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    Warum der Hass auf Amerika und Israel ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.05.02 01:46:40 von
    neuester Beitrag 21.05.02 07:06:11 von
    Beiträge: 22
    ID: 588.246
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      Avatar
      schrieb am 20.05.02 01:46:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Antiamerikanismus und die weltweiten Ablehnung der israelitischen Palästinapolitik mehmen immer mehr zu. Schon hört man von antisemitischen Tendenzen nicht wie gewohnt in Deutschland, sondern anderen Teilen Europas und der Welt.
      Warum, woher, wie kommt es zu diesem Phänomen ?
      An sich verbietet sich aufgrund der Schuld unseres Volkes eine Diskussion über dieses heikle Thema auf deutschem Boden. Nichtsdestotrotz stelle ich die Frage in den Raum in der Annahme, daß zumindest den Nachgeborenen das Recht zugestanden werden sollte, über dieses Thema zu reflektieren.
      Wahrscheinlich werden viele entsetzt aufschreien und eine solche Diskussion als unzulässig oder verfehlt ablehnen, dennoch ist es angesichts der prekären und brisanten weltpolitischen Stimmungs - und Gemengelage wichtig, auch unbequeme Fragen zu stellen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 02:10:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      du schreibst "An sich verbietet sich aufgrund der Schuld unseres Volkes eine Diskussion über dieses heikle Thema auf deutschem Boden. "

      1. Das Volk das du meinst ist ja wohl mitlerweile zum grössten teil von den würmern gefressen

      2. Ich habe deshalb auch kein problem damit unbequeme fragen zu stellen und ausserdem muss es auch in D möglich sein über das Vorgehen der Israelis und der Amis kritisch nachzudenken !!!!!!!!

      mb
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 02:15:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      was ist das für ein beitrag? hast du von politik "null-ahnung"?: dann solltest du dir solche beiträge verkneifen, bzw. in den dafür geeigneten CHATS diese frage stellen...
      (man muß weder antisemit noch amerika-"hasser" sein, um diese meinungen/gedanken nachvollziehen zu können... - nur ein wenig [politischer] "durchblick" reicht da schon aus...) wie alt bist du? eher 16 als 60!!
      ;) Börsentango
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 02:19:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      buschkuckuck hasst niemanden,
      buschkuckuck schaut verunsichert in die Zukunft,
      buschkuckuck verabscheut braune Vorlagengeber !
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 02:24:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      @buschkuckuck
      dann doch lieber nix schreiben...

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      Avatar
      schrieb am 20.05.02 02:25:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      @busch...
      Wie soll man denn DEIN posting deuten?
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 02:32:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ja, warum wohl????? :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 03:06:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Israelies wollen doch IMHO gar keinen Frieden. Wenn einer von denen den Frieden will wird er von den eigenen Leuten umgebracht. Im nahen Osten wird seit über 30 Jahren vom Frieden gelabert, und es wird auch in den nächsten 30 Jahren so weitergehen .. denn keine Seite wird bereit sein Zugeständnisse zu machen. Und Friedensvorschläge aus der arabischen Welt werden natürlich abglehnt. Wer ist denn hier der Besetzer. That´s it. Punkt. Aus.
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 03:30:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi Börsentango,

      :cool:; ich weiss auch nicht, welcher Autor für diese neuerdings im Netz weitverbreiteten, sog. "halb-offenen" Fragestellungen verantwortlich zeichnet;
      Im Schachspiel könnte es die "sizilianische Verteidigung" sein!!

      so long

      GillyBaer
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 04:03:29
      Beitrag Nr. 10 ()
      "Warum der Hass auf Amerika und Israel ?"

      ! Weil sich die Führer dieser Länder wie die Nazis verhalten.

      :)
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 07:27:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      Erstaunliche Unkenntnis in diesem Thread. Weiß keiner, dass Arafat vor drei Jahren nur hätte unterschreiben müssen, und 97% des Palästinensergebietes wäre unter Selbstverwaltung gewesen? Land sind die Israelis bereit zu geben, aber Frieden bekommen sie nicht! Und alle dumpfen, bornierten, linken, dummen, unwissenden, verblendeten Anti-Globalisierungsanhänger, die Bushs Politik ablehnen, sollten mal drüber nachdenken, was Deutschland heute ohne Amerika wäre, nämlich immer noch braun bzw. von Kommunisten zerstört!!! Die amerikanischde Politik verdient meines Erachtens Unterstützung, gegen Terror kann nicht hart genug vorgegangen werden, und Globalisierung ist eine Chance, kein Risiko. Außer für dumme Linke...
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 07:39:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Melwi
      Das was du sagst ist eine Sache.
      Eine andere Sache ist, daß es eine Sackgasse ist, wenn sich ein Hamasjünger in Israel sprengt und die Israelis daraufhin ein Flüchtlingslager plätten. Das kann doch beliebig so weitergehen, vor allem da die Palästinenser immer weniger (materiell) zu verlieren haben und die Flucht in Jenseits leichter fällt.
      So eine Politik ist schlichtweg blöde und das darf doch gesagt werden.
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 09:03:34
      Beitrag Nr. 13 ()
      Es ist schon eine unglaubliche Verdrehung der Tatsachen,
      Arafat die Schuld am Scheitern der Friedensbemühungen
      zugeben.
      Leider sind die Israelis mittlerweile dafür bekannt,
      Verträge grundsätzlich nicht einzuhalten, auch sämtliche
      UNO-Resolutionen wurden mit Hilfe der USA ignoriert.

      Als Nichtdeutscher und Nichtaraber sage ich es hiermit ganz klar:

      Die Israelis sind mindest so schlimm wie die Nazis.

      - Folter
      - Vertreibung
      - Exekutionen auf bloßen Verdacht
      - Autobomben
      - Plünderungen
      - Bombardierungen
      - Mord

      Das ist das heutige Israel, mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem 2. Weltkrieg. Unverzeihlich !!

      GO
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 09:33:44
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich finde eher, der Streit wer da jetzt schuld ist, gleicht
      dem Streit mit der Henne und dem Ei. Tatsache ist doch, wer
      Wind sät, wird Sturm ernten. Und so ist doch die Situation
      gerade im nahen Osten. Und ich habe den Eindruck, dass keiner
      von uns hier die Lage, die ich für äußerst komplex halte
      überhaupt durchschauen kann. Am wenigsten mit Sicherheit
      die NTV Generation.

      Und noch ein Wort zu den USA: wir sollten froh sein, dass
      sich eine echte Weltmacht so human aufführt. Die vergangenen
      Weltmächte waren da weit weniger zimperlich.

      MfG

      Steueragent
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 09:41:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      Es ist Linkspopulismus, wenn jede Kritik an den faschistoiden und nach Völkerrecht verbrecherischen Unterdrückungsmethoden der Israelis gleich als "antisemitisch" diskreditiert wird. Ich halte nichts von vorauseilender und verlogener Pauschalsemitophilie.

      Und das arrogante, blasierte Volla**chloch Friedmann ist wirklich ein Brechmittel. Als Mensch - nicht als Semit. Der könnte auch Vorsitzender der Klempnerinnung sein und ich fände dieses ningelnde, hochnäsige, kleine Mädchen im Maßanzug voll scheiße.
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 10:07:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      @melwi

      arafat hätte nur unterschreiben müssen!!!!

      hahahaha ich lach mich schlapp!!!!!
      dann poste doch mal genau was drin stand oder laß deine postings!!!

      @buschkuckuck

      du schleimbeutel!! alle diskussionen als braune vorlagengeber abzustempeln!!!


      steueragent

      du glaubst wohl auch alles1!!!
      du weißt bestimmt nicht mal wie das wirtschaftssystem amerikas funktioniert
      (du glaubst doch wirklich nicht das die amerikaner was umsonst machen!!!!)



      zanker
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 11:55:30
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Leute,

      bitte informiert euch selbst über den "Friedensvorschlag" der Israelis, nach dem angeblich 97% der palästinensischen Gebiete frei würden, im Internet.

      Tatsächlich sagt der Vertrag aus, daß die bestehenden jüdischen Siedlungen in Palästina UND DIE ZUFAHRTSSTRASSEN unter israelischer Oberhoheit bleiben.

      Das besagt, daß Palästina in zahllose kleine Schnipsel durch Straßen unter israelischer Kontrolle zerteilt wird. Die Israelis bräuchten nur aus einer Laune heraus ein paar Straßen abzusperren und ganze palästinensische Städte wären von der Außenwelt abgeschnitten.

      Zudem sollte nur ein kleiner Zipfel von Ost-Jerusalem palästinensischer Verwaltung unterstellt werden - juristisch ist ganz Ost-Jerusalem palästinensisch.

      Der genannte Vertrag hätte nahezu die derzeitige Situation völkerrechtlich verbindlich für die Zukunft festgeschrieben - und kann daher von den Palästinensern nicht unterschrieben werden.

      Also wieder ein geschickter Propagandatrick der Israelis, die ohne massiven politischen und wirtschaftlichen Druck nicht zum Frieden bereit sind.

      mfg BaBa
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 12:05:08
      Beitrag Nr. 18 ()
      Offensichtlich löst die zugegebenermaßen provokante Fragestellung starke emotionale reaktionen aus.
      Vielleicht nur zur Erläuterung, der Besuch von Bush in Berlin steht unmittelbar bevor, in den Medien wird auf potenzielle Demonstrationen von Globalisierungsgegnern etc. hingewiesen. Außerdem kehrt im Nahen Osten keine Ruhe ein, wer die Presse verfolgt, stellt fest, daß weltweit die Frage Israel / Palästina kontrovers diskutiert wird.

      @ Börsentango und Gillybear
      Um es ausdrücklich zu betonen, ich habe soohl amerikanische, arabische und jüdische Freunde und Kontakte und komme privat wunderbar mit anderen Nationalitäten klar.
      Was mir nicht zusagt ist die betrügerische Politik bestimmter Investmentbanken und die immer stärkere Akkumulation von mehr Vermögen auf weniger Personen.
      M. E. könnte dies Phänomen ein Teil des Problems sein, in
      weiten Teilen der Welt wird der extreme Kapitalismus auf
      Kosten ärmerer Staaten kritisch gesehen.
      Die ist m. E. " ein " Erklärungsansatz.
      Das hat nichts mit sizilianischer Verteidigung o. ä. zu tun,

      Und abschließend die Erläuterung, daß auf deutschen Boden eine normale Diskussion über diese Themen kaum möglich ist.
      Das sollte aber möglich sein, sonst besteht wirklich die Gefahr, daß sich ein schwarzes Kapitel der Geschichte hier oder anderswo wiederholt, ich hoffe, jetzt ist einiges klarer geworden.
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 21:55:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      "

      Hallo Leute,

      bitte informiert euch selbst über den "Friedensvorschlag" der Israelis, nach dem angeblich 97% der palästinensischen Gebiete frei würden, im Internet.

      Tatsächlich sagt der Vertrag aus, daß die bestehenden jüdischen Siedlungen in Palästina UND DIE ZUFAHRTSSTRASSEN unter israelischer Oberhoheit bleiben.

      Das besagt, daß Palästina in zahllose kleine Schnipsel durch Straßen unter israelischer Kontrolle zerteilt wird. Die Israelis bräuchten nur aus einer Laune heraus ein paar Straßen abzusperren und ganze palästinensische Städte wären von der Außenwelt abgeschnitten.

      Zudem sollte nur ein kleiner Zipfel von Ost-Jerusalem palästinensischer Verwaltung unterstellt werden - juristisch ist ganz Ost-Jerusalem palästinensisch.

      Der genannte Vertrag hätte nahezu die derzeitige Situation völkerrechtlich verbindlich für die Zukunft festgeschrieben - und kann daher von den Palästinensern nicht unterschrieben werden.

      Also wieder ein geschickter Propagandatrick der Israelis, die ohne massiven politischen und wirtschaftlichen Druck nicht zum Frieden bereit sind.

      mfg BaBa

      "

      Das ganze Posting ist vollkommen falsch.

      Ich weiß nicht, warum BaBa so einen Unfug schreibt, ich will nur darauf hinweisen, dass es Unfug ist.

      Tatsache ist, dass die Palästinenser tatsächlich die Chance auf einen eigenen, lebensfähigen Staat hatten. Arafat hat zum Bedauern aller Beteiligten die Verhandlungen einseitig abgebrochen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 22:02:13
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Carlo Disagio

      Baldur Banane hat recht!
      http://www.guardian.co.uk/israel/comment/0,10551,681673,00.h…
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 07:04:12
      Beitrag Nr. 21 ()
      Baldur Banane hat unrecht!

      Arafat war die Souveränität über Ost-Jerusalem zugestanden worden, mehr als drei Viertel aller Siedlungen sollten geräumt werden - beides stellt Baldur falsch dar.

      Allgemein wird die Verantwortung für das Scheitern des Friedensprozesses in der völligen Kompromissunfähigkeit Arafats gesehen:

      """

      Politischer Kurzbericht

      Camp David 2000
      Ende der Friedensbemühungen in Nahost?

      von Dr. Lars Hänsel -eMail-
      Projektassistent der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel, Jerusalem

      Die Gespräche in Camp David endeten ohne Erfolg. Wenn in Camp David ein Ergebnis erzielt worden wäre, dann hätte Camp David 2000 als Ereignis von historischem Rang in die Geschichte eingehen können. Jetzt aber spielt Camp David in der öffentlichen Diskussion keine große Rolle mehr. Es wurde kein Durchbruch zum Positiven erreicht, Camp David führt aber auch nicht in die Resignation: Camp David war ein weiterer Schritt auf einem langen Weg zum Frieden im Nahen Osten.

      Israel nach dem Camp David Gipfel

      Hauptstreitpunkt der Verhandlungen in Camp David war der zukünftige Status von Jerusalem. Während sich die Palästinenser unnachgiebig und ohne Konzessionsbereitschaft gezeigt haben, hat Barak in Camp David weitgehende Zugeständnisse gemacht. Barak stellte den Palästinensern insbesondere Souveränität über Ost-Jerusalem in Aussicht. Er war damit nach dem wichtigen Durchbruch von Oslo, den Rabin und Peres mit Arafat erzielt haben, der erste israelische Staatsführer, der sich erlaubt hat, den Kernbereich des israelisch-palästinensischen Konflikts anzupacken und ein Tabu zu brechen. Barak ist der palästinensischen Position in einer bisher nicht gekannten Weise entgegengekommen. Dies macht die Bedeutung von Camp David aus: Erstmals waren Kernbereiche des Konfliktes auf dem Tisch. Jerusalem galt seit der Proklamation zur "wiedervereinigten und ewigen Hauptstadt Israels" durch das israelische Parlament für alle israelischen Verhandlungsführer als nicht verhandelbar. Erwartungsgemäß war die Reaktion des Rechten Lagers auf die Angebote Baraks. Aber selbst Barak politisch sehr nahestehende Persönlichkeiten wie Minister im Büro des Ministerpräsidenten Chaim Ramon und Meretz-Chef Yossi Sarid sagen, die Zeit sei noch nicht gekommen, über Jerusalem zu sprechen. Außer Justizminister Yossi Beilin und Sicherheitsminister Ben-Ami hat sich bisher niemand öffentlich hinter Barak gestellt.

      Jedoch hat keiner seiner Kritiker bislang einen alternativen Vorschlag gemacht, wie der Frieden konkret zu erzielen ist - abgesehen von der vorgeschlagenen Verschiebung des Problems.


      Welche Chancen hat Barak, doch noch eine Einigung mit den Palästinensern zu erreichen?

      Mindestens drei Dinge sprechen dafür, dass die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden können:
      Barak kann damit rechnen, dass auch Arafat an einer Verhandlungslösung grundsätzlich weiterhin stark interessiert ist.

      Arafat hat mit der langfristigen Ankündigung, am 13. September 2000 einen palästinensischen Staat auszurufen seine Verhandlungspartner, aber auch sich selbst stark unter Zeitdruck gesetzt. Es ist klar für Arafat, dass er mit einer Ausrufung des Staates Palästina ohne Friedensschluss mit Israel nur einen Pyrrhussieg erringen würde. Die Israelis wären dann sicher zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit, im Gegenteil: die israelische Armee bereitet sich auf einen Einmarsch in der Westbank vor. Israel droht damit, die noch unter ihrer Kontrolle befindlichen Gebiete der Westbank zu annektieren. Das Lebensziel Arafats, einen lebensfähigen palästinensischen Staat zu schaffen, wäre damit verspielt.

      Das Interesse Arafats an einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zeigt sich auch daran, dass er derzeit laut darüber nachdenkt, den Termin der Ausrufung des Staates auf November zu verschieben. In Frage kommen für ihn der 15. November, der Tag an dem auf der Höhe der Intifada 1988 schon einmal ein palästinensischer Staat ausgerufen wurde, oder der Fatah-Tag 1. Januar.

      Außerdem wurden die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern auch nach Camp David auf allen Ebenen weitergeführt, um nicht nur bewusst den Eindruck einer positiven Atmosphäre zu vermitteln, sondern auch die noch ausstehenden Probleme zu lösen. Palästinensische Unterhändler haben öffentlich angekündigt, dass die gegenwärtigen Verhandlungen schon bald zu einem weiteren Gipfel führen werden.

      Arafat gilt im Moment in der arabischen Welt als der Held von Camp David. Arafat lässt sich bei nicht weniger als einem Duzend Besuchen innerhalb von zwei Wochen in der Region feiern und wirbt bei den arabischen Führern um weitere Unterstützung. Diese politische Stärkung könnte ihm die nötige Rückendeckung für die neue Verhandlungsrunde geben und Konzessionen vorbereiten, vor allem in der Jerusalemfrage.

      Gleichzeitig wirbt der designierte palästinensische Außenminister Nabil Shaath in Westeuropa um Unterstützung und Verständnis für die Position der Palästinenser.


      Innenpolitisch ist nicht damit zu rechnen, dass Barak noch weiter geschwächt wird. Von Seiten der Bürokratie hat Barak nicht viel zu befürchten. Die ersten durch die Rücktrittswelle der Koalitionspartner Shas, Meretz und Israel be Aliyah frei gewordenen Ministerposten sind bereits neu besetzt bzw. verteilt. Einige Minister haben nun mehrere Portfolios.

      Die Knesset wäre die einzige Macht, die Barak weiter schwächen könnte. Die Parlamentarier befinden sich jedoch in der dreimonatigen Sommerpause. Es erscheint äußerst unwahrscheinlich, dass eine außerplanmäßige Sondersitzung zustande käme. Noch kurz vor der Sommerpause überstand Barak mehrere Misstrauensvoten. Barak hat also Zeit und vom Parlament ist vorerst wenig zu befürchten.

      Scheitern die Friedensgespräche in einer zweiten Runde, wird Barak möglicherweise eine große Koalition mit dem Likud anstreben. Die derzeitigen Verhältnisse sprechen nicht für eine Neuauflage der alten, kürzlich zerbrochenen Koalition. Ob der Likud allerdings zu einer großen Koalition zur Verfügung steht ist fraglich, da er sich um eine Mehrheit für vorgezogene Neuwahlen bemüht.

      Sollte es in einer zweiten Runde zu einem Friedensschluss kommen, wird Barak möglicherweise selbst Neuwahlen ausrufen und mit einer Pro-Friedensvertrag-Plattform für sich werben.


      Die Clinton-Administration ist trotz des Scheiterns von Camp David und der deutlich artikulierten Enttäuschung darüber weiterhin an der Fortführung der Verhandlungen interessiert. Schon vor der Einberufung des Treffens in Camp David wurde dieses Treffen als möglicherweise erster Teil eines mehrstufigen Verhandlungsprozesses bezeichnet. Nun ist bereits eine neue trilaterale Verhandlungsrunde vor dem 13. September 2000 im Gespräch, die jedoch stark von den Vorverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern abhängig ist. Amerikanische Diplomaten, darunter Außenministerin Albright, Nahostgesandter Dennis Ross und Clintons Berater für Nationale Sicherheit Sandy Berger bemühen sich durch intensive Reisediplomatie, in der Region die Verhandlungen am Laufen zu halten.

      Clinton hat angekündigt, dass er beide Seiten wieder zu einem Gipfel einladen wird, allerdings nur, wenn ein Verhandlungsergebnis als sicher erscheint und ein Friedensvertrag unterschrieben wird.

      Welche Probleme sind zu lösen?

      Die Gespräche in Camp David haben für beide Seiten deutlich werden lassen, welche Probleme noch zu lösen sind. Klar ist, dass jegliche Verhandlungslösung durch Referenden in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten bestätigt werden muss. Dazu wird es nicht nur auf kreative Sprachregelungen und eine politisch zu verkaufende Lösung ankommen, sondern auch auf die Bereitschaft zum Aufgeben von bisher tabuisierten Vorstellungen:

      Arafat muss die Palästinenser auf vier wichtige Zugeständnisse vorbereiten:


      Palästina wird nicht den Umfang der Grenzen vom 4. Juni 1967 haben. Die Verhandlungen werden sich darauf konzentrieren, wie weit der endgültige Rückzug Israel von diesem in den UN-Resolutionen 242 und 338 abweichen werden.
      Es wird kein Rückkehrrecht für Palästinenser nach Israel geben, auch wird Israel keine moralische Verpflichtung für das 1948 entstandene palästinensische Flüchtlingsproblem anerkennen.
      Die Mehrheit der israelischen Siedlungen in der Westbank werden nicht geräumt werden, obwohl die bisherige Position der Palästinenser immer davon ausging, dass alle Siedlungen illegal sind.
      Die Legitimität von Jerusalem als Hauptstadt Israels muss anerkannt werden. Außerdem tun sich bisher auch muslimische Religionsführer mit dem Gedanken schwer, dass Jerusalem auch eine christliche Bedeutung hat.
      Für einen stabilen Frieden müssen auch die Israelis für Zugeständnisse vorbereitet werden:


      Jerusalem als palästinensische Hauptstadt ist für Palästinenser nicht weniger wichtig als Jerusalem als israelische Hauptstadt für Israelis. Jegliche Lösung muss außerdem von den drei monotheistischen Weltreligionen akzeptiert werden können.
      Die formale Existenz eines palästinensischen Staates reicht nicht aus. Das Staatsgebilde muss lebensfähig sein, mit territorialer Kontinuität und Bewegungsfreiheit.
      Ohne die Lösung des Flüchtlingsproblems, zu der u.a. eine Eigentumskompensierung und die Möglichkeit der Familienzusammenführung gehört, wird es keinen dauerhaften Frieden geben.
      Die Tür zu einem Friedensschluss im Nahen Osten ist auch nach Camp David noch offen. Israel hat bisher am deutlichsten Bereitschaft zum Kompromiss gezeigt. Alle Seiten sind trotz des gescheiterten Gipfels in Camp David weiterhin an einer baldigen Lösung interessiert. Nun kommt es darauf an, diese Chancen zu nutzen.


      Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., 05/21/2002 06:49:17
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 07:06:11
      Beitrag Nr. 22 ()
      N A H O S T



      Heilloses Land

      Israel und Palästina: Nur die Trennung ermöglicht Frieden

      Von Josef Joffe



      Waffenstillstand geschlossen, Frieden gerettet? So einfach sind die Dinge nicht mehr seit dem jüngsten Krieg in Nahost. Krieg? Eine Intifada mit Steinen und Benzinbomben wie die von 1987 bis 1994 war das nicht mehr. In den besetzten Gebieten sahen sich die Israelis zum ersten Mal mit einer richtigen Truppe konfrontiert: mit "Polizisten" als Protoarmee.

      Ganz gleich, ob der Waffenstillstand von Scharm asch-Scheich hält oder nicht, gilt es für alle Haupt- und Nebenakteure, Abschied zu nehmen von Illusionen - oder sie zumindest am kalten Realitätssinn zu messen. Die klassische Formel "Land für Frieden" ist tot, jedenfalls so tot wie ein Samenkorn im arktischen Frost. Gewiss: Noch letzte Woche haben fast zwei Drittel der Israelis für die Rückkehr zum Verhandlungstisch plädiert. Worüber aber soll verhandelt werden?

      Über die Schuldfrage? Die ist schnell beantwortet. Oppositionsführer Scharon hat mit seinem Tempelberg-Ausflug gezielt ein Streichholz geworfen. Aber Arafats Palästinenser haben geradezu darauf gewartet, provoziert zu werden - wie eine Benzinlache, die nach dem Funken lechzt. Der Protokrieg war denn auch generalstabsmäßig vorbereitet.

      Wer war noch schuld? Ehud Barak, der mit exzessiver Gewalt geantwortet hat, obwohl er sich ausrechnen konnte, dass seine Armee an vorderster Front auf Halbwüchsige treffen würde; welcher Palästinenser wird je das Bild von dem erschossenen Jungen vergessen? Ferner seine Siedler, die auf Palästinenser losgegangen sind; Assad junior, der es der Hizbullah erlaubt hat, im Norden Israels die gefährlichste Front überhaupt zu eröffnen; Mubarak, der Ägypter, der viel zu spät seine Autorität in die Waagschale der Mäßigung geworfen hat; Saddam Hussein, der seine Elite-Truppen westwärts verlegt hat; Jacques Chirac, der - wahnwitzig - Arafat ermuntert hat, einen früheren US-Waffenstillstandsvorschlag zu verwerfen. Damit hat er die EU als Vermittler in Scharm diskreditiert; umso besser, dass Kanzler Schröder nun doch an seinem Plan festhält, am Monatsende den Nahen Osten zu bereisen, um so ein Stück Glaubwürdigkeit für Europa zurückzugewinnen.

      Doch wer in Nahost Schuld aufrechnet, landet rasch beim Obersten Landesverweser, der vor rund 3500 Jahren den Kindern Israels Kanaan zusprach. Wo sich Gott und Glauben mit Land und Legitimität verquicken, geht es schneller in die Hölle als in den Himmel; an beiden Orten gibt es keine Verhandlungstische. Jassir Arafat hat nun in Scharm asch-Scheich seine Untersuchungskommission bekommen, Ehud Barak ein droit de regard über ihr Urteil. Das mag einstweilen die Gemüter beruhigen; vorwärts bringen wird es Israelis und Palästinenser kaum.

      Das Problem, das dieser Protokrieg wie ein Blitz erhellt hat, ist der Fluch der "konzentrischen Belagerungsringe". Im kleinsten Kreis sitzen die Palästinenser, übrigens auch die arabischen Israelis als Bürger zweiter Klasse - eingeschlossen von der regionalen Supermacht Israel im zweiten Ring. Doch just dahinter dräut der dritte Ring, die arabische Welt. Schließlich der vierte: die muslimische umma, die von Marokko nach Indonesien reicht. Wer dann wen als Opfer oder Aggressor sieht, hängt davon ab, aus welcher Belagerungszone er wohin blickt. Wenn Mubarak (wie in Scharm asch-Scheich) die israelische Gewalt als "Aggression gegen die Schwachen" brandmarkt, dann vergisst er, wie dieser hoch gerüstete High-Tech-Nachbar die Welt sieht: hier Syrien, das die Hizbullah in die Offensive ziehen lässt; dort der Irak, der mit dem großen Krieg spielt; hier Ägypten, das allenfalls einen "kalten Frieden" gewährt; dort Libyen, das den Dschihad predigt; weiter weg Iran, der die Hizbullah munitioniert, obwohl sich die Israelis aus dem Südlibanon zurückgezogen haben.

      Doch ist Politik nicht Psychotherapie, die ihre Patienten die richtige Interpretation der Wirklichkeit lehren könnte. Der Vergleich ist überhaupt falsch, weil die Kombattanten (abgesehen von den vernebelten Gotteskriegern auf beiden Seiten) gar nicht so verrückt sind, wie sie sich den Anschein geben. Es geht um so handfeste Dinge wie Sicherheit, Sektoren und Souveränität. Und dann um Illusionen und Fehlkalkulationen.

      Die Israelis haben sich nach dem Jom-Kippur-Krieg, den sie erst in der Schlussphase gewinnen konnten, gegenüber Kairo zu der Formel "Land für Frieden" durchgerungen. Das war das Ende der Illusion "Land und Frieden". Nach der siebenjährigen Intifada haben sie Abschied nehmen müssen von "Herrschaft und Frieden"; es begann der lange "Oslo-Prozess" mitsamt Arafat-Rabin-Handshake, der in diesem Sommer in Camp David endete. Jetzt werden sie sich wohl von einer dritten, wiewohl freundlicheren Illusion trennen müssen: dass sie wie weiland die geteilten Deutschen vom Gegen- über das Neben- zu einem Miteinander mit Palästina gelangen können.

      Dieser Gewaltausbruch kam nicht wie die Intifada vor dem Friedensprozess, sondern nachdem Arafat ihn in Camp David abgebrochen hatte, obwohl Barak so weit gegangen war wie noch keiner seiner Vorgänger: 92 Prozent des Westjordanlandes plus ein Stück Israel als Kompensation, Entschädigung für arabische Flüchtlinge, Jerusalem als doppelte Hauptstadt. Arafat ließ den Prozess platzen, weil ihm (wie auch manchem jüdischen Eiferer) der Himmel wichtiger war als das Hernieder: Er wollte die ungeteilte Kontrolle über den Tempelberg, der leider auch das höchste Heiligtum der Juden - die Klagemauer - beherbergt.

      Dazu kommt die hässliche Begleitmusik, die Israelis über den offiziellen palästinensischen Rundfunk hören können - wie zum Beispiel diese Freitagspredigt aus Gaza: dass man "mit Juden und Christen keine Übereinkunft schließen", dass man "nie Haifa, Galiläa und Jaffa vergessen" dürfe. Mag sein, dass jüdische Zeloten Ähnliches predigen, doch erhalten sie dabei nicht die Imprimatur der "Stimme Israels". Auch die vernünftigen Israelis - jene 63 Prozent, die sich die Rückkehr an den Verhandlungstisch wünschen - müssen nun befürchten, dass sich "Land für Frieden" in "Land für nichts" verwandelt hat. Aus der Intifada von 1987 bis 1994 haben sie die richtige Lehre gezogen: "Wir können die Palästinenser nicht beherrschen." Nun, da sie in die verzückten Gesichter des Lynchmobs von Ramallah geblickt haben, könnten sie sehr wohl hinzufügen: "Und Frieden können wir mit ihnen auch nicht machen."

      Aus diesem mörderischen Paradox könnte vielleicht doch noch ein Weg herausführen. Er hieße "Land für Stabilität". Die Israelis könnten ihn unter einer Regierung der nationalen Einheit ganz alleine beschreiten, indem sie sich einseitig vom Westufer auf verteidigungsfähige Positionen zurückziehen. Die meisten der 150 000 Siedler leben ohnehin dicht an der "grünen Linie", also in jenen acht Prozent des Westjordanlands, die Barak in Camp David behalten wollte. Das heißt: Israel müsste die Siedlungen tief im Westjordanland, die sich nachgerade zu einem biblischen Fluch summieren, aufgeben oder den Eiferern dort bedeuten: "Wenn euch der Boden so heilig ist, dann sollte euch der Dienst an Gott wichtiger sein als der Anblick der palästinensischen Flagge."

      Unmöglich? Vergessen wir nicht, dass es eine rechte Regierung (unter Begin) war, die je israelische Siedlungen geräumt hat. Jerusalem? Nachdem Barak sich ohnehin schon zur Aufteilung der "einen und einzigen Hauptstadt" durchgerungen hat, kann er den nächsten Schritt auch einseitig tun. Nach Ostjerusalem geht seit Jahren ohnehin kein Israeli mehr; warum nicht de jure besiegeln, was schon de facto der Fall ist. Der Tempelberg? Die Klagemauer bleibt bei Israel, der Rest gehört, wie in der Praxis heute schon, dem Islam.

      Das wäre kein Frieden, aber ein existenzielles Mehr an Stabilität und ein erkleckliches Minus an Reibungsflächen für Zündhölzer aller Art - in einer Region, die seit 4000 Jahren nur Pausen zwischen zwei Kriegen kennt. Erst wenn jeder halbwegs sicher vor dem anderen ist, können beide halbwegs realistisch über den Frieden reden, der in diesen Tagen zur Chimäre verkommen ist.

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