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    Weiter gute Aussichten für Gold - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.05.02 10:46:41 von
    neuester Beitrag 21.05.02 11:07:44 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 21.05.02 10:46:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dr. Jens Ehrhardt

      Weiter gute Aussichten für Gold

      In den letzten 5.000 Jahren war Gold sicherlich das wichtigste Werterhaltungsmittel. Im Zuge der zunehmenden Bedeutung von Buchgeld in den letzten 100 Jahren kam man immer mehr auf die Idee, daß Gold als Anlagemedium mehr oder minder überflüssig sei. Dabei wurde Gold in den letzten 20 Jahren nur noch unter dem Blickwinkel des Inflationsschutzmetalls betrachtet. Im Zuge einer ab 1980 international rückläufigen Inflation und zunehmender Deflation in vielen Ländern (besonders Japan) schien Gold überflüssig. Das Desinteresse an Gold in den letzten 20 Jahren erklärt sich auch aus dem sinkenden Preistrend. Die Überspekulation Ende der 70er Jahre (vergleichbar mit der Aktienspekulation bis Frühjahr 2000) konnte nur durch eine langfristige Abwärtsbewegung bzw. Bereinigung der zu hohen Depotbestände vorgenommen werden. Ende der 70er Jahre war es normal, 10% bis 20% eines Depots in Gold, Silber und Goldaktien zu haben.

      Inzwischen liegen die Depotanteile der Anleger in Gold auf minimalem Niveau. Der Goldpreis hat sich in Dollar fast gedrittelt, und die Geldmengen haben sich vervielfacht. Während der Anteil an Aktien an den Geldmengen in den USA und Europa historische Höchststände erreichte, dürfte das Gold historische Tiefstände erreicht haben. Der Wert aller Goldminenaktienfonds weltweit liegt z.B. nur bei 0,4 Mrd. Euro. Dem steht ein Wert von fast 20.000 Mrd. Dollar allein in Amerika ausgegebener Dollaranleihen gegenüber. Der Wert aller Aktien weltweit liegt in ähnlicher Größenordnung (trotz der massiven Kursverluste der beiden letzten Jahre). Insgesamt dürfte der Wert aller Anleihen weltweit sogar bei über 30.000 Mrd. Dollar liegen. In diesem Jahr rechnet man mit einer Neuausgabe von Anleihen im Wert von über 3.000 Mrd. Dollar. Wohlgemerkt: Anleihen sind nichts anderes als Schulden mehr oder minder guter Schuldner. Da die Banken häufig angesichts immer schlechterer Unternehmensbilanzen Angst haben, neue Kredite zu geben, vermitteln sie den Unternehmen am Kapitalmarkt die Ausgabe von Anleihen. Solche Unternehmensanleihen haben zwar etwas höhere Zinsen als Staatsanleihen, sind aber in der Regel aus dem Blickwinkel der Rückzahlungsfähigkeit der aufgenommenen Gelder wesentlich gefährlicher. Staaten können Geld selber drucken, um Zinsen zu bedienen (mit Rückzahlung ist in fast allen Ländern allerdings auch schon lange nicht mehr zu rechnen). Immer mehr Unternehmen, die Unternehmensanleihen ausgegeben haben, können aber nicht einmal mehr die Zinsen bezahlen. Das Mißverhältnis zwischen der Anlage in echten, nicht vermehrbaren Substanzwerten, wie Gold einerseits und der weltweiten Explosion der Geldmengen und der Ausgabe von Anleihen, die im Ernstfall nicht mehr wert sind als das Papier, auf dem sie gedruckt sind, andererseits, ist auffällig.

      Der Goldpreis wäre heute bereits wesentlich höher, wenn die Notenbanken nicht in einem Versuch, ein gesundes Finanzsystem vorzutäuschen, den Goldpreis künstlich tief halten würden. Die britische Notenbank verschleuderte z.B. rund 60% der eigenen Goldreserven praktisch zum historischen Tiefstand der letzten 25 Jahre. Falls andere Länder, wie z.B. Deutschland, ebenfalls mit solchen Aktionen zum künstlichen Tiefhalten des Goldpreises beginnen sollten (dies ist erst ab 2005 möglich), so dürfte es sicherlich genauso wie bei den seinerzeitigen Versuchen einer Heraufsetzung des Wertes der Goldreserven der Bundesbank auf Marktpreise (und Auszahlung des Gewinns an die Regierung) einen Proteststurm geben. Auch ein teilweiser Tausch des Bundesbank-Goldes in Aktien (geplant sind ausländische Euro-Stoxx-Aktien – die zum heutigen Zeitpunkt immer noch kraß überbewertet sind) dürfte einer höchst unsicheren Anlage und keineswegs einer Notenbank angemessenen Vorsicht in der Anlagepolitik entsprechen. Würde man die Goldreserven vermindern, würde dies das Vertrauen in den ohnehin von weiten Teilen der Öffentlichkeit negativ beurteilen Euro (= Teuro) weiter schwächen. Käme es zu einer Krise im Finanzsystem, so wären die Anleger sicherlich froh, selbst die gesamten internationalen Notenbank-Bestände in Gold (heutiger Wert etwa 300 Mrd. Dollar) zu kaufen. Im Verhältnis zum Wert aller Anleihen weltweit wäre dies gerade einmal 1%. Würden also alle Anleger, die Anleihen im Depot haben, nur 1% ihrer Anleihen verkaufen und dafür Gold erwerben, so würde das Notenbank-Gold bereits verkauft sein, ohne Preisdruck auszuüben. Danach würde es sicherlich für den Preis nach oben kein Halten geben. Denn der einzige Grund, warum das Gold im Moment noch nicht mehr steigt, ist die Angst vor größeren Notenbank-Verkäufen.

      Unberücksichtigt bleibt dabei, daß die Notenbanken einen Großteil ihres Goldes (man spricht zwischen 15% und 30%) heute verliehen haben und dieses Gold indirekt bereits verkauft ist. Große Geschäftsbanken in den USA, aber auch Europa, haben von den Notenbanken Tausende von Tonnen Gold zu niedrigen Zinsen von ca. 2% geliehen und dann am Markt verkauft. Der Gegenwert dieser Goldverkäufe ist für die Banken dann ein preiswerter Kredit. Allerdings nur so lange sie das Gold später wieder zum gleichen Preis (oder tiefer) zurückkaufen können wie sie vorher verkauft haben. Dies dürfte inzwischen in fast allen Fällen aber nicht mehr möglich sein, weil der Goldpreis gestiegen ist. Wären die Geschäftsbanken gezwungen, ihre Leerverkäufe im Gold zurückzukaufen, um sie dann den Notenbanken auszuhändigen, würde der Goldpreis sicherlich ganz massiv steigen. Ein weiterer Grund für weitere Goldpreiserhöhungen ist die Tatsache, daß die großen Minengesellschaften ihre Goldproduktion teilweise um 5 bis 10 Jahre in die Zukunft bereits verkauft haben. Bisher war eine solche Politik bei fallenden Goldpreisen sinnvoll. Inzwischen steigen aber die Goldpreise, und die Minengesellschaften kaufen das Gold immer mehr zurück.

      Vor dem Hintergrund des wachsenden Mißtrauens gegenüber Wirtschaftsführern (zunehmend gefälschte Bilanzen in den USA und Europa) einerseits und dem immer weiter wachsenden Mißtrauen in die Fähigkeiten von (oft korrupten) Politikern nehmen immer mehr Anleger ihre Vermögensanlage in die eigene Hand und erwerben nicht vermehrbare Substanzwerte, wie z.B. Gold gewissermaßen als Versicherung gegen noch schlechtere Zeiten. Wenn man bedenkt, daß pro Jahr gerade einmal 2.600 Tonnen Gold erzeugt werden (heutiger Wert ca. 26 Mrd. Dollar) – dieses Gold wird schon allein von der Schmuckindustrie nachgefragt – so kann man sich vorstellen, daß eine Wiederentdeckung des Goldes als Anlagemedium (was praktisch noch nicht stattgefunden hat) zu wesentlich höheren Goldpreisen führen würde. Obwohl die Welt-Goldproduktion leicht durch höhere Produktion in kleineren (oft Krisen-) Ländern stieg, ging sie in den drei großen Produktionsländern Südafrika, USA und Australien zurück. Fazit: Einem minimalen Gold-Angebot im Vergleich zu den sonstigen Anlagealternativen (Anleihen, Aktien, Immobilien) steht das Potential einer gewaltigen Nachfrage gegenüber. Vor allen Dingen dann, wenn immer mehr Wirtschaftsteilnehmer bemerken, daß das Welt-Finanzsystem (aber auch die Finanzlage einzelner Staaten) mehr als ungesund ist. Gold als Metall und noch besser Qualitäts-Goldminen (die in der Regel drei- bis viermal so schnell steigen wie der Goldpreis) könnten am Jahresende zu den wenig rentablen Anlagekategorien gehören.

      ich verstehe den letzten Satz nicht.

      21.05.2002
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 10:58:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi burakiye,

      kannst Du bitte mal reinstellen, von wann dieser Bericht von Jens Erhardt ist? Würde mich interessieren, ob darin die zuletzt massiven Steigerungen bei den Goldminengesellschaften schon berücksichtigt wurden.

      Gruß

      DollarsVegas
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 11:03:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Letzter Satz:
      ...eine der wenigen rentablen Anlagen
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 11:07:44
      Beitrag Nr. 4 ()


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