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    Worldcom & der Abstieg! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.04.02 20:00:26 von
    neuester Beitrag 30.04.02 21:31:25 von
    Beiträge: 2
    ID: 582.370
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      schrieb am 30.04.02 20:00:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nach der geplatzten Fusion mit Konkurrent
      Sprint im Jahr 2000 hat sich das Blatt für
      WorldCom gewendet. Erstmals seit Anfang
      der 90er Jahre konnte der Telekomkonzern
      das schleppende Wachstum nicht mehr
      durch milliardenschwere Übernahmen
      verschleiern.

      Im gerade abgelaufenen ersten Quartal
      musste WorldCom schwere Einbußen
      verkraften. Auf Jahresbasis brach der
      Nettogewinn um 78 Prozent auf 130
      Millionen Dollar ein. Die Umsätze fielen um
      acht Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar.

      Sorgenkind bleibt die ausgegliederte Long-Distance-Sparte MCI. Der
      anhaltende Preisdruck im Markt für Ferngespräche belastete das Ergebnis.
      Unter dem Strich erwirtschaftete MCI im ersten Quartal einen Verlust in Höhe
      von 54 Millionen Dollar. Die Umsätze brachen um 16 Prozent auf 3,0
      Milliarden Dollar ein.

      Aber auch das in der WorldCom Group gebündelte Kerngeschäft Daten- und
      Internetdienste macht Sorgen. Der Gewinn der Sparte purzelte um 64
      Prozent auf 184 Millionen Dollar oder sechs Cents je Aktie. Noch im Jahr
      zuvor verdiente der Geschäftsbereich 18 Cents je Anteilschein.

      Zu schaffen macht WorldCom außerdem der fast 30 Milliarden Dollar schwere
      Schuldenberg. Alleine an Zinsen muss der Konzern jährlich rund eine Milliarde
      Dollar aufbringen. Damit dürfte es wohl nur noch eine Frage von Monaten
      sein, bis namhafte Rating-Agenturen die Bonität des immerhin zehntgrößten
      US-Schuldners am Bondmarkt auf Junk-Status kürzen.

      Firmenchef Bernie Ebbers geht es kaum besser. Der Top-Manager hat auch
      seine persönlichen Ausgaben nicht im Griff. Bis dato schuldet er WorldCom
      rund 167 Millionen Dollar. Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt bereits, wie
      Ebbers binnen weniger Wochen seine privaten Kredite um mehr als die Hälfte
      zurückzahlen konnte.

      Um zumindest seinen Konzern wieder aus dem Schuldensumpf zu ziehen,
      kürzt Ebbers jetzt die Technologieausgaben drastisch. Im laufenden Jahr will
      WorldCom das Volumen auf 4,9 Milliarden Dollar zurückfahren.

      Damit liegt das Investitionsbudget aber rund 25 Prozent unter dem
      Branchendurchschnitt. Ob Netzwerk-Upgrades damit in vernünftigem Umfang
      möglich sind, ist fraglich.

      Die WorldCom-Aktie hat seit ihrem Allzeithoch rund 95 Prozent an Wert
      verloren. Mit gerade einmal 1,6 Milliarden Dollar in bar ist das Überleben des
      Telekomriesen gefährdet.

      Glaubt man Gerüchten, könnte CEO Ebbers einen für Aktionäre
      folgenschweren Fehler begehen. Offenbar plant das WorldCom-Management
      die im letzten Jahr ausgegliederte MCI-Sparte zurückzukaufen. Immerhin
      generiert das deutlich kleinere Geschäftsfeld einen höheren positiven
      Cashflow als die Muttergesellschaft.

      Obwohl die WorldCom-Aktie optisch günstig erscheint, ist das Papier mangels
      Zukunftsaussichten maßlos überbewertet. Selbst eine Übernahme oder
      Zerschlagung des Konzerns ist nicht möglich. Das Management hat für diesen
      Fall vorsorglich einen Poison-Pill-Plan gebastelt, der Fusionen praktisch
      unmöglich macht.

      Fazit: WorldCom ist ein Verkaufskandidat. Das Rückschlagspotenzial liegt bei
      35 Prozent. Erst wenn Ebbers und seine unfähige Führungsriege den Hut
      nehmen können erste Positionen aufgebaut werden
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 21:31:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und Nu? Ebbers hat seinen Hut nehmen müssen. :cool:


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