sie die von Israel und den USA angestrebte reine Waffenruhe nicht akzeptieren werden, wenn sie keine Aussicht auf einen unmittelbar folgenden diplomatischen Prozess enthält.

      Scharons Kriegserklärung gegen Jassir Arafat, den er sogar zum «Feind der gesamten freien Welt» erklärte, hat schon jetzt die von Scharons Gegnern erwarteten Folgen. Denn die Isolierung Arafats in seinem Büro und die ständige Bedrohung durch die Armee «hat ihm in der arabischen Welt bereits den Status eines Helden eingebracht, wie er in der langen Geschichte dieses Konflikts einmalig ist», schrieb Arafat-Biograph Danny Rubinstein. Wenn Arafat die israelische Aktion unversehrt überlebe und nicht deportiert werde, «wird er aus der Offensive als Sieger hervorgehen, der mit großer Macht an den Verhandlungstisch zurückkehrt».

      Der Palästinenserpräsident aber machte erst am Dienstag wieder klar, dass er nicht daran denkt, sich zu ergeben und freiwillig ins Exil zu gehen. Wenn die israelische Armee den Belagerungszustand beenden will, bleibt Scharon und der Armee also nur die Alternative, den 72-Jährigen zum «Märtyrer» machen. In diesem Fall aber hätte Israel erst recht keinen Gesprächspartner mehr auf palästinensischer Seite. Denn keiner von Arafats möglichen Kronprinzen könnte es wagen, sich in diesem Fall als sein Nachfolger von Israels Gnaden zu präsentieren.

      Im Gegensatz zu Scharon und der ultrarechten Mehrheit seines Kabinetts, die das «weg mit Arafat» zum Programm erhoben haben, glauben die Experten, dass eine Politik, die von keinerlei Friedensplan unterstützt wird, zum Scheitern verurteilt ist. Ran Cohen von der linksliberalen Meretz-Oppositionspartei wirft Scharon deshalb «völliges Versagen» vor.

      Scharon, der sich vor Jahren für die «Umsiedlung» der Palästinenser ausgesprochen hat, kann sich dennoch der Unterstützung seiner rechten Koalitionsfreunde gewiss sein. «Wir sollten couragiert handeln und diesen Mann (Arafat) schlicht ausweisen», meinte Finanzminister Silwan Schalom. Sein noch weiter rechts stehender Ex- Kollege, Avigdor Liebermann, forderte dagegen noch unverhüllter, Arafat sollte «vom Angesicht dieser Erde verschwinden».Er empfahl die Bombardierung des Arafat-Hauptquartiers und seine Vernichtung «mit allem, was dort drinnen sitzt».

      Gleichzeitig aber kritisierte der ehemalige Umweltminister, dem Scharon inzwischen zu «linkslastig» ist, den Premier auch, dass er sich nicht zwischen den beiden Extremen entscheiden könne: «Wenn er der Feind ist, dann müssen wir auch konsequent bis zum Ende sein. Sollte er aber unser Partner bleiben, dann dürfen wir ihn nicht demütigen, sondern ihm Verhandlungsspielraum geben. Ihn wie ein waidwundes Tier liegen zu lassen, ist verkehrt.»



      16:58 am 02.04.2002 - Ressort: Politik






      ..........
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 22:47:20
      Beitrag Nr. 84 ()
      @exit4me: bis das sich ausbreitet brauchen wir ja nicht lange zu warten:
      sein "tapferes palästinsisches Herz" geht z.B. mit oktopodius schon so durch, dass er schon zu "sabbern" an- fängt, wie man ja an dem immer schlimmer werdenden Deutsch seiner postings erkennt
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 22:47:51
      Beitrag Nr. 85 ()
      Harry_Schotter,

      wenn ich Dich richtig verstehe, ist dieser Auszug aus Deiner #18 so etwas wie Deine persönliche Vorstellung, wie ein Frieden im Nahen Osten verwirklicht werden könnte:



      """

      Die G8 Staaten, bzw. die UNO unterstützen die Position der Palästinenser/Araber, in dem sie solange Sanktionen gegen Israel verhängen, bis:


      A) Ein Staat Palästina, in den Grenzen von vor 1967, von Israel völkerrechtlich angekannt wird.

      B) Die Siedlungen in den besetzten Gebieten geräumt sind.Man könnte aber auch aushandeln, das die Siedler zu palästinensischen Staatsbürgern werden.Sie müssten dann aber die israelische Staatsbürgerschaft aufgeben.
      Die Sicherheit der Siedler muss aber natürlich gewährleistet werden.(Da sehe ich aber, ehrlich gesagt, schwarz)

      C) Die Flüchtlinge zum großen Teil wieder in ihre Heimat zurückkehren können.(Dann ist es aber schwierig, sich noch als "jüdischer" Staat zu definieren.Aber wo sollte eigentlich da das Problem sein ?? Deutschland, die USA und andere Länder, definieren sich ja auch nicht als "christliche" Länder, sondern als weltliche, überkonfessionelle Staaten, in denen alle Religionen gleichberechtigt ihren Platz haben können)

      D) Die Landenteignungen der Palästinenser weitgehend rückgängig gemacht werden.

      E) Jerusalem geteilt, oder auch gemeinsam verwaltet wird.


      """

      Soweit ich weiß, entspricht dies in etwa der Maximalforderung der Palästinenser. Zudem forderst Du ganz offensichtlich Repressalien alleinig gegen Israel, um diesen Friedensplan durchzusetzen.

      Warum machst Du Dir die Mühe, hier einen Friedensplan einzuposten (und das hat Dich sicherlich 10 Minuten gekostet), von dem Du wissen musst (!), dass er für Israel nicht akzeptabel sein kann?

      Wo in Deinem Friedensplan finde ich den Gedanken eines Kompromisses, bei dem beide Seiten auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen?

      Ich bin mir noch nicht sicher, ob Du Deinen Vorschlag ernst meinst, denn er erscheint mir zu "parteiisch".

      Aber immerhin hast Du meine Neugierde geweckt.........
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 02:52:56
      Beitrag Nr. 86 ()
      @Carlo Disagio

      Natürlich habe ich die Vorschläge ernst gemeint
      Du hattest noch das Wichtigste vergessen zu posten.
      Denn ohne die folgenden vier Punkte machen die von dir zitierten Punkte A) bis E) keinen Sinn.Das Eine ist die Bedingung des Anderen.:)



      Als Gegenleistung:

      1) Erkennen alle arabischen, bzw. moslemischen Länder den Staat Israel völkerrechtlich
      an und nehmen mit ihm diplomatische Beziehungen auf.(und auch alle anderen Länder, die das noch nicht getan haben)

      2) Bekommen die Israelis zusätzliche Hilfe zur Grenzsicherung.

      3) Wird Israel in die NATO aufgenommen.(Dann kann man die Israelis auch nicht mehr "ins Meer treiben" )

      4) Kann Israel zusammen (nur)mit dem Staat Palästina die Mitgliedschaft in die Europäische Gemeinschaft beantragen.(Wenn die Türkei Mitglied werden kann, warum nicht auch Israel ??? Kulturell ist uns das Land auf jeden Fall näher, da "westlicher".Vorraussetzung ist aber, für beide Länder[Israel und Palästina], daß sie sich "vertragen" )







      " Zudem forderst Du ganz offensichtlich Repressalien alleinig gegen Israel, um diesen Friedensplan durchzusetzen."


      Stimmt.Hier hast du recht.
      Da hast du mich an einem wunden Punkt getroffen.
      Das hat aber auch was mit dem ungleichen Macht- und Interessensungleichgewicht der beiden Kontrahenten zu tun, daß ich diesbezüglich nicht ausgewogener darauf eingegangen bin.
      Wegen der Dominanz Israels habe ich mein Hauptaugenmerk
      zuersteinmal auf die israelische Seite gerichtet.Das war ein Fehler.


      Klar, Forderungen und Repressalien müssen natürlich auch an die palästinensische Seite gerichtet werden.

      Zum Beispiel das Verbot von extremistischen Terrororganisationen.Die Verpflichtung zum Aufbau von demokratischen Strukturen.Pressefreiheit.Einhaltung der UN-Charta für Menschenrechte.Verbot der Förderung von Hass und Feindbildern in den Medien und den Schulen und Universitäten.Zusammenarbeit der Sicherheitsdienste zwischen Israel und "Palästina"(Geheimdienst, Polizei, Zoll, Steuerbehörden, usw.), usw., usw.
      Bei Nichtachtung drohen dann entsprechende diverse politische und wirtschaftliche Sanktionen.Na ja, das Übliche halt.







      "Warum machst Du Dir die Mühe, hier einen Friedensplan einzuposten (und das hat Dich sicherlich 10 Minuten gekostet), von dem Du wissen musst (!), dass er für Israel nicht akzeptabel sein kann?"


      Warum sollte er nicht akzeptabel sein ???
      Nach Meinungsumfragen sollen in etwa 50 bis 60 Prozent der israelischen Staatsbürger für eine Räumung der Siedlungsgebiete sein.
      Das Problem sind aber die Siedler, die Religiösen, die Nationalisten und alle anderen die sich mit dem Verlust der Gebiete nicht abfinden wollen.Das hat natürlich in einer Demokratie eine politische Dimension.
      Das andere noch viel größere Problem wäre die Rückwanderung von Millionen von palästinensischen Flüchtlingen aus den Flüchtlingslagern im arabischen Raum.
      Hier können natürlich nicht alle wieder in ihre alte Heimat.
      Die Geburtenquote der Palästinenser ist viel höher, als die der israelischen Bevölkerung.Dementsprechend groß wäre der Rückkehrerstrom.
      Wie du weißt, gibt es in Israel ein Gesetz, daß besagt, daß jeder Jude, egal in welchen Land er auch wohnt, zurück in seine alte Heimat Israel darf.Die israelische Staatsbügerschaft bekommt er dazu automatisch.
      Die meisten Juden sind nach Israel eingewandert, weil sie in ihren Exilländern wie Menschen zweiter Klasse behandelt wurden/werden.

      Das gleiche Schicksal teilen die geflohenen Palästinenser.
      Sie werden auch nicht wie gleichwertige Staatsbürger in ihren "Gastländern" behandelt.

      Wenn alle palästinensischen Flüchtlinge das gleiche Recht hätten, in ihre Heimat, dem Kernland Palästina(Israel), genau wie die Juden zurückzukehren, würde nicht nur die Infrastruktur des kleinen Landes zusammenbrechen, zudem wären die Juden plötzlich
      eine Minderheit im eigenen Staat/Land.
      Das würde zu unmöglichen Verwerfungen führen.
      Daher können nicht alle palästinensichen Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren.
      Vielleicht ist/kann das auch ein Teil eines Kompromisses sein, den die Palästinenser eingehen müssen.





      "Wo in Deinem Friedensplan finde ich den Gedanken eines Kompromisses, bei dem beide Seiten auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen?"


      Stimmt.In dem Punkt hast du auch recht.
      Israel muss in meinen Vorschlägen erhebliche Zugeständnisse machen.Die Palästinenser fast keine.
      Aber auch das hat was mit dem ungleichen Macht- und Interessensungleichgewicht zu tun.
      Aber ein paar Kompromisse hatte ich ja schon aufgezeigt, die nach meiner Vorstellung die palästinensische Gegenseite machen müsste.

      Zum Beispiel könnten sie die jüdischen Siedler als Staatsbürger eine palästinensischen Staates akzeptieren und für deren Sicherheit garantieren.Das wäre schon mal eine dicke Kröte, die Arafat&Co. schlucken müsste.

      Alle palästinensischen Gruppen und arabischen Länder müssten den Staat Israel anerkennen.

      Wie schon oben von mir geschildert, müsste der Umstand
      akzeptiert werden, daß nicht alle palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können.Daß der Verzicht auf die Forderung der vollständigen Rückwanderung ein schweres Gewicht hat, müssten die Juden verstehen, da ja bei Ihnen, wie erwähnt, dieses Privileg vorhanden ist.

      Auch bekommen die Palästinenser nicht die ganze Stadt Jerusalem, sondern eben nur ihre Hälfte.Oder die Stadt wird gemeinsam verwaltet.
      Bedenke bitte auch, welche Bedeutung dieser Ort für die Muslime hat.Unter den heiligen Stätten des Islam belegt er Platz Nr.3

      Klar ist natürlich auch, daß man nicht den gesamten enteigneten palästinensischen Grundbesitz zurückgeben kann.
      "Gerechtigkeit" kann man diesbezüglich nicht einmal im Entferntesten herstellen.Das war ja selbst bei der Rückübertragung von enteigneten Besitz durch den ehemaligen SED-Staat unmöglich.Den Platz, wo heute die Knesset steht, kann man ja schlecht wieder den arabischen Ex-Eigner zurückgeben.


      Andere Kompromisse sehen ja, wie von mir aufgeführt, so aus, daß die Mitgründer des Staates Israel, anstelle der Palästinenser, auch ihr Schärflein dazu beitragen müssen, daß ein Friedensvertrag möglich ist.
      Dazu zählt eben die NATO-Mitgliedschaft, die EU-Mitgliedschaft, Hilfe zur finanziellen Kompensierung der Aufgabe von Siedlungen und enteigneten arabischen Grundbesitzes und die Hilfe zum Schutze der israelischen Landesgrenzen.






      "Ich bin mir noch nicht sicher, ob Du Deinen Vorschlag ernst meinst, denn er erscheint mir zu "parteiisch"."


      Das mag so aussehen, daß meine Vorschläge "parteiisch" erscheinen. Das von mir schon erwähnte ungleiche Macht- und Interessensgleichgewicht, zwischen Israel und den Palästinensern, macht es aber sehr schwer nicht "parteiisch" zu sein, auch wenn man unparteiisch sein will.

      Hier geht es ja nicht um geistige Dinge wie "Gut" oder "Böse", oder "Falsch" und "Richtig", sondern die Auseinandersetzung ist ein klassischer, sehr bodenständiger
      Interessenskonflikt um eine sehr profane, banale, materielle Sache.

      Zwei Völker streiten sich um das selbe Land.
      Jeder behauptet, es gehöre ihm, nur ihm und der Andere hat nicht die geringsten Ansprüche darauf.


      Das gleiche gilt auch, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer um den Produktivitätszuwachs bzw. um die Gewinne im Unternehmen streiten.
      Jeder beansprucht alles für sich.
      Wenn die Arbeitgeber große Gewinne erzielt haben und den Arbeitnehmern gerade mal 0,5 Prozent Lohnererhöhung bei 2 Prozent Inflation und 6 Prozent Wirtschaftswachstum in der betreffenden Branche anbieten und die Arbeitnehmer das wegen einer leeren Steikkasse akzeptieren müssen, ist es sehr schwer für einen Unparteiischen hier nicht "ausversehen" zu Gunsten der Arbeitnehmer "parteiisch" zu sein.



      Was möchte ich damit ausdrücken ???

      Du musst zugeben, die Macht und Interessensituation ist für die Israelis ungleich komfortabler als für die Palästinenser, oder ???

      Wenn es die Terrorakte und die "Aufstände", die Intifada nicht gäbe, könnten die Israelis, könnte der israelische Staat mit dem "Status Quo" ohne Probleme leben.
      Oder ?????
      Ohne Proteste und Wiederstände der Palästinenser wäre die Lage doch so, wie es sich Israel nur wünschen könnte.Man lebt in einem, auch für westliche Verhältnisse wohlhabenden demokratischen Rechtsstaat, ist Herr im eigenen Haus, hat weitgehend geordnete Verhältnisse zu seinen Nachbarn, ist mit Ausnahmen weltweit anerkannt, hat überallhin Wirtschaftbeziehungen und kann die alttestamentarischen Gebiete im Westjordanland im Gazastreifen und im Golan mit seinen Bürgern besiedeln und sich so das Land zu Eigen machen.


      Fast perfekt,.......wenn da nicht die Palästinenser wären.

      Also, auf der sonnigeren Seite sind doch eindeutig die Israelis, oder nicht ?????
      Bist du da anderer Meinung ???







      H_S

      .......
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 06:15:43
      Beitrag Nr. 87 ()
      @h.-s.: mehrheitlich richtige Standpunkte und Forderungen
      an beide Seiten.
      Bis auf das "Parteiigkeits-" und "Ungerechtigkeits-"bla-bla
      (im Verhältnis Palästin./Israelis) auch von mir zum grossen
      Teil nachvollziehbare und wohl auch logische Standpunkte, der erste einigermassen vernünftiger Vorschlag heute.
      Leider völlig utopisch, was die allg. Voraussetzungen angeht.
      Ausserdem widersprichst du die in deinen, eigens gezogenen,
      Schlussforderungen

      zu Israel:
      *Rückzug aus den "besetzten" Gebieten - schön und gut, aber auf welche Grenzen? Du weisst genau, dass inzwischen auch ethnographisch die Grenzen von 67 überwiegend nicht mehr stimmen
      *Aufgabe der Siedlungen/oder Annahme der paläst. Staatsbürgerschaft durch die Siedler unter Sicherheit- und Bestandsgarantien seitens der Palästinenser - völlig illusorisch von beiden Seiten.
      Erstens ist keine paläst. Regierung in der Lage, diese Garantien auch durchzusetzen
      Zweitens die Frage der Siedlungsaufgabe durch die schon seit fast 20 Jahren existierende schizophrene politische Konstellation in der Knesset obsolet, wo doch in JEDER denkbaren Regierung gerade die radikal-orthodoxen Minderheitsparteien das "Züglein an der Waage" darstellen
      *Aufnahme in die NATO - Blödsinn - bei den politisch instabilen und diktatorischen Verhältnissen in der feindlichen moslemischen Umgebung Israels (Syrien/Iraq/Iran/Pakistan/Sa.-Arab./Jemen/Lybien/Libanon/
      Sudan/z.T. auch Jordanien) wird die NATO den Teufel tun, sich durch die unvorhersehbare Gefahr des dann möglichen Bündnisfalls sich dauerhaft in diese politischen Auseinandersetzungen hineinziehen zu lassen
      *ich könnte dir noch mind. 10 mögliche Gründe aufzählen, warum dein Vorschlag für Israel illusorisch bleibt

      Palästina:

      *Verbot der terrorist. Organisationen - bei fast 80-90% Rückhalt und Unterstützung gerade für diese innerhalb der paläst. Bevölkerung? Entschuldige, aber das ist nicht nur
      lachhaft, sondern auch völlig absurd
      *Aufbau von demokrat. Struktuern - mit Arafat???!!! - höchstens denkbar, wenn man ihn und seine Leute entmachtet und dauerhaft poltisch isoliert (was Sharon ja auf seine makabre Art gerade versucht, gelle?)
      *Menschenrechte und Pressefreiheit - müsste man diesen, mehrheitlich natürlich, es gibt auch gute Ausnahmen! -
      "Steinzeit"menschen wohl erstmal 2-3 Generationen lang durch eine völlige Umstellung der derzeitigen schulisch/ethisch/politischen Erziehung (wer soll denn da den "Stein zum Rollen" bringen???!!!) eintrichtern
      *Verbot der Förderung der Anerziehung und Verbreitung von
      Hass- und Feindbildern - leider totale Illusion!
      Hier scheint mir, dass du in deier völligen Fehleinschätzung der wirklichen Verhältnisse und der absolut "blauäugigen" Unkenntnis der psychologisch-ethischen Normen, die bei arabisch/palästinensichen Bevölkerung leider überwiegend vorherrschen, in einer unglaublichen Illusion(!!!) lebst, europäisch-abendlänsisch
      anerkannte, ethisch-aufklärerische Werte unserer
      (und der mehrheitlich in Israel!!!)
      vorhandenen Kultur auf ein Volk projezierst, welches überwiegend nicht mal weiss, wie sowas überhaupt geschrieben wird (auch hier gibt es, wie immer, Ausnahmen...).
      Glaubst du allen Ernstes, du hast es bei der Mehrheit der im Mittl Osten lebenden arab. Bevölkerung mit aufgeklärten Europäern zu tun, denen überhaupt der Wert eines Menschenlebens bewusst, geschweige denn kostbar ist???!!!
      Man, in welcher Scheinwelt lebst und welche rosa Brille
      trägst du eigentlich???!!!
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 06:59:28
      Beitrag Nr. 88 ()
      Verstehe nicht, warum bei den dramatischen Übergriffen Israels nur "zugeschaut" wird und Sprechblasen abgelassen werden.
      Als der Irak in Kuwait einmarschiert ist, wurde gleich der Irak mit einem Bombenhagel eingedeckt und mit Embargos ruiniert.
      Warum geschieht das nicht auch mit Israel? Haben die Juden "Narrenfreiheit"?
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 07:30:44
      Beitrag Nr. 89 ()
      @morgenroete: sollten für dich lieber die Palästinenser die "Narrenfreiheit" haben, weiterhin mit terroristischem Massenmord ohne gleichen Hunderte von unschuldigen Zivilisten umzubringen, deren einzige "Sünde" es sei, Juden zu sein?!
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 07:42:33
      Beitrag Nr. 90 ()
      @genya
      Es ist dies das einzige Mittel, das die Palästinenser haben um sich zu wehren! Oder sollen sie sich von diesem blutrünstigen Volk widerstandslos ausrotten lassen?
      Hunderte von unschuldigen Zivilisten leiden auf beiden Seiten - also, nicht so einseitig darstellen.
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 08:06:35
      Beitrag Nr. 91 ()
      @morgenroete: Juden - "blutrünstiges Volk"???!!!
      Bist du noch zu retten?!
      "Es ist das einzige Mittel..." -
      erstens, heiligt der Zweck nicht die Mittel, und wenn, deiner Meinung nach, doch, dann solltest du dasselbe doch, fairnesshalber, auch den Juden zugestehen...
      Zweitens berechtigen keine noch ach so hohen Ideale und Wünsche jemanden dazu, anderes, unschuldiges Leben auszulöschen. Oder bist da "anderer" Meinung?!
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 08:09:58
      Beitrag Nr. 92 ()
      #87 genya
      Dein Posting zeigt im Sinn, genau die Verbrecherische Linie
      des Staates Israel auf.Kein Unterschied zum "Volk ohne Raum"
      der Gegner ist Minderwertig, Dumm,Faul,Verbrecher,man ist nur durch Verteidigung zuvorgekommen,Gott ist mit Uns,die
      Intellegenz und Führung wird ausgerottet,wie Tiere unsw.
      kann es sein das Du ein Wutschürrender Nazi bist?.Die
      Zustimmung war auch noch grösser und Getarnt heute noch
      Zahlreich vorhanden,nichtwahr genya.
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 08:24:33
      Beitrag Nr. 93 ()
      @genya
      Noch nie was von den "Lagern" gehört, wo Palästinenser gefoltert - oft bis zum Tode - werden?
      Wie würdest Du so ein Volk nennen??? Etwa sadistisch? Von mir aus, solange es zutrifft.
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 09:06:53
      Beitrag Nr. 94 ()
      @morgenroete: hast du je selbst die Erfahrung gemacht, so ein "Lager" vo aussen zu sehen geschweige denn vin innen zu besichtigen?
      Woher stammen denn deine diesbezüglich doch so "treffsicheren" ond "objektiven" Informationen? Vom "Radio Palästina" etwa?

      Unglaublich, was hier mittlerweile für Lügen und Propaganda verbreitet werden darf!!!!

      @Oktopodius: #92 hast du gerade euren "nationalen" Charakter mit deinen eigenen Worten versucht wiedergegeben? so offen hätte ich mich das nie getraut...

      Die Bezeichnung "Tiere" trifft allerdings leider für sehr viele dieser "Spezies" zu
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 11:26:29
      Beitrag Nr. 95 ()
      Und auch das sollten sich mal Christen in einer Moschee erlauben:

      Krieg an der Krippe Jesu

      Aus Bethlehem berichtete ein Journalist des italienischen Rundfunksenders RAI, rund 200 militante Palästinenser benutzten die Geburtskirche als sicheren Hafen. Die Palästinenser hätten sich am Dienstag den Weg in die Kirche freigekämpft und feuerten von dort auf Soldaten, die vor der Kirche Positionen bezogen hätten, teilte die israelische Armee mit. Sie schaltete nach eigenen Angaben einen Vermittler ein.

      Ein Sprecher des Franziskanerordens betätigte die Angaben des Journalisten. Die Bewaffneten hielten sich noch immer im angrenzenden Kloster und in der Kirche auf. Der Obere des Klosters in Bethlehem habe ihre Zahl auf 100 bis 150 geschätzt, sagte ein Sprecher der Franziskaner-Provinz Hannover, die enge Kontakte nach Bethlehem hat. Nach Angaben der palästinensichen Polizei betreuten im Innern Priester und Nonnen etwa 20 Verletzte. Das Gotteshaus liegt im Zentrum Bethlehems und ist über der Stelle erbaut, an der vor rund 2.000 Jahren Jesus Christus geboren sein soll.
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 18:23:01
      Beitrag Nr. 96 ()
      @genya

      Sachte, sachte, genya, benutze mehrere Informationsquellen, und Du kannst Dir ein etwas vollständigeres Bild machen:

      11. Gebot der EKD: Du sollst Israel dienen!"
      Ein festes Ritual bei jedem offiziellen Auftritt evangelischer Amtsinhaber ist die feierliche Solidarisierung mit Israel. Natürlich ohne jeden Hinweis auf die Leiden der Palästinenser, auf die von UN-Kommissionen angeprangerten tausendfachen schweren Menschenrechtsverletzungen im Gazastreifen oder im Westjordanland. Kein Bischofswort zur völkerrechtswidrigen Vertreibungs-, Siedlungs- und Besatzungspolitik der Israelis oder zum alltäglichen Rassismus im gelobten Judenstaat. Wenn Ministerpräsident Sharon empfiehlt, allen Arabern die Hoden abzuschneiden, dann schweigen die sonst moralisch leicht erregbaren Pfaffen in Deutschland. Doch ihren eigenen Landsleuten hämmern sie ein: "Rassismus ist Sünde" (Erklärung der Kirchen vom 8. Mai 2001).

      Etwas lang, aber aufschlußreich:


      Israel bereitet große Militäraktion gegen Palästinenser vor

      Peter Schäfer 27.03.2002

      Nach umstrittenen Fernsehbildern einer Aktion dürfte diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden

      Israel plant zurzeit die größte Militäraktion gegen die Palästinenser seit dem Beginn der Besatzung vor 35 Jahren. Das sagten israelische Politiker gegenüber der Washington Post. Falls die Vermittlungsbemühungen des US-Abgesandten Anthony Zinni scheitern, will Israel eine "umfassende militärische Konfrontation" mit den Palästinensern suchen.






      Der vor zwei Wochen aus israelischer Administrativhaft entlassene palästinensische Menschenrechtler Dawud Darawi hegt ähnliche Befürchtungen. Gefangenenvertreter des Militärgefängnisses Meggido sind von der Verwaltung angewiesen worden, die Häftlinge zur Verlegung in das momentan geschlossene, berüchtige Lager Ansar III (Ketziot) vorzubereiten, so Darawi gegenüber telepolis. Das Lager wurde im März 1988, drei Monate nach Beginn der ersten Intifada, aufgebaut und erst 1996 geschlossen.

      Jeweils 25 Gefangene wurden in einem Zelt gehalten, von denen das Lager nach Schätzungen von Ex-Gefangenen etwa 220 umfasste. Wegen seiner Lage in der Negev-Wüste waren die Häftlinge dort extremen Temperaturen ausgesetzt. Wasserentzug, Tränengas in geschlossenen Zelten, Schläge und andere Formen der Folter wurden damals von internationalen Menschenrechtsorganisationen kritisiert. Das Gefängnis Meggido ist mit 1.200 Gefangenen an seine Grenzen gelangt. Nun soll Ansar III wieder geöffnet werden.

      Bereits während der abwechselnden Besetzung palästinensischer Städte vor der Ankunft Zinnis Mitte März verhaftete die israelische Armee Tausende von Palästinensern, die aber in den meisten Fällen nach kurzer Zeit wieder freigelassen werden mussten, weil die Kapazitäten für deren Unterbringung derzeit noch fehlen. In den sechs Jahren der ersten Intifada wurden an die 100.000 Palästinenser von Israel verhaftet, davon etwa 15.000 administrativ, so ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation Al-Haq. Administrativhäftlinge werden maximal sechs Monate ohne Gerichtsbeschluss oder Anklage festgehalten, die Haftzeit kann allerdings beliebig oft erneuert werden.

      Die sich in ihren Ausmaßen langsam steigernden israelischen Militäraktionen der vergangenen Monate können als Testlauf für den nun angekündigten Angriff gelten. Wirkungsvolle internationale Sanktionen abseits der bekannten verbalen Verurteilungen erwartet die israelische Regierung offensichtlich nicht. Weder die anhaltende Besatzung noch die Liquidierungen von Palästinensern mit den einkalkulierten "Kollateralschäden" oder der Einsatz der gesamten Kriegsmaschinerie gegen die palästinensische Zivilbevölkerung stoßen im Ausland auf nennenswerten Widerstand. Morde an Zivilisten wie der Ehefrau und den Kindern eines Hamasaktivisten vor wenigen Wochen werden von Israel verständnisvoll bedauert, obwohl das "Ziel" von der Siedlung Psagot am Stadtrand Ramallahs aus, von wo die Panzergranate auf das Auto der Familie geschossen wurde, mit einem mittelmäßigen Fernglas zu erkennen gewesen sein muss.

      Militärinvasion live

      Eines dieser zivilen Opfer wurde dem Militär in Israel aber kürzlich zum Verhängnis. Als die Soldaten Mitte März im Flüchtlingslager Aida bei Bethlehem - wie in den anderen Flüchtlingslagern zuvor auch - durch Wände und Türen brachen, starb eine Frau. Huda Hawadscha, eine Mathematiklehrerin, wäre unter normalen Umständen undramatisch in die Statistik der palästinensischen Opfer eingegangen. Aber ein israelisches Kamerateam (Kanal 2) begleitete die Soldaten, die Tragödie der Mutter von fünf Kindern war in den israelischen Abendnachrichten. Dort konnten die Zuschauer mitansehen, wie die Soldaten die Tür zu einem Haus aufsprengten. Frau Hawadscha, von Splittern getroffen, wurde von der Kamera zwar nicht erfasst, aber ihr Ehemann Ismail, der verzweifelt um Hilfe rief. Dann kam die weinende 9-jährige Tochter ins Bild. Der Reporter erklärte, dass sie im Moment ihre Mutter auf dem Boden liegen sieht. Sanitäter des palästinensischen Roten Halbmondes konnten Frau Hawadscha zwar wenig später versorgen, kamen aber zu spät. Unterdessen begleitete die Kamera die Soldaten im Haus weiter. Sumud, die 11-jährige Tochter, bat die Soldaten, kein Loch in die Wand zu schlagen. "Please, please", flehte sie auf Englisch. Die Soldaten ließen sich davon nicht abhalten.

      Die Meinungen des israelischen Publikums war nach der Sendung gespalten. Einige glaubten, dass die Aufnahmen der Kinder, die ihre Mutter verbluten sehen, nicht gesendet hätten werden sollen. "Zu demoralisierend in Kriegszeiten", sagten sie. Andere waren der Ansicht, dass es wichtig ist zu wissen, was die Armee in den besetzten Gebieten anstellt. Zur selben Zeit gingen Fotos von israelischen Soldaten um die Welt, die in palästinensischen Wohnzimmern randalieren. Darüber hinaus schockte der Anblick der Hunderten von Festgenommenen - die Augen verbunden, gefesselt und mit Nummern markiert. Unmut riefen die Äußerungen eines beteiligten Soldaten hervor. "Ich weiß nicht, was wir hier machen", sprach er in die Kamera. "`Aufräumen`, also muss es hier dreckig sein. Ich weiß nicht, was ein hebräischer Junge hier, fernab der Heimat, soll." Die erste Reaktion des israelischen Verteidigungsministeriums: Kamerateams dürfen ab jetzt die Soldaten nicht mehr begleiten.

      Demnächst: Besatzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit

      Der nächste militärische Angriff wird also unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. Und da Israel keinen Schritt auf die Palästinenser zugehen will, kommt er bestimmt. "Solange der Terror (gegen Israel) weitergeht, muss Israel jedes Mittel, einschließlich von Einmärschen in jeden Ort, ergreifen, um Waffen zu beschlagnahmen und den Terror mit Stumpf und Stiel auszureißen." So die offizielle Erklärung des israelischen Justizministers Meir Schetrit vom Montag. In der Debatte der letzten Monate wurde allerdings noch nie die Frage aufgeworfen, ob die Ursache des zunehmenden palästinensischen "Terrors" nicht vielleicht in der Eskalation der israelischen Besatzung liegt; auch nicht von den internationalen Friedensvermittlern.

      Hunderte von Dörfern sind seit Monaten weitgehend von der Umwelt abgeschlossen. Lebensmittel können dort kaum noch transportiert, medizinische Notfälle nicht mehr versorgt werden. Die Wirtschaft liegt am Boden, Verelendung breitet sich aus. Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat sich den Auflagen zwar gebeugt und letzten Donnerstag die gewünschte arabische und englische Anweisung zur Einstellung der militärischen Widerstandsaktionen gegen Israel verbreitet. Die im Moment aktivste Gruppe, die Arafats Fatah-Partei nahestehenden Al-Aqsa Märtyrerbrigaden, hat aber bereits angekündigt, sich danach zu richten, was der Bevölkerung dient. Sie haben viele der in der letzten Zeit verübten Selbstmordattentate ausgeübt und so die Spirale der Gewalt mit aufrecht erhalten.

      Jeder Palästinenser leidet unter der Situation. Bewegungsfreiheit existiert nicht. Rita Giacaman von der Birzeit-Universität nördlich von Ramallah erforscht die Haltung von Studenten. "Der Selbstmordattentäter ist nur der extremste Fall", sagt sie. "Unsere Studenten sind unfähig zu träumen oder sich eine bessere Zukunft vorzustellen." Mehr als die Hälfte der Befragten beklagten Instabilität in ihrem Leben. Zwei Fünftel geben in Zeiten, in denen die israelische Armee ihr Leben weitgehend kontrolliert, an, sich wertlos und enttäuscht zu fühlen. Konzentrationsunfähigkeit, Schlafstörungen, Zittern und Kopfschmerzen sind die medizinischen Symptome.

      Unter den Palästinensern hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass mit Israel nicht friedlich verhandelt werden kann. In den sieben Jahren der Friedensverhandlungen vor der jetzigen Intifada wurde die Zahl der israelischen Siedler in den besetzten Gebieten verdoppelt.Ihnen gingen neue Landenteignungen und der Aufbau eines von der Armee kontrolliertes Straßennetz voran, dessen Benutzung den Palästinensern verboten ist und das die eigenen Verkehrswege zerteilt. Seit dem Amtsantritt des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon vor einem Jahr wurden 34 neue Siedlungen gebaut. Palästinenser äußern heute die Ansicht, dass die israelische Bevölkerung nur willens ist, die Besatzung zu beenden, wenn auch sie Opfer zu beklagen hat.

      Der Alltag der Menschen hier - Israelis wie Palästinenser - findet heute zwischen Beerdigungen statt. Beide fühlen sich als Opfer, und diese Perspektiven sind isoliert voneinander betrachtet identisch und verständlich. Allerdings hält Israel die Fäden in der Hand, die Besatzung und damit den langen Konflikt zu beenden. Ungeachtet dieser Realität wird aber weiterhin vergeblich versucht, unter der Aufsicht von US-"Vermittlern" zu verhandeln, deren einzige Qualifikation für diese schwierige Aufgabe offensichtlich die US-Staatsbürgerschaft ist.

      Peter Schäfer, Ramallah
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 21:59:07
      Beitrag Nr. 97 ()
      @#87 von genya

      Es mag dahingestellt sein, was von dem, was ich geschrieben habe "blabla" ist.Klar, jetzt sind die Vorschläge von mir noch illusorisch und utopisch.Aber es sind ja Lösungen für die Zunkunft.Und in der Zunkunft kann sich alles ändern.

      Völlig illusorisch und utopisch ist es hingegen zu denken, nach dem Einsatz gegen die Terroristen könnte man wieder zum Status Quo übergehen, so als wär nichts gewesen.

      Das Problem wird man so nicht los.




      Übrigens, über die "psychologisch-ethischen Normen, die bei arabisch/palästinensichen Bevölkerung leider überwiegend vorherrschen" bin ich mir schon absolut im Klaren.
      Mir da eine "Scheinwelt" und eine "rosarote Brille" vorzuwerfen, ist so lachhaft, daß ich fast von Stuhl falle.:laugh:



      H_S
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 22:08:20
      Beitrag Nr. 98 ()
      Zukunft ! :D:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 23:07:11
      Beitrag Nr. 99 ()
      Harry_Schotter,

      “““

      Du musst zugeben, die Macht und Interessensituation ist für die Israelis ungleich komfortabler als für die Palästinenser, oder ???

      Wenn es die Terrorakte und die "Aufstände", die Intifada nicht gäbe, könnten die Israelis, könnte der israelische Staat mit dem "Status Quo" ohne Probleme leben.
      Oder ?????
      Ohne Proteste und Wiederstände der Palästinenser wäre die Lage doch so, wie es sich Israel nur wünschen könnte.Man lebt in einem, auch für westliche Verhältnisse wohlhabenden demokratischen Rechtsstaat, ist Herr im eigenen Haus, hat weitgehend geordnete Verhältnisse zu seinen Nachbarn, ist mit Ausnahmen weltweit anerkannt, hat überallhin Wirtschaftbeziehungen und kann die alttestamentarischen Gebiete im Westjordanland im Gazastreifen und im Golan mit seinen Bürgern besiedeln und sich so das Land zu Eigen machen.


      Fast perfekt,.......wenn da nicht die Palästinenser wären.

      Also, auf der sonnigeren Seite sind doch eindeutig die Israelis, oder nicht ?????
      Bist du da anderer Meinung ???

      “““

      Ich würde Dir dann uneingeschränkt recht geben, wenn die Palästinenser über die Jahrzehnte friedlich gewesen wären, Israel keinen Deut von seinen Standpunkten und Grenzen abgewichen wäre und die Palästinenser sich aus einer (mir dann auch) verständlichen Frustration zur Intifada entschlossen hätten.

      Die Geschichte ist jedoch anders verlaufen. Die Palästinenser haben von Anfang an diesen Staat bekämpft. Zunächst haben sie an der Seite ihrer arabischen Nachbarn gefochten, 1965 haben sie dann die PLO gegründet und als Hauptziel die Vernichtung des Staates Israel definiert. Die darauffolgenden Jahrzehnte haben sie ihre Interessen mit Terror durchzusetzen versucht.

      Vor diesem Hintergrund ist es schwierig zu beurteilen, wie die Israelis sich verhalten hätten, ohne jeden Tag Angst um den Bestand ihres Staates haben zu müssen.

      Bist Du denn sicher, dass sie den aktuellen Status Quo so beibehalten hätten? Ich bin es nicht, denn es gibt zahlreiche Äußerungen israelischer Politiker, die Besetzung der Gebiete aus den Nahostkriegen sei nicht der Versuch, den Staat Israel auf Kosten seiner Nachbarn zu vergrößern, sondern diene als Faustpfand für einen möglichen Frieden („Land gegen Frieden“;).

      Und wir wissen ja aus der Rückgabe der Sinai-Halbinsel, dass sie in der Tat bereit sind, besetzte Territorien an die Eigentümer zurückzugeben, wenn ihnen als Gegenleistung der ersehnte Friede garantiert wird (übrigens kam es vor wenigen Jahren auch fast zur Rückgabe der Golanhöhen an Syrien).

      Woher nimmst Du die Sicherheit, dass die Israelis den Palästinensern nicht in gleicher Weise entgegen gekommen wären?

      Übrigens melde ich mich auch noch zu Deinem "Friedensplan. Eigentlich wollte ich das schon heute tun, aber ich war dann doch zu faul. Er ist auf jeden Fall eine Diskussion wert.............
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 23:17:28
      Beitrag Nr. 100 ()
      genya wird nie was mitbekommen haben,in einer Menschenleeren
      Wüste höchstens einen Sandsturm im Fernsehen,er war ja auf Auslandsaufenthalt.
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 23:20:27
      Beitrag Nr. 101 ()
      Carlo Grimm.:D
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 01:37:12
      Beitrag Nr. 102 ()
      gegen User @morgenroete und @stirner gibts eine Anzeige wegen Volksverhetzung wegen Thread "stoppt sharon den Verbrecher" posting #62 und #69
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 02:38:18
      Beitrag Nr. 103 ()
      hi genya

      nicht Aufregen, is es nicht Wert.

      He ihr Schlaumeiers kennt jemand Landshut???
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 15:02:28
      Beitrag Nr. 104 ()
      Meinst Du den Ort Landshut ?
      Das Flugzeug Landshut ?
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 15:02:29
      Beitrag Nr. 105 ()
      Meinst Du den Ort Landshut ?
      Das Flugzeug Landshut ?
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 15:43:56
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.04.02 16:13:48
      Beitrag Nr. 107 ()
      Meinst Du, der Text bringt uns weiter?

      Wer soll sich denn über die Israelis aufregen, wenn die Palästinenser mit Waffen in die Kirche einmarschieren und von dort aus die Soldaten beschießen?

      Der Texter räumt doch selbst ein, dass die Palästinenser zum Teil bewaffnet sind. Was soll der Satz: "Es scheint, als sei Ariel Sharon bereit, die höchsten christlichen Weihestätten mit Gewalt zu überziehen, um an sein Ziel zu gelangen......" wirkt auf mich nur grotesk.

      Das hat wohl mehr mit Stimmungsmache als mit Wahrheit, Moral oder irgendwelchen anderen ethischen Tugenden zu tun!
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 16:18:19
      Beitrag Nr. 108 ()
      Ich bin übrigens der Meinung, dass Stimmungsmache das ganz große Schlagwort ist:

      Wo keine Argumente sind, muss Stimmung her, wo die Wahrheit nicht ausreicht, muss sie umgeschrieben werden und wo sie nicht gefällt, wird sie weggelassen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 16:29:35
      Beitrag Nr. 109 ()
      Stimmungsmache bei "heute" vom ZDF ?????:confused:

      Das ZDF ist im Gegensatz zur ARD eher konservativ, also eher israelfreundlich.

      Ist jede Meinung die Israel kritisiert "Stimmungsmache" ??
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 17:28:39
      Beitrag Nr. 110 ()
      ..mittlerweile haben die "unschuldigen palästinensischen Flüchtlinge" Ordenspriester der Kirche als Geiseln genommen, während ihre Behauptung, israelischen Soldaten hätten begonnen, die Kirche zu stürmen, von den Ordensbrüdern sofort als falsch zurückgewiesen wurde.

      Ob die Priester jetzt wegen dieser verweigerten Kooperation in der Lüge als "Kollaborateuere Israels" gelyncht werden???
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 17:29:14
      Beitrag Nr. 111 ()
      Nachdem in der Vergangenheit, moslemische Staaten und Gruppen sich einen Sch..... um Appelle und Aufrufe gekümmert haben, knickten alle europäischen Aufforderer ein, nahmen es hin und versuchten mit "politischen Mitteln" das heisst mit krummen Mitteln weiter zu wursteln. Die davon ausgegangenen Signale waren genauso verheerend als hätten sie alle Waffengänge verlohren.
      Politik beteiben heisst doch nichts anderes als gefasste
      Beschlüsse wenns sein muss mit Gewalt durchzusetzen, da
      sonst keine Linie erkennbar wird und wie jetzt plötzlich
      überall die Anarchie ausbricht. Übergriffe von kleinen
      Hosenbeisser-Staaten, kleine Kläffer die beissen sind die Folge. In das Machtvakuum welches durch die permanente Inkonsequenz und Missachtung der eigenen Beschlüsse entstand rutschen dann eben die Steinzeitregierungen, die meinen eine Mission zu erfüllen.
      Not tut dann wirklich eine konsequente Reaktion
      die sich dann auch nicht an Appelle und Aufforderungen zu halten hat. Das haben sich die europäischen Staaten, insbesondere die Deutschen durch ihr Hin und Her selber eingebrockt.
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 17:56:05
      Beitrag Nr. 112 ()
      @ #111 von wolaufensie

      Du hast mit deiner Analyse in #111 absolut recht.
      Aber leider halten die Israelis sich nun mal genausowenig an "Aufforderungen", Aufrufe", "Apelle", "Beschlüsse", usw, usw, usw wie die Palästinenser.

      Denke nur an die ganzen UNO-Resulutionen.


      .................

      Ps.Das fettgedruckte ist hier besonders interessant.;)




      Die stille Annexion

      Israelische Siedlungen in der West Bank

      Das "verheißene Land", wörtlich genommen, ist eigentlich noch nicht erreicht. Siehe 1 Moses 15,18: "Deinem Samen will ich dies Land geben, von dem Wasser Ägyptens an bis an das große Wasser Euphrat" (obwohl es elf Verse vorher noch bescheidener zuging, da ist nur von dem viel kleineren Chaldäa die Rede und davon, "daß ich dir dieses Land zu besitzen gebe"; ähnlich 5 Moses 34,4). Kommt es daher, daß manche Israelis sich unbedingt mitten unter lauter Palästinensern ansiedeln müssen?

      Von Linda Benedikt




      Wenn sich Israelis und Palästinenser einmal nicht über Jerusalem und die Flüchtlinge in den Haaren liegen, dann liefern sie sich heiße Wortgefechte über die Zukunft der jüdischen Siedlungen.

      Sowohl der Gazastreifen, als auch die West Bank und die Golanhöhen sind durchzogen von israelischen Trutzburgen, die eher Hochsicherheitstrakten als Wohnanlangen gleichen. Um die 180.000 Israelis leben dort, säuberlich getrennt von den Palästinensern in ihren eher ärmlichen Hütten, unter einem unsinnigen Aufgebot an militärischer Sicherheit und finanzieller Unterstützung.

      Um sie überhaupt bauen zu können, wurden ungeheure Mengen an staatlichen Fördermitteln verteilt, wurde palästinensisches Land konfisziert und, besonders nach Oslo, eine Politik betrieben, die Tatsachen schaffen sollte und genau das auch erreichte.

      Dabei ist die Frage aktueller denn je: Mit welcher Berechtigung oder wenigstens ideologischer Unterfütterung besiedelten jüdische Siedler palästinensischen Boden? Wie kam es dazu, dass solche Anomalien, wie die 42 jüdischen Familien, die im Herzen Hebrons inmitten von 20.000 Palästinensern ihr provokatives Dasein führen, überhaupt entstehen konnten?

      Die Siedlungslust der Israelis geht zurück auf das überwältigende Resultat des Sechs-Tage-Kriegs im Jahre 1967. In nicht einmal einer Woche gelang es Israel, sein Territorium um mehr als ein Drittel zu vergrößern. Der jüdische Alptraum der geteilten Heiligen Stadt war vorbei, die Klagemauer unterhalb des Tempelberges den Juden wieder zugänglich, die Zeit der Stacheldrähte durch das Berlin des Nahen Ostens zu Ende.

      Die arabischen Staaten, die Israel und den Israelis eben noch Mord und Totschlag und einen gezielten Schubs ins Meer angedroht hatten, waren vernichtend geschlagen und zogen sich, aufs Bitterböseste blamiert, zur politischen Inventur zurück.

      Für einige Israelis war dieser Sieg nichts anderes als ein Zeichen Gottes; ein weiterer Grund, an die Einmaligkeit und Auserwähltheit des eigenen Volkes zu glauben.
      Das politische Establishment hingegen, geführt von der Arbeiterpartei, wurde durch den unerwarteten Landgewinn in allerlei Konflikte gestürzt. Die Frage war, was man damit nun machen sollte. Alles zurückgeben? Das Land behalten - und wenn ja, was damit tun? Und was mit all den zusätzlichen Menschen, die, davon konnte man ausgehen, sich nicht wirklich darüber freuen würden, plötzlich unter israelischer Herrschaft zu leben, und die, das kam erschwerend dazu, aufgrund ihrer hohen Geburtenrate den jüdischen Charakter des Staates in nicht allzu langer Zukunft gefährden würden?

      Während also die Politiker noch rätselten, die Mehrheit der israelischen Bevölkerung unbesorgt zum Falafel-Essen oder zum Beten in die "befreite" Jerusalemer Altstadt tingelte, bereitete kleine, aber dafür entschlossene, religiös-fanatische Minderheiten ihre Offensive vor.

      Die bekannteste von ihnen: Gush Emunim, der "Block der Gläubigen". Für sie war der Ausgang des Kriegs kein Wunder, sondern etwas, worauf sie schon lange gewartet hatten. Und die die Chance zur Besiedlung des neuen, alten Landes Teil des Erlösungsprozesses. Sie wollten ganz praktisch dem Messias zuarbeiten.

      Inspiriert von den Reden Zvi Yehuda Kooks`, eines zionistischen Rabbiners, der im Jerusalemer Merkjaz ha` Rav zu religiösen und tatendurstigen Juden von bald kommenden (und nach Juni 67 scheinbar gekommenen) Zeiten der Erlösung predigte, machte sich an Pessach des darauffolgenden Jahres ein kleiner Trupp ultra-religiöser und national gesinnter Juden auf den Weg nach Hebron (eine für Juden wie Palästinenser religiös signifikante Stadt).

      Und zwar nicht nur, wie sie angaben, um - nach Einholung einer temporären Aufenthaltsgenehmigung - im dortigen Park Hotel das jüdische Fest über den gelungenen Auszug aus der Ägyptischen Gefangenheit zu feiern - sondern um dort zu bleiben: Nach dem Sederabend weigerten sie sich einfach, wieder wegzugehen.Dieses Verhalten, die illegale Besetzung von Gebäuden und Land und der darauffolgende Ausbau der so errungenen Position, sollte zum Wahrzeichen ihrer „Siedlungspolitik" werden. Dies galt besonders nach 1973, als sie erstmals, frustriert von dem in ihren Augen zu langsam voranschreitenden Aufbau der staatsgelenkten Sicherheitssiedlungen, die West Bank in Angriff nahmen.

      Die israelische Regierung reagierte angesichts dieses eigenmächtigen Handelns überrascht - und gespalten. Letzten Endes überwog das Zaudern: Man traute sich nicht, offen gegen Juden vorzugehen, die am Grab des Patriarchen „beteten" und im Grunde genommen nichts anderes taten, als eines der zionistischen Gebote zu folgen: Die Besiedlung und Landnahme historischen Heimatbodens.
      Moralische Unterstützung erhielten die Gläubigen dabei besonders von Yigal Allon, einem hochrangigen Parteisoldaten, der sich durch den nach ihm benannten Allon-Plan einen Namen machen sollte. Er zeichnete verantwortlich für die Entstehung von jüdischen Siedlungen in den eroberten Gebieten, die sich allein am israelischen Sicherheitsbedürfnis orientierten. Dieser Plan, der die Annektierung des Jordantals und der Golanhöhen empfahl - und den Grundstein für jüdische Dauerpräsenz in und um Hebron legte - wurde von der Regierung als Basis die weitere israelische Siedlungspolitik übernommen.
      Leise Proteste und Zweifel seitens einzelner Regierungsmitglieder an der Rechtmäßigkeit dieses eigenständigen und nicht unbedingt legalen Aktes verstummten, als die neuen Bewohner Hebrons von Palästinensern angegriffen wurde. Die Regierung reagierte prompt mit militärischer Unterstützung. Und was jetzt begann, war der Aufbau des jüdischen Kiryat Arba in mitten des palästinensischen Hebrons. Damit war der Grundstein für die ideologisch motivierten Siedlungen in den besetzten Gebieten gelegt (wobei anzumerken ist, dass es später häufig auch junge Familien in die subventionierten Häuser zog; bei ihnen spielte weniger die zionistisch-religiöse Ideologie eine Rolle, sondern eher der schmale Geldbeutel, mit dem sie sich die horrenden Mietpreise im israelischen Kernland nicht leisten konnten).

      Zusätzliche Bedeutung und fast staatliche Würden, erhielt Gush Emunim, als es der Likud-Partei gelang, 1977 das Machtmonopol der Arbeiterpartei zu brechen. Hatte die Arbeiterpartei noch ideologische Skrupel und Zweifel angesichts der wilden Siedlerei (was trotzdem nicht viel an ihrer stillschweigenden Unterstützung änderte), so siedelte Gush Emunim von da ab mit dem offenen Segen der Regierung: Der wilde Siedlertrupp verwandelte sich plötzlich in eine quasi staatlich alimentierte „Volksbewegung".

      Diese für Palästinenser und letztlich auch für Israelis unheilige Allianz hatte zwei Gründe, die weit in die Anfangsjahre des jüdischen Staates zurückreichten.
      Erstens war die zionistische Rechte, seit Beginn ihres politischen Denkens, schon immer der Meinung, dass Israel möglichst nur aus ehemaligem biblischen Territorium bestehen sollte (wobei die Bibel hier nicht ganz genau ist und sehr viel Spielraum zulässt). Die Abtrennung der sogenannten Ost-Bank, also des heutigen Jordaniens, von dem Gebiet Palästinas im Jahre 1922 (noch unter britischem Mandat) war deshalb für viele eine schmähliche Niederlage. Besagte doch die Bibel, dass das ganze Gebiet diesseits und jenseits des Jordans einmal jüdisches Gebiet war. Während die Linke weit pragmatischer vorging und lieber mit den Realitäten vor Ort arbeitete, träumte die Rechte noch lange von einem regelrechten „Groß-Israel". Das Ergebnis des Sechs-Tage-Kriegs hatte sie ihrem Ziel ein gutes Stück nähergebracht, und der Imperativ der Siedlungsarbeit wurde wieder zu einem wichtigen Bestandteil der zionistischen Ideologie.

      Zweitens war die Rechte, ganz anders die Arbeiterpartei, ohne „eigene" Siedlungsgruppen.
      Während in der Anfangszeit des jüdischen Gemeinwesens die linken Zionisten Land kauften, es tagsüber bearbeiteten und abends die Glorie der jüdischen Pionierarbeit bei Lagerfeuer und Musik besangen, konnten sich die Rechten nie einer derart staatstragenden Tätigkeit rühmen. Sie blieben für lange Zeit nur die ewigen Querschläger, sture Ideologen und Querulanten, die den Staat-im-Aufbau beinahe in einen Bürgerkrieg gestürzt hätten, als es darum ging, die lästige Mandatsmacht aus dem Land zu bomben..
      Kurz: Das Unternehmen Israel war das Produkt linker, europäischer Zionisten, dem Sozialismus in vielen Schattierungen verschrieben, und seine Erfolgsgeschichte daher der alleinige Erfolg der Arbeiterpartei.
      Deswegen stürzte sich der Likud auf „seine" Siedler wie auf ein Gottesgeschenk: Mit der rechten Ideologie folgten sie dem uralten rechten Glauben, dass das ganze Land urjüdisch sei. Mit ihren Siedlungen, die häufig als Containerlager begannen und sich dann Schritt für Schritt Häuser, Strassen, Swimming Pools zulegten, also einfach mit ihrer Präsenz bekräftigten sie den jüdischen Anspruch auf biblisches Heimatland.

      Und dies gilt bis heute. Oslo, also die Einsicht, dass beide Völker so nicht mehr weitermachen können, hat daran nichts geändert. Dabei bedient sich die Regierung, damals wie heute, gerne legaler und semantischer Tricks. Während kurz nach dem 67 Krieg militärische Siedlungen vom Obersten Gerichtshof aus Sicherheitsgründen abgesegnet waren, stand die Rechtmäßigkeit rein ideologisch bedingter Siedlungen auf wackligen Beinen. Um die Siedlungspolitik dennoch vorantreiben zu können, wurden Ländereien kurzerhand als Staatsland deklariert (eine Taktik, deren sich bereits die Arbeiterpartei bediente, die aber erst unter dem Likud so richtig in Fahrt kam) und somit zur Besiedlung freigegeben. Enteignete Palästinenser konnten zwar dagegen Einspruch erheben, aber da die Kommission, die ihre Einsprüche bearbeitete, dem Militär unterstand, hatten ihre Widersprüche selten Aussicht auf Erfolg. Und was dem Staat gehörte, konnte der Staat auch nach Gutdünken verwenden.

      Heute werden Neubau und Ausbau der Siedlungen vor allem mit dem schönen Wort vom „natürlichen Wachstums" begründet. Das ist reine Augenwischerei und eine Verharmlosung der Tatsachen.

      In Zahlen stellt sich die Sache so dar:

      1967 waren von den insgesamt 5.680 Quadratkilometern der West Bank 527 Quadratkilometer in israelischer Hand, im Jahre 1973 waren es bereits 700. Dies steigerte sich danach auf 2.500 Quadratkilometer im Jahre 1993. In Prozenten ergibt das einen Anstieg von neun auf 44 Prozent.
      Wie gesagt: Auch der „Friedenprozess" änderte nichts an der israelischen Siedlungspolitik: Allein zwischen 1992 (als die Likud-Regierung unter dem Hardliner Yitzchak Shamir durch die Arbeiterpartei, angeführt von Yitzchak Rabin und Shimon Peres, abgelöst wurde) und 2001 stieg die Zahl der Siedler in der West-Bank, dem Gaza-Streifen und den Golanhöhen um 80.000, auf rund 180.000. Dabei wurde allein unter Barak - dem selbsternannten Friedensrecken - der Grundstein zu mehr als 6000 Wohneinheiten gelegt. Das ergibt alles in allem einen Zuwachs von 62 Prozent.

      Zukunftsaussichten? Keine guten.
      Angst vor der politischen Macht der Siedler, die Unentschiedenheit seitens Israel, wie viel man denn nun wirklich bereit ist, an die Palästinenser zurückzugeben, um so etwas wie Frieden zu erlangen, und die Tatsache, dass die Siedlungen für die Mehrheit der Israelis eine hochsensible Angelegenheit sind (aus den erwähnten ideologischen Gründen und aus einem vagen „Sicherheitsgefühl" heraus, das jeder Israeli meint verstehen zu können, da es ihm über Jahrzehnte eingebläut wurde), haben bis dato noch jede Regierung davon abgehalten, sich dieses Problems ernsthaft anzunehmen.

      Lieber baut man heimlich weiter. In der stillen Hoffnung, einen Großteil des so besiedelten Landes bei einem eventuellen Friedenschluss einfach mitnehmen zu können.

      Die Regierung Sharon droht bereits mit der Errichtung von bis zu 5000 neuen Wohneinheiten in den kommenden Jahren: Shalom chaverim!


      16. Februar 2002





      ..................
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 18:05:02
      Beitrag Nr. 113 ()
      Mein Gott, wie bekommt man so viel Text
      zwischen 17:29 und 17:56 hin ?
      Ich bin verblüfft.
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 18:14:33
      Beitrag Nr. 114 ()
      "Copy" and "Past".......:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 18:20:40
      Beitrag Nr. 115 ()
      Harry_Schotter, zur #109:

      Ich verstehe nicht, weshalb der Text schon deshalb nicht Stimmungsmache sein kann, nur weil er vom ZDF kommt.

      Es ist wohl eher abhängig von den Inhalten, ob es Stimmungsmache ist oder nicht - weniger von der sendenden Redaktion.

      Hinsichtlich des in meiner #107 zitierten Satzes gehen wir wohl beide von Stimmungsmache aus, Du hast auch gar nicht widersprochen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 18:49:34
      Beitrag Nr. 116 ()
      @ #87 von GENYA


      Noch ein kleiner Nachtrag.

      Auch wenn du es für "blabla" hälst, ich setzte trotzdem mal hier einen kleine Vergleich rein, zu einer Aussage von dir, in deinem Posting #87.


      "zu Israel:
      *Rückzug aus den "besetzten" Gebieten - schön und gut, aber auf welche Grenzen? Du weisst genau, dass inzwischen auch ethnographisch die Grenzen von 67 überwiegend nicht mehr stimmen........."



      Wenn du vor deiner Heirat eine Million Euro,
      aber ein Jahr nach deiner Heirat nur noch 10000 Euro auf deinem Konto hast, dafür aber deine Frau 990000 Euro auf ihrem und sie dir gnädigerweise zubilligt, daß du die restlichen zehntausend Piepen vollständig autonom selbst verwalten darfst, wirst du dein Frauchen, nach deinen Einwänden, sicherlich ganz lieb an dein Herz drücken, wenn sie dir erklärt, dass: " monetarisch die Konten vor einem Jahr halt überwiegend nicht mehr stimmen".


      Sag jetzt aber bitte nicht, du würdest niemals in den heiligen Stand der Ehe treten und dir wäre das wurscht.:laugh:




      ...
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 19:37:40
      Beitrag Nr. 117 ()
      Wen um Schotter geht,müsste selbst carlo,genya u.wolaufensie dies posting #116 verstehen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 20:19:29
      Beitrag Nr. 118 ()
      @115 von Carlo Disagio

      "Hinsichtlich des in meiner #107 zitierten Satzes gehen wir wohl beide von Stimmungsmache aus, Du hast auch gar nicht widersprochen."



      Ok, lass uns mal den Abschnitt "analysieren".:)


      "Weltweit sind Menschen aller Glaubensrichtungen fassungslos. Es scheint, als sei Ariel Sharon bereit, die höchsten christlichen Weihestätten mit Gewalt zu überziehen, um an sein Ziel zu gelangen: die Vernichtung der Autonomiebehörde und die Vertreibung Jassir Arafats."







      STIMMUNGSMACHE=> Versuchte Beeinflussung der Leser zu einer Parteinahme für eine bestimmte Meinungsrichtung, vorallem durch Erzeugen von Emotionen.

      Keine Argumentation mit Fakten, und wenn doch, dann nur mit sehr stark selektierten, verzerrten oder verfälschten Fakten.Hinzunahme/Hineinfließen von Lügen/Falschbehauptungen in die Berichterstattung.



      Richtig ????????????





      Erster Satz !

      "Weltweit sind Menschen aller Glaubensrichtungen fassungslos."

      Versuch einer Beeinflussung zu einer bestimmten Meinungsrichtung???
      Emotionen im Spiel ???
      Keine Fakten ???
      Verfälschte Fakten ???
      Lüge ???

      Trifft alles nicht zu.

      Er hat nicht geschrieben: "Weltweit sind alle Menschen aller Glaubensrichtungen fassungslos.", sondern: "Weltweit sind Menschen............."

      Und das kann man wohl kaum wiederlegen, dass es überall Menschen gibt, egal welcher Konfession und wo sie auch immer leben, die fassungslos sind.Das ist ja eigentlich mehr
      eine qualitative, als eine quantitative Aussage von ihm.




      Nächster Satz !

      "Es scheint, als sei Ariel Sharon bereit, die höchsten christlichen Weihestätten mit Gewalt zu überziehen, um an sein Ziel zu gelangen: die Vernichtung der Autonomiebehörde und die Vertreibung Jassir Arafats."


      Versuch einer Beeinflussung zu einer bestimmten Meinungsrichtung???
      Emotionen im Spiel ???
      Keine Fakten ???
      Verfälschte Fakten ???
      Lüge ???

      Trifft alles nicht zu.

      Der Autor schreibt: "Es scheint, als sei Ariel Sharon bereit....."

      Also relativiert und differenziert der Artikelschreiber.
      Er lässt dem Leser die Freiheit, sich selbst eine Meinung über die Absichten von Ariel Sharon zu bilden.
      Er(der Leser) kann ja sagen: "Nein, es scheint nicht so !!!"

      Der Schreiber gibt zudem mit diesem Wort "scheint" zu, daß er es zudem selber auch nicht so genau die Absichten von Sharon kennt.

      Allerdings ist es eine Mutmaßung.Aber Mutmaßungen sind im Gegensatz zu unbewiesenen Behauptungen erlaubt.
      (Meine ich jedenfalls)


      ".....die höchsten christlichen Weihestätten mit Gewalt zu überziehen, um an sein Ziel zu gelangen: die Vernichtung der Autonomiebehörde und die Vertreibung Jassir Arafats."

      Die Geburtskirche ist einer der höchsten christlichen Weihestätten.
      Hier hat der Reporter also nicht gelogen.

      Es sind bewaffnete und unbewaffnete Menschen in die Kirche geflohen.Es liegt jetzt also an der israelischen Armee, ob sie nun mit Gewalt gegen die Eingeschlossenen vorgeht, oder nicht.
      Also hat die Armee und Sharon die Option, die "Weihestätte mit Gewalt zu überziehen", oder nicht.

      Also stimmt auch diese Ausage.


      Der ZDF-Mann hat aber nicht kritisch darauf hingewiesen, daß die bewaffneten Palästinenser eine signifikante Mitschuld tragen, daß die Geburtkirche Jesu jetzt ins Schussfeld der militärischen Auseinandersetzungen geraten ist.Denn wenn sie nicht dort eingedrungen wären, gäbe es mit großer Wahrscheinlichkeit den Schauplatz nicht.

      Hier hat er wohl seiner eigenen Haltung den Vorzug gegeben und andere Perspektiven deshalb unter den Tisch fallen lassen.
      Aber ist das deshalb gleich "Stimmungsmache" ???
      Lässt du du Haltung der "Palästinenserfreunde" auch immer zu 50 Prozent in deine Postings mit einfliesen, weil du keine "Stimmungsmache" machen willst ???:)



      Dann textet er: "....um an sein Ziel zu gelangen: die Vernichtung der Autonomiebehörde und die Vertreibung Jassir Arafats."

      Hier hat er doch Recht.Sharon will die Autonomiebehörde ausschalten und Arafat vertreiben.
      Oder etwa nicht ???




      H_S
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 20:43:21
      Beitrag Nr. 119 ()
      Ich werde mal die Gegenversion des Artikels hier reinstellen, kurz und knapp:

      Moslems entweihen christliche Weihestätte.
      Aus Bethlehem berichtete ein Journalist des italienischen Rundfunksenders RAI, rund 200 militante Palästinenser benutzten die Geburtskirche als sicheren Hafen. Die Palästinenser hätten sich am Dienstag den Weg in die Kirche freigekämpft und feuerten von dort auf Soldaten, die vor der Kirche Positionen bezogen hätten, teilte die israelische Armee mit. Sie schaltete nach eigenen Angaben einen Vermittler ein.
      Ein Sprecher des Franziskanerordens betätigte die Angaben des Journalisten. Die Bewaffneten hielten sich noch immer im angrenzenden Kloster und in der Kirche auf.
      Der Obere des Klosters in Bethlehem habe ihre Zahl auf 100 bis 150 geschätzt, sagte ein Sprecher der Franziskaner-Provinz Hannover, die enge Kontakte nach Bethlehem hat. Nach Angaben der palästinensichen Polizei betreuten im Innern Priester und Nonnen etwa 20 Verletzte, hierfür fehlt bisher jede Bestätigung. Das Gotteshaus liegt im Zentrum Bethlehems und ist über der Stelle erbaut, an der vor rund 2.000 Jahren Jesus Christus geboren sein soll.
      Mittlerweile ist die Situation eskaliert. Die palästinensischen Terroristen behaupteten, die israelische Armee wolle die Kirche stürmen, was von Armeesprechern wiederholt ausgeschlossen worden war. Auch den Priestern des angrenzenden Franziskanerklosters ist nichts derartiges aufgefallen. Gleichwohl nahmen die Palästinenser mittlerweile mehrere Priester als Geiseln.

      Klingt irgendwie anders, und auch das sind nur Fakten. Nur daß hier auf einmal Täter und Opfer in die - aus meiner Sicht richtigen Rollen - vertauscht worden sind.
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 21:38:04
      Beitrag Nr. 120 ()
      Gut, hier eine Gegenversion zur Gegenversion.



      ......

      Kampf um die Geburtskirche

      Die Lage in Bethlehem hat sich gestern weiter zugespitzt

      Von Moritz Schroeder

      Die Meldungen aus der belagerten Stadt sind widersprüchlich. Die Nachrichten werden nur noch über Telefon verbreitet, Ahnungen werden zu ominösen Erzählungen - Nur eines ist allen gemein: Angst



      Die von Israel besetzten Städte


      Niemand arbeitet mehr in der lokalen Radiostation Bethlehems. Nachrichten werden nur noch per Telefon verbreitet. Doch nur Minuten, nachdem gestern Nachmittag am hinteren Teil der Geburtskirche am Manger-Platz eine Explosion zu hören war, weiß die ganze Stadt davon. Weiß? Sie ahnt, sie fürchtet, sie verbreitet das bisschen Information, das sich von Station zu Station zu ominösen Erzählungen auswächst. Etwa 240 palästinensische Scharfschützen hätten sich in der Geburtskirche aus dem 4. Jahrhundert verschanzt, einem der wichtigsten Heiligtümer der christlichen Welt, heißt es zuerst, die israelische Armee habe eine hintere Tür gesprengt. Es fänden jetzt Verhandlungen statt, die bewaffneten Palästinenser müssten sich nur ergeben. Keineswegs hielten sich in der Kirche nur bewaffnete Männer versteckt, es befänden sich viele Frauen und Kinder, etwa 40 Franziskanermönche und Ordensfrauen sowie dreißig orthodoxe Mönche darunter, wird dann wieder erzählt. Die Israelis würden die Kirche stürmen wollen. Die israelische Armee habe nicht vor, in die Kirche einzudringen, sagt eine Sprecherin der israelischen Armee.

      Aber, so lautet die von Israels Verteidigungsminister Benjamin ben Eliezer verbreitete Richtline, man werde auch den Scharfschützen keinen freien Abzug gewähren.Und wir werden sie nicht ausliefern, sagt Vater Parthenius, ein 33-jähriger kanadischer Priester, der sich bei den Eingeschlossenen in der Geburtskirche aufhält. Sie sind nervös, aber sie hören auf uns, erzählt er. Die Christen unter den Eingeschlossenen würden sogar mit dem Priester beten.Wir fühlen uns nicht als Geiseln, stellt Vater Parthenius klar, wir halten uns nur an die heilige Tradition, Zuflucht zu gewähren.Von Frauen und Kindern, die in der Kirche eingeschlossen wären, erzählt Parthenius nichts.

      Den Bewohner Bethlehems ist es nicht möglich, Gerücht von Information zu trennen. Sie sitzen gefangen in ihren Häusern, unter strengster Ausgangssperre, und haben, wie der palästinensische Journalist Jamil Hamad sagt, vor lauter Angst keinen Platz mehr für noch mehr Angst. Wer das Pech hat, im Stadtzentrum zu wohnen, hält sich lieber nicht in der Nähe von Fenstern auf, oder drückt sich meist an die Wand. Seit die Israelis am Dienstag hier einmarschiert sind, sagt Khalil Mukarker haben wir Matratzen an die Wand geschoben und leben auf dem Boden unseres Wohnzimmers. Wir, das sind die drei Söhne des 62-jährigen und deren Familien mit insgesamt zwölf Kindern im Alter von drei Monaten bis sieben Jahren. Die Kinder liegen entweder apathisch und erschöpft auf den Matrazen. Oder sie sind kaum zu bändigen, wollen unbedingt ans Fenster um zu sehen, was draußen passiert und werden von den nervösen Müttern mit spitzen Schreien und einer Schimpftirade zurückgerissen. Niemand unter den Männern will wissen, woher die Scharfschützen in der Kirche kommen, niemand will sie kennen. Dabei ist Bethlehem ein kleiner Ort. Man kannte die palästinensischen Polizisten. Vor dem Ausbruch der Intifada, als der Manger-Platz und die Bethlehemer Altstadt mit ihren verwinkelten kleinen Gassen gerade mit Geldern der EU renoviert war und als Vorzeigeprojekt galt, flanierten die jungen Männer der Stadt gerne mit den Polizisten. Untergehakt, als müsste man seine Nähe zur Staatsmacht demonstrieren, oder als könne damit der Stolz der jungen Männer in Uniform auf die Zivilisten abfärben. Nun sind die stolzen Polizisten alle weggerannt, sagt Khalil Mukarker mit einem bitteren Lachen. Schöne Helden sind das, nun kämpfen hier irgendwelche Fremde.

      Im Haus der Familie Moussa verblutete am Mittwoch ein palästinensischer Scharfschütze. Die resolute Fatiye Moussa hatte ihn ins Haus gezerrt, als sie sah, dass er verletzt worden war. Papiere trug er nicht bei sich. Eine Ambulanz zu rufen wäre ein zweckloses Unterfangen gewesen. Die israelische Armee, lässt nur ungern Ambulanzen in das Gebiet unserer Aktion, "weil wir schon die Erfahrung gemacht haben, dass sie mit Sprengkörpern ausgestattet waren, oder dass sich Sanitäter als Selbstmordattentäter entpuppten", sagt eine Armeesprecherin. Fatiyeh Moussa holte sich Rat über Telefon, bei einem Arzt, der seit mehreren Tagen in seiner nur etwa hundert Meter vom Haus der Moussas entfernten Klinik festsitzt. Nur ohne Medikamente oder ausreichend Verbandsstoff nützt auch der beste telefonische Rat nichts. Nach einem Tag und einer Nacht der Agonie starb der Unbekannte. Nun kann er nicht abgeholt werden. Die israelische Armee erlaubte nur einer einzigen Ambulanz für eine halbe Stunde Zufahrt zur Kampfzone. Gerade genügend Zeit um die Verletzten abzuholen. Für die Toten blieb keine Zeit.

      Es herrsche eine Atmosphäre, beobachtet der palästinenische Journalist Jamil Hamad, in der es nicht einmal mehr Raum für Aggression gibt, sondern nur noch für eine tiefe, trostlose Bitterkeit. Über die maßlosen Fehler der eigenen Führung und die Propagandisten, die es nicht lassen können, immer wieder von Massakern und Völkermorden zu sprechen, wenn es um Guerilleros geht. So wie Anfang dieser Woche, als ein paar hundert Scharfschützen sich im Hauptquartier von Jibril Rajoub, Chefs des palästinensischen Sicherheitsdienstes Preventive Security verschanzt hatten. Die Eingeschlossenen ergaben sich schließlich widerstandslos. Bitterkeit über die internationalen Vermittler, die warteten, bis alles zu spät ist und nur noch Schadensbegrenzung betrieben werden könne. Und natürlich über die Israelis, die in Bethlehem eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Um dann, wie Israels Premier Ariel Scharon beteuert, zu neuen Verhandlungen zurückkehren zu wollen. "Wenn das nicht ohnehin eine himmelschreiende Lüge wäre", winkt Jamil Hamad ab, "dann wäre es zumindest eine völlige Illusion. Denn Frieden wird es nach all dem höchstens für die nächste oder gar über nächste Generation von Israelis und Palästinensern geben."





      .....


      BETLEHEM

      Geburtskirche unter Feuerbeschuss - Israel dementiert

      Augenzeugen berichten von Schüssen und Explosionen: Die Situation in Bethlehem spitzt sich offenbar weiter zu. Augenberichten zufolge hat die israelische Armee mit einem Sturm auf die Geburtskirche begonnen. Die Militärführung dementiert allerdings. Eine EU-Delegation, die angesichts der hochexplosiven Lage anreiste, dringt auf den Rückzug der israelischen Armee aus den besetzten Gebieten.


      AP
      Rauchbombe vor der Geburtskirche -
      die israelische Armee gibt sich unbeeindruckt von der internationalen Kritik



      Safed - In Betlehem herrschte gespenstische Ruhe, bis gegen Mittag drei laute Explosionen und Schüsse aus Maschinengewehren zu hören waren. Der Küster der Geburtskirche, Pater Ibrahim Faltas, berichtete dem italienische Fernsehsender RAI, israelische Soldaten hätten eine Tür eingeschlagen und seien eingedrungen.
      Die Palästinenser, die sich in dem Kloster seit Tagen aufhalten, seien in das Gebäude zurückgewichen. Es werde gekämpft. Abt Johannes Simon bestätigte Reuters, die Palästinenser seien mit ihren Waffen in den Konvent des Klosters eingedrungen. "Wir sind in einer äußerst gefährlichen Situation", sagte er, bevor er das Telefonat abrupt beendete.

      Einer der Palästinenser in der Kirche am überlieferten Geburtsort Jesu Christi berichtete gleich nach den Detonationen und Schüssen, israelische Soldaten feuerten auf die Hintertür der Basilika. Die Armee dementierte aber, die Kirche stürmen zu wollen, obwohl sie dort "bewaffnete Terroristen" vermutet. Sie habe weder mit den Schüssen noch den Detonationen etwas zu tun, "noch stürmen wir die Kirche". Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser hatte zuvor erklärt, eine Erstürmung der Kirche sei nicht geplant. Die Palästinenser erhielten aber auch keinen freien Abzug.

      In der Kirche hielten sich seit Dienstagabend etwa 240 bewaffnete Palästinenser verschanzt. Christliche Nonnen betreuten die Verletzten. Die israelischen Belagerer forderten die Kämpfer wiederholt auf, sich zu ergeben. Ein 45-jähriger christlicher Bewohner Betlehems, Ibrahim Salman, wurde von Soldaten erschossen, als er wie jeden Tag zum Beten in die Kirche gehen wollte.

      Heftige Kämpfe in Nablus

      Die israelischen Streitkräfte besetzten am Donnerstag auch Nablus, die größte Stadt im Westjordanland, und lieferten sich heftige Kämpfe mit Palästinensern. Dutzende Panzer rollten in die Stadt ein und besetzten strategisch wichtige Straßen und Plätze. Im benachbarten Flüchtlingslager Dschenin durchsuchten Soldaten Haus für Haus nach Kämpfern und Munition. Dabei wurden einzelne Häuser auch von Kampfhubschraubern beschossen.

      Beim Einmarsch in Nablus wurde nach palästinensischen Angaben ein Mann erschossen, als er das Fenster seiner Wohnung im Stadtzentrum öffnete. Nach der Besetzung der Stadt, wo 180.000 Menschen leben, sind jetzt nur noch Hebron und Jericho in palästinensischer Verwaltung. Seit Beginn der Offensive vor einer Woche wurden mehr als 1100 Palästinenser festgenommen.

      "Wir machen weiter"

      Angesichts der wachsenden weltweiten Kritik schwenkte die israelische Regierung inzwischen ein. Sie gestatte dem amerikanischen Nahost-Beauftragten Anthony Zinni, sich mit dem palästinensischen Präsidenten in Ramallah zu treffen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon am Donnerstagabend mit.

      Israel hatte Anfang der Woche Zinni die Erlaubnis für ein Treffen mit Arafat noch verweigert. Die internationale Staatengemeinschaft hat wiederholt an die israelische Regierung appelliert, die Belagerung des palästinensischen Präsidenten aufzuheben.

      Scharon widersetzte sich dagegen der Forderung nach einem Ende der Militäraktionen in den palästinensischen Autonomiegebieten. Die israelische Armee werde die Operationen in den palästinensisch verwalteten Teilen der besetzten Gebiete fortsetzen, um den "Terror" auszumerzen. "Wir machen weiter, weil das die einzige Möglichkeit ist, eine Lage zu schaffen, in der wir über Frieden diskutieren können." Scharon sagte weiter, ohne "eine vollständige Beendigung des Terrors, der Feindseligkeiten und der Hetze" werde es keine Friedensverhandlungen geben. Angesichts der hochexplosiven Lage in Nahost laufen die diplomatischen Bemühungen von Europäern und Amerikanern um eine Entschärfung der Lage auf Hochtouren. Die EU entsandte eine Delegation, um mit Ministerpräsident Ariel Scharon sowie dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat zu sprechen. Allerdings verweigerte Scharon der Delegation unter Führung des außenpolitischen EU-Beauftragten Javier Solana und des spanische Außenministers Josep Piqué ein Treffen mit Arafat. Nach ihrer Ankunft traf die Gruppe zunächst Außenminister Schimon Peres und dann Verteidigungsminister Ben-Elieser.

      Resolution umsetzen

      Die EU-Außenminister hatten sich am späten Mittwochabend in Luxemburg darauf verständigt, in Jerusalem auf den Rückzug der israelischen Streitkräfte aus den Palästinenserstädten zu dringen. Piqué und Solana betonten nach den mehrstündigen Beratungen, dass die EU Arafat ebenso sprechen wolle wie den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon.

      Unter Berufung auf ein Telefongespräch mit Arafat versicherte Solana, dieser würde eine Demarche der EU in Jerusalem auch dann begrüßen, wenn er selbst nicht mit der Delegation zusammentreffen könne. Piqué betonte, die von Arafat geleitete Autonomiebehörde sei nach wie vor die legitime und verantwortliche Vertretung der Palästinenser.

      Die EU-Außenminister seien sich völlig einig darüber, dass die Uno- Resolution 1402 umgehend erfüllt werden müsse, sagte Piqué. "Die israelischen Truppen müssen sich aus den besetzten Gebieten zurückziehen."




      .......

      Anm: Alle, auch Israel muss sich an die "Beschlüsse" halten.Da hast du uneingeschränkt recht.





      ...........




      AUGENZEUGENBERICHT AUS BETLEHEM

      "Sie schießen auf alles, was sich bewegt"

      Von Lisa Erdmann

      Panzer auf den Straßen, drohende Soldaten, Angst. Eine Augenzeugin, Mitarbeiterin einer Klinik, erzählt in einem Telefonat mit SPIEGEL ONLINE vom Krieg in Betlehem.

      Hamburg - Die Worten hasten nur so aus ihr heraus. Uraib Jaber muss reden. Von Panzern, Soldaten, Gewehren. Sie muss beschreiben, was sie in den vergangenen eineinhalb Tagen erlebt, gesehen hat. Reden gegen die Angst.
      Die 24-Jährige arbeitet in einer Tagesklinik in Behlehem. Sie ist Röntgenassistentin. In einem Telefongespräch mit SPIEGEL ONLINE beschreibt sie den Krieg. "Ich bin hier aufgewachsen. Ich habe mein ganzes Leben unter israelischer Besatzung gelebt. Aber so eine Angst hatte ich noch nie." Seit Mittwochmittag darf die Palästinenserin ihren Arbeitsplatz nicht mehr verlassen. Vor dem Fenster der Klinik sieht sie israelische Panzer auf der Hauptstraße patrouillieren. "Es sind etwa 20 Stück. Sie fahren die Straße hinauf und hinunter. Sie schießen auf alles, was sich bewegt."

      Gestern Abend, sagt sie, brachte der Krankenwagen - trotz der verhängten Ausgangssperre - ein kleines Mädchen, das sich den Arm gebrochen hatte. Fünf Panzer hätten auf den Krankenwagen gezielt, dann aber doch nicht geschossen. Die Besatzung der Ambulanz sei aus dem Wagen getrieben worden und habe eine halbe Stunde lang bewegungslos auf dem Asphalt ausharren müssen. Rund 50 Soldaten hätten die Klinik gestürmt.


      AP

      "Etwa zehn von ihnen haben alle Angestellten der Klinik in eine Ecke gedrängt und mit ihren Waffen bedroht." Zwei Stunden hätten sie und ihre sieben Kollegen dort gestanden. "Ich dachte, das überleben wir nicht." Schließlich, so erzählt sie in überstürzten Worten weiter, hätten die Soldaten einen 17-jährigen Patienten mitgenommen. "Das war der einzige Patient, der stationär bei uns untergebracht war. Er hatte vor vier Wochen eine israelische Kugel abbekommen." Dann seien die Soldaten wieder abgezogen - mit der Drohung, dass niemand die Klinik verlassen dürfe. "Wir beobachten euch, haben sie gesagt." Das nächste Mal schössen sie ohne Vorwarnung. "Das ist die Katastrophe, wir sind eine Klinik, aber wir dürfen niemanden behandeln." Sie hätten sich beschwert, erzählt Uraib Jaber weiter.Sie hätten den Soldaten gesagt, dass sie laut Genfer Konvention das Recht hätten, Zivilisten zu behandeln. "Daraufhin haben die gesagt, was hier passiert, bestimmen wir."

      Die Nacht, erzählt sie weiter, hätten sie alle in der Klinik verbracht. Jeder habe sich eine Ecke gesucht. "Schlafen konnte keiner von uns." Wann sie wieder nach Hause darf, das weiß die junge Frau nicht."Die Soldaten haben uns gesagt, sie würden Betlehem nicht verlassen, bis sie alle Palästinenser in der Geburtskirche getötet haben."Seitdem beobachtet sie aus dem Fenster den Krieg in ihrer Stadt. "Wir können ihn sehen, hören und fühlen."




      ........


      "Genug ist genug"

      Dramatische Wende in der amerikanischen Nahost-Politik: Präsident Bush richtete eine deutliche Warnung an die israelische Führung und kündigte eine neue Friedensinitiative an.




      AP
      George W. Bush: Israel muss sich zurückziehen


      Washington - Öffentlich forderte US-Präsident George W. Bush die Israelis auf, ihren Vormarsch in den Palästinensergebieten zu stoppen. Bush rief die Israelis auch dazu auf, den Bau von Siedlungen in palästinensischen Gebieten zu stoppen und "Respekt zu zeigen vor der Würde des palästinensischen Volkes". Die abgeriegelte Grenze sollte wieder geöffnet werden. "Ich spreche als engagierter Freund Israels, aus Sorge um seine langfristige Sicherheit."
      Gleichzeitig forderte der Präsident von den arabischen Staaten größeres Engagement gegen den Terrorismus. "Der Sturm der Gewalt kann nicht weitergehen. Genug ist genug", so Bush vor Journalisten im Rosengarten des Weißen Hauses.

      Doch auch an die andere Seite richtete Bush mahnende Worte: Er warnte die Palästinenser, dass die USA jeden, der Terroristen unterstütze, selbst als Terroristen betrachte. Den palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat und die arabischen Staaten forderte Bush auf, gemeinsam mit den USA den Terroristen die Botschaft klar zu machen: "Sich selbst in die Luft zu sprengen hilft der palästinensischen Sache nicht."
      Powell soll für Frieden sorgen........................................................





      -----


      Quelle: www.welt.de

      Siedlerfrage

      Nach dem Ende des Sechs-Tage-Kriegs 1967 begann Israel mit dem Ausbau von Siedlungen in den besetzten Gebieten (Ostjerusalem, Gaza, Westjordanland).

      Die Vereinten Nationen verabschiedeten am 22.11.1967 die Resolution 242, welche Israel zu einem umfassenden Rückzug aus den besetzten Gebieten aufforderte. Bis heute hat Israel dieser Forderung der Internationalen Gemeinschaft nicht Rechnung getragen.

      Der Siedlungsausbau wurde hingegen stetig gefördert. Im Regierungshaushalt 2001 sind 500 Millionen US-Dollar für den Siedlungsbau veranschlagt. Mit günstigen Krediten macht der Staat israelischen Bürgern die Ansiedlung in den besetzten Gebieten schmackhaft. Die Zahl der Siedler wird von palästinensischer Seite mit rund 300.000 angegeben. Andere Quellen nennen 200.000 bis 250.000.



      Innerhalb der israelischen Gesellschaft ist das Thema umstritten. Während linke Politiker fordern, die Siedlungen komplett aufzulösen, befürworten Vertreter des weiter rechts angesiedelten Likuds den Ausbau. Neben der in erster Linie gewaltigen symbolischen Bedeutung Jerusalems, stellen die Siedler das entscheidende Hindernis zu einer Beilegung des Nahost-Konflikts dar.

      In den Augen der Palästinenser sind die Siedlungen eine Provokation. Nachdem die Teilung Palästinas nach der UNO-Abstimmung 1947 nicht zustande kam, verkleinerte sich der Lebensraum der Araber im Vergleich zu Zeiten vor der Gründung Israels immer mehr. Verstärkt wird die Provokation durch die Tatsache, dass ein beträchtlicher Teil der Siedler dem tiefreligiösen, orthodoxen Judentum zuzuordnen ist.

      Das bekannteste Beispiel liefert die Stadt Hebron im Westjordanland. Hier leben rund 450 jüdisch-orthodoxe Siedler im Stadtzentrum, unter anderem um das Grab Abrahams zu ehren, beschützt von 2.000 Soldaten und Polizisten. Mit ihnen 120.000 Palästinenser in der Stadt.


      .......



      Also sind es nicht nur die Palästinenser, die sich nicht an die "Beschlüsse" halten.
      Übrigens, wenn aus den Kleckerresten von Zone "A" und Zone "B" ein palästinensischer "Staat" werden soll, dann ist dieses zerstreute Etwas kein "Staat", sondern ein Witz.




      H_S
      ......
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 23:13:27
      Beitrag Nr. 121 ()
      @wolaufensie

      #104 meinte das Flugzeug Landshut

      gruss
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 23:15:51
      Beitrag Nr. 122 ()
      ARD-Bericht zur aktuellen Lage läuft gerade!
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 23:45:50
      Beitrag Nr. 123 ()
      leider nichts neues gezeigt...
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 23:57:48
      Beitrag Nr. 124 ()
      auf Phönix interessante sendung über sharon.
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 01:31:35
      Beitrag Nr. 125 ()
      Haben die Israelis nicht einige kleine Kriege geführt,
      bei denen sie gesiegt haben ? Ich dachte Gelände das man
      bei einem Kriegssieg erobert hätte, dürfte man behalten.
      -- Wehe den Besiegten --. Deshalb verstehe ich das ganze Gerede um Rückzug aus eroberten Gebieten nicht . Siegreich
      gewonnenes Gebiet ist Eigentum des Siegers. Ich gestehe ein, dass wir Deutschen wie auch die Japaner riesiges Schwein gehabt haben, na, vielleicht auch Pech, dass man uns nicht komplett aufgeteilt hat, aber einen Anspruch
      auf Rückgabe hatten wir nicht.
      Durch die Siege haben die Israelis doch das Land gewonnen. Ich kann die Besiegten nicht verstehen, denn im umgekehrten Falle hätten sie das von ihnen eroberte Gebiet garantiert komplett übernommen.
      Sie hatten an dieser Absicht ja auch keinen Zweifel gelassen ---TREIBT SIE INS MEER --- .
      Und so viele Palästinenser sind es ja auch nicht. Unter
      2 millionen. Wenn ich an die 6 millionnen Türken denke,
      die bei uns sind, hätte man die paar Palästinenser auch
      noch irgendwo verstauen können.
      In der DDR, also in Ossiland stehen angeblich 1 millionen
      Wohnungen frei. Ossiland ist leer. Dort könnte man einen
      Grossteil von den Palästinensern reinpacken. So schlecht kanns hier für Moslems nicht sein, denn sonst hätten wir nicht millionen von ihnen hier rumhängen. Vielleicht hätten wir dann bald einen Kalif in Leipzig. Oder das Kalifat Hoyerswerda, den fehlen schon 30% Bevölkerung.

      Man könnte aber von hier aus die gleiche Anzahl an Türken zurückschicken in die Türkei und durch Palästinenser ersetzen. Keine zusätzliche Belastung, und allen wäre geholfen. Man brauchte die Bauten in der DDR nicht weiter abzureissen, weil sie leer stehen.
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 07:30:37
      Beitrag Nr. 126 ()
      @wolaufensie: Gott verschone uns davon, dass weitere zwei Millionen Palästinenser zu uns nach D. kommen!
      Oder willst du Zustande wie Israel?
      Aber mal ernsthaft - ein Anrecht auf einen eigenen Staat haben die Palästinenser auf jeden Fall.
      Nur nicht bei ihrer derzeitigen Einstellung, wo 71% von ihnen sich als "Märtyrer" mit einer umgeschnallten Bombe opfern würden, natürlich zusammen mit ein paar Juden, die sie damit zweifelsohne mit in ihr beschissenes Paradies mitnehmen wollen...
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 11:20:55
      Beitrag Nr. 127 ()
      @wolaufensie:

      leider ist es nicht so einfach, wie sie es sich denken.
      der vergleich mit den deutschen eroberungen hinkt ein wenig,
      wie ich finde.
      deutschland hat souveräne staaten angegriffen. ich weiss
      aber nicht, ob es völkerrechtlich in ordnung wäre, hätten
      die alliierten deutschland sozusagen `erobert` und
      einbehalten.
      hätten sie sich denn als deutscher dann zur wehr gesetzt und
      versucht, deutschland wieder `zurückzuholen`?

      israel vermeidet es bewusst, einen offiziellen krieg zu
      erklären, bisher haben sie immer nur `verteidigt`.

      denn damit würden sie einerseits die eroberten gebiete als
      palästinensisches land anerkennen, andererseits müssten sie
      sich zudem an internationales kriegsrecht halten. dann wären
      liquidationen und folterungen und auch andere sachen nicht
      möglich (ja, ich weiss, die palästinenser machen das auch).

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 04:40:28
      Beitrag Nr. 128 ()
      Hi Genya #126, ich merke schon, dass ich mit dem Vorschlag den Landtagswahlkampf in der Lausitz nicht gerade
      gewinnen würde. Da es dort aber dauernd regnet, hätten
      die Arabs?.. alle Hände voll zu tun, wenn sie wüstenähnliche Zustände wie in Palästina(?) versuchten herzustellen.
      Volles Beschäftigungsprogramm (Lebensaufgabe) auf Jahre
      hinaus.
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 07:27:59
      Beitrag Nr. 129 ()
      @cole:
      "Liquidationen" sind Rechnungen, die du z.B. von einem Arzt bekommst, oder wenn Auflösungen wirtschaftlicher Betriebe gemeint sind.
      Was du meinst, sind "Liquidierungen"
      aber das hast du ja sicher gewusst und bloss im Eifer deines "Gefechts für die gerechte Sache der unterdrückten Palästinenser" vergessen")
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 07:33:03
      Beitrag Nr. 130 ()
      @wolaufensie: ich weiss nicht, ich weiss nicht...
      Haben sie es doch auch in einem sogar unter den christlichen Byzantinern blühendem Land Syrien und Palästina geschafft, aber sie hatten ja "Hilfe" von den Türken, wir dürfen ja auch die Türken nicht vergessen
      (nicht die heutigen - die turkmenischen Nomaden damals...)
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 11:28:21
      Beitrag Nr. 131 ()
      nein, nein, lieber genya,

      da vertun sie sich. das ist schon korrekt so.
      nehmen sie ruhig mal ein fremdwörterbuch in die hand,
      nicht immer auf die unzulänglichkeiten anderer hinweisen,
      der schuss kann leicht nach hinten losgehen ;).

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 13:59:40
      Beitrag Nr. 132 ()
      @cole:
      Liquidation = Kostenrechnung, Auseinandersetzung, Auflösung eines Geschäftes, einer Firma
      dagegen:
      Liquidierung = Beseitigung einer Person
      Auszug aus Dr. Rolf Kraemer "Deutsches Wörterbuch für Jedermann" (also auch für dich, cole"))
      Verlag Buch und Wissen GmbH

      Jaja, es kann aber auch in die richtige Richtung gehen, isn`t? erst denken, dann schreiben!
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 14:59:05
      Beitrag Nr. 133 ()
      ja, ja, lieber genya,

      jetzt weiss ich auch, wo sie ihre verqueren ansichten
      hernehmen:(.

      schauen sie mal lieber in den duden.

      :p

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 15:36:30
      Beitrag Nr. 134 ()
      @cole: Duden:
      Liquidation = Kostenabrechnung; Tötung aus polit. Gründen
      Liquidierung = Beseitigung einer Person

      Das erste "Tötung aus polit. Gründen" ist etwas komplett anderes als die "Beseitigung einer Person", so wie du es in deinem Kontext gemeint hast!
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 16:25:18
      Beitrag Nr. 135 ()
      lieber genya,

      ihnen kann man es aber auch nicht recht machen.

      "Das erste "Tötung aus polit. Gründen" ist etwas komplett anderes als die "Beseitigung einer Person", so wie du es in deinem Kontext gemeint hast!"

      jetzt wollen sie mir auch noch sagen, was ich gemeint habe :O?

      sie könnten aber auch mal zugeben, dass sie nicht recht
      hatten ;).
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 08:11:06
      Beitrag Nr. 136 ()
      @cole: lies dein eigenes Posting #127 durch, vielleicht verstehst du mich dann... Wenn nicht, ist mir auch schnuppe...
      Politische Tötung ist die Tötung von politischen Gegnern, setzt die politische Auseinanderstzung in EINEM Staate voraus.
      Israelis und Palästinenser leben jedoch nicht in EINEM Staate, sondern unterliegen verschiedenen Greichtsbarkeiten
      und somit im Sinne des Staasrechts verschiedenen staatlichen Gewalten.
      Wenn du den palästinensern dies absprichst so bedeutet es, dass du ihnen auch jegliches Recht absprichst, ihren eigenen
      Staat zu gründen, da sie schon, folgend aus dem oben genannten, schon im Staate Israel leben und Bürger dieses Staates seien.
      Was natürlich nicht stimmt und ich denke, nicht GANZ im Sinne deiner hier diskutierten Meinung wäre, oder?")
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 09:54:10
      Beitrag Nr. 137 ()
      Der Streit um die Bedeutung des Wortes "Liquidation" ist eigentlich überflüssig. Das Verb "liquidieren" bedeutet jedenfalls auch hinrichten, beseitigen, vernichten. Das Hauptwort dazu mit dieser Bedeutung hieß urspünglich "Liquidierung". Anscheinend hat man diese Bedeutung auch auf das Wort "Liquidation" (als 4. Bedeutung) erstreckt, was mir auch etwas sonderbar vorkommt. Politische Gegner, die liquidiert werden, können natürlich auch in einem anderen Land leben oder Angehörige eines anderen Staates sein.
      Viel interessanter finde ich die Frage, ob es den Israelis gelingen kann, durch ihre Maßnahmen (Durchsuchung von Häusern und Lagern nach Waffen, Sprengstoff, Terroristen ..)
      weitere Anschläge zu verhindern oder sie wenigstens drastisch zu reduzieren oder ob dadurch bzw. die damit verbundene große Härte des Vorgehens eher noch mehr Araber zu Kampfmaßnahmen aufgestachelt werden. Ein Teil der palästinensischen Bevölkerung wird sicher eingeschüchtert und einsehen, daß die Anschläge in Israel auch für sie nichts Gutes bringen. Ein anderer Teil wird aber erst recht auf Rache sinnen. Ich befürchte, daß aufgrund der Unterstützung durch andere arabische Staaten der Terrorismus durch Militäreinsatz nicht einzudämmen ist.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 10:23:52
      Beitrag Nr. 138 ()
      q@Franzei #137: als Antwort auf deine Frage könntest du dir auch heute gerade ins Bewusstsein rufen , dass wir mittelerweile den Dritten Tag in Folge haben, wo es keine Terror-Anschläge in Israel gibt.
      daraus resultiert für mich persönlich, dass das harte Vorgehen der Israelis mehr als gerechtfertigt war und ist.
      Ich bin mir jedoch sicher, dass, sollten die Israelis von den USA dazu genötigt werden, doch heute Nacht mit ihrem Rückzug zu beginnen, die "heldenhaften palästinensischen Kämpfer", von deren "Heldenmut" man in den letzten Tagen nicht viel gesehen hat, sofort mit ihrem üblichen Zeitvertreib beginnen, nämlich Kinder, Frauen und Greise umzubringen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 12:42:11
      Beitrag Nr. 139 ()
      lieber genya,

      "Politische Tötung ist die Tötung von politischen Gegnern, setzt die politische Auseinanderstzung in EINEM Staate voraus.
      Israelis und Palästinenser leben jedoch nicht in EINEM Staate, sondern unterliegen verschiedenen Greichtsbarkeiten
      und somit im Sinne des Staasrechts verschiedenen staatlichen Gewalten."

      sie basteln sich auch alles zurecht, hauptsache es passt in
      ihre beschränkte gedankenkette.
      erst wollen sie mir sagen, was ich meine,
      jetzt schustern sie sich irgendwelche haarsträubenden
      definitionen zusammen, dass sie auch ja passen.

      geben sie es doch einfach auf.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 13:05:36
      Beitrag Nr. 140 ()
      Er erschlägt Jabin mit dem Schwert,und wieder verlangt JAHWE ein Blutopfer als Garantie für den Sieg der Israeliten:
      DieIsraeliten erschlugen alles,was in der Stadt lebte,mit scharfem Schwert und weihten es dem Untergang.Nichts Lebendiges blieb übrig.Die Stadt selbst steckte man in Brand.(Josua 11,11)
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 14:31:29
      Beitrag Nr. 141 ()
      nachdem wir die semantischen Nebenkriegsschauplätze mittlerweile wieder verlassen haben ein Widerspruch zu genya:

      M.E. ist die Frage von Franzei sehr berechtigt, auch wenn sie letztlich nicht zu beantworten ist. Denn Israel wollte schon immer diesen Einsatz zeitlich begrenzen, so daß die Anschlagshäufigkeit wohl vor allem dann zu messen wäre, wenn der Rückzug erfolgt ist.
      Daß im Zeitpunkt einer Ausgangssperre, wo sich außer Terroristen sowieso niemand nach draußen traut, die Anschläge zurück gehen, ist keine Frage, sondern selbstverständlich.

      Israel kann aber dennoch aus 2 Gründen Erfolg haben: zum einen, weil sie rein faktisch viel Infrastruktur des Terrors zerstört haben werden, also Sprenstoff, Waffen einkassiert, Ausbildungsgebäude zerstört und ähnliches...

      Zum anderen erfahren eventuell die "normalen" Palästinenser, daß die Selbstmordanschläge auch IHR Leben zum schlechteren beeinflussen, weil dieser Angriff eine Reaktion auf diese Anschläge ist. Sie müßten daher auch im eigenen Interesse ihre positive Haltung zu den Selbstsprengungen überdenken, jedenfalls wenn sich diese Selbstmorde im öffentlichen israelischen Raum abspielen und der Tötung von Israelis dienen.
      Ob diese Einsicht tatsächlich erlangt wird oder der Haß nur noch größer wird, das ist letztlich die Frage, die keiner beantworten kann (wobei "keiner" auch diejenigen meint, die selbstverständlich von einer weiteren Eskalation ausgehen).
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 18:21:37
      Beitrag Nr. 142 ()
      @okto: danke. Jetzt weiss ich, dass du nicht nur die blutrünstigen Seiten des Korans rezitierst, sonden dich auch in ihren Äquivalenten der jüdischen Bibel auskennst.
      Vor allem das letzte Posting von dir ist sehr aussagestark und sagt viel über deinen unerschrokenen Charakter aus...
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 18:22:50
      Beitrag Nr. 143 ()
      @xylo: hast du heute Presseclub im ARD gesehen?
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 18:29:02
      Beitrag Nr. 144 ()
      ..nein, was war da?

      Aber habe eben die haarsträubenden Aussagen Möllemanns zur palästinensischen Terror zur Kenntnis genommen, anderer Thread.

      Der Mann ist mit Recht Hauptschullehrer geworden, fraglich nur, wie er jemals "mehr" werden konnte. Unglaublich.
      Guck doch nochmal in den DeepThought Thread, da hat Auryn ein paar super-Artikel reingestellt gestern und heute hab ich mal versucht, meine Gründe darzulegen, weshalb ich für den israelischen Vormarsch - gerade als Jurist und grds. Verfechter des Gewaltmonopols - alles Verständnis dieser Welt habe.
      Ich denke, DU wirst es im Gegensatz zu D.T. verstehen, was ich schrieb.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 19:21:12
      Beitrag Nr. 145 ()
      @xylo: längst gelesen und für gut befunden...
      Es gab heuet eine sehr interessante Diskussion gerade zum aktuellen Thema...
      dabei waren 2 deutsche Journalisten, ein palästinensischer und ein sehr linker israelischer.
      Sogar der deutsche Moderator, bei all der "üblichen" typisch europäischen Sympathie den palästinensern gegenüber, ist ziemlich "laut" und resolut geworden, nachdem er den Araber mehrmals hintereinander gefragt hatte, ob denn sie, als Antwortauf die israel. Räumung der Autonomiegebiete, mit dem Bombenterror endlich aufhören würden (zuvor hat der Israeli es als ersten israelischen Schritt auf die Gegenseite zu befürwortet, dabei natürlich auch den in solchen Kompromissen üblichen zweiten gegenschritt der Araber erwartend). Zweimal darfst du raten, was dann ca. 20 min los war.
      Unterstellungen, Ausflüchte, Schuldzuweisungen. Eindeutige Aussage der paläst. Seite: Bombenhagel hört erst dann evtl. (!!!) auf, wenn alle nach 67 besetzten Gebiete geräumt sind
      (zum Glück hat er im Eifer des gefechts noch die übliche Floskel von dem Rückkehrrecht vergessen).
      Sogar die deutschen journalisten sind dann böse und ungeduldig geworden. also die typische arabische Strategie - wenn es einem genehm sei, alles fordern und sich selbst als Opfer hinstellen, wenn es jedoch auf die eigenene Gegenschritte ankommt, nur dumme Sprüche und Ausflüchte machen...
      Sollte der linke Israeli sich je für den Frieden mit den Palästinensern eingesetzt haben, hat man ihm heute an seinem bitter lächelndem Gesichtsausdruck eingesehen, dass er seine bisherigen Positionen wohl ziemlich stark überdenken werde. die typische Erfahrung eines ehrlichen Menschen, wenn er es mit einem indoktriniertem Araber zu tun hat!
      Mein fazit für heute: wie die berühmten arabischen drei Neins
      *Nein zu solchem "Frieden"
      *Nein zu Arafat
      *Nein zu einem "solchen" palästinensischen Staat.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 19:31:04
      Beitrag Nr. 146 ()
      huch , und alle schaun mal wieder weg :(

      Menschenrechtler: Schwere Vorwürfe gegen Israel
      Internationale Menschenrechtsorganisationen haben schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Es gebe Berichte über Exekutionen, Folter, Plünderungen, gezielte Behinderungen von Sanitätern und Journalisten durch israelische Soldaten, sagten Sprecher von acht Menschenrechtsgruppen in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem. Gleichzeitig räumten sie ein, dass wegen der schwierigen Informationlage einige Berichte noch nicht abschließend hätten geprüft werden können. Die israelische Armee dementierte die Vorwürfe.
      "Wir haben Berichte von außergerichtlichen Exekutionen", sagte Marc Neuman von Amnesty International. Dies betreffe vor allem von Israel gesuchte Palästinenser. Zudem seien mehrere und glaubhafte Beobachtungen von Plünderungen bekannt geworden. Palästinensische Gefangene berichteten, dass sie von Soldaten hart geschlagen worden seien. "Diese Aktionen lassen sich absolut nicht durch militärische Notwendigkeiten rechtfertigen", sagte Neuman.

      500.000 Palästinenser ohne Trinkwasser

      Khadeer Schkirat von der Palästinensischen Gesellschaft zum Schutz der Menschenrechte und Umwelt sagte, 500.000 Palästinenser seien zur Zeit ohne Trinkwasser. Er habe zudem Berichte über Exekutionen. Im Gebäude der Kairoer Bank in Ramallah seien fünf palästinensische Polizisten in einem kleinen Raum aus kurzer Entfernung erschossen, im Islamischen Club seien vier Zivilisten und Polizisten "hingerichtet" worden. Dies hätten Ärzte berichtet.

      Ein Armeesprecher entgegnete: "Die israelische Armee exekutiert niemanden, wir bringen Leute vor Gericht." Soldaten, denen Plünderungen nachgewiesen werde, würden bestraft. "Die israelische Armee hat jeden Soldaten angewiesen, Leben und Eigentum zu respektieren." Dagegen betonte Jessica Montell von der jüdisch-arabischen Menschenrechtsgruppe Betselem, Plünderungen hätten ihr auch israelische Quellen bestätigt.

      Reporter werden an ihrer Arbeit gehindert

      Der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Robert Menard, sagte, mehr als 40 Journalisten seien in den vergangenen 10 Tagen an ihrer Arbeit gehindert, fünf verletzt und einer getötet worden. Zwei palästinensische Kollegen befänden sich derzeit in Haft, sechs seien wieder freigelassen worden. Die israelische Armee wolle Journalisten gezielt einschüchtern, sagte er. (dpa)
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 19:40:45
      Beitrag Nr. 147 ()
      ..danke für den Bericht: nix neues eigentlich, das ist wirklich diese miese Verlogenheit, die man langsam nicht mehr aushalten kann. Ich könnte kotzen, werde aber dennoch sehen, ob die Sendung nicht irgendwo auf Phoenix o.ä. wiederholt wird. Als Anschauungsmaterial.

      Schreib das doch auch kurz im D.T.-Thread oder kopier es rein. Es sagt SEHR viel aus.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 19:44:53
      Beitrag Nr. 148 ()
      ray: was soll der Quatsch. Die Palästinenser richten Leute wegen angeblicher Kollaboration hin und wenn irgendein Bombenleger, der Zivilisten auf dem Gewissen hat, umgebracht wird, dann muß man um ihn weinen. Wo leben wir denn?

      Die "Opfer" in den Palästinensergebieten sind Mörder und Leute, die Mörder decken und ausbilden, mit Ausnahme von ein paar Kollaborateuern, aber die gehen nicht auf das Konto von Israel, die Opfer in Israel sind Zivilisten. DAS ist der Unterschied.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 19:46:13
      Beitrag Nr. 149 ()
      Wenn`s der Wahrheitsfindung dient!;)
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 19:48:11
      Beitrag Nr. 150 ()
      das tut es
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 20:20:04
      Beitrag Nr. 151 ()
      @xylophon: was soll der quatsch von dir ?????

      das war ein ganz normaler bericht der dpa, nur weil er dir nicht in den kragen passt soll das quatsch sein ?????

      warum werden reporter abgeknallt oder an ihrer arbeit gehindert ? hast du dafür mal ne einleuchtende antwort ?

      oder warum hilfsorganisationen an ihrer arbeit gehindert werden ?
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 20:32:32
      Beitrag Nr. 152 ()
      sogar ein bericht der DPA ist nicht sakrosant, eher weit davon entfernt, objektiv und richtig zu sein:
      Wie viel geld geben die ganzen arab. Ölländer für diese Verbreitung der propaläst. Propaganda aus?!
      Wenn einer hier vom "judischen Geldeinfluss" spricht - gegen den arabischen ist es wie ein Sandkorn im Meer...
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 20:38:47
      Beitrag Nr. 153 ()
      genya,das ist schon lange bekannt,Film,Presse,Politik unsw.
      werden in der freien Welt von den Arabern Beherrscht.:p
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 20:59:07
      Beitrag Nr. 154 ()
      #148 der ganze Beitrag ist Unsinn !

      Wer sagt dir das du weinen mußt um einen getöteten palästinensischen Attentäter ! Dumme Polemik !

      Die "Opfer" in den palästinenser Gebieten sind Mörder und Leute die Mörder decken und ausbilden - ach ja, dazu gehören also 5-jährige, Frauen und Mütter sowieso und auch scheint es eine Spezialität von palästinensischen Greisen zu sein Attentate durchzuführen und als Ausbilder tätig zu werden ! Was für ein Müll !

      Tja, die deutschen Juristen !
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 21:02:25
      Beitrag Nr. 155 ()
      tja, die deutschen eierdiebe...
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 21:08:27
      Beitrag Nr. 156 ()
      Genau, im unermüdlichen Einsatz für Wahrheit und Gerechtigkeit !
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 21:19:42
      Beitrag Nr. 157 ()
      gut, dann mal im Detail:

      1) Es gebe Berichte über Exekutionen, Folter, Plünderungen, gezielte Behinderungen von Sanitätern und Journalisten durch israelische Soldaten, sagten Sprecher von acht Menschenrechtsgruppen in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem. Gleichzeitig räumten sie ein, dass wegen der schwierigen Informationlage einige Berichte noch nicht abschließend hätten geprüft werden können. Die israelische Armee dementierte die Vorwürfe.


      Bisher sagt das nur, daß die Palästinenser Dinge behaupten, die anders als ihre Lynchmorde an angeblichen oder wirklichen - Kollaborateuren, nicht bestätigt sind. Wie auch der angebliche Angriffe auf die Geburtskirche in Bethlehem eine Propagandalüge war.


      2) "Wir haben Berichte von außergerichtlichen Exekutionen", sagte Marc Neuman von Amnesty International. Dies betreffe vor allem von Israel gesuchte Palästinenser.

      Hierauf bezog sich die Stellungnahme in dem Quatsch-Posting, wonach es sich um Mörder und ihre Hintermänner handelte.


      3) Zudem seien mehrere und glaubhafte Beobachtungen von Plünderungen bekannt geworden. Palästinensische Gefangene berichteten, dass sie von Soldaten hart geschlagen worden seien. "Diese Aktionen lassen sich absolut nicht durch militärische Notwendigkeiten rechtfertigen", sagte Neuman.

      Na gut, dann verurteile ich die "hartenSchläge" eben auch. Dennoch würde ich lieber "hart geschlagen" als von einer Bombe zerstückelt, weil ich eine Pizza essen wollte.


      4) Nein, weinen muß ich nicht. Schreibt mir auch niemand vor. Aber daß die Welt wegschaut...vielleicht ist es ihr auch einfach egal, wenn bei der Verfolgung von Mördern Dinge passieren, die unschön sind.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 21:32:49
      Beitrag Nr. 158 ()
      Lustig hier.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 21:33:29
      Beitrag Nr. 159 ()
      Diese Berichte über angebliche Folterungen, Plünderungen, Behinderung von Reportern, Lynchmorde oder Hinrichtungen, angebliche Angriffe auf die Gedächniskirche u.ä. garnieren das Tagesgeschehen sie mögen wahr sein oder auch nicht, für eine Beurteilung des "roten Fadens" unerheblich.

      Fakt ist, das seit Beginn der Intifada ca. 1200 Palästinenser getötet wurden und ca. 450 Israelis (wahrscheinlich sind die Zahlen nicht ganz aktuell.

      Fakt ist, das sich unter den Toten ca. 150 palästinensische und ca. 30 israelische Kinder befinden.

      Fakt ist, das die Mehrheit der palästinensischen Toten im mittlerweile klassischen Sinne als "Kollateralschäden" zu bezeichnen sind.

      Damit will ich die israelischen Opfer nicht herabwürdigen, aber ich erachte es als notwendig die hier grassierenden "Terroristenhatz" einwenig ins rechte Licht zurücken.

      (PS. Die Zahlen stammen aus Berichten von Spiegel-Online)
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 21:56:02
      Beitrag Nr. 160 ()
      Zählen 16-jährigen Selbstmordattentäter eigentlich auch noch als Kinder? Nach einer UNO-Definition ist jeder bis 18 als Kind zu betrachten, wobei es dort um die "Soldaten" geht.

      eierdiebs Standpunkt ist wenigstens verständlich, wie von HarrySchotter, aber mein Mißtrauen gegen den Friedenswillen der Palästinenser wird eher von Berichten wie dem von genya und den alltäglichen Äußerungen palästinensischer Verteter in der Öffentlichkeit bestätigt, die immer wieder voller Selbstgerechtigkeit die Opferrolle beanspruchen, keinerlei pal. Verantwortung oder Entschuldigung für den Terror äußern und auch sonst jedes Bewußtsein bzgl. friedlicher Konfliktlösung vermissen lassen.
      Wenn ich mir dann vorstelle, daß das schon herausgehobene Vertreter sind, die sich wohl eher durch "diplomatische" Ausdrucksweise, die im Westen ankommen soll, qualifiziert haben, dann "Gute Nacht" bzgl. der "einfachen Leute" und deren Haltung.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:01:50
      Beitrag Nr. 161 ()
      Fakt ist, das seit Beginn der Intifada ca. 1200 Palästinenser getötet wurden und ca. 450 Israelis (wahrscheinlich sind die Zahlen nicht ganz aktuell.

      Fakt ist, daß niemand die Palästinenser gezwungen hat, die Intifada zu starten oder fortzusetzen, wenn sie sich so negativ auswirkt. Daß zu jenem Zeitpunkt ein Friedensschluß in unmittelbarer Nähe zu sein schien.

      Daß er an den Palästinensern scheiterte, die von Maximalforderungen nicht abrücken wollten. Daß sie auch in der Folgezeit zahlreiche Angebote zur Waffenruhe NICHT eingehalten haben, sondern immer wieder durch Terroranschläge die Einhaltung der 14-tägigen Waffenruhe vereitelt haben.

      Frage: warum hören sie nicht einfach auf, wenn ihre Opferzahlen so ungleich höher sind?
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:06:28
      Beitrag Nr. 162 ()
      Was soll denn das, mit dieser Schwarz-Weiß Malerei ???
      Die einen sagen nur die Wahrheit und die anderen verbreiten nur Propaganda ???




      Ich habe selbst in einem ausführlichen Bericht bei CNN gesehen, wie internationale Journalisten(auch amerikanische) vom israelischen Militär massiv bedrängt wurde.

      Amnestie Internatioanal, zum Beispiel, ist doch eine seriöse Quelle, die weltweit anerkannt ist.Unteranderem deshalb, weil sie bis jetzt noch nie einseitig parteiisch war.
      Und die Sprecher der Organisationen geben ja auch fairer weise zu, daß die Berichte noch nicht geprüft sind.

      Warum sollten denn diese Übergriffe bar jeder Realität sein.

      Als UNO-Truppen Anfang der 90ziger in Somalia stationiert waren, gab es auch nachgewiesenermaßen Übergriffe von canadischen, italiänischen und niederländischen Soldaten, die Zivilisten misshandelt und sogar getötet haben.

      Dies hatten jedenfalls die gründlichen Recherchen der betroffenen Länder an`s Licht gebracht.
      Und hier handelte es sich nicht um zwei Völker, die sich spinnefeind sind.

      Schlechte Menschen gib`s ja wohl überall.

      Also mal abwarten.



      H_S
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:09:52
      Beitrag Nr. 163 ()
      ..habe ich überhaupt nicht bestritten: mir geht es um die grundsätzliche Berechtigung des israelischen Vorgehens, nachdem die dafür eigentlich zuständigen Autonomiebehörden NICHTS unternommen haben.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:12:48
      Beitrag Nr. 164 ()
      Im Detail:

      Nach den Lynchmorden der vergangenen Woche jetzt das hier:

      Palästinenser verurteilen Kollaborateure
      Unterdessen hat ein Sicherheitsgericht der palästinensischen Autonomiebehörde in der Nacht zum Sonntag sechs Kollaborateure zum Tode verurteilt. Ein 15-jähriger Jugendlicher wurde wegen Zusammenarbeit mit den Israelis und der Verletzung nationaler Interessen des palästinensischen Volkes zu lebenslanger Haft verurteilt. In einer Mitteilung des Gerichts in Gaza hieß es, die Urteile würden vollstreckt, sobald sie von Arafat bestätigt werden
      ...die Hintermänner von vielfachen Mördern werden gedeckt bzw. eine Mörderbande (Al-Aksar-Brigaden) ist sogar Bestandteil der Politbande des Regierungschefs. Aber für "Kollaboration" gibt es die Todesstrafe. Hoffen wir mal, daß Israel den Herrn Arafat noch lange im Zaum hält, damit er nicht zur "Bestätigung" schreiten kann.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:21:01
      Beitrag Nr. 165 ()
      und zu guter Letzt generell:

      Aufgabe der Autonomiebehörde palästinensische "Staatsgewalt" wäre es doch wohl gewesen, den Terror einzudämmen, Terroristen zu verfolgen, vorbeugend gegen neue Anschläge tätig zu werden und ähnliches. Nichts dergleichen ist passiert.
      Im Gegenteil können Organisationen wie Hamas oder die Al Aksar-Brigaden ungehingert dort operieren, neue Selbstmordattentäter rekrutieren, diese mit Sprengstoff versorgen, nachträglich mit riesigen Wandbildern abfeiern und hohe Prämien zahlen. Das mindeste wäre gewesen, diese Gelder einzufrieren, da sie offensichtlich von Terrororganisationen stammen, die Geldflüsse zurückzuverfolgen und die Förderer des Terrors dingfest zu machen
      Aber die Al Aksar-Brigaden sind ja fast eine Bruderorganisation der Staatsführung, man stelle sich mal den "bewaffneten Arm" der Grünen in Deutschland oder der FPÖ in Österreich vor. Ob diese Parteien wirklich regieren dürften?

      Wenn zB die dt. Polizei und die Ermittlungsbehörden über Woche oder Monate zusehen würde, wie Taschendiebe oder Einbrecher ihr Unwesen treiben, die Hinterleute bekannt wären, der Staat bliebe aber untätig, dann würde das staatliche Gewaltmonopol verletzt. Früher oder später würde es zu Selbstjustiz kommen, wenn sich nichts ändert. Das wäre insbesondere langfristig für den Bestand der Rechtsordnung schlecht und von niemandem zu wünschen, es wäre aber verständlich und letztlich Folge staatlicher Untätigkeit. Weshalb es in Deutschland auch das "Legalitätsprinzip" bei Straftaten gibt, diese "müssen" verfolgt werden, sofern sie bekannt werden, während des bei Ordnungswidrigkeiten nur "möglich" ist ("Opportunitätsprinzip" ).

      Dies gilt umso mehr, wenn es um Leben und Tod geht. Würden also Ausländerheime angezündet oder umgekehrt würde zB ein Arm der UCK oder PKK deutsche oder ausländische Bürger wiederholt ermorden - und der Staat würde aus internationaler Rücksichtnahme oder - eher bei den Ausländerheimen - gar heimlichem Einverständnis bewußt untätig bleiben:
      dann wäre das Gewaltmonopol, das zivilisierte demokratische Gesellschaften "im Zaum hält" - NICHTS mehr wert. Weil die Voraussetzungen entfallen wären, wegen derer der Bürger auf die eigene Durchsetzung seiner Interessen "auf eigene Faust" verzichtet. Es ist dann nämlich niemand mehr da, der diese für ihn wahrnimmt, wie es das Gewaltmonopol vorsieht. Der Staat bleibt untätig, die dortigen Institutionen reagieren nicht, dulden und fördern damit Mord und Totschlag. Wer überleben will, muß also sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.

      In dieser Situation wird rein faktisch wieder der Zustand der Anarchie zurückkehren. Der Staat vernachlässigt seine ihm abgetretenen Schutzpflichten, der einzelne Bürger ist letztlich wieder selbst für seinen Schutz verantwortlich. Regeln sind einzuhalten, aber es kümmert sich niemand darum, daß es auch geschieht. Derjenige, der die Regeln bricht, hat nichts zu befürchten, sondern wird im Gegenteil für den Bruch sogar noch belohnt.

      Und genau diesen Zustand hatten wir bis vor kurzem im "Autonomiegebiet". Der Mord an Israelis wurde geduldet, es spricht viel dafür, daß er sogar ausdrücklich gebilligt wurde.
      Israel hat lange gehofft und darauf bestanden, daß diejenigen, die EIGENTLICH dafür zuständig gewesen wären (Gewaltmonopol), zum Schutz und zur Verfolgung und Bestrafung tätig werden. Sie wurden aber nicht tätig, im Gegenteil.

      Damit sind die Voraussetzungen für ein rechtlich abgesichertes Vorgehen leider nicht (mehr) gegeben. Wer einseitig die Regeln einhält, begibt sich letztlich freiwillig in die Opferrolle (s.o).
      Aus diesem Grunde war es möglicherweise rechtlich nicht in Ordnung, im Sinne von "Selbstjustiz" in den Autonomiegebieten nunmehr selbst tätig zu werden. Nachdem aber die eigentlich zuständigen Stellen keinerlei Bereitschaft gezeigt haben, ihrer Aufgabe nachzukommen, habe ich volles Verständnis für diese Form der "Selbstjustiz".
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:25:54
      Beitrag Nr. 166 ()
      und zum Schluß für heute das Fazit:

      Die Palästinenser haben Israel mit Terror überzogen, zudem kennen sie keine Meinungsfreiheit und keine Toleranz ggü Andersdenkenden und nicht einmal die Unterscheidung zwischen militärischen und zivilen Zielen. Sie dulden oder fördern gar Mord und Totschlag, während sie gegen "Abweichler" mit Todesstrafe vorgehen.
      Mit anderen Worten: alles, was jetzt über sie niedergeht, haben sie sich selbst zuzuschreiben bzw. genauer: ihren "heldenhaften Märthyrern" und denen, die nichts gegen sie unternommen haben.
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:46:17
      Beitrag Nr. 167 ()
      Im Umkehrschluß würde das bedeuten, die Israelis haben sich das was auf sie niedergeht selbst zu zuschreiben, da sie illegale orthodoxe Siedlungen in der Westbank und im Gazastreifen zuließen, sie einen lebensfähigen palästinensischen Staat nach Kräften verhinderten und durch Tötung von 100erten von palästinensischen Zivilisten "Märtyrer" in Massen erschufen !

      PS. Selbst die heißgeliebte US-Justiz überlegt ob sie John Walker besser bekannt als "I was an american Taliban-Fighter" auf dem E-Stuhl grillen sollen !

      Es gibt nur eine Lösung : Rückzug und wenn notwendig Abschottung !
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:54:20
      Beitrag Nr. 168 ()
      An den xylophon


      "Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann" Francis Picabia


      no comment? Thread: no comment?



      Schöne Tage wünscht Dir
      Schalom_qed
      http://www.aktienplus.de.vu

      /
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:54:32
      Beitrag Nr. 169 ()
      ARD
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 23:00:23
      Beitrag Nr. 170 ()
      Warum so Kurz,wenn es um die leiden der PALÄSTINENSER geht?.
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 13:46:50
      Beitrag Nr. 171 ()
      Die Gewalt im Nahen Osten ruiniert die Wirtschaft auf beiden Seiten

      Tel Aviv (dpa) - Die Gewalt im Nahen Osten lässt auch die Wirtschaft bluten. Schon in «normalen» Zeiten kostet der Palästinenser-Aufstand die Region nach israelischen Medienangaben bis zu eine Millionen Euro täglich. Die Einberufung von 20 000 Reservisten saugt zusätzlich zwei Millionen Euro am Tag aus Israels Wirtschaft, wie das Nationale Versicherungs-Instituts ausrechnete. Soldaten-Lohn und Ausrüstung belasten den Fiskus mit weiteren zwei Millionen Euro täglich. Auf palästinensischer Seite ist das Wirtschaftsleben seit dem Einmarsch der israelischen Truppen praktisch zusammengebrochen.

      «Der gegenwärtige Konflikt bringt die israelische Wirtschaft in sehr ernste Probleme», sagt Arie Arnon, Ökonomie-Professor an der Ben Gurion Universität in Beerschewa. «Die Stagnation der israelischen Wirtschaft, gar eine Rezession, wird nicht aufhören, wenn der Konflikt nicht endet.» Die Firmen investierten nicht mehr. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr von rund 8,5 Prozent auf mehr als 10 Prozent gestiegen. Der Schekel setzt seine Talfahrt gegenüber dem Dollar fort, und während der täglichen Selbstmord- Anschläge über Ostern stürzte der Aktienindex an der Tel Aviver Börse um 6,2 Prozent ab, so stark wie seit anderthalb Jahren nicht mehr.

      Auch die Touristen bleiben fern. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Ausländer, die Israel besuchen, auf ein Viertel geschrumpft, teilte der Gastronomie-Verband mit. Israelis reisen ebenfalls weniger. Die Hotel-Branche kündigte an, nach Ostern 2000 Mitarbeiter zu entlassen. Die einzige Berufsgruppe mit guten Aussichten ist derzeit das Wachpersonal. Alleine die Hotels suchen 500 Personen, die die Kunden am Eingang nach Sprengstoff und Waffen absuchen. Selbst kleine Gaststätten müssen neuerdings Wächter an den Eingängen postieren. Da die Kunden aus Angst vor Anschlägen in den vergangenen Tagen trotzdem ausgeblieben sind, sehen viele Gastronomen harten Zeiten entgegen.

      Langfristig sei der Schaden noch viel größer, meint Arnon. «Israel wird für die Palästinenser-Gebiete ein Wiederaufbau-Programm in großem Stil auf die Beine stellen müssen.» Die Autonomie-Behörde, die für drei Millionen Palästinenser verantwortlich ist, existiert faktisch nicht mehr. Eine Million Palästinenser leben von Gehältern des öffentlichen Dienstes und sind derzeit praktisch ohne Einkommen.

      Auch die Araber in Ost-Jerusalem, die sich frei bewegen können, haben es oft schwer, sich mit Gelegenheitsjobs durchzuschlagen. «Die Juden wollen nicht mit uns fahren», sagt der Taxifahrer Amer Hajawi (25). «Die jüdischen Fahrer sind dauernd beschäftigt, aber wir warten fünf bis sechs Stunden auf einen Kunden.» Hajawi verdient im Monat rund 500 Schekel (etwa 125 Euro). Noch bis vor einem halben Jahr arbeitete er in einem internationalen Hotel in West-Jerusalem, bis es dicht machte. «Damals war alles gut», sagt Hajawi. «Jeden Monat brachte ich 3000 Schekel nach Hause.»

      Die Gewalt hat auch den Handel zwischen Israelis und Arabern im Westjordanland abgeschnitten. «Früher sind wir immer die paar Kilometer ins Westjordanland gefahren, um unsere Autos reparieren zu lassen, weil es dort billiger war», meint ein jüdischer Taxifahrer in Tel Aviv. Jetzt warten die Mechaniker dort vergeblich auf Arbeit.

      Während die meisten Palästinenser wegen der kriegsähnlichen Zustände ihrem Gewerbe nicht mehr nachgehen können, meiden viele Juden aus Angst vor Anschlägen die Geschäfte. Den Israelis bleibt allerdings der Ausweg in die virtuelle Welt. Über Ostern haben die großen Internet-Anbieter einen außergewöhnlichen Anstieg an Einkäufen per Mausklick festgestellt.



      07:48 am 08.04.2002 - Ressort: Politik
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 13:53:45
      Beitrag Nr. 172 ()
      Bushs Rechnung für das Pulverfass Nahost geht nicht auf


      Kairo (dpa) - In der arabischen Welt ist niemand darüber erstaunt, dass Israel seine Offensive in den Palästinensergebieten auch nach dem zweiten «Machtwort» von US-Präsident George W. Bush fortsetzt. Denn in diesem Teil der Welt ist vom Staatschef bis zum einfachen Mann auf der Straße fast jeder überzeugt, dass Bush die Ankunft von Außenminister in Colin Powell in Israel bewusst verzögert hat, um den israelischen Soldaten Zeit zu geben, auch noch den Rest der Autonomiegebiete zu besetzen und möglicherweise auch Palästinenserpräsident Jassir Arafat «loszuwerden».

      Eine regierungsnahe Kairoer Tageszeitung veröffentlichte am Sonntag eine Karikatur, die Powell zeigt, wie er sich die Augen zuhält. «Bist Du jetzt fertig?», fragt er den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, der die Leichen junger Palästinenser mit einem Bagger vor sich her schiebt. «Noch nicht ganz», gibt dieser lachend zur Antwort. Überschrieben ist die Zeichnung mit den Worten: «Powell reist ENDE DER WOCHE in die Region».

      «Die Tatsache, dass Israel die Anweisung aus Washington bisher nicht befolgt und (seine Truppen) nicht zurückgezogen hat, zeigt, dass alles, was die amerikanischen Verantwortlichen sagen, nur darauf abzielt, die Wut in der arabischen Welt zu bremsen», kommentiert die Zeitung «Al-Watan» aus Katar am Sonntag. Wenn US-Präsident George W. Bush mit seinen jüngsten Äußerungen zur Lage in den Palästinensergebieten tatsächlich die Eskalation der anti- amerikanischen Gefühle in den arabischen Staaten stoppen wollte, so ist ihm dies nicht gelungen.

      Der ägyptische Parlamentspräsident Fathi Surur warnte die USA am Wochenende bei einem Treffen arabischer Parlamentarier in Kairo davor, die «Hassgefühle» der Menschen zu unterschätzen. Diese Gefühle könnten auch die Pläne für Amerikas «Kampagne gegen den Terrorismus» und einen Regimewechsel im Irak ernsthaft gefährden.

      Nach einem Bericht der «Washington Post» sollen die USA wegen des in Saudi-Arabien wachsenden Unmuts über die US-Militärpräsenz und Washingtons Irak-Pläne bereits über eine Verlegung von Soldaten nach Kuwait, Bahrein, Oman und in die Vereinigten Arabischen Emirate nachdenken. Doch ob sie dort willkommener sein werden, als in Saudi- Arabien, wo am Wochenende trotz eines strengen Demonstrationsverbots 5000 aufgebrachte Männer zum US-Konsulat in Dhahran marschierten, ist fraglich.

      Denn auch im Sultanat Oman verbrennen anti-israelische Demonstranten inzwischen amerikanische Flaggen. In Manama, der Hauptstadt von Bahrein, landeten bei einem pro-palästinensischen Protestzug am Wochenende sogar Molotowcocktails auf dem Gelände der amerikanischen Botschaft.

      Auch der Versuch der US-Regierung, Palästinenserpräsident Jassir Arafat politisch aufs Abstellgleis zu schieben, kommt bei den Arabern nicht gut an. Im Gegenteil: Je mehr Israel und die USA versuchen, Arafat loszuwerden, desto mehr machen sie ihn zum Helden und zu einer Identifikationsfigur für alle Araber. So blieb auch den Außenministern der Arabischen Liga bei ihrer Sondersitzung am Samstag in Kairo kaum etwas anderes übrig, als sich geschlossen hinter den in Ramallah eingesperrten PLO-Vorsitzenden zu stellen. Sie betonten, kein anderer Palästinenser oder Araber habe das Recht, an Stelle Arafats mit Powell zu sprechen.



      07:38 am 08.04.2002 - Ressort: Politik
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 13:56:10
      Beitrag Nr. 173 ()
      Powell wirft Saudi-Arabien erstmals Terror-Unterstützung vor

      Washington (dpa) - US-Außenminister Colin Powell hat Saudi-Arabien erstmals direkt Unterstützung von Terroristen vorgeworfen. Powell hatte zuvor von den Internet-Seiten der saudischen US-Botschaft erfahren, auf denen ein Unterstützungsfonds für die palästinensische Intifada eine Bilanz der bisherigen Millionenzahlungen veröffentlichte.

      Konfrontiert mit dem Bericht auf der Webseite der Saudi-Botschaft in Washington, wonach ein Unterstützungskomitee für die Palästinenser Familien von Selbstmordattentätern finanziell unterstützt, sagte Powell am Sonntag in einem Interview mit dem Fernsehsender NBC: «Jeder, der irgendwie Anreize für diese Taten gibt, trägt selbst zu den Aktivitäten bei.» Damit meine er auch Saudi-Arabien, sagte Powell.

      In dem Artikel auf der Webseite von Januar 2001 geht es um den saudischen Unterstützungsfonds für die Palästinenser. Aus dem Topf im damaligen Umfang von 33 Millionen Dollar seien Familien von Gefangenen und «Märtyrern» bezahlt worden, der übliche Begriff in den moslemischen Ländern für Selbstmordattentäter, heißt es darin. Als Vorsitzender des «Saudi Committee for Support of the Al-Quds Intifada» wird Innenminister Prinz Nayef bin Abdulasis genannt.

      Internet: Webseite der saudischen Botschaft in Washington: http://www.saudiembassy.net/press_release/archive/01_news1.h…



      07:38 am 08.04.2002 - Ressort: Politik




      ...........

      Jetzt wird`s richtig dolle.Ich dachte die Saudis und die Amerikaner sind allerbeste dickste Freunde !!:eek::eek:


      ....
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 07:01:50
      Beitrag Nr. 174 ()
      von fontenoy, fakten, nur zur Besinnung auf das Wesentliche:


      Erklärungen der HAMAS-Bewegung:

      "Allah versammelte die Juden nach Palästina, nicht damit Palästina den Juden als Heimat dient, sondern zu ihrem Friedhof wird, denn die Juden werden vor der Al-Aksa (Moschee) als Opfer hingerichtet."
      Dabei berufen sie sich auf den Koran und andere Überlieferungen, wie z.B. auf die Hagiderzählungen:
      "Die Stunde der Erlösung wird nicht kommen, bevor nicht der Heilige Krieg alle Juden tötete. Und wenn sich die Juden hinter Mauern oder Bäumen verstecken werden, so werden diese Bäume und Steine rufen: "Moslem, Diener Allahs, hier versteckt sich ein Jude, komm und töte ihn!"
      "Jeder Moslem, ob Mann oder Frau, ist verpflichtet, an diesem Heiligen Krieg teilzunehmen".
      "Jeder Landkompromiß ist ein Abfall vom Glauben; jede Preisgabe eines Stückes palästinensischen Bodens ist ein Abfall vom Glauben".
      Daher riefen auch moslemische Fundamentalisten ihre Glaubensbrüder auf, mit allen Mitteln den von den USA und Israel angestrebten Nahost-Friedensprozeß zu zerstören, weil es hier um Gebietskompromisse geht. Die Moslems werden erst ruhen, wenn "Allahs Flagge über ganz Palästina weht, über Eilat genauso wie über Haifa und Jerusalem, Jaffo und Nazareth".


      Daß der islamische Fundamentalismus nicht nur Israel bedroht, beweisen die zunehmenden Unruhen (Intifadas) in anderen Ländern. Die radikalen Moslems bedrohen besonders die stabilen, selbstzufriedenen arabischen Staaten, wie z.B. Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien und Algerien. Dazu kommt das Aufwachen der 50 Millionen Moslems in den GUS-Ländern, die unter starken Einfluß des schiitischen Irans geraten und vom Norden her zu einer zusätzlichen Gefahr für Israel werden. Doch vorerst wollen die fundamentalistischen Moslems "in ihren eigenen Reihen Ordnung schaffen" und kämpfen daher gegen jede Art von "Kollaboration". Allein in den sechs Jahren der Intifada-Unruhen in Israel brachten sie 1000 von ihren eigenen Leuten um. Als "todeswürdige Kollaborateure" gelten:

      1. Arabische Mukhtare (Dorfführer) und Vorsitzende von lokalen Komitees, denen man Zusammenarbeit mit den Israelis vorwirft.

      2. Arabische Angestellte in öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. arabische Polizisten, Steuer- oder Zollbeamte.

      3. Moderate Araber, die den Israelis liberal gegenüberstehen oder auch Palästinen­ser, die sich für ein jordanisches Palästina aussprechen.

      4. Palästinenser, die geschäftlich mit Israelis zu tun haben oder auch Palästinenser, die als einfache Arbeiter bei Israelis mehr verdienen.

      5. Arabische Gefangene, die vorzeitig von den Israelis aus ihrer Haft entlassen werden oder im Gefängnis für ihr gutes Verhalten Vergünstigungen erhielten.

      6. Journalisten, die Israel gegenüber tolerant berichten und den Intifada-Terror nicht unterstützen. Auch moslemische Schriftsteller, wie z.B. Salman Rushdie oder der am 7.6.1992 von radikalen Moslems umgebrachte ägyptische Publizist Dr. Faraj Ali Fouda.

      Sie alle gelten als "Kollaborateure", sind Todeskandidaten im Sinne der Moslems, darum warnte Israels Staatspräsident zu Recht vor der Gefahr des funda­mentalistischen Islam. Man muß ihn richtig kennen, d.h. unter ihm leben, um zu erfahren, was die abstrakten Lehren des Koran in der Praxis wirklich bedeuten - und daß der Moslem als Mensch selbst eine Geisel des immer stärker werdenden Islams ist, darum sollte man nicht den Mensch verurteilen, sondern den Geist, der ihn zwingt, Dinge zu tun, die eine ganze Welt in Flammen setzen können.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 07:03:24
      Beitrag Nr. 175 ()
      Schulbücher des Hasses

      In den 140 Lehrbüchern, die vom palästinensischen Autonomieministerium für Erziehung herausgegeben wurden und nach denen 800.000 palästinensische Schüler unterrichtet werden, werden die Schüler u.a. dazu aufgefordert, das Lied des Djahid (für heilig erklärter Kamikazeterrorist im Sinne von Märtyrer) auswendig zu lernen. In den Schulbuchtexten der 1. - 12. Klasse werden die Juden als wilde Tiere, Heuschrecken, Verräter und Schwindler bezeichnet. Ferner wird Israel als ein bald verschwindender Staat vorgestellt. Solche Lehrtexte werden trotz des Autonomieabkommens mit Israel von der palästinensischen Führung vorgeschrieben bzw. gutgeheißen und trotz Protestes seitens der israelischen Regierung nicht gelöscht. Das palästinensische Ministerium für Erziehung erzieht ihre Jugend offiziell und systematisch dazu, die Juden zu hassen und den Staat Israel zu vernichten. In den Schulbüchern werden die palästinensischen Kinder in farbigen, kindlichen und naiven Zeichnungen dargestellt, doch gleich daneben sieht man die Aufforderung zum Djihad, zum Heiligen Krieg der Moslems gegen die Ungläubigen, zu denen als erstes die Juden gehören. Die Palästinenser richten ihren Haß nicht nur auf die Zionisten, sondern auf alle Juden, betonte Prof. Jochanan Manor, der Beauftragte für Ostwest-Kulturen und Itamar Marcus, der die Entwicklung der Schulbuchliteratur der Palästinenser nach dem Beginn des Friedensprozesses beobachtet.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 07:07:37
      Beitrag Nr. 176 ()
      Nahost-Informationen Internationale Christliche Botschaft Jerusalem
      September 1999

      HINTERGRUND:
      Wurzeln des jüdischen Exodus

      Das palästinensische Flüchtlingsproblem erfährt breite Aufmerksamkeit. Wenig Beachtung erfährt hingegen die weit größere Flut von Juden, die aus islamischen Ländern nach Israel geflohen sind - beginnend unmittelbar vor dem Unabhängigkeitskrieg 1948 und danach noch jahrelang. 1948 lebten 850000 Juden innerhalb des Islamischen Halbmondes, einige Gemeinden schon seit der Zeit des babylonischen Exils. Heute sind vielleicht weniger als 30000 übrig. Welche Ereignisse haben diese umzingelten Menschen veranlaßt, aus ihren Heimatländern zu fliehen? Und werden ihre Enteignung und ihr Verlust zusammen mit den palästinensischen Ansprüchen in den Endstatus-Gesprächen beglichen werden? Diese Fragen werden in einer dreiteiligen Serie von Hintergrund-Artikeln untersucht werden, den Anfang machen "Die Wurzeln des jüdischen Exodus".

      Diese erste Folge untersucht knapper Form die Wurzeln des islamischen Antisemitismus und dessen Ausübung in den islamischen Ländern durch die Geschichte. Dies soll helfen, die Gründe für den neuzeitlichen jüdischen Exodus zu benennen und zu verstehen. In den seit 1948 vergangenen Jahren waren Juden das Ziel haßerfüllter, von Regierungen organisierter, antisemitischer Pogrome, die darauf hinzielten, alles jüdische Dasein in muslimischen Ländern auszutilgen. Entzündet durch die unglaubliche - aber dennoch nicht hinnehmbare - Wiedergeburt der jüdischen Nation in ihrer Mitte, waren diese islamischen Pogrome die letzten in Jahrhunderten von kontinuierlich von Regierungen und Religion sanktionierten Verfolgungen gegen das jüdische Volk.

      Die Grundlagen des islamischen Glaubens ruhen hauptsächlich auf zwei Säulen: dem Koran, dem heiligen Buch des Islam, und der modammedanischen Sunna (Tradition). Der Koran ist eine Zusammenstallung von Lehren Allahs, wie sie durch seinen Propheten Muhammed offenbart wurden, und bildet einen Teil der Basis für die religiösen, sozialen und rechtlichen Strukturen in islamischen Gesellschaften.

      Der Koran. Erstaunlicherweise bezeichnet der Koran die Juden als Allahs auserwähltes Volk in Sure 5,20-22, die u.a. sagt: "O mein Volk [Juden], betretet das heilige Land, das Allah für euch bestimmt hat..." Dieser Vers wurde zu Beginn von Muhammeds "Offenbarungen" geschrieben, nachdem er von Mekka nach Medina geflohen war, und zeigt, daß er glaubte, das jüdische Recht auf das heutige Israel sei von "Allah" angeordnet. Aber später in seinem Leben, nachdem er festgestellt hatte, daß die ortsansässigen jüdischen Stämme sich weigerten, ihn als "den Propheten" anzuerkennen, erklärte er sie zu "Ungläubigen" und enteignete sie damit praktisch ihres Status als "Allahs auserwähltes Volk". Sure 47,4 ist, obwohl sie die Juden nicht ausrücklich erwähnt, von den Anhängern des Islam durch die Jahrhunderte hindurch als Vorschrift benutzt worden, sie zu töten: "Wenn ihr (in der Schlacht) auf die stoßet, die ungläubig sind, trefft (ihre) Nacken; und wenn ihr sie überwältigt habt, dann schnüret die Bande fest." Dieser Vers bezieht sich auf Allahs Gebot des andauernden Dschihad - wörtlich: "Heiliger Krieg" - solange bis alle Menschen entweder tot, bekehrt, oder vom Islam unterworfen sind. Andere Koranverse prophezeien einen unablässigen Kampf gegen die Juden bis zum Tag des Gerichtes.

      Die Sunna. Die Sunna ist die Aufzeichnung des Lebens Muhammeds und dient als das Muster, nach dem Muslime untereinander ihre Beziehungen gestalten und zwischen der Umma - der muslimischen Gemeinschaft - und den Ungläubigen. Sobald Mohammed politisch in Medina Fuß gefaßt hatte, entwarf er den Bund von Medina, in dem er seinen Wunsch nach Frieden mit den Juden der Stadt zum Ausdruck brachte. Nachdem er hinreichend mächtig geworden war, brach er das Abkommen, begann Krieg gegen die die Juden der Stadt und vernichtete sie vollständig. Er griff den verbliebenen jüdischen Stamm der Banu-Qurayza an, enthauptete die Männer, begrub sie in einem Massengrab und verteilte die überlebenden jüdischen Frauen und Kinder an die muslimische Umma als Leibeigene.

      Das Dhimmitum. Als nächste attackierte und unterwarf Muhammed die Juden ind er arabischen Gegend von Khaybar, und erklärte sie zu Dhimmi, ein Zustand, der als Vorbild für die islamische Herrschaft über alle monotheistischen Ungläubigen diente, die im Dschihad unterworfen wurden.

      Zum Ausgleich für Muhammeds "Schutz" mußten die Juden von Khaydar ihm die Hälfte all ihrer Erzeugnisse abgeben und an die Umma eine jährliche Koranische Kopfsteuer zahlen, die Jizya. Muhammed glaubte, kein Ungläubiger habe ein Recht zu leben; sein Leben und seine Habe werden ihm von der Umma gewährt, und müssen Jahr für Jahr durch das Zahlen der Jizya neu erkauft werden.

      Der Schatten des Dhimmitums fiel auf alle Länder, die der Islam eroberte, wenn auch die Strenge der Durchführung je nach den Launen des am Ort zuständigen Imam oder Kalifen verschieden ausfiel. In allen Gegenden aber konnte einem Dhimmi aus einer Reihe von Gründen der Schutz entzogen werden: Wenn er islamisches Recht brach, sich weigerte, Jizya zu zahlen, einem Muslim oder seinem Eigentum Schaden zufügte, oder eine Lästerung beging - eine Anklage, gegen die er vor Gericht keine Möglichkeit hatte, sich zu verteidigen. Wann immer der "Schutzvertrag" gebrochen war, waren Leben und Besitz eines Dhimmi verwirkt.

      Rechte eines Dhimmi gab es nicht, das galt für jeden Aspekt des Lebens: ob religiös, sozial, politisch oder juristisch. Wenn ein Muslim ihn angriff, hatte er kein Recht, sich zur Wehr zu setzen; er konnte vor Gericht nicht als Zeuge ausagen oder sich gegen einen Muslim verteidigen; besaß kein Recht der freien Rede, Versammlung oder Religionsausübung; er konnte keinen Muslim heiraten und keinen Muslim als Diener haben und konnte kein Pferd oder Kamel reiten (da dies zu edle Geschöpfe waren). Er mußte spezielle Kleidung tragen - üblicherweise einen gelben Stern - wodurch er als Jude zu erkennen war. Steinigung und Ermordung von Dhimmis war normal, denn ihr Blut war nur halb soviel wert wie das Blut eines Muslim. Die Täter hatten nur eine Geldbuße an die Umma zu zahlen, als Ausgleich für den Einkommensverlust, der aus dem Tod des Dhimmi entstand.

      So wurden Dhimmi in verschiedenen Ländern behandelt: In Libyen, damals als Tripolitania bekannt, galten Juden als Eigentum ihrer arabischen Herren, die bei ihrem Tod die Juden den Erben hinterließen. Im Syrien des 19. Jahrhunderts klagte ein jüdischer Autor: "Wenn ein Jude unter ihnen [den Muslims] auf dem Markt ging, warf einer einen Stein nach ihm, um ihn zu töten, ein anderer zog an seinem Bart, wieder ein anderer spuckte ihm ins Gesicht. Er wurde zum Inbegriff der Mißhandlung." Im 12. Jahrhundert waren ägyptische Juden das Objekt von so erfolgreichen gegen Dhimmis gerichteten Ausschreitungen, daß ein Beobachter festhielt, die jüdische Bevölkerung sei in ihrem Verlauf "stark zurückgegangen". 1884 sagte der Sultan von Marokko, die Juden hätten am Schabbat zu arbeiten, könnten nur "übelriechende Orte und Latrinen säubern", sie hätten Handelsware zum halben Preis abzugeben und müßten Falschgeld akzeptieren, um nur ein paar der Vorschriften zu nennen.

      Dies nun war die Welt, aus der die Juden nach Israel flohen. Die Schilderungen sind weder ungewöhnlich noch sind sie Ausnahmefälle, sondern geben vielmehr die traurigen Umstände wieder, unter denen so gut wie alle Juden unter islamischem Gesetz existierten. 1948 und danach, nachdem sie jahrhundertelang schwerer Unterdrückung und Erniedrigung ausgesetzt waren, fanden die Sephardim und Mizrahim - die Juden Nordafrikas und des Orients - Zuflucht vor ihren Feinden.

      "Also werden die Erlösten des Herrn wiederkehren und gen Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen; aber Trauer und Seufzen wird von ihnen fliehen." Jesaja 51,11
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 07:09:14
      Beitrag Nr. 177 ()
      und zur Information: Dhimmis sind auch Christen.
      Dhimmis dürfen jedoch nicht aus blosser willkür heraus abgeschlachtet werden - aus sonstigen Gründen durchaus wohl, wie uns das Leben des "grössten und endgültigsten aller Propheten" vorexerziert.
      also, die Buddhisten, Hindus und andere "Nichtdhimmis" (Juden uind Christen) können und sollen auch ohne Grund geschlachtet oder bekehrt (die einzige Alternative!) werden.
      DAS ist die Kernaussage des Islam!
      Toll, nicht wahr?
      da, wo der Islam in der Überzahl oder an der Macht ist, scheint er ja doch nicht so "friedliebend"und "tolereant" zu sein, wie uns einige türkische und arabische Vertreter hier an Board erzählen mögen...
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 07:32:46
      Beitrag Nr. 178 ()
      und nun betreffend der "gerechten" arab. Forderung nach einem Rückkehrrecht der paläst. Flüchtlinge bzw. ihrer Entschädigung (übrigens, DAS, woran der Vertrag zw. Barak und Arafat damals an der Weigerung Arafats gescheitert ist:


      Judenverfolgung in Syrien, Jemen und Irak.

      Der Vorsitzende der Palästinenserbehörde Yassir Arafat legte bei einer Rede in Kairo am 12. September den Schwur ab: "Das Recht von Flüchtlingen, in ihr Heimatland zurückzukehren, werden wir niemals in Frage stellen." Die Staaten der Arabischen Liga unterstützen geschlossen das palästinensische "Recht auf Rückkehr", allgemein, um damit Israel zu treffen, und in vielen Fällen auch, um sich selbst unerwünschter palästinensischer Bewohner zu entledigen. Mißt man aber diese Nationen an den Mißhandlungen und Vertreibungen, die sie in der Geschichte ihren jeewiligen jüdischen Gemeinden antaten, und an ihrer Verantwortung für die Anstiftung von Feinseligkeiten gegen Israel - sind diese Staaten oder die PA legal oder moralisch in der Position, die Rückkehr umgesiedelter Palästinenser zu verlangen?

      Dies ist die letzte Folge einer dreiteiligen Serie, die sich mit dem Jüdischen Exodus aus Arabischen Ländern befaßt. Diese Folge behandelt die Geschichte von Syrien, Jemen und dem Irak, um aufzuzeigen, nach welchem Schema die Arabische Liga vorgeht, um ihre jüdischen Volksgruppen zu plündern und zu vertreiben.

      Sabri Jiryis, Mitglied des Palästinensischen Nationalrates legte ein seltenes Bekenntnis arabischer Verantwortung für den jüdischen Exodus ab. In einem Artikel, der 1975 in der Beiruter Zeitung Al-Nahar erschien, schreibt er: "Hier ist kaum der Ort, um darzustellen, wie die Juden der arabischen Staaten aus ihren alten Heimatländern vertrieben wurden, schändlich deportiert, nachdem ihr Eigentum beschlagnahmt oder zum niedrigsten möglichen Preis übernommen wurde. Dies ist für die Mehrzahl der betreffenden Juden der Fall."

      Syrien. Die syrische Jüdische Gemeinde von 1948 ging zurück auf die Zerstörung Jerusalems im ersten Jahrhundert, vor 1900 Jahren. Unter islamischer Herrschaft waren Juden routinemäßig grausamer und unmenschlicher Behandlung ausgesetzt, darunter Zwangsbekehrung, regelmäßige Pogrome und schwerwiegende wirtschaftliche und persönliche Einschränkungen. Bis Anfang 1947 lebten nur 13000 Juden in Syrien, 20000 waren im Lauf des vorangegangenen Jahrzentes geflohen, als Nazi-Begeisterung in die Gegend vordrang und ihr Leben besonders erschwerte. Unmittelbar nachdem Syrien 1945 von Frankreich die Unabhängigkeit erhalten hatte, wurde in Fernsehen und Radio ätzende antisemitische Propaganda ausgestrahlt, was die Massen zu Gewalt anstiftete. Im Dezember 1947, einen Monat nach der Annahme des teilungsplanes, brach in des syrischen Stadt Aleppo ein Pogrom aus, bei dem zahlreiche jüdische Besitztümer, darunter Synagogen, Schulen, Waisenhäuser und Geschäfte, angezündet wurden. Augenzeugen der Gewalttaten bemerkten, daß syrische Feuerwehrleute und Polizisten, die an die Schauplätze geschickt wurden, sich aktiv an den Ausschreitungen beteiligten.

      Eine Welle antisemitischer Gesetze, die 1948 erlassen wurden, beschränkten unter anderem Reisen von Juden außerhalb staatlich anerkannter Ghettos, den Verkauf von Privateigentum, Landerwerb oder den Wechsel des Wohnsitzes. Ein Dekret von 1949 ging noch einen Schritt weiter: alle jüdischen Bankkonten wurden beschlagnahmt. Bedroht mit Hinrichtung, langen Haftstrafen und Folter waren 10000 Juden in der Lage, zwischen 1948 und 1962 auszureisen. Ein 1981 veröffentlichter Bericht gab an, daß syrische Juden der Mukhabarat ausgesetzt waren, "der Geheimpolizei, die ein Regime des Terrors und der Einschüchterung ausübte, darunter unangemeldete Durchsuchungen, Inhaftierung ohne Verfahren, Folter und standrechtliche Hinrichtungen." Hauptsächlich durch amerikanischen Einfluß im Zusammenhang mit den Friedensgesprächen von Madrid sind von der jüdischen Gemeinschaft alle bis auf etwa 800 geflohen, die meisten von ihnen in die Vereinigten Staaten. Syrien hat alles jüdische Eigentum beschlagnahmt, bis auf das der dort dort gebliebenen Juden.

      Jemen. Die Umstände, unter denen die jemenitische jüdische Gemeinde existierte, bezeichnete der Historiker S. D. Goitein als die "schlimmste Seite" der arabischen Mißhandlung der Juden. Jüdisches Leben im Jemen unterlag dem Status des Dhimmitums in seinen härtesten vorstellbaren Formen, bis zu der Zeit, da Israel die Gemeinde evakuierte. Juden konnten vor Gericht nicht aussagen, wurden regelmäßig ermordet, ihre Beschäftigung war auf die erniedrigendsten Positionen beschränkt, und sie waren gezwungen, ihr Eigentum auf Verlangen herauszugeben, um nur ganz wenige der Beraubungen zu nennen. Die uralte Sitte, Juden zu steinigen, nach muslimischem Gesetz erlaubt, wurde noch regelmäßig praktiziert bis zu der Zeit, da die Juden aus dem Jemen flohen. Die Bedingungen für die Gemeinde verschlimmerten sich noch, als Israel 1948 über die arabischen Armeen siegte. Nun wurde es wurde zu einer Frage von Rettung oder Vernichtung, sie rasch außer Landes zu bringen. Arabische Pöbelhaufen schwärmten durch Tsan`a und andere Städte, brannten, mordeten, vergewaltigten und verwüsteten die jüdischen Viertel. Der Imam, das religiöse Oberhaupt der Gegend, erlaubte der jüdischen gemeinde, den Jemen zu verlassen, vorausgestzt, daß sie ihr gesamtes Eigentum dem Staat abtraten. Israel startete 1949 die Aktion "Fliegender Teppich", und brachte im Verlauf eines Jahres auf dem Luftwege etwa 50000 jemenitische Juden - fast die gesamte alte Gemeinschaft - erfolgreich nach Israel.

      Irak. Die jüdische Gemeinde des Irak, 1948 zählte sie 135000 Menschen, sah ihre Ursprünge in der präexilischen jüdischen Gemeinde von Babylon vor 2700 Jahren. 1948 machte antisemitische Gesetzgebung den "Zionismus", ein den Juden automatisch nachgesagtes Verbrechen, zu einem mit sieben Jahren Gefängnis strafbaren Delikt. Weitere Gesetze schlossen Juden von Regierung, Medizin und Erziehungswesen aus, versagte Händlern Importlizenzen und schloß jüdische Banken. Die jüdische Gemeinde stand vor dem wirtschaftlichen Ruin. Während des israelischen Unabhängigkeitskrieges wurde Auswanderung nach Israel zu einem Schwerverbrechen erklärt. Das im Jahr 1950 verabschiedete öffentliche Gesetz Nr. 1 beraubte die Juden ihrer irakischen Staatsbürgerschaft. 1950 startete Israel die Aktion "Ali Baba", um den notleidenden Überrest herauszuholen. Der Irak, von der Aussicht verlockt, große Mengen aufgegebener jüdischer Besitztümer zu erben, erlaubte den Juden zu gehen und versicherte den Auswanderern, sie würden für Eigentum und andere Güter, die sie aufzugeben gezwungen waren, gerechten Ausgleich bekommen. Die Luftbrücke brachte 123000 Juden aus dem Land, 110000 entschieden sich dafür, in Israel zu bleiben. Entgegen ihrem Versprechen verkündete die irakische Regierung am 10. März 1951 - dem Tag nach dem Anmeldeschluß für die Auswanderung - daß Besitz, Geschäfte und Bankguthaben der Auswanderer verfallen würden. Im selben Jahr wurde Gesetz Nr. 5 ausgeweitet und erstreckte sich nun auf alle jüdischen Beteiligungen an irakischen Banken. Dies alleine zerstörte 200 Millionen Dollar jüdischen Eigentums. Bis Januar 1952, als Irak die Tür für jüdische Auswanderung wieder schloß, blieben nur 6000 dort. Alles verbliebene Eigentum der jüdischen Gemeinschaft wurde 1958 konfisziert. Heute leben nur noch 200 Juden im Irak. Sie sind gezwungen, in einem Ghetto in Bagdad zu wohnen.

      Kein Vergleich. Der Austausch an arabischer und jüdischer Bevölkerung im Zusammenhang mit dem israelischen Unabhängigkeitskrieg kann nicht gleichgesetzt werden, da die Umstände, die die Flüchtlingsströme im gang hielten, sich als sehr verschieden erweisen. Die Aufzeichnungen zeigen, daß die Mehrzahl palästinensischer Flüchtlinge ihre Heimstätten aus freiem Entschluß verließen und auf starkes Drängen der damaligen arabischen Führerschaft. Niemand wurde gewaltsam seines Vermögens beraubt und die meisten erwarteten bald wieder nach hause zurückzukehren, sobald die einfallenden arabischen Armeen den entstehenden jüdischen Staat zermalmt hätten.

      Im Unterschied dazu waren es bei den jüdischen Einwohnern arabischer Länder fast ausnahmslos von Regierungen geplante antisemitische Kampagnen zur Beseitigung der jüdischen "Unberührbaren" aus ihrer Mitte, durch die sie gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben und ihres Besitzes und Lebensunterhaltes beraubt wurden. Dieses Programm zur ethnischen Säuberung folgte unmittelbar Hitlers Plan, Europa "judenrein" zu machen. Unter Anwendung der Taktik des Terrors führten arabisch-islamische Führer einen Plan aus, ihre jüdische Bürgerschaft auszutreiben, ohne Rücksicht darauf, daß dies Tausende den Tod bringen würde, und gierig auf die großen Güter, die dadurch in ihre Kassen gelangen würden.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 10:11:56
      Beitrag Nr. 179 ()
      Genya
      Das Märchen vom Wolf und den Sieben Geisslein dürfte den meisten bereits bekannt sein.Kommt mir so vor wie unter
      www.horst-mahler.de nur umgekehrt,da sind die Juden an allem
      schuld.Fakt ist es gibt einen Israelischen Staat in International anerkannten Grenzen dessen bestand garantiert
      werden muss,alles darüber hinausgehende gefährdet auf lange
      sicht Israel im gesamten.Ich hoffe wenigstens in diesem punkt eine gemeinsamkeit mit Dir zu haben.Die derzeitige
      situation zeigt nur eine vorgehensweise auf ,wie deine vorwürfe, in der gegenwart von Israel praktiziert wird.
      Ein Frieden wird so immer schwieriger werden,ein gross Israel wird sich nicht durchsetzen lassen und es wird zeit
      von beiden seiten darauf hinzuarbeiten,um nicht die Welt in
      Brand zu setzen.Schalom
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 13:19:17
      Beitrag Nr. 180 ()
      okto: ich denke, da sind wir uns alle einig. Keiner will hier ein Großisrael, Sharon ist eine Katastophe und das Militär besteht auch in Israel nicht nur aus "hochanständigen" Menschen. Gleichwohl ist es aus meiner Sicht angemessen, daß Israel auf den Terror jetzt reagiertn, nachdem die Autonomiebehörden dies offenbar weder wollten noch konnten - wobei der Text über die Schulbücher ja mehr als aussagekräftig ist.

      Das eint Genya, mich und viele "Unterstützer" Israels: daß wir den Palästinensern nicht für 50 Pfg. über den Weg trauen, soweit es sich um deren Führung handelt. Wobei uns die Zweifel leider immer wieder durch Auftritte wie zuletzt wohl im "Presseclub" bestätigt werden. Der einfache Bürger wird dort vermutlich ebenso verschieden sein wie in den allermeisten anderen Ländern. Aber die Führung ist verlogen und link, und es gibt keinen mir bekannten Vertreter der PLO oder sonstiger Organisationen, den ich hiervon ausnehmen würde.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 13:41:29
      Beitrag Nr. 181 ()
      @xylo: doch - die Hanan Ashrawi könnte das, wird jedoch von
      Radikalinskis in den eigenen Reihen bedroht. Und über allem hängt das damoklesschwert der hamas als verlängerter Arm der
      Moslembruderschaft.
      Ich bin wirklich überzeugt, dass hiern nicht so sehr der palästinensische Nationalismus, sondern der Islam an sich, jedenfalls in der üblichen Basis-Auslegung, das Ur-Problem ist. Aber da kann man nichts tun, leider...

      @okto: bin mit deinem letzten Posting einverstanden.
      Ein Grossisrael wäre auch unnötig, da für die 4-5 Mill. der jetzigen Einwohner Israels auch jetzt genug Platz ist.
      Essei denn, alle Palästinenser kommen zurück und beantragen die isarelische Staatsbürgerschaft - was auch ein Ausweg aus dem heutigen Dilemma wäre
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 14:21:24
      Beitrag Nr. 182 ()
      Berliner Juden bezeichnen Vorgehen Scharons gegen Palästinenser als unerträglich / Israels Politik erzeuge neuen Antisemitismus

      Martin Gehlen

      Berlin. Scharfe Kritik am Vorgehen des israelischen Regierungchefs Ariel Scharon haben in Berlin lebende Juden geübt, die dem den Grünen nahe stehenden "Arbeitskreis Nahost" angehören. Der Vormarsch der Armee in die Gebiete der Palästinenser verstoße gegen die jüdischen Werte und lasse weltweit neuen Judenhass entstehen, sagte Fritz Teppich, der den Holocaust überlebte, weil er aus einem Transportzug entkommen konnte. Die Bombardierung von palästinensischen Städten und die Schüsse auf Steine werfende Jugendliche seien durch nichts zu rechtfertigen, sagte Teppich. Er rief dazu auf, sich ehrlich mit den Ursachen des Konfliktes zu beschäftigen - nämlich die von Israel seit seiner Existenz verfolgte Politik der ethnischen Säuberungen mit hunderttausenden Vertriebenen und tausenden Toten.

      Teppich zog eine Parallele zwischen den Selbstmordattentaten palästinensischer Jugendlicher zu denen jüdischer Kämpfer im Warschauer Getto. "Wenn verzweifelte Palästinenser sich auf den Warschauer Aufstand berufen, dann tun sie das zu Recht", sagte er. Er appellierte zudem an den Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, nicht länger dabei zu helfen, "die israelische Aggression zu unterstützen".

      Der "Arbeitskreis Nahost" ist dem Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung angegliedert und setzte sich ein für eine Ende der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete sowie Ost-Jerusalems. Weiter fordern die Mitglieder, die jüdischen Siedlungen aufzulösen, das Rückkehrrecht von palästinensischen Flüchtlingen prinzipiell anzuerkennen sowie die Gleichberechtigung von Palästinensern und anderen Minderheiten in Israel.

      Petra Mendelsohn, die aus einer Familie von Holocaust-Überlebenden stammt, rief die Bundesregierung auf, die Rüstungsexporte nach Israel endlich zu stoppen. Nach ihrer Einschätzung herrscht in Teilen des israelischen Volkes offener Rassismus gegenüber den Palästinensern - vergleichbar der früheren Apartheid in Südafrika. Unter Ariel Scharon habe die Unterdrückung der Palästinenser einen "unerträglichen Charakter angenommen".

      Aus "Der Tagesspiegel"
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 17:19:20
      Beitrag Nr. 183 ()
      Aus dem Text:

      """

      Teppich zog eine Parallele zwischen den Selbstmordattentaten palästinensischer Jugendlicher zu denen jüdischer Kämpfer im Warschauer Getto. "Wenn verzweifelte Palästinenser sich auf den Warschauer Aufstand berufen, dann tun sie das zu Recht", sagte er.

      """

      Das ist ein unmöglicher Vergleich!

      Die jüdischen Kämpfer im Ghetto haben sich gegen die Gaskammer gewehrt, die Palästinenser wollen den teils einen eigenen Staat, teils wollen sie Israel vernichten.

      Die jüdischen Kämpfer haben Soldaten bekämpft, die Palästinenser vernichten gezielt das Leben von Unschuldigen.


      Vergleiche zwischen den verzweifelten Juden im Ghetto und den pervertierten Killern im Westjordanland sind grundsätzlich abzulehnen!
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 18:09:31
      Beitrag Nr. 184 ()
      ..sehr richtig, war mir gar nicht aufgefallen.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 19:28:42
      Beitrag Nr. 185 ()
      @178 von GENYA


      Du musst zugeben, daß die in dem Artikel geschilderten Verbrechen nicht nur auf reinen Antisemitismus zurückzuführen sind.
      Sie haben auch ihre Ursache in einer "Wie du mir, so ich dir"-Rachehaltung der Regierungen und Bevölkerungen in den genannten Ländern.(Was das Verhalten nicht natürlich nicht rechtfertigt)


      Abschnitt: "..........Die Aufzeichnungen zeigen, daß die Mehrzahl palästinensischer Flüchtlinge ihre Heimstätten aus freiem Entschluß verließen und auf starkes Drängen der damaligen arabischen Führerschaft.........."


      Denn die Flucht der Palästinenser war mit nichten "freiwillig", wie der aufgeführte Abschnitt zynisch die Vertreibung rechtfertigen, beziehungsweise weißwaschen will.Mit dieser Passage diskreditiert der Autor leider auch alle anderen Fakten, die er aufführt.(Weil ich jetzt bezüglich der Glaubwürdigkeit ingesamt verunsichert bin)




      "Niemand wurde gewaltsam seines Vermögens beraubt....."


      Ach ja ???

      Mag sein.Das größte Vermögen wird bei den Leuten wohl in Haus und Grundbesitz gesteckt haben.Schließlich war das britische Protektorat Palästina bis zur der Zeit ein Agrarland und praktisch ohne irgendeine Industrie oder sonst irgendwas.

      Und der Haus- und Grundbesitz war/ist doch nach der Flucht futsch, oder ??




      .....

      Hier führe ich mal zwei Zitate aus Onlineartikeln auf:



      Aus: www.hagalil.com

      Zitat: ".....Viele arabische Bewohner waren aus diesen Gebieten geflohen. Dies geschah teils infolge arabischer Aufrufe, teils unter direktem israelischem Druck, teils in Panik angesichts des Terrors extremistischer jüdischer Organisationen (Irgun, Ezel, Stern).................."


      Aus: http://www.stern.de/politik/spezial/nahost/artikel_49523.htm…

      Zitat: "...........Doch Israel ging aus dem Krieg 1949 siegreich und um ein Drittel größer hervor, als im Uno-Teilungsplan vorgesehen. Von den 1,3 Millionen Arabern, die zuvor in Palästina lebten, blieben nur 160000 unter israelischer Herrschaft - als Bürger zweiter Klasse. Die Übrigen wurden vertrieben oder flohen in die Nachbarländer. Der klägliche Rest des arabisch besiedelten Palästinas am Westufer des Jordans wurde 1950 vom arabischen Bruder Transjordanien annektiert, das sich von nun an Jordanien nennen durfte........."

      1,14 Millionen Menschen "freiwillig" gegangen ?????



      Zitat: "..................Der Allon-Plan, benannt nach dem stellvertretenden Ministerpräsidenten General Allon, sah einen 115 Kilometer langen und 20 Kilometer breiten Streifen jüdischer Siedlungen am Westjordanufer und einzelne Siedlungen an strategisch wichtigen Punkten vor. Für diese festungsähnlichen Niederlassungen wurden Palästinenser enteignet, vertrieben und manchmal auch entschädigt. Zwischen 1967 und 1977 enteigneten die Israelis im Westjordanland etwa 160000 Hektar, das entspricht etwa einem Viertel der Gesamtfläche dieses Gebiets....................."


      Keine Enteignungen ???




      ...


      UNABHÄNGIGKEITSTAG

      Nakba - "Tag der Katastrophe"


      Der 15. Mai ist für die Palästinenser der Tag der Katastrophe und der Vertreibung (arabisch: Nakba). Denn am 14. Mai 1948 rief Israels erster Ministerpräsident David Ben Gurion den unabhängigen Staat Israel aus, der sofort von den USA und der Sowjetunion anerkannt wurde. Doch diese Unabhängigkeit, die die Israelis alljährlich nach dem jüdischen Kalender an einem anderen Tag feiern, musste erst erkämpft werden. Es folgten ein 15 Monate dauernder Krieg zwischen den arabischen Nationen und Israel sowie die Flucht von rund 700.000 Palästinensern. Noch heute erinnern ausgebrannte Militärfahrzeuge am Rand der Autobahn nach Jerusalem an den Krieg, der für die Juden zum Überlebenskampf wurde.

      Eroberung des Gaza-Streifens

      Im Jahr 1947 versuchten die Vereinten Nationen (UNO), die über drei Jahrzehnte anhaltenden Kämpfe zwischen Juden und Palästinensern zu beenden, indem sie eine Aufteilung des damals unter britischer Verwaltung stehenden Palästina vorschlugen. Die Araber, nicht willens, jüdischen Immigranten Teile ihres Landes zu überlassen, lehnten die Pläne ab. Es folgten weitere Kämpfe, worauf die UNO ihren Teilungsplan aufgab und die Briten sich für die Auflösung ihres Mandats über Palästina entschieden. Am 14. Mai 1948, kurz nachdem der letzte britische Soldat das Land verlassen hatte, rief der jüdische Nationalrat den unabhängigen jüdischen Staat aus. Drei Tage später marschierten Truppen der arabischen Staaten ein und eroberten den heutigen Gaza-Streifen, das Westjordanland und den Ostteil Jerusalems.

      Massenflucht der Palästinenser

      Unter den Palästinensern, die die verordnete Teilung ihrer Heimat nicht akzeptieren wollten, lösten die Kämpfe Panik aus. Übergriffe jüdischer Extremisten gegen die arabische Zivilbevölkerung trugen wesentlich dazu bei, dass Hunderttausende das umkämpfte Gebiet verließen. Die jüdischen Gruppen waren nicht zimperlich.

      Hunderte arabische Dörfer in Palästina wurden dem Erdboden gleich gemacht, das Massaker von Dir Jassin, wo jüdische Extremisten mehrere Hundert Zivilisten ermordeten, trieb Zahllose in die Flucht in die Nachbarländer. Israelische Historiker haben erst in den vergangenen Jahren die bis dahin weit verbreitete Meinung korrigiert, dass die Palästinenser nur flüchteten, weil sie dazu von den Krieg führenden arabischen Nachbarn aufgefordert wurden.


      Während des Krieges wurden 700.000 Palästinenser aus ihren Dörfern und Städten vertrieben oder flüchteten. Im Sechs-Tage-Krieg von 1967 eroberten die Israelis die Gebiete zurück.

      Die UN-Organisation UNRWA zählte 1959 in den Lagern in Syrien, Libanon, Jordanien und Ägypten 914.000 palästinensische Flüchtlinge. Ihre Zahl ist inzwischen durch natürliches Bevölkerungswachstum auf 3,8 Millionen angewachsen.

      .......

      Die Israelis, immer nur die Opfer und die besseren Menschen ???
      Bist du der Überzeugung, daß das wirklich stimmt ???




      .......
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 20:05:39
      Beitrag Nr. 186 ()
      @carlo:

      "Das ist ein unmöglicher Vergleich!

      Die jüdischen Kämpfer im Ghetto haben sich gegen die Gaskammer gewehrt, die Palästinenser wollen den teils einen eigenen Staat, teils wollen sie Israel vernichten.

      Die jüdischen Kämpfer haben Soldaten bekämpft, die Palästinenser vernichten gezielt das Leben von Unschuldigen.


      Vergleiche zwischen den verzweifelten Juden im Ghetto und den pervertierten Killern im Westjordanland sind grundsätzlich abzulehnen!"

      waren sie bei wwII dabei?
      herr teppich ist immerhin überlebender des holocaust und ist für mich deswegen kompetenter als sie!

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 20:32:03
      Beitrag Nr. 187 ()
      um gleich und ungleich unterscheiden zu können, muß man wohl kaum im KZ gewesen sein:

      Wer den Unterschied zwischen dem Kampf gegen - zumeist ja bewaffnete - Soldaten und zwischen nichtsahnenden Zivilisten nicht erkennen will, der verharmlost aus meiner Sicht den Terror.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 20:34:36
      Beitrag Nr. 188 ()
      Harry_Schotter (#178),

      Deine Schilderung der Ereignisse 1948 sollte man um den Hinweis ergänzen, dass es nicht irgendein Volk war, welches sich in den Auseinandersetzungen völkerrechtlich nicht immer legitim verhalten hat.

      Vielmehr war es das Volk, welches nur 3 Jahre zuvor den furchbarsten Holocaust aller Zeit erlebt hat.

      Und es sollte auch vermerkt werden, dass die Araber ihren Angriffskrieg mit dramatischen verbalen Drohungen unterlegt haben.

      Dazu die folgende Quelle, die zwar nicht als objektiv gelten kann, aber die dort geschilderten Massaker und die Drohungen der arabischen Führer (so unglaublich sie auch erscheinen) hat es wirklich gegeben.

      www.icej.de

      """

      Der erste Bruch der UN-Charta

      Seit unserem letzten Monatsbericht wurde es immer offensichtlicher, daß Jassir Arafat ernsthaft versucht, die Resolution 181 der UN-Generalversammlung wieder einzuführen. Auf diese Weise sabotiert er den einzigen legalen Rahmen, der von beiden Seiten anerkannt ist, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu lösen. Camp David, die Konferenz von Madrid und die Abkommen von Oslo sind allesamt in den Resolutionen 242 und 338 des UN- Sicherheitsrates verankert, und die Resolution 181 wird ausgeschlossen. Der territoriale Hintergrund hinter Arafats Schwenk wird offensichtlich, wenn man die nebenstehende Karte des UN-Teilungsplans betrachtet. Hier ist ein kurzer Rückblick auf die gewalttätige arabische Reaktion anläßlich der Verabschiedung dieser UN-Entscheidung.

      Im Februar 1947 erklärte Großbritannien, daß sein Mandat in Palästina „undurchführbar“ sei, und übergab die Angelegenheit an die neugegründeten Vereinten Nationen. Elf Mitgliedsstaaten wurden in das UN-Sonderkomitee für Palästina (UNSCOP) berufen, das erste wirklich unabhängige Gremium zur Untersuchung der Palästinafrage. Die Mitglieder des Komitees waren von der Not verzweifelter Holocaust-Überlebender äußerst bewegt, denen man die Einreise nach Palästina verweigert hatte. Die Mehrheit der UNSCOP stellte fest, daß das Versprechen auf eine jüdische nationale Heimstätte niemals erfüllt worden war, da die Einwanderung von Juden und auch der Landkauf künstlich begrenzt worden waren. Sie empfahlen die Teilung des Gebietes in einen jüdischen und einen arabischen Staat, die wirtschaftlich verbunden sein sollten, und eine separate Verwaltung für Jerusalem.

      Die arabischen Führer waren aufgebracht, als die UN-Resolution 181 (der Teilungsplan) am 29. November 1947 mit 33 zu 13 Stimmen bei 10 Enthaltungen angenommen wurde. Ein arabischer Staat nach dem anderen brachte unverzüglich seine Ablehnung der Entscheidung zum Ausdruck. Der irakische Botschafter Jamali erklärte: „Im Namen meiner Regierung möchte ich erklären, daß sie der Ansicht ist, daß diese Entscheidung antidemokratisch und illegal ist ... Irak erkennt die Gültigkeit dieser Entscheidung nicht an.“ Und der syrische Botschafter Amir Arslan sagte: „Mein Land wird solch eine Erklärung niemals anerkennen. Sie wird für uns niemals Gültigkeit haben.“

      Als man in Palästina von der Entscheidung hörte, richteten arabische Randalierer unter den Augen der britischen Truppen ein Blutbad im jüdischen Geschäftszentrum in Westjerusalem an. Solche Feindseligkeiten dauerten an, bis die Briten 6 Monate später das Land verließen. Dabei hinterließen sie ein Machtvakuum, das die arabischen Staaten auszufüllen gedachten. Die Arabische Liga dachte, schon das bloße Demonstrieren von Stärke sei ausreichend, um den Einmarsch der regulären Streitkräfte sicherzustellen und die Geburt des jüdischen Staates zu verhindern.

      Am 16. Februar 1948 berichtete die Palästinakommission der Vereinten Nationen dem Sicherheitsrat: „Innerhalb und außerhalb von Palästina werden von starken arabischen Elementen organisierte Bemühungen unternommen, um die Umsetzung des Teilungsplans der Generalversammlung zu verhindern und um ihre Ziele durch Drohungen und Gewalttaten zu durchkreuzen. Dazu gehören auch bewaffnete Einfälle in das palästinensische Gebiet ... Diese Kommission ist jetzt mit dem Versuch konfrontiert, ihre Ziele zunichte machen zu wollen und die Resolution der Generalversammlung für null und nichtig zu erklären.“

      Während die Vereinten Nationen mit diplomatischen Tricks hingehalten wurden, gab Großbritannien bekannt, am 14. Mai abziehen zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehrere tausend Juden getötet oder verwundet worden. Aber der arabisch-jüdische Kampf war die Folge einer faktischen Teilung, und die Juden waren darauf vorbereitet, einen eigenen Staat auszurufen.

      Als das britische Mandat am 14. Mai 1948 endete, griffen sieben arabische Armeen unerlaubterweise den im Entstehen befindlichen jüdischen Staat an. Der UN-Generalsekretär Trygve Lie bezeichnete dies als „den ersten bewaffneten Angriff seit Ende des [Zweiten Welt- ] Krieges. Die Arabische Liga rechtfertigte ihre Invasion unter anderem mit der Ablehnung der Resolution 181. Dies war der erste eklatante Bruch der UN-Charta. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Azzam Pasha, gelobte: „Das wird ein Vernichtungskrieg und ein folgenschweres Massaker sein, über das man wie über die Massaker der Mongolen und die Kreuzzüge sprechen wird.“

      Und mit den Worten des zur damaligen Zeit herausragendsten palästinensischen Führers, Haj Amin al-Husseini, des Muftis von Jerusalem: „Ich erkläre einen Heiligen Krieg, meine moslemischen Brüder! Tötet die Juden! Tötet sie alle!“

      Qellen: UN-Aufzeichnungen; israelisches Außenministerium; „The Birth of Israel“ von Jorge Garcia-Granados; „Myths and Facts“ von Bard und Himelfarb.

      """

      Die Israelis sahen sich nur 3 Jahre nach dem Holocaust der unverhohlenen Drohung eines neuerlichen Genozids gegenüber. Sie haben um nicht weniger als ihr Überleben gekämpft.

      Ganz ehrlich? - Ich hätte als Israeli 1948 auch nicht vor jeder Aktion die UN-Menschenrechts-Charta studiert.........

      Du etwa??
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 21:36:37
      Beitrag Nr. 189 ()
      @#188 von Carlo Disagio



      "Vielmehr war es das Volk, welches nur 3 Jahre zuvor den furchbarsten Holocaust aller Zeit erlebt hat."

      Das erklärt viel, aber es rechtfertigt die schlimmen Dinge, die geschehen sind und die geschehen doch nicht, oder ???

      Von 1,4 Millionen Palästinensern verblieben nur noch 160000 Menschen in ihrer Heimat.Also sind 1,14 Millionen Menschen, oder 88,57 Prozent Opfer von Flucht Vertreibung und Tod geworden.

      88,57 Prozent !

      Weißt du wo man landet, wenn man deine Maßstäbe, die du den Israelis zubilligst, auf die Palästinenser überträgt ???
      Wenn du diese Übertragung vollziehen würdest, hättest du heute große Schwierigkeiten die Palästinenser zu kritisieren.


      "Ganz ehrlich? - Ich hätte als Israeli 1948 auch nicht vor jeder Aktion die UN-Menschenrechts-Charta studiert........."

      So sollte es aber doch sein, oder ??:)
      Denn wenn jeder so denkt, kann man die Charta gleich in den Müll schmeißen.
      Auf jeden Fall hätte ich nicht Dörfer platt gemacht und unschuldige Zivilisten getötet.
      Wo ist die Differenz zwischen jüdischen Extremisten die damals Dörfer den Erdboden gleichgemacht und unschuldige Zivilisten getötet haben und palästinensischen Extremisten
      die heute mit einem Sprenggürtel um den Bauch unschuldige Zivilisten töten, verletzen und Restaurant`s, Cafe`s, usw. dem Erdboden gleich machen ?????



      Die beiden fettgedruckten Zitate der Araber sind wohl authentisch.Sie kommen auch in den von mir zitierten Stern-Artikel vor.


      In dem Stern-Artikel steht aber auch geschrieben: "Schon nach einer Kriegswoche vertraute Ben Gurion seinem Tagebuch eine geradezu alttestamentarische Vision an: "Wenn wir die Kräfte der arabischen Legion gebrochen und Amman bombardiert haben, liquidieren wir Transjordanien, und dann wird Syrien fallen. Und falls Ägypten wagt, den Krieg gegen uns noch fortzusetzen, bombardieren wir Port Said, Alexandria und Kairo. So werden wir die Rechnung unserer Vorväter mit Ägypten, Assyrien und Aram begleichen.""


      Alles nur israelische Selbstverteidigung ???


      Noch ein Ausschnitt: "Im Sechs-Tage-Krieg von 1967 lieferten die Araber erneut die Vorlage für Israels Expansion. Ägyptens Staatschef Gamal Abdel Nasser tönte damals: "Allein die Existenz Israels ist ein Agression."
      Musste Israel da nicht vorbeugend zuschlagen?

      Zur Selbstverteidigung wäre dieser Krieg nicht notwendig gewesen. Selbst Generalstabschef Yitzhak Rabin gestand später: "Ich glaube nicht, dass Nasser einen Krieg wollte. Die zwei Divisionen, die er am 15. Mai in den Sinai schickte, hätten nicht ausgereicht, um eine Offensive gegen Israel auszulösen. Er wusste es, und wir wussten es."

      "Es gilt die Realität von 1967"
      Was den Israelis nach ihrem Sieg über Ägypten, Jordanien und Syrien in die Hände fiel, war ein neues Stück Erez Israel. Zwar gab es noch 1967 den berühmten UN-Beschluss 242, der den Rückzug der Israelis auf die Grenzen von 1948 forderte. Doch Verteidigungsminister Mosche Dajan hatte zuvor schon unmissverständlich klargestellt: "Es gelten nicht mehr die Grenzen von 1948, sondern die Realität der Landkarte von 1967." Per Dekret wurden aus dem Westjordanland die der Bibel entlehnten Provinzen "Samaria" und "Judäa". Mit der Wiedervereinigung Jerusalems war - so Außenminister Eban - "ein Volk zur Wiege seiner Geburt zurückgekehrt"."



      Nur die Araber sind die Agressoren ???


      Und noch ein Ausschnitt: "Von nun an sollte ganz Judäa und Samaria besiedelt werden. Minister Ariel Sharon entwickelte einen Plan, wonach die Siedlungen besonders in den dicht von Arabern bewohnten Regionen vorgesehen waren. Palästinensische Orte sollten so "eingekreist" werden. 1990 präsentierte Ministerpräsident Schamir einen "Plan 2010". Der sah 700000 Wohneinheiten in 170 Siedlungen und eine jüdische Bevölkerung von 2,6 Millionen in den besetzten Gebieten vor. Der Plan wurde nur zum Teil verwirklicht. Aber spätestens seit damals glauben die Palästinenser allen Friedensgesprächen und Friedensplänen der letzten Jahre zum Trotz, dass der Satz, den der israelische Politiker Dr. Meron Benvenisti prägte, unabänderlich gültig ist: "Die meisten Israelis betrachten die Okkupation als eine direkte Fortzsetzung des zionistischen Werks.""


      Nur die Palästinenser haben keinen Friedens- und Versöhnungswillen ???




      LINK: http://www.stern.de/politik/spezial/nahost/artikel_49523.htm…


      ...........
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 22:47:27
      Beitrag Nr. 190 ()
      Harry_Schotter,

      der Hinweis auf den Holocaust war nicht der wesentliche Punkt in meinem Posting. Er sollte vielmehr das Verständnis für den "politischen Background" schaffen, vor dessen Hintergrund das Verhalten der Israelis gewertet werden muss.

      Aber die Vernichtungsparolen der arabischen Führer, die waren wesentlich. Es war ein Vernichtungskrieg gegen einen an Menschenzahl und Militär dramatisch unterlegenen kleinen Staat mit einer fast nicht vorhandenen Landfläche.

      Trotzdem haben die Israelis gewonnen.

      Es kam tatsächlich zu Massakern, allerdings auf beiden Seiten. Die Vertreibung der Palästinenser nach der arabischen Niederlage ist natürlich Fakt. Allerdings wollen wir auch nicht verschweigen, dass es weder einen Waffenstillstand gab noch irgendwelche Rücknahmen der Drohung zur Vernichtung des israelischen Volkes.

      Meiner Meinung nach hat Israel vollkommen nachvollziehbar gehandelt. Sie haben sich einen Puffer geschaffen, der die Überlebensfähigkeit des Staates wenigstens ein wenig vergrößerte.

      Es ist durchaus üblich, als Ausgleich für die entstandenen Kriegsschäden Territorien des Kriegsgegners zu vereinnahmen. Das haben wir Deutschen zweimal schmerzlich bemerkt. Warum ist ausgerechnet die (verständliche) israelische Besetzung von 1967 ein besonders erwähnenswerter Vorgang?

      Spannend ist die Tatsache, dass das komplette Westjordanland inklusive Jerusalem von den Jordaniern (!!) annektiert wurde (in dem Stern-Artikel steht etwas vom "kläglichen Rest", was ich nicht nachvollziehen kann - schau` mal auf die Landkarte).

      Selbstverständlich kann sich 50 Jahre später ein anonymer Poster im Internet hinstellen und sagen:

      "Ja, ich weiß, die Israelis hatten das Hitlerregime hinter sich. Ja, ich weiß auch, dass die Araber die Israelis vernichten wollten. Ja, natürlich ist mir bekannt, dass die Araber (und die Palästinenser) und die Palästinenser den Krieg begonnen haben. Ja, ich weiß, dass es bereits vor 1948 und auch danach zu Massakern an der israelischen Zivilbevölkerung kam. Aber - all das interessiert mich nicht.

      ...

      Wenn aber die Israelis in diesem ihnen aufgezwungenen Krieg selbst Menschenrechte verletzen, dann interessiert mich das sehr wohl. Hier beginne ich, auf die Menschenrechte zu pochen und Fehlverhalten zu kritisieren. Die vorhandenen Ursache-Wirkungs-Beziehungen negiere ich."

      Hinsichtlich der anderen Punkte in Deinem Posting:

      """

      In dem Stern-Artikel steht aber auch geschrieben: "Schon nach einer Kriegswoche vertraute Ben Gurion seinem Tagebuch eine geradezu alttestamentarische Vision an: "Wenn wir die Kräfte der arabischen Legion gebrochen und Amman bombardiert haben, liquidieren wir Transjordanien, und dann wird Syrien fallen. Und falls Ägypten wagt, den Krieg gegen uns noch fortzusetzen, bombardieren wir Port Said, Alexandria und Kairo. So werden wir die Rechnung unserer Vorväter mit Ägypten, Assyrien und Aram begleichen.""


      Alles nur israelische Selbstverteidigung ???

      """

      Dir ist bekannt, dass auch die Alliierten im 2. Weltkrieg nicht mit ihrer Offensive haltmachten, als sie die deutsche Landesgrenze erreichten?

      Harry, es ist üblich, in einem Angriffskrieg einer anderen Partei ggf. den Krieg auch in das Staatsbiet des Agressors zu tragen, falls dieser nicht vorher einlenkt. Ich kann daraus keine signifikante israelische Aggression erkennen.


      """

      Noch ein Ausschnitt: "Im Sechs-Tage-Krieg von 1967 lieferten die Araber erneut die Vorlage für Israels Expansion. Ägyptens Staatschef Gamal Abdel Nasser tönte damals: "Allein die Existenz Israels ist ein Agression."
      Musste Israel da nicht vorbeugend zuschlagen?

      Zur Selbstverteidigung wäre dieser Krieg nicht notwendig gewesen. Selbst Generalstabschef Yitzhak Rabin gestand später: "Ich glaube nicht, dass Nasser einen Krieg wollte. Die zwei Divisionen, die er am 15. Mai in den Sinai schickte, hätten nicht ausgereicht, um eine Offensive gegen Israel auszulösen. Er wusste es, und wir wussten es."

      "Es gilt die Realität von 1967"
      Was den Israelis nach ihrem Sieg über Ägypten, Jordanien und Syrien in die Hände fiel, war ein neues Stück Erez Israel. Zwar gab es noch 1967 den berühmten UN-Beschluss 242, der den Rückzug der Israelis auf die Grenzen von 1948 forderte. Doch Verteidigungsminister Mosche Dajan hatte zuvor schon unmissverständlich klargestellt: "Es gelten nicht mehr die Grenzen von 1948, sondern die Realität der Landkarte von 1967." Per Dekret wurden aus dem Westjordanland die der Bibel entlehnten Provinzen "Samaria" und "Judäa". Mit der Wiedervereinigung Jerusalems war - so Außenminister Eban - "ein Volk zur Wiege seiner Geburt zurückgekehrt"."


      Nur die Araber sind die Agressoren ???

      """

      Es ist aus heutiger Sicht nicht zu klären, ob damals die Araber wieder einen Krieg auslösen wollten. Fakt war, dass Panzer durch den Sinai Richtung Israel rollten und Nasser in Kairo schon wieder Vernichtungsrufe quäkte. War es wirklich unangemessen von den Israelis, nicht zu warten, bis die Ägypter el Aviv bombardierten? Übrigens dieselben Ägypter, die 1973 schon wieder einen Angriffskrieg begannen?

      Auch hier gibt es keine ernsthafte Kritik der Historiker an Israel, die Reaktion war nachvollziehbar (der Stern mag das anders sehen).


      """

      Und noch ein Ausschnitt: "Von nun an sollte ganz Judäa und Samaria besiedelt werden. Minister Ariel Sharon entwickelte einen Plan, wonach die Siedlungen besonders in den dicht von Arabern bewohnten Regionen vorgesehen waren. Palästinensische Orte sollten so "eingekreist" werden. 1990 präsentierte Ministerpräsident Schamir einen "Plan 2010". Der sah 700000 Wohneinheiten in 170 Siedlungen und eine jüdische Bevölkerung von 2,6 Millionen in den besetzten Gebieten vor. Der Plan wurde nur zum Teil verwirklicht. Aber spätestens seit damals glauben die Palästinenser allen Friedensgesprächen und Friedensplänen der letzten Jahre zum Trotz, dass der Satz, den der israelische Politiker Dr. Meron Benvenisti prägte, unabänderlich gültig ist: "Die meisten Israelis betrachten die Okkupation als eine direkte Fortzsetzung des zionistischen Werks.""


      Nur die Palästinenser haben keinen Friedens- und Versöhnungswillen ???

      """

      Harry, ich halte das für Unfug. Wo sollten denn die 2,6 Millionen Juden herkommen, die angeblich in den besetzten Gebieten eine neue Heimat gefunden hätten. Das wäre in etwa die Hälfte der israelischen Gesamtbevölkerung (jüdischen Glaubens). Glaubt der Stern, Shamir wollte die Einwohner Tel Aviv`s und Haifa`s zwangsumsiedeln?

      Ich räume übrigens ein, dass ich die Siedlungen (aus heutiger Sicht (!!!!!) für einen Fehler halte.

      Ganz allgemein gilt, dass ich mit dem Stern-Artikel (und folglich auch mit Deinem Postin) nicht einverstanden bin. Er erscheint mir extrem einseitig und dem Verständnis der Situation und vor allem der historischen Entwicklung nicht förderlich.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 22:54:25
      Beitrag Nr. 191 ()
      Anmerkung:

      Mein Absatz...

      """

      Es ist durchaus üblich, als Ausgleich für die entstandenen Kriegsschäden Territorien des Kriegsgegners zu vereinnahmen. Das haben wir Deutschen zweimal schmerzlich bemerkt. Warum ist ausgerechnet die (verständliche) israelische Besetzung von 1967 ein besonders erwähnenswerter Vorgang?

      """

      führt zu einem Durcheinander. Gemeint ist natürlich die Besetzung von 1948, der 1967er Sechs-Tage-Krieg gehört nicht an diese Stelle des Postings. Trotzdem kann man die Fragestellung auch hierauf beziehen.
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 02:50:12
      Beitrag Nr. 192 ()
      @#190 von Carlo Disagio

      Was ich mit meinen Auszügen aus dem Spiegelartikel bezwecken wollte, war die Abkehr vom Schwarz-Weißdenken a`la, "Die Eigenen sind edel und gut aber der Feind ist grausam und frisst kleine Kinder."
      Meine Betonung nach den Sternausschnitten lag eigentlich auch immer auf das Wörtchen: "nur" !



      "Meiner Meinung nach hat Israel vollkommen nachvollziehbar gehandelt..............."

      Ja, das stimmt.Das muss ich konsternieren.
      Das gilt aber auch für die andere Seite.Nicht für die verbalen und faktischen Grausamkeiten.Aber für den Willen
      sich zu wehren schon.

      Was erwartest du eigentlich von den Palästinensern.Sollen sie zuschauen, wie immer mehr Menschen in ihr Land einwandern, sie majorisieren und am Ende, sie(die Palästinenser) in ihrem(jüdischen)Staat beherrschen ???
      Sollen sie und mit ihnen die arabischen Ländern vor Freude
      über die Besitznahme ihres (heiligen)Landes, das ihne so viel bedeutet Jubeln ???
      Das ist doch gegen alle menschlichen Verhaltensweisen, daß man soetwas stoisch hinnimmt.

      Würdest du hinnehmen, daß jedes Jahr Millionen Muslems illegal nach Deutschland einwandern und am Ende einen islamischen Gottesstaat konstituieren ???
      Nein, das würdest du mit Sicherheit nicht.Ich glaube du würdest sogar Gewaltmittel gegen die illegalen Immigranten gutheißen.

      Also, wo ist der Unterschied ??

      Sag bitte nicht, die Israelis haben dort vor 2000 Jahren gelebt, weil du mit diesem Argument deine eigene Argumentation in Posting #190 untergräbst.

      Denn du hast geschrieben: "Es ist durchaus üblich, als Ausgleich für die entstandenen Kriegsschäden Territorien des Kriegsgegners zu vereinnahmen"

      Richtig !!!

      Im Jahre 70nChr. hatte der jüdische Provinzbevölkerung sein Territorien an Rom verloren, weil die Römer ua. Kompensation für den "Ärger", den die Juden gemacht haben, wollten.Also, wie du siehst, galt schon damals diese zynische Maxime.

      Und Jetzt ???

      Die Juden hatten ihr Land wie die Palästinenser verloren.
      Also müssten sie sich doch wie die Palästinenser damit abfinden, oder ??
      Nach deiner Logik schon !!!


      Eine Zuwanderung nach Palästina hätte nur mit Zustimmung der dortigen Bevölkerung geschehen können.So wie es auch heute nur mit der Zustimmung der israelischen Bevölkerung eine Rückkehr/Rückwanderung der palästinensischen Flüchtlige geben kann.
      Aber man hatte es lieber mit Gewalt gemacht.Und die erzeugt leider wiederum Gewalt.Usw, usw, usw


      Und was ist, wenn einmal das Pendel auf die andere Seite schlägt ???
      Wenn die Araber israelisches Territorium vereinnahmen ???
      Dann müsste es, nach deiner Meinung, ja auch Rechtens sein.


      Was ich aus deinen Postings glaube herauszulesen, ist eine Einstellung, daß du den Palästinensern kein Recht zugestehst
      ihre Interessen zu vertreten.
      Warum eigentlich nicht ???
      Haben sie keine Interessen, die du ihnen zubilligst ??
      Sollen sie einfach gehorchen, sich der Übermacht beugen und ansonsten die Klappe halten ???


      Sicher haben die Palästinenser auch viele Fehler gemacht.
      Hätten sie nicht mit Gewalt gegen die Staatsgründung Israels rebelliert, sie wären wohl noch alle im Land.Und
      wenn sie nicht die jüdische Einwanderung verhindert hätten,
      wäre das Verhältnis Juden zu Muslems heute in Israel und in den besetzen Gebieten in etwa 50:50.
      Aber das sagt garnichts.Das Verhältnis palästinensische
      Flüchtlinge zu "eingeborenen" jordanischen "Ureinwohnern" soll heute 60:40 bzw. 70:30 sein.Und trotzdem sind sie in dem Land nur geduldete Bürger zweiter Klasse.Igendein israelischer Ministerpräsidet hatte mal vor Jahren gesagt, daß die Palästinenser keinen eigenen Staat brauchen, weil sie in Jordanien ja schon die Mehrheit stellen und sie dieses Land als "ihren" Staat ansehen sollten.So kann man es natürlich auch drehen.


      Klar ist der Stern Artikel, im Sinne der Palästinenser, einseitig.Er berücksichtigt aber auch israelische Sichtweisen.Ich denke, er ist aber nicht viel tendenziöser
      als andere Artikel, die hier reinkopiert wurden.

      Wenn du meinst, daß die zitierten Aussagen, vorallem die mündlichen Aussagen der israelischen Politiker falsch sind, wäre ich an der anderen Version sehr interessiert.


      Noch ein Wort zu Sharon und seinen Siedlungen.Den Plan 2010
      ist ein Faktum.Es sei denn, der Stern hat gelogen.
      Klar ist er irgendwo Unfug.Aber ca. 400tausend Siedler gibt
      es in den Gebieten schon.Fehlen also noch 2,2 Millionen Menschen.Woher er die herbekommen will, weiß ich auch nicht.Falls es aber dazu kommt, würden die Israelis auch im Westjordanland die Palästinenser majorisieren, da dort in etwa 2 Millionen Araber wohnen.

      Was für eine Doppelmoral !!!

      Die palästinensischen Flüchtlinge dürfen nicht alle in das Kernland Israel, weil sonst die Musleme/Araber die Juden majorisieren würden, aber umgekehrt, wenn die Juden die Musleme/Araber majorisieren, das ist dann in Ordnung, das ist dann kein Problem.

      (Im Kontext= Majorität: Bevölkerungsmehrheit stellen/Majorisieren: Über die Bevölkerungsminderheit bestimmen)


      Ich habe im übrigen nie verstanden, warum man Siedlungen aus
      Sicherheitsaspekten in den besetzten Gebieten baut.
      Dort wohnen doch praktisch nur Zivilisten mit Frauen und Kindern.Warum setzt man dann diese Menschen einer derartigen militärischen Sicherheitsgefahr aus ???
      Wenn man sein Land gegen Unbill schützen will, dann wären Militärstützpunkte doch angebrachter, oder ???
      Vorallem, wenn man bedenkt, daß die Siedlungen nicht das Kernland schützen, sondern man jetzt seine ganze Kraft für den Schutz der Siedlungen aufbringen muss.



      Ps. Wenn Ben Gurion von: "............liquidieren wir Transjordanien, und dann wird Syrien fallen.........."
      redet, dann klingt das in meinen Ohren mehr nach Eroberung, Landnahme und Großisrael, als nach Heimatverteidigung.Aber das ist Geschmacksache.Vielleicht sind die drei Sätze von Ben Gurion vom Stern auch aus dem Gesamtzusammenhang gerissen.Wer weiß.






      ........................
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 07:44:21
      Beitrag Nr. 193 ()
      DAS PORTÄT

      Ein Minister, der Israelis schockiert

      Ex-General Eitam wird schon mal mit Jörg Haider verglichen

      Von Inge Günther (Jerusalem)

      Mit der Ernennung des Rechtsauslegers Effi Eitam hat sich Israels Premier Ariel Scharon ein Problem ins Kabinett geholt.

      Die arabische Minderheit in Israel nennt er "ein Krebsgeschwür im Körper der Nation". Sich selbst sieht Effi Eitam als eine Art Heilsbringer, der "das Volk Israels retten" will. Seit Monaten schon ruhten die Hoffnungen der ultrarechten Siedlerschaft auf ihm, dem bärtigen Brigadegeneral der Reserve, der in Jerusalem wieder einen jüdischen Tempel errichten will und israelische Besitzansprüche auf "Judäa und Samaria", das Westjordanland mithin als gottgegeben begreift. Jetzt gehört Eitam nicht nur als Minister der Regierung Ariel Scharon an, sondern redet auch im engen Zirkel des Sicherheitskabinetts mit.

      In der israelischen Linken löste seine Ernennung Schockwellen aus. "In einem Land zu leben, in dem Leute mit rassistischen Ansichten im Kabinett sitzen, dafür schäme ich mich als Jude und Israeli", reagierte Oppositionschef Jossi Sarid (Meretz-Partei) auf Eitams Berufung. Deshalb votierten die einfachen Abgeordneten der Arbeitspartei - obwohl sie zur Koalition zählen - gegen die Berufung des 50-jährigen zum Minister ohne Portfolio. Mit der Begründung, in dieser Frage müsse er seinem Gewissen folgen, schloss sich ihnen Knesset-Präsident Avraham Burg an.

      Die Kabinettskollegen von Labour wie Schimon Peres (Außenamt) und Benjamin Ben-Elieser (Verteidigung) plagten allerdings lediglich Schluckbeschwerden, dass da einer, der für die Palästinenser ein Apartheidsystem fordert, nun ihnen gegenüber Platz nimmt. Sie enthielten sich der Stimme. Auch Eitam müsse die Koalitionsrichtlinien respektieren, die auch den Willen zu einer Verhandlungslösung festschreiben, relativierte Peres die Sache.

      Das muss sich erst noch herausstellen. Eitam versteht seinen Kabinettseintritt nicht im Sinne Peres. Israels Armee führe derzeit einen "heroischen Krieg", daher verdiene die Regierung "unsere Unterstützung". "Wir können ihr helfen, dem Druck der internationalen Gemeinschaft zu widerstehen", fügte er in Anspielung auf den anstehenden Besuch von US-Außenminister Colin Powell hinzu. Seinen Einfluss könnte der messianische Rechtsüberholer, den manche den israelischen Jörg Haider nennen, mittelfristig noch ausbauen; darauf setzend, dass die Arbeitspartei, die seit längerem mit einem Austritt kokettiert, irgendwann das Weite sucht.

      Zwei kombinierte politische Schachzüge machten denn auch den Aufstieg des Effi Eitam möglich. Premier Scharon lud die fünfköpfige nationalreligiöse Fraktion in die Koalition, um von Peres und Co unabhängiger zu werden. Prompt räumte ihr Parteichef Yitzhak Levy sein Amt zu Gunsten Eitams wegen dessen "Führungsqualitäten". Ministerposten besitzen sie jetzt beide, ähnlich extremistische Ansichten auch. Doch Ex-General Eitam ist weit charismatischer und daher gefährlicher. Er predigt nicht plump den Transfer von Palästinensern in arabische Nachbarstaaten, sondern propagiert eine Politik, die sie zur Auswanderung ermuntern soll. Wenn man der arabischen Minderheit das Wahlrecht versage, "haben wir Juden kein demographisches Problem". Im Land des "von Gott ausgewählten Volkes Israel" sei kein Platz für einen Staat Palästina, allenfalls östlich des Jordans. Das bringt Scharon in die Bredouille, der dauerhaft weder US-Interessen in der Region noch eine Zwei-Staaten-Lösung ignorieren kann.



      ..........


      Ein Minister im Kabinett Sharon`s, der sich um den gesunden israelischen Volkskörper sorgt ???
      Kann ja noch heiter werden !


      ......
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 08:11:30
      Beitrag Nr. 194 ()
      »Es kommt einzig und
      allein auf die USA an«


      Der israelische Friedensaktivist Urs Avnery zum Problem der Deutschen, an Israel Kritik zu üben

      »Reinsten Horror« haben die UN die verfahrene Situation im Nahen Osten genannt. Trotz aller Vermittlungsbemühungen nimmt das Blutvergießen kein Ende. Urs Avnery, Gründer des israelischen Friedensblocks »Gush Schalom« und diesjähriger Träger der Carl-von-Ossietzky-Medaille der Stadt Oldenburg, spricht im heute.online-Interview über die Situation in Israel und die Aussichten auf Frieden.


      von Elisabeth Jändl, 11.04.2002



      Urs Avnery

      heute.online: Jede Tag kommen mehr Schreckensmeldungen über neue Gewalttaten und neue Todesopfer im Nahen Osten. Glauben Sie, dass der palästinensisch-israelische Konflikt je gelöst wird ?

      Avnery: Ja. Dieser Krieg könnte jede Sekunde zu Ende sein - wenn Washington das wollte. Es kommt einzig und allein auf die USA an. Außenminister Colin Powell reist zurzeit als Vermittler in der arabischen Welt herum. Aber: Bis er in Israel eintrifft, gibt er Scharon genügend Zeit, seine Offensive durchzuziehen. Das ist doch ein abgekartetes Spiel. Die Amerikaner denken gar nicht daran, wirklich einzuschreiten. Sie zwingen Scharon nicht, wirklich etwas zu ändern.

      heute.online: Aber die arabischen Staaten üben doch bereits erheblich Druck auf Washington aus.

      Avnery: Darum ist Präsident Bush jetzt schließlich auch gezwungen, zu handeln. Die Massendemonstrationen in Ägypten, Jordanien und Marokko haben sich ja auch gegen die eigenen Regierungen gerichtet. Diese wiederum schicken Hilferufe nach Washington, weil sie furchtbar Angst vor einem pro-palästinensischen Aufstand in den eigenen Ländern haben. Ein Volk wehrt sich gegen seine Unterdrücker. Das macht gerade Königshäusern, wie dem saudischen, ungemein Angst.

      heute.online: Welche Rolle spielen die Europäer in dem ganzen Prozess ?

      Avnery: Ach, die Europäer haben doch kläglich versagt. Sanktionen würden schon etwas bewirken, aber darüber wird ja erst einmal geredet. Europa hat sich ganz schlapp benommen, was im Übrigen ein großer Fehler ist. Denn wenn die arabischen Staaten unter Druck geraten und wirklich die Öl-Schraube anziehen, würde das auch die Europäer empfindlich treffen.

      heute.online: Was bedeutet die Eskalation für Scharons Politik? Wird er auf Dauer an der Macht bleiben ?

      Avnery: Nein, das wird ihn den Kopf kosten. Heute üben nicht mehr nur die Linken, sondern auch Rechten Kritik an ihm. Zwei rechte Minister sind ja kürzlich zurückgetreten, aus Protest gegen ein angeblich »nicht ausreichend hartes Vorgehen« gegen die Palästinenser. Jetzt allerdings ist ein ganz extremer Rechtsradikaler Minister geworden, der praktisch die ethnische Säuberung velangt. Unser Alltag ist ein Teufelskreis der Gewalt, aus dem es kaum einen Ausweg gibt. Scharon hat uns außerdem auf ganz schreckliche Weise gezeigt, wie die andauernde Besatzung unser Volk zu Grunde richtet und Dinge möglich macht, die vorher undenkbar gewesen wären.

      heute.online: Sie meinen den Skandal um die Augenbinden und die Nummern, die die Armee den palästinensischen Gefangenen auf die Arme geschrieben hatte ?

      Avnery: Ja, zum Beispiel. Das ist ein schreckliches Zeugnis für das, was aus diesem Land geworden ist. Die ersten Opfer der Besatzung sind wir selber. Bei einer Sitzung hoher Armee-Kommandeure soll einer der Offiziere gesagt habe: »Wir müssen von allen Besatzern der Geschichte lernen - auch von den Deutschen im Ghetto von Warschau«.

      heute.online: Gerade den Deutschen bereitet es Probleme, offen Kritik an Israel zu üben. Da schwebt dann immer gleich der Vorwurf des Antisemitismus im Raum.

      Avnery: Ich wende mich entschieden dagegen, dass Kritik an Israels Politik gleichzusetzen ist mit Antisemitismus. Kritik ist berechtigt. Sie ist das demokratische Recht jedes Menschen. Deutsche Geschichte sollte dahin führen, sich mehr für Rechte der Palästinenser in Israel einzusetzen. Sicher ist der Staat damals von Juden aus ganz Europa gegründet worden, die selbst vor Verfolgung flohen. Heute sind wir und die Palästinenser die »Opfer der Opfer«. Ich widersetze mich dem Antisemitismus-Argument aufs Schärfste. Dafür, dass sich die Rechten bei so etwas dann einklinken, können die Kritiker nichts. Wir wollen und brauchen keine Sonderbehandlung - weder positiv noch negativ. Mir sind die Philosemiten oft genauso grauenhaft wie die Antisemiten. Wenn eine Regierung eine vollkommen unmoralische Politik betreibt, dann können die Deutschen sich nicht ausklinken, weil Großväter grauenhafte Dinge getan haben. Sie müssen sich einmischen.

      heute.online: Wie wirkt sich die Eskalation des Konflikts auf Ihre Bewegung aus? Hat das Interesse zugenommen oder schweißen der Krieg und die Kritik aus dem Ausland die Israelis so zusammen, dass sie erst recht zu Scharon und seiner Offensive stehen ?

      Avnery: Nein, wir haben viel größeren Zulauf in letzter Zeit. Jetzt sind wir gerade dabei, wieder zwei große Demonstrationen vorzubereiten und wir rechnen mit vielen Teilnehmern. Früher wurde nie öffentlich Kritik geübt an der Palästinenser-Politik. Jetzt berichten auch normale israelische Medien kritisch über die Lage, es gibt Kriegsdienstverweigerer, die in besetzten Gebieten nicht Dienst tun wollen. Das zeigt, dass die Menschen umdenken.




      ......
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 11:10:39
      Beitrag Nr. 195 ()
      @Carlo Disagio

      Ich habe deine Anmerkungen zu den Ausführungen von Herrn Teppich erst heute gelesen.

      Einem Überlebenden des Holocoust die Kompotenz abzusprechen, sich zum israelischen Vorgehen zu äußern ist nicht nur äußerst perfide, sondern zeigt auch, dass es dir nicht darum geht, dich differenziert mit Ursache und Wirkung des Konfliktes zu befassen, sondern nur die Sicht der Israelis zu verharmlosen und zu rechtfertigen. Dafür ist dir offensichtlich jedes Mittel recht. Das hast du ja schon in diversen Threads zum Thema bewiesen. Wenn Terror dein Thema ist, dann befasse dich auch mal mit israelischem Terror, denn beides ist wohl zu verurteilen, oder? Gerade hier im Thread sind wohl eine Menge nachdenkliche Stimmen von Israelis oder Mitbürgern jüdischen Glaubens zitiert worden, denen du wohl kaum den Vorwurf des Antisemitismus noch der Unterstützung des palästinensischen Terrors machen kannst. Sie aber als inkomponent zu bezeichnen oder zu ignorieren leistet genau einer solchen Unkultur bei, wie sie im Nahen Osten herrscht: radikaler Dogmatismus, Egozentrismus, Intoleranz und Rassismus.


      Gruss
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 04:03:17
      Beitrag Nr. 196 ()
      Ich lass noch mal Herrn Avnery sprechen.Ist ganz interessant:)


      ...



      Uri Avnery

      Uri Avnery wurde im Alter von nicht einmal 15 Jahren Mitglied der Untergrund- und Widerstandsorganisation "Irgun Zvai Leumi" und kämpfte gegen die Briten in Palästina. Im Unabhängigkeitskrieg von 1948 war der heute 78-Jährige Mitglied der Hagana. Mit der Kommandoeinheit "Samson`s Foxes" wurde er an der ägyptischen Front schwer verwundet. Avnery begann, Kriegsreportagen zu schreiben. Vom Erlös seines Buches "Auf den Feldern der Philistern" kaufte er 1949 die bis dahin unbekannte Zeitschrift "Ha`olam Ha`zeh".

      Als Herausgeber und Chefredakteur polemisierte Avnery gegen das israelische Establishment. Ben Gurion bezeichnete Avnery und seine Zeitung als Israels Staatsfeind Nummer eins. 1965 wurde ein neues Pressegesetz verabschiedet, das sich eindeutig gegen "Ha`olam Ha`zeh" richtete, worauf Avnery eine Partei gleichen Namens gründete und in die Knesset einzog. Für sein Engagement im Friedensblock "Gusch Schalom" wurde Avnery mit seiner Frau Rachel im Oktober 2001 mit dem alternativen Friedensnobelpreis in Stockholm ausgezeichnet.





      INTERVIEW MIT URI AVNERY

      "Scharon, ein bedächtiger Fanatiker"

      Der israelische Journalist und Politiker Uri Avnery glaubt, Ministerpräsident Ariel Scharon wolle die palästinensische Autonomiebehörde unter Jassir Arafat vernichten. Der Träger des alternativen Friedensnobelpreises geht im SPIEGEL-ONLINE-Interview mit Spitzenpolitikern seines Landes hart ins Gericht.



      Ariel Scharon beim Besuch des Tempelbergs


      SPIEGEL ONLINE: Herr Avnery, Israels Premierminister Ariel Scharon hat Palästinenserchef Jassir Arafat zur persona non grata erklärt. War das klug ?

      Avnery: Es kommt darauf an, was sie wollen. Wenn sie wie Scharon die palästinensische Behörde vernichten wollen, ist das sehr klug. Wenn sie allerdings Frieden wollen, ist es das Dümmste, was sie überhaupt anstellen können.

      SPIEGEL ONLINE: Welche Folgen hätte eine totale Zerschlagung der palästinensischen Autonomiebehörde ?

      Avnery: Ich halte das für gar nicht möglich. Denn je stärker die palästinensische Führung angegriffen wird, desto stärker wird sie im eigenen Volk. Arafat ist in den letzten Jahren sehr oft von Palästinensern kritisiert worden. Doch heute ist er als palästinensischer Führer stärker als er jemals war.

      SPIEGEL ONLINE: Nehmen wir an, Arafat wird morgen durch einen Apache-Hubschrauber umgebracht.

      Avnery: Dann kommt Chaos, in dem die extremsten Elemente zur Macht kommen werden. Das käme Scharon gelegen. Dann bräuchte er nicht mehr über Frieden und Versöhnung zu reden. Dann könnte er die Okkupation Palästinas als ein Feldzug gegen den Terror verkaufen, und die ganze Welt wäre damit einverstanden. Ich glaube jedoch nicht, dass es so weit kommen wird. Arafat ist für die arabische Welt, für Amerika und Europa ein zu wichtiger Gesprächspartner, als dass Scharon ihn wirklich töten lassen würde. Scharon ist im Grunde ein vorsichtiger Mensch. Er ist kein Abenteurer, sondern ein sehr bedächtiger Fanatiker.

      SPIEGEL ONLINE: Werden die Angriffe auf die palästinensischen Gebiete und Behörden wirklich mit Bedacht geführt ?

      Avnery: Sie sind wohl überlegt. Ariel Scharon kommt entgegen, dass er seinen Krieg gegen die Palästinenser als eine Art Kopie des amerikanischen Krieges in Afghanistan darstellen kann. Dies hat natürlich mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Die Palästinenser machen einen Volksaufstand gegen die israelische Besatzung mit einem klaren politischen Ziel, der Errichtung eines unabhängigen Staates Palästina neben Israel auf einem Territorium, das 22 Prozent des ursprünglichen Landes Palästina ausmacht.

      SPIEGEL ONLINE: Geht es den Terroristen der Hamas und des Dschihad wirklich nur darum, durch einen Volksaufstand die israelischen Besatzer abzuschütteln? Oder geht es ihnen vielmehr darum, den Staat Israel an sich zerstören zu wollen ?

      Avnery: Beides stimmt. Praktisch sind die Hamas- und Dschihad-Leute mit den Fatah-Leuten Arafats verbündet. Auch sie wollen einen Staat Palästina in den heute besetzten Gebieten. Theoretisch aber haben sie eine Ideologie, die danach strebt, dass der ganze Nahe Osten eine große islamische Republik wird. Es ist aber nicht entscheidend, was der harte Kern des Dschihad und der Hamas will. Viel wichtiger ist, dass die palästinensische öffentliche Meinung, die heute die Selbstmordattentate unterstützt, fest hinter den von Arafat definierten Zielen steht: ein Staat Palästina in den besetzten Gebieten.



      Angriff auf Gaza: Am 3. Dezember stehen Häuser nahe des Büros von
      Palästinenserpräsident Jassir Arafat nach israelischen Angriffen in Flammen



      SPIEGEL ONLINE: Weshalb wächst dann die Unterstützung der extremistischen Gruppen, und warum schwindet die Macht Arafats beim Volk ?

      Avnery: Weil die Wut des palästinensischen Volkes so ungeheuer groß ist und noch täglich zunimmt. Jeder, der gegen die israelische Besatzung kämpft, ist populär. Und je extremer der Kampf ist, desto populärer wird er.

      SPIEGEL ONLINE: Ist Arafat also Israel gegenüber zu nachgiebig ?

      Avnery: Arafat hat eine äußerst schwierige Aufgabe. Er muss Gewalt mit Politik und Diplomatie vermitteln. Deshalb ist er gegen die Selbstmordanschläge auf israelischem Hoheitsgebiet, die der palästinensischen Sache schaden. Er spricht im Namen der Vernunft, während die palästinensische Opposition im Namen der Wut spricht.

      SPIEGEL ONLINE: Ist es nicht heuchlerisch von Arafat, die Selbstmordattentate gegen Israel zu verurteilen, jedoch nicht entschieden genug gegen die Terroristen im eigenen Lager vorzugehen ?

      Avnery: Das ist keine Heuchelei, sondern eine sehr einfache politische Situation. Arafat will keinen Bürgerkrieg in Palästina verursachen. So ein Bürgerkrieg ist übrigens völlig unnötig. Sobald dem palästinensischem Volk ein konkreter politischer Vorschlag unterbreitet würde, der einen palästinensischen Staat vorsähe, würde Dschihad und Hamas zu einer Randerscheinung werden.



      Bill Clinton lud im Juli 2000 nach Camp David: Scheiterten
      die Verhandlungen an Barak oder Arafat ?



      SPIEGEL ONLINE: In Camp David stand man im Juli 2000 kurz davor. Ministerpräsident Ehud Barak hatte zudem den Rückzug der Israelis aus 96 Prozent des besetzten Gebietes angeboten.

      Avnery: Das ist eine Legende. Kein einziges Wort davon stimmt.

      SPIEGEL ONLINE: Was stimmt denn ?

      Avnery: Die Angebote von Herrn Barak in Camp David waren weit davon entfernt, einen palästinensischen Staat zu errichten. Er wollte große Gebiete, so genannte Siedlungsblöcke an Israel anschließen. Das hätte das palästinensische Gebiet im Westjordanland in drei oder vier Enklaven zerschnitten. Barak hat das Märchen geschaffen, er sei den Palästinensern gegenüber unglaublich großzügig gewesen, die Palästinenser hätten alles zurückgewiesen, und sie wollten keinen Frieden.

      SPIEGEL ONLINE: Camp David ist also an Barak gescheitert ?

      Avnery: Tatsache ist, dass dieses selbst ernannte Genie die Sache völlig verpfuscht hat. Er war eine Mischung von Ignoranz und Arroganz. Er war vollkommen außerstande, den Palästinensern zuzuhören oder sie gar zu verstehen. Er war für den Staat Israel ein größeres Unglück als der heutige Ministerpräsident Scharon.

      SPIEGEL ONLINE: Ein größeres Unglück als Scharon ?

      Avnery: Ja. Denn er hat diese Atmosphäre geschaffen, die Scharon erst möglich gemacht hat. Die Stimmung der Hoffnungslosigkeit, der Glaube, dass man mit den Palästinensern keinen Frieden machen kann, und dass Arafat an allem Schuld sei.

      SPIEGEL ONLINE: Barak trat an, um nach Netanjahu die Politik von Rabin und Peres fortzusetzen.

      Avnery: Wir haben alle für Barak gestimmt. Barak war nicht nur das größte Unglück, sondern auch die größte Enttäuschung in der Geschichte Israels. Während Netanjahu gewisse Gebiete an die Palästinenser zurückgegeben hat, hat Barak nicht einen einzigen Quadratmillimeter zurückgegeben. In dem Jahr, in dem Barak die angeblich so wunderbar großzügigen Angebote von Camp David gemacht hat, wurden mehr Israelis auf palästinensischem Boden angesiedelt als je zuvor seit Beginn der Besatzung. Baraks Unfähigkeit hat dazu geführt, dass die Arbeiterpartei und ein großer Teil der Friedensbewegung zusammengebrochen ist. Daher war der Weg für Scharon frei.

      SPIEGEL ONLINE: Liegt das von ihnen behauptete Scheitern Baraks in seiner Persönlichkeit begründet oder spielten politische Faktoren eine Rolle ?

      Avnery: Seine Persönlichkeit spielt dabei eine große Rolle. Im Gegensatz zu Rabin, der ein bescheidener und vernünftiger Mensch war, ist Barak ein äußerst unbescheidener, arroganter, selbstsicherer Mensch, ohne dass man je gesehen hätte, worauf diese Selbstsicherheit beruhen könnte. Nicht nur, dass seine Regierung nach einem Jahr gescheitert ist. Er hat auch auf wirtschaftlichem oder sozialem Gebiet nichts zu Wege gebracht.

      SPIEGEL ONLINE: Würden sie Baraks Charaktereigenschaften auch Scharon zuschreiben ?



      Wahlparty des Likud-Blocks: Im Februar 2001 siegt Ariel Scharon über Ehud Barak


      Avnery: Scharon ist ein ganz anderer Mensch. Scharon ist ein Mann mit einem Lebensziel. Er will das ganze Land Israel und Palästina für Israel gewinnen, um es mit Israelis zu besiedeln. Er lässt sich durch nichts beirren. Er ist ein zielbewusster, eigensinniger Mann, der nie aufgibt. Bei Regierungsantritt war sein Vorsatz, die palästinensische Autonomieregierung zu vernichten.

      SPIEGEL ONLINE: Der israelische Sicherheitsminister Uzi Landau hat vorgeschlagen, Arafat nach Tunis zu verbannen.

      Avnery: Uzi Landau ist der allerextremste Rechtsradikale in Israel. Er schlägt die totale Vernichtung des palästinensischen Volkes vor. Er will die Palästinenser aus dem ganzen Land treiben. Er will ein araberreines Israel vom Jordan bis zum Meer.

      SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie behaupten, die jüngsten Selbstmordattentate der Hamas-Extremisten waren der Regierung Scharon ein willkommener Anlass, die palästinensischen Behörde endlich zu bombardieren ?

      Avnery: Das ist ganz klar. Jeder Mensch, der Scharon kennt - und ich kenne ihn besser als die meisten - weiß, dass er jeden Vorwand nutzen wird, um seine Ziele zu verfolgen. Die Dschihad- und Hamasleute unterstützen ihn praktisch, indem sie ihm Gründe liefern, um seine Offensive fortzusetzen.



      2. Dezember 2001: Ein palästinensischer Selbstmordattentäter reißt in Haifa 15 Menschen in den Tod


      SPIEGEL ONLINE: Die Mörder von Afula, Hedera, Jerusalem und Haifa haben ihre Bomben gezündet, bevor Scharon die Angriffe auf die palästinensischen Gebiete fliegen ließ.

      Avnery: In einem Teufelskreis der Gewalt meint jede Seite, von der anderen angegriffen worden zu sein. Es ist ein fortgehender Krieg, der von beiden Seiten geführt wird.

      SPIEGEL ONLINE: Die derzeitigen Selbstmordanwärter der Hamas scheinen einer Läuterung nicht fähig zu sein.

      Avnery: Wenn ein Mensch Selbstmord verübt, können sie sagen, er ist nicht normal. Wenn Tausende Leute dazu getrieben werden können, Selbstmord zu begehen, dann bedeutet dies: Tausende halten das Leben, das sie jetzt führen, für schlechter als den Tod. Das sind keine Leute aus dem Irrenhaus, sondern Menschen mit drei, vier, fünf Kindern, mit Frauen, Leute, die ein normales Leben geführt haben, Arbeiter, Händler. Diese Leute sind nur zum Selbstmord bereit, weil ihre Lebensbedingungen unmenschlich sind.

      SPIEGEL ONLINE: Wie ist es möglich, den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen ?

      Avnery: Nur durch eine internationale Intervention.

      SPIEGEL ONLINE: Wer soll die machen ?

      Avnery: Am besten Amerika. Doch die USA scheinen wieder umgeschwenkt zu sein. Nach dem 11. September hatten sie noch versucht, die arabische Welt zu beschwichtigen, indem sie eine Friedensinitiative für Palästina entwickelten. Doch in dem Augenblick, in dem sie diesen leichten Sieg in Afghanistan errungen hatten, sind sie zu einer einseitigen Unterstützung der Scharon-Politik zurückgekehrt.

      SPIEGEL ONLINE: Bleibt Europa.

      Avnery: Ich setze noch gewisse Hoffnungen auf Europa, obwohl sich Europa sehr feige benimmt und gewöhnlich nichts tut, was Amerika irgendwie missbilligen würde. Aber ich bin sehr dafür, dass Europa die Initiative ergreift und am Ende Friedenstruppen im Rahmen der Uno oder der Nato nach Palästina schickt. Das Problem besteht in einem wahrscheinlichen US-Veto. Denn Scharon will das nicht - und somit will es auch Bush nicht.

      SPIEGEL ONLINE: Es gab den Mitchell-Plan, der einen Waffenstillstand vorsah, um dann schrittweise den Friedensprozess wieder anzustoßen.

      Avnery: Der Mitchell-Plan hatte in der Praxis keine Chance. Denn ein Waffenstillstand ohne politische Gegenleistung war zum Scheitern verurteilt. Nicht einmal ein sofortiger Siedlungsstopp war in Aussicht gestellt worden.



      Israels erster Ministerpräsident David Ben-Gurion


      SPIEGEL ONLINE: In einem Leitartikel der "Zeit" war jüngst zu lesen, Arafat habe die Wahl, entweder im eigenen Lager konsequent gegen Terroristen vorzugehen oder aber das Gewaltmonopol bei den Palästinensern einzubüßen. Ben Gurion habe 1948 vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden. Er habe sich entschieden, ein Schiff mit rechtsgerichteten jüdischen Extremisten auf dem Weg nach Israel zu versenken.

      Avnery: Wer so etwas schreibt, hat nicht die geringste Ahnung, weder von Palästina, noch von Israel. Ben Gurion hat dieses Schiff versenkt, nachdem der Staat Israel gegründet worden war. Mit diesem Schiff sah er eine Art Putschversuch gegen die Regierung des Staates Israel heraufziehen. Es hat überhaupt nichts mit der Situation Arafats zu tun. Arafat hat keinen Staat. Er ist mitten in einem Befreiungskampf. Jetzt einen Bürgerkrieg zu riskieren bedeutete den Selbstmord des palästinensischen Volkes.

      SPIEGEL ONLINE: Muss die Bekämpfung des Terrors auf der eigenen Seite notwendiger Weise in den Bürgerkrieg führen ?

      Avnery: Das hängt ganz von der politischen Lage ab. Wenn dem palästinensischen Volk ein Staat in Aussicht gestellt wird, wird die große Mehrheit im palästinensischen Volk sich hinter Arafat stellen. Die kämpfenden Organisationen, die Arafat dann immer noch nicht anerkennen, werden gesellschaftlich so isoliert sein, dass sie ungefährlich sein werden.

      SPIEGEL ONLINE: So war es in Israel in den Jahren nach der Staatsgründung.

      Avnery: Es gab starke terroristische Untergrundorganisationen - ich selbst gehörte einer an - doch in dem Augenblick, in dem die Vereinten Nationen beschlossen haben, einen jüdischen und einen arabischen Staat in Israel zu errichten, hat die Masse des Volkes dies sofort angenommen, und die kämpfenden Organisationen sind unwichtig geworden. Das passiert immer in einem Befreiungskampf. Terror ist noch nie anders als politisch überwunden worden. Es gibt keine militärischen Mittel, die Intifada zu beenden.



      Arafat: Welche Rolle spielt er noch ?


      SPIEGEL ONLINE: Aber es gibt polizeiliche Mittel. Arafat hat viele Polizisten unter Waffen.

      Avnery: Man kann doch nicht von Leuten erwarten, ihre Kameraden, mit denen sie in israelischen Gefängnissen saßen, zu verhaften, während tagtäglich ihre eigenen Waffen, Gebäude, Computer von der israelischen Armee zerstört werden. Sollten palästinensische Polizisten in dieser Situation Leute aus dem eigenen Volk verhaften, würden sie sich zu Kollaborateuren der Besatzer machen. Man kann dann von ihnen erwarten, ihre einstigen Kameraden zu verhaften, wenn sie den berechtigten Glauben haben können, dass es dem nationalen Interesse im Sinne eines eigenen Staates dient. Und der muss von der Staatengemeinschaft garantiert werden. Dazu bedarf es eines klaren Planes.

      SPIEGEL ONLINE: Wie muss der aussehen ?

      Avnery: Internationale Organe müssen dem palästinensischem Volk garantieren: Wenn ihr den Gewaltakten ein Ende setzt, wird die israelische Besatzung innerhalb eines Jahres abgezogen, und im gleichen Zeitraum wird es einen palästinensischen Staat geben - unter dem Schutz einer internationalen Truppe. Dann wird die Gewalt aufhören.

      SPIEGEL ONLINE: Fast jede neue Friedensinitiative wurde von Suizidattentätern torpediert.

      Avnery: Es gibt natürlich Kräfte, die einen Frieden verhindern wollen - auf beiden Seiten. Doch sobald die große Masse der beiden Völker in Frieden leben wird, werden die Extremisten zu Randerscheinungen.

      SPIEGEL ONLINE: Was gibt Ihnen diese Gewissheit ?

      Avnery: Ich kenne das aus meiner eigenen Geschichte als Mitglied einer Untergrundorganisation, die von der englischen Regierung als Terrororganisation bezeichnet wurde. Außerdem hatten wir den Fall bereits. Der Terror hat ja nach Oslo aufgehört. Zwei Jahre lang hatten wir nicht einen einzigen Terroranschlag gehabt. Die Palästinenser haben nach Oslo geglaubt, die israelische Armee wird sich jetzt zurückziehen. Sie würden - wie versprochen - innerhalb von fünf Jahren einen eigenen Staat haben. Damit war der Terror zu Ende.

      SPIEGEL ONLINE: Dann fing er wieder an.

      Avnery: Nach einer dreijährigen Pause hat er wieder angefangen, nachdem Rabin ermordet worden war, und der vollkommen unfähige Peres an die Regierung kam.



      Der "unglückselige" Schimon Peres


      SPIEGEL ONLINE: Welche Fehler hat Schimon Peres gemacht ?

      Avnery: Der unglückselige Peres hat erstens seinem Sicherheitsdienst erlaubt, den Hamasführer Jichjeh Ajasch, den so genannten Ingenieur, in Gaza umbringen zu lassen. Das war 1996. Daraufhin hat die Hamas drei große Racheakte in Jerusalem und Tel Aviv mit mehreren Dutzend Toten verübt, und damit war die Ruhe vorbei. Außerdem hat er einen Krieg im Libanon angefangen. Er versuchte, 500.000 Libanesen aus dem Süden des Libanon zu vertreiben. Das hat mit dem Bombardement des Lagers in Kafer Kanaa geendet. Damit hat Peres den Weg für Netanjahu geebnet.

      SPIEGEL ONLINE: Die Geschichte scheint sich zu wiederholen.

      Avnery: Es war wie später beim Wechsel von Barak zu Scharon: Wenn keine Hoffnung auf Frieden besteht, dann wählen die Israeli lieber den Likud, der kann wenigstens besser Krieg führen als die Arbeiterpartei.

      SPIEGEL ONLINE: Glauben Sie, dass es ein zweites Oslo geben kann ?

      Avnery: Ein zweites Oslo, das heißt ein Zwischenabkommen, ist heute nicht mehr möglich. Kein Palästinenser glaubt heute noch israelischen Versprechungen. Israel hat in Oslo alles versprochen und sehr wenig gehalten. Der Hauptrückzug hat nicht stattgefunden. Der Siedlungsbau ist nicht eingestellt worden. Heute kann man nur über eine endgültige Regelung sprechen, über das, was man bei uns "permanenten Status" nennt.

      SPIEGEL ONLINE: Es geht um alles oder nichts.

      Avnery: Es geht um alles! Und man hat schon so viel geredet, dass die Parameter einer Friedenlösung klar sind. Wir in Gush Schalom haben einen detaillierten Friedensvertrag aufgestellt. Im bin sicher, dass dieser Friedensvertrag einmal realisiert werden wird. Aus einem Grund: Weil es keine andere Lösung gibt.

      SPIEGEL ONLINE: Wie sieht Ihre Lösung aus ?

      Avnery: Ein Staat Palästina in den Grenzen von vor 1967 muss neben Israel entstehen. Das sind 22 Prozent des gesamten Landes. Jerusalem muss gemeinsame Hauptstadt beider Staaten werden. Alle israelischen Siedlungen auf palästinensischen Gebieten müssen evakuiert werden. Und es gilt eine moralisch gerechte, aber auch praktische Lösung in der Flüchtlingsfrage zu finden.

      Das Gespräch führte Alexander Schwabe


      .....
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 05:52:09
      Beitrag Nr. 197 ()
      ja ja, der Uri A., der "einzig kluger Kopf" mit "Durchblick"... - womöglich hätten die Israelis ihn zum Ministerpräsidenten wählen müssen - er ist ja so "bescheiden", dass er bestimmt "abgelehnt" hätte:

      *Barak war also der "arrogante Versager" und ein "grösseres Unglück als Sharon" - nun gut, das nächste mal sollte womöglich Barak für die Liqud kandidieren...

      *Peres ist also "unfähig" und doch ein "Kriegstreiber", irgendwie. Der Uri A. würde natürlich (!) alles besser wissen und machen...

      *Die Palästineneser hätten "gar keine andere Wahl", als durch ihren Terror unschuldige Frauen und Kinder abzuschlachten - das ist Uri`s A. "Philosophie" - als nächstes "kluges Statement" müsste zwangsläufig folgen: "gäbe es keine Juden, wäre die Welt friedlich" -
      "Gush Shalom" eben....

      *Und wissen tut er auch alles besser - trotz allgemein bekannter und anerkannter Fakten:
      "Nicht der Arafat hat die Verhandlungen torpeiert, es war ja
      Barak, der sen armen geschundenen Palästinensern gegenüber in keinem Punkt nachgeben wollte"!!!
      Also dieses Märchen verbreitet die palästinensische Propagandamaschine schon seit langem - jetzt lässt sich auch der Uri A. dafür einspannen...
      Dass dabei ganz bewusst die VORHANDENEN und NACHWEISBAREN Protokolle der Sitzungen existieren, wird bewusst ignoriert oder unterschlagen, worauf der damalige "dritte Verhandlungspartner" Clinton schon mehrmals in seiner ALLEINIGEN SCHULDZUWEISUNG an Arafat öffentlich hingewiesen hat - aber nein, die Welt eines Uri A. und seiner palästinensicher "Freunde" soll so aussehen, wie sie sie ebensehen wollen bzw. der übrigen Welt verkaufen wollen.

      *und so gehts immer weiter - "die Hamas und Jihad islm. würden verschwinden und zu einer Randerscheinung werden, wenn die Isarelis die Gebiet komplett velassen" !
      Warum ist der Uri A. dessen SO SICHER???

      Der palästinesiche Terror gegen die Juden hat weit vor 1967 angefangen, genaugenommen 1908 !!! Schon damals kam es zu ersten Pogromen.
      Dann ging es 1922, 1929, 1930-33, 1937-40 und 1946-48 munter "im glichen Stil" weiter...

      Und nach der Staatsgründung Israels, also in den jetzt ach so geforderten Grenzen von 1948, als die Palästinenser ja nicht von den Juden, sondern von den Ägyptern in Gaza und den Jordaniern in der "Westbank" besetzt und ihrer politischen Freiheit beraubt wurden - da gab es doch auch massenhaften Fedajjin-Terror INNERHALB des israelischen "Kerngebietes" - und unsere "Friedenstaube" Arafat war einer der ersten und eifrigsten!!!

      Jaja, man biegt sich die Tatsachen eben so zurecht, wie man sie eben haben will, bis sie dem eigenen kranken Welbildbild dann "entsprechen"...

      Ich wette, in Uris A. Familie ist noch keiner durch einen
      sprengstoffgürteltragenden palästinensischen "Friedensengel"
      mit in sein islamisches "Paradies" "mitgenommen worden"...
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 06:28:17
      Beitrag Nr. 198 ()
      zu all dem wäre nur noch eins zu sagen:
      Vielen Völkern auf der Welt ist nach wie vor grobes Unrecht angetan worden - den Tibetern, christl. Stämmen in Nigeria und Sudan, den Völkern in Ruanda und Burundi, den Biafra,
      den Berbern in Algerien, den Bosniern in ehem. Jugoslavien,
      den Sinti und Roma, den Armeniern und Kurden in der Türkei
      sowie im Iraq und Aserbaidschan, den Hazara in Afghanistan usw. usf.
      Aber keiner von denen überzieht die unschuldige Zivilbevölkerung mit massenhaftem menschenverachtenden Terror und versucht dabei, dies alles noch als "Freiheitskampf" zu verteidigen! Ausser den Palästinensern!!!
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 06:32:45
      Beitrag Nr. 199 ()
      @#197 von GENYA

      Was willst du ??
      Uri A. war ja schließlich in seiner Jungend auch mal Terrorist.Er muss ja Bescheid wissen.;)
      Ihr solltet euch beide mal bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen treffen.Wird sicherlich ein interessantes Gespräch.:laugh:





      @#190 von Carlo Disagio

      "Harry, ich halte das für Unfug. Wo sollten denn die 2,6 Millionen Juden herkommen, die angeblich in den besetzten Gebieten eine neue Heimat gefunden hätten. Das wäre in etwa die Hälfte der israelischen Gesamtbevölkerung (jüdischen Glaubens). Glaubt der Stern, Shamir wollte die Einwohner Tel Aviv`s und Haifa`s zwangsumsiedeln?"



      Zumindestens gibt sich A. Scharon alle Mühe die 2,6 Mill.
      zusammen zubekommen.


      Artikelauszug: "Scharon schafft Fakten, solange andere noch reden. Als absehbar war, dass Ehud Barak Premierminister Benjamin Netanjahu bei der Wahl am 17. Mai 1999 ablösen würde, setzte Scharon, Minister für nationale Infrastruktur im Kabinett Netanjahu, alles daran, noch so viel palästinensischen Boden in Beschlag zu nehmen wie möglich. Die Siedler forderte er auf: "Besetzt Hügel um Hügel und gründet Siedlung nach Siedlung!"

      Oder er sagt das eine, handelt jedoch ganz anders. Ende September redete Scharon davon, den Palästinensern einen eigenen Staat gewähren zu wollen, gleichzeitig verfolgt er seine expansionistische Siedlungspolitik weiter. Vergangenen November hat er Juden in aller Welt dazu aufgerufen, sich im Jahr 2002 in Israel niederzulassen. Mindestens eine Million Juden aus Argentinien, Frankreich und Südafrika - das wären rund 20 Prozent der Bevölkerung - würde er gerne im Land begrüßen."




      Nicht dumm, die Taktik, gell ?:)



      ........
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 06:50:40
      Beitrag Nr. 200 ()
      @harry-s.: zwischen dem "Terrorismus" eines Uri A. in den 40ern gegen britische MILITÄREINRICHTUNGEN und dem palästinensichen gegen FRAUEN UND KINDER herrschen Welten, also höre doch endlich mit diesem Relativieren auf!
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 07:03:51
      Beitrag Nr. 201 ()
      @#200 von GENYA

      Ach, war das kein Terror ???
      Menschenfreundlichkeit und Humanismus für die höhere Sache ??

      ".......Unter den Palästinensern, die die verordnete Teilung ihrer Heimat nicht akzeptieren wollten, lösten die Kämpfe Panik aus. Übergriffe jüdischer Extremisten gegen die arabische Zivilbevölkerung trugen wesentlich dazu bei, dass Hunderttausende das umkämpfte Gebiet verließen. Die jüdischen Gruppen waren nicht zimperlich.

      Hunderte arabische Dörfer in Palästina wurden dem Erdboden gleich gemacht, das Massaker von Dir Jassin, wo jüdische Extremisten mehrere Hundert Zivilisten ermordeten, trieb Zahllose in die Flucht in die Nachbarländer. Israelische Historiker haben erst in den vergangenen Jahren die bis dahin weit verbreitete Meinung korrigiert, dass die Palästinenser nur flüchteten, weil sie dazu von den Krieg führenden arabischen Nachbarn aufgefordert wurden........"



      Sicherlich lebten in den Dörfern nur männliche Eunuchen und keine Frauen und Kinder.Hör du lieber mit dem Differenzieren auf.



      .....
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 07:04:25
      Beitrag Nr. 202 ()
      und zu Sharons "nicht schlechter Taktik":
      es ist nicht Taktik, sondern die politische Leitlinie seiner Partei und Sharons persönliche Überzeugung - und dafür ist er schliesslich von der Mehrheit in einer demokratischen Wahl auch gewählt worden, wo doch die Linke mit ihrer "Nachgebe-Politik" vorher so kläglich vesagt hatte.
      Ich persönlich finde viele Aspekte der Politik der rechten Parteien in Israel, vor allem deren Behandlung der palästinensichen Landbevölkerung nicht nur ungerecht, sondern weiterblickend einfach nur dumm.
      Satte und vermögende Menschen sprengen sich nicht in die Luft oder befürworten so etwas - die haben einfach viel zu verlieren!
      Auf der anderen Seite fördert der massenhafte Bombenterror und die breite Zustimmung dessen in der palästinensichen Zivilbevölkerung ja auch nicht unbedingt das Vertrauen der Israelis in ein friedliches Zusammenleben mit ihnen, geschweige denn die mögliche Existenz eines Staates an ihrer Grenze, welches den Massenterror nicht nur nicht unterbinden will, sondern diesen sogar als einen "gerechten Weg im eigenen Freiheitskampf" ansieht, oder...?
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 07:19:01
      Beitrag Nr. 203 ()
      zu #201:
      Deir Jassin blieb zum Glück ein trauriger Einzelfall, wird jedoch gerne bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit von dr proarabischen Propaganda stellvertretend für den gesamten Verlauf des israel. Unabhängigkeitskrieges und das Verhalten der GESAMTEN judischen Bevölkerung in der Weltöffentlichkeit breitgetreten.
      Die Masse der palästinensichen Flüchtlinge floh jedoch getrieben von der arabischen Lügenpropaganda und dem Aufruf ihrer verlogenen grosse Worte spuckenden Staatsführer, um Platz für das angepeilte Massaker an allen Juden des britischen Mandatsgebiets zu schaffen!
      Oder willst du auch das leugnen???!!!
      Die (Ab-)Schlachtrufe von den Syrern, Iraqis, Ägyptern sowie auch der palästinensischen Seite ( Mufti Husseini, al-
      Faukji, abd-el-Kader und ihrer anderen "Helden" ) zu dem Massenmord an den Juden sind immer noch deutlich zu hören.
      Und wenn man die heutige palästinensische und sämtliche andere arabische Realität anschaut hat sich in deren absichten doch wohl kaum etwas verändert...
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 07:23:53
      Beitrag Nr. 204 ()
      @#202 von GENYA


      "...es ist nicht Taktik, sondern die politische Leitlinie seiner Partei und Sharons persönliche Überzeugung......"


      Ja, stimmt.Und das macht die Sache ja um so schlimmer.Denn die Überzeugungstäter sind die Ärgsten von allen.

      Es ist doch offensichtlich, daß die Leute um Scharon herum
      kein Zentimeter Land und Macht an die Palästinenser abgeben wollen.

      Also Reaktion und Gegenreaktion bis an`s Ende aller Zeiten ???:(:(:(

      ......
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 07:29:51
      Beitrag Nr. 205 ()
      und "hunderte arabischer Dörfer" wurden erst dann plattgemacht, als sie bereits verlassen und menschenleer waren -
      war es doch die arabische Seite, die ihr NEIN zu jeglichen Friedensverhandlungen mit Israel und damit einer damals noch möglichen und denkbaren Rückkehr der Flüchtlinge
      jahrzehntelang in die Welt klar und deutlich genug hinausposaunt hat!

      Die Nachkommen der Flüchtlinge, jahrzehntelang von ihren eigenen verlogenen Führern und anderen arabischen Diktatoren in Massenarmut und Unwürdigkeit bewusst gehalten, zum Hass und Terror erzogen, werden immer und bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit bis heute für jede noch so beschissene verlogene Sache missbraucht.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 07:33:11
      Beitrag Nr. 206 ()
      #205 ist übrigens keine israelische Propaganda, sondern die
      ehrliche Meinung vieler gebildeten Palästinenser, mit denen ich mich darüber unterhalten habe...
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 07:48:07
      Beitrag Nr. 207 ()
      @#202 von GENYA


      Man kann sagen, wenn die Palästinenser ihren Staat haben, hören die "Freiheitskämpfer" der Hamas, Fatah, usw. trotzdem nicht auf, mit ihrem Terror weiterzumachen, solange bis sie an ihrem vermeintlichen Ziel sind.

      Da hast du Recht.Das könnte tatsächlich so sein.


      Man kann aber auch sagen, wenn die Palistinenser für mehrere Jahre keinen einzigen Gewalt-/Terrorakt begehen,
      werden die Israelis trotzdem nicht einen Zentimeter bereit sein, den Palästinensern in ihren Minimalforderungen entgegenzukommen.

      Und das es Minimalforderungen gibt, auf die die eine, wie die andere Seite, nicht verzichten kann, ist klar.

      Ein israelischer Ministerpräsident könnte nie nach abgeschlossenen Verhandlungen nach Hause kommen und verkünden, er hätte zu Gunsten der Palästinenser auf Westjerusalem verzichtet.
      Ein palästinischer Präsident könnte ebenfalls nicht nach Hause kommen und gestehen er hätte auf Ostjerusalem verzichtet.

      Wenn der Eine dem Anderen in den wichtigen Sachen nicht entgegenkommt, wird es nie Frieden geben.Und genau hier sehe ich schwarz.



      .....
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 08:06:21
      Beitrag Nr. 208 ()
      man muss nicht unbedigt auf einen Teil Jerusalems verzichten
      - mann kann die ganze Stadt als Hauptstadt beider Völker gemeinsam verwalten!
      ich habe mir gestern ganz genau die Sendung eines christl. karitativen Vereins im Fernsehen angeschaut.
      Sie zeigten eine völkerübergreifende Universität in Jerusalem, wo ganz frielich arabische und judische Studenten miteinander lernen - zu heutigen Zeiten.
      Einige haben sich auch geäussert:
      Kernaussage der arabischen Studenten, stellvertretend für die meisten arab. Einwohner Jerusalems -
      ein unabh. palästinensicher Staat ja, aber selbst würden sie lieber israelische Bürger bleiben !!! weil sie die Vorteile einer echten Demokratie schätzengelernt haben und dem Arafat sowas nicht zutrauen!!!
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 08:06:25
      Beitrag Nr. 209 ()
      man muss nicht unbedigt auf einen Teil Jerusalems verzichten
      - mann kann die ganze Stadt als Hauptstadt beider Völker gemeinsam verwalten!
      ich habe mir gestern ganz genau die Sendung eines christl. karitativen Vereins im Fernsehen angeschaut.
      Sie zeigten eine völkerübergreifende Universität in Jerusalem, wo ganz frielich arabische und judische Studenten miteinander lernen - zu heutigen Zeiten.
      Einige haben sich auch geäussert:
      Kernaussage der arabischen Studenten, stellvertretend für die meisten arab. Einwohner Jerusalems -
      ein unabh. palästinensicher Staat ja, aber selbst würden sie lieber israelische Bürger bleiben !!! weil sie die Vorteile einer echten Demokratie schätzengelernt haben und dem Arafat sowas nicht zutrauen!!!
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 11:47:53
      Beitrag Nr. 210 ()
      #205 genya
      Schon wieder verlassen die Palästinenser freiwillig ihre
      Häuser, die auch wieder Platt gemacht werden.Die Dummen
      sollten darin bleiben um den Israelis keine argumente zu
      liefern,kann man dich so richtig verstehen?.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 12:10:24
      Beitrag Nr. 211 ()
      Avnery: Man kann doch nicht von Leuten erwarten, ihre Kameraden, mit denen sie in israelischen Gefängnissen saßen, zu verhaften, während tagtäglich ihre eigenen Waffen, Gebäude, Computer von der israelischen Armee zerstört werden. Sollten palästinensische Polizisten in dieser Situation Leute aus dem eigenen Volk verhaften, würden sie sich zu Kollaborateuren der Besatzer machen. Man kann dann von ihnen erwarten, ihre einstigen Kameraden zu verhaften, wenn sie den berechtigten Glauben haben können, dass es dem nationalen Interesse im Sinne eines eigenen Staates dient.

      Genau dort liegt m.E. das Problem, wenn auch A. die gegenteilige Auffassung dessen vertritt, was ich für richtig halte: solange die innerpalästinensiche Solidarität mit Terroristen und Mördern größer ist als mit deren Opfern auf israelischer Seite, solange wird der Terror nicht bekämpft werden von denen, die dafür zuständig wären.

      Der eine oder andere nationalistisch gesonnene Deutsche, der bislang den Terror gegen Israel als "legitim" oder "verständlich" bezeichnet hat - aus Antisemitismus oder weshalb auch immer - der wird im übrigen jetzt seine Meinung ev. überdenken müssen, wo erstmals auch Deutsche in Tunesien einem ähnlichen Anschlag - und ich bin fest überzeugt, daß es ein Anschlag war - zum Opfer gefallen sind.
      Jawohl, jeder von Euch ist auch ein potentielles Opfer! Vielleicht verändert das die Sichtweise ein wenig.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 12:15:19
      Beitrag Nr. 212 ()
      Harry S.

      "Man kann aber auch sagen, wenn die Palistinenser für mehrere Jahre keinen einzigen Gewalt-/Terrorakt begehen,
      werden die Israelis trotzdem nicht einen Zentimeter bereit sein, den Palästinensern in ihren Minimal(?)forderungen entgegenzukommen." -das Fragezeichen ist von mir eingefügt.

      Nun, im Gegensatz zu dem ersten zitierten Satz, daß die Palästinenser in der Mehrheit dem Terror nicht abschwören werden, hat Deine Vermutung bislang jedoch wenig Bestätigung in der Vergangenheit erfahren. Immer wieder wurden Vereinbarunen von palästinensischer Seite gebrochen, nicht einmal eine mehrtägige Waffenruhe war von ihren Terror-Organisationen einzuhalten.
      Dagegen hat Israel immer wieder Angebote gemacht, die nah an dem palästinensischen MAXIMAL-Forderungen lagen - und dennoch abgelehnt wurden.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 13:31:53
      Beitrag Nr. 213 ()
      Der Vorsitzende der judischen Gemeinde in Djerba möchte nicht glauben, dass die Explosion vor der Synagoge ein anschlag gewesen worden ist. Er sagte, dies sei bestimmt ein tragischer Unfall gewesen.
      Womit er genau konform mit der offiziellen Meinung der tunesischen Regierung liegt.
      Aus oppositionellen tunesischen Kreisen, vor allem aus den Menschenrechtsorganisationen, ist aber mehrmals behauptet worden, dass die Explosion doch ein gezielter Anschlag gewesen sei und dass die tunesische Regierung massiven Druck
      auf die Judische Gemeinde in Djerba ausübe, um deren Sprecher zu einer regierungskonformen Aussage zu bewegen...

      Quelle: dpa-meldung von gestern abend

      ja ja, so ist sie, die arabisch-judische Freundschaft in einem moslemischen Land (Tunesien)...
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 13:41:39
      Beitrag Nr. 214 ()
      @Xylophon

      Du plapperst einen ganzen schönen Müll zusammen! Welche Vereinbarungen wurden gebrochen? Welche Vereinbarungen mit wem? Welche Vereinbarungen z.B.zum Siedlungsbau wurden von Israel eingehalten? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Israel eine Vereinbarung mit Hamas hatte? Vereinbarungen mit einer Gruppe, haben wohl nichts mit einer anderen Gruppe zu tun. Oder glaubst du, dass ein Waffenstillstand mit der IRA in Nordirland die protestantischen Terrororganisationen von Terroranschlägen abhält? Also kompletter Blödsinn.

      Die Versuche Ursache und Wirkung des Konflikts zu bennenen, erinnern mich an kleine Kinder: "Du hast angefangen; Nein, du hast angefangen......" Scheinbar eine Glaubensfrage! Es gibt vernünftige Argumente auf beiden Seiten!

      Im übrigen, wer völlig undifferenziert den palästinensischen Terror geißelt, den alltäglichen israelischen Terror aber legitimiert, verharmlost oder ignoriert, ist entweder Rassist, rechtsradikaler Israeli oder gehört zur Kategorie derjenigen, die in der Threadüberschrift erscheinen! Ich glaube nicht, dass Israel die Hilfe von deutschen Gesinnungsgenossen Scharons braucht.

      Die Menschen in Israel, die Frieden wollen und die die Palästinenser als Menschen akzeptieren brauchen Zuspruch. Ebensowenig brauchen die Palästinenser Scharfmacher. Despoten und Kriminelle wie Scharon oder irgendwelche Hamas-oder Dschihad-Führer brauchen auch keine Pseudoargumente für ihren Terror. Ihre Argumente sind Gewehre, Panzer und Sprengstoff! Gewürzt mit der entsprechenden Propaganda lässt sich für beide Seiten wohl alles rechtfertigen!

      Also, Bewerbungen als Propagandaminister in Israel oder bei Arafat sind sinnlos!

      Gruss
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 14:38:14
      Beitrag Nr. 215 ()
      ..lieber Steinpilz, ich habe erst 3 Sätze Deines Postings gelesen und muß bereits antworten:

      Welche Vereinbarung wurde gebrochen? Nun, es gab in den letzten 3-4 Monaten ungefähr 5-10 "Waffenruhen", die in allen Fällen dadurch beendet wurden, daß neue Attentate verübt wurden. Israel hat in allen Fällen zunächst die Bedinungen erfüllt, nach den Attentaten dann aber seinerseits den Kampf ebenfalls wiederaufgenommen. Ursprünglich sollten die Waffenruhen 14 Tage andauern, weil das für die pal. Seite offenbar zu schwierig war, wurden die Zeiträume immer weiter verkürzt. Das sind Fakten, die man in jeder Nachrichtensendung hören konnte.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 14:45:13
      Beitrag Nr. 216 ()
      ..der Rest des Postings liest sich dann schon deutlich vernünftiger. Es ändert aber nichts an meiner Ansicht, daß es nicht darum geht, wer "angefangen" hat, sondern wer "die Überschreitung bestimmter Grenzen" immer wieder begeht, unterstützt oder zumindest bewußt duldet.

      Diejenigen, die für Nachgiebigkeit plädieren, sollten zunächst die Frage beantworten, wie diese bei der Mehrzahl der Palästinenser aufgefaßt würde: als Erfolg der eigenen Terrorstrategie und Schwäche Israels (was ich glaube und deshalb für Härte plädiere) oder als freundliches Entgegenkommen und Zeichen von Friedenswillen (nur dann wäre eine solche Strategie aussichtsreich, was ich nicht erwarte).

      M.E. ist daher die einzig richtige Strategie des Stärkeren, der mit Terror angegriffen wird, seine Stärke und Unnachgiebigkeit zu beweisen nach dem Motto:
      "Mit dem Terror kommt ihr nicht einen Schritt weiter, sondern im Gegenteil wirft Euch jeder Anschlag immer weiter zurück. Wenn ihr gelernt habt, wie man zivilisiert für seine Rechte kämpft, dann sehen wir uns am Verhandlungstisch wieder. Bis dahin wird auf Eurer Seite sehr viel mehr Blut fließen als bei uns, also überlegt, was es Euch bringt..."
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 14:45:58
      Beitrag Nr. 217 ()
      Es gab mit der palästinensischen Autonomiebehörde und Arafat einen Waffenstillstand. Nicht aber mit Hamas oder Dschihad, erst denken, dann lesen!
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 14:50:49
      Beitrag Nr. 218 ()
      @xylo:

      Ich denke auch, dass den Palästinensern klar werden muss, dass sie durch Terror all das, was sie von Israel erhalten haben, wieder verlieren.
      Ich sehe im Übrigen nicht ein, warum ich über unbeabsichtigte zivile Opfer in diesem Volk besonders traurig sein sollte. Ich habe noch nicht vergessen, dass jede irakische Scud-Rakete auf Israel von palästinensichen Massen bejubelt worden ist. Ich habe auch nicht vergessen, wie die Palästinenser jeden Selbstmordattentäter als Märtyrer feiern oder wie sie am 11.09. auf den Straßen getanzt haben.

      Mit Verlaub: Ein Scheißvolk.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 14:58:00
      Beitrag Nr. 219 ()
      Nr. 217: Du schreibst doch selbst, daß es mit Hamas oder ähnlichen Organisationen nicht einmal theoretisch die Möglichkeit eines Waffenstillstandes gibt.
      Was soll den ein Waffenstillstand mit der Autonomiebehörde wert sein, wenn diese keinen Einfluß auf die o.g.Organisationen hat oder - was wahrscheinlicher ist - ihn auch dann bewußt nicht ausüben würde, selbst wenn sie ihn hätte?

      Die Folge wäre: Israel hält die Waffenruhe ein, der Terror geht weiter, weil ja Hamas und ähnliche nicht "unterschrieben haben"...(so war es ja auch)?
      Ist das für Dich eine akzeptable Lösung und das, was man unter Waffenruhe versteht?


      Nr. 218: Hallo, gibt es Dich auch noch?
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 14:59:20
      Beitrag Nr. 220 ()
      Die UCK wurde von Milosevic als Terroristenbande und vom Westen als Befreiungsarmee bezeichnet. Dasselbe Vorgehen wie jetzt Israel das durchzieht, hat Jugoslawien nicht gestärkt, sondern implodieren lassen. Das lässt mich hoffen.

      @Rainer6767

      Wer über zivile Opfer "nicht sonderlich traurig" ist, aber fast ein Heulanfall bekommt, wenn die aus seiner Sicht "guten Zivilisten" sterben, ist wohl Zyniker oder Menschenverachter. Und ich dachte immer zwischen Europa und den Barbaren des 21. Jahrhunderts liegt wenigstens noch das Mittelmeer. Wie man sich täuschen kann!
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 15:26:13
      Beitrag Nr. 221 ()
      ..noch was für Rainer: ich war ja fast schon soweit, FDP zu wählen, da ich aber in NRW wohne und dann also Möllemann sich meine Stimme auf die Fahne schreiben könnte, der den Terror der Palästinenser als "Befreiungskampf" verniedlicht, wird dies wohl doch nicht geschehen....
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 20:14:57
      Beitrag Nr. 222 ()
      @#216 von xylophon


      "...Wenn ihr gelernt habt, wie man zivilisiert für seine Rechte kämpft, dann sehen wir uns am Verhandlungstisch wieder......"

      Ja richtig, das sollten die unzivilisierten palästinensischen Wilden erst mal lernen.
      Wenigstens beruhigend zu wissen, daß die Israelis auf eine "zivilisierte" Art-und Weise 50 % des Landes im Westjordanland enteignet haben.Auch in der Ex-DDR hatte man ja Enteignungen, Mauerbau, usw. auf eine weitgehend "westlich-zivilisierte" Art und Weise vollzogen,wenn man mal von ein paar unschönen, "unzivilisierten" Gegebenheiten absieht.

      Also, lang lebe die "westlich-zivilisierte" Hochkultur.


      H_S
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 21:09:09
      Beitrag Nr. 223 ()
      222: Harry S: aus dem Zusammenhang geht ja wohl eindeutig hervor, daß es bei dem "unzivilisierten" Verhalten um die Selbstmordanschläge und den Terror gegen die Zivilbevölkerung geht (das hat es allerdings in der DDR wohl nicht gegeben, weshalb sie tatsächlich ein höheres Zivilisationsniveau gehabt haben sollte als zB die Hamas-Bewegung). Du magst es anders sehen, aber m.E. ist jeder Staat gut beraten, der auf diese Methoden nur mit Druck und nicht mit Entgegenkommen reagiert. Wer Zivilisten bewußt abschlachtet, wie auch heute wieder, der sollte nicht glauben, daß er auf diese Weise irgendetwas erreicht außer noch mehr Härte und Blutvergießen.

      5 deutsche Frauen und ein 11-jähriger Junge wurden im übrigens nach letzten Meldungen gestern in Tunesien getötet, als der Tankwagen - völlig zufällig - genau an der Synagoge mit hohem Tempo gegen die Mauer fuhr, wo er eigentlich gar nichts zu suchen hatte. Vermutlich hat er sich nur verfahren und dann die Panik bekommen...
      Für alle Leute, die für diese Methoden Verständnis haben oder sie als "legitime Gegengewalt gegen Staatsterror" ansehen:

      Was konnten denn diese dt. Frauen und das Kind dafür, das Israel die Aufgaben wahrnimmt, die eigentlich die Autonomiebehörde hätte erfüllen müssen?
      Und was konnten heute die Marktbesucher dafür, außer dass sie Israelis sind.

      Genau das nenne ich "Terror". Er trifft immer und bewußt völlig Unbeteiligte und Unbewaffnete. Ich bin nicht der Meinung, daß man auf diese Weise auch nur den Hauch von Erfolg haben darf.

      Auf eine Antwort zu Nr. 216, mittlerer Absatz hätte ich i.ü. mehr Wert gelegt als auf die verzerrende Antwort zum dritten Absatz.
      Es ist sicher eine vertretbare Meinung, daß man bei den Palästinensern mit Entgegenkommen irgendetwas erreichen kann. Allerdings lese ich Deine bisherigen Postings eher so, als wärest auch Du hier skeptisch.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 21:36:42
      Beitrag Nr. 224 ()
      ..und zur Ergänzung noch das hier:

      FRANKREICH

      Angriff auf jüdische Fußballmanschaft

      Paris - Die antisemitischen Übergriffe in Frankreich dauern an. Sportministerin Marie-George Buffet verurteilte am Donnerstag den Überfall mehrerer Maskierter auf die Fußballmannschaft des jüdischen Sportclubs Maccabi Bondy in einer Pariser Vorstadt. Der 16 Jahre alte Torwart wurde bei dem Vorfall am Mittwochabend geschlagen und verletzt, wie die Polizei mitteilte.
      Unbekannte verwüsteten im elsässischen Sainte-Marie-aux-Mines eine Synagoge, wie die Gendarmerie berichtete. Ein Gemeindemitglied entdeckte am Mittwoch, dass Tür und Fenster der selten genutzten Synagoge aufgebrochen waren. Die Täter schändeten den Thoraschrein und warfen die Schriftrollen auf den Boden. Die Behörden schlossen einen Zusammenhang mit der Situation im Nahen Osten nicht aus.
      Die Anschlagswelle in Frankreich begann während der Osterfeiertage. Staatspräsident Jacques Chirac verurteilte die antisemitischen Übergriffe ebenso wie die Ausschreitungen nach einer pro-israelischen Demonstration am Sonntagabend in Paris. Frankreich sei kein "Nebeneinander von Gemeinschaften", sondern eine laizistische Republik, erklärte der konservative Politiker am Donnerstag im Radio Beur-FM. Ein Konflikt im Ausland dürfe nicht dazu führen, dass sich Franzosen gegen Franzosen stellten.

      ...und das:

      ISLAMISTEN

      Weltweiter Aufruf zum Heiligen Krieg gegen Israel
      Islamistische Gruppen haben in einer Erklärung alle Muslime der Welt zum Heiligen Krieg gegen den jüdischen Staat aufgefordert. Als Unterzeichner ist auch der ehemalige türkische Ministerpräsident Necmettin Erbakan genannt. Doch sein Anwalt dementiert die Unterschrift.
      Dschihad-Kämpfer am Gaza-Streifen 2001
      Berlin - Ein internationales Netzwerk hat wegen des Krieges im Nahen Osten Israel und dem Westen den "Dschihad", den so genannten Heiligen Krieg, erklärt. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz, die verbotene Muslimbruderschaft Ägyptens, die palästinensische Hamas und andere fundamentalistische Gruppen rufen die Muslime in aller Welt zu Aktionen gegen Israel auf, heißt es in einer verbreiteten Erklärung, die von führenden Islamisten aus mehr als 20 Ländern unterzeichnet ist.
      In der Erklärung werden die Muslime aufgefordert, "Druck auf die Führer auszuüben, damit diese eine öffentliche Mobilisierung und den Dschihad verkünden, um die Gebiete und heiligen Stätten zu befreien, und das unterdrückte Volk zu unterstützen, das der zionistischen Brutalität ausgesetzt ist". Den arabischen Staaten wird in der Erklärung vorgeworfen, das palästinensische Volk verraten zu haben. Die Palästinenser kämpften im Namen aller Muslime und ertrügen dafür sehr viel Leid.
      "Den heiligen Freitag zu Protesten nutzen"
      Die Islamisten appellierten außerdem an die Soldaten und Sicherheitskräfte in den islamischen Ländern, sich den anti-israelischen Demonstranten anzuschließen, statt zu versuchen, sie mit Gewalt aufzuhalten. Der morgige Freitag solle zum "Tag der Wut und des Protests" werden.
      Weiterhin riefen sie dazu auf, die Unterstützung für den Palästinenseraufstand zu verstärken, die internationalen Organisationen an ihre Verantwortung für die Palästinenser zu erinnern und alle israelischen und amerikanischen Produkte zu boykottieren.


      Ein Boykottaufruf ist durchaus als "zivilisierte Kampfform" anzusehen (wobei ich eher verstärkt israelische Produkte kaufen würde, wenn ich das lese), aber Angriffe auf Juden in aller Welt oder jüdische Einrichtungen? Ist das in zivilisierten Kulturen auch üblich?

      Sind schon die ersten jüdischen Tankwagen unterwegs, Moscheen zu zerstören? Z.B. in Belgien oder Skandinavien? Wurde schon zum "heiligen Krieg" gegen alle Muslime aufgerufen?
      Die Reihe ließe sich fortsetzen.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 06:08:24
      Beitrag Nr. 225 ()
      @steinpilz #214
      "Im übrigen, wer völlig undifferenziert den palästinensischen Terror geißelt, den alltäglichen israelischen Terror aber legitimiert..." ????

      welcher "alltägliche israeische Terror"???!!!

      Sprengen sich jetzt nach DEINEN Informationen auch schon die judischen Selbstmordattentäter mit zusammen arabischen
      Frauen und Kindern in arabischen Cafes, Restaurants, Bushaltestellen usw. in die Luft???

      Wie blind oder pervers oder verlogen bist DU eigentlich???!!!

      Es gibt die altbekannte Weisheit - "Wer zu uns mit dem Schwert komme, wird durch das Schwert auch umkommen"
      Wer täglich Massenterror betreibt, ohne Rücksicht auf zivile Opfer und mit Verachtung für jedes Menschenleben, wer solche Unmenschen erzieht und züchtet, um dann die eigenen Söhne als "Held" und "Märtyrer" an die Wand zu klatschen, im gleichen Satz jedoch "froh darüber sei, dass dabei Juden getötet wurden", der verdient wohl keine faire
      Behandlung, oder...
      Meines Erachtens noch viel weniger - wäre ich Sharon, würde ich die Sippenhaftung einführen, damit die Mütter und Väter jedesmal ihre hirnverbrannten Kinder nicht noch zu mehr Hass "erziehen"!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 06:24:30
      Beitrag Nr. 226 ()
      ich habe schon mehrmals gesagt - das problem ist nicht der kampf Israel gegen palästina, sondern der Islam an sich!

      Solang edie restliche Welt aus Blindheit, Ignoranz oder wirtschaftlichen Gründen diese unglaubliche Menschenverachtung und todbringende Arroganz der Moslems weltweit duldet, solange wird es Terror und Anschläge und Hetze, alles ausgehend vom Islam, geben:
      Israel
      N.Y./USA
      Algerien
      Nigeria
      Somalia
      Sudan
      Frankreich
      Deutschland
      Indien
      Indonesien
      Burma
      Phippinnen/Malaysia
      Libanon
      Jemen
      Iraq
      Iran
      Afghanistan
      Pakistan
      Lybien
      Tunesien
      und und und....
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 08:56:30
      Beitrag Nr. 227 ()
      Eindringen von bewaffneten Kämpfern in Kirchen und heilige Stätten - juristische Aspekte



      1. Während sich bewaffnete Kämpfer in Kirchen und heiligen Stätten verschanzen und angesichts des besonderen Schutzes von religiösen Stätten aufgrund des internationalen Gewohnheits- und Vertragsrechtes, muss das Eindringen von bewaffneten Kämpfern in Kirchen und andere heilige Stätten zwecks Verschanzung und Durchführung von Kampfhandlungen als Missbrauch der Immunität und des besonderen Schutzes betrachtet werden, welche solche Gebäude gewöhnlich genießen. Es handelt sich hier um einen groben Verstoß gegen das erste Begleitprotokoll zur Genfer Konvention und um ein Kriegsverbrechen gemäß den vom humanitären Völkerrecht festgelegten Maßstäben.


      2. Darüber hinaus stellt die bloße Anwesenheit von bewaffneten Kämpfern in religiösen Stätten bei gleichzeitiger Durchführung von Kampfhandlungen durch diese eine schwerwiegende Gefährdung der zivilen Religionsvertreter dar, die sich im Gebäude aufhalten. Hier wird der geschützte Status des Gebäudes gefährdet, in welchem sich die Kämpfer verschanzen, indem sie dieses in ein „militärisches Ziel“ verwandeln, das einen Angriff legitimiert, so lange ihr Verstoß gegen die Rechtsnormen anhält. Dadurch wird in unmittelbarer Weise das Leben und die Sicherheit der im Gebäude befindlichen Zivilisten gefährdet. Diese Verletzung der Rechte von Priestern und Nonnen stellt einen grundlegenden Verstoß gegen die Bestimmung der Vierten Genfer Konvention dar, wonach zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden werden muss.


      3. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass in den Gebäuden festgehaltene Religionsvertreter Geiseln der Kämpfer sind, die sich im Haus verschanzen, indem sie für diese menschliche Schutzschilder vor militärischen Angriffen bilden. Dieses Verhalten ist an sich ein Kriegsverbrechen und stellt eine grobe Verletzung des internationalen Rechts sowie der Genfer Konventionen und ihrer Begleitprotokolle dar.


      4. Schließlich kann man in der bloßen Anwesenheit von Kämpfern inmitten von Religionsvertretern und in deren Nähe eine Verletzung der Rechte der Priester sehen. Dies bedeutet einen schwerwiegenden Verstoß gegen das internationale Recht, der strafrechtliche Konsequenzen haben kann.


      5. Die vorstehende Stellungnahme basiert auf der Beurteilung des Rechtsberaters der Regierung.









      --------------------------------------------------------------------------------

      © 2001 Botschaft des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 09:04:49
      Beitrag Nr. 228 ()
      Jerusalem, 9. April 2002





      Beteiligung der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Sicherheitsapparate an terroristischen Aktivitäten




      Ein ranghoher Offizier im Geheimdienst der Palästinensischen Autonomiebehörde war neben seiner Tätigkeit militärischer Aktivist der Hamas. Als solcher war er an einem Angriff mit Schusswaffen, bei dem ein Jude ermordet wurde sowie an der Vorbereitung eines Selbstmordattentates beteiligt.



      Akhram Kassem, ranghoher Offizier im militärischen Geheimdienst der PA, der aus Dir-el-Balah im Gazastreifen stammt und in Ramallah wohnt, wurde von der israelischen Armee beim Einmarsch in Ramallah festgenommen.



      Beim Verhör erzählte er, dass er neben seiner Funktion bei der PA Aktivist beim militärischen Arm der Hamas und Verbindungsmann der Hamas im Westjordanland und im Gazastreifen war.



      Außerdem berichtete er, dass er an einem Anschlag mit Schusswaffen beteiligt war, der von der Atara Brücke auf ein israelisches Fahrzeug vom Typ G.M.C. verübt wurde. Bei diesem Angriff kam ein Israeli ums Leben. Er schilderte zudem, wie er an der Beschießung eines Autobusses mit Soldaten sowie an vielen anderen Angriffen mit Schusswaffen beteiligt war.



      In seiner Funktion als Verbindungsmann der Hamas und als deren militärischer Aktivist erhielt er von Hamas-Aktivisten im Gazastreifen einen Betrag von $12.000 zwecks Errichtung einer Infrastruktur für die Organisation im Westjordanland. Im Rahmen dieser Aktivitäten beauftragte er einen jungen Mann aus Ramallah, einen Selbstmordanschlag mit einem Sprengstoffgürtel zu verüben. Es kam aber nicht dazu, da die mit dem Transport des Gürtels beauftragte Person im Verlaufe eines Zusammenstoßes mit der israelischen Armee getötet wurde.



      Außerdem berichtete Akhram, dass bei einigen Anschlägen versucht wurde, die von der Hisbollah praktizierte Methode des Filmens von Terrorangriffen nachzuahmen. Wenn dies gelang, sahen die Beteiligten die Aufnahmen nach dem Anschlag und leiteten die Kassetten dann an ihre Drahtzieher weiter.



      Akhram erzählte, dass seiner Zelle noch weitere Aktivisten angehörten, die Mitarbeiter des allgemeinen Geheimdienstes waren.



      Dies ist ein Beispiel von vielen, welches die aktive Beteiligung von ranghohen Offizieren und Mitarbeitern der PA-Sicherheitsapparate an terroristischen Aktivitäten gegen israelische Ziele veranschaulicht. Bei einem Teil dieser Angriffe wurden Juden ermordet.

      ----------------------------------------------------------



      Rede von S.E. Botschafter Shimon Stein anläßlich der Demonstration: „Gegen Terror für Frieden“ am 10.04.2002 in Frankfurt am Main



      -Es gilt das gesprochene Wort-



      Sehr geehrter Herr Präsident des Zentralrates, Paul Spiegel,

      sehr geehrter Herr Bundesinnenminister Schily,

      verehrte Mitglieder der jüdischen Gemeinde,

      sehr verehrte Gäste!



      Israel befindet sich heute in einem schwierigen Kampf gegen den Terror. Kaum ein anderer Staat der Welt ist damit so vertraut. Mehr als 420 Israelis, darunter mehr Zivilisten als Soldaten, sind seit dem Ausbruch des palästinensischen Amoklaufes zum Opfer gefallen. Diese Terrorwelle macht keinen Unterschied zwischen Männern, Frauen und Kindern. Allein im Monat März wurden 126 Israelis bei Terroranschlägen ermordet, darunter 25 Frauen und 6 Kinder unter 18 Jahren. In dem Pessach-Massaker im Hotel von Netanya wurden 27 Zivilisten, darunter 4 Ehepaare getötet, die gemeinsam mit ihren Familien den Beginn des Festes feiern wollten. Sarah Widar, eine der Überlebenden dieses Massakers hat ihren Ehemann, ihre Tochter und ihren Schwiegersohn verloren. Sie hat letzte Woche bekanntgegeben, daß sie die Organe ihres Mannes zur Rettung einer palästinensischen Mutter aus Scho`afat bei Ostjerusalem spendet- eine überaus symbolträchtige und menschliche Geste. Von einem Besuch im Café „Moment“ in Jerusalem sind elf Jugendliche nicht nach Hause gekommen. In einem Haifaer Restaurant wurden während der Mittagszeit 16 Zivilisten ermordet. Unter den Opfern befinden sich zwei Väter mit ihren beiden Kindern. Unter den Opfern des Attentats auf der King-George in Jerusalem war auch ein junges Pärchen, das nur kurz vor einer Bäckerei angehalten hatte und dabei getötet wurde. Eine schwangere Frau hinterließ ihre beiden Zwillingsmädchen.

      Sobald die israelische Armee aus Kalkilya und Tulkarem abgezogen war, wurde heute morgen erneut ein schrecklicher Anschlag verübt. Uns ist noch nicht bekannt, in wessen Namen er ausgeführt wurde.



      Das ist die wahre Fratze des palästinensischen Terrors. Diese schrecklichen Bilder sind nicht bis in jeden Haushalt in Europa vorgedrungen, weil es keine wirkliche Bereitschaft gibt, der Welt diese Fratze zu entlarven. Terror wird zerredet, entschuldigt, aber nur bedingt bekämpft und zwar nur dann, wenn er weit vom israelisch-palästinensischen Konflikt entfernt ist. Die israelischen Opfer sind namen-, gesichts- und alterslos. Tag für Tag haben wir unsere Toten beerdigt, aber gleichzeitig Demonstrationen gegen den Terror in Europa vermißt. Wir haben in den Zeitungen keine mahnenden Briefe von Politikern an den Nobelpreisträger Araftat gelesen, der für die Blutbäder die Verantwortung zeichnet. Doch es gab einige Deutsche, die meinten, auf dem „Oster-Friedensmarsch“ ihre Solidarität mit Arafat bekunden zu müssen. Wir meinen, daß die Begriffe „Arafat“ und „Frieden“ unvereinbar wie Feuer und Wasser sind.



      Während Israel einen legitimen Kampf gegen den Terror führt, hören wir Stimmen, die Israel verurteilen, aber vorgeben, den Kampf gegen den Terror in Afghanistan, im Balkan oder anderswo zu rechtfertigen.



      Sind die Mörder der Hamas, des Islamic Dschihad, der Tanzim und der Al Aksa-Brigaden, die über Hunderte von Zivilisten auf ihrem Gewissen haben und sich in der Kasba von Nablus und den Flüchtlingslagern von Jenin verstecken, wirklich unantastbar? Soll man sie weiter morden lassen? Was würden andere Regierungen unternehmen, wenn ihre Bürger jeden Tag zu Dutzenden durch Terroristen ermordet würden? Kinder in Europa können sich ohne Furcht auf den Weg zur Schule machen. Jugendliche in Europa müssen sich nicht ängstigen, am abends in die Diskothek zu gehen. Israelische Eltern überlegen sich heute dreimal, ob sie den Einkauf im Supermarkt wagen, um Milch zu kaufen oder ihre Kinder ausgehen lassen. Null-Toleranz gegenüber dem Terror. Der Selbstmordterrorismus kennt keine Grenzen. Wenn Israel ihn nicht bezwingen kann, so wird er seine Blutspuren weiter ausdehnen, auch vor Ihrer Haustür. Frust, sogenannte Besatzung und eigene Unzulänglichkeit können nicht als Vorwand benutzt werden, um Verständnis gegenüber diesen barbarischen Taten zu erlangen. Soweit die Motivforschung.



      Dokumente, die Israel in Ramallah und anderen Orten aufdecken konnte, haben bestätigt, was jedem Israeli ohnehin schon seit langem bekannt ist: Arafat ist persönlich in die Terroraktivitäten involviert. Nicht nur, daß er mit seiner eigenen Stimme in den palästinensischen Fernsehsendern zur Gewalt aufruft, nicht nur, daß er „Millionen Märtyrer zum Marsch nach Jerusalem“ auffordert und sich selbst wünscht „Allah, laß mich Märtyrer werden“. Arafat finanziert die Bombenanschläge und Selbstmordattentäter mit dem Budget der Palästinensischen Autonomiebehörde, die wird durch externe Fördergelder mitfinanziert. So werden Frauen und Kinder in die Luft gesprengt, und Arafat trägt die finanziellen Kosten. „Pro Woche müssen wir neun Bomben garantieren, 500 Schekel der Sprengsatz“, so lautet der Antrag der Al Aksa-Brigaden an Arafat. Sie sprengen Frauen und Kinder in Caféhäusern in die Luft, bei Bat-Mitzwa-Feiern oder an Bushaltestellen. Und der Nobelpreisträger unterschreibt „Mit der Bitte um Genehmigung der finanziellen Kosten für Raid Carmi und Mahmud Daas“. Das sind abscheuliche Mörder und Mitglieder der Tanzim-Organisation, die Arafat untersteht. Solche Dokumente sind von uns veröffentlicht worden, doch nicht alle interessieren sich für solches Beweismaterial. Bitte verwirren Sie uns nicht mit Fakten, sagen viele Europäer, sonst müssen wir Arafat tatsächlich fallenlassen.



      Nicht die „israelische Besatzung“ hat den palästinensischen Terror erzeugt- Terror ist ein ureigenes Gewächs der Palästinenser und arabischen Staaten seit der Staatsgründung Israels 1948. Viele möchten es nicht wahrhaben, daß der wahre Grund für Gewalt und Terror in der palästinensischen Weigerung und großer Teile der arabischen Staaten besteht, das Existenzrecht des jüdischen Staates im Nahen Osten anzuerkennen. Wenn Arafat gewollt hätte, hätte er bereits vor 20 Monaten einen palästinensischen Staat in der Westbank ausrufen und damit mehr als 1400 Menschen ihren Tod ersparen können. Doch Arafat ist kein Mann des Friedens, des Kompromisses und der historischen Vision. Im Gegenteil, er hat die Friedensvorschläge von Camp David torpediert und die Umsetzung des Mitchell und Tenet Planes verhindert. Bis jetzt weigert er sich hartnäckig, den Waffenstillstand auszurufen. Auch das wollen viele Europäer nicht wahrnehmen.



      Israels Kampf richtet sich nicht gegen das palästinensische Volk, sondern gegen den Terror. Er sucht sich seine Opfer in New York und wird auch nicht vor anderen Orten zurückschrecken, wenn ihm nicht schnellstens Einhalt geboten wird. Das eigentliche Opfer der Kultur des Todes ist das palästinensische Volk, das in Armut unter einer mörderischen Autokratie lebt, die Kollaborateure auf den öffentlichen Plätzen von Bethlehem aufhängt und ihre Leichen durch die Straßen schleifen läßt.



      „Arafat hat verschiedene politische Gelegenheiten versäumt und die Menschen um ihre Hoffnungen betrogen, statt ihr politischer Führer zu sein“, erklärte Präsident Bush vor einigen Tagen. In den letzten acht Jahren, die seit dem Händedruck mit Jitzhak Rabin vergangen sind und bei dem sich Arafat zu einer Beendigung des Terrors verpflichtete, hätte er sein Volk zum Frieden mit Israel erziehen können. Stattdessen hat er eine Generation von Kindern erzogen, die bereit dazu ist, ihr Leben als Märtyrer zu beenden. Es ist eine erschreckende Kultur des Todes, die eine moralische und militärische Herausforderung für die zivilisierte Welt bedeutet. Die jüdisch-christliche Welt befürwortet eindeutig das Recht des Lebens. Arafat hat mit seinen eigenen Händen eine Gesellschaft geformt, deren kulturelle Persönlichkeiten nicht Denker, Wissenschaftler oder Musiker sind, sondern junge Menschen, die davon träumen, sich in den israelischen Einkaufszentren in die Luft zu sprengen.



      Sehr geehrter Herr Präsident des Zentralrates,

      sehr geehrter Herr Bundesinnenminister,



      Die Tatsache, daß sich hier viele Menschen versammelt haben, um ihre Unterstützung mit Israel und seinem legitimen Kampf zu bekunden, beweist erneut, daß nicht alle ihre Augen und Ohren vor der Wahrheit verschließen. Ihre Freundschaft bringt deutlich zum Ausdruck, daß die deutsch-israelischen Beziehungen auf den Grundfesten von Moral und Gerechtigkeit ruhen. Unsere deutschen Freunde wissen am besten, was für eine Gefahr von Wörtern ausgehen kann, und warum das Predigen zur Ermordung von Juden keinesfalls mit Schweigen hingenommen werden kann. Müssen Juden in Europa 57 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Angst haben, wenn sie unbescholten auf der Straße gehen? Ist die Lehre vom Holocaust, daß wieder Synagogen und Thorarollen in Flammen vertilgt werden? Der Weg von der Haßverbreitung in den Medien zu Angriffen auf jüdische Institutionen ist recht kurz.

      Ihre Anwesenheit, meine Damen und Herren, ist der schönste Ausdruck für die Solidarität mit dem Staat Israel, mit der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Wir möchten Sie darum bitten, Ihre Solidarität auch durch Taten zum Ausdruck zu bringen. Darum rufen wir Sie dazu auf, besuchen Sie Israel, denn das ist der beste Weg, um diese Solidarität zum Ausdruck zu bringen.

      Wir kämpfen nicht um die Besetzung fremden Territoriums, sondern um unsere Existenz, um das Zuhause unserer Eltern, Frauen und Kinder. Wir sind voller Zuversicht, daß wir den palästinensischen Terror besiegen werden, weil die Gerechtigkeit auf unserer Seite ist.



      Ich danke Ihnen.


      --------------------------------------------------------






      Überschrift

      Eindringen von bewaffneten Kämpfern in Kirchen und heilige Stätten - juristische Aspekte



      1. 1. Während sich bewaffnete Kämpfer in Kirchen und heiligen Stätten verschanzen und angesichts des besonderen Schutzes von religiösen Stätten aufgrund des internationalen Gewohnheits- und Vertragsrechtes, muss das Eindringen von bewaffneten Kämpfern in Kirchen und andere heilige Stätten zwecks Verschanzung und Durchführung von Kampfhandlungen als Missbrauch der Immunität und des besonderen Schutzes betrachtet werden, welche solche Gebäude gewöhnlich genießen. Es handelt sich hier um einen groben Verstoß gegen das erste Begleitprotokoll zur Genfer Konvention und um ein Kriegsverbrechen gemäß den vom humanitären Völkerrecht festgelegten Maßstäben.

      2.
      2. Darüber hinaus stellt die bloße Anwesenheit von bewaffneten Kämpfern in religiösen Stätten bei gleichzeitiger Durchführung von Kampfhandlungen durch diese eine schwerwiegende Gefährdung der zivilen Religionsvertreter dar, die sich im Gebäude aufhalten. Hier wird der geschützte Status des Gebäudes gefährdet, in welchem sich die Kämpfer verschanzen, indem sie dieses in ein „militärisches Ziel“ verwandeln, das einen Angriff legitimiert, so lange ihr Verstoß gegen die Rechtsnormen anhält. Dadurch wird in unmittelbarer Weise das Leben und die Sicherheit der im Gebäude befindlichen Zivilisten gefährdet. Diese Verletzung der Rechte von Priestern und Nonnen stellt einen grundlegenden Verstoß gegen die Bestimmung der Vierten Genfer Konvention dar, wonach zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden werden muss.

      3.
      3. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass in den Gebäuden festgehaltene Religionsvertreter Geiseln der Kämpfer sind, die sich im Haus verschanzen, indem sie für diese menschliche Schutzschilder vor militärischen Angriffen bilden. Dieses Verhalten ist an sich ein Kriegsverbrechen und stellt eine grobe Verletzung des internationalen Rechts sowie der Genfer Konventionen und ihrer Begleitprotokolle dar.

      4.
      4. Schließlich kann man in der bloßen Anwesenheit von Kämpfern inmitten von Religionsvertretern und in deren Nähe eine Verletzung der Rechte der Priester sehen. Dies bedeutet einen schwerwiegenden Verstoß gegen das internationale Recht, der strafrechtliche Konsequenzen haben kann.

      5.
      5. Die vorstehende Stellungnahme basiert auf der Beurteilung des Rechtsberaters der Regierung.

      ---------------------------------------------------------


      Jerusalem, 9. April 2002





      Angaben zu gesuchten Top-Terroristen, die sich in der Geburtskirche in Bethlehem versteckt halten




      Die folgenden Angaben beziehen sich auf führende Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen, die sich in der Geburtskirche in Bethlehem versteckt halten.



      Mit dem Einmarsch der israelischen Streitkräfte in Bethlehem flohen viele gesuchte Mitglieder aller palästinensischer Terrororganisationen in die Geburtskirche, wo sie sich seither verschanzen. Ihre Zahl wird auf 250 geschätzt. Unter ihnen befindet sich auch eine Anzahl Verletzte.



      Die Namen der führenden Terroristen lauten wie folgt:



      Fatah, Tanzim und Sicherheitsapparate



      1. Ibrahim Mussa Salim Aviat „Abu Dschalif“:

      Geboren 1973, Bewohner von Bethlehem, führender Tanzim-Aktivist, der an der Spitze einer bewaffneten Zelle steht, Nachfolger von Hassin und Ataf Aviat (getötet).

      Lenkt Granatwerfer auf Gilo, verantwortlich für folgende Anschläge:

      Juni 01 - Mord am israelischen Offizier Yehuda Edri

      September 01 - Mord an Sarit Amrani

      Januar 02 - Mord an Avi Boaz



      2. Abdallah Daud Mahmud A-Qadr/Tarawi:

      Geboren 1962, Leiter des allgemeinen Geheimdienstes in Bethlehem, stammt aus dem Flüchtlingslager Balata/Nablus, eng mit Taufik Tirawi verbunden, verübt und koordiniert Terroranschläge, Hersteller von Sprengstoff, am Einschleusen von Granatwerfern und Minen beteiligt, organisiert Verstecke für Aktivisten oppositioneller Organisationen, die Terroranschläge verüben.



      3. Dschihad Yosef Halil Daschaara:

      Geboren 1971, Bewohner von Bethlehem, militärischer Tanzim-Aktivist und Angehöriger der palästinensischen Sicherheitskräfte. Seit Ausbruch der Unruhen an Anschlägen auf unsere Streitkräfte und auf Zivilisten sowie an der regelmäßigen Beschießung von Gilo beteiligt. Handelt mit Waffen und versorgt die Tanzim-Aktivisten in der Gegend von Betlehem mit diesen; organisiert Verstecke für gesuchte Terroristen. Hat sich in den Medien für Selbstmordattentate ausgesprochen und sogar sein Mobiltelefon für Anschläge zur Verfügung gestellt.



      4. Ismail Mussa Mohammed Hamdan:

      Geboren 1968, Bewohner von Bethlehem, militärischer Tanzim-Aktivist, gehört der Zelle von Ibrahim Abu Dschalif an, an Dutzenden von Beschießungen Gilos beteiligt.

      Zu den schlimmsten von ihm verübten Anschlägen zählen:

      Juni 01 - Mord am israelischen Offizier Yehuda Edri

      September 01 - Mord an Sarit Amrani

      Januar 02 - Mord an Avi Boaz



      5. Nidal Ahmed Issa Abu Dschalif:

      An Beschießungen Gilos und der Umfahrungsstraßen Bethlehems sowie an der Herstellung von Sprengsätzen beteiligt.

      Heute wichtigster Helfer von Yahia Damasse, der unter anderem für die grauenvollen Selbstmordattentate im Beit Israel-Wohnviertel in Bat-Yam und in einem Supermarkt in Kiryat Yovel verantwortlich ist.



      6. Mohammed Said Atalla Salim:

      Geboren 1979, Bewohner des Flüchtlingslagers Deheische, führender militärischer Tanzim-Aktivist.

      An der Planung und Durchführung der grauenvollen Selbstmordattentate im Beit Israel-Wohnviertel in Bat-Yam am 2. März 2002 und in einem Supermarkt in Kiryat Yovel am 29. März 2002 beteiligt.



      7. Kamel Ahmed Hassan Hamid:

      Geboren 1963, Generalsekretär der Fatah in Betlehem, verantwortlich für die Finanzierung der Tanzim-Aktivitäten in der Stadt, wozu der Kauf von Waffen, Sprengstoff und Munition gehört. Steht in direktem Kontakt mit Marwan Barguti. Zuständig für die Verteilung von Geldmitteln an die Aktivisten.



      Hamas



      1. Ibrahim Mohammed Salim Aviat:

      Geboren 1961, Bewohner von Bethlehem, führender Hamas-Aktivist, koordiniert militärische Aktivitäten der Hamas



      2. Bassam Mohammed Ibrahim Hamud:

      Geboren 1972, Bewohner von Bethlehem, militärischer Hamas-Aktivist, beschäftigt sich mit der Herstellung von Sprengsätzen, Drahtzieher von Talib Harmas und Ahmed Abda, die auf dem Weg zu einem Selbstmordanschlag auf die Binyanei Ha’Umah in Jerusalem an der Tat gehindert werden konnten.



      3. Aziz Halil Mohammed Aviat Dschubran:

      Geboren 1971, Bewohner von Bethlehem, militärischer Hamas-Aktivist, Mitarbeiter von Bassam Hamid; stellt Sprengsätze her, auch er wirkte als Drahtzieher von Talib Harmas und Ahmed Abda.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 09:06:56
      Beitrag Nr. 229 ()
      Selbstmordlügen


      New York Times

      31. März 2002

      Von Thomas Friedman



      Der Ausgang des Krieges, der jetzt zwischen Israelis und Palästinensern geführt wird, ist von größter Bedeutung für die Sicherheit eines jeden Amerikaners und auch – so glaube ich – für die Sicherheit der Zivilisation insgesamt. Einfach, weil die Palästinenser eine ganz neue Form der Kriegführung testen. Sie setzen Selbstmordattentäter ein, die, als Israelis gekleidet, an ihren Körpern Dynamit tragen, um damit ihre politischen Ziele durchzusetzen. Und es funktioniert.



      Die Israelis leben in fürchterlicher Angst. Und obwohl diese Strategie ihre Gesellschaft zerstört hat, verspüren die Palästinenser ein wachsendes Gefühl der Macht. Sie glauben, dass sie endlich eine Waffe besitzen, durch welche ein Kräftegleichgewicht mit Israel hergestellt wird und die vielleicht in ihrer Phantasie Israel zerstören kann. So hat Ismail Haniya von der Hamas in der Washington Post gesagt, dass die Palästinenser die Israelis jetzt in die Flucht geschlagen hätten, da es ihnen gelungen sei, ihre Schwachstelle zu finden. Juden, sagte er, „lieben das Leben mehr als jedes andere Volk und ziehen es vor, nicht zu sterben.“ So sind palästinensische Selbstmordattentäter in einer idealen Position, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Das ist wirklich krankhaft.



      Die Welt muss verstehen, dass die Palästinenser den Weg der Selbstmordanschläge nicht aus „Verzweiflung“ infolge der israelischen Besatzung gewählt haben. Das ist ein kolossale Lüge. Warum? Weil es auf der Welt noch viele verzweifelte Menschen gibt, die nicht mit einem Sprengstoffgürtel herumlaufen. Und noch wichtiger: Präsident Clinton hat den Palästinensern einen Friedensplan vorgeschlagen, der den „desperaten“ Zustand der Besatzung hätte beenden können. Arafat hat jedoch nein gesagt. Und was noch wesentlicher ist: Die Palästinenser haben seit langem eine taktische Alternative zum Selbstmord: Eine gewaltlose palästinensische Bewegung im Stile von Ghandi, welche an das Gewissen der schweigenden Mehrheit in Israel appelliert, hätte bereits vor 30 Jahren einen Staat bekommen. Die Palästinenser haben jedoch auch diese Strategie verworfen.



      Der Grund, weshalb die Palästinenser sich nicht für diese Alternativen entschieden haben, liegt darin, dass sie ihre Unabhängigkeit durch Blut und Feuer erlangen wollen. Als Gemeinwesen können sie sich einzig darauf einigen, was sie zerstören, nicht was sie aufbauen möchten. Hat jemand Herrn Arafat darüber sprechen hören, welche Art von Bildungssystem er anstrebt oder welche Form von Verfassung er bevorzugt? Nein, weil Herr Arafat kein Interesse am Inhalt eines palästinensischen Staates hat, sondern nur an seinen Konturen.



      Ich möchte hier Folgendes klarstellen: Die Palästinenser haben sich aus einer strategischen Wahl heraus für Selbstmordattentate entschieden und nicht aus Verzweiflung. Dies stellt eine Bedrohung für die gesamte Zivilisation dar, denn wenn Selbstmordattentate in Israel funktionieren können, werden sie, so wie es bei den Flugzeugentführungen geschah, nachgeahmt. Am Ende werden wir Attentäter finden, die mit atomaren Sprengsätzen ganze Nationen bedrohen. Aus diesem Grund muss die ganze Welt dafür sorgen, dass diese palästinensische Strategie bezwungen wird.



      Aber wie soll das geschehen? Diese Art des Terrorismus kann nur dadurch eingedämmt werden, dass er durch die ganze Gesellschaft geächtet wird. Keine fremde Armee kann kleine, zum Selbstmord bereite Gruppen aufhalten. Wie können wir die Palästinenser selbst von solchen Taten abschrecken? Zuallererst muss Israel einen militärischen Schlag gegen sie führen, der ihnen klar macht, dass sich Terror nicht auszahlt. Zweitens muss Amerika klar stellen, dass Selbstmordanschläge nicht nur ein Problem für Israel sind. Zu diesem Zweck sollten die Vereinigten Staaten erklären, dass bei allem Respekt vor den legitimen Zielen des palästinensischen Nationalismus Washington so lange keinen Kontakt mit der palästinensischen Führung haben wird, wie die Terroranschläge toleriert werden. Des Weiteren sollten wir klar stellen, dass arabische Führer, in deren Medien Selbstmordattentäter „Märtyrer“ genannt werden, in den Vereinigten Staaten nicht willkommen sind.



      Drittens muss Israel dem palästinensischen Volk sagen, dass es bereit ist, die in Anwesenheit von Clinton als Vermittler geführten Friedensverhandlungen an dem Punkt wieder aufzunehmen, wo sie vor der Intifada abgebrochen wurden. Bei diesen Verhandlungen waren 90% des Weges Richtung Ende der Besatzung und Gründung eines palästinensischen Staates zurückgelegt. Viertens: Jede israelisch-palästinensische Friedensgrenze muss durch die Präsenz von US- oder NATO-Truppen gesichert werden.



      „Im Spanischen Bürgerkrieg haben die damaligen Mächte ihre neuen Waffen vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieg ausprobiert“, sagt der israelische politische Theoretiker Yaron Ezrahi. Und weiter: „Der israelisch-palästinensische Konflikt ist der Spanische Bürgerkrieg für das 21. Jahrhundert. Gegenwärtig wird in großem Umfang getestet, ob Selbstmordterrorismus als Strategie der Befreiung erfolgreich sein kann. Er muss besiegt werden, doch erfordert das mehr als eine militärische Strategie.“



      Die Palästinenser sind durch ihre narzistische Rage dermaßen geblendet, dass sie die Grundwahrheit, auf der die Zivilisation basiert, aus dem Auge verloren haben: Die Heiligkeit jedes Menschenlebens, angefangen mit dem eigenen. Wenn Amerika, die letzte Macht, welche die Realität noch kontrollieren kann, nicht seine gesamte Energie dafür einsetzt, diesen Wahnsinn zu beenden und ihn beim richtigen Namen zu nennen, wird er sich ausbreiten. Der Teufel tanzt im Nahen Osten und er tanzt in unsere Richtung.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 09:08:37
      Beitrag Nr. 230 ()
      Der Vorsitzende von „Magen David Adom“ (Roter Davidstern) verurteilt Missbrauch von Symbol des Roten Halbmonds
      (Mitgeteilt durch den Sprecher des „Magen David Adom“)



      Magen David Adom ist über den Umfang der Gewalt und der Eskalation des Terrors besorgt, welche zu einer drastischen Zunahme der Zahl der Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung geführt haben.



      Magen David Adom hat in der Vergangenheit als humanitäre Organisation gewirkt, tut dies gegenwärtig und wird auch in Zukunft als solche tätig sein, indem sie ihre Dienste, ohne jemanden zu diskriminieren, der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stellt. Dies schließt auch diejenigen Palästinenser ein, welche diese Dienste benötigen.



      Während der gesamten Dauer der Auseinandersetzung hat Magen David Adom an seiner Politik festgehalten, den palästinensischen Roten Halbmond nach besten Kräften bei der Erfüllung seiner humanitären Pflichten zu unterstützen.



      Magen David Adom hat die Vertreter des Roten Halbmondes in der Vergangenheit in mündlicher und schriftlicher Form aufgefordert, die den Rettungsfahrzeugen gewährte Immunität nicht zu missbrauchen und für terroristische Zwecke zu nutzen.



      In der letzten Zeit sind drei Zwischenfälle belegt, bei denen Mitarbeiter und Krankenwagen des palästinensischen Roten Halbmondes aktiv an terroristischen Handlungen teilgenommen und die Schutz garantierenden Symbole missbraucht

      haben.



      Hierzu folgende Angaben:



      1. Wafaa Idris, ein Mitarbeiter des Palästinensischen Roten wurde mit einer Terrormission beauftragt und verübte im vergangenen Januar ein Selbstmordattentat in der Jaffa Straße in Jerusalem.

      2. Missbrauch der mit dem Symbol des Roten Halbmondes versehenen Westen. Die Westen wurden an Randalierer im Westjordanland verteilt, nachdem diese in einer Aktion gegen die israelische Armee eine Straßensperre errichtet und Reifen verbrannt hatten.

      3. Am 27. März 2002 verhafteten israelische Soldaten einen für den palästinensischen Roten Halbmond arbeitenden Ambulanzfahrer in der Nähe der Rama Brücke südlich von Ramallah. Dieser hatte einen Sprengstoffgürtel und andere Sprengsätze in seinem Fahrzeug transportiert. Sie waren unter einer Bahre versteckt, auf der ein krankes palästinensisches Kind lag. Der Mitarbeiter gab zu, dass die Sprengsätze Tanzim Aktivisten in der Gegend von Ramallah übergeben werden sollten.

      4. Darüber hinaus haben ranghohe Offiziere der israelischen Armee von weiteren unbestätigten Zwischenfällen berichtet, bei denen es zum Missbrauch von Krankenwagen kam. So wurden diese genutzt, um Terroristen bei ihrer Flucht vom Ort des Zwischenfalls zu helfen oder in israelisches Gebiet zu schleusen.

      5. Magen David Adom fordert vom palästinensischen Roten Halbmond, das Gebot der Neutralität unverzüglich zu erfüllen und die zynische und schädliche Benutzung von Krankenwagen und von Schutz garantierenden Symbolen bei terroristischen Aktivitäten zu unterlassen.

      6. Der Missbrauch der Symbole untergräbt das Vertrauen in diese und bringt sie in Verruf. Dadurch wird den von beiden Seiten durchgeführten humanitären Aktivitäten Schaden zugefügt.

      7. In den Veröffentlichungen des palästinensischen Roten Halbmondes wird behauptet, dass das Verstecken des Sprengsatzes im Krankenwagen ein Akt der Provokation gewesen sei. Wir möchten an dieser Stelle auf das Entschiedenste gegen eine solch infame Behauptung protestieren, die nach unserem besten Wissen auch in Gegenwart von Vertretern des IKRK erhoben wurde und die jeglicher Grundlage entbehrt. Es scheint, dass mit dieser verleumderischen Behauptung bezweckt wird, die mangelnde Kontrolle des palästinensischen Roten Halbmondes über seine Mitarbeiter und Freiwilligen zu vertuschen.

      8. Wir verlangen, dass der palästinensische Rote Halbmond seine Mitarbeiter und Freiwilligen strenger überwacht, damit sich der Missbrauch der Symbole nicht wiederholt.

      9. Magen David Adom ruft das Internationale Rote Kreuz auf, sich umgehend einzuschalten, um zu garantieren, dass der unter seinem Schutz stehende palästinensische Rote Halbmond die Schutz garantierenden Symbole respektiert und nur zu humanitären Zwecken verwendet.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 09:10:31
      Beitrag Nr. 231 ()
      Finanzbericht beweist Verbindung der PA zu Terroranschlägen der Al-Aqsa-Brigaden



      Auf dem Gelände von Arafats Hauptquartier in Ramallah wurde ein Dokument gefunden, dass am 16. September letzten Jahres an Fouad Shoubaki, den Leiter von Arafats Finanzverwaltung, adressiert wurde.

      Es folgt die Übersetzung des Finanzberichts. Das arabische Original finden Sie unter:
      http://www.idf.il/english/announcements/2002/april/file.stm)…

      Finanzbericht

      Die bis heute entstandenen Schulden belaufen sich auf 38,000 NIS, die sich wie folgt zusammensetzen:

      1. Druckkosten für Poster der Al-Aqsa-Brigaden Märtyrer Izzam Mazhar, Osama Joubara, Shaadi Afouri, Yasser Badawi, Ihad Fares – 2000 NIS.


      2. Druckkosten für Mitteilungen, Einladungen und Trauerzelte – 1250 NIS.

      3. Kosten für das Anbringen der Porträts dieser Märtyrer auf Holzbrettern, sowie für die Porträts der Märtyrer Thabet Thabet und Mahmoud el-Jamil – 1000 NIS.


      4. Kosten für die Märtyrer-Gedenkzeremonien. Zeremonien wurde abgehalten für den Märtyrer Izzzam und den Märtyrer Osama – 5000 NIS.


      5. Kosten für verschiedene elekritische Teile und chemischen Bedarf (zur Produktion von Sprengsätzen und Bomben). Dies war unser größter Aufwand (die Kosten für eine fertig präparierte Bombe betragen mindestens 700 NIS). Für unsere Zellen in der verschiedenen Gebieten benötigen wir ca. 5-9 Bomben in der Woche – 5000 NIS x 4 Wochen = 20,000 NIS.

      6. Kosten für Munition (eine einzige Patrone für eine Kalaschnikov kostet 7-8 NIS, eine M-16 Kugel kostet 2-2.5 NIS). Wir benötigen diese Munition auf täglicher Basis.

      7. Bitte berücksichtigen Sie: 3000 Kalaschnikov-Munition ist jetzt für 7.5 NIS pro Patrone erhältlich und 30,000 Patronen für M-16 Gewehre für 2 NIS pro Stück. Wir brauchen die sofortige Bereitstellung von Geldmitteln, um diese Käufe zu tätigen – 22,500 NIS für Kalaschnikov-Munition und 60,000 NIS für M-16-Munition.



      Lob und Ruhm für die Unterstützer des heldenhaften Widerstandes gegen die tyrannische Besetzung. Revolution bis zum Sieg.



      Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden – Palästina



      16.9.2001
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 09:53:05
      Beitrag Nr. 232 ()
      und jetzt an alle hier, die Isarel mit den Nazis und Sharon mit Hitler vergleichen, zum sorgfältigen Durchlesen:

      Was hat Israel dazu genötigt, in arabischen Städten und Dörfern hart durchzugreifen???

      Die tägliche Chronik des Terrors:

      OHNE WORTE....


      1. April: Der 19 Jahre alte Polizist, Tomer Mordechai, wurde am Sonntagabend um 20:45 Uhr in Jerusalem getötet, als sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter auf dem Weg in die Innenstadt in seinem Wagen an einer Straßensperre in die Luft sprengte. Die Fatah Al-Aqsa Brigaden bekannten sich zu dem Anschlag.

      1. April: Der 22jährige IDF-Reservist Sgt.-Maj. Ofir Rot, wurde am Montagnachmittag an einer Straßensperre nahe des Jerusalemer Vororts Har Homa von einem palästinensischen Scharfschützen aus Richtung Beit Sahur getötet.

      31. März: Selbstmordanschlag um 14:45 Uhr in Haifa in einem Tankstellenrestaurant nahe eines großen Einkaufzentrums. 14 Personen wurden getötet; über 40 Personen wurden in Krankenhäuser gebracht, der Zustand von vielen ist kritisch. Die Hamas bekannte sich zu dem Anschlag. (Mehr..)
      Die Namen der Opfer:
      - Shimon Koren, 55; seine Söhne Ron, 18, und Gal, 15, aus Haifa
      - Aviel Ron, 54; sein Sohn Ofer, 18, und seine Tochter Anat, 21, aus Haifa
      - Suheil Adawi, 32, aus Turan
      - Dov Chernevroda, 67, aus Haifa
      - Moshe Levin, 52, aus Haifa
      - Danielle Manchell, 22, aus Haifa
      - Orly Ofir, 16, aus Haifa
      - Ya`akov Shani, 53, aus Haifa
      - Adi Shiran, 18, aus Haifa
      - Daniel Carlos Wagman, 50, aus Haifa

      In Memoriam
      30. März 2002

      30. März: Selbstmordanschlag in Tel Aviv - Mindestens 30 Personen wurden verletzt, einer davon lebensgefährlich und fünf schwer. Gegen 21:30 Uhr ereignete sich am Samstagabend eine starke Explosion in einem Cafe an der Kreuzung Allenby/Bialikstraße. Die Fatah Al-Aqsa Märtyrer Brigaden bekannten sich zu dem Anschlag.

      30. März: Der 23jährige Grenzpolizist Konstantin Danilov aus Or Akiva wurde in Baka al-Garbiyeh bei einem Schusswechsel mit zwei Palästinensern erschossen. Die Fatah Al-Aqsa Märtyrer Brigaden übernahmen die Verantwortung und gaben an, dass die beiden Männer die Grenze nach Israel überqueren sollten, um ein Selbstmordattentat auszuführen.


      29. März: Die 17 Jahre alte Rachel Levy und der 55 Jahre alte Ladenwächter Haim Smadar, beide aus Jerusalem, wurden getötet und 28 Personen verletzt, als sich eine weibliche Selbstmordattentäter gegen 14:00 Uhr im Supermarkt von Kiryat Yovel in die Luft sprengte. Die Fatah Al-Aqsa Märtyrer Brigaden bekannten sich zu dem Anschlag.

      29. März: Lt. Boaz Pomerant, 22, aus Kiryat Shmona und St.-Sgt. Roman Shliapstein, 22, aus Ma`ale Efraim wurden im Verlauf des Anti-Terror Einsatzes in Ramallah getötet.

      29. März: Tuvia Wisner, 79, aus Petah Tikva und Michael Orlinsky, 70, aus Tel Aviv wurden am Morgen getötet, nachdem ein palästinensischer Terrorist in die Siedlung Netzarim im Gazastreifen eingedrungen war.

      24. März: Avi Sabag, 24, aus Otniel wurde gestern abend südlich von Hebron in seinem Wagen von Terroristen erschossen.

      24. März: Die 23 Jahre alte Esther Klieman aus Neveh Tzuf wurde in einem Bus auf dem Weg zur Arbeit erschossen. Der Vorfall ereignete sich gegen 7:00 Uhr nordwestlich von Ramallah.

      24. März: Einheiten der israelischen Armee töteten vier Terroristen, die nahe der Grenze zu Jordanien und Syrien nach Israel eingedrungen waren

      21. März: Bei einem Selbstmordattentat um 16:20 Uhr Ortszeit wurden auf der King George Street im Zentrum Jerusalems Yitzhak Cohen, 48, und Gad (34) und Tzipi (29) Shemesh getötet und 86 verletzt, davon drei schwer. Der Terrorist detonierte die Bombe, die mit Nägeln und Metallteilen gefüllt war in einer Menschenmenge. Die Fatah Al-Aqsa Brigaden bekannten sich zu dem Anschlag




      20. März: Bei einem Selbstmordanschlag auf Egged-Bus Nr. 823 auf dem Weg von Tel Aviv nach Nazareth wurden sieben Personen getötet und 30 verletzt. Die Explosion ereignete sich kurz nach 7 Uhr Ortszeit an der Kreuzung Musmus auf der Schnellstraße 65 (Wadi Ara) nahe Afula. (More...)

      Die Opfer:
      - Sgt. Michael Altfiro, 19, of Pardes Hanna;
      - St.-Sgt. Shimon Edri, 20, of Pardes Hanna;
      - SWO Meir Fahima, 40, of Hadera;
      - Cpl. Aharon Revivo, 19, of Afula;
      - Alon Goldenberg, 28, of Tel Aviv;
      - Mogus Mahento, 75, of Holon.
      Der Name des siebten Opfers wurde noch nicht bekannt gegeben.
      19. März: Am Montag abend hat sich die IDF aus der Umgebung von Betlehem im Westjordanland und aus dem nördlichen Gazastreifen zurückgezogen. Vorangegangen war ein von der USA vermitteltes Treffen des israelisch-palästinensischen Sicherheitskomitees zur Besprechung des Rückzugs der israelischen Armee aus palästinensisch kontrollierten Gebieten im Westjordanland und dem Gazastreifen sowie dem Waffenstillstandsplans vom CIA-Direktor George Tenet.
      - Statement from Defense Minister`s media adviser on meeting of Supreme Security Committee

      19. März: Lt. Tal Zemach, 20, aus Kibbutz Hulda, wurde getötet und drei Soldaten wurden verletzt, als palästinensische Terroristen am Dienstag gegen 2 Uhr im Jordantal das Feuer auf sie eröffneten. (More...)


      17. März: Die 18 Jahre alte Noa Auerbach aus Kfar Saba wurde auf dem Weg von der Schule nach Hause getötet und 16 Personen wurden verletzt, als ein Terrorist gegen 12:50 Uhr in Kfar Sava das Feuer auf Passanten eröffnete. Der Attentäter wurde von der Polizei erschossen.

      17. März: Gegen 14:30 Uhr sprengte sich ein Selbstmordattentäter nahe einer Bushaltestelle an der Kreuzung French Hill im Norden Jerusalems in die Luft. 25 Personen wurden verletzt. Zu dem Zeitpunkt befinden sich dort vorwiegend Schüler auf ihrem Nachhauseweg. Der Islamische Jihad bekannte sich zu dem Anschlag.
      14. März: Am Morgen wurden drei Israelis getötet und zwei verletzt. Auf der Straße zwischen Karni und Netzarim im Gazastreifen fuhr Ihr Panzer, der einen zivilen Konvoi begleitete, über einen Sprengsatz. Terroristen, die sich in einer nahegelegenen Moschee versteckt hatten, detonierten die ferngesteuerte Sprengladung unter dem gepanzerten Fahrzeug.
      13. März 2002


      13. März: Lt. Gil Badihi, 21, starb an den Verletzungen, die er am Morgen in Ramallah erlitten hatte. Er wurde von einem palästinensischen Heckenschützen in den Kopf geschossen.
      12. März 2002
      12. März:
      - Zwei Terroristen eröffneten gegen 12:30 Uhr aus einem Hinterhalt das Feuer auf israelische Fahrzeugen auf der Straße zwischen Shlomi und Kibbutz Metzuba nahe der Grenze zum Libanon. Sechs Israelis wurden getötet und sieben verletzt. Israelische Kräfte töteten die beiden bewaffneten Männern, die Uniformen der israelischen Armee trugen, und suchten weiträumig nach weiteren Terroristen.
      Hier die Namen von fünf der Opfer:
      - Yehudit Cohen, 33, aus Shlomi;
      - Lynne Livne, 49, und ihre Tochter Atara, 15, aus Kibbutz Hanita;
      - Ofer Kenrick, 44, aus Moshav Betzet;
      - Lt. German Rozhkov, 25, aus Kiryat Shmona

      - Kurz vor 8:00 Uhr wurde am Kontrollpunkt Kiryat Sefer, östlich von Modi`in, ein Israeli von Maschinengewehrbeschuss getötet und ein weiterer verletzt. (More...)
      11. März 2002


      10. März:
      - St.-Sgt. Kobi Eichelboim, 21, aus Givatayim starb am Sonntag Nachmittag an den Verletzungen, die ihm am Morgen ein palästinensischer Attentäter, der als Arbeiter verkleidet war, am Eingang zu Netzarim im Gazastreifen zugefügt hatte.

      - In der israelischen Küstenstadt Ashdod wurden um 23:00 Uhr Schüsse auf eine Bar Mitzva Feier abgegeben. Ein 13 Jahre alter Junge wurde schwer verletzt. Der Terrorist wurde verhaftet - sein Gewehr hatte sich verklemmt.

      9. März 2002


      - 11 Menschen wurden getötet und 54 verletzt, davon 10 schwer, als sich ein Selbstmordattentäter gegen 22:30 Uhr am Samstag Abend in einem voll besetzten Cafe im Jerusalemer Innenstadtviertel Rehavia in die Luft sprengte. Die Hamas bekannte sich zu dem Anschlag.

      - Avia Malka, 9 Monate alt, aus Südafrika und Israel Yihye, 27, aus Bnei Brak wurden getötet und ungefähr 50 Personen wurden verletzt, davon einige schwer, als mindestens zwei Palästinenser am Abend auf der Fußgängerpromenade das Feuer auf Passanten eröffneten und Granaten auf Autos warfen. Die Terroristen wurden von der Grenzpolizei getötet. Die Al-Aqsa Brigaden der Fatah bekannten sich zu dem Anschlag.



      8. März:
      - St.-Sgt. Edward Korol, 20, der Sanitäter der Einheit Golani Egoz Einheit wurde von einem palästinensischen Heckenschützen in Tulkarem getötet. In Tulkarem fanden die IDF Kräfte zwei Einrichtungen zur Waffenherstellung, ein Waffenlager und eine große Menge an Sprengstoffmaterialien, darunter 10 Kassam-2 Raketen.


      7. März:
      - Ari Krogliak aus Beit El, Tal Kurtzweil aus Bnei Brak, Asher Marcus aus Jerusalem, Eran Picard aus Jerusalem und Ariel Zana aus Jerusalem, alle 18 Jahre alt, wurden getötet und 23 Personen wurden verletzt, als ein palästinensischer Attentäter in eine Highschool in Atzmona im Gush Katif eindrang. Die Hamas übernahm die Verantwortung für diesen Anschlag


      - Kurz nach 15:30 Uhr sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Lobby eines Hotels im Handelszentrum bei Ariel in Samaria in die Luft. Dabei wurden 15 Personen verletzt, einer davon schwer. Die Volksfront zur Befreiung Palästinas bekannte sich zu der Tat.
      - Am frühen Vormittag konnte ein Selbstmordattentat in einem Cafe in der Emek Refaim Straße in Jerusalems `Moshava Germanit` verhindert werden

      6. März: 1st Lt. Pinhas Cohen, 23, aus Jerusalem, wurde in der Nacht zum Mittwoch nahe der Stadt Khan Yunis im Gazastreifen getötet, bei einer Anti-Terror Aktion nach dem Raketenangriff auf die Stadt Sderot im im israelischen Kernland.
      Cpl. (res.) Alexander Nastarenko, 37, aus Netanya wurde getötet, als palästinensische Attentäter einen Zaun überquerten und einen Armeejeep aus einem Hinterhalt in der Nähe von Kibbuz Nir Oz angriffen.

      5. März:
      - Kurz vor 18:00 Uhr feuerten Palästinenser zwei Kassam-2 Raketen auf die Stadt Sderot ab. Eine der Raketen traf ein Wohnhaus und verletzte ein 16 Monate altes Kind


      Um 8:30 Uhr sprengte sich ein Selbstmordattentäter im Bus 823 in die Luft, als dieser in den Busbahnhof von Afula einfuhr. Maharatu Tagan, 85, aus Obergaliläa wurde getötet und 18 Personen verletzt.

      - Devorah Friedman, 45, aus Efrat, wurde am morgen auf "Tunnelstraße" im Süden Jerusalems erschossen. Ihr Ehemann wurde verletzt. Die Al-Aqsa Brigaden der Fatah bekannten sich zu dem Anschlag.

      - In Tel Aviv wurden gegen 2 Uhr Salim Barekat, 33, aus Yarka; Yosef Habi, 52, aus Herzliya; und Eli Dahan, 53, aus Lod, und über 30 werden verletzt, als ein palästinensischer Terrorist das Feuer auf zwei benachbarte Restaurants eröffnete und dann auf Passanten einsticht. Die Al-Aqsa Brigaden der Fatah bekannten sich zu dem Anschlag.


      - 3. März: Zehn Israelis, darunter sieben Soldaten, wurden getötet und fünf verletzt, als am Sonntag um 7:00 Uhr Terroristen das Feuer auf eine IDF-Straßensperre nördlich des Ortes Ofra in Samaria eröffneten. Die Al-Aqsa Brigaden der Fatah bekannten sich zu dem Anschlag.

      Die Namen der Opfer:
      - Capt. Ariel Hovav, 25, aus Eli
      - Lt.(res.) David Demelin, 29, aus Metzar
      - 1st Sgt.-Maj.(res.) Rafael Levy, 42, aus Rishon Lezion
      - Sgt.-Maj.(res.) Avraham Ezra, 38, aus Kiryat Bialik
      - Sgt.-Maj.(res.) Eran Gad, 24, aus Rishon Letzion
      - Sgt.-Maj.(res.) Yohai Porat, 26, aus Kfar Sava
      - Sgt.-Maj.(res.) Kfir Weiss, 24, aus Beit Shemesh
      - Vadim Balagula, 32, aus Ariel
      - Sergei Butarov, 33, aus Ariel
      - Yitzhak Didi, 66, aus Eli

      - 3. März: Sgt. Steven Koenigsburg, 19, aus Hod Hasharon wurde getötet und vier Soldaten verletzt, als ein palästinensischer Attentäter nahe der Kreuzung Kissufim im Gazastreifen das Feuer eröffnete. Der Islamische Jihad und die Tanzim bekannten sich zu dem Anschlag.

      - 2. März: Bei einem Selbstmordanschlag an einer Yeshiva im ultraorthodoxen Viertel Beit Israel im Zentrum Jerusalems wurden am Samstag abend zehn Personen getötet und über 50 verletzt. Der Terrorist detonierte die Bombe nahe einer Gruppe von Frauen, die mit ihren Kindern darauf warteten, dass ihre Ehemänner ebenfalls die Synagoge nach einer Bar-Mitzwa Feier verliessen. Die Al-Aqsa Märtyrer Brigade bekannte sich zu dem Anschlag.

      Die Namen der Opfer:
      - Shlomo Nehmad (40), seine Frau Gafnit (32), und ihre Töchter Shiraz (7) and Liran (3), aus Rishon Lezion;
      - Shaul Nehmad (15), Neffe von Shlomo and Gafnit;
      - Tzofia Eliyahu (23) und ihr Sohn Ya`akov (7 Monate), aus Jerusalem;
      - Lidor Ilan (12) und seine Schwester Oriya (18 Monate), aus Jerusalem.
      - Avi Hazan, 37, aus Kiryat-Gat, starb am Montag morgen (4.3.) an seinen Verletzungen



      - 2. März: Am Samstag abend wurde der kugeldurchsiebte Körper des 46jährigen Jerusalemer Polizeiinspektors Moshe Dayan zusammen mit seinem Motorrad in der Nähe Mar Saba Klosters in der Judäischen Wüste entdeckt. Die Tanzim bekannte sich zu dem Anschlag.


      - 19. Feb.: Sechs Wehrpflichtige wurden getötet und einer verletzt, als gegen 21 Uhr Ortszeit bewaffnete Palästinenser in ein Gebäude an einer Straßensperre nahe dem Dorf Ein Arik eingedrangen waren und die Soldaten aus nächster Nähe erschossen. Die Al-Aqsa Märtyrer-Brigade der Fatah bekannte sich zu dem Anschlag.

      - 19. Feb.: Am frühen Dienstag abend hat ein aufmerksamer Busfahrer, einen Selbstmordattentäter daran gehindert, im Jordantal einen Bus von Jerusalem nach Tiberias zu besteigen. Außerhalb des Busses sprengte sich der Palästinenser selbst in die Luft; der Busfahrer hatte da bereits die Türen geschlossen und Gas gegeben.

      - 18. Feb.: Ahuva Amergi, 30, aus Ganei Tal im Gush Katif wurde getötet und ein 60jähriger Mann verletzt, als ein palästinensischer Terrorist am Montag abend ihren Wagen in Beschuss nahm. Hauptmann Mor Elraz, 25, aus Kiryat Ata und Feldwebel Amir Manssouri, 21, aus Kiryat Arba, wurden getötet, als sie versuchten, den Terrorist aufzuhalten.

      - 18. Feb.: Der 32 Jahre alte Polizeibeamte Ahmed Mazarib, aus dem Beduinendorf Beit Zarzir in Galiläa, wurde von einem Selbstmordattentäter getötet, den er an der Straße zwischen Ma`ale Adumin und Jerusalem angehalten hatte. Es gelang dem Terroristen, die Bombe in seinem Wagen zur Explosion zu bringen.
      Die Fatah al-Aqsa Brigaden bekannten sich zu beiden Anschlägen.

      - 17. Feb.: Verkehrspolizisten vereiteln am Nachmittag einen Anschlag zweier Selbstmordattentäter. Die Polizeibeamten hatten in der Nähe einer Armeebasis östlich von Hadera einen Mazda angehalten, den sie für gestohlen hielten. Einer der beiden Palästinenser sprang aus dem Wagen und eröffnete das Feuer mit einer Kalashnikov. Er wurde von Polizisten erschossen. Der zweite floh mit dem Wagen und sprengte sich 15 km weiter in die Luft.

      - 16. Feb.: Nehemia Amar, 15, und Keren Shatzky, 15, beide aus Ginot Shomron starben und 30 Personen wurden verletzt, als sich ein Selbstmordattentäter am Samstag abend in einer Pizzeria in dem Einkaufszentrum von Karnei Shomron in die Luft sprengte. Die Volksfront zur Befreiung Palästinas übernahm die Verantwortung.
      - 15. Feb.: Sergeant Lee Nahman Akunis, 20, aus Holon wurde an einer Straßensperre nördlich von Ramallah erschossen. Die Al-Aksa Brigade der Fatah übernahm die Verantwortung
      - 10.2.. Leutnant Keren Rothstein, 20, aus Ashkelon und Gefreite Aya Malachi, 18, aus Moshav Habesor, wurden gestern, am 10.2., gegen 13:30 bei einem Terroranschlag in der Nähe des Hauptquartiers des Südkommandos in der Altstadt von Beersheva getötet. Von den vier weiteren Verletzten, ist der Zustand einer Soldatin weiterhin kritisch.


      - 10.2. Am frühen Sonntag nachmittag haben Palästinenser Raketen des Typs Kassam II auf Israel abgefeuert. Dies war das erste Mal, dass solche Raketen auf israelische Ziele abgeschossen wurden. Die Raketen wurden südlich von Beit Hanounn im palästinensisch-kontrollierten Gaza gestartet und landeten an zwei Stellen auf israelischem Staatsgebiet.

      - 9.2. Die 78jährige Atala Libobsky wurde am Samstag abend erschossen, als sie mit ihrem Sohn und ihrem Enkel auf der Trans-Samaria Autobahn in Richtung ihres Wohnorts Ma’ale Ephraim fuhr


      - 8.2. Am Nachmittag vergangenen Freitags wurde die 25jährige Moran Amit aus Kibbutz Kfar Hanasi von vier Palästinensern im Alter zwischen 14 und 16 erstochen, als sie mit ihrem Freund im Friedenswald - unterhalb der Sherover Promenade im Jerusalemer Stadteil Armon Hanatziv - spazierenging.


      DREI TOTE BEI ANSCHLAG IM JORDANTAL

      Miri Ohana, 40, ihre Tochter Yael, 11, wurden in ihrem Haus im Moshav Hamra von einem bewaffneten Terroristen ermordet. Der Täter war am Mittwoch abend als israelischer Soldat verkleidet in das Dorf eingedrungen, das auf halbem Wege zwischen Jericho und Beit Shean liegt. Bei dem Angriff wurde auch der Reservist, Hauptfeldwebel Moshe Mejos Mekonan aus Beit Shean getötet. Fatah und Hamas bekannten sich beide zu dem Anschlag. ( Bericht in der JERUSALEM POST)

      SELBSTMORDATTENTAT IN BUS VERHINDERT

      Am frühen Mittwoch nachmittag konnten israelische Grenzpolizisten einen Palästinenser festnehmen, der mit einem Sprengstoffgürtel in einem Egged Bus auf der Strecke zwischen Jerusalem und Maale Adumin fuhr. Dem Busfahrer von Egged Bus Nr. 176 waren Kabel aufgefallen, die aus der Jacke des Passagiers leicht hervorragten. Die JERUSALEM POST berichtet, wie er daraufhin den Mann ansprach und Mitfahrer und Grenzpolizisten alarmierte. ( Bericht in der JERUSALEM POST)
      5. Februar 2002

      27. Jan.: Bei einem Selbstmordanschlag auf der Jaffastraße im Jerusalemer Zentrum gegen 12:30 Uhr wurde der 81 jährige Pinhas Tokatli aus Jerusalem getötet und 150 Personen verletzt. Die Täterin war eine palästinensische Studentin aus Nablus. (Mehr)

      25. Jan.: Ein palästinensischer Selbstmordattentäter sprengt sich um 11:15 Uhr außerhalb eines Cafes auf einer Fußgängerzone in der Nähe von Tel Avivs altem Busbahnhof in die Luft. 25 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. (More...)


      22. Jan.: Kurz nach 16:00 Uhr hat ein palästinensischer Attentäter an einer Bushaltestelle im Zentrum Jerusalems wahllos auf Passanten geschossen. Zwei Frauen erlagen in der Nacht ihren Verletzungen. Von den 40 weiteren Verletzten müssen 14 weiterhin stationär behandelt werden. Der Täter wurde von der Polizei getötet. Die Al-Aqsa Brigade der Fatah übernahm die Verantwortung für den Anschlag. (More...)

      - Am Dienstag Abend wurde eine Bombe mit großer Sprengkraft nahe einer Festhalle in Talpiot entdeckt. Die Teilnehmer einer laufenden Einsegnungsfeier konnten evakuiert und die Bombe entschärft werden.


      17. Jan.: Bei einem palästinensischen Attentat auf eine Festgesellschaft wurden sechs Menschen getötet und 35 verletzt, davon einige schwer. Kurz vor 23:00 stürmte ein Terrorist mit einem Sprengstoff-Gürtel eine Bat Mitzva (jüdische Einsegnung) - Feier in einem Festsaal in Hadera. Er eröffnete das Feuer mit einem M-16 Sturmgewehr auf die 180 Gäste. Der Attentäter wurde von der Polizei getötet. Die Fatah Al-Aqsa Brigade übernahm die Verantwortung. (Bericht aus der Jerusalem Post)
      ---------------------------------------------------------


      Die Liste liesse sich endlos fortsetzen............
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 09:56:24
      Beitrag Nr. 233 ()
      und weiter:


      Hintergrundinformation zu Ramallah als Zentrum des Terrors



      Ramallah liegt an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Westjordanland und bietet einen strategischen Rundumblick über die gesamte Umgebung. Damit wird eine durchgängige Besiedlung von Jerusalem aus nach Norden gewährleistet.



      Die Gegend von Ramallah besteht aus zwei Hauptzonen: Die tiefer gelegene Stadt Ramallah und östlich davon die Stadt el-Bira (ein eigenständiger Ort). Südlich von Ramallah befinden sich das Flüchtlingslager el-Amari und im Norden die Stadt Bir Zeit (bekannt wegen ihrer Universität, der größten im Westjordanland) und das Flüchtlingslager Jalazoun.



      Ramallah ist der Sitz eines der beiden palästinensischen Machtzentren. Hier sind die wichtigsten Institutionen der Palästinensischen Autonomiebehörde untergebracht. Dazu gehören die Büros der gesetzgebenden Versammlung (Parlament der Autonomiebehörde), die Einrichtungen der Exekutive und eine große Zahl von Hauptquartieren der Sicherheitskräfte im Westjordanland.



      Arafat pendelte bis vor Kurzem zwischen Gaza und Ramallah hin und her, da die zentralen Organe der Palästinenser in beiden Städten vertreten sind.



      Ramallah ist eine relativ moderne Stadt mit Hochhäusern im Stil von Jerusalem. In der Vergangenheit war die Stadt ein Tourismus- und Vergnügungszentrum. Im Bezirk Ramallah leben 220.000 Menschen, von denen 57.000 in den Städten Ramallah und el-Bira wohnen.



      Ramallah - eine Achse des Terrors



      Seit Ausbruch des gegenwärtigen Konflikts tat sich Ramallah als eines der Hauptzentren terroristischer Aktivitäten gegen israelische Bürger und Sicherheitskräfte hervor. Die terroristische Infrastruktur in der Stadt und bisweilen im gesamten Westjordanland sind von der Fatah-Führungsspitze und den Spitzen des palästinensischen Sicherheitsapparates abhängig.



      Seit dem Tod von Ra’ad Karmi am 14. Januar 2002 ist Ramallah zur Hauptstadt des palästinensischen Terrors geworden. Viele Terrorangriffe gingen von dieser Stadt aus. Dazu gehören der Selbstmordanschlag in einem Restaurant im Fischmarkt von Tel-Aviv, die Infiltration von Terroristen in ‘Ayn Arik’ und der Angriff auf Zivilisten und Soldaten an der Straßensperre „Brittische Polizei“ bei Ramallah.



      Palästinensische Sicherheitskräfte



      Wegen der Tatsache, dass Ramallah ein Verwaltungs- und Regierungszentrum darstellt, haben die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde ihr Hauptquartier in der Stadt errichtet. Das Hauptquartier der nationalen Sicherheitskräfte befindet sich in der Mukt’ah, dem Regierungsviertel, was auch für die Hauptquartiere von Force-17, der präventiven Sicherheitsorgane und der zivilen Polizei gilt.



      Die palästinensischen Sicherheitskräfte und insbesondere „Force-17“ haben bei den blutigen Terroranschlägen gegen israelische Zivilisten und Soldaten im Gebiet von Ramallah, Jerusalem und anderswo in Israel eine aktive Rolle gespielt. Die wechselseitigen Beziehungen zwischen der Fatah in Ramallah und Angehörigen der Sicherheitskräfte (oft auf persönlicher Ebene auf Grund der Tatsache, dass viele Angehörige der Sicherheitskräfte ursprünglich aus den Reihen der Fatah stammten), hat die Grenzen zwischen den palästinensischen Sicherheitskräften und der Fatah verwischt. Sicherheitskräfte nehmen aktiv an Terroroperationen teil, sei es als Einzelpersonen oder im Rahmen einer Organisation (e.g. Force 17)



      Terrororganisationen



      Die wichtigste Terrororganisation, die von Ramallah aus operiert, ist die von Arafat geleitete Fatah. Marwan Barghouti, der Generalsekretär der Fatah, der auch an der Spitze der Tanzim-Milizen steht, ist Arafat direkt unterstellt. Viele führende Fatah-Angehörige haben sich in Ramallah etabliert. Eine lange Reihe von tödlichen Terroranschlägen geht auf das Konto der Fatah (Selbstmordattentate, Angriffe mit Schusswaffen, Entführungen und Bombenangriffe). Diese haben Dutzenden von Israelis das Leben gekostet. Nach dem Tode des lokalen Tanzim-Führers Ra’ad Karmi am 14. Januar 2002 hat die Fatah ihr Vorgehen geändert. Anstatt Angriffe mit Schusswaffen an Straßen durchzuführen, ging sie dazu über, Selbstmordattentate in israelischen Städten zu verüben und Kontrollposten der israelischen Streitkräfte anzugreifen.



      Zu den anderen Terrororganisationen, die in und von Ramallah aus operieren, gehört die Hamas, welche die blutigsten Selbstmordattentate in Jerusalem verübt hat (z.B. der Anschlag auf die Pizzeria Sbarro, der zweifache Anschlag in der Jerusalemer Fußgängerzone und das vor Kurzem verübte Selbstmordattentat im Café Moment, welches 11 israelische Menschenleben gefordert hat). Die Drahtzieher der Hamas genießen den Schutz der Sicherheitskräfte, welche die Aktivitäten in der Stadt nicht unterbinden. Obwohl Ramallah nicht das Zentrum für die Aktivitäten von Hamas im Westjordanland ist, hat die Stadt dennoch die Funktion einer „Relaystation“ für Selbstmordattentate in Jerusalem.



      Eine weitere Terrororganisation, die in und von Ramallah aus operiert, ist die Volksfront für die Befreiung Palästinas. Obwohl es sich hier um eine relative kleine Organisation handelt, hat diese Ramallah zum Zentrum ihrer terroristischen Aktivitäten bestimmt. Die für das gesamte Westjordanland zuständige Führung der Organisation ist in Ramallah stationiert. Die Volksfront hat eine Vielzahl spektakulärer Angriffe durchgeführt, die zahlreiche Opfer gefordert haben. Zu diesen gehören der Anschlag auf ein Hotel in Ariel und in der Karni Shalom Fußgängerzone sowie die Ermordung des israelischen Tourismusministers Rechavam Ze’evi, dessen Mörder von Ramallah auf den Weg geschickt wurden und dorthin zurückkehrten. Die Organisation spezialisiert sich jetzt auf Selbstmordattentate.



      Die übrigen palästinensischen Terrororganisationen wie z.B. der Islamische Dschihad haben ihre „Vertreter“ in Ramallah. Sie arbeiten zusammen und kooperieren auch mit den offiziellen Sicherheitskräften der Palästinensichen Autonomiebehörde.









      Liste der wichtigsten Terrorangriffe, die von Ramallah ausgingen:



      Oktober 2000: Lynchmord an zwei israelischen Reservisten, die aus Versehen in die Stadt gelangt waren. Der Mord fand in der Polizeistation von Ramallah statt.



      30. Oktober 2000 - Angriff mit Schusswaffen, bei welchem ein Wachmann in der Filiale der Israelischen Nationalversicherung in Ostjerusalem getötet wurde.



      13. November 2000 - Angriff mit Schusswaffen in der Nähe von Neveh Tsuf, bei dem eine Frau und zwei israelische Soldaten getötet wurden.



      24. November 2000 - Angriff mit Schusswaffen an der Tapuach-Kreuzung, bei dem ein israelischer Zivilist getötet wurde.



      21. Dezember 2000 - Angriff mit Schusswaffen an der Autobahn Modiin-Jerusalem, (Straße 443), bei dem ein israelischer Zivilist getötet wurde.



      31. Dezember 2000 - Angriff mit Schusswaffen in der Nähe von Ofra, bei dem zwei Zivilisten getötet wurden.



      18. Januar 2001 - Ofir Rahum, ein 15jähriger Schüler, wurde von einer weiblichen Terroristin, die er im Internet kennengelernt hatte, an einen Treffpunkt gelockt und in Ramallah umgebracht.



      Februar 2001 - Angriff mit Schusswaffen in der Nähe von „Camp Ofer“. Dabei wurden drei Zivilisten verwundet, einer von ihnen schwer.



      21. März 2001 - Explosion einer Autobombe im Jerusalemer Viertel Mea Shearim



      23. April Autobombe in Or Yehuda detoniert.



      1. Mai 2001 - Angriff mit Schusswaffen auf ein israelisches Auto in Beth El. Dabei wurde ein Zivilist getötet.



      8. Mai 2001 In Ramallah angezettelter Angriff mit Schusswaffen in Ittimar. Bei diesem starb ein israelischer Zivilist.



      27. Mai 2001 - Explosion einer Autobombe im „Russian Compound“ in Jerusalem.



      12. Juni 2001 - Angriff mit Schusswaffen in Ma’aleh Adumim, bei dem ein griechisch-orthodoxer Mönch getötet wurde.



      18. Juni 2001 - Sprengsatz, (der nicht explodierte) auf Motorroller in Haifa gefunden



      2. Juli 2001 - Zwei Autobomben explodieren in Yahud.



      24. Juli 2001 - Der 18jährige Yuri Guschin wurde ermordet und seine Leiche in Ramallah gefunden.



      9. August 2001 - Selbstmordanschlag in der Pizzeria Sbarro in Jerusalem, bei dem 15 Menschen getötet und 100 verwundet wurden.



      4. September 2001 - Selbstmordattentat in der Neviim Straße in Jerusalem. 12 Menschen wurden verwundet, drei davon schwer.



      17. Oktober 2001 - Ermordung des israelischen Tourismusminister, Rechavam Ze’evi.



      11. Dezember 2001 - Terrorangriff in der Fußgängerzone von Jerusalem, der 11 Menschenleben forderte.



      22. Januar 2002 - Angriff mit Schusswaffen in der Jaffa Straße in Jerusalem: Zwei Menschen wurden getötet und 33 verletzt.



      27. Januar 2002 - Angriff mit Schusswaffen in der Jaffa Straße in Jerusalem, verübt durch eine weibliche Terroristin. Dabei wurde eine Person getötet und 101 Menschen wurden verletzt.



      19. Februar 2002 - Angriff mit Schusswaffen in ‘Ayn ‘Arik: Sechs Israelis wurden getötet und einer wurde verletzt.



      22. Februar 2002 - Angriff mit Schusswaffen auf ein Auto in Atarot, bei welchem eine Person ums Leben kam.



      25. Februar 2002 - Angriff mit Schusswaffen in Neveh Ya’akov, bei dem eine Person getötet wurde.



      27. Februar 2002 - Ein palästinensischer Arbeiter tötet im Industriegebiet von Atarot seinen Vorgesetzten.



      27. Februar 2002 - Eine weibliche Selbstmordattentäterin sprengt sich am Kontrollpunkt Makkabim in die Luft, wobei zwei Personen verwundet wurden.



      3. März 2002 - Angriff mit Schusswaffen auf die Straßensperre der britischen Polizei, bei dem 10 Menschen getötet und 6 verwundet wurden.



      5. März 2002 - Angriff mit Schusswaffen und Handgranaten auf ein Restaurant im Fischmarkt von Tel-Aviv, der drei Todesopfer forderte.



      9. März 2002 - Selbstmordanschlag im Café Moment in Jerusalem. 11 Personen wurden verletzt und 50 verwundet.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 12:43:27
      Beitrag Nr. 234 ()
      @genya

      Du predigst Hass und Gewalt, merkst du dass noch? Bsp: Sippenhaft? vgl. #225.
      Wirst du bezahlt für das posten von israelischer Propaganda? Hast du eigentlich eine (sachliche) eigene Meinung. Wohl kaum! Deine Äußerungen sind undifferenziert, radikal und extremistisch! Du versuchst scheinbar mit deinen Postings jede kritische Stimme zu "erschlagen". Wenn du mit niemanden diskutieren willst, dann führ doch deine Selbstgespräche.


      Viel Spass dabei!
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 13:20:02
      Beitrag Nr. 235 ()
      ich predige hass und gewalt????
      natürlich....
      deine arabischen freunde sind dagegen reine friedensengel...
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 13:26:02
      Beitrag Nr. 236 ()
      @genya

      Die Religion meiner Freunde ist mir völlig egal! Meine israelischen Freunde vertreten übrigens eine weitaus differenziertere Meinung als du!
      Sippenhaft ist ein Kennzeichen totalitärer, faschistischet und stalinistischer Regime. Deine Forderung! Mit solchem Pack stellst du dich auf eine Stufe? In zivilisierten und demokratischen Gesellschaften gibt es sowas nicht!

      Kein zivilisierter Mensch fordert so was!
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 15:09:15
      Beitrag Nr. 237 ()
      warum so aufgeregt, genya?

      alle moslems sind gegen juden?
      alle araber sind gegen juden?

      jaja, jetzt kommt wieder das märchen von den die israelis
      vernichten wollenden arabern.

      informieren sie sich mal bei weizman, ben-gurion, rabin,
      allon, etc.
      lesen sie mal israelische zeitungen, es gibt sicher einiges
      in den archiven nachzulesen.

      aber ihnen geht es ja gar nicht um israel, oder?
      sie hassen einfach alle moslems und alle araber, oder?

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 15:28:59
      Beitrag Nr. 238 ()
      @steinpilz:
      "Mit solchem Pack stellst du dich auf eine Stufe? In zivilisierten und demokratischen Gesellschaften gibt es sowas nicht!"
      - da die arabischen Massenmörder, die keine Achtung vorm Menschenleben haben und kein Mitleid, wohl nicht in einer
      "zivilisierten und demokratischen Gesellschaft" erzogen werden, sondern von ihren hassprädigenden Eltern, Geschwistern und ihren überheblichen unmenschlichen Mullahs
      nur zum Hass und Massenmord wie Bluthunde abgerichtet werden,
      kann ich für diese Individuen, da sämtliche andere, zivilisierte und demokratische Methoden wohl nicht zu funktionieren scheinen, nur mit undemokratisch-unzivilisierten Methoden beikommen.

      @cole:

      "alle moslems sind gegen juden?
      alle araber sind gegen juden?"

      in welcher Welt lebst du eigentlich?
      Schaust du keine Nachrichten?
      Hast du nichts von Synagogenbränden, Bombenanschlägen und
      Demonstrationen mit Hass- und Mordparolen in arab. Ländern UND in vielen europäischen Städten gehört???!!!

      "jaja, jetzt kommt wieder das märchen von den die israelis
      vernichten wollenden arabern."

      na DAS sagen sie doch immer wieder ziemlch offen und sehr deutlich!!!

      "sie hassen einfach alle moslems und alle araber, oder?"

      im Gegensatz zu manchen Moslems und Arabern hasse ich KEINE
      Menschen, die mir oder meiner Familie, meinem Land u.ä. etwas angetan haben, die friedliebend sind und in Frieden mit anderen leben wollen!
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 15:37:14
      Beitrag Nr. 239 ()
      lieber genya,

      ""jaja, jetzt kommt wieder das märchen von den die israelis
      vernichten wollenden arabern."

      na DAS sagen sie doch immer wieder ziemlch offen und sehr deutlich!!!"

      wie bitte? nennen sie mir einen staat.
      das wäre ja ungeheuerlich.
      das wäre eine kriegserklärung!

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 16:04:50
      Beitrag Nr. 240 ()
      Iraq, Iran, Lybien, Jemen.
      Syrien, S.-arabien, Golf-Emirate, Sudan und Libanon unterstützen offen israelfeindliche terrorist. Gruppen und hetzen sie immer wieder neu auf Israel.

      Ist das etwa in deinen Augen "Friedensgesang"???!!!
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 16:08:08
      Beitrag Nr. 241 ()
      und jetzt wirklich was ganz neues von der Gegenseite:

      Waldstr 29, 10551 Berlin E-mail: Palgem@Palestine-Berlin.org Tel: 030 / 3903 5789



      AUFRUF AN UNSERE JÜDISCHEN MITBÜRGER

      Wir,
      die in Deutschland lebenden Palästinenser,
      wenden uns an Sie,
      unsere jüdischen Mitbürger in Deutschland.

      Wir rufen Ihnen zu:
      Unsere Unterstützung des Kampfes unsere Brüder und Schwestern in Palästina
      um Leben, Würde, Freiheit und staatliche Unabhängigkeit
      ist nicht gegen Sie, unsere jüdischen Nachbarn in Deutschland gerichtet.

      Wir appellieren an Sie:
      Setzen Sie unsere Solidarität mit unserem Volk nicht gleich mit Antisemitismus
      und einem Angriff gegen Juden in Deutschland.
      Wir,
      die in Deutschland lebenden Palästinenser,
      wissen sehr wohl um das unaussprechliche, beispiellose Leid
      der Juden in der deutschen Geschichte.
      Wir kämpfen auch gegen den Antisemitismus. Auch wir sind Semiten.

      Wir sind gegen Angriffe auf religiöse Einrichtungen wie z.B. religiöse Einrichtungen in Frankreich.
      Wir werden unserseits alles unternehmen, daß es nicht zu solch schändlichen Vorfällen in Deutschland kommt.

      Unsere Demonstrationen in Deutschland unter dem Motto
      "Palästina muß leben"
      richten sich nicht gegen Juden,
      sondern ausschließlich gegen die barbarische, menschenverachtende Politik
      der gegenwärtigen Regierung des Staates Israel
      gegenüber dem palästinensischen Volk
      und seinen demokratisch gewählten Repräsentanten.

      Wir bitten Sie:
      Ihre Solidaritätskundgebungen für Israel dürfen sich nicht gegen uns,
      die in Deutschland lebenden Palästinenser, richten.

      Juden, Christen und Muslime
      müssen gemeinsam verhindern, daß es in Deutschland zu
      "Stellvertreter-Auseinandersetzungen" kommt
      und damit die offene Gesellschaft dieses Landes vergiftet wird.

      Es darf keine Gewalt zwischen unseren Gruppen in Deutschland geben.
      Nicht Emotion sondern Vernunft muß die Oberhand behalten.
      Helfen Sie mit!
      Bei aller Unterschiedlichkeit Ihrer und unserer Positionen.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 16:10:58
      Beitrag Nr. 242 ()
      Muslimisches Arabien und die Angriffe auf die USA
      Eine Bestandsaufnahme von Motiven



      Vorwort


      Da ich als deutscher Auslandstätiger in Arabien zahlreiche Anfragen zu den Angriffen auf die USA und zur Rolle islamistischer Staaten erhalten habe, will ich diese Gelegenheit nutzen, um einige der möglichen Motive zu beleuchten.

      Vorab ist anzuführen, dass, aufgrund der historischen Verflechtung und der gesellschaftlichen Integration muslimisch religiöser Bürger, die USA und UK die Gefahr eines derartigen Anschlags wesentlich intensiver in der Vergangenheit wahrgenommen haben, als dies im Provinzdeutschland der Fall war und ist. Folglich ist die Berichterstattung bei BBC, CNN, WABC, etc. wesentlich ruhiger, sachlicher und differenzierter verlaufen als die in der BRD veröffentlichte Informationsflut.

      In den nachfolgenden Zeilen orientiere ich mich ebenfalls an Sachlichkeit und Besonnenheit. Hier widerspiegeln sich Literaturauswertungen und Eindrücke aus meinen Erfahrungen in Türkei, Saudi-Arabien, Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman. Auch Gespräche mit muslimischen Kollegen reflektiert dieser TextMuslimisches Arabien und die Angriffe auf die USA
      Eine Bestandsaufnahme von Motiven



      Determinierung, sowohl
      linguistisch als auch geographisch


      Der Grund des Anschlags vom vergangenen Dienstag wird durch die USA auf islamistische Motive zurückgeführt. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Islam als gespenstischer Despot keine andere Religion als die eigene akzeptiert. Als Beispiel dient, dass religiös Andersorientierte von "moderaten" Muslimen als misguided (dt.: fehlgeleitet), von "konservativen" als not worth living (dt.: lebensunwürdig) bezeichnet werden.

      Die US-Regierung suchte nach einem geeigneten Begriff für die Beschreibung der Angriffe. Es ist der Term "muslimisch-arabischer Terror" gefallen. Der Grund für diese Benennung ist die territoriale Begrenzung des Horts dieses Wahnsinns: Arabien. Bei 200 Millionen Muslimen in Nordamerika, Asien, Nordafrika, Europa und Arabien hat die US-Regierung damit den geographischen Raum für den anstehenden Krieg bestimmt. Mit der begrifflichen Determinierung wird im multikulturellen Arabien der Islam eindeutig und sehr wohl begründbar in die Pflicht für diesen Horror genommen.

      An dieser Stelle ist wichtig zu verdeutlichen, dass die islamische Religion eine Gesetzesreligion ist. Sie basiert auf dem Bemühen, mit Hilfe von Erlassen (ar.: Fahtwa, eigentliche Übersetzung: Todesbann) Regeln, Auffassungen, Zusammenleben, etc. zu normieren und vorzuschreiben.

      Beispiel: Ende der 90er Jahre gab es den folgenden Erlass: "Jeder US-Amerikaner ist zu töten. Sein Geld ist zu stehlen. Egal, wo es sich befindet."

      Derartige Erlasse werden durch einen Muezzin verkündet, der fünfmal täglich zum Gebet ruft. Mit einem blinden Fanatismus werden sie den Gläubigen eingeschärft. Die Rechtmäßigkeit derartiger Erlasse wird auf wissenschaftliche Arbeiten, die spezielle Interpretationen des Korans sein können, zurückgeführt.

      Damit begründet sich die territoriale und kulturelle Determinierung der Hauptverdächtigen: Wer als geistiger Brandstifter gegen Andersdenkende und Andersfühlende hetzt und nach Aktionen gegen diese ruft, der ist für die Konsequenzen in die Pflicht zu nehmen.
      Muslimisches Arabien und die Angriffe auf die USA
      Eine Bestandsaufnahme von Motiven



      Das Heilige Land Saudi-Arabien
      und der Heilige Krieg dagegen


      Noch heute wird die Herrschaft über ganz Arabien (= hier symbolisch und nicht geographisch aufzufassen) an der Inhabe des Titels "Beherrscher der Gläubigen und Beschützer der Heiligen Städte Mekka und Medina" gemessen. Lange wurde diese Herrschaft mit der Inhabe von Riyadh verbunden.

      Prinzipiell haben sich seit Jahrhunderten die Sippen des Hauses ar-Rashid und as-Saud einen sportlichen Wettstreit um die Inhabe der Stadt Riyadh geliefert. Dass heute die Familie des Hauses as-Saud Beschützer der Heiligen Städte ist, ist Ergebnis einer verklärten Saga.

      Wichtig erscheint mir der Fakt, dass der heutige Inhaber eines Titels, der eine Religion im Sinne Wahhabs verkörpert, die Andersglaubende ganz selbstverständlich als Feinde des Muslime definiert, auch der Inhaber eines westlichen Titels ist: Seine Königliche Hoheit. Dieser Fakt beschreibt gerade für den amtierenden Inhaber, King Fahd, eine zum Verdammnis bestimmte Orientierung an den Westen. King Fahd, durch seine Alkoholexzesse unfähig die Regierungsgeschäfte zu führen, überließ diese seinem Bruder Abdullah, Kronprinz von Saudia. Abdullah, durch seine Distanz zu den USA in der muslimisch-arabischen Öffentlichkeit wesentlich beliebter als Fahd, sollte aufgrund seiner US-Abstinenz auch von der vorgeschriebenen Erbfolge ausgeschlossen werden. Der Versuch von Fahd wurde jedoch vereitelt.

      Von seinen Nachbarn und eigenen Brüdern hat Saudia allerdings nichts Gutes zu erwarten. Irak, Iran, Ägypten, Afghanistan, etc., erheben Anspruch auf die Beherrschung der beiden Heiligen Städte. Ihre Hauptmotive sind Neid auf Profite aus dem Ölgeschäft und der Vorwurf der Materialisierung des Islams. Als ein weiterer Grund dient selbst die bloße Anwesenheit Ungläubiger (bspw. US-Ingenieure in Damman, UK-Architekten in Dubai, etc.). Sie, die bloße Anwesenheit, entweihe den einzig wahren Glauben.

      Das Heilige Land Saudi-Arabien als Beschützer des Islams, das die Regeln Wahhabs praktiziert, wird also durch den Heiligen Krieg seiner eigenen Brüdern gegen ihn bedroht.

      Dies ist der Bezug zu den Angriffen aus der vergangenen Woche: In ihrem Fanatismus gehen sie mit aller Macht gegen interne und externe "Feinde" (i.S.v. Abweichlern) innerhalb der muslimischen Welt - selbst gegen den Heiligen Beschützer des Islams - mit Krieg und Mord vor (siehe Saddams Heiliger Krieg, 1991). Die eigentlichen Motive verklären sich dabei. Sie missbrauchen einander. Das macht die Analyse und Diskussion kompliziert.

      Auch herrscht - von einem Außenseiter betrachtet - ein völliges Wirrwarr in dieser arabischen Welt: Warum dürfen beispielsweise in dem einen islamischen Staat Frauen arbeiten, am öffentlichen Leben teilnehmen, und im anderen nicht einmal das Haus ohne Begleitung eines erstgradigen Verwandten verlassen? Warum, wenn sich beide auf die selbe Gesetzesreligion berufen?

      Man wird keinen einzigen Muslimen finden, der eine klare Antwort zu geben bereit ist. Sie desavouieren. Sie belügen sich, denken im Kreis. Bauen Argumentationstaktiken auf, die Geschichtenschreiber nicht besser haben formulieren können.

      Selbst emanzipierte muslimische Araberinnen, organisiert in deutschen Frauennetzwerken, beginnen beispielsweise ihre Ausführungen über Frauen im Islam damit, dass nur und ausschließlich nur im Islam die Stellung der Frau zu deren Gunsten spezifiziert wurde und dass nur im Islam die Frau ein wahres, erfülltes Leben führen kann. Und das natürlich schon seit ca. 1500 Jahren. Spätestens nach 5-7 Minuten wird im gleichen Zusammenhang (aber diesmal mit entsetzten Gesichtszügen) darauf aufmerksam gemacht, wie furchtbar doch das Leben der Frauen in islamischen Staaten ist - als Beweis gilt die Verätzung von Frauen in Malaysia, Saudia, etc. (ca. 500-700 registrierte Fälle pro Jahr). Ja, was denn nun?
      Muslimisches Arabien und die Angriffe auf die USA
      Eine Bestandsaufnahme von Motiven



      Wie interpretieren muslimische
      Araber die Geschehnisse in den USA?


      "Allah vergisst nichts! Allah zahlt heim. Nicht sofort, aber im rechten Moment!"

      Dies ist eine aus dem Koran zitierbare Interpretation. Sie wird von den meisten hier geteilt. Es wird also nicht wirklich getrauert, Anteil genommen. Es wird Rechtschaffenheit und Befriedigung gefühlt.

      (Soeben habe ich ein Memorandum des Vorstands der Universität erhalten, an der ich lehre. Mir wird darin mitgeteilt, dass es zu Übergriffen und Demonstrationen kommen kann. Das Memorandum ist diesem Text beigefügt.)

      Weiterhin ist anzuführen, dass sich die muslimisch-arabische Welt vor allem von den demokratischen Innovationen (gewählte Regierung, zweifach kontrolliertes Parlament, Emanzipation der Frau, etc.) bedroht fühlt. Denn neben den Religionen stoßen auch zwei Gesellschaftstypen aufeinander, die in ihrer Entwicklung mehr als tausend Jahre auseinander liegen: Stammesgesellschaft und funktional differenzierte Gesellschaft (= Moderne).

      Merkmale der Stammesgesellschaft sind Einschränkung der weiblichen Souveränität, Sippenkultur, simples Familiengrundmuster des gesamten Lebens (1 Frau - 3 Männer: Vater, Mann, Sohn). Status wird vererbt. Religion ist Gesetz. Regierung ist nicht justitiabel. Etc.

      Merkmale der Moderne sind Aufhebung der Sippengesellschaft (Adlige und Bürgerliche), Arbeitsteilung (Justiz, Verwaltung, Wissenschaft). Der Mensch integriert sich über seine Werte, Bildung und Engagement in die Gesellschaft (= Freiheit). Seinen Status (i.S.v. Stellung, Ansehen) muss er sich neu erarbeiten und verteidigen. Religion ist Bestandteil der Kultur, zu dem nur eine geringe Minderheit Zugang findet. Religion ist von Wissenschaft und Administration entkoppelt. Gesetz ist eine demokratisch legitimierte Verfassung. Regierung ist justitiabel. Etc.

      Die muslimisch-arabische Gesellschaft sieht die Moderne ausnahmslos als eine Bedrohung an (es fällt auch gelegentlich der Begriff: "exotische Absonderlichkeit". Gleichzeitig ist sie an ihren technologischen Innovationen sehr interessiert. Beispiele sind Medizin, Kraftfahrzeugtechnik, landschaftliche Bewirtschaftung, etc. Aber sie ist nicht daran interessiert, um ihre Kultur zu entwickeln und technologischen Fortschritt selbst zu vollziehen. Sie ist daran interessiert, den technologischen Stand anzuwenden, um ihn zur Vernichtung der Moderne zu benutzen.

      (VAE-Bildungsminister Sheikh Nahyan hat vor einigen Tagen gesagt "The protection of our culture is the world’s greatest challenge!"

      Hier widerspiegelt sich auch ein Grundkonflikt in den Denkmustern zwischen Clangesellschaft und Moderne: In der muslimisch-arabischen Welt werden alle Innovationen auf Interpretationen des Korans zurückgeführt. So wird durch Gelehrte ausführlich dargestellt, dass Darwins Erkenntnisse, Einsteins Aussagen, von Brauns Nukleararbeiten, etc. bereits im Koran geschrieben sind. Es geht sogar soweit, dass Definitionen von Algorithmen (z.B. das Fahren eines Autos) aus dem Koran zitiert werden.

      Dabei bieten (Bibel und) Koran bestenfalls Bilder. Und immer ist es so, dass zunächst die Innovation erarbeitet (gefunden) und dann ein passendes Bild gesucht werden musste. Auch sind (Bibel und) Koran keine Wissenschaften, sondern Geschichten gewesen. Dass sie zur Wissenschaft verpfuscht worden sind, motivierte sich durch den eigenen Missbrauch. Sie ermöglichen Bilder wie z.B. das Ertragen von Schmerz, die Gewissheit auf Linderung, die Notwendigkeit des Selbstzweifels. Und glücklich ist der, der in Interpretation dieser Bilder zu einem glücklichen, friedlichen Leben findet. Nach eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und Streben.

      Das Grundmuster muslimisch-arabischen Denkens ist es, alles so zu belassen wie es Prophet Mohammed bei seiner Abreise vorgefunden hat. Die Veränderungen, die durch die Moderne "aufgezwungen" worden sind, sind durch Studium der Technologien zu vernichten.

      Jedoch ist Arabien heute mehr als je zuvor der Moderne ausgeliefert. Arabien ist von der Moderne vollständig technologisch, intellektuell und finanziell abhängig. "We have everyone proven wrong. But in fact we can even not protect us and our brothers", hat Malaysias PM, Dr. Mohammed, erst vor einigen Wochen auf einem Kongress in Dubai gesagt.

      Dies bedeutet also, dass die einzig wahren Gläubigen total von den Fehlgeleiteten und Nichtlebenswürdigen abhängig sind. Das schmerzt und facht den Hass gegen die Moderne um so mehr an.

      Somit ist auch ein weiteres Grundmotiv des Angriffs zu verstehen, wenn Arabien sagt, dass es sich um einen Kampf der Unterdrückten gegen die Unterdrücker handelt. Es handelt sich im eigentlichen Sinne aber um den Kampf der Gläubigen gegen die Ungläubigen.

      Es ist ableitbar, dass es sich bei dem Anschlag gegen die USA nicht um einen Terroranschlag á la carte, sondern um eine Kriegshandlung der muslimisch-arabischen Welt gegen die Moderne handelt. Es handelt sich um die aktive Ausführungen eines bisher mental geführten Krieges.
      Muslimisches Arabien und die Angriffe auf die USA
      Eine Bestandsaufnahme von Motiven



      Kooperation und Dialog der Kulturen: Deutschland


      Gibt also das Kabinett der gegenwärtigen Bundesregierung einen öffentlichen Empfang für Kronprinz Abdullah und schwärmt von ausgebauten Kooperationen mit Saudia, dann haben sich - prosaisch formuliert - die Kälber ihren Schlächter selber gewählt und das Fleischermesser überreicht.

      Die angewärmte Schwärmerpolitik "Austausch und Dialog der Kulturen" (Welcher Kulturen in diesem Zusammenhang?) unseres Außenministers ist mit diesem Hintergrund (Hass, Stammesgesellschaft, etc.) nicht nachvollziehbar.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 17:06:40
      Beitrag Nr. 243 ()
      genya: übertreib es mal nicht: der Bericht über den palästinensischen Roten Halbmond und über die Mörder in Bethlehem war sicher interessant, einige andere auch - und vor allem der Aufruf der in Deutschland lebenden Palästinenser.
      Aber die Masse erschlägt einfach nur noch und kann nicht gerade zur Diskussion beitragen.

      Ja, wenn es ähliche Stimmen wie Nr. 241 auch von den am Ort Verantwortlichen gäbe, dann wäre der Frieden und eine Lösung schon sehr viel näher. Aber dazu wird es wohl nicht kommen, solange "uneingeschränkte Solidarität" mit Terroristen dort erste Bürgerpflicht ist.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 18:22:12
      Beitrag Nr. 244 ()
      @xylophon:
      du findest den offiziellen Aufruf der Palästinensischen gemeinde (#241) interessant und friedfertig???

      dann lese es dir noch einmal und noch einmal durch.
      meine erste Reaktion war übrigens auch dieselbe, erst dann kam ich auf den Punkt:

      wollen wir es mal zerlegen -

      1)"Unsere Unterstützung des Kampfes unsere Brüder und Schwestern in Palästina
      um Leben, Würde, Freiheit und staatliche Unabhängigkeit
      ist nicht gegen Sie, unsere jüdischen Nachbarn in Deutschland gerichtet." -

      na gegen wen denn sonst? aha, verstanden, wohl eher gegen die judische Bevölkerung ISRAELS! Juden in D. sind ja o.k., die in Israel müssen eben bekämpft werden (mit Bomben, AK 47 und anderen palästinensischen Friedenserrungenschaften)

      2) "Setzen Sie unsere Solidarität mit unserem Volk nicht gleich mit Antisemitismus
      und einem Angriff gegen Juden in Deutschland" -

      na, die 2 amerikanischen Juden, die auf dem Kudamm in Berlin krankenhausreif zusammengeschlagen wurden, da waren die Täter wohl als Palästinenser verkleidete Inder!

      3)"Wir kämpfen auch gegen den Antisemitismus. Auch wir sind Semiten" -

      jetzt wissen wir es - die Araber sind keine Antisemiten, sondern nur Judenhasser! Und der palästinensische Kampf gegen den Antisemitismus besteht aus Sprengstoffanschlägen und Erschissen der judischen, nein,
      entschuldigung, "israelischen", Frauen und Kinder!!!!

      4)"Unsere Demonstrationen in Deutschland unter dem Motto
      "Palästina muß leben"
      richten sich nicht gegen Juden,
      sondern ausschließlich gegen die barbarische, menschenverachtende Politik
      der gegenwärtigen Regierung des Staates Israel
      gegenüber dem palästinensischen Volk" -

      -jetzt wissen wir es endgültig, all die vielen israelischen Ermordeten waren nur israelische Regierungsmitglieder!!!
      wie z.B. das 9-Monate alte Baby
      ( Avia Malka, 9 Monate alt, aus Südafrika und Israel Yihye, 27, aus Bnei Brak wurden getötet und ungefähr 50 Personen wurden verletzt, davon einige schwer, als mindestens zwei Palästinenser am Abend auf der Fußgängerpromenade das Feuer auf Passanten eröffneten und Granaten auf Autos warfen. Die Terroristen wurden von der Grenzpolizei getötet. Die Al-Aqsa Brigaden der Fatah bekannten sich zu dem Anschlag)

      auch sie waren alle "Vertreter der gegenwärtigen unmenschlichen rassistisch-barbarischen israelischen Regierung:

      - 2. März: Bei einem Selbstmordanschlag an einer Yeshiva im ultraorthodoxen Viertel Beit Israel im Zentrum Jerusalems wurden am Samstag abend zehn Personen getötet und über 50 verletzt. Der Terrorist detonierte die Bombe nahe einer Gruppe von Frauen, die mit ihren Kindern darauf warteten, dass ihre Ehemänner ebenfalls die Synagoge nach einer Bar-Mitzwa Feier verliessen. Die Al-Aqsa Märtyrer Brigade bekannte sich zu dem Anschlag.

      Die Namen der Opfer:
      - Shlomo Nehmad (40), seine Frau Gafnit (32), und ihre Töchter Shiraz (7) and Liran (3), aus Rishon Lezion;
      - Shaul Nehmad (15), Neffe von Shlomo and Gafnit;
      - Tzofia Eliyahu (23) und ihr Sohn Ya`akov (7 Monate), aus Jerusalem;
      - Lidor Ilan (12) und seine Schwester Oriya (18 Monate), aus Jerusalem.
      - Avi Hazan, 37, aus Kiryat-Gat, starb am Montag morgen (4.3.) an seinen Verletzungen

      5)
      "und seinen demokratisch gewählten Repräsentanten" -

      demokratisch gewählt???!!! Arafat und seine Bluthunde???!!!
      Wann denn???

      6)"Ihre Solidaritätskundgebungen für Israel dürfen sich nicht gegen uns,
      die in Deutschland lebenden Palästinenser, richten"

      - mir ist noch nicht aufgefallen, dass ein Jude in D. auf irgendwelchen Kundgebungen oder Demonstrationen zur gewalt an Palästinensern aufgerufen hätte, geschweige denn dass moscheen abgefackelt oder Araber auf der Strasse angegriffen worden seien... Im Gegenteil!!!
      letzte Woche, auf der Demo in Frankfurt, org. vom Zentralrat der juden in D., demonstrierten unter anderem auch Palästinenser friedlich zusammen mit Juden und Christen!
      Dies kann man leider von KEINER palästinensischen Kundgebung behaupten!!!

      7)"
      Juden, Christen und Muslime
      müssen gemeinsam verhindern, daß es in Deutschland zu
      "Stellvertreter-Auseinandersetzungen" kommt"

      - sind also die Schändungen judischer Gotteshäuser durch Araber, Angriffe auf judische Kinder in Frankreich und Belgien, Hasstiraden der demostrierenden palästinenser in Deutschland KEINE "Stellvertreterauseinandersetungen"???

      8)"Nicht Emotion sondern Vernunft muß die Oberhand
      behalten"

      -na DAS müssen gerade SIE sagen!!!

      Allah uh-Akbar!!!
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 18:30:27
      Beitrag Nr. 245 ()
      Du siehst das m.E. zu negativ. Ein Beispiel:


      Juden, Christen und Muslime
      müssen gemeinsam verhindern, daß es in Deutschland zu
      "Stellvertreter-Auseinandersetzungen" kommt"

      - sind also die Schändungen judischer Gotteshäuser durch Araber, Angriffe auf judische Kinder in Frankreich und Belgien, Hasstiraden der demostrierenden palästinenser in Deutschland KEINE "Stellvertreterauseinandersetungen"???

      Man kann den Auszug aus dem Text genauso als Distanzierung von den "Stellvertreterauseinandersetzungen" verstehen, zumal die Vorgänge in Frankreich zB im Text ausdrücklich mißbilligt wurden.
      Natürlich kann man auch verlangen, daß die Pal. die Selbstmordattentate in ihrem Aufruf ausdrücklich verurteilen, m.E. geht das aber zu weit. Von Solidaritätskundgebungen mit Israel verlange ich auch nicht, daß dort eventuelle Übergriffe israelischer Soldaten verurteilt werden.
      Insgesamt scheint mir der Aufruf ausgesprochen vernünftig zu sein, weit vernünftiger als alles, was ich bisher von dieser Seite gehört habe; es werden eben die von mir eingeforderten "Grundregeln der Zivilisation" im wesentlichen anerkannt und im übrigen zumindest nicht geleugnet. Was schon sehr viel wert ist.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 19:03:25
      Beitrag Nr. 246 ()
      Sharon streckte seine Hand aus über das Palästinenserland
      und sprach Israel bechiri und der Herr ließ seineKampfpanzer
      auf Trockenen und Menschenleeren Land einfahren.Da war ein Jammern in den angrenzenden Ländern der Barbaren,die sich gegen dem Herrn und seiner Streitmacht stellten während ihrer Wanderung durch die Wüste.Der Zorn des Herrn war
      Grenzenlos,nicht ein einziger von ihnen blieb übrig.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 19:13:02
      Beitrag Nr. 247 ()
      Israel wir einen palästinensischen Staat zulassen müssen und auch die illegalen Siedlungen können (jedenfalls nicht in dem Maße wie bisher) nicht ewig weiter bestehen - eine Entflechtung der jeweiligen Siedlungsgebiete ist dringend notwendig - verschließt sich Israel diesen Norwendigkeiten wird (auch) Israel die Konsequenzen zu tragen haben - Aufstand und Terror !

      Eine temporäre Unterdrückung der palästinensischen Schlag- und Kampfkraft erscheint möglich (4000 Panzer sollten dies ermöglichen - okay, okay liebe Erbsenzähler ich weiß, sie stehen nicht alle auf palästinensischen Boden !) - aber eine dauerhafte für beide Seiten erträgliche Lösung ist es nicht !

      Bleibt (im Sinne der Kontrahenden) nur zu hoffen, das Godfather Bush um seinen eigenen Angriffskrieg durchführen zu können auf die Kriegsparteien friedenstiftenden Einfluß nehmen kann.

      Danach können (Carlo, genya, Xylo, 4 u.a.)) sich dann in mehr oder weniger sinnigen Postings über die Notwendigkeit der präventiven Bombardierung Bagdads auslassen und die üblichen Verdächtigen werden mit Hinweis auf die kriminelle Energie des Angreifers mehr oder weniger sinnig antworten !
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 20:44:46
      Beitrag Nr. 248 ()
      @eierdieb: wozu?
      ich bin mit die einverstanden...was die Bombardierung Bagdads betrifft jedenfalls...

      @xylo: Naivität gepaart mit dem Glauben an das "Gute im Menschen" wird dich hier nicht weiterbringen.
      Ich war auch schon mal soweit und habe den moslemischen märchen geglaubt - nun ja, jeder von und muss halt seinen Weg durchschreiten, auf dem Wege der "Erkenntnis" eben, wie die Buddhisten es formulieren würden...
      Hast du heute Nachrichten geschaut? Da waren doch die Argumente der "friedliebenden" Palästinenser in Deutschland ganz deutlich zu sehen -
      in Berlin, Demo trifft zufällig auf Gegendemo... Und?
      Richtig, es fliegen wieder die Steine auf die Juden ...
      NUR Steine...
      naja, die AK 47 hatten sie wohl nicht parat, und in den Apotheken Zutaten für Sprengsätze zu bekommen ist in D. etwas schwieriger als in Palästina...
      Business as usual...
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 20:57:36
      Beitrag Nr. 249 ()
      genya : ähm, ich zähle mich natürlich zu den "üblichen Verdächtigen" !

      Außerdem finde ich nichts dämlicher als Kritiker der israelischen Agressionspolitik als Antisemiten zu diskreditieren, aber wer kann der kann und wer nicht kann, der bemüht eben Plattitüden !
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 21:55:03
      Beitrag Nr. 250 ()
      @#223 von xylophon

      Sorry für den Sarkasmus.:)

      Klar, die DDR hatte keine Suicidebomber, sondern sie hatte missliebige Leute in Stasigefängnisse verschleppt, gefoltert und umgebracht.(Zumindestens verstärkt in den 1950ziger Jahren)

      Aber darum geht es ja garnicht.Man kann auch mit formal zivilen Mitteln Unrecht produzieren.Bestes Bespiel dafür ist Südafrika.Das Arpartheidsregime hatte auch keine Selbstmordbomber in die schwarzen Townships geschickt und trotzdem mit ihren kultiviert-zivilen Mitteln(Gesetzgebung, Vertreibung, Enteignung, uä.) den Menschen Leid angetan.

      Das der Amerikaner Thomas Friedman in der New York Times in dem Posting "#229 von genya" schreibt: "Eine gewaltlose palästinensische Bewegung im Stile von Ghandi, welche an das Gewissen der schweigenden Mehrheit in Israel appelliert, hätte bereits vor 30 Jahren einen Staat bekommen.", ist schon irgendwie makaber-lustig.

      Nicht weil das, was er geschrieben hat, ja eigentlich theoretisch richtig ist, sondern weil sein eigenes Land, als Staat, niemals diesen ghandischen Weg gegangen ist, wenn es darauf angekam.
      Ich bin froh, daß die USA nicht ghandische Methoden gegen Hitler, Nordkorea 1950, S. Hussein, Milosevitsch, usw. angewendet haben.Ich habe in diesen Fällen Gewalt immer für ein probates Mittel als "Ultima Ratio" gehalten.
      Auch die Operation "Schutzwall" gegen die palästinensischen Extremisten habe ich bis jetzt, vom Prinzip her, noch in keinem Posting kritisiert.Der Grund dafür liegt darin, daß ich den israelischen Militäreinsatz für richtig halte.Vorraussetzung ist aber, daß wenn man sich schon moralisch, ehtisch, politisch, kulturell, miltärisch und sonstewie den Palistinenser/Arabern/Moslems überlegen fühlt(und ist), daß man sich auch dann dementsprechend verhält.Sonst begibt man sich ja auf das Niveau der Palistinenser/Arabern/Moslems.Und das kann man ja in Israel nicht wollen, daß man genauso wie der Gegner wird, oder ???

      Das Ghandi Erfolg hatte, ist doch vorallem darauf zurückzuführen, das Indien eine Kolonie war. Die haben die Briten dann aus Frust, Geldmangel und Desinteresse letztendlich relativ problemlos abgegeben.Die Briten
      würden aber nie ohne weiteres auf Wales, Scotland oder Ulster(Nordirland) verzichten.

      Ich befürchte, die Israelis we(ü)rden auch nie auf die besetzten Gebiete verzichten.Warum werden denn sonst diese vielen Siedlungen gebaut.Aus Sicherheitsinteresse ???
      Man sichert seinen Staat mit Zivilisten, also auch mit Frauen und Kindern ??? Warum nicht stattdessen mit Militärstützpunkten ???:confused:

      Ich frage mich, warum müssen die Palästinenser sich überhaupt in eine gewaltlose Bewegung a`la Ghandi zusammenschließen ?????????

      Können die Israelis nicht von sich aus vernünftige Kompromisse anbieten, die den Palästinensern entgegenkommen und eine ghandische Bewegung, oder gewaltätigeres überflüssig machen ???
      Aber zu Kompromissen gehört Verzicht, und da sehe ich auf beiden Seiten schwarz.


      H_S
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 21:56:23
      Beitrag Nr. 251 ()
      Xylophon, wir werden uns ja in einer Woche in Köln sehen, und Du wirst mich (wie ich überzeugt bin) als jemanden kennenlernen, der grundsätzlich bereit ist, Argumente eines Andersdenkenden erstmal ernst zu nehmen, zu durchdenken und auf ihre wirkliche Berechtigung zu prüfen. Und eigene Irrtümer einzusehen und zu korrigieren.

      Ich sage das nur, weil Du auch das Folgende lesen und möglicherweise hier und jetzt einen ganz anderen Eindruck bekommen wirst.

      Ah ja, zuvor auch noch dies: Ich brauche wohl kaum zu betonen, daß ich die Selbstmorattentate zutiefst verabscheue, die Angriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen in Europa zum Kotzen finde, auf palästinensischer Seite generell etliches finde, was mir zutiefst zuwider ist etc. etc.
      Alles Selbstverständlichkeiten!

      So, und jetzt zum eigentlichen Zweck meines Postings:
      #244 von genya ist das Letzte, aber auch wirklich Allerletzte; es ist an Böswilligkeit, Wortverdreherei, gehässiger Unlogik und vor allem granitener Unversönlichkeit nicht mehr zu toppen.

      Zum Teufel mit soviel Gegeifer und Schaum vor dem Mund!

      Sie / er würde einem Palästinenser, wenn er in den blauen Himmel zeigt und "behauptet", die Sonne scheine, noch vorwerfen, dadurch vom palästinensischen Terror ablenken und diesen eo ipso leugenen zu wollen.

      Man kann in einem absoluten rhetorischen Autismus auch noch dem freundlichsten Gedanken Verbrechen und Terrorakte entgegenhalten, man kann in einem Satz mit scheinbar verbindenden Formulierungen auch an sich Unvereinbares zusammenzwingen, man kann mit rhetorischen Fragen, Zynismus, Rabulistik etc. wie mit ätzender Säure den kleinsten Fortschritt, was das Verhältnis der beiden Seiten betrifft, sofort zunichte machen.

      Wenn man dieses Machwerk liest, beginnt man zu glauben, Hass sei geradezu zum unverzichtbaren Lebenselixier mancher Leute geworden.
      Sie brauchen ihr Feindbild, so scheint es; ohne es würde ein entscheidendes Stück ihres eigenen Lebensentwurfs wegbrechen.
      Der Andere ist heimtückisch, lügnerisch, verbrecherisch, ein Killer, immer schon und auch in Zukunft. Kurz: Das Böse an sich.


      Auch die Palästinenser hier in Deutschland sind keine Chorknaben, und keiner sollte naiverweise nur die lautersten Absichten hinter diesen Worten vermuten, aber eine solche Reaktion haben sie nicht verdient.


      DerMusiker
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 22:19:13
      Beitrag Nr. 252 ()
      Schliesse mich #250 + #251 an.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 08:56:46
      Beitrag Nr. 253 ()
      Ich glaube, das "Gewissen der schweigenden Mehrheit in Israel" würde wohl nie auf die besetzten Gebiete verzichten wollen und nur einem palästinensichen Staat, der nur aus den Autonomiezonen besteht, billigen.Genau das aber ist das Problem.Einem Staatsgebilde, daß aus lose zusammengestellten "Homelands" besteht, würde ich, wenn ich an Arafts Stelle wäre, auch nicht in einem Vertrag zustimmen.Wir werden ja sehen, wer bei zukünftigen gemeinsamen israelisch-/palästinensischen Verhandlungen zu welchen Kompromissen bereit ist.



      @#242

      Die Muslems haben halt eine Heidenangst, daß sich am Ende herausstellt, daß der Koran nur eine riesen Luftblase ist und die göttlichen Worte nicht göttlich, sondern nur die menschlichen Ansichten und Erkenntnisse eines Herrn Mohammed
      sind.Wenn das aber so ist, dann ist der Koran so valide , wie jedes anderes Buch, das Menschen geschrieben haben.

      Die christlichen Kirchen haben ja schon lange vor der Moderne kapituliert.Ich kann mich noch an den Religionsunterricht in der Schule erinnern, wo man eine Vebindung zwischen der Urknalltherorie und der Weltwerdung in sieben Tagen, die im alten Testament beschrieben ist, zu konstruieren versucht hat.Die einzige Erkenntnis, die sich einem dadurch offenbart hat, ist die Einsicht, daß die Menschen auch schon vor mehreren tausend Jahren recht fiffig waren und logisch-abstrakt denken konnten.Gott aber, hat man damit nicht bewiesen und die Gültigkeit und der Wahrheitsgehalt der Bibel sind durch solche Methoden auch nicht untermauert worden.Wie sich aber zeigt, werden auch in unserer (christlichen)Religion derartige desperate Interpretationen benutzt, um die Glaubenstexte irgendwie in der heutigen Zeit noch zu rechtfertigen.Ich denke aber, kein ernsthafter (christlicher)Theologe nimmt heute noch jedes Wort in der Bibel für bare Münze.Vielmehr sehen auch sie die Niederschriften als eine Mischung von historischen Auszeichnungen, Geschichten und Wortbildern, die von Menschen und nicht von Gott kommen.Dahin wird sich irgendwann auch der Islam bewegen.



      Im übrigen ist Saudi-Arabien sicherlich keine Gefahr für die "freie" Welt.Den Ölscheichs geht ohnehin in 50 bis 100 Jahren der schwarze Saft aus und mehr als `ne Menge Wüste und ein Sack voll Schulden haben sie dann am Ende sowieso nicht vorzuweisen.Und ob Kamelsch... eines Tages mal ein Exportschlager wird, weiß ich auch nicht.:D
      Warum der Autor etwas gegen den "Austausch und Dialog der Kulturen" hat, verstehe ich nicht.Man ist aus wirtschaftlichen und (geo)politischen Gründen nett zu einander.Und ???
      Mit der DDR hatte die alte BRD auch einen "Austausch und Dialog der Gesellschaftsysteme" geführt, und trotzdem ist der "Plaste und Elaste"-Staat in sich zusammengefallen.Wäre man auf Konfrontatinoskurs gegangen, hätten die Komunisten immmer sagen können, daß die ganzen Probleme nicht im Sozialismus, sondern bei dem bösen kapitalistischen Klassenfeind zu suchen sind.




      H_S
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 11:25:37
      Beitrag Nr. 254 ()
      ...ich habe mit 250 und 251 entgegen mancher Erwartung eingentlich fast kein Problem. Ich habe ja in 245 schon eine Antwort gegeben, wie ich die Auslegung des paläst. Textes finde...

      Und ich bin bestimmt kein Anhänger der Israelischen Siedlungspolitik oder der 10-20 % Israelis, die dem radikal-fundamentalistischen Judentum mit Berufung auf 2000 Jahre alte Rechte zuzurechnen sind.
      Wenn Harry S. hier erwähnt, er habe nie das Vorgehen der Israelis an sich kritisiert, dann sind wir uns ja fast einig. Mir geht es auch allein darum, daß man gegen die Überschreitung bestimmter Grenzen mit aller Härte vorgehen muß.

      Und da komme ich zum entscheidenden Unterschied zu ihm, der ev. nur marginal ist: etwa im Vergleich zur DDR. Du kannst auch gerne China und Südafrika oder auch Kuba mitaufnehmen.
      Für mich ist nach wie vor ein Unterschied, daß es hier um Unrechtssysteme geht, die aber zumindest so etwas wie "Planbarkeit" und "Verläßlichkeit" bieten. Sie stellen Regeln auf - sehr ungerechte Regeln zum Teil - aber wenn man sich an diese Regeln hält, dann wird einem nichts passieren. Hier ist allerdings Südafrika auszunehmen und auch das 3.Reich, weil dort die Regeln auch an Hautfarbe oder "genetische Defekten" wie "jüdische Vorfahren" Strafen bis zum Tod geknüpft haben.

      Der reine Terror, wie er von den Organisationen der Palästinenser und sonstiger Radikalfundamentalisten ausgeht, der ist aber nur noch rein rassistisch oder sogar überhaupt nicht mehr planbar: den Tod muß JEDER befürchten, ob er sich in Israel für die Belange der Palästinenser eingesetzt hat oder ob er ein radikaler Siedler ist, der alle Palästinenser vernichten möchte. Ob er Organe seiner verunglückten Kinder bewußt für Palästinenser gespendet hat oder ob er den Mörder von Rabin verehrt und jede Woche an seinem Grab Blumen vorbeibringt.
      Er muß nur am falschen Ort zur falschen Zeit sein. Er muß auch kein Israeli sein oder Jude, wie die dt. Opfer zeigen, sogar Muslime können unter den Opfern sein, wie im WTC.

      Es ist einfach nur blinder Haß und dessen rücksichtsloses Ausleben. Und das ist für mich der Unterschied zu allen anderen Beispielen - Ausnahmen wie gesagt das 3.Reich und eingeschränkt Südafrika, wo zumindest das Lebensrecht der Schwarzen nicht geleugnet wurde.
      Der derzeit von den islamischen Fundamentalisten und von den Palästinensern gewählte Weg führt direkt zurück ins Mittelalter oder die Steinzeit. Es wird die Basis allen menschlichen Zusammenlebens nicht mehr anerkannt, das Grundrecht auf Leben und die körperliche Unversehrtheit jedes Menschen.
      Selbst Unrechtsregime wie China sind hier sehr viel weiter: es klingt jetzt zynisch, aber sogar bei dem Massaker am Platz des himmlischen Friedens hätten die Studenten den Platz räumen können, statt gemordet zu werden (das soll die Morde nicht relativieren oder gar entschuldigen). Wer aber mit islamischen Fundamentalisten zu tun bekommt, der kann nicht wählen: wer Pech hat stirbt oder trägt lebenslang die Folgen eines Anschlages mit sich herum. Wer Glück hat, bleibt verschont. Es gibt keine Wahl und es gibt keine Möglichkeit, hierauf Einfluß zu nehmen. Ein Menschenrecht auf Leben existiert nicht mehr. Jeder kann das Opfer sein, wenn er Pech hat. Die Attentäter sind Herren über Leben und Tod und entscheiden völlig willkürlich, weil sie ohnehin das Lebensrecht anderer leugnen. Aller anderen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 12:35:34
      Beitrag Nr. 255 ()
      xylophon,ist Echt schwer für mich in einzelnen Punkten
      zu #254 anderer Meinung zu sein.Ohne sich gegen Regime zu
      Wehren,gäbe es die Veränderungen in Russland,Südafrika,China
      unsw. nicht.Die Palästinenser haben lange Zeit ,bis auf
      wenige Ausnahmen nur mit Steinen gegen die Besatzung gekämpft,deren Antwort erfolgte mit Scharfschützen,Panzern,
      Raketen,Gefangennahme und Folterungen.Auf das 3.Reich bezogen,hätten die Juden, sicherlich auch ihr Land früher Verlassen können,die Gesetzeslage war eindeutig auf immer
      grössere Verfolgung ausgerichtet,sollen jetzt die Opfer selbst Schuld sein?.Ohne Widerstand gibt es offensichtlich fast nur glückliche Menschen im System und wird International ,wider besseren wissens akzeptiert.Eine
      Zustimmung für Terrorakte ausserhalb Palästinas, ist auf
      wenige im Board begrenzt.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 13:29:08
      Beitrag Nr. 256 ()
      Aus Deiner #255, oktopodius:

      "Eine
      Zustimmung für Terrorakte ausserhalb Palästinas, ist auf
      wenige im Board begrenzt."

      Wieso denn? Wer den Palästinensern den Terror als Waffe zugesteht, der muss ihn doch auch den Islamisten in Indien, den Basken in Spanien, den Tschetschen in Russland, den Nordiren, den Tamilen auf Sri Lanka und vielen vielen anderen zugestehen.

      Wie will man mir verständlich machen, dass der eine Terror gut ist und der andere schlecht? Und ausgerechnet der brutalste Terror soll legitim sein?

      Verstehe ich nicht........
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 13:43:15
      Beitrag Nr. 257 ()
      oktopodius: ich denke, Du hast den Kern von 254 nicht erfaßt, wenn ich Deine Antwort in 255 lese.

      Nochmals: es geht mir nicht darum, ob Widerstand berechtigt ist oder nicht, sondern um die Form des Widerstandes. Wobei 254 darstellen soll, wie dramatisch sich diese Form von (fast) allen anderen Unrechtsregimen und Diktaturen unterscheidet, weil er letztlich die ganze Menschheit als Geisel nimmt. (Es geht nicht darum, Unrechtsregime in Schutz zu nehmen, sondern nur, die Begründung zu liefern, wieso ich den Terror der Palästinenser für "steinzeitlich und unzivilisiert" halte, im Gegensatz zur DDR oder China).

      Ganz kurz und knapp: wer so vorgeht wie es im Augenblick die Palästinenser tun, der darf auch nicht den geringsten Anschein von Erfolg haben. Der muß wissen, daß dieser Weg eine Sackgasse ist. Daß derjenige, der das Lebensrecht aller anderen Menschen mit Füßen tritt (wie in 254 dargestellt), letztlich mit dem Hammer und der Keule bekämpft wird, bis er am Boden liegt und nicht mehr aufstehen kann oder bis er erkennt, daß dieser Weg ein Irrweg ist.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 15:20:03
      Beitrag Nr. 258 ()
      #254: Dieser Zusammenfassung kann ich vollständig zustimmen.

      Vielleicht - der Gedanke kam mir eben - wäre es mal ganz interessant, die Situation im Nepal zum Vergleich heranzuziehen.
      Es könnte Erhellendes ergeben zu den Fragen, welchen Widerstand ein Volk in welcher Lage eigentlich leisten kann / darf, und wozu er führt.

      DM
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 18:57:59
      Beitrag Nr. 259 ()
      nach oslo und rabins ermordung hat es keinen schritt mehr
      richtung frieden im nahost-konflikt gegeben.
      im gegenteil haben die israelis ihre illegale
      siedlungspolitik unter netanjahu, peres, barak
      weitergeführt und den palästinensern weiteren lebensraum
      entzogen.
      sicherlich sind die selbsmordattentate kein probates mittel,
      um einer lösung näher zu kommen, im gegenteil.
      aber israel hat die palästinenser meiner ansicht nach in
      diese ecke getrieben.
      israel sollte als `zivilisierteres` land endlich den
      entscheidenden schritt auf die palästinenser zu machen. das
      hat israel nach oslo und rabin in der tat zu verhindern
      gewusst.
      die juden in israel haben eine jahrtausende alte religiöse
      kultur, aber in der staatskultur ist das land israel leider
      noch nicht so weit.

      weil viele behauptet haben, barak hätte den palästinensern
      95% ihrer maximal-forderungen erfüllen wollen, hier ein
      link zum britischen guardian:
      http://www.guardian.co.uk/israel/comment/0,10551,681673,00.h…

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 19:23:54
      Beitrag Nr. 260 ()
      Carlo,willst mich wohl wieder missverstehen?.Meinst du jetzt
      Tschetschenien in Russland oder Widerstand gegen die Besatzer in Tschetschenien?,wobei ich bei letzteren selbst-
      verständlich alles Legetim halte,natürlich auch in Nepal
      gegen China.Bei Sri Lanka bin ich befangen,die Tamilen
      wurden und werden wohl Ethnisch verfolgt und ich kenne nur
      solche Leute.Warum du die anderen aufzählst ist mir Rätsel-
      haft.Wie auch immer,ich bin gegen jede Unterdrückung und
      verfolgung von Menschen aufgrund von Hautfarbe,Religion,
      Ideologie Herkunft und so weiter.So kommt wechselnde
      Solidarität von mir auf,deshalb versuche ich meine und
      eure Informationen im Einklang zu bringen,ohne mir je
      absolut sicher zu sein.Thor Heyderthal würde es dass innere
      Aku Aku nennen so wie ich jeden ein Unrechtsbewusstsein
      zubillige ,sofern es nicht durch gezielte Probaganda versaut
      wird.Ist natürlich nicht leicht zu beschreiben und noch
      schwerer zu Leben ohne Irre zu werden.mfg oktopodius
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 00:02:44
      Beitrag Nr. 261 ()
      "Noch nie hat irgendein armer Bastard einen Krieg gewonnen, indem er für sein Land gestorben ist. Er hat ihn gewonnen, indem er dafür gesorgt hat, daß andere Bastarde für ihr Land gestorben sind."

      General Patton
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 06:50:27
      Beitrag Nr. 262 ()
      VENDETTA IN NAHOST

      Zweimal Israel und zweimal Palästina

      Von Henryk M. Broder

      Wenn die alte marxistische These zutrifft, dass alles erst viel schlimmer werden muss, bevor es besser werden kann, dann stehen dem Nahen Osten wunderbare Zeiten bevor. Schlimmer kann es kaum noch kommen, also müsste es bald wieder aufwärts gehen. Aber ein doppeltes Dilemma macht die Hoffnungen auf Frieden zunichte.


      REUTERS

      Ein palästinensischer Junge auf der Flucht, nachdem er einen israelischen Panzer mit Steinen beworfen hat


      Wahrscheinlicher als die marxistische These ist, dass der Nahostkonflikt einem anderen Muster folgt: dem einer Vendetta in Sizilien, wo am Ende keiner mehr weiß, worum es eigentlich geht, aber das Hauen, Stechen und Morden nicht aufhört, weil keine Seite als erste aufgeben mag. Rational ist der Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern lange nicht mehr zu erklären. Denn erstens handelt es sich um einen relativ kleinen, überschaubaren Krawall in der Provinz, und zweitens wissen beide Seiten genau, wie dieser Konflikt gelöst werden kann. Entweder man teilt die Macht im Lande, oder man teilt das Land.
      Da ein binationaler Staat vom Mittelmeer bis zum Jordan mit Israelis und Palästinensern nicht machbar ist (und, wie binationale Experimente zeigen, auch nicht empfehlenswert), kommt nur eine Teilung des Landes in Frage. Im Prinzip sind sich die Israelis und die Palästinenser darüber auch einig, aber eben nur im Prinzip. In Wirklichkeit denken beide, sie könnten durch Aussitzen bessere Ergebnisse erzielen und wollen nicht wahrhaben, dass sie sich am Ende beide auf der Verliererseite wiedertreffen werden. Genau genommen haben beide schon verloren, sie haben drei Generationen dem Konflikt geopfert, und weil Opfer immer gerechtfertigt werden müssen, werden weitere Generationen geopfert werden, damit die vorausgegangenen Opfer nicht umsonst waren.

      Eine kurze Weile, zwischen der Unterzeichnung des Oslo-Abkommens 1993 und der Ermordung von Jizchak Rabin 1995, sah es so aus, als könnte dieser Teufelskreis mit Vernunft und gutem Willen durchbrochen werden. Aber dann wählten die Israelis Bibi Netanjahu zum Ministerpräsidenten, nachdem die Palästinenser ihre Entschlossenheit, den Konflikt fortzusetzen, mit einer Serie von Terroranschlägen bekundet hatten. Die Geschichte wiederholte sich, nachdem Ehud Barak in das Amt kam. Was immer er Arafat anbot, dem "Präsidenten" war es nicht genug. Barak, nicht nur erfolglos, sondern auch blamiert, wurde abgewählt, nun stehen sich Scharon und Arafat gegenüber, eine schrecklichere Combo kann es nicht geben.

      Scharon als Kapitän, Arafat als Alien

      Das erste Amtsjahr Scharons, der Frieden und Sicherheit versprochen hatte, war das blutigste in der Geschichte Israels, wenn man die Toten der Kriege nicht mitzählt. So wenig Frieden und so wenig Sicherheit gab es noch nie. Auf der anderen Seite gab es noch nie so viel Elend und so viel Gewalt - und so viel Bereitschaft, weiterzumachen.

      Keine Chancen mehr auf Frieden? Diskutieren Sie mit anderen SPIEGEL-ONLINE-Usern!


      Scharon spielt den Kapitän Bligh von der "Bounty", nur dass kein erster Offizier da ist, der ihn entmachten würde, bevor das Schiff auf Grund läuft. Arafat spielt den Alien, der bei der Landung auf der Erde die Kontrolle über sein Raumschiff verloren hat, aber immer noch mit "Kommandeur" angesprochen werden möchte. Er hat vor kurzem in der "New York Times" einen Artikel veröffentlicht (beziehungsweise unter seinem Namen schreiben lassen), in dem er "Verständnis" für die demografischen Bedenken der Israelis äußert und einen "Kompromiss" in der Frage der palästinensischen Flüchtlinge vage in Aussicht stellt.

      Die Siedlungsfrage - Israel mangelt es an Einsicht

      An dieser Frage waren die Verhandlungen in Camp David im Herbst 2000 zwischen Arafat und Barak gescheitert. Das "Recht auf Rückkehr" der inzwischen vier Millionen heimatlosen Palästinenser war für Arafat nicht verhandelbar. Nun würde Arafat mit sich auch über die Flüchtlinge reden lassen. Leider hat er den Artikel keiner palästinensischen Zeitung zum Nachdruck angeboten, so dass der Eindruck bleibt, er halte Fensterreden, die sein eigenes Volk nicht hören soll.

      Umgekehrt hat sich in Israel die Einsicht immer noch nicht durchgesetzt, dass die Siedlungen in den besetzten Gebieten, also Gaza und Westbank, geräumt werden müssen, dass man nicht ungestraft 35 Jahre lang Besatzungsmacht spielen darf, ohne dass die Besetzten irgendwann beschließen, es den Besatzern heimzuzahlen. Dabei gibt es freilich ein Argument, auf das sich die Israelis zu Recht berufen. Der Konflikt wäre auch dann nicht zu Ende, wenn sich Israel auf den Großraum um Tel Aviv zurückziehen würde. Nicht die israelische Präsenz in Hebron, Ostjerusalem und im Jordantal ist die Provokation, die einer friedlichen Lösung im Wege steht, sondern die israelische Präsenz im historischen Palästina. Bis 1967 gab es kein "Großisrael", es gab aber auch keinen palästinensischen Staat in den von Israel nicht besetzten Gebieten, die von Ägypten und Jordanien verwaltet wurden. Im ersten Camp-David-Abkommen von 1979 zwischen Ägypten und Israel wurde auch eine palästinensische "Autonomie" festgeschrieben. Hätten die Palästinenser dieser Lösung zugestimmt, hätten sie heute höchstwahrscheinlich ihren Staat, klein, entmilitarisiert und vermutlich mit Jordanien föderiert, kein allzu pompöses Szenario, aber weit besser als die jetzige Situation.

      Es gibt im israelisch-palästinensischen Verhältnis eine seltsame Parallelität, die den Verdacht begründet, beide Seiten wollen den Konflikt gar nicht beenden. Israel will seinen eigenen Staat haben, aber auch ein wenig Israel in den palästinensischen Gebieten. Rund 200.000 Siedler, die meisten aus den USA eingewandert, bestehen auf ihrem "Recht", zwischen Hebron und Nablus, Jerusalem und Jericho leben zu dürfen. Umgekehrt wollen die Palästinenser ihren Staat in dem Gebiet haben, das Israel räumen muss, aber auch in Israel selbst, indem sie darauf bestehen, dass die Flüchtlinge, die 1948 vertrieben wurden, mit ihren Kindern und Enkeln dorthin zurückkehren sollen, woher sie vertrieben wurden. Zweimal Israel geht nicht, zweimal Palästina auch nicht. Solange Israel die besetzten Gebiete nicht räumt und solange die Palästinenser ihr Recht auf Rückkehr nicht aufgeben beziehungsweise in ein Recht auf Entschädigung umdefinieren, wird der Konflikt nicht gelöst werden, egal was die Amerikaner, die Europäer oder die Marsmenschen unternehmen werden, um die Israelis und die Palästinenser zur Vernunft zu bringen.

      Dabei wäre es so schön, wenn dieser Konflikt gelöst würde, nicht nur damit die Israelis und die Palästinenser endlich normal leben können, sondern damit sich die restliche Welt auch anderen wichtigen Problemen zuwenden kann: der Frage, wem gehört Kaschmir, dem Recht der Kurden und der Armenier auf Selbstbestimmung und dem Frieden in Irland. Schalom allerseits!
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 06:58:20
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.04.02 07:11:08
      Beitrag Nr. 264 ()
      Er war gewählt worden, weil er seinem Volk Sicherheit und Frieden verheißen hatte. Doch seit dem Amtsantritt des Scharfmachers Ariel Scharon im März 2001 eskaliert der blutige Terror in Israel Monat um Monat. Palästinensische Selbstmordattentäter reißen immer mehr Israelis grausam in den Tod.

      Strafexpeditionen und gezielte Hinrichtungskommandos der israelischen Armee steigern Hass zur blinden Wut. Seit der Exekution des Hamas-Führers Abd al-Rahman und der Ermordung des israelischen Tourismusministers Rechawam Seewi brechen alle Dämme. Das Heilige Land wird zur Schlachtbank.


      REUTERS

      Hamas-Aktivist mit Koran


      Die einen grüßen mit Schalom, die anderen mit Salam. Beides entstammt einer gemeinsamen semitischen Sprachwurzel und bedeutet Frieden. Sie leben nebeneinander in einem kleinen Land, das Christen, Moslems und Juden als heilig gilt. Doch vom Frieden waren sie noch nie weiter entfernt. Eine immer brutaler sich windende Spirale von Terror und Gewalt hat alle Hoffnungen auf eine Wende zerstört, die im Sommer 2000 im amerikanischen Camp David schon greifbar nahe schien.

      "Gebt dem Krieg eine Chance", schreit ein verzweifelter Israeli, als nach einem Selbstmordattentat im Dezember mitten in Jerusalem über hundert Menschen in ihrem Blut liegen, zehn von ihnen tot. Das alttestamentarische "Zahn um Zahn" und die arabische "Rache für Rache" haben im zweiten Jahr der zweiten Intifada Israelis wie Araber in den Abgrund gestürzt. Für beide Völker ist kein normales Leben mehr möglich. Israelis trauen sich in ihren Städten kaum mehr auf die Straße, einen Bus zu besteigen, Einkaufen, Essen oder Baden zu gehen, ihre Kinder zur Schule oder zum Spielen zu schicken. Ständige Furcht plagt sie vor mörderischen Anschlägen palästinensischer Fanatiker, die den eigenen Tod als Schritt ins Paradies begreifen, deren Familien dafür von Gesinnungsgenossen reich belohnt werden. Nicht wenige Menschen, die es sich leisten können, verlassen das Gelobte Land, in das kaum noch Touristen kommen. Immer mehr junge Israelis verweigern sogar den Wehrdienst.


      AP

      Israelischer Soldat beim Morgengebet


      Palästinenser, schon in der dritten Generation eingepfercht in Flüchtlingslager oder in von jüdischen Siedlern umzingelten Orten, müssen - ohne Bildung, ohne Arbeit - jede Hoffnung auf eine menschenwürdige Zukunft aufgeben. Schwangere gebären schon mal ihre Kinder vor israelischen Kontrollposten, die sie nicht passieren lassen.

      Die beiden alten Männer an der Spitze, die noch nie miteinander geredet haben, scheinen am Ende ihres Weges. Scharon, der im September 2000 mit seinem provokanten Besuch am Tempelberg die neue Intifada losgetreten hatte, führt Krieg im eigenen Land. Friedensnobelpreisträger Arafat vergab im Sommer 2000 in Camp David die letzte Chance auf einen Ausgleich, als er weitestgehende Zugeständnisse des Israel-Premiers Ehud Barak ablehnte. Amerikas neuer Präsident George W. Bush lässt das unlösbare Problem links liegen. Allein gelassen taumeln die beiden Gegner ins Verderben. "Wir müssen den Sumpf austrocknen, nicht nur Moskitos zerquetschen", fordert Sicherheitsminister Uzi Landau nach den entsetzlichen Blutbädern Anfang Dezember in Jerusalem und Haifa. Palästinenser-Extremisten wollen nur noch die Zerstörung Israels. Für verzweifelte Israelis könnte eine Mauer die letzte Lösung sein, "aber eine aus Stahl", so ein Minister.

      Die Beiträge der beiden Chefunterhändler von Camp David, des Israelis Schlomo Ben-Ami und des Palästinensers Ahmed Kurajji, zeugen von der tragischen Kluft zwischen den beiden semitischen Völkern:


      SCHLOMO BEN-AMI über Friedenschancen für Nahost

      Der Friedensprozess scheiterte nicht am Streit um Land. Israel war bereit, die Besatzung zu beenden. Der Friedensprozess fiel vielmehr zwei Gründungsmythen zum Opfer, bei denen sich die Palästinenser kompromissunfähig zeigten.

      Der eine ist der Flüchtlingsmythos. Indem die Palästinenser auf dem Rückkehrrecht für alle Flüchtlinge beharrten, stellten sie das Existenzrecht Israels in Frage. Der zweite Fallstrick ist ein islamischer Fundamentalismus, der jeglichen jüdischen Anspruch auf die heiligen Stätten, vor allem am Tempelberg, negiert.

      Die palästinensische Führung ist nicht in der Lage, einen vernünftigen Kompromiss mit Israel zu schließen. Das ist die Lehre aus Camp David. Arafat weigerte sich dort, irgendeinen eigenen Vorschlag auf den Tisch zu legen. Er vermittelte uns zudem nicht das Gefühl, dass er irgendwann keine Forderungen mehr an uns habe.

      Der PLO-Chef hat vielmehr klargemacht, dass Israel selbst bei Rückgabe der gesamten besetzten Gebiete nicht mit Frieden rechnen darf. Moralisch und ideell hat er Israels Existenzrecht noch immer nicht anerkannt.

      Mehr als um einen eigenen Staat geht es den Palästinensern offenbar darum, unseren Staat in Frage zu stellen. Nach langen Verhandlungen sehe ich die palästinensische Nationalbewegung als zutiefst tragische Bewegung, die unfähig ist, sich eigene positive Ziele zu setzen.

      Ihr Präsident Arafat ist außer Stande, im Interesse seines Volkes zu einer Lösung des Konflikts zu finden. Er ist das Unglück seines Volkes, unter ihm wächst nichts. Ich halte eine Einigung zwischen uns und den Palästinensern in dieser Generation deshalb für unmöglich. Wir haben im Friedensprozess alles versucht.

      Der einzige Weg, der uns jetzt bleibt, um wenigstens unsere Bürger zu schützen, führt zu einem Übergangsstatus.

      Mein Vorschlag: Israel zieht sich aus dem größten Teil der besetzten Gebiete zurück, das heißt aus etwa 85 Prozent des Westjordanlands und dem gesamten Gaza-Streifen. Zwischen uns und den Palästinensern errichten wir einen Zaun oder meinetwegen eine Art Chinesische Mauer, auf jeden Fall einen Schutz, damit wir sicherer leben.

      Doch dann brauchen wir die Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Denn wir würden die geräumten Siedlungen nicht an die Palästinenser übergeben, sondern sie für eine Übergangszeit unter internationale Verwaltung stellen. Entweder es gibt eine internationale Lösung für den Konflikt, oder es gibt gar keine Lösung.

      Auch neue Verhandlungen mit den Palästinensern sollten unter internationaler Schirmherrschaft stehen. Die Plattform dafür gibt es bereits, den Friedensplan von Ex-US-Präsident Bill Clinton: Land für Frieden, ein Tausch für die Gebiete, auf denen Siedlungsblöcke erhalten werden, eine praktische Lösung für die Flüchtlingsfrage. Jerusalem beherbergt zwei Hauptstädte für zwei Nationen - alle jüdischen Teile Jerusalems, einschließlich der elf nach 1967 gegründeten Viertel, würden zu Israel gehören und alle arabischen zu Palästina.

      Wir wollten diese Grundsätze in Taba umsetzen, die Palästinenser wollten sie ändern. Aber keine israelische Regierung wird je auch nur einen Zentimeter darüber hinausgehen.

      So wie wir am Tempelberg auch nie auf ein zumindest symbolisches Recht verzichten werden. Die Palästinenser sollten endlich zentrale Elemente unseres Glaubens respektieren.




      "Der Premierminister ist depressiv"

      AHMED KURAJJI über das Scheitern von Camp David

      Die Intifada hat gezeigt, dass wir Palästinenser uns unser historisches und international anerkanntes Recht auf ein Ende der israelischen Besatzung und unseren eigenen Staat nicht nehmen lassen. Und wir wehren uns gegen den Vorwurf, wir trügen die Schuld am Kollaps des Friedensprozesses.

      Zu den größten Lügen gehört die Legende von Camp David, die besagt, der israelische Premier Ehud Barak habe den Palästinensern alles angeboten, um Frieden zu schließen. Doch der unersättliche Arafat habe abgelehnt. Die Wahrheit ist, dass auf dem Gipfel etwas verhandelt wurde, das kein Palästinenser annehmen konnte.

      Wir sollten einen Staat bekommen, der in mehrere Kantone unterteilt war, ohne jegliche Kontrolle über unsere Außengrenzen, durchsetzt mit israelischen Siedlungen, Militärblöcken und Pufferzonen. Sogar den Luftraum beanspruchten die Israelis. Noch in 200 Jahren würden wir das zurückweisen. Das Treffen war zum Scheitern verurteilt. Inständig hatte Präsident Arafat den US-Präsidenten Clinton gebeten, noch zu warten. Wir waren bei Vorgesprächen in Stockholm gut vorangekommen, doch unserer Meinung nach noch längst nicht reif für einen Gipfel. Doch Clinton beharrte. "Machen Sie den Versuch", drängte er Arafat, "wenn es misslingt, werde ich der Letzte sein, der Sie hinterher beschuldigt."

      Er tat es dennoch. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ergriff der Mann, der eigentlich unser neutraler Vermittler sein sollte, eindeutig Partei für Israel. Bereits an einem der ersten Tage in Camp David hatte Clinton mich angebrüllt: "Wo ist euer Vorschlag?" Er akzeptierte nicht, dass wir auf den Grenzen von 1967 beharrten.

      Warum sollen wir den Israelis vorschlagen, wo sie uns noch mehr Land abnehmen können? Wir haben den Staat Israel in seinen Grenzen vor dem Krieg von 1967 anerkannt. Wir wollen uns mit 22 Prozent des historischen Palästina begnügen, eine riesige Konzession. Wir sind offen für Modifikationen der Grenzen, doch nur, wenn des fragliche Gebiet in Qualität und Größe ersetzt wird. Dazu war Israel nicht bereit.

      Präsident Arafat bot dagegen sogar an, die Klagemauer von Israel annektieren zu lassen, die uns auch viel bedeutet. Er war bereit, das jüdische Viertel der Altstadt abzutreten, das vor 1967 nicht israelisch beherrscht war, und über den Status von Jerusalem zu verhandeln.

      Seit 1993 setzen wir auf den Friedensprozess. Doch noch immer verweigert uns Israel den Respekt. Jeder ihrer Vorschläge wirkt wie eine großmütige Geste gegenüber einem armen Volk. Israel muss etwas zurückgeben, was uns gehört.

      Doch Premier Scharon hat kein Friedensprogramm. Er will allenfalls ein erneutes Interimsabkommen. Wir aber können keinen Streitpunkt verschieben, weder Jerusalem noch die Flüchtlinge. Ohne Jerusalem gibt es für uns keinen Staat, ohne Jerusalem gibt es keinen Frieden.

      Barak war immerhin so mutig, alle Themen anzupacken. Doch er konnte sie nicht beenden. In Camp David hatte er sich zwei Tage in seiner Hütte eingeschlossen. "Der Premier ist depressiv", wurde uns ausgerichtet.

      Neue Gespräche müssten an den Fortschritten anknüpfen, die wir Anfang dieses Jahres bei den Verhandlungen mit der Regierung Barak in Taba machen konnten. Hätten wir damals weitergemacht - binnen zwei Monaten wäre ein Abkommen möglich gewesen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 07:20:03
      Beitrag Nr. 265 ()
      Und wieder sind die Juden schuld

      Wie mit der Eskalation des Nahost-Konflikts der Antisemitismus auch in Deutschland erstarkt


      Von Heribert Prantl

      Gäbe es Scharon nicht – der Antisemitismus müsste ihn erfinden. Schon lange nicht mehr war Judenhass, derzeit als Antizionismus verkleidet, in Deutschland so salonfähig wie heute. Bei den Palästina- Demonstrationen am vergangenen Wochenende durften sogar die Slogans gebrüllt werden, deretwegen ansonsten Neonazi-Aufmärsche untersagt werden und deretwegen die NPD verboten werden soll: „Judenschweine“, „Sieg Heil“ und so weiter. Es ist so: Ariel Scharon taugt, weil er leibt und lebt und wütet, viel besser als Anlass für antijüdische Affekte als einst die erfundenen „Protokolle der Weisen von Zion“.

      Es gibt merkwürdige Allianzen. Die Demo-Plakate der Hisbollah mit den darauf abgebildeten Maschinengewehren stehen neben den Plakaten mit den Friedenstauben der Ostermarschierer. Postsozialisten, Neonazis und Antirassisten sieht man Seit an Seit. Täuscht der Eindruck, dass etliche Werber für die palästinensische Sache, die fürwahr ehrliche Unterstützung verdient, in Wahrheit weniger für die Palästinenser, als gegen die Juden sind? Viele Redner, jüngst auch die Herren Westerwelle und Möllemann von der FDP, betonen daher beschwörend, dass es doch nicht antisemitisch sei, die Wahrheit zu sagen.

      Die Wahrheit ist in der Tat, dass Israel Terror auch mit terroristischen Mitteln bekämpft. Die Wahrheit ist, dass im Nahen Osten der gewalttätige Fanatismus der einen Seite den anderen entzündet, immer und immer wieder. Die Wahrheit ist aber auch, dass es in Deutschland die Neigung gibt, den Nahost-Konflikt zu Zwecken der Vergangenheitsbewältigung zu instrumentalisieren. Früher wurde deswegen mit Kritik an Israel gespart. Heute wird Israel mit Kritik zugeschüttet. Weil viele die Vergangenheit für bewältigt halten, dürfen auch „die Juden“ wieder kräftig schuld sein. Die Heftigkeit der Kritik an Israel dient – weil Unrecht doch überall Unrecht ist – auch als Beleg dafür, dass wieder Normalität herrsche. Das täuscht. Der Topf mit alten Ressentiments kocht jetzt auf neuen Flammen. Und die berechtigte Kritik an Israel kommt bisweilen so selbstgerecht und belehrend daher, dass man sich wundern muss. Deutschland ist ein Land, das vor 25 Jahren auf den Terror der RAF mit Hysterie und Ausnahmezuständen reagiert hat. Im Terror- Gebirge, das sich in Israel auftürmt, wäre dieser RAF-Terror nur eine kleine Zacke. Der RAF-Terror hat sich, was ihn nicht besser macht, nicht gegen die breite Bevölkerung gerichtet; aber gleichwohl wurde auch die breite Bevölkerung von Panik erfasst.

      Man verfrachte in einem Gedankenexperiment die deutsche Bevölkerung nach Israel. Das Land Hessen ist, von Größe und Einwohnerzahl, mit Israel vergleichbar. Man umstelle also das Land Hessen mit Feinden und setze die Bevölkerung täglich neuen Attentaten aus – überall: Marktplatz, Omnibus, Straßencafé, Schule, Kindergarten, Einkaufszentrum. Wie würde dann reagiert werden? Die Antwort darauf macht die israelische Politik nicht besser, sie hilft auch nicht, den Nahost-Konflikt zu lösen. Sie hilft aber gegen neue deutsche Präpotenz.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 08:07:28
      Beitrag Nr. 266 ()
      "Attentate sind die Waffe der Armen"


      Palästinenser-Sprecherin Hanan Aschrawi über Selbstmordanschläge, den Powell-Besuch und das Ende der Ära Arafat






      WELT am SONNTAG: Arafats Chefunterhändler Saeb Erekat sagte, dass die Autonomiebehörde praktisch nicht mehr existiert.

      Hanan Aschrawi: Die Institutionen der palästinensischen Autorität, insbesondere die Sicherheit, die Ministerien, selbst die Infrastruktur, die Wirtschaft sind alle zerstört. Und wenn der Präsident als Geisel in seinem eigenen Quartier gehalten wird, ist es schwer, überhaupt noch von einer palästinensischen Autorität zu sprechen, die Dienstleistungen anbietet oder das Volk repräsentiert.

      WamS: Nichts funktioniert also mehr?

      Aschrawi: Die Menschen befinden sich in einem Gemütszustand des Überlebens. Sie versuchen, während der Belagerung, des Bombardierens und der Ausgangssperre, ohne Wasser, Strom und Telefon, ihre seelische Gesundheit zu bewahren. Ich habe Zweifel, ob irgendeine Regierung in der Welt, geschweige denn eine relativ neue und kleine Autorität, unter diesen Umständen funktionieren könnte.

      WamS: Sind Sie in Kontakt mit Arafat?

      Aschrawi: Ja, aber in den letzten Tagen war es sehr schwierig, ihn telefonisch zu erreichen, weil die Israelis sogar die Handys durch Störfunk unbrauchbar machen. Mir gelang es, über andere Leute Kontakt aufzunehmen.

      WamS: Es wird viel über das Ende der Ära Arafat spekuliert. Sind die Palästinenser denn bereit für einen Wechsel?

      Aschrawi: Lange Zeit gab es innere Bewegung und viele oppositionelle Gruppen. Wir sind eine pluralistische, kritische Gesellschaft, die Demokratie und Transparenz verlangte. Aber es war letztlich Scharon, der Arafat aufrechterhielt. In dem Augenblick, wo Scharon sagte, dass Arafat irrelevant sei, wurde er sehr relevant. In dem Augenblick, wo er versuchte, ihn zu entlegitimieren, wurde er nur noch legitimer. So ist Arafat noch viel mächtiger, respektierter und symbolischer geworden.

      WamS: Was halten Sie von US-Vermittler Zinni?

      Aschrawi: Zinni versucht, alle Last den Palästinensern aufzuerlegen, indem er von den Palästinensern verlangt, einen Waffenstillstand zu deklarieren, die Sicherheitskooperation wieder aufzunehmen, die Sicherheitsgremien wieder zu beleben, ohne Garantien, dass Israel seine Verpflichtungen erfüllt.

      WamS: Was sagen Sie zum Besuch von US-Außenminister Powell?

      Aschrawi: Der Besuch von Powell kommt verspätet. Bush benötigte eine ganze Woche, ehe er sich äußerte. Und dann schickte er Powell auf einem sehr großen Umweg hier her. Scharon hat das natürlich als eine Lizenz zum Töten verstanden, um die Plünderungen und das Blutbad fortzusetzen. Solange Powell nicht mit einem klaren Plan und dem Willen kommt, einzugreifen, internationale Beobachter oder Truppen zu akzeptieren, wird er keinen Erfolg haben.

      WamS: Sie waren Sprecherin der Arabischen Liga. Was erwarten Sie von den Arabern?

      Aschrawi: Ich glaube, dass die Araber eine sehr klare Botschaft abgeben könnten. Nämlich, dass man nicht akzeptieren kann, was mit den Palästinensern geschieht. Der erste Schritt wäre, jegliche Kontakte mit Israel abzubrechen. Nicht nur die nicht-diplomatischen Beziehungen, wie Ägypten es getan hat, sondern alle Beziehungen. Das heißt, die diplomatischen Vertretungen zu schließen und eine Botschaft auszusenden, dass ein Krieg gegen die gefangenen Palästinenser Krieg gegen alle Araber bedeutet. Wir erwarten ein sofortiges Handeln.

      WamS: Menschenrechtrechtsorganisationen wie Amnesty International haben die palästinensische Taktik der Selbstmordattentate aufs Schärfte verurteilt. Angriffe auf Zivilisten widersprächen allen Konventionen und Menschenrechten. Wie stehen Sie dazu?

      Aschrawi: Ich sehe das nicht isoliert, sondern im Kontext. Jahrzehntelang wurden Millionen von Palästinensern ungestraft getötet. Ich habe das Grauen gesehen. Aber ich habe nicht gesehen, wie die Welt es verurteilt hat. Die Welt hat einen doppelten Standard geschaffen, bei dem die Palästinenser zu Freiwild erklärt und die Israelis behandelt werden, als stünden sie über dem Gesetz. Sie hat eine Okkupation zugelassen, was die schrecklichste und abscheulichste Form von Terror und Gewalt ist. Und dann beschuldigen sie auch noch die Opfer. Das treibt Palästinenser in die Verzweiflung und macht sie zu Selbstmordattentätern. Die Selbstmordattentate sind zur Waffe der Armen in der Dritten Welt geworden, die keine F-16 besitzen, keine Panzer, keine Kampfhubschrauber, um in einer "zivilisierten" Weise zu bombardieren und ungestraft zu töten. Das ist genauso Terror. Wenn aber ein junger Mann oder eine junge Frau den eigenen Körper in eine Waffe verwandelt, dann sollte man sich fragen: Warum?

      WamS: Sie rechtfertigen also die Selbstmordattentate als legitime Waffe der dritten Welt?

      Aschrawi: Ich habe immer das Töten unschuldiger Zivilisten bedauert. Aber ich möchte daran erinnern, dass die Welt nie das Töten unschuldiger Palästinenser bedauert hat. Deshalb haben Palästinenser begonnen, anderen das anzutun, was ihnen angetan wurde. Wir haben wiederholt gesagt: Tut das nicht. Aber Sie können nicht von jedem Palästinenser erwarten, über Nacht ein Jesus Christus zu werden.

      Das Gespräch führte Ulrich W. Sahm.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 22:12:55
      Beitrag Nr. 267 ()
      genya,

      ein Lob für Deine Quellen. Sie sind wirklich erstklassig!!
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 22:14:09
      Beitrag Nr. 268 ()
      Harry_Schotter,

      zur Erinnerung Deine #192:


      #192 von Harry_Schotter 11.04.02 02:50:12 Beitrag Nr.: 6.079.319 6079319
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      @#190 von Carlo Disagio

      Was ich mit meinen Auszügen aus dem Spiegelartikel bezwecken wollte, war die Abkehr vom Schwarz-Weißdenken a`la, "Die Eigenen sind edel und gut aber der Feind ist grausam und frisst kleine Kinder."
      Meine Betonung nach den Sternausschnitten lag eigentlich auch immer auf das Wörtchen: "nur" !



      "Meiner Meinung nach hat Israel vollkommen nachvollziehbar gehandelt..............."

      Ja, das stimmt.Das muss ich konsternieren.
      Das gilt aber auch für die andere Seite.Nicht für die verbalen und faktischen Grausamkeiten.Aber für den Willen
      sich zu wehren schon.

      Was erwartest du eigentlich von den Palästinensern.Sollen sie zuschauen, wie immer mehr Menschen in ihr Land einwandern, sie majorisieren und am Ende, sie(die Palästinenser) in ihrem(jüdischen)Staat beherrschen ???
      Sollen sie und mit ihnen die arabischen Ländern vor Freude
      über die Besitznahme ihres (heiligen)Landes, das ihne so viel bedeutet Jubeln ???
      Das ist doch gegen alle menschlichen Verhaltensweisen, daß man soetwas stoisch hinnimmt.

      Würdest du hinnehmen, daß jedes Jahr Millionen Muslems illegal nach Deutschland einwandern und am Ende einen islamischen Gottesstaat konstituieren ???
      Nein, das würdest du mit Sicherheit nicht.Ich glaube du würdest sogar Gewaltmittel gegen die illegalen Immigranten gutheißen.

      Also, wo ist der Unterschied ??

      Sag bitte nicht, die Israelis haben dort vor 2000 Jahren gelebt, weil du mit diesem Argument deine eigene Argumentation in Posting #190 untergräbst.

      Denn du hast geschrieben: "Es ist durchaus üblich, als Ausgleich für die entstandenen Kriegsschäden Territorien des Kriegsgegners zu vereinnahmen"

      Richtig !!!

      Im Jahre 70nChr. hatte der jüdische Provinzbevölkerung sein Territorien an Rom verloren, weil die Römer ua. Kompensation für den "Ärger", den die Juden gemacht haben, wollten.Also, wie du siehst, galt schon damals diese zynische Maxime.

      Und Jetzt ???

      Die Juden hatten ihr Land wie die Palästinenser verloren.
      Also müssten sie sich doch wie die Palästinenser damit abfinden, oder ??
      Nach deiner Logik schon !!!


      Eine Zuwanderung nach Palästina hätte nur mit Zustimmung der dortigen Bevölkerung geschehen können.So wie es auch heute nur mit der Zustimmung der israelischen Bevölkerung eine Rückkehr/Rückwanderung der palästinensischen Flüchtlige geben kann.
      Aber man hatte es lieber mit Gewalt gemacht.Und die erzeugt leider wiederum Gewalt.Usw, usw, usw


      Und was ist, wenn einmal das Pendel auf die andere Seite schlägt ???
      Wenn die Araber israelisches Territorium vereinnahmen ???
      Dann müsste es, nach deiner Meinung, ja auch Rechtens sein.


      Was ich aus deinen Postings glaube herauszulesen, ist eine Einstellung, daß du den Palästinensern kein Recht zugestehst
      ihre Interessen zu vertreten.
      Warum eigentlich nicht ???
      Haben sie keine Interessen, die du ihnen zubilligst ??
      Sollen sie einfach gehorchen, sich der Übermacht beugen und ansonsten die Klappe halten ???


      Sicher haben die Palästinenser auch viele Fehler gemacht.
      Hätten sie nicht mit Gewalt gegen die Staatsgründung Israels rebelliert, sie wären wohl noch alle im Land.Und
      wenn sie nicht die jüdische Einwanderung verhindert hätten,
      wäre das Verhältnis Juden zu Muslems heute in Israel und in den besetzen Gebieten in etwa 50:50.
      Aber das sagt garnichts.Das Verhältnis palästinensische
      Flüchtlinge zu "eingeborenen" jordanischen "Ureinwohnern" soll heute 60:40 bzw. 70:30 sein.Und trotzdem sind sie in dem Land nur geduldete Bürger zweiter Klasse.Igendein israelischer Ministerpräsidet hatte mal vor Jahren gesagt, daß die Palästinenser keinen eigenen Staat brauchen, weil sie in Jordanien ja schon die Mehrheit stellen und sie dieses Land als "ihren" Staat ansehen sollten.So kann man es natürlich auch drehen.


      Klar ist der Stern Artikel, im Sinne der Palästinenser, einseitig.Er berücksichtigt aber auch israelische Sichtweisen.Ich denke, er ist aber nicht viel tendenziöser
      als andere Artikel, die hier reinkopiert wurden.

      Wenn du meinst, daß die zitierten Aussagen, vorallem die mündlichen Aussagen der israelischen Politiker falsch sind, wäre ich an der anderen Version sehr interessiert.


      Noch ein Wort zu Sharon und seinen Siedlungen.Den Plan 2010
      ist ein Faktum.Es sei denn, der Stern hat gelogen.
      Klar ist er irgendwo Unfug.Aber ca. 400tausend Siedler gibt
      es in den Gebieten schon.Fehlen also noch 2,2 Millionen Menschen.Woher er die herbekommen will, weiß ich auch nicht.Falls es aber dazu kommt, würden die Israelis auch im Westjordanland die Palästinenser majorisieren, da dort in etwa 2 Millionen Araber wohnen.

      Was für eine Doppelmoral !!!

      Die palästinensischen Flüchtlinge dürfen nicht alle in das Kernland Israel, weil sonst die Musleme/Araber die Juden majorisieren würden, aber umgekehrt, wenn die Juden die Musleme/Araber majorisieren, das ist dann in Ordnung, das ist dann kein Problem.

      (Im Kontext= Majorität: Bevölkerungsmehrheit stellen/Majorisieren: Über die Bevölkerungsminderheit bestimmen)


      Ich habe im übrigen nie verstanden, warum man Siedlungen aus
      Sicherheitsaspekten in den besetzten Gebieten baut.
      Dort wohnen doch praktisch nur Zivilisten mit Frauen und Kindern.Warum setzt man dann diese Menschen einer derartigen militärischen Sicherheitsgefahr aus ???
      Wenn man sein Land gegen Unbill schützen will, dann wären Militärstützpunkte doch angebrachter, oder ???
      Vorallem, wenn man bedenkt, daß die Siedlungen nicht das Kernland schützen, sondern man jetzt seine ganze Kraft für den Schutz der Siedlungen aufbringen muss.



      Ps. Wenn Ben Gurion von: "............liquidieren wir Transjordanien, und dann wird Syrien fallen.........."
      redet, dann klingt das in meinen Ohren mehr nach Eroberung, Landnahme und Großisrael, als nach Heimatverteidigung.Aber das ist Geschmacksache.Vielleicht sind die drei Sätze von Ben Gurion vom Stern auch aus dem Gesamtzusammenhang gerissen.Wer weiß.






      ........................
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 22:19:48
      Beitrag Nr. 269 ()
      WamS: Sie rechtfertigen also die Selbstmordattentate als legitime Waffe der dritten Welt?

      Aschrawi: Ich habe immer das Töten unschuldiger Zivilisten bedauert. Aber ich möchte daran erinnern, dass die Welt nie das Töten unschuldiger Palästinenser bedauert hat. Deshalb haben Palästinenser begonnen, anderen das anzutun, was ihnen angetan wurde. Wir haben wiederholt gesagt: Tut das nicht. Aber Sie können nicht von jedem Palästinenser erwarten, über Nacht ein Jesus Christus zu werden.


      "Bedauern" und "Verurteilen" sind 2 paar Schuhe. Und diese Frau gilt ja noch als eine gemäßigte Vertreterin. Auch sie entschuldigt und rechtfertigt jetzt die Terroranschläge.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 22:30:28
      Beitrag Nr. 270 ()
      Moment, Xylophon, nicht so schnell.

      Ist Dir aufgefallen, daß sie "bedauern" (was ich an sich auch für unangemessen halte) aber gleichfalls für die getöteten Palästinenser verwendet?
      Wenn sie für Israelis "bedauern", für Palästinenser "verurteilen" benutzen würde, wäre die Sache klar, aber so sieht es mir eher nach "ausgeglichen" verkehrter Wortwahl aus.

      DM
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 23:14:28
      Beitrag Nr. 271 ()
      Folgende Äußerungen meinerseits zu Deiner soeben noch mal eingeposteten #192:

      Ich glaube nicht, dass ich (und all die anderen Menschen, die sich in den Threads für Israel einsetzen) auf einem Auge blind bin. Selbstverständlich sehe ich eine ganze Reihe von Ungerechtigkeiten und Menschenrechtsverletzungen auf Seiten der Israelis.

      In der reinen Tatsache moralischen Fehlverhaltens stehen sich beide Seiten sicherlich in Nichts nach. Ich räume gerne ein, dass ich die von mir "erkannten" Verfehlungen der Israelis nicht in den Mittelpunkt meiner Postings stelle. Ich brauche das auch nicht, das tun andere zur Genüge, denen man eher vorwerfen kann, auf einem Auge blind zu sein als mir selbst.

      Trotzdem gibt es keinen Zweifel, dass meine Sympathien sehr einseitig den Israelis gehören.

      Zum einen müsstest Du meiner Meinung nach die besondere Situation Israels stärker in Deine Bewertung einfließen lassen. Denn es handelt sich ganz offensichtlich nicht um ein Staatsvolk, dass in Frieden lebend Großmachtsträume realisieren wollte. Israel hat definitiv die ganzen Jahre bis zum Friedensschluss mit Ägypten um seine nackte Existenz gekämpft.

      Glaubst Du wirklich, die Araber inklusive der Palästinenser hätten sich nach einem Sieg´mit der marginalen Versetzung von Grenzzäunen zufriedengegeben, um die ein oder andere Ungerechtigkeit auszugleichen???????

      Du weißt selbst, dass sie das Staatsgebilde Israel ausgelöscht hätten! Was mit den Juden geschehen wäre, darüber will ich nicht spekulieren.

      Kann ich an ein solches Volk dieselben hohen Maßstäbe anlegen, die ich in einer durch die Nato geschützten Bundesrepublik für selbstverständlich halte? - Doch wohl kaum.

      Zum anderen hatte ich zu jedem Zeitpunkt der historischen Entwicklung arge Probleme mit der Rolle und Methodik der Palästinenser.

      Kannst du mir wenigstens eine sinnvolle Friedensinitiative der Palästinenser benennen. Oder einen Zeitraum, in dem nicht wenigstens eine machtvolle palästinensische Organisation zur Vernichtung Israels aufgerufen hätte?

      Zur Erinnerung: Die PLO hat 1965 in ihre Gründungscharta geschrieben, dass sie die Vernichtung Israels zum Ziel hatte. Arafat hat sich (hat er es je verinnerlicht?) 1995/96 in gewisser Weise davon distanziert, zu diesem Zeitpunkt hatte leider längst die Hamas einen hohen Einfluss in den Palästinensergebieten, die genau diese Vernichtung Israels zu ihrem großen Dogma erklärt hatte.

      Ist es ein Wunder, dass die Errichtung der autonomen Gebiete sofort durch massiven Terror mit zahlreichen Toten auf Seiten der Israelis begann (Frühling 1996). Dabei hatte die gesamte Weltgemeinschaft echte neue Hoffnung entwickelt. Aber die wurde in aller Schnelle weggebombt:

      """

      Am 19. Sept. 1995 einigten sich A. und Peres in Taba auf einen Interimsvertrag, der u. a. die Ausweitung der palästinensischen Autonomie im Westjordanland, den Rückzug der israelischen Armee, die Übergabe der Zivilverwaltung an die Palästinenser und die Organisation von Wahlen regelte, aber auch die Streichung jener Artikel in der PLO-Charta in Aussicht stellte, in denen zur Vernichtung Israels aufgerufen wird. Am 24. Sept. wurde der Vertrag paraphiert, am 28. Sept. 1995 von A. und Rabin in Washington feierlich unterzeichnet. A.s persönliches Engagement im Nahost-Friedensprozeß unterstrich sein Verhalten nach der Ermordung des israelischen Premiers Rabin, der am 4. Nov. 1995 nach einer Friedensdemonstration in Tel Aviv dem religiös motivierten Mordanschlag eines rechtsextremistischen jüdischen Studenten zum Opfer fiel. A. verzichtete zwar aus Sicherheitsgründen auf Teilnahme an den Beisetzungsfeierlichkeiten, überraschte wenig später aber mit einem Kondolenzbesuch bei der Witwe des Ermordeten.

      Am 20. Jan. 1996 fanden die mit Spannung erwarteten ersten palästinensischen Wahlen statt, bei denen die Bevölkerung aufgerufen war, Präsidenten, Legislative und Exekutive der Palästinensischen Interims-Selbstverwaltung zu wählen. Die Wahlen überraschten durch eine unerwartet hohe Wahlbeteiligung von rd. 90 Prozent im Gaza-Streifen und einigen Westuferstädten, während in Ostjerusalem und Hebron nur knapp 30 Prozent erreicht wurden. Beobachter bescheinigten der palästinensischen Bevölkerung ein erstaunliches Maß an Disziplin und Demokratieverständnis. Boykottaufrufe linker und radikalislamischer Gegner A.s wurden damit weitgehend ignoriert. Bei der Wahl zum Präsidenten des Autonomierates fielen 87,1 Prozent der Stimmen auf A., seine einzige Gegenkandidatin, Samiha Chalil, erhielt 9,62 Prozent. Von den 88 Sitzen des Autonomierates entfielen 50 auf Kandidaten von A.s Fatah-Bewegung. Der Wahlausgang schuf eine neue politische Realität in der Nahostregion und wurde als wichtiger Schritt in Richtung auf einen unabhängigen Palästinenserstaat gewertet. Eine wirksame Kontrolle des Terrors unversöhnlicher fundamentalistischer Palästinensergruppen war damit allerdings noch nicht garantiert.

      Das zeigte sich wenige Wochen später, als im Febr./März 1996 bei Bombenanschlägen der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas rd. 50 Menschen in Israel starben. Israel reagierte darauf mit einer erneuten Abriegelung der Palästinensergebiete mit erheblichen Folgen für die wirtschaftliche Situation der autonomen Gebiete. Die Attentate ließen auch die schwierige innenpolitische Lage A.s deutlich werden, für den eine effektive Bekämpfung der palästinensischen Terrororganisationen mit der Gefahr eines Bürgerkrieges verbunden ist, betätigt sich die Hamas doch nicht nur als Terrororganisation, sondern auch als eminent wichtige Hilfsorganisation, die mindestens 95 Prozent ihres Jahresetats von 60 bis 70 Mio. US$, der zu 85 Prozent ausländischen Spenden entstammt, für soziale Dienste in den Palästinensergebieten zur Verfügung stellt. Die Verhaftung von mehr als 100 Fundamentalisten durch die palästinensischen Behörden wurde deshalb mit Skepsis aufgenommen. Mehr Impulse erhielt der Nahost-Friedensprozeß durch den Antiterror-Gipfel vom 13. März 1996 im ägyptischen Scharm el Scheich, bei dem 29 Monarchen, Präsidenten und Regierungschefs den Terrorismus mit scharfen Worten verurteilten und seine Bekämpfung über alle Grenzen hinweg forderten.

      Ausschnitt aus einer Arafat-Biographie

      """

      Harry_Schotte, muss man denn von den Palästinensern gar nichts erwarten? Haben sie das Recht auf Gewalt in jeder Situation, in jeder Art und Weise?

      Muss sich terroristische Gewalt, die an sich schon abzulehnen ist, in derart grausamer Weise gezielt gegen die Zivilbevölkerung richten? Sogar die einzige mir bekannte Terrororganisation auf der Welt, die ebenfalls mit Selbstmordattentätern operiert, dies sind die Tamilen auf Sri Lanka, hat ihren Terror nie gegen die Zivilbevölkerung gerichtet, sondern stets auf das Militär und die Politik.

      Und es gab wohl noch keine terroristische Organisation, die selbst zu Zeiten von Waffenstillstand und Verhandlungen unvermindert weiterbombte.

      Wie soll je etwas erreicht werden, wenn die Antwort sowieso nur aus Bomben und aus nichts anderem besteht?????

      Ich gebe zu, für mich sind die Palästinenser ein Rätsel. Sie scheinen - das ist natürlich meine ganz persönliche Meinung - längst kein Interesse mehr am eigenen Staat zu haben.

      Ahnen sie, dass es ihnen im Frieden genauso schlecht gehen wird wie im Krieg? Zumindest kann ich mir - bei diesem Ausmaß an unkontrolliertem Bevölkerungszuwachs - ein funktionierendes palästinensisches Staatsgebilde mit einer florierenden Wirtschaft nicht vorstellen.

      Um Deine Frage auch beantwortet zu haben:

      Es wäre prinzipiell vorstellbar, dass ich selbst Terror als Freiheitskampf toleriere.

      - Er sollte sich aber in nachvollziehbarer Weise gegen diejenigen richten, die auch selbst Gewalt ausüben.
      - Er dürfte nicht auf die maximale Anzahl von Toten (und durch Splitter Schwerverletzte) ausgerichtet sein, sondern müsste eine gewisse Intelligenz in der Zielwahl aufweisen. -- Er müsste nachvollziehbare Zielsetzungen verfolgen (die physische Vernichtung eines anderen Volkes gehört nicht dazu).
      - Er müsste auch Phasen des Stillstands kennen (wie die Israelis es machen: Gewalt gegen Gewalt, aber zumindest zeitweise Gewaltfreiheit, insbesondere bei Verhandlungen).

      - Und noch meine Hauptforderung: Bevor ein Volk zum bewaffneten Freiheitskampf übergeht, sollte es sich erst in den anderen Möglichkeiten einer Konfliktlösung versuchen.

      Gilt ein einziger dieser Punkte für das, was die Palästinenser anrichten??????
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 23:16:44
      Beitrag Nr. 272 ()
      #267 Früher sagte man ,alle Wege führen nach Rom.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 23:18:25
      Beitrag Nr. 273 ()
      Ohhh, Ihr habt ja schon wieder weiterdiskutiert.....

      Nur zur Klarstellung:

      Meine #271 ist als Antwort auf Harry_Schotters #192 gedacht, die ich in der #268 nochmals zur Erinnerung gepostet habe.


      Kompliziert............
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 02:07:23
      Beitrag Nr. 274 ()
      @#254 von xylophon


      Vielleicht kann man sich ja darauf einigen, daß man sagt: Wenn einem Menschen seine Rechte(auch das Recht seine Interessen und Rechte zuvertreten) mit Gewalt genommen werden, hat er das Recht, als Ultima Ratio, seine Belange auch mit Gewalt einzufordern.Diese Gewalt muss aber zielgerichtet und angemessen sein.Das heißt, sie darf nur den Verursacher der Entrechtung treffen und die Antwort darf von ihrem Ausmaß nicht größer sein, wie der Umfang des violenten Angriffs.(Es gibt, glaube ich, sogar einen Grundgesetzartikel zum Wiederstandsrecht mit Gewaltmittel in der deutschen Vefassung.Dieses Recht basiert unter anderem auf die "terroristischen" Bombenattentate auf Adolf Hitler)

      Dieses Recht fordert so ziemlich jeder Mensch und jeder Staat ein.Das ist legitim.Auch die USA und Israel
      beziehen sich darauf, wenn sie es in Anspruch nehmen.Daher habe ich mich ein wenig über die "ghandischen" Anwandlungen des amerikanischen Journalisten gewundert.Denn es ist sehr schwer mit friedlichen Mittel zu einer Lösung zu kommen, wenn das Gegenüber einmal das Tabu der Nichtanwendung von Gewalt gebrochen hat.



      Der Vietnamkrieg der Amerikaner wurde ja deshalb diskreditiert, weil das US-Militär nicht zielgerichtet
      genug vorgegangen ist, indem sie auch absichtlich unschuldige Zivilisten und gefangene Vietkong getötet und misshandelt und zudem unverhältnismäßige Mittel, wie Napalm und Agent Orange, eingesetzt hat.
      Diesen "schmutzigen" Krieg, wo "Gut" und "Böse" verwischt wurde, wollte die amerikanische Öffentlichkeit, neben anderen profaneren Gründen, nicht.


      In Golfkrieg, im Kosovokrieg und im Afghanistankrieg hingegen, hatte man die Grenzen der Zivilisation eingehalten, indem man die unschuldige, betroffene Zivilbevölkerung so weit wie möglich geschont und nur Waffen eingesetzt hat, die der Lage angemessen waren(obwohl man da streiten kann), indem man zum Beispiel auch auf atomare, biologische und chemische Kampfmittel verzichtet hat.



      "Es ist einfach nur blinder Haß und dessen rücksichtsloses Ausleben"

      Ja auch.Aber vorallem sind die Selbstmordattentate, für mich, eine kühl kalkulierte Waffe.
      Aber eine illegitime Waffe, weil sie weder zielgerichtet, noch angemessen ist.Und zynisch obendrein, weil der verblendete junge Mensch sicherlich ein sinnvolleres Leben führen könnte, als das einer menschlichen Kanonenkugel.

      ..........

      @#268 von Carlo Disagio

      :confused::)

      ......

      H_S
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 02:23:25
      Beitrag Nr. 275 ()
      Hoppla, ich hatte garnicht "#271 von Carlo Disagio" von dir gelesen.

      Aber ich glaube Posting #274 beantwortet deine Fragen schon fast.
      Ich kann nicht alles, was die Palästinenser machen, gutheißen.Genauso wenig wie du, wahrscheinlich, alles gutheißt, was die Israelis machen.Wir beide sind ja nur Zuschauer und nicht Handelnde mit Macht und Einfluss und können daher nicht eingreifen. So müssen wir eben alles so nehmen, wie es kommt.


      :)


      H_S
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 08:17:36
      Beitrag Nr. 276 ()
      @harry-schotter:
      man muss "es nicht einfach so hinnehmen, wie es komme"

      wenn man das tut, legalisiert man den Terror als ein "normales" Mittel der Politik.

      Und ehe man sich versieht, trifft es einen selbst, egal, ob man Christ, Jude, Moslem oder Buddhist sei.

      Egal, wie fanatisch oder unnachgiebig der hier so kritisierte "Kriegstreiber" Sharon ist, tut er jedenfalls das, was die Bevölkerung eines JEDEN Staates ZUALLERERST von ihrem legal gewählten Premierminister erwarten darf -

      er versucht, sie gegen MASSENMORD zu schützen.

      Er geht dabei sehr sehr "hart" gegen seine Feinde vor, aber erwarten wir von ihm in einer solchen Situation, dass er als Antwort auf den UNMENSCHLICHSTEN Terror an den Frauen und Kindern stattdessen "dämlich labern" oder Petitionen an die UNO unterschreiben soll???


      Hätten die deutschen Politiker auch nur einen winzigen Bruchteil dieses doch so von ihnen als selbstverständlich zu erwartenden Verhaltens gezeigt, würden die Behörden jetzt in Tunesien den, wie es scheint, zur Vertuschung freigegebenen Mord an 11 deutschtschen Zivilisten, ganz anders aufklären müssen...


      Man kann jetzt noch so oft das an den Palästinensern begangene Unrecht der Vertreibung, der täglichen Restriktionen und Demütigungen, der Erniedrigung und Stolzverletzung noch so oft als Gegenargument anführen, dies
      ALLES legitimiert NOCH LANGE NICHT jeglichen Terror gegen die Zivilbevölkerung, und schon gar nicht als Mittel der Politik.

      Wenn ich ich das an den Palästinesern begangene Unrecht verurteile, MUSS ich im GLEICHEN SATZ auch ihre Terrormethoden verurteilen.
      Aber das tun weder die proarabisch eingestellte Politiker, die UNO, die EU noch selbst, und ZUALLERERST, die politischen Vertreter der Palästinenser selbst, die wie eine Ashrawi sich eine politische und keine militärische Lösung zu wünschen scheint!!!

      Und dazu noch meine Antwort an dich aus einem anderen Thread, reinkopiert:


      Wir als Europäer, nach ca 300 Jahren Aufkärung, mit unserem rationalen Denken, diskutieren und argumentieren, wir schlachten einander, wenn es nur irgendwie anders geht, nicht ab, weil der jeweils Andere eine andere Meinung habe, und führen nicht Krieg gegeneinander, egal, woher wir stammen und welcher Religion wir auch angehören, jedenfalls nicht nach den furchtbaren Massakern des IIen Weltkriegs und angesichts der unglaublichen ethnischen Kriege in "Postjugoslavien"
      .
      Dasselbe gilt für Amerika und Israel, Sharon hin oder her, das muss man einfach endlich akzeptieren!

      DAS ist eine NORMALE MENSCHLICHE KULTUR!!!

      Die arabischen und andere islamische Massen, anscheinend in den meisten ihrer Länder, aber auch in den jeweiligen "Gastländern" (Frankreich, Deutschland, Belgien usw.) schmeissen lieber Steine auf Touristen, verbrennen Kirchen und Synagogen (oft mit den innerhalb sich noch befindenden Menschen!!!), sprengen Züge und Flugzeuge in die Luft, benutzen Jumbo-jets inkl. der Passagiere darin als fliegende Bomben gegen mit Menschen vollbesetzte Wolkenkratzer, verprügeln Frauen auf der Strasse, die zufällig einen Davidstern tragen oder junge Männer, die wie gläubige Juden aussehen, die ihnen jedoch NICHTS getan haben, überziehen die Strassen, Busse und Cafes in israelischen Städten lieber mit einem Massenmord ohnegleichen, anstatt doch lieber gegen die "verhasste
      israelische Armee" direkt vorzugehen, zerstören Kulturgüter und Zeugnisse anderer Religionen (Buddhastatuen, alte Gotteshäuser etc.),
      und verharmlosen, relativieren, verniedlichen und verleugnen das im Nachhinein auch noch dazu!!!

      Wenn man sie so hört, könnte man denken, dass die ganze Welt sich in zwei Teile spaltet:

      in einen christlich-hinduistisch-buddhistisch-judischen auf der einen Seite, der eigentlich relativ friedlich leben möchte und von sich aus keine Probleme mit den Moslems haben will, und
      in einen Anderen, unter dem Banner des Islam, der hasserfüllt und wütend den ersten Teil der Welt für sämtliche Verbrechen und Ungerechtigkeiten, die es in dem moslemischen Teil der Welt gibt, nicht nur verantwortlich macht, sondern auch bestrafen will und, wenn es ihnen nur irgendwie möglich erscheint, auch "tut"...



      und noch ein frisches Beispiel des jeweils total konträren Verhaltensmusters der beiden "Teile":



      Geteilte Wut, geteilte Solidarität



      1.500 Menschen demonstrieren am Sonntag Solidarität mit Israel, 10.000 am Tag davor Solidarität mit Palästina. Von Verständnis für die andere Seite ist keine Rede mehr, wie die Geschichte eines Transparents einer Erlanger Friedensgruppe zeigt
      Von Uwe Rada

      "Es gibt einen zunehmenden Antisemitismus", sagt Sanem Kleff. "Die Schicht, die ihn bisher verdeckte, ist ziemlich dünn." Die stellvertretende GEW-Vorsitzende verweist auf die zahlreichen Diskussionen mit ihren Lehrerkollegen, die sie teilweise erschreckt hätten. "Die wussten von Anfang an, wer schuld ist: Israel, die USA, der Imperialismus. Der Konflikt im Nahen Osten interessiert die gar nicht, auch nicht die Solidarität mit den Palästinensern. Was ist das anderes als Antisemitismus?"

      Sanem Kleff ist unterwegs zur Demonstration gegen Antisemitismus und Solidarität mit Israel, die am Sonntagnachmittag am Hackeschen Markt stattfindet. Sie ist unterwegs mit gemischten Gefühlen. "Ich habe keine Lust, hier für Scharon zu demonstrieren", sagt sie, als sie am Bahnhof Hackescher Markt die S-Bahn verlässt. Auf dem ersten Transparent, das sie sieht, steht "Shalom, not Sharon". Sanem Kleff ist erleichtert.

      Es sind vielleicht 1.500 Menschen, die dem Aufruf einer Studentengruppe und einem Bündnis verschiedener Gruppen und Institutionen folgen, dem sich auch die Jüdische Gemeinde angeschlossen hat. Zwar habe es, erklärte einer Sprecherin, einige Kontroversen um das Motto "Solidarität mit Israel" gegeben. Doch beides, die Sorge um den zunehmenden Antisemitismus wie auch die Forderung nach Solidarität mit Israel, sei nicht voneinander zu trennen. "Gleichwohl", sagte die Sprecherin, "heißt unbedingte Solidarität mit Israel nicht automatisch, für jede israelische Regierung einzutreten."

      Es ist keine Pro-Scharon-Demo, die das Demonstrationsbündnis, nach eigenen Angaben ein "Zusammenschluss linker Gruppen", im Sinn hat. Auch Pro-Scharon-Plakate wie in Frankfurt sucht man vergeblich. Doch die "gemischten Gefühle", mit denen Sanem Kleff zum Hackeschen Markt gekommen ist, werden von vielen Demonstranten nicht geteilt. "Die Gutmenschen", sagt ein Redner über die "deutschen Freunde der Palästinenser", "blenden aus, dass die Palästinenser nicht nur arm, sondern auch Schweine sein können."

      Ausführlich berichtet er den Pro-Israel-Demonstranten über die Pro-Palästina-Demonstration am Tag davor. "Wer sich dem Aufruf der Demonstration am Samstag anschloss und unter Hamas-Fahnen und dem Gejohle des Pöbels marschiert", sagt er unter dem Beifall der Teilnehmer, "der will, dass Israel aufhört zu existieren."

      "Solidarität mit Israel", das ist am Hackeschen Markt auch eine Abrechnung mit all jenen, die nach Ansicht einiger Kundgebungsredner das Existenzrecht Isreals in Abrede stellen: den Palästinensern, die ein Rückkehrrecht für die "angeblichen Flüchtlinge" fordern, um die "demografische Mehrheit der Juden in Israel zu brechen"; dem "bürgerlich-parlamentarischen Fügel der Intifada um Blüm und Möllemann sowie den Medien, "die Selbstmordattentäter zu verzweifelten Widerstandskämpfern stilisieren".

      Diejenigen, für die Solidarität mit Israel aber nicht nur Krieg und Vergeltung, sondern ein Frieden für beide Völker bedeutet, stehen eher am Rande. Obwohl die Stimmung auf der Demonstration zumeist sehr ruhig und besonnen ist, ist auch hier die Frage von Schuld und Verantwortung eindeutig beantwortbar. Angesichts eines "offenen antiisraelischen Konsenses" müsse man sich eben zusammenschließen. "Eine Peace-Now-Kundgebung", so ein Demonstrant, "hätte anders ausgesehen."

      Selbst Moshe Waks von der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlin erntet wenig Beifall, als er betont, "dass am Ende der Verhandlungen eine echter Frieden stehen muss". Dass es dabei auch zwei Parteien brauche. Den Beifall der Demonstranten bekommt er erst wieder, als er die "Berichterstattung der Medien" kritisiert und "jene Politiker, die so wenig Sensibilität für Israel an den Tag legen".

      Als sich der Demonstrationszug nach zwei Stunden schließlich in Richtung Synagoge in der Oranienburger Straße in Bewegung setzt, bleibt eine Gruppe von Leuten mit ihrem Transparent zurück. Auf dem steht "Jüdisches und palästinensisches Blut ist beides rot". Die beiden Frauen aus Erlangen, die das Schild mit der Aufschrift "Shalom, not Sharon" dabeihatten, wurden von aufgebrachten Demonstranten und Ordnern sogar abgedrängt. "Zum einen, weil das antiisraelisch sei", sagt eine Frau, "zum andern, weil wir das Transparent auch gestern schon bei der Palästinenserdemo mit dabeihatten."

      Gemischte Gefühle, was ja auch heißt, beide Seiten zu verstehen oder zumindest verstehen zu wollen, waren auch nicht Sache der Palästinenser, die am Samstag vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz marschierten. Auf eine Verurteilung der Selbstmordanschläge in Israel wartete man vergeblich. Manche Jugendliche hatten sich sogar Bombenattrappen um den Körper gebunden, andere ließen auf Fahnen und in Sprechchören die Hisbullah hochleben.

      Dennoch zogen die mehr als 10.000 Palästinenser und die wenigen Deutschen nicht unter der Fahne der Hamas durch Berlin, wie es die Organisatoren der Pro-Israel-Demo darstellten, sondern unter den schwarzgrünweißen Fahnen des geforderten Staates Palästina. Die Islamisten, die teilweise auch eine UÇK-Fahne trugen, waren eindeutig in der Minderheit, so wie es auch die ausdrücklichen Scharon-Anhänger auf der Demo vom Sonntag sind.

      Dennoch heizt sich die Situation immer wieder auf, auch in Berlin. Als am Samstag, kurz nachdem die Palästinenser-Demo den Berliner Dom erreicht hat, hundert Meter weiter einige Gegendemonstranten Transparente mit der Aufschrift "Gegen den antisemitischen Terror und seine SympathisantInnen" entrollen, versuchen Jugendliche, die Polizeisperren zu durchbrechen. Fahnen der Hamas werden geschwenkt, eine Israelfahne wird in Fetzen gerissen und anschließend vor den Augen der Polizei verbrannt. "Juden töten", skandieren Einzelne. Eine Zeit lang droht die Situation zu eskalieren. Doch dann können die Polizei und die Demonstrationsordner die Jugendlichen abdrängen. Einen zweiten Zwischenfall gibt es, als Steine und Flaschen auf die britische Botschaft in der Wilhelmstraße fliegen.

      Auch am Hackeschen Markt suchen einige Jugendliche Feindbilder - und finden sie schließlich bei den Friedensfrauen aus Erlangen und ihrem Transparent "Shalom, not Sharon". Einige von den Jugendlichen stellen sich mit einem eigenen Transparent davor. "Solche Sprüche kotzen uns an", sagt einer, "es gibt keinen Grund mehr für den Frieden." Auf ihrem Transparent steht: "Wir lassen uns nicht mehr abschlachten."

      - die einen verdrängen und diskutieren nur, die anderen gehen gleich, Hass- und Mordparolen schreiend, mit Faustschlägen, Steinhagel und Messern auf die jeweiligen Andersdenkenden los....
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 19:53:52
      Beitrag Nr. 277 ()
      Steinpilz:

      """

      #195 von Steinpilz 11.04.02 11:10:39 Beitrag Nr.: 6.083.978 6083978
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      @Carlo Disagio

      Ich habe deine Anmerkungen zu den Ausführungen von Herrn Teppich erst heute gelesen.

      Einem Überlebenden des Holocoust die Kompotenz abzusprechen, sich zum israelischen Vorgehen zu äußern ist nicht nur äußerst perfide, sondern zeigt auch, dass es dir nicht darum geht, dich differenziert mit Ursache und Wirkung des Konfliktes zu befassen, sondern nur die Sicht der Israelis zu verharmlosen und zu rechtfertigen. Dafür ist dir offensichtlich jedes Mittel recht. Das hast du ja schon in diversen Threads zum Thema bewiesen. Wenn Terror dein Thema ist, dann befasse dich auch mal mit israelischem Terror, denn beides ist wohl zu verurteilen, oder? Gerade hier im Thread sind wohl eine Menge nachdenkliche Stimmen von Israelis oder Mitbürgern jüdischen Glaubens zitiert worden, denen du wohl kaum den Vorwurf des Antisemitismus noch der Unterstützung des palästinensischen Terrors machen kannst. Sie aber als inkomponent zu bezeichnen oder zu ignorieren leistet genau einer solchen Unkultur bei, wie sie im Nahen Osten herrscht: radikaler Dogmatismus, Egozentrismus, Intoleranz und Rassismus.


      Gruss

      """

      Das ist Unfug. Es ist kein Fall denkbar, in dem ich einem Israeli, der sich kritisch zum Terror äußert, pauschal die Kompetenz absprechen bzw. ihm das Recht zu einer Äußerung verweigern würde.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 20:54:12
      Beitrag Nr. 278 ()
      @#276 von genya

      Offensichtlich hast du so früh am Morgen noch nicht deinen Kaffee getrunken, anders kann ich mir deine Fehlinterpretationen hier und im "Boar SPIEGEL TV"-Threat nicht erklären.:)


      "@harry-schotter:
      man muss "es nicht einfach so hinnehmen, wie es komme"
      wenn man das tut, legalisiert man den Terror als ein "normales" Mittel der Politik."



      Habe ich das gesagt ???:confused:


      "Wir beide sind ja nur Zuschauer und nicht Handelnde mit Macht und Einfluss und können daher nicht eingreifen. So müssen wir (Harry_Schotter und Carlo Disagio) eben alles so nehmen, wie es kommt."

      Stimmt ja auch.Ich bin kein Politiker und wohne nicht dort und auf Carlo Disagio, vermute ich mal, trifft das auch genauso zu.
      Also müssen wir als TV-Zuschauer "eben alles so nehmen, wie es kommt."



      Im übrigen sind die Hamas, glaube ich, eine fundamental-islamistische Organisation, die vom Iran finanziert wird und die nicht nur eine Gefahr für Israel und die Juden, sondern auch für die "moderaten" orientalischen Länder und die Muslime ist.Das sollte man nicht vergessen.Es besteht also auch eine Bedrohungssituation für die Araber und Muslime, die nicht so fanatisch sind.Die Nazis waren ja letztendlich auch der schlimmste Feind der Deutschen.





      ........................


      SPRENGSTOFF-ATTRAPPE AM KINDERGÜRTEL

      Demonstrant droht die Ausweisung

      Der Vater, der seine Tochter am Samstag mit einer Sprengstoffgürtel-Attrappe bei einer Demonstration durch Berlin trug, muss mit einer Anklage rechnen. Die Justiz wirft ihm "öffentliche Billigung von Straftaten" vor.



      AP
      Palästinenser-Kind mit Sprengstoff-Attrappe: "Symbolhafte Verherrlichung von Morden"



      Berlin - Das Bild hatte für Empörung gesorgt. Als Berliner Zeitungen am Sonntag ein Foto veröffentlichten, das einen - mutmaßlich palästinensischen - Vater zeigt, der seine Tochter mit einer Sprengstoff-Attrappe behängte und bei einer Anti-Israel-Demo durch Berlin trug, forderten zahlreiche Politiker hartes Durchgreifen.
      "Kinder als symbolhafte Verherrlichung von Morden und zur Werbung für Terrorakte zu missbrauchen, ist absolut unerträglich", erklärte Innenminister Otto Schily und kündigte juristische Aufklärung an. Auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting forderte die umgehende Prüfung der strafrechtlichen Relevanz des Vorfalls.

      Dem ist die Berliner Staatsanwaltschaft nun nachgekommen. "Die Justiz ermittelt gegen unbekannt wegen des Vorwurfes der öffentlichen Billigung von Straftaten", sagte ein Justizsprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Über die Identität des Mannes sei bislang aber nichts bekannt. "Den Behörden liegt lediglich ein Foto vor", erklärte der Gerichtssprecher. Sollte sich der Vorwurf bestätigen, drohe dem Beschuldigten eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren Gefängnis oder eine Geldstrafe.

      Dabei will es Minister Schily aber nicht bewenden lassen. "Derartige Gewaltverherrlicher" dürften in der Bundesrepublik "nicht geduldet werden", sagte er. Im Sicherheitspaket II sei ein Ausweisungsgrund für Ausländer geschaffen worden, "die öffentlich zu Gewaltanwendung aufrufen". Diese Möglichkeit müsse konsequent genutzt werden.

      Bei der Demonstration hatten am vergangenen Samstag etwa 11 000 Menschen gegen das militärische Vorgehen Israels in den besetzten Gebieten protestiert.

      Unterdessen hat die britische Botschaft in Berlin nach Steinwürfen bei der Demonstration schweren Schaden an ihrem Gebäude in der Wilhelmstraße im Bezirk Mitte nahe des Brandenburger Tors beklagt. "Etliche Scheiben sind zerbrochen, die Aluverkleidung ist zerbeult, die Sandsteinfassade ist beschädigt", sagte eine Sprecherin am Montag. In der Vertretung gebe es nun die Hoffnung, dass künftig Demonstrationen dieser Größenordnung nicht mehr durch diese Straße geführt würden.



      .........


      Eltern sollten eigentlich dafür da sein, ihre Kinder vor Gefahren und Schaden zu schützen, und sie nicht dazu auffordern sich in die Luft zu sprengen.Traurig, daß der "Vater" so wenig Respekt vor dem Leben seiner Tochter hat.:(


      ....
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 20:59:19
      Beitrag Nr. 279 ()
      zu 274: auf diese Grundsätze können wir uns problemlos einigen, die im übrigen auch dem letzten Absatz von Carlos Beitrag in 271 entsprechen dürften.

      Worin unsere Auffassungen sich allerdings wohl unterscheiden ist der Punkt, daß ich davon ausgehe, daß bei der palästinensischen Führung derzeit diese Grundsätze nicht im entferntesten anerkannt werden, sondern der Terror gerade in seiner jetzigen Form bewußt gewählt, geduldet oder gar unterstützt wird - nicht zielgerichtet, sondern bewußt breit gestreut, gerade auch, weil es ja um die physischen Vernichtung des Gegners geht (anders als schon 2 von Carlos und Deinen Bedingungen: er: "Er dürfte nicht auf die maximale Anzahl von Toten (und durch Splitter Schwerverletzte) ausgerichtet sein, sondern müsste eine gewisse Intelligenz in der Zielwahl aufweisen. -- Er müsste nachvollziehbare Zielsetzungen verfolgen (die physische Vernichtung eines anderen Volkes gehört nicht dazu)" bzw. Du "...hat er das Recht, als Ultima Ratio, seine Belange auch mit Gewalt einzufordern.Diese Gewalt muss aber zielgerichtet und angemessen sein.Das heißt, sie darf nur den Verursacher der Entrechtung treffen und die Antwort darf von ihrem Ausmaß nicht größer sein, wie der Umfang des violenten Angriffs".

      Und vor allem wird Uneinigkeit bestehen, daß dies bei den Israelischen "Gegenmaßnahmen" nicht der Fall ist, die m.E. eine legitime Verteidigung darstellen, die die o.g. Einschränkungen beachtet. Es wird nämlich überwiegend versucht, Personen zu fassen und festzunehmen, die Tötung wird nicht zum Selbstzweck, es wird in der Regel erst dann "richtig hart" durchgegriffen, wenn wieder ein Terroranschlag passiert ist.
      Und vor allem finden zwar auch bei den Israelis möglicherweise Maßnahmen statt, die die Grenzen überschreiten, also bewußt demütigend und verletzend sind (das angebliche Zerschießen von Wassertanks oder willkürlich erscheinende Festnahmen). Diese sind aber eben - anders als bei den Palästinensern - nicht der eigentliche Zweck der Maßnahme, sondern Exzesse einzelner Personen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 21:02:42
      Beitrag Nr. 280 ()
      PHÖNIX KUCKEN
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 00:28:53
      Beitrag Nr. 281 ()
      Diese Selbstmordattentate beschäftigen mich wirklich,
      ich komme einfach nicht darüber hinweg. Sie bedeuten
      in ihrer Konsequenz nicht nur die Vernichtung von
      sagen wir mal Israel oder den USA das Prinzip ist
      Vernichtung von Allem , ausser den Moslems.
      Vernichtung aller übrigen Menschen.
      Vernichtung aller ihrer Kulturinhalte, wie auch deren Symbole.
      Es kommt somit näher an hitlersches Gedankengut als
      irgend eine andere Ideologie. "Wir vernichten alles
      und nur Mitglieder unsere Anschauung überleben".
      Das ist schon fast SS-Denken.
      Warum wird dieser Gedankenkonsequenz so wenig rechnung getragen hier in Deutschland.
      Ich bin jedes mal aufs neue geschockt über moslemische
      Auftritte, und damit Zurschaustellung ihrer Ideologie.
      Die Allianz der USA, Russland und China erschien mir zuerst
      sehr merkwürdig. Angesichts aber einer Gewalt, die
      alles ausser Islamischem vernichten will, macht jedermann
      zur Zielscheibe und zu potentiellem Opfer, und somit
      alles Nichtislamische zu Verbündeten.
      Dieser Terrorismus ist kein biss.chen mit dem Terror irgendwo sonst vergleichbar. Selbst Baader/Meinhof hatten noch formulierte genaue Ziele und sprengten nicht einfach wahllos so vor sich hin. Wir haben es hier mit der stärksten
      Form des Unrechts zu tun, und ich verstehe nicht, dass man
      nicht in die stärkste Abwehr geht. Wenn die
      Moslems nicht schnellstens eine interne und ernsthaft geführte Debatte über diese Auswüchsen beginnen, werden sie durch Duldung und Hilfestellung dieses Terrors immer mehr
      selbst zu Terrorstaaten. Dieser Terror stellt eine eigene Ideologie dar. Das Rumgeeire und Einfordern von
      Liberalismen und Duldungen lenkt nur ab und fürt die
      Diskussion in eine Sackgasse, hat bis jetzt ausser
      Emotionen nicht gebracht.
      Es wird dann echt knallen und die stärkste Ideologie , das ist nun mal diejenige welche die grössten physikalischen
      Erkenntnisse hat, wird sich durchsetzen. Wie immer in der Geschichte.
      Das ist zwar Kanonenbootpolitik, aber wenn sie letztendlich
      erzwungen wird, durch Dummheit, dann wird sie funktionieren.
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 00:30:31
      Beitrag Nr. 282 ()
      Hi Okto,
      Du bist natürlich ein Guter. ;)
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 09:08:34
      Beitrag Nr. 283 ()
      @#281 von wolaufensie


      Es ist ja genau umgekehrt.Die Baader-Meinhof Bande sprengten wahlos rum, weil sie irgendwelche kruden Welterettungsideen, im Mischmasch von Sozialismus, Kapitalismus, Imperialismus und noch noch ein paar anderen "Ismussen", im Kopf hatten.Ihre Opfer hatten sie ja deshalb ins Visier genommen, weil man sie irgendwie für faschistoid hielt.Von konkreten politischen Visionen der RAF-Terroristen wüsste ich jedenfalls nichts.Die Hamas und die Plo-Aktivisten aber lassen ihre Selbstmordbomber sehr zielgerichtet in die Luft jagen, weil sie politisch etwas für ihren Palästinenserstaat erreichen wollen.

      In Tunesien sollen ja die El Quaida Leute für den Anschlag auf die Synagoge verantwortlich gewesen sein.Das ist aus ihrer Perspektive taktisch gut gewählt.Erstens macht sich die Organisation bei den Palästinenser und den Arabern/Moslems lieb Kind(weil Bin Laden Sympatisanten und Unterstützer braucht), zweitens ist das ein Angriff auf die Juden und den verhassten Westen(Touristen) und drittens destabilisiert man die moderate 100% prowestliche
      tunesische Regierung, indem man ihr das so wichtige Tourismusgeschäft kaputt macht.Dadurch erhofft man sich, daß die auch bei den Tunesiern unbeliebte Quasidiktatur gestürzt wird und man einen islamischen Gottesstaat in diesem Land errichten kann.


      Von "wahlos" kann da keine Rede sein.Was aber nicht heißt, daß der emotional- intelektuelle Hintergrund der Al Quaida-Terroristen, neben den konkreten Absichten, nicht auch einen irrwitzig-wahnhaften Hintergrund hat.
      Ich stelle hier mal einen älteren "ZEIT"-Artikel rein, der zwar sehr lang, aber dafür auch sehr aufschlußreich ist.
      Es lohnt sich wirklich ihn zu lesen.:)

      Ps.Es ist übrigens eine physikalische Erkenntnis, daß jede Wirkung eine Ursache hat.:)






      ..............................................


      E S S A Y

      Die Propheten des Weltuntergangs

      Wer den modernen Islamismus verstehen will, muss seine apokalyptischen Wurzeln kennen

      Von David Cook


      Apokalypse macht mobil. Der Glaube an das unmittelbar bevorstehende Ende der Welt
      verändert Menschen. Er gibt ihnen eine Kraft, die aus der absoluten Überzeugung entspringt,
      dass Gott auf der Seite des Gläubigen steht. Solche Menschen haben sehr klar umrissene
      Ziele. Und sie sind getrieben vom unbedingten Willen, über sich selbst hinauszuwachsen.
      Diese Faktoren finden sich bei allen wahrhaft apokalyptischen Gruppierungen. Sie schweißen
      diese Gruppen zu potenziell (wenn auch nicht zwangsläufig) destruktiven Organismen
      zusammen, denen die Außenwelt fremd und feindlich erscheint. Sie muss besiegt und
      beherrscht werden. Das alles ist jedem bekannt und offensichtlich, der sich mit
      apokalyptischen Gruppen gleich welcher Art beschäftigt. Fraglich ist hingegen, ob der Islam
      selbst ein apokalyptischer Glaube ist. Und, wenn ja, was das für die übrige Welt bedeutet.

      Wer die apokalyptischen Muslime der Moderne verstehen will, der braucht eine klare
      Vorstellung von ihrer Geschichte. Denn die Vergangenheit ist für sie höchst lebendig. Viele
      Theorien sind entwickelt worden, um zu erklären, wie den Muslimen innerhalb eines einzigen
      Jahrhunderts die Eroberung der gesamten Welt des Altertums gelingen konnte - von Tours in
      Frankreich bis an die zentralasiatischen Grenzen Chinas. Manche Wissenschaftler verwerfen
      den Gedanken, dass religiöser Glaube bei diesen Eroberungen eine wichtige Rolle spielte.
      Doch solche Voreingenommenheit schadet unserem Verständnis des heutigen Islam - und sei
      es nur deshalb, weil zeitgenössische Muslime selbst davon überzeugt sind, dass der absolute
      Glaube an Allah und die einigende Macht des Islam die wichtigsten Ursachen jener Erfolge
      waren. Doch absoluter Glaube und Einigkeit genügten nicht, um den Dschihad auszulösen.
      Eine dritte Komponente musste hinzukommen: die Überzeugung von der Notwendigkeit, die
      Welt noch rechtzeitig vor dem bevorstehenden Tag des Jüngsten Gerichts zu erobern. Um
      genau diese Komponente geht es hier.

      Vielleicht ist gar nicht so wichtig, was den Eroberungszug eigentlich veranlasste. Verstehen
      müssen wir vielmehr, wie moderne Muslime ihre Geschichte lesen. Diese Eroberung,
      Dschihad genannt, steht den historischen Quellen zufolge in engem Zusammenhang mit
      apokalyptischen Vorstellungen. Eine entsprechende Überlieferung lautet: "Siehe! Ich wurde
      mit dem Schwert geschickt (von Gott), bis die Stunde (des Jüngsten Gerichts) eintritt, und
      mein täglich Auskommen wurde gestellt unter den Schatten meines Schwertes. Erniedrigung
      und Demütigung sei denen, die gegen meine Sache stehen."

      So verstanden, versuchten die Muslime nicht deshalb, die Welt zu erobern, weil sie sie
      beherrschen wollten. Sie taten, was sie taten, weil Gott es ihnen unmittelbar vor dem
      Weltuntergang aufgegeben hatte. Der Islam liefert das erste Beispiel dafür, was eine
      apokalyptische Gruppe zustande zu bringen vermag, wenn sie in kürzester Zeit einen
      unmöglichen Auftrag zu erledigen hat: nicht viel weniger als Weltherrschaft. Denn fast hätte
      sie ihr Ziel erreicht. Die revolutionärste Idee des fundamentalistischen Islam besteht deshalb
      in der Vorstellung, moderne Muslime könnten die Taten aus der Zeit des Propheten
      Mohammed im 7. Jahrhundert wiederholen. Dem gesamten Rest der Welt, einschließlich der
      so genannten muslimischen Länder, kommt dabei aus ihrer Sicht die Rolle der Ungläubigen
      zu. Es ist dieser gedankliche Hintergrund, vor dem sich die Überzeugung breit macht, ein
      apokalyptischer Dschihad sei nötig, um die bestehenden Missstände zu beseitigen.


      Denn aus der Perspektive heutiger Muslime steht die Welt Kopf. Überall hat ihr Glaube an
      Boden verloren - als Folge kolonialer Eroberung und christlicher Missionierung ebenso wie
      durch den Kulturimperialismus westlicher Medien. Gott hat den Muslimen nicht nur
      versprochen, dass sie die Empfänger seiner letzten dem Propheten Mohammed überbrachten
      Offenbarung sein würden. Vielmehr würden sie außerdem belohnt mit Herrschaft und
      weltlichem Erfolg. Ein volles Jahrtausend lang wurde dieses Versprechen erfüllt. So jedenfalls
      sahen es die Muslime. Denn es waren schließlich Araber und Türken, die, wie von Gott
      versprochen, zwischen 630 und 1688 die globale Szenerie beherrschten. Dagegen bestreiten
      nicht einmal hartgesottene Traditionalisten, dass die islamische Welt heute, weltweit
      betrachtet, bestenfalls noch die zweite, wenn nicht sogar die dritte Geige spielt. Da Gott
      dafür schwerlich verantwortlich sein kann, muss die Schuld bei den Muslimen selbst liegen.
      Die apokalyptische Deutung der Situation läuft darauf hinaus, dass Gott die wenigen
      Auserwählten kurz vor dem Ende der Welt auf die Probe stellt. Sie müssen ihren Glauben an
      Gott beweisen, indem sie die verlorene weltliche Herrschaft und göttlich bestimmte
      Überlegenheit der Muslime wiederherstellen.

      Man mag einwenden, das apokalyptische Wesen des Islam sei über Jahrhunderte verborgen
      gewesen. Aber wenn apokalyptische Tendenzen in einer Gruppe latent vorhanden sind und
      hervorzutreten beginnen, dann beeinflussen sie nach und nach alle Mitglieder. Bereits heute
      hat der apokalyptische Diskurs auch andere Gruppen innerhalb der islamischen Welt erfasst.
      Selbst die religiösen Eliten, für die apokalyptische Gruppen nur Verachtung übrig haben,
      können sich ihm nicht entziehen.


      Deshalb ist ein Blick auf die einzelnen apokalyptischen Glaubensvorstellungen angebracht,
      die modernen Muslimen heute zugänglich sind. Die meisten Szenarien deuten den Konflikt
      zwischen Israel und den arabischen Staaten als Ausgangspunkt endzeitlicher Ereignisse. Für
      einige Szenarien steht der Golfkrieg von 1990 und 1991 im Mittelpunkt. Irgendwann in der
      nahen Zukunft, heißt es, wird ein dämonisches Wesen, der muslimische Antichrist mit Namen
      Dadschal, die Macht über den Großteil der Welt an sich reißen. Ausgespart werden nur ein
      paar muslimische Länder sein. Welche das sein werden, ist zwar umstritten. Ganz oben auf
      den einschlägigen Listen stehen jedoch die virulentesten antiwestlichen Staaten. Jenes
      dämonische Wesen Dadschal wird ein Jude sein, der mithilfe einer globalen Verschwörung
      nach dem Muster der Protokolle der Weisen von Zion herrschen wird. Im Übrigen sind die
      Apokalyptiker davon überzeugt, dass dieses Wesen bereits heute, seiner physischen
      Erscheinung gleichsam vorauseilend, den Gang der Dinge in bösartiger Weise beeinflusst.
      Vorausgesagt wird ein apokalyptischer Krieg zwischen dem Dadschal, der den Westen und
      Israel anführen wird, und den Muslimen.

      Die Begriffe "der Westen" und Christentum bedeuten für den modernen Muslim ein und
      dasselbe. Deshalb ist Widerstand gegen "den Westen" ein religiöses Gebot: Westlichen
      Einfluss anzuerkennen hieße, die Überlegenheit des Christentums anzuerkennen. Das ist
      selbst für Muslime undenkbar, die durchaus zwischen einem wirtschaftlichen und kulturellen
      System (der Westen) und einem religiösen System (Christentum) zu differenzieren
      vermögen.


      Antiwestliche Einstellungen kommen üblicherweise in jenem Teil der Apokalypse zum
      Ausdruck, in dem es um die moralischen Symptome der Endzeit geht. Zu ihnen zählen
      Abscheulichkeiten wie Gewalt oder Sittenlosigkeit, welche es zwar zu allen Zeiten in allen
      Gesellschaften gibt und gegeben hat. Der Apokalytiker jedoch rechnet sie der Einfachheit
      halber westlichen Einflüssen zu. Gleichermaßen verunglimpft er den Einfluss der westlichen
      Wirtschaft, weil die Ökonomie des Westens den Kreditzins zur Grundlage hat, was der Islam
      streng verbietet. So wird zum "Beweis" der Endzeitlichkeit eine Vielzahl westlicher
      Traditionen herangezogen, die in jeder möglichen Weise zu bekämpfen und abzuwehren
      sind.

      Die Vereinigten Staaten, das versteht sich von selbst, spielen in den meisten apokalyptischen
      Szenarien die negative Hauptrolle. Grundsätzlich wird Amerika als das Große Babylon oder
      gar als der Antichrist höchstpersönlich präsentiert. Jeder amerikanische Präsident der
      jüngeren Vergangenheit - von Carter über Reagan und Bush bis Clinton - wurde aus diesem
      oder jenem Anlass als Agent des Antichrist dargestellt und mit Bestrafung für sein Treiben
      bedroht. Der Antichrist manipuliert angeblich zwar sämtliche Länder des Westens - sein
      Hauptquartier aber liegt unzweifelhaft in Amerika. Die gesamte ökonomische und kulturelle
      Aktivität Amerikas spiegelt vermeintlich die Pläne dieses dämonischen Wesens wider. Dafür
      wird Gott das Land mit unterschiedlichsten Mitteln bestrafen, Erdbeben etwa oder durch
      Atomschläge. In verschiedenen Szenarien unterwerfen die Muslime, nachdem sie Israel
      erobert haben, auch Westeuropa und die Vereinigten Staaten.

      Selbstverständlich gilt die amerikanische Außenpolitik als vorrangige Methode der globalen
      Machtausübung des Antichrist. Besonders unverständlich ist Muslimen die fortgesetzte
      amerikanische Unterstützung für Israel. Üblicherweise wird sie mit einer jüdischen
      Verschwörung erklärt. Es gibt Ägypter und Palästinenser, die sich durch keinen noch so
      schlagenden Beweis des Gegenteils von der Auffassung abbringen lassen, alle
      amerikanischen Präsidenten und sämtliche Kongressabgeordnete der jüngeren Geschichte
      seien Juden gewesen. Auf dem Feld der Außenpolitik wirft man den Vereinigten Staaten vor,
      den Irak zum Angriff auf Kuwait gezwungen zu haben. (Freilich sind nicht alle Apokalyptiker
      proirakisch eingestellt. Vor allem die ägyptischen neigen eher dazu, Saddam selbst für einen
      Antichrist zu halten - nicht selten gar für einen unter israelischer Kontrolle.) In der
      Vergangenheit gab es häufig Versuche, die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion in einen
      Topf zu werfen, weil beide angeblich unter jüdischer Herrschaft ständen. So ist auf Said
      Ayyubs einflussreichem Buch Der falsche Messias ein dämonisches Wesen abgebildet, das
      gleichzeitig mit einer amerikanische Flagge sowie mit Hammer und Sichel ausgestattet ist
      und obendrein einen Davidstern um den Hals trägt.

      Israel ist den schärfsten Angriffen der modernen muslimischen Literatur zur Apokalypse
      ausgesetzt. Selten nur findet man ein Buch oder ein Traktat, in dem der jüdische Staat nicht
      lang und breit thematisiert wird. Das ist eine vergleichsweise neue Entwicklung, denn in der
      klassischen muslimischen Lehre von der Apokalypse spielten Juden kaum eine Rolle. Eine
      der klassischen Überlieferungen jedoch erwähnt sie und wird deshalb oft zitiert: "Die Stunde
      (des Jüngsten Gerichts) wird nicht eintreten, bis sie (die Muslime) die Juden bekämpfen. Und
      die Muslime werden sie töten, bis dass einer von ihnen sich hinter dem Felsen versteckt. Und
      dieser Fels sagt: O Muslim, ein Jude ist hinter mir - komm und töte ihn!" Diese Quelle erweist
      sich als hilfreich für den Entwurf von Szenarien, in denen die Muslime gegen Israel kämpfen
      und es niederwerfen. Grundsätzlich wird angenommen, dass der Dadschal die
      Direktherrschaft über den jüdischen Staat ausübt und dass Israel dessen Ziele durchsetzt.
      Praktischerweise vermag dieses Szenario eine Vielzahl unangenehmer Missstände und
      Ereignisse zu erklären: Mit seiner Hilfe stehen die Muslime nicht mehr einem winzigen,
      verächtlichen und halbentwickelten Staat gegenüber, sondern einer dämonischen Figur, die
      auf die Treue von Millionen Menschen in aller Welt zählen kann und ungeheure satanische
      Macht ausübt.

      Die meisten Fundamentalisten glauben, dass die moderne Welt eine Wiederholung jener
      Verhältnisse zur Zeit des Propheten darstellt, als die Muslime ein kleiner Haufen von
      Gläubigen waren, die sich einer Welt von Ungläubigen zu widersetzen hatten. Deshalb
      erscheinen den Fundamentalisten andere Muslime, die nicht zu ihrer Gruppe gehören, als
      verderbt. Tatsächlich werden sie üblicherweise zu Ungläubigen und zu Kollaborateuren des
      Westens oder Israels erklärt. Folglich müssen sie genauso hart bekämpft werden wie alle
      anderen auch. Das ist der Grund, weshalb so viele muslimische Terrorgruppen gegen ihre
      eigenen Regierungen vorgehen - sogar gegen solche, die dem Westen alles andere als
      wohlgesonnen sind.

      Besonders die Angehörigen religiöser Eliten geraten ins Fadenkreuz. Sie unterhalten in der
      Regel wirtschaftliche Verbindungen zur jeweiligen Regierung und gelten daher als Verräter,
      die sich des Hasses und der Kugeln der Fundamentalisten sicher sein können. Anders als die
      Einstellungen gegenüber den Vereinigten Staaten und Israel hat diese Haltung eine gewisse
      Tradition im apokalyptisch-muslimischen Denken. Das hat den Vorteil, dass sich der
      moderne Apokalyptiker in diesem Fall auf klassische Lehren beziehen kann, die den
      Erfordernissen der modernen Welt genügen, ohne in größerem Maße der Überarbeitung zu
      bedürfen.

      Gern wüsste man genauer, welche Beziehung zwischen apokalyptischer Literatur und
      apokalyptisch-messianischen Gruppierungen bestehen. Wenn der Markt überschwemmt ist
      von Literatur über das Weltende oder den Antichrist, müssen wir dann erwarten, dass eine
      Führerfigur oder eine Gruppe sich daranmacht, den Inhalt dieser Schriften in die Tat
      umzusetzen? Liest der Hamas-Terrorist im Westjordanland tatsächlich zuerst ein
      apokalyptisches Pamphlet, ehe er zu seiner Bombe greift und Selbstmord begeht? Denkt er,
      das Ende der Welt sei so nah, dass es keinen Sinn mehr habe, weiterzuleben? Oder dass die
      Apokalypse dadurch schneller komme, dass er den Auslöser betätigt?

      Unglücklicherweise sind alle diese Fragen kaum erforscht. Vermutungen müssen genügen.
      Meines Erachtens ähnelt das Verhältnis zwischen apokalyptischen Schriften und Terrorismus
      dem Verhältnis zwischen Pornografie und Sexualverbrechen. Zwar lässt sich nicht sagen,
      dass ein direkter Weg vom obszönen Material zur sexuellen Gewalttat führt. Aber es ist
      anzunehmen, dass die große Mehrheit derjenigen, die solche Taten begehen, zuvor mit
      Pornografie nicht bloß ganz am Rande zu tun hatten. Doch genau wissen wir selbst das nicht.
      Was die Relation zwischen aufreizenden Materialien und handfesten Taten angeht, mögen
      größere Optimisten deshalb zu anderen Schlüssen kommen.

      Jedenfalls lassen sich die apokalyptischen Ursachen wichtiger Ereignisse in der muslimischen
      Welt nicht bestreiten. Die Islamische Revolution im Iran ereignete sich im letzten Jahr des
      14. Jahrhunderts islamischer Zeitrechnung - genau wie die apokalyptische Revolte in der
      Großen Moschee in Mekka im November 1979. Beide Bewegungen verwendeten
      apokalyptische Materialien, um die Dringlichkeit ihrer Botschaften öffentlich zu vermitteln.
      Bei der Hamas im Westjordanland und im Gaza-Streifen handelt es sich eindeutig um eine
      apokalyptische Gruppe, wie sich aus ihren Pamphleten und ihrer übrigen Literatur ohne
      weiteres ergibt. Ihre Ideologen benutzen in ihrer Propaganda gegen die PLO regelmäßig
      apokalyptische Motive. Der Beginn der Intifada 1987 stimmt überein mit einer 80 Jahre alten
      Vorhersage des Weltuntergangs. Sowohl die ägyptischen wie auch die algerischen
      Fundamentalisten greifen ständig in die apokalyptische Bücherkiste. Über andere
      Bewegungen besitzen wir zu wenig harte Erkenntnisse. Doch vieles deutet darauf hin, dass
      sich apokalyptische Elemente bei den meisten, wenn nicht bei allen aktiven
      fundamentalistischen Gruppen finden lassen.

      Die Kenntnis der muslimischen Lehren von der Apokalypse ist die unbedingte Voraussetzung
      für das Verständnis des modernen Islam. Wer den enormen Einfluss begreifen will, den
      apokalyptische Gruppen heute auf Entwicklungen in der muslimischen Welt haben, kommt an
      diesen Schriften nicht vorbei. Die betreffenden Gruppen sind oft anonym und unbekannt - bis
      sie mit irgendeiner spektakulären Tat auf die Weltbühne treten. Doch aus ihren Motiven und
      Glaubensbekenntnissen machen sie auch vorher schon kein Geheimnis. Ihre Broschüren,
      Pamphlete und Bücher sind an jedem Zeitungskiosk zu kaufen. Und in den Moscheen gibt es
      sie sogar umsonst. Viel bleibt freilich zu erforschen, bis wir die genaue Verbindung zwischen
      Literatur und Tat entschlüsseln können. Mehr als alles andere betrifft das jene rätselhaften
      Selbstmordattentate, die ohne tiefe ideologische Überzeugungen kaum denkbar sind.

      Aus dem Englischen von Tobias Dürr







      ..........................................................






      Das Problem, denk ich, ist die narzistische Kränkung
      des Großartigkeitsbedürfnisses der Moslems,
      und die daraus resultierenden Minderwertigkeitskomplexe, da sich
      zwischen der Vorstellung des eigenen Seins und der Bedeutung
      in der Welt- und der tatsächlichen, faktischen Rolle der islamischen
      Hemisphere, eklatante Diskrepanzen auftun.

      Wie kann es denn sein, das die Lehren des Koran und die daraus resultierenden
      Religions-, Gesellschaft- und Wirtschaftgefüge, dem christlichen Westen
      (und nicht nur dem christlichen Westen, auch den andersgläubigen Osten, wie zB. China, Korea, Japan usw.)
      real unterlegen sind, wo doch Gott den gläubigen Mohammedanern die Beste
      aller Weltanschauungen geschenkt hat ??????

      Ist der Grund der Liebesendzug des Allmächtigen ???
      Hat der Herr der Welt sich vielleicht Anderen zugewendet ???
      Das kann und darf nicht sein !!!


      Sind andere Glaubensbekenntnisse, am Ende, dem eigenen Weltbild überlegen ???
      Dann wäre man ja 1400 Jahre der falschen "Fahne" hinterhergelaufen ???!!!
      Unerträglich !!!


      Die einzige Möglichkeit sich in dieser Situation vor weiteren seelischen Verletzungen, durch das Eingeständnis
      von Fehlern und/oder Unterlegenheit, zu schützen, ist:


      A) Sich mangelnde Konsequenz vorzuwerfen !!!
      Alles, an das wir(die Moslems) geglaubt haben, ist Richtig und Wahr, aber nur die konsequente Anwendung der Glaubenslehre,
      in ihrer formal absoluten Reinheit, wird den Zerfall der eigenen Kultur,
      durch die pragmatischen, vernünftigen Anpassungen an die Lebenswirklichkeit
      und die äußeren Einflüsse anderer Kulturen, ins Gegenteil verkehren.

      (Eines der traurigsten Beispiele einer derartigen Denke war ja das allseits
      bekannte Taliban-Regime in Afghanistan, mit seinem "Steinzeitislamismus".
      Und wir kennen ja diese Art von Verleugnung auch von uns selbst.Welche Eltern, die die
      Hände, ob ihrem missratenen Sprösslings, über den Kopf zusammenschlagen, sagen schon gerne: "Wir geben`s zu, wir haben wohl was falsch gemacht !!"
      Meist heißt doch die pretentiöse Selbstvergewisserung: "Wir haben alles richtig gemacht, aber wir haben das Kind zu sehr verwöhnt und waren
      mit unserern Erziehungskonzepten nicht streng(rein) genug !!!" )


      B) Das typische Verliererkonzept anwenden, daß nach der Logik funktioniert, daß die Schuld an allem immer und zwar immer
      nur die Anderen haben und man sich auch niemals irgendwelche Fehler, sich selbst und Anderen eingesteht.
      Sollte beides aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren, weil der schwarze Peter zu eindeutig auf der eigenen Seite liegt, müssen
      halt abenteuerliche Verschwörungstheorien her, die dann die Wirklichkeit so verbiegen, das man am Ende doch als Gewinner darsteht.

      (Angeblich stand ja schon in bestimmten Sendungen von diversen marokkanischen TV-Stationen fest, daß der wahre Drahtzieher des Anschlags auf Amerika,
      der israelische Mossat gewesen ist, um so den Großen Krieg, zusammen mit den Satan USA, gegen die muslemische Welt zu führen.)


      Ich schätze mal, ein Konflikt zu lösen, in dem so viel Emotionalität jede Art von
      Rationalität als zusätzliche Kränkung interpretiert und negiert, wird nicht leicht sein.




      MfG
      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 09:57:21
      Beitrag Nr. 284 ()
      Die ganze Story erinnert mich wirklich sehr an die Anschauung des hitlerschen Naziregimes. Die versuchten
      vorchristliche, magisch-mystische Lebensweisen einzuführen.
      Mit ganz obskuren Ideologieen. Die Realitätsbeschreibung
      nach der Anschauung von Feuer und Eis, oder die Hohlwelt-
      geschichte. Anschauungen, die zutiefst die Ratio der
      Naturwissenschaft verachteten . Zum Schluss hiess es, : Notfalls geht es auch ohne Physik und Chemie.

      Eigentlich sind es Anschauungen von "Wilden", die der
      Stärke des eigenen Fühlens , die erlebt Schwäche des Intellekts gegenüberstellen. Im Grunde genommen ist dieser
      Rückfall in frühere Zeiten eine Sünde. Das was zeitgemäss
      wäre, wird zugunsten eines Atavismus abelehnt. Damit
      bindet man sich eine grosse Fähigkeit ab, und beantwortet
      Fragen der "Gegenwart" nicht mit allen Fähigkeiten, sondern
      reduziert . Das kann nur in die Hose gehen. Und ich denke,
      dass dies auch für Moslems nicht zu schwer zu verstehen
      ist. Seit Jahrtausenden lebt die Menscheit immer in der
      Aktualität von Apokalypse und nicht alle stecken den Kopf
      so in den Sand. Auch die Nichtmoslems haben ihre Apokalypsenszenarien (Meteoriteneinschlag usw.), und
      behalten ziemlich den klaren Kopf. Deshalb kann ich in dem
      Apokalypsenglauben auch keine soooo grosse Bedeutung sehen.
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 10:20:05
      Beitrag Nr. 285 ()
      @#284 von wolaufensie

      Ja, das sehe ich genauso wie du.

      Hinzufügen kann man aber noch, daß die allermeisten Muslime sehr ungebildet sind, was sie dann für derartige "Visionen", aus mangelnder Möglichkeit und Können, zu reflektieren und zu hinterfragen, anfälliger macht.

      Ich denke, der Apokalypsenglauben hat bei den Moslems deshalb eine größere Bedeutung als bei den Nichtmoslems, weil die Krise der islamischen Welt größer ist als bei anderen Kulturkreisen.



      .......
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 17:15:10
      Beitrag Nr. 286 ()
      Was haltet Ihr von folgender Aussage:
      "Abschließend kann festgestellt werden, daß eine Reduzierung der Ursachen des internationalen Terrorismus auf Bin Laden und seine Al-Qaida, auf den islamischen Fundamentalismus oder gar auf den Islam selbst in die Irre führt. Vielmehr sind es die sozioökonomischen Defizite und kulturellen Brüche, Ungerechtigkeiten und Demütigungen sowie die Mißachtung politischer, ökonomischer und kultureller Selbstbestimmung der Menschen, die Extremismus und Gewaltbereitschaft hervorrufen und im islamischen Fundamentalismus und arabischen Nationalismus im Nahen und Mittleren Osten, im serbischen Nationalismus auf dem Balkan, im hinduistischen Fundamentalismus in Indien, in religiös kanalisierten Gewaltausbrüchen in Indonesien, im christlichen Fundamentalismus in den USA und im jüdischen Fundamentalismus in Israel ihre Ausdrucksform finden."
      Aus "Der 11. September: Neues Feindbild Islam?" von Mohssen Massarat, Professor für Politikwissenschaft der Universität Osnabrück ("Aus Politik und Zeitgeschichte", Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament", 18.1.2002, B3-4/2002, Seite 6).
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 18:48:35
      Beitrag Nr. 287 ()
      ..klingt auf den ersten Blick nicht ganz dumm, aber für heute hab ich keine Zeit mehr...
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 00:00:55
      Beitrag Nr. 288 ()
      Nun, unter diese Definition würden auch die Auswüchse
      des hitlerschen Nationalsozialismus laufen. Was lernen wir
      daraus ? Das ganze Ding ist einen Pup wert, weil damit
      alles und jedes Auftreten von Gewalt, insbesondere
      anarchistische jederzeit erklärt werden kann, und den Eindruck erweckt, nicht sanktionsfähig zu sein.
      Eine Verharmlosung von Gewalt, die gegen den Konsens läuft.
      Von dem Zeug an "wissenschaftlicher Arbeit" hatten wir in den 70er Jahren schon genug. Also was solls, einfach kann man sagen : Frust aus was auch immer erzeugt Gewalt. Wenn ich ständig mein Leben lang auf diesen Frust poche, komme ich aus der Gewaltpolitik nie heraus . Die Deutschen erfüllten nach dem 1. Weltkrieg alle Punkte der Liste. Wo bleibt also die Moral ? Es kann nicht dazu führen, dass aus Frust eine Vorhersehbarkeit entsteht, die einen Automatismus zur Gewalt freischaltet.
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 00:14:54
      Beitrag Nr. 289 ()
      @#288 von wolaufensie

      Ich meine, man sollte zwischen "Verstehen" wollen und "Verständnis" haben, unterscheiden.Dazwischen können ggv. Welten liegen.
      Wenn man nämlich nicht weiß, welche Ursache die Wirkung hat, kann man sie auch nicht abstellen.Das ist eine "physikalische Erkenntnis" !



      .....
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 00:47:25
      Beitrag Nr. 290 ()
      Der siebte Tag des Krieges

      Von Michael Ben-Yair, israelischer Generalstaatsanwalt 1993-1996


      Die Erschaffung Israels war die Erfüllung des zionistischen Traums und bedeutete die nationale Wiedergeburt des jüdischen Volkes. Sie beruhte nicht auf der israelischen Übermacht an Tanks, Flugzeugen oder anderen aggressiven Mitteln. Der israelische Staat wurde geboren, weil die zionistische Bewegung realisiert hatte, dass sie eine Lösung für die Verfolgung von Juden finden musste und weil die aufgeklärte Welt die Notwendigkeit dieser Lösung anerkannt hatte. Dass die aufgeklärte Welt die moralische Berechtigung dieser Lösung anerkannte, war ein wichtiger prinzipieller Faktor bei der Gründung von Israel. Mit anderen Worten, Israel wurde auf einer klaren moralischen Grundlage erstellt. Ohne eine solche moralische Grundlage wäre es zweifelhaft, ob die zionistische Idee hätte Realität werden können.

      Der Sechs-Tage-Krieg wurde uns aufgezwungen; aber der siebte Tag des Krieges, der am 12. Juni 1967 begonnen hatte und bis heute dauert, ist das Produkt unserer eigenen Wahl. Wir entschieden uns enthusiastisch dafür, eine kolonialistische Gesellschaft zu werden, die internationale Verträge ignoriert, Land enteignet, Siedler aus Israel in die besetzten Gebiete übersiedelt. Wir engagieren uns bei Raubzügen und fühlen uns noch zu all diesen Handlungen berechtigt. Leidenschaftlich wünschen wir, die besetzten Gebiete zu behalten. Zu diesem Zweck haben wir zwei juristische Systeme entwickelt: eines - progressiv und liberal - in Israel; und das andere - grausam und ungerecht - in den besetzten Gebieten. Tatsächlich errichteten wir in den besetzten Gebieten, sobald wir sie eingenommen hatten, ein Apartheid-Regime. Dieses unterdrückerische Regime existiert bis heute.

      Der siebte Tag des Sechs-Tage-Krieges hat uns von einer moralischen Gesellschaft, die sich bezüglich der Gerechtigkeit der Gründung Israels sicher war, in eine Gesellschaft verwandelt, die ein anderes Volk unterdrückt und es daran hindert, seine legitimen nationalen Ansprüche zu realisieren. Der siebte Tag des Sechs-Tage-Krieges hat uns von einer gerechten Gesellschaft in eine ungerechte verwandelt, die gewillt ist, ihre Herrschaft auf den Ruinen einer anderen Gesellschaft zu errichten. Das Aufgeben unserer moralischen Grundlage hat uns als Gesellschaft verletzt und verstärkt die Argumente der uns feindlich gesinnten Elemente der Welt, die Übel säen. Wir vertiefen damit ihren Einfluss.

      Die Intifada ist der nationale Befreiungskrieg des palästinensischen Volkes. Historische Prozesse lehren uns, dass keine Nation gewillt ist, unter der Herrschaft einer anderen zu leben, und dass ein unterdrückter nationaler Befreiungskrieg unvermeidlich Erfolg haben wird. Wir verstehen diesen Punkt, ziehen es aber vor, ihn zu ignorieren. Wir wollen eine Konfrontation, um einen historischen Prozess zu verhindern, obschon wir genau wissen, dass dieser Prozess in der moralischen Berechtigung eines nationalen Befreiungskrieges und im Recht der Selbstbestimmung jedes Volkes verankert ist, und obschon wir genau wissen, dass dieser Prozess sein unvermeidliches Ziel erreichen wird.

      Dies ist der Hintergrund der belastenden Augenzeugenberichte, die wir über Taten von Angehörigen der israelischen Verteidigungsarmee in den besetzten Gebieten erhalten haben. Es ist nicht notwendig, die Details zu wiederholen der schmerzvollen Phänomene, die das Okkupationsregime und unser Kampf, es zu verlängern, mit sich bringen. Es genügt, an die Ermordung von kleinen Kindern auf der Flucht zu erinnern; an die Exekutionen von gesuchten Personen ohne Gerichtsverhandlung, die nicht auf dem Weg waren, einen terroristischen Akt zu verüben; und an die Einkreisungen, Einschliessungen und Strassensperren, die das Leben von Millionen von Menschen in einen Alptraum verwandelt haben. Sogar wenn all diese Handlungen aus der Notwendigkeit unserer Selbstverteidigung unter den Bedingungen einer Besetzung erfolgten, würde die Nicht-Existenz der Besetzung diese unnötig machen. So weht eine schwarze Fahne über diesen Handlungen.

      Dies ist die harte Realität, durch die wir unsere moralische Grundlage als eine freie und gerechte Gesellschaft verlieren und Israels langfristiges Überleben gefährden. Israels Sicherheit kann nicht nur auf dem Schwert begründet sein; vielmehr muss sie auf unseren Prinzipien der moralischen Gerechtigkeit und auf dem Frieden mit unseren Nachbarn beruhen - mit denjenigen, die Tür an Tür mit uns wohnen, und mit denen, die weiter entfernt leben. Ein Besetzungsregime unterminiert die Prinzipien moralischer Gerechtigkeit und verhindert den Frieden. Dieses Regime gefährdet also die Existenz von Israel selbst.

      Vor diesem Hintergrund ist die Weigerung der IDF-Reserve-Offiziere und -Soldaten zu sehen, in den besetzten Gebieten Dienst zu leisten. In ihren Augen ist das Besetzungsregime ein Übel und der Militärdienst dort ebenfalls. In ihren Augen ist der Militärdienst in den besetzten Gebieten, der die Soldaten dazu zwingt, unmoralische Handlungen zu begehen, von Übel. Und ihrem Gewissen folgend, können sie an solchen Handlungen nicht teilnehmen. So ist ihre Weigerung, Dienst zu leisten, ein Akt des Gewissens, der in jeder demokratischen Gesellschaft gerechtfertigt und anerkannt ist. Es wird das Verdikt der Geschichte sein, dass sie mit ihrer Verweigerung das moralische Rückgrat unserer Gesellschaft wiederhergestellt haben.

      Quelle: www.seruv.org.il (Original erschienen in: Ha`aretz vom 3.3.2002)



      ..........

      :):):):):)


      ..........


      Auszug: "....................US-Präsident George W. Bush erklärte erneut, dass die jüngste Nahost-Mission von Außenminister Colin Powell Fortschritte auf dem Weg zum Frieden erbracht habe................. [/u]Bush nannte den israelischen Regierungschef Ariel Scharon einen "Mann des Friedens"[/u]................................."

      Quelle: www.spiegel.de


      ..........

      :(:(:(:(:(


      ..........
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 01:44:58
      Beitrag Nr. 291 ()
      @Harry S.

      Bei Texten wie dem, den Du vorhin gepostet hast, hat die israelische Hardcore-Fraktion immer so merkwürdige Lese- (Verständnis-) schwierigkeiten. Eine rätselhafte, nur partielle "kognitive Dysfunktion" :laugh:.
      Nein, eigentlich ist es überhaupt nicht zum Lachen.


      Das Folgende liegt auf der gleichen Linie wie der vorige Text:

      Israel bietet UNO Information über Vorgänge um Dschenin an 19.04.2002 - 23:34
      ------------------------------------------------------------------------

      New York, 19. Apr (Reuters) - Israels Außenminister Schimon Peres hat nach UNO-Angaben UNO-Generalsekretär Kofi Annan angeboten, dass sich eine UNO-Delegation vor Ort über die Vorgänge während der Erstürmung des Palästinenser-Lagers Dschenin durch die israelische Armee informiert. Ein UNO-Sprecher sagte, Peres habe am Freitag Annan angerufen und erklärt, falls der Generalsekretär jemanden entsenden wolle, der "sich die Fakten anschaut, was in Dschenin und anderswo passiert ist, dann ist er willkommen".

      Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) beriet am Freitagabend über einen Antrag arabischer Staaten, eine Untersuchungskommission der UNO nach Dschenin zu entsenden. Nach palästinensischen Angaben soll die israelische Armee ein Massaker verursacht haben, was diese bestreitet.

      Die USA, die einer entsprechenden Resolution ablehnend gegenüberstanden, haben nach Informationen aus diplomatischen Kreisen jetzt vorgeschlagen, dass die UNO keine "Untersuchungen" führen, sondern sich "Informationen" beschaffen sollte.
      Über einen Text werde weiter verhandelt, hieß es in den diplomatischen Kreisen in New York.
      brs


      ------------------------------------------------------------------------
      http://www.technical-investor.de/default.asp?P=nws/story.asp…



      Hervorhebungen sind von mir.
      Wie in einem schlechten Film, oder? Immer wieder dasselbe: Zweierlei Maß.

      DM
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 10:21:18
      Beitrag Nr. 292 ()
      Scharon will jüdische Siedlungen nicht evakuieren

      Jerusalem (dpa) - Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat versichert, dass unter seiner Regierung keine einzige jüdische Siedlung in den Palästinensergebieten evakuiert werde. Das berichtet der Tageszeitung «Haaretz». Sollte er die Wahlen gewinnen, werde er diese Politik fortgesetzt. Die Siedlungen sind nach internationalem Recht illegal. Ohne eine Auflösung eines großen Teils der mehr als 200 jüdischen Siedlungen im Westjordanland und dem Gazastreifen gilt eine politische Lösung des Nahost-Konflikts als ausgeschlossen.




      07:45 am 22.04.2002 - Ressort: News


      ..................

      Ich hab`s gewusst !
      Damit kann man den Friedensprozess vergessen.


      H_S:(


      ..................
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 11:11:02
      Beitrag Nr. 293 ()
      Geiseln erwünscht

      Der Stellvertreterkrieg im Nahen Osten / Von Moshe Zimmermann



      Seitdem die israelischen Streitkräfte Marwan Barguti, den zweiten Mann der Intifada, fest- oder vielmehr gefangengenommen haben, fürchtet man sich vor dem Vergeltungsschlag, bei dem Palästinenser einen israelischen Politiker, Soldaten oder zufällig irgendeinen Zivilisten als Geisel nehmen könnten. Das Mittel der Geiselnahme ist dem israelisch- palästinensischen Konflikt nicht fremd. Eigentlich könnte die gesamte Geschichte der Intifada, ja des dreißigjährigen Konflikts überhaupt als Geiseldrama im übertragenen Sinne verstanden werden.

      Eingeleitet wurde dieses Drama zunächst durch israelische Siedler, die in den im Sechs-Tage-Krieg von 1967 von Israel eroberten Gebieten neue Siedlungen gründeten. Diese Siedler haben damit nicht nur im metaphorischen Sinne die gesamte israelische Gesellschaft zur kollektiven Geisel gemacht. Siedlungen und Siedlungspolitik Israels sind für Palästinenser die Provokation schlechthin. Besonders betroffen fühlen sich Palästinenser, die eine Lösung des friedlichen Nebeneinanders mit Israel befürworten. Gefördert wurde die Provokation von allen israelischen Regierungen (mit Ausnahme der Regierung Rabins), so dass heute buchstäblich das Schicksal aller Israelis von diesem Siedlungsunternehmen abhängig gemacht worden ist.

      Die Siedler und ihre Anhänger konnten in Israel ein Klima der Begeisterung, der Sympathie oder mindestens der Toleranz gegenüber den Siedlungen schaffen; jeder Vorschlag, im Rahmen eines zukünftigen Friedens mit den Palästinensern die Räumung der Siedlungen zu akzeptieren, wird daher rasch obsolet. Die 97 Prozent der Israelis, die nicht in den besetzten Gebieten leben, sind Geiseln der drei Prozent, die jenseits der „grünen Linie“ leben und einen Rückzug aus den besetzten Gebieten im Falle einer Verständigung strikt ablehnen. Dieser Rückzug aber – das wissen alle – ist letztlich der Schlüssel zum Frieden in der Region.

      Land ohne Grenzen

      Aber nicht nur die Unmöglichkeit, ein Abkommen über den Rückzug aus den besetzten Gebieten zu erzielen, sichert die Fortdauer dieser Geiselnahme. Auch die Unmöglichkeit, für die persönliche Sicherheit der 97 Prozent Israelis im Kernland zu sorgen, ist ein Element dieser Situation. Ein normaler Staat, der seine Bürger vor einem Angriff von außen schützen will, nimmt seine Grenzen ernst: Soldaten wachen entlang der Grenzlinie und an den Grenzübergängen, eventuell gibt es einen Grenzzaun. All das ist im israelischen Fall nicht möglich: Wird eine Grenze errichtet, so befinden sich die israelischen Siedlungen im „Feindesland“.

      Aus eben diesem Grund hat Israel auch keine Grenze geschaffen, die gegen die Terrorangriffe der Selbstmordattentäter zu verteidigen wäre. Mit anderen Worten: Auch hier haben die Siedler die Mehrheit der Israelis zu Geiseln gemacht. Und dabei sind diese Geiseln nicht nur möglichen Terrorangriffen ausgesetzt, sie müssen zudem die Soldaten bereitstellen, die in den besetzen Gebieten für die Sicherheit der Siedler sorgen. Nicht zu Unrecht bezeichnen die „Linken“ in Israel, vor allem die Verweigerer des Kriegsdienstes in den besetzten Gebieten, den heutigen Zustand als „Krieg für den Frieden der Siedler“, eine Anspielung auf den offiziellen Namen des Libanonkriegs von 1982 – „Krieg für den Frieden Galiläas“.

      Die Situation ist umso tragischer, als die Geiseln ihre Lage nicht begreifen. Andernfalls hätte die israelische Gesellschaft längst die prinzipielle Entscheidung getroffen, die Legitimität der Siedlungen anzuzweifeln, sie aufzugeben und das Militär entlang der „grünen Linie“ zu postieren, statt es in die besetzten Gebiete zu schicken.

      Parallel entfaltet sich ein ähnliches Geiseldrama innerhalb der palästinensischen Gesellschaft. Frustriert über den Misserfolg des Osloer Friedensprozesses wurde die Mehrheit dieser Gesellschaft zur Geisel der Extremisten. Die palästinensische Führung, die keinen besseren Weg zur Erreichung ihrer nationalen Ziele fand, passte sich den Parolen und Methoden der Hamas und des Dschihad an und übergab ihnen so die gesamte palästinensische Gesellschaft als Geisel: als Quellen der Selbstmordattentate und Ziele der israelischen Angriffe.

      Die zweite kollektive Geiselnahme findet in allen Gebieten statt, in denen Juden leben. Israel beansprucht für sich die weltweite Alleinvertretung aller Juden. Dieser Anspruch wurde nicht nur von vielen Juden, sondern auch von der Weltpolitik und -öffentlichkeit ernstgenommen. Dies führte dazu, dass Juden in der Diaspora für die israelische Politik mitverantwortlich gemacht werden. Solange diese Politik wenig Gegenkritik hervorrief, konnten Diasporajuden die Identifikation mit Israel positiv einsetzen. Als Israel jedoch immer stärker in die Kritik geriet, wurden Diasporajuden zu Geiseln eben dieser Politik. Zunächst beseitigten Araber und Muslime, die sich mit den „palästinensischen Brüdern“ identifizierten, die Unterscheidung zwischen Israelis und Juden und griffen ihre jüdischen Nachbarn – auch gewalttätig – an, als wären sie der verlängerte Arm Israels. Dazu hat auch eine begriffliche Verwirrung beigetragen: Wer unterscheidet schon zwischen Israeliten – so heißen Juden in Europa seit dem 19. Jahrhundert – und Israelis, Bürgern des Staates Israel?

      Muslimische Kristallnächte

      Früher konnte man argumentieren, dass der Alleinvertretungsanspruch Israels dem Interesse der Juden diente, denn der Staat Israel kontrastierte das stereotype Bild der gebeugten Juden in der Diaspora. Heute jedoch, wo Juden vor allem in Europa mit arabischen und muslimischen Minderheiten konfrontiert werden, wurde aus diesem Bonus ein Malus. Diasporajuden werden zu Opfern der Bindung an Israel, zu Geiseln der israelischen Politik. Daraus entstand ein neuer, ein muslimischer Antisemitismus. Die gegen Israel kämpfenden Palästinenser und die sie unterstützenden muslimischen Minderheiten in Europa bedienen sich antisemitischer Parolen, die eigentlich kein Teil ihrer Tradition sind: Deshalb greifen sie Juden an, nicht Israelis; Synagogen, nicht israelische Vertretungen; Gottesdienst feiernde Juden, nicht Soldaten, wie das besonders grausame Beispiel des Massakers an 28 Juden zeigt, die in Netanja am Sederabend des Pessachfestes ermordet wurden. Und doch spüren die europäischen Juden, dass dieser Antisemitismus sich aus den Quellen der westlichen Zivilisation nährt. Der in einer angesehenen deutschen Zeitung abgedruckte Brief des südafrikanischen Schriftstellers Breyten Breytenbach an Ariel Scharon ist ein treffendes Beispiel: Die Diasporajuden sind nicht nur wegen der antiisraelischen Stimmung unter nichtchristlichen Europäern in diese schlimme Situation geraten.

      In beiden Akten des Geiseldramas lässt sich das bekannte „Geiselsyndrom“ erkennen: Die Geisel identifiziert sich mit den Geiselnehmern. Statt sich von den Siedlern zu befreien, zeigt die Mehrheit der Israelis Verständnis, ja Hochachtung für ihre Geiselnehmer. Das Diasporajudentum andererseits unterscheidet oft nicht zwischen einer Identifikation mit Israel und einer Unterstützung jeder beliebigen israelischen Politik und ist daher der Kritik und dem Hass der Umgebung ausgesetzt.

      Tunesische Juden fürchten seit dem Anschlag auf die Synagoge in Djerba um ihr Leben: Tunesien will seinen Tourismus nicht ruiniert sehen, weil Extremisten nicht zwischen Juden und Israelis unterscheiden und ihre Rache an Israel gegen Synagogenbesucher richten. Und da sind wir bei der nächsten Szene des Geiseldramas: Deutsche Touristen, die ein jüdisches Gotteshaus besuchen, werden zu Opfern einer muslimischen „Kristallnacht“, zu Geiseln des israelisch- palästinensischen Konflikts, der so zum jüdisch-muslimischen Konflikt mit deutschen „Kollateralschäden“ ausartet.

      Der Autor leitet das Richard Koebner Center for German History an der Hebräischen Universität in Jerusalem.


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      schrieb am 24.04.02 18:15:33
      Beitrag Nr. 294 ()
      Anscheinend 50 jugendliche Gefangene in belagerter Geburtskirche

      Nachrichtenartikel von Ori Nir, Amos Harel und Gavin Rabinowitz, Ha`aretz, 22.04.2002

      Die bewaffneten Palästinenser, die sich in der Geburtskirche in Bethlehem verschanzt haben, halten etwa 50 Kinder und junge Männer als Gefangene im Keller der Kirche fest, sagte gestern ein 20jähriger, von dort geflüchteter Palästinenser.

      Die Jugendlichen dürfen nur für kurze Zeit und einzeln hinausgehen. Sie leiden sowohl unter Hunger und Durst wie unter Angst und Langeweile, sagte Taher Manasra. "Unser Essen besteht aus einer Brezel (am Tag)", sagte er. "Einmal gaben sie uns auch eine warme Reismahlzeit."

      Manasra sagte, er sei gestern durch eine Öffnung in der Kirchenwand hinaus geschlüpft, um genießbare Pflanzen zum Essen zu sammeln. Er wurde umgehend beschossen und ins Bein getroffen. Er nimmt an, es war ein israelischer Schütze. Infolge der Verhandlungen, die durch Vermittler des Roten Kreuzes geführt worden waren, wurde er zur Behandlung ins Hadassah-Universitätskrankenhaus nach Jerusalem gebracht.

      Fünf weitere jugendliche Palästinenser verließen gestern nachmittag ebenfalls unter Hilfe der Rot-Kreuz-Vermittler die Kirche, nachdem IDF-Soldaten sie mit einer weißen Flagge im Eingang der Kirche entdeckt hatten. Sie sagten, die Priester in der Kirche hätten ihnen geholfen zu fliehen.

      Die fünf, die nicht auf der Suchliste der IDF aufgeführt sind, erzählten den Vernehmungsbeamten, dass sich viele der gesuchten Männer in der Kirche ebenfalls gern ergeben würden, dass sie jedoch unter Druck von den Führern der Gruppe und von ranghohen Beamten der PA stehen würden.

      Manasra, ein arbeitsloser Bewohner des nahegelegenen Deheisheh-Flüchtlingslagers, erzählte, dass er vor etwa 15 Tagen auf dem Markt von Bethlehem Lebensmittel gekauft hätte, als er plötzlich eine Serie von Explosionen gehört hatte und Menschen in die Kirche hatte flüchten sehen. Er hatte es ihnen nachgemacht. Er sagte weiterhin, dass Mitglieder der palästinensischen Sicherheitsdienste alle jüngeren Menschen im Inneren der Kirche in den Keller geschickt hätten.

      "Sie behandelten uns streng. Wir mussten sogar um Erlaubnis fragen, wenn wir ins Bad gehen wollten", sagte er. "Im Bad wurden uns nur fünf Minuten zugestanden." Er sagte, ein Mitglied der Force 17, Arafats Sicherheitsgarde, bewachte die Jüngeren mit einem Gewehr in der Hand und stellte sicher, dass diese den ganzen Tag auf ihren Plätzen blieben. Er sagte, dass die Leute im Keller die meiste Zeit mit Schlafen verbringen.

      Manasra sagte, er wüsste nicht, warum man sie im Keller gefangen halten würde, aber er vermutete, dass es zu ihrem eigenen Schutz sei und um sie davon abzuhalten, den Kämpfern in den Weg zu laufen. Er schätzte, dass sich zusätzlich zu den 50 Jugendlichen etwa 200 bewaffnete Männer in der Kirche befinden. Er bestätigte, dass die Moral sogar unter den Kämpfern niedrig sei. Und er sagte, er glaube, dass auch sie wenig zu essen hätten, obwohl er und seine Kameraden den Geruch von gekochtem Essen aus den Räumen, die von den bewaffneten Männern in Beschlag genommen worden seien, wahrgenommen hätten.

      Trotz der wachsenden Spannungen zwischen den Bewaffneten und den Zivilisten und unter den gesuchten Männern selbst, sagte IDF-Stabschef Shaul Mofaz gestern, dass die Situation noch weitere zwei Wochen andauern könnte. Mittlerweile haben gestern mehrere hundert israelische Araber, angeführt von den Leitern der christlichen Kirchen in Israel, an der militärischen Straßensperre nördlich von Bethlehem gegen die IDF-Belagerung der Geburtskirche demonstriert. Der Demonstrationszug ging ruhig an der Sperre vorüber und löste sich nach etwa einer Stunde auf.

      Eine Katastrophe für die Christenheit

      "Mit zwei toten Moslems innerhalb der Geburtskirche könnte die Christenheit einem absoluten Desaster in Bethlehem entgegengehen", sagte Cannon Andrew White, der Sonderbeauftragte des Erzbischofs von Canterbury im Nahen Osten. "Es wäre katastrophal, wenn zwei moslemische Märtyrer in der Kirche begraben werden würden. Es könnte zu einer Situation wie der in Nazareth kommen", sagte er.

      White sagte, das Wegbringen der beiden Leichen aus der Kirche war eines der Hauptanliegen der Repräsentanten aller drei Religionen, die in diese Pattsituation um die Kirche verwickelt sind. Nach intensiven Verhandlungsbemühungen wurden Pläne, die beiden vorübergehend in der Kirche zu beerdigen, aufgegeben. Es wurde jedoch kein Fortschritt bei der Formulierung eines Planes erzielt, wie man die beiden Leichen aus der Kirche bringen könnte.

      "Wir sind über zwei vordringliche Angelegenheiten besorgt", sagte White. "Die erste ist die Entehrung der heiligen Stätten. Die zweite ist die humanitäre Hilfe, selbst für diejenigen, die die heiligen Plätze der Christenheit bereits entehrt haben, indem sie Waffen in die Kirche gebracht haben", sagte er. "Heilige Orte dienten immer als Orte der Zuflucht, aber nicht für diejenigen, die Waffen mit einführen."


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      "Der Massaker-Mythos"
      Israel fühlt sich durch die Berichte der internationalen Medien über die Kämpfe im Palästinenser-Lager Dschenin verunglimpft

      Von Thorsten Schmitz

      In weiten Teilen Israels fühlt man sich durch die Berichterstattung internationaler Medien über die Kämpfe im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin verunglimpft. Die Regierung unter Premier Ariel Scharon hat seit dem Wochenende ihre Anstrengungen verstärkt, Berichten über ein angebliches Massaker entgegenzusteuern. Minister und Sprecher beteuern allerorten, die auf palästinensischen Augenzeugen beruhenden Berichte über angebliche Gräueltaten in Dschenin träfen nicht zu. Dazu gehört auch die Kooperationsbereitschaft mit einer UN-Kommission, welche die Vorkommnisse in der Stadt recherchieren soll. Israel habe "nichts zu verbergen", sagt Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser. Außenminister Schimon Peres weist darauf hin, dass es bei 400 permanent akkreditierten internationalen Korrespondenten, Fotografen und Kameramännern in Israel unmöglich sei, etwas zu verheimlichen.

      Unverantwortlicher Journalismus

      Armeeangehörige und Minister leugnen zwar nicht, dass es in Dschenin zu erbitterten Kämpfen und zum Tod palästinensischer Zivilisten gekommen ist, weisen aber den Vorwurf eines Massakers von sich. Armeesprecher Olivier Rappovicz sagt, Massaker beinhalteten Massenexekutionen von Zivilisten. Dagegen seien fast ausschließlich bewaffnete Palästinenser der Hamas, des Islamischen Dschihad und der Al-Aksa-Brigaden getötet worden. Es habe keinen Regierungsbefehl gegeben – wie von palästinensischer Seite behauptet –, die Bevölkerung Dschenins "auszulöschen". Vielmehr hätten die Palästinenser „mit Erfolg“ den Mythos eines Massakers kreiert. In internationalen Medien werde von einem Massaker gesprochen, obwohl die Palästinenser bis heute keine Beweise dafür geliefert hätten. Augenzeugenberichte würden nicht glaubwürdiger dadurch, dass sie wiederholt würden. Die Zerstörungen in Dschenin und das Leiden der Zivilbevölkerung würden von Armee und Regierung nicht beschönigt. Aber von Massakern zu reden und zu schreiben sei "unverantwortlicher Journalismus", sagt Rappovicz.

      In den israelischen Medien herrscht seit Tagen Empörung über die ihrer Ansicht nach unausgewogene Berichterstattung internationaler Medien. Es werde leichtfertig palästinensischen Augenzeugenberichten Glauben geschenkt, ohne israelische Stellungnahmen einzuholen. Manche Reporter würden ein Massaker geradezu herbeireden. Die Tageszeitungen stellten palästinensische Behauptungen den Tatsachen gegenüber. So seien Falschmeldungen verbreitet worden wie etwa, dass eine Familie nach einer Woche lebend aus den Trümmern geborgen worden sei. Dabei sei die Familie vor dem Einmarsch der Armee zu Verwandten geflohen. Auch Exekutionen sowie das Überfahren palästinensischer Zivilisten durch israelische Panzer sei behauptet, aber nie belegt worden.

      Israel betont, dass von den etwa 1000 Häusern im Flüchtlingslager Dschenin etwa 100 zerstört worden seien. Die meisten seien vermint gewesen. In internationalen Berichten tauchten aber nur die 100 zerstörten Häuser auf, was eine völlige Verwüstung des Flüchtlingslagers suggeriere. Die Armee sagt, in dem 100 mal 100 Meter großen Areal hätten sich etwa 250 bewaffnete Palästinenser verschanzt, die zum Teil Zivilisten als Schutzschilde missbraucht hätten. Rappovicz sagt, trotz der Unübersichtlichkeit im verwinkelten Flüchtlingslager habe man Haus-zu-Haus-Durchsuchungen vorgenommen und das Gebiet nicht von Hubschraubern aus bombardiert. Israel habe so die Zahl getöteter Zivilisten gering halten wollen und dies mit 23 toten Soldaten bezahlt.

      Selbst die regierungskritische Haaretz schreibt in einem Leitartikel: "Es gab kein Massaker in Dschenin". In einer Demokratie sei es unmöglich, angebliche Untaten der Armee zu vertuschen. Die Reporterin Amira Hess, die für das Blatt seit Jahren aus den Palästinensergebieten berichtet und mehrere Tage in Dschenin recherchierte, konnte nach Gesprächen mit Bewohnern keinen Beleg finden für ein Massaker. Stattdessen berichtet die für ihre Beiträge aus den Palästinenser-Gebieten mehrfach ausgezeichnete Journalistin Begebenheiten wie diese: Mehrere Tage seien Soldaten in ihrem Haus gewesen und hätten das Bad völlig verschmutzt. Der Kommandeur der Truppe habe daraufhin aus einem leer stehenden Nachbarhaus Wasser besorgt und das Badezimmer gereinigt.

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      Es gab kein Massaker in Dschenin

      Leitartikel Ha`aretz, 19.04.2002

      Die Behauptung, es hätte ein "Massaker" im Flüchtlingslager von Dschenin gegeben, wurde von vielen Medien, Menschenrechtsgruppen und sogar von vielen Regierungen rund um die Welt übernommen. Diese Behauptung, die ursprünglich während des Höhepunktes der Kämpfe im Flüchtlingslager aufgestellt wurde, hallt bis jetzt wider und fügt Israels politischer Kampagne, mit der es seine Selbstverteidigung gegen den Terror und die Legitimität der benutzten Mittel, rechtfertigen will, ernsthaften Schaden zu.

      Auch in Israel kam der Verdacht auf, dass die palästinensischen Behauptungen wahr seien. Viele fürchteten, dass Dschenin auf die schwarze Liste der Massaker, die die Welt geschockt haben, hinzugefügt würde. Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte trugen zu diesen Befürchtungen bei, als sie eine vorläufige Schätzung von hunderten von Toten im Lager veröffentlichten (es wurde jedoch klar, dass es sich eher um Zehner- als um Hunderterzahlen handelt, die genaue Anzahl ist noch nicht bekannt) und Journalisten, die über die Geschehnisse im Lager berichten wollten, das Betreten verwehrten. Dies war eine Art Einladung für eine andere Anschuldigung, die auch überall verbreitet wurde, nämlich die einer angeblichen Vertuschung.

      In den letzten Tagen haben Journalisten -unter ihnen auch Ha`aretz-Reporter- das Lager besucht und ihre eigenen ersten Eindrücke und Augenzeugenaussagen über die IDF-Operationen gesammelt. Ha`aretz-Reporterin Amira Hass verbrachte mehrere Tage im Lager. Ihr Bericht erschien in der Ha` aretz-Ausgabe vom 19.04.2002. Es gibt Anhaltspunkte für intensive Gefechte. Doch mit der angemessenen Zurückhaltung kann bereits gesagt werden, was nicht im Flüchtlingslager von Dschenin geschah: Es gab dort kein Massaker. Es gab weder einen Befehl von oben, noch wurde eine Initiative vor Ort durchgeführt, um absichtlich und systematisch unbewaffnete Menschen zu töten.

      Im Israel des Jahres 2002 gibt es praktisch keine Möglichkeit, Grausamkeiten zu vertuschen. Sowohl Zeugenaussagen von Kommandeuren und Kämpfern in Dschenin, von denen viele Reservisten waren, die für den Zweck der Operation einberufen wurden, wie auch Zeugenaussagen von denen, die die Ereignisse durch verschiedene andere Möglichkeiten beobachtet haben, widerlegen Behauptungen über ein Massaker. Die Kämpfe waren intensiv, wie man es in dicht bebautem Gelände und besonders vor dem Hintergrund der schnellen israelischen Erfolge in anderen Gebieten -besonders in der Altstadt von Nablus- hatte erwarten können. Bewaffnete Palästinenser schossen, sie verminten Häuser und Straßen und sprengten sie in die Luft. Die Soldaten, die Schwierigkeiten hatten, vorzurücken, benutzten Bulldozer und erlitten schwere Verluste: 23 Soldaten wurden getötet. Unter solchen Umständen trugen auch Zivilisten Schaden davon. Dies ist eine schreckliche und betrübliche Tatsache, die von der Natur des Kämpfens herrührt. Und in einigen besonderen Fällen sollte eine Untersuchung durchgeführt werden, um zu entscheiden, ob alles nötige getan wurde, um zivile Opfer zu vermeiden. Doch die Kämpfe in Dschenin als "Massaker" zu bezeichnen ist ein Irrtum seitens der Naiven und Verleumdung seitens anderer.

      Palästinensische Propagandisten haben perversen Gebrauch von Legenden gemacht, die teilweise außerhalb Dschenins erfunden wurden. Diensthabende der palästinensischen Autonomiebehörde führen diese Propagandisten an. Sie äußern grundlose Anklagen über "Exekutionen" und fachen damit die Flammen des Hasses gegen Israel an. Die Bereitschaft internationaler Elemente -inklusive der Führer der Europäischen Union- die palästinensische Version anzunehmen, ohne sie in Frage zu stellen, ist Zeichen für deren Charakter, für Israels heikle Situation und für Ariel Sharons negatives Image.

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      Nahost ohne Auswege?

      Menachem Klein, Politikwissenschaftler und Professor an der Bar Ilan Universität Tel Aviv, gilt als einer der führenden Nahost-Experten Israels und einer der schärfsten Kritiker der Scharon-Regierung. Er war Gast des Arbeitskreises "Moderne und Islam" am Berliner Wissenschaftskolleg und legte dort sein Konzept von Jerusalem als "Hauptstadt zweier Nationen" dar, das er in seinem Buch "Jerusalem: The Contested City" entwickelt hat. Mit ihm sprach Martina Meister.

      FR: Der Schriftsteller David Grossman sagte kürzlich, solange Arafat und Scharon an der Macht sind, wird es keinen Frieden geben. Stimmen Sie mit ihm überein?

      Menachem Klein: Was Scharon angeht, ja, was Arafat angeht, weniger. Die israelische Regierung ist gegen den Frieden. Die Mehrheit des palästinensischen Establishments ist dafür. Die eine Seite will verhandeln, die andere nicht. Das Hauptziel der israelischen Regierung in diesem Krieg ist es nämlich nicht, Waffen einzusammeln und Terroristen zu verhaften, sondern die palästinensische Regierung zu stürzen. Gleichzeitig muss ich davor warnen, die komplexe Situation auf einen Konflikt zwischen zwei alten Erzfeinden zu reduzieren, wie das vor allem die amerikanischen Medien tun. Auf beiden Seiten gibt es zahlreiche Akteure.

      Scharons Strategie, Arafat zu schwächen, war aber erfolgreich. Was passiert, wenn er stürzt oder die internationale Gemeinschaft ihn fallen lässt?

      Die palästinensische Regierung zusammenbrechen zu lassen und auf eine neue Leitfigur zu hoffen, die Israels Vorschläge blind akzeptierte, ist eine Illusion. Scharons Extremismus ist deshalb zum Scheitern verurteilt. Aber seine Strategie, Arafat zu dämonisieren, war tatsächlich erfolgreich. Politisch ist er, wenn er jetzt keine Hilfe von außen bekommt, am Ende. Nur würde Israel keinen besseren Verhandlungspartner bekommen. Es würde nur eine Stärkung der palästinensischen nationalen Befreiungsfront bedeuten, geführt diesmal nicht wie in den vergangenen Jahrzehnten von außerhalb, sondern innerhalb Israels von einer jungen Generation ohne politische Führung.

      Was könnte die Gewalt unterbrechen?

      Die Zeiten von Verhandlungen des Osloer Typs sind vorbei. Es gibt keine Zwischenlösungen mehr. Beide Völker könnten jedoch eine Vereinbarung eines endgültigen Status akzeptieren. Der israelischen Öffentlichkeit muss jetzt klar gemacht werden, dass es eine Alternative zum Blutvergießen gibt, die auf den Vorschlägen von Prinz Abdallah, dem Beiruter Gipfel und einer von Deutschland geleiteten europäischen Initiative aufbaut. Auf palästinensischer Seite würde es der politischen Elite zu neuer Legitimität verhelfen, die sie durch den Krieg verloren hat. Israel muss dann aber gezwungen werden, die seit der zweiten Intifada besetzten Gebiete zu räumen und die 34 neuen Siedlungen, die seit der Scharon-Regierung entstanden sind, zu evakuieren.

      Bislang blieb der internationale Druck folgenlos. Wer kann Israel "zwingen"?

      Die europäischen Regierungen gemeinsam mit den USA und der israelischen Friedensbewegung. Die veranstaltet derzeit jeden Samstagabend Demonstrationen. Tausende gehen jede Woche auf die Straße und klagen das Ende des Krieges und eine politische Lösung ein. Die Scharon-Regierung hat auch versucht, die historische Bedeutung des arabischen Gipfels in Beirut herunterzuspielen: Zum ersten Mal haben alle arabischen Staaten, Libyen und Irak eingeschlossen, Israel ein formales Friedensangebot gemacht. Zum ersten Mal seit 1967 akzeptieren alle die Formel: Land für Frieden.

      Gerhard Schröder hat bereits deutsche Soldaten als Friedenstruppe angeboten und dafür Kritik geerntet. Wie reagieren Sie als israelischer Staatsbürger?

      Es würde die Israelis schockieren, bewaffnete deutsche Soldaten als Friedenstruppe auf ihrem Boden zu haben. Besser wäre es, Deutschland würde zivile Inspektoren und humanitäre Hilfe zur Verfügung stellen. Ich bin nicht dafür, Deutschland auszuschließen, aber die muss die israelische Empfindsamkeit angesichts deutscher Uniformen berücksichtigen.

      Die Geschichte Israels ist der Grund dafür, warum Kritik an der israelischen Regierung von außen so schwer fällt . . .

      Kein Zweifel. Aber der größte Fehler ist, die Kritik an der israelischen Regierung mit Antisemitismus zu verwechseln. Genauso ist es ein großer Irrtum der Juden in Westeuropa, dass sie Israel auf jeden Fall hundertprozentig unterstützen müssten. Scharon zu kritisieren, diesen Krieg zu verurteilen, bedeutet nicht, Israel das Recht auf Existenz abzusprechen. Deswegen darf die internationale Gemeinschaft nicht länger zuschauen, wie eine ganze Region zur Hölle fährt.

      Wie kann auf der Basis des nicht mehr überbietbaren Wahnsinns der Selbstmordattacken überhaupt ein demokratischer, palästinensischer Staat aufgebaut werden?

      Die Selbstmordattentate richten sich gegen den Aggressor. Wenn er verschwindet, werden sie ausbleiben. Die palästinensische Gesellschaft selbst ist die demokratischste in der arabischen Welt, die ich kenne - sie steht dem Westen am offensten gegenüber, weil sie stark durch die demokratischen Normen Israels beeinflusst ist.
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      Friedensplan und/oder Militäraktion:
      Wie solls denn jetzt weitergehen?

      Israels Armee hat sich in der vergangenen Nacht aus großen Teilen Ramallahs und Nablus zurückgezogen, zuvor wurden bereits die Gebiete um Kalkilia, Tulkarem und Jenin geräumt. Im Moment wird noch das Hauptquartier von Jassir Arafat in Ramallah und die Geburtskirche in Bethlehem umstellt. Um die übrigen Brennpunkte hat die Armee sog. Sicherheitskreise gezogen. Soweit die militärische Situation, doch wie soll es denn nun weitergehen?

      "Es gibt einen Weg", meint der israelische Autor Amos Oz und veröffentlichte kürzlich einen mehrstufigen Friedensplan: 1. Israel beendet die Okkupation und errichtet einen Trennungszaun, der nicht identisch mit der Grünen Linie ist, aber nahe dran verläuft. 2. Israel stimmt der sofortigen Gründung eines palästinensischen Staates zu, auch wenn diese noch vor der Unterzeichnung eines Friedensvertrags erfolgt. 3. Israel erkennt moralisch seinen Anteil an der palästinensisch-israelischen Tragödie an . Es darf keiner Lösung zustimmen, die nicht auch die humanitäre, wirtschaftliche und politische Rehabilitierung der palästinensischen Flüchtlinge - nicht in Israel , doch in Palästina - mit internationaler und israelischer Hilfe enthält. 4. Die einseitige israelische Beendigung des Konflikts, einschließlich der Auflösung der meisten Siedlungen, muss von der Minimalisierung der Bedrohung des israelischen Bevölkerung abhängig gemacht werden.

      Voraussetzung ist ein dauerhaftes Abkommen, das Israel konkret mit der NATO und der EU verbindet, um einen Abschreckungseffekt gegen die diversen Pläne eines Jihad und der Vernichtung Israels Staates aufzubauen. "Einem solchen Plan würde die Mehrheit des Volkes zustimmen", meint Oz, "und er würde auch bei den kommenden Wahlen, vielleicht sogar schon in der jetzigen Knesset, eine Mehrheit bekommen, die sich aus der Linken, dem Zentrum und moderaten Rechten zusammensetzt."

      Ein Blick auf die letzten Meinungsumfragen bestärkt diese Vermutung. Denn auch wenn sich 55 % der Befragten als "rechts" oder "rechtstendierend" bezeichnen, ist mittlerweile die Einsicht da, daß nur linke Auffassungen eine Lösung der unmittelbar bedrohenden Situation bringen kann. 52 % der Befragten sagten, sie wären bereit, die saudiarabische Initiative zu akzeptieren, die die Räumung aller Gebiete beeinhaltet. Für eine einseitige Trennung inkl. Räumung von 80 % der Gebiete, den Bau eines Trennungszauns, die Auflösung der Siedlungen und die Zusammenfassung von 80 % der Siedler in Siedlungsblocks äußerten sich 57 %, dagegen 35 % der Befragten. Für einen palästinensischen Staat sprachen sich 54 % aus, 40 % dagegen. Einer Annexion aller Gebiete und einem "Transfer" könnten nur 32 % der Befragten zustimmen, 60% sind dagegen.

      Eines geht aus den Umfrageergebnissen allerdings eindeutig hervor. Die Unterstützung der israelischen Öffentlichkeit für die Operation "Schutzwall" ist mehr als deutlich. 75 % der Befragten äußerten sich dafür, nur 20 % dagegen.

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      PALÄSTINENSER LEHNEN MEDIZINISCHE ZUSAMMENARBEIT AB

      Wie die JERUSALEM POST berichtet, untersagte der Gesundheitsminister der Palästinensische Autonomiebehörde, Riyad Za`anoun, schon zu Beginn der Terrorintifada jegliche medizinische Zusammenarbeit mit israelischen Gesundheitsexperten - trotz heftiger Kritik von Seiten palästinensischer Ärzte.

      Bei einer Pressekonferenz am 18. April sagte Dr. Yaacov Sever, Experte für palästinensische Angelegenheiten im israelischen Gesundheitsministerium, dass israelische Fachleute ihre Hilfe schon mehrfach angeboten haben und weiterhin anbieten, sie aber von Za`anoun zurückgewiesen wurden. Die PA betrachte Israel als einen Feind und lehne daher direkte israelische Unterstützung ab, so Sever.

      Die israelische Koordinatorin für die Zusammenarbeit mit der PA im Gesundheitssektor, Dalia Bassa, sagte, dass es trotzdem weiterhin täglich Zusammenarbeiten mit palästinensischen Krankenhäuser, der palästinenischen Gesellschaft des Roten Halbmonds sowie örtlichen und ausländischen humanitären Einrichtungen gibt, um palästinensischen Menschen und medizinischen Instiutionen in der Notfallmedizin zu helfen. Diese Beziehungen bezeichnete Bassa als weiterhin "gut".

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      23. April: Drei armenische Mönche haben am Dienstagmorgen mit Hilfe der IDF das Gelände der Geburtskirche in Bethlehem verlassen. Die Mönche hatten ein Schild hochgehalten, auf dem "Please Help" stand.
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 20:57:21
      Beitrag Nr. 295 ()
      An der Massaker-Legende ist die israelische Regierung selbst schuld.Wer systematisch die Presse aussperrt, nährt den Verdacht, daß er was Verwerfliches vorhat.
      Dann werden natürlich solche Behauptungen von palästinensicher Seite von der westlichen Medien sehr gerne aufgenommen, denn schließlich hat Scharon, dank der realen, nicht leugbaren Massaker, in den beiden Flüchtlingslagern in Beirut vor 20 Jahren im Libanon-Krieg, einen einschlägigen Ruf.
      Man traut es ihm logischerweise zu.

      Ich persönlich glaube aber, daß ein kein Massaker gegeben hat.Es werden schlimme Dinge in Dschenin passiert sein, aber das in Folge von Kriegsausseinandersetzungen.

      Die in den letzten Tagen in der Presse gezeigten Photos zeigen ein völlig falsches Bild von der Lage in dem Flüchtlingslager.
      Es sah ja so aus, als wäre das ganze Flüchtlingslager, im wahrsten Sinne des Wortes, dem Erdboden gleichgemacht worden.
      Ich habe aber gestern im Fernsehen Luftbilder aus einem Flugzeug gesehen, aus dehnen klar und deutlich erkennbar war, daß nur gerademal um die 10 Prozent der Fläche, im Zentrum des Lagers, in Dschenin zerstört ist.Der Rest der Häuser ist unzerstört.Hier hat also der norwegische UNO-Gesandte maßlos auf den Putz gehaun.

      Ich glaube auch nicht, daß die israelische Regierung so verrückt wäre, tatsächlich in dem Ausmaß Kriegsverbrechen anzuordnen oder zu billigen.Erstens käme das raus, zweitens wäre dann die Reputation im In- und Ausland hin und drittens hätte man auch die moralische Rechtfertigungsüberlegenheit verloren.Das können sie sich nicht leisten.



      .....
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 23:54:38
      Beitrag Nr. 296 ()
      Evakuieren?

      Scharon und die Siedlungen


      Ariel Scharon mußte erst kräftig mit der Faust auf den Tisch hauen, um seinen Kabinettsmitgliedern klar zu machen, daß er nicht bereit sei, über die Frage der Siedlungen zu sprechen.

      Wahltaktik "for Dummies" könnte man das betiteln. Scharon möchte sich nämlich bis zu den Knesseth-Wahlen im Oktober 2003 zu diesem Thema zurückhalten.

      Genauer geht es um die Frage, ob die Siedlungen in irgendeiner Weise evakuiert oder geräumt werden sollten. Diese Frage werde er vor den Knesseth-Wahlen nicht diskutieren, so Scharon. Allerdings auch nicht danach, sollte er in seinem Amt bestätigt werden.

      Das Thema wurde von einem Minister der Arbeitspartei, Raanan Cohen, angesprochen, nachdem der israelische Fernsehsender Arutz2 vergangenen Freitag von Offizieren berichtete, die die Evakuierung isolierter Siedlungen vorschlagen. Zudem hat der "Sicherheits- und Friedensrat", eine Organisation von etwa 1000 ehemaligen Militäroffizieren, Angehörigen des Geheimdienstes und der Polizei, von etwa 40 Siedlungen in der Westbank, für deren Sicherheit nicht mehr garantiert werden könnte, berichtet. Alle Siedlungen im Gazastreifen sollten sofort evakuiert werden.

      Scharon ist also nicht bereit, über diesen Vorschlag überhaupt nachzudenken. Auch wenn 1000 Leute, die etwas von Sicherheitsfragen verstehen, dazu raten. Dabei ist seit langem klar, daß eine Lösung des Konfliktes letztendlich von den etwa 200 Siedlungen in Westbank und Gazastreifen abhängt. Entscheidender ist dabei jedoch die Tatsache, daß Scharon seinen Wählern vorgaukelt, man könne und werde ewig so weiter machen.

      Irgendwann werden die Siedlungen evakuiert. Sei es aus politischen Überlegungen, was derzeit eher unwahrscheinlich ist, oder aus Sicherheitsgründen, weil die Situation für Bewohner und Bewacher untragbar wird. Zweiteres scheint nicht mehr weit zu sein. Ob Scharon auch dann die Verantwortung gegenüber seinen Wählern übernimmt?
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      Der Krieg hat seinen Preis:
      Budgetkürzungen in Israel

      Der israelische Premierminister Ariel Scharon besuchte gestern trotz seines vollen Terminkalenders einen Supermarkt in Jerusalem. Dort rief er alle Israelis dazu auf, das Land zu unterstützen und israelische Produkte zu kaufen. Dieser seltsam plump anmutende Hinweis läßt den Zuschauer der Abendnachrichten merkwürdig zurück. Wird doch gleichzeitig von umfangreichen Budgetkürzungen zugunsten des Wehretats gesprochen.

      13 Billionen Schekel möchte die Regierung einsparen und sie einerseits dem Wehretat zuführen, andererseits die fortschreitende Rezession abwehren. Einer der Vorschläge des Finanzministers würde eine Entscheidung der Rabin-Regierung zunichte machen. Danach würden die Zahlungen an Kinder, deren Eltern nicht in der Armee gedient haben, im Bereich des National Insurance Institutes um 25-30% gekürzt. Auch das Arbeitslosengeld soll gekürzt werden.

      Weitere Änderungen beinhalten Steuererhöhungen, etwa bei Benzin und Zigaretten, die Einfrierung von staatlichen Zuschüssen in bestimmten Bereichen und eine weitere Verschuldung. Die Mehrwertsteuer wird ebenfalls generell um 1% auf 18% angehoben.

      Nicht nur aus der Opposition erntete Scharon für die Vorschläge herbe Kritik. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Histadrut, Amir Peretz, beschuldigte Scharon, die politische Lage auszunutzen, um den kleinen Mann mehr zur Kasse zu bitten und dadurch die Allianz mit der oberen Schicht zu festigen. Der Plan wird die hohe Arbeitslosigkeit und die sozialen Ungerechtigkeiten weiter verstärken.

      Mit dem gestern vorgelegten Plan wird wohl für alle Gewißheit, was seit langem klar sein müßte. Der "Krieg", die militärischen Aktionen gegen die Palästinenser ruinieren die israelische Wirtschaft. Schon in "normalen" Zeiten kostet der Palästinenser-Aufstand die Region bis zu eine Millionen Euro täglich. Die Einberufung von 20 000 Reservisten saugt zusätzlich zwei Millionen Euro am Tag aus Israels Wirtschaft, wie das Nationale Versicherungs-Instituts ausrechnete. Soldaten-Lohn und Ausrüstung belasten den Fiskus mit weiteren zwei Millionen Euro täglich.

      Der Plan von Scharon wird keine Besserung bringen, ganz im Gegenteil. Die Rezession wird anhalten. Welche Firma investiert im Moment auch in Israel? Die Arbeitslosenzahlen steigen und der Dollar ist kaum mehr aufzuhalten.

      Scharon versteht sich nur auf eines, auf den Krieg. Das haben die Wähler offensichtlich übersehen. Aber Israel hat viele innenpolitische Probleme, die sich nicht von alleine lösen. Je länger man sich auf eine militärische Lösung des Konfliktes versteift, desto schwieriger wird es, die Schäden an der eigenen Wirtschaft wieder zu beheben.

      Bleibt nur zu hoffen, daß die Wähler das bis Oktober 2003 nicht vergessen. Es sollte ihnen nicht schwer fallen, jeder Einkauf erinnert an die laufende Teuerung. Und spätestens, wenn man im Supermarkt gefragt wird, ob man die Rechnung auf 3 Monatsraten aufteilen möchte, dann sollte man sich denken, das hier nicht alles richtig läuft.

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      und jetzt an alle, die es NIE glauben wollten und alles für judische Lügenpropaganda hielten:



      Bundesregierung: Arafat bezahlt offenbar palästinensischen Terror


      Dokumente aus PLO-Zentrale als echt eingestuft
      Berlin/Brüssel - PLO-Chef Jassir Arafat finanziert offenbar palästinensischen Terrorismus. Davon geht nach Informationen der WELT auch das deutsche Auswärtige Amt jetzt weit gehend aus. Damit geraten die politische Unterstützung der EU für Arafat und die jährlich 175 Millionen Euro Finanzhilfe an seine Autonomiebehörde unter ganz neuen Druck.

      Experten des Außenministeriums und der deutschen Nachrichtendienste haben in den vergangenen Wochen Dokumente geprüft, die israelische Truppen beim Sturm auf Arafats Hauptquartier in Ramallah gefunden hatten. Dabei handelte es sich um Papiere, auf denen etwa Geldzuweisungen an einzelne Palästinenserorganisationen in den besetzten Gebieten und an einzelne "Kämpfer" zum Teil von Arafat selbst unterschrieben wurden. Am ernstesten von den Dokumenten nehmen die Experten eine Art Kassenbuch vom 16. Sep- tember 2001, erklärte der Vertreter des Außenministeriums gestern im Europa-Ausschuss des Bundestages: In dem für echt befundenen Schreiben führen die radikal-islamistischen Al-Aksa-Brigaden gegenüber dem Finanzchef in Arafats Autonomiebehörde "entstandene Schulden" von 38.000 israelischen Schekel auf (knapp 9000 Euro). Die Brigaden haben sich in der Vergangenheit zu zahlreichen Anschlägen und Selbstmordattentaten bekannt.

      Als mit Abstand größter Posten werden die Kosten für "elektrische Teile und chemischen Bedarf" bei der Produktion von Sprengsätzen genannt. Für die Al-Aksa-Zellen wurden demnach "fünf bis sieben Bomben" pro Woche gebraucht. Zugleich bitten die Al-Aksa-Gruppen in dem Schreiben um "sofortige Bereitstellung von Geldmitteln", um Munition für Gewehre zu kaufen - für insgesamt knapp 20.000 Euro.

      Das Außenamt sagte dem Chef des Europa-Ausschusses, Friedbert Pflüger (CDU), weitere Prüfungen durch die Nachrichtendienste zu. Sollten die allerletzten Zweifel dabei zerstreut werden, stünden Außenminister Joschka Fischer und die Europäische Union vor einem heiklen Problem: Schon seit Jahren halten sich die Gerüchte, dass die EU-Finanzhilfe bei Arafat nicht nur in korrupten Kanälen verschwindet, sondern auch in den Terrorismus gegen Israel umgeleitet wird. Bislang fehlten aber Beweise, die ein politisches Umsteuern erzwungen hätten. Die Israelis glauben, mit den jetzt auch vom Außenamt untersuchten Dokumenten diese Belege vorgelegt zu haben. "Sollte sich der jetzt überdeutliche Verdacht vollends bewahrheiten, gehören die EU-Hilfen komplett auf den Prüfstand", erklärte Pflüger. Er hatte das Außenamt um die Prüfung gebeten.

      Allein in diesem Jahr überweist die EU Monat für Monat rund zehn Millionen Euro zur Unterstützung der palästinensischen Behörden. Zum einen sollen damit dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden. Trotz der zweiten Intifada unterstützt die EU aber auch den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern - allein im vergangenen Jahr mit mehr als 26 Millionen Euro. Zusätzlich alimentiert die EU mit rund 40 Millionen Euro im Jahr das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge.

      Ohne das Geld der EU könnte die Palästinenserbehörde überhaupt nicht arbeiten, weiß man in der Kommission. Immer wieder beteuert man in der Kommission, dass die Vergabe der EU-Mittel genauestens kontrolliert werde, ein Missbrauch der Hilfsgelder sei praktisch ausgeschlossen. Allerdings tauchten immer wieder Berichte auf, wonach die EU Schulbücher finanziere, in denen offen zum Kampf gegen Israel aufgerufen wurde. nik./mdl.

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      Peres: "Ein Massaker in Jenin fand niemals statt"

      Ein Interview

      DIE WELT: Warum war diese Brutalität gegen Jenin, gegen eine ganze Stadt notwendig?

      Schimon Peres: Weil Jenin das Zentrum der Selbstmordattentäter war. Fünf von ihnen, die aus dieser Stadt kamen, haben 126 unschuldige Menschen getötet. Die Flüchtlingslager waren ausgenommen von jeder Durchsuchung und von jedem Versuch, den Terror zu beenden. Nach unserer Zählung haben wir in Jenin 23 Soldaten verloren. Die Palästinenser haben 47 bewaffnete Leute und drei Zivilisten verloren. Diese Gerüchte von Massakern und gewaltiger Zerstörung haben diese grundsätzlichen Tatsachen verdrängt. Warum erinnern diejenigen, die unser Vorgehen verurteilen, die Palästinenser nicht daran, dass wir gewillt waren, ihnen Unabhängigkeit zu geben, einen Staat und eigenes Land? Ihre Provokation des Krieges war unnötig und ungerechtfertigt.

      DIE WELT: Der ehemalige US-Präsident Carter fordert, dass die US-Mittel zur Unterstützung Israels gekürzt werden sollten. Was erwidern Sie darauf?

      Peres: Ich wünschte, er würde sagen, wie man dem Terror und den Selbstmordanschlägen ein Ende bereiten soll. Er übersieht die Tatsache, dass Israel aus Selbstschutz auf den Terror reagiert.

      DIE WELT: Wie kann Jassir Arafat gegen Terroristen vorgehen, wenn sein Polizeiapparat durch das israelische Vordringen zerstört wurde?

      Peres: Das hätte er vorher tun können, und er hat es nicht getan. Das Wichtigste, was er jetzt tun kann, ist es, eine Atmosphäre gegen den Terror zu schaffen. Zum Beispiel kann er eine Rede halten und zu einem definitiven Ende des Terrors aufrufen. Er kann die 30 000 Polizisten unter seinem Kommando dazu aufrufen, den Terror zu beenden. All das kann er tun. Aber er tut es nicht.

      DIE WELT: Sind viele dieser Polizisten nicht entweder von Israel verhaftet oder zurück in ihre Dörfer geschickt worden?

      Peres: Nein. Nur die, die am Terror beteiligt waren, wurden verhaftet.

      DIE WELT: Wenn der saudi-arabische Kronprinz Abdallah Präsident Bush trifft, wird die Idee einer regionalen Friedenskonferenz auf den Tisch kommen. Kann es Friedensgespräche ohne Arafat geben?

      Peres: Wir haben den Ägyptern all ihr Land wiedergegeben, ohne dass sie einen Terrorkrieg gegen uns geführt haben. Ebenso haben wir den Palästinensern einen unabhängigen Staat angeboten, Land und in Jerusalem eine Situation ohne Terror. Ein guter Anfang wäre es also für die Arabische Liga, eine klare Stellung gegen den Terror zu beziehen. Was Arafat betrifft, so wurde er von den Palästinensern als ihr Führer gewählt, also sollte er teilnehmen.

      DIE WELT: Einige Ihrer alten Vertrauten aus der Arbeitspartei werfen Ihnen vor, dass Scharon Sie und die Arbeitspartei benutze, um den Osloer Friedensprozess zu delegitimieren und die Aussichten für einen palästinensischen Staat zu zerstören.

      Peres: Das Problem in Israel ist, dass die Linke nicht versteht, dass wir ohne Mehrheit keinen Frieden erreichen können. Und die Rechte versteht nicht, dass wir den Frieden nicht mit Waffengewalt erreichen können. Ich bin aus einem ganz klaren Grund in der Regierung: Ich versuche, eine Mehrheit für den Frieden zu schaffen und die Palästinenser zu Verhandlungen zu bewegen.

      DIE WELT: Schadet das militärische Vorgehen nicht dem Frieden?

      Peres: Ich bedauere, dass wir das tun mussten. Ich bedauere, dass die Terroristen uns dazu gebracht haben. Aber wir müssen auch unser Leben verteidigen.

      Mit Peres sprach Nathan Gardels von der "Los Angeles Times".

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      Und noch mehr palästinensische Lügen, die sich letztendlich auch als LÜGEN erweisen:



      Streit um Geburtskirche in Bethlehem geht weiter

      Drei Mönche verlassen das Gotteshaus

      In die Trümmer eines Hauses hat ein Palästinenser das Bild Arafats und die palästinensische Flagge gesteckt
      Foto: AP/Baker
      Von Norbert Jessen

      Tel Aviv - Eine erste Verhandlungsrunde zur Lage von etwa sechzig palästinensischen Bewaffneten, die sich in der Bethlehemer Geburtskirche verschanzt haben, ist zu. Israel überdenkt zurzeit den palästinensischen Vorschlag, die Eingeschlossenen nach Gaza zu überführen. Israel fordert zuvor die Auslieferung von über zehn namentlich bekannten Anführern von Terrorzellen, die sich unter den Verschanzten befinden.

      Drei armenischen Mönchen gelang es am Montag, ihr Kloster zu verlassen. Andere Mönche wurden mit Schildern gesichtet, auf denen "Helft uns" geschrieben war. Hausherrn sind das griechisch-orthodoxe, das armenische und das lateinische Patriarchat. Offiziell vermeiden die Kirchenvertreter den Begriff "Geiseln". Vor allem die Vertreter der katholischen Kirche beharren auf die Version, die Mönche blieben freiwillig in ihren Klöstern.

      Nach Aussagen auch einiger Jugendlicher, die sich unter den Eingeschlossenen befanden, sind die Zustände in und um der Basilika von mangelnder Hygiene und Hunger gekennzeichnet. Unbeerdigte Leichen verursachen Gestank. Die Franziskaner riefen Israels Oberstes Gericht an mit der Forderung, den eingeschlossenen Mönchen Medikamente und Nahrung zukommen zu lassen. Die israelische Armee geht davon aus, dass sich die Eingeschlossenen in einigen Tagen freiwillig ergeben, wenn sich die Zustände nicht verbessern.

      Die Version vom freiwilligen Ausharren der Mönche als Schützer und Hausherrn der Heiligen Stätte hat mit dem Verlassen der drei armenischen Geistlichen an Glaubwürdigkeit verloren. In Luftaufnahmen, die der israelische Armeesprecher letzte Woche der Presse vorführte, ist auch eine Szene zu sehen, in der einige der verschanzten Bewaffneten versuchen, über die Mauer zu fliehen. Offensichtlich um sich freiwillig zu ergeben. Sie wurden von anderen Eingeschlossenen mit Waffengewalt daran gehindert. Israel erneuert ständig die Zusage, die heilige Stätte nicht zu stürmen. Trotzdem sind die Zweifel in Bethlehem groß, dass sich die Armee wirklich daran hält.

      In Israel kam es unterdessen zu harscher Kritik, dass die Regierung in eine Untersuchung der Kampfvorgänge im Flüchtlingslager von Jenin durch eine UN-Kommission eingewilligt hat. Auch Premier Ariel Scharon teilte dem parlamentarischen Ausschuss für Auswärtiges und Sicherheit mit: "Ich bin über die endgültigen Ergebnisse beunruhigt. Aber wir hatten nur die Wahl zwischen Schlecht und Schlechter." Bei diesem Treffen kam es auch zu Kritik an Scharon von sozialdemokratischen Abgeordneten, die seit Wochen den Austritt ihrer Partei aus der Regierungskoalition fordern. Die Zusammensetzung der Kommission steht noch nicht endgültig fest, doch weisen israelische Kenner der UNO darauf hin, dass es sich um ausgesprochene Experten handelt.

      Im spanischen Valencia kündigte Israels Außenminister Schimon Peres jetzt an, Israel werde sich in Zukunft Treffen von EU-Vertretern mit dem in Ramallah weiter eingesperrten palästinensischen Autonomiechef Jassir Arafat nicht widersetzen. "Das war wegen der gefährlichen Sicherheitslage in Ramallah", sagte Peres, "dort wurde bis vor Kurzem noch geschossen".

      Das EU-Präsidium entsandte daraufhin den Außenpolitik-Beauftragten Javier Solana und den EU-Sondergesandten für Nahost, Miguel Moratinos, nach Ramallah. In seltener Eintracht haben auch der türkische und griechische Außenminister einen gemeinsamen Besuch angekündigt. "Besteht die Politik der Isolierung Arafats nicht mehr?", fragte daraufhin die Zeitung "Jedioth Aharonoth". Von Israels Premier Scharon hat es zu diesem Thema vorläufig noch keine Bestätigung gegeben. Aber auch kein Dementi.

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      Und dies ist ein erneutes Zeichen des palästinensichen
      "Rechtverständnisses":


      "Dies ist eine Lektion für alle"


      Eine palästinensische Meute ermordet drei mutmaßliche Kollaborateure in Hebron. Ein Augenzeugenbericht
      Von Robert Fisk


      Hebron - Der erste Körper hing verkehrt herum, ein grauer linker Fuß war mit Draht an dem Strommast befestigt, sein rechtes Bein stand in einem obszönen Winkel ab, sein Kopf baumelte über dem, was von seinem schwarzen Hemd übrig geblieben war. Das war Moussa Arjoub aus dem Dorf Dura. Der zweite Körper war unendlich schlimmer zugerichtet, eine Metzgerarbeit. Auch er hing an seinem rechten Bein. Aber diesmal war der fast nackte Torso zerrissen von Stichwunden. Zehn oder zwölf Jahre alte palästinensische Jungs stachen in die Wunden und jaulten dabei vor Freude. Dass war Zuheir al-Mukhtaseb. Sein Kopf war vom Rest des Körpers fast abgetrennt, leicht wiegte er sich im Wind, bärtig, das Gesicht immer noch verzerrt vor Entsetzen.

      Auf merkwürdige Weise erinnerte er mich an jenes fürchterliche Bildnis vom Martyrium des heiligen Sebastian, voller Pfeile, voller Wunden. Aber Zuheir al-Mukhtaseb wurde geschmäht, nicht geehrt, schreiende Kinder und palästinensische Männer, die vor Vergnügen johlten, als Steine den blutigen Körper des Kollaborateurs trafen.

      "Dies ist eine Lektion für alle." Ich drehte mich um und erblickte einen beleibten Mann mittleren Alters mit einem großen braunen Bart, der auf einen weiteren Fleischklumpen hinter mir wies. "Das war Mohamed Debebsi. Es ist eine Lektion für die Leute. Jeder sollte dies hier sehen." Als ich hinschaute, sah ich wie eine Gruppe von jungen Männern, die die Leiche mit einem Grinsen im Gesicht auf einen Mülllaster warfen. Was kann man tun, wenn ein Volk verrückt wird vor Freunde angesichts eines solchen Gemetzels. Zuerst konnte ich, was ich da gesehen hatte, nicht in mein Notizbuch schreiben, statt dessen machte ich Skizzen, die mich an das Gesehene erinnern sollte. "Allahu Akbar" - "Gott ist groß", brüllte die entsetzliche Masse. Auf den Dächern saßen Mädchen, junge Männer im Anzug begafften die Leichen aus ein paar Meter Entfernung, Jungen warfen Steine, um die Enthauptung von Zuheir al-Mukhtaseb zu vollenden. Und die Straße, in der diese - wollen wir es beim Namen nennen - Pornografie stattfand? "Sharia Salam" - die Straße des Friedens. Die drei Männer waren wegen Kollaboration mit den israelischen Besatzungstruppen in das örtliche Gefängnis gesperrt worden - vor so langer Zeit verurteilt, dass viele aus der Menschenmenge sich nicht mehr an das Datum erinnern.

      Ahnten sie ihr Schicksal ein paar Stunden zuvor, als sie hörten, wie israelische Apache-Hubschrauber ihre vier Raketen abfeuerten. Einen knappen Kilometer entfernt, in dem palästinensischen Gefängnis war die Explosion klar und deutlich zu hören. Die Israelis sandten eines ihrer Helikopter-Todeskommandos los, um Marwan Zalum, einen der Führer der Al-Aksa-Brigaden in Hebron, zu elimieren. Die vier Raketen (nach den von mir gefundenen Resten zu schließen, gefertigt von Lockheed Martin in Florida) verwandelten seinen Mitsubishi in einen Feuerball. Zalum, 43 Jahre alt, verheiratet, eine kleine Tochter namens Saja, starb auf der Stelle - was einen Chor des Entzückens seitens der israelischen Armee auslöste. Er war, wie sie sagten, "das Äquivalent einer ganzen bewaffneten Miliz" - eine lächerliche Übertreibung. Sie verwiesen außerdem auf Selbstmordattentate, die Zalums Männer organisiert hatten, und "Hunderte von Feuerattacken", die unter anderem den Tod von Shalhevat Pas - des jüdischen Jungen, der von palästinensischen Scharfschützen im März vergangenen Jahres erschossen worden war und eines jüdischen Zivilisten (eines Siedlers), der drei Monate später erschossen worden war, zur Folge hatten.

      Dreimal sprach das Todeskommando der israelischen Armee von "Jüdischen Gemeinden", wenn sie jüdische Siedlungen meinte, die illegal auf arabischem Land errichtet worden waren. Und bezeichnend genug für die Moral solcher Aussagen, vergaßen sie zu erwähnen, dass Samir abu-Rajab, ein Freund Zalums, mit ihm zusammen von den israelischen Raketen getötet worden war. Was soll`s. Gestern früh gegen 9.30 Uhr, beschlossen die Al-Aksa-Brigaden und wahrscheinlich Hamas und ohne Zweifel ein großer Pöbel palästinensischer Jugendlicher, sich zu rächen, indem sie Israels drei palästinensische Kollaborateure, die wehrlos in dem Gefängnis der Autonomiebehörde saßen, abschlachteten.

      So feierten die Bürger der entstehenden palästinensischen Nation gestern in Wut und Zorn und grausamem Vergnügen die Rache an Israel für die Tötung von Zakum und abu-Rajab. Und auf dem Rückweg nach Jerusalem kann man sich die Reaktion der Bewohner jener illegalen jüdischen Sielungen mit ihren hübschen roten Dächern und Sprinkleranlagen gut vorstellen. Und natürlich weiß man auch, was die Palästinenser dachten. Diese drei Männer arbeiteten für Israel, für das Land, das ihr Gebiet seit 35 Jahren besetzt hält.


      Robert Fisk ist ein hoch dekorierter britischer Auslandskorrespondent. Sein Spezialgebiet ist der Nahe und Mittlere Osten, wo er die letzten 25 Jahre gelebt hat. Gegenwärtig arbeitet der 56-Jährige in Beirut für den "Indepedent"
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 01:06:45
      Beitrag Nr. 297 ()
      "Ich bin im Recht!" "Nein, ich!"
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 19:58:29
      Beitrag Nr. 298 ()
      DIPLOMATISCHE VERWICKLUNG

      Saudi-Arabischer Botschafter preist Selbstmordattentate

      Der Rat der britischen Juden ist schockiert: Der saudi-arabische Botschafter in London hat in einem Gedicht die palästinensischen Selbstmordanschläge verherrlicht.

      London - Selbstmordattentäter seien "gestorben, um Gottes Wort zu ehren", schreibt Ghasi Algosaibi in dem Gedicht "Die Märtyrer", das in der Zeitung "al-Hajat" veröffentlicht wurde. Er spielt dabei auf den Anschlag der 18-jährigen Palästinenserin Ajat al-Achras an. Diese hatte sich am 29. März in einem Jerusalemer Supermarkt in die Luft gesprengt und dabei zwei Israelis mit in den Tod gerissen sowie 25 weitere Menschen verwundet.
      Der Rat der britischen Juden reagierte entsetzt und schickte dem Diplomaten einen Protestbrief. Auch die britische Regierung bestätigte, mit Algosaibi über das Gedicht gesprochen zu haben, gab aber keine Einzelheiten bekannt.

      Daraufhin konterte der Botschafter, der seit mehr als zehn Jahren in London ist, in einem offenen Brief auf der Website seiner Vertretung: Seiner Meinung nach waren oder sind die ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin, Jizchak Schamir und der derzeitige Regierungschef Ariel Scharon ebenfalls Terroristen, die für die Ermordung Tausender Palästinenser verantwortlich sind. "Scharons Zerstörungen in Dschenin hätten Attila, den Hunnen, stolz gemacht", schrieb der Diplomat.

      Und weiter: "Wenn der Rat der britischen Juden den moralischen Mut hat, diese berüchtigten Terroristen als Terroristen zu bezeichnen, und die Aktionen der israelischen Regierung in Dschenin Kriegsverbrechen nennt, wäre ich gerne bereit, meine Ansicht über palästinensische Freiheitskämpfer zu modifizieren", schrieb Algosaibi.

      Zu seinen Statements wollte sich der Diplomat nicht näher äußern. Ein Botschaftssprecher sagte, Algosaibi sei wegen Unpässlichkeit nicht zu sprechen.


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      Wohlgemerkt: Saudi-Arabien ist ein Verbünderter der Antiterrorallianz: "Kampf gegen die Achse des Bösen".



      H_S:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 05:56:23
      Beitrag Nr. 299 ()
      @h.-s.:
      den letzten Satz hättest du dir schenken können -
      wie du siehst, trotz aller diplomatischen Lügen, werden die Massenmorde an den "Ungläubigen" quer durch alle arabischen Bevölkerungsschichten verherrlicht!
      An dieser direkt aus dem Koran abgeleiteten menschenfeindlichen Haltung (Koran:" der Jüngste Tag komme, wenn der letzte Jude, hinter einem Stein sich versteckend, von einem Moslem gefunden und erschlagen worden ist"!!!)
      hat sich seit der Zeit des "grossen Simplifizierers" Mohammed nichts geändert...
      Gepaart mit verletztem arab. Nationalstolz, unglaublichen Überheblichkeit der Moslems anderen gegenüber, extremen Minderwertigkeitskomplexen, dem Fehlen jeglicher Toleranz sowie einer quer durch alle Schichten weit verbreiteten politisch gewollten Ungebildetheit der Araber und Moslems
      schafft diese Mixtur immer wieder diese explosive Mischung, die überall auf der Welt für den unmenschlichsten Massenterror sorgt.
      Der Terror der Palästinenser, der Terror der Moslems in Indien, Nigeria und Indonesien führt direkt zu den traurigen Ereignissen des 11 September 2001.

      Auch die Haltung der linken und rechten proarabischen europäischen Antisemiten wie z.B. Rudolf Augstein vom "Spiegel" haut in die selbe "Kerbe" - der mehr als unverschämte Vergleich zwischen einer palästinensichen Mörderin (18J.) und ihrem 17-jährigen unschuldigen Opfer im vorletzten "Spiegel" beweist das immer wieder aufs neue...

      Es wird nach Strohhalmen gesucht, den Terror gegen Juden,
      Amerika oder den Westen allg. moralisch zu rechtfertigen, es wird gelogen und relativiert, verglichen, wo kein Vergleich eigentlich möglich wäre, es wird simplifiziert, polemisiert und gehetzt, es werden Behauptungen aufgestellt, die zwar unwahr, jedoch von allen Zivilisationsgegnern, Antiamerikanern und Antisemiten dieser Welt jeglicher politischer Coleur in den den Massenmedien mit Freude aufgegriffen und hochgespielt werden.
      Der von mir ansonsten geschätzte "Spiegel" befindet sich da in guter Gesellschaft - der Weg führt zurück ins vorletzte Jahrhundert direkt zu den "Protokollen der Weisen von Zion"...
      Im Grunde genommen hat keine konstruktive Kritik an der Politik Amerikas oder Israels je stattgefunden - stattdessen wird Amerika als der "grosse Satan" hingestellt und die durchaus verständliche Selbstverteidigungsstrategie Israels als "Staatsterror" gebrandmarkt.
      Die arabisch-moslemische Propagandamaschinerie läuft auf vollen Touren, Antiamerikanismus und offener Judenhass schwappen wieder aus der moslemisch-arabischen welt nach europa und werden auch politisch wieder EN VOGUE, was an Beispielen wie Möllemann u.a. immer wieder zu sehen ist.
      Am Ende wird Europa selbst die Quittung dafür bekommen, wenn der politisch legitimierter Terrorismus der islamischen welt an den Paar Juden in dieser Welt nicht halt macht und sich der übriggebliebenen Christen annimmt...
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 11:42:10
      Beitrag Nr. 300 ()
      Die Antiterrorkoalisation ist eh ein Witz, da viele nichtwestliche Staaten, die ihr angehören, selbst Terror aktiv unterstützen oder zumindestens billigen, tolerieren oder gutheißen(siehe Saudi-Arabien, Pakistan) und ihre eigene Bevölkerung selbst mit Staatsterror überziehen.


      Ich glaube nicht das Rudolf Augstein ein proarabischer europäischer Antisemit ist.

      Seine Einstellungen beruhen eher auf seine linke Identität und wie er sich als Linker Politik vorstellt.Beide Länder, die USA und Israel, werden von konservativen Regierungen geführt.Klar, das er an ihnen kein gutes Haar lässt.Aber auch linke Regierungen hätten nichts zu lachen, wenn sie in seinen Augen nicht links genug wären.

      Der andere und wichtigere Grund für sein Verhalten liegt darin, daß Leute wie er zweilerlei Maßstäbe anlegen.
      Der eine Maßstab gilt für westliche Länder, der andere Maßstab für den Rest.

      Israel gehört zweifelsohne zu den westlichen Ländern, also wird von ihnen auch der entsprechende Wertekanon erwartet.
      Bei den arabisch-muslemischen Ländern, zum Beispiel, ist man da großzügiger.
      Die Ursache für diese Doppelmoral liegt aber nicht in der großen Sympathie zu den muslemisch-arabischen Ländern und Kulturkreisen.
      Nein, der Grund ist in dem westlichen Kulturüberlegenheitgefühl und seinem "positiven" Rassismus zu suchen.Inwiefern beides in Arroganz oder/und Ignoranz ausartet, ist von Fall zu Fall verschieden.Fakt ist, das es soetwas gibt.

      Dieses (Fehl-)Verhalten legen vorallem sozialdenkende "gute" Menschen an den Tag, die sich gerne für die Schwächeren engagieren.

      Das ist so wie wenn eine Familie zwei Kinder hat.Das eine Kind ist gesund, das andere behindert.Von dem gesunden Kind wird selbstverständlich erwartet, das es Abitur macht, obwohl es nicht das begabteste ist, dem behinderten Kind wird alles durchgelassen und an ihm keine Forderungen gestellt, obwohl es durchaus in der Lage wäre, die an ihm gestellte Ansprüche zu erfüllen und sich weiterzuentwickeln.Aber stattdessen sagt man nur: Lass doch, es kann doch nichts dafür, es ist doch behindert.
      Ähnlich verfährt man mit unterentwickelten Ländern anderer Kulturkreise.Und oftmals nicht nur bei den Unterentwickelten.

      Du hast natürlich recht.Menschenrechte gelten für alle Menschen und die daraus sich ergebenden Pflichten sind dann natürlich auch für jeden Menschen, jede Institution oder Regierung überall auf der Welt bindend.Auch wenn Regierungen, wie zB. China, sich bei derartigen Aufforderungen gerne mit Hinweisen auf die kulturellen Unterschiede aus der Affäre ziehen möchten.Das hat aber nichts mit der Kultur zu tun, sondern die Menschenrechte sind das normale Empfinden eines jeden Menschen, egal wo er wohnt und zu welchem Volk oder zu welcher Kultur er zugehörig ist, daß er nicht misshandelt, getötet oder willkürlich und ungerecht behandelt werden möchte und er über sich selbst betimmen will.

      Solche Forderungen kann man dann als Kulturimperalismus bezeichen, man liegt aber mit derartigen Einschätzungen vollkommen daneben, weil ja "Imperalisten" anderen etwas aufzwingen können, heutzutage aber die Möglichkeit zu wählen besteht.Wer unseren Vorstellungen nicht entspricht kann tun und lassen was er will, aber dann bekommt er auch nicht unser Geld.Und das ist unser gutes Recht, denn es ist UNSER Geld.
      Ich frage mich sowieso, warum die EU nicht mehr Druck auf die palästinensiche Automomiebehörde ausübt.Arafat und seine Leute sollten für ein Ende des Terrors sorgen, ihre Strukturen nach westlichen Maßstäben demokratisieren und die von dir geschilderten Grausamkeiten unterbinden/bestrafen.
      Er palästinensischen Verantwortlichen brauchen ja nicht den europäischen Vorstellungen entsprechen, aber dann bekommen sie, als Konsequenz, auch keinen müden Euro.




      .................................................
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 11:46:37
      Beitrag Nr. 301 ()
      Die palästinensischen Verantwortlichen brauchen ja nicht den europäischen Vorstellungen entsprechen, aber dann bekommen sie, als Konsequenz, auch keinen müden Euro.


      ...............

      Sorry, Schreibfehler !


      ..........
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 12:31:11
      Beitrag Nr. 302 ()
      Scharon gerät in Finanzskandal stärker unter Druck

      Jerusalem (dpa) - Israels Ministerpräsident Ariel Scharon gerät wegen eines Finanzskandals zunehmend unter Druck. Nach Angaben der israelischen Zeitung «Haaretz» wusste Scharon von der Gründung von Scheinfirmen, die seinen Wahlkampf Anfang 2001 mitfinanziert haben sollen. Die Polizei habe Ton- und Videobänder sichergestellt, auf denen unter anderem Scharon und dessen Sohn Omri über Überweisungen der Firmen sprächen. Erst am Montag hatte Scharon bei einem Verhör abgestritten, von den illegalen Finanzgeschäften gewusst zu haben.



      08:49 am 26.04.2002 - Ressort: News
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 18:57:54
      Beitrag Nr. 303 ()
      Harry Schotter: ist die Nr. 300 von Dir selbst? Sie scheint mir sehr klug zu sein (nicht, daß ich es Dir nicht zutrauen würde), sehr sehr klug. Und das Problem auf den Punkt zu bringen...
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 19:54:30
      Beitrag Nr. 304 ()
      Ja, #300 ist von mir selbst ! :)

      Aber ich bin keine "Sie", sondern ein "Er".;)


      ................
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 20:29:05
      Beitrag Nr. 305 ()
      @xylophon

      Ubbs, mit "Sie" meintest du ja die Zahl und nicht das Geschlecht.Sorry ! :)
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 21:34:11
      Beitrag Nr. 306 ()
      @HS:
      Auch von mir Anerkennung für das Posting! Wirklich gut!

      Hallo Xylo :) !
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 23:06:30
      Beitrag Nr. 307 ()
      Hallo Musiker...Hallo Harry. Hast es ja schon selbst gemerkt...
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 12:25:03
      Beitrag Nr. 308 ()
      #300 Harry S
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 17:09:53
      Beitrag Nr. 309 ()
      Bedenkliche Wunschliste

      Palästinenser wollen fast zwei Milliarden Dollar Finanzhilfe - Unterstützung auch für Familien der Selbstmordattentäter

      Von Evangelos Antonaros


      Athen - Die Palästinenser haben den 15 Außenministern der Europäischen Union bei der Anfang dieser Woche im spanischen Valencia abgehaltenen Mittelmeerkonferenz eine äußerst bedenkliche Wunschliste eingereicht.

      Unter den besonders detailliert aufgeschlüsselten, seitenlangen, vertraulichen Geldforderungen in englischer Sprache , in die die Berliner Morgenpost Einblick hatte, befindet sich auch ein Posten über «Lebensmittel und Bargeldunterstützung an die Familien von Märtyrern, verletzten Personen und Häftlingen» in Höhe von insgesamt 40,5 Millionen Dollar. Davon soll die EU 15,5 Millionen beisteuern. Als «Märtyrer» werden in der arabischen Öffentlichkeit die Selbstmordattentäter bezeichnet.

      Diese Forderung steht im krassen Widerspruch zu den Behauptungen Jassir Arafats und seiner Behörde, wonach sie die Selbstmordattentäter nicht unterstützen würden. «Es ist ein Skandal, dass die Palästinenser die Frechheit haben, uns diese Forderung in dieser Form einzureichen», sagte ein europäischer Diplomat.

      Beim Einreichen seiner Wunschliste soll der palästinensische Chefdelegierte Nabil Schaath die Europäer nicht nur wegen der mit 1,944 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch wie zunächst erwartet ausgefallenen Geldforderungen vor den Kopf gestoßen haben. Auch die Präsentation der Forderung kam nicht gut an. Dazu ein Diplomat: «Sie haben wohl den Eindruck, dass wir ihnen dieses Geld schulden.»

      Einen «denkbar schlechten Eindruck» - so ein Teilnehmer der Konfernenz - soll zudem die Tatsache gemacht haben, dass Planungsminister Schaath die Geldforderung nach einer Ausstattung der palästinensischen Polizei mit neuen Waffen (20 Millionen US-Dollar) als absolute Priorität in den Vordergrund gestellt haben soll. Weniger wichtig schienen ihm dagegen Fehlbeträge im Erziehungs- und Gesundheitswesen zu sein.

      Auffällig hoch ist mit 744 Millionen Dollar der in Rechnung gestellte Pauschalbetrag zur Unterstützung der «Institutionen der Autonomiebehörde». In manchen Geberländern wird die Forderung nach einer genauen Aufschlüsselung dieser Gelder immer lauter. Unklar war zunächst, ob auch der Betrag zur finanziellen Unterstützung der Familien der Selbstmordattentäter bewilligt wurde.


      .....................................................


      Genau so hatte ich mir Hilfe nicht vorgestellt ! :(


      ...............
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 17:23:33
      Beitrag Nr. 310 ()
      Soll man jetzt lachen oder der palästinensischen Delegation ihren Wisch um die Ohren hauen?

      Es ist doch unter Menschen immer das Gleiche: Wo jemand nicht die Kraft, den Mut, die Charakterstärke, oder wie immer man das nennen will, findet, Unverschämtheiten zurückzuweisen, da bekommt er sie so lange aufgetischt, bis er die Lektion entweder lernt oder an dem Problem zugrundegeht.
      Typisch für die Europäer insgesamt, inzwischen nicht mehr nur für Deutschland, daß sie in dieser Hinsicht zu absoluten Weicheiern mutiert sind. Naja, gilt nicht in dieser Schärfe für die Briten.
      Solche Sätze kennt Ihr gar nicht von mir, was? Na wartet, ich hab noch mehr auf Lager :D:D:D !

      Israel kann das übrigens auch ganz toll: Forderungen stellen bis zum Schlag mich nieder, aber wenn man ihnen mal etwas sagt, dann ist natürlich niemand zu Hause :laugh::mad: .

      Kann sich jemand vorstellen, die Palästinenser würden mit einem solchen Forderungskatalog nach Washington pilgern? Nein?
      Ich auch nicht :D !

      DM
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 18:02:32
      Beitrag Nr. 311 ()
      Ein sehr "informativer" muslimischer Beitrag zur
      Toleranz und Völkerverständigung:


      BOYKOTT.

      Erklärung zu den Boykottaufrufen

      Der Muslim-Markt weist darauf hin, dass die Web-Seiten "Boykott" mehrere Monate, teilweise Jahre vor dem Terroranschlag in den USA erstellt wurden und damit nicht im Zusammenhang stehen. Der Muslim-Markt distanziert sich von jeder Art von Terrorismus, insbesondere wenn er sich gegen unschuldige Zivilisten richtet. Der Boykottaufruf im folgenden steht in keinem Zusammenhang mit dem in jeder Hinsicht zu verurteilenden Terroranschlag an unschuldigen Menschen (darunter auch über 350 Muslime) im WTC.

      Der Boykott von Waren ist ein friedlicher gewaltloser Protest, der teilweise sehr erfolgreich zur Befreiung von unterdrückten Völkern geführt hat (Boykott gegen Rassismus Südafrikas, Ghandis Salz- und Textil-Boykott gegen die Briten, der Tabak-Boykott gegen die Briten während ihrer Kolonialzeit im Irak u.v.a.m.). Der Muslim-Markt weist ausdrücklich darauf hin, dass wir zum friedlichen Boykott gegen Waren aufrufen, die aus der Sicht des Muslim-Markt direkt oder indirekt aber eindeutig nachvollziehbar zur Unterdrückung von Menschen beigetragen haben und auch heute noch dafür verantwortlich sind.

      Muslime setzen ihre Kaufkraft ein
      Muslime stellen mit ihrer Kaufkraft einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor in der Welt dar. Umso wichtiger ist es, dass Muslime durch die gezielte Ablehnung bestimmter Waren diejenigen Firmen abstrafen, die offen gegen den Islam und die Muslime oder für Unterdrückung von unschuldigen Menschen (unabhängig von ihrer Religion) agieren. Im folgenden entsteht eine Liste mit Waren, die aus Sicht der Muslime verboten oder bedenklich sind, da entweder die Hersteller eine betont feindselige Politik gegenüber den Gläubigen praktizieren oder aber das Produkt selbst die islamische Kultur attackiert. Um dem Leser die Gelegenheit zu geben, sich sein eigenen Bild zu machen, wird jede Ablehnung begründet. Produkte, die ohnehin für Muslime verboten sind, wie z.B. Alkohol, Schweinefleisch, unzüchtige Magazine, Videos usw. und deren Hersteller, werden nicht gesondert erwähnt, da in diesen Fällen die Ablehnung zeitlos ist und daher nie aufgehoben werden kann.

      Ablehnung von allen "Israelischen" Produkten
      "Israel" ist ein Pseudostaat (Siehe Anm. 1), der auf geraubten und enteignetem Boden aufgebaut ist. Die Flüchtlinge dürfen auch 50 Jahre nach ihrer brutalen Vertreibung nicht in ihre Heimat zurück. Gleichzeitig übersät "Israel" die gesamte Region mit Terror und Schrecken. Die Palästinenser dürfen bis heute nur ein minderwertiges Dasein von zionistischen Gnaden fristen. Die Heiligen Stätten der Muslime werden immer wieder geschändet und die Schänder von den Zionisten gefeiert. Wer mehr zu den Gründen lesen möchte, warum wir jegliche "israelische" Waren ablehnen, der schaue unter "Palästina-Spezial". Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich dieser Boykott nicht gegen die Religion des Judentums und ihrer Anhänger richtet sondern gegen das Apartheimsregime von "Israel" und dessen Unterstützter, die mitverantwortlich an der Unterdrückung sind.

      Fälschlicherweise wird zudem manchmal angenommen, dass es einen vergleichbaren Boykott staatlicherseits gar nicht gäbe und Muslime in dieser Hinsicht eine "extreme" Position einnehmen würden. Diese Annahme ist falsch! In der gesamten EU gilt eine Einfuhrbeschränkung für Güter, die "Israel" in den besetzten Gebieten hergestellt hat. Die Zollfreiheit bzw. Zollbegünstigung wird auf diese Waren nicht angewandt. Hingegen werden Produkte aus dem als "Israel" anerkannten Gebieten zollfrei in die EU eingeführt. Allerdings wird nicht einmal dieser Miniaturboykott von den Medien so gerne betont! Der EU geht es in diesem Streit aber um eine politische Demonstration gegen Israels Siedlungspolitik. Die EU argumentiert, die völkerrechtswidrige Landnahme in den besetzten Territorien sei ein wesentliches Hindernis auf der Suche nach einer friedlichen Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Aus Gründen der politischen Konsequenz könne sie deshalb nicht tolerieren, dass der jüdische Staat in Verletzung vertraglicher Bestimmungen landwirtschaftliche Produkte und industrielle Erzeugnisse aus den besetzten Gebieten als israelische Ursprungswaren deklariere und zollbegünstigt in den EU-Binnenmarkt einführe (NZZ, 22.11.2001) Seit Anfang April 2002 werden darüber hinaus keinerlei militärisch verwertbare Güter mehr an "Israel" geliefert von der EU.

      Während die EU somit nur die besetzten Gebiete und die sogenannten Siedlungen zumindest symbolisch boykottiert, rufen wir auch zum Boykott derjenigen auf, die diese Siedlungen zulassen und unterstützen. Die folgende Liste ist erweiterungsbedürftig und stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

      Die Wirkung eines Boykott-Aufrufs - Geschichte eines kleinen Vogels
      Die Boykottaufrufe des Muslim-Markt sind in Ihrer Wirkung scheinbar nur ein Tropfen auf den heißen Stein und werden bei den Verantwortlichen der Unternehmen, falls sie überhaupt davon erfahren, höchstens ein müdes Lächeln hervorrufen. sicherlich scheint die Tatsache, ob eine Handvoll Menschen, die versuchen Wahrhaftigkeit in ihr Leben einkehren zu lassen, keine Bedrohung für globalisierte Multikonzerne zu sein.

      Aber eine Geschichte, die unter Mystikern über einen einfachen kleinen Spatzen erzählt wird, kann diesbezüglich hilfreich sein. Dieser Spatz sah, dass der große Prophet Abraham (a.) ins Feuer geworfen wurde und flog sofort zu einer Wasserstelle, nahm den Schnabel voll mit Wasser und flog zur Feuerstelle, um das Wasser dort abzulassen. Leider war sein Schnabel nur so klein, dass nur wenige Tropfen darin Platz hatten, und so flog er unermüdlich immer wieder hin und her und ließ seine wenigen Tropfen über dem großen Feuer ab, während das Feuer größer und größer wurde.

      Als ein anderer Vogel das sah, sprach er den Spatz an und fragte: "Weißt Du denn nicht, dass Du mit Deinen mickrigen wenigen Tropfen nichts gegen dieses riesige Feuer ausrichten kannst?"

      Der Spatz antwortete: "Ich weiß, dass meine Tropfen nichts ausrichten. Aber wenn der Tag des Gerichtes kommt und ich gefragt werde, was hast Du getan, als der große Prophet ins Feuer geworfen wurde, da will ich nicht verschämt dastehen. Ich tue, was ich kann. Und wenn hunderttausende Vögel solche mickrigen Tropfen über dem Feuer abwerfen würden, dann könnten wir es löschen. Ich aber bin nur verantwortlich für mich!"

      Bestimmte Mächte versuchen die gesamte islamische Widerstandsbewegung der Muslime gegen Unrecht auf Erden in das Feuer der globalen Zerstörung zu werfen. Die palästinensischen Geschwister verbrennen schon in den dafür angezündeten Fackeln. Das Volk im Irak, verhungert, das Volk in Afghanistan auch, das Volk im Sudan verhungert, die Völker in Pakistan, Bosnien werden unterdrückt, die gesamte arabische Welt brennt im Feuer von westlich gestützten Despoten, der Iran ist im Visier US-Amerikanischer Weltherrschaftspläne usw. usw. usw..... und alle westlichen Länder zündeln mehr oder weniger mit.

      Da ist es doch das Mindeste, dass wir ein paar nichtige Tropfen Wasser über dieses brutale unmenschliche Feuer abwerfen, oder sind wir geringer als dieser Spatz?

      Die folgenden Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und werden ständig ergänzt. Auch können Unternehmen, die ihr Engagement beenden, welches zum Boykottaufruf geführt hat, aus der Liste entfernt werden.

      * "Israelische" Produkte und Unternehmen mit Bezug zu Deutschland
      * "Israelische" Firmen an deutschsprachigen Börsen
      Produkte und Unternehmen in Deutschland mit eindeutiger und erheblicher Unterstützung des Zionismus

      ( zu diesen beiden Anm. 2 und 3)

      Siehe auch: Fatwas zum Boykott zionistischer Waren
      ( Anm. 4)

      Produkte mit feindseliger Werbung gegen den Islam und die Muslime
      Nike - Begründung

      (Anm. 5)
      TELE 2 - Begründung

      (Anm. 6)

      Produkte, die Symbol einer anti-islamischen Kultur sind
      Diese Produkte können an sich "harmlos" sein, aber sie tragen die Symbolkraft einer aggressiven Kultur, von der auch nicht-muslimische Länder wie z.B. Deutschland gefährdet sind.

      Coca-Cola und Pepsi Cola - Symbol des amerikan way of life - Begründung

      (Anm. 7)

      McDonald`s - Symbol von Fastfood (Essen ohne Dankbarkeit) - Begründung

      (Anm. 8 )

      Alle Kleidungsstücke, auf denen USA-Fahnen aufgedruckt, aufgenäht oder anders appliziert sind. Muslime sind keine Werbefläche für USA.
      Alle Kleidungsstücke, auf denen US-Amerikanische Sportunternehmen wie z.B. Chicago Bulls oder ähnliches aufgedruckt sind, Muslime sind keine Werbeflächen für Sportler, die sich für Bullen halten.

      Produkte bzw. Unternehmen, die eindeutige und offene Feindseligkeit gegenüber dem Islam und den Muslimen zeigen
      taz (Zeitung) - Begründung

      (Anm. 9 )
      Titanic (sogenanntes Satireblatt) - Begründung

      ( Anm. 10 )

      Weitere Produkte
      Der Muslim-Markt empfiehlt dringend die Unterstützung von Unternehmen, die Zigaretten verkaufen, aufzugeben und nicht mehr zu rauchen! Mehr dazu siehe: Anti-Raucher-Muslim. Ist das vorerst nicht möglich, so sind Marken aus Ländern vorzuziehen, die dem Zionismus weniger Nahe stehen.


      Website: info@muslim-markt.de
      Copyright © 1999-2002 Muslim-Markt
      Stand: 21. March 2002


      ---------------------------------------

      Anm. 1:


      Immer wider wird den Muslimen vorgeworfen, die "Extremisten" unter ihnen würden den Staat "Israel" auslöschen wollen und allen die Bezeichnung "Israels" als "Pseudostaat" und die Setzung des Staatsnamens in "Apostroph" seien Beweise für diese Behauptung. Das sind weitere Baussteine der zionistischen Propaganda, um Muslime und ihre berechtigten anliegen zu diskreditieren und jedes bisherige Verbrechen "Israels" und auch zukünftig geplante Verbrechen zu schützen. Denn es sind nicht die Muslime, die "Israel" zum Pseudostaat machen sondern "Israel" selbst: Die Tatsache ein Staat zu sein hat einige Voraussetzungen und Definitionen, die "Israel" seit seiner sogenannten Staatsgründung ständig selbst vermieden hat.

      Ein Staat ist eine dauernde organisierte Vereinigung von Menschen auf einem bestimmten festgelegten Gebiet, dem Staatsgebiet. "Israel" hat seit seiner Gründung keinerlei eigenen Staatsgrenzen festgelegt. Die ständige Expansionspolitik durch Ausbau von sogenannten Siedlungen einerseits sowie die klaren und unmissverständlichen Äußerungen "israelischer" Regierungspolitiker bezüglich "Groß-Israel" andererseits haben für jeden nicht einseitig den Zionismus stützenden Beobachter verdeutlicht, dass die von "Israel" selbst vorgestellten Staatsgrenzen weit außerhalb dessen liegt, was heute bereits als besetztes Gebiet gilt und Staatsgebiete von mindestens fünf heute existierenden souveränen Staaten betrifft: Jordanien, Ägypten, Syrien, Libanon und Irak. Ohne diese "Vision" wäre "Israel" nicht existenzfähig, oder anders ausgedrückt: Sobald die Staatengemeinsacht "Israels" Grenzen einmal definitiv und endgültig festlegen würde, würde sich der heutige Pseudostaat "Israel" selbst auflösen, denn er begründet seine Existenz im Zionismus, der oben beschriebene Ausdehnungen anstrebt. Das Wort "Groß-Israel" ist zudem keine Erfindung israelifeindlicher Kreise sondern eine des öfteren von israelischen Kabinettmitgliedern benutzte Vokabel. Selbst der Ministerpräsident der Eskalation Sharon gilt laut Winfried Veit (Friedrich-Ebert-Stiftung "Israel") als Verfechter von Staatsgrenzen, die Israel auch nach UN-Beschlüssen gar nicht zustehen: "Ariel Sharon ist Zeit seines 72-jährigen Lebens ein kompromissloser Verfechter der Idee von einem Groß-Israel zwischen Jordan und Mittelmeer" (Bonn, 14. 02.2001 - Mit Sharon in eine ungewisse Zukunft). Die Vision eines Groß-Israel liegt in der Idee, Israel in biblischen Grenzen` wieder zu verwirklichen. Prof. Israel Schahak schreibt, dass Ben Gurion am dritten Tag des 1956er Suez-Krieges in der Knesset den wahren Grund für jenen Krieg bekannt gab - man wolle nämlich dem Königreich Davids und Salomons wieder biblische Ausmaße verleihen. Seit damals (und bis zum Beginn des Friedensprozesses, für den Yizhak Rabin mit dem Leben bezahlte) soll laut Schahak kein zionistischer Politiker diesem Anspruch widersprochen haben. Ehud Sprinzak, Professor für Politische Wissenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem, schrieb im St. Galler Tagblatt, "Als die israelische Armee 1967 in den eroberten Gebieten einmarschierte (nach dem Sechstagekrieg), war dies für die Maximalisten nicht nur eine Eroberung, es war die Umsetzung von Gottes Willen: dass nun der Prozess der jüdischen Erlösung beginnen sollte. Eine neue Ära der Religion, ein Wiederaufleben alter biblischer Tradition wurde eingeläutet: Zurück zu Josua, zu König David. Die Maximalisten verbreiteten die Überzeugung, dass Gott und das Volk Israel das eroberte Land niemals zurückgeben würden. Der deutlichste Ausdruck davon ist die Siedlerbewegung. Es ist falsch, sie nur als weltliches Phänomen zu betrachten. Sie ist Teil des messianischen Traums der Israelis." Und weiter: "Für die extremistischen unter den Siedlern ist die Idee eines territorialen Kompromisses aber nicht nur eine politische Konzession, nicht nur ein Sicherheitsproblem - es ist eine Rebellion gegen Gott." Die Ideologie vom biblischen Israel ist laut Professor Schahak "mehr als jeder andere Faktor für die jüdische Politik verantwortlich."

      Die weitreichendste Version dieses künftigen jüdischen Gottesstaates schließt den ganzen Sinai und einen Teil Nordägyptens ein, im Osten ganz Jordanien und einen großen Brocken von Saudi Arabien, ganz Kuwait und einen Teil des Irak südlich des Euphrats; im Norden den ganzen Libanon und ganz Syrien sowie einen großen Teil der Türkei und im Westen die Insel Zypern. "Über diese Sache gibt es in Israel einen enormen Forschungsaufwand und Diskussionen, und man findet dieses Thema in Atlanten, Büchern, Artikeln und modernen Propagandamitteln, die öfters vom Staat unterstützt werden." Schahak betont in seinem Buch auch, dass jenes Konzept vom Israel der ‚historischen` oder ‚biblischen` Grenzen weder von israelischen noch von Diaspora-Juden grundsätzlich angefochten werde, außer von der winzigen Minderheit, die gegen das Konzept eines jüdischen Staates opponiere. Noch im Mai 1993 schlug Ariel Scharon anlässlich des Likud-Parteitages vor, dass Israel das Konzept ‚biblischer Grenzen` als seine offizielle Politik annehmen solle. Es gab auf diesen Vorschlag nur wenig Einspruch, sowohl vom Likud wie von außerhalb, und wenn, dann basierte dieser auf pragmatischen Gründen. Niemand fragte Scharon, wo denn diese biblischen Grenzen seiner Ansicht nach lagen.

      Mosche Zimmermann schreibt im Artikel "Die letzte Strophe" in der Süddeutschen Zeitung vom 17.12.2001: "Im „Kampf der Kulturen“ schafft der Palästina-Konflikt eine klare Front – Juden gegen Araber, was so viel bedeutet wie Judentum versus Islam. Da sich der Islam seit drei Monaten in der Defensive befindet, verschafft sich die Regierungspolitik Israels – die Zionismus mit Religion und Staatsgebiet mit „Groß-Israel“ gleichsetzt – über die Allianz zwischen der christlichen Welt (George W. Bush) und dem Judentum (Ariel Scharon) präzedenzlose Freiräume."

      Weiterhin gehört zu einem Staat ein Staatsvolk, das in der Regel durch das seit Jahrhunderten im Staatsgebiet angesiedelte Volk definiert ist. In "Israel" ist auch diese Bedingung nicht erfüllt: So zeugen die Grabsteine von Generationen palästinensischer Einheimischer, während die die Vorfahren der heutigen Machthaber der Zionisten allesamt in Europa oder USA begraben liegen. Auch gibt es kein nachvollziehbares Gesetz, das verdeutlichen würde, auf welcher Basis das Staatsvolk definiert ist. Laut Bekundungen der Politiker ist lediglich festgelegt, dass die "demoskopische" Mehrheit der Juden in Israel gesichert sein müsse, "um den Charakter des Judenstaates nicht zu gefährden". Allerdings gibt es keine staatliche Institution, die festlegen würde, wer Jude ist bzw. sein darf. Eine Besonderheit israelischer Gesetzte liegt zudem darin, dass es ein zweigeteiltes (rassistisch aufgeteiltes) Staatsvolk gibt. Denn nicht-jüdische Staatsbürger Israels haben nicht die gleichen Rechte, wie jüdische Staatsbürger. Israel treibt diesen Rassismus sogar an die Spitze: Gemäß "israelischem" Recht hat ein Jude, der z.B. noch nie in Israel war, dessen Vorfahren Israel nie betreten haben und die noch gar keine israelische Staatsbürgerschaft beantragt haben dennoch mehr Rechte in "Israel", als ein Nicht-Jude dessen Vorfahren seit 10 Generationen im heutigen Israel leben und der zudem die israelische Staatsbrüderschaft hat. Während erstgenannter beispielsweise unbegrenzt Land erwerben darf, ist es dem zweitgenannten nur begrenzt erlaubt.

      Ausgehend von diesen Faktoren, dass weder das Staatsgebiet noch das Staatsvolk nachvollziehbar ist und dieser Umstand als einmalig in der Staatengemeinschaft gewertet werden kann, bezeichnen einige Muslime "Israel" als Pseudostaat.

      Es ist absurd anzunehmen, dass allein dadurch die "Existenz" des Staates "Israel" gefährdet sei. Seit Gründung des Staates "Israel" waren immerzu die Nachbarstaaten gefährdet, nie aber die durch die USA gestützte Gewaltherrschaft der Zionisten. Die größte Gefährdung für die seit Jahrhunderten friedlich mit den anderen Religionsgemeinschaften im Heiligen Land lebenden Angehörigen der jüdischen Religion ist allerdings ein aus allen Fugen geratener Zionismus, der nicht nur die Region sondern den gesamten Weltfrieden bedroht.

      Die Flüchtlingsfrage
      Bei der Gründung Israel ist es zu einer der größten und grausamsten Vertreibungen nach dem zweiten Weltkrieg gekommen. Die Vertriebenen fordern seit 50 Jahren etwas, was eigentlich jedem Menschen zusteht: Die Rückkehr in die Heimat. Während die Gründung Israels mit einem über 3000 Jahre alten Rückkehrrecht begründet wird, wird den Einwohnern des Landes nicht einmal ein Rückkehrrecht nach 50 bzw. 30 Jahren gewährt. Die Forderung der Rückkehr der Vertriebenen gilt in Israel als ist eine Zeitbombe, die rechte wie linke Israelis gleichermaßen erschreckt, denn - so die übereinstimmende Argumentation - bei einer Rückkehr der Vertriebenen sei Israel als Staat mit jüdischer Identität verloren. Derartige Argumentationen kann man in allen zionistischen Quellen nachlesen.

      So korrekt die Argumentation ist, so sehr ist genau diese einhellige Behauptung der Zionisten ein deutlicher Beweis und ein Selbsteingeständnis für den Pseudostaatscharakter Israels, denn letztendlich gibt Israel damit selbst zu, dass dieser Staat nur existieren kann aufgebaut auf Vertreibung der ursprünglichen Einwohner des Landes. Mit der Verhinderung der Rückkehr der ursprünglichen Einwohner und gleichzeitiger massiven Einbürgerung von Menschen aus aller Welt verdeutlicht Israel gleich mehrere Faktoren:

      Die Gründung Israels war nur durch massive Vertreibung von Millionen Einwohnern und deren Enteignung möglich.
      Jeder Mensch jüdischen Glaubens in der Welt, selbst wenn er noch nie in Israel war, genießt in Israel mehr Rechte als die Vertriebenen.
      Wenn die Vertriebenen zurück kommen würden, würde Israel in seiner heutigen Form nicht mehr existieren.
      Die sogenannte Demokratie Israel fußt darauf, dass Millionen von Wählern vertreiben wurden, denn wenn sie in ihrer eigenen Heimat wählen könnten, gebe es keine zionistische Regierung.
      Israels Existenz in ist nur möglich durch permanente Aufrechterhaltung des Unrechts der Vertreibung.
      Obwohl der Sachverhalt der Vertreibung derart offensichtlich und klar ist, weigert sich Israel jegliche Verantwortung dafür zu übernehmen.

      Auch aus der obigen Sachlage wird deutlich, dass es nicht vornehmlich die Muslime sind, die das Existenzrecht Israels anzweifeln, sondern die Zionisten selbst die Existenz auf der Grundlage von Gerechtigkeit und Völkerrecht ablehnen, denn ein Staat, der ausschließlich auf der Basis fortwährender Besatzung, Vertreibung und ohne jegliche Konzepte für Gerechtigkeit existiert, ein Staat, dessen Existenz ausschließlich darauf beruht, dass die vertriebenen Einwohner nicht zurück kehren, so ein Staat kann durchaus als "Pseudostaat" bezeichnet werden, denn er zweifelt letztendlich seine eigene Legitimität auf Basis völkerrechtlicher Grundlagen ab. Das einzige Argument zur Legitimation der Vertreibung, welches von Zionisten vorgebracht wird, ist die Behauptung, dass Gott das Land vor über 3000 Jahren den Juden versprochen hätte. Diese Behauptung aber ist kaum mit dem gemeinsamen Völkerrecht aller zivilisierten Staaten in Einklang zu bringen und stellt zudem aus muslimischer Sicht eine gotteslästerliche Behauptung über einen angeblich ungerechten Gottes auf.

      Einen anderen Zionismus gibt es nicht
      Quelle: Junge Welt 24.04.2002 Ausland - Werner Pirker

      Je rabiater Scharon vorgeht, desto stärker wird linker Bekenntnisdrang zu Israel

      Ein Mitglied des Vorstandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und DKP-Mitglied erachtet es als Selbstverständlichkeit eines jeden deutschen Antifaschisten, ein klares Bekenntnis »zum jüdischen Staat, als Staat der Holocaust-Überlebenden« abzulegen. Das ist eine in mehrerlei Hinsicht der Katastrophe im Nahen Osten würdige Position.

      Weil damit erstens ein innerer Zusammenhang zwischen dem Staat Israel und dem Antifaschismus suggeriert wird. Israel aber ist alles andere als ein antifaschistischer Staat, sondern dessen weitgehende Negation. Daß es in Israel neben Antifaschisten auch Faschisten gibt, müßte eigentlich unter Banalitäten vermerkt werden. Daß der Rechtsradikalen immer mehr werden, läßt sich aus der Zusammensetzung der gegenwärtigen Regierung ablesen.

      Zweitens reflektiert diese Position die kaltschnäuzige Unterordnung, besser: Unterwerfung der seit der Gründung des Staates Israel in Permanenz mißachteten legitimen Interessen der Palästinenser unter das Primat der zionistischen Staatsräson. Die Palästinenser sind kein Volk von Holocaust-Überlebenden. Deshalb ist Parteinahme für das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung gesinnungspolizeilich erst dann gestattet, wenn die Auflage, ein Bekenntnis zu Israel abzulegen, erfüllt ist. Sollten die Palästinenser den israelischen Unabhängigkeitstag weiterhin als »Tag der Katastrophe« empfinden, ist ihnen die Solidarität zu entziehen.

      Ein Staat aus der Retorte

      Was einem »deutschen Antifaschisten« so selbstverständlich erscheint, kann und darf den Palästinensern nicht zugemutet werden: Das Bekenntnis zu ihrer Vertreibung, zur ethnischen Säuberung Palästinas als der Grundvoraussetzung für die Gründung eines exklusiv jüdischen Staates. So gerät der Antifaschismus, wie er hier verstanden wird, in einen fundamentalen Gegensatz zum antiimperialistischen Befreiungskampf eines Volkes.

      Das Bekenntnis ist drittens auf den jüdischen Staat bezogen, das heißt auf Israel in seiner zionistischen Definition als »Staat des jüdischen Volkes«. In seiner Determinante als exklusives Projekt ist der Staat Israel heutiger Definition die radikale Verneinung des Rechtes der Palästinenser auf eine gleichberechtigte nationale Existenz. Es mag zwar in Perspektive ein anderes Israel möglich sein - im Sinn einer palästinensisch-jüdischen Symbiose. Einen anderen Zionismus als den existierenden aber gibt es nicht, in welcher Spielart er auch immer aufzutreten beliebt.

      Antifaschistische Pflicht kann es deshalb nicht sein, ein Bekenntnis zu diesem Staat abzulegen. Für Antifaschisten, für die gesamte fortschrittliche Weltöffentlichkeit wäre es vielmehr bereits 1948 ein zwingendes Gebot gewesen, vor dem Bekenntnis zu einem jüdischen Gemeinwesen im Nahen Osten ein Bekenntnis zu den unveräußerlichen Rechten der autochthonen Bevölkerung Palästinas abzulegen. Auch im Sinn einer auf Frieden und Sicherheit beruhenden jüdischen Existenz in der Region, deren stärkste Bedrohung von den Zionisten ausgeht.

      Der Zionismus war ursprünglich eine Erscheinung des europäischen Nationalismus an der Wende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Ebenso wie der ethnische Antisemitismus. Die Entwicklung des modernen Antisemitismus als eine rassistische, biologistische Weltsicht entsprach dem verschärften kapitalistischen Verdrängungswettbewerb. Der Zionismus hat sich der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus stets entzogen. Er bildete vielmehr die jüdisch-nationalistische Entsprechung der von Antisemiten behaupteten Unverträglichkeit von Juden und Nichtjuden in einer mehrheitlich nichtjüdischen Gesellschaft. »Die Antisemiten haben recht«, schrieb Herzl. »Juden raus!« - die zionistischen Pläne entsprachen dieser Parole. Den entscheidenden Anstoß zum Auszug der Juden aus Europa gab der faschistische Massenmord an den Juden.

      Der Zionismus ist auch ein Kind des europäischen Kolonialismus. Er war von Beginn an ein elitäres Unternehmen. Unterstützung fand er bei den europäischen Kolonialmächten, denen Herzl versicherte, daß der jüdische Staat eine Bastion der europäischen Zivilisation inmitten der asiatischen Barbarei bilden werde. Eine reaktionäre Utopie, die zur materiellen Gewalt werden sollte. »Gebt dem Volk ohne Land das Land ohne Volk«, lautete zionistisches Begehren. Über das arabische Volk von Palästina wurde großzügig hinweggesehen. In dieser Anmaßung liegt die Ursache des Nahost-Konfliktes.

      Strategisches Bündnis mit USA

      Dabei war es von Beginn an keineswegs eine ausgemachte Sache, daß der jüdische Nationalstaat in Palästina entstehen sollte. Die Wahl fiel deshalb auf das »heilige Land«, weil der in seinem Ursprung säkulare Zionismus eine Massenbasis nur unter verarmten, religiös gebundenen Juden fand, während die arrivierten, überwiegend freidenkerisch-liberal eingestellten Juden nach Assimilierung strebten. Der Widerspruch zwischen säkularem und religiösem Zionismus prägt die israelische Gesellschaft bis heute. In seiner Schrift »Zur Judenfrage« regt Marx an, »das Geheimnis des Judentums nicht in seiner Religion«, sondern »das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden« zu suchen. Er begriff das Judentum als soziales Phänomen und die Emanzipation der Juden als Emanzipation vom Judentum.

      Man sollte sich deshalb auch mit dem wirklichen Israel beschäftigen und nicht mit dem ideologischen Konstrukt, das Israel als Staat ausweist, der das Überleben der Überlebenden garantiert, wie das der säkulare »linke« Zionismus postuliert oder als Staat des von Gott zur Herrschaft über Palästina auserwählten Volkes, wie die Legitimationsideologie des religiösen »rechten« Zionismus lautet. Der Staat Israel, die Palästinenser können das aus leidvoller Erfahrung bestätigen, ist ein reales Gebilde. Und dennoch ist die Künstlichkeit seiner Existenz evident. Er ist ein Staat aus der Retorte.

      Er ist weniger aus sich selbst heraus entstanden als durch einen Beschluß der UNO, deren weitere Beschlüsse er fortan negierte. Seine Vitalität ergibt sich aus dem strategischen Bündnis mit den USA. Israel entstand als Nationalstaat ohne Nation. Der Staat wird immer stärker, die Entwicklung einer einheitlichen Nation stagniert, weist sogar eine rückläufige Tendenz auf. Das betrifft nicht nur den Dauerkonflikt zwischen dem säkularen und religiösen Charakter des Staates. Es gibt auch einen innerisraelischen Rassismus. Der Zionismus ist ein weißes Projekt, was nicht ohne Folgen auf die »schwarzen« (arabischen und afrikanischen) Juden bleiben konnte. Deren Ruhigstellung - in den 1970er Jahren gab es die Bewegung der »Schwarzen Panther« mit einer starken Affinität zu den Palästinensern - konnte nur durch die Zurückdrängung der säkularen Tendenzen erzielt werden. Für die orientalischen Juden, bei denen das kollektive Gedächtnis an den Genozid in Europa nur eine untergeordnete Rolle spielt, gibt es keine andere Möglichkeit zur Identifikation als die Religion.

      Ein zentraler Widerspruch im Zionismus ist der zwischen seinem säkularen Charakter und dessen religiöser Überformung. Doch außerhalb der religiösen Vorstellungswelt ist eine spezifisch jüdische Identität nicht zu ermitteln. Die Aufhebung des Judentums in den von Marx beschriebenen sozialen Wesenseigenschaften durch seine Verstaatlichung (in Israel) läßt ein anderes Identifizierungsmerkmal als die Religion nicht zu. Im Sinn eines sozioökonomisch determinierten Kollektives gibt es in Israel keine Juden, sondern nur Israelis jüdischer Abstammung. Auf eine paradoxe Weise ist somit die Negation des jüdischen Staates im Zionismus selbst angelegt. Auf den Staat Israel trifft zu, was Marx in der erwähnten Schrift über den »sogenannten christlichen Staat« äußerte, den er als »die christliche Verneinung des Staates, aber nicht als die staatliche Verwirklichung des Christentums« beschrieb. Dies sei ein »unvollkommener Staat«, der die Religion »als Ergänzung und Heilung seiner Unvollkommenheit« benötige.

      Doch ist auch die Aufhebung des Judentums durch die zionistische Verstaatlichung durchaus ambivalent. Denn diese erfolgt nur auf dem Boden Israels. Ein Wesensmerkmal des Staates Israel besteht darin, daß seine Existenz auf der Wechselwirkung mit den Juden in der Diaspora beruht. Daraus ergibt sich der wichtigste innere Widerspruch der israelischen Staatsdoktrin. Zwar verheißt der Zionismus die staatliche Lösung der jüdischen Frage. Doch dieser Staat ist nicht der politische Ausdruck seiner Bürger, sondern der Juden der Welt. Das ergibt einen latenten Konflikt zwischen israelischem und jüdischem Bewußtsein.

      Das israelische Bewußtsein ist auf den Staat Israel, das jüdische auf das Land (Erez) Israel bezogen. Das eine ist modern, das andere prämodern. Das israelische Bewußtsein ist auf die Globalisierung gerichtet, das jüdische verharrt in einem archaischen Besiedlungswahn. Der israelische Historiker und Linkssozialist Michel Warszawski nennt dies einen Konflikt zwischen Israel und Judäa. Zwei Gesellschaften, die unfähig sind, miteinander zu kommunizieren. Zwar verkörpert der originäre Zionismus die staatliche Konzeption, im Gegensatz zu den Ultraorthodoxen, die den Staat Israel als Gotteslästerung verwerfen. Gleichzeitig ist ihm die »Erez Israel«-Orientierung immanent. Denn Erez Israel ist ein Synonym für Großisrael.

      Die »Unvollkommenheit« des israelischen Staates äußert sich nicht nur im Fehlen einer geschriebenen Verfassung - ein Zugeständnis an die Orthodoxen -, sondern auch im Fehlen von klar definierten Grenzen. Will der Staat Israel seinen Anspruch, alle Juden heimzuführen, einlösen, muß er expandieren. Scharon erklärte unlängst, daß der israelische Unabhängigkeitskrieg noch nicht zu Ende sei, daß er noch hundert Jahre dauern könne. Das heißt, daß aus jüdisch-nationalistischer Sicht der Prozeß der Staatswerdung noch nicht abgeschlossen ist.

      Der DKP-Theoretiker Robert Steigerwald schreibt in einem Positionspapier: »Sozialisten müssen beachten, daß die Existenz des Staates Israel zu akzeptieren ist«. »Zu akzeptieren«, das ist kein glühendes Bekenntnis, immerhin. Doch auch hier wird a priori akzeptiert - unter Abstrahierung der konkreten Existenzweise dieses Staates. Das war 1948 falsch, als die Sowjetunion als erster Staat Israel anerkannt hat, ohne seine landräuberische, terroristische Entstehungsgeschichte zu beachten: Der Staat Israel entstand im Ergebnis eines ethnischen Säuberungsprozesses, der seinesgleichen sucht. Und das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt, an dem die rechtsextremen Tendenzen in der israelischen Politik deutlicher als je zuvor hervortreten, nicht minder falsch. Rechtsextremismus ist Rechtsextremismus, auch im Staat der Holocaust-Überlebenden. Und dennoch gilt im gegenwärtigen Diskurs die Benennung einer schlichten Tatsache als unstatthaft, als Relativierung des Holocausts. Als ließe sich der Völkermord an den Juden ernsthaft relativieren.

      Ein Staat von Kolonisten

      Nicht akzeptiert wird von Steigerwald die ursprüngliche Al-Fatah-Losung eines volksdemokratischen Staates, in dem Juden, Christen und Muslime friedlich nebeneinander leben. Die palästinensischen Linken übrigens halten im Gegensatz zu den rechten Arafatisten an der Orientierung auf einen demokratischen säkularen Staat in ganz Israel/Palästina auch weiterhin fest, wobei sie die Zwei-Staaten-Lösung als Zwischenstufe im Kampf um eine demokratische Umwälzung der Verhältnisse in der Region betrachten. Man könne es den Juden, die dem Tod entronnen sind und ihren Schutz in ihrem eigenen Staat suchten, nicht verdenken, wenn sie diesen für ein bloßes Versprechen nicht preiszugeben bereit seien, begründet der Autor des Papiers seine Position. Im Klartext: Robert Steigerwald und mit ihm der DKP-Mainstream akzeptiert Israel in seiner zionistischen Existenzweise als exklusiv jüdischer Staat, eine andere Existenzweise liegt außerhalb dieser Vorstellungswelt.

      Es ist freilich so, daß die Existenz Israels nicht von linker Anerkennung abhängt. Israel würde auch existieren, wenn es nur von den USA anerkannt wäre. Die DDR ist als weltweit anerkannter Staat untergangen. Die Entscheidung fiel im Klassenkampf. Genau auf diesem Terrain wird auch die Entscheidung um den künftigen Charakter Israels/Palästinas fallen. Es geht nicht um ein abstraktes Pro oder Contra Israel. Es geht um den sozialen Charakter dieses Staates. Gegenwärtig ist Israel ein Apartheid-Staat, in dem die Überlegenheit der einen Nation die Inferiorität der anderen Nation zur Voraussetzung hat. Die Vorstellung, die jüdische Existenz in der Region wäre weniger gesichert, wenn auch die israelischen Araber diesen Staat als ihren Staat, als Staat der Juden und Palästinenser anerkennen könnten, wenn Israel und Palästina zu Synonymen würden, ist absurd.

      Was macht es deutschen Kommunisten so schwer, einen demokratisch-säkularen Staat zu akzeptieren? Warum beharren sie auf dem Existenzrecht eines jüdisch definierten Staates? Weil die Juden anders nicht geschützt werden können? Doch nirgendwo ist jüdisches Leben so gefährdet, wie in dem Land, das den Juden eine exklusive Existenz verheißt. In der Exklusivität ihrer Existenz liegt ihre existentielle Bedrohung.

      Natürlich ist Israel nicht das, was es sich dünkt. Es ist kein solidarischer Staat der Überlebenden, sondern ein Klassenstaat. Aber es ist auch ein Staat von Kolonisten. Es ist ein ideologisch hoch motivierter Staat, der die Sicherung jüdischer Vorrechte zur obersten Staatsräson erhoben hat. Die Schaffung privilegierter Siedlerexistenzen folgt nicht der Logik des Marktes. Sie folgt der Strategie der Eindämmung innerisraelischer Klassengegensätze und der Unterwerfung der Palästinenser.

      Robert Steigerwald mahnt eine differenzierte Betrachtungsweise des Zionismus in seinen unterschiedlichen Strömungen an. Doch in der Hauptsache, die Existenz Israels als kolonialistischen Apartheid-Staat dauerhaft zu etablieren, gibt es keine Differenzen. Natürlich ist die israelische Gesellschaft nicht homogen. Natürlich herrscht in ihr nicht nur die Tendenz zur Gewalt gegen die Palästinenser, sondern auch jene andere, die auf einen historischen Ausgleich mit den Palästinensern gerichtet ist.

      In Oslo ist dieser Kompromiß angedacht worden. Im Verlauf des Oslo-Prozesses hat sich aber eindeutig herausgestellt, daß die zionistischen Eliten, die rechten wie die »linken«, einen souveränen palästinensischen Staat nicht zulassen wollen. Ein Staat mit beschränkter Souveränität als ein fremdbestimmtes Projekt der korrupten palästinensischen Oberschicht wäre zwar denkbar gewesen. Doch die israelische Besiedlungspolitik in den Autonomiegebieten bei gleichzeitiger Ablehnung des von der UNO verbrieften Rückkehrrechtes der Flüchtlinge machten sämtliche Voraussetzungen für einen Kompromiß zunichte. Die israelische Bantustanisierungspolitik befindet sich jenseits der von den Arafat-Leuten gezogenen roten Linien.

      Unfrei und keine Demokratie

      Natürlich wirkt die Hoffnung auf einen demokratischen Umsturz in ganz Israel/Palästina realitätsfern. Vielleicht ist sie deshalb die einzig realistische. Oslo hat in seinem Ergebnis das neokoloniale Regime Israels über die Palästinenser perfektioniert. Es wurde ein autokratisches Regime in Palästina etabliert, das als häßliches Gegenbild zur israelischen parlamentarischen Demokratie zu fungieren hat. Die Intifada hat den Kampf um demokratische Rechte erneut aufgenommen. Sie richtet ihre Forderungen nicht an Arafat und seine oligarchische Umgebung, sondern an die Besatzungsmacht: »Stop the Occupation!« Unter den Bedingungen der nationalen Unterdrückung kann es in Palästina keine Demokratie geben. Solange den Palästinensern ihre demokratischen Rechte vorenthalten werden, ist auch Israel kein demokratischer Staat. Ein Volk, das andere Völker unterdrückt, kann selbst nicht frei sein.

      Derweilen latscht die deutsche Linke brav neben dem Mainstream. Es wird ersucht, der Gewalt auf beiden Seiten ein Ende zu bereiten. Vorgeblich radikale Linke verfallen in die Rhetorik von EU-Kommissaren. Von den antinationalen Schmuddelkindern des Neoliberalismus einmal ganz zu schweigen. Je rabiater der Irre von Jerusalem wütet, desto stärker wird der Bekenntnisdrang zum letzten verbliebenen Kolonialstaat. Jüdisch-palästinensische Koexistenz, in der sich die Existenz der einen aus der Existenz der anderen ergibt, wird jedoch nur durch die Überwindung dieses Staates möglich sein.

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      Anmerkung 2:







      "Israelische" Produkte und Unternehmen mit Bezug zu Deutschland (siehe auch Palästina-Spezial)

      Der Muslim-Markt ist bereit jede der folgenden Unternehmen von der Liste zu streichen, sobald uns eine schriftliche Distanzierung von der terroristischen und völkerrechtsverbrecherischen Politik Israels zur Veröffentlichung vorliegt.
      3D MultiVision Ltd. (Spezialist für Messgeräte der Raumfahrttechnik)
      Advanced Metal Technologies Ltd.
      Advanced Vision Technology (AVT) (Anbieter von automatisierten optischen Inspektionssystemen für die Druck industrie)
      Agrexco Ltd. (Früchte u.a. Avocados, ACHTUNG: Israel ist der größte Exporteur von Avocados und ein Großteil der Avocados in Deutschland kommt aus Israel)
      AK Elektronik Vertriebs GmbH (vertritt in in Deutschland und Österreich Mango DSP)
      Aladdin Knowledge Systems (Dongles und Software)
      Algorithmic Research
      Amodat Technologies
      ANB Bearings Ltd.
      Aprion (Tintenstrahl-Technologie)
      Aquasoft comMATCH
      Artificial Intelligence Enterprises (Ai)
      ArtLink
      AVT
      Barak ITC
      BATM
      Babylon (Übersetzungssoftware)
      BEYOND TECHNOLOGY
      BreezeCOM (Ein auf drahtlose lokale Systeme spezialisiertes Unternehmen)
      Card Guard (Telemedizinfirma, verlegte in 2001 seinen Firmensitzes von "Israel" nach Schaffhausen und führte die Swissification durch)
      Capital Point Ltd.
      Cellocator
      Check Point Software Technologies ( führender Anbieter im Bereich so genannter „Firewalls“)
      Chevron Capital Markets
      Cellular 3G Inc.
      Ceragon (Richtfunksysteme)
      Clear Forest
      Compucraft Ltd.
      Comverse Network Systems ( einer der Hauptlieferanten von Soft- und Hardwarekomponenten für Netzbetreiber)
      Commil
      Deutsch Dagan Ltd.
      Digital Power Systems AG (DIP)
      DM AeroSafe Group 8Konzepte für die Rettungstechnologien)
      ECI
      ECtel
      E.D.R. (Eastern Development & Real Estate GmbH), ein deutsch-"israelisches" Bauunternehmen
      Elbit-Systems (Pilotenhelme)
      Electronic Line (produzieren Wireless-Home-Network-Systeme mit Sicherheitsanwendungen)
      ELPAS ( Gebäudeautomation)
      ELSPEC LTD.
      ENGLANDER LTD.
      eSafe Technologies (u.a. Firewalls, gehört Aladdin Knowledge Systems)
      ERICOM SOFTWARE
      Estee Lauder, der Vorsitzende der Estee Lauder Ronald Lauder ist gleichzeitig Präsident der Jewish National Fund eine quasistaatliche Organisation, dessen Hauptziel es ist, "israelische" Besatzung zu legitimieren.
      eShip-4u
      ExL Gesellschaft für Datenbank-Informationssysteme mbH" (ExL GmbH) (gehört Ex Libris))
      Ex Libris (Bibliothekssysteme)
      Fibrolan
      Finjan Software ( Produkte zur Erkennung und Abwehr von schädlichem Mobile Codes)
      Floware Wireless Systems, "israelisches" Unternehmen für Punkt zu Multipunkt Richtpunktsysteme (PMP) mit Deutschland als wichtigsten Markt
      Freiberger Compound Materials GmbH mit der Gallium-Arsenid Halbleiterfabrik
      Galleo (u.a. Linux PDA)
      Gallery Telecom Solutions
      Gamatronic Electronic
      Gilat Spacenet, Gilat Satellite Network
      GOU Lite (Eingabegerät in Stiftform zur Texteingabe mit Bluetooth-fähigen Geräten)
      iamba Networks
      Idcide Software (u.a. Programme gegen Spams und Cookies)
      Inbar Reinforced Polyester Ltd.
      Intercard (gehört OTI)
      Interwise
      IP Planet (technische Plattform für interaktives Fernsehen im Internet des Nachrichtensenders N24)
      Jaffa Orangen (kommen zumeist direkt aus Israel)
      Jardin (Gartenmöbel aus Kunststoff), Der israelische Konzern Keter Plastic Ltd. auf den Plan - kauft Jardin 1993
      Johnson & Johnson, erhielt zum 50 jährigen Bestehen "Israels" den Jubilee Award, einen der höchsten "israelischen" Preise, als einer der größten Unterstützer der "israelischen" Wirtschaft
      KNT Engineering Ltd.
      Lynx Photonic Networks Inc. (adressiert optischer Schaltelemente für Hochgeschwindigkeits-Netzwerke)
      Magic Software Enterprises
      Main.net ( Power-Line-Ultimate- System, Internet aus der Steckdose)
      Makhteshim-Agan Industries
      Mango DSP (Hardware)
      Mercury Interactive
      MetalPlast Engineering (MPE) Ltd.
      Midbar
      Minicom Advanced Systems Ltd. ( Hard- und Software)
      Mirabellis Software mit dem Programm "ICQ" ( Messenger-Programm, Internet-Chat-Programm)
      MuTek Solutions Ltd.
      Nanomotion Ltd.
      NECS
      Netafim
      Netline Technologies
      NETZER Precision Motion Sensors Ltd.
      NGB Technologies for Industry and Conveying Ltd.
      Noble Enterprises
      MVV Energie AG, Power Plus Communication AG (PPCF), Mainnet Communication Ltd. (Begründung)
      Orad Hi-Tec Sys. (virtuelle Studiotechnik, virtuelle Grafik- und Analysesysteme)
      Orckit Communications ( Spezialist für Highspeed-Datentransfer via DSL)
      OTI On Track (Chipkarten und die dazu gehörigen Lesegeräte)
      OTM Technologies
      PEGASUS Technologies
      Plasmor (2000) Ltd
      Power Paper (Batterien)
      Quasar
      RAD Group (RAD Data Commu nications, Hardware)
      Radware ( Sicherheitssysteme)
      Radvision (Hardware)
      Raviv ACS Ltd.
      Redux Communications
      Regisoft
      Rit Technologies
      Rokonet
      RT-SET Real-Time
      Saifun Semiconductors
      Scitex (Hersteller und Lieferant digitaler Lösungen für verschiedene Bereiche der grafischen Kommunikation)
      Shahal ( Hauptmedizin- und Notobachtdienstleister)
      SHL Telemedicine Ltd.
      Silicom
      Soda-Club (Begründung)
      Solel (früher Luz)
      Solcon Industries Ltd.
      Software Resources (S.A.B.)
      SURF Communication Solution
      Tadiran
      Taro Pharmaceutical Industries
      Teldor Wires & Cables Ltd.
      Telkoor Power Supplies
      Telrad Networks
      Tescom
      Teva ("israelischer" Weltmarktführer Generika, weltweit größter Hersteller von Nachahmungen)
      Tivall
      Totem Plus
      Valor Computerized Systems Ltd.
      Visionix Ltd.
      VocalTec Communications (Internet Telefonie, Software, Sprach- und Audiokommunikation)
      Web Silicon Network
      WizCom Techn.
      Yamar Electronics Ltd. (u.a. Fahrzeug-Elektronik)
      Zend Technologies (Software)

      "Israelische" Firmen an deutschsprachigen Börsen (siehe auch Palästina-Spezial)
      Advanced Vision Technology (AVT) (Anbieter von automatisierten optischen Inspektionssystemen für die Druck industrie)
      Card Guard (Telemedizinfirma, verlegte in 2001 seinen Firmensitzes von "Israel" nach Schaffhausen und führte die Swissification durch)
      Electronic Line (produzieren Wireless-Home-Network-Systeme mit Sicherheitsanwendungen)
      Intercard (gehört OTI)
      Orad Hi-Tec Sys. (virtuelle Studiotechnik, virtuelle Grafik- und Analysesysteme)
      OTI On Track (Chipkarten und die dazu gehörigen Lesegeräte)
      RT-SET Real-Time
      Visionix Ltd.
      WizCom Techn.

      (Anm. von mir:
      Dazu fällt mir nur noch eins ein - den Goebbelsspruch:
      "Deutsche, kauft nicht bei Juden!" )

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      Anm. 3:
      Plüs & Peters AG (Schweiz) (Begründung)
      Nestlé (Begründung)
      SAP (Begründung)
      Siemens (Begründung)
      Springer-Presse (Begründung)
      Volkswagen (Begründung)
      Deutsche Großunternehmen mit Engagement in "Israel"


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      Anm. 4 (Fatwas):



      Fatwa über die Boykottierung zionistischer Produkte:
      Der Erwerb jeglicher Produkte welche den Zionismus stärken, ist nicht erlaubt (haram), es sei denn, diese Produkte sind unbedingt notwendig.
      (Quelle: Ayatollah-ul-Uzma Seyyid Ali Khamene`i, aus dem englischen http://www.khamenei.de/fatwas/fatwas.htm )


      Boykott spezieller Waren
      Link zu englischsprachigem Boykottaufruf (mit Begründungen)


      „Den Geldhahn zudrehen“ - Möllemann zur Haltung Israels (Nordwest Zeitung Politik 28.1.2002)
      Im Nahost-Konflikt steckt ein „unvorstellbares Vernichtungspotenzial“. Davor warnt Jürgen Möllemann, FDP-Vize und Präsident der deutsch-arabischen Gesellschaft. - Von Christina Wandt

      Frage: Sie haben Kritik am israelischen Ministerpräsidenten Scharon geübt. Ist er für die Eskalation im Nahen Osten mitverantwortlich?

      Möllemann: Scharon lässt die Häuser der Palästinenser niederwalzen und ihre Straßen zerstören. Er gibt vor, Terroristen zu bekämpfen, tatsächlich produziert er so reihenweise neue Terroristen.

      Frage: Wie könnten andere Staaten denn auf ihn einwirken?

      Möllemann: Israel beschädigt Infrastruktur, die mit deutschen Fördermitteln gebaut wurde. Da muss man doch Konsequenzen ziehen und den Geldhahn zudrehen. Scharon muss bewegt werden, einen eigenständigen Staat Palästina anzuerkennen. Im Gegenzug muss Arafat zusagen, die Sicherheit Israels zu gewährleisten.

      Frage: Und wenn die internationale Gemeinschaft nicht eingreift?

      Möllemann: Dann droht die Destabilisierung der gesamten Region. In Saudi-Arabien, Kuwait oder Ägypten werden die gemäßigten politischen Führer schon von der Bevölkerung unter Druck gesetzt, den arabischen Brüdern in Palästina beizustehen. Sollte es in der Region zum heißen Krieg kommen, werden unvorstellbare Vernichtungspotenziale aufeinanderprallen. Da werden wir eine Massenflucht erleben, gegen die die Flüchtlingsströme aus dem Kosovo und aus Afghanistan ein Klacks waren.

      Frage: Ist Deutschland nicht aufgrund seiner Geschichte zur besonderen Zurückhaltung verpflichtet?

      Möllemann: Das ist richtig, heißt aber nicht, dass wir uns alles, was dort geschieht, schweigend ansehen müssen.


      In der gesamten islamischen Welt werden zunehmend Plakate und Aufrufe gegen zionistische Waren verteilt wobei die meisten Plakate Israel und die USA in einem Atemzug nennen bzw. aufzeigen.

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      Anm. 5:



      Der Sportwarenhersteller Nike hat in einem seiner Schuhe angeblich den Namen einer seiner Stars notiert. Die kalligrafische Schrift lässt keinen Zweifel daran, daß hier der Eigenname der Prächtigkeit Allahs mit Füßen getreten werden soll. Darüberhinaus hat Nike auch durch andere aggressive Werbung auf sich aufmerksam gemacht. Daher empfehlen wir den Boykott aller Waren von NIKE. Neben diesen Vorwürfen bleibt es nahezu unbedeutend, dass "Nike" auch als Name einer griechischen Göttin des Sieges angesehen wird.
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      Anm. 6:



      Ein Anti-Muslimischer Werbespott Januar/Februar 2001
      Der Muslim-Markt erhielt von einer Leserin folgende Schilderung eines Werbespotts des Anbieters von preisgünstigem Telefonieren speziell für Ausländer:

      TELE 2

      Aufgrund der Schilderung schlagen wir vor, diese Telefongesellschaft zu boykottieren. Die Begründung wird auch in Kürze unter "Muslim-Boykott" nachlesbar sein inschaallah:

      Die Beschreibung des Werbespots:

      Ein Scheich sitzt bei Irgend einen Mann in Europa in der Wohnung und der Scheich fragt Ihm "kann ich mal zu Hause anrufen um mich zu erkundigen wie es meinen Frauen geht"? Weil das mit TELE 2 ja so günstig ist, sagt der europäische Mann "ja klar mach nur". Man sieht dann ein zweites Bild im Fernsehen wohin er anruft, wie es dort aussieht. Da sind eine Menge Frauen mit leichter Bauchtanzkleidung zu sehen, keine ist islamisch gekleidet und trägt auch keine Kopfbedeckung und jede von Ihnen kommt zum Telefonhörer und sagt ein paar Worte. Weil ein Scheich ja einen großen Harem besitzt, und TELE 2 telefonieren so günstig ist, besonders auch ins Ausland kann man ruhig so lange telefonieren wie man möchte, auch wenn es einmal länger dauert, soll durch diesen Werbespot vermittelt werden.

      Hier wird ein frauenfeindliches Bild der Muslime vermittelt, welches die Würde der Muslime und Muslimas verletzt, da unmißverständlich der religiöse Bezug durch die Kleidung des Anrufenden gegeben ist. Es wird unserer Meinung nach die unterdrückte Frau, die alles macht, was der Mann will, keinen eigenen Verstand und Willen hat, und in 1001-Nacht Kleidung herumläuft, und ein muslimischer Mann der angeblich so viel Frauen haben darf wie er will dadurch dargestellt. Dieses verfälschte Bild des Islam wird durch diese Werbung wieder populär gemacht und die mühevolle Aufklärungsarbeiten über den wahren Islam wird wieder in den Boden gestampft.

      Der skandalöse Werbespot wurde trotz Protesten nicht aufgehoben.

      Es gibt genügend Alternativen, um billig ins Ausland zu telefonieren.

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      Anm. 7:

      Der Muslim-Markt ist der Meinung, dass ein Muslim Coca-Cola nicht trinken sollte. Dieses möchten wir versuchen im folgenden zu begründen:

      Das wohl bekannteste Merkmal von Coca-Cola ist, dass seine Zusammensetzung geheim gehalten wurde und wird. Damit wird sogar geworben. Grundsätzlich sollte ein Muslim nicht etwas trinken, von dem er noch nicht einmal weiß, was es ist. Dieses gilt insbesondere, wenn aus der Vergangenheit bekannt ist, dass das Getränk, bzw. Vorläufer davon islamisch verbotene Inhaltsstoffe hatte. Der Vorläufer hieß French Wine Coca", der seinen Namen nach die beiden Bestandteile Bordeaux-Wein und Coca Extrakt erhielt. 1886 beschloß Pemberton ein alkoholfreies Getränk herzustellen, das auf "French Wine Coca basierte. Damals wurden "nur" noch die Koka-Blätter in Wein eingelegt, bevor sie verarbeitet wurden.

      Allerdings ist das nicht der Hauptgrund für die Ablehnung. Konzerne wie McDonald`s und Coca-Cola setzen ihre weltweite Präsenz mit brachialen Geschäftspraktiken durch (Die Zeit, 45/2000: Endziel Konsum).

      Der weltweite Feldzug des Cola-Imperiums begann mit dem zweiten Weltkrieg. Das unternehmen ordnete an, daß jeder US-Soldat überall in der Welt für 5 Cents seine Coca-Cola kriegen solle. Auf diese Weise baute - mit der Unterstützung von Dwight Eisenhower - die US-Armee überall dort Cola-Fabriken, wo sie intervenierte und stationierte. Nach dem II.Weltkrieg war - mit Ausnahme der kommunistischen Länder - Coca-Cola damit weltweit bekannt und überall erhältlich. Die Überzeugungsmethoden des Unternehmens waren immer extrem imperialistisch ausgerichtet, wobei speziell entblößte Frauen in der Werbung in Kulturkreise eingeführt wurde, in denen noch Anstand herrschte.

      Als Ende der 90er Jahre in der islamischen Welt durch die zunehmende Abneigung der Bevölkerung gegen die US-Amerikanisierung mit Einbußen zu rechnen war, startete offensichtlich das Cola-Imperium einen ausgeklügelten Plan. So wurde Prinz Alwaleed bin Tala, der Neffen des saudiarabischen Königs Fahd dazu überredet, sich am Gewinn (und auch Verlust) von Cola zu beteiligen. So kaufte der Prinz im Frühjahr 2000 mit Öl-Dollars u.a. Aktien von Coca Cola und Pepsi Cola für jeweils 50 US$ (daneben auch Walt Disney, Mc Donalds, Procter&Gamble und Ford). So war schon einmal sicher gestellt, dass ein einflußreicher Monarchennachkomme ein großes Eigeninteresse am Verkauf der Cola in der muslimischen Welt hatte. Als das immer noch nicht ausreichte, um die Verkaufszahlen zu steigern, ereignete sich etwas sehr merkwürdiges in Ägypten:

      Es wurde das Gerücht verbreitet, dass das Logo der US-Firma angeblich antiislamisch sein soll. Im ersten Moment war man nur allzu bereitwillig in Ägypten bereit, an eine weltweite Verschwörung gegen die arabische Welt und den Islam zu glauben. Im Spiegelbild des altmodischen Logos von Coca-Cola wollten angeblich ägyptische Frömmler einen arabisch geschriebenen Aufruf gegen den Islam erkennen, nämlich «La Mohammed, la Mekka», auf Deutsch: «Nein zu Mohammed, nein zu Mekka».

      Der Hintergrund dieser Anschuldigung bestand in der Spiegelung des Cola-Logos gemäß folgendem Schema:



      Die Spiegelverkehrte Version bedurfte einer nur extrem geringen Retusche um daraus die oben zitierten arabischen Schriftzeichen zu erkennen:



      Rund um die Azhar-Moschee in Kairo und die ihr angeschlossene Universität wurden am Wochenende Flugblätter mit dem Logo in Spiegelschrift und der Aufforderung verteilt, das islamfeindliche Getränk zu boykottieren. Die Direktoren der dortigen Cola-Vertretung waren offensichtlich vorbereitet. Der verantwortliche Manager für den Mittleren Osten, Mahmud Hamdi, bat Kairos Großmufti, Scheich Nasr Farid Wassel, unverzüglich einzugreifen. Wassel erklärte daraufhin, dass das Logo von einem Komitee von Experten in religiösen Fragen untersucht würde. Gleichzeitig kam ein ähnliches Komitee in Saudi-Arabien zusammen, das ja eigentlich gar nicht betroffen war. Erwartungsgemäß kamen beide Komitees zu dem Schluss, dass es sich um eine Beschuldigung ohne jegliche Grundlage handle. Wassel verurteilte anschließend die Aufwiegler und betonte, dass derartige Gerüchte Tausende von ägyptischen Arbeitern arbeitslos machen könnten. Damit hatte Cola nicht nur die Sympathien der Arbeiter für sich gewonnen sondern zudem auch noch eine quasireligiöse Legitimierung.

      Dieses Mal hatte der Fatwa-Trick aufgrund der Unaufmerksamkeit einiger gut geklappt. Fünf Jahre zuvor, war ein vergleichbarer Versuch im Iran dagegen total schief gegangen. Als Vorgeschichte muß erwähnt werden, daß die US-Regierung, obwohl sie den Verkauf aller nur erdenklicher Waren aus den USA in den Iran verbietet und Verkäufe anderer Ländern extrem zu behindern versucht, offensichtlich den Export von Coca-Cola freigibt. Am 1. Mai 1995 bekräftigte der US-Präsident Clinton - bezeichnenderweise bei einer Rede vor dem Jüdischen Weltkongress - die Verschärfung des Handelsboykotts gegen Iran. Diese Verschärfung schloß aber Coca-Cola nicht ein. Zunächst konnte nach der Islamischen Revolution das Getränk ohnehin nicht unter seinem eigenen Namen verkauft werden, daher wurde ein wirklich übler Trick angewandt und dem Getränk der Name "Zamzam"-Wasser verpaßt. Nicht nur deswegen, sondern weil Coca-Cola sicherlich auch gesundheitsschädlich ist, haben die bewußten Muslime im Iran das Getränk immer verdammt. Unglücklicherweise war es ein, wenn auch kleiner Wirtschaftsfaktor. So konsumierte der Iran mit seinen 60 Millionen Bevölkerung ca. 2 Milliarden Flaschen (0,2 l) des Getränkes pro Jahr, d. h. jeder zehnte Iraner trinkt im Schnitt jeden Tag eine Flasche. Coca-Cola wird im Iran seit 1992 mit Original-Lizenz durch westlich orientierte iranische Kapitalhaber produziert, was eine ständige Abgabe an den Lizenzgeber bedeutet, und Pepsi-Cola eröffnete 1994 auch eine Produktionsanlage. Da der Iran prinzipiell den freien Handel gewährleistet, wurde von offizieller Seite nichts dagegen unternommen. Dennoch nahmen die Verkaufszahlen ab. Vor diesem Hintergrund stellte man die Frage nach der Legitimität des Getränkes an Imam Khamene`i in der Hoffnung, dadurch einen zusätzlichen Werbeeffekt zu erlangen (siehe oben). Die Frage hatte keinen eindeutigen Charakter. Jeder wußte, wenn das Getränk religionsrechtlich verboten gewesen wäre, dann dürfte es keine Produktionsstätte im Iran mehr gegeben. Bei einer möglichen religiösen Erlaubnis jedoch, könnte damit für das in Bedrängnis geratene Getränk geworben werden. Aus diesen beiden Möglichkeiten heraus war es eine schwierige Frage. Die Antwort-Fatwa von Ayatollah Khamene`i (dem religiösen Führer) im Februar 1995 war fatal für alle Cola-Hersteller und Konsumenten: "Alles, was (direkt) die weltweite Arroganz und die zionistischen Kreise stärkt, ist haram (verboten) für die Muslime". Aufgeschreckt von dieser Fatwa wandten sich die Produzenten der Getränke im Iran an Ayatollah Khamene`i und baten ihn um eine Klarstellung. Dieses Mal antwortete nicht er selbst, sondern sein Büro und teilte den Fragenden mit, daß sich die Aussage nicht auf ein bestimmtes Getränk bezog, sondern eine allgemeingültige Aussage war. Aber jeder, der es verstehen wollte, hat die Fatwa verstanden! Statistiken über die Cola-Verkaufszahlen seit dieser Fatwa liegen leider nicht vor. Aber Beobachter können feststellen, daß die vielen guten orientalischen Getränke ihre Beliebtheit wiedergewinnen und dieses westliche Getränk zunehmend vergessen lassen, so daß meistens nur noch westlich orientierte Kreise derartiges trinken.

      Coca Cola ist als ein besonders übles Beispiel der sogenannten Globalisierung. Denn Coca Cola ist das Symbol für die Expansion US-amerikanischer Kultur in der Nachkriegszeit, eine Expansion, die man als `Amerikanisierung` bezeichnen kann. Die Erfolge des Unternehmens haben solche Ausmaße erreicht, daß Coca Cola für viele Menschen in der ganzen Welt synonym mit amerikanischer Kultur ist. Und es sind nicht nur Muslime, die zum Boykott von Coca-Cola aufrufen.

      Anfang 2001 wurde in der Schweiz erstmals laut über Vergeltungsmaßnahmen nachgedacht, nach den amerikanischen Boykott-Ankündigungen gegen Schweizer Banken. Aufgrund eines zionistisch motivierten Boykotts gegen Schweizer Firmen, würden Sie im Gegenzug auf US-Produkte wie Coca-Cola und Nike oder Ferien in den USA verzichten. Danach zumindest fragte die Boulevardzeitung «Blick» ihre Leser. Eine überwältigende Mehrheit von 69 Prozent antwortete mit Ja. Swatch-Chef Nicolas Hayek kündigte inzwischen an, er werde bei einem Boykott gegen Schweizer Firmen keine US-Produkte für seine Uhrenherstellung mehr kaufen. Gegen den Vorsitzenden der rechtsorientierten Schweizer Demokraten (SD), der sich mit einem Boykott-Aufruf an die Schweizer gewandt hatte, wurde Strafanzeige wegen Rassismus erstattet. Er hatte gefordert, "sämtliche amerikanischen und jüdischen Waren, Restaurants und Ferienangebote solange zu boykottieren, bis diese gemeinen und völlig unberechtigten Angriffe und Klagen gegen die Schweiz" aufhörten. Auslöser der Eskalation waren schweizer Hinweise an Israel, die Menschenrechte zu achten. Israels Botschafter in der Schweiz, Jizhak Mayer, protestierte gegen den Aufruf. Er fühle sich an den deutschen Nazi-Ruf «Kauft nicht bei Juden» erinnert, sagte Mayer. Nachdem das schweizer Parlament einige Male die Israelis daran erinnert hatte, das auch Palästinenser als Menschen gemäß den Menschenrechtskonventionen zu behandeln sind hatte Anfang Juni 2000 der Staat New York einen Stufenplan mit Sanktionen ankündigte, für den Fall, daß sich die Schweizer Großbanken und der Jüdische Weltkongreß nicht bis Anfang September auf einen Vergleich zur Entschädigung von Holocaust- Überlebenden einigen. Der Plan reicht von einem Rückzug aus Tagesgeld-Anlagen bis zu einem möglichen totalen Boykott von Schweizer Produkten im kommenden Jahr. Sollten weitere US-Bundesstaaten dem Plan von New Yorks Finanzchef Alan Hevesi folgen, droht ein Handels- und Wirtschaftskrieg zwischen der Schweiz und den USA. Die drei Großbanken der Schweiz prüfen daher inzwischen rechtliche Schritte gegen die Boykott-Staaten. Der Schweizer Bundesrat denkt über eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf nach. Und das Volk redet offen von einem Handelsboykott auf Verbraucherebene. Und welches Produkt wird zuerst genannt? Coca-Cola als Symbol US-amerikanischen Imperialismus.

      Auch das Cola-Unternehmen selbst gibt diesen Sachverhalt zu, so sagte Coca-Cola-Chef Douglas N. Daft in DER SPIEGEL 13/2000: "Coca-Cola ist ein Ausdruck unserer Zeit, ein Symbol für Veränderung. Die ehemaligen DDR-Bürger zum Beispiel kannten Coca-Cola, bevor die Mauer fiel, sie wollten mit diesem Getränk nicht allein den Durst löschen - Coke war für sie ein Symbol für einen anderen Way of Life. Kein anderes Produkt ist heute weltweit so bekannt wie Coca-Cola."

      Ein weiterer Boykottaufruf erfolgte von den eigenen Mitarbeitern im Frühjahr 2000. Die Neue Zürcher Zeitung berichtete am 18. Mai 2000, dass seit dem 19. April ein afroamerikanischer Boykottaufruf gegen die von Coca Cola produzierten Waren existiert. Hintergrund war eine Rassendiskriminierungsklage, welche bereits im Jahr 1999 von acht ehemaligen und aktiven Mitarbeitern der Firma eingereicht wurde. Durchschnittlich, so erklärten die Kläger, verdienten schwarze Mitarbeiter der in Atlanta (Georgia) ansässigen Firma pro Jahr etwa 27 000 Dollar weniger als ihre weißen Kollegen. Zudem gibt es nur einen schwarzen Manager und ein afroamerikanisches Vorstandsmitglied. Hispano-Amerikaner, eine weitere große ethnische Bevölkerungsgruppe der USA, sind auf den Chefetagen von Coca Cola überhaupt nicht vertreten. Von offizieller Seite wurde durch den Konzernchef Douglas Daft jegliche Diskriminierung abgestritten, doch es war offensichtlich, dass Coca Cola eine außergerichtliche Einigung anstrebte, denn viel Geld steht auf dem Spiel. Mehr noch als die potenziell hohen Abfindungen für die acht Kläger bereitet Coca Cola die Aussicht Sorge, dass eine Drohung wahr wird: 2 000 weitere ehemalige und aktive Mitarbeiter tragen sich mit dem Gedanken, sich den acht Kollegen anzuschließen und eine Sammelklage einzureichen. Im Falle einer Verurteilung und Abfindungszahlungen würde das Unternehmen stark belastet. Trotz seiner Größe hat das Unternehmen schlechte Chancen gegen die gut organisierten Kläger, die sich zum Committee for Corporate Justice (Komitee für Unternehmens-Gerechtigkeit) zusammengeschlossen haben. In einer Aufsehen erregenden Aktion, die an die sogenannten "Freedom Riders" der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre erinnerte, fuhren 45 ehemalige und aktive Mitarbeiter von Coca Cola mit einem Bus durch den Süden der USA. Ihre fünftägige Fahrt - der "bus ride for justice" - endete am 20. April in Wilmington (Delaware), wo die jährliche Aktionärsversammlung der Firma stattfand. Inwieweit der Boykott Wirkung zeigen wird, ist ungewiss. Eines aber ist klar: Das multi-ethnische Image, das Coca Cola mit großem Aufwand gepflegt hat, ist schon jetzt stark beschädigt.

      Inzwischen hat das Cola-Imperium nicht nur in den USA sondern auch z.B. in Deutschland zahllose andere Getränke aufgekauft. So gehören z.B. Fanta, Sprite, Bonaqua und zahllose sogenannte Energy-Drinks dem unternehmen. Aber nicht alle Regierungen nehmen die Ausbreitung des Monopols ohne weiters hin. So fragte der Spiegel den Cola Chef Douglas N. Daft (DER SPIEGEL 13/2000): Plötzlich wehren sich selbst nationale Regierungen wie die Frankreichs gegen Coca-Cola, wenn Ihr Konzern versucht, eine Konkurrenzfirma aufzukaufen. Welche Erklärung haben Sie für den unerwarteten Widerstand?" Und Daft antwortete: "Ich glaube, wir haben die nationalen Sensibilitäten oft falsch eingeschätzt. Europa ist im Umbruch - keine Regierung will sich in dieser Phase vorwerfen lassen, die Interessen seiner nationalen Industrien nicht ausreichend zu schützen."

      Zu den weiteren Methoden des US-Wirtschaftsimperialismus gehört die Zurückhaltung von negativen wissenschaftlichen Erkenntnissen über ihre Produkte. Insbesondere über Coca-Cola gibt es zahlreiche solche Erkenntnisse. So verursacht Cola z.B. mürbe Knochen. Trinken Kinder viel Cola, brechen ihre Knochen leichter, so das Ergebnis einer amerikanischen Studie mit Kindern und Jugendlichen. Das Fraktur-Risiko liege um so höher, je mehr Cola getrunken wird.

      In muslimischen Kreisen hält sich zudem hartnäckig das Gerücht, dass das Cola-Imperium massiv zionistische Bewegungen unterstützen würde. Belege hierfür konnten wir bisher nicht finden, aber auch ohne die direkte Unterstützung des Zionismus ist Cola aus oben genannten Gründen für uns einen Boykottaufruf wert. Dabei geht es nicht in erster Linie um die finanzielle Beeinträchtigung des Unternehmens, was bei deren Größe nur schwer möglich sein sollte, sondern vor allem um die Bekämpfung des Hauptsymbols des Kulturimperialismus der USA.

      Links zum Thema
      Ist Aspartam wirklich nur ein Süßstoff?

      ( Anm. von mir: Nein - Aspartam ist zionistisches Gift...)

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      Anm. 8:

      McDonalds ist das Symbol für Fastfood schlechthin und somit ein Symbol für Essen ohne Dankbarkeit. Keine der angebotenen Fleischsorten kann die Halal-Bedingungen für Muslime erfüllen. Darüberhinaus gibt es zusätzliche Gründe, warum Muslime nicht bei McDonalds essen sollten:

      USA: Vegetarier verklagen McDonald`s wegen Tierfett in Pommes Frites
      Gatrix 3.5.2001, SEATTLE (dpa-AFX) - Ein Anwalt in Seattle (US-Staat Washington) hat die Schnellrestaurant-Kette McDonald`s wegen der angeblichen Benutzung von Tierfett bei der Zubereitung von Pommes Frites verklagt. Wie die "Seattle Times" am Mittwoch (Ortszeit) berichtet, wirft er dem Konzern vor, seit 1990 seine Kunden mit dem Versprechen, die Pommes Frites seien "vegetarierfreundlich", getäuscht zu haben. Der Anwalt Harish Bharti, ein vegetarisch lebender Hindu, forderte vegetarische McDonald s-Kunden in den USA dazu auf, sich an der Sammelklage gegen den Konzern zu beteiligen. Bis jetzt haben sich drei Kläger gefunden. Er will Beweise in der Hand haben, wonach der Fastfood-Gigant seinem Frittieröl tierischen Talg zur Geschmacksverbesserung zusetzt.

      Jahrelang hatte McDonald`s bei der Zubereitung von Pommes Frites hauptsächlich tierische Fette benutzt. Aus gesundheitlichen Überlegungen stellte der Konzern 1990 seine Produktion nach eigenen Angaben auf rein pflanzliche Öle um. Eine S
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 20:02:28
      Beitrag Nr. 312 ()
      Hallo Genya
      herzlichen Dank für das Who is who der ausgesucht empfehlenswerten Produkte. Wer sich auf der Liste befindet
      weiss zumindest, dass er nichts falsch gemacht hat, und
      ich vermisse ein wenig den Protest von Firmen die keine
      Erwähnung gefunden haben. Pech hat, wer nicht darauf steht.
      Bei Titanic war ich wirklich froh, die hat sich echt
      einen vorderen Platz auf der Liste verdient, und ich denke
      dass deren Redaktion das auch so sieht.
      Allerdings bei Coca- und Pepsicola scheint es noch einige
      moslemische Abstimmungsschwierigkeiten zu geben, wie man
      in Afghanistan in den eroberten Bunkern sehen konnte.
      Insbesondere Pepsicola.
      Bei Mcdonnals scheint die reine Lehre auch noch nicht so
      richtig gegriffen zu haben nachzuprüfen bei "meinem McDonnald um die Ecke".
      Allerdings, das Verhalten von McDonnald in den USA gegenüber
      den Veganern und Vegetariern ist wirklich kriminell.
      Nach vegan.de ist diese Praxis der Pommeszubereitung, die
      Zugaben von Fett und/oder Aromen aus der Tieproduktion (Tierproduktion auch son Unwort), in Europa von McDonnalds noch nie gehandhabt worden. So dass selbst strenge Vegetarier zumindest die Pommes ohne alles hier bei uns essen können und konnten. ...ich agitiere aber nicht für McD und bin mir der Unterstützerproblematik durchaus bewusst, aber find mal auf die Schnelle eine vegane Pommesbude, ohne zum offensichtlichen Sektierer zu entarten.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 21:11:02
      Beitrag Nr. 313 ()


      @genya, diese Seite hatten wir schon mal! Wenn Du nur den Text reinkopierst, bringst Du die Leute um die wunderschöne Grafik. Deshalb nochmals die verlinkte Web-Seite:

      http://www.muslim-markt.de/boykott/boykott.htm

      Es ist leichter und weniger Arbeit, zu verlinken statt zu kopieren. Für den User ist es auch angenehmer, die Originalseite zu lesen, denn schließlich hat sich der Herausgeber bei der Gestaltung meistens viel Mühe gemacht.

      Selbst Kuehe beherrscht die Technik des Verlinkens.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 21:16:40
      Beitrag Nr. 314 ()
      stimmt, das hatten wir schon mal. Ich hatte mit den Betreibern sogar e-mail-Kontakt: sie erkennen danach Israel als Staat an, allerdings unter der absolut lächerlichen Voraussetzung, daß alle ehemaligen Bewohner und ihre Nachkommen zurückkommen und dann darüber abstimmen, ob es Israel geben soll oder nicht. Wohlgemerkt: nur sie, nicht einmal mit den damaligen oder heutigen Bewohnern Israels...

      Sie distanzieren sich auch verbal vom Terror, halten ihn aber im Fall der Selbstmordattentate für legitim - vergleichbar mit der Bombadierung Dresdens.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 21:21:38
      Beitrag Nr. 315 ()
      demnächst können wir hier ja ganze webseiten reinkopieren :(

      manche kopieren hier ja texte rein, da braucht man ja zum scrollen schon ewig :(
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:26:02
      Beitrag Nr. 316 ()
      Ohne das erneute Reinstellen von Genya hätte ich leider
      niemals etwas von diesen Listen erfahren. Für mich wars
      ganz gut sie zu lesen. Doch die Verlinkung enthält auch so manche Pointe die sonst untergegangen wäre.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:43:51
      Beitrag Nr. 317 ()
      Ich bin sooo dankbar dafür, dass die Titanic eine eigene Erwähnung bekommt. Das Vorgängerblatt der Titanic die "Pardon" wurde zu ihrem Beginn von der katholischen Kirche zum grössten Feind auserchoren so um 1962/64. Es gab sogar einige Verbote des Blattes aus religiöser/jugendschutzrechtlicher Begründung. Das war so lächerlich, dass es schon wieder schön war. Mit Dankbarkeit nehme ich das Vorgehen der Moslems wahr, die sich genauso gebärden wie "unsere" katholische Kirche vor 40 - 50 Jahren . Und sich damit auch selber kenntlich machen.
      Tja nach ner intellektuellen Aufholjagd des Islam sieht es allerding nicht aus, eher nach weiterem Rückschritt.
      Die Firmen auf der Boykottliste brauchen sich zumindest nicht mehr gross umzustellen, wenn der Grossteil der Moslems physisch wieder zurück in ihrer Heimat sind. Psychisch sind sie hier bei uns niemals angekommen und wollens auch gar nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 23:50:00
      Beitrag Nr. 318 ()
      @wolaufensie: na so konsequent in ihrem Antiisraelismus sind unsere moslemischen Freunde ja auch nicht:
      die al-Qaida erhielt ihre Einnahmen und betrieb ihre geldkonten bekanntlich über die National Bank of Sudan.
      Die Sicherheitslösungen für die internationalen Onlinetranfers waren sämtlich von der israelischen Checkpoint (CHKP) erstellt und betrieben worden - wie wir erkennen können, werden von der "Boykottliste", wenn benötigt, Abstriche gemacht...")
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 00:04:03
      Beitrag Nr. 319 ()
      @wolaufensie: lies mal #80 im "unreflektierte sympathie des Westens für Arafat" - echt "lustig" und doch durchaus ernst - habe hier eine aktuelle arabische geschichtsschreibung etwas unter die Luppe genommen...
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 00:55:29
      Beitrag Nr. 320 ()
      und noch ein friedfertiger Beitrag unserer moslemischen "Mitbürger":

      Bevor hier beispielhafte Parolen aufgelistet werden, weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass nachfolgende Parolen sich in keinster Weise gegen gläubige Juden oder Juden als Angehörige einer Religionsgemeinschaft richten, denn das Judentum ist eine vom Islam anerkannte und schützwürdige Buchreligion.

      Die Parolen richten sich ausschließlich gegen die Verantwortlichen des Zionismus und des Pseudostaat "Israel", der auf Unrecht aufgebaut ist. Ein Jude, der sich von den Massakern des Zionismus distanziert, ist in keinster Weise Ziel unserer Kritik, selbst wenn er sich als "Israeli" versteht, denn der Islam lehnt jede Form des Rassismus ab!

      Um Missverständnisse zu vermeiden, distanziert sich der Muslim-Markt ausdrücklich von Hitler, seinen Gräueltat und jeglichem Nazi-Gedankengut. Der Muslim-Markt verurteilt unmissverständlich und klar die grausamen Taten, die seinerzeit im Namen einer Rasse gegen einige Menschengruppen auf deutschem Boden erfolgt sind. Neben den historischen Gräueltat verurteilen wir allerdings viel intensiver die Massaker unserer Zeit, die aufgrund von rassistischen Motivationen erfolgen. Wir können auf die historischen Grausamkeiten keinen Einfluss mehr nehmen, aber für die heutigen Massaker werden wir mitverantwortlich sein, falls wir dazu schweigen. Wie kann man glaubwürdig erscheinen, wenn man immer und lauthals den historischen Rassenwahn verurteilt, andererseits aber die täglichen rassistischen Massaker gegen das palästinensische Volk totschweigt?

      Bei den in Deutschland stattfindenden Demonstrationen ist es sehr wichtig, dass die Parolen in DEUTSCHER SPRACHE gerufen werden, damit die deutsche Bevölkerung diese Parolen verstehen kann. In der Kürze einer Parole kann keine differenzierte Argumentation erfolgen, daher ist es umso wichtiger, dass die Parolenrufer sich mit fundiertem Wissen rüsten, um auf Anfragen qualifiziert antworten zu können.
      Neben den klaren und eindeutig ablehnenden Parolen gegen die zionistische Unterdrückung ist es hilfreich, durch kreative Ideen, den Nichtmuslimen durch liebevolle Aktionen die Bereitschaft zum Dialog und zum gegenseitigen Verständnis zu verdeutlichen.
      Beispielsweise kann man Parolen an einzelne Blumen kleben und diese an Passanten und/oder Polizistinnen verschenken. Statt der Parolen kann man auch ein Gebet einkleben in dem Sinn wie z.B.:
      "Wir beten für die Befreiung aller unschuldiger Opfer feindlicher Aggression und Unterdrückung in der Welt."






      Hier einige Vorschläge für Parolen die anschließend inhaltlich erläutert werden:
      Folgende Parolen sind geeignet für gemeinsame Demonstrationen von Nichtmuslimen und Muslimen:
      USA und "Israel"
      Raus aus Palästina schnell
      Freiheit für Jerusalem
      Freiheit für Al-Quds
      Freiheit für Palästina

      Ist die Welt denn blind und taub?
      Israel heißt Mord und Raub!
      Zionisten raus
      aus Palästina raus

      Barak, Peres und Sharon
      bringen kleine Kinder um
      Seht ihr nicht, was geschieht
      Hebron ist besetztes Gebiet

      "Israel" lässt Blut fließen,
      und auf Betende schießen.
      "Israel" quält Kinder
      Das sieht auch ein Blinder

      Jede Mark für "Israel"
      Tötet fürchterlich und schnell
      Ist die Welt denn taub und stumm?
      "Israel" bringt Kinder um.

      Die Welt vergisst nur allzu schnell
      Die Massaker von "Israel"



      Folgende Parolen sind ausschließlich auf Demonstrationen geeignet mit nur muslimischer Beteiligung:
      Lailahaillaha
      Es gibt nur einen Gott
      Muhammadurrasulullah
      Zionisten glauben nicht
      Sie bekämpfen Gottes Licht

      Zionisten sind Faschisten
      Töten Kinder und Zivilisten
      Kindermörder - "ISRAEL"
      Massenmörder - "ISRAEL"

      Palästina, Palästina
      Du gehörst zur islamischen Ummah
      Tschetschenien und Palästina
      befreien wir inschaallah

      Zionisten woll`n die Welt
      kaufen mit geklauten Geld
      Schlimmste Mörder sind Zionisten
      Morden betende Zivilisten

      Es ist prophezeit
      Palästina wird befreit
      Ist die Welt denn blind und taub?
      Israel heißt Mord und Raub!

      Wir sind bereit
      Palästina wird befreit
      Teuflische Zionisten
      töten Muslime und Christen

      Barak, Peres und Sharon
      bringen kleine Kinder um
      Moslems sind vertrieben
      Oh Gott, gib uns Frieden

      Keine Macht den Zionisten
      Sie sind doch nur Terroristen
      Zionisten lügen
      Last Euch nicht betrügen

      Teufelsstaat "Israel"
      Raubt und mordet wie er will
      Wir sind die Kinder von Adam
      Wir befreien Abraham

      Liebe Christen gebt doch acht
      Zionisten haben hier Macht
      Muslime kennen keinen Schreck
      Israelis muss weg, muss weg

      Muslime sind eine Nation
      kämpfen gegen Annexion
      Ist die Welt denn taub und stumm?
      "Israel" bringt Kinder um.

      "Israel" und USA
      Intifada ist wieder da. Islamischer Widerstand
      Drängt Zionisten an die Wand

      Jede Mark für "Israel"
      Tötet fürchterlich und schnell "Israel" kennt keine Scham
      Doch wird siegen der Islam

      Kurzerläuterungen zu den Parolen
      Lailahaillaha - Es gibt nur einen Gott - Muhammadurrasulullah: Das muslimische Glaubensbekenntnis, dass es nur einen einzigen Gott gibt, und Muhammad sein Prophet ist. Dies dient dazu die Identität der Demonstrierenden zu erläutern. Diese Parole ist bei gemischten Demonstrationen mit Andersgläubigen nicht angebracht.
      Freiheit für Jerusalem - Freiheit für Al-Quds - Freiheit für Palästina: Al-Quds ist der islamische Name von Jerusalem.
      Zionisten sind Faschisten - Töten Kinder und Zivilisten: Mit dieser Parole sind nicht nur Extremfälle wie das Massaker von Kana und Goldstein gemeint. Tagtäglich schießen Soldaten "Israel" auf Zivilisten und Steine werfende Kinder und jeden Tag werden mehrere getötet. Darüber hinaus verwehren die Zionisten den Palästinensern in den besetzten Gebieten die elementaren Rechte, halten sie wie früher die Faschisten Südafrikas in Homelands und unterdrücken sie, was in der Kurzform "Faschisten" wiedergegeben wird. Siehe auch "Zionisten sind Rassisten".
      Kindermörder - "ISRAEL" - Massenmörder - "ISRAEL": Jeder kann es im Fernsehen beobachten, wie "Israelis" auf Kinder schießen (siehe hierzu auch unsere Bildergalerie). Der Massenmord wird von den höchsten Verantwortlichen "Israels" durchgeführt. Ministerpräsident Scharon ist z.B. der Schlächter von Sabra und Schatilla.
      Palästina, Palästina - Du gehörst zur islamischen Ummah: Gerne möchten die Zionisten die Besetzung Jerusalems auf eine rein "palästinensische" Problem reduzieren. Aber Jerusalem ist eine heilige Stadt für alle Muslime auf der ganzen Welt.
      Tschetschenien und Palästina - befreien wir inschaallah: Inschaallah bedeutet "so Gott will". Das Wort "Tschetschenien kann je nach aktuellem Konflikt auch ausgetauscht werden. Früher stand dort z.B. Libanon, aber das ist ja jetzt befreit, Gott sei Dank!
      Zionisten woll`n die Welt - kaufen mit geklauten Geld: Ein Blick in Finkelsteins Buch "Die Holocaust Industrie" genügt, um die Parole zu verstehen.
      Zionisten raus - aus Palästina raus: Die Juden, die seit jeher in Palästina wohnen, und nie bedroht waren in ihrer Existenz dürfen mit ihren Nachkommen selbstverständlich auch weiterhin dort leben, aber die Einwanderer aus anderen Ländern, die nur gekommen sind, um Palästinensern zu berauben, zu verjagen und zu töten, haben nichts dort nichts zu suchen.
      USA und "Israel" - Raus aus Palästina schnell: Ohne die massive und einseitige Unterstützung der USA hätte "Israel" niemals so viel Leid anrichten können.
      Zionisten glauben nicht - Sie bekämpfen Gottes Licht: Im Gegensatz zur "israelischen" Botschaft beschuldigen wir Muslime nicht jeden Juden Zionist zu sein sondern unterscheiden zwischen Gottgläubigen Juden und gottlosen Zionisten.
      Es ist prophezeit - Palästina wird befreit: Das ist eine Prophezeiung im islamischen Glauben und im Heiligen Qur`an.
      Schlimmste Mörder sind Zionisten - morden betende Zivilisten: diese Parole hieß in einer früheren Form "schlimmer als Hitler sind Zionisten - morden betende Zivilisten". Damit sollte zum Ausdruck kommen, dass die Gräueltaten der Zionisten gegen Moscheen den Gräueltaten des Hitlersystems gegen Synagogen gleich kommt. Während Hitler aber weltweit geächtet war, werden die Zionisten weltweit hofiert, weshalb wir sie als "schlimmer" einstuften. Diese Interpretation wurde aber durch die Kurzform nicht deutlich und führte zu nicht beabsichtigten Missverständnissen, daher haben wir die Parole entsprechend abgeändert.
      Wir sind bereit - Palästina wird befreit: Palästina kann aus der Erfahrung des Libanons nach unserer Einschätzung nicht auf dem "Verhandlungsweg" befreit werden, denn dazu sind die Zionisten nicht bereit. Auch Ihre langjährige Besatzung des Libanon haben Sie nur aufgegeben, weil sie zu viele Soldaten verloren haben. Daher erklären wir uns Solidarisch mit dem Befreiungskampf eines besetzten Volkes, wie wir es bei jedem besetzten Volk tun würden.
      Ist die Welt denn blind und taub? - "Israel" heißt Mord und Raub!: In jedem "Israelischen" Haushalt werden Mittel zur Neugründung von sogenannten Siedlungen ausgewiesen, was nichts anderes bedeutet, als widerrechtlicher Raub von fremden Land. Bei Bedarf werden dafür auch Menschen getötet.
      Barak, Peres und Sharon bringen kleine Kinder um: Die Morde an Kindern sind keine Einzeltaten von Verrückten sondern von oben befohlene Handlungen.
      Teuflische Zionisten töten Muslime und Christen: Die Zionisten unterscheiden bei Ihren Massakern nicht zwischen muslimischen und christlichen Palästinensern. Schon zahllose christliche Palästinenser sind Opfer Zionistischer Grausamkeiten geworden.
      Keine Macht den Zionisten - Sie sind doch nur Terroristen: Über den Welteinfluss der Zionisten kann man sich hier informieren.
      Moslems sind vertrieben, Oh Gott, gib uns Frieden: ein Gebet, das jeder verstehen kann, der weiß, dass die Zionisten 4 Millionen Vertriebene nicht in ihre Heimat zurück lassen.
      Teufelsstaat "Israel" - Raubt und mordet wie er will: Jeden Tag wird neues Land geraubt, durch sogenannte Siedlungen.
      Zionisten lügen - Last Euch nicht betrügen: Alle Vereinbarungen, die die Zionisten seit über 50 Jahren bezüglich eines palästinensischen Staates abgeschlossen haben, sind mit Füßen getreten worden. Selbst die Staatsgründung war eine Lüge gegen getroffene Vereinbarungen mit den Briten.
      Liebe Christen gebt doch acht - Zionisten haben hier Macht: Jedes deutsche Unternehmen, das zionistische Massaker anprangert, jeder deutsche Politiker, der zionistische Brutalität verurteilt wird gnadenlos verfolgt und regelrecht "fertig" gemacht.
      Seht ihr nicht, was geschieht - Hebron ist besetztes Gebiet: Eine kleine Schar von sogenannten Siedlern unterdrückt die große Stadt Hebron.
      Muslime sind eine Nation, kämpfen gegen Annexion: Als Muslime lehnen wir auch jegliche Form von Nationalismus ab, da wir nach religiösen Verständnis alle Kinder Adams und Evas sind und somit die ganze Menschheit miteinander verwandt, siehe auch nächste Parole.
      Wir sind die Kinder von Adam, Wir befreien Abraham: Der große Prophet Abraham (der Friede sei mit ihm) ist in Palästina in Hebron begraben, einer Stadt, die unter zionistischer Besatzung lebt durch eine Siedlung im Zentrum obwohl sie absolut überwiegend palästinensisch ist.
      "Israel" lässt Blut fließen, und auf Betende schießen: Die Massaker "Israels" können hier nachgelesen werden.
      "Israel" quält Kinder, das sieht auch ein Blinder: Soldaten, die auf Kinder schießen sind die übelste Abart von Brutalität in der Welt, siehe z.B. hier.
      "Israel" und USA - Intifada ist wieder da: eine Feststellung, die von allen Nachrichtensendern bestätigt wird.
      Muslime kennen keinen Schreck - "Israel" muss weg, muss weg: Solange es das heutige Unterdrückungssystem mit dem Namen "Israel" gibt, ist es nicht anzunehmen, dass es jemals Frieden für die Unterdrückten Menschen dort geben wird. Die Parole bedeutet im Einklang mit den UN-Resolutionen die Entfernung "Israels" aus allen besetzten Gebieten, genauso, wie die Aufforderung "USA" muss weg nicht bedeuten würde, dass man für die Vernichtung der USA eintritt, ist auch diese Parole vor allem eine Aufforderung an alle Aufrichtige Menschen für die Vertreibung der Besatzer aus den besetzten Gebieten einzutreten.
      Jede Mark für "Israel" - Tötet fürchterlich und schnell: "Israel" ist zu seinen Grausamkeiten nur mit massiver finanzieller Unterstützung von Außen in der Lage, daher sollten alle "israelische" Waren Boykottiert werden, wie seinerseits das gleiche für Südafrika galt.
      Ist die Welt denn taub und stumm? "Israel" bringt Kinder um: Das kann jeder in den Nachrichtensendungen verfolgen.
      Die Welt vergisst nur allzu schnell - Die Massaker von "Israel": Bedauerlicherweise werden die Massaker der Zionisten von den Medien immer sehr schnell vergessen und man geht zur "Tagesordnung" über.
      Islamischer Widerstand drängt Zionisten an die Wand: Eine Erinnerung an den Libanonraubzug der Zionisten.
      "Israel" kennt keine Scham - doch wird siegen der Islam: Dafür beten selbst christliche Palästinenser, auch wenn deren christlichen Glaubensgeschwister es hier nicht wahrhaben wollen. Bei dem Widerstandskampf der Libanesen gegen die Zionisten haben christliche Organisationen Geld gesammelt für "Kartjuschas für die Hizbollah". Denn Christen und Muslime (aber auch die früheren Juden in dem Gebiet) konnten in Frieden miteinander leben, bevor die Zionisten kamen.

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      Weitere Parolen, die von Leser vorgeschlagen wurden (auch für Plakate geeignet):
      "Israel" führt Krieg und wird nicht müde, vom Westen kommt keine Rüge
      "Israel"s Soldaten und Siedlerbanden dürfen wild schießen, ihr Blut bleibt heilig und darf nicht fließen!
      Wir sagen es klipp und klar, Apartheid im heiligen Land ist unbrauchbar
      Palästinenser dürfen nicht wie Knechte vegetieren und die Zionisten als Herren residieren
      Im Libanon erhielt Sharon seine 1. Lektion, die nächste bekommt er in anderer Version
      "Israel" setzt ein Gas und Atom, der Westen behauptet dies sei nur Parfüm!
      "Israel" schießt und bombt ohne Vorwand; dies sei ihr einseitiger Waffenstillstand
      Palästinenser können weder, schlafen, lernen noch studieren, wenn ihre Familien krepieren
      Sharon macht einen großen Krieg, am Ende wird er besiegt
      Unser Geduld ist am Ende, "Israel" muss von Palästina verschwinde(n)
      Sharons Taten hinterlassen Konturen, Peres (der Nobelpreisträger!) verwischt seine Spuren
      Arabische Regime kapitulieren, verbieten den Massen sich mit ihren Brüdern zu solidarisieren
      Sharon lässt Häuser, Strassen und Bäume demolieren, Peres soll sein Image polieren
      Likud, Arbeiterpartei und wie sie alle heißen, wollen Palästinensern das Land entreißen.
      Milosevic muss im Gefängnis schnaufen, Sharon aber darf frei herum laufen
      "Israel" lässt Kriege kreieren, der Westen hilft reichlich beim finanzieren
      Siedlungen in Palästina wachsen wie Pilze, für die Welt seien sie nur schöne Gewächse!
      "Israel" lässt Häuser, Felder, Strassen, Plantagen, und Dörfer demolieren, der Westen behauptet dies sei Landkultivieren!
      Für jede "Israels" Schandtat, hat der Westen eine Erklärung Parat
      Deutsche Massenmedien hört auf Zionisten zu dienen und Palästinenser zu diffamieren

      Die Parolen dokumentieren die deutliche Ablehnung der zionistischen Unterdrückung und ihrer Handlanger. Daneben können aber auch einige liebevoll den aufrichtig angestrebten Dialog beschreibende Parolen hilfreich sein - inschaallah.

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      schrieb am 29.04.02 00:59:51
      Beitrag Nr. 321 ()
      Auf dem sogenannten Tempelberg befindet sich weit und breit kein Tempel, und es ist nicht gesichert, ob er jemals wirklich an der Stelle gestanden hat. Wenn er aber an dieser Stelle gestanden haben sollte, dann haben ihn die Römer zerstört und jetzt stehen gleich zwei muslimische Heiligtümer auf dem Berg, die Al-Aqsa-Moschee (Heilige Moschee) und die Qubat-ul-Sakhra (Felsendom). Zionistische Presseorgane versuchen dabei immer den Eindruck zu erwecken, als wenn es sich um ein und dasselbe Gebäude handeln würde. Ein Überblick über die Stadt gibt Aufschluss über die Entfernungen (s.u.). Dabei ist es das Ziel die Aufmerksamkeit auf ein einziges Gebäude zu lenken, das in den Medien gleich beide Namen erhält. Aufgrund der seit mehreren Jahrhunderten bestehenden Situation sollte der Berg von Muslimen Berg der Himmelfahrt genannt werden.

      Al-Aqsa-Moschee
      (Heilige Moschee) Qubat-ul-Sakhra
      (Felsendom)


      Links befindet sich mit der silbernen Kuppel die Al-Aqsa-Moschee (die Heilige Moschee) und rechts befindet sich mit der goldenen Kuppel der Felsendom (Qubat-ul-Sakhra). Fälschlicherweise wird das rechte Gebäude auch gleichzeitig als "Al-Aqsa Moschee vorgestellt und selbst viele Unkundige wurden bereits fehlgeleitet. Beide Gebäude sind aber für den Islam heilig und stehen im direkten Zusammenhang mit der Himmelfahrt des Propheten. Der Erste teil der Fahrt war von Mekka zur Al-Aqsa Moschee. Dort ging er bis zum heiligen Felsen unter dem heutigen Felsendom und stieg vor dort zum Himmel auf.



      - judische Geschichte fand nicht statt - dafür werden Märchen von irgendwelchen "nächtlichen Reisen" über 2000 Kilometer auf "geflügelten Pferden" für echt erklärt...
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 01:01:24
      Beitrag Nr. 322 ()
      ach ja, für unseren Wahrheitfreund Menacher:

      http://www.muslim-markt.de/Palaestina-Spezial/alquds/bergder…
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 08:13:13
      Beitrag Nr. 323 ()
      Langsam mache ich mir doch echte Sorgen um "unsere" Nachrichtenmagazine. Nicht ein einziges ist auf der Boykottliste drauf. Zumindest der Spiegel sollte mal nen geharnischten Antrag auf Aufnahme stellen, um die
      journalistische Symmetrie wiederherzustellen. Um Focus mache ich mir da keine Sorgen, die darf auch ein Moslem lesen. Aber beim Spiegel hätte ich schon ganz gerne eine
      Art Qualitätssiegel draufgehabt . Na ja vielleicht haben die auch noch nichts von der Moslemboykottliste gehört.
      Hallo Spiegelredaktion ! seht Euch mal diese Schweinerei an.
      Ihr steht nicht auf der Liste, ich hoffe im Rahmen meiner Lesertreue dahingehend noch einige Aktivitäten von Euch zu erleben !!!
      Auch finde ichs vedächtig kein einziges Buch auf der
      Liste zu finden. Das kann natürlich sehr verschiedene Gründe
      haben. Zum einen, dass die Geschmacks- und Meinungsvielfalt
      bei Moslems doch einen grossen Stellenwert hat. Das wäre sozusagen der positive Fall.
      Oder dass Moslems nicht Lesen und noch nicht mal auf die Idee kommen feindliche Büchernetzwerke zu überwachen.
      Selbst "Harry Potter" hätte sicher einen "schlechten" Stand.
      Auf der anderen Seite, was käme überhaupt als moslemische
      Buchempfehlung in Frage ? Lieber nicht drüber nachdenken.
      Diese Boykottliste hat wirklich was Praktisches, ich hoffe
      sie bleibt uns noch lange erhalten. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 08:31:26
      Beitrag Nr. 324 ()
      Ich krieg nen Anfall : ausgerechnet die Springerpresse
      wird boykottiert. HÖR ZU : Da wird sich aber Omi freuen zu hören dass sie sich mit Konterbande abgiebt.
      was haben die, das Augstein nicht hat ? bzw
      was hat Augstein falsch gemacht ?
      Oh, ich leses gerade.
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 11:03:37
      Beitrag Nr. 325 ()
      die Springerpresse hat 2 Mankos in den Augen der Anhänger der einzig wahren Religion:
      1) erstens ist nach dem Vermächtnis des Axel S. seine presse grundsätzlich israelfreundlich
      2) hat die Springerpresse schon damals die moslem- und palästinenserfreundliche DDR grundsätzlich in Anführungszeichen gesetzt - jetzt rächen sich die Moslems eben")
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 12:10:54
      Beitrag Nr. 326 ()
      sehr interessant, dass viele im frien Westen lebende Araber und Moslems ganz anders denken, als die blinden Steinzeitislamisten es ihnen gerne vorschreiben würden.

      Hier nur ein Beispiel eines sehr klugen und aufgeklärten Moslems, egal, wie er persönlich zum Israel/Palästinakonflikt steht:




      "Die Rassisten und der Ruf zur blinden Allianz"

      Kommentar in al-Sharq al-Awsat zur Wahl von Jean-Marie Le Pen
      http://www.memri.de

      Nach dem Erfolg des französischen Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich veröffentlichte die in London erscheinende arabischsprachige Zeitung al-Sharq al-Awsat einen Kommentar, in dem die Gefahren dieses Wahlergebnisses für das gesellschaftliche Klima gegenüber Migranten herausgestellt werden. Der Autor des Artikels, ’Abd al-Rahman al-Rashid, wendet sich dabei gegen arabische Stimmen, die in Le Pen und anderen europäischen Rechtsextremisten potentielle Bündnispartner erkennen. Der Artikel erschien am 23. April 2002 unter der Überschrift "Die Rassisten und der Ruf zur blinden Allianz":

      "Ebenso wie der Sieg der rechtsextremistischen Partei Haiders in Österreich löste auch der Erfolg des Extremisten Jean-Marie Le Pen im ersten Durchgang der französischen Wahlen bei einigen Arabern Genugtuung aus. Diese Araber beschrieben diese Wahl als einen Schlag gegen die Zionisten. Reicht es aus, daß ein Haider, Le Pen oder irgendein anderer die Zionisten haßt, um unsere Zustimmung zu erlangen?

      Diese schräge Logik zeigte sich vor einem Jahr bei einer Fernsehsendung, in der eine Frau zu Gast war, die sich vom Sieg der Rechtsextremisten in Österreich erfreut zeigte, da diese anti-israelische Positionen vertreten würden. Ihr Gegenüber versuchte ihr ohne Erfolg zu erklären, dass es selbst aus taktischen Gründen falsch sei, den Rassisten zu wählen – etwa nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Es sei prinzipiell ein schwerer Fehler, der den Arabern in Europa schade. Ich erinnere mich an ihre Antwort, daß es sie nicht kümmere, was den Arabern in Europa geschieht. Sie interessiere vielmehr, was dem palästinensischen Bürger in seinem besetzten Land zustieße.

      Mit dem Sieg der Rechten und der Niederlage der Sozialisten wiederholt sich diese Situation heute in Frankreich. Der Extremist Le Pen verliert keine Zeit, um in aller Offenheit seine Ideen kundzutun. Er habe wegen seiner antiarabischen Einstellung, genauer gesagt [wegen seiner Haltungen] gegen die Algerier und Marokkaner, gesiegt. Er gab bekannt, dass er es mit seiner Ablehnung des Rechts auf doppelte Staatsbürgerschaft auf sie abgesehen habe und nach gesetzlichen Mitteln und Vorwänden suchen werde, um eine möglichst große Zahl von ihnen auszuweisen.

      Was sollen wir von dieser negativen Entwicklung halten? Sollen wir den Rechtsextremisten begrüssen, nur weil er die Juden haßt? Die wichtigere Frage ist, ob wir davon ausgehen, dass sich in unserem Leben die Trennlinie [von anderen Menschen] allein nach dem Verständnis der arabischen oder irgendeiner anderen Sache bestimmt. Es ist absolut bedauerlich, dass die Ignoranz soweit geht, dass einige Araber für die westlichen Nazis und Rassisten Partei ergreifen, nur weil ihre Haltung mit der unseren in irgendeinem Punkt – beispielsweise der Ablehnung Israels oder der Unterstützung des Iraks – übereinstimmt. Es ist bedauerlich, wenn Milosevic und seine Gefolgschaft von einigen Arabern aus Sympathie mit seinem Widerstand gegen die sogenannte ‚amerikanische Aggression’ Applaus erntet. Es ist bedauerlich zu sehen, wie in arabischen Hauptstädte der roten Teppich für jeden Extremisten ausgerollt wird, der seine häßlichen Meinungen – beispielsweise die Forderung, alle Muslime aus Russland auszuweisen - öffentlich verkündet. Bedauerlich ist es auch zu sehen, wie der Sieg Haiders, Le Pen oder anderer Faschisten bejubelt wird, nur weil sie im selben Schützengraben stehen. Was ist das für eine Ehre, in diesem Graben des Hasses zu stehen?

      Ich würde gerne wissen, wie sich heute diejenigen fühlen, die vorschnell Synagogen angriffen. Heute, nachdem sie vom Sieg des Extremisten Le Pens gehört haben, ihrem Feind und dem Feind Frankreichs. Die Araber Frankreichs sitzen mit den Juden Frankreichs im selben Boot - gegen Le Pen.

      Sicherlich gibt es manchmal Interessensgegensätze, jedoch kann man die Befürwortung des Rassismus nicht rechtfertigen, denn es irrt, wer glaubt, dass es einen löblichen und einen ablehnungswürdigen Rassismus gibt. Der Europäer, der den Juden feindlich gegenüber steht ist, ist in Wirklichkeit auch den Arabern, den Schwarzen und anderen Menschen feindlich gesonnen.

      Als die besagte Frau [in der Talkshow] ihre Haltung gegenüber den Rassisten mit dem Nutzen für die Millionen unterdrückter Palästinenser begründete, auch wenn es auf Kosten der Araber in Europa gehe, vergaß sie, dass die Zahl der Araber in Frankreich höher ist als die der Palästinenser. Man kann ihre Existenz nicht als Nebensache abtun und ihre Sache nicht billig verkaufen."

      hagalil.com / 28-04-2002


      ( hagalil.com ist übrigens die offizielle Seite der israelisch-arabischen Friedensaktivisten! )
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 12:19:09
      Beitrag Nr. 327 ()
      und wieder ein Beispiel dafür, dass es auf beiden Seiten nicht nur völlig verblödete Kriegshetzer gibt:



      "Operation Schutzwall für die Demokratie"

      Am Samstag Abend wurde in Tel Aviv wieder demonstriert. Diesmal wurde der Protestmarsch von einer jüdisch-arabischen Koalition gegen die Besatzung organisiert, die sich erst vor kurzem formiert hat und aus mehr als 20 unterschiedlichen Friedensinitiativen besteht.

      Bei der anschließenden Kundgebung sprachen unter anderem Nurit Peled-Elhanan, die das israelische Erziehungsystem scharf kritisierte, der palästinensische Autor Salman Natur, der großen Applaus für seine Feststellung: "Wir brauchen die Operation Schutzwall für die Demokratie, einen Schutzwall für den Frieden" erntete, Hulud Badawi, Sprecherin der arabischen Studentenvereinigung in Israel, der Reservist Idan Landau und schließlich Knesseth-Abgeordneter Roman Bronfman.

      Bronfman war im Februar auf einer Demonstration von Peace Now überraschend auf die Bühne getreten und hatte sich für die Soldaten, die ihren Dienst verweigern, eingesetzt. Bronfman, ein Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, wird seitdem als potentieller neuer Sprecher der Linken in der Knesseth gehandelt. "Es ist nicht das Friedenslager, das verwirrt ist," so Bronfman", "die Verwirrung ist in der Mitte. Und die Extremisten auf beiden Seiten sind zu beschuldigen. (..) Stoppt den Terrorismus, Stoppt den Krieg, Stoppt die Besatzung."


      Die schwul-lesbische Friedensgruppe "Schwarzes Schaf", die mit verbunden Augen und blutigen Händen demonstrierten, unter dem Motto: "Ihnen werden die Augen verbunden, aber wir sind die Blinden!"

      Roman Bronfman





      Hulud Badawi
      Salman Natur



      Uri Avnery, Gush Shalom



      "Verweigerung = Menschlichkeit"




      Die jüdisch-arabische Koalition gegen die Besatzung besteht aus folgenden Gruppen: Balad, Gush Shalom, DuSiach Dailogue), Israeli Committee Against House Demolitions, Committee for International Intervention, HaCampus Lo Shotek, (TA University lecturers), The Association of Arab Students, Hadash, Yesh Gvul (support group of soldierds refusing occupation service), Kvisa Sh`hora, Kol Aher Ba`Galil (a different voice in Galilee), Neve Shalom, ForumSmol, KolEzrahea, Ta`ayush - Arab-Jewish Partnership, Ta`al, Coalition of Women for Peace (Bat-Shalom, The Fifth Mother, Machsom Watch, Women in Black, Noga, Neled, New Profile, Tandi).

      Demonstrationsaufruf der Koalition:

      "Revenge and death, destruction and revenge: that is Sharon`s political program. These are its main stages: starvation and humiliation, systematic destruction, civilian killings, and war crimes. This is its purpose: to create a "no choice" situation, to defeat the Palestinian people so as to stand over smoking ruins and proclaim: there is no one to talk to.

      We won`t forfeit our future to Sharon`s government.
      We won`t keep silent about the crimes of Jenin.
      All of us will pay the price of occupation - especially the weak and deprived.
      For our common future we will all stand up, Jews and Arabs, to stop the horror and end the occupation.

      THERE IS A POLITICAL WAY OUT OF THIS BLOOD CYCLE:
      P E A C E B E T W E E N E Q U A L S !

      Respond to the Arab peace initiative: full peace for full territory!
      Establish an independent Palestinian state on the 1967 borders!
      Dismantle the settlements!
      Resolve the refugee problem justly, through mutual consent!"

      ---------------------------------------------------------


      und noch eine besonnene moslemische Stimme gegen die allgemeine arabische Kriegshetze:


      Al-Ahram über die Gefahren eines arabisch-israelischen Krieges


      Angesichts der zunehmenden Stimmen in arabischen Ländern, von denen der Einsatz militärischer Mittel gegen Israel gefordert wird, wendet sich Muhammad `Abd al-Salam in der regierungsnahen ägyptischen Tageszeitung al-Ahram gegen die "Kriegsschreie in der arabischen Öffentlichkeit". Im Folgenden dokumentieren wir Auszüge aus dem Artikel, der am 16. April 2002 erschien:

      "In letzter Zeit haben die Kriegsschreie in der arabischen Welt ein gefährliches Maß erreicht. Obwohl der arabisch-israelische Konflikt bereits vier Kriege und zwölf bewaffnete Zusammenstöße größeren Ausmaßes sah und man sich nicht vorstellen kann, dass die Umstände des Krieges [in der Bevölkerung] nicht mehr präsent sind, wird von breiten Teilen der öffentlichen Meinung in allen arabischen Ländern immer noch leichtfertig der Krieg gefordert. In einer erstaunlich vereinfachenden Art wird von Persönlichkeiten, die die politischen und intellektuellen Strömungen repräsentieren, über den Krieg gesprochen. Dabei wirken sie, als ob sie angesichts des Überschwanges an Emotionen die Fähigkeit verloren hätten, rational zu denken. [...]
      Wie gewöhnlich wendet sich die öffentliche Meinung Forderungen zu, die die Öffnung der Grenzen und die Entfachung eines ‚unbestimmten Krieges` gegen Israel verlangen, um der Aggression der Regierung Scharons gegen das palästinensische Volk [...] zu begegnen. Aber obwohl man meinen könnte, daß die Geschichte Auswirkungen auf die öffentliche Meinung über den Krieg hatte - [gerade] weil vorangegangene Katastrophen aus vergleichbaren Umständen hervorgingen - bleiben die Tendenzen der öffentlichen Meinung absolut verständlich. Die extreme Dummheit und der Hochmut, den die Regierung Scharons mit den willkürlichen Tötungen und den massiven Verschleierungen in den Medien an den Tag legte, bringt die Nerven zum überkochen. Dies sind Dinge, die die spontanen Antriebe zum Angriff auslösen, ohne sich dabei die Folgen bewußt zu machen.
      Unverständlich bleiben jedoch die sich wiederholenden Fragen von Vertretern des nationalistisch-islamischen Blockes: Wo bleiben die arabischen Armeen? In einem Klima, in dem sich Nationalismus mit Extremismus und Enthusiasmus zu verbinden scheint, zielen diese Fragen auf die Notwendigkeit eines Beschluß der arabischen Führer zum Einsatz militärischer Mittel gegen Israel.
      Die arabische Geschichte hat gezeigt, dass dieses Klima zu Katastrophen führt, die am Ende so dargestellt werden, als ob es sich bei ihnen um äußere Verschwörungen handelt, obwohl sie ihren Anfang im Schatten von Fehleinschätzungen, schlechten Planungen und psychischen Druckes durch die Massenbewegung [in der Bevölkerung] nahmen. So stehen die Führer vor der Wahl zwischen Legitimationsverlust und der Führung eines Krieges.
      Kriege sind kein Weg, um Protest auszudrücken, Wut abzulassen, oder um sich in der Öffentlichkeit zu profilieren. Die arabische Öffentlichkeit möchte eine (militärische) Position einnehmen, ohne die Frage nach anderen Möglichkeiten und Wegen und nach dem Preis [des Krieges] zu stellen […]. Das wichtigste ist [ihnen], zu mobilisieren, Krieg zu entfachen, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Für die Folgen hat man sich einen arabischen Umgang in allgemeinen Phrasen angewöhnt, die aus dem Ergebnis keine große Sache machen, oder [unterstellen,] daß die Folgen zu ertragen seien. Eine Niederlage, kann als Nakba [Katastrophe] oder Naksa [Rückschlag] dargestellt werden. Desweiteren kann zwischen einer Schlacht und einem Krieg, zwischen einer militärischen Niederlage und einem politischen Sieg unterschieden werden. Im arabischen Denken gibt es [für den Fall einer Niederlage] Strategien wie etwa [die Parole des] Durchhaltens. Anstatt reale und schreckliche Kriegserfahrungen wie jene des Oktoberkrieges von 1973 zu untersuchen, macht das Denken Halt bei der Idee des Krieges.
      Entscheidungen für den Krieg werden nicht durch Knopfdruck gefällt, indem man militärpolitische Fragen beispielsweise über Strategien der Verteidigung in Angriffsstrategien umändert. Im allgemeinen ist die zur Zeit vorherrschende Funktion des Militärs nicht der Krieg als solche, sondern eine bestimmte Form der Anwendung der Waffen: die Verteidigung. Dementsprechend ist die Grundform des geplanten Krieges der Verteidigungskrieg, der eine ausreichende Aufgabe für das Militär eines jedes Landes darstellt. Die bloße Existenz einer ausreichenden [Militär-] Kraft zur Verteidigung schreckt andere Seiten vor einem Angriff ab und bedroht sie mit Verlusten, die sie bei einem Angriff nicht verkraften würden. Von Armeen wird daher nicht viel mehr [als die Verteidigung] verlangt, solange keine weiteren besonderen Probleme wie die Besetzung eines Landes, die Bedrohung eigener Interessen oder der Wille zur Expansion bestehen. […]
      Eine Verteidigung ist möglich ohne Abschreckung und Abschreckung ohne Verteidigung. Staaten können zeitweise andere Staaten abschrecken, auch wenn sie nicht die Möglichkeit haben, sich gegen diese zu verteidigen. Doch der Angriff ist etwas anderes, denn normalerweise plant und entwickelt das Militär seine Waffen nicht auf der Grundlage, andere Seiten - außer in den bereits erwähnten Situationen - anzugreifen. Der Aufbau von Angriffskräften erfordert eine nationalistische Politik, in der sich keine Stimme über die Stimme der Schlacht, die [Zurverfügungstellung] uneingeschränkter Finanzressourcen sowie ungewöhnliche Formen internationaler militärischer Koalitionen erhebt. Selbst in einer solchen Situation kann es sein, dass eine Angriffsideologie nicht nur ihr Ziel verfehlt, sondern es vielmehr zu einer wirklichen nationalen Katastrophe kommt. Solche Fälle gibt es viele, angefangen mit Deutschland und Japan in den 40er Jahren und mit dem Irak und Israel endend. So kann Israel den Palästinensern [zwar] große Verluste zufügen, aber es wird das Land nicht noch einmal besetzen können, ohne einen Preis zu zahlen, der militärisch, politisch und vor allem strategisch untragbar wäre.
      Die Forderungen an die arabischen Regime, kurzfristig - oder vielleicht auch längerfristig - auf Angriffsstrategien umzuschwenken, sind Unfug. […] Angriffsstrategien bergen von Natur aus die Möglichkeit eines verheerenden Fehlschlags. Bei einer besonders komplizierten Situation wie der im palästinensisch-israelischen Konflikts weiß niemand genau, wie ein arabischer Angriffsplan aussehen müßte, der Israel besiegen könnte, ohne Palästina zu zerstören. Ein regulärer und umfassender Angriffskrieg von mehreren Seiten ist kein rationaler Weg, den Konflikt zu steuern. Denn was den Fall Palästina betrifft, der sofort mit Existenzfragen verbunden ist, würde das Ergebnis [eines solchen Krieges] für alle nur die völlige Zerstörung bedeuten.
      Im palästinensischen Fall ist der Krieg ein besonderer, den die Palästinenser bereits mit politischer und wirtschaftlicher Unterstützung von arabischer Seite betreiben und für dessen Führung und Beendigung alle konventionellen Kriegsmethoden genutzt werden. Dementsprechend gab es auch für den Sinai [nach der israelischen Besetzung 1967] einen speziellen Krieg, der zum Ende der Besatzung führte. Auch für den Süden Libanons gab es einen eigenen Krieg, der den Rückzug der Israelis - oder eher deren Davonlaufen - nach sich zog. Es wäre verrückt zu glauben, daß die Organisationen, die diese besondern, beinahe regulären Kriege wie im Libanon oder Palästina führten und immer noch führen, [allein] auf ihre eigenen Finanzen, Waffen oder Logistiken bauen konnten und fern von offiziellen Stellen […] tätig waren.
      Die Zeiten der ‚Verstrickungskriege`, deren Umstände und Zeitpunkte die Staaten […] nicht wählen konnten, sind vorbei. Es ist notwendig, dass die ideelen Führer [der Gesellschaft] mit größerer Klarheit über die Gründe zur Legitimation eines Krieges sprechen. Notwendig ist auch ein größeres Verständnis aus den Kreisen der politischen und intellektuellen Elite, die immer noch nicht begriffen hat, dass die Wahl eines Angriffskrieges mit Gefahren verbunden ist. Das wichtigste jedoch ist es, die öffentliche Meinung, die in ihren Vorstellungen über den Krieg am extremsten erscheint, mit den Fakten [über den Krieg und dessen Folgen] zu konfrontieren."
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 12:36:40
      Beitrag Nr. 328 ()
      und jetzt zur "judischen Beherrschung der Bundesrepublik" in den augen der "aufrechten" Moslems -

      - 1001 Nacht ist Nichts dagegen -




      Welteinfluß des Zionismus in Deutschland
      Beim Eingehen auf das Thema "zionistischer Einfluss in Deutschland" setzt man sich in der Regel dem Verdacht des Antisemitismus aus, noch bevor man ein weiteres Wort gesagt hat. Diese extrem übertrieben vorsichtige Einstellung ist sicherlich in der deutschen Geschichte begründet. Allerdings liegt dieses grauenvolle Kapitel nunmehr über 50 Jahre zurück, während die Massaker an Palästinensern jeden Tag und zu unseren Lebzeiten erfolgen. Das Gedenken an die Gräueltat Hilters darf doch nicht dazu führen, dass man die Augen vor den Massakern der heutigen Zionisten verschließt und Ihren teilweise staatsschädigenden Einfluss stillschweigend hinnimmt.

      Identitätsfrage
      Bei deutschen Juden stellt sich grundsätzlich zuerst die Identitätsfrage. Betrachten sie ihr Judentum als eine Religion, wie z.B. das Christentum, wobei die Religionszugehörigkeit unabhängig von der Staatsbürgerschaft ist oder ist das Judentum eine rassistisch motivierte Ideologie, wie der Zionismus? Während die in Deutschland lebenden jüdischen Staatsbürger in offiziellen Verlautbarungen sich als "Deutsche" bezeichnen und Judentum und Zionismus zwei voneinander zu unterscheidende Ideologien darzustellen versuchen, gibt die Israelische Botschaft in ihrer Internetpräsenz auf die Frage "sind alle Juden Zionisten" folgende Antwort: Juden sind insofern Zionisten, als die Rückkehr des jüdischen Volkes in sein Heimatland Inhalt einer der fundamentalen Lehren des Judentums ist. Die meisten Juden unterstützen den Staat Israel — die grundlegende Verwirklichung des Zionismus. Es gibt Juden, die den Zionismus als politische Bewegung ablehnen.

      Ausgehend von dieser Einleitung zum Einfluss des Zionismus in Deutschland können erstaunliche Parallelen zu den bereits vorher jeweils erst nach der Amtsübernahme entdeckten eigenen Identitäten von einflussreichen Juden hergestellt werden.

      DDR-Spionagechef
      So wird z.B. behauptet, dass der frühere Spionagechef der ehemaligen DDR Markus Wolf und der PDS-Politiker Gregor Gysi erst nach dem hätten Zusammenbruch der DDR entdeckt, daß sie Juden seien. Allerdings stimmt dieses nicht mit den Angaben überein, die Marcus Wolf inzwischen in zahlreichen Interviews geäußert hat. Welch praktische Auswirkungen das auf die Politik der DDR hatte kann in einem Interview der Jüdischen Rundschau mit Markus Wolf nachgelesen werden. Auf die Frage: "Sie betonen, dass Sie dem Schicksal der Juden und des Staates Israel immer mit Wohlwollen gegenübergestanden sind. Hatte dies auch praktische Konsequenzen? antwortete er sehr deutlich: "Ich könnte mir jetzt zugute halten, dass wir keinerlei Aktivitäten gegenüber Israel entwickelt haben, keine Agenten dort hatten und bei unseren Kontakten zur PLO das Thema «Israel» fast völlig ausgeklammert hatten, aber das wäre wohl etwas zu einfach und zu billig. Das war ja die Folge davon, dass wir unsere Tätigkeit gemäß Auftrag auf die BRD konzentrierten. In bestimmter Weise habe ich aber versucht, alles, was direkt gegen den Staat Israel gerichtet war, von meinem Dienst und von mir selbst fernzuhalten. Hinzu kam mein Interesse für Israel aufgrund auch der ganzen Vorgeschichte meiner Familie. Ich habe mit großem Interesse den Roman «Exodus» von Leon Uris gelesen. Ich habe mich von einigen meiner Agenten, die auch Israel besucht hatten, informieren lassen. Mich interessierten die Kibbuzim. Ich konnte mir ja zunächst darunter nichts vorstellen und habe dann gemerkt, dass dies eine irgendwie andere, für mich exotische Form sozialistischen Denkens und Praxis war. Zum fünfzigsten Jahrestag der Gründung des Staates Israel habe ich jetzt ein Essay verfasst, wo ich meine Eindrücke meiner ersten und bisher einzigen Israelreise im Jahre 1996 beschreibe. Ich würde mich jetzt also nicht als wieder zum jüdischen Glauben konvertierten Juden bezeichnen. Dies wäre vermessen und würde mir auch niemand abnehmen. Aber mein Interesse für die eigenen Wurzeln ist einfach gegeben, so wie bei vielen älteren Menschen, die sich dafür interessieren, woher sie kommen." Entsprechen freundlich war auch Israel bereit, den in Not geratenen Wolf zu helfen. Auf die Frage: "1990/91, nach der Wende erwogen Sie nach Israel zu gehen", antwortet Wolf: "Na ja, es war damals ja noch nicht abzusehen, dass die Vereinigung für mich so relativ glimpflich ausgehen würde, wie das tatsächlich nun geschehen ist. Und so suchte ich nach Möglichkeiten, für einige Zeit dieser Bedrohung auszuweichen. Moskau war für mich kein gewünschtes Ziel. Dann kam die amerikanische Offerte, von der ich im vornherein der Meinung war, dass da der Preis für mich zu hoch war. Dann lernte ich den Rabbiner Zwi Weinman, mit dem ich bis heute eine enge Beziehung habe, kennen und erhielt von Yedioth Ahronot eine Einladung und dachte mir, warum nicht?"

      Derartige Fakten sind im Lichte der aktuellen deutschen Politik zu sehen, die immerhin nicht nur Israel massiv finanzielle unterstützt, sondern auch den Zentralrat der Juden in Deutschland. So erhielt die offizielle Vertretung von 60.000 Juden in Deutschland, wobei nur ein Bruchteil davon Mitglied der jeweiligen Unterorganisationen ist, im Jahr 2000 4,2 Millionen Mark Unterstützung vom Bundeshaushalt. Diese Unterstützung wird in 2001 auf 4,7 Millionen DM (gemäß einer dpa-Meldung vom 5.12.2000) aufgestockt. Das entspricht immerhin einer Steigerung von über 10%, eine gesicherte Quote, von denen Arbeitnehmer, aber auch andere Organisationen in Deutschland nur träumen können.

      Wenn man die Sorge haben müßte, daß jeder in deutsche Staatsbürger, der sich zum jüdischen Glauben bekennt, auch dem Wohl Israels dienen wird oder möchte, wie es z.B. auf den Internet-Seiten der israelischen Botschaft behauptet wird, dann wäre die Gefahr sehr groß, daß entsprechende Personen, an entsprechenden Schaltstellen in einer Situation der Wahl zwischen deutschen und israelischen Interessen, nicht unbedingt deutsche Interessen vertreten.

      Entschädigungszahlungen
      Ein Kapitel des zionistischen Einflusses in Deutschland ist gefüllt mit den immer wieder eingeforderten Zahlungen an Israel oder zionistische Organisationen überall in der Welt. Selbst jüdische Autoren in Deutschland haben öffentlich behauptet, dass sich zionistische Organisationen des mehrfachen Abkassierens schuldig gemacht haben. Von europäischen Regierungen eigneten sie sich ebenso widerrechtlich Geld an wie von den tatsächlichen Überlebenden der Nazi-Verfolgung. Sogar in den offiziellen Annalen der Jewish Claims Conference (JCC) wird eingeräumt, dass die JCC Zahlungen nicht bestimmungsgemäß verwandt habe, welche die deutsche Regierung ursprünglich für Holocaust-Opfer vorgesehen hatte. Während der Zwangsarbeiter-Verhandlungen in 2000 legte die JCC gemäß Angaben eines jüdischen Autors weit überhöhte Zahlen von noch lebenden jüdischen Zwangsarbeitern vor und zitiert die Frage: „Wenn jeder, der behauptet, ein Überlebender zu sein, wirklich einer ist, wen hat Hitler dann eigentlich umgebracht?“

      Allerdings vertreten die führenden Mitglieder des Zentralrats der Juden in Deutschland bedauerlicherweise nicht Deutsche Interessen (und damit auch die Interessen der Deutschen Juden) sondern machen sich zum Sprachrohr zionistischer Organisationen in den USA. Gemäß einer dpa Meldung vom 28.1.2001 bezeichnete der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedmann, das Verhalten der Deutschen Wirtschaft als "unerträglich und skandalös", nur weil diese vor etwaigen Zahlungen an u.a. zionistische Organisationen in den USA eine Rechtssicherheit vor weiteren Klagen einforderten. Dabei war er als ehemaliges Mitglied des CDU-Präsidiums auch bereit deutschen Unternehmen Schaden zuzufügen. Er forderte, den politischen und gesellschaftlichen Druck auf die zahlungsunwilligen Unternehmen zu verstärken. Die Verweigerer müssten angeprangert werden. Das Argument der Wirtschaft, sie könne erst bei Rechtssicherheit zahlen, ließ Friedman nicht gelten. Daher stellt sich die berechtigte Frage, wessen Interessen diesem deutschen Staatsbürger wichtiger sind? Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass weder Friedmann noch irgendein anderes führendes Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, bei all der Erinnerung an 50 Jahre zurückliegendes Leid eines Volkes, sich jemals kritisch gegen israelische Soldaten geäußert haben, die täglich mit tödlicher Munition auf muslimische Kinder schießen, vor laufenden Kameras. als deutsche Muslime stellen wir uns die Frage, wie kann man die Geschichte auch nur halbwegs vernünftig aufarbeiten, ohne die Massaker der Gegenwart zu bekämpfen. Die deutschen sollen 50 Jahre danach noch immer zahlen, weil sie eine Verantwortung tragen. Warum aber tragen die sich zu Israel bekennenden Personen, unabhängig davon ob es Juden sind oder nicht, keine Verantwortung für die heutigen Grausamkeiten? Sollen die Muslime 50 Jahre warten, bevor sie ihr Recht einfordern dürfen?

      Zur gleichen Zeit hatte das kleine Österreich der Zahlung von 210 Millionen Dollar (226 Millionen Euro/3,11 Milliarden Schilling) zur Entschädigung von NS-Opfern und ihren Angehörigen zugestimmt, denen während der Nazi-Zeit ihr Besitz geraubt worden war. Damit hatte das kleine Österreich alleine insgesamt rund eine Milliarde Dollar Entschädigung zugesagt. Aber das sollte nicht reichen. Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat von Österreich eine unmissverständliche Entschuldigung für die Beteiligung des Landes an der Verfolgung und
      Ermordung von Juden während der Nazi-Zeit gefordert. Andernfalls werde der WJC die Vereinbarungen Österreichs mit den USA zur Entschädigung von NS-Opfern nicht unterzeichnet. Österreich müsse sich eindeutig zu seiner moralischen Verantwortung bekennen. Diese Forderung wurde gleichzeitig an eine Art Erpressung gekoppelt. Nach Angaben von Elan Steinberg vom WJC müssen alle beteiligten Parteien die Vereinbarungen noch abschließend billigen, bevor sie umgesetzt werden können. Dies könnte bedeuten, dass die Vertreter jüdischer Interessen sich bis zu einer offiziellen Entschuldigung Österreichs gegen das Inkrafttreten der Vereinbarungen sperren. Damit hätte Österreich auch keine Rechtssicherheit vor weiteren Klagen. Als deutsche Muslime empfinden wir es als empörend und demütigend, dass sich heute lebende Menschen für etwas entschuldigen sollen, was sie mehrheitlich nie getan haben, da sie damals noch nicht lebten oder kleine Kinder waren. Gemäß islamischer Vorstellung kann man eine Schuld genauso wenig vererben, wie eine Auserwähltheit, sondern beides wird nur durch das eigene Handeln und durch die eigenen Absichten bewirkt. In diesem Zusammenhang empfinden wir es als größten Skandal der heutigen Zeit, dass gerade der Staat diese Gelder einfordert, in dem es als einziges verbliebenes System der Welt noch staatliche Apartheid gibt.

      Protokoll-Affäre
      Mitte Mai 2001 entwickelt sich in Deutschland die sogenannte Protokoll-Affäre, bei der die Inhalte der Geheimgespräche zwischen Bundeskanzler Schröder und dem US-Präsidenten Bush ans Tageslicht kamen. Die Welt vom 21.5.2001 schreibt unter der Schlagzeile "Protokoll-Affäre setzt Regierung unter Druck" folgende verräterische Zeilen: " ....... Unterdessen wurden am Wochenende weitere, brisante Auszüge aus dem Bericht bekannt, in denen es um die Haltung der USA und Deutschlands zu Russland sowie um die Politik im Nahen Osten geht. Danach sagte US-Außenminister Colin Powell über Jassir Arafat, der Palästinenserpräsident habe jeden Bezug zur Realität verloren: "The guy is lost." Schröder stellte seine Gespräche in Syrien im vergangenen Herbst als "schrecklich" dar und nannte Jordaniens König Abdullah II. den "machtlosesten Führer" der Region. Laut "Focus" und "Spiegel" informierte der Kanzler die Washingtoner Runde außerdem über geheime deutsche Militärhilfen für Israel........." . In den u.a. im Spiegel veröffentlichten Protokollen heißt es dazu, dass der Bundeskanzler behauptet hätte: "...Deutschland täte viel zur militärischen Stabilisierung dieses Landes (Israel), ohne dieses in die Öffentlichkeit zu tragen.... ". Wer nach diesen Enthüllungen einen Sturm der Entrüstung in der deutschen Presse erwartet hatte, sah sich eines besseren belehrt. Bereits nach wenigen Tagen gab es keine einzige Meldung mehr zu der geheimen Militärhilfe an ein Land, dass die grausamste Apartheidpolitik seiner Zeit betreibt. Damit werden nunmehr offensichtlich auch öffentlich bekannt deutsche Steuergelder für die Unterdrückung des palästinensischen Volkes eingesetzt. Eine derart gleichgeschaltete Presse kann man sich als Bürger des Landes kaum vorstellen, sie ist aber, wie diese Affäre verdeutlich in Bezug auf "Israel" Realität.

      Symbolische Auslandsreisen deutscher Politiker
      Manche muslimische Historiker sehen in den symbolträchtigen Auslandsreisen von Politikern deutliche Hinweise auf eine jeweilige Ausrichtung bezüglich Zionismus. So ist z.B. von Kanzler Schröder bekannt, dass er jeweils sein erste Auslandsreise als Kanzlerkandidat und bereits vorher seine erste Auslandsreise als Bundesratspräsident (15.4.1998) nach Israel getätigt hat. Dieser Fakt allein aber scheint zu schwach, um daraus eine besondere Beziehung zu Israel ableiten zu können. Und überhaupt scheint darin eine gewisse Tradition zu legen, denn nur einen Monat nach seiner Kanzlerkandidatur im Januar 2002 reiste auch der Herausforderer für die Bundestagswahlen, der CSU-Chef Stoiber nach Israel, um ausgerechnet Sharon die Hand zu geben.

      Die Deutsche Telekom
      Die Tatsache alleine, dass ein so wichtiges Unternehmen der Kommunikationsbranche mit Zugang zu fast allen Kommunikationsleitungen des Landes ausgerechnet von einem israelischen Staatsbürger geleitet wird ist noch nicht ausreichend, um eine Verquickung des Zionismus und des Mossad mit der Deutschen Telekom zu vermuten. Tatsächlich ist Ron Sommer ein hochbegabter Manager mit einem vorzeigbaren Lebenslauf. Allerdings können Verbindungen zu Israel, die für ein Unternehmen wirtschaftlich kaum förderlich sind, schon eher in den Bereich der Interessenkollision zwischen Herkunft und Beruf eingeordnet werden. So investierte die Deutsche Telekom mehr als 10 Mio. US $ in den in israelischen VC Fond Magnum Communcations. Desweiteren hält die Deutsche Telekom eine 10 bzw. 20%ige Beteiligung an den Telekommunikationsfirmen Barak ITC und Vocaltec Communications.Branche in einem Land, das in einem Dauerkriegszustand steht und seit seiner Existenz ein ganzes Volk unterdrückt und ein ganzes land besetzt hält. sicherlich ist eine derartige Firmenpolitik nicht einmalig der Telekom zuzuschreiben und sicherlich wird es dafür auch strategische Erwägungen geben, aber eine gewisse "Kontakterleichterung" zumindest ist durch die Führung der Deutschen Telekom nicht auszuschließen und der deutsche Aktienbesitzer sollte sich durchaus einmal die Frage stellen, in welchem Maß diese Beteiligungen und das finanzielle Engagement zum Niedergang das Aktienkurses der deutschen Telekom beigetragen hat.


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      schrieb am 29.04.02 16:54:39
      Beitrag Nr. 329 ()
      genya: manchmal ist weniger mehr...

      Zu dem Artikel in 326: ehrlich gesagt finde ich es ganz witztig, wenn sich ausgerechnet Araber in Frankreich für LePen begeistern. Wenn die Juden bald auch noch so denken, dann kriegt der Bursche wohl doch noch eine Mehrheit:

      Die Araber wählen ihn, weil er Antisemit ist. Die Juden wählen ihn, weil er die Araber rausschmeißen will. Ein paar Rest-Franzosen wählen ihn, weil er Antisemit ist und die Araber rausschmeißen will. :laugh:

      Ich muß allerdings zugeben, daß ich auch mit gewissem Wohlwollen seine hohe Stimmenzahl gesehen habe. Nicht, weil ich ihn irgendwie leiden könnte, im Gegenteil. Aber weil so eventuell die etablierten Parteien darauf aufmerksam werden, welche Zeitbombe zur Zeit tickt....
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 08:44:53
      Beitrag Nr. 330 ()
      Hi Genya
      der "Muslim-Markt" ist wie eine Art Zeitmaschine für mich .
      Selbst vom Wortstil her werden Kindheiterinnerungen wach.
      Es werden die Dinge reduziert auf ihre Macht- und Statuswertigkeit, ohne im Grunde das Wesen von Macht wirklich zu erfassen. Das erinnert mich stark an unsere
      Situation vor 1945 . Eine Mischung aus Verfolgungswahn
      und Überheblichkeit, mit einer gefährlichen Ernsthaftigkeit betrieben, die hinter Allem und Jedem irgendwie Verschwörung, Weltverschwörung, Weltregierung und Weltherrschaft witterte.
      Bei Intel oder Microsoft kann man sehen, wie abwegig solche Gedanken sind. Sie wollten sicher nicht primär eine "Weltherrschaft" erreichen, sonder einfach nur Geschäft, Profit, nicht mehr und nicht weniger.
      Aber es ist typisch für eine bestimmte Bewusstseinshaltung und Denkrichtung , sofort einen Machtwillen hinter allem zu
      vermuten. Es sieht nach einer Überbetonung des Willens bei Missachtung des Intellekts aus. Dass die Realität viel zu komplex ist, um durch Festfrierung oder Rückschritt des intellektuellen Status Quos und nur mit Willen, beherrschbar zu sein, wird vollblind übersehen. Da wiederholt sich Geschicht mindestens zum 2. mal. Auch Hitler & Co witterten hinter allem eine Weltverschwörung, und selbst 30 Jahre nachdem Einstein seine spezielle Relativitätstheorie veröffentlicht hat, kamen die Deutschen auf die grandiose Idee "jüdischen Weltherrschaftsgelüste" NOTFALLS OHNE PHYSIK UND CHEMIE zu bekämpfen.
      Diesen Geist höre und lese ich auch ständig in der moslemischen Prosa. Ein Denken in "Feindlichen Netzwerken".
      und "Internationalen".

      Deswegen verstehe ich nie den Vergleich von israelischen Politikern mit Hitler. Das Gegenteil ist der Fall.
      Zum Glück läuft die Weltgeschicht über eine Borniertheit, die zu sehr auf Expansionskurs geht (Kirchen),(Nazi), (Islam), hinweg.

      Dass die Macht nicht mit denen ist, die etwas Falsches nur oft genug wiederholen, in der Hoffnung sie in Wahrheit zu verwandeln und die alles rundherum in diesem Sinne kontrollieren wollen, zeigt schon jedes Phänomen in der Natur. Igendwann kommt der Ausgleich.
      Falsches ist energie- und kraftaufwendiger als Richtiges .
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 11:35:06
      Beitrag Nr. 331 ()
      #330 wolaufensie
      Deinem letzten absatz kann ich uneingeschränkt zustimmmen,
      nur werden wir in vielen einschätzungen anderer meinung
      dazu sein ,was letztendlich die Wahrheit ist.
      Ist wolaufensie im besitz der alleinigen Wahrheit?.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 11:58:58
      Beitrag Nr. 332 ()
      Hi Okto ;)
      ...lange nichts von Dir gehört.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 12:46:03
      Beitrag Nr. 333 ()
      Muss meine Galle schonen,bei wolaufensie läuft sie zu oft über.Habe mich 7 Tage in München vor Dir verstecken müssen.:eek:
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 16:08:12
      Beitrag Nr. 334 ()
      ;) Wir sind wirklich Nachbarn...
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 21:45:39
      Beitrag Nr. 335 ()
      .ich hab okto anders verstanden: daß er nach München gereist ist, um sich dort vor Dir zu verstecken, nicht ahnende, daß er sich damit in größte Gefahr begeben hat, Dir zu begegnen... :D - kann aber auch Quatsch sein und Du hast Recht.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 23:17:17
      Beitrag Nr. 336 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 23:37:40
      Beitrag Nr. 337 ()
      Ob für diese Toten auch Israel verantwortlich ist?

      Samstag, 20. April 2002
      Korrespondentenbericht von Ulrich Sahm
      Die Lage in Dschenin

      Einstimmig hat die UNO die Entsendung einer Untersuchungskommission beschlossen, um zu ergründen, was sich im Flüchtlingslager Dschenin abgespielt habe. Die Palästinenser reden weiterhin von einem israelischen Massaker an hunderten oder tausenden Palästinensern. Israel habe nichts zu verbergen. Bei den schweren Kämpfen habe es um die hundert Tote gegeben.

      Die Israelischen Truppen haben sich inzwischen aus Dschenin zurückgezogen. Palästinenser können jetzt ungestört und ohne israelische Restriktionen die Leichen unter den Trümmern hervorholen. Am Morgen sind dabei ein Palästinenser getötet und sechs zum Teil schwer verletzt worden.

      Es stellt sich heraus, dass die palästinensischen Kämpfer einige Leichen ihrer toten Kameraden mit Sprengfallen versehen haben. Sie rechneten damit, dass die Israelis sie bergen würden und wollten so für weitere Opfer unter den israelischen Soldaten sorgen. Jetzt aber gefährden die im ganzen Lager gelegten Minen, Bomben und Sprengfallen die Bewohner des Lagers und die Vertreter internationaler Organisationen, die gekommen sind, humanitäre Hilfe zu leisten. Wegen der Gefahr dieser Sprengsätze hatte Israel zwei Wochen lang auch keine Journalisten in das Lager hereingelassen.

      Quelle: ntv.de
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 00:11:12
      Beitrag Nr. 338 ()
      #335 xylophon,mach Dir um mich keine Sorgen,wolaufensie ist
      schliesslich Humanist :D
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 00:13:22
      Beitrag Nr. 339 ()
      aber wie hast Du es denn jetzt gemeint? Wußtest Du, daß er in München lebt?
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 00:16:27
      Beitrag Nr. 340 ()
      Ja,aber er weis weniger als sein Kumpel der Genetische
      Zwilling ,dessen Namen mir entfallen ist.:D
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 01:57:52
      Beitrag Nr. 341 ()
      Okto, jetzt machst Du es aber mal wieder so richtig geheimnisvoll. Was meinst Du mit meinem genetischen Zwilling ? Hmmm, bin schon die ganze Zeit am rätseln um was es sich dabei handeln könnte. Gib mir bitte einen Tip, oder am besten gleich die ganze Auflösung. BITTE...
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 02:13:09
      Beitrag Nr. 342 ()
      Die leicht abgewandelte Bayernhymne für wolaufensie
      Das mit Deutschlands Bruderstämmen
      Einig uns der Gegner schau...
      Daß vom Alpenrand zum Jordan
      Jeder Stamm sich fest vertrau...
      Ja--und--drum samma so frisch!
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 08:40:53
      Beitrag Nr. 343 ()
      ? ...noch nicht schlauer... :cry:
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 16:31:42
      Beitrag Nr. 344 ()
      Ärger mit dem «Kuckucksei»

      In der FDP wächst der Unmut über den Neu-Liberalen Jamal Karsli - Möllemann schweigt zu dessen Entgleisungen
      Von Helmut Breuer



      iSonst rund um die Uhr bereit, Interviews zu geben. Beim Thema Karsli hat es FDP-Vizechef Jürgen Möllemann die Sprache jedoch verschlagen.
      Foto: ddp



      Düsseldorf - Der Vorgang ist ebenso beispiellos wie aussagekräftig: Ausgerechnet Jürgen W. Möllemann, der seit Jahrzehnten rund um die Uhr bereit ist, Interviews zu jedem möglichen Thema zu geben, hat es gestern die Sprache verschlagen. Der stellvertretende Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen FDP lehnte es strikt ab, sich zu den jüngsten antijüdischen Ausfällen des von ihm feierlich in die liberale Landtagsfraktion aufgenommenen Ex-Grünen-Landtagsabgeordneten Jamal Karsli zu äußern. Zu diesem Thema habe er alles gesagt, ließ er mürrisch über seinen Pressesprecher mitteilen.

      Die Sprachlosigkeit des Fallschirmspringers ist verständlich. Denn nur zehn Tage nachdem sich der Deutsch-Syrer Karsli für seinen «Nazi-Methoden»-Vorwurf an Israel entschuldigt hatte, nahm der Saddam-Hussein-Bewunderer seine offensichtlichen Hassgegner erneut unter Beschuss. Ausgerechnet in einem autorisierten Interview mit der rechtsintellektuellen Wochenzeitung «Junge Freiheit» interpretierte er die «Feigheit» der Deutschen gegenüber Israel als deren Angst vor dem großen Einfluss der «zionistischen Lobby». Laut Karsli hat diese «zionistische Lobby den größten Teil der Medienmacht in der Welt inne und kann jede auch noch so bedeutende Persönlichkeit kleinkriegen. Denken Sie nur an Präsident Clinton und die Monika-Lewinsky-Affäre.» Damit suggerierte der neue nordrhein-westfälische FDP-Abgeordnete offensichtlich unter Anspielung auf den jüdisch klingenden Namen der Praktikantin eine Komplizenschaft der Juden an der Sexaffäre im Weißen Haus. Das macht sprachlos, erinnert es doch an die Verschwörungstheorien des in Nürnberg hingerichteten NS-Hetzers Julius Streicher.

      Angesichts dieser Äußerung verhallte der milde Tadel Möllemanns in einer Presseerklärung von Montagabend. Er rate «Herrn Karsli», als «jetzt bei uns lebender Araber deutscher Staatsangehörigkeit zu bedenken, dass Begriffe wie zionistische Lobby in Deutschland leicht als antisemitisch gedeutet werden. Sie lenken überdies von der sachlichen Auseinandersetzung mit der Politik Ariel Scharons ab. Ich stelle als stellvertretender FDP-Bundesvorsitzender fest: Bei den Freien Demokraten hat Antisemitismus keinen Platz». Andere schwiegen.

      Nur der stellvertretende nordrhein-westfälische FDP- Landesvorsitzende Andreas Pinkwart zog blank: « Wer sich wie Karsli wiederholt in so unsäglicher Weise äußert, kann und wird in der FDP keine politische Heimat finden», sagte Pinkwart der Berliner Morgenpost. Andere Landesvorstands- und Fraktionsmitglieder der NRW-FDP äußerten nur intern «tiefe Verärgerung» über das «Kuckucksei Karsli», das Möllemann den Liberalen ins Nest gelegt habe. Öffentlich wollte aber kein FDP-Politiker gegen den mächtigen Vorsitzenden aufmucken, der zuletzt als Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft bewiesen hat, wie er mit Kritikern umspringt.

      In der vorigen Woche hatte Möllemann seinen Stellvertreter, den SPD-Bundestagsabgeordneten Christoph Moosbauer, in Abwesenheit zum Rücktritt auffordern lassen, weil dieser seine antiisraelischen Äußerungen missbilligt hatte. Moosbauer wirft seitdem Möllemann «Personenkult» und «stalinistische Methoden» vor und erwägt eine Klage. Zwar sagte gestern der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Manfred Lahnstein, Kritik an der israelischen Regierung dürfe nicht automatisch mit Antisemitismus gleichgesetzt werden, aber auch Möllemanns Vorgänger Burkhard Hirsch rüffelte den Provokateur der Partei. Im «Spiegel» sagte der frühere Bundestagsvizepräsident, mit Karsli habe sich die FDP ein «politisches Risiko» eingekauft, und mahnte an die Adresse Möllemanns: «Wer mit Schrott handelt, gerät schnell in den Ruf, ein Schrotthändler zu sein.» Auch SPD-Landtagspräsident Ulrich Schmidt mahnte Karsli, seine Worte abzuwägen. Der Düsseldorfer Landtag sei zudem keine Bühne der deutschen Nahost-Politik.

      Allerdings könnte das politische Risiko noch entschärft werden. Gestern Abend stand nämlich die Aufnahme Karslis in die FDP-Kreispartei Recklinghausen auf der Tagesordnung des Kreishauptausschusses, der den grünen Überläufer zuvor anhören wollte. Zwar sprach sich der Recklinghäuser FDP-Kreisvorsitzende Matthias Richter, ein Mitarbeiter der Landtagsfraktion Möllemanns, intern für die Aufnahme aus, doch der Vorstand könnte die Entscheidung auch auf Sankt Nimmerlein vertagen, falls die Parteiführung es wünscht.

      Unterdessen gerät die FDP-Fraktion wegen der umstrittenen Äußerungen ihres Neumitgliedes unter Druck. Nach den Grünen forderte gestern in Düsseldorf auch CDU-Fraktionschef Jürgen Rüttgers die Liberalen auf, sich wieder von Karsli zu trennen. Es reiche nicht aus, sich von dessen «anti-israelischen Ausfällen» zu distanzieren, sagte Rüttgers. Der Oppositionspolitiker sprach auch von «unerträglichen Tiraden» Karslis.

      FDP-Parteichef Guido Westerwelle beschäftigt diese Frage derzeit nicht. Sein Problem ist, ob er sich am Wochenende beim Parteitag für die Kanzlerkandidatur entscheiden soll.


      .............................................


      Spinnen die bei der FDP ???
      Wer sich so eindeutig mit seinen jüdischen Weltverschwörungstheorien als Antisemit in der Öffentlichkeit outet, sollte wegen parteischädigenden Verhaltes rausgeschmissen werden.Warum ist den Jamal Karsli
      bei den Grünen ausgetreten???Mit seiner Einstellung passt er doch ganz hervorragend da hin ???
      :confused:


      .....................................
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 02:13:58
      Beitrag Nr. 345 ()
      So langsam merken sie aber doch , dass ihr Anti-Israelismus ihnen ne Macke geschlagen hat und sich
      aus diesem Loch so die einen oder anderen Wahl-Prozente verabschieden könnten. Heute in der Tagesschau haben sie alle wieder brav dementiert, und man hätte es ja schliesslich nicht soooo gemeint . Komisch ne Verurteilung der anderen Seite war dafür gar nicht zu hören. Dass ausgerechnet die FDP sich in Person von Möllemann so gehen lässt ist mir schon rätselhaft.
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 05:50:23
      Beitrag Nr. 346 ()
      Juden in Deutschland, falls sie deutsche Staatsbürger waren, haben bis jetzt zu 98% FDP gewählt. Ab jetzt wird sich das ändern. Aber Mölli kann ja arabisch-deutsche Wähler gewinnen. Nur muss er dazu wohl sich von FDP-typischen Grundsätzen entfernen und eine Erhöhung der Sozialhilfe befürworten.
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 05:56:57
      Beitrag Nr. 347 ()
      11.05-02 23.30 - Zur heutigen Kundgebung der israelischen Friedensbewegung erschienen 100.000 bis 150.000 Teilnehmer. Unter den Rednern waren u.a. Amos Oz und Jossi Beilin. Trotz zahlreicher Morddrohungen aus dem national-religiösen Lager traten auch Jaffa Jarkoni, die legendäre "Stimme des Unabhängigkeitskampfes", Aviv Geffen, Dudu Topas und weitere prominente Künstler auf.

      Sprecher der Terrororganisation Hamas kündigen neue Serie von Massenmorden in israelischen Städten an. Das geistliche Oberhaupt, Scheich Ahmed Jassin kündigte an grauenhaftes Entsetzen werde über Israels Zivilbevölkerung kommen, die israelische Militäraktion im Westjordanland habe die Organisation nicht in die Knie gezwungen.

      vom 08.05:


      Nach den jüngsten Anschlägen:

      Ist Arafats Zeit abgelaufen?

      Es war der erste Selbstmordanschlag seit vier Wochen. Fast schien schon so etwas wie ein normales Leben den Einzug gehalten haben, sieht man von den Reservisten ab. Doch nach dem Rückzug der israelischen Armee haben viele förmlich auf diesen Anschlag gewartet. Es passierte in Rishon Le Zion und 17 Menschen starben dabei.

      Der israelische Premier Ariel Scharon weilte gerade zu Gesprächen in Washington. Er wird heute Abend vorzeitig zurückkehren und mit seinem Sicherheitskabinett über Konsequenzen beraten. Zuvor bat er bereits US-Präsident Bush um Unterstützung für eine mögliche Ausweisung des Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat.

      Mittlerweile gab es einen weiteren Anschlag, auf einer Straße bei Megiddo im Norden Israels sprengte sich erneut ein Selbstmordattentäter in die Luft. Er überlebte die Explosion mit Verletzungen, sonst wurde glücklicherweise niemand verletzt. Der Anschlag galt offensichtlich einer Gruppe von Soldaten, die an einer nahe gelegenen Bushaltestelle standen.

      Die israelische Armee bereit sich offensichtlich bereits vor den Beratungen des Sicherheitskabinetts auf eine neue Großoffensive in den Palästinensergebieten vor. Armeesprecher Ron Kitri sagte, man sei auf die Möglichkeit gefaßt, daß die Regierung eine ähnliche Offensive wie die "Operation Schutzschild" anordnen könnte. Generalstabschef Schaul Mofas sagte, Israel könnte eine noch größere Offensive als "Operation Schutzschild" unternehmen, sollten die Terroranschläge weitergehen.

      Ungewöhnlich scharf hat Palästinenserpräsident Jassir Arafat die Anschläge kritisiert und seine Sicherheitskräfte angewiesen, derartige Angriffe künftig zu verhindern. Gleichzeitig bat er George W. Bush um Hilfe. In einer in Ramallah veröffentlichten Erklärung sagte er, er sei willens, dem Terrorismus den Krieg zu erklären. Seine Polizei sei aber zu schwach, um seine Befehle umzusetzen. Bush müsste den palästinensischen Sicherheitskräften, deren Infrastruktur Israel weitgehend zerstört habe, "Unverletzlichkeit und genug Unterstützung gewährleisten, damit sie meine Order umsetzen und Terroranschläge stoppen können".

      Die Reaktion scheint jedoch Arafats Versuch zu sein, einen neuen israelischen Angriff auf sein Hauptquartier in Ramallah abzuwenden. Erst vor knapp Woche hat er seine Bewegungsfreiheit wieder.

      Aus Quellen von Scharons Team in Washington hieß es, daß US-Präsident Bush zugestimmt habe, daß Israel nur mit einem anderen Vertreter der Palästinenser sprechen wird. Jassir Arafat soll ausgetauscht werden. Entsprechende Meldungen gab es auch in den israelischen Abendnachrichten. Wie auch immer, seine Tage scheinen gezählt.

      Nur, was dann? Ganz davon abgesehen, was eine erneute Erniedrigung Arafats auslösen würde, ist zwar einerseits klar, daß er nicht für Sicherheit garantieren kann. Andererseits wundert man sich, von wem Israel und die USA erwarten, das erfüllen zu können. Die Situation scheint aussichtsloser denn je. Die nächsten Tage werden mit Gewißheit die Lage weiter verschärfen.

      Allen in Israel war klar, daß es wieder Anschläge geben würde, aber niemand hatte damit gerechnet, daß es so schnell und mit einer solchen Heftigkeit passieren würde. Neun der Verletzten schweben noch in Lebensgefahr. Neue Bilder aus den Krankenhäusern, Fotos der Getöteten und deren Hinterbliebenen dominieren wieder die Nachrichten.
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 06:00:17
      Beitrag Nr. 348 ()
      offizielles statement der Israelischen Regierung zu den letzten Vorfällen:



      Die Presse- und Informationsabteilung der Botschaft des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland
      - Berlin -

      Jerusalem, 07. Mai 2002



      Die Entscheidung des Israelischen Kabinetts über die UN-Kommission



      Der Kampf in Jenin:



      Israel hat bezüglich seines Kampfes gegen Terroristen in Jenin nichts zu verbergen, auch nicht bei der Versorgung der Zivilbevölkerung mit humanitärer Hilfe.

      Während des Kampfes hat Israel viele Opfer in seinen eigenen Reihen in Kauf genommen, um Leid bei der Palästinensischen Zivilbevölkerung zu vermeiden, Israel hat entschieden sorgfältig von Haus zu Haus zu gehen an Stelle sich auf die Feuerkraft zu verlassen, wie es andere Armeen tun würden.

      Während den Kämpfen hat Israel der palästinensischen Bevölkerung so viel Hilfe wie nur möglich geleistet. Bedauernswerter Weise wurde ein großer Teil der Hilfe zurückgewiesen, das Angebot Ambulanzen zuzulassen wurde zurückgewiesen, Israelische Blutspenden wurden ebenfalls nicht angenommen.

      Israel hat diesen Kampf nicht gewählt hat und muß sich auch keine moralischen Vorwürfe über die Art und Weise des Kampfes machen. In Jenin hat Israel die Terroristen besiegt, hat die Verletzung von Unschuldigen minimiert und das Leben seiner Bürger verteidigt.



      Die Kampagne Israel absichtlich zu beschmutzen:



      Es ist mehr als deutlich, daß auf der Palästinensischen Seite der gute Willen fehlt die jüngsten Ereignisse im Flüchtlingslager Jenin präzise darzustellen.

      Der Vorwurf eines vorsätzlichen „Massakers“ an Hunderten von Zivilisten wurde von offiziellen Sprechern der Palästinensischen Autonomiebehörde propagiert, genau so wie Klagen, daß humanitäre Hilfe vorsätzlich verhindert wurde.

      Außerdem wurden die wesentlichen Fakten, wie die Zahl der getöteten Palästinensern und das Ausmaß der Zerstörungen in der Gegend manipuliert.

      Es scheint, daß neben den 50-60 bewaffneten Terroristen, 7 oder 8 Zivilisten getötet wurden, die Zahl ist weit entfernt von den Hunderten, die angeblich massakriert wurden. Außerdem gibt es absolut keine Anzeichen von Verhungern oder anderen menschlichen Grausamkeiten.

      Unter diesen Umständen muß Israel äußerst vorsichtig sein um seine Soldaten und Bürger gegen den überwältigenden Einfluß der Internationalen Gemeinschaft der Palästinensischen Propaganda zu schützen. Israel muß sich absichern, daß den blutigen Verleumdungen der Palästinenser nicht der kleinste Glauben geschenkt wird.



      Der doppelte Standard:



      Israel bedauert zutiefst den Verlust von unschuldigen Leben durch den Kampf gegen die Terroristen, die sich hinter der Zivilbevölkerung versteckten. Dennoch muß man sich in Erinnerung rufen, daß alleine in einer terroristischen Greueltat, am 27.März am Pessach Abend-Massaker in Netanya (verübt von Terroristen, die vom Flüchtlingscamp in Jenin aus operierten), 28 unschuldige Israelis ermordet wurden und 140 verletzt wurden. Die Israelis fragen sich warum die Internationale Gemeinschaft so darauf beharrt die boshafte Herstellung eines „Massakers“ an Palästinensern in Jenin, verübt von israelischen Soldaten, zu untersuchen während bisher noch niemand gefordert hat die wirklichen Massaker an Israelischen Zivilisten, verübt von Palästinensischen Terroristen, zu untersuchen.



      Die Untersuchungskommission der UN



      Am 19.April hieß die UN-Resolution 1405 des Sicherheitsrates, die „Initiative des Generalsekretärs genaue Informationen bezüglich der letzten Ereignisse im Flüchtlingscamp durch ein fact-finding-team zu erarbeiten“, willkommen. Am selben Tag hat Israel angekündigt, daß es mit den Bemühungen des Generalsekretärs voll kooperieren wird, alle erforderlichen Informationen liefern und jedes Hindernis bei der Besichtigung der Stelle oder beim Treffen mit den Einwohnern während der fact-finding Mission beseitigen werden.

      Nach sorgfältigen Überlegungen, hat das Israelische Kabinett beschlossen, daß unglücklicherweise die Umstände noch nicht reif sind für die Ankunft des UN-Teams. Vor der Ankunft wollte Israel noch einige Punkte bezüglich der Methode des Teams klären, um die Unparteilichkeit der Arbeit zu schützen:



      - Einhaltung von Grund und Wirkung:

      Das Team wurde geschaffen um Informationen über die die letzten Ereignisse in Jenin zu sammeln. Dieses Mandat muß eindeutig auch den Palästinensischen Terror beinhalten, wegen dem Israel die militärische Aktion gestartet hat.



      - Einhaltung der legalen Gleichheit:

      Das Team wurde angewiesen die Anwendung der Internationalen Menschenrechte nicht zu vergessen. Dabei dürfen zwei weitere internationale Gesetzesgrundlagen nicht vergessen werden, das Recht auf Selbstverteidigung und das Recht, eigentlich die Verpflichtung, Terror zu bekämpfen.



      - Einhaltung der Definition des Sicherheitsrates:

      Die Resolution 1405 hat die Initiative, die als „Fact-Finding“ Team beschrieben wurde willkommen geheißen. So ein Team sollte sich darauf konzentrieren die Fakten zu finden. „Beobachtungen“ vorzulegen oder „Schlüsse“ zu ziehen entsprechen nicht dem Mandat für das Team.



      - Einhaltung der Bürgerrechte:

      Die Regeln des Teams müssen so sein, daß die Identität und die Rechte der Personen, die ihnen Informationen geben geschützt sind. Die Bürgerrechte dieser Personen müssen respektiert werden, genau so wie es bei anderen Fact-Finding Missionen der UN in der Vergangenheit gehandhabt wurde. Man kann nicht von Israel verlangen, daß es seine Bürger einer Verletzung ihrer Rechte aussetzt.



      - Vertraulichkeit von Geheimen Informationen:

      Israel hat die Absicht Informationen mit dem Team zu teilen, das Team muß aber verstehen, daß einige Informationen vertraulich bleiben müssen. Es wäre unzumutbar von einem Land auf Geheiß zu verlangen, all seine Sicherheits, -und operativen Geheimnisse zu verraten. Dies würde eine Verletzung der israelischen Souveränität bedeuten.



      Israel hat sich sofort bereit erklärt die Resolution 1405 zu respektieren wegen der hohen Achtung gegenüber des Un-Generalsekretärs. Unglücklicherweise ist es für Israel bald klar geworden, daß einige Parteien versuchen werden, der Resolution Elemente hinzuzufügen, die sie nicht enthält. Der Grund für die Gründung des Teams war die Frage des angeblichen „Massakers“ zu klären. Nach der Entscheidung über das Team wurde es mehr als klar, daß so ein „Massaker“ nicht stattgefunden hat. Die Umstände hatten sich wesentlich geändert, einige Elemente riefen dazu auf die Richtung der Bemühungen des Teams zu ändern, die in keinerlei Verbindung mit der Gründung des Teams standen.

      Israel ist noch immer bereit mit dem Fact Finding Team zu kooperieren, hinsichtlich der problematischen Erfahrungen Israels mit den UN in der Vergangenheit und angesichts der derzeitigen Probleme bei der Behandlung des Teams, gibt es einen berechtigten Grund zu erwarten, daß die Modalitäten des Teams mit Israel vereinbart werden, vor der Ankunft des Teams.
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 19:51:13
      Beitrag Nr. 349 ()
      Warum wird Scheich Ahmed Jassin nicht abgesägt ??? :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 23:31:46
      Beitrag Nr. 350 ()
      Uri Avnery*: Dschenin - das palästinensische Stalingrad

      Vor 105 Jahren, am Tag nach dem ersten Zionistenkongress in Basel, schrieb Theodor Herzl in sein Tagebuch: „In Basel habe ich den Staat der Juden gegründet.“ Diese Woche sollte Ariel Scharon in sein Tagebuch schreiben: „In Dschenin habe ich den Staat der Palästinenser gegründet.“

      Natürlich wollte er das nicht. Ganz im Gegenteil, seine Absicht war, die palästinensische Nation, ihre Institutionen und ihre Führung ein für alle Mal zu zerschlagen, nur noch Menschenschrott übrig zu lassen, über den man überall würde verfügen können.

      Tatsächlich ist etwas ganz anderes geschehen. Die palästinensische Nation, konfrontiert mit dem Ansturm der größten Militärmaschinerie der Region und den modernsten Waffen der Welt, in einem Meer des Leidens, umgeben von Leichen, hat sich aufgerichtet wie nie zuvor.

      In dem kleinen Flüchtlingslager bei Dschenin versammelte sich eine Gruppe von Palästinensern aus allen Organisationen zu einer Abwehrschlacht, der ihr Platz in den Herzen der Araber für immer gesichert ist. Dies ist das palästinensische Massada - so hat es ein israelischer Offizier genannt und damit angespielt auf den legendären Ort der Überreste des großen jüdischen Aufstands gegen Rom im Jahre 71 n. Chr.

      Wenn die internationalen Medien sich nicht mehr draußen halten lassen und die Schreckensbilder veröffentlicht sind, werden sich wohl zwei Sichten herausschälen: Dschenin als die Geschichte eines Massakers, ein zweites Sabra und Schatila - und Dschenin, das palästinensische Stalingrad, eine Geschichte unsterblichen Heldentums. Die zweite wird mit Sicherheit überwiegen.

      Nationen sind auf Mythen gebaut. Ich wurde großgezogen mit den Mythen von Massada und Tel-Chai, sie formten das Bewusstsein der neuen hebräischen Nation. (In Tel-Chai wurde 1920 eine Gruppe jüdischer Verteidiger, geführt von dem einarmigen Helden Josef Trumpeldor, bei einem Zusammenstoß mit antifranzösischen syrischen Kämpfern getötet.) Die Mythen von Dschenin und Arafats belagertem Sitz in Ramallah werden das Bewusstsein der neuen palästinensischen Nation prägen.

      Ein primitiver Militärroboter, der alles unter dem Aspekt von Feuerkraft und Body-counts betrachtet, wird das nicht verstehen können. Aber Napoleon, ein militärisches Genie, sagte, dass im Krieg Dinge der Moral drei Viertel ausmachen, das jeweilige Kräfteverhältnis nur das letzte Viertel.

      Wie stellt sich Scharons Krieg aus dieser Sicht dar? Was die Kräfte angeht, ist die Sache klar. Ein paar Dutzend tote Israelis, viele hundert tote Palästinenser. Keine Zerstörungen in Israel, schrecklich zerstörte palästinensische Städte.

      Das Ziel war, so wurde behauptet, „die terroristische Infrastruktur zu zerschlagen“. Der Begriff selbst schon ist unsinnig: die „terroristische Infrastruktur“ lebt in den Seelen von Millionen Palästinensern und zig Millionen Arabern, deren Herzen vor Wut rasen. Je mehr Kämpfer und Selbstmordattentäter getötet werden, um so mehr Kämpfer und Selbstmordattentäter werden an ihre Stelle treten. Wir haben die „Sprengstoff-Fabriken“ zu sehen bekommen - ein paar Säcke von Material, das man in israelischen Läden kaufen kann. Die israelische Armee ist stolz, einige Handvoll entdeckt zu haben. Es wird bald Hunderte von neuen geben.

      Wenn Dutzende Verwundeter in den Straßen liegen und langsam verbluten, weil die Armee auf jede Ambulanz schießt, die sich bewegt, erzeugt das schrecklichen Hass. Wenn die Armee Hunderte getöteter Männer, Frauen und Kinder heimlich verscharrt, erzeugt das schrecklichen Hass. Wenn Panzer Autos niederwalzen, Häuser zerstören, Leitungsmasten umstürzen, Wasserrohre aufreißen und so Tausende von Menschen obdachlos machen und Kinder zwingen, ihren Durst aus Straßenpfützen zu stillen - führt das zu schrecklichem Hass.

      Palästinensische Kinder, die all dies mit eigenen Augen sehen, werden die Selbstmordattentäter von morgen sein. So schaffen Scharon und Mofaz die terroristische Infrastruktur.

      Die Fundamente der palästinensischen Nation und des palästinensischen Staates haben sie bereits gelegt. Die Menschen haben ihre Kämpfer in Dschenin gesehen und halten sie für weit größere Helden als die israelischen Soldaten, die geschützt in ihren schweren Panzern hocken. Sie haben ihren Führer Arafat in der historischen Fernsehsequenz gesehen, das Gesicht erhellt von einer einzigen Kerze in seinem dunklen, belagerten Büro - und vergleichen ihn mit den wohlgenährten israelischen Ministern, die in ihren Büros weit hinter der Kampffront sitzen, umgeben von ganzen Horden von Bodyguards. So wird Nationalstolz erzeugt.

      Dieses Abenteuer wird, wie alle früheren Abenteuer Scharons, Israel nichts Gutes bringen. Die Anlage der Operation war stupid, ihre Umsetzung grausam, ihre Ergebnisse werden katastrophal sein. Sie wird weder Frieden noch Sicherheit bringen, kein einziges Problem lösen, aber sie wird Israel isolieren und die Juden in aller Welt gefährden.

      Am Ende wird nur eines in Erinnerung bleiben: Unsere gigantische Militärmaschinerie hat das kleine palästinensische Volk überfallen, und das kleine palästinensische Volk und sein Führer haben standgehalten. In den Augen der Palästinenser, und nicht nur in ihren, wird daraus ein ungeheurer Sieg, der Sieg eines modernen David gegen Goliath.

      (Übersetzt von Hermann Kopp, erschienen in Junge Welt am 18. April)

      *Uri Avnery war Abgeordneter der Knesseth, friedenspolitischer Berater verschiedener Regierungspolitiker (u. a. auch von Bruno Kreisky). Heute ist er prominenter Aktivist der israelischen Friedensbewegung, Publizist und Journalist in Tel Aviv.


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      Avatar
      schrieb am 12.05.02 23:39:01
      Beitrag Nr. 351 ()
      @oktopodius




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      Avatar
      schrieb am 20.05.02 23:12:10
      Beitrag Nr. 352 ()
      Montag, 20. Mai 2002

      "Das ist Rassismus"

      Getrennte Familien in Israel

      Maha Salameh und ihre beiden kleinen Kinder leben in Kalansawah, einem kleinen israelischen Ort mit überwiegend arabischen Einwohnern. Ihr Ehemann, Bassam Mihdawi, lebt im vier Kilometer entfernten Dorf Ischwaikeh im Westjordanland. Doch sie könnten fast ebenso gut auf verschiedenen Kontinenten wohnen. Denn als Palästinenser darf Mihdawi nicht die Grenze überqueren, um seine Frau zu sehen. Und seit Israel in der vergangenen Woche alle Einbürgerungsanträge von Palästinensern auf Eis gelegt hat, dürfte sich an der Lage des Paars und tausender Leidensgenossen so bald nichts ändern.

      "Ich möchte zusammen mit meinem Mann und meinen Kindern leben. Ein normales Leben zu führen ist zum Wunschtraum für uns geworden", sagt die 32-jährige Salameh. "Das ist ein einfaches Grundrecht, und wir müssen es bekommen." In der palästinensischen Kultur ist es eigentlich üblich, dass die Frau nach der Hochzeit ins Dorf des Mannes zieht. Doch weder Mihdawi noch Salameh möchten auf die wirtschaftlichen Vorteile verzichten, die ein Leben in Israel mit sich bringt.

      Zöge Salameh ins Westjordanland, müsste sie dafür ihre israelische Staatsbürgerschaft aufgeben und verlöre die staatliche Unterstützung, darunter Kindergeld und die Arbeitslosenversicherung. "Alles hier ist besser. Meinen Kindern stehen alle Möglichkeiten offen - gute Ausbildung, Gesundheit. Im Westjordanland sind die Bedingungen schlecht." Und auch ihr Mann sagt: "Das Leben in Israel ist so leicht. Es gibt eine Menge Arbeit."

      Israel führt für den Einbürgerungsstopp wirtschaftliche und demographische Gründe sowie Sicherheitsbedenken an. Der Schritt wurde vermutlich auch von einem Selbstmordanschlag in Haifa beeinflusst, bei dem ein Palästinenser im März in einem Restaurant 14 Menschen mit in den Tod riss. Der Täter hatte die israelische Staatsbürgerschaft angenommen. Die Vereinigung für Bürgerrechte in Israel hat beim Obersten Gericht die Zurücknahme der Entscheidung beantragt. Sie betrachtet sie als rassistisch, illegal und als Verstoß gegen die Menschenwürde.

      "Das ist Rassismus"

      Eine wachsende Zahl Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft seien während des jüngsten Aufstands in terroristische Aktionen verwickelt gewesen, sagt der Sprecher von Innenminister Eli Jischai, Jitzchak Sudri. In den vergangenen zehn Jahren seien mindestens 125.000 Palästinenser eingebürgert worden. "Wenn das im gleichen Ausmaß so weitergeht, wird Israel binnen weniger Jahrzehnte keine jüdische Mehrheit mehr haben", sagt Sudri. Einbürgerungsanträge würden so lange nicht mehr bearbeitet, bis ein neues Einwanderungsgesetz geschaffen sei.

      "Das ist Rassismus und verletzt das Recht der Betroffenen auf ein Familienleben", sagt Sharon Abraham-Weiss, eine Anwältin der Vereinigung für Bürgerrechte. Denn die Entscheidung gelte nur für Ehepartner palästinensischer oder arabischer Herkunft, nicht für andere.

      Der 31-jährige Pferdehändler Mihdawi traf seine Frau, als er auf einer Geschäftsreise nach Israel durch ihr Dorf kam. Seit ihrer Hochzeit vor drei Jahren kämpfen die beiden für das Recht, zusammen in Israel leben zu dürfen. Mihdawis Antrag auf Einbürgerung wurde bereits zwei Mal abgelehnt. Er legte beim Obersten Gericht Berufung ein, doch dann kam der Einbürgerungsstopp. "Ich liebe meine Frau sehr, und ich will sie nicht verlassen", sagt er. Drei Mal wurde er schon wegen illegalen Aufenthalts in Israel festgenommen, als er versuchte, seine Familie zu sehen.

      Seit dem Wiederaufflammen des israelisch-palästinensischen Konflikts vor 20 Monaten und der verschärften Überwachung der Grenze hat sich die Lage des Paars deutlich verschlechtert. Die Eheleute sehen sich jetzt ein Mal im Monat, wenn Salameh eine Festnahme riskiert, um ihren Mann zu besuchen. Sollten sie keine Wahl haben, werden sie sich irgendwann auf der palästinensischen Seite der Grenze niederlassen. Fürs erste telefonieren sie täglich und hoffen darauf, dass ihre Anhörung vor dem Obersten Gericht in einem Monat vielleicht doch Erfolg hat. "Wir warten darauf, dass über unser Schicksal entschieden wird", sagt Salameh.

      (Von AP-Korrespondentin Celean Jacobson)


      .......................................
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 15:55:33
      Beitrag Nr. 353 ()
      Gute Argumentationen.Lohnt sich zu lesen. :)



      I S R A E L

      Ich klage an

      Die Mitschuld Europas: Parteiliche Medien und feige Politiker dulden die palästinensische Gewalt gegen Israel. Sie vergessen, verharmlosen und lügen. Eine Streitschrift
      Von Leon de Winter (Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler)







      Seit am 29. März israelische Panzer in die Städte im Westjordanland einzogen, sind zahllose Zivilisten ums Leben gekommen. Palästinensische Wortführer lassen keine Gelegenheit aus, kontinuierlich drei Wörter zu wiederholen: "Genozid", "Kriegsverbrechen", "Blutbad". Sie wollen der Welt mitteilen, Israel töte mit Vorsatz massenweise palästinensische Bürger. Israelische Wortführer sagen, dass sie gegen palästinensische Terroristen kämpfen, die mit Vorsatz jüdische Bürger töten, und dass bei diesem Kampf unbeabsichtigt palästinensische Bürger getroffen werden.
      Im kollektiven Gedächtnis der öffentlichen Meinung verschwinden die Tatsachen mit rasender Geschwindigkeit. In den letzten Tagen ist die Ursache der massiven Anwesenheit israelischer Soldaten in den Städten des Westjordanlandes kaum mehr erwähnt worden. Es scheint mir sinnvoll, Folgendes in Erinnerung zu rufen: Israelische Panzer stehen in Ramallah und Hebron, weil am 27. März dieses Jahres in Netanja ein Anschlag verübt worden ist. Im Park Hotel sprengte ein Mann aus dem palästinensischen Dorf Tulkarem sich selbst und 26 Juden in die Luft. Diese Juden waren zusammengekommen, um miteinander Pessach zu feiern, den wichtigsten Abend in der jüdischen Tradition.

      Folgendes geschieht an einem Seder-Abend: Während alle feierlich zuschauen - festlich gekleidet, in Erwartung einer geselligen Mahlzeit mit Essen und Trinken, mit Gesang, mit lästigen Kindern und betrunkenen Onkeln -, stellt der jüngste anwesende Knabe die Frage, warum dieser Abend anders ist als alle anderen Abende. Die Frage ist die Einleitung zu der Geschichte, die dann erzählt wird: der Auszug der Juden aus Ägypten, wo sie Sklaven waren, unter der Führung von Moses.

      Es ist so gut wie sicher, dass es nie einen historischen Moses gegeben hat (so wie man Fragezeichen hinter die Anwesenheit jüdischer Sklaven in Ägypten setzen kann), aber die Bedeutung der Geschichte übersteigt ihre zweifelhafte historische Wahrheit. Die Tafeln mit den Zehn Geboten stellen für die Juden eine Revolution in der Geschichte der Ethik dar. Zugleich legitimiert die Moses-Legende die Eroberung des Gelobten Landes durch die Juden, ein typischer Mythos, der den Übergang von einer nomadischen Existenz in ein sesshaftes Dasein kennzeichnet. Am Seder-Abend wird ein Versprechen Gottes so ausführlich wie möglich erklärt: Die Erde ist den Menschen von Gott versprochen, sie müssen auf ihr Sklaverei, Aberglauben, Armut und Ungerechtigkeit bekämpfen. Dies wird am Sederabend bekannt, von fast allen jüdischen Familien in der Welt, ob gläubig oder ungläubig, denn die Geschichte drückt universelle Werte aus.

      Der Selbstmörder, der am Seder-Abend das Park Hotel von Netanja betrat, um möglichst viele Juden zu vernichten, hat damit auch einen Anschlag auf diese Werte begangen. Seine Tat drückt Verachtung aus, nicht nur für sein eigenes Leben und das Leben der Menschen, die er in den Tod jagte, sondern auch Verachtung der jüdischen Kultur, der Würde und Wahrheit des Lebens. Seine Tat war keine Äußerung des Widerstands gegen die israelische Besetzung seines Dorfes, sondern es war eine Tat, die von jedem Juden der Welt nur auf eine Art verstanden werden konnte: als Botschaft, dass im Nahen Osten Juden niemals geduldet würden. Sein Anschlag war eine Kriegserklärung.

      Israel hatte keine andere Wahl, als gegen die palästinensischen Städte vorzugehen, die Menschen wie den Selbstmörder von Netanja hervorbringen. Keine einzige Regierung, ob links oder rechts, hätte die Periode der Selbstbeherrschung, die dem vorausgegangen war, fortsetzen können. Der jüdische Staat war eine Reaktion auf europäischen Antisemitismus und die Ermordung der Juden in Europa, und würde dieser Staat nicht mit Gewalt auf einen derartigen, von Judenhass getriebenen Mordanschlag reagieren, würde er seine eigenen Grundlagen verleugnen. Israel beantwortete daher die Kriegserklärung mit einem Krieg.

      Im Meer der Diktaturen

      Israel ist eine Demokratie nach westlichem Muster in einem Meer von arabisch-islamischen Diktaturen. Trotzdem beruht das besondere Band zwischen dem Westen und Israel nur zum Teil auf gemeinsamen Merkmalen. Europäische Länder sind nicht wählerisch und unterhalten manchmal auch gute Beziehungen zu Diktaturen, wenn es etwas zu verdienen gibt; und es ist klar, dass auf Dauer die arabische Welt wichtiger für Europa ist als Israel: Öl, Erdgas und unerbittliche geopolitische und demografische Entwicklungen werden Israels Rolle in der Zukunft des Nahen Ostens zu einem unbedeutenden Phänomen reduzieren. Die besonderen europäischen Beziehungen zu Israel werden ja auch nicht von ideellen oder wirtschaftlichen Interessen getragen, sondern von der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg.

      Die jüdischen Pioniere, die ihre Siedlungen buchstäblich der Wüste und den Sümpfen abgerungen hatten, machten sich keine Illusionen über das alte Europa, das sie verlassen hatten. Sie waren davon überzeugt, dass der jahrhundertealten Geschichte der europäischen Judenverfolgung auch im kommenden 20. Jahrhundert neue Kapitel hinzugefügt werden würden, und ihr Misstrauen bewahrheitete sich nicht viel später. Doch zugleich blieben die Gründer Israels Europäer; mit europäischen Gewohnheiten, Moden, ideologischen Besessenheiten, Paradoxien. Sie wollten eine moderne Demokratie gründen, aber in ihr auch ihren religiös-ethnischen Hintergrund verankern, für den ihre Vorfahren ermordet worden waren und den sie trotz ihrer atheistischen Lebensführung schätzten.

      Ihre Ankunft führte sofort zu gewalttätigen Zusammenstößen. Es war klar, dass die Flucht der europäischen Juden in das britische Mandatsgebiet Palästina auf ernsthaften Widerstand der eingesessenen Bevölkerung stieß. Es war aber auch klar - und die Folgen des Zweiten Weltkriegs nahmen daran jeden Zweifel -, dass die Juden in Europa keine Zukunft hatten. Bis zum heutigen Tag ist ihr Misstrauen gegenüber Europa groß; genau genommen gegenüber der gesamten nichtjüdischen Welt. Nach der Schoah und vier Kriegen mit seinen diktatorischen arabischen Nachbarn vertrauen die Israelis nur mehr dem eigenen Instinkt und der eigenen Kraft. Sie begreifen, dass sie, dem Zufall sei Dank, durch die feinen Maschen des Netzes der Geschichte geschlüpft sind, und dieses Wunder des Zufalls hat eine spezifische Mentalität hervorgebracht, die für Illusionen über den Rest der Welt keinen Raum lässt: Die Bedrohung ist konstant, der Untergang lauert hinter jeder Ecke.

      Mit einer Hassliebe zu dem Kontinent, den sie verlassen hatten, kamen die Juden nach Palästina, und die eingesessenen Araber sahen mit scheelen Blicken zu, wie sie Land kauften, nach ihren eigenen Normen und Werten lebten, ohne lokale Traditionen zu respektieren, Materialismus und andere europäische Besonderheiten einführten und die Araber als zweitrangig behandelten. Ihre Anwesenheit war umso schwerer erträglich, als die islamische Tradition die Juden ihrerseits als zweitrangige Menschen betrachtet, als feige Verräter Mohammeds.

      Das europäische Schuldgefühl gegenüber den Juden artikulierte sich, als sich die internationale Gemeinschaft am 29. November 1947 über die Resolution 181 beugte, und wegen dieses Schuldgefühls ist der Umgang zwischen Israel und den westeuropäischen Ländern verkrampft geblieben. Die Israelis waren selten zurückhaltend im Ausspielen der A(ntisemitischen)-Karte, und das führte vor Jahren schon zu dem Vorwurf, dass sie ein bisschen zu heftig auf das europäische moralische Gewissen drückten, wenn Israel um wirtschaftliche oder militärische Unterstützung nachsuchte.

      Doch seit dem Libanonkrieg von 1982 hat sich das europäische Schuldgefühl abgenutzt. Die Rolle Scharons, der den Feldzug geleitet hatte, wird zurzeit von der belgischen Justiz untersucht, und die öffentliche Meinung neigt dazu, die Schuld für die Massaker in Sabra und Schatila zunehmend Israel zuzuweisen. Auch in diesem Fall ist das kollektive Gedächtnis des Publikums kurz. Der libanesische Bürgerkrieg war schon seit Jahren im Gang, bevor Israel eingriff. Sein Beginn lag in gewissem Sinn in Jordanien, wo König Hussein im September 1970 viele tausend Palästinenser abschlachten ließ, die seine Monarchie und den Staat bedrohten. Er vertrieb Arafat und seine Getreuen in den Libanon, wo die PLO und andere palästinensische Kampfgruppen in wenigen Jahren persönliche Kolonialgebiete aufbauten. Dadurch begannen sich in der labilen libanesischen Gesellschaft die Gewichte zu verschieben; ein Bürgerkrieg brach aus. In dieses Chaos zog die israelische Armee ein. Kein einziger israelischer Soldat hat an den Massakern von Sabra und Schatila teilgenommen, ebenso wenig gab es einen israelischen Befehl für diese Morde, aber weil der israelische Verteidigungsminister - Scharon - von den Absichten der christlichen (!) Milizen hätte wissen müssen (und vermutlich davon wusste), wird er nun von der öffentlichen Meinung für Sabra und Schatila persönlich verantwortlich gemacht. Nach dieser Logik sind auch Kok und Voorhoeve persönlich für Srebrenica mitverantwortlich.

      Von Sabra und Schatila hat sich Israel publizistisch nicht mehr erholt. Das Bild, das Europa vom jüdischen Staat hegte, basierend auf der seltsamen Wiedergeburt des schwachen, verfolgten, weisen und geläuterten Juden, der durch harte Arbeit die Wüste zum Blühen brachte, wurde ersetzt durch das Bild arroganter Militärs, die ein anderes Volk unterdrücken, um ihr eigenes Land bis zum Jordan hin auszuweiten. Das Massaker, das im selben Jahr im syrischen Hama stattfand und 20 000 Tote zur Folge hatte (die Toten von Sabra und Schatila werden auf weniger als 1000 geschätzt), zählt in der Weltmeinung nicht, weil sich dort Araber gegenseitig abschlachteten.

      Die palästinensische Verzweiflung

      Von Underdogs wurden die israelischen Juden zu Topdogs, und von Topdogs will die öffentliche Meinung Europas nichts wissen. In ihren Augen hat fast per definitionem die unterliegende Partei Recht, eine Haltung, die schon zu den jubelnden Reiseberichten über die Sowjetunion, das maoistische China oder, im Umkehrschluß, zur Herabsetzung der Vereinigten Staaten geführt hat. Islamistischen Extremisten gilt Israel als der Kleine Satan, der linken europäischen Intelligenzija als Amerika im Kleinen.

      In dieser Atmosphäre konnten sich europäische Schuldgefühle den Juden gegenüber verflüchtigen. In den vergangenen Wochen ist in den Medien oft geäußert wurden: Die Juden, die Europa die Schoah zur Last legen, sollten es besser wissen, aber sie begehen nun selbst Verbrechen, die hinter der Schoah nicht zurückstehen. Aber worin bestehen diese Verbrechen, die manche mit den Praktiken der Nazis vergleichen? Ein niederländischer Journalist beschrieb unlängst die Erniedrigungen, die er bei einer Straßensperre zu ertragen hatte. Er musste auf die Toilette, aber träge, gelangweilte und zugleich Todesangst empfindende israelische Lausbuben in Uniform ließen die Reisenden warten, bis sie an der Reihe waren, was viele Stunden dauerte. Das ist ärgerlich und frustrierend, aber rechtfertigt die Störung eines gesunden Stuhlgangs den Terrorismus?

      Die Menschen in Gaza und im Westjordanland seien verzweifelt, wird gesagt. Das sind sie auch. Ihre Verzweiflung entsteht, so wird seit Jahren geschrieben, aus zwei Quellen: Mangel an Freiheit und Mangel an ökonomischem Wohlstand. Gibt es Zahlen, die etwas über ihre sozioökonomischen Bedingungen berichten? Es gibt sie. Und diese Zahlen erzählen eine seltsame Geschichte. Bevor die heutige Intifada ausbrach, waren die sozioökonomischen Bedingungen eines Durchschnittspalästinensers in den besetzten Gebieten besser als die eines Durchschnittsbürgers in Ägypten oder Jordanien. 1998, als noch Hoffnung auf Frieden bestand, betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 1560 Dollar. In Ägypten waren es 1290, in Jordanien 1150 Dollar. Der Durchschnittspalästinenser war relativ frei - beschränkt durch israelische Militärzensur -, seine politische Meinung zu äußern und Parteien und Zusammenkünfte zu organisieren, Freiheiten, die in den arabischen Nachbarstaaten kaum oder nicht zu finden sind. Sozioökonomisch ging es dem Palästinenser unter israelischer Besatzung also besser als einem syrischen Bürger unter der Diktatur.

      Wer die Geschichte der Zahlen erforscht, gelangt zu verblüffenden Feststellungen: Vor den Osloer Verträgen 1993 betrug das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Westjordanland 3500 und in Gaza 2800 Dollar, ein Vielfaches des Bruttoinlandsprodukts in den umliegenden ölarmen arabischen Ländern. Nach der Rückkehr von Arafat im Mai 1994 und der Übergabe der Verwaltung an die palästinensischen Behörden ging das Bruttoinlandsprodukt stark zurück, durch Chaos und Korruption und die israelische Absperrung der Gebiete nach terroristischen Anschlägen. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Die Besetzung führte zu einer, nach arabischen Begriffen, ökonomischen Blüte, die, hätte sie in Ägypten stattgefunden, große weltweite Befriedigung hervorgerufen hätte.

      Eine weitere kaum bekannte Tatsache drängt sich auf: Die palästinensische Behörde Arafats hat die Kontrolle über 99 Prozent der palästinensischen Bevölkerung. Das territoriale Gebiet von Gaza und dem Westjordanland ist in drei Arten von Gebieten aufgeteilt, A, B und C genannt. In A, dem Gebiet, in dem alle größeren Städte des Westjordanlandes liegen, fallen sowohl die bürgerliche Verwaltung als auch die Aufgaben von Polizei und Sicherheit den palästinensischen Behörden zu. Auch in B ist die bürgerliche Verwaltung den palästinensischen Behörden vorbehalten, wird aber in Sicherheitsfragen mit Israel geteilt. In C, wo nur ein Prozent der Palästinenser lebt, haben die Israelis das Sagen. Sieht man die Gesamtfläche des Landes, ist die Verteilung allerdings ungleichgewichtig: A und B bilden zusammen 42 Prozent der Gesamtfläche von Gaza und dem Westjordanland und die C-Gebiete umfassen 58 Prozent der Fläche (diese hatte Barak hergeben wollen, einschließlich der Herrschaft über Ost-Jerusalem). Es gibt also ein starkes Ungleichgewicht zwischen der Herrschaft über den Boden und der Herrschaft über die Bevölkerung.

      Doch dies berührt die Selbstständigkeit der palästinensischen Selbstverwaltung nicht. Die Palästinenser verfügen über ein Parlament, über Ministerien, über Behörden, und nur eines wird ihnen von den Israelis vorenthalten: der unabhängige Staat mit eigener Armee. Aber de facto und de jure leben die meisten Palästinenser schon seit Jahren mit eigener Verwaltung, die reichlich Chancen bekam, mit dem Aufbau einer demokratischen Gesellschaft zu beginnen. Das hat die palästinensische Regierung unterlassen. Korruption und behördliches Unvermögen haben einen klassischen Banditenstaat mit einer Polizeimacht hervorgebracht, die Menschen kidnappt, um sie dann gegen Lösegeld freizulassen, mit standrechtlichen Erschießungen, mit gebilligtem Diebstahl und der Unterschlagung europäischer Fördergelder. Es ist einzig und allein den palästinensischen Behörden vorzuwerfen, dass es den Palästinensern im Moment schlechter geht als unter der israelischen Besatzung.

      Während des Sechstagekriegs im Jahr 1967 besetzte Israel Gaza, das Westjordanland und den Sinai. Die vollständige Ablehnung des israelischen Angebots "Land gegen Frieden" durch die arabischen Länder bei der Konferenz von Khartum am 1. September 1967 führte zu zwei katastrophalen Entwicklungen: der schleichenden De-facto-Annektion der Gebiete durch Israel, angeführt von nationalistischen Religiösen, die in dem überwältigenden Sieg die Hand Gottes sahen, und der immer unerbittlicheren Ablehnung der Existenz Israels durch die arabische Welt, die in ihrer Niederlage die Hand Satans sah.

      Vor 1967 lebten die Palästinenser frei von israelischer Unterdrückung in Gaza und dem Westjordanland, Gebieten, die von ihren arabischen Nachbarn beherrscht wurden. Diese Nachbarn taten alles, um ihren Gästen jede Form von Normalität vorzuenthalten. Während Israel Millionen jüdischer Flüchtlinge aufnahm, weigerten sich die Nachbarn, die Assimilierung palästinensischer Flüchtlinge zuzulassen. Das Ziel der Nachbarn war, die palästinensischen Flüchtlinge als Druckmittel für ihre eigenen lokalen oder regionalen Ambitionen zu benutzen.

      Die Besetzung des Westjordanlandes und Gazas durch Israel war keine harte Besetzung. Aber eine Besetzung blieb es. Es wurde eine Kontrolle über Menschen ausgeübt, die diese Kontrolle nicht gewählt hatten und in ihrem relativ großen wirtschaftlichen Wohlstand keinen Anlass sahen, die Besatzer zu akzeptieren. Aber die Einschränkungen ihrer Freiheit wichen nicht nennenswert von denen ihrer arabischen Brüder ab. Ihre "Verzweiflung" stammt aus einer anderen Quelle.

      Antisemitismus und Schuldgefühl

      Es lässt sich nicht leugnen: Nach terroristischen Anschlägen auf Israel werden Palästinenser kollektiv mit Straßensperren und der Zerstörung von Gebäuden bestraft (wobei, das kann ebenso wenig geleugnet werden, Unschuldige den Tod finden). Aber wenn ein Gebäude zerstört wird, werden die Palästinenser im Voraus gewarnt. Und die Palästinenser vertrauen darauf. Sie wissen, dass die Israelis nie mit gleicher Münze zurückzahlen und niemals gut besuchte Restaurants, Cafés oder Hotels in Hebron oder Ramallah in die Luft jagen würden, sondern dass sie als westliche Demokratie immer peinlich genau die Verantwortlichen für die Anschläge herausfinden müssen und dass sie bei einem Irrtum unerbittlich durch die eigene und die westliche Presse gestraft werden. Die Straßensperren sind einer kultivierten Nation unwürdig und die Vergeltungsaktionen nicht immer verhältnismäßig - trotzdem sind es unbedeutende Maßnahmen, verglichen mit der Art, wie sich Araber gegenseitig oder die arabischen Obrigkeiten ihre Untertanen behandeln.

      Die palästinensische Propaganda und die westeuropäischen Medien wollen es so darstellen, als mache sich Israel eines Genozids schuldig. Täglich werden Berichte über Massenexekutionen verbreitet. Bequemlichkeit, mangelnde Kenntnis und die Political Correctness der Stunde geben den Journalisten offenbar das Gefühl, sie sollten nicht übermäßig differenzieren und die Bilder grausamer Panzer, die unschuldige Bürger terrorisieren, für sich selbst sprechen lassen. Aber Bilder sprechen selten für sich selbst. Eine Reportage der ARD hat unlängst ernsthafte Zweifel über den Tod jenes palästinensischen Jungen geäußert, der am 6. Oktober 2000 durch gezielte israelische Schüsse in den Armen seines Vaters starb. Er wurde noch am selben Tag zum Poster-Boy des Aufstands. Die deutsche Reportage nannte nun Indizien, nach denen der Junge möglicherweise nicht durch israelische, sondern durch palästinensische Kugeln getötet worden sei. Aber scheinbar genierte sich die niederländische Presse des Zweifels - es kam zu keiner diesbezüglichen Meldung.

      Die renommierte niederländische Zeitung De Volkskrant vom Samstag, dem 6. April, gibt ein Beispiel undifferenzierter Meinungsmache. Die Zeitung druckte vier Fotos unter dem Titel ab: "Ein Palästinenser wird in Ramallah bei einem Feuergefecht von einem israelischen Heckenschützen erschossen." Foto 1 zeigt, dass der Mann, der später getötet wurde, selbst aus einer automatischen Waffe feuert, Foto 2 zeigt, dass er getroffen wird, Foto 3, dass er zu Boden fällt, und Foto 4, dass sich seine Kameraden über seine Leiche beugen. Im Text wird neutral gemeldet, dass es "um einen Palästinenser" geht, obwohl deutlich zu sehen ist, dass es sich um ein bewaffnetes Mitglied der palästinensischen Miliz handelt. Der Israeli aber wird nicht "ein Israeli", sondern ein "israelischer Heckenschütze" genannt, also ein feiger Mörder, der sich verborgen hält und heimlich seine Opfer tötet. Der Text bietet zu den Fotos eine Interpretation, die steuert, selektiert und täuscht.

      In der europäischen Berichterstattung über Arafats Herrschaft und die arabische Welt klafft eine bemerkenswerte Lücke: deren unaufhörliche antisemitische Propaganda. Judenhass ist ein akzeptierter, alltäglicher Bestandteil der arabischen Medien (die übrigens von den Obrigkeiten vollständig kontrolliert werden). Neulich publizierte eine saudische Staatszeitung in einer zweiteiligen Geschichte den alten antisemitischen Mythos vom Gebrauch nichtjüdischen Menschenbluts, das sich die Juden durch Mord verschafften und zur Herstellung bestimmter Gerichte verwendeten. Über diesen Artikel erregte sich die amerikanische Presse, sodass die Saudis eine vorsichtige Entschuldigung abdruckten. Eine Mehrheit der Araber glaubt, dass Juden die Twin Towers angegriffen hätten. Momentan werden Juden in der arabischen Presse sogar bezichtigt, die Anschläge in Netanja, Tel Aviv und Jerusalem selbst begangen zu haben, um eine Besetzung des Westjordanlandes zu rechtfertigen. Die arabischen Medien, allen voran al-Dschasira , beschreiben die Israelis als Kinder- und Frauenmörder, als Plünderer und Diener eines kosmischen Bösen, das den Islam vernichten will.

      Aber die westeuropäischen Medien, die diese Tendenzen mit Bestürzung beobachten sollten, schweigen darüber. Innerhalb von zwei Tagen nach dem israelischen Einmarsch in Ramallah war in den europäischen Medien keine Rede mehr von der Vorgeschichte. Die Erinnerung an den Anschlag von Netanja und dessen fatale Folgen waren verschwunden. Es gab nur noch Gerüchte über das grausame militärische Auftreten der Israelis. Gewiss, seit 1967 haben die Palästinenser in den besetzten Gebieten unter den Israelis gelebt. Aber jeder Vergleich mit der Schoah ist eine gefährliche Umkehrung aller Werte. Ich sage: Wer das Schicksal meiner Großeltern oder Onkel und Tanten mit dem Schicksal der Palästinenser unter den Juden gleichstellt, ist ein Antisemit.

      Die arabische Scham

      Verzweiflung, entstanden aus Erniedrigung, Armut, fehlender Freiheit und Selbstbestimmung, wird in anderen arabischen Staaten ebenso stark empfunden wie in den besetzten Gebieten. Trotzdem kommen dort Selbstmordanschläge selten oder nie vor. Warum schickt ein Palästinenser sein Kind los, um sich selbst und andere zu töten, und ein Ägypter nicht? Der große Unterschied liegt in der Frage, was die Unterdrückten als Unterdrückung und wen sie als Unterdrücker erleben. Freiheit und Wohlstand der Ägypter werden bestimmt - vor allem: begrenzt - durch eine dezidiert islamische Elite von Militärs und Industriellen. Für einen Palästinenser besteht diese Elite aus Juden. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug 1998 in Israel 16 180 Dollar und lag damit sogar höher als in Spanien. Reichtum, der den Palästinensern, wie sie meinen, abgenommen worden war. Wenn die Juden ihr Land nicht mit unrechtmäßigen Mitteln eingenommen hätten, wären die Palästinenser, wie sie meinen sie, heute ebenso wohlhabend. In der täglichen Konfrontation mit dem Reichtum und der Macht der Juden liegt der Schlüssel zum Verständnis der palästinensischen "Verzweiflung". Das gewalttätige palästinensische Verhalten ist nicht durch ein Bedürfnis nach Freiheit zu erklären - die Freiheiten des durchschnittlichen Syrers bilden nur einen Bruchteil der Freiheit eines Palästinensers unter israelischer Besatzung in den achtziger Jahren - oder mit dem Kampf gegen Hunger - denn in den achtziger Jahren, unter israelischer Besatzung, hat die palästinensische Wirtschaft eine Blüte erlebt -, sondern durch etwas, das mit der Kultur, der Religion und den arabischen Verhältnissen zu tun hat: mit Scham. Scham, verursacht von einem Gefühl der Erniedrigung durch ein, notabene, in islamischen Augen zweitrangiges Volk, die Juden.

      Ist damit die Frage nach den Ursachen der Gewalttätigkeiten befriedigend beantwortet? Nein. Es gibt noch mehr. Unlängst erklärte Ismail Haniya, ein Hamas-Führer, gegenüber der Washington Post, sie hätten die Schwachstelle der Israelis gefunden: "Die Juden lieben das Leben mehr als andere Menschen, und darum wollen sie nicht sterben(!)." Um es deutlich zu sagen: Hamas strebt nach Vernichtung Israels, nicht nach einem Zusammenleben eines jüdischen und eines palästinensischen Staates oder nach einem demokratischen Palästina. Hamas strebt nach der Einführung der Scharia, der mittelalterlichen islamischen Gesetzgebung. Seit Israels Rückzug aus dem Libanon im Mai 2000 - einem Moment, der in der arabischen Welt als Niederlage der Juden gefeiert wurde - ist der Traum, Israel mit Gewalt in die Knie zu zwingen, immer stärker geworden. Juden haben keine Antwort auf den Tod. Spreng sie in die Luft, und sie bekommen Angst! Bei den Muslimen ist das anders. Der Tod im Kampf für Allah ist ein heiliger Tod.

      Palästinensischer Machtkampf

      Fouad Ajami, ein im Libanon geborener Beobachter der arabischen Welt, hat im Wall Street Journal vom 29. März versucht, die Kultur des Märtyrertums zu ergründen: "Er ,der Selbstmörder, der das Park Hotel in die Luft jagte, ist Teil der ihn umgebenden Kultur - der Freude, mit der diese brutalen Terrorakte begrüßt werden, des Kults, der rund um die Märtyrer und ihre Familien entsteht." Ajami zitiert Farouk Kaddoumi, ein Mitglied der palästinenischen Delegation bei der Konferenz der Arabischen Liga in Beirut. Kaddoumi erklärte dort: "Das Rückkehrrecht der Flüchtlinge nach Haifa und Jaffa ist wichtiger als ein eigener Staat." Ajami spricht von der "großen palästinensischen und arabischen Weigerung, das Land ,Israel` bestehen zu lassen, um ihm einen Platz unter den Nationen zu gönnen." Auch der Friedensvorschlag des Kronprinzen Abdallah von Saudi-Arabien beruht auf dieser Weigerung, verpackt in den Vorschlag, die palästinensischen Flüchtlinge zwischen einer Rückkehr in das heutige Israel und einer finanziellen Entschädigung wählen zu lassen (was werden sie wohl wählen?).

      Es steht nicht fest, wie viele Flüchtlinge es gibt, Schätzungen bewegen sich zwischen drei und vier Millionen Menschen. Sie bilden die einzige Personengruppe, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs im Flüchtlingsstatus verharrt. Warum? Die arabischen Nachbarn und die internationale Gemeinschaft haben sich konsequent geweigert, die Palästinenser als Bürger aufzunehmen. Ihr Hass wird seit 1948 am Leben erhalten. Ihre Rückkehr nach Israel liefe auf einen Bürgerkrieg hinaus, auf das Ende des jüdischen Staates in seiner jetzigen Existenz.

      Die "große palästinensische und arabische Weigerung", Israel als jüdischen Staat zu akzeptieren, bleibt die Grundlage des Konflikts. Doch ihm liegt als tieferes Problem die katastrophale kulturelle und ökonomische Stagnation der arabisch-islamischen Welt zugrunde. Die gegenwärtige zweite Intifada hat wenig mit Scharons Besuch auf dem Tempelberg zu tun. Es war eine zielgerichtete Provokation Scharons, um die internen palästinensischen Spannungen zu verschärfen, aber damit hat die Intifada nicht begonnen. Die wirklichen Ursachen der zweiten Intifada sind in den europäischen Medien kaum oder gar nicht behandelt worden, aus Angst, Arafats Heldentum damit zu beschädigen. Die zweite Intifada lässt sich nicht verstehen, wenn die innerpalästinensischen Konflikte nicht beschrieben werden.

      In Gaza und im Westjordanland bestehen zurzeit, grob gesagt, drei Machtblöcke: Arafat mit seinen aus Tunis mitgekommenen Getreuen, die eine korrupte und unfähige wirtschaftliche und militärische Elite gebildet haben, zweitens die Jüngeren, Nationalisten, die in der ersten Intifada erfolgreich gekämpft haben, und drittens die Islamisten, die unversöhnlichen, fanatisch Gläubigen der Hamas und des islamischen Dschihad. Gleich nach Arafats Rückkehr kam es zu Spannungen zwischen diesen Gruppen. Anschläge von Islamisten beendeten nacheinander die Regierungen von Peres und Barak und brachten die kompromisslosen Politiker des Likud, die von den Siedlern unter Druck gesetzt werden, in die Regierung. Es waren Aktionen, die Arafat und Israel beweisen sollten, dass sie durchaus in der Lage waren, die Osloer Familienfeier zu stören; und dass sie sich nie mit Kompromissen bezüglich des Landes und des "Rechts auf Rückkehr" abfinden würden.

      Arafat hat versucht, die Islamisten und die Jüngeren zu isolieren, aber deren Machtbasis war zu groß: Arafat hat in absoluten Zahlen bei den Wahlen von 1996 nicht mehr als die Hälfte aller Stimmen bekommen. Die Hälfte der Bevölkerung von Gaza und vom Westjordanland zog den Weg der Gewalt vor. Für einen großen Teil der Palästinenser hatte Arafat schnell seinen Kredit verspielt: Die Korruption und der Machtmissbrauch waren so empörend, dass Islamisten begannen, Anschläge auf die schlimmsten Profiteure und Kriminellen auszuüben. Die Spannungen und der Machtkampf in den besetzten Gebieten wurden so groß, dass Arafat nicht mehr in der Lage war, in Camp David über Baraks Vorschläge ernsthaft zu verhandeln. Die Jüngeren und die Islamisten standen bereit, ihn bei seiner Rückkehr vom Thron zu stoßen. Die zweite Intifada war ihr Aufstand, mit dem sie der palästinensischen Bevölkerung und Arafat zeigen wollten, dass auch sie die Israelis vertreiben konnten, genau wie die Hisbollah im Südlibanon. Was wollen die Jüngeren, was sich von Arafats katastrophalem Regime unterscheidet?

      Der palästinensische Politologe Khalil Shikaki schrieb in der Januarausgabe von Foreign Affairs über die Jüngeren: "Sie wollen Transparenz, Verantwortungsbewusstsein, eine Kampagne gegen Korruption und eine direktere Konfrontation mit Israel. Sie haben auch zur Gründung einer Regierung der nationalen Einheit aufgerufen, der nicht nur Vertreter aus ihren eigenen Reihen angehören sollen, sondern auch Mitglieder der Islamisten und anderer oppositioneller Gruppierungen. ... Die junge Garde ist vehement gegen jede Form von Waffenstillstand, der den Untergang der nationalistischen oder islamistischen militanten Palästinenser bedeuten würde."

      Der Kampf in den Cafés

      Sie haben Arafat die Pistole auf die Brust gesetzt, und seit Ausbruch der jetzigen Intifada hat er ihr Spiel mitspielen und seine eigenen Sicherheitsorgane bei Terroranschlägen in Israel einsetzen müssen. Vor der internationalen Presse verurteilte er die Anschläge. Hinter den Kulissen war er gezwungen, die Jüngeren und die Islamisten zu unterstützen. Tatsächlich wird der palästinensische Machtkampf in den Cafés und Restaurants von Israel ausgefochten. Shikaki zeigt drei Möglichkeiten auf, wie dieser Kampf ausgehen könnte. "Wenn der israelisch-palästinensische Konflikt in der Sackgasse stecken bleibt, werden die Islamisten die Gewinner sein. Wenn Israel sich für einen bedeutenden einseitigen Rückzug oder für eine Abschottung entscheidet, wird hingegen die junge Garde profitieren. Und wenn die israelischen und palästinensischen Führer zu einem gemeinsamen Abkommen finden, gleich ob vorläufig oder von Dauer, dann wird die alte Garde noch einen Aufschub erhalten."

      Israels Auftreten kommt Arafat wie gerufen. Die Machtzentren der Islamisten und der Jüngeren werden vernichtet, während Arafats Prestige zunimmt und seine Fatah-Organisation vermutlich schneller als die beiden anderen nach einem israelischen Rückzug bereitstehen wird. Nicht ohne Grund hat Arafat nichts unterlassen, um Scharon zu provozieren; nur mit Hilfe seines Todfeinds kann Arafat seine eigene Basis wieder in den Griff bekommen.

      Michael Kelly, Journalist der Washington Post, erinnerte neulich an Arafats historische Rückkehr am 1. Juli 1994: "Arafats Ankunft in Gaza war eine interessante Lektion: eine absichtlich unbekümmerte Zurschaustellung brutaler Macht. Er kam aus dem Sinai, in einer langen Karawane von Autos der Marken Chevrolet, Mercedes und BMW, 70 oder 80 Autos voller bewaffneter Männer. Die Karawane schoss durch die voll besetzten Straßen, mit den korpulenten, in Lederjacken steckenden, Sonnenbrillen tragenden Bodyguards, die während der ganzen Zeit schrien und ihre Kalaschnikows abfeuerten, um das geliebte Volk auseinander zu jagen, um Platz zu machen für den geliebten Führer."

      Über Arafats Verwaltung schreibt Kelly, ein übrigens heftiger Gegner Scharons: "Es gab nie die Absicht, eine Demokratie, ,The Rule of Law`, eine freie Presse, ein funktionierendes Steuersystem, ein Rechtssystem oder Gesundheitswesen einzuführen. Eine wirkliche Regierung hat es nie gegeben. Niemand hat sich je um den Aufbau der Wirtschaft, um die Schaffung von Arbeitsplätzen oder auch nur um einen Müllabfuhrdienst oder den Unterhalt von Straßen gekümmert. Es gab nur Sicherheitsorgane - viele, viele - und Villen am Meer von Arafats Kumpanen und Millionen Dollar ausländischer Hilfe, die immer wieder verschwunden zu sein schienen, und Gefängnisse und Propaganda. Und in der Mitte von allem: ,Präsident` Arafat, in einem Zimmer sitzend - umringt von wartenden Schmeichlern und Krawattenträgern und respektvollen Damen und Herren von der Presse."

      Um meine eigene Position deutlich zu machen: Ich finde, dass die jüdischen Siedlungen heute aufgelöst werden müssen, dass heute Nacht noch ein hoher Sicherheitszaun um Israel errichtet werden soll, der anschließend von schwer bewaffneten Nato-Einheiten bewacht wird (mit vielen Tausenden deutscher Mannschaften, um der historischen Gerechtigkeit willen), und dass die Palästinenser das Recht haben, morgen ihre eigene arabische Diktatur zu gründen. Doch für diesen Staat müssen sie einen Preis bezahlen: Nachdem sie seit 1948 in ihren Flüchtlingslagern von ihren arabischen Brüdern, unterstützt von ganzen Ressorts der Vereinten Nationen, geknebelt, belogen und betrogen wurden, ist die Aufgabe des "Rückkehrrechts" in das jüdische Land, so wie es bis zu den Grenzen von 1967 bestanden hat, eine absolute Bedingung.

      Israel hat viele Fehler gemacht. Die Siedlungspolitik (ein jede Vernunft übersteigender Traum der National-Religiösen, eine Form jüdischen Fanatismus, der nach 1967 entstanden ist), die unwürdige Behandlung von Palästinensern an Grenzposten, bei Straßensperren und bei ihrer Arbeit in Israel, die Mordanschläge auf Terroristen. Aber all das bietet keine Erklärung für den Selbstmordterrorismus, von einer Rechtfertigung ganz zu schweigen. Mehr als durch israelische Fehler wurden die Jahre nach Oslo durch die innerpalästinensische Dynamik unter der katastrophalen Herrschaft des Räuberhauptmanns Arafat und dem Einfluss des islamischen Fundamentalismus vergiftet.

      In den Gefechten zwischen der israelischen Armee und der palästinensischen Miliz, die sich dafür entschied, die Konfrontation zu beginnen und die Terroristen und ihre Organisationen und Netzwerke zu beschützen, sind in den vergangenen Tagen viele Unschuldige gestorben. Nicht weil Israel ihren Tod gewollt hatte, sondern weil die palästinensischen Milizangehörigen vorsätzlich Unterschlupf in der eigenen Bevölkerung suchten. Das taten sie in der Erwartung, dass Israel seine Feuerkraft zügeln würde (was Israel tatsächlich versuchte) und dass die unvermeidlichen Zwischenfälle von den internationalen Medien aufgegriffen würden.


      Ich klage an

      Ich klage die europäischen Medien der Inkompetenz an, der Bequemlichkeit und der Parteilichkeit in einem Befreiungskampf, der kein Befreiungskampf ist, sondern ein Aufstand gegen eine demokratische Gesellschaft, für die Israel von der arabischen Welt sowohl beneidet als auch gehasst wird.

      Ich klage die europäische Politik an, in Feigheit über die irakische Problematik hinwegzuschauen und die große arabisch-islamische Lüge zu akzeptieren, die erklärt, die israelischen Juden seien verantwortlich für das Elend im Nahen Osten.

      Ich klage die europäische Politik an, mit der Androhung eines Wirtschaftsboykotts oder des Rückzugs ihrer Botschafter das korrupte, unrechtmäßige Regime Arafats zu unterstützen und damit den Kreislauf der Gewalt in Gang zu halten.


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