Lächerliche Print Artikel zu Counterstrike und Co. - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 07.05.02 12:26:47 von
neuester Beitrag 09.06.02 19:57:29 von
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ID: 584.279
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Aja
.....
Der Schütze läuft durch Gänge und schießt auf eklige Tiere oder eben Terroristen. Man nennt die Gattung Ego-Shooter: Ich-Findung mit Hilfe von Gewaltfantasien im virtuellen Raum. Der Spieler wird durch immer bessere Waffen belohnt, und oben auf der Skala steht die Pumpgun.
Diese Waffe bedient die Fantasien von pubertierenden Jugendlichen besonders, das Nachladen imitiert die Masturbationshandlung. Das klackende Geräusch der Waffe, die offene, Furchtlosigkeit signalisierende Haltung vor dem Bauch ist im Kino tradiert worden; ebenso die erschreckende Wirkung der Schrotgeschosse. Linda Hamilton schafft es in "Terminator 2", die Pumpgun mit einer Hand nachzuladen und den feindlichen Cyborg durch Schüsse zurück zu treiben. Als die Schüler....
http://www.welt.de/daten/2002/04/29/0429kfi329180.htx
.....
Der Schütze läuft durch Gänge und schießt auf eklige Tiere oder eben Terroristen. Man nennt die Gattung Ego-Shooter: Ich-Findung mit Hilfe von Gewaltfantasien im virtuellen Raum. Der Spieler wird durch immer bessere Waffen belohnt, und oben auf der Skala steht die Pumpgun.
Diese Waffe bedient die Fantasien von pubertierenden Jugendlichen besonders, das Nachladen imitiert die Masturbationshandlung. Das klackende Geräusch der Waffe, die offene, Furchtlosigkeit signalisierende Haltung vor dem Bauch ist im Kino tradiert worden; ebenso die erschreckende Wirkung der Schrotgeschosse. Linda Hamilton schafft es in "Terminator 2", die Pumpgun mit einer Hand nachzuladen und den feindlichen Cyborg durch Schüsse zurück zu treiben. Als die Schüler....
http://www.welt.de/daten/2002/04/29/0429kfi329180.htx
Ich lese die Welt sehr gerne, das Aufschlagen der Zeitung erinnert mich immer an eine bereitwilig gespreizte Muschi.
Deutschland und seine Schwachköpfe (1):
Spielbeschreibung:
Risiko ist ein Strategiespiel um die Befreiung besetzter Länder, das schon für einige Diskussionen gesorgt hat.
Jugendämter (!) hatten vor einigen Jahren einen Antrag bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (!)gestellt, dieses Spiel "auf den Index zu setzen". Das Brettspiel Risiko sei ein fragwürdiges Kriegsspiel, das Jugendliche sozial-ethisch verwirren könne (!). Auf den Index kam das Spiel letztendlich nicht, aber einige "kriegerische" Begriffe mußten ersetzt werden.
So wurde für "erobern" bzw. "angreifen" der Begriff "befreien" eingesetzt usw. Ungeachtet dieser kontroversen Sichtweisen ist Risiko ein gutes, spannendes Spiel, das seine Mitspieler über mehrere Stunden bestens unterhalten kann.
Ich liebe diese Bürokraten und grünen Psychopenner ...
Spielbeschreibung:
Risiko ist ein Strategiespiel um die Befreiung besetzter Länder, das schon für einige Diskussionen gesorgt hat.
Jugendämter (!) hatten vor einigen Jahren einen Antrag bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (!)gestellt, dieses Spiel "auf den Index zu setzen". Das Brettspiel Risiko sei ein fragwürdiges Kriegsspiel, das Jugendliche sozial-ethisch verwirren könne (!). Auf den Index kam das Spiel letztendlich nicht, aber einige "kriegerische" Begriffe mußten ersetzt werden.
So wurde für "erobern" bzw. "angreifen" der Begriff "befreien" eingesetzt usw. Ungeachtet dieser kontroversen Sichtweisen ist Risiko ein gutes, spannendes Spiel, das seine Mitspieler über mehrere Stunden bestens unterhalten kann.
Ich liebe diese Bürokraten und grünen Psychopenner ...
#3
Die Beschreibung würde auch auf das Spiel "Schach" zutreffen.
Eigentlich ein Skandal, dass Alice Schwarzer noch nichts da-
gegen unternommen hat, dass man die Königin "schlagen"
kann.
Hubert Hunold
Die Beschreibung würde auch auf das Spiel "Schach" zutreffen.
Eigentlich ein Skandal, dass Alice Schwarzer noch nichts da-
gegen unternommen hat, dass man die Königin "schlagen"
kann.
Hubert Hunold
...ja, und zwar mit dem Springer. Aber erst nach dem Bauern-Opfer...
fondast
fondast
Hört hört:
"...Zum Durchbruch verhalf der Schwiegersohn Mohammeds dem Schach im Jahre 632: Er sagte: "Es ist nichts Unrechtes am Schach. Es hat mit Krieg zu tun." Ein Ausspruch der die Entstehungslegenden konterkariert aber vor dem Hintergrund der damaligen kriegerischen Unternehmungen zur Befreiung der "Ungläubigen" verständlicher wird. ..."
"...Die Einordnung des Schachs seitens der Kirche fiel zwiespältig aus. Die Belege reichen von schachspielenden Bischöfen bis zum Verbot des Schachs durch den Trierer Bischof im Jahr 1310, da er befürchtete, daß Schach ein Suchtmittel sei. ..." Quelle: http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=schach
fondast
"...Zum Durchbruch verhalf der Schwiegersohn Mohammeds dem Schach im Jahre 632: Er sagte: "Es ist nichts Unrechtes am Schach. Es hat mit Krieg zu tun." Ein Ausspruch der die Entstehungslegenden konterkariert aber vor dem Hintergrund der damaligen kriegerischen Unternehmungen zur Befreiung der "Ungläubigen" verständlicher wird. ..."
"...Die Einordnung des Schachs seitens der Kirche fiel zwiespältig aus. Die Belege reichen von schachspielenden Bischöfen bis zum Verbot des Schachs durch den Trierer Bischof im Jahr 1310, da er befürchtete, daß Schach ein Suchtmittel sei. ..." Quelle: http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=schach
fondast
#6
Schach ist sozusagen ein Vorläufer der brutalen PC-Spiele, die bekanntlich Massenmörder am laufenden Band erzeugen. Gott sei Dank wird das ja bald verboten.
Über 1000 Jahre Erfahrung mit dem brutalen Kriegsspiel Schach sollten uns eine Lehre sein !!
Freiheit für Grönland - nieder mit dem Packeis.
Schach ist sozusagen ein Vorläufer der brutalen PC-Spiele, die bekanntlich Massenmörder am laufenden Band erzeugen. Gott sei Dank wird das ja bald verboten.
Über 1000 Jahre Erfahrung mit dem brutalen Kriegsspiel Schach sollten uns eine Lehre sein !!
Freiheit für Grönland - nieder mit dem Packeis.
Kaum zu glauben, dieses Buch wurde noch nicht verboten, trotz exzessiver Gewaltdarstellung.
http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…
http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…
Also ich kann die Sache nicht ganz so witzig finden...
Man bedenke:
Ein Haufen sexuell unausgelasteter, grenzdebil-seniler
Frührentner entscheidet in unserer Demokratie womit ich
meine Freizeit verbringe - und dabei habe ich noch nicht
mal Punkte in Flensburg.
Aber sollten die tatsächlich bestimmte Spiele verbieten
und es irgendwie schaffen trotz EU die Einfuhr zu stoppen,
dann werde ich zum nächsten Staatsfeind Nr. 1 - wenn sie
bis dahin nicht schon meine Waffen einkassiert haben, die
sollen ja auch alle verboten werden.
Männer, es wird merklich kälter; ziehen wir uns warm an................
RK (traurig )
Man bedenke:
Ein Haufen sexuell unausgelasteter, grenzdebil-seniler
Frührentner entscheidet in unserer Demokratie womit ich
meine Freizeit verbringe - und dabei habe ich noch nicht
mal Punkte in Flensburg.
Aber sollten die tatsächlich bestimmte Spiele verbieten
und es irgendwie schaffen trotz EU die Einfuhr zu stoppen,
dann werde ich zum nächsten Staatsfeind Nr. 1 - wenn sie
bis dahin nicht schon meine Waffen einkassiert haben, die
sollen ja auch alle verboten werden.
Männer, es wird merklich kälter; ziehen wir uns warm an................
RK (traurig )
Hut ab vor der BPS, hätte ich nicht erwartet
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,196419,00.html
Killer-Spiel Counterstrike wird nicht indiziert
Der Erfurter Massenmörder Robert S. saß oft stundenlang vor seinem PC und spielte dieses Spiel. Nach dem Schulmassaker wurde vielfach ein Verbot des Schießspiels Counterstrike gefordert. Doch die Prüfstelle für jugendgefährdende Schriften kam jetzt überraschend zu einem anderen Urteil.
Das Computerspiel Counter-Strike wird nicht in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufgenommen.
Das Zwölfer-Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften teilte am Donnerstag in Bonn mit, das Spiel habe keinen Gefährdungsgrad, der eine Indizierung rechtfertige.
Eine "verrohende Wirkung ist nicht gegeben", weil bei der Umsetzung von Action-Szenen weitgehend auf Effekthascherei verzichtet werde. Das Spiel sollte aber gleichwohl nicht in die Hände jüngerer Jugendlicher oder Kinder gelangen. Hier mahnte das Gremium auch Gesetzesänderungen an. Bei verbindlicheren Vorschriften, etwa zur Alterseinstufung, könnte Jugendlichen unter 16 Jahren der Zugang zu LAN-Partys, auf denen das Spiel gespielt wird, verboten werden.
Die Vorsitzende des Gremiums, Elke Monssen-Engberding sagte, die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. Das Spiel sei durchaus blutig, aber nicht so blutig wie andere indizierte Spiele. Zudem gebe das Spiel keine Identifikationsmöglichkeiten für die Spieler.
Counterstrike war nach dem Amoklauf von Erfurt in die Diskussion gekommen, weil der Täter das Spiel vor seinem Überfall auf die Schule monatelang gespielt hatte. Mit Blick auf den Anschlag von Erfurt sagte Monssen-Engberding, das Gremium habe sich sehr mit dem Spiel auseinander gesetzt. "Wir haben uns bemüht, die Ereignisse von Erfurt außen vor zu lassen." Das Gremium könne nicht über die Handlungen Erwachsener, sondern nur am "konkreten Objekt" entscheiden.
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,196419,00.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,196419,00.html
Killer-Spiel Counterstrike wird nicht indiziert
Der Erfurter Massenmörder Robert S. saß oft stundenlang vor seinem PC und spielte dieses Spiel. Nach dem Schulmassaker wurde vielfach ein Verbot des Schießspiels Counterstrike gefordert. Doch die Prüfstelle für jugendgefährdende Schriften kam jetzt überraschend zu einem anderen Urteil.
Das Computerspiel Counter-Strike wird nicht in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufgenommen.
Das Zwölfer-Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften teilte am Donnerstag in Bonn mit, das Spiel habe keinen Gefährdungsgrad, der eine Indizierung rechtfertige.
Eine "verrohende Wirkung ist nicht gegeben", weil bei der Umsetzung von Action-Szenen weitgehend auf Effekthascherei verzichtet werde. Das Spiel sollte aber gleichwohl nicht in die Hände jüngerer Jugendlicher oder Kinder gelangen. Hier mahnte das Gremium auch Gesetzesänderungen an. Bei verbindlicheren Vorschriften, etwa zur Alterseinstufung, könnte Jugendlichen unter 16 Jahren der Zugang zu LAN-Partys, auf denen das Spiel gespielt wird, verboten werden.
Die Vorsitzende des Gremiums, Elke Monssen-Engberding sagte, die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. Das Spiel sei durchaus blutig, aber nicht so blutig wie andere indizierte Spiele. Zudem gebe das Spiel keine Identifikationsmöglichkeiten für die Spieler.
Counterstrike war nach dem Amoklauf von Erfurt in die Diskussion gekommen, weil der Täter das Spiel vor seinem Überfall auf die Schule monatelang gespielt hatte. Mit Blick auf den Anschlag von Erfurt sagte Monssen-Engberding, das Gremium habe sich sehr mit dem Spiel auseinander gesetzt. "Wir haben uns bemüht, die Ereignisse von Erfurt außen vor zu lassen." Das Gremium könne nicht über die Handlungen Erwachsener, sondern nur am "konkreten Objekt" entscheiden.
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,196419,00.html
Nur als Info;
Die Zeit 23.05.2002
G E W A L T I M S P I E L
Der Kampf um "Counterstrike" & Co
Für die Hersteller sind sie "Kulturgüter", der Kanzler will sie auf den Index setzen
Von Thomas Feibel
Ein Mann sitzt gefesselt auf einem Stuhl. Er wird von zwei anderen angebrüllt und geschlagen. Im selben Raum duscht eine Frau. Jedes Mal, wenn der ältere Mann zur Frau in die Dusche steigt, schlägt der junge den Gefesselten erbarmungsloser. Dann explodiert eine Bombe. Sie erwischt nur den Gefesselten auf dem Stuhl. Er wird losgeschnitten, sackt fast leblos zu Boden und kriecht noch einige Meter, bevor ihm ein bewaffneter Leibwächter mit den Worten "Der ist hin" in den Kopf schießt.
Nein, keine Szene aus einem Horrorvideo oder Computerspiel, sondern ein von Frank Castorf inszeniertes Theaterstück in der Berliner Volksbühne: Schmutzige Hände von Jean-Paul Sartre.
Anhänger von Computerspielen und Softwareproduzenten verweisen gern auf solche Gewaltdarstellungen auf der Bühne, in der Literatur und anderen Medien. Solche Szenen würden nicht infrage gestellt und seien unter dem Signum "Kultur" geschützt. Hingegen zögen Computerspiele den blinden Volkszorn auf sich, obwohl in ihnen durchaus nicht mehr Gewalt vorkomme. Peter Gerstenberger von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) formuliert es so: "Die Fähigkeit, sich mit 35 Partnern aus aller Welt an einer Partie Counterstrike zu beteiligen, gilt hierzulande noch immer weit weniger als die Kultur des Couch-Potato." Gerstenbergers USK liefert die Altersempfehlungen für Computerspiele, seit Jahren fordert sie vergeblich, das Genre ebenfalls als Kulturgut aufzunehmen.
Besonders umstritten ist derzeit das Computerspiel Counterstrike, das hierzulande Hunderttausende Anhänger zählt. Fans bilden inoffizielle Nationalteams und tragen Europameisterschaften aus, verfolgt von Zehntausenden im Internet. Groß war ihr Jubel, als am vergangenen Donnerstag die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften entschied, dieses Spiel nicht auf den Index zu setzen. Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich kurz darauf mit Vertretern der Unterhaltungssoftware-Industrie traf, hält dies für ein "absolut falsches Signal".
Die Bundesprüfstelle hingegen warnte nur, dieses Spiel gehöre nicht in die Hände "kleiner Kinder und junger Jugendlicher". Doch "trotz der kampforientierten Handlung in seiner Gesamtheit" sei es nicht so gefährlich, dass es in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufgenommen werden könne. Bemerkenswert ist, dass lange zuvor die Freiwillige Selbstkontrolle der Industrie das gleiche Spiel (in der amerikanischen Version) als nicht geeignet für unter 18-Jährige eingestuft hatte. Allerdings ist dies juristisch unverbindlich. Bundesfamilienministerin Christine Bergmann hat angekündigt, sie werde mit dem neuen Jugendschutzgesetz für verbindliche Altersgrenzen sorgen, auch sie kritisierte die Bundesprüfstelle als zu lasch. Die Debatte (siehe nebenstehende Seite) dürfte noch lange wogen.
Das Spiel Counterstrike wurde von der Netzgemeinde selbst entwickelt, bevor es überhaupt auf CD-ROM herauskam. Stefan Nußbaum, Geschäftsführer der Firma Vivendi, die Counterstrike vertreibt, erklärt das Actionspiel so: "Zwei Teams treten gegeneinander an. Die Faszination liegt darin, im Team gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, um zu gewinnen. Dabei ist es wichtig, dass die Spieler ständig miteinander kommunizieren. Denn wenn sich nur ein Spieler nicht an die Absprachen hält, verliert das ganze Team."
Die Spielebranche fühlt sich zu Unrecht am Pranger und von der Presse geschnitten. Hermann Achilles vom Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) klagt: "Das Problem ist, dass wir nicht wissen, wo wir uns derzeit Gehör verschaffen können." Medienberichten zufolge hatte der Attentäter von Erfurt am Computer das Töten "trainiert". Stephan Freundorfer, Chefredakteur der Computerspielezeitschrift Maniac, widerspricht dieser eindimensionalen Erklärung. "Alle jugendlichen Amokläufer der vergangenen Jahre hatten Zugang zu Waffen, alle hatten schwere Entwicklungsprobleme, alle kapselten sich von ihren Eltern ab oder wurden von diesen einfach nicht beachtet. Da der Computer mittlerweile in fast jedem Kinderzimmer steht, könnten wir auch Windows die Schuld geben. Hier machen es sich Politik und Medien wirklich zu einfach."
Doch das Geschäft in der Spielebranche boomt. Das kollektive Anprangern wirkt, horribile dictu, als Werbung, die Spiele erfreuen sich einer ungeheuren Nachfrage. Frei von Gewissensbissen sind die Spielehersteller nicht. Allerdings lehnen sie eine Verantwortung für Bluttaten wie die von Erfurt durch die Bank ab und verweisen darauf, dass ihre Firmen peinlich genau die bestehenden Gesetze respektierten und alle Spiele mit Altersangaben versähen.
Aber reicht der Verweis auf Gesetzestreue? Die schwarzen Schafe der Branche bringen extrem primitive Spiele auf den Markt und verdienen in der Zeit, bis die Indizierung erfolgt, ein hübsches Sümmchen. Und die aufgedruckten Altersbeschränkungen sind weitgehend Makulatur: Im Zeitalter von Internet und CD-Brennern ist es im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht, an jedes erdenkliche Spiel heranzukommen. Und auf den gebrannten Raubkopien ist keine Altersbeschränkung angegeben. "In Deutschland", sagt Hermann Achilles vom VUD, "wurden 2001 im privaten Bereich allein 43 Millionen illegale Kopien von Computerspielen erstellt. Tendenz steigend."
Die Zeit 23.05.2002
G E W A L T I M S P I E L
Der Kampf um "Counterstrike" & Co
Für die Hersteller sind sie "Kulturgüter", der Kanzler will sie auf den Index setzen
Von Thomas Feibel
Ein Mann sitzt gefesselt auf einem Stuhl. Er wird von zwei anderen angebrüllt und geschlagen. Im selben Raum duscht eine Frau. Jedes Mal, wenn der ältere Mann zur Frau in die Dusche steigt, schlägt der junge den Gefesselten erbarmungsloser. Dann explodiert eine Bombe. Sie erwischt nur den Gefesselten auf dem Stuhl. Er wird losgeschnitten, sackt fast leblos zu Boden und kriecht noch einige Meter, bevor ihm ein bewaffneter Leibwächter mit den Worten "Der ist hin" in den Kopf schießt.
Nein, keine Szene aus einem Horrorvideo oder Computerspiel, sondern ein von Frank Castorf inszeniertes Theaterstück in der Berliner Volksbühne: Schmutzige Hände von Jean-Paul Sartre.
Anhänger von Computerspielen und Softwareproduzenten verweisen gern auf solche Gewaltdarstellungen auf der Bühne, in der Literatur und anderen Medien. Solche Szenen würden nicht infrage gestellt und seien unter dem Signum "Kultur" geschützt. Hingegen zögen Computerspiele den blinden Volkszorn auf sich, obwohl in ihnen durchaus nicht mehr Gewalt vorkomme. Peter Gerstenberger von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) formuliert es so: "Die Fähigkeit, sich mit 35 Partnern aus aller Welt an einer Partie Counterstrike zu beteiligen, gilt hierzulande noch immer weit weniger als die Kultur des Couch-Potato." Gerstenbergers USK liefert die Altersempfehlungen für Computerspiele, seit Jahren fordert sie vergeblich, das Genre ebenfalls als Kulturgut aufzunehmen.
Besonders umstritten ist derzeit das Computerspiel Counterstrike, das hierzulande Hunderttausende Anhänger zählt. Fans bilden inoffizielle Nationalteams und tragen Europameisterschaften aus, verfolgt von Zehntausenden im Internet. Groß war ihr Jubel, als am vergangenen Donnerstag die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften entschied, dieses Spiel nicht auf den Index zu setzen. Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich kurz darauf mit Vertretern der Unterhaltungssoftware-Industrie traf, hält dies für ein "absolut falsches Signal".
Die Bundesprüfstelle hingegen warnte nur, dieses Spiel gehöre nicht in die Hände "kleiner Kinder und junger Jugendlicher". Doch "trotz der kampforientierten Handlung in seiner Gesamtheit" sei es nicht so gefährlich, dass es in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufgenommen werden könne. Bemerkenswert ist, dass lange zuvor die Freiwillige Selbstkontrolle der Industrie das gleiche Spiel (in der amerikanischen Version) als nicht geeignet für unter 18-Jährige eingestuft hatte. Allerdings ist dies juristisch unverbindlich. Bundesfamilienministerin Christine Bergmann hat angekündigt, sie werde mit dem neuen Jugendschutzgesetz für verbindliche Altersgrenzen sorgen, auch sie kritisierte die Bundesprüfstelle als zu lasch. Die Debatte (siehe nebenstehende Seite) dürfte noch lange wogen.
Das Spiel Counterstrike wurde von der Netzgemeinde selbst entwickelt, bevor es überhaupt auf CD-ROM herauskam. Stefan Nußbaum, Geschäftsführer der Firma Vivendi, die Counterstrike vertreibt, erklärt das Actionspiel so: "Zwei Teams treten gegeneinander an. Die Faszination liegt darin, im Team gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, um zu gewinnen. Dabei ist es wichtig, dass die Spieler ständig miteinander kommunizieren. Denn wenn sich nur ein Spieler nicht an die Absprachen hält, verliert das ganze Team."
Die Spielebranche fühlt sich zu Unrecht am Pranger und von der Presse geschnitten. Hermann Achilles vom Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) klagt: "Das Problem ist, dass wir nicht wissen, wo wir uns derzeit Gehör verschaffen können." Medienberichten zufolge hatte der Attentäter von Erfurt am Computer das Töten "trainiert". Stephan Freundorfer, Chefredakteur der Computerspielezeitschrift Maniac, widerspricht dieser eindimensionalen Erklärung. "Alle jugendlichen Amokläufer der vergangenen Jahre hatten Zugang zu Waffen, alle hatten schwere Entwicklungsprobleme, alle kapselten sich von ihren Eltern ab oder wurden von diesen einfach nicht beachtet. Da der Computer mittlerweile in fast jedem Kinderzimmer steht, könnten wir auch Windows die Schuld geben. Hier machen es sich Politik und Medien wirklich zu einfach."
Doch das Geschäft in der Spielebranche boomt. Das kollektive Anprangern wirkt, horribile dictu, als Werbung, die Spiele erfreuen sich einer ungeheuren Nachfrage. Frei von Gewissensbissen sind die Spielehersteller nicht. Allerdings lehnen sie eine Verantwortung für Bluttaten wie die von Erfurt durch die Bank ab und verweisen darauf, dass ihre Firmen peinlich genau die bestehenden Gesetze respektierten und alle Spiele mit Altersangaben versähen.
Aber reicht der Verweis auf Gesetzestreue? Die schwarzen Schafe der Branche bringen extrem primitive Spiele auf den Markt und verdienen in der Zeit, bis die Indizierung erfolgt, ein hübsches Sümmchen. Und die aufgedruckten Altersbeschränkungen sind weitgehend Makulatur: Im Zeitalter von Internet und CD-Brennern ist es im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht, an jedes erdenkliche Spiel heranzukommen. Und auf den gebrannten Raubkopien ist keine Altersbeschränkung angegeben. "In Deutschland", sagt Hermann Achilles vom VUD, "wurden 2001 im privaten Bereich allein 43 Millionen illegale Kopien von Computerspielen erstellt. Tendenz steigend."
"Focus": Absatz von PC-Spiel "Counter-Strike" seit Erfurt gestiegen
Beim Computerspiel Counter-Strike hat es laut Nachrichtenmagazin "Focus" trotz des Schulmassakers von Erfurt steigende Absatzzahlen gegeben. Im Mai hätten bis zu zweieinhalb Mal mehr Käufer zu dem angeblich auch vom Erfurter Todesschützen Robert Steinhäuser bevorzugten Netzwerk-Spiel gegriffen als noch in den Vormonaten, schreibt das Magazin. Grund dafür sei möglicherweise, dass Käufer einem Verbot durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften zuvorkommen wollten. Am 16. Mai hatte die Prüfstelle allerdings entschieden, Counter-Strike für Minderjährige nicht vom Markt zu nehmen. In den Charts für Medienspiele sei laut Media-Control das Paket "Half-Life Generation Pack 3", das auch Counter-Strike enthält, vom 19. Platz im März auf Platz 14 im Mai gestiegen.
Der Kölner Musiksender Viva hat "Focus" zufolge unterdessen seinen Ausstrahlungsbann gegen die Heavy-Metall-Bands Slipknot und Rammstein wieder aufgehoben. Nach dem Amoklauf hatte Viva Slipknot aus dem Programm genommen, weil Steinhäuser Fan der US-Band gewesen sein soll. Die deutsche Band Rammstein sei wegen ihrer martialischen Auftritte kurzzeitig auf den Index gesetzt worden. (dpa)/ (gr/c`t)
Beim Computerspiel Counter-Strike hat es laut Nachrichtenmagazin "Focus" trotz des Schulmassakers von Erfurt steigende Absatzzahlen gegeben. Im Mai hätten bis zu zweieinhalb Mal mehr Käufer zu dem angeblich auch vom Erfurter Todesschützen Robert Steinhäuser bevorzugten Netzwerk-Spiel gegriffen als noch in den Vormonaten, schreibt das Magazin. Grund dafür sei möglicherweise, dass Käufer einem Verbot durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften zuvorkommen wollten. Am 16. Mai hatte die Prüfstelle allerdings entschieden, Counter-Strike für Minderjährige nicht vom Markt zu nehmen. In den Charts für Medienspiele sei laut Media-Control das Paket "Half-Life Generation Pack 3", das auch Counter-Strike enthält, vom 19. Platz im März auf Platz 14 im Mai gestiegen.
Der Kölner Musiksender Viva hat "Focus" zufolge unterdessen seinen Ausstrahlungsbann gegen die Heavy-Metall-Bands Slipknot und Rammstein wieder aufgehoben. Nach dem Amoklauf hatte Viva Slipknot aus dem Programm genommen, weil Steinhäuser Fan der US-Band gewesen sein soll. Die deutsche Band Rammstein sei wegen ihrer martialischen Auftritte kurzzeitig auf den Index gesetzt worden. (dpa)/ (gr/c`t)
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