ANALYSE – Splendid: Ein bisschen mehr Wertberichtigung sollte es sein - 500 Beiträge pro Seite

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Splendid Medien hat es dem ebenfalls am Neuen Markt notierten Unternehmen Highlight Communications nachgemacht. Die Kölner haben Risiken aus der Insolvenz der KirchMedia noch in den Jahresabschluss 2001 gepackt.

Auf die Forderungen an die KirchMedia, die bis zum 22. April noch nicht bezahlt wurden, hat Splendid 20 Prozent wertberichtigt. Das entspricht einer rund einer Mio. Euro der 5,4 Mio. Euro Gesamtforderung. Darüber hinaus hat Splendid latente Steuern, die auf steuerliche Verluste des vergangenen Jahres gebildet wurden, von 11,6 Mio. Euro auf 6,8 Mio. Euro. Diese Rückführung hängt mit der gesenkten Körperschaftssteuer zusammen.

Da diese Vorsichtsmaßnahmen ergebniswirksam sind, verändern sich die Kennzahlen, die das Unternehmen Ende März veröffentlicht hat. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verändert sich durch die Wertberichtigung auf die KirchMedia-Forderungen um eine Mio. Euro auf 51,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt demnach bei minus 12,1 Mio. Euro. Der Konzernfehlbetrag weitet sich durch die Rückführung der latenten Steuern und die KirchMedia-Wertberichtigung folglich um 5,8 Mio. Euro aus und liegt bei nunmehr minus 8,7 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von minus 0,98 Euro. Das Eigenkapital verringert sich im Vergleich zu den bislang bekannten Zahlen damit um 5,8 Mio. Euro auf 71,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote sinkt demnach auf 75,7 Prozent.

Umsatz und Cashflow blieben von den Maßnahmen natürlich unberührt. Die Erlöse liegen demnach im Jahr 2001 bei 69,4 Mio. Euro. Der Kapitalfluss aus dem operativen Geschäft liegt bei 26,3 Mio. Euro.

Die Wertberichtigung noch im Jahresabschluss 2001 ist ohne Frage der richtige Weg. Allerdings wäre es beruhigender gewesen, wenn Splendid die Forderungen an die KirchMedia noch ein wenig radikaler wertberichtigt hätte. Highlight hatte beispielsweise am 10. April seine kompletten Forderungen an die KirchMedia in Höhe von 30,9 Mio. Euro abgeschrieben. Splendid betont zwar, dass man „auf Grund von Gesprächen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter und dem Management der KirchMedia“ davon ausgehe, dass „mit den Wertberichtigungen eine hinreichende Risikovorsorge“ getroffen ist. Vor bösen Überraschungen schützt das aber noch nicht. Von daher hätte es ruhig ein bisschen mehr sein können, um auch die letzten Risiken – und seien sie auch noch so klein – auszuschließen.

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Autor: Robert Sopella (© wallstreet:online AG),10:55 23.04.2002

[DonaldD456]

"bisschen mehr" - das finde ich allerdings auch. ansonsten ist das aber eine positive meldung. findet ihr nicht?