Xoma/Genentech: Xanelim-Bauchlandung - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 08.04.02 14:02:19 von
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Derartige Ereignisse gehören auf den Beipackzettel für Risiken und Nebenwirkungen eines jeden Investments im Biotech-Bereich: Ein Rückschlag in der Entwicklung eines neuartigen Medikamentes zur Behandlung von Psoriasis, gemeinhin als „Schuppenflechte“ bekannt, hat den Kurs der Biotech-Gesellschaft Xoma über die Klippe gestoßen. Mehr als 40 Prozent Verlust stehen unter dem Strich. Auch der weitaus größere Partner bei diesem Projekt, Genentech hat knapp 9 Prozent verloren.
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Der Medikamenten-Kandidat Xanelim macht auf dem Weg zur Zulassung weiter Schwierigkeiten: Schon im Herbst vergangenen Jahres ist der Zulassungsprozess ins Stocken geraten. Die US-Zulassungsbehörde FDA hat zusätzliche Studien über die Produktion des Mittels verlangt. Während der Mehrzahl der klinischen Tests ist der Wirkstoff in einer Fabrikationsanlage von Xoma hergestellt worden. Während der abschließenden dritten Phase haben die Partner die Produktion auf eine Anlage von Genentech umgestellt. Die FDA hat von den Gesellschaften den Nachweis darüber verlangt, dass beide Anlagen kompatibel sind. Jetzt verlautete, dass die Testresultate einen Unterschied aufweisen.
Als Folge des Missstandes ist eine Verschiebung des Markteintritts von Xanelim bis zum Jahr 2004 abzusehen. Die Folgen sind für die beiden am Projekt beteiligten Unternehmen unterschiedlich. Das halbe Dutzend Medikamente, das Genentech im kommenden Jahr auf den Markt bringen wollte, hat sich mittlerweile auf vier Kandidaten reduziert. Das ist für den berteits profitablen Konzern zumindest kein existenzielles Problem. Genentech ist allerdings recht hoch bewertet: Auch nach dem Kursrutsch ist die Aktie mit dem 54fachen des für 2002 erwarteten Gewinns bewertet.
Bitterer ist die Situation für Xoma. Das kleine Unternehmen könnte in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Das Liquiditätspolster reicht nach Angaben der Gesellschaft, um die geplanten Projekte bis Mitte 2004 zu finanzieren. Wäre die bisherige Planung eingehalten worden, nach der Xanelim im kommenden Jahr auf den Markt kommen sollte, wäre das wohl kein Problem gewesen. Jetzt aber ist der Spielraum knapp geworden. Wie bereits im November vorausgesagt, hat sich eine Verzögerung als kleine Katastrophe ausgewirkt.
Des Einen Leid, des anderen Freud: Wettbewerber Biogen hat nun mit seinem Medikamenten-Kandidat Amevive die Pole-Position im Rennen um möglichst große Anteile des lukrativen Marktes inne. Die Zulassung durch die US-Behörden wird noch für das laufende Jahr erwartet. Durch den erneuten Rücksetzer für Konkurrent Xanelim hat das Unternehmen mehr Zeit für die eigene Positionierung. Im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte es noch danach ausgesehen, dass Xanelim dem Biogen-Produkt den Rang ablaufen könnte.
Autor: Alexander Apel (© wallstreet:online AG),13:44 08.04.2002
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