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    Bank Vontobel: Index-OS auf den Dax - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 23.05.02 08:55:57 von
    neuester Beitrag 12.06.03 22:54:20 von
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      schrieb am 16.02.03 22:53:46
      Beitrag Nr. 501 ()
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      S&P-Analyse

      Öl-Werte zählen zu den Top-Favoriten
      Von Tina Vital, Analystin bei S&P MarketScope


      Der Finanzdienstleister Standard & Poor`s (S&P) sieht den drohenden Irak-Konflikt, die knappen Vorräte und die steigende Nachfrage als preistreibende Faktoren in der Ölindustrie, verbunden mit einem größeren Spielraum für Kursgewinne bei Öl-Werten.

      Die Spannungen im Nahen Osten brodeln seit mehr als einem Jahr. Dies hat zu einem deutlichen Anstieg der Rohölpreise auf etwa 35 Dollar pro Barrel geführt. Es ist daher wenig verwunderlich, dass die Entwicklung des Aktienindex S&P Energy in diesem Zeitraum im Vergleich zum gesamten Markt überdurchschnittlich war.

      Die Rückgänge des Index im Jahr 2002 und in diesem Jahr in Höhe von 11,4 oder 3,7 Prozent sind geringer ausgefallen als die Verluste des S&P Super 1500 in Höhe von 22,5 Prozent 2002 und 5,8 Prozent in diesem Jahr.




      Deutliches Gewinnwachstum im zweiten Halbjahr 2003

      Der Aktienindex für den Energiesektor stand im Vergleich zum restlichen Markt vor allem deswegen besser da, weil begrenzte Vorräte und Kriegsängste für anhaltend hohe Öl- und Erdgaspreise gesorgt haben. Die meisten Unternehmen haben im dritten Quartal 2002 ihre Gewinnerwartungen erfüllt, und es sieht ganz so aus, als würden die Gewinne im vierten Quartal dem gleichen Muster folgen. Für das zweite Halbjahr 2003 wird ein verstärktes Gewinnwachstum erwartet.

      Ist es nach dem jüngsten Anstieg der Öl- und Erdgaspreise nicht zu spät, sich in Energiewerte einzukaufen? Noch nicht. Wir bei Standard & Poor`s empfehlen den Anlegern, ihr Engagement auszuweiten. Die Kurse bestimmter Aktien hinken dem Anstieg der Energiepreise noch hinterher - und die Bewertungen sind so niedrig wie seit mehreren Jahren nicht mehr.

      Da sich die amerikanische Wirtschaft jedoch angesichts des geopolitischen Risikos gut hält, erwartet S&P eine im ersten Quartal einsetzende Erholung des realen Bruttoinlandsprodukts, die bis zum Sommer an Geschwindigkeit zunehmen wird. Und das wird zu einem Anstieg der Energienachfrage führen.




      Besorgnis um die Ölvorräte wächst

      Angesichts dieses weltweiten Szenarios wächst die Sorge um die Ölvorräte. Der Generalstreik in Venezuela hat dazu geführt, dass etwa 2,4 Millionen Barrel der täglichen Ölfördermenge (BPD) nicht auf den Markt gelangt sind. Die Öl-Lagerbestände der USA liegen derzeit knapp über dem Mindestbestand.

      Also dem Bestand, der erforderlich ist, um einen Produktionsstillstand in den Raffinerien zu vermeiden. Dieser belief sich auf 270 Millionen Barrel im Januar. Durch eine mögliche Militäraktion gegen den Irak dürften dem Markt weitere 2,8 Millionen BPD an Vorräten verloren gehen und etwaige externe Effekte in Kuwait könnten einen Verlust von weiteren zwei Millionen BPD bedeuten.

      Wegen des Streiks in Venezuela kommt die dortige Ölförderung nur langsam wieder in Gang. Um die daraus folgenden Engpässe zu überbrücken, hat die OPEC die Förderquoten im Januar um 1,3 Millionen BPD und im Februar um 1,5 Millionen BPD angehoben.

      Wenn jedoch ein Konflikt im Nahen Osten zu einem Verlust der Ölförderung sowohl im Irak als auch in Kuwait führt und die Ausfuhr aus Venezuela weiterhin eingeschränkt bleibt, fehlt dem Kartell unter Umständen die erforderliche Reservekapazität, um die Marktnachfrage zu befriedigen, was wiederum einen starken Preisanstieg wahrscheinlicher werden lässt.



      Engpass zwingt zur weiteren Erschließungen von Ölfeldern

      Ohne einen potenziellen Krieg im Irak erwartet das Institut für Wirtschaftsprognosen Global Insight für die Referenzrohölsorte West Texas Intermediate für 2003 einen Preis von durchschnittlich 26 Dollar pro Barrel - was in etwa den Durchschnittspreisen von 2002 entspricht. Das Risiko eines Krieges bleibt jedoch ein Unsicherheitsfaktor und wird sich daher wahrscheinlich weiterhin preistreibend auswirken.

      Langfristig geht man in der Branche angesichts der sich weltweit allmählich erschöpfenden Öl- und Erdgasfelder davon aus, dass bis zum Jahr 2010 Ersatz für beinahe die Hälfte der heutigen Reserven gefunden werden muss.

      Daher werden die Förderunternehmen in hohem Umfang investieren müssen, wovon die Unternehmen im Bereich Bohrungen und Dienstleistungen profitieren dürften. S&P erwartet, dass die Ausgaben in diesem Bereich 2003 weltweit um mehr als fünf Prozent steigen und die inländischen Ausgaben ebenfalls zunehmen werden.




      Preiserhöhungen finanzieren Erschließungskosten

      Die Erdgaspreise in den USA sind auf beinahe sechs Dollar pro Million British Thermal Units (BTU ist eine weitverbreitete britische Wärmeeinheit) gestiegen. Dieser Preisanstieg spiegelt den vermehrten Abbau der Vorräte auf Grund des kalten Winters, nur mäßiger Bohraktivität infolge zurückhaltender Investitionen nordamerikanischer Produzenten und des steigenden Erschöpfungsgrads der Felder, auf denen Erdgas gefördert wird, wider. (Der Erschöpfungsgrad bezeichnet die Geschwindigkeit mit der sich Rohstoffvorräte erschöpfen.)

      Der Erschöpfungsgrad bei Erdgas liegt in Nordamerika bei über 30 Prozent. Das bedeutet, dass die Reserven mit Sicherheit zur Neige gehen werden, wenn die Produzenten nicht genug in die Erschließung neuer Quellen investieren. Die Marktsituation wird sich auch bei niedriger Nachfrage weiter verschärfen.




      Fünf-Sterne-Ranking für die Ölbranche

      Welches sind also die Top-Empfehlungen von S&P im Energiebereich? Bei den großen, verflochtenen Ölkonzernen bevorzugen wir ExxonMobil und Total Fina Elf. Bei Bohrungen und Dienstleistungen sind unsere Favoriten Nabors Industries und GlobalSantaFe sowie Weatherford International.

      Analyst John Kartsonas, der die großen Unternehmen im Bereich Erschließung und Förderung beobachtet, empfiehlt Apache, Ocean Energy und EOG Resources. Alle diese Aktien erhalten unser höchstes Ranking von 5 STARS (kaufen).


      Quelle: FAZ. 15.02.03
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 23:09:20
      Beitrag Nr. 502 ()
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 23:35:37
      Beitrag Nr. 503 ()
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      Platin - stark gefragtes Gut


      Mit Platin-Aktien läuft es rund im Depot




      Die Börsen sind schwach, die Konjunktur dümpelt nur so vor sich hin und über allem lagert die Sorge über die möglichen Konsequenzen des offensichtlich unvermeidbaren Irakkrieges.

      Das ist schlecht für die Börsen und lässt Anleger nach Alternativen suchen. Deswegen laufen Anleihen sehr gut, aber auch Gold konnte seit Anfang des Jahres 2001 etwas mehr als 50 Prozent zulegen. Es steht mittlerweile auch im Brennpunkt der Medien. Und das ist nicht selten der Zeitpunkt, an dem sich der „Dampf schon wieder etwas abkühlt“.

      Sieht man sich im Rohstoffbereich weiter um, so gibt es noch interessantere Entdeckungen. Denn das Platin hat seit dem Jahr 1999 satte 100 Prozent zugelegt und in den vergangenen Tagen mit 694 Dollar je Unze ein Allzeithoch erreicht.

      Und die Tür für einen weiteren Anstieg scheint offen zu sein. Denn neben der begrenzten Nachfrage aus der Schmuckindustrie tritt vor allem die Automobilindustrie als Abnehmer auf. Dort findet das Metall Verwendung in der gesetzlich vorgeschriebenen Abgasreinigung. Aus diesem Grund ist die Nachfrage sehr preisunelastisch. Das heißt, sie bleibt konstant, obwohl der Preis sehr stark steigt.




      Umstellung auf alternative Materialien wäre kostspielig

      Eine Umstellung auf andere Materialien -etwa Palladium - wäre sehr kostspielig. Die Analysten von ABM Amro halten es deswegen für möglich, dass der Preis bis über 1.000 Dollar je Unze steigen könnte, bevor sich etwas an der Nachfrage ändern würde.

      Möglicherweise könnte sich auf Grund der steigenden Kosten dann der Absatz von Dieselfahrzeugen zu Gunsten von Benzinfahrzeigen reduzieren. Denn dort ist der Wechsel auf Palladium einfacher.

      Auch die Nachfrage aus der restlichen Industrie dürfte nur bedingt preisempfindlich sein. Insgesamt gehen die ABN Amro-Analysten davon aus, dass sich das Wachstum der Nachfrage nach Platin zwar leicht abschwächen könnte, die Wachstumsrate aber vom Jahr 2003 bis zum Jahr 2005 zwischen vier und fünf Prozent liegen wird.

      Das ist der fundamentale Hintergrund. Allerdings kommen weitere Überlegungen ins Spiel. So ist der jüngste Preisanstieg von Platin möglicherweise auch mit Ängsten vor Versorgungsengpässen zu begründen. In den vergangenen Tagen wurde über Streiks in russischen Mine Norilsk Nickel spekuliert.

      Dort wird Platin als Nebenprodukt der Palladium- und Nickelförderung gewonnen. Gerüchte über unerwartete russische Lieferungen oder Engpässe hatten schon in der Vergangenheit Preisausschläge verursacht.

      Unterstützt wird der Kurs auch von Produktionsstörungen in einer südafrikanischen Mine des Platinförderers Lonmin, die zu Lieferschwierigkeiten führen könnten. Kurzfristig ist folglich immer mit gewissen Preissprüngen zu rechnen.



      Platinproduzenten bieten vereinzelt Chancen

      Bei den Platinproduzenten sieht die Lage für Anleger gemischt aus. Die Aktie des mit jährlich 2,2 Millionen Unzen weltweit größten Platinförderers Angloplat hat zwar in lokaler Währung seit dem Jahr 1998 in der Spitze mehr als 800 Prozent zugelegt.

      In jüngster Zeit stagniert allerdings der Kurs. Der Gewinn fiel von acht auf 5,7 Milliarden Rand. Währungseffekte spielen sowohl dem Unternehmen als auch dem europäischen Anleger einen Streich, denn in Euro gerechnet war die Performance der Aktie nur wenig attraktiv.

      Das Unternehmen dürfte dank seiner Größe und der hohen Reserven aus dem prophezeiten Nachfrageboom Kapital schlagen. Allerdings hat es unter der von Südafrikas Regierung verabschiedeten Bergbaucharta zu leiden. Dazu kommt, dass Anglo American den Anteil an Angloplat kontinuierlich ausbaut und wohl die Übernahme der Platintochter anstrebt.

      Diese Aussicht und die immer geringer werdende Liquidität der Titel wirkten sich in den vergangenen Monaten wenig vorteilhaft auf den Kurs aus.

      Beim Konkurrenten Impala Platinum dürfte sich der Anteil der frei handelbaren Papiere durch die bevorstehende Auflösung des bisherigen Großaktionärs Gencor beträchtlich erhöhen. Impala wird dadurch zu einem Übernahmekandidaten, der wegen Übernahmefantasien und mit einem KGV von zehn interessant sein könnte. Ähnliches dürfte für Lonmin, die Nummer drei am Markt, gelten.

      Der viergrößte Platinförderer Northam ist ein neu prosperierender Turn-Around-Wert. Er konnte die Produktion in jüngster Zeit ausweiten und schüttet einen großen Teil seines Ertrages aus - und dürfte das auch weiter tun, sofern der Platinpreis hoch bleibt.

      Und das ist die entscheidende Frage. Denn sollte zu schnell zu stark steigen, dann beschleunigt sich die Suche nach Alternativen, die die Preisentwicklung wenn nicht gar unterbrechen so doch dämpfen könnten. Aber noch ist es nicht so weit.


      Quelle: FAZ, 15.02.03




      Die Charts zeigen die Kursentwicklung des Platins (oben), von Angloplat und Impala Platinum (unten) in den vergangenen Jahren








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      Avatar
      schrieb am 16.02.03 23:38:23
      Beitrag Nr. 504 ()
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 23:42:08
      Beitrag Nr. 505 ()
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      UBS Warburg wieder Europas Top-Aktienanalyst


      UBS Warburg, die Investmentbank der schweizerischen UBS AG, wurde das zweite Jahr in Folge zur Nummer eins bei europäischen Aktienanalysen gewählt. Das geht aus einer Umfrage der Zeitschrift „Institutional Investor“ unter weltweit 750 Unternehmen hervor.

      Auf den zweiten Platz kam Schroder Salomon Smith Barney, die Investmentbank der Citigroup Inc., die damit den Vorjahreszweiten Credit Suisse First Boston verdrängte.

      Ein guter Platz bei der Umfrage ist Werbung für die Investmentbanken, die sich in barer Münze auszahlen kann. Das bedeutet, sie können mehr Wertpapiergeschäfte für Vermögensverwalter durchführen und Mandate für Aktienemissionen gewinnen.

      Da die Investmentbanken und Wertpapierbroker ihre Kosten reduzieren wollen, dürfte ein Spitzenplatz auch förderlich sein, wenn es darum geht die Arbeitsplätze der Analysten zu sichern, sagen Personalberater.

      Die Zeitschrift hat bei der Umfrage die Leiter der Analyse und die Chefs der Investment-Abteilungen von Unternehmen in Großbritannien, dem restlichen Europa, den USA und Asien befragt.

      Hinter UBS Warburg rangieren Schroder Salomon Smith Barney (Vorjahr: Platz 4), Deutsche Bank , die abermals Dritter wurde, Credit Suisse First Boston, die um zwei Ränge abrutschte, Merrill Lynch & Co. und Morgan Stanley, die die Plätze fünf und sechs hielten, Lehman Brothers und J.P. Morgan, die jeweils einen Rang vorrückten, Goldman Sachs, die um zwei Plätze auf die neunte Stelle zurückfielen, und als Zehnter Dresdner Kleinwort Wasserstein (11).

      Quelle: FAZ, 15.02.03

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      schrieb am 16.02.03 23:49:50
      Beitrag Nr. 506 ()
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      Micronas-Aktie setzt sich gut ins Bild

      „Die Halbleiterindustrie befindet sich auf Grund der schleppenden Nachfrage nach Computern oder Mobiltelefonen in der Krise“, war in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu lesen. Das mag für die breite Masse der Hersteller gelten, aber nicht unbedingt für die Spezialisten.

      Zu denen zählt beispielsweise die schweizerische Micronas. Sie hat sich spezialisiert auf die Zielmärkte Konsumelektronik und die Elektronik für die Automobilindustrie - und scheint damit gut zu fahren.

      Denn mit einem Umsatz von 707 Schweizer Franken und einem Nettogewinn von 66 Millionen Franken präsentierte das Unternehmen im Laufe der Woche überraschend gute Zahlen. Das Unternehmen hat den Markt damit überrascht, vor allem auch auf Grund der ansehnlichen Netto-Ertragsmarge von 12,4 Prozent im vierten Quartal des Jahres 2002.




      Positiver Ausblick ...

      Nicht nur die Zahlen der Vergangenheit sind beeindruckend, sondern auch der Blick nach vorne. Denn im Geschäftsjahr 2003 soll der Umsatz zum neunten Mal in Folge zulegen mit einer Rate zwischen neun und 16 Prozent. Die Bruttomarge soll zwischen 38 und 40 Prozent und die Nettomarge zwischen 7,5 und 8,5 Prozent liegen.

      Dieser Ausblick dürfte vor allem deswegen möglich sein, weil das Unternehmen enge Verbindungen zur Konsumgüterindustrie pflegt. Und dort ist die Nachfrage nach Flachbildschirmen und digitalen Video- und Fernsehgeräten wesentlich höher als die nach Personal Computern.

      In diesem Bereich erzielt Micronas 90 Prozent seiner Umsätze. Bei Audioprozessoren für Fernsehgeräte ist das Unternehmen klarer Marktführer. Beliefert werden Namen wie Beko, Grundig, LG Electronics, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Vestel und Siemens.

      Die Lieferung von Komponenten an die schwächelnde Automobilbranche macht nur zehn Prozent des Umsatzes aus. Trotzdem ist es gelungen, auf Grund innovativer Produkte auf die Lieferantenliste mehrerer Automobilzulieferer, wie beispielsweise Valeo oder VDO, zu kommen.

      Das Unternehmen wird für das Jahr 2002 keine Dividende ausschütten, sondern die Erträge dazu nutzen, die Schulden um die Hälfte auf noch 50 Millionen Franken zu reduzieren. Schon im Vorjahr war es gelungen, die Verbindlichkeiten um zwei Drittel auf 107 Millionen Franken herunter zu fahren.




      ... führt zu positiven Einschätzungen

      Auf Basis dieses Hintergrundes ist es wenig verwunderlich, dass die Analysten die Aktie positiv bewerten. 14 von insgesamt 17 mit dem Unternehmen beschäftigten Experten empfehlen die Aktie zum Kauf, mehrere haben in den vergangenen Tagen ihre Gewinnprognosen erhöht.

      Die liegen für das Jahr 2003 mittlerweile im Durchschnitt bei einem Gewinn von 2,35 Franken je Aktie und führen zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,7. Das ist verglichen mit den Riesen der Branche - beispielsweise Intel mit einem KGV von 32 - relativ moderat.

      Auch der Chart sieht ermutigend aus. Das Papier hat zwar mit dem Platzen der Technologieblase vom Oktober des Jahres 2000 bis zum Oktober des Jahres 2001 knapp 90 Prozent seines Wertes verloren.

      Aber bezogen auf die Tiefs der vergangenen Jahre, scheint es unter starken Schwankungen so etwas wie einen grundlegenden Aufwärtstrend zu etablieren. Wer nervlich stärkere Schwankungen erträgt, könnte sich bei Kursrückschlägen mit dem Papier befassen. Es sollte allerdings bei Kursgewinnen nicht vergessen, diese auch einmal mitzunehmen.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 15.02.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Micronas-Aktie in den vergangenen Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 16.02.03 23:50:52
      Beitrag Nr. 507 ()
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 23:56:28
      Beitrag Nr. 508 ()
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      ThyssenKrupp-Aktie kocht weiter auf Sparflamme



      Wer miese Zahlen vorlegt, muss Anleger nicht unbedingt enttäuschen - umgekehrt lösen gute Daten an der Börse nicht zwangsläufig Jubel aus.

      Jüngstes Beispiel ist ThyssenKrupp. Hatte der Mischkonzern mit dem Schwerpunkt Stahlproduktion im Sommer noch mit einem verschlechterten Ergebnis aufgewartet, ohne sich die Abneigung von Investoren zuzuziehen, rührt sich heute anlässlich des bekannt gegebenen vielfachen Gewinnsprungs kaum Beifall.

      „Erwartungen verfehlt“, lautet das Urteil von Analysten. Gemäß ihrer Konsensschätzung hatten sie noch mehr Gewinn erwartet. Der Titel verliert im Xetra-Handel bis um 10.15 Uhr etwa ein halbes Prozent auf 9,65 Euro.




      Vorsteuergewinn verfünffacht

      Im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2002/03, das am 31. Dezember endete, konnte ThyssenKrupp den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa vier Prozent auf 8,7 Milliarden Euro steigern.

      Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) kletterte von 502 auf 588 Millionen Euro. Steil aufwärts ging es mit dem Vorsteuergewinn, der sich von 28 auf 141 Millionen Euro verfünffachte.

      Der Konzern erwirtschaftete einen Überschuss von 81 Millionen Euro - nach einem Verlust von 320 Millionen Euro im ersten Quartal 2001/02. Das Ergebnis je Aktie stieg von minus einem Euro auf 16 Cent.




      Stahlgeschäft treibt Gewinne

      Maßgeblich verantwortlich für den Gewinnsprung ist die Stahlsparte. Das Ergebnis vor Steuern, das vor einem Jahr bei minus 26 Millionen Euro lag, wuchs auf 72 Millionen Euro an. Der Umsatz stieg von 2,63 auf 2,79 Milliarden Euro.

      Die Ertragslage verbesserte sich auch bei der Automobilzulieferung, die einen Gewinnzuwachs von einer auf 20 Millionen bei einem leicht verbesserten Umsatz - 1,49 nach 1,44 Milliarden Euro - vorweisen konnte. Weniger gut sehen die Zahlen bei den Sparten Dienstleistungen und Immobilien aus. Hier fiel der Gewinn vor Steuern von 17 auf neun Millionen und von 28 auf 28 Millionen Euro.

      Das Hauptaugenmerk des Vorstands gilt dabei dem Schuldenabbau. Im Jahresvergleich ist ThyssenKrupp erfolgreich gewesen: Die Nettoverbindlichkeiten wurden von 7,2 auf 4,9 Milliarden Euro abgebaut. Der Schuldenstand schmolz um 31 Prozent ab, auf kürzere Sicht gesehen stellt sich die Schuldenlage aber weniger rosig dar: Die Verbindlichkeiten kletterten im Berichtsquartal im Vergleich zum Stand 30. September um 120 Millionen Euro. Dies mag ein Anlass für Irritationen sein.




      Gewinn soll weiter wachsen - Musterbeispiel Voestalpine

      Der Vorstand des drittgrößten Stahlkochers in Europa hält aber an seiner Linie fest, die Schulden abbauen zu wollen. Zudem geht er davon aus, auch im zweiten Quartal den Gewinn steigern zu können.

      Das Umfeld scheint so schlecht nicht zu sein. Ein Beispiel kann sich ThyssenKrupp am österreichischen Wettbewerber Voestalpine nehmen. Der größte Stahlprozent der Alpenrepublik hat den Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 02/03 um 28 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, das Ebitda um etwas mehr als 30 Proznet auf 368,7 Millionen, das Ergebnis vor Steuern um 43,1 Prozent auf 115,4 Millionen und das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um satte 89,3 Prozent auf 65,3 Millionen Euro gesteigert.

      Diese Zahl wäre besser ausgefallen, falls sie nicht durch die Abwertung der VA-Tech-Beteiligung mit 45,6 Millionen Euro belastet worden wären. Die Aktie kann sich angesichts dieser Zahlen heute an der Wiener Heimatbörse zwar nur leicht um 0,6 Prozent auf 23,20 Euro verbessern, hatte aber in den vergangenen Tagen um acht Prozent zugelegt. Der langfristige Trend ist jedoch deutlich negativ.




      Risikofaktor S&P-Bonitätsprüfung

      Dies gilt auch für das Papier von ThyssenKrupp, dessen Wert sich innerhalb eines Jahres halbiert hat. Dass der Titel eine um gut acht Prozent bessere Performance hingelegt hat als der Dax als Richtgröße, dürfte für die Anleger aber nur ein schwacher Trost sein. Schließlich lässt sich aus dem Chart keine Hoffnung auf steigende Kurse herauslesen.

      „Die Zahlen von ThyssenKrupp waren nicht gut, aber der Ausblick ist nicht so schlecht", resümierte Oliver Opgen-Rhein, Händler bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Die Aussichten für die Aktie hängen dabei nicht nur vom Fortgang der Konjunktur bei Stahl und Automobilzulieferungen ab. Risiken ergeben sich aus der von der Ratingagentur Standard & Poor´s angekündigten Bonitätsprüfung und der Frage, ob der Vorstand bei seinen Bemühungen, die Schulden abzubauen nach ein paar Schritten zurück wieder vorangehen sowie die Ertragslage weiter verbessern kann.




      Günstiger bewertet als im Sommer 2002

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9,2 erscheint das Papier allerdings etwas günstiger bewertet als im Sommer, als das KGV bei elf lag und die Ertragslae schlechter war. Die Gewinnschätzung, die dem aktuellen KGV zugrund liegt, geht von einem Ergebnis je Aktie von 1,047 Euro aus. Gemessen am jüngsten Gewinn je Anteilsschein von 16 Euro-Cent muss sich ThyssenKrupp anstrengen, um dieses Ziel erreichen zu können.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 15.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der ThyssenKrupp-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 17.02.03 00:11:55
      Beitrag Nr. 509 ()
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 00:17:32
      Beitrag Nr. 510 ()
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      Nokias Markenmacht vor dem Ende?



      Horrorvision für Nokia: Lacht hier bald Bill Gates?




      Der Softwarekonzern Microsoft steht vor einem entscheidenden Schritt zur Eroberung des internationalen Mobilfunkmarktes.

      T-Mobile, die Mobilfunk-Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, wird im Sommer erstmals ein Handy mit dem sogenannten Smartphone-Betriebssystem von Microsoft auf den Markt bringen. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung umfasst der Vertrag zwischen T-Mobile und Microsoft auch die Einführung eines Kommunikationsdienstes, der unter dem Namen Pocket-MSN (Microsoft Network) die bisherigen MSN-Dienste Hotmail und den sogenannten MSN-Messenger auf das Handy bringt.




      Angriff auf Nokia

      Aus Unternehmenskreisen von T-Mobile hieß es dazu, dass die Geräte, die vom Hersteller High Tech Corporation (HTC) aus Taiwan gefertigt werden, beim Start in großen Stückzahlen „auf den wichtigsten europäischen Märkten“ angeboten werden sollen. Dazu gehören für T-Mobile zumindest Deutschland und Großbritannien.

      Mit diesem Schritt greift Microsoft vor allem den Handy-Hersteller Nokia an. Die Finnen dominieren mit einem Anteil von rund 38 Prozent den Markt für Mobiltelefone. Sogar 80 Prozent Anteil hat Nokia - über das Gemeinschaftsunternehmen Symbian - am Markt für Handy-Betriebssysteme, der mit der kommenden dritten Mobilfunkgeneration UMTS eine wachsende Bedeutung erlangt.

      Der Vertrag zwischen T-Mobile und Microsoft lässt Nokia außen vor, da weder das Handy noch die Software von den Finnen stammen. „Nokia ist in ernsthafter Gefahr, seine Marktführerschaft bei Mobiltelefonen an Microsoft zu verlieren“, betonte daher jüngst Jochen Schiller, der an der FU Berlin die Entwicklung von Software für mobile Endgeräte erforscht.

      Durch diese Kooperation schlägt Microsoft erstmals die direkte Brücke zwischen seinem dominanten PC-Betriebssystem Windows, seinem Internetdienst MSN und dem Mobiltelefon. Schon heute kooperiert der Softwarekonzern mit 22 Mobilfunkanbietern in Europa, um seine MSN-Dienste auch auf das Mobiltelefon zu leiten. Erst vor zwei Wochen wurde ein entsprechender Vertrag mit Vodafone geschlossen.

      Die bisherigen Kooperationen verbinden das normale Mobiltelefon allerdings nur auf dem Weg der klassischen SMS (Short Message Service) mit den Microsoft-Angeboten im Internet. Bei der jetzt angekündigten Smartphone-Variante hingegen sind die Kommunikationsdienste von Pocket MSN direkt in das Betriebssystem und die Windows-Software integriert.

      Sie funktionieren nur mit den neuen Windows-Handys. Entsprechend bezeichnet Vassili le Moigne, der für MSN-Mobile in Europa zuständig ist, die jetzt mit T-Mobile unterzeichnete Vereinbarung als „nächste Phase“ des Markteintritts von Microsoft in das Mobilfunkgeschäft.




      Das Ende der Marken-Handys?

      In dieser engen Anbindung an Windows sehen Branchenbeobachter die ernste Gefahr für die Handy-Hersteller, die bisher den Mobilfunkmarkt bestimmt haben. Hinzu kommt, dass die Windows-Handys nicht mehr wie bisher unter dem Markennamen des Herstellers auf den Markt kommen werden.

      Wie auf den asiatischen Märkten schon heute üblich, werden die Geräte nur noch das Logo des Netzbetreibers - in diesem Fall T-Mobile - tragen. Auf diese Weise verlieren die Marken der Handy-Hersteller rapide an Bedeutung.

      Die Abrechnung der MSN-Dienste wird nach Angaben von Nikesh Arora, dem Chief Marketing Officer von T-Mobile, vom Mobilfunkanbieter übernommen. Der Umsatz allerdings wird geteilt. „T-Mobile und Microsoft erhalten jeweils etwa die Hälfte des mit diesen Angeboten generierten Umsatzes“, sagte Arora dieser Zeitung.

      Nach Angaben von le Moigne sind die bisherigen Erfahrungen von Microsoft mit der Nutzung der SMS-basierten Dienste sehr gut. „Wer sich einmal registriert hat - und dies sind mehrere hunderttausend Anwender in Europa -, nutzt diese Angebote sehr intensiv“, sagte er dieser Zeitung.

      Diese zweite Phase des Markteintritts von Microsoft erfolgt just zu dem Zeitpunkt, an dem die Technik für einen schnelleren Datenverkehr in den Mobilfunknetzen zur Verfügung steht.

      Diese Möglichkeiten werden sich mit dem europaweiten Start von UMTS im Verlauf dieses Jahres noch verbessern. Vor allem E-Mail und andere Kommunikationsdienste werden hier nach Erwartungen der britischen Marktforscher von Ovum für Umsatz sorgen.

      Mehr als 55 Milliarden Dollar werden die Kunden international nach Ansicht von Ovum im Jahr 2007 für die mobile Datenkommunikation ausgeben. „Wir glauben, dass Nachrichtenübermittlung und Unterhaltung die beiden großen Tendenzen in der mobilen Kommunikation sein werden“, betont Arora. T-Mobile und Microsoft setzen mit ihrer Initiative vor allem auf die hohen Nutzerzahlen der MSN-Dienste.

      So betreut der E-Mail-Service MSN-Hotmail international rund 100 Millionen Kunden, davon fast 20 Millionen in Europa. Der MSN-Instant-Messenger, eine Art Internet-Telegramm-Dienst, wird international von 74 Millionen Kunden genutzt, von denen fast 15 Millionen in Europa leben. MSN selber hat international rund 300 Millionen Kunden. T-Mobile bietet für die Kooperation eine Kundenzahl von international rund 82 Millionen Kunden auf, von denen mehr als 24 Millionen auf Deutschland entfallen.

      Quelle: FAZ, 17.02.03
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 00:22:41
      Beitrag Nr. 511 ()
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 00:34:24
      Beitrag Nr. 512 ()



      Quelle: FAZ, 16.02.03
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 15:26:53
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 15:29:58
      Beitrag Nr. 514 ()
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 15:41:01
      Beitrag Nr. 515 ()
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      Boss-Aktie wirkt wieder etwas schicker



      Hoffnung auf schwarzen Zahlen: Neue Boss Woman-Kollektion




      Zur Abwechselung einmal ermutigende Töne von Hugo Boss: Nachdem es in der jüngeren Vergangenheit bei dem Modehersteller ziemlich verrissene Hosen gegeben hat, sieht der Vorstand etwas optimistischer in die Zukunft: Die zuvor zurückgenommenen Ziele für 2002 seien erreicht, zehn Prozent mehr Gewinn sei realistisch, sagt Vorstandschef Bruno Sälzer.

      Die Aktie kann gute Nachrichten aus dem Unternehmen gebrauchen. Denn derzeit macht sie auf dem Laufsteg keine glanzvolle Figur. Dies gilt zwar auch für andere Modetitel, doch kann diese Tatsache die Anleger nicht trösten. Da macht sich ein Plus von knapp zwei Prozent auf 10,25 Euro zum Wochenauftakt gut.




      Umsatz auf Vorjahresniveau - Überschuß darunter

      Der Modekonzern hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen Umsatz von 1,09 Milliarden Euro erreicht - dies ist exakt der Wert vom Jahr zuvor und stimmt mit der jüngsten Prognose auch überein. Gleiches gilt für den Jahresüberschuß, der bei 70 Millionen Euro liegen soll, nachdem 2001 noch 106,6 Millionen Euro verbucht werden konnten.

      Die Stagnation beim Umsatz wird vor allem mit der Konsumflaute in den Vereinigten Staaten und der Druck auf das Ergebnis mit der Frauen-Sparte in Verbindung gebracht. „Boss Woman“ hat die Erwartungen der Unternehmensführung noch nicht erfülllt und steckt weiter in den roten Zahlen. „Wir bringen Boss Woman in der zweiten Jahreshälfte in die Gewinnzone“, kündigt Sälzer nun an.




      Vertrauen muß wieder aufgebaut werden

      Das klingt gut - doch stellt sich die Frage, was diese Ankündigung wert ist. Schließlich hat Hugo Boss im abgelaufenen Geschäftsjahr gleich dreimal seine zu optimistischen Prognosen korrigieren müssen. Diese Salamitaktik hat häßliche Flecken auf seiner Weste hinterlassen. Vertrauen muß folglich wieder aufgebaut werden.

      Analysten halten die neue Gewinnprognose zwar nicht für großartig, aber für realistisch. So zum Beispiel Nils Lesser von HSBC Securities, der Hugo Boss trotz des schwachen Umfelds ein Plus von zehn Prozent beim Jahresüberschuß zutraut. Man sollte mit Blick auf die Orders für die Herbst- und Winterkollektion nicht zuviel erwarten, meint er.




      Ohne Sonderbelastung ein Gewinnsprung

      Daß HSBC die Aktie auf Kaufen hochgestuft hat, liege daher weniger an den fundamentalen Unternehmendaten als an der bewertungstechnischen Sicht. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund zehn bei einem geschätzten Ergebnis je Aktie von 1,01 Euro (2001: 1,51 Euro) sei das Papier günstig bewertet.

      Diesen Grund führt auch Daniela Dörr vom Bankhaus Metzler für die jüngste Hochstufung von Verkaufen auf Kaufen an. Sie gehe im übrigen nicht von einem nennenswerten Umsatzwachstum aus. Doch wenn eine 2001 in den USA angefallene einmalige Sonderbelastung, die 2002 abgeschrieben wurde, herausgerechnet werde, ergebe sich ein Gewinnsprung. Positiv wertet sie das neue Management in den USA.

      Das Papier ist nicht nur günstig bewertet, es bietet auch eine - gemessen an der für 2002 geschätzten Dividende von 0,50 Euro je Aktie - beachtenswerte Dividendenrendite von 4,8 Prozent. Das Papier hat seit dem 52-Wochenhoch von 29,00 Euro im März vergangenen Jahres 64,6 Prozent an Wert eingebüßt, gegenüber dem Fünfjahreshoch von 38,10 Euro im Frühjahr 2001 sogar knapp 73 Prozent. Anleger haben folglich auch die Bewertung wie vergleichsweise gute Dividende nicht als Grund gesehen, das Papier zu halten.

      Gleiches gilt im übrigen für andere Modetitel wie Escada und Gerry Weber. Escada weist eine Dividendenrendite von 7,6 auf, Gerry Weber von 7,2. Zudem sind beide Titel sogar günstiger bewertet als Hugo Boss.




      Aktie sucht ihren Boden

      Allerdings hat sich die Boss-Aktie von ihren 52-Wochen-Tief von 8,25 Euro im September erholt und bis heute 24 Prozent zulegt. Seit Herbst hat sich der Titel mehrfach versucht, die Marke von elf Euro zu erreichen, ist aber offenkundig auf Widerstandszone um 10,50 Euro gestoßen. Nun sucht sie ihren Boden oberhalb um die zehn Euro. Aus dem kurzfristigen negativen Trend hat sie ausbrechen können, ein ermutigendes Zeichen.

      Die Aussichten für nachhaltige Kursgewinne hängen aber nicht nur davon ab, ob Boss seine Frauen-Sparte in die Gewinnzone führen und sein USA-Geschäft profitabler gestalten kann, sondern auch von der allgemeinen Konjunktur.

      Denn die Modebranche wird von der Konsumzurückhaltung voll getroffen. Erst wenn von Unternehmen und Konjunktur bessere Nachrichten kommen, könnte das Papier einen Aufschwung erleben. „Wir erwarten nicht, daß in dieser Hinsicht kurzfristig etwas Positives kommt“, meint Nils Lesser von HSCB.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ,17.02.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Hogo Boss-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.




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      schrieb am 17.02.03 15:44:55
      Beitrag Nr. 516 ()
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 15:51:41
      Beitrag Nr. 517 ()
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      SAP-Aktie fährt seit Monaten nur im Leerlauf


      17. Februar 2003 Für die Ende Januar vorgelegten Zahlen hat SAP viel Lob erhalten. Allgemein sprachen Analysten davon, dass sich das Walldorfer Softwareunternehmen in einem schwierigen Jahr sehr gut geschlagen hat.

      Der Aktie hat dies komischerweise aber keine neuen Impulse verleihen können. Nach einer markanten Erholung im Oktober tritt die Notiz seit November vielmehr wieder auf der Stelle.

      Am vergangenen Freitag, als der Dax wegen der Hoffnung auf einen ausbleibenden Irak-Krieg eine Rally hinlegte, stellte SAP sogar die einzige Verliereraktie unter den 30 Dax-Werten dar.

      Das zum Wochenschluß verbuchte Minus von 2,8 Prozent wird am Montagvormittag gegen 9.35 Uhr mit einem Plus von 2,47 Prozent auf 85,15 Euro zwar fast wieder ausgebügelt, auffällig ist dieses Kursverhalten aber dennoch.




      Gerüchte verunsichern

      Verantwortlich für die Kursschwäche zum Wochenausklang waren Gerüchte um eine angeblich bevorstehende Gewinnwarnung. “Innerhalb von wenigen Minuten ist daraufhin der Kurs eingeknickt“, berichtete ein Händler. Der Softwarekkonzern lehnte eine Stellungnahme zu den Marktgerüchten ab und verwies darauf, dass es gut zwei Wochen nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen keine Neuigkeiten gebe.

      Beim Blick zurück auf die erwähnten Zahlen lässt zum jetzigen Stadium aber nicht unbedingt mit einer Gewinnwarnung rechnen. Schließlich hat sich die Welt in den vergangenen beiden Wochen nicht entscheidend verändert.

      Zudem bezeichneten Analysten damals den von SAP abgegebenen Ausblick als eher konservativ. Konkret wurde damals für 2003 ein moderates Umsatzwachstum und eine Steigerung der operativen Marge um einen Prozentpunkt (2001: 22,7 Prozent) prognostiziert.




      Hohe charttechnische Hürden

      Aber auch ohne Gewinnwarnung hat die SAP-Aktie derzeit ein kleines Problem. Das Schwächezeichen vom Freitag mahnt so oder so zu einer gewissen Vorsicht. Denn das jüngste Kursverhalten signalisiert, dass der Titel knapp über 90 Euro in Schwierigkeiten gerät. Im Bereich zwischen 91,30 und 93,10 Euro hat sich inzwischen eine hartnäckige Widerstandszone gebildet.

      Damit sich die charttechnische Lage nicht noch weiter eintrübt, muss der Wert unbedingt einen Fall unter die Marke von 80 Euro verhindern. Denn sonst wäre der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen und als nächstes Kursziel 75 Euro angesagt.




      Bewertung relativ hoch

      Fundamental gesehen lädt die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 25 nicht zwingend zum Kauf ein. Auch das Verhältnis von Marktkapitalisierung zum Umsatz von rund 3,5 ist nicht als spottbillig zu bezeichnen.

      Dank der Marktführerschaft hat sich SAP zwar sicherlich eine Prämie verdient, aber noch scheinen die Anleger wegen der unsicheren konjunkturellen Aussichten offenbar nicht bereit zu sein, noch mehr für das Vorzeigeunternehmen zu bezahlen.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.




      Quelle: FAZ,. 17.02.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der SAP-Aktie.




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      schrieb am 17.02.03 15:52:52
      Beitrag Nr. 518 ()
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 16:18:45
      Beitrag Nr. 519 ()
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      Schwindende Kriegsangst setzt Euro unter Druck

      17. Februar 2003 Der Euro ist am Montagvormittag im europäischen Geschäft unter die Marke von 1,0700 Dollar gefallen. Knapp über diesem Niveau sind nach Angaben von Devisenhändlern im Euro zum Teil recht große Stop-Loss-Verkäufe ausgelöst worden.

      Dies habe die Gemeinschaftswährung innerhalb kürzester Zeit auf ein Tagestief von 1,0670 Dollar einbrechen lassen. Gegen 10.55 Uhr kämpft der Euro bei einem Stand von 1,0703 Dollar aber wieder mit der Marke von 1,07 Dollar.

      Der Bericht der Uno-Waffeninspekteure vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Uno) am Freitag und weltweite Anti-Kriegsdemonstrationen am Wochenende weckten nach Einschätzung von Marktteilnehmern die Erwartung, dass sich zumindest die Entscheidung über Krieg oder Frieden verschoben habe.

      Davon habe der Dollar profitiert, der in den vergangenen Monaten angesichts der Kriegsängste deutliche Kursverluste verzeichnet hatte. Investoren würden erst einmal ihre Gewinne mitnehmen und in den Dollar umschichten.

      „Das ist bloß eine Reaktion auf das, was am Freitag und am Wochenende passiert ist", kommentierte Währungsanalyst Shahab Jalinoos von UBS Warburg. „Es ist nur ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Risikoabneigung der Anleger sich zu diesem Zeitpunkt etwas verflüchtigt.“




      US-Feiertag bremst den Handel

      Seit Beginn der Waffeninspektionen am 27. November hatte der Dollar acht Prozent an Wert verloren. Die US-Devise hatte dabei auch unter der Zurückhaltung der Anleger gelitten, da diese im Falle eines Irak-Kriegs die USA auch finanziell als Träger der Hauptlast gesehen haben. Das Land ist zur Finanzierung des Handelsbilanzdefizits aber auch den täglichen Zufluss von 1,4 Milliarden Dollar angewiesen.

      Zu den Kursgewinnen bei der US-Devise heißt es auch, der neue US-Finanzminister John Snow habe zudem im Vorfeld des G7-Treffens Ende dieser Woche bestätigt, dass die USA nicht beabsichtigten, eine Änderung der “Politik des starken Dollars“ vorzunehmen, heißt es weiter.

      Auf Grund des Feiertages in den USA rechnen Marktteilnehmer am Montag jedoch mit einem insgesamt ruhigen Geschäft am Devisenmarkt. Vor allem sei zu bedenken, dass die Geschäfte deswegen bei eher dünnen Umsätzen abliefen.




      Euro kurzfristig abwärts - langfristiger Aufwärtstrend intakt

      Aus technischer Sicht wird aber kurzfristig durchaus eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung im Euro erwartet. Dabei rechnen Analysten mit einem Test der Unterstützung um 1,0690 Dollar.

      Ein Bruch dieser Marke könne zu einem Fall bis auf 1,0666 Dollar fallen. Ian Gunner, Chef der Devisenabteilung bei der Mellon Bank, kann sich sogar einen Rückfall bis auf 1,0550 Dollar vorstellen, denn er sagt: „Der etwas in die Ferne gerückte Irak-Krieg wird einige Erleichterungskäufe auslösen.“

      Sollte sich der Euro doch wieder für den Weg nach oben entscheiden, bilde das Niveau um 1,0772 Dollar den nächsten Widerstand, heißt es weiter. Grundsätzlich wollen Marktbeobachter den Aufwärstrend der Einheitswährung ohnehin noch nicht in Frage stellen.

      Dagegen sprächen nicht nur die vielen volkswirtschaftlichen Ungleichgewichte in den USA, sondern auch die Gefahr, dass sich die Entwicklung beim Thema Irak schnell wieder zuspitzen könne. So befürchtet Thomas Härter, Anleihefondsmanager bei der Schweizer Bank Leu, auch nach den jüngsten Ereignissen, „dass ein Krieg fast nicht zu vermeiden ist.“

      Aber auch ohne den Irak-Konflikt wäre der Euro Devisenexperten zufolge in einem mittelfristigen Aufwertungstrend zu finden, glaubt zumindest Alexandra Bechtel, Devisenanalystin der Commerzbank.

      Sollte sich der Irak-Konflikt schnell und ohne belastende Folgen auflösen, werde der Euro vermutlich auf 1,04 Dollar zurückfallen, aber nicht nachhaltig unter der Parität notieren. Sie verweist zur Begründung unter anderem auf das hohe Haushaltsdefizit der USA. Belastend sei zudem das Doppeldefizit in der Handels- und Leistungsbilanz der USA.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 17.02.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung von Euro-Dollar.



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      schrieb am 17.02.03 16:26:03
      Beitrag Nr. 520 ()
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 00:42:29
      Beitrag Nr. 521 ()
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      Gewagte Kursavancen der Freenet-Aktie

      - lange Zeit als „kleiner Ableger“ des ehemaligen Börsenstars Mobilcom belächelt, scheint sich nun daran zu machen, die in deutliche Schwierigkeiten geratene Mutter zu überflügeln. Mit einer Marktkapitalisierung von 162 Millionen Euro ist die Freenet-Aktie mittlerweile schon mehr als halb so schwer, wie die leicht gewordene Mobilcom mit 238 Millionen Euro.

      Während sich die Mobilcomaktie auf Grund des UMTS-Abenteuers und einer diffusen Strategie längst von ihren Höhenflügen verabschiedet hat und nur knapp dem Dasein als Penny-Stock entronnen ist, scheint die Freenet-Aktie in jüngster Vergangenheit in Fahrt zu geraten.

      Seit seinem Tief im Oktober des Jahres 2002 bei 3,40 Euro hat das Papier satte 166 Prozent auf 9,05 Euro zugelegt, allein in der vergangenen Woche etwas mehr als 50 Prozent. Zumindest charttechnisch scheint damit eine Art von Trendwende etabliert worden zu sein, die nach einer Bodenbilden bei etwa vier Euro erfolgte.

      Das Fundament besteht einerseits aus einer Bargeldposition von über 65 Millionen Euro - oder umgerechnet 3,6 Euro je Aktie - und dem Erreichen der Gewinnzone zum Ende des vergangenen Jahres.




      Übernahme des Festnetzgeschäftes nur konsequent

      Nun kommt ein Vorvertrag über den Kauf der Festnetzsparte von Mobilcom hinzu. Der scheint nur konsequent zu sein, hat Freenet bisher doch 90 Prozent des Umsatzes eingebracht. Die Festnetzsparte umfasst sowohl den bestehenden Kundenstamm als auch die gesamte Netzinfrastruktur von Mobilcom: ein deutschlandweiter Highspeed Glasfaser Backbone, Vermittlungs- und Einwahltechnologie für Sprache und Daten sowie ein über 1000qm großes Rechenzentrum.

      Ferner auch das Call-by-Call Geschäft für Telefonie, die rund 900.000 Pre-Selection Kunden der Mobilcom, sowie die Geschäftskunden mit Access-Produkten, Virtual Privat Networks, Rechenzentrumsleistungen wie Server Housing oder Hosting sowie die 50prozentige Beteiligung am City Carrier KielNET.

      Freenet möchte mit der Übernahme des Festnetzes der Mobilcom zu einem der führenden Internet-Telekommunikationsunternehmen Deutschlands werden. Die Zahlung des Kaufpreises in Höhe von 35 Millionen Euro soll in vier Raten von zwei Mal 7,5 Millionen Euro in diesem Jahr und zwei Mal zehn Millionen Euro im kommenden Jahr und ohne Kapitalmaßnahmen erfolgen. Gleichzeitig sollen in den kommenden zwölf bis 18 Monaten 25 Millionen Euro in das Netz investiert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

      Ab dem Jahr 2004 rechnet Freenet dann mit einem Umsatz von über 600 Millionen Euro. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) strebe die Gesellschaft mehr als 75 Millionen Euro, beim Vorsteuerergebnis rund 40 Millionen Euro an.



      Nur Gewinnsprung könnte Bewertung rechtfertigen

      Das hört sich schlüssig und optimistisch an. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob die hochfliegenden Pläne auch umsetzbar sind. Denn zwischen Wollen und Können besteht ein kleiner Unterschied.

      Mit T-Online, AOL Europa und MSN Europa stehen Mitbewerber im Raum, die den Markt teilweise dominieren und die sowohl finanziell als auch vom Ansehen her nicht ohne Weiteres geschlagen werden können. Die hohen Zuwachsraten der Vergangenheit dürften sich abflachen.

      Vor diesem Hintergrund könnten die Kursgewinne der vergangenen Tage schon etwas viel Zukunftsfantasie vorweggenommen haben. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 32 auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzungen für das Jahr 2003 ist die Bewertung relativ hoch und dürfte nur durch einen deutlichen Gewinnsprung rechtfertig werden.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 17.02.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Freenet-Aktie im vergangenen Jahr




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      schrieb am 18.02.03 00:44:35
      Beitrag Nr. 522 ()
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 01:02:27
      Beitrag Nr. 523 ()
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      Goldfinger“ gewährleistet Anlegern Diskretion


      Das Finanzmagazin "Fuchsbriefe" hat sieben Finanzdienstleister aus dem deutschsprachigen Raum mit dem Preis "Top of the Tops" geehrt - ganz oben auf dem Treppchen ist die Raiffeisenbank in Jungholz in Österreich gelandet. Wer sich die Landkarte nicht ganz genau anschaut, wird den Ort übersehen.

      Jungholz hat nur rund 300 Einwohner - aber drei Banken. Eine davon ist die vor zwanzig Jahren gegründete Private Banking-Dependance der Raiffeisenbank Reutte in der Alpenrepublik.

      Sie hat ihren Sitz im Zollausschlussgebiet. Dort gilt das österreichische Bankgeheimnis. Dazu ist Jungholz für vermögende Deutsche viel leichter zu erreichen als andere Orte im Ausland, an denen gerne Kapital deponiert wird.

      So sind 90 Prozent der Kunden deutsche Staatsbürger, die die Besonderheiten der Raiffeisen-Banker wie die Kundenorientierung und das "Goldfinger"-Konto schätzen. Der für die Vermögensverwaltung zuständige Bereichsleiter Wolfgang Schweissgut erläutert im FAZ.NET-Interview die Geschäftsphilosophie und Angebote des Instituts. Er wagt auch einen Blick in die Zukunft der Aktienmärkte.



      Wie hat es Ihr Haus geschafft, von einer normalen kleinen Raiffeisenbank zu einer gefragten Adresse für vermögende Privatanleger zu werden?

      Unsere Bank wurde 1981 gegründet. Jungholz gehört zollrechtlich zu Deutschland, aber staatsrechtlich zu Österreich. Die exotische Lage hat dazu geführt, ein atypisches Raiffeisengeschäft zu betreiben: Anlageberatung statt Finanzierung.

      Aus dieser Wurzel ist ein sehr sehr starker Private Banking-Ast gewachsen. Dahinter stand die Frage, wie wir uns von Wettbewerbern absetzen könnten. Wir haben den Markt analysiert und gesehen: Die Anbieter haben eigene Produkte, über die sie sich von anderen unterscheiden wollen. Damit war uns klar, wo die Lücke ist.




      Sie meinen den fehlenden Fokus auf den Kunden?

      Ja. Wir haben uns von vornherein von dem Interessenskonflikt befreit, eigene Produkte auflegen und platzieren zu müssen. Das ist zwar für die Marge nicht von Vorteil, aber für die Kunden. Denn die Interessen des Beraters sind dieselben wie die des Anlegers, weil der Berater keine Zielvorgaben hat.

      Seine Aufgabe ist es vielmehr, die besten Investments anzubieten, die es am Markt gibt. Auch dieser Denkhaltung hat sich das Ganze entwickelt.




      Heißt das, Sie verbinden die traditionelle Kundennähe einer Genossenschaftsbank mit dem Blick in die weite Finanzwelt?

      Wir verbinden vor allem die Sicherheit und Solidität von Raiffeisen mit Flexibilität, Professionalität und Leistungsfähigkeit im Finanzmanagement, ja.




      Die Redaktion der "Fuchsbriefe" lobt die Qualität Ihrer Berater. Was haben Sie mit diesen Mitarbeitern denn gemacht?

      Zuerst prüfen wir, ob ein Berater von seiner Werthaltung her zu uns passt.




      Auf welche Eigenschaften kommt es Ihnen dabei an?

      Uns sind Mitarbeiter wichtig, die den Beraterberuf als Berufung auffassen und ein grundsätzliches tiefes Interesse an den Kapitalmärkten mitbringen. Außerdem müssen sie einen ausgeprägten Sinn für Dienstleistung und Teamarbeit haben. Auf dieser Basis aufbauend, bilden wir die Berater international aus, in Österreich, Deutschland und in der Schweiz.

      Zum Teil auch in Luxemburg, England und in den USA. Zudem machen die Berater selbst "Mystery Shopping", bei dem sie regelmässig testen, wie Wettbewerber arbeiten. Die Ergebnisse werden ausgewertet und gemeinsam erörtert.




      Welche Rolle spielten und spielen Ihre Standortvorteile für den Erfolg?

      Vor zwanzig Jahren war das österreichische Devisenrecht spiegelbildlich anzuwenden. In Jungholz war ein Österreicher devisenrechtlich Ausländer, ein Deutscher dagegen Inländer. Für den Österreicher konnte das Konto im Mutterland seinerzeit anonym geführt werden, für Ausländer aber nicht.

      In Jungholz konnten aber auch Deutsche vollkommen anonyme Konten führen. Das bedeutet. Der Namen des Anlegers war der Bank nicht bekannt. Weil dieser Standortvorteil 1996 beseitigt wurde, führen wir seitdem Nummernkonten. Intern ist der jeweilige Kundenname bekannt, aber durch das österreichische Bankgeheimnis geschützt, das wiederum verfassungsrechtlich abgesichert ist.





      Dieses Angebot heißt "Goldfinger-Nummernkonto“. Nun war Mr. Goldfinger bei James Bond kein Sympathieträger. Was sollten Anleger aus Ihrer Sicht an Ihrem Angebot anziehend finden?

      Im mitteleuropäischen Raum sind wir kulturell so geprägt, dass der Schutz der Privatsphäre bei der Geldanlage eine hohe Priorität einnimmt. Anleger möchten in Sachen Vermögen keine Transparenz nach außen haben. Dieser Schutz besteht aus drei Säulen.

      Da ist zum einen das Bankgeheimnis, zweitens der Umgang des Kunden mit seinen Vermögen und den entsprechenden Daten sowie drittens der Umgang der Bank mit dessen Daten. Das "Goldfinger-Nummernkonto“ funktioniert so: Der Kunde weist sich einmal gegenüber besonders bevollmächtigten Mitarbeitern der Bank aus, seine persönlichen Daten werden im Tresor verwahrt, nicht aber in zentralen oder dezentralen Computersystemen.

      Hacker oder Servicetechnikern bleibt mithin der Zugang versperrt. Der Kunde selbst steuert sein Konto mit einem elektronischen Fingerabdruck. Bei einer Transaktion vor Ort gibt der Kunde seine Kontonummer ein und gibt sie mit dem Fingerabdruck frei.




      Das heißt, der Kunde muss jedesmal nach Jungholz kommen, wenn er sein Konto zugreifen will?

      Mit Transaktion sind Ein- oder Auszahlungen sowie Wertpapierauslieferungen am Ort gemeint. Aufträge für Wertpapierkäufe oder Ähnliches, die telefonisch oder per Internet veranlasst werden, sind mit PIN-Nummer oder Losungswort abgesichert.




      Wie beurteilen Sie auf mittlere Sicht die Entwicklung der Märkte?

      Das Umfeld ist natürlich sehr schwierig. Wir spüren bei unseren Kunden eine verstärkte Tendenz zur Risikoaversion. Die Rentenanteile in den Portefeuilles werden zusehends höher. Auch werden Kunden offener für Garantieprodukte. Wir als Bank stufen die Irak-Krise als extrem belastend für die Aktienmärkte ein - bei einer Lösung dürfte aber eine Entspannung einsetzen.




      Und die Rentenmärkte? Der Aufschwung bei den Anleihen-Kursen hat schon vor der Irakkrise eingesetzt.

      Hier sehen wir noch Potenzial nach oben, weil weitere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank möglich sind. Diese erwarten wir noch in der Amtszeit von Präsident Wim Duisenberg.

      Der Aktienmarkt allgemein ist extrem günstig bewertet mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von durchschnittlich etwa zwölf auf dem deutschen Markt. Von daher haben wir eine positive Situation, die noch verbessert werden könnte, wenn der politische Reformstau aufgelöst wird.

      Mit Blick auf den amerikanischen Markt sind wir durchaus optimistisch und bereits investiert. Anders im Fall Japan, da sehen wir keine Möglichkeit, in diesem Jahr aus der Rezession herauszukommen.




      Noch etwas Kundennahes zum Abschluss: Wieviel Geld muss jemand mitbringen, damit er sein Vermögen bei Ihnen betreuen lassen kann?

      Da fühlen wir uns dem Namen Raiffeisen auch verpflichtet. Wir führen Portefeuilles von 25.000 Euro an aufwärts.

      Das Gespräch führte Thorsten Winter.


      Quelle: FAZ, 17.02.03
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 01:16:33
      Beitrag Nr. 524 ()
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 01:21:27
      Beitrag Nr. 525 ()


      Quelle: FAZ, 17.02.03

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      Avatar
      schrieb am 18.02.03 01:30:00
      Beitrag Nr. 526 ()
      sorry susanna

      ich wollte dir nicht zu nahe treten. offensichtlich wird dein thread auf jeden fall gelesen. ich muss zugeben, dass ich mir die einzelnen berichte nicht weiter durchgelesen habe, sie waren mir einfach zu umfangreich. sie werden auch nicht diskutiert und das wundert mich.

      adventurer hat natürlich recht, die schönen bilder machen den server nicht voll, die stammen ja von anderen seiten, die müllthreads wie Harry.Lebt u.s.w. machen den server voll. Tja, man sollte erst das gehirn einschalten, bevor man quasselt oder schreibt.

      Ich nehme hiermit meine aussage gerne wieder zurück, tut mir leid :cry:

      bezüglich der aktualität deiner beiträge hab ich mir noch keinen überblick verschaffen können. ich hab deinen thread jedenfalls erstmal zu meinen favoriten genommen. und wenn ich rcz glauben darf, bist du ja wohl besser drauf, als die w:o-ler selbst.

      nun gut, ich will mich nicht gleich mit dem geknutsche einiger anderen herren ;) verabschieden, aber nochmal: tut mir leid, wenn ich den falschen ton getroffen habe.

      freundliche grüße

      TCR
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 11:39:38
      Beitrag Nr. 527 ()
      @TCR: :) schönen Tag adv
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 18:11:57
      Beitrag Nr. 528 ()
      Hallo TheCastropRauxeler,


      das finde ich einen feinen Zug von Dir, daß Du Dich öffentlich bei mir entschuldigt hast. Danke. :)

      Dein posting rief bei mir Reaktionen von anfänglicher Verwunderung bis Ärger hervor, besonders bei Deinen Worten, daß meine Beiträge wohl nur den W:O-Server voll machen.

      Ich schätze meine Beiträge aber als nicht so uninteressant ein - was m.E.jedoch noch wichtiger ist - andere User wohl auch nicht - sonst würde die Klickrate eher gegen Null tendieren.

      Zudem hat sich auch noch Keiner darüber beschwert, daß ich diesen thread führe, im Gegenteil, äußerten sich so manche Leser in positiver Weise über ihn, was mich sehr gefreut hat.

      Ich vermisse es auch nicht, daß meine Beiträge nicht diskutiert werden, dienen sie doch in erster Linie als Informationen und evtl. Entscheidungshilfe - auch bei OS-Käufen/Verkäufen.

      Die Bilder füge ich ein, um die "trockenen Texte" aufzulockern, außerdem sollen sie etwas zur seelischen Entspannung im alltäglichen hektischen Börsengeschehen beitragen.

      Zur "Alleinunterhalterin": wenn Du meinst, ich wäre hier so allein, dann kannst Du ja Abhilfe schaffen, indem Du in meinen thread auch Beiträge postest. Nur zu!

      Zum Schluß: Was mich wundert: Wieso äußerst Du erst jetzt Bedenken zu diesem thread, war ich doch auch schon in meinem Fimatex-Thread neben RCZ "Alleinunterhalterin".

      Nochmals, ich habe mich sehr gefreut über Deine entschuldigenden Worte -- und falls es Dir ein Bedürfnis ist, in meinen thread auch Beiträge zu posten, dann tue es.



      auch mit freundlichen Grüßen

      Susanna :)
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 16:24:22
      Beitrag Nr. 529 ()
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      Wandelanleihe drückt T-Aktie


      Für Aufregung sorgen am Mittwoch die Pläne der Deutsche Telekom, eine Pflichtwandelanleihe mit dreijähriger Laufzeit über ihre niederländische Tochter Deutsche Telekom Finance International aufzulegen. Sowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt kommt es bei den Papieren des Unternehmens zu deutlichen Kursbewegungen, wobei die Effekte aber unterschiedlich ausfallen.

      Während die T-Aktie rund sieben Prozent gegenüber dem Vortagesschluss einbüßt und am Mittag bei 12,05 Euro notiert, legen die Kurse der Telekomanleihen am Rentenmarkt zu, wodurch deren Rendite fällt.

      Der Kurs der im Juli 2001 begebenen fünfjährigen Telekom-Anleihe über 4,5 Milliarden Euro mit einem Nominalzins (Kupon) von 6,375 Prozent notierte mit 104,46 Punkten 0,57 Zähler im Plus. Die Rendite sank damit um 0,184 Prozentpunkte auf 4,898 Prozent. Damit rentierte das Papier 195,9 Basispunkte über der vergleichbaren Bundesanleihe.




      Verwässerungseffekt belastet die T-Aktie

      Die Anleihe, die einen Verkaufserlös von 2,3 Milliarden Euro einspielen soll und ausschließlich bei institutionellen Anlegern außerhalb der USA platziert wird, erweist sich deshalb als kursbewegend, weil sich daran unter anderem Befürchtungen knüpfen, es könnte zu Verwässerungseffekten kommen. So erklärt Frank Wellendorf, Analyst bei der WestLB: „Drei Dinge belasten die Telekom-Aktien: Der Verwässerungseffekt durch die bevorstehende Ausgabe neuer Aktien, eine Diskussion um das Erreichen des Schuldenabbauziels und Arbitrage-Geschäfte.“

      Als Hauptgrund für den deutlichen Abschlag beim Aktienkurs nannte Wellendorf die Arbitrage-Geschäfte. Dabei werden in der Aussicht auf die infolge der Wandelanleihe neu auszugebenden Telekom-Aktien von den Investoren gehaltene Aktien an dem Unternehmen bereits jetzt verkauft, um einen Zwischengewinn zu erzielen.

      Auch ein Fondsmanager sagte, die Ankündigung der Wandelanleihe werde einen so genannten Arbitrage-Handel auslösen. „Es gibt eine Menge Aufregung um diese Anleihe am Markt", sagte der Fondsmanager.

      Eine Anleihe, deren Volumen am Ende der Laufzeit in Aktien des Unternehmens gewandelt wird und dadurch das gezeichnete Eigenkapital erhöht, führt regelmäßig zu einem so genannten Verwässerungseffekt. Da nach Telekom-Angaben auf Basis des derzeitigen Kursniveaus in drei Jahren mit der Ausgabe von 178 Millionen neuen Aktien zu rechnen ist, verringert sich beispielsweise das je Aktie erzielte Ergebnis der Telekom.

      Damit wird das Unternehmen je Aktie gerechnet weniger wert. Ein Händler erläuterte, „man muss das Volumen der Anleihe wegen der verpflichtenden Wandlung in Aktien bereits jetzt zum Eigenkapital zählen. Das mindert das Ergebnis pro Aktie", fügte er hinzu.



      Anleihen profitieren von steigender Eigenkapitalquote

      Am Rentenmarkt kommt die Maßnahme dagegen deswegen gut an, weil sich mittelfristig die Eigenkapitalbasis erhöht. Die Deutsche Telekom hat Verbesserung in dieser Hinsicht auch nötig. Ende September 2002 stand der Konzern bei seinen Geldgebern mit 64 Milliarden Euro in der Kreide.

      Bis Ende 2003 will die Telekom den Schuldenstand auf rund 50 Milliarden Euro verringern, unter anderem durch den Verkauf von nicht-strategischen Vermögensteilen sowie Erlösen aus dem operativen Geschäft.

      Allerdings hat die Ratingagentur Moody`s bereits darauf hingewiesen, sie sehe sich wegen der geplanten Begebung einer Wandelpflichtanleihe durch die Deutsche Telekom nicht veranlasst, die Bonität des Unternehmens zu überprüfen.

      Die geplante Anleihe sei aber positiv für das Unternehmen. „Es verbessert seine Liquiditätsposition und man darf erwarten, dass die durchschnittlichen Kapitalbeschaffungskosten verringert werden", sagte Moody`s-Analyst Aidan Fisher. „Es ist sicherlich positiv in Bezug auf die Liquidität und die Zinskosten.“ Die Telekom sei in einer „stabilen Position". „Es gibt überhaupt keinen Druck auf das Rating", fügte Fisher hinzu.

      Vom Emissionszeitpunkt werde die Pflichtwandelanleihe nach den HGB-Bilanzierungsregeln bis zum Ende der Laufzeit zu den Finanzverbindlichkeiten gerechnet. Allerdings führe die verpflichtende Wandlung der Anleihe am Ende der Laufzeit zu einer Verringerung der Nettofinanzverbindlichkeiten der Deutschen Telekom und erhöhe ihr Eigenkapital zu diesem Zeitpunkt.

      Die Emission der Anleihe ergänze die regelmäßige Finanzierungsaktivität der Telekom und stärke zusätzlich die Liquidität, hieß es. Das sei eine gute Voraussetzung, um die zuletzt gezeigte positive Entwicklung der Telekom-Anleihen fortzusetzen, so das Urteil.

      Wie Händler berichten, habe die Deutsche Telekom AG mit der Platzierung ihrer angekündigten Pflichtwandelanleihe begonnen und sei damit auf Resonanz gestoßen. Nach Angaben aus Frankfurter Bankenkreisen war der Bond bis Mittwochmittag bereits mehrfach überzeichnet.

      Die vorgeschlagene Bandbreite für den Zins, über die jetzt mit den Interessenten diskutiert werde, belaufe sich auf 6-3/8 bis 6-7/8 Prozent. Als Wandlungsprämie seien 15 bis 25 Prozent im Gespräch, hieß es weiter.




      Aktienanalysten bleiben gelassen

      Mit Blick auf die herben Kursverluste bei der Aktie geben sich Händler relativ gelassen. So sehen die Analysten der Landesbank Rheinland Pfalz (LRP) bei der Deutschen Telekom Chancen auf kurzfristige Gewinne und empfehlen die Aktie als “Trading Buy“. Wenn die geplante Wandelanleihe der Telekom erfolgreich platziert sei, dürfte das Thema Verschuldung vom Tisch sein, vermuten die Analysten.

      Für Joeri Sels, Analyst bei Julius Bär, gibt das Unternehmen mit der Ankündigung der Wandelanleihe ein “falsches Signal“. Denn die Gesellschaft habe eine derartige Kapitalaufnahme derzeit gar nicht nötig. Die Reaktion des Marktes sei aber überzogen, weil sich die Fundamentaldaten nicht änderten.


      Quelle: FAZ, 19.02.03




      In den beiden Charts sehen Sie in dieser Reihenfolge die Entwicklung der bis 2006 laufenden Telekomanleihe und der T-Aktie.







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      Avatar
      schrieb am 19.02.03 16:35:51
      Beitrag Nr. 530 ()
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 16:45:35
      Beitrag Nr. 531 ()
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      Übernahmegerücht läßt Holsten-Aktie schäumen


      Übernahmephantasien um die Brauerei-Branche blühen unter Börsianern seit Monaten. Zuletzt wurden sie durch den Kauf der Gilde-Gruppe durch die belgische Interbrew bestätigt. Diese Phantasie hat sich auch bei anderen Bier-Titeln in Kursanstiegen niedergeschlagen.

      Und sie hat zur Wochenmitte neue Nahrung erhalten:

      Ein ausländischer Großaktionär soll fast 14 Prozent der Anteile an der Hamburger Holsten-Gruppe erworben haben.

      Zwar hat Holsten diese Transaktion nicht bestätigt, auch rechnet die Konzernspitze nicht mit einem Aktienverkauf ihres Großaktionärs. Die Aktie schäumt gleichwohl kräftig. Sie legt bei auffallend hohen Umsätzen um knapp 9,7 Prozent auf 24,20 Euro zu, zwischenzeitlich hatte sie sich sogar um mehr als zwölf Prozent verteuert.

      Am frühen Nachmittag wurden auf Xetra schon Aktien im Wert von Millionen Euro gehandelt. Ein Vielfaches, der in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt an einem Tag gehandelten Aktien von rund 52.000 Euro. Andere Brauerei-Titel wie Brau und Brunnen sowie Radeberger, die zuletzt im Wert extrem gestiegen sind, reagieren dagegen diesmal nicht.




      Scottish Newcastle soll Paket gekauft haben

      Der mutmaßliche neue Großaktionär - genannt wird Scottish Newcastle - soll das Paket der Pivo Beteiligungsgesellschaft, die über 13,84 Prozent der Holsten-Anteile verfügt (hat), erworben haben. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wollte Holsten nicht beurteilen. Sollte dieses Paket in einer Hand liegen, müsste schon in Kürze eine entsprechende Veröffentlichung erfolgen. Dann werde man sehen, wer der neue Besitzer sei, hieß es in Hamburg.

      Jedenfalls hält man es bei Holsten für abwegig, daß Großaktionär Christian Eisenbeiss, der zu 41 Prozent an der Brauerei-Gruppe beteiligt ist, sich von seinen Anteilen trenen könnte. Eisenbeiss habe erst auf der jüngsten Hauptversammlung ausgeführt, wie viel Freude ihm sein Engagement mache; er sehe sich als Konsolidierer.




      Analyst: Verkauf eine Frage des Preises

      Gleichwohl meint Michael Bleakly, Analyst bei Credit Suisse First Boston, der Großaktionär könnte sehr wohl in absehbarer Zeit zum Verkauf bereit sein. Dies sei eine Frage des Preises, der zu erzielen sei, wie andere Fälle zeigten.

      Derzeit stehe ein Eigentümerwechsel aus seiner Sicht zwar nicht an, doch in zwölf bis achtzehn Monaten sei damit zu rechnen. Der deutsche Biermarkt konsolidiere sich noch, und große ausländische Investoren wollten einsteigen.

      Vor diesem Hintergrund hat Bleakly das im Sommer 2002 gesetzte Kursziel von 22 Euro für die Holsten-Aktie nach oben gesetzt. Es liegt nun bei „mehr als 30 Euro“. Weitere Kursgewinne sind wahrscheinlich. Zwar ist die Holsten-Aktie binnen Jahresfrist schon um rund 30 Prozent teurer geworden und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 24 kein Schnäppchen, doch die frisch genährte Übernahmephantasie dürfte den Kurs weiter treiben.

      Und vom Fünf-Jahres-Hoch von 28,50 Euro im Herbst 2000 ist das Papier weiter ein gutes Stück entfernt. Allerdings zeigt die wegen der Probleme mit dem Dosenpfand eingeführte Kurzarbeit auch, dass das posiitve Urteil zu der Aktie primär auf der Übernahmefantasie basiert.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 19.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Holsten-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 19.02.03 16:52:28
      Beitrag Nr. 532 ()
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 17:02:31
      Beitrag Nr. 533 ()
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      Technische Analysten mit zwiespältigen Gefühlen beim Dax

      19. Februar 2003 Die Meinungen der technischen Analysten gehen in dem derzeitigen Marktumfeld stark auseinander. Während einige den deutschen Aktienmarkt kurz vor einer großen Erholungsphase sehen, bleiben andere skeptisch und sehen wieder Kurse bei alten Tiefstständen.

      Das große Bild zeige nach wie vor einen intakten Bärenmarkt, meint etwas Stephan Schilbe, technischer Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Dies werde sich auch so schnell nicht ändern, ist sich der Analyst sicher.



      Entscheidend ist das Oktober-Verlaufstief

      Momentan stabilisiere sich der Dax zwar etwas, aber bei 2.802 und 2.830 Punkten werde die Luft wieder extrem dünn. Zwar sei der Index technisch überverkauft, aber die 30- sowie die 100-Tage-Linie hätten weiter eine fallende Tendenz.

      Schilbe bemängelt den fehlenden Umsatz und die Tatsache, dass es “noch keinen wirklichen Ausverkauf gegeben hat“. Daher sei auch noch keine Ende des Bärenmarktes in Sicht.

      Unter Abwägen von Chance und Risiko rät der Analyst derzeit von einem Investment ab. Zu groß sei die Gefahr, dass der Dax auf alte Tiefs falle.

      Sollte das Oktober-Verlaufstief bei 2.519 Stellen nicht halten würden eine Menge “Notverkäufe“ einsetzen und es seien dann erst wieder Unterstützungen bei 2.200/2.000 Punkten zu sehen, so Schilbe.




      Im Idealfall deutlich steigende Notierungen

      Positiver gestimmt sind dagegen Klaus Tafferner von der Concord Effekten AG und Sandra Schiller von der Commerzbank. Schiller erwartet kurzfristig stabile Kurse mit leichter Tendenz nach oben. Tafferner zufolge steht der deutsche Aktienmarkt sogar vor eine großen Erholungsphase.

      Die seit Anfang Dezember fünfteilige Abwärtsbewegung sei beendet, konstatiert Tafferner. Die technischen Indikatoren sendeten Kaufsignale. Ein interessantes Signal sei das Umsatzverhalten, so falle die Umsatzkurve, sobald die Kurs fielen, und sie steige, sobald die Kurse ins Plus liefen. Dies sei ein starkes Anzeichen für eine bevorstehende Wende, betont der Analyst.

      Die erste wesentliche Zielmarke seien dabei 3.400 Punkte. Danach gebe es Luft bis 4.000 Zähler. Tafferner zufolge könnte dieses Ziel bereits bis zum Sommer 2003 erreicht werden. Erste Widerstände sieht er dabei bei 2.803, 2.834 und 3.060 Stellen.

      Unterstützung gebe es beim Jahrestief bei 2.528 Punkten. Sollte diese Marke unterschritten werden, gebe es vermutlich einen freien Fall im Dax. Dieser werde erst wieder in der breiten Unterstützungszone bei 2.032 bis 2.145 Zählern aufgefangen. Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario ist laut Tafferner jedoch nicht sehr groß.



      Interessante Signale bei Einzeltiteln

      Bei den Einzelwerten heben technische Analysten unter anderem die HypoVereinsbank hervor. Heinz Stork von der Nols AG sieht für die Titel nach der Talfahrt wieder Kaufsignale. Gleichzeitig hätten der RSI auf 14-Tages-Basis und das Momentum auf 13-Tages-Basis ihre Abwärtstrends nach oben durchbrochen, was die Kaufsignale untermauere.

      Widerstand gebe es jedoch beim mittelfristigen Abwärtstrend bei 12,90 Euro. Commerzbank-Analystin Sandra Schiller sieht Kaufsignale bei Bayer und der Deutschen Bank. Sie warnt vor währungssensiblen Titeln, die bei steigendem Euro unter Druck geraten könnten.


      Quelle: FAZ, 19.02.03
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:15:14
      Beitrag Nr. 534 ()
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      Die Mannheimer Holding ist angeschlagen

      19. Februar 2003 Die Versicherungswerte stehen an der Börse massiv unter Druck, das ist nicht neu. Mit einem Kursverlust von 80,7 Prozent von ihrem Hoch bei 72 Euro Anfang des Jahres 2001 auf gerade noch 13,90 Euro zeigen sich auch bei den Aktien der Mannheimer Holding deutlichste Spuren der Krise. Allein am Mittwoch gab das Papier etwas mehr als neun Prozent nach.

      Die Ursachen sind im Kern überall dieselben: Fallende Börsen lassen den Wert der Finanzreserven wegschmelzen, machen in Verbindung mit tiefen Zinsen das Erzielen hoher Renditen so gut wie unmöglich und führen damit dazu, dass auf Grund nachlassender Attraktivität der Produkte schließlich auch das operative Geschäft der Zukunft gedämpft werden könnte. Aber das ist nicht alles.




      Finanzielle Bedrängnis ...

      Denn ohne einen baldigen Aufschwung an den Börsen könnte die Mannheimer Holding sogar in finanzielle Bedrängnis geraten. Sollte der Deutsche Aktienindex auf dem derzeitigen Niveau verharren, "haben wir sicher ein Liquiditätsproblem bei der Kapitalausstattung der Gruppe", sagte der Chef des im MDax notierten Versicherers, Hans Schreiber, vor wenigen Tagen.

      Grund seien die stillen Lasten bei den Kapitalanlagen, die Schreiber zum Ende des vergangenen Jahres auf knapp 230 Millionen Euro bezifferte. Die Mannheimer habe bereits gut 110 Millionen Euro auf Kapitalanlagen abgeschrieben, sagte Schreiber.

      Dies hatte den Jahresüberschuss der Holding um die Hälfte auf 15 Millionen Euro gedrückt und dem Konzern gar einen Fehlbetrag von bis zu 50 Millionen Euro eingebracht. Die Abschreibungen auf Kapitalanlagen hätten jedoch nur die Verluste aus dem Jahr 2001 abgebildet, sagte Schreiber.



      ... könnte zu einer Kapitalerhöhung führen

      Im Falle eines Liquiditätsengpasses dürfte mit einer Kapitalerhöhung zu rechnen sein. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Mannheimer AG ihr Kapital um 60 Millionen Euro aufgestockt.

      Wesentliche Ursache für den Fehlbetrag sei der Verlust der Mannheimer Lebensversicherung. Die Versicherungstochter hat massiv unter der Schwäche der Kapitalmärkte gelitten. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis wird der Bilanzgewinn des vergangenen Jahres vollständig in die Rücklagen geleitet. Dadurch entfällt die Zahlung einer Dividende, die im Jahr noch 2,50 Euro je Aktie betragen hatte.

      Auf dieser Basis dürfte es wenig verwunderlich sein, dass das Unternehmen auch von der Ratingagentur S&P von BBBpi auf Bpi heruntergestuft wurde. Pi steht für public information based Rating.

      Auch der Chart sieht vor allem auf Grund der massiven Kursverluste des vergangenen Jahres verheerend aus und lässt aktuell keinerlei Entspannungszeichen erkennen. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,6 auf Basis der Gewinnschätzungen für das Jahr 2003 sieht die Aktie zwar optisch günstig aus. Aber die Ereignisse der vergangenen Monate dürften die Ertragsschätzungen relativieren.




      Übernahmegerüchte erscheinen unrealistisch

      Hin und wieder gab es auch Übernahmegerüchte. Aber im aktuellen Umfeld wird sich jedes Versicherungsunternehmen sehr gut überlegen, welches Akquisitionsziel welchen Preis wert ist. Auch wenn die Mannheimer Holding nach Analystenmeinung in der Sparte Schaden-/Unfallversicherung attraktiv aufgestellt erscheint, eine hohe Übernahmeprämie erscheint eher unrealistisch.


      Quelle: FAZ, 19.02.03


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Mannheimer Holding in den vergangenen Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:19:47
      Beitrag Nr. 535 ()
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:25:38
      Beitrag Nr. 536 ()
      #529 ist Ko Phi-Phi, oder?

      und 533??
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:25:49
      Beitrag Nr. 537 ()
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      Schwarz Pharma-Aktie bereitet keine Magengeschwüre mehr


      19. Februar 2003 Schwarz Pharma hat den Stoff zu bieten, aus dem Zockerträume gemacht werden. Das Pharmaunternehmen stand nahe am Abgrund und stieß dann mit Omeprazol, einem Mittel zur Bekämpfung von Magen- und Darmgeschwüren, praktisch auf eine Goldader.

      Dem Aktienkurs bescherte dies ausgehend vom Rekordtief bei 10,23 Euro seitdem fast eine Kursvervierfachung. Und am Mittwoch werden diese fulminanten Kursgewinne mit den entsprechenden Nachrichten unterlegt.

      Denn wie Schwarz Pharma mitteilt, erwartet man eine Vervierfachung des Gewinns in diesem Jahr. Dabei hatten die Monheimer schon im vergangenen Jahr den Umsatz um 25,5 Prozent auf 963,5 Millionen Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss kletterte um 19,5 Prozent auf 48,4 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten den Gewinn im Schnitt bei rund 45 Millionen Euro gesehen bei einem Umsatz von 939,8 Millionen Euro.




      Magenpräparat Omeprozol läuft glänzend ...

      Alleine mit Omeprozol rechnet der Vorstand 2003 mit einem zusätzlichen Umsatz von einer Milliarden Euro. Bisher hatte der Arzneimittelhersteller 750 Millionen Dollar Umsatz in Aussicht gestellt.

      Die Story bei dem Medikament ist, dass es seit Anfang Dezember als einziges Generikum dieser Art in den USA auf dem Markt ist und seitdem dem Originalpräparat Prilosec von AstraZeneca bereits rund 50 Prozent Marktanteil abgenommen hat.

      Analysten finden an den Nachrichten Gefallen. So stuft Alfred Kaiser, Analyst beim Finanzdienstleister Nols die Zahlen als "sehr gut" ein. Auch bei der Landesbank Rheinland-Pfalz zeigt man sich angetan. Analyst Alexander Groschke bezeichnet die Aktie daraufhin als „Trading Buy“. Der Kurs legt am Mittwochvormittag auch um 2,45 Prozent auf 37,70 Euro zu.




      ... große Abhängigkeit davon birgt aber auch Risiken

      Angesichts der verbuchten Zuwachsraten erscheint dieses Kursplus sogar noch bescheiden zu sein. Allerdings spiegelt sich in dieser reservierten Reaktion das Hauptproblem von Schwarz Pharma wider. Analysten bemängeln nämlich immer wieder, dass Schwarz Pharma auf Gedeih und Verderb vom Erfolgsprodukt Omeprazol abhängig sei. Dies biete zwar Chancen, berge aber natürlich auch große Gefahren, wenn etwas schief gehe.

      Die gängige Haltung kommt am besten in der Einschätzung von Gerd Philippaerts, Aktienfondsmanager bei Fortis Investment Management, zum Ausdruck. „Wenn Wettbewerber auf den Markt kommen, kann sich der Ausblick dramatisch verändern.“ Deswegen traut Philippaerts zwar einen Anstieg bis auf über 40 Euro zu, „erneut Verdreifachen wird sie sich aber nicht mehr“, glaubt er.




      Fortschritte bei neuen Produkten

      Da es nur eine Frage der Zeit sei, bis weitere Generika-Anbieter auf den US-Markt kommen und damit die “Omeprazol“-Marge unter Druck setzen werden, messen Fachleute für die Zukunft daher der Forschungspipeline besondere Bedeutung bei. Speziell kommt es auf die Fortschritte bei zwei Wirkstoffen an, die bereits in der klinischen Phase II sind: “Fesoterodine“ gegen Inkontinenz und “Harkoseride“ gegen den neuropathischen Schmerz und Epilepsie.

      Zum Urologieprojekt Fesoterodine teilte das Unternehmen mit, die Entwicklungsphase II sei erfolgreich abgeschlossen worden und nun komme die wichtige klinische Phase III. Das erwartete maximale Umsatzpotenzial liegt hier früheren Angaben zufolge bei rund 450 Millionen Euro.




      Bei Zielerreichung günstige Bewertung

      Sollte Schwarz Pharma seine Produktpalette erfolgreich diversifizieren können, sind bei der Aktie sicherlich noch höhere Kurse drin. Denn bei einem von Analysten für 2003 schon vor Bekanntgabe der neuen Zahlen im Schnitt auf 5,08 Euro geschätzten Gewinn je Aktie errechnet sich ein moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut sieben.

      Charttechnisch gesehen würde sich der Titel neues Potenzial bei Überwinden des bisherigen Jahreshoch bei 37,98 Euro erschließen. Allerdings dürfen natürlich auch die beschriebenen Risiken nicht aus dem Auge verloren werden.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 19.02.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Schwarz Pharma-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:29:11
      Beitrag Nr. 538 ()
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:42:33
      Beitrag Nr. 539 ()
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      Die besten Zinstipps für Februar

      19. Februar 2003 Die von FAZ.NET befragten Banken verfolgen weiterhin eine defensive Anleihestrategie, bei der Staatsanleihen und Papiere mit hoher Bonität dominieren. Einige Institute nahmen Unternehmensanleihen aus den Depots, um sie gegen Papiere mit höherer Bonität zu ersetzen. Bei anhaltend schlechter Stimmung kann mit einer Fortsetzung dieser Strategie gerechnet werden.

      Kirsten Werner von der Deutschen Bank macht mehrere marktbelastende Faktoren aus. Neben dem schwachen makroökonomischen Umfeld, seien dies die Problematik der ungedeckten Pensionsverpflichtungen sowie die „geopolitischen Risiken“.

      Gerade in diesen wiederum sieht Elke Heinle von der BHF-Bank eine Chance. Sie hält es für vorstellbar, dass eine Verschärfung des Irak-Konfliktes die Rally an den Rentenmärkten am Laufen halten könne. So hält sie ein weiteres Absinken der zehnjährigen Bundesrendite Richtung 3,75 Prozent für durchaus möglich.




      Kurschancen bei Papieren guter Bonität

      Diese Kurschancen werden jedoch vor allem bei Emittenten mit guter bis sehr guter Bonität gesehen. Kirsten Werner stellt fest, dass sich der Spread von Unternehmensanleihen zu Staatsanleihen seit den Höchstständen im vergangenen Oktober deutlich eingeengt habe.

      Die Kurse der Unternehmensanleihen sind also im Verhältnis zu den Staatsanleihen schon relativ gut gelaufen und damit entsprechend hoch bewertet. Vor dem Hintergrund der genannten Risiken erscheinen die Aufschläge bereits relativ eng, weshalb Kirsten Werner nur risikobereiten Investoren mit längerem Anlagehorizont zu ausgewählten Wertpapieren aus dem BBB-Bereich rät.

      Wegen des seit Monaten freundlichen Rentenmarktes handeln die meisten ausstehenden Anleihen über Pari. Für den Privatinvestor ist dies unter steuerlichen Gesichtspunkten nicht attraktiv.

      Elke Heinle von der ING BHF-Bank hat aus diesem Grund nur frisch auf den Markt gekommene Neuemissionen in ihrer Empfehlungsliste. Deutlich über Pari notiert bereits die Schwedenkronenanleihe der Deutschen Bahn, zu deren Kauf Hartmut Preiß, Anlageexperte bei der DZ Bank rät. Er spekuliert weiterhin auf einen positiven Ausgang des Referendums zum Eurobeitritt der Schweden.



      Quelle: FAZ, 19.02.03




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      Avatar
      schrieb am 19.02.03 23:46:01
      Beitrag Nr. 540 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:06:53
      Beitrag Nr. 541 ()
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      Tipps für günstige Bauzinsen


      Die Zinsen für Baudarlehen sind so niedrig wie nie zuvor: Bekamen Häuslebauer für Hypothekenkredite mit zehnjähriger Laufzeit noch Anfang der neunziger Jahre im Schnitt Zinssätze von 8,3 Prozent aufgebrummt, verlangen die Banken derzeit weniger als fünf Prozent; Darlehen mit fünfjähriger Laufzeit sind sogar für knapp vier Prozent zu haben.

      Gut für alle, die jetzt einen neuen Kredit brauchen - doch diese günstigen Konditionen können sich auch all jene Bauherren sichern, bei denen die Anschlussfinanzierung laufender Verträge erst in einigen Monaten oder Jahren fällig ist.



      Internet eine hilfreiche Infoquelle

      Schon bis zu drei Jahre vor Auslaufen eines Kredits kann mit der Bank über ein Anschlussdarlehen verhandelt werden. „Vorher lohnt sich ein Blick ins Internet, um die Konditionen von Discountern und Direktbanken zu vergleichen“, rät Jörg Sahr von der Stiftung Warentest/Finanztest.

      Wer für eine Anschlussfinanzierung keinen hohen Beratungsbedarf mehr habe, für den sei ein Wechsel zu einer Direktbank womöglich attraktiv. „Sonst sollte man ruhig auch seine Hausbank mit günstigeren Online-Angeboten konfrontieren.“




      Mehrere Vorgehensweisen denkbar

      Für den vorzeitigen Ausstieg aus teuren Krediten gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten: Eine Umschuldung, ein Kredit mit Bereitstellungszinsen oder ein so genanntes Forward(Vorwärts)-Darlehen.

      Je nach Ausgangslage können alle drei Varianten sinnvoll sein: Bei der Umschuldung wird der alte Kredit vorzeitig gekündigt und sofort ein neuer aufgenommen. Das geht aber nur mit Einwilligung der Bank - „und die lässt sich ihren Zinsverlust meist fürstlich bezahlen“, weiß Sahr.

      Die so genannte Vorfälligkeitsentschädigung ist Verhandlungssache und wird von jeder Bank anders berechnet, doch muss der Kunde mindestens ebenso viel ausgeben, wie er mit dem neuen Zinssatz spart. Lohnen kann sich die Umschuldung dann, wenn die Laufzeit des neuen Darlehens deutlich länger ist als die Restlaufzeit des alten - und wenn bis zum Ablauf des alten Kredit mit steigenden Zinsen zu rechnen ist.

      Ein Bereitstellungskredit wird parallel zum laufenden Altvertrag abgeschlossen und kostet Geld, solange er nicht abgerufen wird: Spätestens ein Vierteljahr nach dem Abschluss kassiert die Bank für jeden weiteren Monat „Leerlauf“ 0,25 Prozent der Kreditsumme als Bereitstellungszinsen. Sobald der alte Kredit abgelaufen ist, wird der neue zum zuvor vereinbarten Hypothekenzinssatz wirksam. Beträgt die Restlaufzeit des alten Kredits aber noch mehr als ein Jahr, werden Bereitstellungskredite in der Regel nicht mehr gewährt.




      Von niedrigen Zinssätzen nicht blenden lassen

      Bei einem Forward-Kredit werden ebenfalls die derzeit günstigen Zinsen für einen späteren Zeitraum festgeschrieben, doch kostet dieser Kredit nichts, solange das alte Darlehen noch läuft. Dafür erhöhte sich der vereinbarte Zinssatz mit jedem Monat des Vorlaufs um rund 0,025 Prozent.

      Wer also einen Forward-Kredit mit einem Jahr Vorlauf vereinbart, muss später statt 4,9 Prozent rund 5,2 Prozent Zinsen zahlen; bei drei Jahren erhöht sich der Satz auf 5,8 Prozent. Ärgerlich wird es, wenn der marktübliche Zinssatz im selben Zeitraum dann nicht auch gestiegen ist.

      Verführerisch niedrige Zinssätze sollten also nicht den Blick auf die tatsächlichen Kosten des Kredits verstellen, warnt Fred Fischer, Bau- und Finanzierungsberater der Verbraucherzentrale Brandenburg.

      Für die hoch komplizierte Berechnung, ab wann sich ein Darlehenswechsel lohne, sollte jeder Laie einen unabhängigen Experten zu Rate ziehen. Andernfalls kann den Verbraucher - vom Zinsrisiko abgesehen - ein vermeintlich billiger neuer Kredit auch durch versteckte Gebühren oder schlechte Vertragsbedingungen unter dem Strich teuer zu stehen kommen.


      Quellee: FAZ, 17.02.03
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:10:57
      Beitrag Nr. 542 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:16:46
      Beitrag Nr. 543 ()
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      Russlands Rubel zeigt weiter Stärke

      19. Februar 2003 Der russische Rubel verharrt gegenüber dem Dollar in der Nähe seines höchsten Standes seit fünfeinhalb Monaten, nachdem Ölunternehmen mehr Dollar verkauft haben. Händler führten dies darauf zurück, dass der Preis für russisches Rohöl auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen ist.

      Der Rubel notierte am Mittwoch im Moskauer Devisenhandel auf 31,58 Rubel je Dollar und damit etwas leichter als am Dienstag. Damit wurde der sechs Tage anhaltende Kursanstieg der russischen Landeswährung vorerst beendet. Am Vortag hatte sie bei 31,44 Rubel ihren höchsten Stand seit dem 27. August 2002 erreicht.




      Exporteure verkaufen Dollar

      "Es hat große Dollar-Verkäufe von exportorientierten Unternehmen gegeben, die dazu verpflichtet sind, 50 Prozent ihres Dollarumsatzes zu verkaufen", erklärte Roman Salmin, Devisenhändler bei Rosbank in Moskau. "Es ist vor allem der Umsatz aus dem Ölexport", der von den höheren Ölpreisen profitiert.

      Nach Angaben der staatlichen russischen Zollbehörde hat der weltweit zweitgrößte Ölproduzent den Export von Rohöl vergangenes Jahr um 8,7 Prozent gesteigert. Die Regierung des Landes geht davon aus, dass die Ölproduktion 2003 um elf Prozent auf 8,4 Millionen Barrel pro Tag erhöht wird.




      Hoher Ölpreis als Kursstütze

      Der Preis für Öl der Sorte Ural für die Lieferung nach Nordwesteuropa ist seit Anfang November etwa 70 Prozent nach oben geschossen. Händler führen dies auf Befürchtungen zurück, ein Angriff auf den Irak unter der Führung der USA könne die Ölproduktion und -lieferung unterbrechen.

      Als Kursstütze erwies sich zuletzt im übrigen die Ankündigung von British Petroleum, 6,75 Milliarden Dollar in ein russisches Öl-Joint-Venture zu investieren.

      Quelle: FAZ, 19.02.03
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:19:18
      Beitrag Nr. 544 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:25:02
      Beitrag Nr. 545 ()
      Hedge Fonds

      An der Wall Street steigt die Nachfrage nach Risikofonds

      Die amerikanische Börsenaufsicht SEC geht ungewöhnliche Wege, um Anleger vor Verlusten bei Risikofonds zu schützen: Sie betreibt eine fiktive Internet-Seite „www.growthventure.com/grdi/“, die so aussieht, als sei sie die Startseite für einen Risikofonds, auch Hedgefonds genannt.

      Der vermeintliche Fonds heißt "Guaranteed Returns Diversified, Inc.", was garantierte Renditen suggeriert. Wer sich bei dem Fonds anmelden will, stößt aber nicht auf zusätzliche Informationen, sondern auf eine drastische Warnung der SEC. "Wenn Sie auf eine Anlageidee wie diese reagiert hätten . . ., könnten Sie betrogen werden", heißt es unmißverständlich.




      Hedgefonds richten sich auch an Privatanleger

      Vor nicht allzu langer Zeit waren Hedgefonds ausschließlich eine Anlageform für reiche Privatanleger oder institutionelle Investoren wie Pensionsfonds. Die Fonds verlangten in der Regel eine Mindestanlage von 250.000 Dollar.

      Aber die Zeiten und die Klientel haben sich geändert. Mittlerweile richten sich Hedgefonds auch an Privatanleger mit kleinerem Budget - weshalb die SEC Warnhinweise ins Internet stellt. Auch in Deutschland bieten einige Banken den Kauf von Hedgefonds-Zertifikaten an.

      Hedgefonds umgibt eine geheimnisvolle Aura, weil sie über ihre Anlagepolitik keine Auskunft geben müssen. Denn im Gegensatz zu regulären Investmentfonds unterstehen Hedgefonds in Amerika nicht der Börsenaufsicht und werden kaum kontrolliert.

      Die Chancen der Hedgefonds sind groß, weil sie oft große Wetten eingehen - aber deswegen sind auch die Risiken hoch. Kaum fünf Jahre ist es her, daß der Beinahekollaps des riesigen Hedgefonds Long-Term Capital Management eine weltweite Finanzkrise auszulösen drohte. Im vergangenen Monat brach ein 300 Millionen Dollar schwerer japanischer Hedgefonds zusammen.

      Zudem ermitteln die amerikanischen Aufsichtsbehörden gegen Hedgefonds, die möglicherweise mit irreführenden Analysen Aktienkurse manipuliert haben. Schlagzeilen machten aber auch legendäre Coups wie die Wette gegen das britische Pfund und die italienische Lira, mit der Hedgefonds-Manager George Soros vor zehn Jahren innerhalb eines Tages eine Milliarde Dollar verdiente.



      Hedge Fonds haben mehr „Anlagefreiheit“ als normale Fonds

      Zu der steigenden Nachfrage nach dieser Anlageform trägt bei, daß Hedgefonds - anders als normale Investmentfonds - über Leerverkäufe auch von fallenden Kursen profitieren können. Dabei verkauft der Fondsmanager geliehene Aktien. Fallen die Kurse, kauft er die Aktien auf dem niedrigeren Niveau zurück und verbucht die Differenz als Gewinn.

      Neben Leerverkäufen engagieren sich Risikofonds zum Beispiel auch im Ausnutzen von Kursunterschieden (Arbitrage), in Ramschanleihen oder in Wetten auf Schwellenländer. Hedgefonds ist zudem erlaubt, "mit Hebel" zu arbeiten, also geliehenes Geld zu investieren und damit die Eigenkapitalrendite - im günstigen Fall - beträchtlich zu steigern. Demgegenüber sind die Anlagestrategien von traditionellen Investmentfonds limitiert.

      Der neue SEC-Chef William Donaldson will Hedgefonds jetzt aber möglicherweise stärker regulieren. Der frühere New Yorker Börsenchef sagte bei seiner Anhörung vor dem Senat, daß er sich wegen der Risiken sorge, die die Fonds für weniger erfahrene Kleinanleger darstellten. Die SEC hat bereits Ermittlungen gegen Hedgefonds aufgenommen, die Anleger möglicherweise unzureichend über Risiken informiert haben.



      Verschärfte Regulierung wird Wachstum nicht verhindern

      Trotz der erwarteten Verschärfung der Regulierung rechnen Fachleute weiter mit einem starken Wachstum der Branche. Das verwaltete Vermögen der mittlerweile fast 6.000 Hedgefonds hat sich weltweit innerhalb der vergangenen vier Jahre auf rund 600 Milliarden Dollar verdoppelt. Das Wertpapierhaus Putnam Lovell prognostiziert, daß das Vermögen bis ins Jahr 2010 auf rund zwei Billionen Dollar anwachsen werde.

      Der Bedarf von potentiellen Kunden ist nach Einschätzung von Fachleuten hoch. "Nach drei Jahren mit weltweit fallenden Aktienkursen machen sie sich keine Illusionen über traditionelle Investmentmanager mehr, die zwar ihre Vergleichsmarke schlagen, dabei aber trotzdem Geld verlieren", schreibt Byron Wien, Anlagestratege der Investmentbank Morgan Stanley.
      Er spielte damit darauf an, daß viele Aktienfondsmanager im vergangenen Jahr schon zufrieden waren, wenn sich ihr Fonds nicht ganz so schlecht entwickelte wie der S&P-500-Aktienindex - der um 23 Prozent fiel. Manager von Hedgefonds versuchen dagegen, bei jeder Marktlage Gewinn zu machen.

      Hedgefonds haben den Rest der Branche zwar um Längen geschlagen, aber das vergangene Jahr war trotzdem kein Ruhmesblatt. Die Fonds haben nach Angaben des Informationsdienstes CSFB Tremont 2002 im Durchschnitt nur drei Prozent Gewinn erwirtschaftet.

      Das liegt deutlich unter der angepeilten Jahresrendite von durchschnittlich zwölf Prozent. Im längerfristigen Vergleich schneiden Hedgefonds besser ab als der Gesamtmarkt. Von 1990 bis September 2002 haben Hedgefonds nach Angaben von Morgan Stanley durchschnittlich 14,2 Prozent Gewinn gemacht. Der S&P 500 stieg dagegen im gleichen Zeitraum nur um 10,4 Prozent pro Jahr.



      Traditionelle Häuser legen Hedgefonds auf

      Marktbeobachter rechnen nun damit, daß traditionelle Investmenthäuser verstärkt Hedgefonds auflegen werden, um die Nachfrage zu bedienen. Bereits in Hedgefonds investierte institutionelle Anleger wollen deren Anteil im Portfolio erhöhen.

      "Die große Frage ist, ob es genug Management-Kapazitäten in der Hedgefonds-Branche gibt, um die bereits bestehende Nachfrage zu absorbieren", gibt Stratege Byron Wien zu bedenken. Einige der Investmentstrategen, die in jüngster Zeit große Investmentbanken verlassen haben, wollen ihr Glück in der Branche versuchen.
      So will Barton Biggs, der globale Anlagestratege von Morgan Stanley, einen Hedgefonds gründen, um Geld für Morgan-Kunden zu vermehren.

      Im vierten Quartal scheint das Interesse an den Risikofonds aber nachgelassen zu haben. Neue Geldzuflüsse sind einer Umfrage des Finanzdienstleisters LJH Global Investments zufolge um 20 Prozent zurückgegangen.
      Die Anleger zollten dem schwachen Aktienmarkt und der Schließung zahlreicher meist kleiner Fonds Tribut. Investoren scheinen angesichts der unsicheren Marktlage wohl doch sicherere Anlagen zu bevorzugen. (nks)



      Quelle: FAZ, 20.02.03
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:28:10
      Beitrag Nr. 546 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 01:18:40
      Beitrag Nr. 547 ()
      @Der_Glueckliche:)

      Zu #535:

      529,533 = Bilder von BoraBora.
      Eine traumhafte Landschaft , finde ich. :yawn:
      Leider bekomme ich die Bilder nicht vergrößert. :(
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 01:26:46
      Beitrag Nr. 548 ()



      Quelle: FAZ, 19.02.03
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 22:50:38
      Beitrag Nr. 549 ()
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      Warum Rot-Grün Umweltaktien nichts brachte


      20. Februar 2003 Umweltaktien weisen an der Börse eine ähnliche Leidensgeschichte auf wie die Internetaktien. Erst wurden sie im Bullenmarkt hochgejubelt und dann im nachfolgenden Bärenmarkt fallen gelassen.

      Trotzdem waren im September die Hoffnungen wieder einmal groß. Denn mit der Wiederwahl von Rot-Grün war die staatliche Förderung für regenerative Energien gesichert. Die geschäftliche Grundlage schien damit günstig - und das sollte auch den Kursen zu Gute kommen.




      Die Wahleuphorie währte nur kurz

      Zumindest war dies das Szenario, das in vielen Publikationen in den Finanzmedien und von den Analysten skizziert wurde. Wie die Geisteshaltung war, zeigte sich bereits am ersten Handelstag nach den Bundestagswahlen. Am Nachmittag lautet da der Zwischenstand wie folgt:

      Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex kletterte da um 10,00 Prozent auf 3,85 Euro, der Windparkbetreiber Plambeck um 16,60 Prozent auf 9,69 Euro und Umweltkontor 6,33 Prozent auf 3,19 Euro. Beim Solarzellenproduzenten Sunways stand ein Plus von 13,62 Prozent auf 2,42 Euro zu Buche und bei dessen Konkurrenten Solarworld 9,24 Prozent auf 7,09 Euro.

      Doch wie nicht anders zu erwarten war, haben sich diese Hoffnungen als Trugschluss erwiesen (). Das zeigt sich beim Blick auf den aktuellen Kurszettel. Nach dem kurzen, politisch bedingten Aufschwung, sind fast alle diese Titel wieder abgestürzt. Werte wie Sunways (1,25 Euro), Plambeck (5,00 Euro), Umweltkontor (1,55 Euro) wie Solarworld (4,98 Euro) notieren sogar auf Rekordtief.



      Viele Enttäuschungen

      Wie ernüchternd die Lage ist, demonstrierte zuletzt am eindrucksvollsten Nordex. Hier wurden die Anleger aus heiterem Himmel von einer Gewinnwarnung negativ überrascht. Dem Vorstandschef wurde inzwischen sogar schon der Stuhl vor die Tür gesetzt. Durch diese Querelen hat sich der Aktienkurs in gut einer Woche noch einmal halbiert.

      Anleger sollten erst gar keine Zeit verschwenden, darüber nachzudenken, ob sich der Einstieg auf dem ermäßigten Niveau lohnt. Denn auch jetzt klingen die anvisierten Umsatzziele von Nordex noch ambitioniert, so dass weitere Enttäuschungen drohen.

      Auch die anderen Umweltaktien sind größtenteils mit Vorsicht zu genießen. Die Bewertungen haben sich nach dem massiven Kursverfall inzwischen zwar relativiert. So wird bei Energiekontor die Marktkapitalisierung praktisch durch die liquiden Mittel abgedeckt, die in dem Unternehmen schlummern.




      Ausgangslage für Umweltaktien bleibt schwierig

      Doch die Argumente, die schon früher und auch nach der Bundestagswahl gegen einen Einstieg sprachen, haben noch immer Gültigkeit. So darf nicht übersehen werden, dass beispielsweise der Markt für Windenergie im Jahr 2003 sogar schrumpen wird, nachdem in den USA eine staatliche Förderung ausgelaufen ist.

      Hinzu kommt der Eindruck, dass die meisten Branchenvertreter schon zu oft ihre Vorhersagen verfehlt und somit enttäuscht haben. Ohne Beweise sollten vorsichtig agierende Anleger nicht darauf setzen, dass es künftig besser laufen wird. Zumal zuletzt der Eindruck entstanden ist, als hätten etliche Vorstände im Zuge der Expansion ganz deutlich die Grenzen ihrer Fähigkeiten aufgezeigt bekommen.

      So bezeichnet die WGZ-Bank das Vertrauen in das Management von Nordex als nachhaltig gestört. Zumindest liegt dieser Schluss nahe, wenn man bedenkt, dass der Ausstoß an erneuerbaren Energien im Vorjahr in Deutschland um 18 Prozent gestiegen ist.

      Aus Kapitalmarktsicht ist außerdem zu konstatieren, dass sich nach dem früheren Hype, der die Umweltaktien in unverantwortlich hohe Dimensionen katapultierte, das inzwischen in die andere Richtung ausschlagende Pendel noch immer im freien Fall befindet.




      Negative Erfahrung mit Umweltaktien enthält wertvolle Tipps

      Noch in Umweltaktien investierte Anleger können deshalb nicht auf eine baldige Verlustreduzierung hoffen. Ganz umsonst muss das Engagement aber trotzdem nicht gewesen sein, wenn man als Betroffener die richtigen Schlüsse aus dieser Erfahrung für die Vergangenheit zieht.

      Konkrekt lassen sich drei Ratschläge ableiten. Der erste besagt, nicht in Dinge zu investieren, die gerade bei allen Anlegern groß in Mode sind. Denn da ist die Gefahr groß, das Geld in eine Blase zu stecken. Der zweite Rat ist, auf die Charts zu achten.

      Werden Aufwärtstrends gebrochen, sollte man sich aus den betroffenen Papieren verabschieden. Durch diese einfache Sicherungsmaßnahme lassen sich die schlimmsten Verluste vermeiden.

      Der dritte Tipp leitet sich aus der Börsenweisheit ab, wonach politische Börsen kurze Beine haben. Das heißt, vernünftig und langfristig agierende Anlegern machen ihre Anlageentscheidungen weitgehend unabhängig von politischen Entwicklungen.

      So sind alle Artikel, die über Wahlausgänge und ihre Implikationen auf den jeweiligen Finanzmarkt geschrieben werden, in funktionierenden Demokratien in vielen Fällen nichts mehr als Seitenfüller.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 20.02.03




      Der abgebildete Nordex-Chart zeigt stellvertretend die Kursentwicklung vieler Umweltaktien.




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      Avatar
      schrieb am 20.02.03 22:52:16
      Beitrag Nr. 550 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 22:57:16
      Beitrag Nr. 551 ()
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      Bilfinger-Aktie ringt um den Ausbruch


      20. Februar 2003 Unter den wirtschaftlichen Verlierern der vergangenen Monate steht die von Pleiten und Preisverfall gebeutelte Baubranche ganz vorne. Die Auftragseingänge sind, wie der Branchenverband am Donnerstag mitgeteilt hat, im vergangenen Jahr um 5,9 Prozent gesunken und weiter rückläufig, die Aussichten bleiben trübe.

      Doch gibt es weiter Bauunternehmen, die mit ihrem täglichen Geschäft noch gutes Geld verdienen. Bilfinger Berger zum Beispiel: Der Konzern hat im vergangenen Jahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn deutlich gesteigert und dabei Prognosen von Analysten leicht übertroffen.

      Von diesem Aufschwung sollen auch die Anteilseigner etwas haben: Ihnen winkt ein Dividendenbonus. Der Aktie helfen diese guten Nachrichten jedoch kaum. Sie legt lediglich um 2,3 Prozent auf 18,32 Euro zu.




      Bauleistung und Auftrageingang über Vorjahresniveau

      Wie Bilfinger Berger mitteilte, konnte der Konzern die Leistung, also den Umsatz, nach vorläufigen Zahlen um sieben Prozent auf 4,912 Milliarden Euro steigern. Die Bauleistung war sowohl im In- als auch im Ausland geringer als im Vorjahr. Dabei lagen die Auftragseingänge mit einem Gesamtvolumen - branchenuntypisch - deutlich über Vorjahresniveau. Sie stiegen von 4,68 Milliarden Euro im Vorjahr auf zuletzt 5,216 Milliarden Euro.

      Dabei verzeichnete die Bausparte von Bilfinger Berger im Inland bessere Zahlen als im Ausland. In Deutschland wuchs das Auftragsvolumen von 1,9 auf 2,1 Milliarden Euro, während es im Ausland von 2,5 auf 2,1 Milliarden Euro sank. Mehr als zuvor gefragt waren die Dienste des Konzerns auch bei der Entwicklung und dem Betrieb von Projekten; hier stieg das Volumen von 195 auf 316 Millionen Euro.




      Neue Dienstleister tragen zur Ebitda-Verdoppelung bei

      Den größten Sprung bei den Auftragseingängen verzeichnete der Konzern jedoch bei den Dienstleistungen, die von 58 auf 640 Millionen Euro emporschossen. Der Grund dafür liegt im Erwerb mehrerer Dienstleistungsgesellschaften.

      Diese Tochterunternehmen haben auch dazu beigetragen, daß der nicht näher bezifferte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) verdoppelt wurde. Das Konzernergebnis aus dem laufenden Geschäft ist von 52 auf 60 Millionen Euro gestiegen. Dies bedeutet einen Anstieg von 15 Prozent.

      Nicht eingerechnet ist dabei laut Konzern ein steuerfreier Ertrag von 161 Millionen Euro aus dem Verkauf der Anteile an der Dresdner Bank. 110 Millionen Euro sollen in die Bilanzvorsorge, die übrigen Mittel zusammen mit dem Gewinn dem Rücklagen und dem Dividendenbonus zugute kommen. Dieser überrascht Analysten. So hatte Christiane Nestroy von der HypoVereinsbank nach 55 Cent je Aktie im Jahr 2001 nun mit einer niedrigeren Dividende gerechnet statt mit einem Aufschlag.




      Baustoffsparte bereitet Sorgen

      Die Blick in die Zukunft sieht gemischt aus: Während der Auftragsbestand in der Bausparte gegenüber dem Vorjahr von 1,4 auf 1,8 Milliarden Euro und bei den Dienstleistungen von 33 auf 676 Millionen Euro angewachsen ist und Analysten wie Erhard Schmitt von Helaba Trust mit steigenden Orders aus dem Ausland rechnen, bereitet die Baustoffsparte Sorgen.

      Der Konzern erwägt ihren Verkauf. Denn die nachhaltige Schwäche in Ostdeutschland und der Preisverfall drücken auf das Geschäft. Gleichwohl soll die Konzernleistung auf 5,2 Milliarden Euro steigen und das Ergebnis ebenfalls wachsen - trotz unsicherer Konjunkturaussichten, wie es heißt.

      Damit ist ein wesentliches Risiko für die Entwicklung des Unternehmens und der Aktie genannt, die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,3 (gemessen an einem geschätzten Gewinn je Anteilsschein von 1,62 Euro nach 1,44 Euro zuletzt) nicht teuer; die Gewinnschätzung spiegelt dabei die Tendenz der Prognose der Konzernspitze wider.

      Der Börsenwert von Bilfinger Berger, der bei 650 Millionen Euro liegt, ist zu gut drei Viertel schon durch die 30-Prozent-Beteiligung am Heizungsbauer Buderus abgedeckt, die etwa 500 Millionen Euro wert ist. Analysten der Deutschen Bank leiten daraus und aus dem Vergleich mit anderen Baukonzernen ab, daß Bilfinger Berger mit einem Abschlag belegt ist und deshalb die Aktie Potenzial nach oben hat.




      Vor dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend

      Charttechnisch gesehen bestehen Chancen auf einen weiteren Anstieg des Kurses, der seit dem 52-Wochentief im Dezember um 27 Prozent geklettert ist: Das Papier ist ganz kurz davor, aus dem langfristigen Abwärtstrend auszubrechen, nachdem es zuletzt um die Marke von 18 Euro pendelte.

      Dabei darf aber nicht vergessen werden, daß die Baubranche insgesamt sich weiter auf Talfahrt befindet und Besserung nicht in Sicht ist. Bilfinger Berger muss zeigen, ob der Konzern, der zuletzt vom Aus für Philipp Holzmann profitiert hat, weiter als Gewinner aus der Misere hervorgeht.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 20.02.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von Bilfinger Berger.




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      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:03:47
      Beitrag Nr. 552 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:15:00
      Beitrag Nr. 553 ()
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      Verschärfter Gegenwind für Airline-Aktien

      20. Februar 2003 Für gemischte Gefühle sorgt die Luftfahrtbranche. Einerseits melden am Donnerstag der Branchenriese Qantas aus Australien sowie die kleinen europäischen Fluggesellschaften Austrian Airlines und Finnair steigende Gewinne und mehr Fluggäste.

      Andererseits hat die Deutsche Lufthansa einen sofortigen Einstellungsstopp verfügt - „zur Ergebnissicherung“.

      Den Hintergrund bildet nicht allein die schwache Konjunktur und die damit verbundene Konsumflaute. Auch und gerade die latente Terrorangst sowie die Irak-Krise und die Frage, ob es zu einem Krieg am Golf kommt, wirken sich belastend aus. Daraus folgt ein Gegenwind, der den Fluggesellschaften alles andere als Auftrieb gibt. Für ihre Aktien bedeutet das nichts Gutes.




      Irak-Krise führt zu Rückgang bei Buchungen

      Die Lufthansa befürchtet einen Passagierrückgang um 20 Prozent, falls es zum Krieg kommen sollte, wie Vorstandschef Jürgen Weber sagt. Qantas benennt die Folgen der Krise schon jetzt mit konkreten Zahlen.

      „Die Buchungen für die nächsten 16 Wochen haben sich merklich abgeschwächt“, sagt Konzernchef Geoff Dixon. Falls die Spannungen um den Irak und den Terorismus zunehmen sollten, könnte sich der Trend verschärfen - zu Lasten der Gewinne.

      In den vergangenen Monaten hat der australische Carrier seine Ertragslage dagegen deutlich verbessern können, nachdem schon British Airways - infolge eines massiven Arbeitsplatzabbaus - schwarze Zahlen gemeldet hatte. Die Gewinne stiegen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs um mehr als das Doppelte auf 208 Millionen US-Dollar (194,4 Millionen Euro).

      Qantas hat dabei nach Einschätzung von Analysten nicht nur vom Kollaps des heimischen Mitbewerbers Ansett profitiert, sondern auch Passagiere gewonnen, die sonst mit dem im Insolvenzverfahren befindlichen US-Konkurrenten United Airlines geflogen sind.




      Personal abgebaut - Strecken gestrichen

      Auch die in Wien ansässige Austrian Airlines (AUA) steht wirtschaftlich besser da als vor einem Jahr. Die AUA hat 2002 einen Gewinn von 42,6 Millionen Euro erzielt, nachdem sie das Vorjahr noch mit einem Rekordverlust von 166 Millionen Euro abgeschlossen hatte.

      Der Umsatz stieg um 5,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro - zum Vergleich: Die Lufthansa hat zuletzt gut 16 Milliarden Euro umgesetzt. Die Wende hat die österreichische Fluglinie geschafft, indem sie Kosten abgebaut und unprofitable Strecken gestrichen hat. Im Januar 2003 flogen bei ihr im Vergleich zum Vorjahresmonat 29 Prozent mehr Passagiere mit.

      Schwarze Zahlen hat auch die Finnair vorgelegt. Ein Plus von 6,2 Millionen Euro hat sie im letzten Quartal 2002 erwirtschaftet, nach einem Verlust von 13 Millionen Euro im vierten Quartal 2001. Nur: Ohne den Verkauf einer Maschine für zwölf Millionen Euro wäre das Ergebnis rot markiert.




      Operatives Geschäft läßt Phantasie nicht erblühen

      In der Gewinnzone können viele Fluggesellschaften, allen voran Lufthansa und British Airways, aus eigener Sicht nur durch Kostensenkung weiterfliegen. Das läßt wenig Raum für Phantasien, die sich auf das operative Geschäft gründen. Die anhaltende Unsicherheit relativiert auch die zumeist günstige Bewertung von Airline-Aktien.

      Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt bei Austrian Airlines 4,5, bei British Airways 6,7 und bei der Lufthansa 10,2; für 2004 ist es jeweils (noch) niedriger.

      Diesen Zahlen liegt dabei die Einschätzung von Analysten zu Grunde, daß Gewinne weiter steigen. Darauf zu wetten, ist jedoch gemessen an den wirtschaftlichen und geopolitischen Verhältnissen gewagt. Zudem dürfte sich der Wettbewerb mit Billigfliegern wie Ryanair und Germania ungünstig auf die Margen auswirken. Die Charts von Airline-Aktienkursen weisen Abwärtstrends auf. So bleibt es bei unserem Tenor der jüngeren Vergangenheit: Luftfahrtaktien werden auf Sicht keine Flügel wachsen.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 20.02.03






      Die Charts zeigen - von oben nach unten - die Kurseverläufe der Aktien von British Airways, Lufthansa, Qantas und Austrian Airlines in den vergangenen fünf Jahren.










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      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:18:08
      Beitrag Nr. 554 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:22:22
      Beitrag Nr. 555 ()
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      Die Krux der L´Oreal-Aktie ist ihre Bewertung


      20. Februar 2003 Was der weltgrößte Kosmetikkonzern L´Oreal leistet, ist aller Ehren wert. Trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds haben die Franzosen im Vorjahr ihren Gewinn deutlich gesteigert.

      Den Angaben vom Donnerstag zufolge verbesserte sich der operative Gewinn nach Währungseffekten von 10,3 Prozent auf 1,841 Milliarden Euro. Allerdings hatten Analysten im Schnitt auch 1,869 Milliarden Euro prognostiziert.

      Der Reingewinn vor Kapitalerträgen beziehungsweise -verlusten sowie nach Minderheitsanteilen legte um 18,5 Prozent auf 1,456 Milliarden Euro zu. Der Umsatz stieg früheren Angaben zufolge um vier Prozent auf 14,29 Milliarden Euro.




      Hohe Bewertung bremst Kaufinteresse

      Da auch der Ausblick stimmt, weil er für 2003 von Zuversicht geprägt ist, könnten die Aktionäre eigentlich zufrieden sein - sollte man zumindest meinen. Zumal sich Analysten wie die von Wargny bereits lobend über die im Jahr 2002 erzielten Margen geäußert haben.

      Und auch Jacques-Antoine Bretteil, Fondsmanager bei International Capital Gestion, sagte anerkennend: „LÓreal liefert gute Ergebnisse und widersetzt sich der allgemeinen Konsumschwäche mit seinen vielfältigen Produkten.“

      Doch trotz der vorzeigbaren Zahlen fällt der Kurs auch am Freitag gegen 10.10 Uhr um 1,93 Prozent auf 61,00 Euro. Der bestehende Abwärtstrend wird durch den in diesem Jahr bereits eingefahrenen Kursverlust von rund 14 Prozent weiter zementiert.

      Was kursbeflügelndes Kaufinteresse verhindert, ist vermutlich die recht anspruchsvolle Bewertung des Titels. Auf Basis des bisher von Analysten für 2003 geschätzten Gewinns je Aktie von 2,42 Euro errechnet sich noch immer ein stattliches Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 25. Auch die Marktkapitalisierung von rund 41 Milliarden Euro liegt deutlich über den für 2003 erwarteten Umsatz von etwa 15,2 Milliarden Euro.



      Abwärtstrend intakt

      Es bleibt deshalb bei der zuletzt im Oktober an dieser Stelle zum Ausdruck gebrachten Einschätzung, wonach sich Käufe bei diesem Titel nicht aufdrängen (). Schließlich stimmt trotz lobenswerter Managementleistungen weder die Bewertung noch die charttechnische Ausgangslage.

      Aufhellen würde sich in dieser Hinsicht die Lage erst, wenn der langfristige Abwärtstrend überwunden würde. Momentan muss der Titel aber eher darum kämpfen, nicht unter die wichtige Haltemarke von rund 60 Euro zu fallen. Allerdings findet sich bis in den Bereich um 55 Euro auch eine breit gestaffelte Unterstützungszone, was im Normalfall zumindest einen schnellen weiteren Kursverfall verhindern sollte.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder

      Quelle: FAZ, 20.02.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung von LÓreal an der Frankfurter Börse.





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      schrieb am 20.02.03 23:27:26
      Beitrag Nr. 556 ()
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:43:00
      Beitrag Nr. 557 ()
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      Barton Biggs erwartet explosive Rally



      20. Februar 2003 Börsianer haben es nicht einfach. Angesichts der massiven Kursverluste der vergangenen Monate und Jahre, der anhaltenden Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Irakkonflikt und der offensichtlich nur dahindümpelnden Weltwirtschaft haben nicht wenige die Flinte ins Koren geworfen oder warten auf bessere Zeiten. Die Stimmung ist im Keller.

      Davon scheint sich Barton Biggs - noch ist er Chefstratege bei Morgan Stanley, bald wird er einen Hedge Fonds verwalten - als alter Hase im Geschäft nicht beeindrucken zu lassen. Im Gegenteil. Schon im Juli des vergangenen Jahres wurde er bullisch und blies zum Kauf von Aktien. Und an dieser Meinung hält er eisern fest.




      Milde Lösung der „Saddamkrise“ wäre bullisch

      Die „Saddamkrise“ werde sich in milder Form lösen lassen, die Probleme im Mittleren Osten würden besser und nicht schlechter werden und die Furcht vor terroristischen Anschlägen sei stark übertrieben, denkt er.


      Die US-Konjunktur zeigt nach seiner Einschätzung angesichts des heftigen Gegenwinds erstaunliche Widerstandkraft. Sollten sich also die geopolitischen Probleme in Luft auflösen, könnte die Wirtschaftsentwicklung im zweiten Halbjahr erstaunlich stark sein.

      Auslöser dafür wäre ein fallender Ölpreis und das Lösen der „Unsicherheitsbremse“. Die Investitionstätigkeit würde wieder aufleben, die Lager würden gefüllt werden und die Unternehmen würden wieder vermehrt Leute einstellen.

      Das Ganze werde unterstützt von der lockeren Geldpolitik, dem fallenden Dollar und den fiskalischen Ausgabenprogrammen. Eine starke Wirtschaft - das sei genau das, was „Dr. Kupfer“ und andere steigende Rohstoffpreise indizierten.




      Starkes Wirtschaftswachstum möglich

      Er hält es für möglich, dass die US-Wirtschaft im Herbst mit real fünf Prozent wachsen könnte. Die Unternehmensgewinne müssten in der Folge auf Grund der tiefen Kostenbasis und der hohen Effizienz förmlich explodieren.

      Rasches Wachstum, tiefe Inflation und nur zögerlich steigende Zinsen wären deswegen insgesamt gut für die Entwicklung der Aktienkurse. Dazu komme der extreme Pessimismus, wie ihn beispielsweise der Ned Davis-Stimmungsindikator anzeige. Extremwerte treten dort oft bei Trendwenden auf.

      Wenn Skeptiker argumentieren, „jeder erwarte mittlerweile eine Golfkrieg-Siegesrally“, so stimmt er dem zu. Allerdings seien die Marktteilnehmer nicht entsprechend positioniert. Viele Hedgefonds hätten in jüngster Zeit ihre Aktienengagements wieder reduziert und könnten von einer Rally überrascht werden.

      Selbst indexorientierte Portfolios seien defensiv orientiert, kaum einer habe Technologiewerte übergewichtet. Dazu kämen gigantische Summen, die beinahe ertragslos in Geldmarktfonds geparkt seien und nur darauf warteten, investiert zu werden.



      Wer nicht rechtzeitig investiert, verpasst den Zug

      Hedgefonds könnten von so einer Bewegung überrascht werden, zitiert Biggs einen Experten. Denn sie seien risikoscheu und nicht genügend auf steigende Kurse ausgerichtet.

      Damit liefen sie Gefahr, hinter dem Markt herzuhinken. Denn die ersten Bewegungen nach oben werden so explosiv sein, dass man viel verpasst, wenn man nicht vorher investiert war. Beinahe sämtliche Kursgewinne in der Oktoberrally des vergangenen Jahres sind in den ersten sechs Tagen der Bewegung erzielt worden.

      Biggs hält die Aktien in einigen Teilen der Welt für extrem günstig. In Europa lägen die Standardwerte auf dem Niveau der späten 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Werte des MSCI-Deutschland handelten im Schnitt auf Buchwert, hätten eine Rendite von vier Prozent und ein Kurs-Cashflow-Verhältnis von gerade einmal sechs.




      Neue Tiefs, wenn der Irakkonflikt außer Kontrolle gerät

      Sein Szenario sieht er nur dann gefährdet, wenn der Irakkonflikt außer Kontrolle geraten sollte. Das würde den Westen politisch teilen und den Mittleren Osten explodieren lassen. Ein stark steigender Ölpreis und die extreme Unsicherheit würden die Wirtschaftsaktivitäten und den Welthandel extrem stören, die Weltkonjunktur in eine Rezession und die Börsen auf neue Tiefs ziehen. Helfen würden in diesem Fall nur noch Staatsanleihen und Gold.

      Quelle: FAZ, 20.02.03



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      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:54:43
      Beitrag Nr. 558 ()
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 00:01:34
      Beitrag Nr. 559 ()
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      Die Cycos-Aktie zeigt ihr Fudament


      20. Februar 2003 Mit einem Kursgewinn von knapp neun Prozent auf 3,70 Euro regierte die Aktie des am geregelten Markt notierten Technologieanbieters von Unified Messaging-Systemen Cycos auf die Mitteilung, im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres zumindest operativ wieder profitabel bearbeitet zu haben.

      Die vorläufigen Zahlen zeigen im vierten Quartal ein Ebit von 0,772 Millionen Euro, bei einem Umsatz in Höhe von 4,521 Millionen Euro. Insgesamt steigerte der Konzern den Jahresumsatz um rund 38 Prozent auf 14,898 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der im Sommer begonnene Konsolidierungskurs wurde konsequent fortgesetzt, sodass das der Jahresverlust auf minus 1,34 Millionen Euro verbessert werden konnte.




      Cycos steht in Verbindung mit namhaften Unternehmen ...

      Cycos bezeichnet sich selbst als einen der weltweit führenden Technologieanbieter von Unified Communications-Lösungen für mittelgroße und sehr große Unternehmen. Cycos bietet hoch-skalierbare Lösungen für die Konvergenzmärkte von Telekommunikation und Informationstechnologie an.

      Das Produktportfolio umfasst Server-Anwendungen für Fax-, Sprach- und E-Mail-Messaging und deren Integration. Einschließlich der Unterstützung der Mobilfunktechnologien sowie Computer Telephony Integration und Call Centern.

      Das ist an sich ein interessanter, wenn auch heiß umkämpfter Markt. Immerhin ist es dem Unternehmen gelungen, Entwicklungsaufträge von Siemens an Land zu ziehen. Das spricht für eine gewisse Qualität.

      Das Kostenmanagement scheint ebenfalls zu funktionieren. Es geht sogar so weit, auf Grund der Rezession in der IT-Branche die Teilnahme an der Computermesse CeBIT abzusagen und sich nur über die Partnerstände zu vertreten. Mit eigenem Personal wird die Cycos AG in diesem Jahr ausschließlich auf dem SAP-Partnerstand vertreten sein. Auch das ist ein Name mit Gewicht.




      ... allerdings fehlt im Moment die Wachstumsfantasie

      Die Prognosen für den Geschäftsverlauf im Jahr 2003 können vor diesem Hintergrund kaum sehr optimistisch ausfallen, immerhin geht Cycos davon aus, erstmals seit dem Jahr 2000 wieder einen Jahresüberschuss zu erwirtschaften.

      Auch der Barmittelbestand zum Ende des vergangenen Jahres in Höhe von 26,10 Millionen Euro bietet den Aktionären eine gewisse Beruhigung. Denn allein auf dieser Basis müsste der Aktienkurs bei 3,65 Euro einen Boden finden.

      Rechnet man die Erträge vierten Quartals des vergangenen Jahres auf das laufende Jahr linear hoch, so ergäbe sich bei einem Zinssatz von drei Prozent und einem Steuersatz von 50 Prozent ein Gewinn pro Aktie von 25 Cent oder ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15. Das scheint nicht überteuert zu sein. Auf dieser Basis bestätigt sich, was der Chart schon seit etwa zwei Jahren andeutet, nämlich die Bodenbildung.

      Andererseits lässt sich fragen, wo urplötzlich weitere Fantasie herkommen sollte. Die müsste schon eine neue Technologie, ein rasant einsetzender Aufschwung oder ein Übernahmeangebot bringen. Aber davon ist aktuell nicht viel zu sehen. Damit lautet das Fazit: Grundsolide Aktie, die man im Blick behalten sollte. Ohne neue Impulse fehlt allerdings der Zug nach oben.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 20.02.03





      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Cycos-Aktie seit dem Börsengang





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      Avatar
      schrieb am 21.02.03 00:10:40
      Beitrag Nr. 560 ()
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 00:13:32
      Beitrag Nr. 561 ()


      Quelle: FAZ,20.02.03
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 13:44:17
      Beitrag Nr. 562 ()
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      US-Finanzwerten stehen düstere Zeiten bevor

      Banken, Brokerhäuser und Versicherungen beherrschen den US-Aktienmarkt mehr denn je. Für Steve Leuthold, Chairman von Leuthold Group, gilt dies als Signal dafür, dass ihre Aktienkurse fallen werden.

      Gemessen an der Marktkapitalisierung ist die Gruppe der Finanzwerte die größte im Standard & Poor`s 500 Index. Sie kommen dieses Jahr auf 21 Prozent, das ist ein Rekord. Zu den zehn wertvollsten Index-Mitgliedern gehören Citigroup , der weltgrößte Finanzdienstleister, und American International Group , der größte Versicherungskonzern.




      Wer „Börsenliebling“ wird, ist auf dem absteigenden Ast

      Leuthold, dessen Research- und Investmentgesellschaft zwei Drittel der 100 größten US-Vermögensverwalter betreut, rät von Finanzwerten ab.

      Die Aussichten der Branche haben sich trotz ihrer Größe verschlechtert, heißt es im Februar-Bericht. Der Finanzdienstleistungssektor ist "zum Liebling" der Börse geworden, beschreibt Andy Engel, Senioranalyst bei Leuthold Group in Minneapolis. "Sobald eine Gruppe den Index dominiert, dürfte es mit ihr schon bald darauf deutlich bergab gehen."

      Als Technologiewerte vor drei Jahren ihren Höchstwert erreichten, machten sie mehr als ein Drittel vom S&P 500 aus. Seitdem ist ihr Branchenindex 78 Prozent eingebrochen. Energiewerte, 1982 noch mit 30 Prozent vertreten, haben in den darauf folgenden 20 Jahren auf ein Gewicht von 6,1 Prozent abgespeckt.

      Die Leuthold-Vermögensverwaltung hat Finanzwerte weder im Leuthold Core Investment Fund noch im Leuthold Select Industries Fund, betont Engel. Mit einem Anlagekapital von 140 Millionen Dollar brachte es der Core Investment Fund in den vergangenen fünf Jahren auf ein Plus von jährlich 4,9 Prozent. Damit hat er nicht nur den S&P 500 geschlagen, sondern auch über 95 Prozent aller vergleichbaren Fonds, zeigen Bloomberg-Daten.

      Am Donnerstag dieser Woche waren Finanzwerte mit 20,4 Prozent im S&P 500 vertreten. In den vergangenen 25 Jahren kam die Gruppe auf eine durchschnittliche Gewichtung von 9,2 Prozent, heißt es im Leuthold-Bericht. Die Banken haben am nicht vorhandenen Kreditwachstum zu knapsen, Broker dürften Jahre bis zur Wiederbelebung des Aktienhandels warten müssen und für Sachversicherer wird der Wettbewerbsdruck stärker, schreibt Leuthold.




      Ohne Finanzwerte riskiert der Anleger eine „Underperformance“

      Einigen Investoren ist er zu pessimistisch. Finanzwerte seien vergleichsweise günstig zu haben und werden vom Aufschwung der Börse profitieren, erläutert David Katz, für die Investments bei Matrix Asset Advisors in New York verantwortlich. "Wir finden, dass viele Finanzunternehmen sehr gut positioniert sind", meint Katz, der Aktien von Morgan Stanley, Merrill Lynch & Co., J.P. Morgan Chase & Co. und Citigroup im Matrix Advisors Value Fund verwaltet.

      "Leuthold ist ein sehr cleverer Bursche und wir mögen seine Analysen, aber in diesem Punkt sind wir anderer Meinung." Die im S&P 500 Financial Index aufgeführten Aktien kommen auf ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,7. In den vergangenen zwölf Monaten lag ihr Schnitt noch bei 18.

      Ganz auf Finanzwerte zu verzichten, ist eine Entscheidung, gegen die sich viele institutionelle Investoren sträuben, beobachtet Allen Ashcroft, Fondsmanager bei Allied Investment Advisors in Baltimore. Vermögensverwalter, die sich auf die größten US-Unternehmen konzentrieren, werden häufig an der Performance vom S&P 500 Index gemessen.

      Ohne Finanzwerte riskiert der Anleger, gegenüber der Benchmark zurückzufallen, wenn es zu einer Rally der Finanzwerte kommt. "Liegst Du richtig, bist Du der Held, liegst Du falsch, bist Du der Idiot", beschreibt Ashcroft.

      Der S&P 500 Index ist in den vergangenen zwölf Monaten 24 Prozent gefallen. Der S&P 500 Financials Index, dem 81 Werte angehören, gab in dieser Zeit 16 Prozent ab.

      Spitzenreiter waren die Aktien der Kreditkartengesellschaft Providian Financial mit plus 52 Prozent. Das Schlusslicht bildeten UnumProvident. Die Aktien des größten US-Berufsunfähigkeitsversicherers verloren 54 Prozent an Wert. Vor diesem Hintergrund sollten die Investoren von Finanzwerten lieber ganz die Finger lassen, rät Engel. "Wenn sich alle auf eine bestimmte Gruppe stürzen, wird es Zeit, aus dieser Gruppe auszusteigen."



      Quelle: FAZ, 22.02.03
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 13:45:20
      Beitrag Nr. 563 ()
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 13:48:56
      Beitrag Nr. 564 ()
      Hach Susanna, wenn mich Fernweh plagt werf ich immer einen Blick hier rein und bin zumindest für den Augenblick verzückt, danke dafür :kiss:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 15:12:01
      Beitrag Nr. 565 ()
      Hallo Hintman:)

      Gern geschehen. :):):)
      Ja, da kann man richtig in`s Träumen geraten bei diesen Landschaften. :yawn:
      Ein erholsames Wochenende für Dich.

      Grüße
      v. Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 22:53:41
      Beitrag Nr. 566 ()
      hallo susanna,

      wohltuend, deinen thread zu lesen (es gibt leider zu viele harry´s und zu wenige goedda´s, susanna´s und andere gute hier). der titel ist etwas irreführend, aber wenn man einmal weiß, was dahintersteckt, ist das auch kein problem. vielleicht kannst du ja mal nen MOD überreden, den titel zu ändern. ich glaub schon, dass sich dann noch mehr leute für den thread interessieren werden.

      aber bitte keinen reißerischen harry-thread draus machen.:laugh:

      das ist echt gute arbeit, die du da leistest. hatte ich leider nicht sofort so erkannt. aber das ist ja wohl ausgestanden.;)

      ich hab mal versucht, die bilder zu vergrößern, aber sie werden sehr pixelig. vielleicht kannst du die originale ja von dem domaininhaber bekommen. dann müssten sie nach entsprechender bearbeitung aber wieder irgendwo ins web geladen und entsprechend verlinkt werden (aber da erzähl ich dir wohl nichts neues). mir gefallen sie auch in dem vorliegenden format. und für leute mit kleinen bildschirmen und langsamen i-net verbindungen sind große bilder auch nicht die helle freude.

      mach weiter so
      freundliche grüße

      TCR
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 23:53:05
      Beitrag Nr. 567 ()
      Guten Abend TheCastropRauxeler:),


      freut mich sehr, daß Dir die Beiträge meines Threads gefallen , danke :), und er wohltuend für Dich ist :) -- trotz seines manchmal frustrierenden (Börsen)Inhaltes, der dann ja - wie ich hoffe - etwas "ausgeglichen" wird durch die Fotos. :)

      Ja, der Titel ist etwas irreführend, aber bevor ich 1000 postings hier hereingestellt habe, wird der thread beendet werden.

      Ich danke Dir auch für Deine Mühe, die Bilder zu vergrößern, aber wenn man aufgrund des Formates trotzdem die Schönheit der Landschaften zumindest erahnen;) kann, bin ich einigermaßen zufrieden.


      Ebenso freundliche Grüße - und für den Rest des Wochenendes noch eine schöne Zeit -

      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:19:13
      Beitrag Nr. 568 ()
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      Cisco-Aktie könnte Opfer hoher Preise werden
      Von Olga Kharif, BusinessWeek Online


      Cisco Systems konnte an der Wall Street dank seiner hohen Preise für eine Überraschung sorgen. Dies könnte jedoch der Konkurrenz Tür und Tor öffnen.

      Der führende Anbieter im Bereich Netzwerke ist mit seinen über 80 Prozent Marktanteil bei vielen wesentlichen Hardwarekomponenten, die beim Stimmen- und Datentransfer über Telekommunikationsnetzwerke verwendet werden, seit langem für seine Zuverlässigkeit und seinen Kundenservice bekannt.

      Und trotz einer nahe am Kollaps stehenden Telekommunikationsbranche drohen Cisco mit seinen fünf Milliarden Dollar an liquiden Mitteln keine finanziellen Probleme.




      Ertragslage übertraf kühnste Träume

      Aber in Zukunft könnten sich Probleme ergeben. Cisco verlangt seit Jahren deutlich mehr für seine Produkte als seine Mitbewerber. Das Unternehmen stand weiterhin gut da und konnte seine hohen Preise sogar während der schlimmen Rezession halten.

      Doch da liegt der Hase im Pfeffer. Cisco hat seine Aktionäre trotz rückläufiger Umsätze durch die Erhöhung seiner ohnehin schon beachtlichen Gewinnspannen bei Laune gehalten.

      Die jüngsten Quartalsergebnisse des Unternehmen übertrafen die kühnsten Träume der Wall Street. Während die Umsätze bei Cisco im zweiten Berichtsquartal, das am 25. Januar endete, um 2,1 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar abstürzten, schoss die Bruttogewinnspanne auf 70,4 Prozent nach oben, im Vergleich zu 57,6 Prozent im entsprechenden Vorjahresquartal.

      Die Anleger waren begeistert, was dazu führte, dass die Aktie im Handel am Tag nach dieser Bekanntmachung um 22 Prozent stieg.




      Überhöhte Preise bewegen die Anwender zum Umdenken

      Nach Ansicht einiger Branchenbeobachter könnten hohe Preise jedoch zu einem Problem für Cisco und seine Anleger werden. Trotz der Preisreduzierung um bis zu 25 Prozent verlangt Cisco noch immer etwa 70 Prozent mehr als einige seiner Mitbewerber, sagt Jim Slaby, Analyst beim Technologieberater Giga Information Group. „Einige Kunden haben es satt, derart geschröpft zu werden.“

      Alcatel, Nortel Networks, Dell und asiatische Firmen springen nur allzu gerne ein. Anbieter wie Nortel haben in letzter Zeit ihr Geschäft stabilisiert.

      Und sie haben neue Produkte auf den Markt gebracht, die mindestens ebenso gut wie die von Cisco sind, aber deutlich weniger kosten. Vor allem aber stellt sich die Konkurrenz darauf ein, dass ihre Produkte bald in Netzwerken funktionieren werden, die ursprünglich mit Komponenten von Cisco aufgebaut wurden.




      Der Verlust von Marktanteilen droht

      Laut Meinung der Experten bedeutet dies, dass Cisco eine unangenehme Überraschung von Seiten seiner Kunden bevorstehen könnte. Cisco hat der Wall Street angekündigt, es könne im laufenden Quartal Gewinnspannen von 68 bis 70 Prozent erreichen, sagt Slaby.

      Wenn das Unternehmen seine Gewinnspannen aber nicht auf knapp über 60 Prozent zurückfährt, werden Kunden abwandern, prognostiziert er. Da Cisco nicht mit einer Umsatzsteigerung rechnet, würden niedrigere Preise zu niedrigeren Einnahmen führen.

      Alternativ könnte das Unternehmen seine hohen Preise beibehalten - und langfristig schlecht damit fahren. Dieses Dilemma erklärt unter anderem, warum 19 von 41 Analysten, die die Entwicklung der Cisco-Aktie verfolgen, sie mit halten oder verkaufen bewerten.


      Einiges weist bereits darauf hin, dass Cisco beginnt Boden zu verlieren. Laut dem Marktforschungsunternehmen Synergy Research Group ist sein Marktanteil bei Core-Routern von 80 Prozent im dritten Quartal 2002 auf 73 Prozent im vierten Quartal gesunken. Und da die Kunden ums Überleben kämpfen, ziehen sie alle möglichen Alternativen in Betracht.




      Mitbewerber in den Startlöchern

      Die Konkurrenz rüstet sich. Etwa Nortel: Abgesehen von seinen niedrigeren Preisen, glaubt das Unternehmen, dass es durch die Veränderung seiner Schnittstelle Cisco-Kunden dafür gewinnen kann, miteinander kompatible Netzwerkgeräte verschiedener Anbieter zu benutzen.

      Nortel entwickelt seine Produkte der nächsten Generation so, dass jeder, der weiß, wie man Cisco-Produkte benutzt, mit geringem zusätzlichem Schulungsaufwand auch die Schalter und Router von Nortel einsetzen kann.

      Kurzfristig droht die größte Gefahr wohl von Anbietern, die sich in China etabliert haben. Zwei von ihnen, UTStarcom und Huawei, haben Fuß gefasst. 2002 sind die Umsätze von UTStarcom im Vergleich zu 2001 um 57 Prozent auf 981,8 Millionen Dollar gestiegen.

      Und das Unternehmen stößt aggressiv nach Südamerika, Südostasien, Osteuropa und in den Nahen Osten vor. Einige chinesische Anbieter haben Preise, die bei einem Zehntel der Preise der US-Konkurrenz liegen, sagt Danny Briere, CEO des Telekommunikationsberaters TeleChoice. Darüber hinaus bieten viele längere Garantie- und kürzere Lieferzeiten.



      Kunden erwarten Zugeständnisse

      Natürlich besteht keine große Gefahr, dass sich solche kleinen Unternehmen in absehbarer Zeit vor Cisco setzen werden. Trotz besserer Interoperabilität und Schulung fürchten viele Unternehmen noch immer, dass ein Wechsel des Anbieters Probleme mit sich bringt.

      „Wir müssten wirklich sehr unzufrieden sein [um Cisco den Rücken zu kehren]“ sagt John Kenagy, Chief Information Officer an der Oregon Health & Sciences University (OHSU), einer Schule im Bereich Krankenhaus und Medizin.

      Aber wenn OHSU diesen Sommer den Wartungsvertrag mit Cisco neu verhandelt, werden Zugeständnisse erwartet. „Unsere finanziellen Mittel sind nicht unbegrenzt.“ Das gilt nicht nur für OHSU.


      Quelle: FAZ, 22.02.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Cisco-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




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      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:21:07
      Beitrag Nr. 569 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:26:20
      Beitrag Nr. 570 ()
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      SCM-Aktie im freien Fall


      Der Neue Markt bewegt sich heute wieder einmal im Minus. Auch und gerade verantwortlich dafür ist die Aktie von SCM Microsystems. Das Papier des Technologieunternehmens verliert mehr als ein Zehntel ihres Wertes vom Donnerstag und markiert mit 2,99 Euro ihr Allzeittief.

      Der Grund: SCM hat sowohl das letzte Quartal 2002 als auch das Gesamtjahr mit einem Verlust abgeschlossen. Zudem hat das Unternehmen seine Prognosen unterlaufen. Und das nicht zum ersten Mal.




      Verlust statt Gewinn vor Steuern und Abschreibungen

      SCM, ein Hersteller von Sicherheitstechnologien und Bauteilen für Verschlüsselungstechniken für Bezahlfernseh-Decoder, hat das vergangene Jahr seine Gewinnsituation zwar verbessert, ist jedoch nach wie vor nicht profitabel. Der operative Verlust verringerte sich von 13,88 Millionen US-Dollar (12,85 Millionen Euro) im Vorjahr auf 3,36 Millionen US-Dollar (3,11 Millionen Euro). Der Umsatz ging auf 177,7 Millionen US-Dollar oder 164,5 Millionen Euro zurück; das ist ein Abschlag von vier Prozent.

      Dagegen wuchs der Umsatz im Schlußquartal um gut ein Prozent auf 48,4 Millionen Dollar (44,8 Millionen Euro), im Vorquartal war er dagegen um zwölf Prozent auf 40,9 Millionen Dollar gesunken.

      Er lag damit höher, als vom Unternehmen im Herbst vorhergesagt. Das operative Ergebnis ist jedoch deutlich schlechter ausgefallen als die Prognose. Statt eines Gewinns von bis zu 2,5 Millionen Dollar auszuweisen, verzeichnete SCM einen Verlust vor Goodwill- und Einmalabschreibungen und Kompensation für Aktienoptionen von 5,1 Millionen Dollar.




      Immer tiefer in die roten Zahlen

      Im dritten Quartal hatte das Ergebnis noch minus 1,3 Millionen Dollar nach einem Plus von 0,5 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum betragen. Mithin sind die Geschäfte im Schlußquartal schlechter gelaufen als zuvor, und das Unternehmen rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Da verwundern kritische Stimmen von Analysten nicht.

      Das Unternehmen habe seine Prognosen nicht eingehalten. Ein wachsender Verlust bei steigenden Umsätzen lasse auf schwindende Margen und höhere Kosten schließen, heißt es. Zudem sei nicht zu erkennen, wie es profitabel werden könnte.

      Die Höhe des für das erste Quartal des laufenden Jahres angekündigten operativen Verlustes von vier bis sechs Millione Dollar entspreche dem Minus, das Beobachter für das Gesamtjahr 2002 veranschlagt hätten. Da helfe dem Unternehmen aus nicht der Cash-Bestand von rund 56 Millionen Dollar (51,8 Millionen Euro).




      Analysten widersprechen Management

      Diese Aussagen kontrastieren mit der Selbsteinschätzung des SCM-Managements, das das Unternehmen „gut gerüstet“ für die Zukunft sieht. Es will bei der Sicherheitstechnologie Marktanteile gewinnen und rechnat nach eigenen Angaben mit „einer Verbesserung der Umsatz- und Ertragslage“. An der Börse wird derzeit nicht mehr allzu viel auf SCM gegeben, denn die Marktkapitalisierung von 47,7 Millionen Euro ist niedriger als der Bestand an Barmitteln.

      Dabei ist die Aktie gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch hoch bewertet. Dem KGV von 31,3 liegt die Konsensschätzung von Analysten zu Grunde, daß das Unternehmen in diesem Jahr einen Gewinn je Aktie von zehn Euro-Cent erwirtschaften wird. Davon ist SCM aber meilenweit entfernt.

      Charttechnisch sieht es finster aus. Die Aktie rangiert unter allen bisherigen Tiefs und entbehrt folglich weiterer Unterstützungszonen. Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte, daß sich auf Sicht mit ihr Geld verdienen ließe.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ, 22.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der SCM-Aktie.



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      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:28:41
      Beitrag Nr. 571 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:35:44
      Beitrag Nr. 572 ()
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      Steag-Aktie knabbert massiv am Abwärtstrend



      Hoffnungsschimmer für alle arg gebeutelten Aktionäre von Steag Hamatech: Der Anlagenbauer hat im vergangenen Jahr wie erwartet operativ wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das Ergebnis vor Steuern habe 2002 ohne Sondereffekte bei rund 900.000 Euro gelegen, teilte der Hersteller von Produktionsanlagen für DVDs und CDs am Freitag mit. Steag Hamatech hatte seine Prognose zuletzt auf 700.000 Euro „plus x“ gesenkt.

      Damit wird eine lange Serie von Hiobsbotschaften und verfehlten Versprungen unterbrochen. Zur Erninngerung: Im Jahr zuvor war das Unternehmen noch mit 65,2 Millionen Euro tief in die Verlustzone geraten. Wie groß die Enttäuschung der Anleger über die geschäftliche Entwicklung war, zeigt sich am Aktienkurs. Der ist ausgehend von einem im März 2000 markierten Rekordhoch von 65 Euro bis auf ein Ende 2002 erreichtes Tief von 2,10 Euro gesunken.




      Aktie verbucht deutliche Gewinne

      Kein Wunder, dass nun nach dieser Durststrecke die Erleichterung groß ist. Dem Aktienkurs bringt dies am Freitagvormittag gegen 10.05 Uhr ein Plus von fast 14 Prozent auf 2,62 Euro.

      Die Marktteilnehmer feiern damit die Meldung, wonach der Gewinn vor Steuern inklusive positiver Sondereffekte sogar bei 5,1 Millionen Euro gelegen hat. Auch der Umsatz übertraf mit 132,1 (Vorjahr: 122,9) Millionen Euro die geplanten 125 Millionen Euro.

      Für Zuversicht sorgt auch die Entwicklung bei den Auftragseingängen. Die sind im vergangenen Jahr auf 158,8 Millionen Euro von 142,7 Millionen Euro ein Jahr zuvor gestiegen. Positiv wird auch die auf 21 (Vorjahr: minus 24) Prozent gesteigerte Bruttomarge aufgenommen.

      Zumal sich der Vorstandsvorsitzender Stefan Reineck vorsichtig optimistisch gibt. „Wir gehen davon aus, dass wir im laufenden Jahr, insbesondere aufgrund der komplett erneuerten und erweiterten Produktpalette den erreichten Turnaround erfolgreich bestätigen können.“

      Sollte es sich bei den neuesten Zahlen um keine Eintagsfliege handeln, hat die Aktie nach der langen Durststrecke die Chance auf künftig bessere Aussichten. Denn ohne hausgemachte Probleme steht das Unternehmen finanziell nicht so schlecht da.

      Durch die Reduzierung der verzinslichen Verbindlichkeiten um 9,3 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro sowie den erwirtschafteten Jahresüberschuss erhöhte sich das Eigenkapital auf 74 (61) Prozent der Bilanzsumme.




      Bewertung erscheint nicht zu hoch

      Der bisherige Tagesgewinn lässt die Aktie massiv am lupenreinen langfristigen Abwärtstrend knabbern, der bei rund 2,60 Euro verläuft. Sollte diese Hürde überwunden werden, würde auch die Charttechnik bestätigen, dass die Aktionäre von Steag Hamatech das schlimmste hinter sich haben.

      Die Marktkapitalisierung von rund 90 Millionen Euro, der ein von Analysten für das Jahr 2003 geschätzter Umsatz von 147 Millionen Euro gegenüber steht, lässt bei normalen Geschäftsverlauf jedenfalls etwas Bewertungsspielraum. Dies gilt umso mehr, wenn sich die Gewinnhoffnungen erfüllen sollten.

      Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse erscheinen auf Basis der für die Jahre 2003 und 2004 geschätzten Gewinne je Aktie von 0,20 und 0,30 Euro als nicht zu hoch. Allerdings erscheint ein gewisser Bewertungsabschlag derzeit nach den vielen Enttäuschungen auch noch gerechtfertigt zu sein.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 22.02.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Steag Hamatech-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:37:45
      Beitrag Nr. 573 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:42:30
      Beitrag Nr. 574 ()
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      Zulassungsrückschlag macht Biogen-Aktie Probleme


      Herber Rückschlag für Biogen: Der US-Biotechnologiekonzern muss die Einführung von „Amevive“, einem Medikament gegen Schuppenflechte auf dem europäischen Markt um mehrere Jahre verschieben. Die Behörden hätten weitere Informationen zu dem Mittel „Amevive“ verlangt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

      Dem Aktienkurs bekam diese Hiobsbotschaft überhaupt nicht gut. Er brach um 8,4 Prozent auf 34,96 Dollar ein. Insgesamt beläuft sich dadurch das Minus in den vergangenen drei Monaten auf rund 25 Prozent. Wie negativ die Nachricht zu werten ist, zeigt sich an der Reaktion einiger Analysten.

      So stufte WR Hambrecht + Co-Analyst Jason D. Kantor den Titel ebenso wie Alex Hittle von A.G: Eswards & Sons von Halten auf Kaufen zurück.

      Deutsche Bank-Analyst Denis Harp brachte die Nachricht dazu, die Gewinnschätzung für Biogen nach unten zu korrigieren. 2003 rechnet er nun mit einem Gewinn je Aktie von 1,65 Dollar statt mit 1,68 Dollar und für 2004 mit 1,75 Dollar statt mit zwei Dollar.



      Herber Rückschlag für die Diversifizierungsversuche

      In der Tat handelt es sich um ein ernstes Problem für Biogen. Denn dem Unternehmen hätte eine Zulassung gut zu Gesicht gestanden, um dem sinkenden Umsatz mit dem einzigen anderen Konzernprodukt, dem Multiple-Sklerose-Medikament „Avonex“, entgegenzuwirken.

      Für das Schuppenflechte-Mittel, das in den USA bereits zugelassen ist, rechnet Biogen bis 2005 mit einem Umsatz von rund 500 Millionen Dollar. Ursprünglich hatte man für das laufende Jahr mit „Amevive“ einen Umsatz von 85 Millionen Dollar eingeplant.

      Analysten zeigten sich jedoch skeptisch, ob das Mittel angesichts der wachsenden Konkurrenz ähnlicher Präparate von anderen Biotechnologiekonzernen wie Amgen und Genentech die Umsatzerwartungen erfüllen wird. „Ich habe wegen Biogen bereits seit einiger Zeit Bedenken, und die Nachrichten von heute haben sie noch verschlimmert", sagte Greg Aurand, Portfolio Manager bei Orbitex Management.

      Die Bedenken dürften mit der geringen Diversifizierung der Gesellschaft zu tun haben. Zumindest kritisiert Harp von der Deutschen Bank: „Damit verschiebt sich die Markteinführung eines wichtigen Mittels, das aus einem Ein-Medikament-Unternehmen ein Zwei-Medikament-Unternehmen machen sollte." Bisher zehrt Biogen vom großen Erfolg des Verkaufsschlagers „Avonex“, einem Mittel zur Bekämpfung von Multiple Sklerose.




      Hohe Bewertung ein Hemmschuh

      Nach dem jüngsten Rückschlag rückt für die Anleger wieder die hohe Bewertung des Titels in den Vordergrund. Denn die lässt sich nur bei ungetrübten Wachstumsaussichten rechtfertigen. Auf Basis des von der Deutschen Bank für 2004 geschätzten Gewinns je Aktie ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20.

      Und gemessen an dem bisher von Analysten im Schnitt für 2004 erwarteten Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar erscheint die Marktkapitalisierung von 5,2 Milliarden Dollar recht ambitioniert.

      Da auch von der Charttechnik keine Kaufsignale ausgehen, sondern eher ein Test des Vorjahrestiefs bei 28,89 Dollar zu drohen scheint als ein Angriff auf den bei knapp 39 Dollar verlaufenden mittelfristigen Abwärtstrend, gibt es derzeit kaum überzeugende Gründe für ein Investment.

      Wobei natürlich auch bedacht werden muss, dass nach der jüngsten Kursviertelung zunächst einmal bereits einiges an negativen Botschaften im Kurs stecken dürfte.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der



      Quelle: FAZ, 22.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Biogen-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 24.02.03 00:46:02
      Beitrag Nr. 575 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 01:33:15
      Beitrag Nr. 576 ()
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      Ramsch-Status belastet Thyssen-Aktie


      Schwerer Schlag für ThyssenKrupp: Die Ratingagentur Standard & Poor`s (S&P) hat das Kreditrating des Mischkonzerns ThyssenKrupp um zwei Stufen auf BB+ gesenkt und damit mit dem Ramsch-Status versehen. Außerdem stufte S&P das Emissionsrating für die ausstehenden ThyssenKrupp-Anleihen auf „BB“ herab.

      Zwar hatte S&P die Bonitätsprüfung schon angekündigt. Gleichwohl reagiert die Aktie auf die schlechte Nachricht umgehend: Kurz nach Eröffnung des Handels rutscht sie um 7,15 Prozent ab auf 9,22 Euro.

      Auch die Anleihen des Unternehmens verbuchen deutliche Kurseinbrüche. So ist die im März 2009 fällige Anleihe mit einem Nominalzins von 7,0 Prozent um rund 800 Basispunkte eingebrochen. Marktteilnehmer zufolge stieg die Rendite der ThyssenKrupp-Anleihe damit um mehr als 200 Basispunkte auf über acht Prozent.




      ThyssenKrupp: Finanzielle Lage nicht verschlechtert

      „Von ThyssenKrupp wird diese Entscheidung scharf kritisiert", teilte der Konzern am Freitag in einer Ad-Hoc-Mitteilung mit. ThyssenKrupp teile nicht die Einschätzung der Ratingagentur, wonach sich die finanzielle Lage des Unternehmens im Vergleich zum ersten Rating vom Sommer 2001 verschlechtert habe.

      Der Konzern hatte er vergangene Woche einen Gewinnsprung und eine leichte Steigerung des Umsatzes im ersten Quartal 2002/03 bekanntgegeben sowie betont, die gegenüber 2001 von 7,2 auf 4,9 Milliarden Euro abgebauten Schulden weiter senken zu wollen (ThyssenKrupp-Aktie kocht weiter auf Sparflamme). „Erwartungen verfehlt“, kommentierten Analysten gleichwohl die Zahlen.



      Abstufung überrascht nicht

      Über den Vollzug der Abstufung äußern sich Analysten am Freitag nicht überrascht. Dieser Schritt sei zu erwarten gewesen, nachdem S&P ThyssenKrupp auf die Beobachtungsliste gesetzt habe. Überraschend sei bestensfalls der Zeitpunkt. Der Konzern habe erst für März mit der Abstufung gerechnet und Gespräche mit der Ratingagentur gesucht.

      Als „interessant“ wird die Begründung für die Abstufung gewertet. S&P sehe Pensionsrückstellung als Finanzverbindlichkeiten an, dadurch ergebe sich ein anderer Schuldenstand, als vom Konzern angegeben.




      Analyst: Abstufung kurzfristig wenig bedeutend

      Zu bedenken seien dabei aber die Fortschritte beim Schuldenabbau: „Da geht es voran“, meinte ein Analyst. Die aus der Abstufung folgenden Probleme für die Refinanzierung könnte jedoch höchstens mittelfristig den Konzern belasten, da ThyssenKrupp nicht geplant habe, kurzfristig eine Anleihe zu begeben.

      Allerdings weist Vorstandschefs Ekkehard Schulz darauf hin, dass aus der Herabstufung Finanzierungsbelastungen von etwa 20 Millionen Euro im Jahr resultieren.

      Der Wertverlust der Aktie am Freitag wird nicht allein auf die Nachricht von S&P zurückgeführt. Investoren, die die im Kurs enthaltene Dividende nicht unbedingt bräuchten, trennten sich vor deren Zahlung wohl von dem Titel. Da die erwartete Abstufung und die mäßigen Zahlen im Kurs eingepreist seien, erscheine der Kursverfall übertrieben, hieß es weiter.

      Das Bild könne schon bald wieder anders aussehen. Zudem wird die Abstufung als „Momentaufnahme“ bezeichnet. Moody´s habe das Rating für ThyssenKrupp nicht verändert.




      Vermutlich noch immer keine Einstiegskurse

      Investoren sollten jedoch weiter vorsichtig sein. Zwar ist das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,8 nicht teuer. Doch die jüngsten Nachrichten drücken den Kurs weiter, der sich binnen Jahresfrist mehr als halbiert hat. Entsprechend trostlos sieht es charttechnisch bewertet aus.

      Bei einem Fall unter das Vorjahrestief von 9,20 Euro würde sich die Ausgangslage mit Zielrichtung zur nächsten Unterstützungszone um acht Euro sogar weiter eintrüben. Die Aktie ist deshalb trotz relativ günstig anmutender Bewertung solange kein Kauf, wie die konjunkturellen Rahmenbedigungen und das charttechnische Umfeld nicht besser werden.

      Auch den Anleihen prognostizieren Händler zum Teil einen weiteren Kursrückgang. „Auf Grund des nun erreichten Ramsch-Status werden viele Fonds das Papier nicht mehr halten können und verkaufen müssen", hieß es. Zahlreichen Fondsmanagern ist es untersagt, in ihren Portfolios „Junk-Bonds“ zu halten.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ, 22.02.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der ThyssenKrupp-Aktie.



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      schrieb am 24.02.03 02:53:32
      Beitrag Nr. 577 ()
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      schrieb am 24.02.03 02:58:25
      Beitrag Nr. 578 ()
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      Nickel schmiedet an seinem Aufwärtstrend


      Zu den Rohstoffen, die neuerdings eine Renaissance erleben, zählt auch Nickel. Für eine Tonne des Metalls mussten am Freitag rund 8.900 Dollar bezahlt werden. Damit ist der Preis in diesem Jahr schon um 23 Prozent gestiegen und notiert so hoch wie seit Juni 2000 nicht mehr. Zur Erinnerung: Im September 2001 kostete die Tonne Nickel im Tief nur 4.375 Dollar.

      Zu den weiteren Aussichten heißt es im Handel, kurzfristig sei der Preisspielraum zwar vielleicht etwas begrenzt und es könnten auch einmal Gewinnmitnahmen einsetzen.

      Grundsätzlich denken aber einige Experten wie die von Credit Suisse First Boston, dass Nickel unter den Basismetallen mit die besten Voraussetzungen für weiter steigende Preise mitbringe. So sei es denkbar, dass es in den Jahren 2004 und 2005 zu einem Angebotsdefizit kommen könnte.



      China ein wichtiger werdender Nachfragefaktor

      Kurzfristig gesehen wird die Preisfindung gestützt durch die Meldung, wonach sich die Vorräte nach einem neuerlichen Rückgang der Lagerhausbestände um 1.100 Tonnen auf einem sehr niedrigen Niveau befinden.

      Der offenbar abgewendete Streik bei Norilsk Nickel und die damit schwindende Sorge vor Lieferstörungen wurde damit offenbar ohne negative Auswirkungen auf den Preis abgewendet, was als Zeichen von Stärke gewertet werden darf. Als Stütze werden eine stetige chinesische Nachfrage und ein anhaltender Lagerabbau genannt.

      Damit wird deutlich, dass auch bei Nickel ein Teil der von Spekulanten gehegten Hoffnungen auf steigende Preise auf dem Faktor China beruhen. In dem Riesenreich ist der Nickelbedarf im Vorjahr um elf Prozent auf 83.000 Tonnen gestiegen und 2003 konnten schon 116.000 Tonnen gebraucht werden.

      Auslöser dafür ist eine im Jahr 2002 in China um 20 Prozent höhere Edelstahlproduktion. Dessen Herstellung wiederum ist eines der Hauptverwendungsgebiete von Nickel, da es die Korrossionsbeständigkeit, die Härte und die Zähigkeit erhöht.

      China, wo inzwischen ein Fünftel des weltweiten Edelstahls produziert wird, hat zwar Anbieter wie den größten chinesischen Branchenvertreter Jinchuan Nonferrous Metals Co. Aber insgesamt sind die Erzvorkommen nicht ausreichend, um den Bedarf zu decken.




      Es drohen Angebotsdefizite

      Bis Ende 2004 wollen die Produzenten auf die steigende Nachfrage zwar mit einer Kapazitätsausweitung von rund 540.000 Tonnen reagieren. Dennoch könnte es aber in den Jahren 2004 und 2005 bei einem Angebotsdefizit bleiben, nachdem schon für dieses Jahr der Bedarfzuwachs auf sieben Prozent veranschlagt wird und die Produktionszunahme nur auf 2,2 Prozent.

      Bereits im Vorjahr war die Produktion laut einer Studie der International Nickel Study Group um 2,3 Prozent auf 1,18 Millionen Tonnen gefallen, während die Nachfrage um 4,7 Prozent auf 1,15 Millionen Tonnen gestiegen ist.

      Wie vorteilhaft die Ausgangslage für das mit einem Schmelzpunkt von 1.453 Grad ausgestattete und im Jahr 1751 entdeckte, glänzend, silbrig-weiße Metall eingeschätzt wird, zeigt sich an der Einschätzung der kanadischen Bergbaugesellschaft Noranda, die im Konzerverbund dem Bereich Nickelbergbau die besten Expansionsmöglichkeiten zutraut.




      Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten

      An Einsatzmöglichkeiten für Nickel mangelt es jedenfalls nicht, denn es wird in über 300.000 Produkten verwendet. In der Öffentlichkeit vermutlich am meisten bekannt ist neben dem Gebrauch in der Edelstahlproduktion der Einsatz bei der Münzproduktion.

      Genutzt wird es auch zur Herstellung von Küchenbehältern oder von Konstantandraht in der Elektronik. Reines Nickel dient zur Herstellung von Tiegeln, Schalen und Instrumenten im Labor und in der Medizintechnik. Aufgrund der guten Absorptionsfähigkeit von Wasserstoff eignet sich Nickel auch als Katalysator.




      Europa der größte Nachfrager und Ostblockländer die größten Produzenten

      Allgemein gilt für Nickel, dass es in der Natur hauptsächlich als Oxid, Sulfid und Kieselsäureverbindung auftritt. Erze des Nickels werden in ungefähr 20 Ländern auf allen Kontinenten gewonnen und in ungefähr 25 Ländern geschmolzen oder verfeinert.

      Nickel lässt sich wie Eisen relativ gut schmieden, zu Blech walzen oder zu Draht ausziehen. Der Nachteil ist allerdings, dass Nickel und seine Verbindungen nachweislich krebserzeugend wirken.

      Die größten Produzenten im ersten Halbjahr 2002, als 592.000 produziert wurden, waren in dieser Reihenfolge die Staaten des ehemaligen Ostblock (168.000 Tonnen), Amerika (128.000 Tonnen), Europa (102.000 Tonnen) und Ozeanien (80.000 Tonnen). Die Nachfrage, die in dem genannten Zeitraum 588.000 Tonnen betrug, teilte sich unter den drei größten Käufern wie folgt auf: Europa 226.000 Tonnen, Asien 191.000 Tonnen und Amerika 84.000 Tonnen.

      Quelle: FAZ, 22.02.03
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      schrieb am 24.02.03 03:03:13
      Beitrag Nr. 579 ()
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      schrieb am 24.02.03 03:05:29
      Beitrag Nr. 580 ()


      Quelle: FAZ, 22.02.03
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      schrieb am 24.02.03 18:07:22
      Beitrag Nr. 581 ()
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      Lipobay-Gerücht läßt Bayer-Aktie abmagern

      24. Februar 2003 Zuletzt hatte sich die Bayer-Aktie erst etwas von ihrem Zehn-Jahres-Tief erholt. Doch am Montag setzen ihr neue Gerüchte um den Blutfettsenker Lipobay, der mit mehr als 100 Todesfällen in Verbindung gebracht wird, arg zu.

      Für die in den vergangenen Monaten ohnehin gebeutelte Aktie kommen diese Gerüchte bitteren Pillen gleich: Sie magert deutlich ab, zwischenzeitlich hat sie mehr als fünf Prozent und ein neues Zehn-Jahrestief markiert. Gegen Mittag rangiert das Papier mit einem Minus von 4,99 Prozent bei 15,04 Euro.




      Kein Kommentar vom Unternehmen

      Nach Presseberichten soll das Unternehmen von den Nebenwirkungen bei „Lipobay“ gewusst haben soll, bevor es das Mittel im Jahr 2001 vom Markt nahm. Und nicht nur das: Die Leverkusener sollen zudem im Wirkstoff höher dosierte Versionen des Medikamentes, das früher einer ihrer Hauptumsatzbringer war, auf den Markt gebracht haben. „Lipobay“ wird nachgesagt, zu Nierenversagen und Muskelschwäche geführt zu haben.

      Während Bayer einen Kommentar aufgrund des noch laufenden Gerichtsverfahrens ablehnte, heißt es im Handel, der Prozess könne wegweisend auch für weitere Klagen sein. Nach Ende Januar veröffentlichten Berichten soll Bayer bereit sein, eine Summe von bis zu 1,6 Milliarden Dollar Schadenersatz zu zahlen.
      In einigen juristisch geklärten Fällen habe der Pharma-Hersteller schon bis zu 1,25 Millionen Dollar überwiesen, ließ ein Anwalt wissen. Und: Es drohten insgesamt bis zu 15.000 Klagen.




      Außer „Lipobay“ senkt auch „Glucobay“ die Stimmung

      Damit nicht genug: Es sind zudem Studien bekannt geworden, die Zweifel an der Wirksamkeit des Bayer-Präparats „Glucobay“ haben aufkommen lassen. Zwar ist der Umsatzanteil dieses Mittels hier zu Lande gering - doch belastet Bayer auch diese Angelegenheit. Überdies gilt die Pharmasparte von Bayer als zu klein, um langfristig bestehen zu können. Ein in Rede stehender Verkauf an GlaxoSmithKline steht gleichwohl aus.

      Vor diesem Hintergrund sieht es nicht danach aus, als könnte die Bayer-Aktie auf Sicht wieder Fett ansetzen. Charttechnisch sieht es ohnehin mau aus. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,2 für dieses Jahr ist der Titel auch höher bewertet als zum Beispiel Aventis (13,2), Novartis (15,5) oder Altana (13,8). So bleibt es bei unserer Einschätzung vom 29. Januar: Bei Bayer sollten sich Anleger in Zurückhaltung üben.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.




      Quelle: FAZ, 24.02.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Bayer-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



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      schrieb am 24.02.03 22:44:44
      Beitrag Nr. 582 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:48:21
      Beitrag Nr. 583 ()
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      Aktien von Ahold im freien Fall


      24. Februar 2003 Jetzt scheinen die amerikanischen Verhältnisse auch auf Europa überzugreifen. Nach dem Eingeständnis, die Unternehmensergebnisse für die beiden vergangenen Geschäftsjahre deutlich nach unten revidieren zu müssen, ist sind nur der Ahold-Vorstandsvorsitzende Cees van der Hoeven und der Finanzvorstand Michiel Meurs zurückgetreten, sondern auch der Aktienkurs ist bis zum Mittag an der Xetra um satte 62 Prozent auf gerade noch 3,78 Euro eingebrochen.

      Damit nimmt die dramatische Entwicklung der vergangenen Monate an Intensität zu. Es scheint der bisherige Höhepunkt einer wahren Serie von Pleiten, Pech und Pannen zu sein. Das Unternehmen ist nicht nur durch Übernahmen stark gewachsen - das Management scheint dabei den Überblick verloren zu haben. Schon im vergangenen Jahr sprach es überraschend eine Gewinnwarnung aus und stieß schon damals an die Grenzen seiner Glaubwürdigkeit.




      Gewinne werden deutlich nach unten revidiert werden

      Nun folgte so etwas wie ein Offenbahrungseid. Denn das für das Geschäftsjahr 2002 prognostizierte Nettoergebnis und das Ergebnis je Aktie werden nach Angaben von Ahold “deutlich niedriger“ sein als zuvor angenommen. Bei einer Prüfung von Geschäften der Tochter U.S. Foodservice seien “signifikante Unregelmäßigkeiten“ in der Bilanzierung festgestellt worden.

      Aufgrund der komplexen Materie würden die Untersuchungen immer noch andauern, um den genauen Betrag, um den die Gewinne aufgebläht wurden, festzustellen, teilte Ahold mit. Von den Unregelmäßigkeiten seien nur die Gewinnausweise, nicht jedoch die Umsätze der US-Tochter betroffen.

      Darüber hinaus überprüfe Ahold verschiedene Transaktionen der argentinischen Tochtergesellschaft Disco auf ihre Rechtmäßigkeit und ihre bilanzielle Behandlung hin. Bislang hätten die Untersuchungen ergeben, dass diese Transaktionen “fragwürdig“ seien.

      Die finanziellen Auswirkungen könnten noch nicht festgestellt werden, hieß es. Die für den fünften März angekündigte Präsentation der Jahreszahlen für 2002 werde verschoben. Insgesamt könnten die operativen Gewinne in den beiden Jahren um mehr als 500 Millionen Dollar zu hoch ausgewiesen worden sein.




      „Absolutes Drama“

      Das lässt wenig Gutes erwarten. Die Ankündigung von Ahold, dass die Ergebnisse für die vergangenen beiden Jahre revidiert werden müssen ist ein “absolutes Drama“, sagt Oscar Poos von Oyens & van Eeghen. Die Aussagen werfen eine Reihe von Fragen zur aktuellen Finanzierung des Unternehmens auf.

      Zudem frage man sich, wie so etwas passieren konnte oder warum man dies erst so spät entdeckt hat, fügt er hinzu. Auch die Analysten von Kempen Equity Research reagieren deutlich. Sie stufen die Aktie von „Add“ auf „Reduce“. Es sei unklar, ob das Unternehmen längerfristig noch genügend finanzielle Reserven habe.

      Insgesamt lässt sich eine Bewertung nach traditionellen Methoden auf Grund der unsicheren Ergebnislage nicht mehr vornehmen. Der Chart zeigt schon länger, was der Markt von der Aktie, dem Unternehmen und dem Management hält.

      Denn der Trend zeigt eindeutig nach unten. Die massiven Kursverluste des Tages sind nur noch der krönende Höhepunkt. Auf Grund der konjunkturellen Entwicklung und der speziellen Intransparenz bei der Entwicklung des Unternehmens dürfte der Kauf dieser Aktie auf absehbare Zeit kein Thema sein.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder




      Quelle: FAZ, 24.02.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Ahold-Aktie in den vergangenen Jahren.



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      schrieb am 24.02.03 22:51:35
      Beitrag Nr. 584 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:57:15
      Beitrag Nr. 585 ()
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      Leichter Rückwind für AWD-Aktie

      24. Februar 2003 Der Finanzdienstleister AWD hat 2002 den Umsatz sowie den Gewinn vor Steuern und ZInsen stark gesteigert. Einmalige Kosten für Zukäufe belasten zwar das Ergebnis, das gleichwohl deutlich positiv ist.

      Zudem hat AWD das Verhältnis von Gewinn zum Umsatz verbessert. Mithin setzt sich AWD vom Konkurrenten MLP, der gerade erst einen dreistelligen Millionenverlust vermeldet hat, wohltuend ab. An der Börse kommt dies gut an. Die Aktie kann am Montag Vormittag um 2,5 Prozent auf 10,15 Euro zulegen.




      Gewinn vor Einmalbelastungen plus 39 Prozent

      Die Zahlen im einzelnen: Der Allgemeine Wirtschaftsdienst, so die Langfassung des Namens, hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf 462 Millionen Euro nach 384,7 Millionen Euro im Vorjahr erhöht; dies bedeutet eine Steigerung um mehr als ein Fünftel. Allerdings rangiert AWD unter der Konsensschätzung der Analysten (466,9 Millionen Euro) als auch unter eigenen Prognose vom August (475 Millionen Euro).

      Die Ertragslage ist differenziert zu betrachten: Vor Sonderbelastungen stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kräftig von 27 auf 37,4 Millionen Euro - ein Plus von 39 Prozent. Nach Sonderbelastungen, die aus dem Kauf mehrerer Firmen wie CarringtonCarr, Finance.EU und ECG resultieren, beträgt das Ebit lediglich 13,4 Millionen Euro - ein Minus von gut 50 Prozent.




      Profitabilität gesteigert

      Dabei hat AWD im vergangenen Jahr seine Profitabilität gesteigert. Das Verhältnis von Gewinn vor Sonderbelastungen zum Umsatz - die sogenannte Ebit-Marge - betrug 8,1 Prozent. Das ist gut ein Prozentpunkt mehr als im Jahr 2001.

      Die Sonderbelastungen sind nach Angaben des Finanzdienstleisters einmal aufgetreten, werden sich also auf das Ergebnis des laufenden Jahres nicht nachteilig auswirken.

      Von den Zukäufen erwartet sich AWD im übrigen mehr Umsatz in Deutschland sowie in Großbritannien sowie in Mittel- und Osteuropa. Neue größere Akquisitionen sind nicht geplant, wie Vorstandschef Carsten Maschmeyer verlautbart hat. Daraus ergeben sich grundsätzlich Chancen, daß AWD die Ertragslage weiter verbessern kann.




      Risikopotenzial Lebensversicherung

      Risiken ergeben sich für das Unternehmen, das zuletzt seine Zahl der Neukunden um 7,7 Prozent auf 188.500 gesteigert hat, jedoch aus dem niedrigen Zinsniveau und dessen Folgen für Lebensversicherungen, wie sie auch AWD vertreibt.

      Die Allianz Lebensversicherungs-AG hat angekündigt, den Garantiezins für entsprechende Produkte an das niedrige Zinsniveau anpassen zu wollen - also abzusenken. Dies macht Lebensversicherungen tendenziell unattraktiver. Daraus folgt die Frage, wieviele Kunden, die eigentlich zu Lebensversicherungen greifen wollen, davon absehen werden.

      Auch AWD dürfte es künftig schwerer als bisher fallen, solche Produkte an den Mann und die Frau zu bringen. Dies wiederum wäre schlecht für Gewinn und Umsatz, den das Unternehmen wiederum zweistellig steigern will.



      Wachstumsziel nicht eingepreist

      Dieses Wachstumsziel wird von Analysten, etwa bei der Landesbank Rheinland-Pfalz, geteilt. Es sei „realistisch“ und zudem „nicht eingepreist“, also im derzeitigen Aktienkurs nicht enthalten, heißt es bei WestLB Panmure.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von elf ist die AWD-Aktie nicht teuer und günstiger bewertet als das Papier von MLP mit einem Wert von 12,1. Die Landesbank Rheinland-Pfalz gibt jedoch zu bedenken, daß die Aktie unter dem mäßigen Image der Branche leidet.

      Ziemlich harsch ist jüngst das Urteil des Finanzmagazins „Fuchsbriefe“ ausgefallen: „Dieser unabhängige Finanzoptimierer ist (...) ein reiner Strukturvertrieb, der zuweilen geschwollen daherredet, um beim kleinen Mann Eindruck zu schinden“ - MLP sei AWD „haushoch“ überlegen.




      Aktie sucht ihren Boden

      Charttechnisch beurteilt sieht es nicht gut aus für die AWD-Aktie. Der langfristige Abwärtstrend ist, wie bei vielen anderen Dax und MDax-Titeln, intakt. Seit Mai hat der Titel zwei Drittel an Wert verloren. Zwar hat sich das Papier seit dem 52-Wochen-Tieg von 9,56 Euro im Herbst etwas berappelt, ist aber nach einem kleinen Aufschwung zwischenzeitlich an der Marke von 12,50 Euro gescheitert und sucht offenbar ihren Boden etwas oberhalb von zehn Euro.

      AWD muß zeigen, ob die Wachstumsprognosen einzuhalten sind. Anleger sollten sich in Zurückhaltung üben, bis der Trend nachhaltig freundlich ist.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ, 24.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der AWD-Aktie.



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      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:00:46
      Beitrag Nr. 586 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:09:33
      Beitrag Nr. 587 ()
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      Escada stolpert über den Laufsteg Börse



      Teure Damenmode verkauft sich derzeit schlecht




      24. Februar 2003 Die Hoffnungen auf eine Wende zum Besseren haben sich bei Escada mit Bekanntgabe der neuesten Unternehmensergebnisse in Luft aufgelöst.

      Trotz der eingeleiteten Restrukturierungen ist der Damenmodekonzern im ersten Quartal 2002/2003 wieder in die Verlustzone gerutscht. Zur Begründung wird auf die anhaltende Schwäche in der gesamten Konsum- und Modebranche verwiesen.

      Den Anlegern ist es egal, ob die roten Zahlen auf internen oder externen Faktoren beruhen. Sie trennen sich weiter von dem Papier und bewirken mit ihren Verkäufen am Nachmittag ein Tagesminus von 3,3 Prozent auf 8,85 Euro. Damit ist der Titel wieder ins Straucheln geraten.

      Zu einem weiteren Absturz auf dem Laufsteg Börse dürfte es für den Titel insbesondere bei einem Fall unter 8,80 Euro kommen. Denn dann wäre nicht nur das Vorjahrestief unterboten, sondern ein neues Rekordtief markiert - und somit charttechnisch der Weg für noch tiefere Notierungen freigeschaufelt.




      Niedrige Bewertung oft nur die eine Seite der Medaille

      Am Beispiel Escada wird auch wieder einmal deutlich, wie wenig hilfreich es mitunter sein kann, zu sehr auf eine vermeintlich niedrige Bewertung zu schielen.

      Auf Basis der bisherigen Gewinnschätzungen für die Jahre 2003 und 2004 würden sich zwar spottgünstige Kurs-Gewinn-Verhältnisse von rund sieben oder sechs ergeben. Aber nach den neuesten Hiobsbotschaften sind diese Schätzungen Makulatur.

      Denn von November bis Januar des bis zum 31. Oktober laufenden Geschäftsjahres 2002/03 ist nun einmal ein Nettoverlust von 2,5 Millionen Euro aufgelaufen nach einem Gewinn von 4,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

      Der Umsatz ist gleichzeitig von 210,8 Millionen auf 155 Millionen Euro geschrumpft. Und mit einer nachhaltigen deutlichen Geschäftsbelebung rechnet das Unternehmen nun erst wieder im Geschäftsjahr 2003/2004.




      Warten auf die geschäftliche Trendwende

      Bis sich abzeichnet, dass dieser Aufschwung tatsächlich kommt, werden sich die Anleger vermutlich weiter mit Käufen bedeckt halten. Zwar muss konstatiert werden, dass die Marktkapitalisierung von rund 67 Millionen Euro in der Tat mickrig ist, aber angesichts der schwierigen Ausgangslage wird sich davon niemand so richtig angezogen fühlen. Zumal der vollkommen intakte langfristige Abwärtstrend antizyklische Engagements derzeit verbietet.

      Das sehen offenbar auch die Analysten der Berenbarg Bank so. Sie haben ihre Geduld verloren und den Titel auf „Halten“ von „Kaufen“ zurückgestuft. Auch Christoph Schlienkamp, Analyst beim Bankhaus Lampe, bezeichnet das Zahlenwerk als „enttäuschend“.

      Für Fantasie könnte kurzfristig höchstens ein Übernahmeangebot oder der Einstieg eines Finanzinvestors sorgen. Doch den Angaben des Vorstands zufolge gibt es auch in dieser Hinsicht zuletzt keine berichtenswerten Fortschritte. „Die Verhandlungen laufen noch", heißt es dazu lapidar.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 24.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Escada-Aktie.




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      schrieb am 24.02.03 23:17:49
      Beitrag Nr. 588 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:45:28
      Beitrag Nr. 589 ()
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      Kriegsangst stürzt das Anlegervertrauen in ein Rekordtief

      24. Februar 2003 Der Optimismus unter den Anlegern in ganz Europa ist im Februar angesichts der Gefahr eines Krieges gegen den Irak, die alle anderen politischen und wirtschaftlichen Themen überschattet, auf einen neuen Tiefstand gesunken. Dies ergab die Umfrage für den UBS Index of Investor Optimism®- EU 5, einem gemeinschaftlichen Unternehmen von UBS und der Gallup Organization.

      Insgesamt ist dieser Index im Februar um zehn Punkte auf minus 47 Punkte gesunken. Er liegt nun nach dem Januar-Ergebnis von minus 37 Punkten auf dem niedrigsten Niveau seit Einführung der Index-EU 5-Studie im Oktober 2001.




      Mehrheit sieht schlechte Zeiten für Geldanlage

      Die wachsenden Bedenken der Anleger hinsichtlich der Aussichten an den Finanzmärkten und der Möglichkeiten, ihre Anlageziele in den nächsten zwölf Monaten zu erreichen, zeichnen sich insbesondere für den Rückgang des Index verantwortlich.

      In diesem Monat äußerten sich 61 Prozent der Anleger pessimistisch zur der Aktienmarktentwicklung in diesem Jahr. Im Januar waren es gut die Hälfte. 63 Prozent der Befragten erachten den jetzigen Zeitpunkt als ungünstig für eine Anlage. Dies entspricht der höchsten Quote seit Einführung der Studie.

      Mit 60 Prozent der Anleger in den EU-5-Ländern sehen einen ein potenziellen Krieg gegen den Irak als größte Gefahr für die globlen Aktienmärkte an. Im Vergleich dazu erachten 16 Prozent mögliche Terroranschläge als größtes Risiko, während 13 Prozent eine längere Wirtschaftsflaute und fünf Prozent einen möglichen Konflikt mit Nordkorea fürchten.




      Nur wenige sehen positive Folgen eines mögliches Krieges

      Nur vier Prozent erachten eine signifikante Abwertung des Dollars als größtes Problem für die Märkte. An dieser Stelle ist besonders bemerkenswert, dass 28 Prozent der Anleger einem Krieg mit dem Irak extrem negative Auswirkungen auf die globalen Aktienmärkte zuschreiben, während 43 Prozent eine leicht negative Beeinflussung prognostizieren.

      Im Gegensatz dazu erwarten 16 Prozent der Befragten von einem Krieg mit dem Irak positive Zeichen für die Märkte. Ein Zehntel geht von keinerlei spürbaren Folgen aus.




      Mehrheit sieht optimistisch auf europäische Wirtschaft

      Trotz verstärkter geopolitischer Risiken und trüber Aussichten an den Finanzmärkten sind die Anleger von ihrer relativ optimistischen Einschätzung der europäischen Wirtschaft nicht abgewichen. Unverändert gegenüber dem Vormonat hält die Mehrheit der Anleger (60 Prozent) eine leichte Erholung der Wirtschaft in Europa im kommenden Jahr für sehr wahrscheinlich.

      Im Vergleich dazu sehen zwei Prozent der Befragten eine solide Erholung voraus, während 27 Prozent eine Fortsetzung der Wirtschaftsflaute und neun Prozent sogar eine Verschlechterung der Wirtschaftslage prognostizieren.

      Nach der Umfrage konnten Anleger bislang nicht davon überzeugt werden, dass die neue Bestimmungen und Verhaltensvorschriften, die vor Kurzem in mehreren Ländern als Reaktion auf die Bilanzierungsskandale in Kraft getreten sind, gut für das Anlegervertrauen seien.

      Mit 55 Prozent der Befragten schätzt die Mehrheit die Erfolgsaussichten der vertrauensbildenden Maßnahmen als relativ oder sehr schlecht ein. Im Vergleich dazu versprechen sich 35 Prozent relative positive Auswirkungen von den neuen Regelungen.




      Euro die attraktivste Währung

      Deutlich Sympathiepunkte hinzu gewonnen hat der Euro. 43 Prozent bezeichneten ihn als attraktivste Währung - im Januar waren es 35 Prozent gewesen. Im Gegenzug sank der Enthusiasmus der Anleger gegenüber dem US-Dollar: Nach einem Drittel im Januar, sprachen sich im Februar nur noch 23 Prozent zu Gunsten des US-Dollar aus.

      Das britische Pfund wird von einem Fünftel der Befragten bevorzugt, während zehn Prozent den japanischen Yen auf einen Spitzenplatz wählen.

      Unbeeindruckt vom jüngsten Wertverfall des US-Dollars halten 28 Prozent der Befragten die amerikanische Währung nach wie vor für überbewertet. Knapp ein Fünftel spricht dagegen von einer Unterbewertung. Knapp ein Drittel der Anleger erwarten einen stärkeren Euro gegenüber dem Dollar in zwölf Monaten, 20 Prozent eine Schwächung.



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      Euroeinführung in Großbritannien eher später als früher

      In diesem Monat wurden die Anleger auch danach befragt, ob sie damit rechnen, dass Großbritannien der Europäischen Währungsunion beitreten werde. Bemerkenswerterweise erwarteten im Vergleich zur letzen Umfrage zu diesem Thema im Juli 2002 (22 Prozent) heute mit 16 Prozent der Anleger deutlich weniger Befragte einen Beitritt Großbritanniens in den nächsten zwei Jahren.

      38 Prozent gehen von einem Einstieg des Vereinigten Königreichs in die Währungsunion in den nächsten fünf Jahren aus, gegenüber zuvor 42 Prozent. 40 Prozent halten dagegen mehr als fünf Jahre für wahrscheinlicher oder schließen die Teilnahme vollständig aus (zuvor gut ein Drittel).


      Quelle: FAZ, 24.02.03
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:50:58
      Beitrag Nr. 590 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:58:50
      Beitrag Nr. 591 ()
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      Einfache Anlagestrategien zum Thema Irak gibt es nicht


      Auch an der Börse ist der Irak das Thema Nummer eins




      24. Februar 2003 Das Geschehen an den Finanzmärkten wird weiter von der Irak-Krise bestimmt. Der drohende Krieg führt zu einer unaufhaltsamen Klettertour bei den Anleihekursen, da die Anleger nach sicheren Anlagen suchen. Die Aktienmärkte werden dagegen gemieden, was den seit März 2000 währenden Bärenmarkt immer mehr in die Länge zieht.

      Welche Spuren der Konflikt in den Köpfen der Anleger inzwischen hinterlassen hat, zeigt sich auch an der neuesten Umfrage von UBS/Gallup. Die besagt, dass der Optimismus unter den Anlegern wegen der Irak-Krise auf ein Rekordtief abgesackt ist (Kriegsangst stürzt das Anlegervertrauen in ein Rekordtief).

      Demnach rechnen 28 Prozent der Anleger mit extrem negativen Auswirkungen auf die Aktienmärkte im Falle eines Irak-Krieges und 43 Prozent mit leicht negativen Effekten.




      Strategen entwerfen zahlreiche Strategien

      Den fundamentalen Bedenken hat am Montag auch wieder James Wolfensohn Ausdruck verliehen. Der Präsident der Weltbank hat die Befürchtung geäußert, dass ein Krieg im Irak auf Grund der Verunsicherung der Investoren das globale Wirtschaftswachstum abschwächen könnte.

      Denn ein ein möglicher Konflikt könne sich auf die Bereitschaft der Investoren, Risiken zu tragen, dämpfend auswirken und damit wahrscheinlich auch das Wirtschaftswachstum schwächen.

      Gleichzeitig räumte Wolfensohn aber ein, dass es unmöglich sei vorherzusagen, was passieren werde, wenn der Krieg ausbricht. Dennoch zerbrechen sich derzeit die Analysten und Strategen die Köpfe darüber, welche Wirkungen der Irak-Krieg an den Finanzmärkten noch zeitigen könnte.

      Die meisten Beobachter denken dabei wie Lee Ferridge, Anleihenstratege bei der Rabobank. Im Falle eines schnellen Ende des Konflikts, sei es über einen erfolgreich verlaufenden Krieg oder einen Rücktritt Husseins, rechnet er mit steigenden Aktienkursen, einer Rückkehr des Vertrauens, das auch die Investitionen anregt und dem Dollar zu Gute kommt.

      Gleichzeitig könnte ein solches Szenario über eine abnehmende Risikoaversion einen fallenden Öl- und Goldpreis bedeuten sowie anziehende Renditen am Rentenmarkt.




      Einfach gestrickte Denkmuster überwiegen

      Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Neben einer schnellen Lösung der Irak-Frage sind nämlich auch andere Konstellationen denkbar. So könnte der Krieg länger dauern als erhofft oder sich die Lage im Nahen Osten noch weiter zuspitzen und in neue Terrorattacken münden.

      Denkbar ist natürlich auch, dass die jüngste Pattsituation erhalten bleibt. Alle diese Szenarien würden die zuletzt gültige Ausgangslage an den Märkten vermutlich zementieren. Die klare Rollenverteilung zwischen fallenden Aktienkursen und haussierenden Anleihen würde damit erhalten bleiben.

      Aber selbst wenn sich die Irak-Krise schon bald überraschend in Luft auflösen sollte, scheint es noch lange keine ausgemachte Sache zu sein, ob es an den Aktienmärkten zu mehr reicht als zu einer relativ kurzen Erleichterungsrally.

      So verweist Jan Amrit Poser, Stratege beim Bankhaus Sarasin darauf, dass mit Nordkorea bereits der nächste Krisenherd wartet. Die insgesamt gestiegenen geopolitischen Risiken nimmt Poser zum Anlass, um seinen Kunden am Aktienmarkt auch weiterhin eine mittelfristig vorsichtige Vorgehensweise anzuraten.




      Auch ohne das Thema Irak gibt es viele Risiken

      In dasselbe Horn stößt auch David Roche vom bankenunabhängigen Researchhaus Independent Strategy. Für Roche sind die politischen Risiken derzeit so hoch wie seit dem Fall der Berliner Mauer nicht mehr.

      Da es den USA im Irak aus seiner Sicht aber bestenfalls gelingen werde, den Krieg zu gewinnen, aber nicht den Frieden herbeizuführen, würde er jede Rally am Aktienmarkt zum Abbau von Aktienbeständen nutzen.

      Auch glaubt Roche selbst bei einem schnellen Kriegsende nicht daran, dass die Konjunktur deutlich anspringen wird. Denn zum einen rechnet er mit einem auch weiterhin hohen Ölpreis, was sich dämpfend auf die Konsumneigung auswirken wird.

      Zudem seien die US-Konsumenten ohnehin Schachmatt gesetzt, da sie erst ihre hohe Verschuldung abbauen müssen. Außerdem müsse erst die Luft aus der Immobilienblase entweichen.




      Einer Rally könnte schnell die Puste ausgehen

      Auch andere Strategen wie Stephen Lewis von Monument Securities geben zu bedenken, dass das Jahr 2003 nicht vergleichbar mit dem Golfkrieg 1991 ist.
      So stimmt neben den bereits aufgezeigten Risiken die Erkenntnis etwas skeptisch, dass sich die Mehrzahl der Marktteilnehmer über die jüngsten Kursverluste damit hinwegzutrösten versucht, dass es nach einer Beendigung des Irak-Konflikts an den Aktienmärkten schon wieder aufwärts gehen werde.

      Erfahrenen Anlegern wird bei dieser Konstellation deshalb etwas mulmig, weil sie wissen, dass die Mehrzahl der Anleger an der Börse selten Recht bekommt.

      Und auch ein weiterer weiser Börsenspruch, wonach sich die Geschichte an den Finanzmärkten nicht wiederholt, sensibilisiert zumindest dafür, es nicht als gottgegeben hinzunehmen, dass die Welt für Aktionäre ohne Hussein zwangsläufig wieder freundlicher aussehen wird. Wer also eine denkbare Rally mitspielen will, sollte sich deshalb schon frühzeitig damit beschäftigen, wie diese Kursgewinne gesichert werden sollen.



      Quelle: FAZ, 24.02.03
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      schrieb am 25.02.03 00:04:17
      Beitrag Nr. 592 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 00:15:31
      Beitrag Nr. 593 ()


      Quelle: FAZ, 24.02.03
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 00:19:55
      Beitrag Nr. 594 ()


      Quelle: FAZ, 24.02.03
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      schrieb am 25.02.03 00:23:24
      Beitrag Nr. 595 ()


      Quelle: FAZ, 24.02.03
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      schrieb am 25.02.03 16:17:54
      Beitrag Nr. 596 ()
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      Anleger sollen klagen können

      25. Februar 2003 Die Bundesregierung will den Finanzmarkt Deutschland mit einer zentralen Börsenaufsicht, mehr Anlegerrechten und der persönlichen Haftung von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern für Falschinformationen stärken.

      Vorgänge wie die Bilanztäuschungen beim niederländischen Ahold-Konzern zeigten, dass alles getan werden müsse, um das Vertrauen von Anlegern in die Aktienmärkte zu stärken, sagte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries bei der Vorstellung des Maßnahmepakets in Berlin.

      „Zentraler Ansatz der vorgestellten Maßnahmen ist der Schutz der Anleger vor Manipulationen der Märkte und falschen Informationen über Kapitalmarktprodukte", ergänzte Bundesfinanzminister Hans Eichel (beide SPD).

      Eichel und Zypries präzisierten ein Zehn-Punkte-Programm, mit dem sie bereits im August 2002 sich als Anlegerschützer präsentiert hatten. Viele Maßnahmen sollten auch auf einer Selbstverpflichtung der Wirtschaft basieren, sagte Zypries.




      Persönliche Haftung von Managern

      „Wir wollen eine persönliche Haftung von Managern auch bei falschen Ad-hoc-Meldungen einführen“, bekräftigte Eichel. Nach dem IV. Finanzmarktförderungsgesetz (FMFG) bestehe ein solcher Anspruch zurzeit nur gegen die Gesellschaft selbst.

      Geprüft werde in diesem Zusammenhang auch, „ob Anleger auch bei anderen falschen Informationen, also nicht nur ad-hoc-Mitteilungen, Schadenersatz verlangen können“. Dies soll nach den Überlegungen der Regierung möglicherweise hinsichtlich der Angaben in Abschlüssen, Lageberichten und Zwischenberichten oder etwa auch bei irreführenden Aussagen in Reden oder Interviews gelten.

      Um den geschädigten Anlegern eine bessere Durchsetzung ihrer Schadenersatzansprüche zu ermöglichen, wird auch die Einführung eines ausschließlichen Gerichtsstandes am Sitz des Unternehmens erwogen. Damit könnten alle Klagen betroffener Anleger beim selben Gericht erhoben werden.



      Musterprozesse angestrebt

      Außerdem soll, wie Zypries weiter ankündigte, die Auswahl einer Klage zur Führung eines Musterprozesses angestrebt werden, in dem die für alle klagenden Anleger wichtige Frage geklärt werden soll, ob tatsächlich eine falsche oder unterlassene Ad-hoc-Mitteilung vorliegt.

      „Wir wollen ein Musterprozessverfahren einführen“, sagte Zypries. Der Musterprozess solle vorher bekannt gemacht werden, damit andere Anleger die Möglichkeit hätten, sich ihm anzuschließen. Die Kosten des Verfahrens würden dann auf alle Anleger verteilt. „Das müssen wir gesetzlich regeln, weil ein solches Klageverfahren in Deutschland bisher noch nicht üblich ist“, sagte sie.



      Transparenz für Optionsprogramme und Vorstandsgehälter

      Die Regierung prüft laut Zypries auch Maßnahmen, um mehr Transparenz über die Höhe von Vorstandsgehältern und über Aktienoptionsprogramme zu erhalten. „Die völlige Transparenz der Vergütung ist ein wesentliches Momentum, um eine ordentliche öffentliche Kontrolle zu ermöglichen“, sagte sie.

      Der Vorsitzende der zur „Corporate Governance“ eingesetzten Kommission, Gerhard Cromme, wolle mit dem Gremium im Mai erörtern, ob eine weitere Selbstregulierung auch bei der Vorstandsvergütung möglich sei. „Ich könnte mir vorstellen, dass ein Thema für den Gesetzgeber die Offenlegung der Einzelvergütung der Organmitglieder ist“, sagte Zypries.

      Für Aktienoptionsprogramme strebe die Regierung „mehr Transparenz über den wirklichen Wert der Programme“ an. Zum Beispiel solle eine Information über das mögliche Vergütungsvolumen eines geplanten Optionsprogramms vor dem Beschluss der Hauptversammlung durch Vergleichsrechnungen verdeutlicht werden.

      Vorgesehen werden sollte nach ihren Vorstellungen auch eine Berichterstattung über den Aktienbesitz der Organmitglieder an der berichtenden Gesellschaft, den Besitz von Bezugsrechten hierauf sowie von Derivaten hierzu. Die Angaben hierzu könnten im Anhang zum Jahresabschluss und im Anhang zum Konzernsabschluss gemacht werden.




      Zentrale Finanzmarktaufsicht

      Ein Bestandteil des Pakets ist die Schaffung einer zentralen Finanzmarktaufsicht in Deutschland. „Ziel ist es, in der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Finanzmarktaufsicht zu bündeln“, sagte Eichel. Dieses Vorhaben habe er bereits mit den Ländern besprochen und „grundsätzliche Offenheit gefunden“.

      Deutschland habe vor dem Hintergrund der bereits getroffenen europäischen Entscheidungen „gar keine andere Wahl“. Sonst würde der einheitliche europäische Kapitalmarkt verhindert. Deutschland habe vor dem Hintergrund der entsprechenden EU-Bestimmungen fünf Jahre Zeit. Eichel bezeichnete es als „unabdingbar“, dass alle Zuständigkeiten, die den EU-Binnenmarkt beträfen, auf den Bund übergingen. Nur so könne die Leistungsfähigkeit des Kapitalmarkts gesichert werden. Perspektivisch würden solche Zuständigkeiten später auf Europa übergehen, sagte er voraus.



      Gesetzgebung beginnt noch 2003

      Das Gesetzgebungsverfahren für Teile des Programms soll schon in diesem Jahr beginnen. Die von Eichel verantworteten Reformteile sind nach dessen Worten Teil des bis 2006 laufenden Finanzmarktförderungsplans, den er am 6. März in Frankfurt vorstellen will. Bis auf die Zentralisierung der Börsenaufsicht bedürfen die Pläne Zypries zufolge nicht der Zustimmung des Bundesrates. Das Paket könne vollständig 2005 in Kraft treten.

      gelesen in FAZ, 25.02.03
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:21:50
      Beitrag Nr. 597 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:25:59
      Beitrag Nr. 598 ()
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      Kursbewegungen nach oben überzeugen nicht
      Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst bei S&P

      25. Februar 2003 Der Marktanstieg in der vergangenen Woche spiegelte einen Mangel an Verkäufen, aber keine Nachfragesteigerung wider, die gemeinhin am Beginn einer anhaltenden Aufschwungphase zu beobachten ist. Der mittelfristige Trend kann bestenfalls als neutral bezeichnet werden, trotz der kürzlich gesehenen Marktstärke.

      Auch wenn es aus technischer Sicht einige Verbesserungen der gesamten Marktlage gegeben hat, reichen die Signale nicht, um von einem dauerhaften zwischenzeitlichen Tief auszugehen.

      Das gesamte Handelsvolumen ist extrem schwach. Das heißt: Die kürzlich zu beobachtende Stärke ist einzig auf das „Short-Covering“ der Anleger zurückzuführen, die plötzlich reagiert haben, als sich der S&P 500 der kritischen Unterstützungslinie bei 800 Zählern näherte.




      S&P 500 trifft auf eine Reihe von Widerständen

      Es existiert eine ganze Reihe an Widerstandszonen, auf die sich der S&P 500 zu bewegt. Bei dem niedrigen Handelsvolumen ist es aber zweifelhaft, ob genug Antrieb vorhanden sein wird, um den Markt kräftig genug nach oben zu treiben.

      Die nächste Widerstandszone liegt zwischen 870 und 875 Zählern und markiert die Region des letzten Breakdowns. Sie ist daher von größter Bedeutung. Denn sollte der „500“ diese Zone erneut nehmen können, dann wäre der letzte Ausbruch nach unten gescheitert. Dies hätte eine aufbauende Wirkung für den Markt.

      Sollte das tatsächlich passieren, dann müsste der Index sich mit einer fast dreimonatigen Kurskonsolidierung auseinandersetzen, die von 870 bis auf 954 Zähler reicht. Diese breite Kurszone wird gewaltig sein. Wenn das nicht genug ist, liegt der Widerstand durch die Trendlinie bei 910 Punkten.




      Nur gut ein Fünftel in „Bullenstimmung“

      Es hat nur bescheidene Verbesserungen bei den Sentiment-Indikatoren gegeben. Die kurzfristigen Investment-Polls, die sich sehr viel schneller verändern als die bekannte Umfrage des Investor`s Intelligence, haben äußerst positive Anzeichen hervorgebracht.

      Dies ist eine recht typische Entwicklung, wenn sich der Markt einem möglichen Tiefpunkt nähert. Die Consensus-Umfrage zeigt derzeit 25 Prozent Bullen an - der niedrigste Wert seit Juli. Anfang Dezember hatte der Bullenanteil dieser Umfrage noch 52 Prozent betragen.

      Bei vielen dominanten Tiefpunkten nähert sich dieses Umfrageergebnis einem Anteil der Bullen bei rund 20 Prozent oder sogar noch weniger. Die MarketVane-Umfrage ist auf einen Bullenanteil von 24 Prozent gesunken, der niedrigste Stand seit vergangenem Oktober.


      Auch diese Umfrage fällt bei vielen Markttiefs auf einen Wert von ungefähr 20 Prozent ab. Die Umfrage der American Association of Individual Investors zeigt, dass nur 21,9 Prozent der Befragten in „Bullenstimmung“ sind. Auch dies ist ein extrem niedriger Wert und stellt zudem einen massiven Einbruch seit Anfang Dezember dar, als der Bullenanteil noch 52,9 Prozent betragen hatte.

      Die einzige Umfrage, die keine Annährung an eine marktpositive technische Konfiguration anzeigt, ist die des Investor`s Intelligence, welche eher als mittelfristig ausgerichteter Indikator zu bewerten ist. Auch wenn hier einige Börsenbriefautoren Korrekturen vorgenommen haben, ermittelt diese Umfrage bei dominanten Tiefständen normalerweise ein pessimistischeres Ergebnis.

      Die Umfrage des Investor`s Intelligence ergab einen Bullenanteil von 41,6 Prozent und einen Bärenanteil von 33,7 Prozent. Zum Vergleich, Anfang Dezember bezeichneten sich noch 51,1 Prozent der Befragten als Bullen. Im November gab es 24,7 Prozent Bären.




      Handelsvolumen eindeutig zu gering

      Die wichtigste Komponente, die für das Entstehen einer kräftigen dauerhaften Rally noch fehlt, ist ein hohes Handelsvolumen. Der Beginn der meisten langfristigen Aufwärtsbewegungen wird von dem Erreichen eines sehr hohen Niveaus des gesamten Handelsvolumens eingeläutet. Der erste Tag des letzten Versuchs einer Kursrally war der 14. Februar.

      An diesem Tag erreichte das Handelsvolumen erbärmliche 1,37 Milliarden Aktien an der NYSE und 1,3 Milliarden Aktien an der Nasdaq. Am ersten Tag der Rally im Oktober wechselten an der NYSE zwei Milliarden Aktien ihren Besitzer und an der Nasdaq 1,8 Milliarden. Im Juli war die erste Rally mit einem Handelsvolumen in Höhe von 2,7 Milliarden Aktien an der NYSE und 2,5 Milliarden Aktien an der Nasdaq gestartet.

      Auch wenn es sicherlich verständlich ist, dass das gesamte Handelsvolumen schwach bleibt, weist dies doch darauf hin, dass der Marktanstieg der vergangenen Woche aus einem Mangel an Verkäufen und nicht aus einer gigantischen Erhöhung der Nachfrage - wie es eigentlich zu Beginn einer dauerhaften Aufwärtsbewegung der Fall sein müsste - resultierte.

      Quelle: FAZ, 25.02.03
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      schrieb am 25.02.03 16:28:12
      Beitrag Nr. 599 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:31:13
      Beitrag Nr. 600 ()
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      Der Trend zeigt nach unten

      25. Februar 2003 Hatte der Tag an den deutschen Aktienmärkten noch relativ harmlos begonnen, so verstärkte sich im Laufe des Handelsgeschehens der Verkaufsdruck.

      Spätesten mit dem Unterschreiten der technisch entscheidenden Marke bei 2.519 Zählern ging der Dax dann in eine Art von freiem Fall über. Denn damit waren zumindest aus technischer Sicht alle näherliegenden Unterstützungen weggefallen.

      „Nachdem der Index zumindest im Tagesverlauf neue Tiefs markiert hat, besteht auf der anderen Seite zumindest aus technischer Sicht ab sofort wieder die Möglichkeit auf eine Trendwende“, erklärt Wieland Staud von Staud Research. Dafür bräuchte es allerdings außerordentlich gute Kaufsignale - und die seien im Moment nicht erkennbar.

      „Ein typisches Kaufsignal wäre beispielsweise, wenn wir einen typischen Sell-Out hätten. Etwas, was den Anlegern richtig die Schuhe auszieht“, erläutert Staud.




      Klassisches Reversal fehlt bisher

      Ein klassisches Beispiel sei der 28. Oktober des Jahres 1997 gewesen. Davor hätte sich der Dax im Hoch bei 4.770 Punkten befunden, fiel dann allerdings im Zuge einer Krise auf etwa 3.900 Zähler zurück - und dann kam ein riesiger Tag, an dem der Dax mit einem Minus von etwa 15 Prozent eröffnete, um dann im Tagesverlauf mit einem vergleichsweise moderaten Plus von drei bis vier Prozent aus dem Markt zu gehen.

      „Das war ein „klassisches Reversal“, was aber in dieser Phase bisher noch fehlt“, sagt Staud. Wann genau dieser Tag kommen wird, lässt sich nicht so ohne weiteres antizipieren.

      „Wir müssen davon ausgehen, dass sich der Abwärtstrend weiter fortsetzen wird. Die nächste Unterstützung, über die es sich in dieser Marktverfassung zu reden lohnt, die liegt bei 2.270 Punkten“, so Staud. Frühestens da sei ein „Sell-Out-Tag“ zu erwarten. Über allem stehe die seit einem Jahr bestehende Prognose, nach der der Dax mit hoher Wahrscheinlichkeit unter die Marke von 2.000 Punkten fallen werde.




      Es fehlt ein Moment, das den Trend brechen könnte

      Dieser Markt sei nicht gut und werde weiter fallen. Das zeige sich schon daran, dass die Börse falle obwohl der ifo-Index als Stimmungsindikator in der deutschen Wirtschaft, besser ausgefallen sei als erwartet. Unter 2.270 Zählern bestehe die Chance auf eine Wende. Allerdings sei dafür ein außerordentlicher Impuls notwendig.

      „Wenn wir noch etwas weiter fallen sollten und ein Kanzler Schröder trete zurück - ohne politische Wertung -, das wäre dann ein Moment, an dem man überlegen könnte, ob das wieder etwas im Markt ändert“, erklärt Staud.

      So sei es nur ein Markt im Trend und Trends können sich weiter fortsetzen, als sich viele das denken können. Um einen so lang anhaltenden Trend wirklich umkehren zu können, brauche es einfach richtig gute Momente. Möglicherweise könne man die erst nachträglich realisieren, aber man sollte nicht den Fehler machen, zu früh gegen so eine Bewegung zu setzen.

      Quelle: FAZ, 25.02.03
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:38:31
      Beitrag Nr. 601 ()
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      Händler sehen Börse im langen Jammertal

      25. Februar 2003 An der Börse herrscht Ratlosigkeit. Mit Schulterzucken reagieren Händler auf die Frage, warum der Dax unter das Tief vom Oktober gerauscht ist und was er vor sich hat. „Was hier passiert, kapiert keiner“, sagt ein Händler zu dem Minus. “Wir sehen einfach zu - keine Ahnung, wo der Dax heute noch hin will“, meint ein anderer Beobachter.

      Derweil ist vereinzelt sogar der Ruf nach Neuwahlen laut geworden. Ein solches Ereignis könnte eine Wende an den Märkten bringen, heißt es. Obwohl die Erfahrung lehrt, daß der Einfluß der Politik auf Aktienkurse begrenzt ist.

      Zudem liegen die wichtigsten Indizes im Minus. „Das gesamte Umfeld sorgt dafür, dass selbst positive Meldungen ohne Einfluss bleiben“, gibt ein Aktienhändler der Citibank zu bedenken.




      Ausverkäufe und ein freier Fall

      Die Stimmung ist am Dienstag vormittag gedrückt, weil der Index „bei großen Umsätze durchgeschossen“ ist, wie ein Händler es formuliert. Wichtiger als die Grenze von 2500 Punkten sei dabei die Grenze von 2.519,30 gewesen, die das Oktober-Tief markiert habe. Anfangs sei diese Grenze nur getestet worden, nachdem sie durchbrochen worden sei, habe es Sell-Outs gegeben. Die Folge: Ein „freier Fall“ um weitere 60 Punkte.

      Die weitere Richtung ist auch für ihn unklar: „Das heißt nicht, daß wir heute nicht noch eine Erholung erleben. Das neue Tief könnte aber bedeuten, daß wir weiter nach unten gehen.“ Jene Beobachter, die einen Abrutschen des Dax auf 2.000 Punkte nicht ausgeschlossen haben, „werden trumphierend hinter den Bäumen hervorkommen“, meint der Händler.




      Nur Fresenius Medical Care im Plus

      Dabei sind viele fundamentale Unternehmensdaten nicht so schlecht, wie er hervorhebt. „Wir sind unterbewertet.“ Als positives Beispiel vom Tag führt er Fresenius Medical Care (FMC) an.

      Der Dialysespezialist hat mit Umsatz und Gewinn im Jahr 2002 leicht über den Erwartungen von Analysten und Investoren gelegen und einen optimistischen Ausblick gegeben. Doch abgefärbt auf die Börse hat dies nicht: Bezeichnender ist die FMC-Aktie das einzige Dax-Papier, das heute merklich im Plus ist.

      Als Hintergrund für die Talfahrt hat der Händler die „beschissene politische Situation in Deutschland“ ausgemacht. Das strikte Nein von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) zu einem möglichen Militärschlag gegen den Irak habe Deutschland im Ausland schwer geschadet.

      „Man kann nicht sagen: Egal, was die UN macht, wir machen nicht mit.“ Unternehmen wie der Airbus-Hersteller oder der Rüstungsgüter-Produzent Krauss-Maffei bräuchten deshalb nicht mehr mit Aufträgen aus Amerika zu rechnen. „Das ist vorbei“, orakelt er.

      Kollegen von ihm begründen den Schwächeanfall nüchterner mit den Vorlagen aus Asien und den USA sowie der Irak-Krise. Irak Präsident Saddam Hussein soll dem US-Sender CBS gesagt haben, er lehne die Forderung der UN-Waffeninspekteure ab, bestimmte Raketen zu vernichten.

      Damit sei ein Krieg gegen den Irak erneut näher gerückt, heißt es. Das verstärke die Risiko-Abneigung der Anleger, die deshalb aus Aktien in den vermeintlich sichereren Hafen am Anleihenmarkt flüchten.




      Für Entmachtung der Gewerkschaften

      Dass die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sich derzeit in den USA anders äußere als Schröder, werde Deutschland nicht helfen, falls es bei Rot-Grün mit Schröder als Kanzler bleibe. Doch andernfalls könnte es sich als hilfreich für die Börse erweisen. „Neuwahlen wären das Beste“, meint dieser Händler.

      Aufhören müssten die „blödsinnigen Diskussionen, welche Steuer wir als nächstes erhöhen“. Der Familienpolitik sei Vorfahrt vor der Sozialpolitik zu geben. Auch müssten die Gewerkschaften an Macht verlieren - das sei aus seiner Sicht mit das Wichtigste.




      „Märkte reagieren über“

      Dessen ungeachtet reagierten die Märkte derzeit über, und in Deutschland wirke sich das stärker aus als in anderen Ländern Europas. Doch ändere dies nichts an der Lage im Land. Völler rechnet mit fünf Millionen Arbeitslosen zum Jahresende - eine Zahl, die jedoch nur eine Zwischenstation markieren werde.

      Besserung für Aktionäre sieht er nicht. Im Gegenteil: „Der Dax wird deutlich unter 2000 Punkte fallen“, sagt er bestimmt. Und sieht ein Jammertal, das er in vier bis Jahren durchschritten sein werde.

      Soweit ist es aber noch lange nicht: Bisher bewegt sich der Index bei 2.490 Punkten.

      Quelle: FAZ, 25.02.03
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:45:22
      Beitrag Nr. 602 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:52:36
      Beitrag Nr. 603 ()
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      Dax verharrt im Sechsjahrestief

      25. Februar 2003 Die deutschen Börsen tendieren am Dienstagnachmittag sehr schwach. Bis gegen 16.15 Uhr verliert der Dax 4,3 Prozent auf 2.461,07 Zähler. Damit hat er die charttechnisch entscheidende Marke von 2.519 Zählern unterschritten.

      Das war bisher der tiefste Punkt der vergangenen sechs Jahre gewesen. Im Tagestief waren sogar schon 2.451 Punkte erreicht worden. Seit den Höchstständen des Dax im März 2000 hat der Index damit rund 665 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung verloren.

      Nach Einschätzung einer Analystin wird diese Marke derzeit zum dritten Mal getestet. “Meistens entscheidet es sich beim dritten Mal, ob eine Marke hält“, sagt die Beobachterin. Konjunkturzahlen und -daten interessierten dagegen kaum. Die nächste markante Unterstützung nach dem Fall unter 2.519 Punkte liegt erst bei 2.380/2.400 Punkten.

      „Aber im Grunde gibt es jetzt keine wirklichen Unterstützungen mehr für den Dax. Es macht keinen Sinn, solche aus den 90er Jahren herzuleiten, damals waren die Rahmenbedingungen ganz andere“, schränkt Holger Galuschke, Charttechniker bei der SEB Bank, die Bedeutung dieser Marken gleich wieder ein.




      Wall Street ebenfalls mit Abschlägen

      Auch in den USA geht es abwärts mit den Kursen, was den Dax am Nachmittag wieder in Richtung Tagestief abgleiten lässt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verliert 1,5 Prozent auf 7.742,41 Punkte, der technologielastige Nasdaq Composite Index 2,0 Prozent auf 1.296,31 Zähler. Der breiter gefasste S&P-Index fällt um 1,4 Prozent auf 820,83 Punkte.

      Zur Begründung wird neben dem auf den tiefsten Stand seit Oktober 1993 gefallenen US-Verbrauchervertrauen auch hier auf die Irak-Krise verwiesen. Für Verunsicherung sorgt die Meldung, wonach Saddam Hussein dem US-Sender CBS gesagt habe, er lehne die Forderung der UN-Waffeninspekteure ab, bestimmte Raketen zu vernichten.

      Damit sei ein Krieg gegen den Irak erneut näher gerückt, heißt es. „Ich würde keinen Cent auf eine friedliche Lösung in Irak setzen, und der Markt macht dies auch nicht", erklärte Aktienstratege Matthias Jörss von Sal. Oppenheim die schlechte Stimmung an der Börse.



      Positive Impulse wirken nicht

      Deshalb können auch gute Zahlen zur Stimmung in der deutschen Wirtschaft dem Markt nicht helfen. Wie das Münchner ifo-Institut mitgeteilt hat, stieg der Geschäftsklima-Index für Westdeutschland von 87,4 Punkten deutlich auf 88,9 Punkte.

      Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn erklärte: “Für Deutschland insgesamt verdichten sich die Anzeichen auf eine Wende zum Besseren.“ Nach einem monatelangen Rückgang des Index stieg dieser mit den jetzt veröffentlichten Zahlen zum zweiten Mal in Folge an.

      Nach den hohen Verlusten vom Vortag geben Bayer weiter nach und liegen an der Spitze der Dax-Verlierer. “Die Verluste erscheinen mittlerweile etwas übertrieben, aber nach dem Fall unter das Zehnjahrestief ist die Aktie im freien Fall, zunächst ohne erkennbare Unterstützung“, sagt ein Händler. Der Umsatz sei hoch. Die Aktie verliert 10,64 Prozent auf 12,77 Euro.

      Auch die Stimmung für die Deutsche Telekom sei weiter schlecht, die Aktie stehe daher bei durchschnittlichen Umsätzen unter Druck, sagt ein Marktteilnehmer. Belastet werde sie weiterhin von Medienberichten, denen zufolge der Bund beim jüngsten Börsengang der Deutschen Telekom Milliarden-Risiken verschwiegen und die Aktionäre damit womöglich getäuscht hat.

      “Nach der Pflichtwandelanleihe ist das die zweite negative Nachricht in kurzer Zeit“, sagt ein Händler. Deutsche Telekom verlieren 5,43 Prozent auf 10,28 Euro.



      Allein Fresenius zieht nach oben

      Im Dax liegt allein Fresenius Medical Care im Plus. Die Zahlen für 2002 hätten die Erwartungen übertroffen, heißt es im Handel. Die Geschäftstätigkeit im operativen Bereich zeige eine Verbesserung im zweiten Halbjahr. Auch der Ausblick für 2003 höre sich positiv an. Die Aktie gewinnt 5,58 Prozent auf 41,60 Euro und baut ihre frühen Gewinne damit aus.

      Als Profiteure der Kriegsängste der Anleger profitieren zudem auch weiterhin die vermeintlich sicheren Anlagesegement wie Anleihen und Öl. So steigt der Bund-Future um 37 Basispunkte auf 116,86 Punkte. An den Ölmärkten legt der Preis der Nordseesorte Brent um 0,30 Dollar auf 33,45 Dollar je Barrel zu und stieg zeitweise sogar auf den höchsten Stand seit 27 Monaten.

      Quelle: FAZ, 25.02.03
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 17:02:47
      Beitrag Nr. 604 ()
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      Fresenius Medical Care-Aktie gesundet weiter

      25. Februar 2003 Gute Nachrichten in schlechten Zeiten an der Börse: Fresenius Medical Care (FMC) hat im vierten Quartal den Umsatz gesteigert sowie mehr Gewinn vor Steuern und Zinsen gemacht als von Analysten erwartet.

      Den Aktionären des in Bad Homburg ansässigen Unternehmens winkt eine höhere Dividende. Zudem will der größte Dialysespezialist der Welt im laufenden Jahr seinen Gewinn steigern. Analysten werten die Zahlen positiv. Und an der Börse kommen diese Nachrichten recht gut an. Die Aktie steigt deutlich um 4,37 Prozent Prozent auf 41,12 Euro.




      Ergebnis nach Steuern stieg um fast ein Viertel

      Die Zahlen für das Gesamtjahr 2002 im einzelnen: FMC hat der Umsatz auf 5,08 Milliarden Dollar (4,72 Milliarden Euro) gesteigert, nach 4,86 Milliarden Dollar im Vorjahr; dies entspricht einem Plus von fünf Prozent. Um acht Prozent ist der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 695 Millionen Dollar (646 Millionen Euro) gestiegen.

      Das Ergebnis nach Steuern ist von 245 Millionen Dollar im Vorjahr auf 302 Millionen Dollar (280 Millionen Euro) geklettert - ein Aufschlag von 23 Prozent. Bereinigt um einen außerordentlichen Aufwand im ersten Quartal - nachrangige Schuldverschreibungen wurden für zwölf Millionen Dollar abgelöst - verbesserte sich dieser Wert um 19 Prozent.

      So stieg auch das Ergebnis je Aktie vor außerordentlichem Aufwand um fast ein Viertel auf 3,12 Dollar (2,89 Euro). Der Mittelzufluß (Cash-flow) erreichte eine neue Bestmarke und stieg um 30 Prozent auf 550 Millionen Dollar, 349 Millionen davon frei verfügbar.




      Schlußquartal 2002 überdurchschnittlich

      Dabei hat sich das Geschäft im vierten Quartal überdurchschnittlich entwickelt. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar, das Ebit kletterte gegenüber dem Vorquartal um elf Prozent auf 184 Millionen Dollar - und damit stärker, als Analysten prognostiziert hatten. Eine Umfrage hatte eine durchschnittliche Schätzung von 178 Millionen Dollar ergeben.

      Analysten werten die Zahlen positiv. Ludger Mues vom Bankhaus Sal. Oppenheim sagte, der Geschäftsausblick sei im Rahmen der Prognosen geblieben. Positiv sei für FMC zu vermerken, dass der Dialysespezialist seine Refinanzierung unter Dach und Fach gebracht habe.

      FMC hatte mitgeteilt, die Refinanzierung einer Kreditvereinbarung abgeschlossen zu haben. Die Bedingungen der neuen Kreditvereinbarung sind nach FMC-Angaben bereits im Geschäftsausblick für 2003 berücksichtigt. Ähnlich äußerte sich auch Analyst Andreas Schmidt von Merrill Lynch, dessen Erwartungen übertroffen wurden. FMC habe eine „solide Performance“ gezeigt. SEB emphiehlt das Papier deshalb zum Kauf.




      Doppelter Anlaß zur Freude bei Anlegern

      Die Anteilseigner können sich nicht nur über diese positive Unternehmensentwicklung freuen, die fortschreitet, seitdem FMC Ende November in den USA einen Grundsatzvergleich über alle Gläubigeranfechtungsklagen mit Asbest-Klägern erzielte. Sie sollen davon durch eine höhere Dividende profitieren. Die Gesellschaft will die Ausschüttung je Stammaktie von 85 auf 94 Euro-Cent und je Vorzugsaktie von 91 Euro-Cent auf glatt einen Euro erhöhen.

      Nicht zuletzt haben sie von einem kräftigen Kursantieg in den vergangenen Monaten profitiert. Seit dem 52-Wochen-Tief von 19,98 Euro im September hat sich der Kurs der FMC-Aktie verdoppelt. Im vergangenen Vierteljahr hat sich das Papier im Vergleich zum Dax um 35 Prozent besser entwickelt. Allerdings ist die Aktie beim Versuch, sich über der Marke von 42 Euro zu etablieren, bisher mehrfach gescheitert.




      Aktie in Seitwärtsbewegung

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,5 ist das Papier nicht hoch bewertet. Diesem Wert liegt ein geschätzter Gewinn je Aktie von 3,28 Euro zu Grunde, der gut elf Prozent höher ist als der 2002 erreichte. Diesem Aufschlag entspricht die geplante Gewinnsteigerung, die das Unternehmen für das laufende Jahr gerade bekräftigt hat. Einen Risikofaktor stellt für das Bad Homburger Unternehmer die Entwicklung des Dollars dar.

      Charttechnisch gesehen läßt sich derzeit angesichts der Seitwärtsbewegung nicht viel Honig für weitere nachhaltige Kurssteigerungen saugen. Die Aktie bewegt sich zwar aufwärts, muß aber erst beweisen, daß sie die Marken, an denen sie zuletzt abgeprallt ist, nehmen kann. Anleger sollten beobachten, ob ihr das gelingt. Wenn sie aus dem langfristigen Abwärtstrend ausbrechen und einen positiven Trend bestätigen sollte, kann es weiter aufwärts gehen.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 25.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Aktie von Fresenius Medical Care.




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      Avatar
      schrieb am 25.02.03 19:47:55
      Beitrag Nr. 605 ()
      Hallo Susanna:),

      ich wollte Dir ein großes Lob aussprechen. Bin heute, mehr oder weniger zufällig über Dein Thread gestolpert, und was soll ich sagen, ich bin begeistert. :)
      Das ist wirklich sehr gute Arbeit, man merkt, daß du einer der wenigen Aktiönäre hier bist, die ein richtiges Hintergrundwissen haben.:)
      Mache weiter so.:)

      Schöne Grüße

      :) 8Slavi8:)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 22:44:09
      Beitrag Nr. 606 ()
      Hallo 8Slavi8:),

      es freut mich, daß Du den Weg zu diesem thread gefunden hast, und wenn es sich für Dich gelohnt haben sollte :)
      Vielen Dank für Dein Lob. :):):)

      Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 22:49:13
      Beitrag Nr. 607 ()
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      Abfindungen/Übernahmen
      Der Eon-Konzernverbund birgt Anlagechancen

      25. Februar 2003 Der nicht enden wollende Bärenmarkt ist dazu angetan, einem den Spaß an der Geldanlage in Aktien gründlich zu verleiten. Doch ganz versiegt sind die gewinnbringenden Quellen auch jetzt noch nicht. Anders als im Bullenmarkt bekommt man aber nichts mehr geschenkt, sondern die Anleger müssen ihre Hausaufgaben machen.

      Eine der wenigen verbliebenen lukrativen Anlagechancen ist es, auf Abfindungs- und Übernahmekandidaten zu setzen. Schon im Vorjahr hat sich diese Taktik in dem ein oder anderen Fall als sehr erfolgreich erwiesen. Neue Chancen in dieser Hinsicht könnten sich aus dem Zusammenschluss zwischen Eon und Ruhrgas ergeben, obwohl sich an den Dax-Wert Eon selbst derzeit keine wirklichen Kurshoffnungen knüpfen.



      Gesetz verpflichtet in bestimmten Fällen zu einem Gebot

      Zwar ist das Geschäft noch immer nicht ganz in ganz trockenen Tüchern. Aber so wie es aussieht, wird Eon die Ruhrgas am Ende übernehmen können. Kommt es dazu, hat dies wiederum vermutlich Auswirkungen auf die im Konzernverbund befindlichen Tochterunternehmen.

      Die Überlegungen gehen dabei in zwei Richtungen. Der eine Handlungsstrang knüpft dabei daran an, dass ein übernehmendes Unternehmen dann zur Vorlage eines Übernahmegebots verpflichtet ist, wenn im Zuge des Geschäfts 30 Prozent der Anteile an einem Unternehmen übergehen, dass sich im Konzernverbund der zugekauften Gesellschaft befindet.




      Konkrete Hoffnungen bei Kromschröder und Gelsenwasser

      Im Falle der Ruhrgas-Übernahme trifft dies auf Kromschröder zu. Diese Tatsache und die damit verbundene Fantasie hat den Kurs in den vergangenen Tagen bereits von acht auf neun Euro gehievt, während der Dax neue Tiefs markierte. Aus einer zuvor relativ sicheren Sache ist damit inzwischen bereits ein etwas gefährlicheres Spiel geworden.

      Denn nachdem sich das Mindestgebot mindests auf den Durchschnittskurs der vergangenen drei Monaten beziehen muss, dieser Wert inzwischen aber überschritten wird, kommt es nun darauf, dass ein Wertgutachten einen noch höheren Preis für den in den Bereichen Gasversorgung und Gasverwendung tätigen Anbieter errechnet. Undenkbar ist das aber trotz nur durchwachsener Vorjahreszahlen nicht, da es sich bei Kromschröder "um einen anständigen Laden handelt", wie es ein Händler etwas salopp formuliert.

      Ebenfalls bereits Kurswirkung gezeigt hat die Aussicht, dass die Eon-Tochter Gelsenwasser im Zuge der Ruhrgas-Übernahme verkauft werden muss. Da es genügend Interessenten für den Wasseranbieter, wie etwa die Hamburger Stadtwerke, gibt, ist der Kurs von Ende Januar bis jetzt bereits von 276 Euro auf rund 350 Euro gestiegen. Händler können sich hier im Falle einer Übernahmeschlacht aber auch durchaus Kurse von über 400 Euro je Aktie vorstellen.




      Kommt es zu Squeeze-Outs?

      Ansonsten stellt sich natürlich die Frage, was mit den anderen börsennotierten Eon-Beteiligungen passiert. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Gesellschaften wie Contigas, Thüga oder die ehemalige Isar-Amperwerke, die jetzt unter Eon Bayern firmieren. Streng genommen rechtfertigen es die damit verbundenen Kosten nicht mehr, die Börsennotiz aufrecht zu erhalten.

      Sollte es tatsächlich zu einem Squeeze-Out kommen, können sich Händler beispielsweise bei Thüga ein Gebot in einer Größenordnung von 85 bis 90 Euro vorstellen. Zurzeit werden an der Börse für den Versorger gut 60 Euro bezahlt.




      Bei dem Spiel ist Geduld gefragt

      Geklärt werden muss natürlich auch die Zukunft der weiteren Ruhrgas-Beteiligungen. Hinterfragt werden könnte eventuell, was mit MVV Energie passiert. Allerdings hält Ruhrgas daran nur rund 15 Prozent, so dass kein Zwangsabfingungsangebot fällig wird.

      Insgesamt lässt sich festhalten, dass den Anlegern im Eon-Verbund bestimmt die ein oder andere Gewinnchance winkt. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass niemand freiwillig gerne zu viel zahlen wird und dass man sich eventuell auf ein Geduldsspiel einstellen muss, bis alles unter Dach und Fach ist.


      Quelle: FAZ, 25.02.03




      Im Chart sehen Sie stellvertretend den Chart der Kromschröder-Aktie.





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      Avatar
      schrieb am 25.02.03 22:57:22
      Beitrag Nr. 608 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 23:08:16
      Beitrag Nr. 609 ()
      Susanna, so ein Thread wie Deiner lohnt sich immer :) .
      Er ist auch der einzigste, der sich wirklich lohnt.:)

      Liebe Grüße

      :) 8Slavi8:)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 23:09:28
      Beitrag Nr. 610 ()
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      AVA-Aktie bleibt ein Ladenhüter


      25. Februar 2003 Schlechte Nachrichten für die Aktionäre der AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG: Der Jahresüberschuß des Konzerns ist 2002 im Vergleich zum Vorjahr um gut drei Viertel gesunken. Der Titel war schon zu Wochenbeginn unter Druck geraten, nachdem der niederländische Handelskonzern Ahold Bilanzfehler bekanntgegeben hatte.

      Analysten haben zwar mit einem Gewinnrückgang gerechnet - aber nicht in dieser Höhe. Der Aktie bekommen solche Nachrichten selbstredend schlecht. AVA zählt am Dienstag zu den größten Verlierern im MDax und rutscht an der Frankfurter Börse um 6,6 Prozent auf 25,20 Euro ab. So tief stand die Aktie zuletzt Ende 1997.




      Baumarktsparte belastet das Ergebnis

      Die AVA, zu der unter anderem die Edeka-Handelsgruppe zählt, hat nach den am Dienstag vorgelegten vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro erzielt - das sind 100 Millionen Euro weniger als im Jahr 2001. Der Jahresüberschuß ist von 84,4 Millionen auf 20 Millionen Euro weggebrochen. Dies entspricht einem Rückgang von 76,4 Prozent.

      Der drittgrößte Handelskonzern in Deutschland hat nach eigenen Angaben besonders unter dem schwachen Baumarktgeschäft mit den Vertriebslinien Marktkauf und Dixi gelitten. Allerdings sei eine Restrukturierung in Angriff genommen worden; im ersten Halbjahr würden Standorte überprüft und vielleicht geschlossen, hieß es. Die Warenhaussparte habe sich im Vergleich zu 2001 dagegen „in etwa gehalten“.

      Analysten äußerten sich enttäuscht über die Zahlen. „Ich hatte dieses Ergebnis in dem Ausmaß nicht erwartet“, so Barbara Ambrus von der Landesbank Baden-Württemberg. „Der Einbruch fiel stärker aus, als von uns erwartet“, meinte auch Thilo Kleibauer von M.M. Warburg.




      Geringere oder gar keine Dividende

      Das rückläufige Ergebnis wird sich auf die Gewinnausschüttung an die Anteilseigner auswirken. Vorstand und Aufsichtsrat werden über die Dividende entscheiden, wenn der Jahresabschluß festgestellt wird. Zuletzt hatte der Konzern mit 1,18 Euro je Aktie eine recht hohe Dividende ausgeschüttet.

      Für dieses Jahr erwartet AVA jedoch ein Umsatzplus von zwei bis 2,5 Prozent. Und in zwei bis drei Jahren soll auch die Baumarktsparte wieder schwarze Zahlen schreiben, wie das Unternehmen bekräftigte. Analysten sehen dagegen keine schnelle Besserung. Obwohl es hierzulande zuviele Einzelhandelsflächen gebe, kämen weitere Baumärkte hinzu, gab Kleibauer zu bedenken.




      Konsumflaute und Restrukturierungskosten als Risiken

      Geldmangel herrscht in der Bielefelder Zentrale aber nicht, wie ein Sprecher zu FAZ.NET sagte. „Liquidität ist ausreichend vorhanden“, sagte er. „Lieber ein bisschen zuviel als zuwenig“ Geld in der Kasse zu haben, sei seit jeher Linie des Konzerns gewesen, der in Deutschland rund 28.000 Frauen und Männer beschäftigt. Die frei verfügbare Summe bezifferte er auf einen „deutlich dreistelligen Millionenbetrag“ in Euro.

      AVA muß an mehreren Fronten kämpfen. Nachdem der Konzern 2002 wie Mitbewerber das schlechteste Jahr für den Einzelhandel seit Jahrzehnten hinnehmen musste, ist ein Ende der Konsumflaute in Form einer Trendwende nicht in Sicht. Mögliche Filialschließungen und Kündigungen könnten sich als kostenträchtig erweisen.




      Fragezeichen hinter Ertragsaussichten

      Schon insofern wird sich AVA sehr anstrengen müssen, das Umsatzziel zu erreichen und die Ertragslage wieder deutlich zu verbessern. Analysten wie Kleibauer halten sich mit Gewinnprognosen für 2003 zurück. Er gehe jetzt beim Gewinn je Aktie von „ein paar Cent“ aus, nachdem Analysten für dieses Jahr durchschnittlich 78 Cent und für dieses Jahr 1,17 Euro erwartet hatten. Diese Schätzungen sind nun hinfällig.

      Vor diesem Hintergrund ist auch das auf diesen Erwartungen basierende Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21,5 für dieses Jahr ohne Aussagekraft. (Dessen ungeachtet war AVA im Vergleich zu Branchenvertretern wie Karstadt (KGV: 8,5) und Metro (11,1) hoch bewertet.)

      Der Blick auf den Chart legt nur einen Schluss nahe: Es droht weiter abwärts zu gehen. Anleger sollten deshalb die Finger von diesem Papier lassen - zumindest so lange, bis das Unternehmen bessere Zahlen vorlegt und das wirtschaftliche Umfeld deutlich gesünder aussieht.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 25.02.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Aktie von AVA seit fünf Jahren.





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      Avatar
      schrieb am 25.02.03 23:22:57
      Beitrag Nr. 611 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 23:32:24
      Beitrag Nr. 612 ()
      Hallo 8Slavi8 :),

      das freut mich sehr, daß Dir die Beiträge zusagen.:):):)

      Dann wirst Du sicherlich öfter hier reinschauen. :rolleyes:

      Viele Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 23:44:24
      Beitrag Nr. 613 ()
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      Das britische Pfund kann nicht mehr wuchern

      25. Februar 2003 Der Anstieg des Euro gegenüber dem Dollar ist zuletzt ins Stocken geraten. Im Verhältnis zum Pfund kann dagegen noch lange nicht von einem Ende der Rally gesprochen werden. Erst an diesem Dienstag ist die britische Landeswährung gegenüber dem Euro mit 0,8963 Pfund auf ein neues Vierjahrestief gefallen. Zum Vergleich: Ende Januar bekam man für einen Euro nur 0,6529 Pfund.

      Die Schwäche hat wie derzeit fast alle Kursbewegungen an den Finanzmärkten natürlich auch mit der Irak-Krise zu tun. Marktteilnehmer befürchten eine Schwächung und Isolierung Großbritanniens, falls das Land ohne internationale Unterstützung nur zusammen mit den USA in einen Irak-Krieg ziehen sollte.

      Die damit verbundenen Gefahr haben die ohnehin bestehenden Ängste noch verstärkt, das wirtschaftlich gesehen die zuletzt fetten Jahre vorbei sein könnten.




      Die Risiken rücken in den Vordergrund

      Nach den überzeugenden Wachstumsraten der vergangenen Jahre müssen nun die Prognosen nach unten statt nach oben geschraubt werden. "Großbritannien wird zwar noch immer schneller wachsen als Euroland, aber die Korrektur der Erwartungen ist dafür dort auch am stärksten ausgefallen", erklärt John Normand, Devisenanalyst bei J.P.Morgan Chase & Co.

      Für ein mulmiges Gefühl sorgen bei den Beobachtern zudem die stark gestiegenen Immobilienpreise, die irgend wann auch einmal eine Korrektur erfahren könnten, mit dann entsprechend negativen Rückkoppelungen auf die gesamte Wirtschaft.

      Verstärkt wurde die Abwärtsbewegung auch durch die am 6. Februar überraschend beschlossene Senkung des Leitzins auf 3,75 Prozent und damit das tiefste Niveau seit 48 Jahren. Schließlich sind dadurch Zinsanlagen in Pfund weniger attraktiv geworden.




      Die britische Notenbank begrüßt das schwächere Pfund

      Nach den zuletzt deutlichen Aufschlagen, welche der Euro zum Pfund verbuchen konnte, und die zur einer Ausbildung einer Fahnenstange im Chart geführt haben, muss nun natürlich jederzeit eine Verschnaufpause einkalkuliert werden.

      Mittel- und langfristig sieht es derzeit aber so aus, als ob sich der Trend der jüngsten Vergangenheit fortsetzen sollte. Denn die zuvor skizzierten Ängste werden sich nicht sofort verflüchtigen und außerdem scheinen die Verantwortlichen in Großbritannien mit der Abwertung ihrer Währung gut leben zu können.

      Ein Beitritt zur Währungsunion erscheint angesichts der momentsanen Spannungen mit Deutschland und Frankreich wegen der Irak-Frage zwar wieder in etwas weitere Ferne gerückt zu sein. Aber auch ohne diese Einbindung kann das Land ein schwächeres Pfund als Stütze für die Exportwirtschaft gut gebrauchen.

      So hat der Gouverneur der Bank of England (BoE), Eddie George, am Dienstag erst vor dem Parlamentsausschuss eingeräumt, dass er die Abwertung des Pfundes begrüße, da diese angesichts der internationalen Ungleichgewichte durchaus hilfreich sein. Vor diesem Hintergrund hält deshalb auch Währungsstratege Normand Kurse von um die 70 Pence zum Euro für durchaus erreichbar.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 25.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf von Euro-Pfund.



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      Avatar
      schrieb am 26.02.03 01:20:36
      Beitrag Nr. 614 ()



      Quelle: FAZ, 25.02.03
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 17:32:50
      Beitrag Nr. 615 ()
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      HP-Aktie hinterlässt einen soliden Eindruck

      26. Februar 2003 „Hewlett-Packard - Gewinn übertrifft Analystenprognose“ hieß es wieder einmal in den Agenturen mit Blick auf die Umsatz- und Ertragszahlen des ersten Quartals des Geschäftsjahres. Fragt sich nur, wieso dann der Kurs nach Bekanntgabe der Zahlen im nachbörslichen Handel 3,7 Prozent auf 17,50 Dollar nachgab.

      Das dürfte daran liegen, dass man auch bei Hewlett-Packard das Manko vieler anderer Unternehmensberichte der jüngeren Vergangenheit beobachten kann. Und das besteht darin, dass der Nettogewinn von 24 Cents ja Aktie vor allem auf Grund von Kostensenkungen zu Stande kam und nicht über ein wachsendes Geschäft.

      Denn der Umsatz fiel mit 18,5 Milliarden Dollar etwas schwächer aus als allgemein erwartet worden war. Vor außerordentlichen Posten lag der Gewinn je Aktie bei 29 Cents und damit leicht über den Erwartungen.




      Umsatzschwäche in den USA

      Die Umsätze haben die Prognosen deswegen verfehlt, weil die Nachfrage vor allem in den USA nachließ. Der Verkauf von Servern ging beispielsweise im Vergleich zum vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres um 6,5 Prozent zurück, der Umsatz im Servicebereich fiel um 3,4 Prozent. Auch der Umsatz mit Druckern war leicht rückläufig.

      „Ich hätte lieber eine bessere Umsatzentwicklung gesehen, denn das ist das, was sie nicht herauskitzeln können“, kommentierte ein Marktteilnehmer die Zahlen eher kritisch. Damit stellt auch die Frage, ob die Vorstandsvorsitzende Charly Fiorina mit ihrem Umsatzausblick von plus zwei bis vier Prozent für das Gesamtjahr etwas optimistisch ist.

      Immerhin geht das Unternehmen für das zweite Quartal im besten Falle von einem stabilen, wenn nicht sogar leichteren Umsatz aus. Im vergangenen Jahr hatte der kombinierte Erlös der beiden mittlerweile fusionierten Unternehmen Hewlett-Packard und Compaq 72,3 Milliarden Dollar betragen. Analysten erwarten im Durchschnitt 73,5 Milliarden Dollar.




      Weiteres Kostensenkungspotenzial

      Immerhin scheint sich das Synergiepotenzial aus der Fusion noch weiter ausschöpfen zu lassen. Finanzchef Bob Wayman redet von großen Fortschritten im PC-Bereich. Der hatte im vergangenen Quartal zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 wieder schwarze Zahlen erreicht. Dagegen ging der Gewinn im profitabelsten Bereich - nämlich den Druckern - um knapp vier Prozent auf 907 Millionen Dollar zurück.

      Mit 791 Millionen Dollar liegt der Cashflow im ersten Quartal deutlich unter den 1,47 Milliarden des vierten Quartals. Die Brutto-Gewinnspanne ist auf 26,5 Prozent von 25,9 Prozent vor einem Jahr ausgeweitet worden. Ein Cashbestand von 12,6 Milliarden Dollar ist nicht zu verachten.

      Mit einem Kursgewinn-Verhältnis von 15 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr erscheint im Vergleich mit dem Konkurrenten Dell relativ günstig zu sein, der Chart zeigt im vergangenen Jahr deutliche Kursgewinne an, die 200-Tage-Linie ist überwunden. Das macht insgesamt einen soliden Eindruck. Allerdings fehlt auf Grund der konjunkturellen Gesamtentwicklung und der starken Konkurrenz etwas die weitere Fantasie für weitere deutliche Kursgewinne.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 26.02.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der HP-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




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      Avatar
      schrieb am 26.02.03 17:35:13
      Beitrag Nr. 616 ()
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 18:22:35
      Beitrag Nr. 617 ()
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      Nasdaq Deutschland mit ehrgeizigen Plänen


      26. Februar 2003 Der Deutschen Börse AG steht Konkurrenz im eigenen Land bevor. Der deutsche Ableger der US-Technologiebörse Nasdaq nimmt am 21. März die Handelstätigkeit auf. Er verfolgt ehrgeizige Pläne: Im zweitgrößten Aktienmarkt Europas will die Nasdaq Deutschland AG dem Platzhirschen eine stattliche Zahl von Kunden abjagen.

      Bis 2005 strebt die neue Börse einen Marktanteil von 18 Prozent an, wie sie im Anschluss an die Gründungsfeier am Mittwoch mitteilte. In Japan ist die US-Mutter mit ähnlich ehrgeizigen Plänen allerdings gescheitert.




      US-Mutter mit fünf deutschen Partnern

      Im ersten Schritt sollen die Aktien des Dax, des MDax, des neuen TecDax, des Nasdaq 100 und des Dow Jones 30 gehandelt werden. Für jede Gattung werde ein offenes Orderbuch geführt, in dem mindestens ein sogenannter Market Maker für alle Handelsteilnehmer permanent handelbare Preise (Quotes) stellt.

      Als Market Maker stünden zur Zeit mit der Commerzbank AG, Dresdner Bank AG und der Berliner Effektengesellschaft drei Teilnehmer fest.

      Gesellschafter der Nasdaq Deutschland ist die US-Mutter zu 50 Prozent. Die Dresdner Bank hält 15 Prozent, der Commerzbank und deren Comdirect Bank gehören jeweils 7,5 Prozent sowie den Börsen in Berlin und Bremen jeweils zehn Prozent.




      Mehr als 30 Kreditinstitute an Neuerung interessiert

      Die Nasdaq Deutschland zeigt sich zuversichtlich, weitere in- und ausländische Market Maker zu gewinnen. Die Gesellschaft habe eine restriktive Kalkulation für 2003 aufgestellt, heißt es in der Erklärung weiter. Diese beziehe sich auf das aktuelle Marktumfeld und vorrangig auf das Orderaufkommen der Gesellschafterbanken. Andererseits hätten sich inzwischen mehr als 30 weitere Kreditinstitute aus dem gesamten Bundesgebiet und aus Österreich für den Testlauf angemeldet und die Handelsaufnahme mit eigenen Investitionen vorbereitet.

      Bis Jahresende will die Nasdaq Deutschland 20 bis 25 deutsche Unternehmen gewinnen, die sich bei ihr listen lassen. Wie sie dies erreichen will, ließ die neue Börsengesellschaft indes offen. Innerhalb von drei Jahren soll der Marktanteil bei knapp einem Fünftel des Anteilshandels in Deutschland liegen, der zu gut 90 Prozent von der Deutsche Börse AG angedeckt wird.




      Bessere Preise für die Kunden versprochen

      Wie ihr Vorstandschef Jim Weber sagte, zielt die Nasdaq Deutschland vor allem auf Kleinanleger, die sie mit besseren Kursen locken will. Den Anlegern verspricht Weber die beste Ausführung in Sekundenschnelle.

      Das Handelssystem berechne den Durchschnittspreis für die Ordergröße aus dem offenen Orderbuch der Nasdaq Deutschland und zieht als Referenz den liquidesten Markt für eine Aktie hinzu - in der Regel wohl den Xetra für Dax-Werte und die US-Mutterbörse. Die Kunden sollen den jeweils besseren Preis erhalten.

      Allerdings könnten die Ambitionen etwas groß sein. Denn unzählige Kleinanleger sind seit dem Platzen der Spekulationsblase im Jahr 2000 von der Börse enttäuscht und der Online-Handel gilt als schwierig, wie auch Weber zugibt.

      Doch setzt er auf die These, dass langfristig eine kapitalgedeckte Altersvorsorge notwendig sei und dies den Aktienhandel wieder beflügeln werde. Seine Pläne können als ehrgeizig eingestuft werden, weil das Umfeld für den reinen Aktienhandel derzeit nicht günstig ist.

      Die Nasdaq Deutschland ist ursprünglich als Bestandteil eines ununterbrochenen, weltumspannenden Wertpapierhandels durch die Nasdaq gedacht gewesen. Doch in Japan ist die Börse schon ausgestiegen. Den fernöstlichen Ableger hat die US-Mutter im vergangenen Spätsommer nach nur zwei Jahren aufgegeben. Als Grund dafür wurden die anhaltend schlechten Geschäftsausichten in Fernost genannt.


      Quelle: FAZ, 26.02.03
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 18:26:56
      Beitrag Nr. 618 ()
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      Morphosys-Aktie bleibt unsichere Anlage

      26. Februar 2003 Analystenprognosen zu übertreffen, ist allein noch kein gutes Zeichen. Dies wird am Mittwoch am Beispiel der Münchener Morphosys AG deutlich. Zwar hat das Biotechnologie-Unternehmen im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als 2001 - doch dabei den Verlust vervierfacht.

      Analysten nehmen diese Zahlen gleichwohl nicht zum Anlaß, mit dem Daumen gen Boden zu zeigen. Im Gegenteil heißt es, Morphosys habe die Erwartungen übertroffen. Diese Aussagen können der Aktie aber auch nicht helfen. Sie zählt zu den Verlierern am Neuen Markt und gibt mehr als vier Prozent auf 8,25 Euro nach. Immerhin ist das Papier noch vom 52-Wochentief weit entfernt.




      Verlust höher als Umsatz

      Morphosys hat 2002 einen Umsatz von 16,8 Millionen Euro erzielt, nach 16,1 Millionen im Vorjahr - ein Plus von gut einem Prozent. Der Verlust erhöhte sich auf 24,4 Millionen Euro nach 6,5 Millionen Euro zuvor. Anders gesagt: Das Biotech-Unternehmen hat mehr Geld verloren als umgesetzt. Das Ergebnis je Aktie sackte von minus 1,85 auf minus 6,35 Euro durch.

      Die Unternehmensführung erklärt den Verlust mit den höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die um 9,7 auf 19,6 Millionen Euro gestiegen seien. Zudem hätten Kosten für - mittlerweile beigelegte - Patentstreitigkeiten mit dem britischen Unternehmen Cambride Antobody Technology (CAT) und um zehn auf 18,7 Millionne Euro gestiegene Verwaltungskosten die Bilanz belastet.




      Analysten sehen Zahlen positiv

      Obwohl Morphosys tiefer in die roten Zahlen gefahren ist, kommt das Unternehmen bei Beobachtern noch gut weg. Das Unternehmen habe seine Erwartungen übertroffen, sagte Analyst Thomas Höger von der DZ Bank, während sein Kollege Hanns Frohnmeyer von der Landesbank Baden-Württemberg keinen Ausreißer nach oben erkennen kann.

      Gleichwohl lobt er Morphosys vor allem wegen des Bestands an Barmitteln in Höhe von 19 Millionen Euro, die laut Unternehmen bis zum ersten Halbjahr 2006 ausreichen. Im Herbst hatte Frohnmeyer noch verlautbart, Morphosys verbrenne viel Geld und brauche bis Ende 2004 einen Partner zum Weitermachen.

      Nun meint er: „Die Cash-Position ist eher positiv zu bewerten.“ Liquiditätssorgen um Biotech-Unternehmen seien übertrieben worden. Rüdiger Weseloh von Bankhaus Sal.Oppenheim gesellt sich zu den wohlmeinenden Stimmen: Die Zahlen seien in Ordnung. Um hohe Forschungsaufwendungen komme das Unternehmen nicht herum.



      Finanziell riskantes Geschäft

      Allerdings garantieren hohe Forschungskosten nicht gleich großen Erfolg. Die Erfahrung lehrt, dass medizin- und pharmanahe Forschung - Morphosys entwickelt Antikörper - nur in der Minderheit der Fälle in einem marktfähigen Produkt endet. Daraus ergeben sich naturgemäß Risiken.

      Morphosys ist zudem noch ein relativer Newcomer auf diesem Gebiet, denn das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr seinen Schwerpunkt von Dienstleistungen zu finanziell riskanter Forschung hin verlagert.

      Zuvor hatte es Firmen gegen Gebühren den Zugang zu seiner Antikörper-Bibliothek gewährt, die es jetzt selbst für Forschungszwecke nutzt. Für dieses Jahr erwartet die Chefetage einen Umsatz und Erlöse knapp unter Vorjahresniveau; zwölf Millionen Euro Umsatz seien schon sicher. Geplante Entwicklungsausgaben von 18 Millionen Euro will sie durch eine früher als vorgesehen mögliche Auslizenzsierung von Wirkstoffen sparen und zudem 90 Mitarbeiter entlassen.




      98 Prozent an Wert verloren

      Daraus läßt sich jedoch keine Phantasie für eine nachhaltige Kursbelebung ableiten. Morphosys muß Erfolge im operativen Geschäft vorweisen. Mit Gewinnschätzungen, auf deren Basis sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis errechnen ließe, halten sich Analysten zurück. Charttechnisch sieht es alles andere als gut aus. Der langfristige Abwärtstrend ist intakt.

      Seit ihrem Allzeithoch von sage und schreibe 360 Euro im Februar 2000 hat das Papier fast 98 Prozent seines Wertes eingebüßt. So ist an unserer Einschätzung vom September nichts zu ändern: Morphosys bleibt eine unsichere Investition.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 26.02.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Aktie von Morphosys seit 1999.




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      schrieb am 26.02.03 18:34:53
      Beitrag Nr. 619 ()
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      Linde-Aktie vor neuen Tiefs - Air Liquide erholt

      26. Februar 2003 Das Geschäft mit Industriegasen ist in Zeiten einer schwachen Konjunktur nicht für Gewinnsprünge gut. Dies zeigen die Jahresabschlüsse von Linde und Air Liquide. Beide Unternehmen haben Umsätze unter Vorjahresniveau und Ergebnisse um den Vorjahreswert erzielt - und hoffen auf einen Aufschwung.

      An den ohnehin abwärts tendierenden Börsen hat sowohl das Papier des deutschen Konzerns als auch die Aktie des in Paris ansässigen größten Industriegasproduzenten der Welt im Vorgriff auf die Jahreszahlen stark gelitten.

      Heute entwickeln sie sich unterschiedlich: Linde geben in Frankfurt weiter 1,92 Prozent nach auf 25,05 Euro, Air Liquide legen an der Heimatbörse in Paris um 1,6 Prozent auf 115,10 Euro zu. Die Franzosen haben die Analystenprognosen besser erfüllt als die Deutschen.




      Linde wie Air Liquide leicht unter Prognosen

      Die Linde AG mit Sitz in Wiesbaden hat im vergangenen Jahr 8,73 Milliarden Euro umgesetzt, Analysten hatten im Durchschnitt 8,89 Milliarden Euro erwartet. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sank der Umsatz um 1,1 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging von 764 auf 647 Millionen Euro (minus 15 Prozent), das Vorsteuerergebnis 447 auf 356 Millionen Euro oder um ein Fünftel zurück.

      Analysten hatten mit 674 Millionen Euro gerechnet. Auch der Jahresüberschuß war leicht rückläufig und betrug 240 Millionen nach 241 Millionen Euro. Entsprechend reduzierte sich das Ergebnis je Aktie von 2,02 auf 2,01 Euro - auch hier unterlief Linde die Prognosen, die bei 2,06 Euro durchschnittlich lagen.

      Etwas anders stellt sich das Fazit bei Air Liquide dar: Der Umsatz blieb mit 7,9 Milliarden Euro zwar hinter dem Vorjahreswert von 8,33 Milliarden Euro zurück, lag aber genau auf Höhe der Analystenschätzungen. Das operative Ergebnis ist um 1,6 Prozent von 1,18 auf 1,16 Milliarden Euro gesunken.
      Die Konsensprognose von Analysten lag bei 1,17 Milliarden Euro.

      Dafür übertraf das Nettoergebnis mit 703 Millionen Euro die Voraussagen um eine Million Euro. Beim Ergebnis je Aktie hat der französische Konzern mit 7,08 Euro (Vorjahr: 6,99) die Konsensprognose von 7,12 Euro nicht ganz geschafft. Gleichwohl können die Aktionäre wieder mit einer Dividende von 3,20 Euro je Anteilsschein rechnen. Mithin hat Linde im Vergleich zum Konkurrenten schlechter als erwartet abgeschnitten.




      Zahlen unterschiedlich bewertet

      Die Unternehmen selbst beurteilen ihre Zahlen unterschiedlich an. Während Linde-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Reitzle frank und frei zugegeben hat, „nicht zufrieden“ zu sein, äußerte sich Air Liquide-Chef Jean-Claude Buono selbstbewusst. Sein Konzern habe eine solide Bilanz und ein starkes Wachstumspotenzial und wolle die Ergebnisse im laufenden Jahr verbessern.

      Dem entsprechen Aussagen von Beobachtern und Analysten zu beiden Konzernen. BNP-Analyst Guy Philipps bescheinigte Air Liquide beeindruckende Gewinne. Im Vergleich zu Linde liege Air Liquide gut im Rennen, so andere Stimmen. Die Linde-Daten wiederum beurteilten Händler als „leicht enttäuschend“ und, etwas blumiger, als „Krönung eines Jahres der Enttäuschungen“. Eggert Kuls von M.M. Warburg meint jedoch, die Zahlen der Wiesbadener rechtfertigten nicht den niedrigen Aktienkurs; er sieht den Wert des Papiers bei 32 Euro.




      Linde so billig wie nie in vergangenen zehn Jahren

      Von diesem Wert ist Linde aber meilenweit entfernt. Zuletzt war das Papier im Januar mehr als 32 Euro wert. Seitdem hat es gut ein Fünftel seines Werts eingebüßt, seit März vergangenen Jahres 56 Prozent verloren. So billig wie derzeit war das Papier in den vergangenen zehn Jahren nie.

      Besser sieht die Aktie der Franzosen aus: Sie hat sich zwar seit ihrem 52-Wochenhoch von 159 Euro im Juli um knapp 28 Prozent und seit Jahresbeginn um 13 Prozent verbilligt. Doch hat sie sich von ihrem 52-Wochentief von 106 Euro im Januar erholen können und tendiert weiter aufwärts.




      Linde muss mehr kämpfen als Air Liquide

      Die Ausblicke beider Unternehmen auf das laufende Jahr beurteilte Analyst Bernd Schnarr von der WGZ-Bank als „nebulös“. Reitzles Aussage, wenn die Konjunktur anziehe, werde Linde wieder Umsatz und Ergebnis steigern, nannte er „schwach“.

      Begründung: „Das trifft wohl auf jedes Unternehmen zu.“ Buonos Einlassung, Air Liquide wolle den Gewinn steigern, sei auch nicht viel besser. Doch traue er, wie andere Analysten, den Franzosen mehr zu als den Deutschen, auch, weil die Zahlen für 2002 vergleichweise besser waren und deren Restrukturierungsprogramm schon länger laufe.

      Gleichwohl lässt sich aus dem Air Liquide-Chart wenig Honig saugen. Der langfristige Abwärtstrend ist intakt. Dies gilt umso mehr für die Linde-Aktie, die in immer neue Tiefen abzurutschen droht, sich aber noch über der Marke von 25 Euro halten kann.

      Beide Papiere sind zwar angesichts ihrer Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) nicht teuer, wobei Linde mit einem KGV von 9,92 günstiger bewertet ist als Air Liquide (15).

      Doch basierenden beide Werte auf der Annahme, dass beide Wettbewerber ihren Gewinn je Aktie steigern werden. Sie müssen aber erst beweisen, dazu in der Lage zu sein. Solange dies nicht geschehen ist und die wirtschaftliche Lage unsicher bleibt, sollten Anleger von diesen Papieren die Finger lassen; dies gilt tendenziell mehr für Linde.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 26.02.03






      Die Charts zeigen den Kursverlauf der Aktien von Linde und Air Liquide (unten) seit fünf Jahren.








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      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:42:36
      Beitrag Nr. 620 ()
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:47:58
      Beitrag Nr. 621 ()
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      Finanzmärkte sind vieles, nur nicht effizient


      26. Februar 2003 Gab es schon im 19. Jahrhundert verschiedene Kursblasen an den Finanzmärkten, so waren die im Jahr 1929 und die im Jahr 1965 gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21 wesentlich ausgeprägter. Verglichen mit den Jahren 1995 bis 2000, war das allerdings noch harmlos.

      Denn in dieser Zeit lag das KGV in der Spitze mit 37 beinahe doppelt so hoch. "Wahrlich eine neue Ära", schreibt Jeremy Grantham als Chefstratege von GMO in Boston.

      Ließen sich die "älteren" Ereignisse noch mit Gier, Leichtgläubigkeit und Hysterie erklären, so war die theoretische Basis der vergangenen Jahre eine völlig andere: Eine große Zahl der Marktteilnehmer glaubte auf Grund ihrer akademischen Ausbildung an die Effizienz der Finanzmärkte.

      Die besagt nichts anderes, als dass die Märkte neu bekannt werdende Informationen immer sofort und richtig bei der Preisbildung berücksichtigen.

      Damit bestände so gut wie keine Chance, den Markt zu schlagen. Auch Kursblasen könnten nach dieser Theorie keine entstehen. Heute noch an vielen Business Schulen verbreitet, wird die Theorie gestützt von bekannten Namen wie Sharpe, Fama, Merton oder auch Ibbotson. Wer dagegen argumentierte, galt lange Zeit als Exot und legte sich Steine in den Weg der eigenen Karriere.




      Theorie von der Markteffizienz versagt

      Schon Keynes sagte allerdings, dass sich ein gutes ökonomisches Modell dadurch auszeichnet, dass es die Fakten trifft. Daran gemessen versagt die Theorie von der Markteffizienz. Ein Beispiel dafür ist das Preismomentum. Setzt ein Anleger längerfristig jedes Jahr auf die zehn Prozent der Aktien, die in den vergangenen zwölf Monaten am besten abgeschnitten haben, so schlägt er den Markt um 4,2 Prozent pro Jahr.

      Mit einem modifizierten Modell erzielt GMO eine Trefferquote von 68 Prozent und eine durchschnittliche "Überperformance" aller Fonds von drei Prozent pro Jahr, nach Kosten!

      Auch die Aktienauswahl mittels eines Dividenden-Diskontierungs-Modells führt zu überdurchschnittlichen Renditen. Und das, obwohl das resultierende Portfolio von der fundamentalen Qualität mit dem S&P 500 vergleichbar ist und sogar ein leicht geringeres Beta aufweist.

      Der dritte Gegenbeweis ist die Beobachtung, dass Märkte langfristig immer zu einer Art von Trend zurückkehren Grantham und Kollegen untersuchten die verfügbaren Daten und fanden in der Vergangenheit insgesamt 27 Beispiele für eine "Blasenbildung".

      Alle kehrten nach größeren Abweichungen auf ihren Trend zurück. Der Auf- und Abbau der Blasen war dabei zeitlich bemerkenswert symmetrisch. Das heißt, es dauerte jeweils in etwa gleich lang - plus-minus ein Jahr.




      Neuer Markt als Beispiel für eine perfekte Kursblase

      Grandhams Favorit in diesem Zusammenhang ist der Neue Markt .Der hatte sich innerhalb von gerade einmal drei Jahren verzwölffacht und in weiteren zweieinhalb Jahren alles wieder aufgegeben. „In einer Welt der effizienten Märkte hätte man auf so etwas so lange warten müssen, wie darauf, dass ein Affe im Zoo plötzlich Hamlet zu Papier bringen würde“, kommentiert Grantham ironisch.

      Er stellt sich die Frage, wieso sich die Hypothese von der Markteffizienz so lange halten konnte und findet dafür verschiedene Begründungen. Erstens seien die Techniken, mit der These getestet wurden, nicht dazu geeignet. Zweitens würde unterstellt, die Marktteilnehmer verhielten sich rational.

      Dabei mache der aktuelle Dschungel von Verhaltensweisen jedes ökonometrische Modell zum Gespött. Drittens hält er die meisten Akademiker, die über die These geschrieben haben, für blutige Amateure. Sie hätten noch nie das Phänomen der Massenpsychologie zu spüren bekommen. Sie wüssten nicht, wie es sich fühle, wenn eine Vermögensverwaltungsfirma auf Grund einer falschen Wette existenzgefährdet sei.

      Beruhigend sei lediglich, dass bekannte Leute wie Modigliani und Robert Shiller immer mehr Löcher in das Theoriegebäude brechen würden. Gerne zitiert er Larry Summers: „Die Theorie von den effizienten Märkte ist der größte Irrtum in der Geschichte der Ökonomie“. Damit wird klar, dass an den Finanzmärkten mit Theorien allein kein Blumentopf zu gewinnen ist.


      Quelle: FAZ, 26.02.03
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      schrieb am 26.02.03 23:04:20
      Beitrag Nr. 622 ()
      Zu #620:

      "Kursblasen kehren immer zum Trend zurück"







      gelesen in FAZ, 26.02.03
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 23:07:54
      Beitrag Nr. 623 ()
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      Bei Kleindienst entweicht spekulative Kursluft

      26. Februar 2003 Die Geschehnisse um das Unternehmen Kleindienst Datentechnik bleiben dubios und turbulent. Am Mittwoch wartet der traditionell stark schwankende Titel mit einer weiteren markanten Kursbewegung auf. Gegen 16.45 Uhr steht ein Minus von 17,4 Prozent auf 3,76 Euro zu Buche. Im Tagestief wurden sogar schon drei Euro erreicht.

      Auslöser für den Kurseinbruch ist die Meldung, wonach die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) das Übernahmeangebot der Mikonos Vermögensverwaltung für Kleindienst gestoppt hat. Die Angebotsunterlagen von Mikonos hätten auch nach zweimaliger Verlängerung der Einreichungsfrist “schwerwiegende Mängel“ ausgewiesen, erklärte eine Sprecherin des BaFin am Mittwoch.




      Übernahmeangebot mit vielen Fehlern

      Insbesondere habe die Mikonos keine Finanzierungsbestätigung vorgelegt, die hinter ihr stehenden Personen nicht offengelegt, und auch die Angaben zu den Auswirkungen des Angebots auf die Finanzlage des Bieters seien unvollständig gewesen. Außerdem habe Mikonos die hinter ihr stehenden Personen nicht genannt.

      Auch nach zweimaliger Verlängerung der Einreichungsfrist von vier auf acht Wochen seien die Angebotsunterlagen mangelhaft gewesen. Zudem sei der Kaufpreis entgegen der Ankündigung vom 18. Dezember von 6,95 Euro je Aktie auf 4,50 Euro je Aktie herabgesetzt worden. Damit bestätigen sich die bereits bei der ersten Vorlage des Angebots im aufgekeimten Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Übernahmeversuchs.




      Lehre für alle Beteiligten

      Damals war der Titel zunächst um rund 150 Prozent nach oben geschossen, um sich dann auf dem etwas ermäßigten Niveau in der Nähe der zweiten Übernahmeofferte einzupendeln. Alle Anleger, die in der Hoffnung auf ein Gebot eingestiegen waren, dürften sich jetzt wie vor den Kopf gestoßen fühlen.

      Die Vorgänge um den im Nemax All Share Index gelisteten Software-Dienstleister für das Dokumentenmanagement zeigen damit wieder einmal, wie gefährlich und verlustträchtig es sein kann, sich auf undurchsichtige Geschäfte einzulassen.

      Alleine in der Hoffnung auf die Übernahme durch einen offenbar zwielichtigen Interessenten eine Aktie zu kaufen, kann zu einem bösen Erwachen führen. Bei Geschäften dieser Art sollten sich nur Zocker die Finger verbrennen, seriöse Anleger aber besser die Finger aus dem Spiel lassen.




      Unternehmen muss sich erst wieder Vertrauen erwerben

      Wer auf die Kleindienst-Aktie setzt, sollte besser auf im vierten Quartal gut gelaufene Geschäfte hoffen. Sollte die Gesellschaft nachhaltig in der Gewinnzone bleiben, wäre die Bewertung sicherlich nicht uninteressant.

      Denn die aktuelle Marktkapitalisierung liegt sogar unter dem alleine im dritten Quartal 2002 verbuchten Umsatz von rund 16,6 Millionen Euro. Und der da erzielte Gewinn je Aktie von 0,21 Euro auf das Gesamtjahr hochgerechnet würde natürlich auch für eine vernünftige Bewertung sprechen.

      Allerdings muss Kleindienst nach vielen negativen Schlagzeilen erst beweisen, dass es das Anlegervertrauen auch verdient hat.

      Konkrete Hinweise dazu wird es spätestens mit der Vorlage des Geschäftsberichts für 2002 am 21. März geben. Wie die Kurserholung vom Tagestief signalisiert, scheinen einige Anleger mit Blick auf diesen Termin aber auf durchaus positive Überraschungen hoffen.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.




      Quelle: FAZ 26.02.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Kleindienst Datentechnik-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 26.02.03 23:14:21
      Beitrag Nr. 624 ()
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 23:18:34
      Beitrag Nr. 625 ()
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      Europas Börsen weiter im Abwärtsstrudel



      26. Februar 2003 Nach der schwachen Vorstellung am Dienstag ging es auch am Mittwoch mit den Aktienkursen weiter bergab. Praktisch europaweit müssten die Anleger mit Aktien Verluste verkraften. Da dies in vielen Fällen gleichbedeutend mit neuen Mehrjahrestiefs, kann die Tatsache, dass die Verluste etwas geringer ausfielen als noch am Vortag nicht wirklich trösten.

      So drückten schwache Konjunkturaussichten sowie der freie Fall der Bayer-Aktie den Dax zeitweise sogar auf den tiefsten Stand seit fast sieben Jahren. Deutschlands wichtigster Börsenindex fiel am Ende begleitet von ebenfalls nachgebenden Notierungen an der Wall Street um 1,42 Prozent auf 2.450,20 Punkte.

      Die Aktie des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer setzte dabei ihre rasante Talfahrt weiter fort und fiel in der Spitze bis auf 10,81 Euro - den tiefsten Stand seit mehr als einer Dekade. Letztlich stand bei dem Titel ein Minus von 5,36 Prozent auf 11,65 Euro zu Buche.

      Die Angst der Investoren vor hohen Schadensersatzleistungen im Fall Lipobay seien noch immer dafür verantwortlich, sagten Aktienhändler unisono. Neben Bayer verloren auch die Aktien von ThyssenKrupp deutlich an Wert.



      Versicherer stehen weiter unter Druck

      Ansonsten verbuchten die Versicherungen unter den verschiedenen Branchen in Europa zur Wochenmitte die größten Verluste. Händler verwiesen hier auf die Dividendenkürzung und den überraschenden Verlust beim Rückversicherer Swiss Re.

      Während sich die Swiss Re-Papiere um rund zwölf Prozent ermässigten, fielen Royal & Sun Alliance um 11,6 und Zurich Financial um 8,2 Prozent.

      Unter den Chemiewerten rutschte neben Bayer die schweizerische Clariant um über 16 Prozent ab. Gemieden wurden zudem weiterhin die Aktien der weltweit drittgrössten Supermarktkette Ahold.

      Die Anteilsscheine des Konzerns, der jetzt auch im Visier von US-Ermittlungsbehörden steht, mussten Kursabgaben von rund 14 Prozent hinnehmen. Die Marktkapitalisierung des Konzerns ist seit Wochenbeginn um rund 80 Prozent geschrumpft.

      An der Londoner Börse erholten sich die Kurse im Handelsverlauf von der anfänglichen Schwächen etwas, schlossen aber immer noch in der Verlustzone. Der FTSE 100-Index büsste 0,8 Prozent auf 3.593 Zähler ein.

      An der Spitze der Verlierer standen die Versicherer wie Royal & Sun Alliance-Aktien. Düstere Branchennachrichten und Gerüchte über eine bevorstehende Kapitalerhöhung oder Dividendenkürzung drückten den Kurs deutlich ins Minus.




      Börse Wien als einsamer Gewinner

      Unter Druck standen ebenfalls die Titel der grossen Bankhäuser. So verbilligten sich Lloyds TSB um 7,2 Prozent, während Barclays sich um 4,3 Prozent ermässigten. Nach der Veröffentlichung eines in den Erwartungen liegenden Verlustes kletterten Abbey National um 1,3 Prozent. Die schwergewichtigen Ölwerte BP und Shell notierten im Zuge von nachgebenden Rohölnotierungen leichter.

      Als Gewinner entpuppte sich dagegen wieder einmal die schon lange mit relativer Stärke aufwartende Wiener Börse. Der ATX-Index lag 0,4 Prozent im Plus bei 1.144 Punkten. Auftrieb verliehen Verbund, die drei Prozent anzogen. Zuvor hatte das Unternehmen den Markt mit einem besser als erwarteten Ergebnis und einer Dividendenerhöhung für das Jahr 2002 überrascht. Unterstützung kam aber auch von Telekom Austria, die sich um 2,2 Prozent verteuerten.



      Quelle: FAZ 26.02.03
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      schrieb am 26.02.03 23:31:05
      Beitrag Nr. 626 ()
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      Südafrikas Rand bleibt auf Höhenflug

      26. Februar 2003 Der südafrikanische Rand steigt weiter. Zum Dollar hat er am Mittwoch ein neues 21-Monatshoch markiert und zum Euro ist er auf den höchsten Stand seit 15 Monaten gestiegen. Mit einem Tagesplus von 1,9 Prozent auf 7,931 Rand zum Dollar steht in diesem Jahr bereits ein Aufschlag von 7,3 Prozent gegenüber der US-Devise zu Buche.

      Der Wandel vom Saulus zum Paulus hält damit an. Zur Erinnerung: Im Jahr 2001 war die südafrikanische Landeswährung noch von einem Tief zum nächsten gewankt, bevor sie im Vorjahr den Spieß umdrehte und unter den wichtigsten Weltwährungen mit der größten Stärke glänzte. Am Ende betrug das Jahresplus gegenüber dem Dollar immerhin 40 Prozent.




      Hoffnung auf Ratinganhebung stützt

      Neue Nachfrage nach dem Rand resultierte zur Wochenmitte aus der Entscheidung der Ratingagentur Moody´s Investors Service, den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des Landes von stabil auf positiv anzuheben.

      Sollte es tatsächlich zu einer Hochstufung des derzeit auf Baa2 lautenden Rating kommen, würde dies zum einen die Schuldenaufnahme für Südafrika verbilligen und zum anderen würden dadurch vermutlich mehr Investitionen aus dem Ausland angelockt werden. Zudem deutete die Regierung eine Lockerung bei den Devisenbeschränkungen und Steuererleichterungen zur Ankurbelung der Wirtschaft an.

      „Der Schritt von Moody´s ist sicherlich förderlich dafür, wie Ausländer Südafrika wahrnehmen. Auch sollte es ausländische Investoren ermutigen, verstärkt über Südafrika nachzudenken“, erklärt John Stopford, Fondsmanager bei Investec Asset Management.




      Aufschläge am Rentenmarkt

      Das von Finanzminister Trevor Manuel bei Vorlage des Staatshaushalts abgegebene Versprechen, wonach Anleger, die Gelder illegal ins Ausland gebracht haben, nicht verfolgt werden sollen, wird ebenfalls positiv aufgenommen.

      Als richtige Entscheidung wird es auch gewertet, dass es Unternehmen künftig erlaubt sein soll, mehr im Ausland zu investieren.
      „Das zeigt, dass es Südafrika mit der Liberalisierung Ernst meint“, so Razia Khan, Chefvolkswirt für Afrika bei Standard Chartered Plc. Und weiter: „Insgesamt sind die vorgestellten Maßnahmen als positiv für den Rand zu bewerten.“

      Auch am Rentenmarkt kam es zu Gewinnen. Die im Jahr 2005 fällige Staatsanleihe kletterte um 25 Basispunkte auf 101-7/8 Prozent. Die Rendite ermäßigte sich dadurch um zwölf Basispunkte auf 10,94 Prozent.

      Hier beflügelte die im Januar auf 8,1 Prozent gesunkene Inflation, nachdem dieser Wert im Dezember noch bei 12,4 Prozent lag. Analysten hatten die Rate für Januar im Vorfeld auf 9,1 Prozent veranschlagt. „Nun wird mit Sicherheit über eine Senkung der Leitzinsen im März diskutiert werden“, vermutet Natheem Alexander, Fondsmanager bei Abvest Associates Ltd.




      Aktienmarkt leidet unter der Stärke des Rand

      Allerdings löste der starke Rand nicht überall Freude bei den Akteuren an den Finanzmärkten aus. Den Börsianern macht die starke Landeswährung deshalb zu schaffen, weil sie dadurch Probleme für die südafrikanischen Exporteure befürchten. Diese Ängste warfen den FTSE/JSE Africa All Share Index um 1,4 Prozent auf 8.276,59 Punkte zurück, und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober 2001.

      Die Stärke des Rands erfüllt inzwischen offenbar auf Finanzminister Manuel mit Sorgen. Er bezeichnet seine Währung mittlerweile als überbewertet und spricht von einer „Über-Korrektur“. Wie sich die Zeiten doch ändern können! Denn nach dem Schwächeanfall des Rand im Jahr 2001 hatte die Regierung noch eine Untersuchungskommission eingesetzt, die herausfinden sollte, wer sich angeblich gegen Südafrika verschworen hat.

      Quelle: FAZ, 26.02.03
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      schrieb am 27.02.03 00:09:18
      Beitrag Nr. 627 ()
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:46:52
      Beitrag Nr. 628 ()
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      Zusätzliche Kurschancen im Bund-Future

      26. Februar 2003 Der Rentenmarkt befindet sich zwar schon auf einem hohen Niveau, allerdings immer noch im Aufwärtstrend. Der ist nicht nur technisch deutlich ausgeprägt, sondern er wird auch vom fundamentalen Hintergrund her deutlich unterstützt.

      Von den anhaltenden geopolitischen Spannungen, den erschütterten Börsen, dem angeknacksten Vertrauen der Anleger, aber auch der kümmerlich bis schwachen Entwicklung der Konjunktur, hoher Arbeitslosigkeit und der geringen Aussicht auf die schon Jahre überfälligen strukturellen Reformen in Europa.

      Diese Gründe dürften die Europäische Zentralbank dazu bringen, die Zinsen zu senken. Und das gibt den Rentenmärkten neben der Verunsicherung der Anleger weitere Fantasie.

      Wer die teilt und jetzt noch mit dem Gedanken spielt, bei deutschen Staatsanleihen zuzugreifen, für den haben die Analysten von Commerzbank Securities ein interessantes Phänomen ausgegraben, das die Chance auf zusätzliche Kursgewinne eröffnen könnte. Nämlich einen Kursanstieg nach einem Kontraktwechsel.




      Psychologischer Effekt nach Kontraktumstellung

      Sie empfehlen deswegen mittelfristig orientierten Anlegern, über den Juni-Kontrakt des Bund-Futures in den Markt einzusteigen. Der Bund-Future ist nichts anderes, als ein standardisierter Terminkontrakt, der dem Käufer und Inhaber das Recht und gleichzeitig die Plicht gibt, deutsche Bundesanleihen beim Verfall des Kontraktes zu übernehmen.

      Er verfällt alle drei Monate, nämlich im März, Juni, September und Dezember. Die Instrumente sind hoch liquide, wobei allerdings das größte Volumen immer im „zeitnahen“ Kontrakt auftritt. Kurz bevor es ausläuft, rollt sich die Hauptaktivität des Marktes gewissermaßen in das nächste Zeitfenster in Form des nachfolgenden Terminkontraktes hinüber.

      Kontrakte mit längerer Restlaufzeit notieren allein auf Grund der Berechnungsweise unter den „Kürzeren“. Der März-Kontrakt lag beispielsweise am Mittwochvormittag bei 116,50 Prozent, während der Juni-Kontrakt gleichzeitig mit 115,60 Prozent gehandelt wurde.

      Das führt dann bei Übergang vom verfallenden Kontrakt zum Nachfolgenden zu einer Art von „Preisschock“ und dem Phänomen, dass sich der Markt rasch wieder an die alten Notierungen „heranpirscht“. Sprich: nach oben läuft, wenn sich zwischenzeitlich nicht gerade der Trend ändert. Die Folge ist, dass der neue Kontrakt zügig auf die vom alten Kontrakt erreichten Kursniveaus ansteigt. Damit kann die Kursdifferenz als zusätzlicher Kursgewinn vereinnahmt werden.



      Phänomen in „trendigen“ Märkten zu beobachten

      „In einem Markt in einem eindeutigen Trend ist das regelmäßig zu beobachten“, bestätigt ein Rentenhändler von der DZ-Bank dieses Phänomen. Allerdings ergänzt er „wenn das Rad am höchsten dreht, ist es oft schnell vorbei“ und deutet auf die Risiken der mittlerweile erreichten hohen Niveaus hin.

      Diese Strategie sollte also nur der nutzen, der sich mit Futures auskennt und wirklich auf weiter steigende Kurse am Rentenmarkt setzt. In diesem Fall böte sich nach Ansicht der Experten von Commerzbank Securities eher der Juni-Kontrakt als der März-Kontrakt zum Einstieg an.


      Quelle: FAZ, 26.02.03








      Der Chart zeigt die Kursentwickung des Bund-Futures (März-Kontrakt) in den vergangenen Monaten



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      Avatar
      schrieb am 27.02.03 01:18:33
      Beitrag Nr. 629 ()



      Quelle: FAZ, 26.02.03
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 14:48:18
      Beitrag Nr. 630 ()
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      Nestle erhöht Gewinn und Dividende

      Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle hat 2002 eine Gewinnsteigerung von 13,2 Prozent auf 7,564 (6,681) Milliarden Franken erzielt. Den Umsatz steigerte Nestle um 5,3 Prozent auf 89,160 (84,698) Milliarden Franken, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

      Das reale interne Wachstum (RIG) lag im Jahr 2002 mit 3,4 Prozent unter den von Nestle angestrebten vier Prozent. Das organische Wachstum wurde mit 4,9 Prozent angegeben. Experten hatten im Vorfeld des Ergebnisausweises bei Nestle mit einem RIG von 3,5 bis 3,6 Prozent gerechnet. Den Gewinn hatten die Analysten inklusive einmaligen Erlösen bei 7,5 bis 8,5 Milliarden Franken gesehen.

      Den Umsatz schätzten sie zwischen 88 und 90 Milliarden Franken. Nestle erwarte, die Performance im Jahr 2003 zu verbessern, hiess es weiter. 2003 werde aber ein herausforderungsreiches Jahr. Nestle wolle sich auf die Verbesserung von Margen und Cash Flow konzentrieren. Die Dividende soll auf 7,00 von 6,40 Franken je Aktie erhöht werden. (Reuters)




      Axa steigert Gewinn um 82 Prozent - Dividendenkürzung

      Auf Grund geringerer Rückstellungen konnte der französische Versicherungskonzern Axa seinen Nettogewinn um 82 Prozent auf 949 Millionen Euro gesteigert. Analysten hatten einen Anstieg um 57 Prozent erwartet. Gleichzeitig hat das Unternehmen allerdings eine Dividendenkürzung um knapp 40 Prozent von 56 Cents auf 34 Cents je Aktie beschlossen. Das unterscheidet sich deutlich von den vergangenen Jahren, in denen die Ausschüttung im Durchschnitt um 8,8 Prozent gesteigert wurde. (Bloomberg)



      Zurich 2002 mit 3,4 Milliarden Dollar Verlust - Dividendenkürzung

      Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich Financial Services hat 2002 einen Verlust von 3,430 Milliarden Dollar verzeichnet nach einem Fehlbetrag von 387 Millionen Dollar im Vorjahr. Die Bruttoprämien und anderen Einnahmen erhöhten sich um elf Prozent auf 62,184 Milliarden Dollar, teilte Zurich am Donnerstag mit. Der Konzern nahm Sonderrückstellungen von insgesamt 3,5 Milliarden Dollar vor, hiess es weiter. Vor Sonderrückstellungen resultierte ein Gewinn von 28 (Vorjahr 319) Millionen Dollar.

      Der operative Geschäftsgewinn, die interne Messgrösse der Gesellschaft zur Bewertung der betrieblichen Leistung, erhöhte sich auf 1,120 Milliarden Dollar von 217 Millionen Dollar, hiess es. Zurich will für 2002 trotz des hohen Verlustes eine Ausschüttung in Form einer Nennwertrückzahlung von einem Franken je Aktie vornehmen, nachdem für 2001 noch acht Franken Dividende bezahlt worden waren. (Reuters)




      ABB 2002 mit Rekordverlust von 787 Millionen Dollar

      Der Elektrotechnikkonzern ABB hat 2002 einen Rekordverlust von 787 Millionen Dollar verzeichnet nach einem Verlust von 691 Millionen Dollar im Vorjahr. Die Betriebsgewinn-Marge lag bei 1,8 Prozent und damit über den vom Konzern angepeilten 1,5 Prozent, wie ABB am Donnerstag weiter mitteilte.

      Im laufenden Jahr will ABB den Angaben zufolge die Ebit-Marge weiterhin auf vier Prozent steigern und wieder einen Reingewinn erzielen. Bei der Gesamtverschuldung peilt ABB bis Ende 2003 eine Senkung auf 6,5 Milliarden Dollar an. Der Auftragseingang lag den Angaben zufolge 2002 bei 18.112 (Vorjahr 19.672) Millionen Dollar Der Verlust 2002 lag über den Erwartungen der Analysten. (Reuters)




      Fielmann schließt 2002 mit Umsatz- und Gewinnzuwachs ab

      Deutschlands größte Augenoptikerkette Fielmann hat das Jahr 2002 trotz der anheltenden Konsumflaute mit Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Das Unternehmen geht nach Angaben vom Donnerstag auch für 2003 von weiterem Wachstum aus. Der Konzernumsatz sei um sechs Prozent auf 657 Millonen Euro gestiegen, teilte die Hamburger Fielmann AG mit.

      Das Vorsteuerergebnis erhöhte sich vorläufigen Angaben zufolge um 13,5 Prozent auf 63 Millionen Euro, der Jahresüberschuss kletterte um 14,5 Prozent auf 45 Millionen Euro. Mit den vorgelegten Zahlen habe Fielmann das fünfte Rekordergebnis in Folge erzielt. Fielmann teilte weiter mit, auch für 2003 einen Zuwachs bei Absatz, Umsatz und Gewinn zu erwarten. Angaben zu einer möglichen Dividendenzahlung an die Aktionäre machte das Unternehmen zunächst nicht.(Reuters)




      W.E.T. Automotive Systems gut in Fahrt

      Eine bei anhaltend raschem Umsatzwachstum erneut überproportionale Ergebnissteigerung hat W.E.T. Automotive Systems in der ersten Hälfte (Juli-Dezember 2002) ihres laufenden Geschäftsjahres 2002/2003 erzielt. Wie das Unternehmen heute bei Vorlage seines jüngsten Zwischenberichtes mitteilte, übertraf das operative Konzernergebnis im zweiten Geschäftsquartal mit 7,6 Millionen Euro den Vorjahresvergleichswert von 5,2 Millionen Euro um 44,4 Prozent, und im ersten Geschäftshalbjahr betrug die Steigerung (14,1 Millionen Euro nach 9,4 Millionen Euro) sogar 49,2 Prozent. Das Umsatzziel für das gesamte laufende Geschäftsjahr wird vorbehaltlich einer für den Konzern nicht allzu ungünstigen Wechselkursentwicklung mit 175 bis 185 Millionen Euro angegeben. Auf dieser Basis wird mit einer Ertragssteigerung mindestens parallel zum Umsatzwachstum gerechnet. (Ad-hoc)




      Telegate schreibt schwarze Zahlen

      Die Telegate-Gruppe hat im vierten Quartal 2002 mit 3,8 Millionen Euro den höchsten Ebitda-Betrag in der Geschichte des Unternehmens erzielt (4. Quartal 2001: minus drei Millionen Euro). Für das gesamte Geschäftsjahr 2002 wird ein operatives Ergebnis von 9,4 Millionen Euro (Ebitda) ausgewiesen.

      Im Vorjahr war noch ein Ebitda-Verlust von 17,8 Millionen Euro verzeichnet worden. Der Turn Around des Telefonauskunftsanbieters zeigt sich auch im freien Cash Flow: Für das Gesamtjahr 2002 weist telegate nach einem Minus von 29,6 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001 nur noch einen leicht negativen Cash Flow von 3,6 Millionen Euro aus. Im 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres war dieser Wert schon positiv und soll im gesamten laufenden Jahr 2003 deutlich gesteigert werden.

      Die telegate AG hat im Geschäftsjahr 2002 ihre Kreditverbindlichkeiten von 58,1 Millionen Euro auf 27,8 Millionen Euro reduzieren können. Der Umsatz der Münchener telegate-Gruppe sank im zurückliegenden Geschäftsjahr um knapp 11 Prozent auf 115,6 Millionen Euro. (Ad-hoc)




      Flextronics bekräftigt Ergebnisprognose für viertes Quartal

      Die Flextronics International Ltd, Singapur, erwartet für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2002/03 (31. März) weiter ein Ergebnis je Aktie am unteren Rand der Spanne von 0,05 bis 0,08 Dollar. Der Umsatz werde zwischen 3,0 Milliarden und 3,3 Milliarden Dollar liegen, bekräftigte CEO Michael Marks am Mittwoch auf einer Analystenkonferenz.

      Von Thomson First Call befragte Analysten schätzen das operative Ergebnis je Aktie von Flextronics im vierten Quartal bislang auf 0,07 Dollar. Marks stellte zudem fest, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen in der Branche verbesserten. Kurzfristig sei aber noch keine Wende auszumachen.

      Für das Jahresende seien die Aussichten allerdings viel versprechend, sagte der CEO des im Bereich Electronics Manufacturing Services (EMS) tätigen Unternehmens weiter. Bei den Investitionen 2003 seien keine Änderungen geplant, ergäntze er ohne Nennung von Zahlen. Der Cash-Flow aus dem laufenden Geschäft werde stark ausfallen. (vwd)




      Infineon: Keine Erholung der DRAM-Industrie bis zum dritten Quartal

      Nach Ansicht von Ulrich Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG, werden sich die Aussichten für die DRAM-Industrie bis zum dritten Quartal nicht verbessern. “Das erste Quartal entwickelt sich verglichen mit dem Vorjahr schlechter und das zweite Quartal wird noch schwieriger,“ sagte Schumacher bei einer Pressekonferenz in Bangkok. Es gebe keine Anzeichen für eine starke Nachfrage nach DRAM-Chips im ersten Halbjahr angesichts des schwachen Ausblicks für die PC-Industrie. (vwd)




      HypoVereinsbank ringt um frisches Kapital

      Die Lage der HypoVereinsbank ist offenbar ernster als bisher bekannt. Rekordverluste und eine dramatisch gesunkene Kapitalquote zwingen das bedrängte Institut zu ungewähnlichen Schritten. Das Unternehmen arbeitet an einer milliardenschweren Zwangswandelanleihe. (Handelsblatt, S. 1)




      E.ON legt Expansionspläne in die USA zu den Akten

      Der Energiekonzern E.ON hat einem Zeitungsbericht zufolge seine Pläne für eine Expansion in die USA zu den Akten gelegt. Der Versorger werde sich künftig verstärkt um die Integration von Zukäufen wie Ruhrgas kümmern, berichtete die „Financial Times“ am Donnerstag ohne Quellenangabe. Dabei wolle sich der Konzern vor allem auf seine Kapazitäten in Osteuropa konzentrieren. Anfang 2002 hatte E.ON angekündigt, binnen JahreFrankenist eine große Akquisition in den USA zu planen. (Reuters)




      Thyssenkrupp wehrt sich gegen S&P-Rückstufung

      Der Stahlkonzern wehrt sich gegen die Bonitätsherabstufung durch die Ratingagentur Standard & Poor`s. Ein Gutachten soll klären, ob die drastische Herabstufung angemessen sei, sagte ein Firmensprecher. (FTD, S. 1)





      Wirtschaftsnachrichten

      Ölpreis am US-Markt auf höchstem Stand seit dem Golfkrieg

      Der Ölpreis ist am Mittwoch am US-Markt auf den höchsten Stand seit dem Golfkrieg 1991 geklettert. Händler begründeten dies mit dem unerwartet starken Rückgang der Ölvorräte in den USA. Zudem sorge die anhaltende Unsicherheit um einen Krieg gegen Irak für einen Preisauftrieb.

      Am US-Rohstoffmarkt NYMEX stieg der Preis für leichtes Rohöl gegenüber dem Vortag um 1,84 Dollar auf 37,90 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit dem Golfkrieg. Für ein Barrel (knapp 159 Liter) der marktführenden Nordsee-Ölsorte Brent zur Lieferung im April wurden 76 Cent mehr als am Vortag und damit 33,08 Dollar bezahlt. "Die jüngsten Daten zu den Vorräten sind Furcht erregend", sagte Paul Horsnell, Ölanalyst bei JP Morgan. Es fehle nicht mehr viel, bis der Preis 40 Dollar erreiche. (Reuters)




      GfK - Verbraucherstimmung im Februar weiter sehr gedrückt

      Die Stimmung der deutsche Verbraucher ist einer Umfrage zufolge weiterhin sehr gedrückt. Der von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für März berechnete Konsumklima-Indikator sei auf 3,8 von revidiert 3,9 Punkten im Februar gesunken, teilte die GfK am Donnerstag exklusiv über Reuters mit. Neben den gestiegenen Steuern und Abgaben belaste auch die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Irak den privaten Verbrauch. Steigende Arbeitslosenzahlen und die pessimistischen Wachstumsprognosen trübten die Stimmung der Konsumenten weiter. (Reuters)




      Schweizer Wirtschaft im 4. Quartal real 0,8 Prozent gewachsen

      Die Schweizer Wirtschaft ist im 4. Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal real um 0,8 Prozent gewachsen. Gegenüber dem Vorquartal ergab sich ein Wachstum von 1,4 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Donnerstag weiter mitteilte.
      Für das ganze Jahr ergab sich damit noch ein Wirtschaftswachstum von real 0,1 Prozent nach 0,9 Prozent im Jahr 2001 und 3,2 Prozent im Jahr 2000. Für das vierte Quartal hatten Ökonomen eine Wachstumsrate zwischen 0,5 und 0,8 Prozent prognostiziert. Die positiven Impulse des vierten Quartals seien hauptsächlich von der Aussenwirtschaft gekommen, teilte das seco weiter mit. Die Schweizerische Nationalbank erklärte dazu, das Wachstum liege leicht über den Erwartungen. (Reuters)




      Banken wollen sich gegen Untergangsstimmung stemmen

      Führende Frankfurter Banken wollen sich der Untergangsstimmung am Finanzplatz Frankfurt entgegenstemmen. Sie stellen konkrete Forderungen an die Politik. So soll etwa die neue Allfinanzaufsicht, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, komplett von Bonn nach Frankfurt verlegt werden. (Handelsblatt, S. 21)




      Regierung will deutschen Markt für Hedgefonds öffnen

      Die Bundesregierung will den deutschen Markt für diese riskante Anlageform öffnen. Dabei zeichnet sich eine Orientierung an schweizerischen Gesetzen ab. Hedgefonds haben im Januar ihren positiven Trend des Vorjahrs fortgesetzt. (FTD, S. 22)




      Weltbank mit Zweifel an Entschuldungsinitiative

      Die Weltbank hat Zweifel am Erfolg der Entschuldungsinitiative für die ärmsten Länder der Welt. Politischer Druck habe zu übertriebenen Hoffnungen bei dieser Initiative geführt. (FTD, S. 11)


      gelesen in FAZ, 27.02.03
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 14:53:28
      Beitrag Nr. 631 ()
      ein regelmäßiger stiller leser
      sagt

      danke susanna :)

      mit netten grüßen
      laotzu :)
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 14:54:23
      Beitrag Nr. 632 ()
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      Aktie der HypoVereinsbank hängt in den Seilen



      27. Februar 2003 Mit satten Kursverlusten von 11,46 Prozent auf gerade noch 8,5 Euro reagiert die Aktie der HypoVereinsbank (HVB) auf Berichte und Gerüchte über die bevorstehende Emission einer Anleihe, die später verbindlich in Aktien umgewandelt werden solle. Diese Kursreaktion, die trotz eines Dementis der Bank zu beobachten ist, spiegelt das Misstrauen des Marktes gegenüber dem Unternehmen wider.

      Denn diese Art von Konstruktion der „Zwangswandelanleihe“ scheint in jüngster Zeit in Mode zu kommen, nachdem die Deutsche Telekom in der vergangenen Woche mit einem entsprechenden Instrument am Markt aufgetreten war. Es stellt im Kern eine Kapitalerhöhung dar, die die Rechte der bisherigen Aktionäre verwässert und ihre Papiere entsprechend im Wert mindert. Händler sagten, wenn die Bank eine Zwangswandelanleihe begebe, müsse die Not groß sein.




      Bank muss alle Optionen prüfen

      „Die Kapitalausstattung der Bank ist knapp, und eine direkte Kapitalerhöhung in diesem Markt ist keine Option. Sie müssen allerdings alle Optionen prüfen“, erklärt sich ein Analyst die Gerüchte. Die HVB hatte im Jahr 2002 wegen der Krise an den Finanzmärkten und einer Risikovorsorge von rund 3,8 Milliarden Euro erstmals in ihrer Geschichte einen Jahresverlust verzeichnet, vor Steuern betrug das Minus 821 Millionen Euro. Konzernchef Dieter Rampl hatte zuletzt aber mehrfach betont, dennoch keine Kapitalerhöhung zu planen.

      Vielmehr sei der Verkauf von Vermögenswerten angestrebt, hieß es dazu in der HVB nahe stehenden Kreisen. Fragt sich nur, was im aktuellen Umfeld zu welchen Preisen veräußert werden kann.

      Fakt ist jedenfalls, dass vor allem die deutschen Banken nicht nur unter den fallenden Börsen zu leiden haben, weil damit ihre Wertpapierbestände und Beteiligungen deutlich an Wert verlieren. Viel problematischer dürfte die Entwicklung auf der Kreditseite sein. Denn eine auf Grund der schwachen Wirtschaftsentwicklung deutlich steigende Insolvenzrate schlägt sich überdeutlich nieder.

      Vor allem bei der HypoVereinsbank, die in Deutschland das größte Kreditbuch hat und die sich mit der Übernahme der Hypobank zusätzliche Risiken eingehandelt hat. Unter dem Stichwort Basel II - Vergabe von Krediten nach individuellen Risiken - kommt ein weiterer Aspekt hinzu. Die Rating-Agenturen haben längst darauf reagiert, Standard & Poor`s beispielsweise hat die Kreditwürdigkeit des Hauses im vergangenen Jahr zwei Mal reduziert. Das verteuert die Refinanzierungskosten, was die Probleme nur noch verstärkt.



      Kostensenkung alleine kann die Probeme nicht lösen

      Ähnliche Probleme hat auch die Commerzbank. Beiden ist gemeinsam, dass sie weder in der Vermögensverwaltung noch im Investmentbanking groß und profiliert genug sind, um die Probleme auf der Kreditseite ausgleichen zu können. Im Gegenteil: Beide Institute haben in den Jahren des Booms in diesen Bereichen noch relativ spät begonnen, zu expandieren.

      Der Erfolg dieser Bemühungen war begrenzt, die Kosten sind jedoch geradezu explodiert. Auch der Aufbau von Direktbanken hat bisher nicht viel mehr gebracht, als rote Zahlen. Als Konsequenz können beide Häuser die Kosten kaum so schnell reduzieren, wie die Probleme an Intensität gewinnen.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 auf Basis der Gewinnschätzungen für das kommende Jahr ist die Aktie trotz der Kursverluste der vergangenen Monate nicht sonderlich günstig. Der Chart zeigt nicht nur Kursverluste in Höhe von mehr als 85 Prozent in gerade einmal zwei Jahren, sondern der Trend weist nach wie vor nach unten.

      Um eine Besserung der Lage erwarten zu können, müssten sich nicht nur die Finanzmärkte deutlich erholen, sondern auch die Konjunktur. Das eine wird ohne das andere kaum möglich sein. Aber gerade in Deutschland dürfte mehr notwendig sein, als nur auf die Weltkonjunktur zu hoffen. Denn der größte der Teil der Probleme ist hausgemacht und das Resultat einer schon seit Jahren verfehlten Wirtschaftspolitik. Vor diesem Hintergrund sollte man der Aktie mit Reserviertheit begegnen.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 27.02.03






      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der HypoVereinsbank in den vergangenen fünf Jahren







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      Avatar
      schrieb am 27.02.03 15:18:48
      Beitrag Nr. 633 ()
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 15:22:39
      Beitrag Nr. 634 ()
      Hallo laotzu:),

      zu #630:

      ich danke Dir für Dein Interesse an meinem thread. :):):)

      Ich hoffe, Du fühlst Dich nicht zu sehr "eingequetscht" zwischen Nestle und Hypovereinsbank.;)

      Habe Dich nämlich aufgrund meiner Börsen-postings erst jetzt entdecken können.:rolleyes:

      Auch an Dich nette Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 15:25:21
      Beitrag Nr. 635 ()
      hallo susanna

      nein ich fühle mich wohl dort in #630
      ungequetscht :laugh:

      und nochmals nette grüße
      laotzu :)
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 15:44:15
      Beitrag Nr. 636 ()
      Hallo laotzu:),

      da bin ich aber sehr erleichtert, daß Du Dich dort wohlfühlst.;)

      Grüße v.
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 20:17:21
      Beitrag Nr. 637 ()
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      Volkswirte sehen Druck auf Aktien durch Ölpreis

      27. Februar 2003 Rohöl ist derzeit so teuer wie in der Zeit des Golfkriegs 1990/91. Und der Preis für das 159 Liter messende Fass (Barrell) tendiert unabhängig von der Sorte weiter nach oben.

      Öl der marktführenden Sorte Brent kostete mit 33,70 US-Dollar am Donnerstag zeitweise so viel wie seit zwei Jahren nicht mehr; der Preis für leichtes US-Öl kletterte sogar auf den höchsten Stand seit dem Golfkrieg 1991.

      Dies spürt nicht nur die Industrie, bei der Öl das Schmiermittel darstellt und entsprechend die Kosten wie die Ertragslage beeinflusst. Auch die Verbraucher merken den Preisauftrieb - vor allem an der Tankstelle.

      So manch einer lässt die Euro und Cent an der Zapfsäule, die ihm beim Besuch von Gaststätten und Kinos oder beim Einkaufen fehlen. Die Folge: Den ohnehin gebeutelten Einzelhändlern und Gastronomen gehen möglichen Umsätze verloren.

      Gleichzeitig sorgen die höheren Kosten für Öl und Gas für einen Preisauftrieb. Dabei gehen Volkswirte von einem weiterhin festen Ölpreis in den kommenden Wochen aus; Entspannung erwarten sie erst, wenn es um den Irak ruhiger geht. Dramatische Folgen für die Konjunktur sowie die Aktien- und Rentenmärkte sehen sie indes (noch) nicht, wie eine Umfrage von FAZ.NET ergeben hat.




      Außer Irak-Krieg auch Streiks und harter Winter preistreibend

      Die Ursache für den weiter steigenden Ölpreis sehen Volkswirte nicht allein in der Irak-Krise. Der Streik in Venezuela und jetzt in Nigeria, der harte Winter an der Ostküste der Vereinigten Staaten und in Deutschland sowie der Ausfall von Kernkraftwerken in Japan hätten sich ebenfalls spürbar ausgewirkt, meinen Manfred Horn, Rohstoffexperte beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, und Hans-Dieter Karl vom Ifo-Institut übereinstimmend.

      Der Generalstreik in Venezuela und der damit verbundene Produktionsausfall in der dortigen Ölindustrie sei der wesentliche Grund für den relativen Mangel an Lageröl in den Vereinigten Staaten, wo die Vorräte lediglich zwei Milliarden Barrell über der als Minimum eingeschätzten Menge liegen, die Raffinerien für ihren Betrieb benötigen. Infolgedessen hätten sich die Amerikaner verstärkt auf dem europäischen Markt eingedeckt und für weiteren Preisdruck gesorgt. Diese Reaktion habe im übrigen zeitversetzt eingesetzt.




      Höhere Kosten - weniger Investitionen

      Für die Unternehmen und Verbraucher sei diese Entwicklung grundsätzlich ungünstig. „Ein hoher Ölpreis ist Gift für die Konjunktur, das hat sich in der Vergangenheit oft gezeigt“, hebt Karl hervor. Denn nicht nur, aber vor allem die Unternehmen der chemischen Industrie, in der Öl als Rohstoff diene, müssten mit höheren Kosten zurechtkommen.

      Dadurch drohe sich die Ertragslage zu verschlechtern, weil gestiegene Kosten nicht unbedingt über höhere Preise auf Kunden abgewälzt werden könnten. Auch fehle Unternehmen das Geld für Investitionen, was wiederum andere Firmen zu spüren bekämen.




      Im Sommer könnte Öl wieder billiger sein

      „Die jüngsten Daten zu den Vorräten sind Furcht erregend", sagt Paul Horsnell, Ölanalyst bei JP Morgan. Es fehle nicht mehr viel, bis der Preis 40 Dollar erreiche. Die Volkswirte von DIW und Ifo gehen auch von einem festen Ölpreis zumindest im zweiten Vierteljahr 2003 aus. Mittelfristig dürfte er aber wieder sinken.

      Karl rechnet mit einem Preis zwischen 25 und 20 US-Dollar, der im dritten Quartal erreicht werden könnte; die Opec habe eine Marge von 22 bis 28 Dollar. Aus seiner Sicht könne die Opec kein Interesse an einem Öl-Schock mit einer entsprechend niedrigeren Nachfrage haben, weil die ihr angehörenden Staaten die Einnahmen aus dem Petrolgeschäft bräuchten.

      Überdies sei eine nachhaltige erhebliche Verknappung auf dem Ölmarkt aus weiteren Gründen unwahrscheinlich: Außer in Amerika seien die Lager gut gefüllt. Die von Irak geförderte und vertriebene Menge von 2,4 Millionen Barrell am Tag entspreche dem Wert, um den der Verbrauch infolge des aufziehenden Frühjahrs in Europa und Amerika abnehmen dürfte: „Im zweiten Quartal ist der Verbrauch immer schwächer als im ersten.“ Zudem könne sie kompensiert werden - so fahre Venezuela als wichtiger Lieferant der Vereinigten Staaten die Produktion wieder hoch.




      Ölpreis von 100 US-Dollar je Fass eine „Horrorvision“

      Das derzeitige Preisniveau sei vor allem der Nervosität an den Finanz- und Rohstoffmärkten geschuldet - da sind sich Karl und Horn mit den Analysten von CB Economic Research einig. Die Unsicherheit führe zur Aufstockung der Lagerbestände und damit zu einem anhaltenden Preisdruck.

      Szenarien mit einem Ölpreis von bis zu 100 US-Dollar infolge eines Irakkriegs hält Horn im übrigen für eine „Horrorvision“ - und für abwegig. Ein solcher, die Wirtschaft extrem treffender Preis wäre aus seiner Sicht höchstens dann möglich, falls Saudi-Arabien als Lieferant ausfiele.

      Davon abgesehen kommt den Menschen in der Europäischen Union die Stärke des Euro zugute, die den Anstieg des in US-Dollar veranschlagten Ölpreises dämpft, wie Karl zu bedenken gibt.



      Ohne Entspannung weiter Druck auf viele Aktien

      Die Erwartung eines mittelfristig wieder sinkenden Ölpreises sei auch der Grund, warum Aktien von Ölunternehmen in der Regel nicht so stark im Wert gestiegen seien, wie sich der Rohstoff verteuert habe, meinen die Volkswirte.

      Anleger gingen offenbar davon aus, dass die Gewinne der Ölunternehmen nicht lange vom Preisauftrieb profitieren könnten. Und wenn der Ölpreis falle, nehme zudem der Inflationsdruck ab. Bis es soweit sei, dürften jedoch Aktien von Unternehmen, die von der Verteuerung besonders betroffen seien, unter Druck bleiben, so Karl.

      Quelle: FAZ, 27.02.03
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 23:42:38
      Beitrag Nr. 638 ()
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 23:49:05
      Beitrag Nr. 639 ()
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      Übernahmekarussell schiebt Wella-Aktie an

      27. Februar 2003 Übernahmefantasie treibt am Donnerstag wieder einmal den Aktienkurs des Kosmetikkonzerns Wella in die Höhe. Die im Nebenwerte-Index MDax gelistete Vorzugsaktie des Darmstädter Unternehmens stieg zeitweise um 17 Prozent.

      Gegen 17.15 Uhr steht noch immer ein Plus von 7,09 Prozent auf 58,90 Euro zu Buche. Seit ihrem Jahrestief im September 2002 bei 37,50 Euro hat der Titel damit mehr als 50 Prozent an Wert gewonnen. Im gleichen Zeitraum verlor der MDax rund 13 Prozent.

      Händler verwiesen auf einen Bericht in der aktuellen Ausgabe des Anlegermagazins „Börse Online", nachdem die Verhandlungen zwischen den Wella-Eignern und dem seit langem als Interessent angesehenen US-Konzern Procter & Gamble weit fortgeschritten seien. Die Offerte solle bei 80 Euro liegen.

      Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Freitag aus Branchenkreisen erfahren, dass die Wella kontrollierende Familie allmählich auf einen Verkauf ihrer Anteile an dem Kosemtikspezialisten zusteuert.




      Aufsichtsamt hat noch keine Pflichtanzeige erhalten

      Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) hat nach Angaben einer Sprecherin vom Donnerstag bislang keine Pflichtanzeige für ein Übernahmeangebot erhalten. Eine Wella-Sprecherin sagte: „Zu Gerüchten und Spekulationen nehmen wir grundsätzlich nicht Stellung.“

      Ein Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte: „Ich sehe weder bei den Interessenten noch bei den Preisangaben etwas wirklich Neues zu dem, was bislang berichtet wurde.“ Reuters hatte am Freitag aber aus Branchenkreisen erfahren, dass die bislang teilweise einen Verkauf ablehnende Eignerfamilie kurz vor einer Einigung steht.

      Bislang hatten vier Gruppen innerhalb der Familie gegenläufige Ansichten über einen Verkauf vertreten. Die Eignerfamilie Ströher kontrolliert derzeit rund 78 Prozent der Wella-Stammaktien.



      Ohne Übernahmefantasie Aktie allerdings bereits hoch bewertet

      Die Analysten der Berenberg-Bank stuften die Wella wegen der Übernahmeüberlegungen auf “Kaufen“ von “Halten“ hoch. Als Grund verweisen sie darauf, dass die Familie Ströher, die 78 Prozent der stimmberechtigten Aktien kontrolliert, diese an ein Konkurrenzunternehmen verkaufen könnte.

      Dies würde den fairen Wert der Aktie, der derzeit 55 Euro betrage, auf 70 Euro steigern, da eine Prämie von rund 25 Prozent gerechtfertigt sei.

      Neben Procter & Gamble gelten seit langem auch der Konsumgüterkonzern Henkel, Unilever und L`Oreal als Interessenten. Henkel hatte nach nicht bestätigten Angaben aus Kreisen zufolge zuletzt zwischen 70 und 80 Euro pro Wella-Aktie geboten.

      Wer mitmischen will sollte allerdings bedenken, dass Wella mit einem Kurs-Gewinn-Verhaltnis von rund 25 auf Basis der für 2003 geschätzten Gewinne ohne wertsteigernde Übernahmefantasie bereits relativ hoch bezahlt erscheint.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 27.02.03


      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Wella-Aktie.



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      Avatar
      schrieb am 27.02.03 23:52:19
      Beitrag Nr. 640 ()
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      Markteinschätzung

      „Irak-Krieg kein Kurs-Katalysator“

      27. Februar 2003 Das Schlimmste am deutschen Aktienmarkt ist nach Ansicht der Jens Ehrhardt Kapital AG, München, erst einmal vorbei. “So schlimm wie in 2002 wird es in diesem Jahr auf keinen Fall werden“, äußerte sich Fondmanager Jens Ehrhardt auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Donnerstag.

      Denn in Deutschland sei angesichts der extrem schlechten - auch politisch bedingten - Stimmung einerseits und der sehr niedrigen Aktienbewertungen andererseits eine neue Baisse im Ausmaß des vergangenen Jahres sehr unrealistisch.

      Darüber hinaus hätten sich die Versicherer in der Zwischenzeit von einem großen Teil ihrer Bestände getrennt, was für Entlastung am Aktienmarkt sorgen dürfte. Damit solle allerdings nicht gesagt sein, dass die Tiefs der Börsenbaisse bereits erreicht worden sind.

      Im Gegenteil, die Unsicherheit der Investoren und die tendenzielle Überbewertung des US-Aktienmarktes, die abgebaut werden könnte, stellten weiter Belastungsfaktoren dar.




      Kurzfristig noch keine Signale für einen Aufschwung

      Klar negativ dürfte sich zudem ein Krieg im Irak auswirken. Ehrhardt ist nicht der Meinung, dass ein Ausbruch der Kriegshandlungen starke Börsengewinne wie im Fall des ersten Golfkriegs Anfang der 90er Jahre zur Folge haben wird.

      Die Märkte hätte damals bereits Anzeichen einer Aufwärtsbewegung erkennen lassen. Dies sei aktuell aber überhaupt nicht der Fall, vielmehr sei eine ausgeprägte Baisse zu konstatieren. Besonders nachteilig auf die Märkte dürfte sich ein Irak-Krieg auswirken, wenn dessen Verlauf auf unerwartete Schwierigkeiten stößt.

      Dennoch hält Ehrhardt nachhaltige technische Gegenbewegungen am Aktienmarkt in diesem Jahr für sehr wahrscheinlich. Hier sei besonders wichtig, das richtige Timing und die richtigen Aktien zu wählen. Nach Ansicht des Fondsmanagers wird das Renditedenken in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

      Interessante Anlagekandidaten seien in einem solchen Zusammenhang etwa eine Bayer, eine Royal Dutch aber auch eine DaimlerChrysler. Insbesondere Öltitel hätten Potenzial. Denn an einen Verfall des Ölpreises nach einem erfolgreichen Irakkrieg glaubt Ehrhardt nicht. Mittelfristig sollte der Ölpreis auf erhöhtem Niveau verbleiben oder gar noch zulegen.

      Der Fondsmanager verweist zur Begründung auf eine Reihe von Faktoren. In den vergangenen Jahren seien die Produktionskapazitäten immer stärker zurückgefahren worden. Auch ein Anstieg der saudischen Produktion werde nicht ausreichen, den Ölpreis nachhaltig zu senken. Bei anziehender Weltwirtschaft werde sich der Lieferengpass noch deutlicher auswirken.

      Es werde aber Jahre dauern, um die Ölproduktion deutlich hochzufahren. Ehrhardt ist der Meinung, dass es nur mittels der Öl-Ressourcen des Iraks möglich wäre, den Ölpreis nachhaltig zu senken. Die volle Erschließung werde allerdings auch dann Jahre auf sich warten lassen.




      Zuversichtlich für Gold

      Positiv ist Ehrhardt auch für die Entwicklung des Goldpreises gestimmt, auch wenn er kurzfristig von einer Konsolidierung ausgeht. Einerseits dürften Anleger wegen der schwächelnden Aktienmärkte verstärkt in das Edelmetall investieren.

      Bislang seien weltweit lediglich 0,4 Prozent des Asset-Vermögens in Gold angelegt. Hier gebe es noch reichlich Nachholpotenzial. Andererseits dürfte auch die Schwäche des Dollars verstärkt Umschichtungen in Gold-Anlagen zur Folge haben.

      Keinen Druck auf den Goldpreis sieht Ehrhardt durch mögliche Verkäufe der Notenbanken. Weltweit hielten diese lediglich Goldreserven von 300 Milliarden Dollar - eine viel zu geringe Summe, um den Markt nachhaltig zu beeinflussen.

      gelesen in FAZ, 27.02.03
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 23:55:13
      Beitrag Nr. 641 ()
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 00:11:42
      Beitrag Nr. 642 ()
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      Nestle trotz Rekordgewinn weit weg von Rekordkursen

      27. Februar 2003 Gegessen und getrunken wird immer - auch in der Krise! Diese Binsenweisheit mag zwar stimmen. Dem Aktienkurs von Nestle hat dies zuletzt aber nicht geholfen.
      Auch am Mittwoch kommt es zu weiter fallenden Kursen. Am frühen Nachmittag fällt der Titel um 4,4 Prozent auf 176,80 Euro. Damit beläuft sich das Minus in diesem Jahr schon auf rund 13 Prozent. Zur Erinnerung: Das Rekordhoch lag im Mai 2002 bei 271,50 Euro.

      Dabei hat der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern das Jahr 2002 trotz schlechter Konjunktur und politischer Unsicherheit mit einer Gewinnsteigerung von 13,2 Prozent auf rund 7,6 Milliarden Franken (5,3 Milliarden Euro) abgeschlossen und ein Rekordergebnis erzielt. Der konsolidierte Umsatz legte um 5,3 Prozent auf rund 89,2 Milliarden Franken zu. Der Gewinn pro Aktie stieg um 13,1 Prozent von 17,25 auf 19,51 Franken.




      Ausblick dämpft die Fantasie

      Analysten hatten sich allerdings noch etwas mehr erhofft. Beim Gewinn reichte die Bandbreite der Schätzungen von 7,5 bis 8,5 Milliarden Franken und beim Umsatz von 88 bis 90 Milliarden Franken. In einer ersten Reaktion der Börse erklärten Händler, der Gewinn liege am unteren Ende der Erwartungen. Gleichzeitig hieß es bei J.P.Morgan zwar, die Nestle-Aktie sei günstig bewertet und von daher ein Kauf, während die Deutsche Bank ihre auf Halten lautende Empfehlung beibehielt.

      Die Anleger reißen sich unabhängig von den Analystenurteilen auch deshalb nicht um die Aktien, weil sich der Titel natürlich auch dem allgemein schwierigen Branchenumfeld nicht entziehen kann. Außerdem haben die Schweizer eingeräumt, dass das Jahr 2003 herausforderungsreich werden dürfte. Das raubt den Börsianern jede Fantasie.




      Kurspotenzial erst bei allgemeiner Wende an der Börse

      Schon im Vorjahr wurde mit dem internen Realwachstum von 3,4 Prozent die wichtigste Zielgrösse des Konzerns, für welche die Vorgabe bei vier Prozent lag, verfehlt. Und ob die Zielgröße im Laufe des Jahres 2003 erreicht werden könne, lasse sich im Moment noch nicht sagen, denn das Geschäftsjahr habe langsam begonnen, erklärte Konzernchef Peter Brabeck.

      Damit dürfen von den Schweizern kurzfristig sicherlich keine Wunderdinge erwartet werden. Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 14 auf Basis der für 2003 geschätzten Zahlen ist als neutral einzustufen. Der Anbieter von Produkten wie Smarties, KitKat, Nesquik und Perrier bleibt zwar ein solides und relativ zuverlässiges Unternehmen, der Aktienkurs dürfte aber solange nicht in den Vorwärtsgang finden, wie sich auch der Aktienmarkt insgesamt nicht wieder in besserer Form präsentiert.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 27.02.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Nestle-Aktie.




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      schrieb am 28.02.03 00:28:23
      Beitrag Nr. 643 ()
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      Dividendenkürzungen lassen Versicherungswerte alt aussehen

      27. Februar 2003 Die Versicherungswerte befinden sich beinahe weltweit in der Bredouille. Wer es bis jetzt selbst nach den massiven Kursverlusten der vergangenen Monate nicht wahr haben wollte, den dürften die Meldungen der vergangenen Tage endgültig auf den Boden der Realität zurückholen. Denn ein Unternehmen nach dem anderen kürzte oder strich sogar die Dividende.

      Nachdem in den vergangenen Tagen schon die amerikanische AIG mit unerwarteten Rückstellungen überrascht hatte, kündigen die französische Axa, die britische Prudential, Zurich Financial und die Schweizer Rück Dividendensenkung an, und die britische Versicherung Aviva warnte, das der Gewinn in diesem Jahr weiter sinken könne.

      "Eine Menge dieser Unternehmen haben wirklich zu kämpfen", kommentierte ein Marktteilnehmer diese Entwicklung. Wenn ein Unternehmen weniger Dividende zahlt, "heißt das mehr oder weniger, dass die Dividendenzahlung das Unternehmen ruinieren könnte", ergänzt er.




      Angeschlagene Kapitalbasis der Unternehmen

      Das sagt vieles aus über die Finanzlage der Unternehmen. Die ist einerseits geprägt durch teilweise massive Abschreibungen auf die eigenen Wertpapierbestände. Die werden deswegen notwendig, weil sie auf Grund der stark fallenden Kurse an den Börsen wesentlich weniger wert sind, als zu dem Zeitpunkt, zu dem sie erworben wurden. Denn viele der Versicherungsunternehmen hatten im Börsenboom in den 90er-Jahren die Aktienquote deutlich nach oben gefahren. Nicht selten sehr spät.

      Aus diesem Grund richtet sich der Blick des Marktes bei Vorlage von Geschäftszahlen weniger auf die Ergebnisse an sich, sondern eher auf die Kapitalstärke der Unternehmen. Die ist bei vielen dieser Unternehmen angespannt und hat bei Unternehmen wie Swiss Life, Zurich Financial und Aegon schon zu Kapitalerhöhungen geführt.

      Bei andern dürften diese noch anstehen, um die notwendige Kapitalbasis für die Übernahme neuer Risiken zu schaffen. Die zahlreichen Rückstufungen der Bonität von Seiten der Rating-Agenturen in den vergangenen Wochen sprechen in diesem Zusammenhang eine deutliche Sprache.

      Aber nicht nur die angespannte Kapitalausstattung macht Sorgen. Sondern auch die tiefen Zinsen an den Kapitalmärkten. Die mögen zwar für die Refinanzierungsseite vorteilhaft sein, aber aus Sicht der Vermögensverwaltung ist sie Gift. Denn sie führen zu Schwierigkeiten, die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrendite zu erzielen.

      Geschweige denn, attraktive Überschussbeteiligungen, mit denen die Unternehmen in den vergangenen Jahren so schön Werbung machen konnten. Sie hatten teilweise auch die Tendenz, ihren Kunden in dieser Beziehung das Blaue vom Himmel zu versprechen. Aber damit dürfte es auf absehbare Zeit vorbei sein.




      Operative Entwicklung ungewiss

      Das führt zu einem weiteren kritischen Punkt. Das ist der Ausblick auf die weitere operative Entwicklung. Viele der Unternehmen zeigen sich zwar optimistisch, wenn es allerdings um eine konkrete Prognose geht, dann geben sie sich zugeknöpft. Das dürfte vorsichtig stimmen. So hat beispielsweise die britische Aviva von einem Rückgang des Absatzes von Investmentprodukten um 30 Prozent berichtet.

      Vor diesem Hintergrund mag es zwar durchaus sein, dass die Aktien der Versicherungsunternehmen schon zu stark verloren haben. Aber eine realistische Bewertung dürfte momentan auf Grund der anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht ohne weiteres möglich sein.

      Bei einer Erholung der Börsen - kurzfristig ist sie nicht absehbar - dürften die Werte mit hoher Wahrscheinlichkeit überproportional profitieren können. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich dabei zunächst einmal um eine Bärmarkt-Rally handelt und dass es danach noch einmal zu weiteren Konsolidierungen kommt.

      Wer das Risiko nimmt und kurzfristige Bewegungen mitspielt, sollte nicht vergessen, Gewinne mitzunehmen. Wer langfristig investieren möchte, sollte erst einmal abwarten, bis sich der Staub gelegt hat.



      Quelle: FAZ, 27.02.03
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      schrieb am 28.02.03 00:33:44
      Beitrag Nr. 644 ()
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 00:38:30
      Beitrag Nr. 645 ()


      Quelle: FAZ, 27.02.03
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      schrieb am 02.03.03 12:30:23
      Beitrag Nr. 646 ()
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      Anglo American-Aktie nur etwas Risikofreudige



      Gold glänzt besser als Anglo American


      28. Februar 2003 Neben dem Gold hat in den vergangenen Wochen und Monaten auch das Platin deutlich an Wert gewonnen. Das müsste eigentlich die Gewinne von Minenwerten nur so sprudeln lassen und in Konsequenz die Aktienkurse zum Laufen bringen. Und zwar nach oben.

      Aber während der Goldpreis seit April des vergangenen Jahres in der Spitze 50 Prozent zulegte, hat sich die Aktie von Anglo American im selben Zeitraum etwa halbiert und sich danach leicht erholt.

      Damit lässt sich ein Problem der Minengesellschaften schon einmal deutlich beschreiben. Das ist die Tatsache, dass die Entwicklung der Rohstoffpreise nicht der einzige Faktor ist, der die Kurse der Werte bestimmt.




      Währungseffekte beinträchtigen die Ertragsentwicklung

      Bei Anglo American sind beispielsweise die Währungseffekte zu berücksichtigen. Denn das Unternehmen berichtet in Dollar, zahlt dagegen die Kosten seiner südafrikanischen Gesellschaften in Rand. Wenn die südafrikanische Währung um zehn Prozent steigt - und sie hat sich im vergangenen Jahr mit einem Plus von 40 Prozent von den massiven Kursverlusten davor erholte, dann schmälert das den Gewinn um 120 Millionen Dollar, erklärte Finanzvorstand Tony Lea. Der Rand hat auch in diesem Jahr bisher schon wieder 7,5 Prozent gegen den Dollar zugelegt.

      Aus diesem Grund gibt sich das Unternehmen auch etwas skeptisch, was die weitere Entwicklung anbelangt. Es befürchtet, dass ein stärkerer Rand und ein schwächeres Wirtschaftswachstum auch in diesem Jahr auf den Gewinn drücken könnten.

      Im Jahr 2002 halbierte sich bei Anglo American der Nettogewinn auf 1,56 Milliarden Dollar. Dies war auf die Sondererträge im Vorjahr aus der Übernahme von De Beers und dem Verkauf von Aktien an Billiton und Gold Fields zurückzuführen. Im zweiten Halbjahr des Jahres 2002 wies der Konzern einen Anstieg beim Nettogewinn von zehn Prozent aus.

      Das Ergebnis profitiert vom Anstieg des Goldpreises und einem Umsatzanstieg von 16 Prozent beim Diamantenkonzern De Beers, an dem Anglo mit 45 Prozent beteiligt ist. Diese Entwicklungen kompensierten einen Gewinnrückgang von 25 Prozent im zweiten Halbjahr bei Anglo American Platinum. Anglo hat den Anteil am weltweit größten Platinproduzenten von 66,8 Prozent am 6. Dezember auf 70 Prozent am 25. Februar aufgestockt.




      Angemessene Bewertung

      Mit einem Gewinn pro Aktie von 1,25 Dollar liegt das Unternehmen leicht über den Erwartungen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,4 scheint das Papier eher günstig zu sein. Zumindest im Vergleich mit anderen Unternehmen wie Rio Tinto und BHP Billiton. Der Chart zeigt zumindest seit einem halben Jahr einen netten Aufwärtstrend.

      Bei allen positiven Anzeichen dürfen allerdings die Risiken nicht übersehen werden. Die sind vor allem politischer Natur. Denn die Regierung Südafrikas scheint in wirtschaftlichen Belangen nicht immer sonderlich rational zu sein und dürfte zu einem großen Teil für den Kurssturz im vergangenen Jahr mitverantwortlich sein.

      Auch wenn das Unternehmen immer behauptet, es könne mit der Entwicklung umgehen: Überraschungen sind auf Grund der starken Präsenz in der Region immer möglich. Dazu kommt das konjunkturelle Umfeld. Anglo will im laufenden Jahr 200 Millionen Dollar an Kosten einsparen. Die Gewinnentwicklung werde aber auch davon abhängen, wie die US-Wirtschaft wächst. Die USA sind der größte Absatzmarkt für Diamanten, die für Anglo die drittgrößte Gewinnquelle darstellen. Damit muss ein Anleger schon etwas Mut zum Risiko mitbringen.



      Quelle: FAZ, 28.02.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Anglo American-Aktie in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 02.03.03 22:51:27
      Beitrag Nr. 647 ()
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      Gestreifte Schals wärmen die GAP-Aktie

      28. Februar 2003 Deutsche Einzelhandelskonzerne mögen neidisch auf Konkurrenten in Schweden und Amerika schielen: Nachdem zur Monatsmitte schon Hennes & Mauritz knapp ein Fünftel mehr Umsatz und 44 Prozent mehr Gewinn gemeldet hatte, hat nun der US-Riese GAP nachgezogen.

      Das Unternehmen hat im vierten Quartal 2002 nach einem Verlust im Vorjahr wieder einen stattlichen Gewinn eingefahren. Von dieser guten Nachricht profitiert die GAP-Aktie am Freitag: Sie legt im Xetra-Handel um 10,4 Prozent auf 16,01 Euro zu. In New York büßt das Papier dagegen bis 16.45 Uhr (MEZ) 8,5 Prozent ein und rutscht auf 13,56 Dollar ab, weil die Umsätze im Februar den Erwartungen nicht entsprechen.




      Die Wende geschafft

      Der größte Bekleidungseinzelhändler in den Vereinigten Staaten hat die Wende geschafft. Gegenüber dem dritten Quartal hat er den Umsatz um 14 Prozent auf 4,65 Milliarden Dollar gesteigert. Nach einem Nettoverlust von 34,2 Millionen Dollar im letzten Quartal des Jahres 2001 konnte er nun einen Viertelsjahrsgewinn nach Steuern von 248,7 Millionen Dollar ausweisen.

      Die Verkäufe in Geschäften, die länger als ein Jahr bestehen, legten wieder zu - im Vorjahr waren sie noch um 16 Prozent gesunken. Diese Umsätze sind ein sogenannter Schlüsselindikator für den Einzelhandel. Denn sie spiegeln die Verkäufe in neuen und schon geschlossenen Shops nicht wider. So zeigen sie eine gewisse Stetigkeit an und sorgen für eine Vergleichbarkeit der Daten. Allerdings hat GAP diese Umsatzsteigerung nicht zum Nulltarif bekommen: Der Konzern stockte seine Werbeausgaben um 16 Prozent auf 134 Millionen Dollar im Quartal.




      Erwartungen von Analysten getroffen

      Die nun vorgelegten Zahlen entsprechen dem, was Marktbeobachter erwartet hatten. „Sie machen ihre Arbeit viel, viel besser als im Vorjahr“, lobte Martin Bukoll, Analyst der Northern Trust Corporation, den Einzelhandelsriesen, der 4.552 Shops betreibt. Das wichtigste für GAP sei, wieder anzubieten, was die Kunden wirklich bräuchten.

      Dies scheint GAP zunehmend zu gelingen. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres zog das Unternehmen außer mit Weihnachtsartikeln den Kunden mit Khaki-Bekleidung und farbigen, gestreiften Schals das Geld vermehrt aus der Tasche. Zuvor hatte das Unternehmen in einer zu Übergewicht neigenden Gesellschaft mit engen Hosen und funkelnden T-Shirts experimentiert - und war in die roten Zahlen gerauscht.




      Harter Winter mindert Umsätze

      Im laufenden Jahr will das Unternehmen sein Restrukturierungsprogramm bei Angebot und Läden fortsetzen. Der Ausblick der Unternehmensspitze fällt jedoch etwas verhalten aus: Im Februar sind die Umsätze schlechter ausgefallen, als von GAP prognostiziert. Das Unternehmen führt höhere Gewalt als Grund an: Der harte Winter an der Ostküste und ein Abwärtstrend im Verbrauchervertrauen seien für die kleine Delle verantwortlich.

      Anleger äußern sich mit Blicks aufs Frühjahr gleichwohl optimistisch: Die Frühjahrsartikel sehen gut aus, und GAP ist weiter auf dem richtigen Weg, wie es heißt. Die GAP-Aktie hat Investoren in den vergangenen Monate schon recht viel Freude bereitet. Der Kurs ist binnen Jahrefrist um 22 Prozent gestiegen - und seit dem 52-Wochentief von 8,84 Dollar im Oktober hat sie sich sogar um fast 70 Prozent verbessert.




      Vor dem Ausbruch

      Zwar ist das Papier von seinem Fünfjahreshoch von 52,88 Dollar zu Anfang 2000 noch meilenweit entfernt. Doch charttechnisch sie es ordentlich aus. Der kurzfristige Trend ist positiv. Und die Aktie ringt um den Ausbrauch aus dem intakten langfristigen. Allerdings ist die zuletzt mehrfach an einer Widerstandszone zwischen 15 und 16 Dollar abgeprallt.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 23,5 scheint die Aktie recht hoch bewertet zu sein. Doch basiert dieser Wert auf der durchschnittlichen Gewinnschätzung von Analysten, die mit 63 US-Cents je Anteilsschein rechnen. Diese Marke scheint das Unternehmen sogar überbieten zu können, wenn es keine Umsatzdämpfer erleidet. Denn 27 Cents je Aktie hat GAP allein im vergangenen Quartal ausgewiesen.

      Mithin erscheint die Aktie nicht unattraktiv, sobald die den Abwärtstrend überwunden haben sollte. Anleger sollten jedoch die Riskien im Auge behalten. Wenn das Verbrauchervertrauen in Amerika sich verschlechtern sollte, dürfte dies an GAP auch nicht spurlos vorüber gehen. Auch ein Krieg gegen den Irak wäre kaum ein Anlass, mehr Geld im Handel zu lassen.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 28.02.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der GAP-Aktie an der New Yorker Börse.





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      Avatar
      schrieb am 02.03.03 23:00:12
      Beitrag Nr. 648 ()
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      Selbst Kupfer erwacht aus jahrelangem Tiefschlaf



      28. Februar 2003 An den Aktienmärkten tanzen seit langem die Bären. Dies hat manche desillusionierten Aktienanleger dazu bewogen, sich nach Anlagealternativen umzuschauen. Ein Bereich, in dem die Spekulanten fündig wurden, sind die Rohstoffe. Nach jahrzehntelanger Abseitsstellung spielt hier plötzlich die Musik.

      Als hervorragendes Beispiel, um den Sinneswandel unter den Börsianern zu dokumentieren, dient das Kupfer. Nachdem noch im November 2001 ein 14-Jahrestief von 60,35 Cents je Pfund markiert worden war, geht es inzwischen wieder aufwärts mit den Preisen. Erst in dieser Woche wurde mit 80,2 Cents je Pfund ein neues 21-Monatshoch markiert.




      Kupfer ist sehr konjunkturreagibel

      Und Analysten trauen dem Kupfer zu, dass es das erreichte Niveau zumindest verteidigen kann. Im Schnitt wird der Preis im Jahr 2003 bei 77 Cent je Pfund gesehen und im Jahr 2004 sogar bei 84 Cent. Allerdings ist bei allen Preisprognosen zu beachten, dass Kupfer als das konjunkturreagibelste aller Buntmetalle gilt und daher starken Preisschwankungen unterliegt.

      Dies ist übrigens ein Grund, warum mit Evy Hambro von Merrill Lynch, einer der besten Manager im Bereich Rohstofffonds derzeit auch verstärkt auf Unternehmen setzt, die stark im Kupfergeschäft vertreten sind. Denn er hofft, dass die typischerweise in frühen Phasen der Konjunkturerholung gefragten Metalle wie Kupfer diesen Aktien Auftrieb verleihen wird.



      Wachsende Nachfrage aus China stützt den Preis

      Wie bei vielen anderen Rohstoffen dient die rege Nachfrage aus China als einer der wichtigsten Gründe für den gestiegenen Preis. Nachdem die Anbieter zuvor auf die jahrelang fallenden Preise mit Produktionsabbau reagiert hatten (in den ersten elf Monaten des Jahres 2002 ist die Produktion um 1,6 Prozent gesunken), könnte es nun längerfristig durchaus zu Engpässen kommen, so Experten. Die Lagerbestände beliefen sich zuletzt jedenfalls nur noch auf 800.000 Tonnen, was 3,4 Prozent weniger war als im November.

      Die Annahme einer Angebotslücke basiert auch auf dem Wissen, dass die Nachfrage aus China seit 1998 um 37 Prozent im Jahr gestiegen ist. Mit 2,45 Millionen im Vorjahr konsumierten Tonnen ist China zum zweitgrößten Kupferverbraucher weltweit aufgestiegen. Mehr wurde damit zuletzt nur noch in den USA mit 2,593 Millionen Tonnen verbraucht. In diesem Jahr könnten die beiden Länder sogar die Plätze tauschen.

      Zumindest schätzt die International Copper Study Group, dass die Nachfrage aus China 2003 um weitere zwölf Prozent auf dann 2,85 Millionen Tonnen anziehen wird. Da die Branchenorganisation der Kupferproduzenten den Verbrauch in den USA nur auf 2,55 Millionen Tonnen taxiert, wäre China dann sogar der größte Kupferkonsument.




      Hervorragende Materialeigenschaften

      Auf der Angebotsseite tut sich neben den USA im Übrigen Chile als weltgrößter Kupferproduzent hervor. Dort gibt es fast 38 Prozent der weltweiten Kupfervorkommen. Von dort kommt mit Codelco auch der größte Produzent auf Unternehmensebene.

      Die Nummer zwei in der Branche ist die US-Firma Phelps Dodge, deren Aktienkurs seit Oktober von gut 23 Dollar auf über 42 Dollar gestiegen ist. Auch die Deutschen haben beim Kupfer ihre Finger im Spiel, obwohl die schon immer nur spärlich vorhandenen Kupfervorkomen inzwischen hierzulande erschöpft sind. Zumindest gilt die Norddeutsche Affinerie als weltweit größter Kupferrecycler, der aus Blechen, Rohren oder Bleischrott wieder reines Metall macht.

      Zum Hintergrund von Kupfer ist es noch wissenswert, dass Kupfer das erste Metall der Menschheit und seit mehr als 10.000 Jahren in Gebrauch ist. Schon die alten Ägypter nutzten Kupfer für ihre Wasserleitungen.

      Den Namen hat das Metall allerdings von den Römern: Sie nannten Kupfer "aes cyprium" (Erz aus Cypern). Daraus wurde schließlich "cuprum" und später im heutigen deutschen Sprachraum Kupfer, wie das Deutsche Kupferinstitut auf seiner Webseite erklärt. Es ist das 29. Element im Periodensystem und hat das Symbol Cu.

      Geschätzt wird es nicht zuletzt wegen seiner außergewöhnlichen Materialeigenschaften, der hervorragenden Wärme- und elektrischen Leitfähigkeit und weil es sehr beständig ist.

      Zudem ist Kupfer ist ein relativ weiches und dehnbares, aber auch widerstandsfähiges Metall, das sich gut verarbeiten und formen lässt. Etwas schwärmerisch, aber zu Recht schreibt das Deutsche Kupferinstitut: Ohne Kupfer kein Licht, kein Telefon, kein Auto oder kein Computer... . Die Einsatzmöglichkeiten von Kupfer sind unendlich, wobei sich heutzutage fast 40 Prozent aller Kupferanwendungen im Bausektor und rund 37 Prozent in der Elektroindustrie finden.




      Recycelfähigkeit dämpf den Preisspielraum

      Aber vor allem ist es zu fast 100 Prozent recycelbar. Diese Tatsache, dass es nämlich nicht ver- sondern gebraucht wird (mehr als 80 Prozent des jemals geförderten Kupfers ist heute noch im Kreislauf), dürfte langfristig auch den Preisspielraum nach oben etwas begrenzen. Denn trotz des jährlich steigenden Erzabbaus nehmen die bekannten Vorkommen nicht ab, sondern zu, wie das Deutsche Kupferinsitut zu berichten weiß.

      Ein Grund dafür sind immer wieder neu entdeckte Lagerstätten. Auch die stetig weiterentwickelten Abbau- und Gewinntechniken führen zu einer Erhöhung der wirtschaftlich verwertbaren Rohstoffreserven. Untersuchungen belegen, dass die bekannten weltweiten Reserven von 90 Millionen Tonnen (1950) auf 280 Millionen Tonnen (1970) zunahmen und bis 1998 sogar die 340 Millionenmarke erreichten.

      Nach aktuellen Schätzungen betragen die weltweiten Kupferressourcen sogar rund 2,3 Milliarden Tonnen. Echte Versorgungsengpässe sind deshalb langfrsitig nicht zu befürchten.

      Quelle: FAZ, 28.02.03
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      schrieb am 02.03.03 23:08:13
      Beitrag Nr. 649 ()
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 23:23:12
      Beitrag Nr. 650 ()



      Quelle: FAZ 28.02.03
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      schrieb am 03.03.03 15:20:26
      Beitrag Nr. 651 ()
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      Irak-Konflikt


      Türkische Börse mit Schwächeanfall

      03. März 2003 Das Parlamentsvotum gegen eine Stationierung von US-Truppen hat an der Istanbuler Börse starke Kursverluste hervorgerufen. Wie Händler berichten, stürzen die Kurse zum Handelsauftakt am Montagmorgen um rund zehn Prozent ab. Mit dem wichtigsten türkischen Börsenindex ging es um 1.182 Zähler auf 10.410 Punkte bergab.

      Es sei nicht auszuschließen, dass der Index im Laufe des Tages bis unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkte stürzen könnte, sagte Gamze Sermet vom Handelshaus Alfa. Die Parlamentsentscheidung habe das Vertrauen der Anleger in der Türkei untergraben.

      Am Rentenmarkt sackte die bis 2004 laufende Benchmarkanleihe um sechs Prozentpunkte auf 60,31 Prozent ab. Auch am Devisenmarkt geht es zur Sache. Dort verliert die Lira zum Dollar 3,8 Prozent auf 1.658.000 Lira. Die Notenbank sah sich daraufhin veranlasst, für den Fall anhaltender Turbulenzen auf die Möglichkeit von Interventionen zugunsten der Lira hinzuweisen.

      Gleichzeitig gab die Regierung weitere Sparanstrengungen bekannt, um damit ihren Willen zu unterstreichen, den vom Währungsfonds geforderten Haushaltsüberschuss auch tatsächlich erreichen zu wollen.




      Abgelehnte Bitte der USA sorgt für Kursdruck

      Zur Begündung für die herben Einbußen wird darauf verwiesen, dass das türkische Parlament am Samstag eine Regierungsvorlage zur Stationierung zehntausender US-Soldaten abgelehnt und damit Washingtons Vorbereitungen für einen Krieg gegen Irak einen Schlag versetzt hat.

      Ankara hatte der US-Bitte erst nach langen Verhandlungen stattgegeben und als Ausgleich Zahlungen in Milliardenhöhe vereinbart, die nun in Frage stehen. Unter anderem geht es um einen 30 Milliarden Dollar-Kredit. Ob die Regierung dem Parlament einen neuen Antrag vorlegen wird, war noch offen.



      Sorgen um Bedienung des Schuldenbergs

      Die Unsicherheit, wie es nun in der Irak-Frage und dem Verhältnis mit den USA weitergeht, sorgt für große Verwirrung unter den Börsianern. Daran ändert auch die Aussage von US-Außenminister Colin Powell nichts, der die bilateralen Beziehungen zwischen seinem Land und der Türkei wegen der Entscheidung vom Wochenende nicht in Gefahr sieht.


      Powell habe die Beziehungen beider Länder als “stabil“ bezeichnet und der Regierung für ihr Engagement in der Stationierungsfrage gedankt. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit solle uneingeschränkt fortgesetzt werden. Beide Länder würden weiter in Kontakt bleiben, um über die Zukunft Iraks zu beraten.

      Diese vage Hofnung kann die Marktteilnehmer zunächst aber nicht beruhigen. Sie befürchten offenbar Schwierigkeiten bei der Bedienung der enormen Schuldenlast der Türkei, die in etwa dem Bruttoinlandsprodukt entspricht. Manche Analysten glauben zumindest, ohne US-Hilfe könnte es bei der Verlängerung der zahlreichen demnächst auslaufenden Kredite Probleme geben.

      „Die Risiken haben nun enorn zugenommen“, befürchtet auch Tunc Erdal, Fondsmanager bei der Alternatifbank. Im schlimmsten Fall kann er sich sogar vorstellen, dass die türkische Regierung an der Irak-Frage zerbrechen wird. „Ohne US-Gelder werden die Kredite vom Internatikonalen Währungsfonds nicht ausreichen“, meint Ufuk Onbasi, Fondsmanager bei Is Invest. “Wenn die Stationierung nicht doch noch erlaubt wird, werden die Kurse weiter fallen“, glaubt Onbasi.



      Türkische Börse 2003 bisher gut gelaufen

      Etwas relativiert werden die bisherigen Tagesverluste allerdings auch durch den Verweis auf die bisher in diesem Jahr sehr gute Vorstellung der türkischen Börse. Denn bis vor dem Wochenende hatte die Hoffnung auf einen glimpflichen Ausgang der Irak-Krise und die Aussicht auf einen wirtschaftlichen Aufschwung dem Aktienmarkt ein Plus von 16 Prozent beschert.

      Nach dem argentinischen Aktienmarkt hatte dies die türkische Aktien zum weltweit zweitbesten Börsenplatz gemacht.

      Das nach den Ereignissen zum Wochenauftakt nur noch gemischt ausfallende Zwischenfazit unterstreicht wieder einmal sehr eindrucksvoll, wie nahe angesichts der großen Chancen und Risiken das Glück und Pech an der türkischen Börse beisammen liegen. Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass dieser Zustand noch eine ganze Zeit lang anhalten wird.


      Quelle: FAZ, 03.03.03



      Im Chart sehen Sie die Entwicklung des ISE National 100 Index.



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      Avatar
      schrieb am 03.03.03 15:29:55
      Beitrag Nr. 652 ()
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      KPN-Aktie scheint über dem Berg zu sein

      03. März 2003 Die Gigantomanie in der Telekombranche war auch an KPN nicht spurlos vorbei gegangen. In den Zeiten, in denen nur Wachstum zählte, hatten sich die Niederländer das Ziel gesetzt, zu einem der führenden europäischen Mobilfunkanbieter aufzusteigen.

      Die bei der geplanten Expansion begangenen Fehler und das damit verbundene Schuldenproblem ließen den Aktienkurs von einem im März 2000 erreichten Rekordhoch bei 71,67 Euro im Tief bis auf 2,21 Euro abstürzen. Doch inzwischen scheint die Trendwende erreicht.

      Dies signalisiert nicht nur ein nach einem im Eröffnungsgeschäft am Montag verbuchten Plus von rund zwei Prozent auf 6,27 Euro gestiegener Kurs, sondern auch die am Montag für das Jahr 2003 vorgestellten Ergebnisse. Da hat der niederländische Mutterkonzern des Mobilfunkanbieters E-Plus zwar netto 9,54 Milliarden Euro Verlust gemacht. Das Ergebnis lag aber in etwa im Rahmen der Erwartungen, die im Schnitt 9,53 Milliarden Euro betrugen.




      Ausblick stimmt zuversichtlich

      Zuversichtlich stimmt die Aussage des Unternehmens, wonach in diesem Jahr der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen um mindestens fünf Prozent steigen soll. Der Vorsteuergewinn werde voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro betragen. Der Netto-Schuldenstand habe Ende 2002 bei 12,4 Milliarden Euro gelegen.

      Gut aufgenommen wird von den Börsianern auch, dass die größte niederländische Telekomgesellschaft im vierten Quartal 2002 zum zweiten Mal in Folge einen Quartalsgewinn eingefahren hat. Hier macht es sich bezahlt, dass KPN früher als andere Wettbewerber der Gigantomanie abgeschworen hat. Der seit November 2001 im Amt befindliche neue Vorstandschef hat seitdem die Schuldenlast um ein Drittel verringert.

      Auch im Jahresvergleich lassen sich in dieser Hinsicht Erfolge verbuchen. Während der Schuldenberg Ende 2002 noch 12,4 Milliarden Euro betrug, waren es ein Jahr zuvor noch 15,7 Milliarden Euro. Am Ende des Jahres 2003 soll die Schuldenlast laut einer Vorgabe des Vorstandes bis auf 10,5 Milliarden Euro abgetragen sein.



      Lob von Analysten

      Durch Entwicklungen wie diese hat sich KPN auch bei den Analysten wieder beliebter gemacht, wie auch die Reaktion auf die neuesten Ergebnisse zeigt. „Die Zahlen waren gut, auch mit der Profitabilität scheint alles in Ordnung zu sein“, erklärt Philip Scholte, Analyst bei der Effectenbank Stroeve.

      „Es ist ermutigend, dass sie bei diesem Marktumfeld einen Ausblick auf Gesamtjahr geben“, so Stroeve weiter. Er spielt damit darauf an, dass viele Wettbewerber mit Verweis auf die vielen Risiken wie etwa dem drohenden Irak.Krieg zuletzt auf eine klare Prognose verzichtet haben.

      Die wieder gestiegene Wertschätzung zeigt sich auch in der lobenden Einschätzung von Peter Braendle, Fondsmanager bei Swissca Portfolio Management: „Wir würden uns wünschen, andere große Wettbewerber hätten schon genauso viel getan wie KPN.“




      Suche nach neuer Wachstumsfantasie

      Damit der zuletzt in einem Seitwärstrend gefangene Kurs der recht anspruchsvoll bewerteten Aktie die seit September eingeleitete Erholung fortsetzen kann, wird das Unternehmen aber demnächst beweisen müssen, dass es nicht nur bei Einsparungen bleibt, sondern dass man auch wieder den Wachstumskrus einschlagen kann.

      Dies zeigt sich auch an den Worten von Jankees Ruizeveld, Fondsmanager bei der Robeco Groep, wenn er sagt: „KPN hat die erste Phase der Restrukturierungen hinter sich gebracht. Nun liegt das Augenmerk darauf, wie sie wieder wachsen wollen, ohne gleichzeitig die Kosten aus den Augen zu verlieren.“

      Quelle: FAZ, 03.03.03


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der KPN-Aktie an der Amsterdamer Börse.




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      Avatar
      schrieb am 03.03.03 15:38:24
      Beitrag Nr. 653 ()
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      Anleihen senden neue Kaufsignale

      03. März 2003 Es ist kaum zu glauben! Aber die Rally am Rentenmarkt geht weiter. Und ein Ende ist noch nicht im Sicht. Legt man die Charttechnik zu Grunde, muss sogar von neuen Kaufsignalen gesprochen werden. Denn neben den seit Wochen unverändert gut laufenden euopäischen Anleihen präsentieren sich jetzt auch US-Anleihen wieder in Bestform.

      Diese hatten sich zuletzt eine Auszeit genommen, doch nun sind die Renditen wieder in Regionen gesunken, die rein charttechnisch gesehen den Weg frei machen für noch tiefere Renditen. So sind zweijährige US-Anleihen zuletzt mit 1,51 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrzehnt gefallen.




      Irak-Konflikt ein bestimmendes Thema

      Zum Wochenauftakt deutet sich nun zwar eine kleine Verschaufpause an. Denn die jüngsten Entwicklungen in der Irak-Krise werden so gedeutet, dass ein Krieg zumindest zeitlich etwas aufgeschoben werden könnte. Nach wie vor sind aber die Kriegsangst und die damit verbundene Sorge vor einen erneuten Rückfall in die Rezession die Hauptstützen für den Rentenmarkt.

      Steve Mansell, Anleihenstrategen bei BNP Paribas, glaubt deshalb auch: „Wenn militärische Aktionen hinausgezögert werden, wird das die US-Anleihen treffen, da die Kurse derzeit praktisch nur von der politische Seite dominiert werden.“ Und Desmond Soon, Anleihenfondsmanager bei Pacific Asset Management, ergänzt nach der Zerstörung erster Raketen durch den Irak: „Die letzten Züge bei diesem Schachzüge haben die Gefahr eines Krieges etwas verringert.“




      Bund-Future hat einen Lauf

      Bisher war es aber so, dass der Rentenmarkt selbst wenn wie zuletzt einige Konjunkturdaten in den USA besser ausfallen als erwartet, dann hat dies der Markt gut verkraftet. Dies zeigt deutlich, dass die Anleger derzeit in den Rentenmärkten ganz einfach einen Hort der Stabiltität sehen. Das geht soweit, dass auch durchaus bestehende Risiken, wie etwa eine jederzeit denkbare Korrekturbewegung, weitgehend ignoriert werden.

      Diese „Betriebsblindheit“ kann zwar irgend wann sicher einmal zu eine herben Korrektur und folglich zu deutlichen Kursverlusten führen. Doch solange der Irak-Konflikt schwelt, scheint dieses Szenario noch kein Thema zu sein. Zumindest sprechen die Charts aktuell eine andere Sprache.

      So notiert der Bund-Future am Montag trotz kleinerer Tagesverluste mit 116,52 Prozent praktisch auf Kontrakthoch. Alleine in diesem Jahr hat er damit schon glatte 300 Basispunkte zugelegt. Im Tief ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen dadurch schon bis auf 3,86 Prozent gefallen.




      Europäische Titel hinken noch hinterher

      Die damit verbundene günstige charttechnische Ausgangslage basiert fundamental betrachtet auch auf der Hoffnung weiterer Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank. Geht es nach der Einschätzung der Volkswirte, dann wird der Leitzins schon in dieser Woche ein weiteres Mal gesenkt werden. Mehrheitlich wird sogar mit einem großen Zinsschritt, also einer Senkung um 50 Basispunkte gerechnet.

      Hinter dieser erwarteten Zinssenkung steht als alles überragender Faktor für die Rentenmärkte natürlich die schwache Konjunktur. Diese würde vermutlich auch ohne Irak-Krieg dazu führen, dass die Renditen auf rekordniedrigen Niveaus tendieren.

      Ein in den vergangenen Jahren sehr erfolgreicher Rentenfondsmanager, der nicht namentlich genannt werden will, sieht die Rally weiter intakt: „Der Aufschwung wird vermutlich weiter gehen. Korrekturen sind zwar auch jederzeit drin, aber die strukturellen Ungleichgewichte sprechen für anhaltenden Schwung“, lautet sein Fazit.

      Speziell für die europäischen Anleihen leitet er weiteres Potenzial auch aus einen Quervergleich ab. So seien die Renditen der langfristigen Staatsanleihen in den USA, in Japan und in der Schweiz bereits unter ihre zum Jahreswechsel 1998 erreichten Tiefs gefallen, die vergleichbaren europäischen Titel aber noch nicht.

      Angesichts der schwierigen konjunkturellen Ausgangslage in Europa mache diese Ausnahmestellung aber keinen echten Sinn, so dass mit einem Nachziehen der europäischen Titel zu rechnen sei.

      Quelle: FAZ, 03.03.03

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder






      Die beiden Charts zeigen in dieser Reihenfolge die Kursentwicklung der zehnjährigen deutschen und der US-Staatsanleihen.







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      schrieb am 03.03.03 22:45:37
      Beitrag Nr. 654 ()
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      Trüber Werbeausblick dämpft Kurschancen von Pearson

      03. März 2003 Das britische Verlagshaus Pearson, das die „Financial Times" herausgibt, hat 2002 sein selbstgestecktes Ziel eines zweistelligen Gewinnzuwachses erreicht. Die Gewinne des Unternehmens stiegen 2002 vor Steuern von 294 auf 399 Millionen Pfund (rund 582 Millionen Euro), die Umsätze um 2,2 Prozent auf 4,32 Milliarden Pfund.

      Analysten hatten einen Vorsteuergewinn von 383 bis 404 Millionen Pfund und Umsätze von 4,26 Milliarden Pfund erwartet. Mit einem Gewinn von 30,3 Pence pro Aktie traf der Verlag knapp seine Vorhersage von Dezember von einem 40-prozentigem Anstieg.




      Kursgewinne nach den Zahlen

      Am Aktienmarkt zeigt man sich erleichtert darüber, dass es nach den jüngsten Enttäuschungen im Zuge der Werbekrise keine weiteren Hiobsbotschaften mehr gab. „Man ist froh darüber, dass die Zahlen nicht schlechter ausgefallen sind“, räumt Robert Talbut, Fondsmanager bei ISIS Asset Management, ein.

      Der Aktienkurs verbessert sich im Londoner Handel um 3,75 Prozent auf 498 Pence. Allerdings handelt es sich dabei nur um einen Tropfen auf den heißen Stein. Den im Hoch lag der Kurs im März 2000 bei 2.578 Pence und noch am Ende des Vorjahres mussten 574 Pence gezahlt werden.




      Hoffnung auf steigende Gewinne stützt

      Der Aktienkurs befindet sich somit weiter in einem klaren Abwärtstrend. Wegen der Einschätzung des Vorstands, im Jahr 2003 sei mit keiner Erholung bei den Werbeeinnahmen zu rechnen, dürfte es dem Titel auch nicht gelingen, nachhaltig in den Vorwärtsgang zu schalten. Der Sprung über den bei rund 620 Pence verlaufenden Abwärtstrend dürfte erst dann anstehen, wenn sich die Aussichten für das wichtige Werbegeschäft wieder aufhellen.

      Das Schlimmste dürfte die Aktie zunächst aber dennoch hinter sich haben. Zumindest gibt der für das laufende Geschäftsjahr versprochene Umsatz- und Gewinnanstieg etwas Halt. „Das sollte der zuletzt gebeutelten Aktie etwas Erleichterung verschaffen“, meinen zumindest die Analysten der Deutschen Bank.

      Dort veranschlagt man den Gewinn je Aktie für 2003 auf im übrigen auf 34,4 Pence. Das sich daraus errechnende Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 16 kann nicht als berauschend günstig bezeichnet werden, liegt aber durchaus im Schnitt der Branche. Bei der Deutschen Bank zieht man aktuell im Branchenvergleich aber trotzdem Reed Elsevier vor.



      Noch zu früh für eine Wende

      Auch Talbut von ISIS Asset Management glaubt, dass das Unternehmen sich noch weiteren bohrenden Fragen gegenüber stehen sehen wird. „Die Anleger werden nach Antworten verlangen, bevor sie bereit sind, den Aktienkurs nach oben zu treiben.“

      Neben der unbeantworteten Frage, wann es im Anzeigengeschäft wieder aufwärts geht, wollen die Marktteilnehmer mehr Details dazu, wie es um die langfristigen Aussichten des momentan gut laufenden Geschäfts rund um das Thema Bildung bestellt ist, in dem Pearson weltweit Marktführer ist.

      Auch die Internet-Aktivitäten laufen noch nicht rund, obwohl die Verluste in diesem Bereich im Vorjahr von 137 auf 59 Millionen Pfund gesenkt wurden und im laufenden Jahr auf 20 Millionen Pfund weiter verringert werden sollen. Bevor die Anleger bei diesen Aspekten nicht mehr Klarsicht haben, wird die Aktie vermutlich nicht für nachhaltig positive Schlagzeilen sorgen können.


      Quelle: FAZ, 03.03.02

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Pearson-Aktie an der britischen Börse.



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      schrieb am 03.03.03 22:50:45
      Beitrag Nr. 655 ()
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      Zloty auf Drei-Jahres-Tief gegen den Euro

      03. März 2003 Die Geschichte war zu schön gewesen und wirklich wahr zu sein: die EU stellt den osteuropäischen Ländern von Lettland über Ungarn bis hin zu Slowenien den Beitritt in Aussicht - und schon spielten die Finanzmärkte die Konvergenzfantasie. Die lokalen Rentenmärkte stiegen, die Renditen passten sich nach und nach immer mehr den tieferen der westeuropäischen Staaten an. Auch die Währungen zeigten Stärke und legten zu.

      Nun kommt es allerdings zu Turbulenzen. Denn in Polen ist die die Regierungskoalition aus Demokratischem Linksbund (SLD), sozialistischer Union der Arbeit (UP) und Bauernpartei (PSL) am Wochenende auseinander gebrochen. Der Zloty und die Staatsanleihen fallen aus Sorge darüber, dass Premierminister Leszek Miller mit seiner verbliebenen Minderheitsregierung ein für Juni vorgesehenes Referendum nicht bewältigen könnte und der EU-Beitritt im kommenden Jahr gefährdet erscheint.




      Zloty mit deutlichen Kursverlusten

      Der Zloty verbuchte den größten Tageverlust gegen den Dollar und liegt mit 3,95 Zloty je Dollar auf dem tiefsten Stand seit drei Monaten. Auch gegen den Euro fiel die Währung um 1,27 Prozent. Mittlerweile sind 4,25 Zloty notwendig, um einen Euro kaufen zu können.


      Im Tagesverlauf lag der Wechselkurs in der Spitze sogar bei 4,28 Zloty - der höchste Stand seit dem Dezember des Jahres 1999. Die Rendite der 52-Wochen-Schatzanweisung stieg auf 5,78 Prozent.Das Referendum ist nach Ansicht von Markteilnehmer an den Finanzmärkten das Thema Nummer eins.

      Dabei spielt vor allem das Ausscheiden der Bauernpartei eine entscheidende Rolle, sollte sie doch zwischen „beitrittsfeindlichen“ Landwirten und der Regierung eine Brücke bilden. Denn die will das Land unbedingt am ersten Mai des Jahres 2004 in die EU bringen. Sollte sie es sich allerdings mit den Landwirten verscherzen, könnte das schwierig werden. Immerhin haben sie in Polen noch einen Anteil von 25 Prozent an der Bevölkerung.

      „Ohne die Beteiligung der Bauernpartei wird es schwierig werden, die Zustimmung zum EU-Beitritt zu erhalten“, sagt Frank Jansen von KBC in Brüssel. Der Bruch der Koalition sei weder für Anleihen noch für den Devisenmarkt eine gute Nachricht.

      Experten halten es für möglich, dass Premier Leszek Miller die EU-Hilfen für die Landwirte nicht sicherstellen könne. Das werde die antieuropäische Stimmung verstärken. Samoobrona, die „Anti-Europa-Partei“ hat im Februar auf Grund dieser Stimmung ein Sieben-Monats-Hoch erreicht. Der Zuspruch kommt vor allem von Landwirten und anderen Landbewohnern.

      Jüngsten Umfragen zufolge befürworten mehr als 60 Prozent der Bevölkerung den EU-Beitritt, doch ist unsicher, ob das für die Gültigkeit des Referendums erforderliche Quorum von mehr als 50 Prozent erreicht wird.



      Regierungen nicht sonderlich stabil

      Die Regierung scheint nun nicht nur Schwierigkeiten zu haben, das Referendum mit positivem Ausgang über die Bühne zu bringen. Um im Jahr 2007 auch noch den Euro einführen zu können, muss die Budgetsituation verbessert und die Staatsausgaben müssen gesenkt werden. Das alles dürfte einer Minderheitsregierung schwer fallen.

      In Tschechien gibt es ähnliche Entwicklungen. Dort fiel die Krone gegen den Euro im Tagesverlauf auf ein Jahrestief von 31,84 Kronen und hat damit den seit Mai 2000 anhaltenden Aufwärtstrend stark angeknappert.
      Denn Premierminister Wladimir Spidla hat die Vertauensfrage gestellt, nachdem Vaclac Klaus als Kandidat der Opposition zum Präsidenten gewählt wurde.

      Die politischen Manöver haben die für einen EU-Beitritt notwendigen Reformen sowieso schon hintertrieben. Nun nimmt das Risiko zu, dass die mit einer Mehrheit von einer Stimme ausgestattete Regierung fallen könnte.

      Das verstärkt die Unsicherheit und setzt die Währung und den Rentenmarkt unter Druck. Die 6,95-prozentige, bis ins Jahr 2016 laufende Staatsanleihe hat in den letzten drei Tagen der vergangenen Woche 83 Basispunkte verloren.

      Insgesamt wird klar, dass der Beitritt der osteuropäischen Länder nicht ganz reibungslos über die Bühne gehen wird. Die Zeichen deuten darauf hin, dass Polen, die Tschechei und Ungarn erst im Jahr 2008 die Eurozone anpeilen.

      Das könnte weiteren Raum geben für enttäuschte Gewinnmitnahmen bei „Beitrittsspekulanten“. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Sollten nicht alle Stricke reißen, kommt die Fantasie wieder verstärkt zurück.

      Quelle: FAZ, 03.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Zloty gegen den Euro seit dessen Einführung




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      schrieb am 03.03.03 22:58:06
      Beitrag Nr. 656 ()
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      KPN erwägt Kauf von Teilen des UMTS-Netzes von MobilCom

      03. März 2003 Der niederländische Telekomkonzern KPN erwägt mit seiner deutschen Tochter E-Plus den Kauf von Teilen des UMTS-Netzes des Mobilfunkanbieters Mobilcom. Eine Entscheidung solle bis Ende März fallen, sagte KPN-Chef Ad Scheepbouwer bei der Präsentation der Jahreszahlen in Amsterdam.

      Zugleich wurde bekannt, dass E-Plus zuletzt den Kundenrückgang mit knapp 7,27 Millionen Nutzern Ende 2002 stoppen konnte. Beim Multimediadienst I-Mode verfehlte E-Plus allerdings mit 123.000 Kunden deutlich die Prognosen von 400.000 bis 600.000 Nutzern von vor einem Jahr.

      Die UMTS-Netzanlagen von Mobilcom hatten rund eine Milliarde Euro gekostet, der Verkaufspreis dürfte jedoch deutlich geringer ausfallen. Mobilcom hatte sich nach einem Finanzierungsstreit mit Großaktionär France Télécom von seinen UMTS-Plänen verabschieden müssen.




      Mobilcom-Aktie stieg

      Die Mobilcom-Aktie stieg nach der Ankündigung um 3,66 Prozent auf 3,40 Euro. Händler in Frankfurt betonten, dass etwa 90 Prozent des Verkaufspreises an France Télécom weitergereicht werden müssten. Mobilcom-Chef Thorsten Grenz hatte dem „Handelsblatt“ Ende Januar gesagt, das UMTS-Netz müsse abgebaut werden, falls sich bis Ende März kein Käufer finde.

      Mit knapp 7,27 Millionen Kunden zum Jahresende habe E-Plus wieder 235.000 Nutzer mehr gehabt als zum Ende des dritten Quartals. Im Gesamtjahr sei die Kundenzahl beim drittgrößten Mobilfunkanbieter Deutschlands allerdings um 212.000 gesunken.




      E-Plus-Umsatz stieg

      Der Umsatz von E-Plus stieg 2002 um gut 26 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich nahezu auf 643 Millionen Euro (Vorjahr: 337 Mio Euro).
      Zum Jahresende hätten knapp 3,4 Millionen Kunden einen Festvertrag mit E-Plus gehabt, berichtete der niederländische Mutterkonzern weiter.

      Davon nutzten 123.000 den Multimediadienst I-Mode. Beim I-Mode-Start vor einem Jahr bei der Computermesse Cebit in Hannover waren noch 400.000 bis 600.000 Kunden binnen eines Jahres angepeilt worden.

      Der durchschnittliche Monatsumsatz eines Kunden sei im vergangenen Jahr auf 24 Euro von 21 Euro 2001 gestiegen. Den zusätzlichen monatlichen Umsatz pro Kunde durch die I-Mode-Nutzung bezifferte KPN auf sechs bis acht Euro. I-Mode gilt als Test für die Multimediaangebote von UMTS.




      Bis 2003 25 Prozent der Bevölkerung im UMTS-Netz

      Die breite kommerzielle Nutzung des UMTS-Netzes von E-Plus solle im ersten Quartal 2004 beginnen, hieß es weiter. Wie vorgeschrieben werde das Netz bis Ende 2003 mehr als 25 Prozent der Bevölkerung erfassen. Insgesamt wolle KPN bis Ende 2005 für den Aufbau seines UMTS-Netzes in Europa 1,4 Milliarden Euro ausgeben, verlautete in Amsterdam weiter. KPN strebe mit E-Plus in Deutschland einen Marktanteil von 18 bis 20 Prozent an, sagte Scheepbouwer.


      Quelle: FAZ, 03.03.03
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      schrieb am 03.03.03 23:11:09
      Beitrag Nr. 657 ()
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      schrieb am 03.03.03 23:23:21
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      schrieb am 03.03.03 23:28:09
      Beitrag Nr. 659 ()


      Quelle: FAZ, 03.03.03
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      schrieb am 04.03.03 22:59:17
      Beitrag Nr. 660 ()
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      Euro testet sein Aufwärtspotenzial



      04. März 2003 Der Euro hat sich offenbar lange genug ausgeruht. Zumindest testet er am Dienstagmorgen sein Aufwärtspotenzial gegenüber dem Dollar, nachdem er zuvor einige Wochen auf Konsolidierungskurs eingeschwenkt war.

      Erneute Sorgen wegen einem möglicherweise drohenden Irak-Krieg und am Vortag eher enttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten haben die europäische Einheitswährung auf Kurse von über 1,09 Dollar gehievt.

      Gegen 9.15 Uhr notiert der Euro mit 1,0910 Dollar nach einer Notiz von 1,0893 Dollar am Vorabend in New York. Bis zum jüngst erreichten Vierjahreshoch bei 1,0935 Yen ist es damit nicht mehr weit.

      Zum Yen zeigt sich der Euro mit 128,29 Yen ebenfalls etwas befestigt. Der Dollar verteidigt zum Yen dagegen sein Vorabendniveau, was Händler mit Dollar-Käufen der Bank von Japan begründen.

      Offenbar habe die japanische Notenbank einen Rückgang des Dollar unter 117,50/55 Yen verhindern wollen, hieß es in Tokio. Somit pendelte die US-Währung um 117,50 Yen nahezu unverändert zum New Yorker Schlussniveau.



      Japanische Interventionen

      Der Kurs des Euro hatte bereits am Montag im US-Handel um rund einen Cent zugelegt. Händler sagten, der Dollar sei durch die Entscheidung des türkischen Parlaments am Wochenende belastet worden, den USA die Erlaubnis für die Nutzung der Militärstützpunkte an der Grenze zu Irak zu verweigern.

      Diese Entscheidung könne einen Angriff der US-Streitkräfte verzögern, die Kosten eines Krieges erhöhen und die Unsicherheit verstärken, sagten Marktteilnehmer. „Das Risiko, dass die USA in den Krieg ziehen, ist weiterhin hoch. Das lastet auf dem Dollar“, erklärt Satoru Ogasawara, Devisenstratege bei Credit Suisse First Boston.

      Angesichts der Interventionen Japans sei es weitaus schwieriger, eine Prognose für den Dollar-Kurs zum Yen zu treffen, sagten Händler. Die Bank von Japan (BoJ) habe in der Nacht beim Kurs von 117,50/55 Yen erneut Dollar gekauft.

      Vergangene Woche hatte die Notenbank mitgeteilt, dass sie Ende Februar mehrfach in den Devisenmarkt eingegriffen habe, um einem Anstieg des Yen entgegenzutreten. Die japanische Regierung ist gegen eine starke Aufwertung ihrer Landeswährung, die die Exportwirtschaft gefährden könnte.



      Euro in guter charttechnischer Form

      Eindeutiger gestaltet sich aber die Lage für den Euro. Hier heißt es, sollte er die Marke von 1,0935 Dollar mit stärkeren Umsätzen und Dynamik überwinden, gebe er ein neues Kaufsignal. Erstes Ziel seien dann Kurse zwischen 1,10 und 1,12 Dollar je Euro.

      Möglicherweise könnte die Europäische Zentralbank den Euro am Donnerstag mit eine weithin erwarteten Zinssenkung etwas bremsen, denn mit jedem kleinen Euro-Anstieg werde eine Zinssenkung noch wahrscheinlicher.

      Auch Christoph Burkhalter, Charttechniker beim Bankhaus Vontobel, zeigt sich optimistisch für die Einheitswährung: „Der Euro macht einen starken Eindruck. Ein baldiges Überwinden von 1,10 Dollar dürfte kaum mehr zu verhindern sein“, lautet seine Prognose. Rückschläge bis in den Bereich von 1,0850 Dollar bezeichnet er als unbedenklich. Erst Kurse unter 1,0810/1,0770 Dollar könnten die Rally stören, so Burkhalter.

      Bei der Rabobank heißt es, die jüngste Konsolidierung des Dollar sei nur eine Pause im grundsätzlich weiter bestehenden Abwärtstrend gewesen. Schon in der ersten März-Hälfte sei aber mit einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung zu rechnen.

      Quelle: FAZ, 04.03.03

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung von Euro-Dollar.






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      schrieb am 04.03.03 23:03:57
      Beitrag Nr. 661 ()
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      Porsche-Aktie kommt ins Schleudern

      04. März 2003 Bildlich gesprochen befand sich der Sportwagenhersteller Porsche an der Börse lange Zeit auf der Überholspur. Nichts und niemand schien die Zuffenhausener bremsen zu können. Doch jetzt bekommen die Aktionäre zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn man bei Tempo 200 auf der Autobahn eine Volbremsung hinlegen muss.

      Noch laufen die Geschäfte unter dem Strich bei Porsche zwar gut. Die Rekordgewinne des Vorjahres sollen im laufenden Jahr unverändert ausgebaut werden. Aber erste Bremsspuren sind dennoch unverkennbar.

      So musste das Unternehmen im Februar in Nordamerika einen deutlichen Nachfragerückgang hinnehmen. Insgesamt habe Porsche 1.186 Wagen an Kunden in den USA und Kanada ausgeliefert, ein Minus von 37 Prozent zum Vorjahreszeitraum, teilte die Gesellschaft mit.

      Dem Aktienkurs bekommt diese Nachricht überhaupt nicht gut. Gegen 10.40 Uhr fällt er um fast neun Prozent auf 278 Euro. Dabei ist dieses Kursminus kein Ausrutscher mehr. Schon in den vergangenen Tagen war die Notiz kräftig unter die Räder geraten. In nur zwei Monaten beträgt der Kursabschlag inzwischen rund 200 Euro.




      Schwache US-Absatzzahlen belasten

      Was die Anleger verunsichert, ist die Sorge, dass der Luxuswagenanbieter vielleicht doch nicht so reibungslos wie erhofft durch das Konjunkturtal fahren wird. Verstärkt werden diese Bedenken nun durch die neuen Zahlen aus den USA. Diese werden nicht kleiner durch die Begründung, die der Vorstand dazu abliefert.

      Bremsend auf den Verkauf hätten sich sowohl die zeitweise schlechten Wetterbedingungen als auch die insgesamt unsichere Verfassung des nordamerikanischen Marktes ausgewirkt, heißt es.

      Vor allem die Aussage, wonach das Konsumentenvertrauen mit Blick auf den ungewissen Ausgang des Irak-Konflikts gelitten habe, verstärkt die Angst, dass sich auch die wohlhabende Kundschaft von Porsche angesichts der Kriegsangst nicht immun zeigt und Käufe zurückstellt.


      Erstmals hat auch Vorstandschef Wendelin Wiedeking eingeräumt, dass „schon die anhaltende Debatte über Krieg und Frieden die Kunden in den letzten Wochen zunehmend zurückhaltend bei ihren Kaufentscheidungen gemacht hat."




      Charttechnik steht auf der Kippe

      Die in ihrem Entscheidungen oft stimmungsgetriebenen Börsianer nehmen diese erstmals vorsichtiger gehaltenen Töne aus dem Hause Porsche zum Anlass, um sich teilweise von ihren Aktien zu trennen. Dadurch hat der Titel inzwischen mit einem einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis ein Bewertungsniveau erreicht, was durchaus als günstig bezeichnet werden kann.

      Allerdings werden die Anleger vor kurssteigernden Käufen erst abwarten, ob Porsche die konjunkturellen Wehen tatsächlich glimpflich übersteht.

      Zumal es rein charttechnisch gesehen so wäre, dass bei einem Fall unter die Unterstützungszone um 280 Euro selbst ein Absacken auf das im Zuge der Anschläge vom 11. September 2001 erreichte Tief von 220 Euro nicht mehr ausgeschlossen werden kann.

      Wie damals wären das dann aber vermutlich echte Kaufkurse. Zunächst ist aber nur zu konstatieren, dass der Wert den seit 1995 gültigen Aufwärtstrend schon lange hinter sich gelassen hat.


      Quelle: FAZ, 04.03.02

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Porsche-Aktie.




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      schrieb am 04.03.03 23:06:21
      Beitrag Nr. 662 ()
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      Warren Buffett zieht Junkbonds den Aktien vor

      04. März 2003 Investmentguru Warren Buffett macht weiter einen Bogen um Aktien, weil er sie auch nach drei Jahren mit fallenden Kursen für überbewertet hält.

      Stattdessen kauft der zweitreichste Mann der Welt für seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway Inc. Junkbonds, hochverzinsliche Anleihen mit hohem Ausfallrisiko. Im Jahr 2002 hat er sein Junkbond- und Kreditportfolio auf 8,3 Milliarden Dollar versechsfacht.

      "Trotz der seit drei Jahren fallenden Aktienkurse, die die Attraktivität von Stammaktien deutlich erhöht haben, finden wir immer noch sehr wenige, für die wir überhaupt Interesse aufbringen", schreibt Buffett in seinem jährlichen Brief an seine Aktionäre, den Fortune.com in Auszügen vorab veröffentlichte. "Wir sind weiterhin kaum in Aktien engagiert."




      Aktien sind Buffett noch immer zu teuer

      Buffett, der sein Vermögen damit machte, dass er Anteile von Unternehmen wie Coca-Cola Co. billig erwarb, hält an seiner Auffassung fest, dass Aktien zu teuer bewertet sind. Er hält sich daher lieber an Investments in Hochzinsanleihen und Kredite. "Er investiert weiter kräftig in Ausfall gefährdete Vermögenswerte", beschreibt James Armstrong, Präsident von Henry H. Armstrong Associates.

      Buffett kauft nach eigenen Angaben jetzt Junkbonds, weil er dort "vernünftige Preise" finden kann. Diese Investments sind mit einem höheren Risiko behaftet als Aktien, weil die entsprechenden Unternehmen oft unter einer hohen Schuldenlast ächzen, räumt der Berkshire Hathaway-Chef ein. Er rechne zwar hin und wieder mit "großen Verlusten" in seinem Junkbond-Portfolio, aber bisher habe er "in diesem Feld ziemlich gut abgeschnitten", so Buffett.

      „Wenn wir Junkbonds kaufen, haben wir es mit Unternehmen zu tun, die sich in einer schwierigen Situation befinden", schreibt Buffett. „Das Management kann Interessen verfolgen, die denen der Aktionäre direkt zuwiderlaufen." Im Juli hat Berkshire zusammen mit zwei Partnern für 500 Millionen Dollar Wandelanleihen von Level 3 Communications Inc. erworben. Einige Konkurrenten des Glasfasernetzbetreibers haben bereits Insolvenz angemeldet, darunter Global Crossing Ltd.



      Junkbonds zuletzt gut gelaufen

      Bei Aktien ist Buffett weit skeptischer. "Die wahnwitzigen Bewertungen, die während der Großen Blase erreicht wurden", sind noch nicht vom Tisch, warnte er. Deshalb halten er und Charlie Munger, Vice Chairman von Berkshire, sich noch zurück. "Wenn man mit Erfolg investieren will, muss man gelegentlich untätig bleiben", betont er.

      Buffett ist nicht der einzige Investor, der den Reiz der Junkbonds entdeckt hat. Die Anleihen haben seit Oktober eine Rallye hingelegt, die den Anlegern einen Ertrag von durchschnittlich 15 Prozent beschert hat, berichtet Merrill Lynch & Co. Dementsprechend sind die Renditen der hochspekulativen Anleihen gefallen.



      Derivate sind für Buffett eine Zeitbombe

      In seinem Brief spricht sich Buffett scharf gegen Derivate aus. Er bezeichnet sie als "Zeitbomben, sowohl für die beteiligten Parteien, als auch für das Wirtschaftssystem". Der Berkshire-Chairman liquidiert General Re Securities, die Derivatesparte einer Versicherung, die Berkshire gekauft hat. Seit einem Jahr baut er das Geschäft ab, aber die Sparte verfügt immer noch über Forderungen von 6,5 Mrd. Dollar.

      Der vollständige Brief Buffetts an die Berkshire-Aktionäre wird am Samstag zusammen mit dem Jahresbericht der Gesellschaft veröffentlicht. Die Aktie gewann am Montag 2,8 Prozent. Für die letzten zwölf Monate liegt sie 13 Prozent im Minus.

      gelesen in FAZ, 04.03.03
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      schrieb am 04.03.03 23:10:30
      Beitrag Nr. 663 ()
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      Bei der „Aktie Gelb“ geht die Post nicht ab

      04. März 2003 Erfreuliche Nachrichten für Aktionäre der Deutschen Post AG: Der Logistikkonzern hat eine um drei Cent höhere Dividende angekündigt - obwohl sein Nettogewinn 2002 im Vergleich zum Vorjahr stark eingebrochen ist.

      Beim Umsatz konnte die Post jedoch deutlich zulegen. Und das Restrukturierungsprogramm „Star“ habe schon erste Erfolge gezeitigt, sagt die Unternehmensleitung. Die Börse hört das gern. Das Papier des früheren Staatsbetriebs führt am Dienstag in der Spitze der kleinen Riege der Gewinner im Dax und gewinnt 2,04 Prozent auf 9,51 Euro.




      Beihilferückzahlung drückt auf Gewinn

      Wie die Post mitteilte, hat sie ihren Umsatz im vergangenen Jahr auf 39,3 Milliarden Euro nach 33,4 Milliarden Euro im Jahr zuvor gesteigert - ein Plus von 17,6 Prozent.

      Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) sank dagegen um knapp sechs Prozent von 2,55 auf 2,4 Milliarden Euro, der Nettogewinn sackte um 58 Prozent auf 660 Millionen Euro ab und das Ergebnis je Aktie von 1,42 auf 0,59 Cent.

      Der Grund für die Ergebniseinbußen: Die Post AG musste staatliche Beihilfen in Höhe von 850 Millionen Euro zuzüglich 57 Millionen Euro an Zinsen zurückzahlen. Die EU-Kommission hatte die Beihilfe als illegal eingestuft, weil das Unternehmen aus ihrer Sicht den Paketdienst mit Gewinnen aus dem Briefmonopol subventionierte.



      Zahlen wie von Analysten erwartet

      Trotz dieser Einmal-Strafe, für die die Post schon in der ersten Jahreshälfte 850 Millionen Euro vorsorglich zur Seite gelegt hatte, war die Ertragslage besser als vom Unternehmen erwartet. Analysten haben die Zahlen positiv aufgenommen.

      Nils Machemehl von M.M. Warbung bezeichnete die Daten als „gut“ und empfiehlt, die Aktie überzugewichten. Gleiches gilt für die Investmentbank Lehman Brothers, wo die Analysten die Aktie Geld sogar auf „Übergewichten“ hochgestuft haben..

      „Die Ergebnisse waren in etwa so, wie wir sie erwartet hatten“, sagte von Frank Laser, Post-Analyst der Berenberg Bank. Er verwies zudem auf die Aussage des Konzerns, nach denen das „Star“-Programm Fortschritte mache. Dies werde dem Profit dienen. „Halten“ lautet die Empfehlung der Berenberg Bank - diese Einstufung galt jedoch auch schon bei einem Aktienkurs von rund 15 Euro.




      Keine neuen Ansätze für Kursphantasie

      Der Ausblick der Unternehmensleitung ist optimistisch. Von der EU-Kommission erwartet die Post keine neuen blauen Briefe. Chancen könnten sich aus der Privatisierung der österreichen Post ergeben. Obwohl das Unternehmen seit Jahresbeginn ein um einen Cent verbilligtes Briefporto verkraften muss und dem Image eher abträglichen Ärger wegen geplanter neuer Verträge mit Betreibern von Post-Agenturen bekommen hat, hält sie an ihrem Ziel fest, das Ebitda bis 2005 auf 3,1 Prozent zu steigern. Dies wäre ein Zuwachs von 29 Prozent.

      Mittelfristig kommt der Post das bis Ende 2007 geltende Briefmonopol zupass. Doch auch dies ist nichts Neues, aus dem sich Kursphantasie entwickeln ließe. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,9 basierend auf einem geschätzten Gewinn von 1,07 Euro für 2003 ist das Papier zwar günstig bewertet. Sie drängt sich aber nicht auf.

      Denn charttechnisch gesehen geht die Post aber bei der „Aktie gelb“ nicht ab. Zwar hat sie sich von ihrem 52-Wochentief von 8,13 Euro im Oktober erholt, doch liegt sie innerhalb des Abwärtstrends und sucht oberhalb von neun Euro ihren Boden.


      Quelle: FAZ 04.03.03

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wider.






      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Aktie der Deutschen Post AG.





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      schrieb am 04.03.03 23:14:14
      Beitrag Nr. 664 ()
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      Syzygy bekommen Anleger derzeit „geschenkt“


      04. März 2003 Überspitzt ausgedrückt wird Anlegern die Aktie von Syzygy an der Börse derzeit nachgeworfen. Vereinfacht berechnet ist dieser Schluss durchaus zulässig. Denn der Anbieter von E-Business-Lösungen sitzt den neuesten Angaben zufolge auf Barmitteln von 4,86 Euro je Aktie.

      Am Dienstagmittag verbucht der Titel zwar deutliche Kurssteigerungen von 7,61 Prozent auf 3,82 Euro. Aber auch bei diesem Niveau bedeutet dies nichts anderes, als dass es die Aktie an der Börse mit einem Abschlag von über 20 Prozent auf die Barmitteln des Unternehmens gibt.

      Im Klartext bedeutet dies: Ein Investor könnte theoretisch die Gesellschaft aufkaufen, liquidieren und hätte dann bereits einen guten Schnitt gemacht, wenn man einmal annimmt, dass sich alle Folgeausgaben- und -einnahmen die Waage halten.




      Konzernergebnis im Plus

      Ein lukratives Geschäft, zumal Syzygy auch operativ wie versprochen die Wende offenbar geschafft hat. Im vierten Quartal 2002 stieg der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um neun Prozent auf 4,0 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich deutlich auf 230.000 Euro, wobei die Ebit-Marge von 3,5 Prozent im Vorquartal auf sechs Prozent gesteigert wurde. Das Konzernergebnis betrug damit 0,9 Millionen Euro, was einen Gewinn je Aktie von 0,07 Euro entspricht.

      Die operative Ergebniswende hat dazu geführt, dass Syzygy kein Geld mehr verbrennt. Zuletzt sind die liquiden Mittel sogar um 3,6 auf 58,3 Millionen Euro geklettert. Dass die Börsianer derzeit trotzdem nur bereit sind, rund 50 Millionen Euro für Syzygy hinzublättern, lässt auf tiefsitzende Bedenken hinsichtlich der Zukunftsaussichten des Unternehmens schließen. Aber der Vorstand zeigt sich zuversichtlich, als einer der Sieger aus dem momentan in der Branche laufenden Ausleseprozess hervorzugehen.




      Warten auf den endgültigen Kursausbruch

      Dass das Geschäfte machen derzeit kein Selbstläufer ist, zeigt sich auch daran, dass die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um 200.000 Euro gesunken sind. Der Vorstand bezeichnet diesen Wert zwar als über den eigenen Planungen liegend, aber dennoch zeigt das ungeschminkt, dass der Sektor momentan noch schrumpft.

      Wer jedoch glaubt, dass der Vorstand Recht behält, und Syzygy gestärkt aus der Krise hervorgeht, der kann langfristig betrachtet angesichts der hohen Cashbestände des Unternehmens nicht allzu viel falsch machen. Die neuesten Zahlen sprechen jedenfalls davor, dass die Bad Homburger auf einem guten Weg sind.

      Allerdings wird man nicht umhin kommen, die Entwicklung bei Vorlage der endgültigen und vollständigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2002 am 25. März noch einmal einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Vor allem wird es da dann auch darauf ankommen, wie der bisher fehlende Ausblick des Vorstands ausfallen wird. Das wird dann auch die Nagelprobe sein, inwieweit es der Syzygy-Aktie nachhaltig gelingt, die seit Monaten gültige breite Seitwärtsrange zwischen 2,80 und 3,80 Euro nach oben zu verlassen.



      Quelle: FAZ, 04.03.02

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Syzygy-Aktie.




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      schrieb am 04.03.03 23:16:26
      Beitrag Nr. 665 ()
      Korrektur: #663:)

      Quelle: FAZ, 04.03.03
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      schrieb am 04.03.03 23:22:14
      Beitrag Nr. 666 ()
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      Für TUI-Aktionäre rückt die Weltreise in weite Ferne



      Die TUI-Aktie gibt es derzeit zu Aldi-Preisen


      04. März 2003 Die Kursverluste bei TUI kommen einer regelrechten Abstrafung gleich. Am Dienstag avanciert Europas größter Reisekonzern wieder einmal zum schwächsten Vertreter im Dax. Bei einem am frühen Nachmittag erreichten Kurs von 8,60 Euro ergibt sich dadurch seit Ende November ein Minus von knapp 60 Prozent.

      Die ehemals erreichten Höchstkurse von fast 60 Euro streichen die Anleger am besten gleich aus ihrer Erinnerung, denn sonst wird ihnen vermutlich schlecht. Eventuell einmal von TUI-Aktionären gehegte Pläne für eine Weltreise dürften entweder ganz in den Papierkorb wandern oder angesichts der erlittenen massiven Kursverluste rigoros zusammengestrichen werden.




      Absturz vom Börsenliebling zum häßlichen Entlein

      Besonders erschreckend dürfte für die TUI-Anhänger die Erfahrung sein, wie schnell und nachhaltig sich die Vorlieben an der Börse ändern können. Denn während der einstige Mischkonzern vor geraumer Zeit noch für die vorgenommene Konzentration auf das Reisegeschäft gefeiert wurde, ist aus diesem Wandel inzwischen ein Makel geworden.

      Wie derzeit bei vielen Dingen an der Börse hängt auch diese Entwicklung mit dem Terror und der Irak-Krise zusammen. Denn die Furcht vor Anschlägen und einem Krieg lassen die Aussichten der Reisebranche in einem deutlich trüberen Licht erscheinen. Als einer ehemaligen Wachstumsbranche ist inzwischen ein mit vielen Problemen behafteter Sektor geworden.

      Das sehen offenbar auch die Analysten von UBS Warburg so. Sie haben ihr Kursziel für die Aktie am Dienstag auf sieben von zuvor elf Euro gesenkt. Gleichzeitig wurde die auf „Reduzieren“ lautende Anlegeempfehlung bekräftigt. Das dürfte als Reaktion darauf zu verstehen sein, dass TUI zum Wochenauftakt eingeräumt hatte, dass die Buchungseingänge derzeit zum Teil 20 Prozent unter Vorjahresniveau lägen.




      Europas größten Reisekonzern gibt es zu Schleuderpreisen

      Trotz des Kursverfalls der TUI-Aktie berichten mehrere Händler, dass seit einigen Tagen immer wieder größere Adressen den niedrigen Kurs zum Ausbau von strategischen Positionen nutzten. Auch die Signale, die im Vorfeld der Branchenmesse Internationale Tourismus-Börse zu vernehmen sind, lassen nicht auf ein Ende der Krise in der Reisebranche schließen.

      Trotzdem darf der TUI-Aktie inzwischen eine günstige Bewertung bescheinigt werden. Sollten die Gewinnschätzungen nur annähernd erreicht werden, dann läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis im einstelligen Bereich, und die Dividendenrendite würde fast an zehn Prozent heranreichen. Relationen wie diese lassen vermuten, dass sich der Kurs kräftig erholen wird, wenn die Anleger erst wieder einmal mehr Zutrauen finden werden.




      Aktie im freien Fall - Chart ohne kurzfristigen Ankerpunkt

      Wie die jüngsten Kursverluste andeuten, ist ein Ende der Vertrauenskrise aber noch nicht in Sicht. Händler wollen zwar seit einigen Tagen gesichtet haben, dass immer wieder größere Adressen den niedrigen Kurs zum Ausbau von strategischen Positionen nutzten. “In dem aktuellen Marktumfeld kann das allerdings das Minus natürlich nicht bremsen“, wie ein Londoner Marktteilnehmer einräumt.

      Das wird sich auch solange nicht ändern, wie charttechnisch gesehen die Kursampeln auf Rot stehen. Nach den jüngsten Kurseinbußen ist mittlerweile das Niveau von Anfang 1989 erreicht, aber noch immer kein neuer Haltepunkt erreicht. Ein solcher findet sich erst im Bereich um gut 7,50 Euro. Sollte dieses Kursniveau aber tatsächlich noch erreicht werden, dürften die TUI-Anleger entweder keine Lust mehr zum Verreisen haben oder aber entgültig reif für die Insel sein.


      Quelle: FAZ, 04.03.03

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der TUI-Aktie.




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      schrieb am 04.03.03 23:29:19
      Beitrag Nr. 667 ()
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      Versicherungsaktien auch im Februar ganz unten

      04. März 2003 Stahlblauer Himmel und bisweilen zweistellige Minusgrade selbst am Tage - im kalten Februar galt es, sich warm anzuziehen. Ob die recht gute Entwicklung der Aktien von Bekleidungsherstellern daran lag, darf bezweifelt werden.

      Schließlich hängen seit Wochen schon die frühlingshaften Klamotten in den Shops. Doch die Produzenten sogenannter zyklischer Konsumgüter wie Hugo Boss, der Männermodenschneider Ahlers, Adidas oder Escada haben im Februar von allen Branche im CDax am besten abgeschnitten. Es folgten Finanzdienstleister und Nahrungsmittelhersteller.

      Die „rote Laterne“ in diesem Index hat die Chemie getragen, vor der Versorger, Logistiker und die Telekommunikation rangierten. Unter den 14 Branchen, die Februar im Minus waren, befanden sich auch die Banken - jene Branche, die im Dow Jones Euro Stoxx vor Bau- und Versicherungswerten an der Spitze lag.



      Puma half Branche auf die Sprünge

      Auch und gerade die Nachfolgemanager der Dassler-Brüder aus Herzogenaurach waren im abgelaufenen Monat für das recht gute Abschneiden ihres Wirtschaftszweigs verantwortlich. Vor allem die Puma-Aktie mit einem Plus von 9,8 Prozent half der Branche auf die Sprünge. Mit demselben Aufschlag ging die Ahlers AG aus dem Monat; Adidas verbesserte sich um 4,7 Prozent.

      Die Finanzdienstleister, bei denen AWD und MLP ins Minus rauschten, sorgten die Deutsche Börse AG (plus 10,9 Prozent), AIG International Real Estate (plus acht Prozent) und nicht zuletzt die von der Diba übernommenen Entrium Direct Brokers (plus 31,7 Prozent) für einen positiven Branchenabschluss von 1,44 Prozent.
      An dritter Stelle rangierten die Getränke- und Nahrungsmittelhersteller, deren Wirtschaftszweig wie im Januar von den Kursaufschlägen bei Brauereien wie Holsten (plus 27 Prozent) und Radeberger (plus 12,5 Prozent) profitierte und um 1,01 Prozent besser abschnitt als im Januar.




      Versorger in den Keller gerutscht

      Die Chemie dagegen musste einen Abschlag von gut sieben Prozent hinnehmen, nachdem das Minus im Januar noch fast elf Prozent betragen hatte. Hauptverantwortlich dafür zeichnete die Bayer-Aktie, die im Monatsverlauf mehr als 16 Prozent einbüßte, während sich die übrigen Titel im CDax Chemicals weitgehend hielten oder sogar leicht im Plus waren.

      Im Januar noch letzter, rangierte die Versorger-Branche nun an vorletzter Stelle mit einem Minus von 6,4 Prozent - exakt jenem Wert, den RWE einbüßten. Im DJ Euro Stoxx, der nicht nur deutsche Werte beinhaltet, fand sich diese Branche im Februar mit einem Minus von 5,5 Prozent an viertletzter Stelle wieder.

      Die Spitze und das Schlusslicht gleichen sich bei beiden Indizies im Zwölf-Monatsvergleich. Im CDax führen die Nahrungsmittel- und Getränkehersteller mit einem Aufschlag von 12,45 Prozent, während sie im DJ Euro Stoxx an gleicher Position ein Minus von 17,4 Prozent aufweisen. Im CDax mit einem Abschlag von 19 Prozent auf dem dritten und im DJ Euro Stoxx mit einem Minus von 21 Prozent auf Platz zwei rangiert die Telekommunikationsbranche.



      Versicherer im Jahresvergleich Schlusslichter

      Schlusslichter sind jeweils die Versicherer mit tiefroten Zahlen. 49 Prozent weniger als vor einem Jahr steht bei ihnen im DJ zu Buche, und gar 66,6 Prozent sind es im CDax. Davor rangieren Medientitel mit Kursverlusten von 47,6 und 51,6 Prozent.

      Quelle: FAZ, 04.03.03




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      schrieb am 04.03.03 23:42:57
      Beitrag Nr. 668 ()
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      schrieb am 04.03.03 23:46:43
      Beitrag Nr. 669 ()
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      Fakten sprechen für Renaissance des Goldes

      04. März 2003 Mit einem Kursgewinn von 3,7 auf 352,75 Dollar je Unze zeigt das Gold am Dienstag wieder einmal etwas Dynamik nach oben, nachdem das Edelmetall nach einem Sechsjahreshoch bei 398,05 Dollar je Unze Anfang Februar leichte Ermüdungserscheinungen zeigte.

      Die kamen dadurch zu Stande, dass spekulative Käufer einen Teil ihrer Positionen am Futuresmarkt abgebaut hatten.Die Nettoposition an Gold-Futures ging von ihrem Sieben-Jahres-Hoch von knapp 67.000 Kontrakten auf knapp 27.000 Kontrakte zurück.

      Händler verwiesen nicht nur auf den Dollar, der im Sog enttäuschender US-Konjunkturdaten und leichterer Aktien unter Druck stand und gegenüber anderen wichtigen Währungen schwächer tendierte. Daneben unterstütze die Angst vor einem Krieg im Irak - und vor allem auch vor einem Alleingang der USA - das bei Anlegern und Spekulanten als sicherer Hafen geltende Metall.

      Auch der Bombenanschlag auf den Philippinen lässt die Gefahr möglicher Terroranschläge wieder ins Bewusstsein gelangen. Die anhaltenden Spannungen zwischen Nord- und Südkorea tragen ebenfalls zur Verunsicherung bei.




      Verunsicherung steigert die Nachfrage nach Gold

      Und immer, wenn die Marktteilnehmer verunsichert sind, suchen sie nach Alternativen zu risikobehafteten Anlageformen. Der Blick richtet sich dann in jüngster Zeit immer wieder auf das Gold, das in der 90er-Jahren nicht gerade als Renditeträger galt und geradezu verschmäht wurde.

      „Der Goldmarkt ist nachrichtengetrieben“ sagt beispielsweise Kevin Grady als Chef der Goldhändler bei Refco. „Alles was zur Verunsicherung beiträgt hilft dem Goldpreis“. Das ist die kurzfristige Perspektive.

      Eine andere ist die fundamental langfristige. Die bezieht sich einerseits auf die strukturellen Probleme der US-Volkswirtschaft.
      Die US-Notenbank könnte versucht sein, die realwirtschaftlichen Ungleichgewichte - industrielle Überkapazitäten, hohe Verschuldung - mithilfe der Notenpresse zu lösen. Sie würde gewissermaßen die Wirtschaft mit „Papiergeld“ überschwemmen, um einen Verfall der Preise zu verhindern und eine Entschuldung über Inflation herbeizuführen.

      Das würde nicht nur den Dollar massiv unter Druck setzen, sondern könnte im Extrem sogar dazu führen, dass die Wirtschaftsteilnehmer das Vertrauen in das Papiergeld gänzlich verlieren. Dann wäre nach Ansicht vieler Experten sogar eine panikartige Flucht in reale Anlagegüter wie Rohstoffe möglich.

      Der riesigen Nachfrage stünde allerdings nur ein begrenztes Angebot gegenüber und würde dazu führen, dass beispielsweise der Goldpreis förmlich explodieren könnte. Dazu kommt das niedrige Zinsniveau. Anlegern entgehen beim Kauf von Gold nur geringe Zinserträge, für Goldproduzenten werden Absicherungsgeschäfte uninteressant.

      Das führt zu einem fallenden Verkaufsdruck. Der wird auch dadurch gemindert, dass sich die internationalen Notenbanken im Rahmen des „Washington Agreements“ darauf geeinigt haben, den Verkauf ihrer Goldreserven zu begrenzen oder zumindest zeitlich zu strecken.




      Industrielle Nachfrage übersteigt Goldproduktion

      Gleichzeitig übertrifft die industrielle Nachfrage die Goldproduktion schon seit Jahren - und neue Schürfkapazitäten lassen sich nicht von heute auf morgen aufbauen. Asiatische Notenbanken, die bei der Anlage ihrer Währungsreserven stark dollarorientiert sind, könnten bei Umschichtungen auch auf das Gold setzen.

      Charttechnisch bleibt das mittelfristig positive Bild in takt, solange der Goldpreis nicht unter 320 Dollar je Unze fällt.

      Im Fazit sprechen viele Fakten für eine anhaltende Renaissance des Goldpreises und damit des Goldminensektors.

      Bei zu vernachlässigenden Opportunitätskosten bieten sie die Möglichkeit, das Depot zumindest teilweise gegen geopolitische Schocks und Turbulenzen im internationalen Finanzsystem abzusichern. Europäer sollten dabei allerdings nicht vergessen, das Dollarrisiko - Gold wird im schwächelnden Dollar gehandelt - zu berücksichtigen.

      Nur wer sich gegen einen fallenden Dollar versichert hat, kann wirklich vom möglicherweise steigenden Goldpreis profitieren.


      Quelle: FAZ, 04.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Goldes in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 04.03.03 23:50:48
      Beitrag Nr. 670 ()
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      schrieb am 04.03.03 23:59:19
      Beitrag Nr. 671 ()
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      Kanadischer Dollar auf Zweijahres-Hoch

      04. März 2003 Alle Welt redet über ein potenzielles Deflationsproblem und fordert sinkende Zinsen, nur die kanadische Notenbank erhöht aus Sorge über steigende Preise den Leitzins um 25 Basispunkte auf drei Prozent. Der kanadische Dollar hatte diese Entwicklung in jüngster Zeit schon vorweggenommen und gegen den US-Dollar deutlich zugelegt. Im vergangenen Monat hat er dabei sogar den langfristigen Abwärtstrend durchbrochen.

      Auch nach der Leitzinserhöhung zeigt er sich fest und liegt auf dem tiefsten Stand seit dem September des Jahres 2000. Es sind nur noch 1,4791 kanadische Dollar notwendig, um einen US-Dollar zu erwerben. Anfang des Jahres 2002 waren in der Spitze knapp 1,62 Dollar notwendig gewesen. Gegen den Euro dagegen befindet sich die Währung in einem Abwärtstrend. Denn der US-Dollar verliert gegen die europäische Gemeinschaftswährung schneller an Wert, als gegen die Devise des nordamerikanischen Nachbarlandes.




      Zinsvorteil macht den kanadischen Dollar relativ attraktiv

      „Anleger erhalten immer mehr dafür, den kanadischen Dollar zu halten - und das zu einer Zeit, in der andere Notenbanken ihre Leitzinsen nach unten schleusen“, kommentiert Avery Shenfeld als Senior Economist bei CIBC World Markets die Entwicklung. Er geht davon aus, dass der kanadische Dollar noch zulegen wird, bis nur noch 1,43 kanadische Dollar notwendig sind, um einen US-Dollar kaufen zu können.

      Obwohl die Inflation im Januar auf 4,5 Prozent angezogen hatte, hat die kanadische Zentralbank mit ihrer Zinserhöhung viele Marktteilnehmer überrascht. Denn angesichts der geopolitischen Spannungen waren sie davon ausgegangen, dass der Schritt erst später kommen werde. Manche Experten argumentieren nun, die Notenbanker hätten die sich in den vergangenen Tagen abzeichnende leichte Entspannung im Irakkonflikt als günstige Gelegenheit wahrgenommen und ausgenutzt.




      Vorteilhafte fiskalische Position

      Die zehnjährige kanadische Staatsanleihe mit einem Kupon von 5,25 Prozent reagiert auf die Zinssenkung kaum und liegt mit einer Rendite von 4,92 Prozent bei 102,385 Prozent. Damit liegt die Rendite allerdings 1,2 Prozentpunkte über der der USA, was den kanadische Dollar im relativen Vergleich weiterhin attraktiv machen sollte.

      Auch die fiskalische Situation des Landes sieht deutlich besser aus als die europäischer Staaten oder die des südlichen Nachbarlandes. Das Land erzielt einen Handelsbilanzüberschuss und ist Nettoenergieexporteur. Beides dürfte die Währung weiterhin gut aussehen lassen.

      Allerdings findet ein großer Teil des Handels mit den USA statt. Die Wirtschaftsentwicklung der beiden Staaten ist aus diesem Grund hoch korreliert - und dürfte insgesamt von der Konjunkturentwicklung in den USA abhängen.

      Sollte die sich nicht überragend präsentieren, wird die kanadische Wirtschaft kaum Bäume ausreißen. Die Positionierung an den Terminbörsen deutet darauf hin, dass ein großer Teil der jüngsten Währungsbewegung spekulativ induziert sein könnte. Grundsätzlich spricht jedoch vieles dafür, dass der kanadische Dollar weiterhin einen Teil der Kursverluste der vergangenen Jahre wettmachen könnte.


      Quelle: FAZ, 04.03.03





      Die Charts zeigen die Kursentwicklung des kanadischen Dollar gegen den US-Dollar (oben) und gegen den Euro (unten) in den vergangenen Jahren.






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      schrieb am 05.03.03 00:06:37
      Beitrag Nr. 672 ()
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 00:25:38
      Beitrag Nr. 673 ()



      Quelle: FAZ, 04.03.03
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      schrieb am 05.03.03 15:17:22
      Beitrag Nr. 674 ()
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      Eon mit Plus beim Betriebsergebnis

      05. März 2003 Der Energieriese Eon hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 Betriebsergebnis und Konzernüberschuss gesteigert und dabei teilweise die Analystenschätzungen übertroffen. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten.

      Gegenüber 2001 habe es sich um 23 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro verbessert, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Auf Grund der „erfreulichen Entwicklung“ soll die Dividende um 0,15 Euro auf 1,75 Euro angehoben werden. Bei der Dividendenrendite gehöre Eon zu den Top-Unternehmen im Dax. Der Umsatz blieb den Angaben zufolge mit 37 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr unverändert.






      Analystenerwertungen teilweise übertroffen

      Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt einen Umsatz von 36,761 Milliarden Euro erwartet und ein Betriebsergebnis von 3,861 Milliarden Euro. Die Schätzungen für das Betriebsergebnis lagen zwischen 3,48 und 4,35 Milliarden Euro. Beim Konzernüberschuss war wegen milliardenschwerer Abschreibungen dagegen ein niedrigerer Wert als im Vorjahr erwartet worden.

      Die Dividende soll nach den Angaben um 0,15 Euro auf 1,75 Euro je Aktie angehoben werden.

      2003 werde das Konzernbetriebsergebnis allerdings wohl nicht den Vorjahreswert erreichen, teilte Eon im Anschluss an ihre Aufsichtsratssitzung mit.




      Ruhrgas-Vorstandsvorsitzender in Aufsichtsrat benannt

      Der Vorstandsvorsitzende der Ruhrgas AG, Burckhard Bergmann, ist in den Aufsichtsrat von Eon bestellt worden. Die Berufung erfolge mit sofortiger Wirkung. Bergmann werde im Vorstand das Gasgeschäft verantworten. Der 60-jährige Bergmann ist seit Juni 2001 Vorstandschef der Ruhrgas. Eon hatte den Essener Gasgroßhändler Anfang Januar übernommen


      Quelle: FAZ, 05.03.03
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      schrieb am 05.03.03 15:58:57
      Beitrag Nr. 675 ()
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      Henkel-Aktie dürfte nicht schäumen


      05. März 2003 Mit einem zuversichtlichen Ausblick hat sich die Führung von Henkel vor der Analystenkonferenz am Mittwochnachmittag zu Wort gemeldet. Der Waschmittel- und Kosmetikhersteller zielt nach einem gesunkenen Jahresüberschuss auf eine schäumende Ertragslage.

      Der Gewinn je Aktie soll um knapp zehn Prozent steigen, hieß es bei der Vorlage der Jahreszahlen 2002. Analysten bewerten diesen Ausblick als realistisch. Henkel habe aber nichts Neues vorgetragen, hieß es. An der Börse sorgt die positive Ertragsprognose nicht für Erregung: Die Aktie zählt am Berichtstag zu den größten Verlierern im Dax und fällt gegen Mittag um 2,24 Prozent auf 56,65 Euro.




      Punktlandung bei Ergebnis je Aktie

      Trotz der Konsumzurückhaltung in dem für Henkel weiter wichtigen Markt Deutschland hat der Konzern im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 2,6 Prozent auf 9,66 Milliarden Euro steigern können; bereinigt um Zukäufe und Wechselkurseffekte betrug der Zuwachs 4,5 Prozent. Den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) steigerte Henkel um 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 666 Millionen Euro.

      Beim Ergebnis je Aktie gelang dem Konzern, gemessen an den durchschnittlichen Analystenprognosen, mit 3,06 Euro je Vorzugsaktie eine Punktlandung. Im laufenden Jahr will Henkel rund 3,35 Euro Gewinn je Anteilsschein machen - dies ist genau der Wert, auf dem das für 2003 errechnete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) basiert.




      Gute Kosmetika-Geschäfte in Osteuropa

      Unter Analysten wird diese Ergebnisprognose von Henkel als realistisch eingeschätzt. Obwohl die Konsumflaute trotz einer im Januar verzeichneten leichten Belebung der Umsätze in Einzelhandel anhält und die Konzernführung selbst auf Grund steigender Arbeitslosigkeit und Abgabenerhöhungen nicht mit einer wesentlichen Verbesserung rechnet.

      Der Optimismus wird mit dem vor eineinhalb Jahren angelaufenen Restrukturierungsprogramm einschließlich des Abbaus von Arbeitsplätzen zugute gehalten. Zudem verweisen Analysten auf Zuwächse im Kosmetika-Geschäft in Osteuropa, die Schwierigkeiten auf dem deutschen Markt mehr als ausgleichen könnten.

      Bei Haarfärbemitteln seien zwar keine Zuwächse zu verzeichnen, doch sei Henkel - mit L´Oreal - weiter marktführend. Nicht zuletzt verdiene der Konzern mit Waschmitteln gut, habe die Marge sogar verbessert, hieß es.




      Abwärtstrend erst bei 59 Euro durchbrochen

      Bei der Mehrheit der Analysten kommt die Henkel-Aktie gut weg: 19 von 31 Beobachter empfehlen sie zum Kauf, zum Teil seit mehreren Wochen. Das mag ein Grund dafür sein, dass sich das Papier von seinem 52-Wochentief von 52,16 Euro im Januar gut erholt hat.

      Nur: Wer auf Analystenempfehlungen hört, dürfte schon gekauft haben und nicht unbedingt für weitere Nachfrage gut sein. Dies kann als dämpfend für mögliche Kursphantasien ausgelegt werden.

      Dazu ist die Aktie mit einem KGV von 16,8 sicherlich kein Schnäppchen. Charttechnisch gesehen ist der langfristige Abwärtstrend intakt. Dieser wäre erst durchbrochen, falls die Aktie über die Marke von 59 Euro steigen könnte. Danach sieht es jedoch nicht aus.

      Vielmehr droht sich die Aktie dem 52-Wochentief anzunähern. Falls sie darunter fällt, könnte es weiter abwärts gehen; das Fünfjahrestief markierte sie Anfang 2000 bei 46,50 Euro.

      Nachhaltige Kursgewinne dürften sich erst einstellen, wenn Henkel für weitere und unerwartet gute Nachrichten sorgt. Kurstreibend könnte eine Bestätigung des Gerüchts sein, die Düsseldorfer wollten sich den Darmstädter Mitbewerber Wella einverleiben - doch dazu äußert sich die Führung nicht.

      Fazit: Trotz sehr solider operativer Leistungen drängt sich die Aktie derzeit nicht zum Kaufen auf, da es ihr vemurtlich nicht gelingen wird, sich gegen den allgemein noch tobenden Bärenmarkt zu stemmen.


      Quelle: FAZ, 05.03.03

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Henkel-Vorzugsaktie.





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      schrieb am 05.03.03 17:13:30
      Beitrag Nr. 676 ()
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      Rekordverlust bremst Kurs-Höhenflug von France Telecom



      05. März 2003 Diese Zahlen muss man erst einmal verdauen, denn sie sind erschreckend. France Telecom hat den Nettoverlust im Vorjahr 2002 auf 20,7 Milliarden Euro von 8,3 Milliarden Euro im Jahr 2001 mehr als verdoppelt. Es handelt sich dabei um den höchsten Verlust, den ein
      französisches Unternehmen jemals ausgewiesen hat.

      Die Kursgewinne, welche die Aktie in den vergangenen Monaten von knapp sieben Euro auf fast 25 Euro haben steigen lassen, erscheinen vor dem Hintergrund eines Verlustes je Aktie von 19,11 Euro etwas fraglich.

      Aber die Börsianer haben offenbar keine Verdauungsprobleme. Sie nehmen den Riesenverlust relativ gelassen hin. An der Pariser Börse steigt der Titel gegen 11.00 Uhr sogar um 0,11 Prozent auf 19,02 Euro.




      Analystenschätzungen verfehlt

      Dabei hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten, die im Schnitt bei minus 18,75 Milliarden Euro lagen, deutlich verfehlt. Aber die Anleger trösten sich offenbar damit, dass es bereinigt um außerordentliche Faktoren im operativen Geschäft passabel läuft.

      So betrug der Gewinn vor Zinsen, Steuer, Amortisationen und Abschreibungen (Ebitda) 14,92 Milliarden Euro und der Betriebsgewinn 6,81 Milliarden Euro.

      Was unverändert belastet, sind somit die Nachwehen einer verfehlten Expansionsstrategie. Die Wertberichtigungen darauf belaufen sich auf 18,2 Milliarden Euro. Alleine auf die Beteiligung an Mobilcom wurden 8,9 Milliarden Euro abgeschrieben.

      Barry Murphy, Telekom-Analyst bei Bear Stearns, äußert sich beschwichtigend: „Die wichtigsten Zahlen entsprechen den Erwartungen, das Unternehmen ist in den letzten Wochen gut geleitet worden", lautet sein Urteil




      Kapitalerhöhung als kritische Größe

      Doch mit dem jetzigen Großreinemachen hoffen die Börsianer offenbar, dass das Schlimmste ausgestanden ist. Sie setzen darauf, dass der neue Vorstand seine Ziele auch erreicht. Die Vorgabe lautet, in den kommenden drei Jahren einen freien Cash-Flow von 15 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Kosten um ungefähr 3,5 Milliarden Euro verringert werden, kündigte das Unternehmen an.

      Die entscheidende Frage wird aber sein, inwieweit die angekündigte Kapitalerhöhung über die Bühne gebracht werden kann. Um den mit 68 Milliarden Euro noch immer viel zu hohen Schuldenstand zu drücken, soll über die Ausgabe neuer Aktien 15,2 Milliarden Euro aufgenommen werden.

      Hier ist auch deshalb Eile angesagt, weil die Ratingagentur eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit auf den Status von Ramschanleihen im Falle eines Scheiterns der Kapitalaufnahme angedroht hat.




      Charttechnische Lage wieder kritischer

      Die weiteren Aussichten für den Aktienkurs stehen und fallen folglich mit dem Erfolg oder Misserfolg der Platzierung. Das Unternehmen muss nun beweisen, dass „es seine Versprechen einlöst, und zwar so bald wie möglich“, wie Romain Boscher, Fondsmanager bei Finama Asset Management erklärt.

      Erschwert wird das Vorhaben aber natürlich durch die allgemein schwache Verfassung der Finanzmärkte. Auch dürfte das drohende Mehrangebot an France Telekom-Aktien sich als Belastung für den Kurs erweisen.

      Mit einem anhaltenden Höhenflug ist deshalb bei dem Titel zumindest zunächst nicht unbedingt zu rechnen. Rein charttechnisch gesehen würde sich neue Potenzial ohnehin erst bei Kursen von über 25 Euro erschließen.

      Um ein weiteres Abrutschen nach unten zu vermeiden, muss außerdem ein Fall unter 17,50 Euro vermieden werden, da sonst der langfristige Abwärtstrend wieder aufgenommen wäre.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder

      Quelle: FAZ, 05.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der France Telecom-Aktie an der Pariser Börse.




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      Avatar
      schrieb am 05.03.03 17:20:24
      Beitrag Nr. 677 ()
      Susanna1,
      du bist, wie immer, sehr, sehr fleissig. Danke für die vielen guten Infos.

      MfG
      Owie:)
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 20:22:21
      Beitrag Nr. 678 ()
      Hallo Owie:)

      Vielen Dank für Deine netten Worte. :):):)

      MfG
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 20:28:01
      Beitrag Nr. 679 ()
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      Euro markiert ein neues Vierjahreshoch

      05. März 2003 Im europäischen Geschäft war der Euro am Montag noch an der Hürde von 1,0935 Dollar gescheitert (Euro testet sein Aufwärtspotenzial). Aber in der Nacht zum Dienstag hat die europäische Einheitswährung doch noch den Sprung über das bisherige Jahreshoch geschafft.

      In der Spitze wurden sogar schon 1,1005 Dollar erreicht, so dass der Euro nun an der psychologisch bedeutsamen Marke von 1,10 Dollar rüttelt. Gegen 11.25 Uhr kostet ein Euro 1,0972 Dollar nach 1,0878 Dollar am Dienstagabend in New York, was gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit März 1999 ist.




      Aussagen des US-Finanzministers belasten

      Verstärkt wurde die Schwäche der US-Devise, die ohnehin unter zuletzt eher dürftigen US-Konjunkturdaten und dem drohenden Irak-Krieg zu leiden hat, durch Aussagen von US-Finanzminister John Snow, der derzeitige Dollarkurs bereite keine Sorgen.

      Die Furcht vor neuerlichen Interventionen der Bank von Japan bremste den Kursrückgang des Dollar gegenüber dem Yen. Snow hatte am Dienstagabend in Washington gegenüber Journalisten zum Kursrückgang der US-Devise erklärt: „Ich bin nicht besonders besorgt darüber.“ Es gebe keine ungewöhnlichen oder gar alarmierende Bewegungen.

      „Der Dollar steigt mal etwas und sinkt mal.“ Die US-Devise bewege sich in normalen Grenzen. „Ich sehe darin nichts Besorgnis erregendes.“ Snow räumte ein, dass Sorgen über einen bevorstehenden Irak-Krieg „viele Aspekte der amerikanischen Wirtschaft und der Weltwirtschaft heute“ berührten.




      Langfristiger Stimmungsumschwung zu spüren

      Ein Sprecher des US-Finanzministeriums versicherte wenig später, dass sich die Haltung Snows zum Dollar nicht geändert habe. Der Finanzminister trete weiterhin für einen starken Dollar ein, sagte der Sprecher. Händlern zufolge wird dies aber nichts an der jüngsten Schwäche des Dollar ändern.

      Zumal den USA eine schwächere Landeswährung zur Ankurbelung der Exporte durchaus gelegen kommen dürfte. Die Worte von Snow werden letztlich dahingehend interpretiert, dass “die USA eine in geordneten Bahnen verlaufende Abwertung zulassen werden“, wie es Tommy Ong von der Dao Heng Bank formuliert.

      Insgesamt sei ein Stimmungsumschwung unverkennbar. Während der Dollar früher als Hort der Sicherheit gegolten habe, sähen nun immer mehr Marktteilnehmer in ihm einen Risikofaktor.

      Dazu trügen neben den politischen Krisen, wie die mit dem Irak oder die wachsenden Spannungen mit Nordkorea, bei denen die USA die Hauptrolle spielten, natürlich auch die strukturellen Risiken bei wie etwa das riesige Handelsbilanzdefizit der USA, die dortige Blase am Immobilienmarkt oder die Gefahr, die von den teilweise noch immer zu hoch bewerteten Aktien ausgehe.




      Charttechnische Kaufsignale für den Euro

      Charttechnisch gesehen setzen Beobachter wie Thomas Bopp vom Börsenbrief Zyklus-Analyst nun auf weitere Kursgewinne für den Euro. Sollte die Einheitswährung nicht mehr unter die Unterstützung bei 1,09 Dollar fallen, kann sich Bopp ganz langfristig betrachtet sogar einen Anstieg bis auf 1,24 Dollar vorstellen.

      Kurzfristig kann sich nach dem erfolgten Ausbruch auch Ulrich Wortberg, Währungsanalyst bei der DZ Bank, einen Eurokurs von 1,13 Dollar vorstellen. Für ihn ist der Aufschwung sogar erst dann grundsätzlich in Frage gestellt, wenn die Unterstützungen bei 1,0500 Dollar oder der bei 1,0250 Dollar verlaufende mittelfristige Abwärtstrend unterschritten würde.

      Die Zuversicht für den Euro, welche die Devisenexperten derzeit zur Schau tragen, steht vermutlich aktuell nur auf dem Spiel, wenn es zu einer überraschend positiven Wendung in der Irak-Krise kommen sollte.


      Quelle: FAZ, 05.03.03







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      Avatar
      schrieb am 05.03.03 21:11:36
      Beitrag Nr. 680 ()
      für susanna, als kleine anerkennung für die ganze mühe, die sie sich macht und von der wir alle profitieren:
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 21:23:21
      Beitrag Nr. 681 ()
      Hallo Susanna, ich bewundere Deine Arbeit sehr. Es ist schön zu sehen, daß es so nette Menschen hier gibt. Du bist eine Bereicherung für die WO, ohne Dich wäre es hier nur halb so schön.
      Liebe Grüße und noch ein Schmatzer von

      :) 8Slavi8:)


      Avatar
      schrieb am 05.03.03 23:37:48
      Beitrag Nr. 682 ()
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      Hallo joerg358Slavi8



      ich freue mich sehr über die Herzlichkeit in Euren Worten und die sie untermauernden Smilies

      und bin echt seeehr gerührt darüber.


      Vielen, vielen Dank. :):):)




      Schöne Grüße
      von Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 00:28:09
      Beitrag Nr. 683 ()
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      Für Japans Börsianer ist es wieder Zeit zu Zittern



      Warten auf Japans Börse neue Tiefs?



      05. März 2003 Traditionell bekommen die Börsianer in Japan weiche Knie, wenn es auf Ende März und damit auf das Fiskaljahresende zugeht. Denn angesichts der Dauerkrise des Landes ist dann stets die Sorge groß, dass ein Dominostein umfällt und damit das gesamte fragile Gebäude zum Einstürzen bringt.

      Als größter Problemfall wird dabei immer wieder der Bankensektor eingeschätzt. Stein des Anstoßes sind hier die nicht nur von der japanischen Opposition auf über 300 Milliarden Euro bezifferten notleidenden Kredite. An diese erschreckend hohe Summe ist die Sorge vor Bankenpleiten und im Extremfall einem Bankenrun geknüpft.




      Die große Aufregung lässt bisher noch auf sich warten

      In diesem Jahr geht es nur wenige Wochen vor diesem kritischen Termin aber relativ gemächlich zu. Große Schlagzeilen hat das nahende Ende des Fiskaljahres bisher nicht gemacht.

      Überlagert von der intensiv geführten Diskussion um die Ernennung des neuen Notenbankpräsidenten konnte der Aktienmarkt bisher ein Abrutschen auf ein neues 20-Jahrestief bisher vermeiden.

      Bei einem aktuellen Stand des Nikkei 225 Index von Punkten ist diese Gefahr aber noch lange nicht gebannt. Denn der jüngste Tiefstand, der am zehnten Oktober des Jahres 2002 markiert wurde, liegt mit 8.197,22 Punkten nur unwesentlich unter dem derzeitigen Kursniveau.

      Trotzdem lässt sich konstatieren, dass die Knie der Börsianer in diesem Jahr weniger schlottern. Das bestätigt auch Klaus Papenbrock, für Japan zuständiger Volkswirt bei Deutsche Bank Research, wenn er sagt: „Von diesem Thema hört man in Japan momentan noch vergleichsweise wenig.“




      Die Grundprobleme sind noch immer nicht gelöst

      Gleichzeitig räumt er aber auch ein, dass das Land im Vergleich mit den Vorjahren „nicht deutlich besser dasteht“: Ein Aufflammen der Thematik kurz vor Toreschluss ist deshalb nicht auszuschließen. Zumal die vielfältigen Probleme des Landes, die sich auf einen kurzen Nenner gebracht in Deflation und fehlendem Wachstum manifestieren, noch immer einer Lösung harren.

      Die Hoffnungen auf die Vorgabe eines Inflationszieles haben sich mit der Ernennung von Toshihiko Fukui weit gehend zerschlagen. Nun wird zwar mit einer Fortsetzung und sogar einer Ausdehnung der expansiven Geldpolitik gerechnet, nicht aber mit einem eindeutigen Inflationsziel.

      Es wäre ohnehin fraglich gewesen, ob damit der gordische Knoten zu durchschlagen gewesen wäre oder ob nicht neue Probleme heraufbeschworen entstanden wären.

      Papenbrock bringt die knifflige Ausgangslage auf den Punkt: „Wir haben es in Japan nicht nur mit einem Problem zu tun, sondern mit einem ganzen Sammelsurium. Diese Schwierigkeiten sind auch noch eng miteinander verwoben, sodass es sich fast um einen Teufelskreis handelt“, schildert der Analyst der Deutschen Bank die Lage.




      Das Bankensystem wackelt weiter

      Patentrezepte lassen sich kurzfristig mit Sicherheit nicht aus dem Hut zaubern. Sinnvoll scheinen neue Lösungsvorschläge ohnehin nur zu sein, wenn sie eine Zusammenarbeit aller Beteiligten vorsehen. So scheint ein aufeinander abgestimmtes Vorgehen zwischen Geld- und Fiskalpolitik unabdingbar.

      Eine Kompromisslösung ist derzeit aber noch nicht in Sicht. Wie groß die Not der Banken noch immer ist, zeigt sich an den Problemen, welche die fünf größten Banken des Landes haben, die bis Ende März geplante Ausgabe neuer Aktien im Wert von rund zwei Billionen Yen zu platzieren.

      Es wurde teilweise sogar versucht, das mangelnde Interesse der Anleger mit Versprechen wie einer Absicherung gegen Kursverluste anzuregen. Angeblich schreckten einige Bankenbosse sogar nicht davor zurück, Kunden die Kündigung von Krediten anzudrohen, falls sie keine Aktien zeichnen.




      Hausse am Rentenmarkt die große Stütze

      Angesichts ihrer dramatischen Lage können die Banken froh sein, dass bei Gefahr in Verzug der Staat in brenzlichen Situationen vermutlich wieder mit kursstützenden Käufen am Aktienmarkt eingreifen wird. Als Segen für die Bankbilanzen erweist sich zudem der noch immer bombenfeste Rentenmarkt.

      Dort sind die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen zuletzt auf rekordtiefe 0,76 Prozent gesunken. Die damit verbundenen Kursgewinne auf das Anleihenportfolio helfen den Banken dabei, ihre Verluste auf den Aktienpositionen zumindest teilweise auszugleichen.

      Wirklich kritisch würde es für Japan wegen dieser Konstellation dann, wenn den Rentenmarkt ein Schwächeanfall ereilen sollte. Dieser ist laut Papenbrock solange nicht in Sicht, wie die weltweit vielen Krisenherde die Anleihemärkte allgemein noch stützen.

      Auch das Ausland muss hoffen, dass Japan wieder einmal mit einem blauen Auge davon kommt. Käme es nämlich zu einer existenziellen Krise und zum Abzug japanischer Gelder aus dem Ausland, würde beispielsweise der US-Rentenmarkt, an dem Japaner die größten Gläubiger stellen, ebenfalls unweigerlich ins Wanken geraten.




      Aktienmarkt versucht eine Bodenbildung

      Zu einem derartigen Fiasko wird es aber voraussichtlich auch in diesem Jahr nicht kommen. Wer trotz der vielen Risiken den Mut nicht verliert, der kann vielmehr selbst in Japan mit gezieltem Stock-Picking die eine oder andere interessante Aktie finden. So haben sich zuletzt vor allem gering kapitalisierte Titel gut geschlagen.

      Als Paradebeispiel dient hier der Autoradio- und Navigationsystemehersteller Clarion, dessen Aktienkurs sich in diesem Jahr wegen günstig eingeschätzter Wachstumsaussichten schon verdreifacht hat.

      Auf eine generelle Trendwende sollte Anleger am japanischen Aktienmarkt aber so lange nicht setzen, bis ein wirklich überzeugendes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Krise geschürt wurde.

      In der japanischen Konsensgesellschaft ist ein solcher Befreiungsschlag, der den Bürgern auch viele Opfer abverlangen würde, derzeit aber noch nicht in Sicht. Ein solches Konzept wäre aber dringend nötig, um den angedeuteten Versuch eine Bodenbildung zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 05.03.03




      Die Charts zeigen in dieser Reihenfolge die Kursentwicklung des Nikkei 225 Index und die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen.






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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 00:37:45
      Beitrag Nr. 684 ()
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      Aktien europäischer Fluglinien sehen nur günstig aus

      05. März 2003 Die schöne neue Welt an den Börsen war auch eine schöne neue Welt für die Fluglinien. Die Wirtschaft brummte, der Geschäftsreiseverkehr erreichte im Zuge der zügigen Globalisierung ungeahnte Höhen und die Reisebranche verbuchte auf Grund des scheinbar unaufhaltsam zunehmenden Wohlstands einen Rekord nach dem nächsten. Die gesamte Branche war auf starkes Wachstum ausgerichtet.

      Als die Börsen dann im Jahr 2000 zunächst keine neuen Höchststände mehr verbuchten schien das noch nicht allzu dramatisch zu sein. Vielen dämmerte erst später - spätestens nach den Attentaten im September des Jahres 2001 -, wie dramatisch die Wirtschaftsentwicklung war. Speziell aber für die Reiseindustrie und damit auch für die Fluglinien.




      Zwischen Stagnation und einem leichten Plus alles möglich

      Große Airlines wie die Lufthansa reagierten drastisch, reduzierten die Kapazitäten und senkten Kosten. Sie hofften damit, einen vorübergehenden Einbruch des Geschäftes überbrücken zu können, um danach konzentriert wieder auf den Wachstumspfad einschwenken zu können.

      Diese Rechnung schien zunächst auch aufzugehen, als sich die Reiseaktivitäten von tiefem Niveau wieder etwas erholten. Nun wird allerdings immer deutlicher, dass der Optimismus reichlich trügerisch war.

      Denn die Weltkonjunktur kommt nicht nur nicht auf Touren, sondern anhaltende Kriegsängste und Terroranschläge vermiesen die Lust aufs Reisen. Neu auf den Markt drängende, preisaggressive Wettbewerber setzen die Ertragsmargen zusätzlich unter Druck.

      Das setzt ein starkes Fragezeichen hinter überzogene Wachstumsprognosen. Und das sieht auch die Ratingagentur Standard & Poor`s so. Selbst wenn es nicht zu einem neuen Golfkrieg kommt, will sie in den kommenden Monaten möglicherweise die Bonität und den Ausblick für die europäischen Fluggesellschaften senken.

      Denn auch ohne einen Krieg sei es unwahrscheinlich, dass die westeuropäischen Fluglinien im laufenden Jahr ein Verkehrswachstum von mehr als fünf Prozent verzeichnen würden, erklärte die Agentur am Mittwoch in London. Bei traditionellen Fluggesellschaften wie British Airways und der Deutschen Lufthansa sei zwischen einer Stagnation und einem Plus von drei Prozent alles möglich


      .

      Verkehrszahlen und die Margen unter den Erwartungen

      Schon „bisher lagen die Verkehrszahlen und die Margen in diesem Jahr wegen der schwachen Konjunktur und der Furcht vor einem Krieg unter den Erwartungen, und der Beginn eines Krieges im Irak würde die Sache noch schlimmer machen", sagte Virginie Casin von S&P.

      Schon jetzt hat die Lufthansa die Stilllegung von 46 Flugzeugen angekündigt, British Airways und KLM spielen mit entsprechenden Gedanken und Air France will die für den Sommer geplante Kapazitätsausweitung nicht umsetzen. Auch an der Preisfront dürften die Probleme anhalten. Firmenkunden haben ihre Reisebudgets zusammengestrichen und buchen höchstens noch die günstigen Sitze. Sie dürften auf absehbare Zeit nicht mehr davon abgehen.

      Als ob das nicht genug wäre, haben Air France und Lufthansa auf Grund steigender Energiekosten begonnen, die Preise zu erhöhen. Sollten die sich nicht durchsetzen lassen und auch noch die Auslastung sinken, dann wäre das Chaos perfekt.

      KLM sagte beispielsweise, die Auslastung sei im Februar um 2,2 Prozent gefallen, da aggressivere Preise nicht zu einer steigenden Nachfrage geführt hätten. Europas viertgrößte Fluglinie erwartet für das im März zu Ende gehende Geschäftsjahr den zweiten Verlust in Folge.

      Einige europäische Linien mit geringem oder gar negativem Cashflow könnten nach S&P-Einschätzung in finanzielle Probleme geraten. Vor allem dann, wenn bei reduziertem Rating auch noch die Finanzierungskosten steigen. Damit könnte unter anderen auch die Swiss gemeint sein. Dort zeigt der Chart ein Desaster an.



      „Günstige“ Bewertung könnte auf Fehleinschätzung beruhen

      Insgesamt sieht das Bild der Branche nicht sonderlich rosig aus. So mögen zwar beispielsweise die Kursgewinn-Verhältnisse der Air France mit 7,17, der Lufthansa mit 8,1 oder von British Airways mit 5,17 auf Basis der Gewinnschätzungen für die kommenden Monate günstig aussehen.

      Es könnte jedoch sein, dass nicht die Kurse zu niedrig sind, sondern die Gewinnschätzungen deutlich zu hoch. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Analysten daneben gegriffen hätten. Schon gar nicht bei einer Branche, die für externe Schocks so anfällig ist, wie die Luftfahrt. Alles, was diese Aktien langfristig garantieren, das ist ein höchst unruhiger Schlaf.


      Quelle: FAZ, 05.03.03




      Die Charts zeigen die Kursentwicklung der Aktien der Lufthansa (oben), British Airways und Air France (unten) in den vergangenen Jahren







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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 00:57:18
      Beitrag Nr. 685 ()
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      Aktien in Venezuela und Russland weit vorne

      05. März 2003 Es gibt noch Regionen, in denen sich mit Aktien Geld verdienen lässt. Im Februar traf diese Feststellung auch und gerade für Schwellenländer zu: Die Aktienindizies von Venezuela, Russland und Argentinien führen die Liste der Besten im vergangenen Monat an.

      Die rote Laterne trugen die Nationalchinesen in Taiwan, vor denen die Belgier und die Norweger rangierten. Der Dax lag im hinteren Mittelfeld.



      Höhenflug nach Wiederaufnahme des Handels

      Der Venezuela Stock Exchange Index legte im Vergleich zum Januar satte 23,9 Prozent zu. Er profitierte dabei von zwei Ereignissen: dem Ende des wochenlangen Generalstreiks mit der Wiederaufnahme des zwei Monate lang ausgesetzten Börsenhandels und dem Höhenflug des Ölpreises. Allein am ersten Handelstag nach Wiedereröffnung der Börse in Caracas legte der Index rund zehn Prozent zu.

      Sein Ansteigen wurde mit der Beobachtung erklärt, dass Anleger bei einer schwächelnden Währung lieber auf Aktien setzten als auf festverzinsliche Papiere, deren Rendite von der Inflation aufgefressen wird. Deshalb und auf Grund einer wieder zunehmenden Ölproduktion bei festen bis steigenden Ölpreisen dürfte es mit der Venezuela Stock Exchange weiter aufwärts gehen.




      Russland profitiert von hohen Rohstoffpreisen

      Dies gilt prinzipiell auch für den russischen RTS, der die acht wichtigsten Werte beinhaltet, im Februar an zweiter Stelle der Tops bei den Indizes rangierte und im Zwölfmonatsvergleich an dritter Stelle steht. Er verbesserte sich um 11,4 Prozent und setzte eine Zuwachsserie fort.

      Ein kräftiges Wirtschaftswachstum, ein Haushaltsüberschuss und erstarkte Währungsreserven lassen darauf schließen, dass die Serie nicht so bald reißen wird. Hinzu kommen Aussichten auf eine Aufspaltung eines der größten Energiekonzerne der Welt, Unified Energy Systems. Das Riesenland auch von hohen Preisen, die derzeit für andere Rohstoffe wie Gas und Nickel erlöst werden.

      Risiken ergeben sich jedoch aus der Entwicklung des Ölpreises. In Russland haben Anleger nämlich schon die potentielle Zukunft an der Börse ausgelebt: Die Sorge vor im Anschluss an einen Irak-Krieg deutlich fallenden Preisen für das Barrel Rohöl hat russische Ölaktien bereits unter Druck gesetzt. Wie wichtig Öl für Russland ist, zeigt die Tatsache, dass ein Viertel der Exporte in Form „schwarzen Goldes“ fließen.




      Rezession, Deflation und Kriegsängste

      Dagegen litt und leidet Schlusslicht Taiwan unter einer Mischung aus schlechter Wirtschaftslage und einer unliebsamen Naturerscheinung, einer Dürre. So hat die Regierung die Wasserversorgung in einer Region beschnitten, in der viele Unternehmen wie der Halbleiterhersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing, der Wasser für seine Produktion benötigt, ansässig sind.

      Doch vor allem leidet das Land unter den Folgen einer ausgeprägten Rezession und sinkenden Preisen; abträglich für die Binnenkonjunktur waren unter anderem von Unternehmen gestrichene Bonuszahlungen an Mitarbeiter.

      Hinzu kommen Kriegsängste um den Irak, nicht zuletz, weil Taiwan als Exporteur von der Nachfrage in den USA abhängt. So ergeben sich mehrere Faktoren, die auf eine weiter ungünstige Entwicklung des Taiwan Weighted Index schließen lassen, der im Februar 11,4 Prozent eingebüßt hat.




      Belgien-Index auf dem vorletzten Platz

      Mit 11,2 Prozent im Minus war der belgische Bel20. Beim Blick auf die einzelnen Titel zeigt sich, daß Eckpfeiler wie Agfa-Gevaert und der Brauerei-Riese Interbrew jeweils rund zehn Prozent im Monatsvergleich eingebüßt haben. Gar von 28 auf 15,50 Euro oder um 44 Prozent ist der Kurs der Aktie von Omega Pharma eingebrochen.

      Den Rückgang beim Bel20 erklärt David Milleker, Analyst bei der Dresdner Bank, mit der Struktur der belgischen Wirtschaft, die noch von Schwerindustrien wie Stahl und Kohle geprägt sei und Konjunkturzyklen früh spüre. Wenn es mit der Konjunktur vor allem in Deutschland nicht weit her sei, bekomme dies Belgien deutlich zu spüren. Millekers Ausblick für Belgien ist verhalten bis leicht optimistisch.

      Quelle: FAZ, 05.03.03



      Avatar
      schrieb am 06.03.03 01:00:48
      Beitrag Nr. 686 ()
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 01:09:01
      Beitrag Nr. 687 ()
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      Lockstoffe der Givaudan-Aktie verlieren Wirkung


      05. März 2003 Bis in den Herbst des Vorjahres hinein gelang es der Givaudan-Aktie, ihre eigenen Duftmarken an der Börse zu versprühen. Trotz des allgemeinen Bärenmarktes schob sich der Titel da immer weiter nach oben.

      Doch inzwischen hat sich der Wind gedreht (Givaudan-Aktie in kritischer Phase). Der Schweizer Aromen- und Riechstoffkonzern wird nicht mehr als Fels in der Brandung gesehen, der alle konjunkturelle Klippen locker umschiffen kann. Dieser Sinneswandel wird zur Wochenmitte durch einen herben Tagesverlust dokumentiert. Gegen 12.30 Uhr steht ein Abschlag von 7,52 Prozent auf 504 Franken zu Buche.

      Ausgelöst wird das Minus durch die Nachricht, dass der weltweit zweitgrößte Vertreter seiner Branche im vergangenen Jahr aufgrund von 31 Millionen Schweizer Franken teuren Wertberichtigungen auf das Investmentportfolio überraschend einen Gewinnrückgang von 6,6 Prozent auf 256 Millionen Franken hinnehmen musste.




      Prognosen der Analysten wurden verfehlt

      Von Reuters befragte Analysten hatten für das vergangene Jahr aber mit einer Gewinnsteigerung auf 295 Millionen Franken gerechnet. Das Resultat sei eine Enttäuschung, lautete folglich die erste Reaktion eines Börsenhändlers.

      Der Umsatz erhöhte sich zwar um 11,4 Prozent auf 2,674 Milliarden Schweizer Franken, aber auch das blieb leicht hinter den erwarteten 2,7 Milliarden Franken zurück. Begünstigt wurde das Verkaufswachstum durch die erstmalige Teilkonsolidierung des von Nestle übernommenen Aromengeschäfts FIS.

      Die Integration von FIS soll dem Vernehmen nach zwar recht gut vorwärts kommen. Da die operativen Margen bei dem zugekauften Unternehmen aber geringer sind, machte sich dies bei diesem Punkt dennoch bremsend bemerkbar.




      Die Kaufargumente des Vorjahres ziehen nicht mehr

      Die charttechnische Ausgangslage gestaltet sich nach den jüngsten Kursverlusten ungünstig. Mit einer Wideraufnahme des im Vorjahr gezeigten Aufwärtstrends ist daher zunächst nicht zu rechnen. Ins Bodenlose sollte der Aktienkurs aber auch nicht fallen. Schließlich rechnet der Vorstand vorbehaltlich außerordentlicher Ereignisse mit einem guten Gesamtresultat.

      Michel Raemy, Fondsmanager bei der Banque Bonhote gibt sich daher einigermaßen gelassen: „Ich bin nicht beunruhigt. Das Unternehmen wächst weiter und wir wissen, dass es sich bei Givaudan um eine stabile Gesellschaft handelt“, so sein Urteil. Auch Urs Tuor vom Bankhaus Sarasin findet insofern lobende Worte, als er die gute Marktstellung, die Fähigkeit, Cash zu generieren und die solide Bilanz hervorhebt.

      Zu mehr als zu einer Bestätigung seiner auf Neutral lautenden Einstufung kann sich aber auch Tuor nicht durchringen. Dabei spielt auch eine Rolle, dass der Titel im Vergleich zu den Konkurrenten einen Bewertungsaufschlag aufweist. Das spricht dafür, dass das Unternehmen, welche die Duftstoffe für Parfüms wie Christian Dior´s Poison oder Calvin Klein´s Obession liefert, erst wieder die richtige Duftnote finden muss, um die Anleger so zu reizen, dass sie wieder willenlos zum Kauf schreiten.


      Quelle: FAZ, 05.03.03

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Givaudan-Aktie in Schweizer Franken.




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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 01:16:30
      Beitrag Nr. 688 ()
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 01:18:46
      Beitrag Nr. 689 ()



      Quelle: FAZ, 05.03.03
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 08:29:18
      Beitrag Nr. 690 ()
      Vielleicht noch als Termin dazu: 13.45 EZB-Ratssitzung: Bekanntgabe Zinsentscheidung ;)
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 10:13:29
      Beitrag Nr. 691 ()
      sorry, ups, stand ja schon drin :rolleyes: Na, war ein bißchen früh. :)
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 14:03:58
      Beitrag Nr. 692 ()
      Hallo adventurer:)

      EZB senkt Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,5 Prozent.

      Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 14:15:55
      Beitrag Nr. 693 ()
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      Iraks Börse boomt trotz Kriegsgefahr



      Der Truppenaufmarsch im Golf schreckt Iraks Börsianer nicht



      06. März 2003 An den wichtigsten Weltbörsen wird der drohende Irak-Krieg immer als Grund für die zumeist schwache Kursentwicklung genannt.

      Blickt man auf die im Jahr 1992 gegründete irakische Börse, klingt diese Argumentation wie eine Ausrede. Denn ausgerechnet der Börsenplatz, welcher der Hauptleidtragende des Konflikts sein müsste, hat in diesem Jahr schon 31 Prozent zugelegt.

      Bereits im Vorjahr hatte der richtungsweisende BSI Index, der aktuell bei 2.212 Punkten notiert, ein Plus von 24 Prozent eingefahren. Schon da zählte er zu den Aktienindizes mit der weltweit besten Wertentwicklung.

      Diesen Erfolg scheinen die Anleger in diesem Jahr wiederholen zu wollen. Denn in den vergangenen fünf Handelstagen sind die Kurse um die an einem Tag maximal mögliche Spanne von fünf Prozent gestiegen.




      Krisenerprobte Anleger mit guten Nerven

      Angeführt wird der Kursaufschwung von den Bagdader Hotelunternehmen. So kletterten Palestine im Februar um 47 Prozent. Mit Ishtar und Satir ging es sogar um jeweils 63 Prozent nach oben. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung, dass es nach einem schnellen Kriegsende und der Ablösung von Saddam Hussein zu einer Zustrom an Besuchern und Touristen kommen wird.

      „Es gibt eine riesige Nachfrage nach Aktien und die Anleger halten an ihnen fest, in der Hoffnung, dass die Kurse weiter steigen“. erklärt Luay Naffe, Händler bei Al Amin Investment.

      Die gute Form der irakischen Börse, wo die Kursnotierungen noch mit der Hand an eine Wandtafel geschrieben werden, mutet auch deswegen etwas grotesk an, wen man sich vergegenwärtigt, dass nur knapp 500 Kilometer entfernt 225.000 amerikanische und britische Soldaten auf ihren Einsatzbefehl warten.

      Das hält aber Hunderte von Anlegern nicht davon ab, an die Börse zu strömen und dort ihre Aufträge abzugeben.

      In Ermangelung von Computersystemen wird alles mit der Hand abgewickelt, und die hinter einer Absperrung wartenden Interessenten müssen die aktuelle Kurse mit einem Fernglas von der zu weit entfernten Tafel ablesen.

      Die Einstellung der Anleger spiegelt sich in den Worten von Hussam Samouk wider, einem Autor, der sich nebenbei als Anleger betätigt: „Wir im Irak sind an an Spannungen und Drohungen gewöhnt. Wir handeln auch dann weiter, wenn die US-Armee nur weniger als 500 Kilometer entfernt ist.“




      Winziger Börsenplatz

      Gemessen an interationalen Verhältnissen ist die Börse in Bagdad mit ihren rund 1.000 aktiven Anlegern und den 114 gelisteten Unternehmen winzig. Zuletzt wechselten in einer Woche 358 Millionen Aktien den Besitzer.

      Dahinter verbargen sich 1.442 Einzelgeschäfte in einem Wert von 643.000 Dollar. Zum Vergleich: An der New York Stock Exchange werden täglich Aktien im Wert von fast 33 Milliarden Dollar gehandelt.

      „Jedes Gerücht kann hier die Kurse nach oben oder nach unten treiben“, sagt Wadih Maktoum, ein 66 Jahre alter Verleger. Und er ergänzt: „Zur Zeit hofft jeder auf eine bessere Zukunft. Vielleicht kommen eines Tages ja auch internationale Firmen in den Irak zurück.“




      Landeswährung Dinar praktisch wertlos

      Wie volatil es an der dortigen Börse zugeht, die samstags, montags und mittwochs von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet hat, zeigt die Bilanz der vergangenen drei Jahre. Im Jahr 2000 stiegen die Kurse um 45 Prozent, um dann im Jahr 2001 wieder um 35 Prozent zu fallen. Dank einer Rally zum Ende des Vorjahres stand dann 2002 wieder ein Plus von 24 Prozent zu Buche.

      Auch der dortige Immobilienmarkt hat vom Versuch der Irakis profitiert, sich mit einer sinnvollen Anlage vor dem Wertverfall der Landeswährung Dinar zu schützen. Alleine seit Dezember hat er 20 Prozent eingebüßt. Für 1.000 Dinar bekammt man jetzt nur noch 42 US-Cents, während es 1990 noch 3.300 Dollar waren.

      Alle alternativen Anlageüberlegungen, die momentan aufzugehen scheinen, wären allerdings dann vermutlich auf Sand gebaut, wenn sich der Krieg in die Länge ziehen sollte oder es zu Terroranschlägen kommen würde. „Die Anleger sind ganz einfach gierig. Wenn sie Gewinne sehen, können sie nicht mehr aufhören zu kaufen“, beschreibt ein Marktteilnehmer die derzeitige Lage.

      Trotz daraus möglicherweise resultierender Übertreibungen bleibt Börsenchef Ali Abdel Saad zuversichtlich. „Der Aktienmarkt legt trotz der Drohungen aus den USA zu. Wenn man klug ist, weiß man, dass dies dort Ort ist, wo sich derzeit Geld verdienen lässt.

      Am Aktienmarkt schneidet man einfach deutlich besser ab als mit jeder Anlage in einer Bank.“ Selbst wenn er Recht behalten sollte, ist Ausländern aber nicht mehr als eine Zuschauerrolle zugedacht. Denn ihnen ist es momentan nicht erlaubt, an der irakischen Börse mitzumischen.

      gelesen in FAZ, 06.03.03
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 15:01:23
      Beitrag Nr. 694 ()
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      MAN-Aktie ringt um den Ausbruch


      06. März 2003 Schöne Nachrichten für die Aktionäre von MAN: Der Anlagenbau- und Nutzfahrzeugekonzern hat im vergangenen Jahr besser als gedacht abgeschnitten. Das Münchner Unternehmen hält zudem an seiner Prognose fest, den Gewinn zu steigern.

      Der Aktie sind diese Meldungen jedoch nur zu Beginn des Handels am Donnerstag gut bekommen, als sie gut ein Prozent zulegen konnte. Doch danach bröckelten die Kursgewinne etwas ab. Das Papier liegt gegen 10.30 Uhr bei 12,98 Euro und damit einen Hauch unter Vortagsniveau.



      Zahlen „besser als erwartet“

      Der Umsatz von 16 Milliarden Euro lag im Rahmen der Erwartungen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 391 Millionen Euro zurück. Der Vorsteuergewinn von 219 Millionen Euro nach 213 Millionen Euro im Vorjahr lag am oberen Rand der Analystenschätzungen.

      Der Jahresüberschuss lag mit 147 Millionen Euro etwa 2,6 Prozent unter Vorjahresniveau. Unter dem Strich steht ein Gewinn je Aktie von 92 Cent; die Konsensschätzung lag bei 97 Cent.

      Gleichwohl sind die Zahlen bei Beobachtern recht wohlwollend aufgenommen worden. Sie seien „besser als erwartet“, so Helaba-Analyst Erhard Schmitt, die Gewinne angesichts der schwachen Märkte gar nicht so schlecht.

      Ähnlich äußerten sich Analysten von WestLB Panmure und Meck Finck & Co zu FAZ.NET. Beide Häuser sehen die Entwicklung von MAN positiv, was sich in ihren Gewinnschätzung für das laufende Jahr widerspiegelt, die sie trotz der verhaltenen Prognose des MAN-Vorstands aufrecht erhalten.




      Spürbarer Gewinnzuwachs erwartet

      WestLB Panmure rechnet mit 1,76 Euro, Merck Finck mit 1,56 Euro Gewinn je Aktie, einem Wert, der dem Durchschnitt der Schätzungen entspricht. „Der Profit wird signifikant steigen“, meinte Robert Heberger von Merck Finck.

      Vor allem von den Sparten Nutzfahrzeuge und Anlagenbau erwarte er sich deutlich Gewinnbeiträge. Hier griffen weiter im Jahr 2002 in die Wege geleitete Kostensenkungen.

      Erwartungen an die Ertragslage sind aber nicht alles: Das unerwartet gute Ergebnis werde durch den vorsichtigen Ausblick, das Risiko eines Krieges gegen den Irak und mögliche Konjunkturprobleme neuralisiert, so Michael Punzet von der Landesbank Rheinland-Pfalz.

      Deshalb dürfte die MAN-Aktie von dem Jahresbericht kaum profitieren, meinte er und reduzierte das Kursziel von 20 auf 18 Euro, behielt aber die Einstufung „neutral“ bei.




      Am oberen Rand des Abwärtstrends

      Diese Korrektur kann als Grund dafür gedeutet werden, dass das Papier am Donnerstag seine Anfangsgewinne nicht hat halten können. Davon abgesehen fährt die Aktie charttechnisch gesehen im langfristigen Abwärtstrend, wenn auch am oberen Rand.

      Der Trend wäre durchbrochen, wenn sie die Marke von 13,40 Euro überwinden könnte. Dann könnte sie weitere Kursgewinne erreichen. Falls es dagegen weiter abwärts geht, steht bei 12,50 Euro die nächste Unterstützungszone, an der das Papier zuletzt mehrfach nach oben abgeprallt ist.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,5 ist die Aktie gewiss nicht teuer. MAN muss sich aber anstrengen, diesem Wert gerecht zu werden, da er auf der Konsensschätzung der Analysten von 1,55 Euro Gewinn je Aktie für 2003 basiert; allerdings haben Analysten erst bekräftigt, dem Konzern diesen Sprung zuzutrauen.



      Attraktive Dividendenrendite

      Zudem darf vermutet werden, dass der Ausblick des Managements konservativ ausgefallen ist, weil sich der Vorstand erst im vergangenen Jahr nach unten korrigieren musste. Abermaliges Zurückrudern wäre schlecht für das Anlegervertrauen.

      Recht attraktiv erscheint die Aktie auf Grund der Dividende, die wieder bei 60 Cent je Anteilsschein liegen soll. Dies ergibt eine Dividendenrendite von 4,6 Prozent - eine Verzinsung, die viele festverzinslichen Papiere derzeit nicht bieten.

      Gegen nachhaltige Kursgewinne sprechen jedoch die allgemeine schlechte Stimmung unter Börsianern und die weiter lahmende Konjunktur nicht zuletzt im Druckgewerbe, einem wichtigen Kundenkreis von MAN.

      Solange die Aktie den Abwärtstrend nicht hinter gelassen hat, sollten sich Anleger trotz vermeintlich günstiger Bewertung zurückhalten.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 06.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der MAN-Aktie.


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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 15:02:24
      Beitrag Nr. 695 ()
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 15:07:03
      Beitrag Nr. 696 ()
      so, hier setze ich mal wieder einen danke-:) hin
      und weiß, ich bin nicht gequetscht ;)

      nette grüße
      laotzu :)
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 15:11:48
      Beitrag Nr. 697 ()
      Hallo laotzu:)


      danke Dir:); ja, hier hast Du "Meeres"-Luft zum Atmen. ;)


      ebenso nette Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 15:23:40
      Beitrag Nr. 698 ()
      Hallo Susanna,
      auch von mir mal wieder ein "Danke schön". Du ersparst mir wirklich eine Menge suchen - über deine schönen Bilder gar nicht zu reden :kiss:

      Der Berichtüber die Börse im Irak ist ja echt interessant. habe auch mal einen kurzen Bericht in Fernsehen gesehen, An der Börse geht es zu wie auf einem Basar - war echt lustig.
      Möchte ich wohl mal live sehen. Aber ehe wir das besichtigen können, werden die wohl auch mit PC usw handeln - werden ja wohl "amerikanisiert" werden.

      Tici
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 19:58:53
      Beitrag Nr. 699 ()
      Hallo tici,

      danke Dir:), das freut mich, daß Dir meine Beiträge eine Menge Arbeit des Suchens ersparen, die Zeit ist sehr kostbar, nicht zuletzt bei Börsianern.

      Grüße
      Susanna:)






      Kleine Zinssenkung im Euro-Raum







      06. März 2003 Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins von 2,75 auf 2,5 Prozent gesenkt. EZB-Präsident Wim Duisenberg begründete den Zinsschritt mit erheblich verschlechterten Wachstumsprognosen und damit niedrigeren Inflationsaussichten.

      Laut den jüngsten Prognosen der EZB wird die Wirtschaft im Euro-Raum in diesem Jahr nur noch um durchschnittlich ein Prozent wachsen, sagte Duisenberg auf der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid.

      Die EZB bekräftigte ihre grundsätzliche Bereitschaft zu weiteren Zinssenkungen. Die Wirtschaft werde derzeit von den „geopolitischen Spannungen und deren möglichen Lösungen“ überschattet, sagte Duisenberg, einen möglichen Irak-Krieg euphemistisch umschreibend.

      „Abhängig von der künftigen Entwicklung stehe der EZB-Rat bereit, entschieden und rechtzeitig zu handeln.“ Die EZB betonte aber, dass die Geldpolitik gegenüber den politischen Unsicherheiten machtlos sei.



      „Halbherziger Schritt“

      An den Finanzmärkten war die Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet worden. Viele Volkswirte werteten den Zinsschritt jedoch als halbherzig; sie hatten mit einer Senkung um 0,5 Prozentpunkte gerechnet. Sie erwarten nun, dass die EZB die Zinsen im Lauf des ersten Halbjahres weiter senken wird. Der Euro legte in Reaktion auf die Zinssenkung gegenüber dem Dollar zu und übersprang zeitweise die Marke von 1,10 Dollar pro Euro. Die europäischen Aktienmärkte gaben nach.

      Im Gefolge der EZB-Entscheidung senkte die Schweizerische Nationalbank ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte. Die Bank of England dagegen ließ schon vorab ihren Leitzins unverändert auf dem 48-Jahrestief von 3,75 Prozent.

      Zuletzt hatte die EZB den Mindestbietungssatz bei den Refinanzierungsgeschäften im Dezember um 0,5 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent gesenkt.




      Preisaussichten hängen am Ölpreis

      Duisenberg begründete die Zinssenkung auf der Pressekonferenz mit verbesserten Aussichten für die Preisstabilität. Sowohl das schwache Wachstum als auch die Aufwertung des Euros trügen dazu bei.

      Nicht belastet sieht die EZB die mittelfristigen Preisaussichten durch das zuletzt - als Folge von Unsicherheit - wieder schnellere Wachstum der Geldmenge und durch den gestiegenen Ölpreis. Zwar drücke der Ölpreisanstieg auf kurze Sicht die Inflationsraten nach oben.

      So ist die Inflationsrate im Euro-Raum im Februar nach ersten Schätzungen der EU-Kommission von 2,2 auf 2,3 Prozent gestiegen. Wenn der Ölpreis aber - wie von den Finanzmärkten erwartet - wieder zurückgehe, werde die Inflationsrate im Jahresverlauf unter zwei Prozent fallen und danach dort klar bleiben, heißt es in der Erklärung der EZB.




      Irak-Krise und Ölpreis belasten Wachstum

      Nach den jüngsten EZB-Prognosen wird die Euro-Wirtschaft in diesem Jahr durchschnittlich nur noch um ein Prozent wachsen, wobei die Zentralbank eine echte Erholung erst ab dem zweiten Halbjahr sieht.

      Im Dezember hatte die volkswirtschaftliche Abteilung der EZB noch ein Wirtschaftswachstum zwischen einem und 2,1 Prozent prognostiziert. Die EZB begründet die herabgesetzten Wachstumserwartungen mit den „geopolitischen Spannungen“ und dem gestiegenen Ölpreis.

      Eine Erholung der Euro-Wirtschaft setzt nach den Worten Duisenbergs voraus, dass die Unsicherheit vor allem bei den Konsumenten nachlässt. Die Indikatoren für das Verbrauchervertrauen sind schon seit Monaten auf Talfahrt.

      Doch warnte der EZB-Präsident zugleich davor, die schlechte wirtschaftliche Verfassung allein auf die Irak-Krise zurückzuführen. Das niedrige Wachstum und die hohe Arbeitslosigkeit trügen gleichfalls zur Unsicherheit und Kaufzurückhaltung der Verbraucher bei.

      Es gebe nur nur eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass die Arbeitslosigkeit im Euro-Raum in diesem Jahr sinken werde, sagte Duisenberg. In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar unerwartet stark um 83.100 auf mehr als 4,7 Millionen gestiegen. Auch Belgien hat ein starkes Plus gemeldet. Die Ökonomen von Credit Suisse First Boston (CSFB) erwarten, dass die Arbeitslosigkeit im Euro-Raum im Februar so stark steigen wird wie seit 1993 nicht mehr.




      Geldpolitik stützt Wachstum

      Der EZB-Präsident betonte, dass die Zinsen nun „sehr niedrig“ seien und die Wirtschaft stützen. Mit 2,5 Prozent liegt der Leitzins so tief wie zuletzt 1999, dem Startjahr der Währungsunion. Jörg Krämer von Invesco Asset Management weist darauf hin, dass der Leitzins auch zu Bundesbank-Zeiten nie tiefer lag.

      Eindeutig ist damit, dass die Geldpolitik die Wirtschaft im Euro-Raum massiv anschiebt. Die langfristigen Inflationserwartungen liegen bei rund zwei Prozent. Damit liegt der Realzins nur noch knapp über Null Prozent. In einzelnen Ländern des Euro-Raums mit höheren Inflationsraten liegt der Realzins sogar schon heute unter Null Prozent, berechnet man ihn anhand der aktuellen Inflationsraten. Dazu gehören Italien, die Niederlande, Griechenland, Luxemburg, Spanien, Portugal und Irland.




      Eine leichte Entscheidung ?

      Bankvolkswirte waren über den kleinen Zinsschritt nicht recht glücklich. Michael Schubert von der Commerzbank sprach von einem Kompromiss. In den vergangenen Wochen hatten sich einige Mitglieder des EZB-Rats skeptisch gegenüber der Notwendigkeit einer Zinssenkung geäußert. Auch Julian Callow von CSFB schließt größere Unstimmigkeiten im EZB-Rat nicht aus.

      Duisenberg gab wie üblich nicht preis, ob jemand und wer im EZB-Rat abweichender Meinung gewesen sei. Der Rat habe aber wie erneut als Kollegialorgan entschieden. „Es war nicht schwierig“, sagte der EZB-Präsident.




      Nicht Fisch noch Fleisch

      Möglicherweise aber habe die EZB mit dem kleinen Zinsschritt auch nur einen „größeren Teil ihres Pulvers trocken halten wollen“, sagte Schubert. Julian von Landesberger von der Hypo-Vereinsbank sagte, die kleine Zinssenkung sei „weder Fisch noch Fleisch“. Die EZB werde damit weder die Finanzmärkte beruhigen noch für mehr Vertrauen in der Wirtschaft sorgen.

      An den Finanzmärkten wird davon ausgegangen, dass die EZB im Falle eines Irak-Kriegs durch weitere Zinssenkungen den Märkten psychologische Unterstützung geben werde. Karsten Junius von der Deka-Bank sagte, die EZB habe Spielraum für eine weitere Zinssenkung, wenn sich der Irak-Konflikt verschärfe, und sie werde spätestens im Mai wieder handeln.




      Bank of England unbeweglich

      Die britische Notenbank ließ ihren Leitzins unverändert auf 48-Jahrestief. Die Bank of England hatte erst Anfang Februar den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent gesenkt. Die Entscheidung war an den Finanzmärkten erwartet worden

      Quelle: FAZ, 06.03.03
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 22:56:46
      Beitrag Nr. 700 ()
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 23:00:28
      Beitrag Nr. 701 ()
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      Zinsentscheid ändert Ausgangslage der Börsen nicht



      06. März 2003 Mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte oder 0,25 Prozent auf nun noch 2,5 Prozent hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen in Europa auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren heruntergeschleust. Und trotzdem sind manche Wertpapierhändler, Strategen und Volkswirte enttäuscht, hatten viele doch mehr erwartet.

      Wir denken, die Höhe der Senkung ist etwas enttäuschend - vor allem wenn man bedenkt, dass es keine klaren Zeichen für eine Erholung der Wirtschaftsaktivität in der Euro-Zone gibt", sagte beispielsweise Philip Shaw als Chefvolkswirt bei Investec.

      Aktienhändler ergänzten, sie hätten sich einen größeren Zinsschritt von 50 Basispunkten erhofft. Auch Politiker bestimmter Strömungen und Gewerkschafter werfen der Zentralbank immer wieder vor, sie behindere mit ihrer Zinspolitik die Rückkehr zum konjunkturellen Aufschwung und trage indirekt die Verantwortung für eine hohe Arbeitslosigkeit mit und schwache Börsen mit.




      Zinsen sind nicht das Kernproblem, ...

      Allerdings stellt sich bei solchen Äußerungen immer die Frage, auf welcher Fachkompetenz sie beruhen und welche Interessen im Hintergrund stehen. Bestehen an ersterer nicht selten erhebliche Zweifel, so dürfte die Interessenlage klarer sein. Denn je lauter die Stimmen sind, desto größer ist in der Regel die Mitverantwortung für die wirklichen Probleme.

      Die bestehen nämlich garantiert nicht in zu hohen Zinsen. Unternehmen, die bei steigenden Umsätzen und hohen Margen gute Gewinne erzielen könnten, würden sich selbst von weitaus höheren Zinsen nicht von Investitionen abbringen lassen.

      Folglich muss es andere Gründe für die konjunkturelle Maläse geben. Vordergründig mögen zwar die Ängste vor einem Irakkrieg und vor terroristischen Anschlägen eine Rolle spielen und zu einer gewissen Zurückhaltung bei Konsum und Investitionen führen, aber im Grunde ändert das wenig an der Lage.

      Die wird bestimmt von industriellen Überkapazitäten, makroökonomischen Ungleichgewichten - Außenhandelsbilanzdefizit der USA -, von hohen Steuern, Abgaben und Schulden, von unsolide finanzierten Renten- und Sozialsystemen, einer immer ungünstiger werdenden Altersstruktur der Bevölkerung, einem beinahe undurchdringlichen Paragrafen- und Vorschriftendschungel, unflexiblen Arbeits- und Gütermärkten in Europa und nicht zuletzt von der zunehmenden Konkurrenz aus rasch wachsenden, technologisch immer besser werdenden und preisaggressiven Ländern wie etwa China.




      ... sondern falsche Strukturen

      Gegen diesen Wulst aus Problemen kann eine Zinssenkung kaum etwas ausrichten. Lediglich zinssensitive Werte wie Banken und Versicherungen dürften etwas entlastet werden. Viele andere Unternehmen müssen sich bei verhaltener Konsum- und Investitionsneigung mühen, ihre Ertragsmargen zu halten und zu wachsen.

      Auf dieser Basis fragt es sich, wo das langfristige Gewinnwachstum herkommen soll, das die Börsen benötigen würden, um wieder nach oben durchzustarten. Mögen die europäischen Aktien mittlerweile einigermaßen angemessen bewertet sein, so sehen die entsprechenden Kennzahlen für die amerikanischen Märkte noch ambitioniert aus. Das gibt den Aktien - abgesehen von technischen Kurserholungen - wenig Fantasie.

      Anleger dürften sich eher für Anleihen interessieren. Vor allem dann, wenn sie sie bis zum Verfall halten wollen. Auch der Dollar dürfte weiter eher zur Schwäche neigen.

      Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, sind vor allem in Europa deutliche Veränderungen notwendig. Nach Ansicht von Experten muss nicht nur der Arbeitsmarkt flexibler werden, sondern die Marktmechanismen müssen auch in anderen Bereichen stärker zum Zuge kommen, vor allem im öffentlichen Bereich.

      So ließen sich gleichzeitig die Staatsausgaben senken und die Konsumenten von den viel zu hohen Abgaben entlasten. Erst dann dürfte der Konsum wieder deutlich anspringen und zu Investitionen führen.



      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 06.03.03
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 00:38:51
      Beitrag Nr. 702 ()
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      Dax schlechter als andere große Indizes


      06. März 2003 Auch im tiefen Bärenmarkt zählen ab und an noch fundamentale Daten neben dem allgemeinen Sentiment. Dies lässt sich aus der Februar-Bilanz deutscher Aktien ablesen. Im kalten Monat hat die Deutsche Börse AG am besten abgeschnitten, während TUI, Bayer und die Hypovereinsbank das Ende der Tabelle zierten.




      Börsenbetreiber verdient auch im Bärenmarkt

      Ein Plus von gut 7,7 Prozent konnte der führende deutsche Börsenbetreiber bis zum 28. Februar verbuchen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Das Unternehmen hat unerwartet gute Zahlen vorgelegt.

      Außerdem verdient es, egal, ob Aktien gekauft oder abgestoßen werden und ob die Börse haussiert oder getrieben von schlechten Konjunkturnachrichten und Kriegsangst neue Tiefs auslotet. Ganz anders verhält es mit TUI. Der Reisekonzern spürt es in der Kasse, wenn Sorge vor einem Feldzug gegen den Irak und Terror herrschen.

      Die Flaute in der Tourismusbranche drückt seit längerem den Kurs der TUI-Aktie, die im Februar 21,6 Prozent eingebüßt hat. Solange Reisen nicht wieder beliebter wird, dürfte TUI kaum Auftrieb erhalten, eher ist das Gegenteil wahrscheinlich.

      Mit 22,3 Prozent im Minus lag das Papier von Bayer. Der Konzern hat an neuen Gerüchten um den vom Markt genommenen Blutfettsenker Lipobay zu knabbern, nachdem das Medikament als einstiger Top-Umsatzbringer ohnehin mit Todesfällen in Verbindung gebracht wird und Bayer erhebliche Entschädigungssummen kosten dürfte.

      Die „rote Laterne“ trug am Monatsende die Hypovereinsbank, die im Jahr 2002 erstmals einen Verlust ausgewiesen hatte und der nachgesagt wird, eine Zwangswandelanleihe zur Kapitalbeschaffung auflegen zu wollen. Trotz aller Dementis rauschte der Kurs des Titels um fast 26 Prozent in den Keller. Kursbelastend wirkt und wirkte zudem die hohe Summe der ausstehenden Kreditrückflüsse nebst Zinsen, auf die die Bank wartet.




      Dax halbierte sich binnen Jahresfrist

      Auffällig beim Zwölfmonatsvergleich im Dax: Mit Adidas-Salomon ist nur ein einziger (!) Titel im Plus - und das mit ganzen 0,17 Prozent. Dagegen haben sieben große deutsche Aktien 70 Prozent oder mehr an Wert eingebüßt, darunter auch TUI und Hypovereinsbank, vor allem aber der Finanzdienstleister MLP. Und: Binnen Jahresfrist hat sich der Dax glatt halbiert.

      Da schaut der Dow Jones Industrial besser aus: „Nur“ minus 38,7 Prozent stehen zu Buche. Top im Februar war die Baumarktkette Home Depot mit einem Kursaufschlag von 12,7 Prozent.

      Das Unternehmen hatte mit den jüngsten Jahres- und Quartalszahlen die Erwartungen von Analysten übertroffen; J.P. Morgan hat daraufhin seine Schätzung für den Gewinn je Aktie erhöht und empfiehlt, den Titel im Depot überzugewichten. Mittlerweile befindet sich die Aktie aber wieder leicht im Sinkflug.




      Dow Jones: Monatsgewinner der Jahresverlierer

      Und die Aussichten sind gedämpft, weil das eingetrübte Verbrauchervertrauen belastend wirkt. Wie fragil die Baumarkt-Konjunktur ist, zeigt die Tatsache, dass sich Home Depot im Jahresvergleich am Ende der Dow Jones-Liste wiederfindet (minus 62,4 Prozent).

      Ähnlich wie Home Depot hat Intel von einem positiven Analystenkommentar profitiert: Lehman Brothers erhöhten die Gewinnerwartung. Das Papier konnte sich von seinem Jahrestief aus um zehn Prozent berappeln. Zuvor hatte der Chip-Hersteller eine Investition in Irland bestätigt und einen neuen Handy-Prozessor vorgestellt. Da auch Intel am Konsum hängt und zudem im langfristigen Abwärtstrend weiter gefangen ist, sind nachhaltige Kursgewinne eher unwahrscheinlich.




      Turbulenzen belasten zwei große holländische Werte

      Beim Blick auf den Euro Stoxx, der binnen Jahresfrist 39 Prozent eingebüßt hat, fallen drei Unternehmen auf. Zum einen Getronics. Europas drittgrößter Anbieter von Computernetzen kürzte in Februar seine Gewinnprognose, zudem verabschiedete sich der Vorstand.

      Die Folge: Die Aktie des holländischen Unternehmens kippte weg und verzeichnete ein Minus von 48 Prozent. Allerdings sind die Probleme nicht aus heiterem Himmel gekommen. Dies zeigt die Zwölfmonatsbilanz mit einem Kursabschlag von sage und schreibe 96 Prozent.

      Die „rote“ Euro Stoxx-Laterne trug im Februar mit minus 70 Prozent aber der Einzelhandelskonzern Ahold, der mit Bilanzfälschungen auf sich aufmerksam machte. Auch hier traten sowohl der Vorstandschef als auch der Finanzchef zurück. Nun sucht die Aktie ihren Boden. Tendenz: negativ.




      Chiphersteller profitierten von Analystenstimmen - kurzfristig

      An der Technologiebörse Nasdaq - minus 43,3 Prozent in zwölf Monaten - ging der Chiphersteller Nvidia im Februar als Bester durch mit einem Kursplus von 22,8 Prozent. Das Unternehmen hatte ein Umsatzplus bei einem Gewinnrückgang gemeldet und ist von Analysten von Thomas Weisel auf Kaufen und von Merril Lynch auf Übergewichten hochgestuft worden.

      Seitdem waren sie stark gefragt. Inzwischen scheinen weitere Kursgewinne unwahrscheinlich, da die Aktie seit Tagen sich kaum nach oben oder unten bewegt, sondern bodennah fliegt. Für dieses Papier gilt das gleiche wie für Intel.

      Quelle: FAZ, 06.03.03








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      Avatar
      schrieb am 07.03.03 00:50:43
      Beitrag Nr. 703 ()
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 00:59:31
      Beitrag Nr. 704 ()
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      Unsicherheit um Aktien von Krebsmittelherstellern
      Von David Shook, BusinessWeek

      06. März 2003 Vor einigen Jahren erfuhren Anleger von einer neuen Art von Medikamenten gegen Krebs, die eine bahnbrechende Wende bei der Therapie versprachen. Die traditionelle Chemotherapie wirkt in gewisser Hinsicht wie eine Bombe und zerstört gesunde ebenso wie entartete Zellen.

      Die neuen Medikamente dagegen sollen gezielt an einem bestimmten Protein oder biologischen Marker ansetzen, die für das Wachstum eines Krebstumors erforderlich sind. Man hoffte, dass diese gezielten Medikamente bei zahlreichen Patienten eine Chemotherapie überflüssig machen würden. Gleevec von Novartis und Rituxan von Idec Pharmaceuticals gehören zu den als erste entwickelten und erfolgreichsten Medikamenten in diesem Bereich.

      Es tritt jedoch immer deutlicher zutage, dass es sich bei diesen derzeit in der Entwicklung befindlichen, gezielten Krebstherapien nicht um den Stein der Weisen handelt, auf den Anleger und Forscher gehofft hatten.




      Ernüchternde Nachrichten für Anleger

      Die neuen Medikamente werden zwar in klinischen Studien mit guten Ergebnissen verwendet, aber „die meisten von ihnen können den Krebs allein nicht allzu effizient bekämpfen“, sagt Dr. William Haseltine, der Vorstandsvorsitzende von Human Genome Sciences.

      Stattdessen werden sie in Verbindung mit einer Standard-Chemotherapie genutzt. In vielen Fällen wird die Chemotherapie dadurch wirksamer. Sie ist jedoch weiterhin das wichtigste Mittel gegen den Krebs.

      Das ist für diejenigen Anleger eine ernüchternde Nachricht, die darauf hofften, durch eine Reihe von kurz vor der Markteinführung stehenden Krebsmedikamenten reich zu werden. Die meisten Medikamente werden finanziell nicht so erfolgreich sein, wie man vor einigen Jahren glaubte. Investitionen in der Krebsforschung bleiben also weiterhin ein riskantes Unterfangen.




      Nur ein Teil neuer Medikamente wirklich wirksam

      Laut Defined Health, einem Beratungsunternehmen für die Pharmaindustrie aus Milburn, New Jersey, befinden sich derzeit rund 300 Mittel zur Krebsbekämpfung in verschiedenen Entwicklungsstadien. Dies entspricht etwa der Hälfte aller von der Biotech-Branche entwickelten Medikamente.

      Allerdings dürften weniger als 25 Prozent die Marktreife erreichen. Nur bei einem Teil davon dürfte es sich um wirklich erfolgreiche Mittel gegen Krebs handeln. Die gezielten Therapien dürften größtenteils lediglich Hilfsmittel im Kampf gegen den Krebs sein.

      Die Anleger sollten daher vorsichtig sein, wenn der Kurs einer Biotechnologie-Aktie aufgrund eines „Durchbruchs“ bei der Krebsbehandlung in die Höhe schnellt. Wahrscheinlich wird die Aufregung größer sein als angesichts der tatsächlichen Erfolge des Medikaments gerechtfertigt.

      „Die neuen Medikamente stellen sich als äußerst bedeutsam heraus“, sagt Dr. Ray Warrell, Onkologe und Gründer des Krebsforschungsunternehmens Genta. „Aber jedes Mal, wenn jemand in meiner Nähe von einem neuen Paradigma bei der Krebsbehandlung spricht, kontrolliere ich lieber, ob meine Brieftasche noch da ist.“

      Vor nur zwei Jahren ging Eric Ende, ein Analyst bei Merrill Lynch, davon aus, dass mit dem bei der Zulassung gescheiterten Mediment Erbitux von ImClone jährlich ein Umsatz von einer Milliarde US-Dollar erzielt werden könne, wenn das Medikament zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt würde. Jetzt beobachten nur noch wenige Analysten das Papier, und die meisten davon geben keine Prognose über das Umsatzpotenzial des Medikaments ab.




      Breiter Kursrückgang bei Biotech-Aktien

      Das einzig Positive ist, dass der Kurseinbruch von ImClone zu einem breit angelegten Kursrückgang bei Biotechnologie-Aktien im vergangenen Jahr führte. Der Sektor ist daher insgesamt derzeit relativ günstig bewertet. Der Amex Biotech-Index lag mit 314 Punkten am 4. März um 42 Prozent unter seinem 52-Wochenhoch von 543 Punkten. Die Aktien zahlreicher führender Krebsforschungsunternehmen werden auf oder nahe einem Rekordtiefstand gehandelt.

      Aus diesem Sektor sollten AstraZeneca und Genta im Auge behalten werden. Iressa, ein von AstraZeneca entwickeltes Medikament gegen Lungenkrebs, dürfte im Mai von der Food & Drug Administration zugelassen werden, und Genta entwickelt Genasense, ein gezieltes Medikament gegen verschiedene Krebsarten, das im Jahr 2004 auf den Markt gelangen könnte.

      Auch OSI Pharmaceuticals könnte im kommenden Jahr Tarceva, ein Medikament, dessen Wirksamkeit gegen verschiedene Tumore derzeit getestet wird, an den Markt bringen. Genentech, Abgenix und Isis Pharmaceuticals haben ebenfalls vielversprechende gezielte Therapien in weit fortgeschrittenen Versuchsstadien.

      Einige Medikamente könnten sich eines Tages als ebenso herausragend erweisen wie das von Idec Pharmaceuticals entwickelte Rituxan. Dabei handelt es sich um eines der ersten und weiterhin erfolgreichsten gezielten Krebsmedikamente.

      Das im Jahr 1997 zugelassene Medikament wird gegen das Non-Hodgkins-Lymphom eingesetzt und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar (nach 800 Millionen im Vorjahr).

      Rituxan ist eines der wenigen gezielten Medikamente, die anstelle der Chemotherapie eingesetzt werden. Es ist daher nicht überraschend, dass die Aktie von Idec in den letzten Jahren einer der größten Gewinner im Biotechnologie-Sektor war.

      Gegenüber dem 52-Wochenhoch ist der Aktienkurs zwar aufgrund des breit angelegten Kursrückgangs im Biotechnologiesektor um 59 Prozent gefallen; seit 1998 ist er jedoch von 3 US-Dollar (um Aktiensplittings bereinigt) auf zuletzt 32 Dollar gestiegen.




      Schweriger denn je, aussichtsreiche Firmen zu erkennen

      Es werden jedoch deutlich mehr gezielte Krebsmedikamente in den klinischen Studien scheitern oder die Erwartungen enttäuschen als neue Mittel mit dem Potenzial von Rituxan entwickelt werden. Je mehr die Forschung über die komplexe Biologie von Krebs herausfindet, desto mehr Fragen scheinen aufzutauchen.

      Selbst Gleevec von Novartis hat den Krebs nur bei einigen Patienten mit chronischer myeloider Leukämie, gegen die das Medikament eingesetzt wird, zum Stillstand gebracht.
      Gleevec wurde erst vor zwei Jahren zugelassen, aber bei vielen Patienten entwickelt sich bereits eine Resistenz.

      Bei der Krebstherapie ist es bereits ein wichtiger Durchbruch, wenn nur ein geringer Prozentsatz von Patienten durch den Einsatz neuer, gezielter Therapien länger überlebt. Für die Anleger wird es durch diese minimalen Fortschritte jedoch schwieriger denn je, aussichtsreiche Unternehmen in diesem Sektor zu erkennen.


      Quelle: FAZ 06.03.03





      Die Charts zeigen die Kursverläufe der Aktien von AstraZeneca (oben) und ImClone.






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      Avatar
      schrieb am 07.03.03 01:03:58
      Beitrag Nr. 705 ()
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 01:06:03
      Beitrag Nr. 706 ()


      Quelle: FAZ, 06.03.03
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 15:26:22
      Beitrag Nr. 707 ()
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      Dax markiert neues Siebenjahrestief


      07. März 2003 Der deutsche Aktienmarkt findet einfach keinen Boden. Am Freitag ist der Dax im Eröffnungsgeschäft auf ein neues Siebenjahrestief abgerutscht.

      Bei einem gegen 14.58 Uhr verbuchten Minus von 1,55 Prozent bedeutet der damit erreichte Stand von 2.399 Punkten das tiefste Niveau seit März 1996. Im bisherigen Tagestief wurden sogar schon 2.396,09 Punkte erreicht.

      Wie Händler berichten, werde nach wie vor jegliches Kaufinteresse durch die anhaltenden Kriegs- und Konjunktursorgen verhindert. Unter den Marktteilnehmern herrsche Eiszeitstimmung vor, da derzeit keine Aussicht auf Besserung in Sicht sei.

      Es gebe derzeit einfach keine positiven kursbewegenden Nachrichten. Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank vom Vortag sei wirkungslos verpufft und eine vom weltgrößten Halbleiterhersteller Intel am Vorabend abgegeben kleine Umsatzwarnung sei ebenfalls wenig hilfreich.




      Irak-Krise weiter das entscheidende Thema

      Als Belastung erweist sich die Rede von US-Präsident George Bush. Denn diese habe gezeigt, dass ein Krieg als kaum mehr vermeidbar erscheine. „Vermutlich werden wir die Marke von 2.380 Punkten im Dax unterschreiten“, sagte ein Marktteilnehmer. Ein Ende der Kaufzurückhaltung sei jedenfalls nicht so schnell zu erwarten.

      Zum Wochenausklang warten unter den 30 Dax-Werten im Eröffnungsgeschäft unter anderem die Autoaktien mit Abschlägen auf. Dabei erweist sich sicherlich auch der auf Notierungen von über 1,1060 Dollar gestiegene Euro als Bürde.




      Trübe charttechnische Ausgangslage

      Nachdem der Dax nun ein weiteres Tief markiert hat, können sich Charttechniker ein weiteres Abrutschen bis zur nächsten Unterstützung um 2.300 Punkten vorstellen. Eventuell gehe es im schlimmsten Fall mittelfristig sogar abwärts bis in den Bereich um 2.000 Zähler, da sich erst dort die nächste wirklich tragfähige erscheinende Unterstützungszone befinde.

      Wie schnell das weitere Abwärtspotenzial ausgelotet werde, hänge auch davon ab, wie der am Freitag mit Spannung erwartete Zwischenbericht der Uno-Waffeninspektoren vor dem Sicherheitsrat ausfallen werde.

      Mitbestimmend sind sicherlich auch die US-Arbeitsmarktzahlen. Mit 5,8 Prozent ist zwar die Arbeitslosenquote konstant geblieben, aber die Stundenlöhne sind gestiegen und die Anzahl der gewerblichen Jobs ist um 308.000 gesunken, statt mehr oder weniger konstant zu bleiben.

      Im Gefolge einer sehr wahrscheinlich weiter fallenden Wall Street könnten auch die deutschen Aktienkurse zusätzlich unter Druck geraten, heißt es. Die Futures liegen jedenfalls schon deutlich im Minus.


      Quelle: FAZ, 07.03.05
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 15:33:22
      Beitrag Nr. 708 ()
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      "Der Bärenmarkt ist erst 2018 zu Ende"






      Die Technische Analyse findet immer mehr Anhänger. Dies mag daran liegen, daß technische Analysten sich in der Baisse besser geschlagen haben als viele, die Kursziele mit prognostizierten künftigen Gewinnen der Unternehmen zu untermauern suchen.

      Viele Analysten haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Sie haben die Leistungsfähigkeit der Unternehmen nicht nur in der Baisse regelmäßig überschätzt; sie wollten auch auf dem Höhepunkt der Hausse ihr Handwerkszeug über Bord werfen.

      Mit traditionellen Bewertungskennziffern wie Kurs-Gewinn-Verhältnissen und Dividendenrenditen ließen sich die hohen Kurse nicht rechtfertigen. Deshalb mußten neue erfunden werden. Dies hat dem Berufsstand den Ruf von "Gesundbetern" eingetragen.

      Damit haben technische Analysten nicht zu kämpfen; sie gelten als Außenseiter. Ihre Grundregel (“der Trend ist dein Freund") war in der Baisse erfolgreich. Der Dax ist seit Monaten im intakten Abwärtstrend - entsprechend ließ sich mit Wetten auf fallende Kurse Geld verdienen.




      Elliott-Wellen gewinnen an Bedeutung

      Vom Grundrezept abweichend, haben viele Techniker den Ehrgeiz, Trendwenden vorherzusagen. Die Wahrscheinlichkeit für Wenden erhöht sich aus technischer Sicht, wenn Kurse sich sogenannten Unterstützungen nähern.

      Inzwischen ist der Dax so tief gefallen, daß die horizontalen Unterstützungen aus den Jahren 1993 bis 1995 stammen, als er zuletzt auf dem derzeitigen Niveau lag. Ihre Aussagekraft gilt als begrenzt, weil diese Unterstützungen ihre tiefere Bedeutung daraus gewinnen, daß sich Anleger daran erinnern, daß sie zum damaligen Kurs gekauft oder verkauft haben.
      Die meisten haben ihren Einstandskurs aber inzwischen vergessen.


      Da die Prognose von Trendwenden mit Unterstützungen immer schwieriger wird, erhält ein Werkzeug der Technischen Analyse immer größere Bedeutung: die Theorie der Elliott-Wellen und die Berechnung von Wendepunkten mit Hilfe sogenannter Fibonacci-Retracements .


      Ein Experte auf diesem Gebiet ist Heribert Müller, der sich nach zehn Jahren als Geschäftsführer bei der damaligen Salomon Brothers Kapitalanlagegesellschaft selbständig gemacht hat. Er hat die Kursentwicklung des deutschen Aktienmarktes zurückgerechnet bis zum Jahr 1850.

      Erst seit 1988 gibt es den Dax, für die vorangehenden Jahre mußte sich Müller mit Vorgängerindizes und Daten des Statistischen Bundesamtes behelfen, was die Genauigkeit und Aussagekraft der nebenstehenden Graphik einschränkt. Dennoch ist Müller verblüfft, glaubt er das Gesetz der Elliott-Wellen (fünfteiliger Aufwärtstrend von 1922 bis 2000; siehe Graphik) bestätigt zu sehen und genaue Prognosen ableiten zu können.



      Drei Hauptszenarien

      Erstens: Der seit März 2000 laufende Abwärtstrend endet im Jahr 2018. Bis dahin stürzt der Dax auf 1.806, möglicherweise sogar bis auf 1.026 Punkte. Von 1922 bis 2000 war ein nach der Elliott-Theorie kompletter Aufwärtstrend, der jetzt korrigiert wird.

      Das prognostizierte zeitliche Ausmaß des Abwärtstrends von 18 Jahren ergibt sich, indem 78 Jahre mit dem Fibonacci-Retracement von 23,6 Prozent multipliziert werden. Das erste Kursziel (Unterstützung) von 2.921 Punkten (61,8-Prozent-Retracement auf den 78 Jahre langen Aufwärtstrend nach Fibonacci) hat der Dax schon durchstoßen. Nächstes Ziel (für die immer noch laufende erste Korrekturwelle (A) ist 1.806 Punkte (76,4-Prozent-Retracement).

      Zweitens: Ab 2005 kommt es zu einer Erholung im Abwärtstrend (B-Welle). Müller macht die zeitliche Prognose an den Fibonacci-Zahlen 55 (im Oktober 2004 sind so viele Monate seit März 2000 vergangen) und 5 (im ersten Quartal 2005 jährt sich die Baisse) fest.

      Die Aufwärtsbewegung könnte den Dax im optimistischen Falle bis auf rund 5.400 Punkte führen (den Abstand zwischen März-2000-Hoch und erstem Kursziel multipliziert mit 0,618 und dem ersten Kursziel von 1.800 Punkten hinzuaddiert).

      Drittens: Auf diese Erholung folgt eine letzte Abwärtswelle (C), die im Jahr 2018 endet. Sollte das erste Kursziel von 1.806 im Zuge dieser dritten Abwärtswelle durchstoßen werden (das Durchstoßen dieses Niveaus könnte auch schon in der A-Welle passieren, allerdings mißt Müller diesem Risiko eine geringe Wahrscheinlichkeit bei), sagt Müller für den Dax einen Sturz bis auf 1.026 Punkte voraus.

      Mit Gewichtung vom Februar 2003 ergibt sich dieses Dax-Niveau, wenn alle Aktien des Dax 89 (Fibonacci-Zahl) Prozent ihres historischen Höchststandes verlieren, wie es bereits einige Werte vollzogen haben.



      Quelle: FAZ, 07.03.03
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 05:31:30
      Beitrag Nr. 709 ()
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      Zu #707:



      Elliott-Wellen und der Goldene Schnitt

      Wie die Wirtschaftsleistung (Konjunktur), so bewegen sich auch die Kurse an den Finanzmärkten in Zyklen. Der Buchhalter Ralph Nelson Elliott (1871 bis 1948) entdeckte, daß die Kurse zum Beispiel in einer Hausse dieser Struktur folgen: Ein Aufwärtstrend wird von einer Abwärtsbewegung teilweise korrigiert.

      Der Aufwärtstrend, auch Impuls genannt, besteht aus fünf Wellen (Welle eins, drei und fünf sind aufwärts gerichtet; Welle zwei und vier abwärts und korrigieren die Impulswellen teilweise).

      Die Abwärtsbewegung ("Korrekturwellen") besteht aus drei Wellen (Welle A und C sind abwärts gerichtet, B ist eine kleinere Gegenreaktion auf A). Jede einzelne Welle ist Teil der nächstgrößeren Welle, die wiederum das Auf oder Ab des übergeordneten Zyklus darstellt.

      Jeder vollständige Zyklus besteht aus einer achtteiligen Wellenformation (fünfteilig in die Hauptrichtung, anschließend dreiteilig korrigierend).

      Alle Wellen einer in sich abgeschlossenen Bewegung stehen in einem ganz bestimmten und harmonischen Verhältnis zueinander. Die Anhänger der Elliott-Wellen-Theorie nehmen für sich in Anspruch, interpretieren zu können, ob sich Kurse künftig aufwärts oder abwärts bewegen werden. Einige ermitteln sogar Ausmaß und Zeitrahmen der Wellen.



      Der Goldene Schnitt ist die perfekte Harmonie

      Die auf Leonardo da Pisa, genannt Fibonacci (13. Jahrhundert), zurückgehende unendliche Zahlenreihe 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144 und so weiter bietet die mathematische Grundlage. Die nächstfolgende Zahl in der Reihe wird stets ermittelt durch die Summe der beiden vorangehenden. Das Verhältnis einer Zahl zu ihrer nächsthöheren nähert sich nach den ersten vier Gliedern der Reihe dem Wert 0,618 an.

      Diese Proportion, den sogenannten Goldenen Schnitt, scheint der Mensch, zumindest im Abendland, seit je als die perfekte Harmonie zu empfinden.

      So ist der menschliche Körper nach den Idealvorstellungen der alten Griechen nach dem Goldenen Schnitt proportioniert: Vom Nabel bis zur Fußsohle mißt er 1, vom Nabel bis zum Scheitel 0,618.

      Die Fibonacci-Zahlen haben viele verblüffende Eigenschaften. Das Verhältnis einer Zahl zu ihrer nächstniedrigeren beträgt ungefähr 1,618, was dem Kehrwert von 0,618 entspricht. Das Verhältnis zwischen einer Zahl und der übernächsten Zahl nähert sich dem Wert 2,618 beziehungsweise dem Kehrwert 0,382.




      Mit dem Goldenen Schnitt lassen sich Kursziele ermitteln

      Den Goldenen Schnitt an der Börse benutzen Fibonacci-Anwender, um Kursziele zu ermitteln: Zum Beispiel ausgehend vom Kurshoch und -tief einer abgeschlossenen Welle, multiplizieren sie den Abstand mit einer Fibonacci-Relation.

      Dies gibt das prognostizierte Ausmaß einer folgenden Welle an. Da die Fibonacci-Relationen erst nach den ersten vier Zahlen auffallend gegen 0,618 tendieren, haben auch die ersten drei Relationen (1, 0,5, 0,7, 0,3) Bedeutung. Am meisten werden die Fibonacci-Zahlen 61,8 und 38,2 Prozent beachtet, aber auch zum Beispiel 76,4 und 23,6 Prozent als Ergebnis des Verhältnisses von Zahl, dividiert durch Vorvorgänger, haben ihre Anhänger.



      Quelle: FAZ, 08.03.03
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 06:31:10
      Beitrag Nr. 710 ()
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      zu # 707:


      Wie Charttechniker den „Goldenen Schnitt“ machen
      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker

      07. Juli 2002 Charttechnik-Guru R.N. Elliott war nicht nur maßgeblich für die Entwicklung der „Elliott-Wellen“ verantwortlich, er hat auch die so genannten „Fibonacci“-Zahlen in der Finanzwelt populär gemacht.

      Diese Zahlen werden zur Berechnung so genannter Retracement-Levels genutzt und diese wiederum dienen in der Charttechnik abhängig vom Trend als Unterstützung oder als Widerstand.

      Der italienische Mathematiker Leonardo da Pisa, genannt Fibonacci, hat zu Ende des 12. Jahrhunderts eine Zahlenserie entdeckt, die als festes, immer wiederkehrendes Muster in allen Bereichen des Lebens vorkommt.

      Die nach ihm benannten „Fibonacci“-Zahlen sind einfach definiert. Man beginnt mit Null und Eins und addiert die beiden Zahlen. Das Ergebnis ist eine weitere Eins. Die nachfolgenden Fibonacci-Zahlen entstehen, indem man jeweils die beiden letzten Zahlen addiert. Als Zahlenfolge ergibt sich: 0,1,1,2,3,5,8,13,21,34,55,89,144,233,377,usw.




      Fibonacci-Zahlen folgen bestimmten Mustern

      Bei der Arbeit mit diesen Zahlen fand Elliott heraus, dass sie zueinander in einem bestimmten Verhältnis stehen. Teilt man eine Zahl durch die nachfolgende Zahl, ergibt sich der Wert 0,618.

      Teilt man eine Zahl durch die um zwei Stellen nachfolgende Zahl, resultiert 0,382. Diese Verhältnisse werden als „goldener Schnitt“ bezeichnet. Denn aus ihnen leiten sich die wichtigsten Retracement-Level zur Bestimmung von Unterstützungen und Widerständen in den Charts ab.

      Zur Berechnung werden jeweils die Hoch- und Tiefpunkte genommen. Befinden wir uns in einem Aufwärtstrend, wird der daraus resultierende Kursabstand mit den Elliott entdeckten Verhältnis-Zahlen multipliziert und dieser Wert vom Hochpunkt abgezogen.

      Außer den beiden von Elliott entdeckten Verhältnis-Zahlen sind noch zwei andere Marken wichtig. Das 50 Prozent-Retracement und das 78,6 Prozent-Retracement. Robert Miner, ein Profi der Elliott-Wellen-Theorie, stuft besonders das Letztgenannte als sehr wichtig ein.




      Der Dax dient als Beispiel

      Ein Beispiel zur Berechnung:
      Steigt eine Aktie von 100 auf 200 und geht dann in eine Korrektur über, ist bei einem Kursrückgang von 38,2 Punkten das erste Fibonacci-Retracement erreicht.

      Die Theorie geht vom kurzfristigen Ende des Kursrutsches aus. Ist dem nicht so, geht es weiter bis zum nächsten Retracement. Umgekehrt wird in einem neuen Aufwärtstrend vorgegangen.

      Gerade der Dax zeigt im unten stehenden ersten Chart, dass man auf kurzfristiger Basis damit arbeiten kann. Eine Korrektur im Aufwärtstrend fand am ersten Retracement sein Ende.
      Mitte Mai 2002 war der Aufwärtstrend noch intakt, das 38,6 Prozent-Retracement bei 4.738 Punkten sorgte für Unterstützung. Der Anstieg danach brachte mehr als zehn Prozent.

      Erst als diese Linie unterschritten wurde, war ein neuer Abwärtstrend geboren. Die nächsten beiden Levels sorgten nur kurz für ein Innehalten. Erst beim letzten Retracement ließ der Verkaufsdruck nach.

      Auch hier gilt: Einmal durchbrochen, wird aus einer Unterstützung ein neuer Widerstand.



      Dax mit massiver Unterstützung knapp unter 4.000 Punkten

      Robert Miner geht noch einen Schritt weiter. Er versucht mehrere extreme Hochpunkte zu kombinieren. Seine Theorie: Weisen mehrere verschiedene Berechnungen auf nah beieinander liegende Retracements, ist ein Trendwechsel unausweichlich.

      Nach seiner Richtlinie wurden im zweiten Beispielschart verschiedene Hochpunkte mit dem September-Tief des Dax-Index berechnet.
      Das Resultat geht von einer massiven doppelten Unterstützungszone im Bereich 3.927 bis 3.947 Punkten aus. Diese liegen der Theorie entsprechend nahe zusammen.

      Es dürfte dort sehr schwer sein, noch tiefer zu fallen. Falls doch, gilt nur noch die Marke bei 3.600 Zählern von September 2001 als letzter Haltepunkt im Dax.


      Quelle: FAZ, 07.07.02






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      Avatar
      schrieb am 09.03.03 06:41:48
      Beitrag Nr. 711 ()
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      Zu #707:


      Elliott Waver müssen Zählen lernen und Regeln beachten
      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker


      29. Juni 2002 Jede Analyse-Technik hat ihre Regeln. Auch bei der Elliott-Wellen-Theorie ist es nicht anders. Hier kommt es natürlich auch auf die richtige Zählweise an (siehe Link: Mit Elliott auf den Wellen reiten).

      Dazu wurden von R.N. Elliott objektive Regeln aufgestellt. Dadurch gelingt es, dass fast jeder Elliott-Waver bei den großen Wellenbewegungen zur gleichen Zählweise kommt.

      Jede Zählung besteht bekanntlich aus fünf Aufwärtsimpulsen, die mit den Zahlen eins bis fünf versehen werden.

      Diese werden normalerweise gefolgt von drei Korrekturwellen, welche die Buchstaben A, B und C tragen. Diese Grundlage ist jedoch fehleranfällig. Um diese zu beheben, gibt es zwei wichtige Regeln, an die sich der Charttechniker halten muss.




      Zwei Regeln gilt es zu beachten

      In der unten stehenden ersten Grafik sind beide Regeln dargestellt.

      Regel Eins:
      Läuft in einem Aufwärtstrend die Korrekturwelle vier tiefer als die Spitze der Welle eins, ist die Zählung falsch. Man muss neu zählen, bis alles passt, oder zugeben, dass sich keine korrekte Zählweise ergibt, was allerdings nur selten vorkommt.

      Gleichzeitig darf die zweite Korrekturwelle niemals tiefer als zum Kursniveau zu Beginn der Welle eins fallen. Wer diese Hürde genommen, befindet sich die Elliott-Wellen-Therie auf einem guten Weg.


      Regel Zwei ist einfacher.
      Die mittlere Welle drei, ob im Auf- oder Abwärtstrend, darf auf keinen Fall die kürzeste Welle sein. Impulswelle eins oder fünf dürfen zwar höhere Kursbewegungen haben, aber nicht zusammen.

      Meist ergibt es sich, dass die dritte Impulsbewegung für Elliott-Waver die profitabelste Gelegenheit bietet. Sie ist meist am längsten und geht in einem Sell-Off oder noch besser, in Euphorie, zu Ende.




      Zählweise beim Dax noch intakt

      Im unten stehenden zweiten Chart, lassen sich die Regeln am Beispiel des Dax überprüfen. Seit dem Hochpunkt bei über 8.000 Punkten ist die impulsive fünfte Abwärtsbewegung noch nicht im Endstadium. Beide Regeln belegen die Korrektheit der Zählweise.
      Welle drei ist im bisherigen Kursverlauf am längsten. Welle Eins ist kürzer. Welle Fünf noch nicht beendet. Damit ist die Regel zwei erfüllt.

      Und auch Regel eins wurde eingehalten. Das Tief der ersten Welle wurde nicht überschritten. Erst ein Anstieg über 6.400 Punkten hätte den Elliott-Anhängern eine neue Sichtweise aufgezwungen. Doch auf der Hälfte des Weges bei 5.400 Punkten ging dem Dax-Index die Luft aus.


      Quelle: FAZ, 29.06.02







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      Avatar
      schrieb am 09.03.03 06:49:19
      Beitrag Nr. 712 ()
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      Zu #707:


      Elliott-Waver wissen, wo eine Welle endet
      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker

      21. Juli 2002 Wer sich mit Elliott-Wellen beschäftigt, wird auch auf esoterische Art seine Kursziele bestimmen wollen.
      Über Jahre hinweg haben sich gängige Regeln ergeben, anhand derer man das voraussichtliche Ende und damit das Kursziel einer Impulsbewegung in Richtung Haupttrend berechnen kann.

      Die Wellen drei und fünf, sie bilden zusammen mit der Welle Nummer eins die Gruppe der Impulsbewegungen ,haben die Angewohnheit, in bestimmter Relation zueinander zu verlaufen. Untersuchungen unzähliger Chartbilder haben zu Rechenformeln geführt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt sind.




      Welle eins zeigt das Ziel der Welle drei

      Hat der Anleger eine Elliott-Bewegung gefunden, bei der die dritte Wellenbewegung in Trendrichtung gerade am Laufen ist, so lassen sich Kursziele errechnen.

      Hierbei nutzt der Techniker die erste Impulswelle. Sind die Wellen eins bis vier - also zwei Kursanstiege und zwei Korrekturen - abgeschlossen, so ist die Berechnung eines Kursziels auch für die beginnende fünfte Welle möglich.

      Dabei wird die komplette Bewegung eins bis drei verwendet. Bild eins zeigt die Vorgehensweise.

      Für die dritte Kursbewegung wird die komplette Welle eins benutzt. Das Minimum-Ziel der Welle drei ist ein ähnlicher Anstieg oder Kursrutsch.
      Zum Tief der Korrekturwelle zwei wird die gleiche Punktebewegung von Welle eins addiert. Beide Ziele sind Mindestziele.
      Langjährige Untersuchungen haben gezeigt, dass die dritte Welle meist die längste Elliott-Bewegung ist.

      In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist erst bei einer 1,62- oder 2,62-fachen Kursbewegung der Welle eins das Ziel erreicht. Der „goldene Schnitt“ der Fibbonacci-Zahlen kommt auch hier zum Einsatz.


      Das Kursziel der Welle fünf wird nach gleichem Muster berechnet.
      Man nimmt den Kursanstieg vom Beginn der Elliott-Zählung bis zur dritten Welle und addiert jeweils 38 und 62 Prozent zum Tief der vierten Welle hinzu.
      Bedingung hierzu ist, dass die dritte Welle deutlich länger als der erste Aufwärtsschub ist. Am besten ist das oben angesprochene 1,62- oder 2,62-Ratio.




      Der Dax befindet sich in der fünften Abwärtsbewegung

      Für Abwärtsbewegungen werden die Punkte von den Korrekturwellen zwei und vier abgezogen, um zum Kursziel zu kommen.

      Gerade der Dax-Index befindet sich in dieser letzten ultimativen Abwärtsbewegung, sagen die Waver. Seit seinem Hoch im März 2000 geht es bergab, was eine Elliott-Zählung erlaubt. Bisher stimmen die gängigen Regeln, denn es kam zu keinem Gegensignal

      Das untere Bild zeigt die Vorgehensweise.
      Vom Allzeithoch bei 8.136 Punkten sind bis zum September Tief des vergangenen Jahres drei abgeschlossene Wellen feststellbar.
      Zieht man 3.539 Punkte, das Ende der dritten Abwärtsbewegung vom Allzeithoch, vom Anfang des ersten Abwärtsimpulses ab, erhält man 4.597 Punkte. Das ist die Grundlage zur Prognose.

      38 Prozent davon zieht man vom Beginn der fünften Welle bei 5.467 Zählern ab und erhält die Zielzone mit 3.721 Zählern im Dax-Index. Bei diesem Punktestand sollte die fünfte Welle beendet sein - so die Elliott-Wave-Anhänger.

      Aber auch hier gibt es wieder einmal die goldene Ausnahme. Wird diese Linie mehrere Tage unterschritten, tritt das nächste Kursziel in Kraft. Dann müssen 62 Prozent der 4.597 Punkte vom Beginn der Welle fünf subtrahiert werden, um zum endgültigen Tiefpunkt des Dax bei 2.617 zu kommen.

      Wann diese Ziele erreicht werden, sagt das Elliott-Wellen-Prinzip nicht. Das aktuelle Kursbild suggeriert im Moment, dass diese Marke Mitte Juli noch nicht in Angriff genommen wird.



      Quelle: FAZ, 21.07.02







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      Avatar
      schrieb am 09.03.03 06:52:59
      Beitrag Nr. 713 ()
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 14:30:44
      Beitrag Nr. 714 ()
      Hallo Susanna1,

      mit diesem Superbeitrag hast Du dich selbst wieder
      einmal übertroffen:kiss: :kiss: .

      Werde es ausdrucken und später gründlich durcharbeiten.
      Momentan ist mir aufgrund des sich dramatisch zuspitzenden Irakkonflikts nicht danach.

      Danke nochmals.
      Hofentlich kommt es nicht zum Krieg.

      Ein sehr nachdenklicher und trauriger
      Owie
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 14:55:19
      Beitrag Nr. 715 ()
      Order ein "f" nach,

      wie Friede, Fröhlichkeit oder Freude.

      MfG
      Owie
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 23:36:54
      Beitrag Nr. 716 ()
      Hallo Owie


      Ich freue mich sehr darüber, daß Dir die Beiträge zusagen,
      und Du von ihnen profieren kannst. :):):)

      Danke vielmals für Deine netten Worte. :):):)

      Viele Grüße -- besonders auch wegen Deines Kummers :( --

      von
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 00:33:32
      Beitrag Nr. 717 ()
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 00:37:02
      Beitrag Nr. 718 ()



      Quelle: FAZ, 09.03.03
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:22:26
      Beitrag Nr. 719 ()
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      T-Aktie bleibt spekulativ

      10. März 2003 Mit einem Kursgewinn von 1,28 Prozent auf 10,24 Euro im frühen Handel regierten die Aktien der Deutschen Telekom zunächst auf die Umsatz- und Ertragszahlen des vergangenen Jahres.

      Und das trotz eines Rekordverlustes auf Konzernebene in Höhe von 24,5 Milliarden Euro. Das ist die höchste Zahl im „roten Bereich“, die ein deutsches Unternehmen je erzielt hat.

      Im Handelsverlauf kommt das Papier allerdings deutlich unter die Räder und liegt um zehn Uhr mit einem Minus von knapp drei Prozent bei 9,82 Euro.

      Der Punkt dabei ist, dass der Markt diese Zahl auf Grund der Entwicklung in der Vergangenheit - Wertberichtigungen auf Mobilfunklizenzen und Unternehmenswerten in Höhe von 19,3 Milliarden Euro - erwartet hatte und davon eigentlich nicht mehr geschockt werden kann.

      Im Gegenteil. Mit einem Umsatz im vierten Quartal von 14,5 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis - vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen - von 4,4 Milliarden Euro und einem Nettoverlust von 100 Millionen Euro lagen die Zahlen sogar leicht über den Erwartungen des Marktes.



      Zahlen liegen leicht über den Erwartungen

      Das bereinigte operative Ergebnis im abgelaufenen Jahr kletterte um 7,8 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro und lag damit um 200 Millionen Euro höher als von den Analysten vorhergesagt. Als Ertragstreiber erwies sich der Mobilfunk, dessen Ergebnis um 61 Prozent und damit deutlicher stieg, als die Telekom selbst prognostiziert hatte.

      Auch die Sparten Systemlösungen und Online verbesserten sich deutlich, wobei der Internetsparte der Turnaround in die Gewinnzone gelang. Im Festnetzgeschäft hingegen lag das operative Ergebnis nur knapp über Vorjahr. Der Gesamtumsatz legte um elf Prozent auf 53,7 Milliarden EU zu. Die Analysten hatten 400 Millionen Euro weniger geschätzt.

      Die Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von 61,1 Milliarden Euro lagen ebenfalls leicht unter den Erwartungen. Zum Abbau trugen unter anderem der Verkauf von Immobilien bei sowie der Verkauf von Anteilen an der Tochter T-Online, Verbriefungen und Währungseffekte.

      Der frei verfügbare Zahlungsmittelüberschuss, den die Telekom ebenfalls zur Schuldenreduzierung heranziehen will, wurde im vergangenen Jahr mit 4,8 Milliarden Euro mehr als vervierfacht.

      Unter Berücksichtigung der Markstellung - unumstrittener Marktführer im Festnetzbereich und einer der dominierenden Marktteilnehmer im Mobilfunkbereich - klingt das soweit ziemlich positiv.

      Allerdings ist die hohe Verschuldung nach wie vor ein Problem. Denn ihr Abbau nimmt nicht nur einen großen Teil der Managementkapazitäten in Anspruch, sondern auch die der Finanzmittel.
      Die Marktstellung kann auch zum Bumerang werden. Nämlich dann, wenn die dominierenden Unternehmen der Preisabsprachen verdächtigt und gezwungen werden, ihre Preise zu senken.

      Punkte sind beispielsweise die Liberalisierung der Telefonie im Ortsnetz, aber auch die zum Teil völlig überteuerten Preise für internationale Gespräche im Mobilfunkbereich.




      Aktie bietet langfristig Potenzial, wird kurzfristig technisch bestimmt

      Insgesamt dürfte es noch länger dauern, bis das Unternehmen schwarze Zahlen wird schreiben können. So mag die Aktie zwar mit Blick auf das Kursumsatz- oder das Kurscashflowverhältnis von 0,81 und 3,17 im Vergleich günstig aussehen. Aber nur für den wirklich langfristig orientierten Anleger.

      Kurzfristig dürfte sich der Handel mit dem Papier technisch orientieren. Damit bleibt es abhängig von der Marktstimmung, die momentan nicht gerade positiv ist.

      Aktienspezifisch sah es Ende des vergangenen Jahres noch so aus, als hätte die Aktie der Deutschen Telekom bei etwa acht Euro einen doppelten Boden mit einem Kaufsignal beendet. Allerdings ist dies, spätestens seit sie wieder unter das Zwischenhoch bei zwölf Euro gefallen ist, Makulatur.

      Das muss nicht unbedingt negativ sein. Es bedeutet allerdings, dass die Bodenbildung noch nicht abgeschlossen ist. Oder, dass der Übergang von einer Abwärtsbewegung in eine Aufwärtsbewegung noch im Entstehen ist. Sicher erscheint damit nur, dass die Aktie noch eine Weile Spielball der Spekulanten bleiben dürfte. Wer sie kauft, sollte sich dessen bewusst sein und immer die Marktstimmung im Blick haben.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 10.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Deutschen Telekom in den vergangenen Jahren





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      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:26:07
      Beitrag Nr. 720 ()
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      T-Aktie zieht den Dax auf ein neues Siebenjahrestief

      10. März 2003 Der Dax baut am Montagnachmittag die Verluste der vergangenen Tage aus und fällt damit deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 2.400 Punkten. Dabei belasten vor allem die Verluste bei der Deutschen Telekom, der Münchener Rück und der Allianz.

      Gegen 16.12 Uhr verliert der Dax 3,53 Prozent auf 2.345,71 Zähler und fällt damit auf ein neues Siebenjahrestief.

      Das politische Umfeld belaste weiter die Stimmung, berichten Aktienhändler mit Blick auf den steigenden Ölpreis und den starken Euro. Die europäische Einheitswährung ist mit 1,1061 Dollar ebenfalls auf ein neues Mehrjahreshoch gestiegen.



      Rentenmarkt weiter im Höhenflug

      Für Verunsicherung sorgen auch die sich verdichtenden Anzeichen dafür, dass in den kommenden Tagen über den Zeitpunkt des Krieges entschieden werde. “Dies alles führt zu einer anhaltenden Kaufzurückhaltung der Investoren“, sagt ein Analyst. Das führt den Juni-Kontrakt des Bund-Future mit plus 33 Basispunkten auf ein neus Kontrakthoch von 116,76 Punkten.

      Auch an der Wall Street kommt es zu sinkenden Kursen, allerdings fallen dort die Abschläge wie so oft weniger stark aus. So gibt der S&P 500 Index um 1,54 Prozent auf 823,89 Punkte nach. Charttechnisch sehe es für den Dax nun schlecht aus, heißt es. Manche Beobachter stellen sich mittelfristig sogar schon auf einen Angriff auf die Marke von 2.000 Punkte ein.




      Fehlender Ausblick lässt T-Aktie einbrechen

      Am Morgen hat die Deutsche Telekom die Geschäftszahlen für das Jahr 2002 veröffentlicht. Diese liegen nach Angaben von Teilnehmern eigentlich am oberen Ende der Prognosen oder sogar leicht darüber. “Das ist zwar positiv, aber nicht gut genug, um eine Trendwende einzuleiten“, heißt es im Markt.

      Zudem belaste der fehlende Ausblick für das Jahr 2003 den Aktienkurs. Auf der Pressekonferenz hat Telekom-Vorstand Kai-Uwe Ricke zudem betont, dass das Unternehmen sich auch 2003 in einer ernsten Lage befindet.
      Die T-Aktie bricht aktuell um 8,10 Prozent auf 9,30 Euro ein.

      Zu den großen Verlierern zählen auch Münchener Rück und Allianz. Fundamentale Gründe für die Verluste gebe es nicht, sagen Aktienhändler. Doch litten Versicherer vor allem unter der allgemeinen Marktschwäche, die den Wert ihrer Unternehmensbeteilgungen deutlich drücke. Münchener Rück verbilligen sich um 7,05 Prozent auf 74,50 Euro, und Allianz geben 4,77 Prozent auf 58,94 Euro ab. HypoVereinsbank verlieren 6,79 Prozent auf 8,10 Euro. Hier belasteten weiter die Sorgen um das laufende Geschäft und die Kredite, sagen Marktteilnehmer.




      Linde fallen auf 15-Jahres-Tief

      Die Aktien von Linde fallen mit einem Minus von 5,07 Prozent auf 23,58 Euro auf ein 15-Jahrestief. Zuletzt lag der Kurs Anfang 1988 unter 25 Euro. Der Bruch dieser Marke habe den Abgabedruck erneut verstärkt, sagt ein charttechnisch orientierter Händler.

      Zwischen 1985 und 1988 hatte sich in diesem Bereich eine deutliche Unterstützung ausgebildet. Bis in den Bereich 20 Euro gebe es nun keine wichtigen Auffanglinien mehr, heißt es.

      Dass Lufthansa die Entwicklung im laufenden Jahr für noch schwieriger hält als im Vorjahr, werten Händler negativ. Der nun scheinbar unvermeidliche Irak-Krieg werde zu einem Einbruch bei den Buchungen führen, heißt es weiter.

      Die Lufthansa-Aktie sinkt um 3,16 Prozent auf 7,04 Euro. Obwohl der Umsatzrückgang um neun Prozent bei TUI für die Sommersaison 2003 von Marktteilnehmern als vergleichsweise moderat angesehen wird, geben die Papiere um 5,14 Prozent auf 7,76 Euro nach. Anscheinend drückten die Kriegsängste auch diese Aktie, meint ein Analyst.




      Übernahmefantasie treibt Phoenix

      Den Kursanstieg bei der im MDax gelisteten Phoenix um 7,6 Prozent auf 6,67 Euro führen Händler auf Übernahmefantasien zurück. Unternehmer Claas Daun hat das Aktienpaket der Deutschen Bank an Phoenix übernommen und damit seinen Anteil auf 24,9 Prozent erhöht.

      Nun erwarte der Markt als nächsten Schritt, dass Daun auch das Paket der WestLB übernimmt, die knapp 14 Prozent halte. Damit würde ein Übernahmeangebot an die ausstehenden Aktionäre fällig, heißt es.

      Die Aktien des Generikakonzerns Stada geben trotz einer als strategisch sinnvoll bewerteten Akquisition um 2,1 Prozent auf 42,28 Euro nach.

      Das Unternehmen hatte am Vormittag die Übernahme eines britischen Generika-Unternehmens bekannt gegeben. Andreas Schmidt von Merrill Lynch bezeichnet diese Transaktion als “perfekt“, da sich Stada dadurch einen weiteren Absatzkanal sichere, ohne sich mit Produktionskapazitäten zu belasten.



      Quelle: FAZ, 10.03.03
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:30:29
      Beitrag Nr. 721 ()
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      Nikkei-Index so niedrig wie zuletzt 1983

      10. März 2003 Zum ersten Mal innerhalb von zwanzig Jahren ist der japanische Nikkei-Index am Montag unter die Marke von 8.000 Punkten gerutscht. Vor allem Bankentitel haben das Börsenbarometer in die Tiefe gezogen.

      Der Grund ist die Sorge, zunehmende Wertverluste bei Aktienbeständen könnte ihre Eigenkapitaldecke vor dem Ende des laufenden Geschäftsjahrs am 31. März untergraben.

      Im Handelsverlauf sank der Nikkei um 2,1 Prozent auf 7.975,36 Punkte, dem niedrigsten Stand seit dem neunten März 1983, drehte aber danach ins Plus. Um 15 Uhr Ortszeit wurde er in Tokyo mit 8042,26 Punkten festgestellt - ein Minus von 101,86 Punkten oder 1,3 Prozent.

      Investoren zogen Gelder ab, weil sie riesige Verluste infolge des Niedergangs des japanischen Aktienmarktes befürchten, wie es hieß.




      Anlagen-Verluste bei Banken vervierfacht

      Außer Bankentiteln gaben auch Papiere von Exportteuren wie Sony und Hitachi nach. Die steigende Wahrscheinlichkeit eines Krieges gegen den Irak könnte das Verbrauchervertrauen in Amerika weiter schädigen und damit die Nachfrage nach Produkten aus Japan weiter dämpfen, so die dahinter stehende Sorge.

      Der Nikkei rutschte in einer Zeit ab, in der Käufer für Aktien fehlen - und Lebensversicherungen den Markt mit Aktien im Wert von rund 163 Milliarden Euro bis Monatsende überfluten könnten. So plant Taiyo Mutual, Anteile an Banken im Wert von 141,7 Milliarden Yen zu verkaufen, um weitere Verluste bei den eigenen Wertpapierbeständen zu vermeiden. Auch steht die geschätzte Zahl von notleidenden Krediten in Höhe von 420 Milliarden Euro im Raum.

      Der Topix Banken-Index sank auf sein Rekordtief. Die Aktie der Sumitomo Mitsui Financial Group, der viertgrößten Bank der Welt, sackte um zehn Prozent ab. Um 5,4 Prozent gab der Kurs der Mitsubishi Tokyo Financial Group nach. Und der Titel der UFJ Holding, des viertgrößten Kreditinstituts des Landes, verbilligte sich um 7,5 Prozent.

      Die aus Anlagen resultierenden Verluste von Sumitomo Mitsui und den sechs größten Mitbewerbern haben sich im Vergleich zum März vergangenen Jahres vervierfacht und betragen 5,8 Billionen Yen oder 45 Milliarden Euro, so das Daiwa Institute of Research.




      Ruf nach Hilfe von Staat und Zentralbank

      Nun spekulieren Maktbeobachter auf Hilfe von Staat und Zentralbank, um Aktienkursen Auftrieb zu geben. Die Regierung könnte öffentliche Pensionsgelder in Aktien stecken und die Bank of Japan ihren Plan ausweiten, Banken Aktien im Wert von 15,5 Milliarden Euro abzukaufen, um deren Verluste zu begrenzen.

      Eine fortgesetzte Schwäche der Märkte werde in einer unterstützenden Stellungnahme der Regierung münden, und wenn dies nicht helfe, in preisstützenden Aktionen bis Monatsende, so Basil Masters von Credit Agricole Asset Management Japan gegenüber Bloomberg News.

      „Die Regierung und die Bank of Japan müssen über eine effektive Politik nachdenken“, um Aktien zu verteuern, gab Kabinettsminister Yasuo Fukuda zu bedenken.




      Banken wollen staatliche Hilfe umgehen

      Die vier größten Banken des Landes wollen aber eine Sanierung von staatlicher Seite vermeiden und dafür selbst 15,6 Milliarden Euro aufbringen. So hält es Hiroshi Motoki von Alliance Capital Management für unwahrscheinlich, dass es bis Monatsende zu einer Finanzkrise kommt.

      Der japanische Aktienmarkt leidet nach wie unter einer Mischung aus rückläufigen Preisen, mangelndem Wachstum, verkrusteten Strukturen, stark verschuldeten Unternehmen und hohen realen Zinsen. Investoren halten sich zurück. Als ob das nicht genug wäre, um einen Aufschwung zu verhindern, kommt dazu noch die hemmende Wirkung der Angst um einen Krieg gegen den Irak.

      Zudem ist der gegenüber dem Dollar zuletzt erstarkte Yen einem Wachstum abträglich, weil Exporte verteuert werden. Das alles lässt Anlegern nur geringe Alternativen. Sie investieren entweder im Ausland oder im Rentenmarkt. Dort waren in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder neue Rekordstände zu verzeichnen.

      Viele Experten sehen für die „japanischen Verhältnisse“ nur eine Lösung, nämlich die der Inflationierung. Das heißt, die Notenbank sollte so viel Geld in den Markt pumpen, dass die Preise nicth nur nicht mehr fallen, sollen wieder zu steigen beginnen. Die Frage ist allerdings, wie Banken, Versicherungsunternehmen und der Rentenmarkt mit dann steigenden Zinsen zu Recht kommen würden.

      Insgesamt dürfte es auf absehbare Zeit schwierig sein, mit japanischen Aktien Geld zu verdienen.


      Quelle: FAZ, 10.03.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf des Nikkei-Index.




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      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:38:20
      Beitrag Nr. 722 ()
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      Stada-Aktie mit robuster Gesundheit






      10. März 2003 Das Geschäft von Unternehmen wie der Stada AG gilt nicht gerade als heldenhaft. Schließlich entwickelt der Arzneimittelhersteller selbst weniger neue Medikamente. Vielmehr kupfert Stada erfolgliche Präparate ab und liefert Nachahmerprodukte (Generika), wenn Patente abgelaufen sind.

      Das Bad Vilbeler Unternehmen schreitet mit diesem Konzept seit Jahren auf dem Wachstumpfad voran. Zuer Unterstützung seiner Gesundheit soll nun auch der Zukauf des britischen Generikaherstellers Schein Pharmaceutical beitragen. Gleichwohl schwächelt die Stada-Aktie am Montag und gibt um 1,25 Prozent auf 42,63 Euro nach.




      Analysten: Kauf paßt zu Expansionskonzept

      Anleger reagieren damit offenbar auch auf das Verhältnis von Kaufpreis zu Umsatz von Schein: Stada hat dem Vernehmen nach 17 Millionen Euro für das Unternehmen bezahlt, dessen Umsatz zuletzt elf Millionen Euro betrug. Zu bedenken ist jedoch auch und gerade der allgemeine Abwärtstrend bei deutschen Aktien.

      Analysten sehen den Kauf des britischen Unternehmens dagegen positiv. Die Transaktion unterstütze Stada auf dem Wachstumsweg in Europa voranzuschreiten, meint Bodo Orlowski, Analyst bei der Conrad Hinrich Donner Bank in Hamburg.

      Der Kaufpreis sei „überschaubar“ - Andreas Schmidt von Merrill Lynch befand ihn als „nicht zu teuer“. Stada habe in der Vergangenheit gezeigt, Akquisitionen rasch integrieren zu können, so Orlowski.

      Zudem sei das Unternehmen die Nummer eins bei neu zugelassenen Generika in Europa und könne den Vorteil nutzen, dass mittelfristig eine Reihe von Patenten ausliefen.



      Rasches Umsatzwachstum erwartet

      Schmidt und eine Analystin, die nicht genannt werden wollte, wiesen zudem auf die Zulassungen hin, die Stada für das Vereinigte Königreich schon besitzt, aber bisher nicht genutzt hat.

      Infolgedessen sei ein rasches Wachstum auf dem britischen Markt, auf dem Stada bisher über verschiedene Konzerngesellschaften zehn Millionen Euro mit Generika erzielt hat, zu erwarten.

      Hinzu komme ein kleines Geschäft mit rezeptfreien Arzneien, die günstig für Marktpräsenz und Umsätze seien. Nicht zuletzt habe sich Stada mit Schein keine Produktion eingekauft, die belastend wirken könnte. Dies passe wiederum zum Konzept, möglichst viel in kostengünstige Lohnproduktion zu geben.




      Enorme Wachstumsmöglichkeiten

      Mit ihrem Geschäftsmodell hat die Stada AG bisher eine Erfolgsstory geschrieben. Im Februar erst hat das Unternehmen seine Prognosen für 2002 bestätigt, nach denen der Umsatz auf mehr als 600 Millionen Euro nach 538 Millionen Euro im Vorjahr und der Vorsteuergewinn auf mehr als 60 Millionen Euro (2001: 47,8) steigen soll.

      Die Perspektiven für Stada sind günstig: In Jahr 2005 wird der weltweite Markt für Generika rund 28 Milliarden Dollar umfassen. Alleine durch den Ablauf von Patenten auf Originalprodukte dürfte der Markt für die billigeren Nachahmerprodukte in Europa durchschnittlich um mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr wachsen, so der Vorstand.


      Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Politik unabhängig von Parteien verstärkt auf Generika setzt, um den Anstieg der Ausgaben von Krankenkassen zu begrenzen. Auch daraus ergeben sich Wachstumschancen für Stada.




      Aktie eine Ausnahmeerscheinung

      Der Stada-Aktie hat die bisherige Entwicklung von Stada gutgetan: Sie hat binnen Jahresfrist um 17 Prozent zugelegt und den Dax um 64 Prozent übertroffen, während der Bloomberg Europe Pharmaceutical Index um 40 Prozent gefallen ist. Die Aktie bewegt sich - im Gegensatz zu der Mehrheit der Aktien - weiter in einem Aufwärtstrend, was Spielraum für weitere Kursgewinne lässt.

      Allerdings ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18,1 nicht gerade günstig bewertet. Dieser Wert basiert auf einem geschätzten Gewinn von 2,31 Euro je Anteilsschein nach 1,29 Euro im vergangenen Jahr; für das ausstehende Ergebnis 2002 wird mit 1,90 Euro gerechnet.

      Gemessen am bisherigen Tempo des Gewinnwachstums sollte Stada diese Vorgabe aber schaffen können. So könnte die Stada-Aktie eines jener Papiere sein, bei dem der Kauf trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes und trotz der relativ hohen Bewertung überlegenswert erscheint. Denn das Unternehmen legt das dafür notwendige Wachstum an den Tag.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 10.03.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Stada-Aktie.



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      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:40:35
      Beitrag Nr. 723 ()
      :look:

      ja, die gute STADA

      die habe ich jemandem bei 28 Euro empfohlen.

      war denen aber damals schon zu gut gelaufen:rolleyes:

      stattdessen wurde Philipp Morris bei 53 USD gekauft.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:58:55
      Beitrag Nr. 724 ()
      So kann`s gehen, Lilo ;)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:03:54
      Beitrag Nr. 725 ()
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:18:20
      Beitrag Nr. 726 ()
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      Der Euro profitiert weiter von der „Anti-Dollar“-Stimmung

      Mit Notierungen von bis zu 1.1066 Dollar je Euro reagiert der Devisenmarkt nicht nur auf die sich immer stärker verdichtenden Irak-Kriegspläne der USA, sondern auch auf die unerwartet schwache Entwicklung des amerikanischen Arbeitsmarktes.

      Dort ist die Arbeitslosenquote im Februar leicht von 5,7 auf 5,8 Prozent gestiegen, die Zahl der gewerblichen Jobs ist um etwas mehr als 300.000 gefallen.

      Das ist nicht nur für die allgemeine Konjunkturentwicklung ein bedenkliches Zeichen., sondern auch für den Konsum. Der ist für zwei Drittel der wirtschaftlichen Aktivitäten in verantwortlich. Wie sollen die Leute aber das sowieso schon hohe Konsum-Niveau halten, wenn immer mehr ihre Jobs verlieren?




      Verminderte Attraktivität der USA für Investitionen

      Dazu kommt das auf Grund eines zögerlichen Wachstums, Gewinneinbrüchen, Pensionsproblemen, Bilanzmanipulationen und extrem tiefer Realzinsen verloren gegangene Flair internationaler Anleger für amerikanische Wertpapiere, die es immer schwieriger werden lassen, Kapital anzuziehen.

      Damit wird aber das Leistungsbilanzdefizit, das im Jahr 2003 sehr wahrscheinlich mit 570 Milliarden Dollar auf mehr als fünf Prozent des Sozialproduktes steigen wird, zu einem riesigen Problem. Bedeutend ist dabei nicht nur die absolute Höhe, sondern vor allem auch der Trend. Denn die Bilanz verschlechtert sich bisher stetig.

      Dieses Phänomen konnte man nur so lange vernachlässigen, solange steigende Börsen und eine boomende Wirtschaft genug ausländisches Kapital angezogen haben. Sei es in Form von Rentenmarkt- und Aktienanlagen oder von Direktinvestitionen.

      Inzwischen sind die Direktinvestitionen auf ein „Normalmass“ von weniger als zehn Milliarden Dollar pro Monat zurückgegangen, der Nettozufluss in Aktien ist ebenfalls deutlich unter fünf Milliarden gefallen, während die Nettozuflüsse in Anleihen massiv zugenommen haben und beinahe den gesamten Kapitalbedarf decken.




      Dollar wird noch von Anleihekäufen gestützt

      Damit stellt sich automatisch die Frage, was passieren wird, wenn die amerikanischen Anleihen auf Grund steigender Renditen an Attraktivität verlieren und ausländische Investoren nicht mehr so stark anziehen. Dann kann eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale aus fallenden Anleihen, fallenden Kapitalzuflüssen und fallendem Dollar nicht ausgeschlossen werden.

      Der Nettozufluss von Kapital in die USA hat sich auf jeden Fall in den vergangenen Monaten abgeschwächt. Auf dieser Basis könnte der Dollar gegen den Euro noch bis auf 1,2 Dollar je Euro fallen, wenn die USA nicht plötzlich wieder attraktiver für ausländisches Kapital werden sollten.

      Begrenzte Gegenbewegungen sind immer denkbar - beispielsweise wenn ein Irakkrieg schnell und deutlich entschieden werden sollte -, allerdings erscheint es eher unwahrscheinlich, dass an der Wall Street von heute auf morgen plötzlich wieder ein „Megaboom“ ausbricht.

      Die Zinsdifferenz spricht eher gegen den Dollar und die Wachstumsraten dürften sich in Europa und den USA wohl kaum zu stark unterscheiden, um den aktuellen Trend drehen zu können.

      So dürfte der Dollar gegen den Euro auch weiterhin eher zur Schwäche neigen. Europäische Anleger werden sich aus diesem Grund mit dem Kauf amerikanischer Wertpapiere zurückhalten oder ihre Positionen absichern. Beides dürfte den Dollar ebenfalls nicht beflügeln.

      Quelle: FAZ, 08.03.03




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      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:20:01
      Beitrag Nr. 727 ()
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:26:12
      Beitrag Nr. 728 ()
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      Extreme Zeiten erfordern ein extremes Portfolio
      Von Christopher Farrell, BusinessWeek Online

      10. März 2003 Die Nachrichten sind düster: ein sich abzeichnender Irak-Krieg, ein nuklearer Aufstand auf der koreanischen Halbinsel, ein in die Höhe schießendes US-Haushaltsdefizit, eine sich zankende internationale Gemeinschaft, eine Bedrohung durch terroristische Anschläge, ein Bärenmarkt, eine sich abschwächende Wirtschaft und eine wachsende Entlassungswelle.

      Was also sollen nervöse Anleger tun? Wie können sie in Zeiten wie diesen ihr Kapital erhalten - und vielleicht noch etwas hinzugewinnen? Welche opportunistischen Anlagestrategien machen Sinn?

      Die richtige Antwort, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag, besteht nach Meinung des Finanzwissenschaftlers Peter L. Bernstein darin, ein Portfolio zusammenzustellen, das die beiden Extreme des Risikospektrums widerspiegelt.

      Überträgt man diese ausgeklügelte Argumentation auf ein für Privatanleger handhabbares Portfolio, würde das bedeuten, für die Seite des hohen Risikos Aktien zu kaufen und für eine risikolose Absicherung, Cash-Positionen auf die Seite zu schaffen.




      Politik des lockeren Geldes dürfte zu Inflation führen

      Das spricht natürlich gegen die konventionelle Auffassung, nach der US-Staatsanleihen typischerweise den sichereren Hafen bei geopolitischen und weltwirtschaftlichen Risiken darstellen.

      Sicher, der Rentenmarkt hat in den vergangenen Jahren eine sehr gute Performance gezeigt. In den jüngsten drei Monaten ist der Russell 3000 Stock Market-Index um 9,47 Prozent gefallen, während der Vestek Broad Bond-Index 4,02 Prozent zugelegt hat.

      Hinzu kommt, dass die Anleihen die Wettrennen um die besten Renditen in den vergangenen Jahren mit links gewonnen haben. In Rentenpapieren investierte Anleger haben sich schon fast an Renditen in zweistelliger Höhe gewöhnt.

      Die unbeschwerten Tage des Rentenmarktes sind jedoch vorbei, meint William Gross. Der Manager des weltweit größten offenen Fonds gilt als der Warren Buffet der Anleihen.

      Allein mathematische Berechnungen reichen aus, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass bei Anleiherenditen auf einem 40-Jahrestief nur noch ein geringer Aufschwung erwartet werden kann. Schnell steigende Haushaltsdefizite so weit das Auge reicht stellen eine ernsthafte langfristige Bedrohung für Rentenwerte dar.

      Um eine Double-Dip-Rezession abzuwehren, fährt das Federal Reserve Board eine Politik des lockeren Geldes.

      Sobald die Konjunktur wieder läuft - und das wird sie - werden sich die Anleger plötzlich Sorgen um einen Inflationsanstieg machen, erklärt James W. Paulson, Chief-Investment-Stratege bei Wells Capital Management. „Wenn eine wirtschaftliche Erholung einsetzt, sind alle Faktoren für eine große Inflationsangst und einen schlechten Rentenmarkt bereits gegeben.“

      Folglich sind Anleihen nicht attraktiv. Das gleiche gilt für Gold, ein noch älteres Gegenmittel bei drohenden Desastern. Obwohl sich die Kurse für Gold und andere Edelmetalle bereits von ihrem Höchststand im Januar wieder entfernt haben, befinden sich die Goldanhänger immer noch in Ekstase auf Grund der beträchtlichen Steigungen innerhalb des letzten Jahres.

      Auch wenn der Goldkurs noch etwas zulegen dürfte, sobald die Bomben auf Bagdad fallen, spiegelt sich ein hoher Anteil der spekulativen Gewinne bereits im Preis des Edelmetalls wider.




      Börsen bieten gute Kaufgelegenheiten

      Aktien dürften die faszinierendste Anlageform darstellen. Nach drei miserablen Jahren fallen die Bewertungen vernünftig aus. Dabei ist der Kursrückgang der letzten Wochen inbegriffen.

      Die wichtigsten Averages liegen 40 bis 75 Prozent unter ihren Höchstständen, je nach Index, so dass der Bärenmarkt nach Meinung der quantitativen Analysten bei Morgan Stanley zu den schlimmsten der Geschichte gehört. Wenn die USA und der Irak sich von der Kante zum Krieg wegbewegen, könnte ein weltweit erleichtertes Aufatmen den Aktienmarkt rapide in die Höhe klettern lassen.

      Das Gegenteil wird der Fall sein, wenn Präsident Bush entscheidet, die US-Truppen in den Irak zu schicken. Dann werden nervöse Aktienverkäufe einsetzen, die wahrscheinlich die Aktienwerte tiefer nach unten drücken, als die Kriegsanleihen.

      Die Anleger werden dann die Chance haben, qualitative Unternehmen zu niedrigen Kursen zu kaufen. Ob sich diese Strategie finanziell auszahlt, hängt natürlich davon ab, dass der Krieg begrenzt bleibt.

      Hier kommen nun die Cash-Positionen ins Spiel. Sollten die militärischen Auseinandersetzungen und die Zeiten danach eher chaotisch verlaufen, wird die Konjunktur mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in eine Double-Dip-Rezession abrutschen.

      Die Chancen auf eine weitere Rezession stehen bereits jetzt bedrohlich hoch, nachdem in den vergangenen Monaten die Ölpreise steil gestiegen sind. „Jeder bedeutende Ölschock der vergangenen 30 Jahre hat eine Rezession verursacht oder zumindest zu einer Rezession beigetragen,“ meint auch Richard Bernstein, US-Chef-Stratege bei Merrill Lynch & Co.



      Cash regiert die Welt

      Natürlich liefert die Erfahrungsgeschichte von Aktien während eines Krieges keine eindeutigen Verhaltensregeln. Wie schon Dwight D. Eisenhower kommentierte: „Jeder Krieg wird einen in Erstaunen versetzen.“ Betrachten wir die 14 nationalen Krisen vor den Terroranschlägen des elften September: Der Dow Jones Industrial Average erholte sich und stieg innerhalb von sechs Monaten um durchschnittlich vier Prozent.

      In vier Fällen waren die Renditen nach sechs Monaten jedoch negativ, einschließlich des arabischen Ölembargos Anfang der Siebzigerjahre. Nach dem Traumata des elften Septembers erlebte der Aktienmarkt nie wirklich eine nachhaltige Erholung.

      Cash-Positionen sind während wirtschaftlicher Krisen und Baisse-Märkten die beste Alternative. Zum einen bleibt im Vergleich zu anderen Anlageformen der Kapitalwert erhalten.

      Zum anderen benötigen die entlassenen Arbeiter Ersparnisse, um die Zeit zu überbrücken, bis sich eine andere Jobmöglichkeit auftut. Die Arbeitslosigkeit könnte stark steigen, wenn die tödliche Kombination Öl und Krieg die Wirtschaft in die Rezession treibt.

      Traurig, aber wahr: Wenn diese Umstände eintreten, wird die Arbeitslosigkeit das Geringste sein, um das sich die amerikanische Nation sorgt.


      Quelle: FAZ, 10.03.03
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:28:10
      Beitrag Nr. 729 ()
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 23:52:32
      Beitrag Nr. 730 ()
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      Warren Buffett zeigt es allen

      Die von dem Investor Warren Buffett kontrollierte Versicherungs- und Anlagegesellschaft hat im vergangenen Jahr den Konzernüberschuß mehr als verfünffacht und einen Rekordgewinn erzielt.

      Gestützt wurde das Ergebnis von gestiegenen Prämien der Versicherer und von verbesserten Ergebnissen der mehr als vierzig anderen Unternehmen, die zu Berkshire gehören.

      Berkshire erwirtschaftet die Hälfte des Umsatzes mit Versicherungen. Dazu gehören die Rückversicherer Berkshire Hathaway Reinsurance Group und General Re sowie der Autoverversicherer Geico. Zu den anderen Unternehmen gehören der Teppichbodenhersteller Shaw Industries, die Restaurantkette Dairy Queen oder Textilproduzenten wie Fruit of the Loom.




      Buffett zieht Anleger in seinen Bann

      Berkshire wies für 2002 einen Nettogewinn von 4,29 Milliarden Dollar nach 795 Millionen Dollar im Vorjahr aus. Der Umsatz stieg 2002 um 10 Prozent auf 42,3 Milliarden Dollar.

      Im Vorjahr war die Versicherungssparte von der Zerstörung des World Trade Center stark belastet worden. "In jeder Hinsicht war 2002 ein hervorragendes Jahr", schrieb Buffett in seinem Brief an die Aktionäre. In diesem Jahr hatte er erstmalig Auszüge aus dem Aktionärsbrief vorab veröffentlicht.

      Buffetts Kommentare werden von Anlegern stark beachtet, um Hinweise auf seine Anlagestrategien zu erhalten. Buffett ist der zweitreichste Mann der Welt hinter Microsoft-Gründer Bill Gates.




      Aktien sind überbewertet

      Buffett hält Aktien trotz der gesunkenen Kurse weiter für überbewertet und sieht deswegen von neuen Anlagen dieser Art ab. Anstatt in Aktien hat Buffett im vergangenen Jahr in einige hochverzinsliche Risikoanleihen, sogenannte "Junk Bonds" investiert.

      Die "hochprofitablen" Investitionen in diesem Bereich haben sich versechsfacht und beliefen sich Ende 2002 auf 8,3 Milliarden Dollar. Die größte Position bei seinen Aktienanlagen hält Buffett weiterhin beim Getränkehersteller Coca-Cola. Berkshire ist zudem Großaktionär beim Finanzdienstleister American Express und beim Rasierklingenhersteller Gillette.




      Reformen der Corporate Governance angezweifelt

      Buffett stellte auch die Wirksamkeit der nach den Bilanzskandalen im vergangenen Jahr verabschiedeten Reformen der Unternehmensführung in Frage.

      Die "Nagelprobe" für die Reform werde eine verringerte Entlohnung der Manager von Unternehmen sein, schrieb Buffett. Er machte eine zu gesellige Atmosphäre in den Verwaltungsräten für deren Versagen bei der Aufsicht der Geschäftsführung mitverantwortlich.

      Es sei fast unmöglich, in einem Verwaltungsrat voller vertrauensseliger Leute die Frage nach der Auswechslung des Vorstandschefs aufzubringen, stellt Buffett fest. Das gelte genauso für die Kritik an Akquisitionen, die der CEO plane.

      Wenn der Ausschuß für Vergütung neue Aktienoptionen für den CEO empfehle, komme es dem "Rülpsen am Eßtisch" gleich, den Ausschuß aufzufordern, sich das noch mal zu überlegen.

      Der 72 Jahre alte Buffett, der Berkshire Hathaway seit 38 Jahren führt, hat zudem eine Nachfolgeregelung skizziert. Nach seinem Ausscheiden soll seine Funktion von einem Chefanleger und einem Manager für das operative Geschäft übernommen werden. Angaben über die Identität dieser Personen machte Buffett nicht.

      Buffett betonte aber, daß er nicht ans Aufhören denke. "Mir macht es Spaß, Berkshire zu führen, und wenn Freude am Leben für dessen Verlängerung sorgt, ist der Rekord von Methusalem gefährdet", schloß Buffett seinen Brief an die Aktionäre.


      Quelle: FAZ, 10.03.03
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 00:10:28
      Beitrag Nr. 731 ()
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      Wall Street schließt sehr schwach und nur knapp über Tagestief


      New York (vwd) - Wie bereits so oft in jüngster Zeit haben vor allem die Sorgen um geopolitische Entwicklungen die Kurse an Wall Street unter Druck gesetzt. Gründe für einen Einstieg am Aktienmarkt habe es hingegen nicht gegeben, hieß es. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte schloss um 2,2 Prozent bzw 172 Punkte tiefer auf 7.568 und damit nur knapp über seinem erst im späten Handel markierten Tagestief. Der S&P-500-Index gab um 2,6 Prozent bzw 21 Stellen auf 807 nach, und der Nasdaq-Composite büßte 2,1 Prozent bzw 27 Zähler auf 1.278 ein. Umgesetzt wurden an der NYSE 1,21 (Freitag: 1,36) Mrd Aktien. 812 Kursgewinnern standen 2.448 -verlierer gegenüber. 156 Titel schlossen unverändert.

      Die Unsicherheit im Vorfeld der am 17. März auslaufenden Frist für den Irak habe am Markt im Vordergrund gestanden, berichteten Marktteilnehmer.

      Regierungsbeamte hatten zudem erklärt, es gebe Hinweise, dass der Irak an seinen Ölfeldern Sprengladungen anbringe. Damit soll verhindert werden, dass die Felder den USA von Nutzen sein könnten, berichtete Sky News TV.

      Außerdem habe der erneute Raketenabschuss durch Nordkorea sowie die Meldung, dass der Iran mit der Entwicklung von Nuklear-Waffen weiter als zuvor gedacht sein könnte, die Unsicherheit verstärkt.

      Andere Meldungen seien angesichts dessen in den Hintergrund gedrängt worden, sagte ein Marktteilnehmer.


      Zu den zahlmäßig weit überlegenen Verlierern zählten die Titel von Goldman Sachs. Das US-Magazin "Barrons`s" hatte sich kritisch zu der Bewertung der Aktien und der erwarteten Geschäftsentwicklung geäußert. Die Titel verloren 3,5 Prozent auf 64,34 USD.

      Auch General Electric standen unter Druck. Zur Begründung verwiesen Marktbeobachter auf die Meldung von Freitag, als das Unternehmen eingeräumt hatte, für 2003 mit einem um 180 Mio USD höheren Aufwand für ihren Pensionsfonds als geplant zu rechnen. General Electric gaben um 2,9 Prozent auf 23,60 USD nach.

      Auch Bristol-Myers Squibb mussten ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder abgeben: Die Titel schlossen mit einem Abschlag von 1,3 Prozent auf 22,51 USD. Der Pharma-Konzern hatte seine Bilanzen für 1999 bis 2001 wegen nicht korrekt ausgewiesener Arzneimittel-Verkäufe an zwei Großhändler korrigiert, woraufhin die Titel bereits mit einem Minus in den Handel gestartet waren. Auch Umsatz und Ergebnis des zweiten Halbjahr 2002 wurden revidiert. Die Ergebnisprognose für das laufende Jahr wurde zugleich jedoch bekräftigt. vwd/DJ/10.3.2003/ll


      gelesen in FAZ, 10.03.03
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      schrieb am 11.03.03 00:12:12
      Beitrag Nr. 732 ()
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 00:24:19
      Beitrag Nr. 733 ()


      Quelle: FAZ, 10.03.03
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 19:53:54
      Beitrag Nr. 734 ()
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      Selbst 2.300 Punkte kann der Dax nicht mehr halten


      Der Dax bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen



      11. März 2003 Der deutsche Aktienmarkt kennt offenbar nur noch eine Kursrichtung - die nach unten.

      Der Dax ist am Dienstagnachmittag jedenfalls auf dem besten Weg, den sechsten Verluststag in Folge zu verbuchen. Gegen 17.10 Uhr betrug der Abschlag in der Spitze schon drei Prozent. Hier sorgte eine nach anfänglichen Gewinnen ins Minus abgerutsche Wall Street dafür, dass es phasenweise kein Halten mehr gab.

      Nachdem der US-Aktienmarkt inzwischen aber wieder knapp den Sprung ins Plus geschafft hat, kann auch der Dax sein Minus auf 1,5 Prozent begrenzen. Mit 2.295,18 Punkten notiert er gegen 18.00 Uhr aber noch immer unter 2.300 Zählern.

      Händler sprechen angesichts der niedrigsten Kurse beim Dax seit der Jahreswende 1995/1996 in ihren Kommentaren wörtlich von einem "geisteskranken Marktgeschehen" und von einer überaus tristen Ausgangslage.

      Jede Nachricht aus den Unternehmen und von der Konjunktur werde mit Pedanterie daraufhin abgeklopft, ob sich vielleicht doch nicht irgendwo noch ein negativer Aspekt finden lasse.

      Sobald man fündig geworden sei, werde dann freigebig verkauft. Die zuletzt zu beobachtende Betroffenheit unter den Akteuren weiche immer mehr einem sarkastischen Galgenhumor.



      Wichtige Unterstützungszone erreicht

      Charttechnisch betrachtet sei nach den jüngsten Verlusten inzwischen die nächste wichtige Unterstützungszone, die aus der Zeit von Ende 1993 bis Mitte 1995 resultiert, praktisch erreicht.

      Diese reicht von 2.248 bis 1.913 Punkten und falls der Markt auch dort keinen Boden finden sollte, drohe im schlimmsten Fall das ganze Finanzsystem ins Wanken zu geraten.

      Allerdings bekommen die Finanzwerte als Hauptleidtragende am Berichtstag eine kleine Verschnaufpause gewährt. Im Schnitt halten sie sich ausnahmsweise sogar etwas besser als der Gesamtmarkt.

      Diesmal konzentriert man sich auf Titel wie VW oder Henkel. Beim Autobauer VW wird ein vorsichtiger Geschäftsausblick zum Anlass genommen, um die Aktie um 8,3 Prozent auf 29,90 Euro zurechtzustutzen. „Der Start des Touran wird das Ergebnis belasten.

      Außerdem kommen der Golf und der Passat an das Ende ihres Lebenszyklus. Und auch die Absicherung gegen einen weiter fallenden Dollar wird einen Einfluss haben", beschrieb die Fondsmanagerin Pia Hellbach von Union Investment die Probleme des Wolfsburger Konzerns.


      Positive Meldungen gehen im Sog der Hiobsbotschaften unter

      Beim Konsumgüter-Hersteller Henkel wird der Einstieg bei Wella als Auftakt für eine teure Übernahmeschlacht um den Haarpflegeanbieter gewertet. Dem Aktienkurs kostet dieses Lesart der Dinge ein Minus von 8,8 Prozent auf 51,25 Euro.

      Nach dem herben Einbruch am Montag und den Tagen zuvor präsentiert sich die Deutsche Telekom dank teilweise ermutigender Analystenstimmen um 3,5 Porzent auf 9,47 Euro erholt.

      Nur phasenweise im Plus lagen die Anteilsscheine von Adidas-Salomon. Der weltweit zweitgrößte Sportartikel-Hersteller sieht sich trotz anhaltender Konjunkturschwäche und der Irak-Krise dank eines hohen Auftragsbestandes ungebremst auf Wachstumskurs.
      So werde der Jahresüberschuss 2003 um bis zu 15 Prozent und der Umsatz um fünf Prozent wachsen, hieß es aus Herzogenaurach

      Im Sog der übrigen schlechten Nachrichten geht die gute Meldung von Adidas aber schlichtweg unter. Die Börsianer konzentrieren sich auf die Hiobsbotschaften und die werden am Dienstag komplettiert durch einen negativ ausgefallenen Zwischenbericht von Nokia zur Geschäftsentwicklung im ersten Quartal.

      Diese Botschaft zieht auch viele andere Aktien aus dem Technologiesektor mit nach unten. Die Vehemenz, mit der dabei auch nur kleine Zielverfehlungen bei den Ergebnisvorgaben bestraft würden, mache nachdenklich und zeige, wie angeschlagen die Märkte aktuell seien.


      Quelle: FAZ, 11.03.03
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 19:58:09
      Beitrag Nr. 735 ()
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      VW-Aktie drängt sich nicht auf


      11. März 2003 Nun also doch. Auch Europas größter Autohersteller Volkswagen hält nun plötzlich im Jahr 2003 angesichts der schwachen Branchenkonjunktur und der unsicheren weltpolitischen Lage einen Rückgang des operativen Gewinns für möglich.

      Die Aktie reagiert am Dienstag mit einem Minus von 8,56 Prozent auf 29,80 Euro überdeutlich auf die Nachricht.

      Allein aus der Formulierung „das Ergebnis des ersten Quartals werde deutlich unter dem des Vorjahres liegen“ lässt sich eine gewisse Dramatik ableiten.

      Zu den Risiken des laufenden Jahres zählte Pischetsrieder auch die gegenwärtigen Wechselkurse von Dollar und britischem Pfund. Im Geschäftsbericht hieß es zum Geschäftsausblick ergänzend, wegen der unsicheren politischen Lage im Nahen Osten und der krisenhaften Situation in Südamerika bestünden nicht vorhersehbare Absatzrisiken.

      Auf Grund dieser wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten sei eine verlässliche Ergebnisvoraussage für das Geschäftsjahr 2003 derzeit nicht möglich.




      Kostensenkungen helfen nur bedingt weiter

      Der Konzern werde seine Kosten aber weiter durch Steigerung der Produktivität und die Verbesserung seiner Prozesse senken. Insgesamt sollen die Investitionen in diesem Jahr um mindestens zehn Prozent gekürzt werden. Gleichzeitig bekräftigte Volkswagen zwar das Absatzziel von mehr als fünf Millionen Fahrzeugen für 2003, allerdings dürfte es zu einem kritischen Jahr des Umbruchs werden.

      Denn neben der anhaltend flauen Konjunktur gehen auch die Absatzzahlen der beiden aktuellen Modelle Golf und Passat zurück. Die Modellpolitik werde voll auf Absatz, Umsatz und Ertrag durchschlagen, warnen einige Analysten. Der Gewinn könne dadurch sogar um eine Milliarde Euro sinken.

      Dagegen stemmen sich die Wolfsburger mit weiteren Kosteneinsparungen und einer Modelloffensive. Allein im laufenden Jahr bringt der Konzern rund 20 neue Typen an den Start.

      Im Schnitt kommt alle drei Wochen irgendwo auf der Welt ein neues Modell von Volkswagen auf den Markt. Den Anfang der Neuvorstellungen machten im vergangenen Jahr die Oberklassenmodelle Phaeton und Touareg, auf dem Genfer Autosalon folgten nun der Minivan Touran und der neue A3 auf Basis des neuen Golf sowie der New Beetle Cabrio.

      Weitere Cabrios, Coupes und Geländewagen sollen folgen. Damit will Volkswagen die Abdeckung der möglichen Marktsegmente von derzeit 75 Prozent innerhalb weniger Jahre auf 85 bis 90 Prozent steigern.




      Skeptischer Blick auf die Gewinnprognosen

      Schon im abgelaufenen Jahr hatte die schwache Autokonjunktur den Gewinn von Volkswagen deutlich gedrückt. Der Vorsteuergewinn sackte um beinahe zehn Prozent auf knapp vier Milliarden Euro ab.

      Den Aktionären soll trotz eines um elf Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro geschrumpften Überschusses eine stabile Dividende von 1,30 Euro je Stamm- und 1,36 Euro je Vorzugsaktie zufließen. Das ist nicht schlecht, immerhin führt das zu einer Dividendenrendite von mehr als vier Prozent.

      Was die Aktie an sich zusammen mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von weniger als fünf hoch interessant machen sollte.

      Die Frage ist allerdings, was von den Gewinnschätzungen zu halten ist, die Grundlage der Berechnung sind. Schon im vergangenen Jahr waren sie deutlich zu optimistisch gewesen. Und wenn bereits für das erste Quartal des laufenden Jahres eine Art von Gewinnwarnung ausgesprochen wird, wie soll sich der Rest des Jahres angesichts der verhaltenen Konjunktur bei steigender Arbeitslosigkeit erst noch entwickeln?

      Auch charttechnisch ist die Lage alles andere als entspannt. Der Trend zeigt kurzfristig deutlich nach unten, eine Wende ist nicht absehbar. Allenfalls so etwas wie eine nachlassende Dynamik. Damit drängt sich die Aktie nicht unmittelbar auf.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder

      Quelle: FAZ, 11.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der VW-Aktie in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 11.03.03 22:37:31
      Beitrag Nr. 736 ()
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 22:42:00
      Beitrag Nr. 737 ()
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      Celanese-Aktie rauscht auf Allzeittief


      11. März 2003 Ohne wesentliche neue Nachrichten aus dem Unternehmen im Hintergrund, hat die Celanese-Aktie heute die „rote Laterne“ im MDax inne. Und nicht nur das: Mit Kursverlusten von bis zu zehn Prozent hat sie im Verlauf des Dienstag Vormittags ihr Allzeittief markiert.

      Gegen 12.30 Uhr notiert sie mit 13,76 Euro. Dies bedeutet einen Abschlag von 8,6 Prozent gegenüber dem Vortageskurs. Auch dieser Wert liegt unterhalb des bisherigen Allzeittiefs von 14,15 Euro.




      Sorge um steigende Rohstoffpreise

      Dem in Kronberg bei Frankfurt ansässigen Konzern wird am Dienstag offenbar eine wesentliche Folge der Furcht vor einem möglichen Krieg gegen den Irak zum Verhängnis: die Sorge um steigende Rohstoffpreise vor allem bei Gas sowie ein schwächelnder Dollar. Dabei hat der Ölpreis am Dienstag Vormittag in London leicht nachgegeben, während der Dollar gegenüber dem Euro leicht verliert.

      Celanese stellt auch und gerade aus Gas und Öl Chemikalien her, die für Farben, Bekleidung und Filme benötigt werden. Nicht zuletzt ist der Konzern der größte Hersteller von Acetat in Zigarettenfiltern auf der Welt. 52 Prozent seiner Umsätze macht er in den Vereinigten Staaten und anderen Teilen Amerikas. Fällt der Dollar, schwächt dies die Ertragslage, was verstärkt wird, wenn Celanese für Rohstoffe mehr bezahlen muss.




      Analyst: Kurzfristige Reaktion

      Analysten wollten die harsche Reaktion der Celanese-Aktie auf hohe Gaspreise und einen niedrigen Dollarkurs aber nicht überbewertet wissen. Es handele sich um eine kurzfristige Reaktion, meinte M.M. Warburg-Vertreter Sven Dopke. Keinen Einfluss für den Kursverfall wird offenbar dem am Montag bekanntgegebenen Wechsel an der Spitze der Celanese-Tochter Ticona in Kelsterbach zugeschrieben.

      Andere Stimmen sagten, die Aktie verliere auf Grund von sogenannten Short-Spekulationen, bei denen Anleger auf fallende Kurse setzten, das Papier verkauften und sich nach dem Kursverfall wieder damit eindeckten.

      Am Ende bezahlten sie weniger für dieselbe Anzahl Aktien, die sie zuvor auf den Markt geworfen hätten, so die Spekulation. Mit Unternehmensdaten seien die Verluste nicht zu begründen; zuletzt hatte Celanese den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft und Erwartungen sogar übertroffen.

      Und zu Monatsbeginn erhielt das Unternehmen den Zuschlag für den Bau einer Essigsäure-Anlage im Wachstumsmarkt China, was dem Unternehmen gut tun sollte, wie Analysten sagten.



      Aktie durch Phantasien bewegt

      Spekulationen hatten schon im Februar die Aktie massiv bewegt. Jedoch nach oben (Übernahmegerücht beflügelt Celanese-Aktie). Diese Phantasie hat den Kurs aber nicht nachhaltig stützen können. Nun scheint das Papier in freien Fall. Charttechnisch gibt es keine Unterstützungszonen mehr, was für weitere Verlust spricht.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,9 erscheint das Papier günstig bewertet zu sein. Allerdings auf Basis eines für 2003 geschätzten Gewinns je Aktie von 2,04 Euro, nach 2,23 Euro im Vorjahr. Der Celanese-Vorstand hat sich im Februar zwar einer Prognose enthalten, aber sich zugleich verhalten optimistisch geäußert.

      So scheint der prognostizierte Gewinn je Aktie zunächst nicht übertrieben zu sein. Allerdings dürfte sich die Konjunktur erst deutlich erholen müssen, bevor man sich als Anleger zu stark darauf verlassen sollte.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 11.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Celanese-Aktie.



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      Avatar
      schrieb am 11.03.03 23:01:21
      Beitrag Nr. 738 ()
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      Adidas-Aktie fit wie ein Turnschuh


      Drei Streifen im Aufwärtstrend




      11. März 2003 Die Aktie von Adidas-Salomon ist ein besonderes Papier im Dax.

      Im Gegensatz zu allen anderen Titeln unter den 30 größten deutschen Aktien hat ausgerechnet dieser Konsumwert binnen Jahresfrist zugelegt, wenn auch nur 0,17 Prozent.

      Im Jahr 2002 hat das Unternehmen bei Umsatz und Gewinn eine erfreuliche Entwicklung an den Tag gelegt.

      Im laufenden Jahr will es abermals wachsen und die Ertragslage wieder verbessern. Anleger reagieren aber nicht mit Luftsprüngen. Das Papier büßt bei hohen Umsätzen am Dienstag 0,87 Prozent ein und sinkt auf 73,30 Euro.




      Zuversicht im Vorstand

      Bei der Vorlage der endgültigen Jahreszahlen 2002 gab sich der Adidas-Vorstand selbstbewusst, obwohl die allgemeine wirtschaftliche Lage vor allem im Heimatland des Konzern mit Sitz in Franken sehr mäßig ist und der Konsum vor sich hintümpelt.

      In den nächsten Jahren soll der Umsatz jeweils um drei bis fünf Prozent steigen, den Jahresüberschuss will der Konzern gleich um zehn bis 15 Prozent verbessern.

      Analysten trauen Adidas-Salomon dies auch ohne weiteres zu: Helaba Trust geht von einem überproportionalen Gewinnwachstum aus, nicht zuletzt durch mehr Verkäufe von Basketball-Produkten.

      „Die Adidas-Prognose eines Ergebniswachstums von 10 bis 15 Prozent 2003 ist konservativ“, urteilt Mandy Deex von Morgan Stanley, die weiter empfiehlt, die Aktie im Depot überzugewichten. Sie selbst geht von 18,5 Prozent aus und verweist auf einen Anstieg des Auftragsbestand um zwölf Prozent in Europa. Konzernweit war dieser Ende 2002 um 14 Prozent höher als im Vorjahr.




      Analysten loben Unternehmen

      UBS Warburg verweist auf die gute Martktposition des Herstellers mit den drei Streifen. Adidas könne sich rühmen, den meisten Schwung unter den führenden Sportartiklern der Welt aufzuweisen.

      Die Analysten dieses Hauses gehen vom Gewinn weiterer Marktanteile aus, die Adidas vor allem in Asien und Amerika holen will, nicht zuletzt zu Lasten des Marktführers Nike.

      Auch Adidas setzt wie Puma auf eine Mischung aus Sport- und „sports fashion“-Produkten, die zuletzt sehr populär gewesen sind. Schuhe mit klingenden Namen wie „ClimaCool“, „T-Mac 2“ und „Superstar“ sollen zunehmend Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 Jahren für die Marke begeistern. Diese Perspektive hat UBS Warbung zum Anlass genommen, die Aktie von Neutral auf Kaufen hochzustufen.




      Risiko: Möglicher Irak-Krieg

      Adidas-Salomon ist eine solide Entwicklung nicht abzusprechen, auch weil der Konzern 2002 mit 181 Millionen Euro mehr Schulden als geplant abgebaut hat (Stand: 1,5 Milliarden Euro) und mindestens 100 Millionen Euro weiterer Verbindlichkeiten in diesem Jahr abbauen will.


      Negative Auswirkungen durch die jüngsten Spannungen zwischen Amerika und Deutschland wegen der Irak-Krise erwartet der Vorstand nicht.

      „Ich glaube nicht, dass das Auswirkungen hat. Viele Amerikaner sehen Adidas als amerikanische Marke", sagte Adidas-Chef Herbert Hainer. Auch in Asien und Europa werde Adidas überwiegend als internationale und nicht als deutsche Marke gesehen.

      Gleichwohl könnten sich Risiken auch für einen starken Konzern infolge eines länger andauernden Irak-Krieges ergeben, falls die Konsumausgaben sinken sollten. Unter anderem dies ist bei der Beurteilung der Aktie zu bedenken.




      Aufwärtstrend stabil

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,8 ist sie neutral bewertet. Dieser Wert basiert auf einem für 2003 geschätzten Gewinn von 5,75 Euro je Aktie nach 5,04 Euro im vergangenen Jahr. Diese Schätzung scheint nicht zu hoch angesichts den Prognosen des Unternehmens. Wenn Adidas den Überschuss tatsächlich um 15 Prozent steigern könnte, läge der Gewinn je Aktie sogar bei 5,80.

      Trotz des jammervollen Zustands der Börsen ist bei Adidas-Salomon der langfristige Aufwärtstrend intakt. Er wäre erst gebrochen, falls die Aktie unter 65 Euro fiele.

      Anleger sollten sich dennoch überlegen, ob sie rasch zugreifen, schließlich hat sich das Papier binnen Monatsfrist schon um knapp fünf Prozent verbessert, nachdem Adidas die vorläufigen Zahlen für 2002 bekanntgegeben hatte.

      Es gibt keine Garantie, dass sich die bis jetzt anhaltende Modewelle fortsetzt und sich der Titel auf Grund des Wachstums bei interessanten Gewinnmargen weiter gegen den allgemeinen Markt stemmen kann.

      So lange der Trend jedoch noch anhält, dürfte das Papier bei Kurstauchern immerhin einen Blick wert sein.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ, 11.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Adidas-Salomon-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 11.03.03 23:19:08
      Beitrag Nr. 739 ()
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      Fannie und Freddie machen die Anleger nervös

      So nervös wie an diesem Montag waren die Börsianer an Wall Street schon lange nicht mehr.

      Aufgeschreckt wurden sie von einem Kommentar von William Poole, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank von St. Louis.

      Dieser hatte gesagt, dass von den Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae Risiken auf das gesamte System ausgehen könnte.

      Beide Institute seien nicht ausreichend finanziert um etwaigen Krisen standhalten zu können. Dies wiederum könnte zu einer Krise an den Finanzmärkten führen und dem Immobilienmarkt sowie der US-Wirtschaft beträchtlichen Schaden zufügen.

      Denn durch den Umfang der kurzfristigen Verbindlichkeiten beider Gesellschaften könnten sich mögliche Probleme rasch ausbreiten, sagte Poole.



      Deutliche Kursabschläge

      Bei hohen Umsätzen rauschten beide Aktien daraufhin in den Keller. Bei Fannie Mae stand gegen 21:10 Uhr ein Minus von 7,1 Prozent auf 58,82 Prozent zu Buche und bei Freddie Mac ein Abschlag von 6,56 Prozent auf 50,46 Dollar. Die mit den Worten von Poole verbundenen Schockwellen strahlten auch auf den Gesamtmarkt aus, der ebenfalls deutlich im Minus notierte.

      Warum die Anleger nervös wurden, wird dann klar, wenn man sich verdeutlicht, dass Freddie Mac und Fannie Mae 42 Prozent aller Hypothekenkredite in den USA vergeben.

      An der Einschätzung von Marktteilnehmern wie Keith Keenan von Wall Street Access zeigt sich, wie sehr der Schreck den Anlegern in die Knie gefahren ist: „Poole hat einige negative Kommentare zu Fannie Mae und Freddie Mac abgegeben. Das hat den Markt überrascht. Eine Krise ist denkbar“, so Keenan.

      Die Nervosität wird noch durch das Wissen verstärkt, dass Poole nicht der erste Experte ist, der vor Risiken bei den beiden Hypothekenfinanzierern warnt.

      Auch von anderer Seite war bereits Kritik laut geworden, die beiden Institute nutzten den Staat im Rücken dazu aus, um im aktuellen Immobilienboom unter Mißachtung etwaiger Risiken ein zu großes Rad bei der Kreidtvergabe zu drehen. Insgesamt stehen bei Freddie Mac und Fannie Mae Kredite im Werte von 3,1 Billionen Dollar in den Büchern.




      Kritische technische Lage

      Unabhängig davon, ob die Vorwürfe nun berechtigt sind oder nicht, stehen beide Aktien charttechnisch betrachtet auf der Kippe. Schließt der Kurs von Freddie Mae demnächst unter dem Vorjahrestief bei 58,75 Dollar, wäre theoretisch ein weiteres Abrutschen bis zu den im Jahr 2002 markierten Tiefpunkten knapp unter 50 Dollar denkbar.

      Noch kritischer ist die Lage bei Freddie Mac. Hier droht bei Kursen von unter 54 Dollar im schlimmsten Fall ein Test der Region um 40 Dollar.

      Die relativ entspannten Bewertungsrelationen, die speziell bei Freddie Mac ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von deutlich unter zehn anzeigen, lassen eine derart negative Entwicklung zwar nicht unmittelbar erwartet.

      Aber wenn selbst ein Vertreter der US-Notenbank vor den beschriebenen Risiken warnt, kann angesichts der allgemein trüben Börsenlage auch eine solche Entwicklung nicht gänzlich ausgeschlossen werden.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.




      Quelle: FAZ, 11.03.03






      Der Chart zeigt in dieser Reihenfolge die Kursentwicklung der Aktien von Fannie Mae und Freddie Mac.







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      schrieb am 11.03.03 23:21:36
      Beitrag Nr. 740 ()
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      schrieb am 11.03.03 23:26:51
      Beitrag Nr. 741 ()
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      S&P-Aktie der Woche

      Comcast-Aktie scheint gut verdrahtet zu sein
      Von Tuna Amobi, Analyst bei S&P-Market Scope


      11. März 2003 Der amerikanische Kabelnetzbetreiber scheint nach Ansicht der S&-Analysten gut positioniert zu sein. Nach der Übernahme von AT&T Broadband im November des Jahres 2002 hat Comcast ihre gesamte Abonnentenzahl auf 33 Millionen mehr als verdoppelt.

      Damit ist Comcast der größte Multi-Service-Kabelnetzbetreiber in den USA. Daneben hält Comcast eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 57 Prozent an QVC, einem elektronischen Einzelhändler in den USA, der gerade seine Einkaufssender auch in Europa und Japan eingeführt hat.




      Starkes Jahresergebnis sollte positiv inspirieren

      Über seine Tochtergesellschaften bietet Comcast auch Content- und Programmdienste an. Anfang März hat Comcast sein außergewöhnlich starkes Jahresergebnis vorgelegt. Nach Ansicht von S&P dürfte dies als kurzfristiger Katalysator für eine positive Aktienentwicklung dienen.

      Die Comcast-Class-A-Aktie ist Bestandteil des S&P 500 und trägt mit fünf Sternen das höchste S&P-Investmentranking.

      Auf Grund der jüngsten Finanzergebnisse geht S&P davon aus, dass die Integration von AT&T Broadband gut verläuft. Dieser Eindruck entspricht auch den bisherigen Erfolgsgeschichten des Managements bezüglich vorangegangener Unternehmenseingliederungen.

      Da Comcast die Breitbandsysteme aufrüstet, erwartet S&P bedeutende im Vergleich mit der bisherigen Ausstattung Synergieeffekte. Ein vollständiges Upgrade bis im Jahr 2004 auf den neuesten Stand der Technik erscheint realistisch.




      Zahl der Abonnenten bleibt weitgehend stabil ...

      Die Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung dürfte für das Kabelgeschäft kurzfristig der Fokus bleiben. Für diesen Bereich werden für das laufende Jahr 1,35 Millionen neue Abonnenten und eine Gesamtnutzerzahl von fünf Millionen zum Jahresende veranschlagt.

      Unterstützt durch Video-On-Demand-Dienste und hochauflösendes Fernsehen dürfte das Wachstum im Geschäftsbereich Digitales Video ebenfalls robust bleiben. Hier werden ungefähr 7,6 Millionen Kunden bis Jahresende erwartet, davon dürften rund eine Million Neukunden sein. Bei Standard-Kabelanschlüssen konnte der Strom abspringender Kunden gestoppt werden.

      Die Kundenzahlen dürfte unverändert bei rund 21 Millionen verbleiben. Der Bereich Telefon hingegen wird 2003 wahrscheinlich eine moderate Abnahme der Kundenzahlen verzeichnen müssen.




      ... der Schuldenabbau macht Fortschritte ...

      Standard & Poor`s ist der Überzeugung, dass sich Comcast gut positioniert hat, um den wachsenden Verpflichtungen durch seine langfristige Schuldenlast in Höhe von 29,5 Milliarden Dollar begegnen zu können. Für 2003 werden einige Maßnahmen zum Schuldenabbau erwartet.




      ... und die Margen steigen

      S&P schätzt, dass Comcast für 2003 ein Pro-Forma-Ebitda aus dem Kabelgeschäft von ungefähr 6,25 Milliarden Dollar erreichen kann. Die gesamten Ebitda-Margen dürften zwischen 33 und 37 Prozent liegen. Im Jahr 2002 lagen sie nur zwischen 25 und 30 Prozent.

      Die gesamten Pro-Forma-Umsätze dürften im hohen einstelligen Bereich oder sogar im niedrigen zweistelligen Bereich wachsen. Das gesamte Ebitda wird voraussichtlich um mehr als 25 Prozent auf knapp sieben Milliarden Dollar zulegen. Basierend auf der S&P-Methode zur Berechnung des Kerngewinns schätzen wir, dass Comcast für 2002 einen S&P-Kerngewinn von minus 40 Cents je Aktie 2002 erzielt.
      Darin enthalten sind Ausgaben für Aktienoptionen in Höhe von 0,15 Dollar je Aktie.

      Geht man von einer Annäherung an die Gewinnschwelle auf Cash-flow-Basis (und auf Basis des operativen Gewinns) 2003 aus, rechnen wir mit einem S&P-Kerngewinn für 2003 in Höhe von -0,13 Dollar je Aktie. Die Ausgaben für Aktienoptionen betragen dabei 0,14 Dollar.




      Aktie derzeit unterbewertet

      Die Aktie wird derzeit mit einem künftigen EV/EBITDA von neun bewertet. Damit liegt sie im Vergleich zu anderen Kabelgesellschaften im Mittelfeld.

      Auf Grund der Aussichten auf die unmittelbar bevorstehende Generierung eines positiven Cashflows und weitergehenden Synergieeffekten durch die Eingliederung, glauben wir allerdings, dass das Unternehmen einen konservativen Aufschlag von 20 Prozent gegenüber seinen Wettbewerbern verdient.

      Daher bewegt sich unser Kursziel für die nächsten sechs bis zwölf Monate zwischen 32 und 33 Dollar. Dies entspricht einem Aufschlag zwischen 15 und 18 Prozent im Vergleich zum aktuellen Kursniveau.

      Zu den größten Risikofaktoren bei einer Investition in Comcast zählen mögliche negative Auswirkungen durch Regulierungsgesetze, Unsicherheiten bei der Unternehmenseingliederung, eine härtere Konkurrenz durch Betreiber von direktstrahlenden Satelliten (direct broadcast satellites, DBS) , Unbeständigkeiten im Werbemarkt sowie erhöhte makroökonomische Risiken durch den kürzlich erfolgten Einbruch im Konsumentenvertrauen.



      Quelle: FAZ, 11.03.03




      Der Chart zeigt die Entwicklung der Comcast-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




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      Avatar
      schrieb am 11.03.03 23:35:38
      Beitrag Nr. 742 ()
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      "Aktien sind nicht immer die beste Anlageform"


      11. März 2003 Robert J. Shiller hat ein Buch über die Narrheit der Anleger geschrieben. Als Professor für Finanzen an der Yale University ist Shiller überzeugt, dass am Aktienmarkt eine lang andauernde Periode niedriger Renditen und hoher Risiken begonnen hat.

      Seine Ansichten sollte man nicht ignorieren, denn Shiller ist der Autor eines Bestsellers über die Maßlosigkeiten des Aktienmarktes mit dem Titel „Irrational Exuberance“. In diesem Buch prophezeite er im Wesentlichen den Marktzusammenbruch, der kurz nach der Veröffentlichung Anfang 2000 tatsächlich eintrat.

      In seinem Buch „Irrational Exuberance“ beschreibt Shiller, wie sich Aktionäre in etwas verfangen, was er als naturgemäß auftretendes Ponzi-Schema (exponentielles Pyramidensystem) beschreibt: an der Börse notierte Unternehmen, Emissionsbanken an der Wall Street, die Medien und die Anleger steigern gegenseitig ihren Enthusiasmus und treiben die Aktienkurse so weit in die Höhe, dass sie unvermeidlich zusammenbrechen müssen.

      Shiller ist nicht der Überzeugung, dass sich Aktien im Vergleich zu anderen Anlageformen immer überdurchschnittlich entwickeln.

      Marcia Vickers, Redakteurin bei BusinessWeek, hat vor kurzem Shiller interviewt, um seine Gedanken über den heutigen und zukünftigen Markt zu erfahren. Es folgen einige überarbeitete Auszüge aus ihrem Gespräch:




      Herr Shiller, sind die Anleger in Hinsicht auf den Aktienmarkt immer noch zu vertrauensselig?

      Es scheint, als ob das Vertrauen abnimmt. Die Anleger sind gerade dabei, eine harte Lektion zu lernen, nämlich dass Aktien nicht immer die beste Anlageform darstellen und sich konsistent überdurchschnittlich entwickeln.

      Aber auch wenn das Vertrauen der Anleger schwindet, sobald eine Blase zerplatzt, braucht das ganze doch seine Zeit. Das ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Leute gewöhnlich ihre Meinung nicht eigenständig ändern, bevor sie nicht wahrgenommen haben, dass andere ihre Ansichten ebenfalls geändert haben.

      Beschreiben wir es so: Ein Investor muss erst auf eine Grillparty gehen, bei der drei seiner oder ihrer Freunde sagen, dass sie vom Markt und den Aktienanalysten genug haben - das ist der Moment, wenn ein Anleger wirklich damit beginnt, den Markt zu überdenken.

      Die Leute reden immer noch die ganze Zeit über Kapitulation. Ich glaube nicht, dass wir diesen Punkt bereits erreicht haben. 80 Prozent der Leute sind nach wie vor sicher, dass der Markt in diesem Jahr steigen wird.

      Die Ansicht, dass Aktien immer die beste Anlageform darstellen, ist bis jetzt noch nicht ersetzt worden. Es klingt zwar ironisch, aber in Anbetracht der Tatsache, dass das Anlegervertrauen schwindet, sagen die Experten, dies sei erst recht ein Grund dafür, in Aktien zu investieren. Die Analysten streuen diese optimistischen Prognosen. Aber zumindest sagen die Anleger mittlerweile: „Sag mir warum!“




      Warum ist das Anlegervertrauen für den Markt so wichtig?

      Länder, in denen viel Misstrauen herrscht, sind tendenziell wirtschaftlich weniger erfolgreich. Denn Vertrauen erleichtert das Geschäft.
      Ist kein oder nur wenig Vertrauen vorhanden, denken die Leute „Was bringt mir das?“ und die gesamte Wirtschaft verlangsamt sich.

      Ende der Neunzigerjahre hat es zu viel Vertrauen gegeben. Die Menschen haben die Geschäftseliten nicht mehr genau genug unter die Lupe genommen, da alle dachten, sie seien ein Haufen Genies, der für sie Geld machen würde. In den letzten paar Jahren hat sich dieses Vertrauen abgeschwächt, und es dürfte sich so schnell auch nicht wieder herstellen lassen.




      Sie glauben also nicht daran, dass Aktien langfristig die überlegene Anlagekategorie sind?

      Ich sage immer, das 20. Jahrhundert war wahrscheinlich ein glückliches Jahrhundert. Die Anleger sollten nicht davon ausgehen, dass das 21. Jahrhundert genauso gut wird. Die Menschen lassen sich von Geschichte immer so sehr beeindrucken. Es gibt aber keine Theorie, nach der der Markt das genauso tun wird.

      Wir haben den Einfluss der Globalisierung und der Technologie, um nur eine Sache zu nennen. China beispielsweise pirscht weiterhin sehr schnell nach vorne und beginnt, mit Unternehmen in den Wettbewerb zu treten, die im Moment noch keine Konkurrenz haben. Die Lohnkosten sind in diesen Ländern sehr niedrig und es gibt dort sehr kluge Leute.




      Was ist mit den akutellen geopolitischen Spannungen? Welchen Einfluss werden sie auf den Markt haben?

      Die Irak-Problematik scheint sich ganz anders darzustellen, als zu Zeiten des Golfkriegs von 1990/91. Damals wurde der Aktienmarkt nur in einem sehr geringen Ausmaß beeinflusst, da wir keinen grundlosen Angriff auf ein muslimisches Land durchgeführt haben. Nun besteht die Gefahr, dass der Terror dieses Mal viel größere Ausmaße annimmt.



      Wann wird sich der Aktienmarkt also erholen? Niemals?

      Die Menschen müssten dazu bereit sein, 100 Dollar für etwas wegzuwerfen, von dem sie glauben, dass es sich letztlich gut entwickeln wird.

      Aber wenn es nur wenig Optimismus gibt, sind die Leute dazu eben nicht bereit. Der psychologische Wandel, der in Japan (nach dem Zusammenbruch des Aktienmarktes Ende der Achtzigerjahre) stattgefunden hat, könnte auch hier eintreten. Und wie in Japan dürfte es auch hier eine lange Zeit dauern, bis eine Marktbereinigung vollzogen ist.

      Das Gespräch führte Marcia Vickers, Redakteurin bei BusinessWeek


      gelesen in FAZ, 11.03.03
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      schrieb am 11.03.03 23:39:56
      Beitrag Nr. 743 ()
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      schrieb am 11.03.03 23:50:25
      Beitrag Nr. 744 ()
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      Schweizer Zentralbank hat kaum Mittel gegen den starken Franken


      Schweizer Franken profitiert von Krisen


      11. März 2003 Die Schweizerische Nationalbank dürfte demnächst zum ersten Mal seit einem Viertel Jahrhundert Franken verkaufen, um die Währung zu schwächen, erwarten Analysten.

      Nachdem die Schweizer Währungshüter in der vergangenen Woche die Zinsen auf 0,25 Prozent gesenkt haben, haben sie nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder sie intervenieren am Devisenmarkt oder sie binden den Franken an den Euro an.

      Dabei sind Franken-Verkäufe die wahrscheinlichere Alternative, denn bei einer Anbindung des Franken müssten sie ihre Unabhängigkeit aufgeben und die Zinsen würden steigen. "Der nächste Schritt wären Interventionen," sagte Gerald Linder, Devisenhändler bei Bank Julius Bär & Co. AG. "Eine Anbindung an den Euro wird nur dann ein Thema, wenn der Franken noch weiter an Wert gewinnt."




      Starke Aufwertung gegen den Dollar und gegen den Euro

      Die Schweizer Währung hat seit Anfang vergangenen Jahres 20 Prozent gegenüber dem Dollar zugelegt. Gegenüber dem Euro hat der Franken seit Einführung der Einheitswährung 1999 etwa acht Prozent gewonnen.


      Wegen der politischen und wirtschaftlichen Stabilität des neutralen Landes bevorzugen die Anleger in Krisenzeiten auf Schweizer Franken lautende Vermögenswerte. Die Franken-Stärke macht indes Exporteuren wie dem Lebensmittelkonzern Nestle und dem Uhrenhersteller Swatch Group zu schaffen. Auf Exporte entfällt etwa die Hälfte vom Bruttoinlandsprodukt der Schweiz.

      Franken-Verkäufe wären "eine riskanter Schritt," meint Joachim Schütz, Chefvolkswirt von UBS Warburg. "Die SNB kann spekulative Attacken gegen den Franken nicht mehr über die Zinsen stoppen."

      Ende Januar hatte die Schweizer Zentralbank Devisenreserven im Gegenwert von 54 Milliarden Franken, zeigen die von der SNB veröffentlichten Monatsdaten. Diese würden steigen, wenn die Währungshüter Franken für Euro oder Dollar verkaufen würden.




      Exporteure wollen weitere Aufwertung unterbinden

      Indes haben in einer Umfrage unter 221 Herstellern über zwei Drittel gesagt, eine Anbindung des Frankens gegenüber dem Euro sollte diskutiert werden, um den Anstieg der eidgenössischen Währung zu stoppen. Das berichtete der Industrieverband Swissmem Anfang des Monats.

      Zu ihnen gehörten auch Saurer, der weltweit zweitgrößte Hersteller von Textilmaschinen, und Saia-Burgess Electronics, der größte europäische Hersteller von Mikroschaltern. Die Länder der Euro-Zone nahmen im vergangenen Jahr 53 Prozent der Schweizer Exporte ab.

      Allerdings hat die Zentralbank vor einigen Wochen eine Anbindung ausgeschlossen. Sie müsste dann ihre Unabhängigkeit aufgeben. Außerdem würden sich die Fremdkapitalkosten dem Niveau im Euroraum angleichen. Derzeit rentiert die zehnjährige Schweizer Benchmark-Anleihe 1,72 Prozentpunkte unter der entsprechenden deutschen Anleihe.

      "Mit einer Anbindung des Schweizer Franken an den Euro würde die Schweiz ein Stück von ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit aufgeben," bestätigt Finanzvorstand Werner Stadelmann von Kaba Holding. "Fundamental gesehen ist es eine schlechte Idee und ich bin dagegen. Ich kann nicht glauben, dass es von so vielen Maschinenherstellern als Alternative vorgeschlagen wird.



      Quelle: FAZ, 11.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Schweizer Frankens gegen den Euro seit dessen Einführung




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      Avatar
      schrieb am 11.03.03 23:58:22
      Beitrag Nr. 745 ()


      Quelle: FAZ, 11.03.03
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 15:41:09
      Beitrag Nr. 746 ()
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      Dax auf tiefstem Stand seit November 1995


      12. März 2003 Die anhaltende Angst der Anleger vor einem möglichen Irak-Krieg sowie starke Kursverluste von Versicherungs- und Autoaktien sowie der der Bayerischen Hypovereinsbank haben den Deutschen Aktienindex (Dax) am Mittwoch auf neue Tiefstände gedrückt. Bereits den siebten Handelstag in Folge befindet sich das Marktbarometer damit auf Talfahrt.

      Deutschlands wichtigster Börsen-Index fiel bis gegen Mittag drei Prozent auf 2.236 Punkte. Kurz vor Mittag hatte er sogar mit einem Minus von 3,17 Prozent auf 2.232,33 Punkte den tiefsten Stand seit Dezember 1995 markiert.

      „Es ist völlig unabsehbar, was in der Irak-Krise weiter passieren wird", sagte der Aktienstratege Stefan Mitropoulos von der Bankgesellschaft Berlin nach Angaben von Reuters. Das steigere die sowieso schon starke Unsicherheit weiter.

      Die Liste der Verlierer führt der Versicherungskonzern Münchner Rück mit einem Abschlag von 4,7 Prozent an, gefolgt von BASF (minus 4,5 Prozent) sowie Volkswagen (minus 4,47) und Allianz, deren Papiere 4,3 Prozent an Wert verloren haben.

      Im Plus liegen lediglich fünf Titel, vor allem die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Lufthansa, die um 1,7 Prozent zulegen konnte, sowie Infineon und TUI, die jeweils um ein Prozent im Plus lagen. Und nach der Vorlage von Geschäftszahlen legten im Nebenwerte-Index MDax die Anteilsscheine des Immobilienkonzerns IVG zu.




      Irak-Krise sorgt weiter für Unsicherheit

      Die Hängepartie im UN-Sicherheitsrat wird nach den Worten von Händlern weiter vorherrschen und die Märkte in Atem halten.

      Zuletzt hatten sich Amerika und Großbritannien für eine weitere Uno-Resolution eingesetzt, die Irak eine Frist zur völligen Abrüstung bis zum 17. März setzt. Diese Initiative hatten die beiden Veto-Mächte Frankreich und Russland jedoch abgelehnt.
      Mehr als eine kurze Fristverlängerung wollen die Vereinigten Staaten aber nicht zugestehen.

      Ein Angriff im Alleingang oder in einer nur kleinen Allianz würde Amerika - der weltgrößten Volkswirtschaft - erhebliche Kosten aufbürden und könnte auch die konjunkturelle Entwicklung beeinträchtigen, sagte Marktanalyst Christian Schmidt von der Helaba zu Reuters.


      Aktienstratege Mitropoulos ergänzte, selbst wenn es während und nach einem möglichen Irak-Krieg zu einer Erholung an der Börse kommen sollte, werde diese nicht nachhaltiger Natur sein. „Die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands werden bleiben.“ Das Wachstum in Deutschland ist derzeit fast zum Erliegen gekommen.




      Gute Nachrichten und Zahlen ohne Wirkung

      Zu den stärksten Kursverlieren im Frankfurter Handel zählten die Aktien von BASF sowie Bayer, die 4,5 Prozent verloren haben. „Beide Unternehmen hatten zuletzt eigentlich gute Nachrichten veröffentlicht - die unveränderte Dividende bei Bayer und die erhöhte Dividende bei BASF.

      Dass dies den Aktien nicht hilft, zeigt die schlechte Stimmung im Markt. „Die Leute schauen einfach über gute Nachrichten hinweg, sind aber bei Enttäuschungen ganz schnell auf der Verkaufsseite", sagte ein Frankfurter Aktienhändler. Außerdem habe die BASF-Aktie die charttechnische Unterstützungsmarke von 30 Euro nach unten durchbrochen.

      Auch die Autowerte setzten ihre Talfahrt des Vortages fort. DaimlerChrysler-Titel verloren knapp 4,15 Prozent auf 24,04 Euro. Am Dienstag hatte VW die Branche mit einer pessimistischen Geschäftsprognose für 2003 geschockt und dadurch einen Kurseinbruch ausgelöst.

      Im MDax erhöhten sich die Anteilsscheine von IVG um mehr als vier Prozent auf sechs Euro. Der Immobilienkonzern hat 2002 trotz der Konjunkturflaute seinen Gewinn gesteigert.


      Quelle: FAZ, 12.03.03
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      schrieb am 12.03.03 15:46:08
      Beitrag Nr. 747 ()
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      Krieg an sich ist für den Markt weder gut noch schlecht“
      Von John Dorfman, Präsident von Dorfman Investments Boston

      12. März 2003 In den letzten paar Tagen habe ich eine Menge Theorien darüber gehört, wie sich ein Krieg gegen den Irak auf den US-Aktienmarkt auswirken könnte.

      Einige Leute glauben, dass der Ausbruch der Feindseligkeiten die bisher aufgestaute Anspannung lösen, zu einem raschen militärischen Sieg führen und den USA Zugang zu den irakischen Ölreserven verschaffen wird. Ihrer Meinung nach würde ein Krieg US-Titel dazu inspirieren, „aufzustehen“ und zu „salutieren“.

      Andere wiederum sind der Ansicht, dass ein Krieg auf die Stimmung der Nation drücken, die Staatsfinanzen erheblich belasten, die Nahost-Politik so schwierig wie eh und je gestalten und die USA terroristischen Attacken gegenüber mindestens genauso verwundbar machen wird, wie es momentan der Fall ist. Ihrer Meinung nach würde sich ein Krieg negativ auf den Markt auswirken.




      Kriegsverlauf ist nicht vorhersehbar

      Wenn Sie mich fragen, liegt der entscheidende Punkt nicht in der Frage begründet, ob wir in den Krieg ziehen, sondern wie der Krieg verlaufen wird. Ein rascher und recht sauberer Sieg wie 1991 wäre einfach wunderbar. Aus verschiedenen Gründen möchte ich mich jedoch nicht darauf verlassen:

      - Saddam Hussein wird nicht dieselben Taktiken wählen, die ihm vor zwölf Jahren eine gewaltige Niederlage beschert hatten. Das Schlimmste, was er dieses Mal anders machen könnte, ist, so befürchte ich, eine schmutzigere Kampfweise.

      - Auf Wunsch der USA hat sich Israel 1991 nicht am Krieg beteiligt, obwohl irakische Raketenwaffen gnadenlos auf israelisches Territorium schossen. Jeder scheint anzunehmen, dass Israel in diesem Fall eine ähnliche Zurückhaltung üben wird.

      Für mich steht dies allerdings nicht 100-prozentig fest. Sollte Israel ebenfalls zu den Waffen greifen, hätten wir schnell einen umfassenderen Krieg, womit der US-Aktienmarkt meines Erachtens nicht rechnet.

      - Die Umsetzung der Kriegspläne ging 1991 so perfekt vonstatten, wie es sich die USA nur wünschen konnten. Ich möchte unserer aktuellen Militärführung keineswegs zu nahe treten, wenn ich sage, dass sich perfekte Resultate nun mal leider nicht oft wiederholen lassen.




      Historische Kriegs-Performance des US-Aktienmarktes

      Ein Blick auf die historische Wertentwicklung des US-Aktienmarktes in Kriegszeiten belegt, dass es falsch ist zu glauben, ein Krieg würde sich immer positiv oder negativ auf die Kursverläufe auswirken.



      Der Zweite Weltkrieg

      Beginnen wir mit dem Zweiten Weltkrieg: Die USA traten nach dem japanischen Anschlag auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 in den Krieg ein. Dieser Krieg endete am 2. September 1945 mit der Kapitulation Japans; Deutschland hatte bereits vier Monate zuvor das Handtuch geworfen. In den fünf Monaten von Dezember 1941 bis April 1942 verloren Aktien 16 Prozent ihres Wertes.

      Im Anschluss daran folgte eine Marktrallye, die den Anlegern 13 Monate lang (von 14 Monaten insgesamt) Kursgewinne bescherte. Im Laufe dieser Rallye konnte der Standard & Poor`s 500 Index um 61 Prozent zulegen. Während des gesamten Kriegszeitraums stieg er um ca. 71 Prozent.




      Der Korea-Krieg

      Der Korea-Krieg begann am 15. Juni 1950, als 60.000 nordkoreanische Truppen in Südkorea einmarschierten. Bald danach erhielten die Nordkoreaner Unterstützung von ungefähr 200.000 chinesischen Truppen. Der Krieg endete mit einem Waffenstillstand am 27. Juli 1953.

      In den ersten fünf Kriegswochen gaben US-Aktien um zwölf Prozent nach. Im Anschluss daran setzte eine sehr starke Erholung mit Kursgewinnen in Höhe von insgesamt 27 Prozent ein, trotz des anfänglichen Rückgangs. Der S&P 500 verlor 1953 neun Prozent, und zwar an dem Tag, an dem das Waffenstillstands-Abkommen unterzeichnet wurde.

      Der Grund hierfür mag gewesen sein, dass sich die USA mit einem nicht ganz so erfolgreichen Sieg hatten begnügen müssen.




      Der Vietnam-Krieg

      Der Vietnam-Krieg war in seinem Resultat natürlich weitaus verheerender: Wir verloren den Krieg und mit ihm 50.000 amerikanische Menschenleben. Da es sich hierbei um einen unerklärten Krieg handelte, lässt er sich zeitlich nicht genau datieren.

      Die meisten Menschen würden aber dem zustimmen, dass der Vietnam-Krieg aus US-Sicht 1964 begann und 1973 endete. Von diesen zehn Jahren befand sich der US-Markt sieben Jahre lang im Plus und drei Jahre lang im Minus.

      Der Aktienmarkt legte in diesen zehn Jahren um insgesamt 30 Prozent zu, was einer jährlichen Gesamtrendite von durchschnittlich 2,7 Prozent entspricht. Im Vergleich zu der als Norm betrachteten 10-Prozent-Durchschnittsrendite ist dies ein himmelweiter Unterschied.

      Es gab viele Gründe für die schwache Marktperformance in der Zeit während des Vietnam-Krieges, und einige hatten sogar nichts mit dem Krieg zu tun - das arabische Ölembargo, zum Beispiel, und der Watergate-Skandal, der schließlich zum Rücktritt des damaligen Präsidenten Richard M. Nixon führte.

      Dennoch, die Tatsache, dass dieser Krieg teuer war, Uneinigkeit schaffte, tödlich und letzten Endes auch noch erfolglos endete, war in meinen Augen der Hauptgrund für die während der zehn Kriegsjahre zu beobachtende Marktschwäche.



      Der Golf-Krieg

      Der Golf-Krieg von 1991 war eine andere Geschichte. US-Aktien verbilligten sich im August 1990, als der Irak in Kuwait einmarschierte, um 9,4 Prozent. Im September und Oktober fielen die Kurse um weitere 5,1 Prozent bzw. 0,7 Prozent.

      Zu diesem Zeitpunkt steckte die US-Regierung schon mitten in den Vorbereitungen für einen Krieg gegen den Irak. In den darauf folgenden sieben Monaten - in diesen Zeitraum fallen auch die Endphase der Truppenmassierungen und die Monate, in denen sich unsere Leute im Gefecht befanden - erholten sich die Aktienkurse dann wieder. Die USA erreichten ihre wichtigsten Ziele und verloren dabei „nur“ 151 Soldaten.

      In den vier Monaten US-amerikanischer Militäraktionen (Januar bis April 1991) verteuerten sich Aktien um nahezu 14 Prozent. Präsident George H.W. Bush schaffte es vor zwölf Jahren, eine große Länderkoalition im Kampf gegen den Irak aufzubauen.

      Sein Sohn, Präsident George W. Bush, scheint entschlossen, die von seinem Vater begonnene Arbeit zu beenden. Leider hat er sich beim Aufbau einer internationalen Koalition bisher nicht ganz so geschickt angestellt wie damals sein Vater.

      Man könnte noch weitere Beispiele aus der Vergangenheit anführen: So musste beispielsweise der US-Aktienmarkt Federn lassen, während wir uns im Ersten Weltkrieg befanden. Ich denke aber, dass ich mein Argument bereits zur Genüge erläutert habe.

      Krieg an sich ist für den Markt weder gut noch schlecht. Das Schicksal des Marktes wird vielmehr vom Verlauf des Krieges sowie zusätzlichen Faktoren bestimmt, die nichts mit dem Schlachtfeld zu tun haben.

      Quelle: FAZ, 12.03.03
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      schrieb am 12.03.03 15:55:12
      Beitrag Nr. 748 ()
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      schrieb am 12.03.03 16:04:22
      Beitrag Nr. 749 ()
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      Rekordgewinne locken Krones-Aktionäre nicht

      12. März 2003 Unglück im Glück für Krones! Denn die aktuell schwachen Aktienmärkte verhindern, dass der Weltmarktführer bei Getränkeabfüllanlagen und Verpackungsmaschinen zum Börsenstar aufsteigt.

      Diesen Status hätte der MDax-Wert aber sicherlich inne, wenn der Bullenmarkt der 90er Jahre noch Bestand hätte. Die Gewinnsituation des Unternehmens würde eine solche Behandlung nämlich nahe legen.

      Wie die Zahlen für das Geschäftsjahr 2002 zeigen, befindet sich die in Neutraubling bei Regensburg ansässige Gesellschaft bei Gewinn, Umsatz und Auftragseingang auf Rekordkurs.

      So stieg der Jahresüberschuss um 13,9 Prozent auf 57,3 Millionen Euro. Der Konzernumsatz wuchs um 11,9 Prozent auf 1,305 Milliarden Euro und der Auftragseingang erhöhte sich den Angaben zufolge um 10,0 Prozent auf 1,309 Milliarden Euro.




      Spottgünstige Bewertung

      Und was mindestens genauso wichtig ist: Krones rechnet auch in diesem Jahr mit weiterem Wachstum. Ein Händler äußert sich daraufhin anerkennend: „Wenn man bedenkt, dass nur wenige Unternehmen überhaupt einen Ausblick wagen, liest sich die Krones-Prognose schon recht positiv“, lautet sein Urteil.

      Der Aktienkurs profitiert dennoch nur bedingt. Gegen 11.15 Uhr steht am Mittwoch ein Plus von knapp einem Prozent auf 41,20 Euro zu Buche. Das im Zuge der allgemeinen Marktschwäche zuletzt verbuchte Kursminus wird dadurch aber nur marginal verringert.

      Durch den Absturz von dem im April 2002 markierten Rekordhoch bei 67,35 Euro ist das Unternehmen inzwischen aber immerhin spottgünstig an der Börse zu haben. Auf Basis der für die Jahre 2003 und 2004 geschätzten Gewinne von 5,90 und 6,45 Euro je Aktie ergeben sich mittlere einstellige Kurs-Gewinn-Verhältnisse.

      Dem im Vorjahr erzielten Umsatz von 1,305 Milliarden Euro steht zudem eine niedrige Marktkapitalisierung von unter 150 Millionen Euro gegenüber.




      Zeit für Maschinenbauaktien noch nicht gekommen

      Für den Fall, dass Aktien allgemein und Maschinenbauaktien im speziellen bei den Anlegern irgendwann wieder einmal gefragter sind als derzeit, katapultiert sich Krones mit solchen Bewertungsrelationen in eine Favoritenstellung. Analysten wie die von UBS Warburg hoffen sogar, dass der Wert mit der nun erfolgten Vorlage guter Zahlen bereits jetzt wieder verstärkt in den Fokus rückt.

      Aber vermutlich wird es dem Titel wie schon zuletzt solange schwer fallen, diese Vorzüge in der Bewertung auszuspielen, wie allgemein der Bärenmarkt weiter tobt.



      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ, 12.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Krones-Aktie.



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      Avatar
      schrieb am 12.03.03 16:16:11
      Beitrag Nr. 750 ()
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      Fusion dürfte Telecom Italia-Aktie kaum stärken

      12. März 2003 Die Telecom Italia steht vor einer Fusion mit dem Büromöbelhersteller Olivetti. Die Tochter will sich folglich mit der Mutter vermählen. Doch bei Titel sind nicht nur miteinander verwandt: Sie eint auch die Gefangenschaft im Abwärtstrend an der Börse.

      Beim Marsch in den Keller üben sich beide Partner im Gleichschritt: Binnen Jahresfrist haben die Aktien von Olivetti und Telecom Italia jeweils 39 Prozent an Wert verloren. Am Mittwoch sind sie zunächst wegen der Präsentation der Fusionspläne vom Handel ausgesetzt, was auch am Montag der Fall.




      Analysten sehen TI-Aktionäre im Nachteil

      Zuletzt notierte die Aktie von Telecom Italia (TI) mit 5,90 Euro, das Olivetti-Papier mit 0,85 Euro. Olivetti bietet den TI-Aktionären nun sieben eigene Aktien für einen Anteilsschein an der Tochtergesellschaft. Diese Offerte wird von Analysten kritisch gesehen.

      Ein Vertreter der WGZ-Bank bezeichnete das Umtauschverhältnis als „indifferent“ - es sei nicht gerade ein Appetithappen für Telecom Italia-Aktionäre. Dies gelte nicht zuletzt, weil mit der Fusion den TI-Anteilseignern auch die auf 22 Milliarden Euro bezifferten Schulden aufgebürdet würden; TI habe Verbindlichkeiten von 18 Milliarden Euro und baue zudem die Schulden schneller ab als Olivetti.

      In die gleiche Kerbe schlägt ein Analyst, der nicht genannt werden will. Die TI-Aktionäre würden durch das Umtauschverhältnis und die Schuldenfusion „doppelt bestraft“ - schließlich werde sich der Schuldenstand auch im Kurs der neuen Gesellschaft wiederfinden und kaum günstig auswirken. Umgekehrt könnten sich Olivetti-Aktionäre freuen, da TI eben besser dastehe als ihr Unternehmen.




      Steuerliche Vorteile durch Fusion

      Unklar sei nicht zuletzt, ob die Inhaber sogenannter „Savings“-Papiere von Telecom Italia, die in Deutschland den Vorzugsaktien entsprächen, weiter wie bisher eine höhere Dividende erwarten könnten als Besitzer von Stammaktien.

      Aus wirtschaftlicher Sicht sei die Fusion jedoch sinnvoll. Die neue Gesellschaft werde steuerlich besser abschneiden als die bisher getrennt laufenden Unternehmen. Das italienische Steuersystem honoriere die Entflechtung von Beteiligungsverhältnissen.




      Im langfristigen Abwärtstrend gefangen

      Grundsätzlich ist es jedoch unwahrscheinlich, dass aus zwei schwachen Aktien eine starke Einheit entsteht. Zwar wird von TI ein auf 7,95 nach 7,41 Milliarden Euro steigender operativer Gewinn erwartet. Auch hat das Unternehmen zuletzt den Jahresverlust auf 322 Millionen Euro nach 2,07 Milliarden gedrückt, jedoch die Erwartungen von Analysten leicht verfehlt.

      Sowohl das, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 neutral bewertete, Papier der Telecom Italia als auch die Aktie von Olivetti (KGV: 13,4) ist in einem langfristigen Abwärtstrend gefangen. Dies legt es nahe, die Finger von den Papieren zu lassen.

      Und Anleger scheinen sich von der Fusion, die nach den Worten von Analysten „schon lange im Busch war“, auch nicht viel zu versprechen. Zuletzt fielen die Kurse beider Aktien.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 12.03.03





      Die Charts zeigen die Kursentwicklung der Aktien von Telecom Italia und Olivetti (unten).




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      schrieb am 12.03.03 16:26:14
      Beitrag Nr. 751 ()
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      Übernahmeangebot für Wella rückt näher

      Einstieg von Henkel treibt Procter & Gamble an / Volumen bis zu 6 Milliarden Euro

      Die Auseinandersetzung um die Zukunft des Haarkosmetikkonzerns Wella in Darmstadt geht in eine entscheidende Phase.

      Der überraschende Einstieg des Henkel-Konzerns in Düsseldorf dürfte vor allem dem amerikanischen Konsumgüterkonzern Procter & Gamble zu denken geben. Unternehmensnahe Kreise erwarten, daß die Amerikaner nun ihren Übernahmeplan für Wella forcieren und in naher Zukunft mit einem attraktiven Angebot kommen. Procter bekräftigte gestern auf Anfrage, das Haarpflegegeschäft ausbauen zu wollen.

      In einem überraschenden Schritt hatte Henkel am späten Dienstag abend den Erwerb von 4,99 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien von Wella sowie von 10,38 Prozent der stimmrechtslosen Vorzugsaktien bekanntgegeben. Das Engagement sei ein finanzielles Investment mit interessanten strategischen Optionen, sagte ein Wella-Sprecher.

      Interessant ist Wella seit geraumer Zeit auch für Procter & Gamble. Dessen Chef Alan Lafley hatte öffentlich Interesse an der deutschen Traditionsadresse bekundet. Spekulationen über ein Angebot für den Haarkosmetikkonzern mit einem Jahresumsatz von zuletzt 3,4 Milliarden Euro reichen bis zu 6 Milliarden Euro.

      Über die Motive von Henkel gibt es unter Branchenkennern unterschiedliche Ansichten.

      Erstens: Der Aktienkauf könnte der Anfang eines Übernahmeversuchs sein. Henkel hatte schon früher Interesse. Henkel kann nach eigenen Angaben eine Übernahme von bis zu 7 Milliarden Euro stemmen, will allerdings wegen seines Kreditratings nur im Ausnahmefall mehr als 2,5 Milliarden Euro einsetzen.
      Auf die Variante vollständige Übernahme deutet der gestern im Handelsverlauf um mehr als 9 Prozent gesunkene Henkel-Aktienkurs hin.

      Zweitens: Henkel will Procter die Übernahme erschweren oder unmöglich machen. Procter könnte maximal rund 95 Prozent von Wella kaufen und Minderheitsaktionäre wie Henkel nicht einfach auf dem Wege eines Squeeze-Out herausdrängen.

      Drittens: Henkel sieht Wella bei gescheiterter Komplettübernahme als Finanzanlage und läßt sich seine knapp 5 Prozent später hoch bezahlen.

      Viertens: Einzelne Mitglieder der Wella-Eigentümerfamilien haben Aktien an Henkel verkauft, um sie als sogenannte Giftpille gegen Procter einzusetzen. Das soll den Amerikanern den Kauf verdrießen.

      Schließlich ist auch denkbar, daß einzelne Familienmitglieder an Henkel veräußert haben, weil ihnen der Verkauf des gesamten Unternehmens zu lange dauert. Dafür spricht, daß die Wella-Aktien Henkel angedient wurden.


      Wella-Aufsichtsrat Peter Haacke, der für die Arbeitnehmerseite im Gremium sitzt, sagte dieser Zeitung, daß ihn ein Verkauf "sehr wundern würde". Es werde derzeit viel und wild spekuliert, konkreteres werde erst die Aufsichtsratssitzung an diesem Donnerstag bringen.

      Die Beteiligten bei Wella und Procter & Gamble hüllen sich in Schweigen. Klarheit besteht nur insoweit, als die Wella-Eigentümerfamilien prinzipiell zum Verkauf bereit sind.

      Strategisch paßt Wella zu Procter & Gamble wie zu Henkel. Die Stärken von Wella sind das Friseurgeschäft und der europäische Markt, zu den Schwächen zählt das Einzelhandelsgeschäft, für das schon länger ein Partner gesucht wird, und der amerikanische Markt.

      Bei Procter & Gamble ist es genau umgekehrt. Henkel käme eine starke Friseurmarke ebenfalls recht, die Düsseldorfer haben ihre Stärken im Einzelhandel. Das Friseurgeschäft ist denn auch das eigentliche Objekt der Begierde an Wella. Es gilt als sehr profitabe


      Quelle: FAZ, 12.03.03
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      schrieb am 12.03.03 16:29:24
      Beitrag Nr. 752 ()
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      schrieb am 12.03.03 16:39:04
      Beitrag Nr. 753 ()
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      Hedge Fonds
      „Kaufen und Halten bringt nichts“

      12. März 2003 Mit seiner Firma Quadriga Beteiligungs- und Vermögens AG sorgt Christian Baha für Furore. So hat es der Flaggschifffonds Quadriga AG seit der Auflage im März 1996 auf ein durchschnittliches Plus im Jahr von fast 30 Prozent gebracht.

      Das ist auch die Größenordnung, die der 34jährige Baha in den kommenden Jahren erwirtschaften will. Die Zielvorgabe liegt jedenfalls bei einem jährlichen Plus von 30 Prozent.

      Den Erfolg seiner mittlerweile über 600 Millionen Dollar schweren Produkte, die in Europa, Asien und Amerika vertrieben werden, erklärt der in Monaco lebende Baha mit einem Computerhandelssystem.

      Dieses sucht in allen möglichen Anlagekategorien wie Aktienindizes, Anleihen, Devisen oder Rohstoffen nach Auf- oder Abwärtstrends und versucht über autonom getroffene Kauf- und Verkaufsentscheidungen von diesen Trends zu profitieren.

      Zumindest bisher ist das hervorragend gelungen und im FAZ.NET-Interview erklärt Baha, warum er trotz der Bedenken mancher Skeptiker auch in Zukunft von überdurchschnittlichen Erfolgen überzeugt ist.

      Gleichzeitig erläutert er, wieso er von der früher postulierten Kaufen und Halten-Strategie herzlich wenig hält und warum er in Aktien nicht die richtige Anlagekategorie zum Reich werden sieht.



      Herr Baha, Ihre Anlageerfolge klingen fast zu schön um wahr zu sein. Wie sind Wertsteigerungen von 30 Prozent jährlich möglich?

      Ein Plus von 30 Prozent pro Jahr klingt zwar sehr hoch, speziell in einer Zeit, in der die Börsen seit rund drei Jahren meistens fallen. Aber es gibt weltweit einige gute Hedge Fonds, die ähnliche Spitzenwerte erzielen. Wir sind einer davon. Unser Erfolg basiert darauf, dass wir viele verschiedenen Märkte handeln. Dabei vertrauen wir auf ein Trendfolgesystem.

      Ein Computermodell rechnet sich aus, wo Abwärts- oder Aufwärtstrends entstehen. Der Computer setzt automatisch auf diese Trends auf und folgt ihnen solange ein Trend besteht. Wenn sich ein Trend als nicht nachhaltig erweist oder sogar umkehrt, wird die Position sofort ausgestoppt. Wir sind so gut, weil wir das, was wir machen, sehr gut machen. Der Auslöser für die Stopps sind charttechnische Muster und nie ein bestimmter Prozentsatz.

      Das wichtigste ist Kapitalerhalt vor Gewinnmaximierung, wir agieren also mit einem nur geringen Risiko. So dürfen wir bei einer negativen Entwicklung mit einem ausgestoppten Titel maximal ein Prozent des Fondskapitals verlieren.




      Wenn es so einfach ist, wieso warten dann nicht auch die Banken mit ähnlichen Produkten auf?

      Da müssen sie die Banken fragen. Aber es ist nicht ganz so einfach. Es genügt nicht, eine große Bank zu sein oder viel Geld zu haben, um so einen technischen Ansatz zu realisieren.

      Dafür ist relativ viel Software-Know How notwendig und das ist typischerweise bei Banken nicht zu finden. Unsere Hauptwettbewerber in den USA, die auch systematisierte Ansätze verwenden und ebenfalls enorm erfolgreich sind, sind in der Regel ähnlich entstanden wie wir und nicht aus einer Bank heraus.



      Fürchten Sie nicht, dass das Erfolgspendel auch einmal in die andere Richtung ausschlagen könnte?

      Es ist kompletter Schwachsinn zu glauben, dass nur wegen einer guten Performance in der Vergangenheit künftig eine schlechte Performance folgen muss. Es ist vielmehr eher umgedreht.
      Es gibt einige Trendfolger wie wir, die seit 30, 40 Jahren ähnliche Renditen erwirtschaften und die wird es auch in Zukunft geben. Natürlich kann ich nicht versprechen, dass wir auch in Zukunft jedes Jahr 30 Prozent machen, aber wir arbeiten sehr hart daran. Die Zielvorgabe lautet weiterhin 30 Prozent per anno. Bisher haben wir seit dem Start 29 Prozent gemacht.

      Mit dem aggressiven Produkt Quadriga GCT Futures Fund, das im Januar 2002 startete, beträgt die jährliche Performance sogar über 50 Prozent, und das bei geringem Risiko gemessen am Ertrag.




      Sind plötzliche Trendwechsel an den Märkten eine Gefahr für Sie?

      Die Stopps sind immer in den Märkten platziert. Die Märkte haben schon einige Male gedreht. Aber da unsere Stopps immer in den Märkten platziert sind, wurden wir ganz einfach ausgestoppt und sonst ist nichts passiert.

      Mehr als 20 Prozent haben wir dabei noch nie verloren. Aber wir haben im Dezember 16 Prozent gemacht, im Januar und im Februar jeweils zwölf Prozent. Wenn man davon wieder etwas hergibt, ist das bei einem Fonds mit 30 bis 40 Prozent Rendite im Jahr normal.




      Wie sieht derzeit die Positionierung aus?

      Unsere genaue Positionierung geben wir nicht bekannt. Aber da es zuletzt schöne Trends gab, sind wir noch immer relativ gut positioniert. Zum Beispiel bei den Aktienindizes auf der Shortseite, bei den Rohstoffen auf der Longseite. Den Dollar wiederum spielen wir gegenüber den anderen Währungen auf der Shortseite.




      Und wie beurteilen Sie persönlich die Lage an den Finanzmärkten?

      Selbst bei einer schnellen Lösung der Irak-Krise glaube ich, dass die Märkte auch dann nicht nachhaltig positiv darauf reagieren werden. Das Problem ist, dass die Liquidität von 1982 bis März 2000 über 18 Jahre hinweg so stark wie nie zuvor in die Märkte geflossen ist und jetzt seit drei Jahren mehr Liquidität aus den Aktienmärkten abgezogen wird.

      Das ist auch der Grund, warum es abwärts geht. Einen Bärenmarkt mit einer Dauer von fünf bis zehn Jahren halte ich für sehr realistisch. In Japan dauert er schon 13 bis 14 Jahren. Auch die anderen Trends dürften anhalten. Der Euro kann auf Kurse von 1,30 bis 1,40 Dollar steigen. Wir gehen auch von weiter fallenden Zinsen und anziehenden Rohstoffpreisen aus.

      Auf der Aktienseite sehe ich in den USA noch deutlich mehr Rückschlagspotenzial. In Deutschland sind die Kurse schließlich schon sehr stark gefallen. Bis jetzt ging es noch glimpflich ab in den USA. Dort haben die Privatanleger und die Institutionellen erst damit begonnen, ihre Positionen aufzulösen. Bisher gab es aber noch keinen Exodus.

      In Amerika wird man noch schönere Gelegenheiten zum Leerverkaufen bekommen als auf den europäischen Märkten. Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Das Handelssystem könnte inzwischen schon längst wieder auf steigende Kurse setzen.

      Im übrigen halte ich die ständigen Diskussionen über Unter- und Überbewertungen von Märkten für abwegig. Der Markt hat immer recht. Das Unternehmen kann noch so gut oder schlecht sein. Es hängt nicht davon ab, was für Nachrichten ein Unternehmen bringt oder wie es fundamental bewertet ist.

      Der Börsenkurs hängt ab von den Marktteilnehmern ab, sprich von den Verkäufern und Käufern die am Markt sind. Und nicht von irgend einer Bewertung. Und deswegen hat der Markt immer recht. Wenn der Dax über 8.000 Punkten war, dann war er damals nicht überbewertet, genauso wenig wie er jetzt bei 2.300 Punkten unterbewertet ist.




      Das hört sich nicht danach an, als wären sie ein großer Anhänger von Aktien?

      Für den Dax habe ich schon vor einem Jahr, als er Dax noch bei 3.800 Punkten notierte, einen Rückfall bis auf mindestens 2.000 Punkte vorhergesagt. Daran halte ich fest.
      An eine schnelle Trendwende glaube ich nicht. Die Wahrscheinlichkeit für eine schnelle Trendwende ist bei einem Markt, der so stark gefallen ist, extrem gering. Das liegt in der Natur der Trends.

      Man muss auch bedenken, dass das ganze Vertrauen draußen ist. Die Anleger suchen nach sichereren Anlagen und nicht nach schlaflosen Nächten. Die von Kostolany geprägte Buy-and-hold-Strategie halte ich nicht für richtig. Denn in 20 Jahren können Aktien noch immer tiefer notieren.

      Selbst in einer bullischen Phase sind Aktien keine Einbahnstraße. Sogar von 1982 bis 2000 sind die durchschnittlichen Einbrüche wesentlich höher als bei guten Hedge Fonds gewesen, die Renditen aber nur bei zwölf Prozent. In Bärenmärkten machen Aktien sogar kontinuierlich negative Renditen und das ist sicherlich nicht im Interesse der Anleger.

      Aktien sind einfach nicht das richtige Investment. Weder für einen Privatanleger noch für einen institutionellen Anleger. Anleger wollen jährlich und kontinuierlich hohe Renditen bei geringem Risiko, dafür sind Aktien nicht geboren.
      Für die Emittenten dagegen schon. Das werden mehr und mehr Anleger erkennen. Entsprechend werden die Kurse weiter zurückgehen. Wer sein Geld auf Nummer sicher haben will, sollte in Staatsanleihen investieren oder in Rohstoffe wie zum Beispiel Gold oder in eine Immobilie. Wenn man sein Geld langfristig spekulativ veranlagen will, sollte man sich Hedge Fonds anstatt Aktienfonds kaufen. Das sind qualitativ hochwertig gemanagte Produkte.

      Sinnvollerweise mischt man seinem Anleihenportfolio Hedge Fonds bei, dann hat man ein sinnvolles Portfolio. Aktien lässt man dagegen komplett weg. Auch ich mache nichts anderes als das.
      Das Gespräch führte Jürgen Büttner


      Quelle: FAZ, 12.03.03
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 17:03:19
      Beitrag Nr. 754 ()
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      Serbischer Ministerpräsident Djindjic bei Anschlag getötet


      Galt als die Hoffnung Serbiens: Zoran Djindjic


      12. März 2003 Der serbischen Ministerpräsident Zoran Djindjic ist in Belgrad erschossen worden. Die Attentäter feuerten am Mittwochmorgen mehrere Schüsse auf den in Deutschland ausgebildeten Reformpolitiker ab, als er sein Regierungsgebäude betreten wollte.

      Aus Kabinettskreisen verlautete, Djindjic sei von zwei Kugeln in Magen und Rücken getroffen worden. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest. Die Ärzte im Belgrader Unfallkrankenhaus führten vergeblich eine Notoperation durch.

      Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums teilte mit, die Regierung in Belgrad habe Washington über Djindjics Tod informiert. Bei der Schießerei gab es offenbar einen weiteren Verletzten.




      EU-Vertreter bestürzt

      Vertreter der Europäischen Union äußerten sich schockiert über die Tat. „Es macht uns sehr bestürzt“, sagte EU-Sprecherin Emma Udwin in Brüssel.

      Für die EU spielte Djindjic eine zentrale Rolle bei politischen und ökonomischen Reformen in Serbien und für die Annäherung an den Westen. Gegen Djindjic war schon im vergangenen Monat offenbar ein Attentatsversuch unternommen worden.

      Am 21. Februar fuhr ein Lastwagen auf seinen Autokonvoi zu, der ihn zum Flughafen von Belgrad bringen sollte. Eine Kollision konnte in letzter Minute vermieden werden.

      Djindjic sprach daraufhin von einem „nutzlosen Unterfangen“, seinen demokratischen Reformprozess stoppen zu wollen.

      Djinjic stand an der Spitze der friedlichen Revolution von 2000, mit der der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic zum Rücktritt gedrängt wurde. Seine westliche Orientierung und seine Reformpolitik haben dem Ministerpräsidenten viele Feinde eingebracht.

      Er setzte auch Milosevics Auslieferung an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag im Juni 2001 durch. Serbische Nationalisten und Djindjics früherer Verbündeter Vojislav Kostunica, der bis zum vergangenen Monat Präsident war, verziehen ihm dies nicht.




      Fischer: Furchtbares Signal von Belgrad

      Schock und Entsetzen über den Mordanschlag auf hat Außenminister Joschka Fischer geäußert. In einer gemeinsamen Erklärung mit seinem slowenischen Kollegen Dimitrij Rupel erklärte der Grünen-Politiker bei einem Besuch in Ljubljana, das Verbrechen richte sich nicht nur gegen den Menschen Djindjic, sondern auch gegen Demokratie und Stabilität in der Region.

      Beide Regierungen, die sich Frieden und Stabilität in der Region verpflichtet fühlten, würden ihre Bemühungen um den Fortgang des Prozesses der Demokratisierung und Stabilisierung intensiv fortsetzen, hieß es in der in Berlin veröffentlichten Erklärung weiter. „Dieses furchtbare Signal von Belgrad darf unter keinen Umständen diesen Prozess beeinträchtigen,“ erklärten Fischer und Rupel. Sie sagten: „Wir verurteilen diese ruchlose Tat auf das Schärfste.“

      Die Belgrader Regierung trat zu einer Krisensitzung zusammen. Eliteeinheiten riegelten das Regierungsgebäude ab. Nach Medienberichten wurden Autos im Zentrum der Stadt gestoppt und durchsucht.

      Quelle: FAZ, 12.03.03
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      schrieb am 13.03.03 01:13:15
      Beitrag Nr. 755 ()
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 01:16:58
      Beitrag Nr. 756 ()


      Quelle: FAZ, 12.03.03
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 13:47:25
      Beitrag Nr. 757 ()
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      Bayer-Aktie belastet durch Haftungsrisiken

      13. März 2003 Der deutsche Aktienmarkt startet am Donnerstag nach massiven Kursverlusten an mehreren Tagen im Folge einen zarten Erholungsversuch - und wer fällt dabei negativ aus dem Rahmen? Die Aktie der Bayer AG.

      Das Unternehmen verzeichnete im Jahr 2002 nicht nur beim operativen Ergebnis einen Rückgang des Betriebsergebnisses im fortzuführenden Geschäft um 46 Prozent auf 989 Millionen Euro, sondern gleichzeitig schrumpfte der Umsatz um ein Prozent auf 29 Milliarden Euro.

      Außerordentliche Erlöse aus Verkäufen von Unternehmensbeteiligungen ließen den Konzerngewinn immerhin um zehn Prozent auf 1,1 Milliarden Euro steigen. Dies bewahrte die Bayer-Aktionäre vor einer Kürzung der Dividende, der Ausschüttungsbetrag soll mit 0,90 Euro unverändert auf Vorjahreshöhe liegen.



      Drohende Entschädigungszahlungen überlagern alles

      Diese Zahlen waren an sich schon etwas enttäuschend. Vor allem der Verlust von 412 Millionen Euro im vierten Quartal des Jahres. Als ob das nicht genug wäre, werden die Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem im August des Jahres 2001 vom Markt genommenen Medikament Lipobay immer größer.

      Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer schließt nach einer neuen Welle von Klagen hohe Entschädigungszahlungen nicht mehr aus. Es sei derzeit nicht möglich, den Umfang der Haftungsrisiken abzuschätzen, erklärte Bayer-Vorstandschef Werner Wenning am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Leverkusen in einem vorab verbreiteten Redetext.

      Sollten sich die Kläger in erheblichem Umfang durchsetzen, könnten die Belastungen den versicherten Bereich übersteigen. Bilanzielle Vorsorge hat Bayer bislang für diese Klagen nicht getroffen.

      Das Unternehmen werde die Frage der Bildung von Rückstellungen im fortschreitenden Verfahrenverlauf aber immer wieder prüfen, betonte Wenning. Insgesamt wurden bislang 8400 Klagen eingereicht und 500 Vergleiche geschlossen. Dafür zahlte Bayer rund 140 Millionen Dollar.

      Wenning kündigte außerdem an, dass sich der Konzern vehement gegen eine Aktionärsklage in den USA zur Wehr setzen werde. In dieser Klage wird dem Unternehmen vorgeworfen, die Anteilseigner nicht rechtzeitig über die Lipobay-Risiken informiert zu haben.

      Bayer sei weiterhin fest davon überzeugt, verantwortungsvoll und angemessen gehandelt zu haben. Daneben zeichnet sich immer noch nicht ab, ob Bayer dabei ist, einen Partner für die Pharmasparte zu finden. Die ist nämlich als eigenständige Einheit aus Kostengründen zu klein.




      Die Bewertung sieht günstig aus

      Bei allen negativen Neuigkeiten gibt es auch positive Aspekte. Etwa die Reduzierung der Schulden auf knapp neun Milliarden Euro, einen hohen operativen Cashflow von 4,4 Milliarden Euro, den Spielraum bei der Preisnachverhandlung bei der Übernahme von Aventis Crop Science und einen positiven Ausblick auf Basis des Geschäftsverlaufs der ersten zwei Monate des laufenden Jahres.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von neun und einer Dividendenrendite von knapp neun Prozent scheint die Aktie unglaublich günstig zu sein. Allerdings sieht der Chart verheerend aus und die allgemeine Marktverfassung spricht auch nicht unbedingt dafür, sich gerade diese Aktie nun ins Depot zu legen.

      Dazu dürfte erst einmal eine Beruhigung und mehr
      Klarblick bei den ganzen Schadenersatzprozessen notwendig sein. Aus diesem Grund dürfte es ratsam sein, abzuwarten. Auch wenn dabei unter Umständen bei einer irgendwann eintretenden Erholung erste Kursgewinne verpasst werden.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 13.03.03



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Bayer-Aktie in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 13.03.03 17:14:24
      Beitrag Nr. 758 ()
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 17:17:45
      Beitrag Nr. 759 ()
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      Spekulationen um Kapitulation Iraks drücken Gold


      13. März 2003 Gold hat am Donnerstagmorgen nach Spekulationen über angebliche Kapitulationsverhandlungen der USA mit Vertretern des irakischen Militärs auf das tiefste Niveau seit Mitte Februar nachgegeben.

      Die Feinunze Gold notierte um 12.50 Uhr bei 343,15 Dollar nach 346 Dollar zum Vorabendschluss in New York. Das Metall war damit so günstig wie seit dem 19. Februar nicht mehr. Das Londoner Morgenfixing lautete auf 342,90 Dollar nach 346,10 Dollar am Mittwochnachmittag.

      Nach einem Bericht des amerikanischen Nachrichtensenders „CNN“ gibt es Verhandlungen zwischen der USA und irakischen Militärs mit dem Ziel, dass sich irakische Truppenteile im Fall eines US-Militärschlags nicht an den Kämpfen beteiligten.

      Der Bericht nährte die Hoffnung, dass der weithin als sicher angenommene Krieg verhindert werden könnte. Es kam rasch zu Deckungskäufen im Dollar, was sich als zusätzliche Belastung für Gold erwies, da ein Anstieg der US-Devise das in Dollar angeschriebene Gold für nicht-
      amerikanische Anleger teurer macht.




      „Kriegsprämie“ droht zu verpuffen

      Das als sicherer Hafen geltende Gold selber wird laut Händlern seit geraumer mit einer „Kriegsprämie“ gehandelt. Ein Ausbleiben von Kampfhandlungen oder ein kurzer Krieg in der Golfregion könnte zu großen Preisrückgängen führen. Vor dem letzten Golfkrieg notierte das gelbe Metall bei über 400 Dollar; nach Ausbruch der Kampfhandlungen sackte der Feinunzenpreis dann um 40 Dollar ab.

      „Solange ein Zeitplan für eine Militärattacke nicht vorliegt, dürfte der Markt noch weitere markante Taucher hinnehmen müssen,“ sagte ein Edelmetallhändler. Auch andere Marktteilnehmer erwarten angesichts der dünnen Umsätze eine anhaltende Volatilität.

      Viele Investoren verharrten an der Seitenlinie, bis eine Entscheidung in Sachen Irak gefallen ist, sagen sie. Eine wichtige Unterstützung für den Feinunzenpreis wird bei 341,45 Dollar gesehen. Fällt diese, dürfte das Edelmetall bis auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2002 zurückfallen.


      Quelle: FAZ, 13.03.03






      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Goldes in den vergangenen Jahren




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      Avatar
      schrieb am 13.03.03 17:51:32
      Beitrag Nr. 760 ()
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      „Dollarerholung“ dürfte begrenzt bleiben

      13. März 2003 Die Finanzmärkte sind hypernervös. Das zeigt sich nicht nur an teilweise dramatischen Kursbewegungen einzelner Aktien, sondern auch am Devisenmarkt.

      Auch dort hatten Gerüchte, die über den US-Sender CNN bekannt wurden, den Handel dominiert, dass die USA in geheimen Kapitulationsverhandlungen mit den irakischen Militärs stünden. Das würde auf ein schnelles Ende eines militärischen Irakkonfliktes schließen lassen.

      Das führte dazu, dass in den vergangenen Stunden nicht nur einige spekulative Europositionen abgebaut wurden und die Gemeinschaftswährung bis auf ein Tagestief von 1,0852 Dollar führten, sondern auch bei anderen Währungen kam es kurzfristig zu deutlichen Reaktionen.

      So sind beispielsweise nur noch 59,17 US-Cents notwendig, um einen australischen Dollar zu erwerben - noch vor zwei Tagen waren dafür in der Spitze 61,80 Cents nötig gewesen, sondern auch der Neuseelandollar und der Kanadadollar gaben gegen den Greenback deutlich nach.




      Fundamentalfaktoren sprechen gegen den Dollar

      Das sind allerdings kurzfristige, vor allem spekulativ getriebene Bewegungen. Sie dürften an der langfristigen Entwicklung kaum etwas ändern. Und dort sprechen die bekannten Faktoren - Leistungsbilanz- und Budgetdefizit, hohe Verschuldung, geringe Sparquote, industrielle Überkapazitäten et cetera, nach wie vor gegen den Dollar.


      Auch charttechnisch sind die Kursverluste bisher kein Beinbruch. Solange sich der Euro über der Marke von 1,0840 Dollar hält, bleibt der kurzfristige, seit Dezember des vergangenen Jahres etablierte Trend bestehen. Und selbst wenn der doch gebrochen werden sollte, wäre ein weiterer Rückgang bis auf 1,07 Dollar je Euro nicht dramatisch.

      Bhanu Baweja geht als Währungsstratege bei UBS Warburg davon aus, dass einige Marktteilnehmer die Gerüchte genutzt haben könnten, um „überdehnte“ Positionen abzubauen. In dem Moment jedoch, in dem der Krieg wieder zum Thema werde, würde sich der Dollar weiter nach oben bewegen. Auf Sicht eines Monats werde der Euro bei 1,11 Dollar liegen.



      Marktteilnehmer „neutralisieren“ spekulative Positionen

      Ein ähnliches Szenario entwickelt auch Sonja Marten von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Die stärksten spekulativen Positionen seien in der jüngeren Vergangenheit im Euro-Dollar, Dollar-Yen, Dollar-Kanadadollar und Aussiedollar-Dollar aufgebaut worden.

      Jetzt, da sich der militärische Teil des Irakkonflikts offensichtlich immer mehr nähere, neutralisierten einige Marktteilnehmer ihre Positionen, um nicht auf falschen Fuß erwischt zu werden.Im Verhältnis von Euro zu Dollar sieht sie eine starke Unterstützung bei 1,0826, beim australischen Dollar bei 0,5885.

      Sollte Dollar-Yen die Marke von 118,42 überwinden, sei der Weg bis auf 119 Yen je Dollar offen. Kurzfristig könne der Dollar zwar unter Umständen noch etwas zulegen, aber mittelfristig würden sich die fundamentalen Faktoren durchsetzen. Und die sprächen gegen den Dollar.

      Insgesamt betrachtet dürften aus diesen Gründen weitere Kurserholungen des Dollars als günstige Gelegenheiten darstellen, die Währung günstig loszuwerden. Da das viele Firmen und institutionelle Anleger genau so sehen dürften und die Gelegenheit für Kurssicherungsmaßnahmen nutzen könnten, dürfte die „Dollarerholung“ relativ begrenzt bleiben.


      Quelle: FAZ, 13.03.03




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      Avatar
      schrieb am 13.03.03 22:39:12
      Beitrag Nr. 761 ()
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 22:42:39
      Beitrag Nr. 762 ()
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      Dax macht Verluste von zwei Tagen mehr als wett

      13. März 2003 Nach sieben Tagen mit Kursverlusten an den deutschen Aktienmärkten haben sich die Mienen von Anlegern am Donnerstag merklich aufgehellt. Der Deutsche Aktien-Index (Dax) hellte sich auf wie die Frühlingssonne den Himmel. Er hat bis gegen 20 Uhr rund 6,9 Prozent zugelegt und die Verluste der beiden Vortage mehr als wettgemacht.

      Besonders kräftige Kursgewinne können Titel verzeichnen, die in den vergangenen Tagen stark verloren hatten, darunter BASF, Allianz, Hypovereinsbank und Münchner Rück. Lediglich zwei Werte im Dax sind ins Minus gedreht. Auch im MDax stehen mit Celanese und Epcos zwei zuletzt arg gebeutelte Titel an der Spitze der Tagesgewinner. Europäische Auslandsbörsen haben sich ebenfalls sehr fest gezeigt, auch die Leitbörse in New York liegt im Plus.



      Berichte über Kapitulationsverhandlungen beflügeln Kurse

      Händler erklären die Kursgewinne als Reaktion auf die Talfahrt der vergangenen Tage. Die Korrektur der Abschläge sei überfällig gewesen, hieß es. Auch Berichte über angebliche Kapitulationsverhandlungen irakischer Militärs mit Vertretern der Vereinigten Staaten sollen die Kurse beflügelt haben - dies ist logisch, schließlich haben die Märkte auch und gerade unter der Irak-Krise gelitten.

      Das heißt aber auch: Falls sich die Gerüchte nicht bestätigen sollten und es doch zu einem Krieg kommt, dürfte das Kursbarometer wieder nach unten drehen. Denn an der schlechten wirtschaftlichen Lage und dem ebensolchen Börsenumfeld hat sich nichts geändert.

      So meinen auch Händler, am Freitag könne es durchaus wieder Verluste geben. Einfluss dürfte auch die Frage haben, wie Börsianer die Rede von Kanzler Gerhard Schröder „zur Lage der Nation“ werten werden.

      Die Liste der Gewinner im Dax führt Infineon mit einem Aufschlag von 11,05 Prozent an, gefolgt von der Allianz (plus 9,06), der Deutschen Telekom (plus 8,98 Prozent), RWE (plus 8,43) und BASF (plus 8,41). Auch die zuletzt arg gebeutelten Titel von TUI (7,23), Bayerischer Hypovereinsbank (6,63), ThyssenKrupp (5,3) und Münchner Rück (6,02) liegen deutlich im Plus.




      Auch ausländische Indizes im Aufwind

      Am Ende der Dax-Tabelle rangieren Fresenius Medical Care (plus 0,7), Deutsche Post (minis 1,15) und Henkel (minus 1,8). Im MDax haben Celanese um 15,9 Prozent und Epcos um 11,8 Prozent zulegen können; AGIV Real Estate konnten die zwischenzeitliche Spitzenposition mit einem Plus von 17 Prozent nicht halten und liegen gegen 20 Uhr lediglich bei plus 4,8 Prozent.

      Im Neuen Markt führt die Aktie von Morphosys die Gewinnerriege mit einem Gewinn von satten 27,7 Prozent vor PVA und Comdirect mit jeweils plus 20 Prozent an.

      Die Londoner Börse zeigte sich mit einem Plus von 6,1 Prozent sehr fest, ebenso die Mailänder Börse, wo der Index um vier Prozent zulegte. Gar zehn Prozent betrug der Aufschlag an der Börse in Amsterdam. Die Wall Street liegt gegen 20 Uhr mit 2,45 Prozent im Plus, der technologielastige Nasdaq mit 3,1 Prozent.



      Euro, Öl und Gold billiger

      Von dem Bericht über angebliche Kapitulationsverhandlungen profitiert auch der US-Dollar, der gegenüber dem Euro den größten Gewinn innerhalb von zwei Monaten verzeichnet. Anleihen tendieren dagegen leichter wie meist bei einem Aufschwung an den Aktienmärkten.

      Auch Gold, Kupfer und Rohöl, die im Zuge der sich verschärfenden Irak-Krise an Wert gewonnen hatten, sind billiger geworden. Bei Investoren sinke die Angst vor einem Irak-Krieg, deshalb wagten sie sich aus den „sicheren Häfen“ Gold und Rohstoffe sowie Anleihen, hieß es. Letzteres zeigt sich an Kursverlusten bei zehnjährigen deutschen Anleihen.


      Quelle: FAZ, 13.03.03
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      schrieb am 13.03.03 22:43:44
      Beitrag Nr. 763 ()
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 22:51:24
      Beitrag Nr. 764 ()
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      BMW-Aktie fährt in unklare Zukunft


      Glänzt mit Rekord beim Gewinn: BMW



      13. März 2003 BMW und Bayern haben am Donnerstag zweierlei gemeinsam: Beide sind an den Farben Weiß und Blau zu erkennen. Und beide strahlen - Bayern unter der Frühlingssonne und der Autohersteller aus München mit einem Rekordgewinn.

      Die BMW-Aktie zählt zu den stärksten Dax-Titeln des Tages. Sie legt bis zum Nachmittag 5,87 Prozent auf 22,37 Euro zu; zuvor war sie bereits um 6,91 Prozent geklettert. Allerdings darf an der Nachhaltigkeit der Kursgewinne gezweifelt werden - nicht nur wegen der allgemeinen Schwäche der Aktienmärkte.




      Mehr als zwei Milliarden Euro netto verdient

      Im vergangenen Jahr hat BMW trotz der Konjunkturflaute und der Verunsicherung unter den Verbrauchern seinen Umsatz auf 42,3 nach 38,5 Milliarden Euro hochfahren können - ein Aufschlag von 9,8 Prozent. Etwas langsamer ist das Gewinnwachstum ausgefallen.

      Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um knapp neun Prozent auf 3,29 nach 3,24 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss um 8,6 Prozent auf 2,02 nach 1,86 Milliarden Euro.

      Damit hat der Autohersteller die Prognosen von Analysten um ein Haar verfehlt. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 2,04 Milliarden Euro gerechnet. Christian Breitsprecher von der Deutschen Bank meinte gleichwohl: „Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen.“




      Neue 5er-Reihe voll im Sommer neuen Schwung bringen

      Timo Morgner von der WGZ-Bank sagte: „Meine Prognosen sind fast bis auf den Cent getroffen.“ Und nach einem erfreulichen Jahr erwartet er einen guten Fortgang.

      Zwar habe BMW am Donnerstag sich einer Prognose für 2003 enthalten, doch seien für kommende Woche sehr wohl Einschätzungen der Unternehmensspitze zu erwarten, wenn diese sich mit Journalisten und Analysten treffe.

      BMW habe schon im Aktionärsbrief dargelegt, für das zweite Halbjahr auf Grund der Markteinführung der gelifteten 5er-Reihe mit Schwung zu rechnen. Zudem bleibe die Retro-Version des Mini-Coopers ein Wachstumsmotor, und auch das X5-Modell sei weiter gefragt; gleiches gelte auch für die Luxuslimousinen, die gerade in den Vereinigten Staaten gekauft würden.



      Analyst: Keine Absatzprobleme in Amerika zu erwarten

      Daran wird sich nach Einschätzung trotz derzeit im Amerika zu beobachtenden antideutschen Reaktionen auf das Nein der Bundesregierung zu einem Irak-Krieg nichts ändern. Denn BMW äußere sich entsprechend, außerdem mehrten sich in den Vereinigten Staaten die Stimmen gegen die Irak-Politik der Bush-Regierung.

      Deshalb bleibe es bei der Empfehlung, die BMW-Aktie im Depot zu akkumulieren. Auch bei der Mehrzahl von Morgners Berufskollegen kommt das Papier gut weg: 26 von 47 Analysten haben es als Kauf eingestuft, weitere 16 empfehlen es zu halten. Nur fünf raten zum Verkauf.




      Beobachter rechnen mit weiterem Gewinnwachstum

      Das bedeutet aber wohl auch: Wer auf Kaufempfehlungen hört, ist bei BMW schon investiert. Anders gesagt: Es dürfte nicht mehr allzu viel kurstreibendes Käuferpotenzial gegeben sein. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 7,05 ist das Papier auf den ersten Blick nicht teuer.

      Dieser Wert basiert aber auf einer Schätzung von Analysten, die einen Gewinnwachstum je Aktie von 4,3 Prozent ausgehen. Morgner etwa geht aber davon aus, dass die Investitionen etwa in die neue 5er- Reihe den Gewinn erst einmal belasten könnten.

      Zudem befindet sich BMW charttechnisch gesehen in einem langfristigen Abwärtstrend. Das Papier hat binnen Jahresfrist 52 Prozent seines Wertes eingebüßt und kostet soviel wie zu Anfang 1999. Dieser Trend wäre erst durchbrochen, wenn die Aktie sich auf mehr als 28,50 Euro wieder verbessern könnte.

      Davon ist es aber noch weit entfernt. Auch weil eine nachhaltige Belebung der Aktienmärkte mindestens solange nicht zu erwarten ist, wie die Irak-Krise einer Lösung harrt, und die Prognose von BMW aussteht, sollten Anleger zur Vorsicht neigen und das Papier auf die Beobachtungsliste setzen.



      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 13.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von BMW.




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      schrieb am 13.03.03 23:00:31
      Beitrag Nr. 765 ()
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      Fusionsphantasie beflügelt Comdirect-Aktie


      13. März 2003 Wenn Unternehmen unter dem Strich rote Zahlen ausweisen, muss dies Börsianern nicht unbedingt als üble Nachricht gelten. Auch nicht in Zeiten des Bärenmarkts, in der Minusmeldungen begierig aufgesogen werden. Dies zeigt der Fall Comdirect Bank.

      Der Online-Broker hat zwar auch im Jahr 2002 einen Verlust nach Steuern sowie weniger Umsatz gemacht, die Erwartungen von Analysten jedoch getoppt. Zudem werden Fusionsgerüchte aufgewärmt. Das Ergebnis: Die Aktie zählt am Donnerstag zu den Gewinnern am Neuen Markt und legt an der Frankfurter Börse um gut 15 Prozent auf 3,30 Euro zu.




      Kosten gesenkt - Ergebnis verbessert

      Wie das Unternehmen, das zu knapp 59 Prozent der Commerzbank gehört, am Vormittag mitteilte, konnte es trotz der um 17 Prozent gesunkenen Umsätze die Ertragslage verbessern. Als Grund wurde eine striktes Kostenmanagement angeführt.

      So sank der Verwaltungsaufwand um 38 Prozent auf 138,1 Millionen Euro nach 224,3 Millionen Euro im Vorjahr. Die Sachkosten verringerten sich um 46,5 Prozent auf 76,2 nach 144,2 Millionen Euro, während Comdirect beim Personal knapp 13 Millionen Euro einsparte.

      Gleichzeitig kletterte das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschätstätigkeit von minus 52,3 Millionen Euro auf plus 4,7 Millionen Euro. Nach Steuern stand zwar ein Verlust von 9,8 Millionen Euro zu Buche - doch im Vorjahr hatte Comdirect noch ein Minus von 160,7 Millionen Euro erwirtschaftet.




      Lob von Analysten

      Diese Zahlen kommen bei Marktbeobachtern gut an: Der operative Gewinn entspreche zwar den Erwartungen, doch der Nettoverlust sei besser als prognostiziert, sagte Thomas Rothäusler vom Bankhaus Sal. Oppenheim. Ein Händler wertete die Zahlen als „Lichtblick“.

      Differenzierter äußerte sich Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler. Dass Comdirect operativ den Sprung in die Gewinnzone erreicht habe, sei „o.k.“ - „aber wenn man Geld investiert, will man einen Ertrag. Man ist nicht unbedingt schon froh darüber, wenn man nichts mehr verliert“, gab er zu bedenken. Eine Existenzberechtigung sei erst gegeben, wenn die Kapitalkosten gedeckt würden.




      „Zuversicht schon eingepreist“

      Comdirect sei aber noch weit davon entfernt. Wenn der Gewinn mit dem Eigenkapital verrechnet werden, komme man auf eine Quote von 0,4 Prozent. Wünschenswert wären aber zehn Prozent, so Hoymann. Insofern sei im jetzigen Börsenkurs die Zuversicht, dass Comdirect weiter profitabler werde, aus seiner Sicht schon eingepreist.

      Und nur auf längere Sicht hält der Analyst eine denkbare Fusion von Comdirect mit der DAB Bank für sinnvoll, da ein größeres Haus entstünde. Beide Online-Anbieter hätten jedoch unterschiedliche Plattformen.

      Sie zusammen zu führen, würde die Eigentümer Commerzbank und Hypovereinsbank viel Geld kosten. Und davon hätten beide Mütterhäuser derzeit bekanntlich nicht genug. Die Möglichkeit vo Kursgewinnen sieht Hoymann eher nicht - Metzler rät zum Verkauf der Aktie, während Sal. Oppenheim sie als neutral eingestuft hat.

      Die Fusionsgerüchte dürften derzeit einer Seifenblase gleichen. Zwar hält Comdirect-Chef Achim Kassow dies für eine „werthaltige Option“. Commerzbank-Vorstandsvorsitzender Klaus-Peter Müller hat der Fusion jedoch erst kürzlich eine Absage erteilt. Folglich lässt sich daraus keine nachhaltige Kursphantasie saugen. Nicht zuletzt leiden Broker unter der schlechten Stimmung an den Aktienmärkten.




      Aktie kein Schnäppchen

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 30 ist die Aktie zudem gewiss kein Schnäppchen. Auch wenn dieser Wert auf einem geschätzten Gewinn je Aktie von 11 Cent beruht, der erreichbar scheint.

      Charttechnisch sieht es unspektakulär aus: Nachdem das Papier binnen Jahrfrist fast 70 Prozent an Wert verloren hat, scheint es jetzt oberhalb von drei Euro seinen Boden zu suchen. Aus all dem lässt sich keine Kaufempfehlung ableiten.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 13.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Comdirect Bank.





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      schrieb am 13.03.03 23:09:45
      Beitrag Nr. 766 ()
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      schrieb am 13.03.03 23:13:49
      Beitrag Nr. 767 ()
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      Bei Gold dürfte der wahre Glanz zurückkommen

      13. März 2003 Gold, das „edle Metall“ beflügelt von jeher die Fantasie der Menschen und führt zu einer entsprechenden Begehrlichkeit. Ein Barren Gold im Banksafe oder goldener Schmuck - wer träumt nicht davon. Wer würde sich nicht gerne hin und wieder zumindest heimlich am geheimnisvollen Funkeln des edlen Metalls zu ergötzen?

      Aber ist das alleine Grund genug, in das Metall zu investieren? Auf der einen Seite bringt es keinerlei Ertrag. Es schüttet keine Dividende aus und es zahlt keinen Kupon.

      Die einzige Möglichkeit, damit Geld zu verdienen ist die, über einen steigenden Preis. Alternativ ist es vor allem in Krisenzeiten gefragt, wenn es eher darauf ankommt, die angesparten Werte zu konservieren. Und in diesem Zusammenhang stellt Gold für manche Anleger einfach das Symbol für eine nachhaltige Werthaltigkeit schlechthin dar.




      Gold ist robust und relativ selten

      Selbst wenn alles andere untergehen sollte, wenn die Notenbanken die Märkte mit ihrem Papiergeld überschwemmen sollten - aktuell ist die Geldpolitik beinahe weltweit extrem locker - das gelbe Metall wird immer bleiben was es ist: erstens robust und beinahe unzerstörbar und zweitens relativ selten.

      Wieso konnte das Gold dann in den Jahren 1999 und 2001 bis auf knapp 250 Dollar je Unze fallen?

      Ganz einfach, weil erstens die Alternativen - sprich hohe Zinsen und attraktive Aktienrenditen - interessanter erschienen.
      Zweitens haben Notenbanken begonnen, ihre Goldbestände auf den Markt zu werfen.
      Drittens haben sich Goldproduzenten per Termin gegen fallende Kurse abgesichert und damit indirekt den Verkaufsdruck verstärkt.

      Alle diese Faktoren haben sich in der Zwischenzeit verändert. Die Aktien sind alles andere als attraktiv, die Zinsen sind auf einem Rekordtief, die Notenbanken haben ihre Verkaufsabsichten koordiniert, viele Produzenten haben ihre Absicherungsaktivitäten eingestellt und zusätzlich haben sie in der jüngeren Vergangenheit auf Grund des gefallenen Rohstoffpreises ihre Förderkapazitäten reduziert und Kosten gesenkt.




      Nachfrage wird langfristig zunehmen

      Gleichzeitig tut sich auch etwas auf der Nachfrageseite. Denn ohne die Notenbankverkäufe gibt es schon seit Jahren einen Nachfrageüberhang. Die industrielle Nachfrage übertrifft die Goldproduktion um etwa 1.000 Tonnen pro Jahr.

      Und sie dürfte zunehmen. Denn vor allem der Fernen Osten dürfte auf Grund des starken Wachstums rund um China der Bedarf und das Interesse deutlich zunehmen. Dabei wird sehr wahrscheinlich nicht nur die Nachfrage nach Schmuck oder die aus der Industrie eine Rolle spielen, sondern gerade auch die Notenbanken könnten für die gigantischen Währungsreserven wenigstens zum Teil Alternativen zum schwächelnden Dollar suchen. Das könnte die Nachfrage nach Gold längerfristig deutlich steigen lassen.

      Zu den Gewinnern einer solchen Entwicklung dürfte nicht nur der Goldpreis an sich gehören, sondern auch die Minenwerte. In diesem Bereich hat in den vergangenen Jahren eine deutliche Konsolidierung stattgefunden. Weniger Produzenten fördern das Metall wesentlich effizienter, als das früher der Fall war.

      Experten suchen nach Goldminen, die bei einem steigenden Goldpreis überproportional profitieren, aber bei einem fallenden Goldpreis nicht gefährdet sind. Dabei kommen sie auf Harmony Gold und Gold Fields aus Südafrika und in Australien auf Croesus Mining und Kingsgate Consolidated. Die größten Unternehmen sind sortiert nach der Bilanzsumme Anglogold, Gold Fields, Harmony Gold, Chugai Mining, Western Areas, Newmont Mining, Barrick Gold und Placer Dome.

      Quelle: FAZ, 13.03.03
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      schrieb am 13.03.03 23:17:47
      Beitrag Nr. 768 ()
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      schrieb am 13.03.03 23:23:18
      Beitrag Nr. 769 ()
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      T-Online-Aktie bewegt sich bodennah

      13. März 2003 Erfreuliche Nachrichten für die Aktionäre von T-Online: Der Internetdienstleister mit Sitz in Darmstadt hat im vergangenen Jahr im operativen Geschäft schwarze Zahlen geschrieben - nach einem dreistelligen Millionenverlust in Euro im Vorjahr. Auch der Umsatz kletterte, und zwar um 39 Prozent.

      Doch unter dem Strich ist die Tochter der Deutschen Telekom noch immer nicht profitabel. Anleger sehen aber am Donnerstag offenbar mehr auf die Perspektive. T-Online will dieses Jahr den operativen Gewinn verdoppeln. Die Aktie verbessert sich an der Frankfurter Börse um 2,6 Prozent auf 5,60 Euro; zwischenzeitlich war sie um 4,5 Prozent gestiegen.




      „Operativ im Plus“ ist noch kein Nettogewinn

      Wie das Unternehmen mitteilte, hat es im vergangenen Jahr den Umsatz auf 1,58 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich von minus 821,1 auf minus 467,6 Millionen Euro.

      Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) kletterte auf 103,5 Millionen Euro - im Vorjahr hatte T-Online noch ein Minus von 189,3 Millionen Euro ausgewiesen. Doch unter dem Strich ist T-Online einfach noch nicht profitabel.
      Denn für 2002 hat das Unternehmen einen Fehlbetrag von 459,3 Millionen Euro gemeldet nach einem Nettoverlust von 796,8 Millionen Euro im Jahr davor.

      Beim Ebitda im Schlussquartal des Jahres 2002 übertraf T-Online mit 53,2 Millionen Euro die Analystenprognosen von durchschnittlich 48 Millionen Euro deutlich. Mit Blick in die mittelfristige Zukunft äußerte sich Vorstandschef Thomas Holtrop zuversichtlich.

      T-Online will das operative Ergebnis verdoppeln und den Umsatz auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro steigern. In Anbetracht der schwierigen konjunkturellen Lage seien diese Schätzung zurückhaltend. In „näherer Zukunft“ solle das Unternehmen profitabel werden, hieß es weiter. Dies soll unter anderem durch Einnahmen aus Bezahl-Inhalten erreicht werden.

      Unter Analysten wurden diese Daten und Prognosen wohlwollend aufgenommen: JP Morgan-Analystin Valentina Barnfather etwa sagte: „Es ist schwer, in der Medien- und Technologiebranche eine Aktie zu finden, die solch ein Wachstum prognostiziert.“



      Analyst: Wachstum bei Werbung eine Herausforderung

      Ungeachtet des zuletzt gesunkenen Anteils von Werbung und elektronischem Handel am Gesamtumsatz sieht der T-Online-Chef weiteres Wachstum. „Wir merken in keiner Form eine Schwäche im Online-Werbemarkt", sagte Holtrop zu Reuters. Kai Kaufmann, Analyst bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, meinte hingegen, der von T-Online angestrebte höhere Umsatzanteil von Werbung und E-Commerce erscheine als „Herausforderung".

      T-Online wird zeigen müssen, ob solche Zweifel berechtigt sind oder ob sich die Zuversicht der Chefetage bewahrheitet. Spannend wird auch die Entwicklung der Bezahl-Inhalte bei Internetangeboten sein, denn auch und gerade in Deutschland sind es viele Kunden gewöhnt, für Content (noch) nichts bezahlen zu müssen.

      Beides ist jedoch wichtig für die Profitabilität, die letztlich das A und O darstellt, denn Wachstum ist nicht alles.

      So ist die Aktie von T-Online in den vergangenen Jahren kein lohnendes Investment gewesen. Binnen Jahresfrist hat das Papier fast 59 Prozent seines Wertes verloren. Derzeit scheint der Titel um 5,50 Euro seinen Boden zu suchen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 92 für 2004 ist die Aktie mittelfristig enorm hoch bewertet.

      Für dieses Jahr rechnen Analysten nicht mit Gewinnen. Auch angesichts des schwierigen Umfelds ist kaum damit zu rechnen, mit T-Online-Aktien richtig Geld verdienen zu können.

      Ein weiterer Absturz der Aktie düfte zwar auf Grund der hohen Liquidität des Unternehmens unwahrscheinlich sein. Sollte der Markt trotz allem einmal in Kauflaune geraten, dürfte die Deutsche Telekom nur auf einen geeigneten Augenblick lauern, um die eigenen Schulden durch die Veräusserung ihres Mehrheitsanteils an T-Online abbauen zu können.
      Das begrenzt die Kursfantasie zusätzlich.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 13.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der T-Online.




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      schrieb am 13.03.03 23:25:10
      Beitrag Nr. 770 ()
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 23:36:47
      Beitrag Nr. 771 ()
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      Die besten Zinstipps für März

      13. März 2003 Am Anleihemarkt ist die Stimmung wie derzeit überall in der Finanzwelt von großen Unsicherheiten geprägt. Gegen die Hoffnung auf ein Ende der Konjunkturflaute stehen Risiken in Form der angeschlagenen Stabilität des Finanzsystems, der Weltpolitik und vor allem der Kriegsszenarien am Golf.


      Keiner der von uns befragten Analysten wollte sich zu überschwänglichem Konjunkturoptimismus hinreißen lassen. Besonders der Ausgang der Irakkrise wird mit gemischten Gefühlen betrachtet.

      Elke Heinle von der ING BHF-Bank sieht zwei mögliche Zukunftsszenarien für die Situation am Golf, aus denen sie unterschiedliche Investitionsalternativen ausmacht. Sollte es zu einer schnellen und relativ erfolgreichen Lösung des Irakkonfliktes kommen, sieht sie gute Chancen für eine Stimmungsaufhellung in der Weltwirtschaft, die die Grundlage für eine Konjunkturbelebung sein könnte.

      In diesem Fall ist mit steigenden Kapitalmarktrenditen und einer Outperformance von Unternehmensanleihen zu rechnen.





      Zweifel an Aufschwung nach dem Krieg

      Sollte der Ausgang des Irakkonfliktes weiterhin ungewiss bleiben, so sieht sie die Gefahr, dass es zu keiner konjunkturellen Erholung kommt. Weitere Unsicherheiten wie die zweifelhafte Bilanzierungspraxis der Unternehmen, die Schieflagen im Finanzsystem oder die Lage in und um Nordkorea könnten für nochmals sinkende Kapitalmarktzinsen sorgen.

      Da sich nach Ansicht der Analysten der ING BHF-Bank nicht absehen lässt, welches Szenario letztendlich Realität werde, liegen die Anleiheempfehlungen bei kürzeren Laufzeiten mit hoher Bonität.


      Zu anderen Empfehlungen gelangt Lothar Häßler, Rentenmarktanalyst von HSBC Trinkaus. Er hält eine schnelle, nach Kriterien der Finanzwelt erfolgreiche Lösung des Irakkonfliktes für fragwürdig.

      Bei HSBC Trinkaus ist man sich relativ sicher, dass es zu keiner schnellen Konjunkturbelebung und damit auch zu keiner grundsätzlichen Trendwende im Zinsniveau bis Ende des Jahres kommen wird. Deshalb empfiehlt der Anleiheexperte langfristige Papiere, die bei sinkenden Zinsen hohe Kursgewinne abwerfen.


      Eher pessimistisch gestimmt ist auch Rentenmarktanalyst Eckert von der Deutschen Bank. Er teilt die Auffassung der BHF Bank, dass sich keine genauen Aussagen über den Konjunkturverlauf der nächsten Zeit machen lassen und meidet wegen der Zinsrisiken langfristige Anleihen.

      Im Allgemeinen sieht er aber einen positiven Ausgang des Irakkonfliktes als bereits im Markt eingepreist an. Von daher sei wenn, dann nur mit negativen Überraschungen zu rechnen. Deflationsüberlegungen hingegen hält er nicht für wesentlich, da für den Rentenmarktanleger in der Eurozone vor allem die Inflationsrate in Euroland, weniger die deutsche interessant sei.

      Bekanntlich liegt die Euroinflationsrate, an der sich die EZB orientiert, über der deutschen.


      Fast alle Anlageempfehlungen der von FAZ.NET befragten Analysten liegen im hohen Bonitätsbereich. Dies ist aufgrund der geschilderten Risiken logisch.

      Dennoch raten die Deutsche und die DZ Bank weiterhin zum Kauf von Titeln der Deutschen Telekom, deren Bonität von den Ratingagenturen im „B“-Bereich eingestuft wird. Kirsten Werner von der Deutschen Bank begründet ihre Empfehlung mit den ihrer Meinung nach günstigen Aussichten für ein Erreichen des Schuldenabbauziels des Unternehmens.

      Einige Entscheidungen, wie der Verkauf mancher Vermögenswerte oder die Emission einer Pflichtwandelanleihe, seien zwar schmerzhaft für die Aktionäre, positiv jedoch für die Anleihehalter gewesen. Die Analystin sieht Chancen, dass auch die Deutsche Telekom den erfolgreichen Weg von KPN gehen kann.

      Die Holländer hatten früher als die Telekom mit ernsten Maßnahmen zum Schuldenabbau begonnen und wurden schließlich auch von den Ratingagenturen wieder hochgestuft. Zur Freude der Anleihebesitzer natürlich.



      Quelle: FAZ, 13.03.03








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      schrieb am 13.03.03 23:40:15
      Beitrag Nr. 772 ()
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 23:51:47
      Beitrag Nr. 773 ()
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      Transparenz beim Handel mit Derivaten ist bedenklich

      Bärenmärkte sind nicht nur an sich eine Bürde für Anleger und Unternehmen, sondern zu den fallenden Kursen kommen auch jede Menge spezifischer oder auch weniger spezifischer Gerüchte.

      So gerieten beispielsweise die Aktien von Rückversicherern nicht nur auf Grund der zunehmenden Schadensfälle oder wegen der mit fallenden Kursen schmelzenden Bewertungsreserven unter Druck. Die Rede ist auch von Risiken im Zusammenhang mit Kreditderivaten.

      Das sind in den vergangenen Monaten und Jahren aufgekommene Produkte, mit deren Hilfe sich institutionelle Anleger, Banken oder auch andere gegen die Änderung der Bonität von Unternehmen absichern.

      Dabei wird das Ausfallrisiko, also die Gefahr, Verbindlichkeiten nicht oder nicht pünktlich erfüllen zu können, von Produkten wie Anleihen abgetrennt und gegen eine Prämie weitergegeben. Das allein unterscheidet sie nicht von vielen anderen Finanzderivaten.




      Derivative Produkte sind an sich sinnvoll ...

      Sie erfüllen an sich eine nützliche Funktion, da Risiken auf diese Weise neu verteilt werden können. Wer ein Risiko erkannt hat und es nicht tragen möchte, kann es einfach gegen Zahlung einer Art von Versicherungsprämie weitergeben - wenn es Käufer dafür gibt.

      Und in einem heterogenen Markt mit unterschiedlichem Appetit wird es immer Marktteilnehmer geben, die bereit sind, ein bestimmtes Risiko für eine anständig Prämie zu übernehmen. Manche Marktteilnehmer machen sogar ein richtiges Geschäft aus der Bewertung und der Vermittlung von Kreditrisiken. Wenn die Börse schon nicht läuft, wollen sie auf dieser Art und Weise an der schwachen Konjunktur verdienen.

      Allerdings haben sich in jüngster Zeit auch prominente Stimmen zu dieser Entwicklung geäußert. Dazu gehört beispielsweise der „Anlageguru“ Warren Buffet oder auch der Manager des weltgrößten Rentenfonds Bill Gross. Im Gegensatz zu vielen anderen kritisieren sie nicht etwa die geradezu explosionsartige Entwicklung dieser Art von Geschäften, sondern in erster Linie die Transparenz.

      Denn sie haben Bedenken, dass sich die Risiken bei einigen wenigen Adressen konzentrieren und dann zu einem Problem werden für die Finanzwelt, wenn einer dieser Marktteilnehmer in Schwierigkeiten geraten sollte.




      ... bergen aber bei mangelnder Transparenz Risiken

      Die meisten dieser Produkte sind freie Übereinkünfte in Form so genannter „Over-The-Counter-Verträge“ zwischen zwei Parteien. Sie unterliegen nur bedingt der Aufsicht und werden oft nicht einmal in den Bilanzen der beteiligten Unternehmen verbucht.

      Wer also soll bei regem Handel zwischen den verschiedenen Markteilnehmern wissen, wo welche Positionen liegen und welchen Wert sie haben? Es stellt sich auch die Frage der Bewertung. In der Regel werden komplexe Modelle verwendet, die nicht nur an sich zu unterschiedlichen Resultaten kommen können, sondern die sensibel auf die Verwendung unterschiedlicher Daten reagieren. Vor allem, wenn es sich um große Nominalbeträge handelt.

      Nicht umsonst musste die DZ-Bank noch vor Kurzem Rückstellungen in dreifacher Millionenhöhe für Swaps vornehmen, die sie die längste Zeit falsch berechnet hatte. Und ähnliche „Leichen“ könnten sich auch in den Kellern anderer Marktteilnehmer verbergen.

      Einzelne Problemfälle könnte das Finanzsystem vielleicht noch verkraften. Aber was würde passieren, wenn es zu einer Kettenreaktion kommt? Wenn ein großer Marktteilnehmer ein Problem hat und reihum die Handelspartner damit infiziert?




      Untersuchung zeigt starke Risikokonzentration

      Ganz von der Hand zu weisen dürfte das Risiko nicht sein. Denn nach einer Untersuchung der Rating-Agentur Fitch sind beispielsweise europäische Banken bei Kredit-Absicherungen überraschend aktiv. „Die allgemeine Ansicht ist, dass Banken eher als Käufer von Absicherung auftreten.

      Fast drei Viertel der untersuchten europäischen Banken sind netto aber Verkäufer", teilte Fitch mit. Das wäre an sich noch nicht problematisch. Aber „bestimmte Unternehmen waren nicht in der Lage oder nicht gewillt, die angeforderten Angaben zu machen“, schreibt die Agentur. Dies deute entweder auf unzureichende Informationssysteme oder auf fundamentale Kredit-Probleme hin.

      Und „die Risiken scheinen bei nur wenigen Instituten konzentriert zu sein.“ Viele „Versicherungsnehmer“ müssen sich also darauf verlassen, dass relativ wenige Verkäufer in der Lage sind, mögliche Verpflichtungen daraus zu erfüllen. Als die drei größten „Gegenparteien“ weltweit nennt Fitch die US-Institute JP Morgan Chase, Merrill Lynch - und die Deutsche Bank.

      Als Fazit dürfte sich festhalten lassen, dass derivative Produkte an sich eine Bereicherung für die Finanzmärkte sind. Zum Problem werden sie allerdings dann, wenn die Transparenz fehlt.

      Wenn also Marktteilnehmer nicht abschätzen können, welche Positionen ihr Gegenüber tatsächlich in der Bilanz stehen hat. Dann können Gerüchte wie die über Rückversicherungen entstehen. Und - Warren Buffet dürfte sich nicht einfach nur so geäußert haben. Denn er ist dabei, die Positionen einer übernommenen Versicherungsgesellschaft aufzulösen. Dabei wird er entsprechende Einblicke gewonnen haben.




      Quelle: FAZ, 11.03.03




      Die Tabelle zeigt die Entwicklung des außerbörslichen Handels mit derivativen Produkten




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      Avatar
      schrieb am 14.03.03 00:02:05
      Beitrag Nr. 774 ()
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 00:05:26
      Beitrag Nr. 775 ()



      Quelle: FAZ, 13.03.03
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:23:40
      Beitrag Nr. 776 ()
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      Dax gleicht Verluste der Woche wieder aus

      Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat am Freitag die Verluste der vergangenen Woche wettgemacht. Bis zum Abend verbessert er sich um zwei Prozent. Auch im MDax und am Neuen Markt stiegen die Kurse wie schon am Donnerstag. Europäische Auslandsbörsen zeigten sich ebenfalls sehr fest.

      Aussagen des amerikanischen Präsidenten George W. Bush zu einer Lösung des israelisch-palästinensischen Dauerkonflikts haben den Markt in London beflügelt. Der FTSE-100-Index schloss mit einem Plus von 3,3 Prozent, die Mailänder Börse legte der MiB-30-Index um 3,5 Prozent zu, und die Pariser Börse schloss mit einem Aufschlag von 7,3 Prozent.

      Öl ist dagegen im Verlauf des Handelstags billiger geworden. Am Ölmarkt verstärke sich die Meinung, dass ein Irak-Krieg begrenzt bleiben und die Öllieferungen aus der Golf-Region nicht erheblich beeinträchtigen würde.



      Händler: Überfällige Korrektur

      Die positiven Wall-Street-Vorgaben und die etwas zurückgegangenen Ängste vor einem Irak-Krieg hätten die Stimmung etwas aufgehellt, sagte ein Teilnehmer. Die derzeit stattfindende Erholung sei auf Deckungskäufe von Anlegern zurückzuführen, die auf weiter sinkende Kurse gesetzt hätten, sagte ein Händler.

      Eine „Korrektur, die einfach fällig war“, nannte ein anderer die Kursgewinne. Nachhaltig werde es nicht nach oben gehen. „Der Irak bleibt weiter Gesprächsthema Nummer eins, und die Abstimmung im UN-Sicherheitsrat wurde nur verschoben.“

      Die Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte keinen Einfluss auf das Geschehen in den Handelsräumen. „Große heiße Worte, nichts dahinter“, sagte ein Händler.

      Vielmehr hätten positive Vorgaben von der Wall Street für gute Stimmung gesorgt. „Die wichtigsten Eckpunkte von Schröders Reformrede waren schon im Voraus bekannt“, sagte Raed Mustafa, Händler bei der Baden- Württembergischen Bank. Die Rede habe keine großen Überraschungen enthalten, auf die die Börse hätte reagieren können.




      Versicherungstitel gefragt - Renten schwächer

      An den deutschen Börsen und europaweit gefragt waren Versicherer. Die Papiere der Münchener Rück setzten sich an die Spitze im Dax, gefolgt von MLP, Schering, Altana, Deutsche Post und Infineon.

      Auch Allianz und AMB Generali im MDax sowie Hannover Rück kletterten nach oben. Die kleine Riege der Verlierer im Dax wurden von Bayer angeführt, die Aktie büßte 3,9 Prozent ein. In Paris führten die Papiere der AXA den CAC-Index der 40 Standardwerte an. „Auf die Versicherer wurde hart eingeprügelt. Daher haben sie großes Erholungspotenzial“, sagte Aktienstratege Christian Schmidt von der Helaba in Frankfurt.

      Die freundlichen Aktienmärkte gingen zu Lasten der Renten: Der Renten-Index Rex verlor, auch der Bund Future gab nach. Die Umlaufrendite stieg auf 3,76 (Donnerstag: 3,63) Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0775 (Donnerstag: 1,0864) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9281 (0,9205) Euro.


      Quelle: FAZ, 15.03.03





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      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:24:39
      Beitrag Nr. 777 ()
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:28:42
      Beitrag Nr. 778 ()
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      An der WCM-Aktie kann man sich die Finger verbrennen

      „Was lange währt, wird endlich gut“, könnte man sagen mit Blick auf die Sonderabschreibungen der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG. Oder eben auch nicht.

      Denn das Unternehmen hat im Jahr 2002 einen operativen Verlust von 151 Millionen Euro eingefahren, nach Abschreibungen sind es allerdings satte 860 Millionen Euro. Und das bei einem Umsatz von 880 Millionen Euro.

      Bei den Abschreibungen handele es sich nahezu ausschließlich um Abschreibungen auf Aktienbesitz, sagte WCM-Vorstandschef Roland Flach. WCM habe die Aktien konservativ bewertet.

      Die Werte seien an die Risiken angepasst worden, die an den Aktienmärkten entstanden seien. „Normale Verhältnissen an den Börsen vorausgesetzt, gibt es keine Veranlassung für die Annahme, dass wir 2003 wieder rote Zahlen schreiben", sagte Flach weiter.




      Entwicklung schon lange absehbar

      Diese Entwicklung war auf Grund der Verhältnisse an den Finanzmärkten schon lange absehbar und spiegelte sich in entsprechenden Kursverlusten wider. Das Papier hat seinem Hoch bei 33,67 Euro Anfang des Jahres 2000 knapp 95 Prozent seines Wertes verloren.

      Das hängt einerseits mit den massiven Wertverlusten bei den verschiedenen Beteiligungen - angefangen von der Commerzbank, den IVG-Immobilien, der MAAG-Holding und der Klöckner-Werke - aber auch mit den veränderten Bedingungen beim Immobilienbesitz zusammen.

      Denn das konjunkturelle Umfeld lässt nicht nur eine anhaltende Börsenerholung - und damit auch des Wertes der börsengehandelten Beteiligungen - anzweifeln, sondern dürfte es alles andere als einfach machen, die Wohnungen nach und nach zu verkaufen.

      Immer weniger Mieter werden auf Grund der anhaltenden Unsicherheit bereit sein, die Wohnung zu übernehmen. Sie müssen sich unter Umständen nicht nur um ihren Arbeitsplatz sorgen, sondern auch aus steuerlichen Gründen ist es weniger interessant geworden, Immobilien zu erwerben. Für die verbleibenden Wohnungen dürfte die Wertsteigerung aus diesen Gründen eher verhalten ausfallen. Dazu kommt eine Verschuldung von mehreren Milliarden Euro.




      Unternehmen dürfte auf der Kippe stehen

      Mit einem Kursgewinn-Verhältnis von etwas zehn auf Basis einer Gewinnschätzung von 16 Cents je Aktie für das Jahr 2003 scheint die Aktie nicht sonderlich teuer zu sein. Allerdings zeigt der Chart nach unten und damit das Misstrauen des Marktes an.

      Das Unternehmen dürfte auf Grund der jüngsten Entwicklungen am Kapitalmarkt auf Messers Schneide stehen. Die Beteiligungen stellen sicher einen gewissen Gegenwert zu den Schulden dar, sind allerdings im aktuellen Umfeld sicherlich nicht sonderlich fungibel. Damit sind die Risiken zu hoch, um in diese Aktie zu investieren.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 15.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der WCM-Aktie in den vergangenen Jahren



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      schrieb am 16.03.03 23:30:37
      Beitrag Nr. 779 ()
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      schrieb am 16.03.03 23:33:28
      Beitrag Nr. 780 ()
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      Gehe-Aktie braucht eine Vitamin-Spritze

      Die Gesellschaften in Deutschland und Europa altern zusehends. Eigentlich eine gute Grundlage für steigende Gewinne für Pharmaunternehmen, denn ältere Menschen sind in der Regel kranker als jüngere und brauchen deshalb mehr Medikamente.

      Dies müsste sich auch und gerade für Aktien von Großhändlern, die anders als Pharmasteller nicht von Ergebnissen eigener Forschungen abhängen, antreiben.

      Dem Titel der Gehe AG nützt die günstige Ausgangslage jedoch nichts. Im Gegenteil, das Papier bewegt sich trotz eines Aufschlags von rund 4,7 Prozent am Freitag nur knapp oberhalb des Fünfjahrestiefs - und das, obwohl das Unternehmen erst Rekordzahlen vorgelegt hat und der Vorstand recht optimistisch gestimmt ist. Politische Vorgaben sind Kursphantasien abträglich.




      Gewinn und Umsatz zuletzt weiter stark gewachsen

      Gehe hat im Jahr 2002 ein neues Rekordergebnis erzielt. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, stieg das Ergebnis vor Ertragssteuern um 17,6 Prozent auf 343,6 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss legte 2002 um 19 Prozent auf 239,6 Millionen Euro zu und der Umsatz um 8,3 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro.

      Dabei war das Kerngeschäft von Gehe vergleichsweise weniger stark am Gewinnwachstum beteiligt: Im Großhandel habe das Ergebnis vor Ertragssteuern um 12,6 Prozent auf 269,9 Millionen Euro erhöht werden können. Beim Einzelhandel, also dem Geschäft mit eigenen Apotheken, konnte eine Steigerung um 41,2 Prozent auf 78,5 Millionen Euro erzielt werden.




      Vorstand: Wachstumsstrategie wird fortgesetzt

      Gehe sei für die Herausforderungen der kommenden Jahre bestens gerüstet, so Vorstandschef Fritz Oesterle. Die Wachstumsstrategie werde fortgesetzt. Gleichzeitig sagt aber auch, politische Vorgaben sorgten für Druck auf die Margen. Gemeint ist das Beitragssatzsicherungsgesetz der Bundesregierung, nach dem Pharmagroßhändlern den Krankenkassen Rabatte gewähren müssen.

      Damit will sich Gehe jedoch nicht abfinden. Nach einem Gang zum Bundesverfassungsgericht hat es den Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Auch bei einem abgeschwächten Marktwachstum wolle Gehe das Ergebnis vor Ertragssteuern weiter steigern, wenn auch nicht im Ausmaß der Vorjahre, hieß es weiter.




      Analystin: Ausblick extrem vage

      Und: Bei der Analystenkonferenz am Freitag die Unternehmensführung ihren Ausblick nicht weiter erläutert, der „extrem vage“ bleibe, so Marietta Niemietz, Analystin bei HSBC Trinkaus & Partner.

      Die Zurückhaltung der Unternehmensführung spiegelt sich in den Gewinnschätzungen von Analysten wieder, die im Durchschnitt von einem Ergebnis je Aktie von 3,09 Euro nach 2,95 Euro im vergangenen Jahr und 2,76 Euro im Jahr 2001 ausgehen.

      Auf Grund dieser Schätzung ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 10,7 nach 11,7 im vergangenen Jahr. Damit ist die Aktie zwar eher günstig bewertet. Doch drängt sie sich nicht auf. Gebremstes Wachstum und politischer Druck auf die Margen dürften den Kurs kaum befügeln.

      Zudem bewegt sich der Titel mitten in einem seit Mitte des Jahres 2002 anhaltenden Abwärtstrend. Dieser wäre erst durchbrochen, wenn die Aktie nachhaltig über die Marke von etwa 38,50 Euro springen könnte. Dafür müsste sie aber noch um rund 16 Prozent zulegen. Und dies steht angesichts der Vorgaben aus dem Unternehmen und des nervörsen Börsenumfelds kaum zu erwarten.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 15.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der GEHE AG.




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      schrieb am 16.03.03 23:39:23
      Beitrag Nr. 781 ()
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      schrieb am 16.03.03 23:43:04
      Beitrag Nr. 782 ()
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      Aventis-Aktie bleibt im Abwärtstrend gefangen

      Wenn es nach Analysten ginge, müsste es mit der Aventis-Aktie stabil aufwärts gehen. Nur drei von 62 Analysten haben dieses Papier auf „Verkaufen“ eingestuft - während 46 es zum Kaufen empfehlen und 13 zum Halten. Doch tatsächlich zählt die Aktie nicht zu Anlegers Lieblingen.

      Schon eher bereitet sie Kopfschmerzen, auch wenn ihr Kurs an der Heimatbörse in Paris am Freitag nachmittag um zwei Prozent auf 40,90 Euro zulegt. Der Aventis-Titel steht seit mehr als einem Jahr unter stetigem Druck. Und die jüngsten Meldungen aus dem Unternehmen geben wenig Anlass, eine Trendwende zu erwarten.




      Nur langsames Wachstum in Amerika

      Zwar hat der Vorstand am Freitag seine Umsatz- und Ergebnisziele für das laufende Jahr bestätigt. Im Februar hatte er jedoch verlautbart, verhaltener in die Zukunft zu blicken, als zuvor mitgeteilt.

      Eine erste Zwischenbilanz des laufenden Quartals lässt auch den Grund erahnen: Der Umsatz werde außer vom niedrigen Dollar auch von einem nur langsamen Wachstum des Absatzes der beiden wichtigsten Aventis-Medikamente „Allegra“ und „Lovenox“ in den Vereinigten Staaten beeinträchtigt.

      Allein „Allegra“ hat zuletzt zehn Prozent des Konzernumsatzes ausgemacht. Dieses Allergiemittel muss sich seit 2002 mit dem Konkurrenzmittel „Caritin“ von Schering-Plough messen, das am Wachstum des Originals nagt.

      Die Steigerungsrate bei „Lovenox“ sei „begrenzt“, hieß es. Dies sei auf einen Warnhinweis der Gesundheitsbehörde FDA für das Mittel zurückzuführen. Aventis habe der Behörde inzwischen ein revidiertes Etikett vorgelegt. Eine Antwort darauf erwarte sie im ersten Halbjahr. Auch für “Lovenox“ halte der Konzern an der Wachstumsprognose für 2003 von 15 Prozent in Amerika fest.




      Kostenträchtiges Ansinnen von Bayer

      Dies ist allerdings Zukunftsmusik. Akut muss sich die Aventis-Führung mit dem Ansinnen von Bayer herumplagen, nachträglich den Kaufpreis für die Agrarsparte CropScience zu senken. Aventis-Finanzvorstand Patrick Langlois versucht zwar Bedenken zu zerstreuen, das ausstehende Ergebnis der Verhandlungen könnte die Erträge mindern.

      Die für das Jahr 2002 verbuchten Rückstellungen dürften ausreichen, um die mutmaßliche Teilerstattung abzudecken. Gleichwohl dringt aus dieser Aussage keine hundertprozentige Sicherheit durch. Mithin bleibt das Bayer-Ansinnen ein Störfaktor.

      Latent belastend wirkt auch die von Analysten als „dünn“ eingeschätzte Forschungs-Pipeline. Aventis lebt weiter auch und gerade von Arzneien, die noch aus der Ära der Hoechst AG stammen, die vor vier Jahren mit Rhone-Poulence zu Aventis fusionierte. Nachrichten über Entwicklungserfolge täten dem Unternehmen und der Aktie sicherlich gut.




      Weit vom Ausbruch aus dem Abwärtstrend entfernt

      Derzeit bleibt sie jedoch im langfristigen Abwärtstrend gefangen. Erst bei etwa 51 Euro wäre derselbe nach oben durchbrochen. Doch bis dahin ist der Weg weit: Die Aktie müsste etwa 24 Prozent zulegen, um den Ausbruch zu schaffen.

      Da tröstet auch die Tatsache wenig, dass das Papier mit 12,6 ein recht günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis hat im Vergleich zu anderen Pharmawerten wie Schering (14) und Altana (14,6). Mithin ist weiter Vorsicht geboten.

      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 15.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von Aventis S.A. an der Börse in Paris.






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      schrieb am 16.03.03 23:45:29
      Beitrag Nr. 783 ()
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:49:34
      Beitrag Nr. 784 ()
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      Bund-Future durchbricht den kurzfristigen Aufwärtstrend

      Am Donnerstag fanden an den Finanzmärkten deutliche Umschichtungen statt. Urplötzlich waren nach den massiven Kursverlusten der Tage und Wochen zuvor Aktien gefragt, während andere zuvor die ganze Zeit als „sichere Häfen“ geltende Anlageformen wie Gold und Anleihen massiv unter die Räder kamen.

      In diesem Zusammenhang verlor der Juni-Kontrakt des Bund-Futures mit einem Minus von 115 Stellen auf 115,25 Prozent massiv an Wert.

      Das an sich wäre angesichts der deutlichen Kursgewinne der Wochen und Monate zuvor noch nicht allzu dramatisch, wenn dabei nicht der bisherige Aufwärtstrend deutlich durchbrochen worden wäre. Denn das ist in einem stark technischen orientierten Markt immer ein kritischer Punkt.




      Kurzfristig weitere Kursrückschläge denkbar

      Die derzeit negative Lage bei den quantitativen Indikatoren favorisiert nach einer Analyse der Rentemarktexperten von HSBC Trinkaus & Burkhardt einen Rückschlag auf die obere Begrenzung eines flacheren Trendkanals, die derzeit bei 114,73 liegt.

      Auffällig sei insbesondere die hohe Dynamik, mit der sich sowohl die Oszillatoren RSI und Stochastik, aber auch der Trendfolger MACD nach unten bewegten. Auf dieser Basis könnten kurzfristig orientierte Anleger dazu neigen, weitere Gewinne mitzunehmen.

      Für den Verkauf von längerfristigen, strategischen Positionen bestehe allerdings noch kein Anlass. Schließlich befinde sich der Bund-Future weiterhin in einem mittelfristigen Aufwärtstrend - derzeit bei 113,23 Prozent - und liege oberhalb der 100- und 200-Tages-Linien - jeweils bei 113,37 bzw. 111,50 Prozent.

      Zusätzlichen Schutz gegen nachhaltige Kursabschläge dürften aus technischer Sicht Unterstützungspunkte bei 113,11 Prozent und 112,97 Prozent bieten.




      Skepsis bezüglich des Stimmungsumschwungs

      Auch die Experten von der Commerzbank geben sich eher skeptisch, was den jüngsten Stimmungsumschwung anbelangt. Sie sind nicht der Ansicht, dass die nahezu 300.000 US-Soldaten sich auf einmal Nelken in die Gewehrläufe stecken und unverrichteter Dinge nach Hause fahren würden.

      Marktteilnehmer hätten die sich anbahnende Verzögerung des möglichen Krieges auf Ende März dazu genutzt haben, Gewinne mitzunehmen und nicht weitere 14 Tage unnütz auf riskanten Kursniveaus zu parken.

      Eine neue Nuance habe die Kriegswette an den Rentenmärkten allerdings durch die viel zitierte CNN-Meldung erhalten, dass CIA Mitarbeiter in geheimen Verhandlungen mit hohen Militärs im Irak stehen würden, die auf einen mehr oder weniger widerstandslosen Durchmarsch der US-Truppen abzielten.

      Dieses Szenarium würde die Kriegsdauer und damit die möglichen ökonomischen Schäden des Militärkonflikts reduzieren. Selbst der IWF hatte in seiner Wachstumsprognose einer kurzen militärischen Auseinandersetzung durchaus positive Wachstumsimpulse zugesprochen.

      Das könnte dann möglicherweise zu einer weiteren Erleichterungsrally an den Börsen und zu einer Belastung für die Rentenmärkte führen. Allerdings ist dieses Szenario alles andere als bestätigt.




      Schwache konjunkturelle Entwicklung

      Damit dürfte selbst nach einer kurzfristigen Konsolidierungsphase die schwache konjunkturelle Entwicklung wieder in den Blick geraten, die tiefe Zinsen erforderlich macht und damit auch zu niedrigen Renditen führt.

      Aus diesem Grund gehen die Analysten den Rabo-Bank davon aus, dass der Bund-Future - da er den kurzfristigen Trend gebrochen hat - bei anhaltend freundlichen Börsen zwar weiter leicht zur Schwäche neigen könnte. Aber der längerfristige Aufwärtstrend sei noch intakt. Dort liege die entscheidende Marke bei 114,50 Prozent.

      Insgesamt hat sich an der wirtschaftlich eher schwachen Grundentwicklung nichts Wesentliches geändert und der Rentenmarkt befindet sich langfristig immer noch im Aufwärtstrend.

      Das dürfte kein Grund sein, sich überstürzt vom Rentenmarkt zu verabschieden. Schon gar nicht, für die Anleger, die die erworbenen Papiere sowieso bis zum Verfall halten wollen. Aber gegen eine Kursabsicherung - für alle Eventualitäten - ist sicher nichts einzuwenden.



      Quelle: FAZ, 15.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Juni-Kontraktes des Bund-Futures in den vergangenen Monaten





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      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:50:41
      Beitrag Nr. 785 ()
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:53:47
      Beitrag Nr. 786 ()
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      Hedgefonds
      Ausländische Hedgefonds planen Offensive in Deutschland

      Ausländische Hedgefonds bereiten eine Vertriebsoffensive auf dem deutschen Markt vor. Nachdem die Bundesregierung angekündigt hat, ihnen das Leben in Deutschland ab dem kommenden Jahr zu erleichtern, wittern etliche Gesellschaften eine lukrative Expansionschance.

      Nach den Plänen des Bundesfinanzministeriums sollen Hedgefonds künftig direkt angeboten werden dürfen. Privatanleger erhalten über Dachfonds Zugang zum Markt. Institutionelle Investoren dürfen direkt in Einzelfonds anlegen.

      Damit entfallen die umständlichen und teuren Umwege über Zertifikatsstrukturen. Außerdem sollen ausländische Fonds nach den Plänen der Bundesregierung künftig steuerlich mit inländischen Fonds gleichgestellt werden.




      Der größte Schub wird von Banken erwartet

      Die Man Group plc., der einzige börsennotierte Anbieter sogenannter alternativer Investments und einer der größten Hedgefonds der Welt, steht nach Angaben von Regionalmanager Andreas Benz mit deutschen Banken als potentiellen Vertriebspartnern in Kontakt.

      "Bisher lief das eher auf einer theoretischen Basis. Jetzt aber nimmt es eine neue Dimension an." Pläne für eine Marketingstrategie seien in Arbeit. Auch die Produktentwicklung sei angelaufen.

      "Der große Schub wird von deutschen Banken im Bereich Private Banking kommen. Die brauchen diese Produkte auch am dringendsten", sagt Benz, der aufgrund der Umgehung von komplizierten Zertifikaten eine Verbilligung von Hedgefonds-Produkten erwartet.

      "Die ausländischen Fonds beobachten die Vorgänge in Deutschland mit großem Interesse. Sobald die Rahmenbedingungen konkret sind, werden sie auf den deutschen Markt drängen", glaubt auch Achim Pütz, Partner der internationalen Rechtsanwaltskanzlei SJ Berwin in München und Vorsitzender des deutschen Bundesverbandes Alternative Investments.

      Bisher mußten sich die Investoren mit allen möglichen Sonderkonstruktionen behelfen, um steuerliche Nachteile zu meiden.

      Fondsgesellschaften, die so wie Hedgefonds keinen Europa-Paß nach der sogenannten Ucits-Direktive haben, unterliegen in Deutschland heute einer Strafbesteuerung, nach der die Investoren jährlich 90 Prozent der realisierten oder unrealisierten Wertsteigerung mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuern müssen.

      Eine Besteuerung von 10 Prozent des Fondswertes ist sogar dann vorgeschrieben, wenn der Fonds an Wert verloren hat.




      Gesetz noch nicht beschlossen

      Hedgefonds-Experten erwarten nun aber eine steuerliche Gleichstellung, nicht zuletzt weil die Bundesregierung in der Europäischen Union unter Druck steht, nachdem sie im vergangenen Jahr das Halbeinkünfteverfahren auf Dividenden diskriminierend nur für inländische Fonds in Kraft treten ließ.

      Im jüngsten Eckpunktepapier des Bundesfinanzministeriums heißt es, daß die Besteuerung der Erträge ausländischer Investmentfonds im Investmentgesetz 2003 überarbeitet werde.

      Solange das neue Gesetz nicht beschlossen ist, halten sich etliche Fonds mit konkreten Plänen aber noch zurück. Nach Ansicht von Karl Führer, der bei BNP Paribas für strukturierte Hedgefonds-Produkte zuständig ist, gilt es nun, weiter bestehende Unklarheiten aus dem Weg zu räumen - etwa für Versicherungsgesellschaften, die inzwischen ein wichtiger Kundenkreis von Hedgefonds geworden sind.

      Ende letzten Jahres erließ die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in einem Rundschreiben neue Richtlinien, die bestimmte Typen von kapitalgeschützten Hedgefondsanlagen nur noch im Rahmen der sogenannten Öffnungsklausel möglich machen.

      Die Öffnungsklausel repräsentiert in der Regel nur fünf Prozent der Anlagen im Deckungsstock, mit dem die Lebensversicherer ihre Verbindlichkeiten abdecken. Dies führte zu großer Verunsicherung und drosselte die Nachfrage in Deutschland, so Führer.



      Warnung vor zu schnellem Wachstum

      Insgesamt jedoch fällt die Bewertung des Wandels in Deutschland positiv aus. "Das Fenster wurde aufgemacht, und der Wind bläst in Richtung Deutschland", sagt Mark Reinisch vom britischen Hedgefonds FRM, der 3,9 Milliarden Dollar verwaltet.

      "Die Fonds müssen aber auch aufpassen, daß sie nicht zu schnell wachsen und nach der Technologie-Welle die nächste Blase entstehen lassen." Man-Manager Benz pflichtet bei: "Es wird sicher viel auf den Markt kommen, was nicht auf den Markt gehört."


      Quelle: FAZ, 15.03.03
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:54:51
      Beitrag Nr. 787 ()
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 00:06:19
      Beitrag Nr. 788 ()
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      Schröder kann die Finanzmärkte nicht beeindrucken

      So kann man sich täuschen. Eine „Blut, Schweiß und Tränen-Rede“ sollte es wohl werden, die Bundeskanzler Gerhard Schröder halten wollte. Eine Rede, die zum Aufbruch läutet, mit verkrusteten Strukturen, antiquierten Verhaltensweisen, Dogmen und Privilegien zu brechen, um mit neuer Dynamik und ohne Scheuklappen die wirtschaftlichen Probleme des Landes anzugehen. Und zwar eher früher als später.

      Das ist das, was zumindest die Finanzmärkte gerne gehört hätten. Aber daraus ist nichts geworden. Aus Sicht der Marktteilnehmer hat der Kanzler absolut nichts Neues gesagt. Vor allem nichts, was die Märkte unmittelbar beflügeln könnte.

      Wenn die Börsen am Donnerstag gestiegen sind und sich das Momentum zumindest noch teilweise auf den Freitag hinübergerettet hat, dann garantiert nicht wegen Schröder und dessen Rede.

      Sie ist zwar in Deutschland auf großes Medieninteresse gestoßen und selbst auf internationalen Börsen- und Wirtschaftssendern wie beispielsweise CNBC live übertragen und kommentiert worden, aber zumindest im Ausland war die Rede schlicht und einfach ein „Non Event“.




      Vom Finanzmarkt weitgehend ignoriert

      „Es mag zwar so ausgesehen haben, als ob beispielsweise der Bund-Future auf Äußerungen zur flexiblen Interpretation des Stabilitätspaktes negativ reagiert haben könnte, aber das war sicher nicht der Fall“, kommentierte ein Händler eine entsprechende Frage trocken.

      „Die Marktteilnehmer im Ausland haben die Rede überhaupt nicht wahrgenommen“, ergänzt er. Das sagt beinahe schon alles über die Erwartungshaltung der Märkte mit Blick auf die deutsche Wirtschaftspolitik.

      „Er hat die Chance verpasst, viel radikalere Reformen anzukündigen“, sagt ganz klar Christian Jasperneite vom Bankhaus M.M. Warburg. „Er hatte gewissermaßen einen Schuss frei, denn die Bevölkerung wäre zu mehr bereit gewesen - aber diesen hat er nicht genutzt“, ergänzt er.


      Die meisten Aspekte, die angekündigt wurden, seien mehr oder weniger Marginalien gewesen. Gut waren lediglich einzelne Details und das grundsätzliche Eingeständnis, dass Deutschland mit strukturellen Problemen zu tun hat und nicht mit Konjunkturellen.




      Deutliche Maßnahmen sind notwendig

      Was wäre denn notwendig gewesen, um die Finanzmärkte zu inspirieren?
      Erstens die Kürzung des Arbeitslosengeldes in seiner Bezugsdauer - beispielsweise für alle Altersklassen auf zwölf Monate - und Höhe.
      Zweitens die Wirkung zentraler Lohnverhandlungen in ihrer Wirkung auf die Volkswirtschaft stark abschwächen. Drittens Reduktion des Kündigungsschutzes.
      Viertens mehr Wettbewerb zwischen den Krankenkassen, bei mehr Möglichkeiten zur Eigenbeteiligung.
      Fünftens müsste in der Bildungspolitik einiges getan werden, beispielsweise Studiengebühren oder die freie Auswahl der Studenten durch die Hochschulen, bei mehr Autonomie.

      „Auf Grund solcher Maßnahmen ließen sich unter anderem die Lohnnebenkosten relativ schnell relativ stark senken“, erläutert Jasperneite.

      Das Nettoeinkommen würde entsprechend um zwei, drei Prozent steigen und den Konsum unter Umständen etwas beleben. Das Grundproblem bestehe allerdings nicht im Konsum, sondern im zu geringen Trendwachstum der Wirtschaft, da zu wenig investiert werde. Denn für Investitionen sei der Standort zu teuer. Die Arbeitskosten sind in ihrer Gesamtheit aus Löhnen und den hohen Lohnnebenkosten zu hoch.




      Auch schwache Ankündigungen bleiben nur Ankündigungen

      Auf dieser Basis dürfte es kaum verwundern, wenn die Finanzmärkte von der Rede Schröders wenig begeistert sind. Sie ging zwar in die richtige Richtung. Aber sie ging nicht weit genug.

      Außerdem hat gerade die aktuelle Regierung zwischen Ankündigungen und Umsetzung in der Vergangenheit immer große Defizite erkennen lassen. Grund genug für eine gewisse Skepsis. Der Markt ist jedenfalls mit anderen Dingen beschäftigt, als sich um unbedeutende Reden zu kümmern.



      Quelle: FAZ, 15.03.03
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 00:18:17
      Beitrag Nr. 789 ()
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 00:19:51
      Beitrag Nr. 790 ()


      Quelle: FAZ, 16.03.03
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 20:07:10
      Beitrag Nr. 791 ()
      Hallo Susanna. Auch dieses mal hast du Dich selbst übertroffen, diese Informationsdichte hat es in sich. Weiter so. Liebe Grüße

      8Slavi8

      Avatar
      schrieb am 17.03.03 22:08:01
      Beitrag Nr. 792 ()
      :mad:
      Hallo
      schöne Fotos. Doch leider sind einige geklaut.
      Bitte schreiben sie doch immer dazu, woher die Fotos stammen.
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 23:19:59
      Beitrag Nr. 793 ()
      Hallo wulfk:)

      Boardmail an Dich/Sie bezüglich auf Aufklärung Deiner/Ihrer Vorwürfe.

      Mfg
      Susanna :)
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 23:29:21
      Beitrag Nr. 794 ()
      Hallo Slavi:)

      danke Dir.

      Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 23:52:55
      Beitrag Nr. 795 ()
      Hallo wulfk:)

      zu #791:)

      Natürlich stammen die Fotos nicht von mir. Wenn Du wissen willst,
      woher ich sie habe, brauchst Du nur die rechte Maustaste auf das jeweilige Bild halten, klicken,
      und über Eigenschaften erfährst Du die Quelle.

      Wo liegt da Dein Problem?

      Mfg
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 00:01:44
      Beitrag Nr. 796 ()
      --------

      Die Kriegsfantasie befeuert die Börsen


      17. März 2003 Im Moment scheinen an den Finanzmärkten die übergeordneten, fundamentalen Trends in den Hintergrund zu treten. Alles wird überlagert durch die Erwartung, dass die amerikanisch dominierte Kriegsmaschinerie innerhalb kürzester Zeit im Irak losschlagen wird.

      Das treibt die Börsen nach oben, erleichtert dem Dollar das Leben und setzt die Rentenmärkte unter Druck.

      Um 20.30 Uhr liegt der S&P 500 Index mit einem Plus von 3,08 Pozent bei 858,91 Zählern, die Nasdaq legt sogar 3,47 Prozent auf 1.387 Punkte zu. Der Dax verbucht einen Kursgewinn von satten 3,49 Prozent auf 2.487,12 Punkte, der Euro liegt knapp über 1,06 Dollar und der Bund-Future verliert 109 Punkte auf 113,67 Prozent.



      Die Euphorie könnte zu weiteren Kursgewinnen führen

      Der Krieg könne nun in wenigen Stunden ausbrechen, so Teilnehmer. Damit werde dem Markt die Last der anhaltenden Spekulationen genommen. Weitere Kursgewinne seien wahrscheinlich.

      Damit schein der Markt einmal die Erinnerungen an den früheren Waffengang in der Region zu spielen, als sich nach längerer Spannung im Vorfeld während des Kriegsverlaufs relativ schnell ein militärischer Sieg der internationalen Allianz abzeichnete. Daraufhin drehten die Finanzmärkte ihre zuvor aufgebauten spekulativen Positionen.

      Und dasselbe scheint aktuell genauso abzulaufen. Die Börsen spekulieren auf einen raschen Sieg und die entsprechenden Konsequenzen. Denn sollte das Ganze relativ glimpflich über die Bühne gehen, so würde das Öl als Schmiermittel für die Wirtschaft plötzlich wieder günstig werden und könnte zusammen mit einer verbesserten Stimmung und rekordtiefen Zinsen die Wirtschaft wieder kräftig in Schwung versetzen.

      Die Konsumenten würden wieder freudig ihr Geld ausgeben, die Unternehmen könnten plötzlich wieder Chancen entdecken und investieren. Beides zusammen würde nicht nur die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen deutlich ankurbeln, sondern die Unternehmen nach einer Dürreperiode endlich wieder sattes Geld verdienen lassen. In diesem Szenario spricht alles für Aktien, vor allem im Land des Wirtschaftswunders - den Vereinigten Staaten.



      „Sichere Häfen“ nicht mehr gefragt

      Dagegen sind plötzlich all die „sicheren Häfen“ der jüngeren Vergangenheit nicht mehr gefragt. Das Gold liegt mit 337 Dollar je Unze deutlich unter seinem jüngsten Hoch vom 381,25 Dollar, die Rentenmärkte verbuchen deutliche Kursverluste, der Dollar erholt sich gegen den Euro von seiner Schwäche und liegt mit etwas mehr als 1,06 Dollar je Euro deutlich unter dem Hoch von 1,1065 Dollar und das Öl verliert ebenfalls 1,43 auf 30,48 Dollar im europäischen Handel.
      Die ganzen Trends der vergangenen Monate scheinen gefährdet zu sein.







      An den Börsen selbst zeigt sich das Spiegelbild dieser Entwicklung. Kursgewinner sind in erster Linie die Werte, die zuvor deutlich zu leiden hatten. Allen voran die Werte der Finanz-, Technologie und der Reisebranche.

      Die Commerzbank legte 9,92 Prozent auf 6,65 Euro zu, die Lufthansa 6,79 Prozent auf 8,34 Euro, Tui 8,02 Prozent auf 9,16 Euro, die Münchener Rück 5,23 Prozent auf 80,50 Euro und Infineon 7,45 Prozent auf 7,36 Euro. Die Finanzwerte hatten sich schon bei der Kurzrally der vergangenen Woche etwas von der Maläse der vergangenen Monate erholt. Insgesamt scheint das Bild stimmig zu sein.




      Nachhaltigkeit ist eine andere Frage

      Die ultimative Frage ist allerdings die nach der Nachhaltigkeit. Und die dürfte noch lange nicht beantwortet sein. Da die negative Stimmung in den Tagen des massiven Kursverfalls alles dominiert hatte, ist es jetzt normal, wenn einmal eine Gegenbewegung kommt.

      Die kann bei einem schnellen Sieg in einem scheinbar nun unvermeidlich werdenden Krieg sogar beachtlich ausfallen. Auch die Stimmung dürfte sich in der Folge bessern. Allerdings lassen sich damit die langfristigen, fundamentalen Ungleichgewichte nicht beseitigen.

      Das heißt, industrielle Überkapazitäten, unsaubere Bilanzen, hohe Arbeitslosigkeit, Ineffizienzen durch verkrustete Strukturen, Preisdruck durch internationalen Wettbewerb und nicht zuletzt die immer problematischer werdende Bevölkerungsstruktur. Diese Faktoren dürften die Börsen insgesamt bald wieder einholen. Charttechnisch zeigen die übergeordneten Trends nach wie vor nach unten.


      Quelle: FAZ, 17.03.03
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      schrieb am 18.03.03 00:27:57
      Beitrag Nr. 797 ()
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 00:33:05
      Beitrag Nr. 798 ()
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      RWE-Aktie fehlt die richtige Power

      17. März 2003 Gemischte Nachrichten für Aktionäre von RWE: Deutschlands zweitgrößter Versorger hat sein Betriebsergebnis deutlich gesteigert - doch unter dem Strich steht weniger Gewinn als 2002.

      Für dieses Jahr sagt die Unternehmensführung einen fallenden Schuldenstand, aber auch einen sinkende Nettogewinn voraus. Letzteres mögen Anleger nicht hören: Die RWE-Aktie fällt bis 10.30 Uhr um knapp 2,3 Prozent auf 18,95 Euro.




      Goodwill-Abschreibungen verhageln Ergebnis

      Im alltäglichen Geschäft hat sich RWE im vergangenen Jahr ordentlich geschlagen: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) wuchs um 6,6 Prozent auf 7,241 Milliarden Euro bei einem von 50,4 auf 46,6 Milliarden Euro gesunkenen Umsatz. Das Nettoergebnis fiel mit 1,05 Milliarden Euro jedoch um 300 Millionen Euro oder 22 Prozent schwächer aus.

      Der Grund sind Finanzierungskosten und Abschreibungen auf Investitionen etwa in ausländische Beteiligungen wie Transgas und andere tschechische Vorsorger. Dies zeigt sich auch im folgenden Vergleich: Während das Ergebnis je Aktie vor Goodwill-Abschreibungen von 3,20 auf 3,25 Euro stieg, sackte es danach von 2,40 auf 1,87 Euro ab.




      Analyst: Auf den ersten Blick alles positiv

      „Die Übernahmekosten haben die Gewinne schon im vergangenen Jahr belastet, doch jetzt schlagen sie in voller Höhe durch“, kommentierte Jörg Natrop, Analyst der WGZ-Bank, diese Zahlen.

      Ein anderer Analyst, der nicht genannt werden will, kann daran jedoch „nichts Dramatisches“ erkennen. RWE habe operativ mehr erreicht als erwartet, liege beim Nettoergebnis dafür etwas schlechter. Die Perspektive eines abermals niedrigeren Nettoergebnisses komme auch nicht überraschend.

      Da RWE in diesen Jahr weiter wachsen werde und besonders beim Stromgeschäft, das zuletzt einen Gewinnsprung von 53 Prozent brachte, stark sei, „hört sich auf den ersten Blick alles recht positiv an“.




      Weiterer Schuldenabbau erwartet

      Ein gutes Signal ist gewiss auch die Ankündigung von RWE-Vorstandschef Harry Roels, in diesem Jahr die Schulden von 25 auf unter 24 Milliarden Euro zu senken; bis Ende 2005 soll der Stand der Verbindlichkeiten bei rund 22 Milliarden Euro liegen.

      Dies erwarten Analysten jedoch auch: „Roels muss Schulden abbauen und das Versprechen seines Vorgängers wahrmachen und Firmen, die nicht zum Kerngeschäft zählen, verkaufen.“ Dazu werden die Beteiligungen an Hochtief und Heidelberger Druckmaschinen gezählt.

      Risiken für das Unternehmen und die Aktie ergeben sich aus der Entwicklung des Ölpreises und des Dollar. Seine Prognose stützt RWE nach Aussagen von Analysten auf das derzeitige Preis- und Wechselkursniveau. „Da kann sich aber noch was ändern“, gibt ein Beobachter zu bedenken.

      Falls der Ölpreis im Zuge eines wahrscheinlicher werdenden Irak-Kriegs ansteigenden und über längere Zeit auf höherem Niveau verharren und andererseits der Dollar schwächeln sollte, müsste der Konzern neu kalkulieren. Und womöglich seine Zahlen korrigieren.

      Umgekehrt könnte er von einer raschen Lösung des Konflikts profitieren, wenn der Ölpreis sinken und der Dollar sich gegenüber dem Euro erholen würde, es also mehr Euro für Dollar gäbe. Dies wirkte sich günstig auf die Ertragslage aus und die Attraktivität der Aktie.




      Günstig bewertet, aber im Abwärtstrend

      Das Papier ist derweil mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,8 recht günstig bewertet. Allerdings hat das Papier binnen Jahresfrist auch etwa 57 Prozent seines Wertes eingebüßt; der Kurs ist so niedrig wie seit mehr als zehn Jahren nicht.

      Da kann die Ankündigung, wieder eine Dividende von einem Euro je Papier sowie einen Bonus von zehn Cent zu zahlen, lediglich ein schwacher Trost sein - obwohl sich die Dividendenrendite von etwa sechs Prozent durchaus sehen lassen kann.

      Charttechnisch sieht es trübe aus: RWE befindet sich in einem intakten Abwärtstrend. Gemessen am Kursverfall der jüngeren Vergangenheit kann es zwar zu einer kurzfristigen Gegenbewegung kommen, doch auch das ist so lange fraglich, wie der Gesamtmarkt sich nicht zu vergleichbaren entschließt.

      Ein wichtiges Indiz, wie es mit dem Titel weitergehen könnte, wird RWE im übrigen bis zum Sommer liefern. Bis dahin soll das neue Konzept für die Konzernstruktur stehen. Dies alles legt nahe, erst einmal Vorsicht walten zu lassen und die Aktie zu beobachten.



      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 17.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der RWE-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 00:44:58
      Beitrag Nr. 799 ()
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 00:49:06
      Beitrag Nr. 800 ()
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      Lagardere-Aktie produziert negative Schlagzeilen

      17. März 2003 Gleich zwei Rückschläge muss der französische Rüstungs- und Medienkonzern Lagardere hinnehmen.

      Zum einen ist Gründer und Verwaltungsratsvorsitzender Jean-Luc Lagardere am Wochenende gestorben und zum anderen sind die im Vorjahr erzielten Ergebnisse schlechter ausgefallen als erwartet. Die Aktie fällt daraufhin im Pariser Handel gegen 10.10 Uhr um 4,84 Prozent auf 33,42 Euro.

      Besonders der Tod von Jean-Luc Lagardere wird als echte Zäsur in der Unternehmensgeschichte gewertet, wird der Name des Gründers doch wie kein anderer mit dem Gesellschaft verbunden.

      Aber auch das Vorjahresergebnis ist natürlich keine erfreuliche Botschaft. Denn mit einem Nettoverlust von 291 Millionen Euro ist es deutlich hinter dem von Analysten erwarteten Minus von 51 Millionen Euro zurückgeblieben. Die Erklärung, dass dies mit einmaligen Aufwendungen zu erklären sei, tröstet dabei nicht wirklich.



      Unsicherheit belastet

      Probleme bereiteten nicht nur die Automobilsparte Matra Automobile, für die Restrukturierungkosten in Höhe von 266 Millionen Euro aufgewandt wurden, sondern auch der Gewinnbeitrag aus der 15prozentigen Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ist deutlich gesunken.

      Schon vor Handelseröffnung hatte ein Händler gesagt, die um 14 Prozent auf 440 Millionen Euro gefallenen operativen Ergebnisse lägen zwar im Rahmen der Erwartungen, doch die Rückstellungen dürften die Stimmung belasten. Als zusätzlicher negativer Faktor wurde zudem die Unsicherheit darüber gewertet, was mit dem 15prozentigen Anteil an EADS passieren wird.

      Darüber hinaus werden die Börsianer dem Titel auch deshalb in nächster Zukunft etwas reserviert gegenüber treten, weil man vermutlich erst sehen will, wie sich die Geschäfte nach dem Tod des Patriarchen und dem im Vorjahr erzielten ersten Verlust seit elf Jahren entwickeln werden.

      Dank der zu erwartetenden Ernennung von Arnaud Lagardere, des Sohns des Gründers, zum neuen Verwaltungsratspräsidenten, entsteht zwar keine Führungslücke, die Anleger werden aber dennoch vermutlich erst einmal abwarten wollen.




      Aktie im Abwärtstrend

      Zumal auch das diesjährige Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 15 niemanden wirklich aus der Reserve locken dürfte und auch allgemein noch keine Werbeboom absehbar ist, der dem nach dem Kauf des Verlagsgeschäfts von Vivendi Universal hinter Pearson und Bertelsmann zu den drei größten Anbietern in Europa aufgestiegenen Unternehmen auf die Sprünge helfen könnte.

      Auch ist der Glanz, den die von Lagardere herausgegebene Modezeitschrift „Elle“ versprüht, noch nicht auf den Chart der Aktie übergesprungen. Der Titel bewegt sich jedenfalls noch immer in einem glasklaren Abwärtstrend.


      Text: Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.




      Quelle: FAZ, 17.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Lagardere-Aktie an der Pariser Börse.




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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 01:17:47
      Beitrag Nr. 801 ()
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      ProSieben-Aktie hat kam noch Luft


      17. März 2003 Deutschlands größter Fernsehsehkonzern ProSiebenSat.1 ist nach einem monatelangen Verhandlungspoker an den amerikanischen Milliardär Haim Saban verkauft worden.

      Die Aktie reagierte mit Kursgewinnen auf diese Nachricht; sie verbesserte sich bis 16.30 Uhr um 3,4 Prozent auf 5,77 Euro.

      Anleger spekulieren offenbar auf ein attraktives Übernahmeangebot. Also darauf, dass Haim nach deutschem Recht den restlichen ProSieben-Aktionären machen muss. Analysten sehen jedoch wenig Luft nach oben.




      Kaufvertrag unterschrieben

      Am Montag unterschrieb der Unternehmer in Ismaning bei München den Übernahmevertrag für das Filetstück der insolventen KirchMedia. Zum Kaufpreis äußerte er sich nicht. Innerhalb der nächsten zehn Tage will Saban nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa auch den Kaufvertrag für den Filmrechtehandel der KirchMedia unterschreiben.

      Saban ließ offen, ob er auch den freien Aktionären ein Übernahmeangebot machen wird. Dies Frage solle in den nächsten zwei bis vier Wochen geprüft werden. Grundsätzlich sehen die Gesetze in Deutschland ein solches Angebot vor. Allerdings war zuletzt spekuliert worden, Saban könne eine Ausnahmeregelung nutzen.




      Übernahmeangebot als wahrscheinlich erachtet

      Welche Möglichkeit er haben könnte, die Vorgaben des deutschen Aktienrechts zu unterlaufen, ist offen. Analysten mutmaßen, vielleicht könne dies durch juristische Winkelzüge geschehen. Es spreche aber viel für ein Übernahmeangebot, meint Florian Leinauer von Helaba Trust. „Eine Ausnahmeregelung kann ich mir nicht wirklich vorstellen.“

      Auch Jan Herbst, Analyst bei Sal. Oppenheim, weist auf die Pflicht hin, ein Übernahmeangebot zu unterbreiten, das sich am Durchschnittpreis der vergangenen 90 Handelstage orientieren müsse.

      Herbst kommt dabei auf einen Preis von 6,17 Euro je Aktie, Leinauer hat 6,10 Euro ausgerechnet. Wenn man den Kaufpreis von rund 500 Millionen Euro auf die freien Aktien umrechne, komme man zwar auf einen Preis von 7,10 Euro, so Leinauer.

      Doch betreffe dies auch und gerade Vorzugsaktien, die mit Blick auf die von Haim erworbenen Stimmrechte uninteressant seien. Davon abgesehen werde der Investor nicht mehr bezahlen, als er müsse. Für Leinauer sind ProSieben-Aktie mithin kein attraktives Investment: „Es lohnt sich nicht, auf ProSieben zu spekulieren.“

      In der Tat ist der am Montag nachmittag erreichte Aktienkurs nah am möglichen Übernahmeangebot dran. Dies sollten Anleger bedenken, die überlegen, ob sie noch einsteigen.

      Und wie gesagt: Noch ist unklar, ob Haim das erwartete Angebot unterbreiten wird. Davon abgesehen ist der Titel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27 kein Schnäppchen. Und innerhalb eines Jahres hat er 52 Prozent an Wert verloren.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ,17.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von ProSiebenSat.1 in den vergangenen fünf Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 01:23:18
      Beitrag Nr. 802 ()
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 01:26:52
      Beitrag Nr. 803 ()
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      Aktie von Teleplan bleibt unter Plan


      17. März 2003 So kann man sich täuschen. Im Dezember hatte alles so gut ausgesehen, beim künftigen MDax-Mitglied Teleplan.

      Der Chart hatte Ende des vergangenen Jahres den steilen kurzfristigen Abwärtstrend überwunden - was in Verbindung mit einem relativ großen Handelsvolumen und der Überwindung der 100-Tage-Linie als überaus positives Zeichen gewertet wurde - und das Management verkündete rosige Prognosen für das Jahr 2003.

      Der Umsatz sollte organisch um 20 bis 25 Prozent wachsen, der Gewinn je Aktie könne zwischen 1,05 und 1,15 Euro liegen und die gute Entwicklung bei den vielen übernommenen Tochtergesellschaften mache eine Abschreibung der miterworbenen Firmenwerte völlig überflüssig, hatte es damals geheißen.

      Das gab insgesamt kein schlechtes Bild und sorgte vor allem bei Analysten für positive Einschätzungen.




      Abschreibungen versalzen das Nettoergebnis massiv

      Aber das war es dann schon gewesen. Nach einem Kursanstieg auf knapp 8,50 Euro blieb das Papier stecken, prallte schließlich am übergeordneten, langfristigen Abwärtstrend ab - das Papier war Anfang des Jahres 2000 in der Spitze einmal etwas mehr als 61 Euro wert - und ging wieder auf Tauchstation.

      Und zwar nicht zu knapp. Denn mit vier Euro hatte es sich Mitte März wieder halbiert. Damit scheint es nicht nur in den Sog der allgemeinen Baisse gekommen zu sein, sondern der Markt hatte wohl schon vorweggenommen, was dann am Montagabend per Ad-hoc-Meldung an die Öffentlichkeit kam.

      Denn der niederländische IT-Reparaturdienstleister hat im Geschäftsjahr 2002 seinen operativen Gewinn zwar deutlich gesteigert, wurde aber von Firmenwertabschreibungen tüchtig gebeutelt.

      Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen habe sich 2002 um 51 Prozent auf 51,5 Millionen Euro erhöht, teilte die im Nemax50 gelistete Gesellschaft am Montag nach Börsenschluss mit. Der bereinigte Umsatz sei um 40 Prozent auf 302 Millionen Euro gestiegen.

      Der Gewinn vor Zinsen und Steuern ist hingegen aufgrund außerplanmäßiger Abschreibungen sowie Restrukturierungskosten im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 15,7 Millionen Euro gesunken. Der Jahresüberschuss fiel sogar um satte 72 Prozent auf auf 3,7 Millionen Euro oder 15 Cents ja Aktie. Auf dieser Basis ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34,5. Immerhin konnte gleichzeitig die Nettoverschuldung zum Ende des Geschäftsjahres 2002 um 28 Prozent auf 47,6 Millionen Euro abgebaut werden.




      Wie viel Abschreibungen stehen noch an?

      Es stellt sich die Frage, wie viele Restrukturierungsmaßnamen und Firmenwerte noch in den Büchern versteckt sind und wie sich das operative Geschäft entwickeln kann. Bei den ersten beiden Punkten lässt sich keine Prognose wagen - alles erscheint möglich zu sein. Kritische Stimmen reden von bis zu 100 Millionen Euro.

      Die operative Entwicklung dürfte sowohl vom schwächelnden Dollar als auch der verhaltenen Weltkonjunktur gedrückt werden können. Das lässt trotz einer auf ungewissen Gewinnschätzungen basierenden günstig erscheinenden Bewertung eine gewisse Zurückhaltung ratsam erscheinen.

      Auch wenn es einen generellen Trend zum Outsourcing gibt, auf Grund der verschlechterten Lage im Sektor dürften viele Aufträge aufgeschoben werden oder gar ganz auf der Strecke bleiben.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle:FAZ, 17.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Teleplan-Aktie in den vergangenen Jahren




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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 01:36:53
      Beitrag Nr. 804 ()
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      WGZ-Bank rät von Bayer-Anleihen ab


      Dieser Cholesterinsenker sorgt für Bluthochdruck bei den Anlegern


      17. März 2003 Überaus spannender Wochenauftakt für alle Anleger, die entweder in Aktien oder Anleihen von Bayer investiert sind. Denn in Corpus Christi im US-Bundesstaat Texas werden am Montag die Beratungen der Geschworenenjury im Schadenersatzprozess im Zusammenhang mit dem Bayer-Medikament Lipobay fortgesetzt werden.

      Ein 82-jähriger Mann hat Bayer auf 560 Millionen Dollar verklagt, weil der Cholestorinsenker Lipobay bei ihm Muskelschwund verursacht haben soll. Von dem Urteil gehe eine Signalwirkung aus, ob Sammelklagen zugelassen werden, kommentierte Analystin Silke Stegemann von der Landesbank Rheinland-Pfalz.



      Lipobay-Klagen bergen gravierende Risiken

      Die Anleger warten deshalb mit Hochspannung auf das Urteil, weil die drohende milliardenschwere Schadensersatzsumme den deutschen Chemie- und Pharmakonzern eventuell überfordern könnte.

      Zumal zuletzt auch noch eine Aktionärsklage hinzugekommen ist. Darin wird dem Unternehmen vorgeworfen, Vorschriften der US-amerikanischen Börsengesetzgebung missachtet zu haben. Dadurch, dass Sachverhalte im Zusammenhang mit Baycol nicht bekannt gemacht oder falsch dargestellt worden seien, sei der Kurs der American Depositary Shares (ADS) von Bayer zu Lasten der Aktionäre „künstlich aufgebläht“ worden, wofür die Aktionäre nun Schadensersatz fordern.

      Die Analysten bei der WGZ-Bank stufen die Erfolgsaussichten dieser Klage zwar als eher gering ein, sprechen aber trotzdem von einem zusätzlichen Risiko. Ihnen reichen aber ohnehin schon die mit den Klagen der Patienten verbundenen Gefahren.

      Sie raten deshalb davon ab, die nach den jüngsten Kursverlusten scheinbar günstigen Einstiegsniveaus zu Engagements bei den bis 2007 und 2012 laufenden Unternehmensanleihen von Bayer zu nutzen.

      Auch am Montag fällt die mit einem Kupon von 5,375 Prozent und bis 10. April 2007 laufende Anleihe von 98,50 auf 98,00 Prozent. Die Rendite erhöht sich damit weiter auf 5,941 Prozent. Der Risikoaufschlag gegenüber Bundesanleihen ist dadurch auf rund 240 Basispunkte gestiegen, während er in den früheren risikoloseren Zeiten noch in etwa lediglich 50 Basispunkte betrug.




      Enttäuschendes Vorjahresergebnis

      Zu dem von Bayer in der Vorwoche vorgelegten Ergebnis für das Geschäftsjahr 2002 meinen die Analysten der WGZ-Bank im übrigen, es sei enttäuschend ausgefallen.

      Der Umsatz ging da trotz der Akquisition von Aventis CropScience um 2,2 Prozent auf 29,6 Milliarden Euro zurück und auch das operative Ergebnis verschlechterte sich um 2,3 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des fortzuführenden Geschäftes vor Sonderposten brach sogar um 46 Prozent auf 989 Millionen Euro ein.

      Die im Laufe des Jahres durch die Akquisition von Aventis CropScience auf knapp 15 Milliarden Euro gewachsene Nettoverschuldung wurde zwar zum 31.12.2002 auf 8,9 Milliarden Euro abgebaut, liegt aber damit immer noch um 2,3 Milliarden Euro (34,8 Prozent) über dem Vorjahresvergleichswert.

      Daher verschlechterte sich auch die Relation von Nettoverschuldung zum Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abscreibungen und Amortisationen, die zum 31.12.2001 noch einen Wert von 1,6 aufgewiesen hatte, zum 31.12.2002 auf 1,8.



      Quelle: FAZ, 17.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der bis 2007 laufenden Bayer-Anleihe.



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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 01:38:27
      Beitrag Nr. 805 ()



      Quelle: FAZ, 17.03.03
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 01:38:49
      Beitrag Nr. 806 ()
      Hallo Susanna,

      Deine Bilder sind immer wieder eine Augenweide.
      Danke der unermüdlichen Nachtschwärmerin.

      Hält Dich heute der Vollmond wach oder liegt noch etwas im "Busch"?

      Bis hoffentlich demnächst

      Gruß geerbe



      :( :( wegen "....."-Krieg
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 02:00:46
      Beitrag Nr. 807 ()
      Hallo geerbe:)

      Es freut mich, daß Dir die Bilder gefallen. Danke. :)

      Der Vollmond;)


      Grüße Susanna
      :(:(
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 08:38:27
      Beitrag Nr. 808 ()
      Zu #794
      Hallo
      es sind duchweg fremde Fotos. Bei einigen weiß ich genau, woher sie kommen: von meiner Homepage.
      Und das bringt 2 Probleme mit sich:
      - Ich habe die Veröffentlichung meiner Fotos dritten nicht gestattet
      - Es ist ein direkter Link auf meine Homepage angegeben. Das ist schön, da jeder erkennen kann, woher die Fotos stammen. Es ist aber auch weniger schön, da ich damit den Traffic bezahle, der hier damit gemacht wird, ohne daß es eine Werbewirkung für meine Homepage gibt.

      Um das ganze nicht eskalieren zu lassen, erlaube ich Dir, die Fotos meiner Homepage zu verwenden, wenn direkt lesbar daneben steht, woher sie stammen.

      Bei den beiden hier verwendeten Fotos habe ich gestern schon den Text ins bild einkopiert.

      Gruß

      Wulf
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 12:58:05
      Beitrag Nr. 809 ()
      Hallo wulfk:),

      ich danke Dir dafür, daß Du es mir gestattest, Deine m.E. schönen Bilder unter in # 807 erwähnten Bedingungen
      hier hereinzustellen. :):):)


      Es tut mir leid, aber ich bin bis jetzt davon ausgegangen, daß ich Bilder posten kann, auf denen kein copyright steht oder verzeichnet ist. Außerdem sind die Quellen, aus denen sie stammen, leicht nachvollziehbar, wie ich in # 497 ewähnt habe.

      Da ich mir aber solche und weitere Schwierigkeiten mit dem m.E. anscheinend sehr diffizilen copyright ersparen will, werde ich bis auf absehbare Zeit keine Fotos mehr - mit Ausnahme Deiner Bilder unter in # 807 erwähnter Auflage - hier posten.


      Freundliche Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 13:14:23
      Beitrag Nr. 810 ()
      Hallo wulfk:)

      Zu # 808: Korrektur:.... wie ich in #794 erwähnt habe. Sorry. :)

      Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 14:26:08
      Beitrag Nr. 811 ()
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      Dax verlängert die Kriegsrally


      18. März 2003 Der Deutsche Aktienindex (Dax) präsentiert sich nach dem Ultimatum von US-Präsident George W. Bush an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein, den Irak zu verlassen, erneut mit deutlichen Kursgewinnen. Deutschlands wichtigster Börsenindex notiert am Dienstagvormittag gegen 12.00 Uhr mit 3,70 Prozent im Plus bei 2.579,11 Punkten.

      Als hilfreich erweist sich auch, dass der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte ZEW-Indikator im März von 15,0 auf 17,7 Punkte gestiegen ist und damit die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung im zweiten Halbjahr nährt.

      Getrieben von dieser Nachrichtenlage baut der Dax seine jüngsten Kursgewinne weiter aus. In der Tagesspitze erreichte er bereits 2.606,14 Zähler. Zur Erinnerung: Vergangenen Mittwoch notierte er im Tief noch bei 2.188,75 Zählern. Mithin hat er nun in nur vier Handelstagen um über 400 Punkte oder umgerechnet 19 Prozent zugelegt.




      Eindeckungskäufe verstärken die Aufwärtsbewegung

      Skeptiker warnen aber bereits, wie weit der jüngste Schwung den Dax wohl noch tragen kann. Schließlich dürften sich selbst im Falle eines schnell beendeten Irak-Krieg die konjunkturellen und strukturellen Probleme nicht in Luft auflösen, heißt es.

      Kurzfristig werden Bedenken dieser Art aber beiseite geschoben. Nach über drei Jahren im Bärenmarkt sind die frustrierten Börsianer offenbar nur heiß auf eine schnelle Mark.

      Händler trauen dem Dax zumindest auch in den kommenden zwei Sitzungen steigende Kurse zu. “Die Eindeckungskäufe werden sich fortsetzen, die Marktteilnehmer sind einfach zu short in Aktien“, meint ein Händler.

      Er spielt damit auf jene Investoren an, die zuvor geliehene Aktien in Erwartung fallender Kurse verkauft haben und diese jetzt wieder zurückkaufen müssen.




      Börsianer hoffen auf ein schnelles Kriegsende

      Zum Verständnis für die jüngste Kursrally sei gesagt, dass sich die Stimmung unter den Anlagern insofern aufgehellt habe, als nun endlich Klarheit über einen Krieg herrsche. Die Hoffnungen würden von der Annahme diktiert, dass der offenbar nicht mehr zu vermeidende Krieg nur kurz dauern wird und damit endlich die lähmende Unsicherheit von der Konjunktur genommen ist.

      „Die Leute spekulieren angesichts der gigantischen Streitmacht der USA in der Golf-Region auf einen kurzen Krieg", sagte Aktienstratege Georg Elsaesser.

      Ein anderer Händler verweist allerdings auf die Angst vor möglichen Terroranschlägen. Mit solchen müsse jederzeit gerechnet werden, weshalb die Märkte volatil bleiben dürften, heißt es.

      Das vorerst etwas gesunkene Sicherheitsbedürfnis macht sich zunächst aber auch in anderen Bereichen der Finanzmärkte bemerkbar. So verharrt der als Sicherheitshort geltende Bund-Future nach dem jüngsten Einbruch auf dem erreichten tieferen Niveau und der Euro fällt zum Dollar auf Notierungen von unter 1,06 Dollar.



      Offerte für Wella und BASF-Zahlen die Themen des Tages

      Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt ist bei den Aktionären von BASF am Berichtstag ein deutliches Aufatmen spürbar. Die Anleger sind einfach nur froh, dass Europas größter Chemiekonzern besser als erwartete Quartalszahlen vorgelegt hat und sich somit die Befürchtung neuer Hiobsbotschaften nicht erfüllt haben.

      Die BASF-Aktie haussiert daraufhin um 13,47 Prozent auf 35,39 Euro und ist damit der beste Dax-Vertreter. Auch die zuletzt vom Lipobay-Skandal schwer gebeutelte Bayer-Aktie kommt um 12,26 Prozent auf 11,54 Euro voran.

      Die zweite spannende Story des Tages liefert das von dem US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble für den Darmstädter Haarpflegespezialisten Wella vorgelegte Übernahmeangebot. Die Vorzugsaktien des im Nebenwerteindex MDax notierten Titels steigen daraufhin um 1,35 Prozent auf 62,20 Euro und die Stammaktien sogar um 20,40 Prozent auf 90,90 Euro. Procter & Gamble bietet den freien Aktionären pro Stammaktie 92,25 Euro und 61,50 Euro je Vorzugsaktie.

      Von dieser Offerte profitieren auch Henkel mit einem Plus von 8,29 Prozent auf 56,96 Euro. Der Düsseldorfer Waschmittel- und Konsumgüterkonzern Henkel hatte jüngst knapp sieben Prozent an Wella erworben und damit Spekulationen um einen bevorstehenden Bieterwettkampf ausgelöst. “Diese Beteiligung hat sich sehr schnell vergoldet“, sagt ein Marktteilnehmer.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 18.03.03
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 14:33:38
      Beitrag Nr. 812 ()
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      Verkauft an den Konzern Procter & Gamble: Wella



      Procter & Gamble-Aktie muss hohen Kaufpreis verkraften


      18. März 2003 Nun ist es verkündet: Der amerikanische Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) kauft, vorbehaltlich kartellrechtlicher Erlaubnis, den deutschen Haarpflege- und Kosmetikkonzern Wella.

      Rund 6,5 Milliarden Euro oder 6,9 Milliarden Dollar will sich P & G dieses Geschäft kosten lassen, das die Übernahme der Wella-Schulden von 1,1 Milliarden Euro einschließt.

      Anleger nehmen diese Nachricht am Dienstag vormittag verhalten auf: Während Wella-Aktien, vor allem Stämme, stark steigen und sich bei der Kursfindung an den gebotenen Preisen orientieren, gibt das Papier von Procter & Gamble leicht um 0,16 Prozent auf 79,73 Euro nach.




      Kaufpreis höher als eigentlich beabsichtigt

      P&G kauft nach eigenen Angaben 77,6 Prozent der Stammaktien, die von den Familien der Unternehmensgründer gehalten werden. Und zwar in bar. Außerdem will der Konzern den freien Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Inhaber der im MDax notierenden Vorzugsaktie sollen 61,50 Euro je Anteilsschein erhalten und Stammaktionäre 92,25 Euro - 22 Prozent, als beim Handelsschluss am Montag festgestellt. Wella-Aktionäre können sich freuen.

      Dieser Preis mag jedoch Anlass für die Zurückhaltung sein, mit der die Börse auf die Akquisition reagiert hat. Denn Procter & Gamble hatte zuvor verlautbart, nicht mehr als 90 Euro je Stammaktie bezahlen zu wollen, um Wella nicht übermäßig zu bezahlen. Der annoncierte Übernahmepreis frisst den im vergangenen Jahr von P&G erzielten Nettogewinn von 4,12 Milliarden Euro, dem zuletzt die Marktkapitalisierung von Wella entsprochen hat, mehr als auf.



      Analystin: Wella passt ideal zu P & G

      So meint auch Silke Stegemann, Analystin bei der Landesbank Rheinland-Pfalz: „Der Kaufpreis liegt am oberen Ende der Skala und geht sogar noch etwas darüber hinaus.“ Doch sieht sie den Kauf strategisch so wie die P&G-Chefetage: Wella passe ideal zu dem amerikanischen Konzern, der im europäischen Friseur- und Kosmetikgeschäft expandieren wolle und mit L´Oreal konkurriere.

      P&G, zuletzt auch an Beiersdorf interessiert, habe offenbar schon einiges bieten müssen, um Mitbewerber Henkel auszustechen, der erst vor wenigen Tagen sechs Prozent der Wella-Anteile übernommen und in kurzer Zeit damit gut verdient hat: „Diese Beteiligung hat sich sehr schnell vergoldet“, wird ein Händler von der Agentur vwd zitiert.

      Zudem wird P&G auf Henkel zugehen müssen, falls der amerikanische Konzern einen „Squeeze out“ plant, also die freien Aktionäre zwangsabfinden will. Denn dazu braucht P&G 95 Prozent der Anteile an Wella. Dies kann, falls geplant, noch teuer werden.




      Baldige Ergebnissteigerung erwartet

      Nach Meinung von Unternehmensspitze und Marktteilnehmern sollte sich die Akquisition für Procter & Gamble gleichwohl bald auszahlen: Es wird erwartet, dass die Übernahme bereits vom ersten Jahr an ergebnisneutral ist. Vom zweiten Jahr an erwartet P & G ein leicht erhöhtes Ergebnis pro Aktie und im dritten eine deutliche Steigerung des Ergebnisses pro Aktie durch die Transaktion.

      Wella befindet sich auf Wachstumskurs und hat nach vorläufigen Angaben im Jahr einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro erzielt. Diese Summe entspricht knapp neun Prozent des Umsatzes von Procter & Gamble.




      Gewinnprognosen nach oben geschraubt

      Die P&G-Aktie hat sich im amerikanischen Bärenmarkt vergleichsweise gut gehalten mit einem Verlust von lediglich fünf Prozent binnen Jahresfrist. Nach einem im Jahr 2000 verbuchten Einbruch macht die Aktie seitdem sogar mit den fittesten Eindruck unter den 30 im Dow Jones Industrial Average notierten Titel.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 21 ist sie aber gleichzeitig bereits recht hoch bewertet. Doch immerhin hat der Konzern erst am Montag seine Gewinnprognosen nach oben geschraubt und scheint damit das Vertrauen der Anleger erneut zu rechtfertigen. Ob der Titel aber weiter zulegen kann, hängt nicht nur vom Verlauf der Integration von Wella, sondern allgemein vom Konsumverhalten ab. Und das ist seit geraumer Zeit zurückhaltend.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 18.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von Procter & Gamble.




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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 14:38:05
      Beitrag Nr. 813 ()
      Hallo
      dann mal viel Spaß. Auf meiner Seite sind ca. 700 weitere Bilder zu sehen.
      Ich wollte Dich nicht abschrecken, war nur etwas entsetzt, als ich die Rechnung von meinem Provider bekam und dort explizit fast 300 Zugriffe über eine Referenz von Wallstreet-online.de gefunden habe. Aber darübe rkann ich Dir jetzt eine Aufstellung liefern, wie oft Dein Thread gelesen wird.
      Allein im März bis jetzt 281 mal.

      Aber die Börseninfo hier ist super!!!
      Ich hab schon lange nach einer so guten Zusammenstellung der Info gesucht.
      Nur das Laden des Threads ist (wegen der Bilder) seeehr langsam und hat mir gestern den Mozilla zerschossen.

      Gruß

      Wulf
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 14:40:02
      Beitrag Nr. 814 ()
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      Börsianer feiern BASF-Zahlen

      18. März 2003 Erleichterung bei den Aktionären von BASF: Europas größter Chemiekonzern BASF hat im Schlussquartal 2002 operativ deutlich mehr verdient als vor Jahresfrist und damit die Analystenprognosen übertroffen.

      Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen habe im vierten Quartal 2002 auf 650 Millionen Euro zugelegt nach 252 Millionen Euro im Schlussquartal des Vorjahres, teilte der Konzern am Dienstag an seinem Stammsitz in Ludwigshafen mit.

      Analysten hatten für das vierte Quartal lediglich im Schnitt ein Betriebsergebnis vor Sonderposten von 537 Millionen Euro erwartet. BASF setzte insgesamt 8,017 Milliarden Euro um nach 7,683 Milliarden Euro im Jahr zuvor.




      Besserer Ausblick als von der Konkurrenz

      Dem Aktienkurs helfen diese Meldungen dabei, die jüngste Scharte wieder etwas auzubügeln. Im Eröffnungsgeschäft klettert der Titel gleich um 8,05 Prozent auf 33,70 Euro. Stützend wirkt, dass auch der Ausblick gemessen am Umfeld recht passabel ausgefallen ist.

      Den Angaben zufolge sei für das erste Quartal 2003 bei steigendem Umsatz ein deutlicher Zuwachs beim Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen erreichbar. Für das zweite Quartal sei indes bei gleichem Umsatz mit einem geringerem Ergebniszuwachs als im ersten Quartal zu rechnen.

      Händler bezeichneten das Zahlenwerk als besser als erwartet. Nahezu alle Kennzahlen hätten die Prognosen des Marktes übertroffen. Vor allem im vierten Quartal sei das Geschäft augenscheinlich sehr gut gelaufen.

      Auch die Angaben zum Ausblick hörten sich positiv an, nachdem BASF davon gesprochen hat, dass der Start in das Jahr 2003 geglückt sei. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass Konkurrenten wie Akzo Nobel und Celanese unlängst bereits vor einem schwierigen Jahr gewarnt hatten.




      Analysten zeigen sich zufrieden

      Die Marktteilnehmer hatten sich deshalb bereits auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2003 eingestellt und die Aktie entsprechend links liegen gelassen. Diese Vernachlässigung dürfte jetzt wieder in etwas mehr Aufmerksamkeit münden. Zumal der Titel bei einer Marktkapitalisierung von 18,2 Milliarden Euro und einem für 2003 geschätzten Umsatz von 32,74 Milliarden Euro nicht überhöht erscheint.

      Lukrativ ist auch die Dividendenrendite von über 4,5 Prozent und auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis des für 2003 geschätzten Gewinns je Aktie von unter zwölf scheint nicht überteuert zu sein.

      Auch Analysten äußerten sich in ersten Einschätzungen positiv zu den vorgelegten Zahlen. „Das vierte Quartal war einen Tick besser als ich erwartet habe,“ sagte Chemieanalyst Alexander Kachler vom Bankhaus Merck Finck.

      Die Zahlen bestätigten seine positive Einschätzung des Konzerns vor dem Hintergrund gestiegener Rohstoffpreise und dem harten wirtschaftlichen Umfeld. „Dies sind sehr gute Zahlen", sagte auch Silke Stegemann von der Landesbank Rheinland-Pfalz. Es sei gut, dass das Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten einen Ausblick gebe.




      Aktie mit Defensivcharakter

      Bleibt als Risikofaktor der hohe Ölpreis. BASF hat zwar auch ein eigenes Öl- und Gasgeschäft, doch da das Unternehmen trotzdem als Nettokäufer auftreten muss, zwackt ein um zehn Prozent höherer Ölpreis rund 60 Millionen Euro vom operativen Gewinn ab, wie WestLB-Analyst Harald Gruber vorrechnet.

      Das bedeutet aber wiederum auch, dass BASF bei einem sinkenden Ölpreis im Falle eines schnellen Endes des Irak-Krieges profitieren würde.

      Allgemein lässt sich als Fazit aber festhalten, dass sich BASF als relativ defensive Aktie in einem schwierigen Marktumfeld vermutlich besser als der Gesamtmarkt entwickeln wird.

      Ob die Anleger aber auch unter dem Strich Kursgewinne erwarten können, wird davon abhängen, ob der seit drei Jahren währende Bärenmarkt nun zu Ende ist oder nicht. Und diesbezüglich scheinen trotz der Gewinne der vergangenen Tage noch immer gewisse Zweifel angebracht.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 18.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der BASF-Aktie.



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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 15:00:54
      Beitrag Nr. 815 ()

      für deine bemühung
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 15:04:46
      Beitrag Nr. 816 ()
      Hallo wulfk:),

      ich habe Dich leider erst jetzt "entdeckt", weil ich mit dem Posten der BASF-Infos beschäftigt war.

      Freue mich, daß Du zumindest von den Börsen-Infos hier profitieren kannst ,und wenn sie für Dich
      ein "Trostpflaster" bieten würden:rolleyes:


      Grüße
      Susanna:)

      PS:Boardmail an Dich
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 19:21:14
      Beitrag Nr. 817 ()



      Quelle: http://www.wulfk.de


      Ist das so ok., wulfk?

      Grüße
      v. Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 23:06:48
      Beitrag Nr. 818 ()
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      Dax setzt die Kriegsrally fort

      18. März 2003 Der Deutsche Aktienindex (Dax) präsentiert sich nach dem Ultimatum von US-Präsident George W. Bush an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein, den Irak zu verlassen, erneut mit deutlichen Kursgewinnen.

      Deutschlands wichtigster Börsenindex beendet den Handel am Dienstagabend mit einem weiteren Plus von 3,92 Prozent auf 2.584,61 Punkte.

      Als hilfreich erwies sich zunächst, dass der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte ZEW-Indikator im März von 15,0 auf 17,7 Punkte gestiegen ist und damit die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung im zweiten Halbjahr nährte.

      Ein weiterer Impuls kam am Abend dazu. Denn Bayer wurde im ersten Lipobay-Prozess in den USA, in dem es um Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe ging und der als eine Art Präzendenzfall für weitere Prozesse gesehen werden kann, einstimmig freigesprochen. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung um knapp 40 Prozent auf 14,30 Euro.

      Getrieben von dieser Nachrichtenlage baute der Dax damit die Kursgewinne der vergangenen Tage weiter aus. In der Tagesspitze erreichte er sogar zwischenzeitlich 2.624,98 Zähler. Zur Erinnerung: Vergangenen Mittwoch notierte er im Tief noch bei 2.188,75 Zählern. Mithin hat er nun in nur vier Handelstagen in der Spitze um über 430 Punkte oder umgerechnet 20 Prozent zugelegt.



      Eindeckungskäufe verstärken die Aufwärtsbewegung

      Skeptiker fragen aber bereits, wie weit der jüngste Schwung den Dax wohl noch tragen kann. Schließlich dürften sich selbst im Falle eines schnell beendeten Irak-Krieg die konjunkturellen und strukturellen Probleme nicht in Luft auflösen, heißt es.

      Kurzfristig werden Bedenken dieser Art aber beiseite geschoben. Nach über drei Jahren im Bärenmarkt sind die frustrierten Börsianer offenbar nur heiß auf eine schnelle Mark.

      Händler trauen dem Dax zumindest auch in den kommenden zwei Sitzungen steigende Kurse zu. “Die Eindeckungskäufe werden sich fortsetzen, die Marktteilnehmer sind einfach zu short in Aktien“, meint ein Händler.

      Er spielt damit auf jene Investoren an, die zuvor geliehene Aktien in Erwartung fallender Kurse verkauft haben und diese jetzt wieder zurückkaufen müssen.




      Börsianer hoffen auf ein schnelles Kriegsende

      Zum Verständnis für die jüngste Kursrally sei gesagt, dass sich die Stimmung unter den Anlagern insofern aufgehellt habe, als nun endlich Klarheit über einen Krieg herrsche. Die Hoffnungen würden von der Annahme diktiert, dass der offenbar nicht mehr zu vermeidende Krieg nur kurz dauern wird und damit endlich die lähmende Unsicherheit von der Konjunktur genommen ist.

      „Die Leute spekulieren angesichts der gigantischen Streitmacht der USA in der Golf-Region auf einen kurzen Krieg", sagte Aktienstratege Georg Elsaesser.

      Ein anderer Händler verweist allerdings auf die Angst vor möglichen Terroranschlägen. Mit solchen müsse jederzeit gerechnet werden, weshalb die Märkte volatil bleiben dürften, heißt es.

      Das vorerst etwas gesunkene Sicherheitsbedürfnis macht sich zunächst aber auch in anderen Bereichen der Finanzmärkte bemerkbar.

      So kann sich der als Sicherheitshort geltende Bund-Future nach dem jüngsten Einbruch auf dem erreichten tieferen Niveau nur etwas befestigen und kämpft somit um seinen Aufwärtstrend.

      Der Euro fällt gleichzeitig zum Dollar auf Notierungen um 1,06 Dollar.







      Offerte für Wella, BASF-Zahlen und Bayer die Themen des Tages

      Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt war bei den Aktionären von BASF am Berichtstag ein deutliches Aufatmen spürbar. Die Anleger waren einfach nur froh, dass Europas größter Chemiekonzern besser als erwartete Quartalszahlen vorgelegt hat und sich somit die Befürchtung neuer Hiobsbotschaften nicht erfüllt haben.

      Die BASF-Aktie haussierte daraufhin um 13,02 Prozent auf 35,25 Euro und war damit die längste Zeit der beste Dax-Vertreter. Die zuletzt vom Lipobay-Skandal schwer gebeutelte Bayer-Aktie legte allerdings nach dem Freispruch im ersten Prozess in den USA im späten Handel satte 39,11 Prozent auf 14,30 Euro zu.

      Die dritte spannende Story des Tages lieferte das von dem US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble für den Darmstädter Haarpflegespezialisten Wella vorgelegte Übernahmeangebot. Die Vorzugsaktien des im Nebenwerteindex MDax notierten Titels stiegen daraufhin um 3,5 Prozent auf 63,50 Euro und die Stammaktien sogar um 19,80 Prozent auf 90,45 Euro. Procter & Gamble bietet den freien Aktionären pro Stammaktie 92,25 Euro und 61,50 Euro je Vorzugsaktie.

      Von dieser Offerte profitieren auch Henkel mit einem Plus von 6,84 Prozent auf 56,20 Euro. Der Düsseldorfer Waschmittel- und Konsumgüterkonzern Henkel hatte jüngst knapp sieben Prozent an Wella erworben und damit Spekulationen um einen bevorstehenden Bieterwettkampf ausgelöst. “Diese Beteiligung hat sich sehr schnell vergoldet“, sagt ein Marktteilnehmer.

      Eine weitere marktbewegende Geschichte drehte sich um Infineon. Das Papier hatte im Rahmen der jüngsten Rally seit vergangenem Donnerstag satte 25 Prozent zugelegt, verlor allerdins am Dienstag davon wieder 10,73 Prozent. Grund dafür war die Nachricht, nach der sich der Siemens-Pensionsfonds von seinen restlichen Infineon-Anteilen getrennt hat. Insgesamt seien 36 Millionen Infineon-Aktien über Goldman Sachs platziert worden.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 18.03.03
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 23:22:37
      Beitrag Nr. 819 ()
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      Bayer-Aktie steigt nach Freispruch massiv


      Ein Weichbild gewinnt Glanz zurück


      18. März 2003 Mit massiven Kursgewinnen von mehr als 40 Prozent auf 14,45 Euro reagiert die Aktie der Bayer AG am Dienstag in einer ersten Reaktion auf die neusten Neuigkeiten aus den USA.

      Dort ist das Unternehmen im ersten Schadenersatzprozess um den Cholesterinsenker Lipobay einstimmig in allen Punkten freigesprochen worden. In dem Prozess im texanischen Corpus Christi wurde die Klage eines 82-Jährigen verhandelt, der nach der Einnahme von Lipobay an Muskelschwund erkrankt war und dafür insgesamt mehr als 550 Millionen Dollar Schadenersatz gefordert hatte.

      Das ist natürlich Balsam für das Unternehmen, dessen Papiere in den vergangenen Monaten auf Grund der Diskussion über die mögliche Höhe von Schadenersatzforderungen zusätzlich unter Druck geraten waren - neben der verfahrenen strategischen Situation des Unternehmens - und noch am Montag mit 9,80 Euro ein 12,5-Jahrestief erreicht hatten.

      Lipobay war in Zusammenhang gebracht worden mit dem Todesfall von mehr als 100 Patienten. Wobei das Unternehmen aber immer darauf hingewiesen hatte, dass es die behandelnden Ärzte auf die bestehenden Risiken aufmerksam gemacht und auf mögliche Behandlungsfehler hingewiesen habe.




      Günstige Verhandlungsposition für weitere Schadenersatzfälle

      Allerdings hatte das Unternehmen noch in den vergangenen Tagen darauf hingewiesen, dass es unter Umständen in 8.400 Fällen zu Schadenersatz verpflichtet sein könnte und dass nicht die gesamte Schadenssumme von entsprechenden Versicherungen abgedeckt sei.

      Rückstellungen wurden bisher diesbezüglich auch nicht gebildet. Das jüngste Urteil könnte Bayer nun auch in anderen Fällen in eine relativ günstige Verhandlungsposition versetzen und helfen, überhöhte Zahlungen zu vermeiden.

      Bisher hatte es Hochrechnungen gegeben, die im Extrem von Schadensersatzzahlungen von bis zu 9,5 Milliarden Euro ausgegangen waren. Diese Größenordnung hätte das Unternehmen deutlich überlastet.

      Nun scheint sich die Lage zumindest mit Blick auf die „Klagefront“ etwas zu entspannen. Das dürfte auch den Druck von Seiten der Rating-Agenturen nehmen. Moody`s hatte in den vergangenen Tagen angedeutet, aus Zweifel über die finanzielle Tragbarkeit der Schadensfälle das Rating von Bayer herunterstufen zu wollen.

      Davon wären Anleihen und Notes im Gegenwert von 6,7 Milliarden Dollar betroffen. Die Finanzierungskosten würden sich entsprechend erhöhen.




      Problembehaftete Lage des Unternehmens bleibt

      Die Entscheidung bedeutet aber noch lange nicht, dass die Aktie nun urplötzlich zu einem weiteren Höhenflug ansetzen wird. Denn dafür sind die Ertragszahlen des vergangenen Jahres zu schlecht ausgefallen.

      Immerhin hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Verlust von 412 Millionen Euro eingefahren und damit die Erwartungen der Märkte nicht erfüllt. Die operativen Erträge im Pharma- und Biobereich fielen um 61 Prozent, bei fallenden Umsätzen. Vor allem das vierte Quartal war enttäuschend, speziell im Chemie- und Polymerbereich.

      Das Unternehmen blickt zwar optimistisch auf das laufende Jahr - es werden unter anderem Erträge in Höhe von 1,3 Milliarden Euro aus dem Verkauf von Aktiva erwartet und wohl vor allem zur Schuldentilgung verwendet-, allerdings dürfte eine gewisse Vorsicht angebracht sein.

      Denn noch erscheint die strategische Entwicklung nicht geklärt zu sein. Der Pharmabereich gilt als zu klein, um allein konkurrenzfähig zu bleiben.

      Nach der jüngsten Kursbewegung liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit 13,7 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende Jahr auf fairem Niveau. Der weitere Spielraum dürfte grundsätzlich eher beschränkt sein, allerdings vom allgemeinen Marktgeschehen abhängen. Läuft der Markt weiter nach oben, könnte auch die Bayer-Aktie noch davon profitieren.




      Quelle: FAZ, 18.03.03





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      Avatar
      schrieb am 18.03.03 23:25:47
      Beitrag Nr. 820 ()
      Hallo Susanna. Du bist ein sehr warmherziger, altruistischer Mensch, es ist eine Wonne, Dich hier bei WO zu haben. Ich glaube, ich liebe Dich.:)


      Liebe Grüße

      Slavi
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 00:24:54
      Beitrag Nr. 821 ()
      Hallo Slavi:),

      ich bin sehr gerührt über Deine lieben Worte. Danke





      Viele Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 00:27:42
      Beitrag Nr. 822 ()
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 00:51:57
      Beitrag Nr. 823 ()
      hallo wulfk

      wenn du in der threadübersicht nur die "20", die rechts hinter dem threadtitel steht, anklickst, bekommst du nur die letzten 20 beiträge angezeigt und das laden geht deutlich schneller, als wenn du den kompletten thread lädst. dann dürfte auch nichts mehr zusammenbrechen,

      im übrigen finde ich susanna´s thread stets lesenswert und die bilder, die sie reinstellt, also auch deine, klasse.

      hab den link auch gleich genutzt und bin vor neid ganz blass geworden. ich segele nämlich nur binnen und nenne ne varianta 65 mein eigen, mit der ich in holland im maasgebiet in der gegend von nimwegen herumschippere. macht aber auch viel spaß, da ich im sommer fast jedes wochenende dort segeln kann und auch noch drei wochen sommerurlaub dort mache. natürlich nicht mit übernachtung auf dem boot, das wär dann doch etwas spartanisch.:D (fester liegeplatz direkt am campingplatz).

      mfg

      TCR
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 00:56:40
      Beitrag Nr. 824 ()
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      Dollar steigt auf ein Zweimonatshoch





      18. März 2003 Nach dem Ultimatum des US-Präsidenten George W. Bush an Iraks Staatschef Saddam Hussein hat der Dollar zum Euro am Dienstag ein Zweimonatshoch markiert.

      Am Mittag lag der Euro bei 1,0570 Dollar, nach einem Stand von 1,0617 Dollar bei Handelsschluss in New York am Vortag. Parallel dazu stieg die US-Währung auf 119,08 Yen nach 118,66 Yen am Vorabend.

      Der Kurs der US-Währung habe einige Widerstände durchbrochen und dadurch weitere Käufe ausgelöst, sagten Händler. Die Umsätze seien allerdings gering. „Wie es nun weitergeht, hängt vom Kriegsverlauf ab", sagte der Devisenstratege Shahab Jalinoos von UBS Warburg.

      Gleichzeitig räumt aber ein Händler ein: „Es geht doch überraschend stark runter.“ Und er ergänzt: „In Zeiten wie diesen hat das Marktgeschehen nicht viel mit Logik zu tun.“




      Spekulanten treiben Dollar-Kurs

      Die spekulativen Dollar-Verkäufe der vergangenen Monate seien vorerst vorüber. Angesichts der Angst vieler Anleger vor Anschlägen als Vergeltung für einen nahenden US-Angriff auf Irak und trüber US-Konjunkturaussichten äußerten sich mehrere Börsianer aber skeptisch über die weiteren Aussichten der US-Währung.

      Zuvor hatte Bush in einer Rede Saddam eine Frist von 48 Stunden gesetzt, um das Land zu verlassen und einen Krieg im letzten Moment abzuwenden. „Ihre Weigerung wird zu einem militärischen Konflikt führen, der zu einem Zeitpunkt unserer Wahl beginnen wird", fügte er hinzu.

      „Bislang haben vor allem kurzfristig orientierte Anleger Dollar gekauft", sagte Mitsuru Sahara, Vice President der Devisenhandelsgruppe der DFJ Bank. Sollte die US-Währung ihren Abwärtstrend jedoch umkehren, könne mit weiteren Käufen gerechnet werden.




      Irak das beherrschende Thema

      Auch andere Beobachter sehen den Devisenmarkt ganz im Zeichen des Irak-Krieges stehen. Diese Ansicht vertreten jedenfalls Christoph Müller von der DZ Bank und Alexander Rauch von der Bayerischen Landesbank. Momentan steige der Dollar gegenüber dem Euro. Das zeige, dass im Markt die Ansicht herrsche, der offensichtlich kurz bevorstehende Krieg werde schnell zu Gunsten der USA entschieden, meint Müller.

      Dann könnte sich die bereits schwach abzeichnende Erholung der US-Konjunktur festigen. Das wiederum würde die Dollar-Erholung bestärken. Mit einem Kriegsbeginn entstünden jedoch neue Unsicherheitsmomente, die den Dollar kurzzeitig erneut etwas unter Druck bringen könnte. Die weitere Entwicklung liege dann am Kampfgeschehen.

      Treffe das optimistische Kurzzeit-Szenario ein, werde der Dollar weiter Richtung Parität steigen und diese Marke vielleicht sogar überwinden. Zeichne sich jedoch ein längerer Verlauf ab, bringe das wieder den Euro nach vorne.




      Fundamentale Probleme dämpfen die Dollar-Fantasie

      Fundamental leidet der Dollar doch an dem “Zwillingsdefizit“, sagt der Devisenanalyst. Sowohl in der Leistungsbilanz als auch im Staatsbudget klafften große Lücken. Sollte der Krieg also anhalten, rücke die Frage der Kosten für die USA in den Vordergrund.

      Dann könnte der Euro sein Allzeithoch bei 1,17 Dollar in Angriff nehmen oder sogar überspringen. Rauch von der Bayerischen Landesbank sagt jedoch, dass bei 1,15 bis 1,20 Dollar die Europäische Zentralbank (EZB) intervenieren werde.

      Trotz des recht optimistischen Ausblicks rät Müller derzeit vom Kauf der US-Währung ab. Denn auf der Zinsseite liege der Vorteil klar bei Euroland. Und auf mittlere Sicht seien weitere Leitzinssenkungen der US-Notenbank Fed nicht auszuschließen, wenngleich bei der diesmaligen Sitzung an diesem Dienstag allgemein mit keiner Zinssenkung gerechnet wird.

      Optionsscheine auf den Dollar seien hier zu bevorzugen. Außerdem hält der Analyst die Währungen von Kanada oder Australien für interessanter. Deren Dollar-Notierungen orientierten sich zwar an dem US-Dollar, seien aber weniger volatil.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 18.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Euro-Dollar-Parität.



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      Avatar
      schrieb am 19.03.03 01:16:59
      Beitrag Nr. 825 ()



      Quelle:http://www.wulfk.de

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      Avatar
      schrieb am 19.03.03 01:20:21
      Beitrag Nr. 826 ()



      Quelle: FAZ, 18.03.03
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 15:14:01
      Beitrag Nr. 827 ()
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      Irak-Meldungen treiben Dax ins Plus

      19. März 2003 Der bevorstehende Irak-Krieg hält die Finanzmärkte weiterhin in Atem. Auch am Mittwoch sorgen die Meldungen zu dieser Krise dafür, dass die Akteure verrückt spielen.

      Auf die Nachricht hin, wonach die von den USA angeführten Truppen nach einem TV-Bericht in die demilitarisierte Zone an der kuwaitisch-irakischen Grenze vorgerückt sein sollen, dreht der Dax trotz eines Dementis von amerikanischer Seite vom Minus ins Plus.

      Gegen 14.00 Uhr verbucht er nunmehr ein Plus von 2,38 Prozent auf 2.646,02 Punkte, nachdem ihn zuvor kleinere Gewinnmitnahmen in die Verlustzone gedrückt hatten. „Die Anleger hoffen wieder einmal, dass der Krieg schnell beendet wird und damit dann die lähmende Unsicherheit endlich vom Tisch ist“, schildert ein Marktteilnehmer die Hintergrund.

      Diese Hoffnung hat den Markt in nur fünf Handelstagen von einem Tief bei 2.188,75 Punkten bis auf das am Berichtstag markierte Tageshoch von 2.661,98 Punkten gehievt. Etwas martialischer kommentiert die jüngsten Kursbewegungen ein anderer Marktteilnehmer: „Damit bestätigt sich die alte Regel „Kaufen, wenn die Kanonen donnern`.“




      Optimisten und Pessimisten im Wettstreit

      Gleichzeitig verbessert sich der Dollar zum Euro auf 1,0580 Dollar, nachdem er zuvor klar über 1,06 Dollar gehandelt wurde. Und der Rentenmarkt verliert weiter etwas von seinem lange Zeit gültigen Status als sicherer Hafen.


      Der Bund-Future fällt deshalb um 56 Basispunkte auf 113,19 Prozent. Beobachter gehen davon aus, dass die jüngsten Tendenzen mit steigenden Aktienkursen und fallenden Rentennotierungen noch etwas anhalten können. „Es gibt keine großen Verkäufer am Aktienmarkt, daher gibt es keinen Verkaufsdruck.

      Solange es keine negativen Neuigkeiten gibt, könnte der positive Trend anhalten und beim Dax sogar 2.750 Zähler erreicht werden", glaubt beispielsweise ein Händler von Lang & Schwarz.

      Andere Marktteilnehmer warnen aber davor, den jüngsten Kursgewinnen am Aktienmarkt eine zu große Bedeutung beizumessen.
      Ein Charttechniker bei einem Broker meint sogar, das sei die letzte gute Gelegenheit zum Verkaufen,

      Ganz gleich, ob nun die Optimisten oder die Pessimisten Recht behalten werden, versprechen auch die kommenden Handelstage spannend zu werden.



      Quelle: FAZ, 19.03.03
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 20:25:30
      Beitrag Nr. 828 ()
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      Türkische Märkte auf Achterbahnfahrt


      19. März 2003 Am mutmaßlichen Vorabend des Angriffs amerikanischer und britischer Truppen auf den Irak herrscht an den Wertpapiermärkten der Türkei erhöhte Nervosität. Dies zeigt sich im Auf und Ab der Kurse von Aktien, Anleihen und der nationalen Währung.

      Nachdem die Kurse am Dienstag gestiegen waren und die Verluste des Vortags wettgemacht hatten, geht es an der Börse in Istanbul am Mittwoch auf breiter Front abwärts. Wertpapiere und die türkische Lira verlieren an Wert.




      Fehlende amerikanische Finanzhilfe sorgen für Unruhe

      Die Kursverluste sind das Ergebnis einer Wende auf amerikanischer Seite. Die Regierung hat ihr Angebot zurückgezogen, der Türkei rund 30 Milliarden Dollar für das Recht zu zahlen, eigene Truppen auf türkischem Boden stationieren zu dürfen. Der Grund: Die Türkei hat zunächst lediglich Überflugrechte für Maschinen der Amerikaner bewilligt.

      Ohne amerikanische Finanzhilfe dürfte es der Türkei schwerfallen, ihren Schuldendienst auf 160 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten in diesem Jahr zu leisten, heißt es an der Börse in Istanbul.

      Die nationale Wirtschaft, die im Jahr 2001 um 9,4 Prozent geschrumpft ist, könnte zudem unter dem angekündigten Irakkrieg leiden. Ein Rückgang beim Tourismus wird unter anderem befürchtet. „Die Türkei hat ein ernsthaftes Finanzproblem“, wird Aktienfondsmanager Bülent Kaysili von Bloomberg zitiert.

      Daraufhin sackte der Istanbul Stock Exchange National 100 Index um 8,3 Prozent ab. Eine 2030 fällige Dollar-Anleihe, die Benchmark für den türkischen Markt, fiel um 5,75 Cent auf 93,88 Cent, den niedrigsten Stand seit der Zeit vor der Parlamentswahl im November 2002. Die Rendite stieg im Gegenzug bis Mittag Londoner Zeit auf 12,7 Prozent. Die Lira verlor 4,1 Prozent auf 1.718,500 je Dollar.



      Von kurzfristigen Emotionen bestimmt

      Diese Entwicklung bestätigt die Einschätzung von Türkei-Fondsmanager, dass die dortigen Wertpapiermärkte von zum Teil sehr großen Pendelausschlägen geprägt und von kurzfristigen Emotionen geleitet seien .


      Wie es mit den türkischen Märkten weitergeht, dürfte nicht nur vom Verlauf des Irakkriegs abhängen, sondern auch von der Höhe der tatsächlichen finanziellen Gegenleistung der Vereinigten Staaten für die Rechte, die die Türkei der amerikanischen Armee gewährt.

      Der türkische Wirtschaftsminister Ali Babacan hat angekündigt, über ein neuen Finanzpaket verhandeln zu wollen.


      Quelle: FAZ, 19.03.03



      Der Chart zeigt den Verlauf des Istanbul Stock Exchange Index.




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      schrieb am 19.03.03 20:30:12
      Beitrag Nr. 829 ()




      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      schrieb am 19.03.03 20:35:48
      Beitrag Nr. 830 ()
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      Studie

      UBS Warburg sieht schwarz für die deutsche Aktien


      19. März 2003 Der Irakkrieg steht unmittelbar bevor und beseitigt - so makaber das klingen mag - die geopolitischen Unsicherheiten, zumindest vorerst. Die Börsen reagieren prompt, die Kurse steigen.

      Viele Anleger mögen dabei die Erinnerung an den vergangenen Golfkonflikt und andere Krisen im Hinterkopf haben und greifen reflexartig zu. Denn in der Vergangenheit boten solche Krisen in der Regel gute Kaufgelegenheiten für Börsianer.

      Diese Entwicklung sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich aus der Vergangenheit nur bedingt lernen lässt. Denn so ähnlich sich bestimmte Konstellationen auch sein mögen, das Umfeld ist jeweils ein anderes.

      In diesem Zusammenhang geben längerfristig betrachtet nicht nur die übergeordnete Baisse und die makroökonomischen Ungleichgewichte zu denken, sondern speziell mit dem Blick auf Deutschland auch eine Studie von UBS Warburg. Und die hat es in sich.




      „Es ist noch nicht zu spät, deutsche Aktien zu verkaufen“

      Denn die Analysten zeichnen für die Zukunft der deutschen Finanzmärkte ein düsteres Bild. “Wir rechnen damit, dass die deutsche Wirtschaft und die Finanzmärkte auf Jahre hinaus unattraktiv bleiben“, lautet das Fazit.

      Bei den Versuchen zu Reformen würden die Märkte sich langfristig allenfalls seitwärts bewegen. Auf lange Sicht dürften Gewinnwachstum, Profitabilität und Eigenkapitalrendite deutscher Unternehmen unter Druck stehen, heißt es. „Es ist noch nicht zu spät, deutsche Aktien zu verkaufen“, lautet eine Kernaussage.

      Die Gründe für Maläse lassen sich in wenigen Worten bündeln: Eine ökonomisch schlecht umgesetzte Wiedervereinigung, ein zu hoher Wechselkurs der Mark bei der Einführung des Euro, ein schrumpfender Bausektor, strukturelle Inflexibilitäten - insbesondere im Arbeitsmarkt -, eine stetig steigende Belastung durch Steuern und Sozial- und Krankenversicherungsbeiträge und eine ungünstige Entwicklung der Bevölkerungsstruktur. In jüngster Zeit käme dazu noch eine Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, die die Unternehmen in ihrer Entwicklung hemmen könnte.




      Längere Maläse belastet Inlandsnachfrage und verschuldete Unternehmen

      Deutschland stehe nun an einem Scheideweg. Rasche und tief greifende Reformschritte seien unwahrscheinlich, stattdessen werde der Trend zu graduellen Veränderungen anhalten - “mit dem Ergebnis, dass das Land zwar den Kollaps wird abwenden können, aber die schwache Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts fortsetzen dürfte“, so die Prognose.

      Besonders verwundbar seien vor diesem Hintergrund vor allem diejenigen Unternehmen und Sektoren, die stark von der Inlandsnachfrage abhängen oder hoch verschuldet seien.

      Hierzu zählten der Telekombereich, der Transportsektor, der Einzelhandel, die Produzenten langlebiger Konsumgüter, ferner die Freizeit- und Unterhaltungsindustrie sowie Versorger. “Mit Blick auf einzelne Unternehmen gelten unsere Sorgen vor allem der Deutschen Telekom, Continental, MAN, der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Münchener Rück“, schreiben die Analysten.


      Quelle: FAZ, 19.03.03









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      schrieb am 19.03.03 22:52:32
      Beitrag Nr. 831 ()
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      Oracle-Aktie ambitioniert bewertet


      18. März 2003 Mit einem Nettogewinn von 571 Millionen Dollar im dritten Quartal des Geschäftsjahres
      hat der Softwarehersteller Oracle sein Ergebnis im Jahresvergleich nicht nur um 12,4 Prozent gesteigert, sondern mit elf Cents je Aktie auch die Analystenerwartungen um einen Cent übertroffen.

      Der Umsatz des SAP-Konkurrenten hat sich um zwei Prozent auf 2,31 Milliarden Dollar erhöht.

      Den Markt schein das nicht sonderlich zu begeistern, denn die Aktie gibt nachbörslich knapp 1,8 Prozent auf 12,25 Dollar nach, schon im regulären Handel hatte das Papier leicht an Wert verloren.

      Wohl vor allem auf Grund der ambitionierten Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwas mehr als 26 auf Basis der Gewinnschätzungen für das Jahr 2004 scheint die Aktie bei etwa 12,50 Dollar auf eine Widerstandszone zu treffen.



      Der Aktie fehlt die weitere Dynamik

      Bis zu dieser hatte die Aktie seit dem September des vergangenen Jahres immerhin einen Kursgewinn von mehr als 72 Prozent verbucht. Das Papier hat aus technischer Sicht im Jahr 2002 nicht nur einen Doppelboden ausgebildet, sondern auch den langfristigen Abwärtstrend überwunden. Nun fehlt allerdings die weitere Dynamik.

      Nach einem Grund dafür braucht nicht lange gesucht zu werden. Denn, wie bei vielen anderen Unternehmen kommt der Gewinnzuwachs vor allem auf Grund von Kostensenkungen zu Stande, während der Umsatz kaum noch wächst. Die operative Marge blieb mit 34,5 nahezu konstant.

      Vor dem Hintergrund der verhaltenen Weltkonjunktur und der von Oracle selbst zitierten schwachen Nachfrage nach Technologie dürfte für die nähere Zukunft nicht mehr allzu viel zu erwarten sein.

      Die Umsätze mit dem Verkauf neuer Datenbanken ging im dritten Quartal um 4,2 Prozent auf 602,9 Millionen Dollar zurück, der Umsatz mit neuen Applikationen fiel sogar um 5,3 Prozent auf 140 Millionen Dollar. Die Guidance für das vierte Fiskalquartal dürfte damit eher konservativer ausfallen, als bislang angenommen.




      Zweifel am Umsatzwachstum

      So mögen zwar die aggressiven Kostensenkungsmaßnahmen die Gewinne kurzfristig nach oben bringen. Aber langfristig führen nur steigende Umsätze zu Gewinnwachstum. Die aber werden sicherlich nicht mehr mit den Wachstumsraten der Vergangenheit zu erwarten sein. Schon gar nicht unter den aktuellen Umständen.

      Vor diesem Hintergrund mag die Oracle-Aktie zwar von einem positiven Börsenumfeld profitieren. Aber gerade hier macht die fundamentale Lage überdeutlich, wie stark sich steigende Indizes in den USA schon wieder von der ökonomischen Realität abkoppeln.

      Die wird sich aber spätestens dann wieder durchsetzen, wenn sich die Nachrichtenlage rund um den Irak wieder beruhigt hat. In der einen oder der anderen Form. Sicher ist nur, die Aktie von Oracle ist hoch bewertet. Wer sich jetzt kauft, muss eine spekulative Ader haben oder überaus optimistisch sein.

      Aber vielleicht haben doch noch einige „Megaoptimisten“ der 90er-Jahre überlebt und treiben den Kurs grundlos weiter. Wer dabei bleibt, sollte das Risiko kennen und sich immer nach unten absichern.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

      Quelle: FAZ, 18.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Oracle-Aktie in den vergangenen Jahren




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      schrieb am 19.03.03 23:00:31
      Beitrag Nr. 832 ()



      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 19.03.03 23:07:56
      Beitrag Nr. 833 ()
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      Generali-Aktionäre sitzen zwischen den Stühlen


      19. März 2003 Im Versicherungssektor geht es derzeit turbulent zu. Wie turbulent zeigt sich auch an den von Generali für das Geschäftsjahr 2002 vorgelegten Zahlen. Denn da ist der größte italienische Versicherer erstmals seit den 70er Jahren ins Minus abgerutscht.

      Wegen hoher Abschreibungen wurde ein Rekordverlust von 754 Millionen Euro verbucht. Im Vorjahr hatte die Versicherung noch einen Gewinn von 1,1 Milliarden Dollar erzielt. Beim Investment-Portfolio seien Abschreibungen über 3,998 Milliarden Euro vorgenommen worden, teilte das Unternehmen mit. Trotzdem soll eine Dividende von 0,28 Euro gezahlt werden.

      Von Reuters befragte Analysten hatten den Netto-Verlust im Durchschnitt mit 715 Millionen Euro erwartet. Die Abschreibungen hatten sie zwischen 1,7 und 3,5 Milliarden Euro prognostiziert. Fondsmanager Alfredo Rotemberg vom Armada International Equity Fund zeigte sich dennoch nachsichtig.

      „Es handelt sich um kein spezifisches Problem von Generali, sondern um ein Problem der ganzen Branche. Die Versicherungen haben massive Schwierigkeiten mit ihren Beteiligungen und sie müssen diese abschreiben“, lautet seine Bestandsaufnahme.




      Typisch italienische Übernahmeschlacht

      Einzigartig und unternehmensspezifisch ist allerdings die Schlacht, die hinter den Kulissen um Generali abläuft. Dabei geht es um Macht und Einfluss auf die Geschicke des viertgrößten europäischen Versicherer. Aktuell versucht Italiens zweitgrößte Bankengrupe UniCredito Holding zusammen mit Verbündeten ihren Anteil an Generali zu erhöhen. Ziel ist es, die Versicherung unabhängiger von Mediobanca zu machen.

      Die größte Investmentbank des Landes hält derzeit mit 13,6 Prozent das größte Paket an Generali und war mit dafür verantwortlich, dass in den letzten vier Jahren gleich drei Vorstände bei Generali ausgewechselt wurden. Bei UniCredito ist man davon überzeugt, dass bei stabileren Strukturen die Ergebnissituation bei Generali weitaus besser sein könnte als sie sich aktuell gestaltet.

      Zum Showdown in dieser Außeinandersetzung wird es vermutlich bei der Hauptversammlung am 26. April kommen. Dann wird sich zeigen müssen, ob die Gruppe um UniCredito tatsächlich wie spekuliert auf einen Anteil von 19,3 Prozent kommt und damit Mediobanca den ersten Rang streitig machen kann.




      Aktie besser als der Branchendurchschnitt

      Der Machtkampf hat dazu beigetragen, dass die Aktie von Generali seit September deutlich besser als andere europäische Versicherungen abgeschnitten hat. Der Titel hat seitdem sogar zugelegt, während andere Institute wie die Allianz kräftig unter die Räder kamen.

      Dies hat dazu geführt, dass das Unternehmen mit 25,7 Milliarden Euro zum größten europäischen Branchenvertreter gemessen an der Marktkapitalisierung aufgestiegen ist.

      Gestützt werden dürfte der Aktienkurs auch durch den für 2003 in Aussicht gestellten Gewinn von 931 Millionen Euro. Die Rückkehr in die Gewinnzone soll durch höhere Prämien und sinkende Kosten ermöglicht werden.

      Dazu sollen im Zuge eines Dreijahresplanes 2.800 Stellen abgebaut und somit die Belegschaft um fünf Prozent verringert werden. Wird der Plan konsequent umgesetzt, dürfte das dabei helfen, dass die Generali-Aktie weiter besser abschneidet als der Sektor.



      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 19.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Generali-Aktie.






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      schrieb am 19.03.03 23:12:46
      Beitrag Nr. 834 ()
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      Altana-Aktie im Kampf gegen den Abwärtstrend

      19. März 2003 Für die erfolgsverwöhnten Aktionäre von Altana war die Entwicklung des Aktienkurses ihres Unternehmens in den vergangenen zwölf Monaten völlig ungewohnt.

      Denn anders als früher üblich hat der Titel in dieser Zeit den Rückwärtsgang eingelegt. Auch der Einzug in den renommiertesten deutschen Anktienindex Dax änderte daran nichts.

      Dabei läuft es geschäftlich gesehen gemessen am dürftigen Umfeld weiterhin rund. Nach einem Gewinnsprung 2002 hat der Bad Homburger Pharma- und Spezialchemiekonzern auch für dieses Jahr ein kräftiges Umsatz- und Ergebniswachstum angekündigt.

      In lokalen Währungen erwarte Altana für 2003 erneut operativ prozentual zweistellige Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis. Angesichts des starken Euro-Kurs sei aber nicht klar, ob die Zuwächse nominal ein- oder zweistellig ausfallen werden, bekräftigte der Konzern frühere Aussagen.




      Zahlenwerk positiv aufgenommen

      Das vergangene Jahr war für Altana mit dem anhaltenden Erfolg seines Magenmittels Pantoprazol nach eigenen Angaben das siebte Rekordjahr in Folge. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 27 Prozent auf 538 Millionen Euro.

      Damit lag Altana etwas über den durchschnittlichen Prognosen einer Reuters-Umfrage, die auf 531 Millionen Euro lautete. Seinen Aktionären will Altana für 2002 eine höhere Dividende von 0,75 Euro nach 0,60 Euro je Aktie zahlen.

      Nach einem ersten Blick auf die Zahlen zeigte sich Andreas Schmidt von Merrill Lynch „sehr zufrieden". Das Ergebnis vor Steuern liege im Rahmen der Erwartungen, der Gewinn vor Steuern und Zinsen über den Prognosen.

      Auch zum Ausblick habe das Unternehmen „sehr positive Worte" gefunden, meint Schmidt. Er bestätigt daher die Empfehlung "Kaufen"
      mit einem Kursziel von 69 Euro.

      Von diesem Kursniveau ist der Titel derzeit aber noch ein gutes Stück entfernt, obwohl er am Mittwochvormittag gegen 9.55 Uhr dank der guten Zahlen um 1,68 Prozent auf 41,10 Euro vorankommt.

      Immerhin hat sich der Wert damit wieder bis an den langfristigen Abwärtstrend herangekämpft. Nun kommt es darauf an, ob sich die Aktie doch wieder für den Rückzug entscheidet oder das Kapitel fallender Kurse endgültig zuschlagen kann.




      Anleger hoffen auf Wachstum durch neue Medikamente

      Damit dies aber gelingt, kommt es besonders auf die Entwicklungsfortschritte der beiden neuen Atemwegsmedikamente Ciclesonide (Alvesco) und Roflumilast an. So rechnet der Konzern nach Zulassungsanträgen unter anderem in Europa im vergangenen Jahr mit der Markteinführung des Asthma-Mittels Ciclesonide in ersten Ländern Ende 2003 oder Anfang 2004.

      In den USA soll für das Mittel der Zulassungsantrag durch den Kooperationspartner Aventis im dritten Quartal 2003 eingereicht werden.

      Für Roflumilast sollen die Zulassungsanträge in Europa Ende 2003 eingereicht werden. Derzeit werde der Zeitplan für den Zulassungsantrag in den USA für das Mittel gegen Raucherlunge mit dem Partner Pharmacia diskutiert. Analysten sprechen den beiden Medikamenten hohes Umsatzpotenzial zu.

      Kann es ausgeschöpft werden, könnten für die Altana-Aktie in der Tat auch wieder einmal bessere Zeiten anbrechen.

      Allerdings darf sich das Unternehmen auch keine Rückschläge erlauben. Dafür ist die Bewertung mit einer doppelt so hohen Marktkapitalisierung wie der Umsatz und einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 17 noch nicht günstig genug, als dass dadurch im Zuge eines allgemein anhaltenden Bärenmarktes noch einmal Kursverluste ausgeschlossen wäre.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 19.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Altana-Aktie.





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      Avatar
      schrieb am 19.03.03 23:25:05
      Beitrag Nr. 835 ()




      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 19.03.03 23:31:01
      Beitrag Nr. 836 ()
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      Zeitarbeits-Aktien zeigen keine Erholung an


      19. März 2003 Am munteren Aktienmarkt haben am Mittwoch die Aktien von Zeitarbeits-Unternehmen mit zum Teil extremen Kursbewegungen aufgewartet.

      Dies betrifft besonders die im SMax notierenden Werte der Allbecon AG und der Amadeus AG. Beide zählten zunächst zu den stärksten Titeln im Tagesverlauf in ihrem Index, doch nachmittags wendete sich das Blatt.

      Allbecon notieren gegen 16.15 Uhr mit minus 9,26 Prozent bei 0,49 Euro, und Amadeus verlieren 13,73 Prozent auf 4,40 Euro. Dagegen hat sich das Papier von DIS im MDax noch in den schwarzen Zahlen halten können. Dies Aktie legt um 6,5 Prozent auf 10,01 Euro zu - allerdings liegt sie 3,5 Prozent unter dem Tageshoch.




      Streit im Arbeitgeberlager - Kurse fallen

      Ohne neue Nachrichten aus den Unternehmen im Hintergrund stiegen die Kurse bis zum frühen Nachmittag erst enorm an: Allbecon verbesserten sich um 8,0 Prozent und Amadeus sogar um 24,4 Prozent, während das DIS-Papier gut elf Prozent an Wert gewann.

      Die Phantasie um eine anziehende Konjunktur nach dem positiven Ende eines rasch abgeschlossenen Irakkriegs mag die Kurse beflügelt haben.

      Doch gegen 14 Uhr lief eine handfeste Meldung über die Ticker - über Streit im Arbeitgeberlager: „Im Ringen um einen bundesweit ersten Tarifvertrag für die Leiharbeitsbranche sind die Arbeitgeberverbände zerstritten.

      Der Zeitarbeitsverband igz, der mittelständische Unternehmen vertritt, hat dem größeren Bundesverband Zeitarbeit (BZA) realitätsferne Vorstellungen vorgeworfen. Das von Gewerkschaften und BZA vorgeschlagene Modell sei nicht marktgerecht und zu teuer“, vermeldete die Nachrichtenagentur dpa.




      Tarifabschluss verzögert sich

      Das von der igz angegriffene Modell, das BZA ud DGB vereinbart hatten, wird nach den Worten von izg-Geschäftsführer Werner Stolz überarbeitet werden müssen. Das geht aber nicht von heute auf morgen: Frühestens zur Jahresmitte rechnet er mit einer Einigung.

      Dies ist wiederum ungünstig für die Branche, weil eine berechenbare Grundlage für einen Mindeststundenlohn auf sich warten lässt. Dies dürfte auch zu Lasten der Zeitarbeitsunternehmen gehen, die sich ohnehin weiter in einem schwierigen Marktumfeld bewegen; ihre Branche ist von einer Insolvenzwelle erfasst.

      Zwar wären sie die ersten, die einen Aufschwung am Arbeitsmarkt bemerken würden, doch derselbe ist eben nicht zu erkennen.




      Unterschiedliche Prognosen

      Die Prognose der Allbecon, die 2002 einen Umsatzrückgang von neun Prozent und einen Vorsteuerverlust hinnehmen musste, ist vor diesem Hintergrund zurückhaltend ausgefallen. 2003 wird ein Umsatz auf Vorjahresniveau erwartet.

      Die Amadeus-Gruppe, zuletzt um 41 Prozent beim Umsatz gewachsen, hat sich auf eine stagnierende bis rückläufige Branchenentwicklung eingestellt, sie rechnet aber weiter mit einem steigenden Umsatz. Das profitable Unternehmen weist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,7 eine recht günstige Bewertung auf.

      DIS hat dagegen noch keine Prognose veröffentlicht; der Konzern will sich am 25. März zu Wort melden. Ob sich daraus Impulse für den Kurs - mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,2 nicht unbedingt günstig bewerteten - Aktie ergeben, ist offen.

      Schub könnten jedoch alle drei Papiere gut gebrauchen. Denn alle drei befinden sich in einem langfristigen Abwärtstrend. Und solange sich auf den Arbeitsmarkt nichts zum Besseren wendet und die Zeitarbeits-Unternehmen neue Kundschaft erwarten dürfen, wird mit diesen Titeln kaum etwas zu verdienen sein.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 19.03.03
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 23:55:12
      Beitrag Nr. 837 ()
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      Stimmungsindikator


      Marktteilnehmer werden weniger optimistisch

      19. März 2003 In den vergangenen Tagen erlebten die Anleger die turbulenteste Zeit des Jahres. Der Euro gab gegenüber dem Dollar deutlich nach, die Rentenmärkte stehen kurz vor der Kernschmelze und auch der Öl- als auch der Goldpreis korrigierte kräftig.

      In diesem Umfeld lösten sich auch die Aktienbörsen von ihren Tiefstkursen. Der Dax setzte zu einem gewaltigen Spurt an und konnte über 20 Prozent zulegen. Damit hat er auch endlich seine Stabilitätsschwelle hinter sich gelassen.

      Offensichtlich orientieren sich die Anleger am Golfkriegs- Szenario von 1991 - nur haben sie diesmal schneller mit den Käufen begonnen als damals. Sie sind sogar dem Ultimatum des amerikanischen Präsidenten zuvorgekommen. Von echten Parallelen lässt sich also nicht direkt sprechen.

      Höchstens dann, wenn klar sein sollte, dass die jüngsten Tiefkurse wirklich den Boden im Dax darstellen. Dann wird man wahrscheinlich später einmal mit einem dicken Stift auf der Chart einen roten Pfeil einzeichnen, der den Kriegsbeginn mit dem Tiefpunkt im Dax vereint.




      Marktteilnehmer werden weniger optimistisch ...

      Allerdings haben sich die im Rahmen einer Umfrage von Cognitrend regelmäßig befragten Akteure über das Kursfeuerwerk der vergangenen Tage nicht sonderlich gefreut. Denn der Bull/Bear-Index, der den Grad an Optimismus dieser Investoren widerspiegelt, hat sogar leicht nachgegeben.

      Untätig scheinen die Marktteilnehmer dennoch nicht gewesen zu sein. Im Gegenteil: Der Drang der Händler, sich zu positionieren, ist unübersehbar geworden. Die meisten der ehemals auf eine Seitwärtstendenz Spekulierenden setzen nun keinen Pfifferling mehr darauf, dass der Dax auf Einmonatssicht noch auf dem gleichen Niveau handelt.

      Das Lager der Neutralen liegt nur noch bei zehn Prozent, der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung. Das Gros zog es mit einem Plus von sieben Prozent zu den Bären und nur einen kleinen Teil - plus zwei Prozent - zu den Bullen. Die Verschiebungen zeigen deutlich, dass für viele der Anstieg wohl zu schnell gegangen ist.

      Die Tatsache, dass der Anteil der Pessimisten trotz der Stärke des Dax-Index so kräftig zugelegt hat, bedeutet nach der Interpretation von Cognitrend nichts anderes, als dass einige Anleger Kursniveaus von 2.500 bis 2.600 Punkten mittlerweile schon wieder als „teuer“ empfinden.




      ... was positiv für den Marktverlauf sein könnte

      Allerdings sei dieser Umstand als positiv für den zukünftigen Marktverlauf zu werten. Denn die „neuen Bären“ stellten bei Kursrückschlägen potenzielle Nachfrager dar und könnten dann unterstützende Wirkung zeigen. Allerdings müssen sich solche „Pullbacks“, um die neu erlangte Stabilität des Dax nicht zu gefährden, auf 2.350 Punkte beschränken.

      Die verbleibenden Bullen stellen nicht zwangsläufig eine Gefahr dar. Wer schnelle Gewinne sehen wollte, hat bereits die Möglichkeit gehabt, sie zu realisieren. Den Optimisten scheinen die jüngsten Zugewinne des Dax aber noch nicht genug zu sein.

      Oder sie glauben an eine echte Trendwende. Das hieße, dass frühestens bei 2.780 oder erst bei 3.150 mit deren Offerten zu rechnen wäre. Bis zu diesen Niveaus könnte sich deswegen der Dax unter Umständen vorarbeiten.


      Quelle: FAZ, 19.03.03






      @cri
      Bildmaterial: Cognitrend
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 00:03:42
      Beitrag Nr. 838 ()
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      Anleger ziehen weiter Gelder aus Aktienfonds ab

      Der Rückzug der Privatanleger aus Aktienfonds hält unvermindert an. Nach der jüngsten Statistik des deutschen Investmentverbandes BVI für den Monat Februar flossen aus den entsprechenden Produkten 740 Millionen Euro mehr ab, als gleichzeitig eingezahlt wurden.

      Damit sind seit Jahresbeginn netto bereits Anteile im Wert von 1,43 Milliarden Euro zurückgegeben worden. Vor einem Jahr waren den Aktienfonds netto noch 2,33 Milliarden Euro zugeflossen. Die jüngste Entwicklung bei den Nettomittelzuflüssen und an den Aktienmärkten schlägt sich unmittelbar im verwalteten Fondsvermögen nieder.

      Derzeit verwalten die im BVI zusammengeschlossenen Fondsgesellschaften in Aktienfonds ein Volumen von 103,8 Milliarden Euro und kommen damit der magischen Grenze von 100 Milliarden Euro immer näher. Innerhalb von drei Jahren hat sich das Fondsvermögen mittlerweile mehr als halbiert.

      Ende Februar 2002 wurde in Aktienfonds noch ein Vermögen von 212,7 Milliarden Euro verwaltet. Im Gegensatz dazu verzeichneten vergleichsweise sichere Anlageformen wie Renten- und Geldmarktfonds sowie offene Immobilienfonds auch im vergangenen Monat wieder hohe Nettomittelzuflüsse.

      Quelle: FAZ, 19.03.03
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 00:10:03
      Beitrag Nr. 839 ()



      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 20.03.03 00:18:17
      Beitrag Nr. 840 ()
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      Lufthansa-Aktie ist und bleibt riskant



      Lufthansa - der Ausblick ist wolkig


      19. März 2003 Mit einem Nettogewinn von 717 Millionen Euro im Jahr 2002 schlägt sich die Lufthansa in einem eher schwierigen politischen und wirtschaftlichen Umfeld beachtlich, sondern sie hat sich auch von der Schlappe des Jahres 2001 erholt.

      Damals hatte das Unternehmen lediglich einen Rekordverlust in Höhe von 633 Millionen Euro verbucht. Das führt dazu, dass für das Jahr 2002 wieder eine Dividende in Höhe von 60 Cents je Aktie gezahlt werden soll, nachdem sie im Jahr 2001 ausgefallen war.

      Der Gewinn in dieser Höhe war sowohl vom Unternehmen lanciert als auch von den Analysten erwartet worden. Er ist in erster Linie auf Kostensenkungen und Veräußerungserlösen - 400 Millionen Euro aus dem Verkauf des DHL-Pakets an die Deutsche Post - zurückzuführen, denn der Umsatz hat sich im Jahresvergleich nur leicht von 16,7 auf 17 Milliarden Euro erhöht.




      Schwerpunkt liegt auf Kostensenkungen

      Und auf dieser Schiene will das Unternehmen angesichts der Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Entwicklung in der Irakkrise auch weiterfahren. Denn der Branchenverband IATA geht davon aus, dass der Luftverkehr während dieser Phase um bis zu zehn Prozent zurückgehen könnte. Lufthansa rechnet sogar mit einem Minus von 20 Prozent.

      Das Unternehmen reagiert mit der Stilllegung von insgesamt 46 Flugzeugen oder 13 Prozent ihrer Flotte, reduziert die Investitionen um 200 Millionen Euro und will im Krisenfall die Arbeitszeiten der Belegschaft reduzieren.Die innereuropäischen Kapazitäten sollen leicht gesenkt, statt ausgeweitet werden.

      Insgesamt will sie die Kosten bis ins Jahr 2004 um 1,08 Milliarden Euro reduzieren. Das dürfte nicht nur mit der verhaltenen Konjunkturentwicklung und den geopolitischen Spannungen erklären lassen, sondern auch die Konkurrenz nimmt zu.

      Vor allem auch die so genannten „Billigflieger“ scheinen ihr Tribut zu fordern. Die operieren mit Kostenstrukturen, die bis zu 70 Prozent unter denen herkömmlicher Fluglinien liegen. Trotzdem sollen auch die Preise angehoben werden.

      Einen Ausblick auf die Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres gab die Fluggesellschaft mit Verweis auf die für Donnerstag geplante Bilanzpressekonferenz am Mittwochabend nicht.

      Zuletzt hatte sich die Lufthansa für die nähere Zukunft verhalten geäußert. Wegen des drohenden Irak-Krieges und der anhaltenden Wirtschaftsschwäche korrigierte Lufthansa-Chef Jürgen Weber frühere Ertrags-Einschätzungen und rechnet nun erst 2004 mit einer Rückkehr zur alten Ergebnisstärke.

      Im operativen Geschäft erwartet Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley wegen anhaltender Sparmaßnahmen vieler Firmen bei den Reisekosten in diesem Jahr keine Ergebnisverbesserung.




      Aktie sieht optisch günstig aus - die Risiken sind hoch

      Das macht deutlich, dass für allzu viel Euphorie kein Grund bestehen dürfte. Mit Blick auf die Gewinnschätzungen für das laufende Jahr mag die Aktie zwar mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp zehn günstig bewertet erscheinen.

      Allerdings dürften die Unwägbarkeiten hoch sein und die Aktie entsprechend riskant machen. In den vergangenen Tagen konnte sie zwar deutlich zulegen, allerdings konnte sie bisher nicht einem den seit März 2002 anhaltenden kurzfristigen Abwärtstrend überwinden. Dafür dürfte mehr notwendig sein, als nur ein glimpfliches Ende der Irakkrise.

      Generell mag das Unternehmen zwar international gut positioniert und gut geführt sein. Das ändert allerdings wenig daran, dass die Branche insgesamt immer anfällig ist für externe Schocks. Damit sind entsprechende Aktien eher für spekulative Anleger geeignet - und sicherlich nicht für „Witwen und Waisen“. Kaufen und liegen lassen - angesichts des Bärenmarktes kommen generell Zweifel. Mit Bezug auf Airline-Aktien allemal.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-


      Quelle: FAZ, 19.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Lufthansa-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




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      schrieb am 20.03.03 00:35:09
      Beitrag Nr. 841 ()



      Quelle: FAZ, 19.03.03
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      schrieb am 20.03.03 07:46:23
      Beitrag Nr. 842 ()
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      Börsen in Fernost reagieren auf den US-Angriff mit Kursgewinnen


      20. März 2003 Unmittelbar nach Beginn des Irak-Krieges haben die Aktienkurse in Asien und Australien am Donnerstag in der Hoffnung auf ein schnelles Ende des Konflikts deutlich zugelegt. Die Preise für Nordsee-Öl und Gold gaben deutlich nach. Der Euro gewann leicht hinzu.

      An der Börse in Sydney sagte ein Händler: „Es wird überall gekauft. Man geht davon aus, dass es ein kurzer Krieg wird, und wenn es so kommt, geht der US-Markt durch die Decke.“ Nach Wochen der Unsicherheit gewannen die Wertpapiere am australischen Aktienmarkt knapp ein Prozent.




      Börsen setzen auf einen schnellen Sieg

      In Tokio notierte der Nikkei-Index für 225 führende Werte zum Schluss mit einem Plus von 144 Punkten oder 1,79 Prozent bei einem Stand von 8.195,05 Punkten. In Seoul gewann der Kospi-Index satte 4,92 Prozent hinzu. In Singapur kletterte der Straits Times Index um 2,22 Prozent auf 1.313,55 Punkte. Das indonesische Börsenbarometer legte zunächst um 3,71 Prozent zu.

      Die Börsen in Hongkong und China reagierten dagegen eher zurückhaltend auf den von den USA angeführten Militärschlag gegen Irak. Der Hongkonger Hang Seng Index stieg nur kurz nach den ersten Nachrichten über den Angriff, fiel dann sofort und fing sich wieder.

      Am Mittag liegt der Hang Seng mit einem Plus von 0,73 Prozent bei 9.225,76 Zählern. An den Börsen in China in Shenzhen und Schanghai, die vom internationalen Börsengeschehen weit gehend abgekoppelt sind, gab es nur vorübergehend einen leichten Anstieg.




      Euro zeigt sich widerstandsfähig

      Der Euro dagegen zog leicht an und wurde zuletzt bei 1,0600 Dollar notiert. Nach Ablauf des Ultimatums um 02.00 Uhr hatte der Euro zunächst nach unten tendiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0570 (Dienstag: 1,0586) Dollar festgesetzt.








      Der Goldpreis fiel am Donnerstagmorgen. Die Feinunze Gold liegt bei 334,30 Dollar je Unze nach 337,00 Dollar am Mittwoch. Nach den ersten Angriffen blieb der Preis relativ unverändert, konnte sich zuletzt aber wieder stabilisieren.




      Ölpreis, Gold und Rentenmärkte geben nach

      Der Ölpreis sackte nach den ersten Luftangriffen auf Bagdad deutlich ab. Nach den ersten Meldungen gegen 04.00 Uhr rutschte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Liefertermin Mai in London von 26,12 Dollar auf 25,50 Dollar.

      Das waren rund vier Prozent weniger als am Vortag. Anfang März hatte der Terminkontrakt noch bei über 34 Dollar je Barrel notiert. Am ersten Kriegstag des ersten Golfkriegs vor zwölf Jahren war der Ölpreis um 35 Prozent oder fast elf Dollar je Fass gefallen.

      Dagegen geben die Kurse an den Rentemärkten nach. Die zehnjährige Anleihe in Australien verliert 83 Punkte auf 107,25 Prozent, die Anleihe mit entsprechender Laufzeit in Neuseeland verlieren 90 Basispunkte.


      Quelle: FAZ, 20.03.03
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      schrieb am 20.03.03 23:02:23
      Beitrag Nr. 843 ()
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      Dax schließt am ersten Kriegstag schwächer

      20. März 2003 Die Aussicht auf einen schnellen und kurzen Krieg hat die Aktienkurse zuletzt beflügelt und den Dax um rund 20 Prozent nach oben gehievt. Die Nachricht jedoch, dass der Krieg jetzt tatsächlich begonnen hat, konnte den Dax nicht mehr antreiben.

      Über weite Strecken notierte der Index nur leicht im Plus und am frühen Nachmittag rutschte er, begleitet von einer fallenden Wall Street, sogar ins Minus. Mit der Ankündigung der Bodenoffensive drehte der Aktienindex jedoch wieder ins Plus. Am Ende des Tages notierte der Dax bei 2.604,85 Punkten und lag damit um 0,4 Prozent unter dem Vortageskurs.

      Auch die US-Börsen reagierten positiv auf die Berichte einer zweiten Angriffswelle der amerikanischen und britischen Truppen. Händler begründeten dies mit Hoffnungen der Anleger auf ein mögliches rasches Kriegsende. Die Furcht vor einem langwierigen Konflikt hatte die Kurse im anfänglichen Geschäft ins Minus gedrückt.

      Händler fragen sich vor diesem Hintergrund, ob der Markt sein Erholungspotenzial vielleicht schon wieder ausgeschöpft hat oder ob es sich nur um eine normale Verschnaufpause handelt. Gebremst wird zusätzlicher Kaufelan am Berichtstag sicherlich auch durch die Aussage von US-Präsident George Bush, wonach der Krieg länger und schwieriger werden könnte als viele annähmen.




      Spekulationen über Kriegsdauer bestimmen das Geschehen

      „Möglicherweise würde sich der Markt besser entwickeln, wenn Bush nicht in seiner Rede darauf hingewiesen hätte, dass der Krieg länger als von vielen erwartet dauern könnte", sagt der HSBC-Aktienstratege Volker Borghoff.

      „In den kommenden Tagen wird der Markt die Nachrichten sorgfältig daraufhin prüfen, ob das allgemein erwartete Szenario eines kurzen Krieges auch wirklich eintreffen wird", erklärt Stefan Mitropoulos, Aktienstratege von der Bankgesellschaft Berlin.

      Auch andere Experten sehen die Entwicklung an den Börsen weiter vom Kriegsverlauf bestimmt. Dabei spiele die Psychologie eine entscheidende Rolle, sagte ein Fondsexperte.

      „Wenn kriegerische, blutrünstige Handlungen im Fernsehen zu sehen sind, ist das schlecht für die Stimmung in den USA. Das würde dann auch für Unruhe an den Börsen sorgen“, so sein Urteil.

      Skeptiker weisen darauf hin, dass trotz der jüngsten Gewinne der grundsätzliche Abwärtstrend beim Dax noch intakt ist und der Index nach der jüngsten Gewinnserie bereits fast schon so stark gestiegen ist wie in Reaktion auf den erfolgreich verlaufenen ersten Golfkrieg 1991.

      Da die grundsätzlichen konjunkturellen und strukturellen Bewegungen noch nicht behoben sind, könne es auch schnell wieder Richtung Jahrestief gehen. Diese Sorge wird verstärkt durch den am Nachmittag veröffentlichten Index der US-Frühindikatoren im Februar, der etwas stärker gefallen war als erwartet.

      Damit wachse im Markt wieder die Befürchtung, dass auch nach dem Ende des Irak-Kriegs ein deutlicher Aufschwung auf sich warten lassen könnte.




      Lufthansa und Versicherer im Blickpunkt

      Im Mittelpunkt des Handels mit Einzelwerten stehen die Versicherungen. Allianz büßen bei sehr hohen Umsätzen 7,87 Prozent auf 59,70 Euro ein. „Die Kapitalerhöhung ist das Eingeständnis, dass es bei der Allianz sehr schlecht läuft", sagte ein Aktienhändler.

      Mit der Kapitalerhöhung will die Allianz bis zu vier Milliarden Euro einnehmen. Nach dem erwarteten Milliarden-Verlust in 2002 blieben die Aussichten für die Münchener schwach, ergänzten Händler.

      Die Aktie von Münchener Rück verliert 3,81 Prozent auf 78,97 Euro. Der Münchener Rückversicherer plant die Emission einer Anleihe. Eine Kapitalerhöhung sei aber nicht vorgesehen, hieß es. Händler sagten jedoch, nach dem Schritt der Allianz habe der Markt Zweifel.

      Die Aktien des Pharma- und Spezialchemieunternehmens Altana führen dagegen die Gewinnerliste an mit plus 3,33 Prozent auf 43,50 Euro.

      Das Unternehmen hatte am Vortag ein Rekordergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt, woraufhin WestLB Panmure ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr angehoben hat. Die Analysten von Lehman Brothers nahmen ihr Kursziel von 50 auf 53 Euro nach oben.


      Quelle: FAZ, 20.03.03
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      schrieb am 20.03.03 23:10:39
      Beitrag Nr. 844 ()
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      Strategen sehen kein Ende des Bärenmarkts


      20. März 2003 Auf den „Enthauptungsschlag“ der amerikanischen Armee im Irak haben Aktienbörsen in Fernost mit Kursgewinnen reagiert. Die Preise für Öl und den zuletzt „sicheren Hafen“ Gold sind dagegen gefallen. Auch am deutschen Aktienmarkt herrscht nach den Aufschlägen der vergangenen fünf Tage eine gute Grundstimmung.

      Vor diesem Hintergrund und erwarteten raschen Erfolgen der „Koalition der Willigen“ gegen den Irak sehen Anlagestrategen zumindest mit Blick auf die nächsten Wochen weiteres Kurspotenzial bei Aktien.

      Mittelfristig sind sie dagegen eher pessimistisch gestimmt: Wenn der Irakkrieg zu Ende sein werde oder Misserfolgsmeldungen einliefen, würden Marktteilnehmer wieder stärker auf fundamentale Wirtschaftsdaten schauen.

      Und die sprächen gegen den erhofften nachhaltigen Aufschwung nach dem Waffengang am Golf, sagten Anlagestrategen im Gespräch mit FAZ.NET. Denn die Lage stelle sich ökonomisch heute anders dar als beim Irak-Krieg vor zwölf Jahren.




      Risiken: Steigende Schulden Amerikas und Ölpreis

      Stefan Schilbe vom Bankhaus HSBC Trinkaus & Burghardt sieht die Märkte in diesen Tagen mit Blick auf den Irak „einseitig positioniert“. Die Mehrheit der Marktteilnehmer gehe von einem raschen und erfolgreichen Krieg gegen den Irak aus. Das erscheine auf den ersten Blick plausibel.

      Denn die militärische Übermacht Amerikas und seiner Verbündeter sei überdeutlich. Doch habe Präsident George W. Bush seine Landsleute auf einen sich möglicherweise hinziehenden Waffengang vorbereitet.

      Sollte es kein rasches Kriegsende geben, müssten die Amerikaner noch höhere Kosten gewärtigen und schultern, als es ohnehin schon der Fall sei. Dies zöge nicht nur mehr Schulden nach sich, auch erhielte die gegenwärtige Hochstimmung an den Aktienmärkten einen Dämpfer. „Die Euphorie wird nicht dauerhaft sein“, meint Schilbe.




      Niedriger Ölpreis als „kleines Konjunkturprogramm“

      Der deutsche Aktienmarkt könne zwar „noch ein paar Prozentpunkte“ hochlaufen, weil viele Investoren in jüngster Zeit einfach zuviele Aktien verkauft hätten. Auch ein vergleichsweise günstiger Ölpreis, der monatelang um die 25 Euro je Barrel betrage, könnte als „kleines Konjunkturprogramm“ in Deutschland, Amerika und andernorts wirken, da Unternehmen und Konsumenten entlastet würden, was wiederum zu vermehrten Aktienkäufen führen könnte.

      Dem Anlagestratege Richard Zellmann von Helaba und Helaba Trust hingegen wäre dieser Preis noch zu hoch: Dieser Rohstoff müsse auf unter 20 Dollar sinken, wenn es zu einem kurzfristigen Aufschwung kommen solle. Allerdings sprächen die niedrigen Lagerbestände, die aufgefüllt werden müssten, vorerst gegen einen nachhaltig sinkenden Ölpreis.




      Vorzeichen anders als beim ersten Golfkrieg

      Aber grundsätzlich sind sich Schilbe und Zellmann einig: Eine deutliche Verbesserung der fundamentalen Daten sei nicht zu erkennen. „Mir fehlt einfach ein treibender Wachstumsfaktor“, hebt Schilbe hervor.

      Solange die Alliierten gegen den Irak keine Rückschläge erleiden, halten beide einen Anstieg des Dax um weitere zehn bis 15 Prozent auf 2.800 bis 2.900 Punkte für möglich. Auch beim ersten Golfkrieg seien die Kurse um etwa 25 Prozent gegenüber den Tagen vor dem Kriegsausbruch geklettert.

      Doch im Gegensatz zu 1990/91 sprächen die anderen Vorzeichen gegen eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte. Mehr noch als die Lage in Deutschland bereitet Zellmann dabei Amerika Sorgen.




      Schlechte Voraussetzungen für bessere Binnenkonjunktur

      Die Konsumenten hätten dort anders als sonst in Rezessionen Schulden aufgehäuft statt abgebaut sowie gleichzeitig von niedrigen Zinsen und Abgaben profitiert. Die Folge: Obwohl das Verbrauchervertrauen schwach sei, hätten viele Amerikaner sich mit langlebigen Konsumgüter eingedeckt.

      Dies sei im Verbund mit hohen Schulden ungünstig für eine Belebung der Binnenkonjunktur in den Vereinigten Staaten. Gleiches gelte für Kostensenkungsprogramme. Denn diese erhöhten zwar die Gewinne der betroffenen Unternehmen. Sie seien jedoch vielfach mit Entlassungen verbunden - und Arbeitslose hätten weniger Geld für den Konsum übrig als zuvor.

      Zudem bestünden die Investitionskrise und Überkapazitäten weiter, während vor zwölf Jahren die Wirtschaft gut gelaufen sei und die Auftragsbücher der meisten Unternehmen voll gewesen seien. Hinzu komme die steigende Arbeitslosigkeit in Amerika wie in Deutschland. Und nicht zuletzt hätten 1990/91 die Aktienmärkte haussiert, während sie sich heute in einer Baisse befänden.




      Bären dürften weiter das Sagen haben

      Dies alles spricht aus Sicht von Schilbe und Zellmann nicht für einen dauerhaften Aufschwung an den Aktienmärkten. Zum Jahresende sieht der Heleba-Stratege den Dax zwar bei 3.000 bis 3.200 Punkten - einen Sieg der Amerikaner und Briten am Golf vorausgesetzt.

      „Der Bärenmarkt bliebe dabei aber noch intakt“, gibt zu bedenken. Und Schilbe resümiert: „Als Investor muss man ein glückliches Händchen haben, um zu profitieren.“


      Quelle: FAZ, 20.03.03
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      schrieb am 20.03.03 23:14:38
      Beitrag Nr. 845 ()




      Quelle:http://www.wulfk.de/

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      schrieb am 20.03.03 23:22:54
      Beitrag Nr. 846 ()
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      United Internet-Aktie flott auf der Datenautobahn


      20. März 2003 Wer meint, mit Internetdienstleistungen lasse sich kein Geld verdienen, wird durch ein Unternehmen in Montabaur widerlegt: United Internet hat im Jahr 2002 den Sprung in die Gewinnzone geschafft.

      Und nicht nur das: Die Aktionäre sollen von der gestiegenen Profitabilität etwas haben. Das Unternehmen will eine Dividende von 50 Cent je Anteilsschein zahlen.

      Zudem hat die Konzernführung die Prognose für Umsatz und Gewinn deutlich angehoben. Die Folge: Die am Neuen Markt notierende Aktie legt um 8,94 Prozent auf 8,77 Euro zu.




      Ergebniszahlen in die Höhe geschossen

      United Internet ist im vergangenen Jahr seinem Ruf als Wachstumswert voll gerecht geworden. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz auf 320 nach 231 Millionen Euro - ein Plus von 38,5 Prozent.

      Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schoss um 182, 3 Prozent auf 67,2 Millionen Euro in die Höhe und der Gewinn vor Steuern (EBT) auf 41,1 Millionen Euro; im Vorjahr hatte United Internet noch vor Steuern einen Verlust von 42,6 Millionen Euro ausgewiesen.

      Entsprechend verbesserte sich das Ergebnis je Aktie stark von minus 63 auf plus 66 Cent. Der operative Cashflow wuchs auf 54,4 nach 15,3 Millionen Euro. Nach Angaben von Vorstandschef Ralph Dommermuth wird der Konzern auch nach der geplanten Zahlung der Dividende noch eine Eigenkapitalquote - also einen Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme - von mehr als 80 Prozent haben.




      Beifall von Analysten

      Auch wenn Händler nach der Präsentation der Jahreszahlen meinten, das Vorsteuerergebnis liege im Gegensatz zum Umsatz leicht unterhalb der Erwartungen, zollten Analysten dem Unternehmen Lob.

      Er sei „positiv überrascht“, sagte Adrian Pehl von der DZ Bank. Der Umsatz sei stärker als von ihm prognostiziert, „und das ist in diesem Geschäft wichtig“, sagte Marcus Sander von Sal.Oppenheim.

      Er rechnet genauso mit dem von Donnermuth angekündigten Fortschreiben der Wachstumsstory wie Pehl. Das Geschäft mit schnellen Internetzugängen (DSL), der Vergabe von Internet-Adressen und der Betreuung von Seiten stehe dafür.




      Dividende Anlass zur Diskussion: Chef erhält fast die Hälfte

      Unterschiedlich bewerten beide Analysten jedoch die angekündigte Dividende. „United Internet kann sich das leisten. Die haben genügend Geld in der Kasse“, meint Sander. Pehl wertet das Bonbon für die Aktionäre zwar als „überraschend für diese Branche“.

      Doch sei dabei zu berücksichtigen, dass der Vorstandschef fast die Hälfte der Dividendensumme erhalten werde, da er knapp 44,4 Prozent der Anteile halte. Zudem könnte die Dividendenzahlung die Position des Konzerns mit Blick auf einen angekündigten Firmenkauf in Großbritannien schwächen.

      Allerdings wäre eine solche Transaktion nach Einschätzung der Analysten nicht gefährdet. United Internet sei unter dem Strich schuldenfrei. „Die Bilanz ist absolut o.k“, so Pehl.




      Prognose „ambitioniert, aber nicht übertrieben“

      Als „ambitioniert“ bezeichnete er den Ausblick des Konzerns für dieses Jahr. Der Umsatz soll gemessen am Vorjahreswert um 25 Prozent steigen, das Ebitda um knapp 18 Prozent und der Vorsteuergewinn um 34 Prozent.

      Da United Internet gerade bei den Internetzugängen auf Grund seiner günstigen Preise wettbewerbsfähig sei, halte er die Prognose jedoch für nicht übertrieben und die Ziele für erreichbar.

      Vor diesem Hintergrund ist das Papier bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,5 eher günstig bewertet. Denn dieser Wert basiert auf dem geschätzten Gewinn von 61 Cent je Aktie - die Zahl hat United Internet aber schon 2002 übertroffen.

      Dies macht die Aktie interessant. Für diesen Titel spricht auch, dass sich sein Börsenkurs seit Oktober um 76 Prozent verbessert hat. Und zwar gegen den allgemeinen Trend.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



      Quelle: FAZ, 20.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von United Internet.




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      schrieb am 20.03.03 23:27:01
      Beitrag Nr. 847 ()
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      Medion-Aktie trotz Wachstum im Abwärtstrend


      20. März 2003 Steigende Umsätze, steigende Gewinne und die Aussicht auf eine höhere Dividendenausschüttung sind eigentlich gute Zeichen und deuten vor allem auch im aktuellen Umfeld mit schwacher Konjunktur und fallenden Börsen auf ein solide wirtschaftendes Unternehmen hin. Und das trifft auf Medion sicherlich auch zu.

      Denn der Elektronikgroßhändler im vergangenen Jahr Gewinn und Umsatz um mehr als ein Viertel gesteigert und will seinen Aktionären eine um zehn Cents erhöhte Dividende von 60 Cents ausschütten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte um mehr als 26 Prozent auf 152,9 Millionen Euro zu, der Konzernumsatz stieg um 24,1 Prozent auf 2,627 Milliarden Euro.




      Wachstum wird schwächer

      Auch für 2003 kündigte der ab Montag im MDax gelistete Konzern Wachstum an, das jedoch geringer ausfallen soll als bisher erwartet. „Die Zeiten sind nun mal nicht so einfach, so dass wir uns konservativ aufstellen und den Wachstumskorridor leicht zurücknehmen", sagte Medion-Vorstand Christian Eigen.

      Für das laufende Jahr stellte er ein Umsatz- und Ergebnisplus von 15 bis 20 Prozent in Aussicht. In früheren Jahren lagen die Wachstumsraten noch zwischen 25 und 30 Prozent.

      Angesichts der Konsumflaute in Deutschland will das Unternehmen nun vor allem im Ausland wachsen. Schon im Jahr 2002 erzielte der Konzern mit 798 Millionen Euro bereits beinahe ein Drittel des Umsatzes im Ausland.

      Während sich der Umsatz in den USA, wo Medion erst seit dem Jahr 2001 tätig ist, auf 57 Millionen Euro verfünffachte, stiegen die Einnahmen im europäischen Ausland um 52 Prozent, in Deutschland um 13 Prozent. Ähnlich werde die Entwicklung in diesem Jahr aussehen, sagte Eigen.

      Er rechne in Deutschland mit einem Umsatzwachstum von bis zu zehn Prozent, in Europa mit 35 bis 45 Prozent und in den USA mit einem Anstieg des Umsatzes auf 100 bis 150 Millionen Euro.




      Entwicklung entgegen dem Trend

      Medion vertreibt eine breite Palette von Elektronikgeräten - von PCs und Fernsehern bis zu Digitalkameras und MP3-Spielern - samt Kundenservice vor allem über Discountketten wie Aldi oder Metro. Gerade in der Konjunkturflaute schauten die Kunden mehr auf den Preis, erläuterte Eigen die gegen den Markttrend noch relativ gut aussehende Entwicklung.

      Und das ist das, was die Aktie selbst im aktuellen Umfeld einigermaßen interessant machen kann. Sie blieb zwar in den vergangenen Monaten nicht von Kursverlusten verschont, allerdings sind die weit weniger dramatisch ausgefallen als bei anderen Werten des Neuen Markte.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp zwölf auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende Jahr und 9,5 für das Jahr 2004 sieht die Bewertung vernünftig aus.

      Probleme könnten allerdings dann entstehen, wenn die Konjunktur noch stärker in die Bredouille geraten sollte und sich die prognostizierten Wachstumsraten nicht halten lassen sollten. Dann dürfte auch bei Medion die bisherige Unterstützungzone bei etwa 26 Euro nicht verteidigt werden können. Deswegen dürfte trotz allem eine gewisse Vorsicht ratsam sein.



      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ, 20.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Medion-Aktie in den vergangenen Jahren




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      schrieb am 20.03.03 23:32:05
      Beitrag Nr. 848 ()




      Quelle: http://www.wulfk.de/


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      schrieb am 20.03.03 23:42:26
      Beitrag Nr. 849 ()
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      Südafrikanischer Rand weiter im Aufwärtstrend


      20. März 2003 Der Rand, die Währung der „Regenbogennation“ am Kap, gewinnt gegenüber dem Dollar wieder an Boden, nachdem er zwischenzeitlich etwas nachgegeben hatte.

      Am Donnerstag nähert sich die südafrikanische Währung wieder ihrem 21-Monatshoch von Ende Februar an, das bei 7,931 Rand zum Dollar liegt.

      Im Handelsverlauf verbesserte er sich an der Börse in Johannesburg auf 8,12 Rand je Dollar nach 8,165 Rand an Vortag.

      Dies bedeutet ein Plus von einem halben Prozent. Südafrikanische Staatsanleihen stiegen im Kurs. Dagegen sackte die Aktienbörse ab; der FTSE/JSE Africa Top 40 Index büßte 168,12 Punkte auf 7.555,99 Punkte ein, weil 37 Titel an Wert verloren.




      Rand verbessert sich seit September

      Die südafrikanische Währung stieg im Kurs, nachdem der amerikanische Präsident George W. Bush gemeint hat, der Irakkrieg könnte länger dauern und schwieriger werden als von vielen erwartet. Der Rand folgte dabei, wie so oft, dem Euro, der bis zum Nachmittag 0,75 Prozent gegenüber dem Dollar gewinnen kann.

      Seit Mitte Januar hat der Rand im Vergleich zur amerikanischen Währung rund 10,1 Prozent und gegenüber dem Euro 10,9 Prozent an Wert gewonnen. Er befindet sich schon seit September auf Höhenflug, während er zuvor von einem Tief zum anderen getaumelt war. Der Aufschwung ist in den vergangenen Wochen unterstützt worden von steigenden Rohstoffpreisen etwa bei Platin, Gold und Kohle.

      Ein weiterer Grund für den Aufwärtstrend ist die im Februar getroffene Entscheidung der Ratingagentur Moody´s Investors Service, die Kreditwürdigkeit von „stabil“ auf „positiv“ anzuheben. Eine Hochstufung bedeutet stets, dass eine Kreditaufnahme günstiger wird und gleichzeitig mehr Investoren angelockt werden, weil das Ausfallrisiko geringer erscheint.




      Importe billiger - Inflation niedriger

      Ein steigender Rand macht Importe billiger, belastet aber andererseits den Export südafrikanischer Waren, weil weniger Rand für den Dollar oder Euro erlöst werden. Die südafrikanische Zentralbank hat jedoch offenbar kein Interesse, die Landeswährung dauerhaft unter die Marke von acht Rand zum Dollar steigen zu lassen.

      Dies werde als ökonomisch nicht sinnvoll eingeschätzt, meint Taryn Rebeck von J.P. Morgan in Johannesburg. Anlass für die Aussage sind Angaben der Zentralbank, den Höhenflug des Rand zum Kauf von Dollars genutzt zu haben, um ein Polster von Devisenreserven zu stärken.

      Allerdings wirkt sich der Kursanstieg des Rand günstig auf die Inflation aus, die sich in diesem Jahr nach Schätzungen des Präsidenten der südafrikanischen Zentralbank, Tito Mboweni, bei drei bis sechs Prozent einpendeln dürfte.

      Vor diesem Hintergrund zieht Mboweni in Betracht, die Leitzinsen zu senken. „Die Chance auf eine Zinssenkung im Juni stehen bei nahezu 100 Prozent“, so John Stopford, Portfoliomanager bei Investec Asset Management, laut Bloomberg News.




      Weiterer Kursanstieg wahrscheinlich

      Der Trend spricht derzeit für einen weiter steigenden Rand - auch wenn der Anstieg nicht zuletzt durch die Schwäche des Dollar bedingt ist. Die Stärke des Rand ist aber auch und gerade von der Entwicklung der südafrikanischen Wirtschaft und ihrer Attraktivität für Investoren abhängig. Gemessen an seinem Rohstoffreichtum hat das Land alle Voraussetzungen, weiter zu gesunden.

      Eine die Wirtschaft bedrohende „Zeitbombe“ tickt jedoch in der Gesellschaft. Nach Schätzungen ist etwa ein Viertel der Bevölkerung HIV-positiv oder von Aids betroffen. Südafrika drohen nach und nach Arbeitskräfte wegzusterben.


      Quelle: FAZ, 20.03.03




      Der Chart zeigt die Entwicklung des Rand gegenüber dem Euro (oben) und dem Dollar. (Anmerkung: Die fallende Kurve steht in diesen Fall jeweils für einen Wertgewinn des Rand.)






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      schrieb am 20.03.03 23:52:38
      Beitrag Nr. 850 ()
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      20. März 2003 Unternehmensnachrichten


      Allianz verbucht 1,2 Milliarden Euro Jahresverlust

      Der Allianz-Konzern hat das vergangene Jahr mit einem Verlust von 1,2 Milliarden Euro abgeschlossen. Als Gründe für den ersten Jahresverlust in der jüngeren Unternehmensgeschichte führte der Versicherungskonzern am Donnerstag in München die Ertragsprobleme der Dresdner Bank, schwache Kapitalmärkte, Naturkatastrophen und Asbestrückstellungen in den USA an.

      Allein die Abschreibungen auf Aktienbeteiligungen hätten sich auf 5,5 Milliarden Euro belaufen. Zur Stärkung seiner Kapitalbasis kündigte die Allianz die Ausgabe neuer Aktien für bis zu vier Milliarden Euro an. Die gegenseitigen Beteiligungen von Allianz und Münchener Rückversicherung würden von derzeit über 20 Prozent auf 15 Prozent reduziert. (AP)




      Kapitalerhöhung bei der Allianz

      Der Vorstand der Allianz hat beschlossen, zur Stärkung der Kapitalbasis eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Darüber hinaus ist die Begebung einer nachrangigen Anleihe geplant. Insgesamt ist für die Kapitalmaßnahmen ein Volumen von bis zu fünf Milliarden Euro geplant.

      Davon sollen 3,5 bis vier Milliarden Euro in Form einer Kapital-erhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre erfolgen. In einem zweiten Schritt ist l gleichfalls noch in diesem Jahr - die Begebung einer nachrangigen Anleihe in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. (Ad-hoc)




      Münchener Rück und Allianz reduzieren ihre gegenseitigen Beteiligungen

      Die Münchener Rück und Allianz werden ihre Anteile aneinander auf jeweils 15 Prozent stellen. Auf dieser Basis soll die bestehende Partnerschaft zwischen beiden Gruppen fortgesetzt werden.

      Die Münchener Rück will die neue Beteiligungsquote dadurch erreichen, dass sie im Rahmen der heute von der Allianz angekündigten Kapitalerhöhung eine opération blanche durchführt. Hierbei nimmt der Aktionär an einer Kapitalerhöhung in der Form und insoweit teil, dass keine neuen Mittel investiert werden.

      Vielmehr bleibt das Investment wertmäßig auf dem gegenwärtigen Niveau. Die Allianz wird ihre Beteiligung an der Münchener Rück von gut 22 Prozent (Ende 2002) noch 2003 auf eine Größenordnung zwischen 16 und 18 Prozent senken, indem sie ihre im Jahr 2000 emittierte MILES-Anleihe durch Abgabe von Münchener-Rück-Aktien an ihre Anleihegläubiger zurückzahlen wird. (Ad-hoc)




      Gute Zahlen bei United Internet

      Der in der United Internet AG konsolidierte Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um über 38 Prozent auf 320 Millionen Euro zu. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 62,0 Millionen Euro (Vorjahreswert: 23,8 Millionen Euro).

      Das Ergebnis je Aktie beträgt 0,66 Euro (Vorjahr: -0,63 Euro). Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten ergibt sich ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 0,56 Euro. Zum 31.Dezember 2002 betrug der operative Cash-Flow im Konzern 54,4 Millionen Euro (Vorjahr 15,3 Millionen Euro).

      Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG schlagen der Hauptversammlung am 16. Mai 2003 für das Geschäftsjahr 2002 die Zahlung einer Dividende in Höhe von 50 Cent (10 Cent Basisdividende + 40 Cent Bonus) je Aktie vor. (Ad-hoc)




      Medion mit deutlichem Gewinnplus - Dividende erhöht

      Der Computer- und Elektronikgroßhändler Medion hat trotz der anhaltenden Konsumflaute 2002 Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert. Die Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine um zehn Cent auf 0,60 Euro pro Aktie erhöhte Dividende erhalten.

      Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe um mehr als 26 Prozent auf 152,9 Millionen Euro zugelegt, teilte die noch am Neuen Markt gelistete Medion AG am Donnerstagmorgen mit. Zugleich schnellte der Konzernumsatz um 24,1 Prozent auf 2,627 Milliarden Euro in die Höhe.

      Damit lag Medion am unteren Rand der eigenen Ankündigungen, die bei Umsatz und Gewinn von jährlichen Zuwachsraten von 25 bis 30 Prozent ausgingen. (Reuters)




      Richemont mit Gewinnwarnung für 2002/03

      Der Luxusgüterkonzern Richemont hat eine Gewinnwarnung für das am 31. März endende Geschäftsjahr 2002/03 ausgesprochen. Der operative Gewinn könnte bis zu 40 Prozent unter dem Vorjahreswert von 482 Millionen Euro zu liegen kommen, wie Richemont am Donnerstag weiter miteilte.Richemont leide weiter unter dem schlechten konjunkturellen Klima.

      Besonders die Bereiche Schmuck und Uhren spürten die Abschwächung des Konsumklimas. Zudem hätten Dollar und Yen zum Euro an Wert verloren.Als Reaktion habe Richemont Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet, die im laufenden Geschäftsjahr zu einer Belastung von 50 Millionen Euro führen dürften.




      Nike verzeichnet schwächeres US-Geschäft im dritten Quartal

      Nike hat im dritten Quartal in den USA ein schwächeres Geschäft verzeichnet. So erhöhte sich der Gesamtumsatz zwar auf 2,4 (2,26) Milliarden Dollar, die Aufträgseingänge in den USA gingen jedoch um vier Prozent zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte.

      Der Chairman und Chief Executive Officer Phil Knight machte für die Schwäche zum Teil Probleme beim Vertrieb verantwortlich. Nike befindet sich mit einem ihrer wichtigsten Vertriebskanäle, der Footlocker Inc im Streit über die Preisgestaltung.

      Wegen der schleppenden Verkäufe durch die schwache Konjunktur hatte Footlocker hochpreisige Nike-Ware durch günstigere Modelle ersetzt. Zu den Differenzen wollte sich Nike nicht äußern, es hieß lediglich, die Gespräche machten Fortschritte.

      In Europa hingegen verzeichnete der Konzern ein Auftragswachstum im dritten Quartal von 18 Prozent, in Asien ein Plus von 19 Prozent. (vwd)




      Smith & Nephew übernimmt Centerpulse für 1,5 Milliarden Pfund

      Die britische Smith & Nephew will den Schweizer Medizinaltechnikkonzern Centerpulse für 1,5 Milliarden Pfund zahlbar in Aktien und in bar übernehmen. Smith & Nephew biete 25,15 eigene Aktien plus 73,42 Franken in bar je Centerpulse-Aktie, wie Smith & Nephew am Donnerstag mitteilte. Damit wird Centerpulse mit einem Niveau entsprechend 282 Franken je Aktie bewertet.

      Die Aktie wurde zuletzt mit 277 Franken gehandelt. In den vergangenen Wochen wurde am Markt wiederholt spekuliert, Centerpulse könnte übernommen werden. Die Centerpulse-Aktien gewannen 2003 rund 15 Prozent an Wert. Zuvor hatte Centerpulse mitgeteilt, dass 2002 ein Gewinn von 337 Millionen Franken resultiert habe.

      2001 verzeichnete Centerpulse in Zusammenhang mit einem Vergleich wegen schadhafter künstlicher Gelenke einen Verlust von 1193 Millionen Franken. Neben operativen Verbesserungen habe auch die Veräusserung der Gefässimplantate, die einen Buchgewinn von 200 Millionen Franken gebracht habe, zu der Verbesserung beigetragen. (Reuters)





      Wirtschaftsnachrichten

      OPEC will Unterversorgung bei Öl ausgleichen

      Die Organisation Erdöl Exportierender Länder (OPEC) wird jegliche im Zuge des Irak-Krieges entstehende Unterversorgung ausgleichen.

      Wie ihr Präsident Abdullah Bin Hamad Al-Attiyah am Donnerstag, zwei Stunden nach Beginn des Irak-Krieges, sagte, seien die OPEC-Mitglieder bereit, hierzu ihre freien Kapazitäten einzusetzen


      gelesen in FAZ, 20.03.03
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      schrieb am 21.03.03 00:08:41
      Beitrag Nr. 851 ()
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      Warum Aktienkurse bei Kanonendonner steigen


      20. März 2003 Auf Bagdad fallen Bomben - und die Aktienkurse an den großen Märkten steigen in der Folge. Die Börsen in Tokio, Hongkong, Singapur sowie Seoul und Sydney haben sich freundlich gezeigt und den Handel am Donnerstag mit Kursaufschlägen beendet.
      Der Deutsche Aktien-Index (Dax) ist zwar schwach gestartet, liegt jedoch gegen 13 Uhr leicht im Plus.

      Beobachter könnten den Eindruck gewinnen, Börsianer seien kriegslüstern. „Man soll Aktien kaufen, wenn die Kanonen donnern“ - heißt es nicht so? Doch Vorsicht vor falschen Schlüssen.

      Die - zudem nur vergleichsweise leichten - Kursaufschläge haben weniger mit einer Reaktion auf die Ereignisse des Tages zu tun als mit Erwartungen einer friedlicheren und ökonomisch helleren Zukunft.




      Hoffnung wirtschaftlich bessere Zeiten

      Borsianer wetten in aller Regel auf die Zukunft - was geschehen ist, ist Schnee von gestern. Oder Schall und Rauch, um im Bilde des Tages zu bleiben.

      Und beim Blick auf die jüngste Entwicklung der Aktienkurse zeigt sich: Die Werte verbessern sich auf breiter Front schon seit einer Woche. Dahinter steht Hoffnung auf bessere wirtschaftliche Zeiten.

      Da Börsianer kaum etwas so wenig gebrauchen können wie Unsicherheit, wuchs die Bereitschaft zu Investitionen, je klarer der Kriegsbeginn am Horizont auftauchte.
      Viele Anleger sind von der Phantasie eines raschen, „chirurgischen“ und erfolgreichen Waffengangs gegen das Regime von Saddam Hussein erfüllt, in dessen Folge die Konjunktur einen Schub bekommen könnte.




      Schneller Sieg - niedriger Ölpreis

      Denn, so die Spekulation: Die Unsicherheit über den Fortgang der Irakkrise, die das Verbraucherverhalten und die Investitionsneigung gedämpft, sowie nicht zuletzt die Ölpreise in die Höhe getrieben hat - sie ist aufgelöst. Wenn die „Koalition der Willigen“ unter amerikanischem Kommando einen raschen Sieg einfahre, müsste der Ölpreis weiter fallen.

      Dies würde nicht nur Unternehmen, sondern auch Konsumenten entlasten. Diese würden durch die wieder friedlicheren Zeiten zuversichtlicher in die Zukunft blicken, wieder mehr in die Geschäfte laufen und wären auch offener für den Kauf von Aktien.

      Die auf Grund der Angst vor Krieg und Terror bei vielen arg gebremste Reiselust würde abermals ansteigen, was Reiseunternehmen, Handel, Versicherungen und Fluggesellschaften zugute käme. Kurzum: Es gäbe vielerorts mehr Umsätze.




      Fundamentale Daten lassen an Aufschwung zweifeln

      Soweit die Phantasie. Volkswirte und Anlagestrategen sehen die Lage und die Zukunft dagegen nicht durch die rosarote Brille. Sie verwiesen vielmehr auf die fundamentalen Daten: schwache Wachstumsraten, steigende Arbeitslosigkeit, hohe Schulden bei Verbrauchern, Überkapazitäten bei produzierenden Unternehmen, zum Teil steigende Steuer- und Abgabenlasten.

      Diese Verhältnisse gerieten wieder stärker ins Blickfeld, falls die „Koalition der Willigen“ auf mehr Hindernisse stoße und nicht so rasch siegen werde wie erwartet.

      Und dann ginge es an den Aktienmärkten wieder abwärts, heißt es.



      Quelle: FAZ, 20.03.03
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      schrieb am 21.03.03 00:13:41
      Beitrag Nr. 852 ()



      Quelle: http://www.wulfk.de/


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      Avatar
      schrieb am 21.03.03 00:26:41
      Beitrag Nr. 853 ()



      Quelle: FAZ, 20.03.03
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 16:27:10
      Beitrag Nr. 854 ()
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      Dax baut weiter auf einen raschen Kriegserfolg

      21. März 2003 Nach deutlichen Kursgewinnen in den vergangenen Tagen liegt der Dax auch am Freitag im Plus. Gegen 15.45 Uhr gewinnt er 2,94 Prozent auf 2.681 53 Zähler. Zur Erinnerung: Das Tief lag noch am 12. März bei 2.188,75 Punkten.

      „Die Stimmung am Markt ist etwas besser geworden. Negative Meldungen wie zum Beispiel der Hubschrauberabsturz oder angeblich brennende Ölfelder beeinflussen den Markt nicht. Am Markt wird weiterhin das bestmögliche Szenario gespielt", sagte ein Marktteilnehmer. Amerikanische Truppen waren am zweiten Tag des Krieges in Irak Richtung Bagdad vorgerückt und scheinen bisher auf wenig Widerstand zu stoßen.




      Verfall von Termingeschäften führt zu unruhigem Geschäft

      Deutliche Kursgewinne sind bei Tui zu beobachten. Die Aktie verzeichnet ein Plus von 8,36 Prozent auf 10,76 Euro. Etliche Papiere wie die von MAN, Metro, Infineon, Deutschen Bank, RWE und der Münchener Rück legen um mehr als vier Prozent zu.

      Dagegen ist die Kursentwicklung bei der Allianz nach der am Vortag angekündigten Kapitalerhöhung noch immer mehr als verhalten. Die Aktie notiert im Minus.

      Das Geschäft sei allerdings ziemlich unruhig, berichten Marktbeobachter. Denn vor allem der am Freitag anstehende große Verfallstermin, der so genannte Hexensabbat, bewege die Kurse, heißt es.

      An diesem Tag verfallen Kontrakte auf Index-Futures, Index-Optionen und Aktienoptionen, und die Anleger versuchen, die Kurse ihren Optionen entsprechend zu beeinflussen.




      Gewinnmitnahmen sind vor dem Wochenende denkbar

      Ob das aktuelle Plus beim Dax allerdings halten werde, sei ungewiss, geben Marktteilnehmer zu bedenken. Es könne gut sein, dass Investoren am Nachmittag sich vor dem Wochenende von Positionen trennten, da die Unwägbarkeiten des Irak-Krieges einfach zu groß seien, heißt es.



      Quelle: FAZ, 21.03.03
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      schrieb am 21.03.03 16:32:44
      Beitrag Nr. 855 ()
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      Begrenzte Fantasie bei der Euronext-Aktie


      21. März 2003 Mit einem Kurgewinn von 5,2 Prozent auf 18,8 Euro reagiert die Aktie des Börsenunternehmens Euronext am Freitag im frühen Handel auf die Umsatz- und Ertragszahlen des vergangenen Jahres.

      Der operative Gewinn vor Amortisationen (Ebita) ist im Jahr 2002 im Jahresvergleich um 100 Prozent auf 237,8 Millionen Euro gestiegen, der Nettogewinn legte um knapp 41 Prozent auf 166,16 Millionen Euro zu.

      Im Dezember hatte Euronext seine Ebita-Prognose auf 240 Millionen Euro von 190 bis 210 Millionen Euro heraufgesetzt. Analysten hatten für 2002 im Schnitt mit 239,5 Millionen Euro gerechnet.

      Euronext ist im Jahr 2000 aus dem Zusammenschluss der Börsen in Paris, Amsterdam und Brüssel entstanden. Anfang des Jahres 2002 kam die Börse in Lissabon hinzu. Nach der Übernahme der Londoner Derivate-Börse Liffe ist das Unternehmen ähnlich aufgestellt wie die Deutsche Börse AG.




      Terminbörsen führen zu Wachstum

      Beide Börsen bieten die technischen Voraussetzungen und Dienstleistungen für den Handel und die Abwicklung von Wertpapieren und derivativen Produkten. Mit Eurex betreibt die Deutsche Börse die größte Terminbörse der Welt.

      Auf Grund dieser Kombination sind beide Unternehmen in der Lage, selbst in Phasen fallender oder wild pendelnder Kurse gutes Geld zu verdienen und zu wachsen. Vor allem der Handel mit den derivativen Produkten erweist sich als Wachstumsfeld und damit als exzellente Einkommensquelle.

      Denn gerade in volatilen Märkten werden solche Produkte von professionellen Händlern gerne genutzt, um sich abzusichern oder um kurzfristig auf Kursbewegungen zu spekulieren.

      Das dürfte auch dazu führen, dass die Aktien der Börsenunternehmen bei Analysten beliebt sind. Sie stehen auf der Liste der Kaufempfehlungen weit oben, da sie eine sichere Wette zu sein scheinen.

      Mit einem für das Jahr 2003 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,5 für Euronext und knapp 13 für die Deutsche Börse AG scheinen beide Werte vernünftig bewertet zu sein. Trotzdem sehen beide Charts nicht sonderlich positiv aus und widerlegen damit die Kaufempfehlungen.




      Konkurrenz macht das Geschäft härter

      Und dafür dürfte es eine einfache Begründung geben. Das ist nämlich die sich immer deutlicher bemerkbar machende Konkurrenz zwischen den verschiedenen Dienstleistern im Börsenbereich. Gerade Euronext und die Deutsche Börse sind nicht nur ähnlich positioniert und ähnlich stark, sondern sie machen sich zusätzlich immer mehr direkte Konkurrenz.

      Versucht die Deutsche Börse seit einiger Zeit mit zunehmendem Erfolg, den Handel mit Optionen auf europäische Aktien auf ihr Handelssystem zu ziehen, so kontert Euronext. Vor wenigen Tagen kam die Ankündigung, Optionskontrakte auf die 30 im Dax enthaltenen Unternehmen zu listen. Das heißt, es kommt immer mehr zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen.

      Davor war schon der Wettbewerb um Kooperationen mit anderen Börsen immer intensiver geworden. Euronext hatte die Nase vorne bei der Übernahme der Londoner Terminbörse Liffe, erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen die Deutsche Börse auch als Kooperationspartner beim der Chicago Board of Options Excange abgelöst.

      Die Frage ist nur, zu welchem Preis. Genau die dürfte über die weitere Entwicklung der Börsenaktien entscheiden. Denn findet der Wettbewerb immer mehr über den Preis statt, so mögen zwar die Umsätze steigen - jedoch nicht unbedingt die Gewinne. Von daher dürften zwar die Börsenaktien einen Blick wert sein, aber immer nur dann, wenn sie gerade wieder einmal besonders stark gefallen sind.



      Quelle: FAZ, 21.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Euronext-Aktie seit dem Börsengang




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      Avatar
      schrieb am 21.03.03 16:37:26
      Beitrag Nr. 856 ()
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      Vossloh-Aktie ordentlich unter Dampf

      21. März 2003 Die Eisenbahn sorgen nach wie vor bei unzählige Kindern und Erwachsenen für Faszination. Glänzende Augen können Anleger bekommen, wenn sie sich die Entwicklung des Lokomotiv- und Weichenherstellers Vossloh näher ansehen.

      Das Unternehmen hat 2002 nicht nur den Umsatz und den Gewinn vor wie nach Steuern stark gesteigert, sondern auch noch die Prognosen übertroffen.

      Zudem soll die Dividende erheblich erhöht werden. Der Aktie tun die Nachrichten gut: Sie legt kurz nach Handelseröffnung um 2,75 Prozent auf 28,05 Euro zu.




      Feuerwerk beim Überschuss

      Die Zahlen im einzelnen: Der Umsatz wuchs auf 744,5 nach 650,5 Millionen Euro im Vorjahr - ein Plus von 14,5 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag Morgen mitgeteilt hat. Damit hat Vossloh den vorhergesagten Umsatz von 725 Millionen Euro deutlich getoppt.

      Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um satte 60 Prozent auf 78,4 nach 49,1 Millionen Euro. Und der Jahresüberschuss schoss sogar um 204 Prozent in die Höhe.

      Unter Analysten sind diese Zahlen mit Wohlwollen aufgenommen worden. „Sehr hübsch“ nannte Frank Laser von der Berenberg Bank die Bilanz des vergangenen Jahres. Er sei positiv überrascht, sagte er zu FAZ.NET. Unerwartet hoch falle auch die angekündigte Dividende aus, die um 60 Prozent auf 1,20 Euro steigen soll.

      Und nach Angaben des Unternehmens soll in den nächsten Jahren jeweils eine Dividende in mindestens gleicher Höhe den Aktionären aufs Konto fließen. „Das wird die Börse heute honorieren.“

      Insgesamt hat der im MDax geführte Titel bei Analysten einen sehr guten Ruf: Fünf von sieben sehen die Aktie als klaren Kauf, die beiden übrigen als „Outperformer“, also als Titel, der sich besser entwickeln sollte als der Vergleichsmaßstab Dax.




      Aktie günstig bewertet

      Das Unternehmen will offenbar alles tun, um die Einstufung zu rechtfertigen. Die Konzernspitze geht davon aus, im laufenden Jahr den Umsatz um 18 Prozent und das Ebit um 20 Prozent steigern zu können. Der Jahresüberschuss soll das gleiche Niveau wie 2002 erreichen.

      Eine Steigerung sei nicht zu erwartet, weil 2003 die Steuerquote doppelt so hoch als zuletzt sein werde, heißt es. Der Hintergrund: Im vergangenen Jahr hatte Vossloh durch den Verkauf der Lichtsparte einen Sonderertrag erlöst, der zum Teil steuerfrei war.

      Nicht nur die fundamentalen Unternehmensdaten sehen bei Vossloh gut aus: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,7 ist das Papier günstig bewertet. Denn Grundlage für diesen Wert ist ein geschätzter Gewinn je Aktie von 3,54 Euro nach 3,50 Euro im vergangenen Jahr.

      Zudem hat der Titel binnen Jahresfrist etwa 33 Prozent an Wert gewonnen und befindet sich in einem Aufwärtstrend. Dies alles macht die Aktie interessant. Zumal Vossloh angekündigt hat, den Überschuss 2004 erhöhen zu wollen.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ,21.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Vossloh AG.



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      Avatar
      schrieb am 21.03.03 16:42:01
      Beitrag Nr. 857 ()



      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 21.03.03 16:50:32
      Beitrag Nr. 858 ()
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      Nasdaq Deutschland zum Auftakt mit weiteren Partnern


      Seit Freitag als Handelsplattform in Aktion: Nasdaq Deutschland



      21. März 2003 Die Nasdaq Deutschland hat am Freitag offiziell den Aktienhandel aufgenommen. Der offizielle Beginn sei nur der erste Schritt für Nasdaq Deutschland, teilte die Börse Berlin-Bremen als Gesellschafter des Ablegers der amerikanischen Technologiebörse mit.

      Der Neuling, der bei seiner Gründung vier deutsche Partner aufwies, hat zum Handelsauftakt weitere Marktteilnehmer gewonnen. Zudem erwartet er den Abschluss weiterer Verträge zur Teilnahme an seiner Handelsplatt.




      3.000 Titel als mittelfristiges Ziel

      Gestartet werde mit 128 Werten aus dem Nasdaq 100 und dem Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte. Am siebten April kämen weitere 110 Titel aus dem Dax, dem MDax und dem TecDax dazu. Mittelfristig sollen an der neuen Börse 3.000 Titel gehandelt werden.

      Gründungspartner der Nasdaq Deutschland sind außer der Börse Berlin-Bremen und der Nasdaq auch die Comdirect bank , die Commerzbank und die Dresdner Bank. Am Testlauf haben sich nach ihren Angaben rund 30 Finanzinstitute aus dem deutschsprachigen Raum beteiligt.

      Zum Freitag sind der Online-Broker ConSors, die Citibank und zwei Regionalbanken, die nicht näher genannt wurden, hinzugekommen. Auch diese Institute wickelten nun Aufträge privater Kunden ab, auf die die Nasdaq Deutschland besonders zielt und denen sie bessere Kurse als an anderen Börsen in Deutschland verspricht.

      Der Chef des Börsenneulings, Jim Weber, erklärte, der Start der neuen Börse bringe „mehr Wettbewerb in den deutschen Markt und bietet Anlegern eine echte Alternative“.
      Die positive Reaktion des Finanzsektors auf das angebotene Geschäftsmodell habe „sehr ermutigt“, sagte Weber mit Blick auf die dazu gewonnenen Marktteilnehmer der Deutschen Presseagentur.



      Ehrgeizige Pläne formuliert

      Bis 2005 strebt die neue Börse einen Marktanteil von 18 Prozent an, wie sie im Anschluss an die Gründungsfeier am Mittwoch mitteilte. In Japan ist die US-Mutter mit ähnlich ehrgeizigen Plänen allerdings gescheitert.

      Bis Jahresende will die Nasdaq Deutschland 20 bis 25 deutsche Unternehmen gewinnen, die sich bei ihr listen lassen. Wie sie dies erreichen will, ließ die neue Börsengesellschaft indes offen. Innerhalb von drei Jahren soll der Marktanteil bei knapp einem Fünftel des Anteilshandels in Deutschland liegen, der zu gut 90 Prozent von der Deutsche Börse AG angedeckt wird.


      Quelle: FAZ, 21.03.03
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 16:59:49
      Beitrag Nr. 859 ()
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      Das Pfund dürfte gegenüber dem Euro verlieren
      Von Stephen L. Jen, Morgan Stanley

      21. März 2003 Nach den Bewertungsmaßstäben der Investmentbank Morgan Stanley ist das Pfund Sterling (GBP) sowohl gegenüber dem Euro als auch dem Dollar angemessen bewertet.

      Aufgrund eines drohenden Rückgangs der Inlandsnachfrage in Großbritannien wird sich das Kursverhältnis EUR/GBP wahrscheinlich noch leicht erhöhen. Das Kursverhältnis GBP/USD hingegen tendiert aufgrund der Überbewertung des Dollars sowie der asiatischen Interventionspolitik zur Überbewertung.

      Generell sind wir der Auffassung, dass das Pfund, gemessen an den langfristigen wirtschaftlichen Hintergrunddaten, derzeit wohl die am ehesten angemessen bewertete Währung der G7-Staaten ist.

      Dennoch erwarten wir, dass das Pfund gegenüber dem Euro noch etwas nachgeben und gegenüber dem Dollar leicht anziehen wird. Wir führen dies jedoch eher auf konjunkturelle Faktoren als auf eine grundlegende Fehlbewertung der Währung zurück. In dieser Hinsicht ist das Pfund nicht mit dem Dollar vergleichbar.




      Kräfterverhältnisse nähern sich angemessenen Werten

      Zum 21. Juni 2001 lag die angemessene Bewertung des Pfunds laut unseren Schätzungen bei einem Kursverhältnis von etwa 0,69 Pfund je Euro bzw. 1,62 US-Dollar je Pfund. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kursverhältnisse von Euro und Pfund gegenüber dem Dollar falsch ausgerichtet, was die Überbewertung des Pfund Sterling gegenüber dem Euro bzw. eine Unterbewertung gegenüber dem Dollar zur Folge hatte.

      Dies war jedoch größtenteils eher auf die Fehlbewertung des Kursverhältnisses EUR/USD zurückzuführen als auf eine Fehlbewertung des Pfunds.

      Der Sterling-Index liegt derzeit noch immer in der Nähe des angemessenen Werts und die Kursverhältnisse EUR/GBP und GBP/USD nähern sich nun ebenfalls dem jeweils angemessenen Wert.




      Fundamentaldaten sprechen für eine angemessene Bewertung

      Allgemein geht man von einer starken Überbewertung des Pfund aus. Seit Anfang 1996 hat das Pfund nicht nur eine deutliche Aufwertung erfahren (nominal um 17 Prozent). Jedem London-Besucher wird schnell klar, dass Großbritannien sehr teuer ist.

      Aus unserer Analyse ergibt sich jedoch, dass der Wert des Pfunds sowohl nominal als auch real sehr gut durch die langfristigen wirtschaftlichen Hintergrunddaten erklärbar ist.

      Nach unserem Modell zum realen Gleichgewichtswechselkurs wird der langfristige angemessene Wert einer Währung von der jeweiligen Produktivität, etwaigen externen Einflüssen auf die jeweiligen Terms of Trade, der jeweiligen Finanzlage sowie der finanziellen Situation gegenüber dem Ausland beeinflusst.

      Die Produktivität in Großbritannien ist seit Anfang der siebziger Jahre im Vergleich zu den anderen G6-Staaten zurückgegangen, wobei der Rückgang Ende der neunziger Jahre jedoch stabiler war.

      Auf lange Sicht gesehen hat das Pfund Sterling von externen Einflüssen auf die Terms-of-Trade wie Öl, Rohstoffpreisschocks profitiert. Darüber hinaus hat sich die Staatsausgabenquote Großbritanniens im Vergleich zu seinen G6-Partnern seit Anfang der siebziger Jahre deutlich verbessert.

      Auch der niedrige Anteil der Staatsverschuldung am Bruttoinlandsprodukt unterstützt den langfristigen angemessenen Wert des Pfund Sterling. Die Auslandsverbindlichkeiten Großbritanniens überstiegen Mitte der neunziger Jahre seine Auslandsaktiva, aber seit dem Platzen der spekulativen Blase auf den weltweiten Aktienmärkten 1999 scheint sich der Auslandssaldo zu verbessern.

      Darüber hinaus hat Großbritannien scheinbar keine nennenswerten Außenhandelsungleichgewichte. Von 1999 bis 2002 lagen sowohl das Außenhandelsdefizit als auch das Leistungsbilanzdefizit bei durchschnittlich 1,9 Prozent des BIP. Die Exporte stiegen kumulativ um 14 Prozent, die Importe um 14,5 Prozent.

      Der Anteil der aus Großbritannien stammenden amerikanischen Importe blieb mit etwa 13 Prozent ebenfalls stabil. In der Euro-Zone ging der Anteil Großbritanniens an den Importen trotz der extremen Schwächen des Euro in den Jahren 2000 und 2001 nicht so stark zurück, wie man es erwartet hätte. Alle diese Faktoren deuten nicht auf eine starke Überbewertung der Währung hin.




      Kurs zum Euro wird von konjunkturellen Faktoren beeinflusst

      Wenn wir richtig liegen und das Pfund nicht stark überbewertet ist, wird es nicht unter den gleichen strukturellen Abwärtsdruck geraten wie zuletzt der Dollar. Unserer Meinung nach wird der Kurs zum Euro vielmehr von konjunkturellen Faktoren, speziell der Inlandsnachfrage in Großbritannien, bestimmt.

      Trotz eines potenziell drohenden Einbruchs der Auslandsnachfrage gehen wir davon aus, dass das Pfund Sterling in den kommenden zwölf bis 18 Monaten hauptsächlich von der Inlandsnachfrage beeinflusst werden wird.

      Ein Grund dafür ist, dass der Immobilienmarkt seinen Höhepunkt erreicht hat. Die Frage ist unserer Ansicht nach nicht, ob die Immobilienpreise in Großbritannien fallen, sondern wie schnell und wie stark sie dies tun. Seit Mitte der neunziger Jahre sind sie um 77 Prozent gestiegen (50 Prozent in den letzten drei Jahren und 25 Prozent allein im Jahr 2002), mehr als in den Amerika, Frankreich und Deutschland im gleichen Zeitraum.




      Mehr Darlehen für Immobilienerwerb aufgenommen

      Innerhalb Europas gab es nur in den Niederlanden und in Irland einen stärkeren Anstieg. Fallende Immobilienpreise könnten sich durch den daraus resultierenden Rückgang des Vermögens des privaten Sektors negativ auf den Konsum auswirken.

      Außerdem ist der Immobilienmarkt in Großbritannien durch eine niedrige Einkommenselastizität des Angebots sowie eine relativ hohe Einkommenselastizität der Nachfrage gekennzeichnet. Ein verlangsamtes Einkommenswachstum könnte sich daher negativ auf die Immobilienpreise selbst auswirken und sie noch weiter drücken.

      Ein weiterer Grund ist, dass die privaten Haushalte zur Finanzierung der stark gestiegenen Immobilienpreise deutlich mehr gesicherte und ungesicherte Darlehen aufgenommen haben.

      1998 stieg die Vergabe von gesicherten Hypothekendarlehen an Einzelpersonen durchschnittlich um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis 2002 kletterte diese Zunahme auf zwölf Prozent.
      Demzufolge stieg die Verschuldung der privaten Haushalte von 620 Milliarden Pfund im vierten Quartal 1998 (wovon 449 Milliarden Pfund auf gesicherte Hypothekendarlehen entfielen) bis zum dritten Quartal 2002 auf 892 Milliarden Pfund (wovon 648 Milliarden Pfund auf gesicherte Hypothekendarlehen entfielen).

      Darüber hinaus könnte die weltweit schwache Nachfrage und die kränkelnde Finanzdienstleistungsbranche zu steigender Arbeitslosigkeit führen und somit die starke Inlandsnachfrage untergraben, wobei die Arbeitslosigkeit in Großbritannien in den letzten Jahren überraschend niedrig war (die Arbeitslosigkeit liegt derzeit bei knapp über fünf Prozent, das ist weniger als die Hälfte im Vergleich zum Anfang der 90er Jahre).

      Jeder weiteren Schwächung der Inlandsnachfrage würde man wahrscheinlich mit weiteren Zinskürzungen zu ungunsten des Pfund Sterling begegnen.




      Zinssenkungen führen nicht zwingend zum Wertverlust

      In der Vergangenheit haben Zinssenkungen nicht notwendigerweise zu einer Schwächung der Währungen geführt. Wir befinden uns jedoch in einem Umfeld, in dem die Währungen auch durch Anleihen und Aktien beeinflusst werden. Die Rückkehr zur „Anleihenkultur“ hat einige bedeutende Auswirkungen auf den Markt und auch eine besondere Auswirkung auf das Verhältnis zwischen Zinssätzen und Wechselkursen.

      In einer Welt der „Aktienkultur“ reagiert der Markt auf Zinskürzungen der Zentralbanken mit Währungskäufen - daher gingen Zinskürzungen für gewöhnlich mit einer Erholung der Aktienkurse und der Währung einher. In einer Welt der „Anleihenkultur“ kommt es nach Zinssenkungen der Zentralbanken zu Währungsverkäufen in Erwartung steigender Renditen und Veräußerungsgewinnen.

      In der „Aktienkultur“ wirken die Bedingungen für Zinssätze und Wechselkurse demnach in eine entgegengesetzte Richtung und eine expansive Geldpolitik der Zentralbanken wird zum Teil durch einen höheren Wechselkurs kompensiert.

      Im Gegensatz dazu bewegen sich die Bedingungen für Zinssätze und Wechselkurse in der „Anleihenkultur“ in die gleiche Richtung, so dass die Währungshüter vielleicht nur geringe präventive Zinskürzungen vornehmen müssen und erwarten dürfen, dass der Markt das seine tut und es zu einer Abwertung der Währung kommt.

      Die Bank of England müsste demnach die Zinsen nicht so stark senken, wie sie es sonst tun würde. Das Entscheidende hierbei ist, dass es sich in einer Welt der „Anleihenkultur“ positiv auf das Kursverhältnis EUR/GBP auswirkt, wenn die Bank of England sich aktiver verhält als die Europäische Zentralbank.




      Pfund gegen den Euro schwächer gesehen

      Was bedeutet dies für das Kursverhältnis zum Euro und zum Dollar?
      Wir sind der Ansicht, dass das Kursverhältnis EUR/GBP angesichts der schwächer werdenden Inlandsnachfrage in Großbritannien und vor allem angesichts der, im Vergleich zur Haltung der Europäischen Zentralbank, eher aktiven Haltung der Bank of England im Umgang mit dieser drohenden Schwäche, wahrscheinlich noch etwas weiter steigen wird. Wir erwarten jedoch auch, dass das Kursverhältnis GBP/USD weiter steigen wird.
      Wir glauben, dass der Dollar nach wie vor um etwa zehn Prozent überbewertet ist.

      Obwohl das Kursverhältnis GBP/USD bereits angemessen bewertet ist, wird die Tatsache, dass Asien sich weigert, eine Erholung seiner Währungen gegenüber dem Dollar zuzulassen, unserer Ansicht nach wahrscheinlich zu einer Überbewertung des Kursverhältnisses GBP/USD führen. Wir erwarten, dass das Austauschverhältnis am Jahresende bei 1,67 US-Dollar je Pfund liegen wird.


      Quelle: FAZ, 21.03.03




      Die Charts zeigen die Entwicklung des Britischen Pfunds gegenüber Euro (oben) und Dollar.






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      Avatar
      schrieb am 21.03.03 17:06:54
      Beitrag Nr. 860 ()
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      Der Yen zeigt gegen den Dollar Schwächezeichen

      21. März 2003 Kurz vor und mit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen im Irak haben die Marktteilnehmer an den Finanzmärkten damit begonnen, die in Zeiten der Unsicherheit aufgebauten Positionen wieder auf „Normalmaß“ zu reduzieren.

      In diesem Zusammenhang hat sich auch der Dollar wieder etwas von seinem Schwächeanfall erholt. Sowohl gegen den Euro als auch gegen den Yen.

      Gegen den Yen konnte sich er Greenback von seinem zyklischen Tief bei 116,30 Yen je Dollar Anfang März lösen und hat mittlerweile mit 120,94 Yen sogar die fallenden 100- und die 200-Tageslinien überwunden.

      Die technischen Indikatoren zeigen sich freundlich und weisen zumindest kurzfristig Kaufsignale auf. Entscheidend für ein weiteres Ansteigen dürfte die Frage sein, ob es dem Dollar gelingt, die bei 121,07 Yen verlaufende Abwärtstrendlinie und das vom elften Februar stammende Zwischenhoch zu überwinden. Erst danach dürfte es ratsam sein, auf weitere Kursgewinne des Dollars gegen den Yen zu setzen.




      Weitere Yenschwäche möglich

      Die Erholung des Dollar im Vergleich zu den asiatischen Währungen führten Marktteilnehmer zu einem Großteil auf verstärkte Käufe der dortigen Zentralbanken - insbesondere der Bank von Japan - zurück. „Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Teil dieser (Dollar-) Korrektur von der Bank von Japan gesteuert wurde", sagte ein Händler.

      Experten gehen davon aus, dass der neu gewählte japanische Zentralbankchef Toshihiko Fukui die expansive Geldpolitik seiner Vorgänger noch verstärken wird.

      Dies könnte auch den verstärkten Verkauf von Yen gegen Dollar beinhalten, um damit den Yen-Kurs zu drücken und die japanischen Exporte zu verbilligen. Vergangenen Monat hatte die Bank von Japan mitgeteilt, im Januar und Februar mehrfach in den Devisenmarkt eingegriffen zu haben.

      „Bei der Abneigung der japanischen Administration gegen einen starken Yen und ihrer Interventionsbereitschaft dürfte der Weg des Yen nach oben - also seine Abwertung - bei einer haltend positiven Entwicklung im Irakkrieg auf geringere Hürden treffen, als bisher“, lautet die Einschätzung der Währungsanalysten von UBS Warburg.

      Auch die internationalen Zahlungsströme deuteten in diesem Jahr nicht auf große Repatriierungsströme zum Ende des Fiskaljahres hin.




      ein Stand von 125 Yen je Dollar denkbar

      Vor diesem Hintergrund könnte es interessant sein, auf ein am Sonntag anstehendes Treffen zwischen dem neuen Notenbankchef Tehiko Fukui und Finanzminister Masajuro Shiokawa zu achten.

      Denn sollte sich danach andeuten, dass sie sich auch aggressive Maßnahmen zu Lösung der bekannten Struktur- und Wirtschaftsprobleme in Japan geeinigt haben, dann könnte der Yen gegen den Dollar noch stärker zu Schwäche neigen. Währungsanalyst Daniel Katzive hält 125 Yen je Dollar in drei Monaten für möglich.

      Gegen den Euro zeigt der Yen dagegen in jüngster Zeit eine Neigung zur Konsolidierung, nachdem er in der zweiten Hälfte des Jahres 2002 und Anfang des Jahres 2003 deutlich an Wert verloren hatte. Oder besser gesagt, der Euro hatte insbesondere gegen den Yen Stärke gezeigt. Hier dürfte eine weitere Konsolidierung wenig verwundern.



      Quelle: FAZ, 21.03.03





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      schrieb am 22.03.03 14:08:15
      Beitrag Nr. 861 ()
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      Dax knackt die Marke von 2.700 Punkten


      Nach deutlichen Kursgewinnen in den vergangenen Tagen lag der Dax auch am Freitag im Plus. Er verbesserte sich letztlich um stolze 4,23 Prozent auf 2.715,06 Zähler, wobei auch das kursbeflügelnde, aber bisher unbestätigte Gerücht half, dass Saddam Hussein bei den US-Angriffen möglicherweise ums Leben gekommen ist.

      Als Kursstütze erwies sich auch die ebenfalls im Plus notierende Wall Street, die dazu beitrug, die Gewinne weiter auszubauen.

      Da der dortige Aktienmarkt sich auf dem Tageshoch aus dem Handel verabschiedete und der Dow Jones Industrial Average das stärkste Wochenplus seit 1982 verbuchte, scheinen bei ausbleibenden Hiobsbotschaften auch die Aussichten für den Montagshandel in Deutschland gut.

      Nur zur Erinnerung: Das Tief lag noch am 12. März bei 2.188,75 Punkten, der Index hat somit seitdem mehr als satte 500 Punkte zugelegt.

      „Die Stimmung am Markt ist etwas besser geworden. Negative Meldungen wie zum Beispiel der Hubschrauberabsturz oder angeblich brennende Ölfelder beeinflussen den Markt nicht. Am Markt wird weiterhin das bestmögliche Szenario gespielt", sagte ein Marktteilnehmer. Amerikanische Truppen waren am zweiten Tag des Krieges in Irak Richtung Bagdad vorgerückt und scheinen bisher auf wenig Widerstand zu stoßen.




      Die nächsten Handelstage werden spannend werden

      „Die Hoffnung vieler Börsianer auf ein schnelles Ende des Irak-Krieges, vielleicht schon in der nächsten Woche, wird den Aktienmarkt weiter beflügeln", sagte der Aktienstratege Carsten Klude von M.M. Warburg.

      Einige Aktienstrategen warnten jedoch davor, dass die Erholung noch nicht nachhaltig sei. „Langfristige Investments wagen die Anleger noch nicht, weil es zu Zwischenfällen wie etwa Anschlägen kommen kann oder der Krieg doch länger als erwartet dauern könnte", sagte der Aktienstratege Frank Schallenberger von der LB Baden-Württemberg.

      Die meisten von Reuters befragten Fondsmanager rechnen jedoch mit einem Kriegsende innerhalb eines Monats. Bis Klarheit über die weitere Entwickung besteht, scheint somit ein weiteres spannendes Börsengeschehen garantiert.

      Die Spekulation auf ein baldiges Kriegsende machte sich auch an anderen Segmenten der Finanzmärkte bemerkbar. So verlor der bisher als sichere Hafen fungierende Bund-Future weitere 77 Basispunkte auf 112,63 Prozent. Und der Dollar schüttelte ebenfalls etwas Ballast ab und verbesserte sich zum Euro auf Kurse von 1,0533 Dollar.

      Die lange Zeit gültigen Aufwärtstrends für Euro und Anleihen stehen somit ebenso auf dem Prüfstein wie der Abwärtstrend am Aktienmarkt.




      Verfall von Termingeschäften führt zu unruhigem Geschäft

      Unter den Einzelwerten im Dax waren deutliche Kursgewinne beim Touristikkonzern Tui zu beobachten. Die Aktie verzeichnete wegen der Hoffnung auf eine nur geringe Beeinträchtigung des Urlaubsverhaltens im Falle eines kurzen Krieges ein Plus von 11,68 Prozent auf 11,09 Euro. Etliche Papiere wie die von HypoVereinsbank, Eon, Metro, Deutschen Bank und Infineon legten um jeweils mehr als sechs Prozent zu.

      Dagegen war die Kursentwicklung bei der Allianz nach der am Vortag angekündigten Kapitalerhöhung noch immer mehr als verhalten. Die Aktie notierte ebenso wie die T-Aktie und SAP nur leicht im Plus.

      Das Geschäft sei allerdings ziemlich unruhig, berichteten Marktbeobachter. Denn der an diesem Freitag abgewickelte große Verfallstermin, der so genannte Hexensabbat, habe teilweise die Kurse entscheidend mitbewegt, hieß es.

      An diesem Tag verfallen Kontrakte auf Index-Futures, Index-Optionen und Aktienoptionen, und die Anleger versuchen, die Kurse ihren Optionen entsprechend zu beeinflussen.


      Quelle: FAZ, 22.03.03
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      schrieb am 22.03.03 14:15:55
      Beitrag Nr. 862 ()
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      Letzter Handelstag für den Neuen Markt


      Wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen. Gleichwohl muss der Neue Markt an seinem letzten Handelstag einige Häme über sich ergehen lassen. „Wir werden ihn nicht vermissen“, meinte ein Händler über das Börsensegment.

      Der Neue Markt ist zwar mit einem Alter von nur sechs Jahren das jüngste Kind der deutschen Börsen. Doch sieht das stark technologielastige Segment mit einem Wertverlust von 96,4 Prozent innerhalb von drei Jahren älter als alle anderen Indizes. Und von Montag an tritt der neue TecDax an seine Stelle.

      Neu zugeschnitten werden auch der MDax als zweites Segment hinter dem unveränderten Dax, und der SDax. Die Neuordnung der Börsensegmente hatte die Deutsche Börse AG als Betreiberin schon am 31. Oktober bekanntgegeben.





      Künftig zwei große Börsensegmente

      Mit der Neuordnung der Börsensegmente müssen sich Börsianer von der überkommenen Hierarchie der Indizes im Grunde verabschieden.

      Von Montag an wird es zwei große Segmente geben:

      den Prime Standard und den General Standard.



      Unternehmen im Prime Standard müssen erhöhte Ansprüche an ihre Transparenz erfüllen und zum Beispiel Quartalsberichte und Unternehmenskalender vorlegen, mindestens einmal im Jahr eine Analystenkonferenz einhalten und Ad hoc-Mitteilungen veröffentlichen sowie nach internationalen Vorschriften (IAS oder US-GAAP) bilanzieren. 380 Konzerne werden dem Prime Standard angehören.

      All dies müssen Unternehmen im General Standard nicht. Sie haben, wie im Amtlichen Handel und im Geregelten Markt, nur die gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen. Mehr als 500 Werte wird dieses Segment umfassen.

      Mit dieser Straffung der Indizes reagierte die Börse auf Forderungen von Banken und Fondsgesellschaften. Im Zuge der Kurseinbrüche an den Börsen war der Börsenwert und der -umsatz der kleinen Firmen in den bisherigen Börsenbarometer so stark geschrumpft, dass Kauf und Verkauf größerer Positionen für Fondsmanager immer schwieriger geworden war.




      Dax, MDax, SDax und TecDax mit gleicher Grundlage

      Aktiengesellschaften können nicht dem Dax, dem MDax, dem SDax oder dem TecDax gelistet werden, wenn sie nicht dem Prime Standard angehören und die entsprechenden Auflagen erfüllen. Insofern gibt es bei diesen Indizes keine Unterschiede.

      Vielmehr sind sie nach inhaltlichen Vorgaben eingeteilt worden: Der Dax wird weiterhin die 30 größten deutschen Werte beinhalten. Im MDax finden sich künftig die 50 wichtigsten Vertreter der klassischen Branchen wieder, während dieser Index bisher 70 Aktien enthält.

      Die meisten der 20 Werte, die im MDax nicht berücksichtigt werden, nimmt der SDax auf, der ebenfalls 50 Titel enthält und als Auswahlindex für kleinere Unternehmen gilt.


      Dagegen bildet der TecDax die 30 größten Technologiewerte ab, darunter vier aus dem MDax; der Nemax 50 wird wohl noch bis Ende nächsten Jahres weitergeführt, „um die Kontinuität der darauf gegebenen Finanzprodukte zu gewährleisten“, so die Börse AG. Drei Nemax 50-Unternehmen rutschen übrigens in den MDax.

      Die vier großen Indizes enthalten mithin 160 Werte. Die übrigen 220 Unternehmen, die im Prime Standard sind, werden über den PrimeAllShare abgebildet.




      MDax mit einem neuen Gesicht

      Bei der Zusammensetzung des Dax bleibt zum Montag Alles beim Alten.

      Im verkleinerten MDax finden sich aus dem Nemax 50 die Medion AG, die niederländische Teleplan und Thiel Logistik wieder. Dafür notieren die Aktien der bisher im MDax gelisteten Konzere Draegerwerk AG, Jenoptik, die Software AG und Wedeco fortan im Tecdax.

      Vom MDax in den SDax lautet die Devise für Agiv Real Estate, AVA, Beate Uhse, BHW Holding, DIS, Duerr, Escada, Fielmann, Gerry Weber International, GfK, Gildemeister, Indus, Jungheinrich, Klöckner, Kolbenschmidt, Loewe, Mannheimer Holding, Phoenix und Sixt.

      Wobei für Gildemeister und Indus eine Einschränkung gilt: Sollte durch das Abkauf-Angebot von Procter & Gamble an die Aktionäre der Wella AG, die der amerikanische Konzern übernehmen will, zu einer starken Abnahme der freien Vorzugsaktien von Wella führen, könnte entweder Gildemeister oder Indus für den Darmstädter Haarpflegekonzern in den MDax rutschen. Dies meint etwa Analyst Georg Elsässer vom Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt zu Reuters.


      Quelle: FAZ, 22.03.03
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      schrieb am 22.03.03 19:35:55
      Beitrag Nr. 863 ()
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      schrieb am 22.03.03 19:39:04
      Beitrag Nr. 864 ()
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      Fußball-Aktien schießen weniger Eigentore


      Fußball-Aktien sind immer gut für Kapriolen



      Wer sein Geld in Fußball-Aktien angelegt hat, hatte bisher wenig Grund zum Jubeln. Im Zeichen explodierender Spielergehälter und der Aussicht auf fallende Fernseheinnahmen sind die Aktien des Sektors im Vorjahr um 43 Prozent gesunken.

      Doch in diesem Jahr kontern die Fußball-Aktien. Beflügelt von Übernahmespekulationen wie die um Manchester United ist der Bloomberg Eurokick Index bisher um 1,3 Prozent gestiegen.

      Besser abgeschnitten haben in diesem Jahr nur die Technologieaktien, die um 1,7 Prozent gestiegen sind. Der Dow Jones Euro Stoxx Index, in dem keine Fußballaktien enthalten sind, ist dagegen um 6,3 Prozent gefallen.




      Sportliche Erfolge helfen den Aktienkursen

      In den vergangenen Jahren litten die Anteilsscheine der Fußball-Clubs unter der Last der immer stärker gestiegenen Spielergehälter.

      Die Singfer & Friedlander Group hat dies beispielsweise dazu gebracht, den 1997 gegründeten Fußballaktien-Fonds im Jahr 2002 wieder zu schließen. Doch nun haben erfolgreiche Saisonverläufe wie etwa für Juventus Turin, Newcastle United und Southhampton dafür gesorgt, dass sich der Sektor wieder von seinen im Februar markierten Tiefs lösen konnte.

      „Es gab Übernahmegerüchte und der Nachrichtenfluss gestaltete sich positiv“, erklärt dazu David Pope, Analyst bei Brewin Dolphin Securities. Von den 37 im Index vertretenen Vereinen liegen in diesem Jahr weniger als die Hälfte im Minus, während es beim Euro Stoxx Index 70 Prozent sind.

      Die Vertreter aus der English Premiership, wie Charlton Athletic, Newcastle United und Southampton haben jeweils um mehr als 13 Prozent zugelegt, wobei die guten sportlichen Leistungen mit dafür ausschlaggebend waren. Noch besser ist mit einem Zuwachs von 45 Prozent die Aktie von Juventus Turin gelaufen. Hier beflügelt die Hoffnung, dass das Team um Alessandro del Piero zum zweiten Mal in Folge die italienische Meisterschaft gewinnen wird.

      Hilfreich war im Falle von Junventus Turin natürlich auch der Vorstoß in das Viertelfinale der Champions League. Um welche Summen es dabei geht, zeigt das Beispiel Real Madrid.

      Der Vorjahressieger der Champions League hat dadurch55 Millionen Schweizer Franken eingenommen. „So lange, wie die Resultate gut ausfallen, werden die Leute weiter in Juventus investieren“, glaubt Maurizio Galli, Fondsmanager bei Aletti Investment Bank.




      Übernahmegerüchte beflügeln ebenfalls

      Das Kursplus von 23 Prozent bei Manchester United erklärt sich vor dem Hintergrund, dass bekannte Investoren wie John Patrick McManus und John Magnier ihre Anteile aufgestockt haben. Das von ihnen gelenkte Anlagevehikel Cubic Expression Co. hält nun sogar mehr Anteile als die British Sky Broadcasting Group.

      Allerdings dämpft mit David Beswitherick der Sprecher der Großinvestoren die Übernahmehoffnungen. „Es wurde immer gesagt, dass es sich um Investments aus reinen finanziellen Gründen handelt.“

      Aber auch andere Größe haben ihr Interesse an Manchester United entdeckt. So haben der Erfinder der Fernsehserie „Big Brother“ John de Mol und Malcolm Glazer, der Besitzer von Super Bowl-Gewinner Tampa Bay Buccaneers, ebenfalls Aktien gekauft.

      Dank dieser Käufe ist Manchester United mit einer Marktkapitalisierung von 531 Millionen Pfund weiter der teuerste börsennotierte Fußball-Club. Insgesamt bringen die europäischen Fußball-Aktien eine Marktkapitalisierung von 1,9 Milliarden Dollar auf die Waagsschale.




      Zweifel an der langfristigen Attraktivität der Fußball-Aktien

      Trotz der in diesem Jahr passablen Wertentwicklung sind Experten aber alles andere als euphorisch. „Die in diesem Jahr bessere Wertentwicklung ist nur damit zu erklären, dass die Titel zuvor so dezimiert wurden“, meint Andrew Lee, Analyst bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. An eine anhaltende Rückkehr der Anlegert glauben die Analysten aber nicht.

      Dafür erwirtschaften zu wenige Vereine Gewinne. Selbst als die Fernsehsender noch mehr für die Übertragungsrechte bezahlten, investierten die Clubs die Einnahmen gleich wieder in den Spielerkader.

      Doch künftig drohen nun bekanntlich sogar schrumpfende Einnahmen aus den Fernseheinnahmen. „Ich kann nicht erkennen, wie die Clubs Gewinne machen wollen. Nur einige wenige Vereine mit einer großen internationalen Anhängerschaft, wie Manchester United oder Arsenal London, werden regelmäßig Gewinne einfahren können“, glaubt Lee.

      Wie eng der Erfolg an der Börse auch weiterhin mit den sportlichen Aussichten verknüpft ist, zeigt sich auch an den Sunderland und an Burden Leisure, dem Besitzer der Bolton Wanderers. Diese beiden britischen Clubs sind vom Abstieg bedroht, was an der Börse in diesem Jahr mit Kursverlusten von 49 und 32 Prozent quittiert wird.

      Für die Aktie von Borussia Dortmund, die bei einem aktuellen Kurs von 2,77 Euro ebenfalls leicht im Plus liegt, bedeutet dies wohl nicht allzu viel Gutes. Denn für den einzigen börsennotierten deutschen Klub sind der Gewinn der Deutschen Meisterschaft oder der Champions League bereits jetzt außer Reichweite.


      Quelle: FAZ, 22.03.03
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      schrieb am 23.03.03 23:33:37
      Beitrag Nr. 865 ()



      Quelle: FAZ, 23.03.03
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      schrieb am 24.03.03 13:42:32
      Beitrag Nr. 866 ()
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      Dax liegt deutlich im Minus




      24. März 2003 Schwindende Hoffnungen auf einen kurzen Irak-Krieg haben Anleger am Montag Aktien meiden lassen, während die als krisensichere Anlagen geltenden Renten und Gold gefragt waren. Der Ölpreis stieg infolge der Sorgen vor einem langen Krieg in der ölreichen Golfregion deutlich an, der Dollar fiel indessen.

      „Der Markt hatte die Chancen auf einen schnellen Krieg eingepreist. Die Schwankungen, die wir jetzt sehen, kommen von einer Änderung der Sichtweise", sagte ein Rentenhändler in Madrid. Stefan Schilbe, Chefvolkswirt bei HSBC Trinkaus & Burkhardt sagte: „Saddam Hussein hat in seiner Rede angedeutet, dass sich die Iraker nicht kampflos ergeben werden.“ Dies nähre Befürchtungen, dass ein Krieg länger dauern könne als von vielen zuvor erwartet.

      Iraks Präsident Saddam Hussein hat am Montag bei einem Auftritt im Staatsfernsehen gesagt, Irak bemühe sich darum, den Krieg in die Länge zu ziehen und bringe den Angreifern schwere Verluste bei.

      Die US-geführten Truppen sind bei ihrem Vormarsch in Richtung Bagdad zuletzt auf teilweise massiven Widerstand gestoßen. Der irakischen Armee gelang es offenbar, einige US-Soldaten gefangen zu nehmen.

      Die USA räumten ein, bei Gefechten seien mehrere Soldaten getötet worden, zwölf würden vermisst. Ungeachtet dessen soll die Bodenoffensive gegen Bagdad britischen Verteidigungskreisen zufolge voraussichtlich schon Montagnacht oder Dienstag beginnen.




      Aktien und Dollar unter Druck

      In Europa litten die Aktienmärkte unter Kursverlusten. Der DJ Euro Stoxx 50, der Index der wichtigsten Werte der Euro-Zone, gab knapp 3,31 Prozent auf 2.232 Punkte ab. Der Deutsche Aktienindex (Dax) rutschte 3,72 Prozent auf 2.614 Punkte. Die Terminkontrakte auf die wichtigsten US-Indizes deuteten des Weiteren auf eine niedrigere Eröffnung der US-Börsen hin.

      Der Dollar stand ebenfalls unter Druck. „Der Dollar verliert an Fahrt vor dem Hintergrund, dass sich ein Krieg länger hinziehen könnte", sagte Volkswirt Schilbe. Dies könne hohe Kosten für die USA nach sich ziehen und damit den Dollar weiter belasten, fügte er hinzu.

      Der Euro legte zu und kostete gegen Mittag 1,0651/55 Dollar, nachdem er am Freitag in New York bei 1,0520/26 Dollar aus dem Handel gegangen war.








      Renten, Gold und Öl legen wieder zu

      Anleger zogen am Montag die als krisensicher geltenden Staatsanleihen den Aktien vor, was den Kursen der Euro-Renten deutlich Auftrieb gab. Der richtungweisende Juni-Bund-Future stieg 61 Basispunkte auf 113,24 Punkte.

      Gold profitierte ebenfalls von seinem Ruf als sichere Anlage in Krisenzeiten und kletterte auf 330,00/0,75 Dollar nach einem New Yorker Schlusskurs am Freitag bei 325,80/6,55 .

      Röhöl verteuerte sich angesichts der Sorgen vor einem langen Krieg in der ölreichen Golfregion. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent notierte 90 Cent höher bei 25,98 Dollar.

      Ein länger als erwarteter Krieg könne Konsequenzen für den Ölpreis haben, sagte Adam Sieminski, Ölanalyst bei der Deutschen Bank.


      Quelle: FAZ, 24.03.03
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      schrieb am 24.03.03 13:48:18
      Beitrag Nr. 867 ()
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      Etwas mehr Glanz für Dürr-Aktie


      Großauftrag von General Motors für Lackierereien: Dürr AG


      24. März 2003 Eine gute Nachricht für die Dürr AG: Der Automobilzulieferer hat den größten Auftrag seiner Geschichte an Land gezogen. General Motors hat bei den Schwaben mehrere Lackierereien bestellt. Das Auftragsvolumen liegt im „mittleren dreistelligen Bereich“ in Euro, wie eine Sprecherin des Unternehmens zu FAZ.NET sagte.

      Der im SDax gelisteten Aktie, bei der in jüngster Zeit der Lack ab zu sein schien, verleiht diese Nachricht wieder etwas mehr Glanz. Sie legt bis 10.30 um knapp 5,6 Prozent auf glatt 14,15 Euro zu. Doch gibt es Zweifel, dass der Großauftrag dem Papier zu einem Höhenflug verhilft.




      Volumen übersteigt bisherigen Auftragsrekord deutlich

      Das Auftragsvolumen liegt offenbar deutlich über Marke von 400 Millionen Euro. Denn der bisher größte Einzelauftrag belief sich nach Angaben der Unternehmenssprecherin auf 200 Millionen Euro.

      Im Zuge dessen konnte die Dürr AG in den ersten drei Monaten 2003 einen überdurchschnittlich hohen Auftragseingang von fast einer Milliarde Euro verzeichnen. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2002 betrug der Auftragseingang 1,775 Milliarden Euro (nach 1,42 im Vorjahr).

      Analysten beurteilen Großaufträge jedoch zurückhaltend. Einerseits führten sie zur Auslastung der Produktionsanlagen. Andererseits seien sie meist nicht für einen deutlichen Beitrag zum Gewinnwachstum gut, da die Margen geringer seien als bei Einzelaufträgen.

      Allgemein seien die Preisbedingungen für Automobilzulieferer schlechter geworden, geben Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt zu bedenken. Und Eggert Kuls von M.M. Warburg meint deshalb: „Mit Blick auf die Ertragsseite muss man erst sehen, was dabei herauskommt.“

      Die Sprecherin bestätigte die Einschätzung, bei Einzelaufträgen etwa für Tauchlackieranlagen sei die Marge höher als bei Komplettausstattungen, die wie im Fall von General Motors Anlagen für Grund- und Decklack sowie Reinigungssysteme umfassten. „Aber wir haben uns den Auftrag mit Sicherheit nicht erkauft. Das könnten wir uns gar nicht leisten.“




      Verlust trotz höherer Auftragseingänge

      Kuls hält die Auswirkungen solcher Großaufträge auf den Kurs für limitiert. Die Geschichte gibt ihm recht: Im Dezember hatte Dürr neue Aufträge im Gesamtvolumen von rund 220 Millionen Euro bekanntgegeben - und der Wert der Aktie fiel in der Folge dennoch.

      Die ist nicht von ungefähr so gekommen. Das Unternehmen war in den ersten neun Monaten 2002 trotz eines höheren Auftragseingangs in die roten Zahlen gerutscht; der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sackte von 20,1 Milllionen Euro im Vorjahr auf minus 5,7 Millionen Euro ab.

      Die lag an Restrukturierungskosten bei der Messtechnik-Tochter Carl Schenck AG in Höhe von 20 Millionen Euro. Deshalb erachtet es Kuls mit Blick auf die Entwicklung der Aktie für vordringlich, weitere entsprechende Kosten zu vermeiden.




      Papier günstig bewertet, aber...

      Zuletzt ist die Dürr-Aktie kein lohnendes Investment gewesen: Das Papier hat binnen Jahresfrist gut 40 Prozent an Wert verloren. Charttechnisch gesehen befindet es sich noch in einem Abwärtstrend.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,5 erscheint sie günstig bewertet. Allerdings basiert dieser Wert auf einem geschätzten Gewinn je Aktie von 2,18 Euro für dieses Jahr nach 1,46 Euro für 2002. Diesen Profitalibilitätszuwachs erreichen zu können, muss Dürr aber erst beweisen.

      Wie das vergangene Jahr gelaufen ist und wie der Ausblick für 2003 aussieht, will der Konzern im April mitteilen. Wenn nicht klare Signale für eine bessere Ertragslage kommen, dürfte mit dem Papier auf Sicht nicht wirklich Geld zu verdienen sein. Unter Automobilzulieferern gibt es bessere Titel - etwa W.E.T.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 24.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Dürr AG.



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      Avatar
      schrieb am 24.03.03 13:53:27
      Beitrag Nr. 868 ()
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      Viel Rauch um Altria-Aktie


      24. März 2003 Nackenschlag für die Aktionäre der Altria Group. Der zu diesem Konzern gehörende Zigarettenhersteller Philipp Morris muss eine saftige Strafe hinnehmen. Ein amerikanisches Gericht hat Philipp Morris zur einer Geldbuße von 10,1 Milliarden Dollar verurteilt.

      Der Konzern habe Raucher bewusst durch seine als “light“ gekennzeichneten Produkte getäuscht, befand das Gericht. 7,1 Milliarden Dollar sollen als Ausgleichszahlung an geschädigte Raucher fließen; insgesamt 1,1 Millionen Personen haben Philipp Morris verklagt.

      Drei Milliarden Dollar soll der Konzern an den Bundesstaat Illinois zahlen und zudem zwölf Milliarden Dollar in Form von Anleihen hinterlegen.

      Der Aktie, die am Freitag noch um 2,19 Prozent zugelegt hatte, bekam diese Nachricht nachbörslich schlecht. Ihr Kurs sackte um sechs Prozent auf glatt 33 Dollar (31,4 Euro) ab. Marktteilnehmer erwartet für Montag weitere Verluste. In Frankfurt hat ihr Kurs kurz nach Handelsbeginn um 5,5 Prozent auf 31,30 Euro nachgegeben.




      Strafe höher als erwartet ausgefallen

      Die Raucher von „Marlboro Light“ und „Cambridge Light“ hätten dadurch geglaubt, dass diese Marken nicht in so starkem Maße gesundheitsschädlich seien wie die regulären Marken, hat das Gericht dem Konzern zu Last gelegt.

      Es blieb zwar mit seinem Urteil in ersten Prozess dieser Art hinter dem Antrag der Kläger zurück, die eine Ausgleichszahlung von 7,1 Milliarden Dollar und eine Geldbuße in doppelter Höhe gefordert hatten. Doch ist die Summe der Strafzahlungen höher als erwartet.

      „Der Umfang der Strafe stellt eine bedeutsame Herausforderung für Philipp Morris dar, vor allem mit Blick auf die Anleihe“, sagte Martin Feldman, Analyst bei Merrill Lynch.

      Noch schwerwiegender dürfte aus Sicht von Investoren aber die Perspektive sein: Anleger befürchten nun eine Reihe teurer Urteile, da noch ähnliche Klagen gegen Philipp Morris sowie R.J. Reynolds Tobacco Holdings und British Tobacco laufen.




      Große Unsicherheit um Tabak-Produzenten

      Philipp Morris hat zwar angekündigt, sich an ein Berufungsgericht zu wenden. Das Gericht habe eine haarsträubend hohe Summe einer Gruppe von Rauchern zugesprochen, die keine Schäden beklagten und zudem zu Zigarettenpackungen gegriffen hätten, die stets mit Warnungen des Gesundheitsministeriums bedruckt gewesen seien, argumentiert der Konzern.

      Gleichwohl sehen Analysten vor allem Riskien durch kommende Prozesse mit „Light“-Zigaretten auf Philipp Morris zukommen.
      Die Höhe des Urteils mache eine Klage auch für andere Raucher attraktiv, meint Matthew Spitzangle, Analyst bei Northern Trust. Zudem leidet die erfolgreichste Marke Marlboro unter einem schwindenden Marktanteil, woran auch Preisnachlässe nichts ändern konnten.




      Altria-Aktie unter Druck

      Die sind ungünstige Voraussetzungen für die Altria-Aktie, die ohnehin längerfristig betrachtet unter Druck steht. Binnen Jahresfrist hat das Papier 56 Prozent an Wert verloren.

      Es hängt zudem charttechnisch gesehen in einem Abwärtstrend fest, der sich nun verstärkt. Zwar erscheint das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,7 nicht hoch bewertet zu sein.

      Doch drängt es sich auf Grund der technischen Lage und der bleibenden Risiken nicht zum Kauf auf. „AltAktionäre“ können sich jedoch ein wenig mit einer ansehnlichen Dividendenrendite von etwa 7,5 Prozent trösten.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 24.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Altria Group an der New Yorker Börse.




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      Avatar
      schrieb am 24.03.03 13:56:26
      Beitrag Nr. 869 ()



      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 24.03.03 14:57:44
      Beitrag Nr. 870 ()
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      Interview

      „Die Börsen haben das Tief noch nicht gesehen“


      24. März 2003 Hugh Hendry ist nicht nur immer für einen Spruch gut, sondern er hat auch pointierte Ansichten, was die Finanzmärkte anbelangt. Als Hedge Fonds Manager bei Odey Asset Management setzt er sie mit großem Erfolg um.

      In den vergangenen fünf Jahren hat er mit seinem Odey Pan European Fund eine Rendite von etwas mehr als zehn Prozent pro Jahr erzielt. Allein in den vergangenen drei Jahren verbuchte er ein Plus von 42 Prozent. Im FAZ.NET-Interview erläutert er, wie er die jüngsten Entwicklungen einschätzt.




      Was denken Sie über die jüngsten Entwicklungen an den Finanzmärkten?

      Die Lage ist gefährlich. Was mich so bedenklich macht, das ist die Stimmung unter den Anlegern. Normalerweise hassen sie auf dem Tiefpunkt eines Bärenmarktes Aktien, sie haben einfach kapituliert.

      Wenn man dann Freunden die Nachricht hinterlässt, der Boden sei da, so rufen sie nicht einmal zurück. Aber dieser Punkt ist noch nicht erreicht.




      Woran machen Sie das fest?

      Es wäre wunderbar, wenn man die Emotionen, die die Kapitulation andeuten, kalibrieren könnte. Denn das wäre ein ideales Instrument, um anzuzeigen, wann man einen Markt kaufen kann.

      Wir beobachten einen Indikatoren, der die Umsätze bei fallenden Aktien analysiert. Danach ist ein Tag dann ein „Paniktag“, wenn 90 Prozent der Umsätze auf fallende Aktien entfallen. An solchen Tagen wollen alle nur aussteigen. Historisch betrachtet haben die Märkte den Boden erreicht, nachdem eine Folge von fünf oder sechs solcher „Paniktage“ zu beobachten war.




      Und das war bisher nicht der Fall?

      Genau. In den Märkten gibt es momentan so gut wie keine Panik. Und wenn es sie gibt, dann ist es die Angst der Anleger, steigende Kurse zu verpassen. Das macht mich nervös.

      Der einzige „Paniktag“ in jüngster Zeit war am 10. März zu verzeichnen. Typischerweise geht der Markt nach dem ersten „Paniktag“ nach oben. Diese Rally sollte man allerdings zu Verkäufen nutzen.




      Das heißt, sie verkaufen momentan?

      Ja, ich verkaufe. Ich hatte die leer verkauften Positionen vor zwei Wochen geschlossen, nun verkaufe ich, denn der Markt ist technisch betrachtet „überkauft“. Wenn alle dasselbe denken, sollten sie damit beginnen ein neues Buch zu lesen.

      Als der Golfkrieg vor zwölf Jahren begann, war es für Anleger eine Kaufgelegenheit. Nun glauben alle, diesmal sei es dasselbe.




      Sie sind anderer Ansicht?

      Die Mehrheit glaubt doch, dass wir einen perfekten Krieg sehen werden. Die Risiken werden ausgeblendet. Aus diesem Grund dürfte die aktuelle Rally keinen Bestand haben und innerhalb von wenigen Tagen kann der Markt wieder nach unten drehen.




      Wohin sollen denn die Börsen noch fallen?

      Europäische Börsen haben noch nie ihr Tief erreicht, wenn die Wall Street nicht gleichzeitig unten war. Die amerikanischen Börsen müssen also zuerst technisch einen Boden ausbilden.

      Das Problem dabei ist, dass Bärenmärkte erst dann zu Ende sind, wenn Aktien im Vergleich mit Anleihen attraktiv bewertet sind. Die Aktien im S&P 500 haben aber auf Basis von Gewinnen, die S&P als „sauber“ betrachten würde, ein Kursgewinn-Verhältnis von 40 und eine Dividendenrendite von weniger als zwei Prozent.

      Sie sind damit unheimlich teuer. Der Optimismus muss schon sehr groß sein, jetzt an eine Bodenbildung zu glauben. Dafür muss die Dividendenrendite erst über fünf Prozent steigen, der S&P 500 müsste folglich deutlich fallen. In einem mehrjährigen Prozess sogar unter 500 Punkte.




      Es ist immer wieder die Rede davon, dass die amerikanische Administration mit Interventionen die Wall Street stütze. Ändert das etwas am Szenario?

      Das mag sein. Aber Interventionen können einen Bärenmarkt nicht aufhalten. Das beweist allein schon der Blick nach Japan.




      Das heißt, wir werden eine ähnliche Entwicklung wie in Japan sehen?

      Das ist nicht ausgeschlossen. Es könnte allerdings auch ähnlich ablaufen wie in Argentinien. Denn die Amerikaner drucken zu viel Papiergeld und sie sind zu stark abhängig vom Geld ausländischer Anleger.

      Das macht die amerikanische Währung sehr verwundbar. Der Dollar kann im Extrem gegen den Euro bis auf 1,80 Dollar je Euro fallen, der Goldpreis würde dann bei 800 Dollar je Unze liegen.




      So sind Sie immer noch bullisch auf das Gold und Minenwerte?

      Mein Enthusiasmus ist zwar in den vergangenen Wochen getestet worden, aber ich setze immer noch darauf.




      Im vergangenen August sprachen Sie von einer „Torschlusspanik“ am Rentenmarkt, was ist damit?

      Der Markt ist doch seither ganz gut gelaufen. In den vergangenen Tagen gab es zwar einige Rückschläge, aber ich nutze sie als Kaufgelegenheit im Bund-Future. Denn die USA werden in eine Rezession geraten, Europa befindet sich so gut wie darin. Allerdings sichere ich mich immer mit Stopp-Loss-Orders ab.




      Gibt es so etwas wie eine Asset Allocation und wie sieht die aus?

      20 Prozent Aktienanteil, vor allem Goldminenwerte. 40 Prozent europäische Staatsanleihen und viel Liquidität. Ich setze aber auch auf den Euro gegen den Dollar.




      Wann würden Sie Aktien kaufen?

      Die Märkte liegen alle unter dem abwärts geneigten, 90-tägigen gleitenden Durchschnitt. Das ist eine starke technische Hürde. Sollte sie überwunden werden, würde ich überlegen, Aktien spekulativ zu kaufen.

      Vorher läuft man nur Gefahr, die Papiere auf einem Dreimonatshoch zu kaufen, nur um danach die Kursverluste einzubuchen.




      Wie müsste mein Portfolio als Kleinanleger aussehen?

      Zehn Prozent in Goldaktien, 60 Prozent in lang laufenden deutschen Staatsanleihen, den Rest in Bargeld. Auf keinen Fall würde ich in den USA investieren.

      Das Gespräch führte Christof Leisinger


      Quelle: FAZ, 24.03.03
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:01:58
      Beitrag Nr. 871 ()
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      Dax verbucht größten Tagesverlust in diesem Jahr




      24. März 2003 So schnell kann sich der Wind an den Börsen drehen. Nachdem die Aktienmärkte in der Vorwoche noch ein furioses Comeback hingelegt hatten, schlug das Gemütspendel am Montag genauso vehement in die andere Richtung aus.

      Die Sorge, dass die Hoffnungen auf einen nur wenige Tage dauernden Krieg im Irak verfrüht gewesen sein könnten, drückte die Aktienkurse massiv. Als sichere Häfen geltende Segmente wie die Anleihen erlebten dagegen eine massive Erholung.

      Am Ende stand beim Dax ein herber Abschlag von 6,14 Prozent auf 2.548,37 Punkten zu Buche. Das ist gleichbedeutend mit dem größten Tagesverlust seit dem 27. Dezember 2002..

      Auch der Dow Jones Stoxx 50 Index fuhr mit minus 4,4 Prozent auf 2.207,88 Punkten das stärkste Tagesminus seit fünf Monaten ein. Ähnlich schlecht sah die Situation an der Wall Street aus. Dort fielt der Dow Jones Industrial Average um 3,61Prozent auf 8.214,68 Punkte, was ebenfalls den stärksten Rückschlag in diesem Jahr bedeutet.




      Irak-Krieg versetzt Kursdämpfer

      Fondsmanager wie Sergio Miguez von Gesatlantico sagten dazu: "Die Zweifel, ob der Krieg tatsächlich nur kurz dauern wird, haben wieder zugenommen." Und Crit Thomas, Fondsmanager bei Armada Funds, ergänzt: "In der Vorwoche erweckte die Nachrichtenlage noch den Eindruck, als würde im Irak alles besser laufen als erwartet.

      Jetzt sieht die Sache etwas anders aus. Je länger der Krieg aber dauert, umso größer wird die Gefahr, dass wir wieder in die Rezession zurückfallen."

      Beobachtern zufolge kommt es beim Dax nun darauf an, dass die Unterstützungen bei 2.529 und 2.519 Punkten verteidigt werden. Sonst könnte es schnell passieren, dass die in der Vorwoche verbuchten Kursgewinne von 13 Prozent rückblickend nur als Intermezzo im Bärenmarkt gewertet werden müssen, hieß es.

      Nach Einschätzung eines Händlers zeichnet sich an den Märkten nunmehr ein Trend ab, der sich in den kommenden Wochen fortsetzen dürfte: “Es wird eine Achterbahnfahrt werden.“




      Tui der größte Verlierer im Dax

      Unter den Einzelwerten im Dax standen vor allem die Anteilsscheine des Reisekonzerns Tui unter Druck. Der Titel brach um 11,4 Prozent auf 9,83 Euro ein. Merrill Lynch hatte die Aktie am Morgen auf „Sell“ heruntergestuft.

      Der von rückläufigen Buchungen getroffene Touristikkonzern forciert indes seinen Sparkurs für 2003 und will nun 260 Millionen Euro sparen.

      Metro-Aktien gaben fast zehn Prozent auf 18,83 Euro nach. Am Dienstag will der Einzelhändler über das Jahr 2002 berichten. Einer Reuters-Umfrage zufolge wird Metro trotz Schwierigkeiten auf dem deutschen Markt einen Anstieg beim Gewinn je Aktie von neun Prozent ausweisen können, etwas unterhalb des eigenen Wachstumsziels von zehn Prozent.

      Keiner der 30 Standardwerte in Frankfurt ging mit einem Kursplus aus der Sitzung. Auch die Technologie-Werte SAP und Infineon sowie die Bankenpapiere gaben kräftig nach.




      Sichere Häfen profitieren

      Der Dollar stand ebenfalls unter Druck. „Der Dollar verliert an Fahrt vor dem Hintergrund, dass sich ein Krieg länger hinziehen könnte", sagte Volkswirt Schilbe. Dies könne hohe Kosten für die USA nach sich ziehen und damit den Dollar weiter belasten, fügte er hinzu.

      Der Euro legte zu und kostete am Abend 1,0646 Dollar, nachdem er am Freitag in New York bei 1,0523 Dollar aus dem Handel gegangen war.

      Anleger zogen am Montag die als krisensicher geltenden Staatsanleihen den Aktien vor, was den Kursen der Euro-Renten deutlich Auftrieb gab. Der richtungweisende Juni-Bund-Future stieg um 57 Basispunkte auf 113,27 Punkte.

      Gold profitierte ebenfalls von seinem Ruf als sichere Anlage in Krisenzeiten und kletterte auf 329,50 Dollar, nach einem New Yorker Schlusskurs am Freitag bei 326,30 Dollar. Röhöl verteuerte sich angesichts der Sorgen vor einem langen Krieg in der ölreichen Golfregion.

      Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent notierte 1,75 Dollar höher bei 26,10 Dollar. Ein länger als erwarteter Krieg könne Konsequenzen für den Ölpreis haben, sagte Adam Sieminski, Ölanalyst bei der Deutschen Bank.


      Quelle: FAZ, 24.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Dax auf Sicht eines Jahres


      Bildmaterial: FAZ.NET


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      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:09:10
      Beitrag Nr. 872 ()
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      Aktie der Erste Bank schlägt sich glänzend

      24. März 2003 Sparkassen gelten in Deutschland nicht gerade als Hort der Innovation. Nicht selten dienen sie anderen Zwecken als dem effizienten und profitablen Einsatz des von den Sparern eingelegten Geldes.

      Was passieren kann, wenn man öffentlich-rechtliche Unternehmen in den Markt entlässt, zeigt sich überdeutlich an der Erste Bank in Österreich.

      Während andere Banken sich mit fallenden Erträgen herumschlagen und auf Grund eines erhöhten Abschreibungsbedarfs sogar teilweise mit Rekordverlusten herumschlagen, verbuchte die privatisierte Erste Bank im vierten Quartal des vergangenen Jahres einen Anstieg des Gewinns um 29 Prozent auf 93,5 Millionen Euro.

      Das Nettoergebnis für das Gesamtjahr stieg um 14 Prozent auf 255,2 Millionen Euro oder 4,73 Euro je Aktie.



      Gute Zahlen und positiver Ausblick

      Für das Jahr 2003 blickt das Institut optimistisch in die Zukunft und geht von einem zweitstelligen Gewinnwachstum aus. Das will etwas heißen in Zeiten einer flauen Konjunktur.

      Vor allem auch, wenn dieses Wachstum ohne Basiseffekt zu Stande kommen sollte. Aber die Zuversicht dürfte sich erklären lassen.

      Denn sie hängt damit zusammen, dass das Institut stark nach Osteuropa expandiert hat. Und dort haben die Volkswirtschaften nicht nur einen gewissen Nachholbedarf bei modernen Bankdienstleistungen, sondern die Wirtschaft prosperiert und profitiert vom bevorstehenden EU-Beitritt.

      Satte 57 Prozent des Gewinns stammen aus diesen Ländern. Aus diesem Grund soll die Strategie fortgeführt werden. So spielt die Erste Bank mit dem Gedanken, ein Übernahmeangebot für die bulgarische DSK-Bank abzugeben. Auch in Ungarn gebe es noch Raum für weitere Aktivitäten.

      Es gibt allerdings nicht nur positive Nachrichten. Sie hat sich beispielsweise der Verwaltungsaufwand um etwas mehr als zwölf Prozent erhöht, die Risikovorsorge ist leicht gestiegen und auf Grund einer Kapitalerhöhung ist die Eigenkapitalverzinsung von 12,4 auf 10,9 Prozent gefallen. Das ist trotzdem noch eine Zahl, nach der sich manche deutsche Bank die Finger lecken würde.



      Vernünftige Bewertung

      Mit dem am Montag vorgelegten vorläufigen Ergebnis für 2002 waren Analysten in einer ersten Reaktion zufrieden. „Insgesamt solide Ergebnisse, moderat über den Erwartungen auf operativer Basis", heißt es in einer Kurzanalyse von SchroderSalomonSmithBarney.

      „Fast alle Zahlen bewegen sich für Erste Bank in die richtige Richtung, obwohl Vorjahresvergleiche aufgrund der wegen der voranschreitenden Konsolidierung der Gruppe irgendwie verkomplizierenden Änderungen schwierig sind", heißt es seitens Merrill Lynch. Allerdings seien Zahlenvergleiche schwierig, da sich auf Grund der zunehmenden Konsolidierung die Geschäftsbasis ständig ändert.

      Vor diesem Hintergrund dürfte es kaum verwundern, dass der Chart der Aktie im Vergleich zu anderen Banken relativ harmlos aussieht.

      Das Papier blieb zwar im Jahr 2002 nicht von Kursverlusten verschont und hat im extrem etwa 40 Prozent ihres Wertes verloren. Aber dabei dürfte es sich um die Korrektur eines übertrieben starken Kursanstieges gehandelt haben.

      Von diesem Zwischentief aus hat die Aktie schon wieder 20 Prozent zugelegt, allein am Montag in einem schwachen Umfeld drei Prozent auf 65,20 Euro.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf auf Basis der Gewinnschätzung für das laufende Jahr erscheint die Aktie angemessen bewertet zu sein. Sollten sich die Umstände - sprich die Konjunktur - nicht wesentlich verschlechtern, dürfte das Papier bei Kursrückschlägen immer einen Blick wert sein.



      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: FAZ, 24.03.03




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Aktie der Erste Bank in den vergangen Jahren



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      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:18:36
      Beitrag Nr. 873 ()
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      Kommentar


      TecDax-Einführung für Anleger ohne Signalwirkung
      Von Jürgen Büttner

      © dpa/dpaweb
      Blick auf die neue TecDax-Kursliste





      24. März 2003 Tod ist der Neue Markt schon lange. Doch erst jetzt wird er endgültig zu Grabe getragen. Mit der am Montag erfolgten Einführung des 30 Aktien umfassenden TecDax ist der als Leithammel für den Neuen Markt fungierende Nemax 50 Index abgelöst worden.

      Der alte Index wird zwar noch bis Ende 2004 weiterberechnet, von Bedeutung ist er aber jetzt erst Recht nicht mehr.

      Und auch die derzeit noch am Neuen Markt notierten acht Unternehmen werden dort bald verschwinden. So könnte es passieren, dass auch der Neue Markt noch vor Ende 2003 geschlossen wird.

      Nach den zuletzt schlechten Erfahrungen weint natürlich kaum jemand unter den Börsianern dem Neuen Markt und dem Nemax 50 Index eine Träne nach.

      Denn nach einer fulminanten Zwischenepisode mit rasanten Kursgewinnen ging es in letzter Zeit nur noch bergab mit den Kursen. Dies zusammen mit Betrügereien und vielen Konkursen hat dem Segment ein Image gegeben, welches sich am besten mit Pleiten, Pech und Pannen umschreiben lässt.




      Eine gute Idee wurde unnötig kaputt gemacht

      Angesichts der Tristesse, die sich am Neuen Markt zuletzt breit gemacht hatte, vergessen viele Beobachter jetzt aber auch allzu gerne, dass es sich im ursprünglichen Sinne um eine hervorragende Idee gehandelt hatte.

      Denn Zielvorgabe für den im März 1997 gegründeten Neuen Markt war es, jungen und innovativen Unternehmen eine Handelsplattform zu geben. Phasenweise ging diese Rechnung auch mehr als auf.

      Die Zahl von in der Spitze am Neuen Markt gehandelten 343 Unternehmen schärfte zumindest phasenweise bei den Aktionären das Bewußtsein dafür, dass Deutschland auch in Sachen neuen Technologien etwas zu bieten hat.

      Angesichts meist trister Berichterstattung in den Medien über die Zukunftsaussichten Deutschland wurde dadurch so etwas wie Aufbruchstimmung geweckt.

      Einen Hauch dieser Stimmung könnte dieses Land auch jetzt wieder gebrauchen. Doch mit dem Neuen Markt scheint hierzulande auch der Optimismus beerdigt zu werden.

      Alle Beteiligten müssen sich dabei vorhalten lassen, die guten Vorsätze, welche die Idee Neuer Markt in sich trug, gemeinsam zu Tode geritten zu haben.

      Die Aussicht auf die schnelle Mark hatte allen die Sinne vernebelt und es wurden mannigfache Fehler gemacht. Anstatt der Aktienkultur einen Schub zu geben, hat man ihr dadurch letztlich einen Bärendienst erwiesen.




      Was zählt sind die Fundamentaldaten und nicht die Börsensegmente

      Mit der jetzigen Einführung des TecDax und der Unterteilung des Marktes in einen “Prime Standard“ mit erhöhten Transparenzanforderungen (Quartalsberichte, Bilanzierung nach US-GAAP oder IAS, etc.) und einen “General Standard“ mit gesetzlichen Mindestvorschriften kann diese Fehlentwicklung nicht mehr wett gemacht werden.

      Eher sind erneute Geburtsfehler zu bemängeln. Zu nennen ist in dieser Hinsicht die Tatsache, dass mit BB Biotech, Micronas, Qiagen, T-Online und Epcos nur fünf Titel fast 50 Prozent der Indexgewichtung ausmachen.

      Auch die Öffentlichkeit registrierte die Umstellung zwar, reagierte ansonsten aber sehr reserviert. Am Tag der Einführung legte der TecDax mit einem Minus von 3,75 Prozent auf 337 Punkte einen Fehlstart hin. Das Desinteresse dürfte nicht nur damit zu tun haben, dass der Irak-Krieg derzeit alles überlagert.

      Vielmehr ist zu hoffen, dass das geringe Interesse auch mit der Erkenntis zu tun hat, dass es bei der Beurteilung von Aktien nur am Rande eine Rolle spielt, in welchem Handelssegment oder Index sie gelistet sind.

      Die Tatsache, dass früher die Ankündigung für einen Wechsel an den Neuen Markt ausreichte, um massive Kursgewinne auzulösen, war damals ein klares Indiz für die unreife der Anleger.

      Wenn das inzwischen eingetretene böse Erwachen dazu beigetragen haben sollte, dass sich die Anleger bei der Beurteilung von Aktien mehr auf den Geschäftsverlauf und die Bewertung der Titel konzentrieren, dann hätte der Neue Markt am Ende wenigstens doch noch etwas Gutes vollbracht.

      Und wer alle Scheuklappen fallen lässt, der wird bei einer näheren Analyse schnell erkennen, dass sich unter den ehemaligen Neuen Markt-Titeln inzwischen sogar einige massiv unterbewertete Unternehmen befinden. Man muss sich nur die Mühe machen, unabhängig von Börsensegmenten auf Schatzsuche zu gehen.



      Quelle: FAZ, 24.03.03
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:27:11
      Beitrag Nr. 874 ()
      @ Susanna

      gruss
      lilo

      ;)
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:34:25
      Beitrag Nr. 875 ()
      Hallo Lilo2000:)

      Viele Grüße zurück an Dich.

      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:48:23
      Beitrag Nr. 876 ()



      Quelle:http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:52:36
      Beitrag Nr. 877 ()
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      Slowenien - kleiner wachsender Aktienmarkt



      24. März 2003 Das westlichste der ehemals zu Jugoslawien zählenden Länder rückt immer näher an die Europäische Union (EU) und die Währungsunion heran: 90 Prozent der Wahlberechtigten von Slowenien haben sich für einen Beitritt zur EU ausgesprochen; zuvor hatte sich schon die Bevölkerung von Malta entsprechend entschieden.

      Beide Beitrittskandidaten haben mindestens noch etwas gemeinsam: Ihre Wertpapiermärkte sind noch klein, aber aufstrebend. Börsianer können dort also Aufbauarbeit leisten.

      Dabei ist jedoch der slowenische Aktien- und Rentenmarkt mit Blick auf die kommende Zugehörigkeit zur europäischen Staatengemeinschaft vergleichsweise besser gelaufen. Und er ist günstiger bewertet als der maltesische, der höhere Zinsen auf Anleihen bietet.




      32 Aktien und 73 Anleihen an der „Borza“ in Ljubljana

      Während die Börse von Malta vor elf Jahren gegründet wurde, ist die „Borza“ in Ljubljana für den Handel von Aktien, Anleihen und Devisen am 26. Dezember 1989 gegründet worden.

      Werden in La Valetta, der Hauptstadt der Mittelmeer-Insel, ganze elf Aktien und 59 Anleihen von Staat und Unternehmen gehandelt, so können Investoren an der Börse in Slowenien zwischen 32 Aktien und 73 Schuldverschreibungen wählen.

      Auf die Annäherung an die EU haben die beiden Finanzmärkte unterschiedlich reagiert. Während der maltesische Aktienindex abwärts tendierte, setzte der SBI 20 in Ljubljana zu einem Höhenflug an, der erst Anfang März unterbrochen wurde: Binnen Jahresfrist kletterte der SBI 20 um 38,7 Prozent auf 3.190 Punkte am Montag nachmittag. Am Tag nach dem Votum verbesserte sich der Index nur um 0,29 Prozent. Das überwältigende Ja zum EU-Beitritt hatte die Börse dort wohl schon vorweggenommen.




      Vergleichsweise niedrige Anleihezinsen

      Wie auf Malta sind zuletzt Anleihen in Slowenien gut gelaufen. Allerdings ist dort das Zinsniveau merklich niedriger: Auf der Insel unterhalb des italienischen Stiefels liegt die durchschnittliche Verzinsung von Staats- und Unternehmensanleihen bei 6,5 bis 6,75 Prozent - in Slowenien dagegen bei 4,95 Prozent.

      Dabei spielt der Rentenmarkt eine geringere Rolle als der Aktienmarkt: Mit Anleihen wurden 2002 rund 489 Millionen Euro umgesetzt (2001: 237,7), wie der Börsenbetreiber in Ljubljana auf Anfrage von FAZ.NET mitteilte, während der Umsatz mit Aktien 1,232 Milliarden Euro (2001: 1,09) betragen habe; der Tagesumsatz bei Aktien betrug durchschnittlich 5,77 Millionen Euro.

      Zum Vergleich: Am Montag betrug der Umsatz nur mit den 30 Dax-Titeln bis gegen 17.30 Uhr rund 2,34 Milliarden Euro.

      Gleichwohl hat der slowenische Markt sukzessive an Attraktivität für Anleger gewonnen. Denn die Börse in Slowenien hat zuletzt verstärkt Kapital angezogen. Günstig dürfte sich ausgewirkt haben, dass die Ratingagentur Fitch im Mai vergangenen Jahres die Kreditwürdigkeit höher bewertete als zuvor: Sie stufte das Rating von A auf AA und die Aussichten von „stabil“ auf „positiv“ hoch.

      Die meisten Anleger sind dabei Slowenen. Ausländisches Kapital kam 2002 auf einen Anteil von 14,1 Prozent am Umsatz an der dortigen „Borza“, doch 19,7 Prozent der Anteile an den in Ljubljana gehandelten Wertpapieren sind in ausländischer Hand.




      Aktienmarkt nicht hoch bewertet

      Die gewichtigsten Titel in SBI 20 sind das Pharmaunternehmen Krka Novo mesto (Anteil: 10,0 Prozent), der Öl- und Gasversorger Petrol (10,0), die Handelskette Mercator (10,0) der Haushaltsgerätehersteller Gorenje (8,93) und der Getränkeproduzent Pivovarna Lasko (8,77). Diese Titel weisen auch die größten Umsätze auf.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 bis 14 erscheint der slowenische Aktienmarkt im übrigen nicht hoch bewertet gemessen an der Erwartung von Marktteilnehmern auf ein verstärktes Wachstum (zuletzt drei Prozent) im Zuge des Beitritts zu EU im Mai nächsten Jahres.


      Quelle: FAZ, 24.03.03
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 23:56:33
      Beitrag Nr. 878 ()
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      Die Wetten stehen schlecht für Saddam

      24. März 2003 Saddam Hussein dürfte bis Ende April seiner Funktion enthoben sein. Das zeigen jedenfalls Terminkontrakte an, die zehn Dollar pro Stück zahlen, wenn der irakische Diktator bis zum vereinbarten Termin gestürzt wird.

      Der irische Buchmacher TradeSports Exchange bietet Saddam- Hussein-Kontrakte mit Laufzeit bis Ende März, April, Mai und Juni an, so Bloomberg News.

      Der Kontrakt mit Fälligkeit Ende März war am Freitag bis auf sieben Dollar gestiegen. An diesem Montag notierte dieser Saddam-Future noch bei 3,10 Dollar.

      Mit anderen Worten: Sahen die Anleger, die mit den Kontrakten auf das Ende des Regimes in Bagdad wetten, die Entmachtung Saddam Husseins bis Ende März am Freitag noch bei einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, geben sie einem raschen Erfolg der Truppen unter amerikanischer Führung am Montag nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 31 Prozent.

      Der Kontrakt auf ein Ende Präsidentschafts Saddams bis Ende April notierte am Montag Morgen bei 8,20 Dollar.




      Nach unerwartetem Widerstand nun Flucht aus Futures

      Nachdem Präsident George W. Bush dem Machthaber in Bagdad ein Ultimatum gesetzt hatte, „kannten die März-Kontrakte nur noch eine Richtung“, berichtet der Vorstandsvorsitzende von TradeSports, John Delaney. Nachdem der Vormarsch auf Bagdad am Wochenende auf unerwartet starken Widerstand gestoßen ist, flüchteten die spekulativ orientierten Anleger jetzt wieder aus ihren Saddam-Hussein-Investments.

      Der Preis des Saddam-Futures bewegt sich in einer Spanne zwischen null und zehn Dollar. Der Emittent zahlt zehn Dollar, sofern Saddam Hussein „aus welchem Grund auch immer und gleich unter welchen Umständen, international nicht mehr als Staatsführer des Irak anerkannt ist“.




      Wenn Saddam sich hält, droht Totalverlust

      Entscheidend für die Auszahlung des Saddam Hussein-Futures sind Informationen der Vereinten Nationen oder der amerikanischen Regierung, wobei diese Quellen zusätzlich mit drei unabhängigen Nachrichtenagenturen abgeglichen werden.

      Hat also ein Anleger einhundert April-Kontrakte für sechs Dollar erworben und ist Saddam Hussein tatsächlich bis Ende April entmachtet, so streicht der Anleger 400 Dollar Gewinn ein. Ist Saddam Hussein auch nach Ende April noch an der Macht, so verliert der Anleger sein Investment von 600 Dollar vollständig.

      Seit den ersten Bomben-Abwürfen der alliierten Truppen auf Bagdad, diskutiert die internationale Presse, ob Saddam Hussein bereits getroffen wurde, oder ob er noch unverletzt ist und seine Funktion als Heerführer und Präsident weiter wahrnimmt. Saddam-Hussein-Futures mit Fälligkeit Ende Mai notierten am Montag Morgen bei 9,4 Dollar.

      Die Futures per Ende Juni wurden für 9,6 Dollar gehandelt. Insgesamt erreichten die Terminkontrakte auf das Ende Saddam Husseins bislang ein Handelsvolumen von mehr als einer Million Dollar, erklärte Delaney.




      „Ausgefallene Investments“

      In den vergangenen Jahren wurde die Produktpalette derivativer Finanzinstrumente immer vielfältiger. Mit Termingeschäften können sich Unternehmen gegen bestimmte Geschäftsrisiken absichern. Spekulative Investoren nutzen sie als ausgefallene Investments.

      Die unterschiedlichsten Vermögenswerte oder Indizes werden als Basis der Derivate herangezogen. Wenn das Geschäft mit den Saddam-Futures erfolgreich verläuft, dürften weitere Futures auf politische Ereignisse bei tradesports.com folgen, sagte Delaney.



      Quelle: FAZ, 24.03.03
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 01:38:55
      Beitrag Nr. 879 ()
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      Liebe hat eine hohe Bonität


      24. März 2003 Liebe scheint gelegentlich nicht nur blind zu machen, sondern sie scheint bei Gläubigern auch auf Gegenliebe zu stoßen. Denn mit Aine Systems plant ein Betreiber von über 100 japanischen Stundenhotels eine Anleihenemission, um Bankkredite in Höhe von 30 Milliarden Yen zu refinanzieren. Als Sicherheit dienen die Love-Hotels und ihre Einnahmen - eine Premiere in Japan.

      Aine dürfte eine fünfjährige Anleihe auflegen, die eine Renditeprämie von zwei Prozentpunkten gegenüber vergleichbaren japanischen Staatsanleihen bietet. Staatsanleihen rentieren bei rund 0,26 Prozent.

      Bei 30 Milliarden Yen ergibt sich für Aine eine jährliche Ersparnis von 672 Millionen Yen, verglichen mit einem Kreditzins von 4,5 Prozent, der für die Bankkredite anfällt. Konsortialführer Westwood Capital geht davon aus, dass die Aine-Anleihe bei Fitch Rating mindestens mit "AA" bewertet wird, das wäre die vierthöchste Stufe.




      Nische auf dem Immobilienmarkt als attraktives Geschäft

      "Das sieht nach einem attraktiven Geschäft aus", kommentierte Douglas Kennedy als stellvertretender Geschäftsführer der Abteilung strukturierter Handel bei Shinsei Bank die Konditionen. "Allerdings handelt es sich um eine Nische auf dem Immobilienmarkt, daher gibt es ein gewisses Risiko."

      Bei Mieten von durchschnittlich 2.500 Yen (20 Euro) pro Quadratmeter sind Stundenhotels vor allem bei jungen Leuten und verheirateten Paaren, die mit ihren Eltern zusammenleben, sehr beliebt.

      Aine, der größte Betreiber von Stundenhotels in Japan, setzt darauf, dass die Anleihe bei Investoren Zuspruch findet, die der Flaute am japanischen Immobilienmarkt entfliehen wollen. Seit 1992 sind die Preise für Gewerbeflächen 62 Prozent eingebrochen.

      In einem Markt, auf dem die Mieten für Büroräume in A-Lage in den letzten zwölf Monaten 14 Prozent gefallen sind, setzt Aine mit 2.500 Hotelzimmern jährlich 30 Millionen Yen um. Jedes Zimmer beherbergt durchschnittlich drei Paare pro Tag.




      Hoher Cashflow und Immobilien als Sicherheit

      Bei diesem Cashflow und den Immobilien als Sicherheit erwartet Aine, dass die Anleihe auf der Stufe "Investment-Grade" benotet wird. Noch wird Aine von keiner Ratingagentur bewertet.

      "Die Nachfrage nach Papieren der Stufe Investment-Grade und einer vergleichsweise hohen Rendite ist potenziell stark", beobachtete Gabriel Scion, geschäftsführender Direktor von Westwood Capital. Zu den Interessenten zählt er japanische Banken und Lebensversicherungen.

      Aine will mit dem Erlös aus der Anleihe die Zinsbelastung reduzieren und ältere Bankschulden begleichen. In den Büchern der japanischen Banken stehen notleidende Kredite von 1,25 Billionen Yen, kalkulierte Ernst & Young.

      Daher haben nur die sichersten Kreditnehmer eine Chance auf weitere Darlehen. Seit September 1996 stagniert die Kreditvergabe. "Die Banken verweigern neue Kredite, daher müssen wir nach neuen Finanzierungsmethoden suchen", erklärte Aine-Vorsitzender Tatsuo Koyama.

      Koyama hält über 50 Prozent der Aine-Anteile. Er stieg 1954 ins Hotelgeschäft ein, und zwar mit einem Hotel für Arbeiter aus dem Tokioter Stadtteil Shinjuku. Der 77-Jährige stellte fest, dass die Gäste "zwar für den ganzen Tag bezahlten, aber schon nach ein oder zwei Stunden wieder weg waren."

      1966 eröffnete Koyama sein erstes Stundenhotel. Ein dreistündiger Aufenthalt kostete damals 1.200 Yen, über Nacht fielen 2.400 Yen an. Aine wurde 1985 gegründet. Bis 1995 hatte Koyama 100 Love-Hotels gebaut oder aufgekauft, wobei er von der Flaute am Aktien- und Immobilienmarkt profitierte. Aine zählt 2.750 Angestellte und berechnet 4.000 Yen für zwei Stunden Schäferstündchen, eine ganze Nacht kostet das Doppelte.

      Bloomberg/@cri


      gelesen in FAZ, 24.03.03
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 02:00:23
      Beitrag Nr. 880 ()
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      Rentenbesteuerung ist gut für Jüngere, schlecht für Ältere


      24. März 2003 Der Vorschlag der „Sachverständigenkommission zur Neuordnung der steuerrechtlichen Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen“ - Rürup-Kommission I - wird für viele heutige und künftige Rentner spürbare Einkommenseinbußen nach sich ziehen. Dagegen werden Beitragszahler und Altersvorsorgesparer steuerlich entlastet werden.

      Nach Berechnungen des Kölner Instituts für Altersvorsorge werden ab dem Jahr 2005 Monatsrenten von mehr als 1.513 Euro ein allein stehender Rentner ohne zusätzliches Einkommen vom Finanzamt zur Kasse gebeten, wenn das Reformmodell der Sachverständigenkommission Gesetz werden sollte.

      Bei Ehepaaren ohne Zusatzeinkommen liegt dieser Schwellenwert bei 3.025 Euro pro Monat. Damit ist offensichtlich, dass die vorgeschlagene nachgelagerte Besteuerung vor allem Rentner mit mittleren und höheren Gesamteinkünften betreffen wird.

      Zwar liegen die Schwellenwerte deutlich über der so genannten Standardrente von voraussichtlich etwa 1.203 Euro im Jahr 2005 eines Eckrentners, der 45 Jahre lang versicherungspflichtig beschäftigt war und stets durchschnittlich verdient hat.



      Rentner mit höheren Einkommen deutlich betroffen

      In einem durchschnittlichen Rentnerhaushalt macht die gesetzliche Rente, einschließlich anderer Zusatzversorgungen und Pensionen, laut DIW aber nur gut drei Viertel des Haushaltseinkommens aus. Insofern können auch schon beim Eckrentner ab dem Jahr 2005 Einkommensteuern anfallen, wenn der Gesetzgeber den Vorschlag eins zu eins umsetzen würde.

      Stärker würde ein solcher Übergang zur nachgelagerten Besteuerung Rentner mit höherem Einkommen treffen und vor allem jüngere Haushalte, die erst in den Jahren 2010, 2020 oder später in den Ruhestand wechseln. Das zeigen deutlich - siehe unten - die Modellrechnungen des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).

      So schmälern bei einem heute 48-jährigen Versicherten, der im Jahr 2020 nach 45 Berufsjahren mit durchschnittlichem Verdienst in Rente geht (Eckrentner), gleich im ersten Jahr des Ruhestands monatlich gut 86 Euro Steuern das Renteneinkommen. 15 Jahre später beträgt die Steuerlast bereits rund 243 Euro pro Monat.

      Diese höhere Steuerlast rührt daher, dass der steuerpflichtige Anteil der Rente - nach 50 Prozent im Jahr 2005 - bei Neurentnern, die später in Rente gehen, bis 2020 jährlich um zwei Prozent angehoben werden soll. Im Gegenzug sollen jüngere Steuerzahler die Möglichkeit erhalten, Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung und zu gleichgestellten Altersvorsorgeprodukten in höherem Maße als bisher aus unversteuertem Einkommen zu zahlen.




      Aufwendungen zur Altersvorsorge werden nicht mehr besteuert

      So schlägt die Sachverständigenkommission vor, solche Vorsorgeaufwendungen ab 2005 zu mindestens 60 Prozent - bis 2025 auf 100 Prozent ansteigend - steuerlich freizustellen.

      Jüngere Rentenversicherte könnten demnach als Beitragszahler häufig mehr Steuern sparen, als sie später nachzahlen müssten. Für den Steuerausfall, der sich für den Fiskus daraus ergibt, sollen die Rentner mit höherem Einkommen der Jahre 2005 und später aufkommen, deren Steuerlast sich erhöht.

      Eine solche Umverteilung wäre kurzfristig vor allem für Rentner und rentennahe Jahrgänge mit voraussichtlich hohem Renteneinkommen problematisch. Denn einerseits konnten sie als besser verdienende Berufstätige in der Vergangenheit nur einen relativ geringen Teil ihrer Vorsorgeaufwendungen steuerlich geltend machen; andererseits sollen sie künftig auf die Erträge ihrer Sparprozesse kurzfristig höhere Steuern bezahlen.




      Die DIA-Modellrechnungen basieren auf einer Reihe von Annahmen: In Anlehnung an das Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung (BMGS) geht das Modell von jährlichen Steigerungen des durchschnittlichen Bruttoarbeitsentgelts der Rentenversicherten von drei Prozent und Anhebungen der gesetzlichen Renten von durchschnittlich 2,8 Prozent aus.

      Die Berechnung der Steuern basiert auf dem Steuertarif 2005, wobei unterstellt wurde, dass der Steuertarif an die allgemeine Einkommensentwicklung angepasst wird. Die Bruttomonatsrente basiert auf der Unterstellung, dass das Arbeitseinkommen der Modellpersonen mit der vom BMGS unterstellten Rate von drei Prozent wächst.

      Die „Nettorente vor Steuern“ ergibt sich aus der Bruttorente abzüglich eines Beitrags zur Kranken- und Pflegeversicherung der Rentner, der mit einem Satz von acht Prozent angenommen wurde. Musterrechnungen zur künftigen Rentenbesteuerung (Rürup-Modell) Angaben pro Monat in Euro







      @cri
      Bildmaterial: DAI
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 02:03:17
      Beitrag Nr. 881 ()



      Quelle: FAZ, 24.03.03
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 02:05:44
      Beitrag Nr. 882 ()
      Zu 879 Korrektur::)

      Quelle: FAZ, 24.03.03
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:57:55
      Beitrag Nr. 883 ()
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      Überschießen beim Euro auf 1,25 Dollar denkbar“



      Rätselraten um die weitere Richtung beim Dollar
      © dpa/dpaweb




      25. März 2003 Die Analysten von Deutsche Bank Research sehen den Euro bei Kursen zwischen 1,00 und 1,10 Dollar als fair bewertet an.

      Die Analyse der wichtigsten EInflussfaktoren weise jedenfalls derzeit nicht auf eine weitere durch fundamentale Faktoren getriebene Aufwertung hin. Auch die Konsensprognosen anderer Researchhäuser ließen eine Seitwärtsbewegung um 1,07 Dollar erwarten.





      Im Gegenteil könnte eher eine erneute Abwertung bevorstehen. So könnte es passieren, dass die US-Devise bei einer erfolgreichen Lösung des Irak-Konflikts Boden gut machen kann.

      Allerdings bestehe auch das erhebliche Risiko, dass die derzeitige Wechselkursentwicklung eine von Fundamentaldaten unabhängige Eigenynamik entwickelt. Dies könne dann ähnlich wie beim freien Fall des Euro im Jahr 2000 zu einem deutlichen Überschießen führen.



      Bei einem Überschießen droht Deutschland eine Rezession

      Als weiteren Risikofaktor macht Analyst Stefan Schneider die Finanzierung des US-Leistungsbilanzdefizits aus. Doch es bleibe immerhin die Hoffnung, dass bei einem Eintreffen der erwarteten kräftigen Konjunkturerholung die USA einer der attraktivsten Investitionsstandorte bleibt und damit ein Erdrutsch beim Dollarkurs ausfällt.

      Allerdings gibt Schneider zu bedenken, dass die Vergangenheit gezeigt habe, wie schwierig es sei, Wechselkurse vorherzusagen.

      Sollte es zu einem nicht völlig auszuschließenden Überschießen auf Kurse um 1,25 Dollar im Verhältnis zum Euro kommen, würde das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Euroland um etwas mehr als einen Prozentpunkt geschmälert werden.

      Es dürfte dann 2003 sogar noch unterhalb des Vorjahreswertes von 0,8 Prozent liegen. Deutschland wäre dann vermutlich sogar in eine Rezession abgeglitten. Dass gleichzeitig die Inflationsrate in Europa um 1,25 Prozentpunkte gedrückt würde, wäre verglichen damit nur ein kleiner Pluspunkt.

      Bei Dollarkursen auf dem aktuellen Niveau veranschlagt die Deutsche Bank Research den wachstumsdämpfenden Effekt für Euroland auf einen Dreiviertel-Prozentpunkt, so dass sich ein Wachstum von einem Prozent ergeben dürfte.

      Auch die Inflationsrate würde dadurch um einen Dreiviertel-Prozentpunkt gedrückt, was der Europäischen Zentralbank weiteren Zinssenkungsspielraum gebe.


      Quelle: FAZ, 25.03.03


      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:36:38
      Beitrag Nr. 884 ()
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      Dax wetzt Scharte vom Vortag teilweise aus

      25. März 2003 Die Aktienmärkte stehen weiter ganz im Banne des Irak-Krieges. „Die Kurse steigen und fallen je nachdem, wie die Gerüchte und Spekulationen zur Länge des Krieges im Irak gerade ausfallen.

      Und diese Volatilität wird so lange anhalten, bis der Krieg vorbei ist,“ erklärt Frank Albrecht, Händler bei M.M.Warburg, das auch am Dienstag sehr nervöse Marktgeschehen.

      Anders als am Vortag überwog am Berichtstag aber offenbar die Hoffnung auf einen nur kurzen Krieg. Dem Dax gelang es nach einem schwächeren Auftakt jedenfalls mit einem Plus von 3,44 Prozent auf 2.636,49 Punkten mehr als die Hälfte der Vortagesverluste wieder auszubügeln.

      Auch die meisten anderen europäischen Börsenplätze beendeten den Handel im Plus und auch die Kurse an der Wall Street notieren gegen 20.30 Uhr deutlich höher.

      Dabei hatten die Aussagen von US-Präsident Georg W. Bush vom Nachmittag die Kursfindung gestützt, wonach die US-geführten Truppen im Irak Fortschritte bei ihren Bemühungen machen würden, den irakischen Machthaber Saddam Hussein zu entwaffnen.

      Zudem nimmt die von der US-Regierung beim Kongress beantragte Summe von 75 Milliarden Dollar zur Finanzierung des Krieges bisher nicht die teilweise befürchteten Horrorzahlen an.




      Post-Aktie der große Verlierer im Dax

      Unter den Einzelwerten im Dax ragten Adidas, Infineon, MAN, Schering und RWE mit Gewinnen von über fünf Prozent heraus, ohne dass es dafür konkrete Unternehmensnachrichten gegeben hätte.

      Metro rückten um 3,56 Prozent auf 19,50 Euro vor, nachdem der weltweit fünftgrößte Handelskonzern 2002 seine Gewinnziele erreicht und dabei teilweise besser abgeschnitten hat als von Analysten erwartet.

      Auch die Deutsche Telekom erwies sich als Stütze für den Dax mit einem Kurszuwachs von 4,37 Prozent auf 10,51 Euro.

      Zum größten Dax-Verlierer avancierte die Post-Aktie. Der Titel brach um 5,31 Prozent auf 9,09 Euro ein, was Börsianer auf rund eine Milliarden Euro teure Akquisition des Kuriergeschäfts der US-Fluggesellschaft Airborne zurückführten, da diese als zu teuer eingeschätzt wird.

      „Es sieht so aus, als ob der Preis ein wenig zu hoch wäre, und aus strategischer Sicht sind viele noch nicht überzeugt", kommentierte der Fondsmanager Stephan Thomas von Frankfurt Trust das Geschäft.


      Quelle: FAZ, 25.03.03
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:56:50
      Beitrag Nr. 885 ()
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      Deutsche Post
      Einkaufstour belastet „Aktie Gelb“



      25. März 2003 Schlechter ist am Dienstag nur das Papier von MLP: Die Aktie der Deutschen Post AG zählt zu den großen Verlierern im Dax. Die Aktie ist zwischenzeitlich um mehr als sieben Prozent eingebrochen, nachdem der Konzern eine Übernahme in Amerika bekanntgegeben hatte.

      Im Handelsverlauf konnte sich der Titel zwar die Verluste ein klein wenig aufholen, doch ein Kurs von 9,01 Euro gegen 10.45 Uhr bedeutet immer noch ein Minus von 6,15 Prozent gegenüber dem Vortag.




      Akquisition für rund eine Milliarde Euro

      Die Deutsche Post hat über ihre Tochter DHL den Paket- und Kurierdienst der amerikanischen Gesellschaft Airborne übernommen. Das teilte der Konzern am Dienstag in Bonn mit.

      Mit dem Erwerb des Bodengeschäfts von Airborne, der die Post rund eine Milliarde Euro kostet, dringt das frühere Staatsunternehmen mit einem großen Schritt auf den Markt in den Vereinigten Staaten vor.

      Als Nummer drei bei der Landzustellung macht sie den beiden Marktführern United Parcel Service und Federal Express auf deren heimischem Markt Konkurrenz.

      Analysten beurteilen den Kauf an sich recht positiv. „Zumindest theoretisch sinnvoll“ nennen Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz die Transaktion. Ähnlich äußerte sich ein Analyst von Helaba Trust.

      Begründung: Die Deutsche Post baue ihre Schwächen auf dem amerikanischen Markt ab. Denn jetzt sei sie nicht nur mit DHL in der Luft, sondern mit Airborne eben auch am Boden vertreten.




      Analysten weisen auf Risiken hin

      Die Übernahme des Bodengeschäfts müsse nun allerdings auch praktisch umgesetzt werden und dies werde nicht einfach, geben die Analysten zu bedenken. Der amerikanische Markt sei äußerst wettbewerbsintensiv.

      Nicht zuletzt gibt Marktteilnehmern der Kaufpreis zu denken, der die Bilanz belasten dürfte. Die Meldung über die Übernahme erfolgte kurz vor der Bilanzpressekonferenz der Post, auf der das Unternehmen für 2002 einen Rückgang des Nettogewinns melden wird.

      Der Preis werde als „zu hoch“ eingeschätzt, sagte ein Händler. „Aber in Amerika gibt es keine Geschenke“, heißt es auch dazu.




      Wachstum ist nicht alles

      Die Post muss nun beweisen, dass Airborne die Milliarde Euro langfristig wert ist. Da Wachstum nicht alles ist, muss der Konzern zudem nachhaltig seine Profitabilität zeigen.

      Das Restrukturierungsprogramm „Star“ läuft nach Einschätzung von Analysten gut, und die Bilanz 2002 wird vor allem durch eine einmalige Beihilfe-Rückzahlung an den Staat belastet. Chancen könnten sich für die Post AG aus der Privatisierung der österreichischen Post ergeben.

      Mittelfristig kommt dem Konzern sicher das bis 2007 gesicherte Briefmonopol zupass. Doch lässt sich daraus keine Kursphantasie entwickeln, da dies längst bekannt ist.

      Zwar ist das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,7 günstig bewertet, doch hat das dem Papier schon in den vergangenen Wochen nicht zu nachhaltigen Kursgewinnen verholfen. So bleibt es bei unserer Einschätzung von Anfang März: Bei der „Aktie Gelb“ dürfte die Post auf Sicht nicht abgehen.



      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 25.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Deutschen Post AG.





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      Avatar
      schrieb am 26.03.03 00:32:10
      Beitrag Nr. 886 ()
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      Post-Aktie leidet unter Airborne-Übernahme




      25. März 2003 Die Deutsche Post AG, Bonn, übernimmt über ihre Tochter DHL das US-Expressunternehmen Airborne Inc. Bestandteil sei das gesamte Airborne-Geschäft nach Ausgliederung des Flugbetriebes, der im Besitz von amerikanischen Aktionären verbleibe, teilte das Unternehmen am Dienstag ad hoc mit.

      Die Transaktion habe ein Volumen von rund 1,05 Milliarden Dollar. Damit bestätigte die Post Zeitungsmeldungen vom Montag. Mit dem Kauf baut die Post ihre Position als Nummer drei auf dem amerikanischen Expressmarkt aus.




      Börse honoriert Nachricht nicht

      Die Nachricht von dem Kauf ließ den Kurs der Post-Aktie an der Frankfurter Börse am Dienstagvormittag deutlich um zeitweise fast sieben Prozent auf 8,94 Euro absacken. Einige Analysten führten dies auf den hohen Preis für die Übernahme zurück.

      Finanzvorstand Edgar Ernst sagte dazu auf der Post-Bilanzpressekonferenz am Dienstag, der Markt habe offenbar irrtümlich geglaubt, man kaufe lediglich den Bodentransport.

      Mitursächlich für den Kurssturz sahen Analysten auch die Nachricht, dass die Ratingagentur Fitch die Bonitätsbewertung der Deutschen Post AG auf die Beobachtungsliste mit negativem Ausblick gesetzt hat. Fitch sieht die Airborne-Übernahme als Belastung für die Schuldensituation der Post an.

      Schon im Februar hatte S&P die Post wegen Unterdeckung ihrer Pensionsverpflichtungen auf die Beobachtungsliste mit negativem Ausblick gesetzt. Eine Entscheidung von S&P steht erst ab Mitte April an, sagte ein Post-Sprecher am Dienstag.




      Fluggeschäft ausgegliedert

      Die Vereinbarung sehe vor, dass zunächst der Flugbetrieb in ein unabhängiges Unternehmen mit dem Namen ABX Air ausgegliedert werde, teilte die Post weiter mit. Die bisherigen Airborne-Anteilseigner werden die künftigen ABX-Aktionäre sein.

      Danach erwerbe DHL Airborne für einen Barpreis von 21,25 USD je Aktie. Zwischen dem neuen Unternehmen und ABX wird den Angaben zufolge ein Dienstleistungsvertrag geschlossen. Grund für dieses Vorgehen sind rechtliche Gründe: Ausländische Gesellschaften dürfen nicht über 25 Prozent an einer amerikanischen Fluggesellschaft halten.

      Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Aktionäre und der Behörden, mit einem Abschluss wird im Sommer gerechnet.
      Die fusionierte Gesellschaft werde unter dem Namen DHL firmieren und von dem derzeitigen Airborne-CEO Carl Donaway geleitet.

      Airborne hat über 450.000 Kunden und setzte mit 22.000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr 3,3 Milliarden Dollar um, den Löwenanteil davon in den USA.

      Der Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel zeigte sich überzeugt, das die Post mit der Übernahme wichtige strategische Ziele erreichen wird.




      DHL ab April neue Dachmarke

      Airborne wird in DHL integriert, die ab dem 1. April die neue Dachmarke der Express- und Logistikaktivitäten des Post-Konzerns sein wird. Die vier Säulen, also auch das Briefgeschäft und die Finanzdienstleistungen, haben im vergangenen Jahr ihre Renditeziele übertroffen, wie Ernst als neues Detail zu dem in seinen Grundzügen bereits bekannten Zahlenwerk der Post ausführte.

      Der Konzern steigerte den Umsatz 2002 um knapp 18 Prozent auf gut 39 Milliarden Euro, was vor allem auf die erstmalige Einbeziehung der in mehreren Schritten übernommenen DHL in die Bilanz zurückzuführen ist.

      Das betriebliche Ergebnis ging hingegen um knapp fünf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück. Das ist weniger, als die Post vorhergesagt hatte.

      Weil sie auf Anordnung Brüssels 907 Millionen Euro an den Bund als angeblich zu Unrecht erhaltene Beihilfe zurückzahlen musste, sackte ihr Reingewinn sogar um fast 60 Prozent auf rund 660 Millionen Euro ab.

      Trotzdem sollen die Aktionäre eine höhere Dividende von 0,40 (0,37) Euro je Aktie erhalten. Zumwinkel zeigte sich zuversichtlich, dass die Klagen gegen Brüssel und den Bund Erfolg haben werden und die Post das Geld eines Tages zurückbekommt.




      Abhängigkeit vom Briefgeschäft verringert

      Strukturell demonstrieren die Zahlen, dass die Bonner in Sachen Internationalisierung und Verringerung der Abhängigkeit vom Briefgeschäft weiter vorangekommen sind: Der Auslandsanteil am Umsatz kletterte auf 41 (33) Prozent, während Express, Logistik und Finanzdienstleistungen mit einem Gewinnanteil von 40 (30) Prozent sich mit großen Schritten der angestrebten 50-Prozent-Marke näherten.

      Die traditionelle Briefsparte erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 11,67 Milliarden Euro. Dennoch blieb der Brief mit einem Anteil von 60 Prozent am Betriebsergebnis Gewinnbringer Nummer eins des Konzerns.


      Im laufenden Jahr rechnet Konzernchef Zumwinkel jedoch mit Einbußen von 300 Millionen Euro aufgrund der von der Regulierungsbehörde verordneten Portosenkung zum 1. Januar. Zudem muss sich die Post auch bei Standardbriefen ab 100 Gramm statt bisher ab 200 Gramm dem Wettbewerb stellen.

      Einen Ausblick für 2003 sparte sich Zumwinkel für die Präsentation des ersten Quartals im Mai auf. Er sagte einstweilen, man blicke zuversichtlich ins Jahr und habe einen guten Start hingelegt: „Beim Gewinn liegen wir in den ersten zwei Monaten deutlich über Vorjahr.“@pwe, vwd



      Quelle: FAZ, 25.03.02
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 00:37:39
      Beitrag Nr. 887 ()
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      Pfeiffer Vacuum-Aktie pumpt sich auf


      25. März 2003 Die Aktie von Pfeiffer Vacuum Technology hat am Dienstag im neuen TecDax die Nase vorn. Der Grund: Der mittelhessische Pumpenhersteller hat Anleger und Analysten trotz rückläufiger Erträge positiv überrascht.

      Zudem blickt der Vorstand recht optimistisch nach vorne und hat die frische Wachstumsprognose nach oben korrigiert. Der Titel legt bis 13.30 Uhr um 7,2 Prozent auf 18,23 Euro zu.




      Umsatz und Ergebnis schwächer als 2001

      Auf den ersten Blick sehen die Zahlen des Unternehmens mit Sitz in Asslar enttäuschend aus. Der Umsatz sank um 11,2 Prozent auf 150,9 Millionen Euro, der Auftragseingang um 8,3 Prozent auf 145,5 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich um 24,8 Prozent auf 21,2 Millionen Euro, das Nettoergebnis um 7,4 Prozent auf 17,5 Millionen Euro und die Eigenkapitalrendite von 22,6 auf 19 Prozent.

      Doch Börsianer verzeihen auch rückläufige Zahlen, wenn dieselben besser als prognostiziert ausgefallen sind. Und das ist bei Pfeiffer Vacuum der Fall: Das Ergebnis 2002 von Pfeiffer Vacuum liegt deutlich über den Schätzungen der Analysten von SES Research und der von vwd befragten Beobachter.

      Unter anderem habe das Ergebnis von Wechselkursgewinnen profitiert, heißt es. Aber auch die geringe Steuerquote sei für das gute Ergebnis mit verantwortlich. Insgesamt zeige der Umsatz und der Auftragseingang eine weiter moderate Marktsituation. Das Unternehmen sei jedoch hervorragend positioniert.



      Mehr Geld in die Kasse geflossen und dort verblieben

      Zudem sind einige Kennziffern besser als 2001. Die Eigenkapitalquote, der Anteil von Grundkapital und Rücklagen an der Bilanzsumme, ist von 55,4 auf 59,5 Prozent gestiegen, der operative Barmittelzufluss von 19,7 auf 21,6 Millionen Euro und die Liquidität von 65 auf 72,3 Millionen Euro.

      Dazu hat der Konzern die Verwaltungs- und Vertriebskosten gesenkt - und dabei die Zahl der Mitarbeiter von 793 auf 811 erhöht.

      Freuen dürfte die Aktionäre, dass sie wieder eine Dividende von 0,56 Euro je Anteilsschein erhalten sollen. Die weiteren Aussichten sind frühlingshaft-heiter: Im laufenden Jahr will Pfeiffer den Umsatz auf 160 Millionen Euro steigern - dies entspricht einem Wachstum von sechs Prozent; im jüngsten Geschäftsbericht ist noch von zwei bis drei Prozent die Rede.

      Das Verhältnis von Ebit zum Umsatz soll bei 14 Prozent gehalten werden. Die Anfangsverluste im Geschäft mit Anlagen zur DVD-Herstellung, wie sie auch TecDax-Konkurrent Singulus produziert, sollen sinken; die Sparte arbeite kostenneutral, heißt es.

      Vor diesem Hintergrund könnte die Aktie von Pfeiffer Vacuum, die seit April 2002 rund 56,6 Prozent an Wert verloren hat, wieder etwas Fantasie erhalten. Dies gilt auch, weil das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,8 gewiss nicht teuer ist.

      Denn dieser Wert basiert auf einem geschätzten Gewinn je Aktie von 1,50 Euro. 1,99 Euro hat das Unternehmen aber im vergangenen Jahr schon erreicht.

      Schade ist bisher nur, dass die Aktie in den vergangenen Monaten in einen kurzen Abwärtstrend etabliert hat. Erst wenn der überwunden werden sollte, dürften weitere Kursgewinne denkbar sein.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder



      Quelle: FAZ, 25.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Pfeiffer Vacuum AG.




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      Avatar
      schrieb am 26.03.03 00:50:03
      Beitrag Nr. 888 ()
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      Kursdesaster bei der ICI-Aktie

      25. März 2003 Chemieunternehmen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie sind mittlerweile alles andere als stressresistent.

      Das zeigt sich am Dienstag überdeutlich am Beispiel des britischen Spezial-Chemieunternehmens Imperial Chemical Industries (ICI). Dessen Aktien verlieren am Dienstag in der Spitze bis zu 53 Prozent ihres Wertes, nachdem das Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgesprochen hatte.

      Kurz vor Mittag liegt der Kurs mit einem Minus von knapp 42 Prozent bei 89,5 Pence und damit mehr als 90 Prozent unter dem Hoch im Jahr 1998.

      Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass das operative Ergebnis des ersten Vierteljahres des Geschäftsjahres mit 50 Millionen Pfund oder umgerechnet knapp 74 Millionen Euro auf Grund von steigenden Kosten und fallenden Umsätzen rund ein Viertel unter jenem des Vorjahres liegen werde.

      Das Problem scheint vor allem im Bereich der Nahrungsmittelzusätze zu liegen, immerhin wird Paul Drechsler als verantwortlicher Chef des entsprechenden Tochterunternehmens Quest die Firma verlassen.




      Glaubwürdigkeitsprobleme und Verlust von Marktanteilen

      Bei Quest wird der Gewinn vermutlich zum vierten Mal in Folge fallen, da die fehlerhafte Installation von SAP-Software die Produktion unterbrochen und dazu geführt hat, dass sich Kunden andere Lieferanten suchten.

      Im Stärkebereich leidet auch die Tochter National Starch, da sie höhere Kosten auf Grund des gestiegenen Ölpreises nicht an die Kunden weitergeben konnte. Das Unternehmen dürfte damit zunehmend Glaubwürdigkeitsprobleme haben, denn einmal verlorene Kunden dürften nicht mehr so schnell zurück zu holen sein.

      Analysten weisen darauf hin, dass ICI in vielen Bereichen Marktanteile verliert.

      Das Unternehmen selbst sieht das auch so. „Es kann sein, dass wir weiter an Geschäft verlieren werden, denn manche Kunden sind immer noch wütend über Quest“, sagte beispielsweise ICI-Chef Brendan O`Neill in einer Telefonkonferenz. Das Unternehmen habe zwar bisher keine Schlüsselkunden verloren, aber auf jeden Fall einen Teil des Geschäfts.

      Dazu kommen noch nicht so ganz geklärte Probleme mit der Unterdeckung von Pensionszusagen, eine möglicherweise weiter dahindümpelnde Konjunktur, ein schwacher Dollar und steigende Rohstoffkosten. Das ist ein Cocktail, den man als Anleger nur ungern und wenn, dann nur mit äußerster Vorsicht genießen möchte.




      Optisch günstige Bewertung - hohes Risiko

      Die Bewertung sieht mit einem Kursgewinnverhältnis von gerade einmal 3,65 auf Basis der Gewinnschätzungen für das Jahr 2003 optisch unglaublich günstig aus. Allerdings dürften die Gewinnerwartungen vieler Analysten noch deutlich zu hoch sein.

      Die Risikoprämie der ausstehenden Anleihen - insgesamt 1,52 Milliarden Pfund sind auf 1,88 Prozentpunkte über das Niveau britischer Staatsanleihen gestiegen. Die Kosten für eine Kreditversicherung haben um 60 Prozent zugenommen. Das zeigt insgesamt die Vorsicht, mit der der Markt dem Unternehmen begegnet.

      Vor diesem Hintergrund dürfte es ratsam sein, erst einmal den Staub setzen zu lassen.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder


      Quelle: 25.03.03




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der ICI-Aktie in den vergangenen Jahren (in Euro).




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      Avatar
      schrieb am 26.03.03 00:55:01
      Beitrag Nr. 889 ()
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      S&P-Aktie der Woche


      ATMI mit deutlichem Gewinnpotenzial



      25. März 2003 ATMI versorgt die globale Halbleiterindustrie mit Spezialmaterialien, Anlagen und verbundenen Leistungen.

      Das Unternehmen setzt sich aus zwei Sparten zusammen. Die Materialiensparte, die 2002 rund 64 Prozent der Umsätze erwirtschaftete, umfasst hochreine Materialien (Flüssigkeiten und Gase), die zur Herstellung von Halbleitern verwendet werden sowie Bereitstellungs- und Verpackungssysteme für solche Materialien.

      Die Technologiesparte (36 Prozent der Umsätze) umfasst Messinstrumente und Entgiftungsanlagen, die dazu dienen, die beim Produktionsprozess entweichenden Gase zu reinigen und Fabrikarbeiter vor Gasaustritten zu warnen. Sie schließt außerdem auch das Dienstleistungsgeschäft von ATMI ein.



      Marktanteil ist ausbaufähig

      Die bedeutendste Produktlinie des Unternehmens sind seine subatmosphärischen Bereitstellungssysteme für Gase, auf die ein Drittel bis ein Viertel seiner Umsätze entfallen. Unserer Einschätzung nach wird ATMI seinen Marktanteil in diesem Segment weiter ausbauen können.


      An zweiter Stelle steht das NOWPak-Bereitstellungssystem für Flüssigkeiten, dessen Marktanteil im Bereich der Flachanzeigen und Fotolacke auf 80 bis 90 Prozent geschätzt wird. ATMI verfügt hier nicht nur über eine starke Position auf dem US-amerikanischen Markt, sondern auch über Wachstumschancen in Asien.

      Auf dem Markt für Spezialmaterialien ist ATMI mit einem Marktanteil von rund 20 bis 25 Prozent der zweitstärkste Wettbewerber. In diesem Bereich wird das Unternehmen sein Wachstum voraussichtlich durch den Verbundabsatz seiner Materialien mit seinen Verpackungs- und Bereitstellungssystemen sowie mit ergänzenden Dienstleistungen vorantreiben können.

      Die Technologiesparte umfasst Warn- und Entgiftungssysteme. Solche Technologien werden gewöhnlich bei der Inbetriebnahme neuer Produktionsstätten, also etwa ein Vierteljahr nach dem Kauf der Produktionsanlagen angeschafft.

      Darüber hinaus erbringt ATMI für Chiphersteller auch Leistungen auf dem Gebiet der Epitaxie, das heißt: der Aufbringung von Dünnschichten. Bisher ist das Epitaxiegeschäft zwar noch nicht in der Gewinnzone angekommen, aber wir rechnen hier ab der zweiten Hälfte 2003 mit einer starken Verbesserung der Ergebnisse.




      ATMI wird vom Marktwachstum profitieren

      Maßgebend für das Wachstum des Materialiengeschäfts ist die Gesamtzahl der Wafer, die weltweit in der Chipproduktion verarbeitet werden. Während die Anzahl der Wafer Starts im Jahr 2002 um rund sieben Prozent stieg, erreichte die Materialiensparte von ATMI dank neu hinzugewonnener Marktanteile eine Wachstumsrate von knapp 20 Prozent.

      Wir erwarten, dass das Marktwachstum sich 2003 fortsetzen und dabei wieder seinem historischen Durchschnittswert von acht bis neun Prozent annähern wird und gehen davon aus, dass die Materialiensparte von ATMI weiterhin durch den Ausbau ihres Marktanteils eine mehr als doppelt so hohe Wachstumsrate erreichen kann.

      Zu berücksichtigen ist hier außerdem, dass ATMI intensive Geschäftsbeziehungen zu Chipproduzenten und Lohnherstellern in Taiwan unterhält.

      In jüngerer Zeit hat das S&P-Researchteam in Asien eine starke Nachfrage der Mobilfunkbranche, insbesondere nach Chips für Flachanzeigen und Mobiltelefone beobachtet, die eigentlich zu einer Zunahme der Wafer Starts und einem entsprechenden Wachstum des Materialiengeschäfts von ATMI führen müsste.



      Investitionsstau wird sich auflösen

      Die Technologiesparte blickt zwar mittlerweile auf eine Reihe schwacher Quartale zurück, aber den aktuellen Prognosen von S&P zufolge wird der Markt für Investitionsgüter für die Halbleiterindustrie im laufenden Jahr um fünf bis zehn Prozent und 2004 wahrscheinlich sogar um rund 20 Prozent wachsen. Gründe für diese Wachstumserwartungen sind

      1) der Investitionsstau der Chiphersteller in Bezug auf neue Technologien, die zur Produktion kleinerer, schnellerer und billigerer Chips erforderlich sind (die Anlageinvestitionen in der Halbleiterbranche gingen zwischen 2000 und 2002 um 60 Prozent zurück und liegen nach wie vor unter dem historischen Niveau),

      2) die überfällige Erneuerung von PCs in vielen Unternehmen, da 1999 vor der Jahrtausendwende eine große Zahl von Computern angeschafft wurde, die jetzt ausgetauscht werden müssen und

      3) das für 2003 prognostizierte langsame aber stetige Wirtschaftswachstum in Amerika, das von einer wachstumsfreundlichen Steuer- und Geldpolitik begünstigt wird.




      Rentabilität des Unternehmens steigt weiter

      Aus den genannten Gründen rechnen wir 2003 mit einer Erholung der Technologiesparte und 2004 wieder mit einem Wachstum. Wir schätzen, dass ATMI hauptsächlich dank der dynamischen Entwicklung der Materialiensparte im laufenden Jahr ein Umsatzplus von 19 Prozent erzielen wird.

      Auch für 2004 rechnen wir mit einem Wachstum in der Größenordnung von 20 Prozent.
      Allerdings ist auf Grund der steigenden Kapazitätsauslastung im Epitaxiegeschäft und der durch Kostensenkungen in den Jahren 2002 und 2003 deutlich erhöhten Wirtschaftlichkeit eine erhebliche Steigerung der Rentabilität zu erwarten.

      Unsere aktuelle Prognose ergibt für 2004 einen Gewinn je Aktie von 0,80 Dollar, und wir erwarten, dass ATMI im aktuellen Zyklus den Spitzenwert des letzten Zyklus von 1,50 Dollar noch übertreffen wird.

      Auf der Berechnungsgrundlage der Standard & Poor`s Core Earnings haben wir für 2003 einen Verlust je Aktie von 0,09 Dollar ermittelt, der die voraussichtlichen Optionskosten von 0,34 Dollar je Aktie einschließt.




      Gewinnpotenzial liegt bei 30 Prozent

      Die ATMI-Aktie wurde zuletzt mit einem KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) von 3 und damit unter ihrem historischen Durchschnitt von 3,2 gehandelt. Der KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) von 2,5 bewegt sich zwischen dem bei einem Zyklustief 1998 erreichten Wert von 1,8 und dem Durchschnittswert von 3,9.

      Angesichts der von uns für die nächsten fünf Jahre errechneten Wachstumsrate des Gewinns je Aktie von 20 Prozent (prognostizierter Spitzenwert liegt bei 1,75 Dollar) halten wir die Aktie mit einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 12,0 für günstig bewertet.

      Unser Zielkurs liegt bei 28 Dollar (entspricht einem KUV von 4,0), so dass gegenüber dem aktuellen Kurs von 21,50 Dollar ein potentieller Spielraum von 30 Prozent nach oben besteht.


      Quelle: FAZ, 25.03.03





      Der Chart zeigt den Kursverlauf der ATMI-Aktie an der Nasdaq in New York.




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      Avatar
      schrieb am 26.03.03 00:59:46
      Beitrag Nr. 890 ()



      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 26.03.03 01:24:05
      Beitrag Nr. 891 ()
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      Banken haften für Kaufempfehlung

      25. März 2003 Nach vielen Monaten voller Turbulenzen mildert sich der rauhe Wind um das ins Gerede gekommene Unternehmen EM.TV nach und nach ab: In dem Prozess gegen die EM.TV-Gründer Thomas und Florian Haffa ist eine Gefängnisstrafe wegen Kursbetrugs vom Tisch.

      Zudem hat EM.TV mit Morgan Grenfell, einer Investment-Tochter der Deutschen Bank, beigelegt. Für Banken kann die skandalträchtige Story um das Unternehmen jedoch noch teuer werden.

      Wenn sie ihren Kunden noch in der zweiten Hälfte des Boomjahres EM.TV zur Anlage empfohlen haben, drohen ihnen Schadenersatzurteile. Dies folgt aus einem Vergleich vor dem Landgerichts Düsseldorf, den die Kanzlei Rotter Rechtsanwälte erstritten hat.



      Pflichten durch Kaufempfehlung verletzt

      Ein Kundenberater hatte nach eigener Aussage noch im November 2000 den Kauf von EM.TV-Wertpapieren empfohlen. Als Grund dafür habe er angegeben, die Research-Abteilung der Bayerischen Landesbank habe trotz massiv negativer Pressestimmen klare Kaufsignale ausgesprochen, teilt die Kanzlei mit.

      Die Kanzlei mit Sitz in Grünwald hat sich nach eigenen Angaben mit der Sparkasse Regen-Viechtach auf einen gerichtlichen Vergleich in Höhe von 50 Prozent des Gesamtschadens geeinigt.

      Abstriche habe auch der Anleger, in dessen Auftrag die Kanzlei tätig geworden war, hinnehmen müssen. Denn er habe nicht nachweisen können, bei seinem Entschluss zum Kauf der EM.TV-Aktien frei von der Bereitschaft gewesen sei, Verluste hinzunehmen.

      Das Gericht habe davon abgesehen die genannte Kaufempfehlung als „eindeutige Pflichtverletzung“ angesehen. Anwalt Henning Leitz folgert daraus: „Anleger sollten prüfen, ob ihre Verluste mit EM.TV-Aktien auf fehlerhafter Beratung beruhen, da bislang weder Ende noch Ergebnis des Strafprozesses gegen die Gebrüder Haffa absehbar sind.“




      Haffa-Brüder werden nicht wegen Betrugs belangt

      Allerdings sehen die Beteiligten dieses Prozesses jetzt klarer als noch vor Tagen: Das Gericht, vor dem gegen die Haffa-Brüder geht nach fast fünfmonatiger Verhandlungsdauer nur noch von einer Ordnungswidrigkeit und nicht von einer Straftat der einstigen Börsenlieblinge aus. Dies wurde am Montag verlautbart.

      Die Kanzlei Rotter kritisiert dies: Nach Ansicht von Experten hätten die Haffas spätestens Mitte 2000 ihren Aktionären bewusst verschwiegen, dass sie eine nicht finanzierbare Kaufpreisverpflichtung über rund eine Milliarde eingegangen sind. Spätestens im Sommer sei den Brüdern zudem bekannt gewesen, dass EM.TV auf die Insolvent zusteuere.



      „Sehr kleiner Betrag“ aus Ausgleichszahlung für Wertverlust

      Ebenfalls zu Wochenbeginn wurde der Vergleich zwischen EM.TV und Morgan Grenfell bekannt. Die Investmentbank hatte auf dem Höhepunkt des Börsenbooms im Jahr 2000 Anteile an der Formel 1 an die Münchener Gesellschaft verkauft und dafür EM.TV-Aktien erhalten.

      Nach einer überraschenden Gewinnwarnung und weiteren Hiobsbotschaften des Unternehmens verloren die Aktien im Jahr darauf mehr als 90 Prozent ihres Werts. Offenbar wolle EM.TV einen „sehr kleinen Betrag“ zahlen, heißt es.

      Quelle: FAZ, 25.03.03
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      schrieb am 26.03.03 01:27:27
      Beitrag Nr. 892 ()
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      Banken wollen mit Hedge Fonds Anleger locken


      25. März 2003 HSBC Holdings Plc, Cazenove Group Plc und UBS AG gehören zu den Banken und Wertpapierhäusern, die ihre Palette an Hedge Fondsprodukten erweitern.

      Mit der Expansion hoffen sie, Kunden zu gewinnen und Einbußen aus der Baisse aufzufangen. Letztes Jahr verzeichneten Hedge Fonds weltweit einen Nettokapitalzufluss von 16 Milliarden Dollar, berichtete Tremont Advisers Inc.

      HSBC Alternative Investments, eine Tochtergesellschaft der größten europäischen Bank gemessen an der Marktkapitalisierung, plant für dieses Jahr fünf neue Hedge Fonds. Cazenove, ein britisches Brokerhaus, zu dessen Kunden das britische Königshaus zählt, hat neue Fondsmanager eingestellt, die den ersten Hedgefonds verwalten sollen.

      Schroders Plc will in diesem Jahr weitere Hedge Fonds auflegen. Threadneedle Asset Management Ltd., eine Tochtergesellschaft des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich Financial Services, will einen weltweiten Anleihe-Hedge Fonds ins Leben rufen. "Das Tempo, zu dem Hedge Fonds gestartet werden, nimmt zu," berichtete Chris Mansi, Leiter des europäischen Hedge Fonds Teams bei Watson Wyatt & Co.




      Günstige Rahmenbedingungen für Hedge Fonds

      Hedge Fonds können bei Aktien, Anleihen, Devisen und Rohstoffen sowohl auf steigende als auch fallende Kurse setzen. Im Schnitt legten die Portefeuilles drei Prozent zu, zeigt der CSFB/Tremont Hedge Fund Index.

      Damit schnitten sie zwar besser ab als der Standard & Poor`s 500-Index, der im letzten Jahr 23 Prozent einbüßte. Aber mit zweijährigen US-Staatsanleihen hätten Anleger eine Rendite von etwa vier Prozent eingefahren.

      „Die Bedingungen, neue Hedge Fonds zu starten, sind immer noch gut," meinte Bill Maldonado, Leiter von HSBC Alternative Investments. Kräftige Marktschwankungen bieten nach wie vor Chancen für die Investoren, führte er an.

      Der S&P 500 gab am Montag 3,5 Prozent nach, weil die Investoren befürchten, dass der Irak-Krieg länger dauert als ursprünglich angenommen. Letzte Woche hatte der Leitindex 7,5 Prozent zugelegt.

      Die Nettozuflüsse von 16 Milliarden Dollar waren im letzten Jahr zwar geringer als der Rekord-Zustrom von 31 Milliarden Dollar im Jahr 2001, aber immerhin noch besser als bei den US-Aktienfonds. Diese verzeichneten 2002 Abflüsse von 27 Milliarden Dollar.




      Weiteres Wachstum erwartet

      Weltweit sind etwa 600 Milliarden Dollar in Hedge Fonds angelegt. Putnam Lovell NBF Securities Inc. schätzt, dass das Anlagekapital der Hedge Fonds bis 2010 auf zwei Billionen Dollar wachsen wird.

      Ein Drittel der europäischen Fondsmanager, die von der Consulting- Gesellschaft Barra Inc. befragt wurden, erwartet, dass das Kapital der Hedgefonds im nächsten Jahr 15 Prozent zunimmt. Mark Brady, Teilhaber bei der Kanzlei Wedlake Bell, die Finanzinstitute bei der Auflage von Fonds berät, beobachtet „eine Bewegung weg von Aktien-Hedge Fonds hin zu Hedge Fonds für Festverzinsliche."

      Einige Banken wie UBS, Barclays Plc, Bear Stearns Cos., Dresdner Kleinwort Wasserstein und Lehman Brothers Holdings Inc. wollen Papiere herausgeben, die die Entwicklung eines Hedge Fonds Indizes abbilden.

      Damit wollen sie sowohl Privatanleger als auch institutionelle Anleger erreichen. „"Es gibt von den institutionellen Anlegern Nachfrage für diese Art von Produkten," berichtete Joseph Nicholas, Gründer und Chef von Hedge Fund Research Inc.Bloomberg


      Quelle: FAZ, 25.03.03
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      schrieb am 26.03.03 01:29:08
      Beitrag Nr. 893 ()



      Quelle: FAZ, 25.03.03
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      schrieb am 27.03.03 00:28:22
      Beitrag Nr. 894 ()
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      Einigen Flugzeugaktien droht der Absturz


      Die Flugzeugbranche ist eine einzige Baustelle



      26. März 2003 Zu einem der prominentesten Opfer eines Irak-Krieges könnte die Luftfahrtbranche werden. Speziell dann, wenn der Krieg länger dauert als anfänglich erhofft und sich über mehrere Wochen oder Monate hinziehen sollte, sind weitere Pleiten unter den Fluglinien sehr wahrscheinlich.

      Zumal es zu bedenken gilt, dass die Branche seit den Anschlägen vom 11. September 2001 mit addierten Verlusten von rund 30 Milliarden Dollar auch ohne der zusätzlichen Belastung eines Krieges sich schon in einem sehr schlechten Zustand befand.

      So war der Branchenverband Air Transport Association (ATA) bisher für die amerikanische Flugindustrie von einem Verlust von 6,7 Milliarden Dollar ausgegangen. Nun sagt die ATA einen zusätzlichen Verlust von vier Milliarden Dollar voraus, der aber je nach Kriegsverlauf noch einmal deutlich höher ausfallen könne. Der Internationale Verband der Fluglinien (IATA) beziffert die weltweit drohenden zusätzlichen Verluste auf zehn Milliarden Dollar.




      Eine Hiobsbotschaft jagd die nächste

      Um sich auszumalen, was das bedeutet, muss man nur an die Zeit während des ersten Golfkrieg Anfang der 90er Jahre zurückdenken.

      Dieser Krieg brachte den Fluglinien einen Verlust von 13 Milliarden Dollar, was mehrere Gesellschaften in die Insolvenz gestürzt hat. Dabei seien die Fluggesellschaften vor Beginn des damaligen Krieges in deutlich besserer wirtschaftlicher Verfassung gewesen als heute.

      Angesichts dieser trüben Lage ist es kein Wunder, dass sich die Hiobsbotschaften aus dem Sektor häufen. So machen zu American Airlines nicht erst seit gestern Insolvenzgerüchte die Runde.

      Angesichts der Tatsache, dass die größte Fluglinie der Welt im Januar jeden Tag ein Minus von fünf Millionen Dollar eingeflogen hat, kommen diese Spekulationen nicht überraschend.

      Abgerundet werden die negativen Nachrichten durch die an diesem Mittwoch bekannt gegebene Meldung, wonach UAL, die Mutter der unter Gläubigerschutz stehenden zweitgrößten amerikanische Fluggesellschaft United Airlines, im Februar einen Verlust von 367 Millionen Dollar verbucht hat.

      Diese Summe kommt zwar nicht überraschend, verstärkt aber den Handlungsdruck auf die ohnehin taumelnde Gesellschaft.

      Mit British Airways hat sich zudem die größte europäische Fluglinie dazu entscheiden, wegen dem Irak-Krieg in den kommenden beiden Monaten das Flugangebot um vier Prozent zu reduzieren und der Personalabbau soll beschleunigt werden.

      Auch die Deutsche Lufthansa hatte schon einen Tag vorher Kapaztitätskürzungen angekündigt und dies mit einem deutlichen Nachfragerückgang im Zuge des Irak-Krieges begründet. Zwischenzeitlich hatte die Ratingagentur Standard & Poor´s angedeutet, möglicherweise die Einstufung der Kreditwürdigkeit für die Deutsche Lufthansa zu senken.




      Finger weg von Flugzeugaktien

      Auch aufgeschreckt durch negative Nachrichten wie diese denken Politiker über erneute Beihilfen vom Staat nach. In Amerika scheint alles auf eine Entschädigung für die durch den Irak-Krieg erlittenen Einbußen hinauszulaufen. Derzeit heißt es aber noch, es werde in keinem Fall zur Zahlung der von der Branche geforderten Summe von neun Milliarden Dollar kommen.

      Und in Europa wird in Sachen Beihilfen vor allem über Staatsgarantien für die Versicherung zur Haftung bei Schäden aus Krieg und Terror diskutiert.

      Alle diese Hilfen werden langfristig aber nicht verhindern können, dass es in der Branche zu einem Konsolidierunsprozess kommen muss. Nachdem United Airlines und US Airways bereits im Vorjahr Gläubigerschutz beantragt haben, American Airlines kurz vor dem Aus zu stehen scheint und auch andere Fluglinien angeschlagen erscheinen, dürfte es nur eine Frage der Zeit bis zu weiteren Konkursen sein.

      Solange nicht eindeutig klar ist, wer diesen noch zusätzlich durch den Kampf gegen die forschen Billig-Fluglinien verschärften Ausleseprozess letztlich übersteht, sollten Anleger besser die Finger von den traditionellen Flugzeugaktien lassen.

      Denn selbst wer dabei schon jetzt auf die richtigen Pferde tippt, setzt sich der Gefahr aus, dass auch diese Titel im Abwärtssog der Verlierer noch einmal mit nach unten gezogen werden. Erst wenn der Markt irgend wann bereinigt ist, dürfte es sich nachhaltig lohnen, auf die Sieger zu setzen, da deren dann vermutlich wieder höhere Margen ansehnliche Gewinne versprechen.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

      Quelle: FAZ, 26.o3.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 00:31:36
      Beitrag Nr. 895 ()
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      S&P sieht noch keinen Bullenmarkt

      Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst für Standard & Poor´s

      26. März 2003 Trotz der jüngsten ermutigenden Kursanstiege ist der S&P 500-Index nach wie vor mit erheblichen Widerständen konfrontiert. Die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Irakkrieges führte nun schon die zweite Woche in Folge zu beeindruckender Marktaktivität.

      Nach unserem Dafürhalten befindet sich der Markt inmitten einer weiteren Bärenmarkt-Rally - vergleichbar mit denen, die von den Tiefständen im Juli und Oktober aus einsetzten. Der S&P 500 erholte sich um 20,7 Prozent während der im Zeitraum von Juli bis August zu beobachtenden Kursanstiege und um 20,9 Prozent während der Rally im Oktober und November.

      Das Potenzial des aktuellen Aufwärtstrends wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Bereich von 950 bis 965 Punkten bzw. die im August und Anfang Dezember markierten Zwischenhochs beschränken.




      Irak-Krieg wird dem Bärenmarkt kein Ende setzen

      Der S&P 500 befindet sich gegenwärtig in einem sehr starken Widerstandsbereich von 875 bis 965 Punkten. Auf kurze bis mittlere Sicht dürfte dieser Chart-Widerstand für den Markt eine gewaltige Barriere darstellen.


      Innerhalb dieser Spanne liegt der exponentiell gleitende 200 Tage-Durchschnitt bei 910 Punkten und die von den Höchstständen Anfang Dezember und Mitte Januar abgeleitete negative Trendlinie bei 900 Punkten.

      Ungeachtet der Kursgewinne, die der Einmarsch in den Irak und die bisherigen Kriegserfolge mit sich brachten, war die Irakkrise nicht verantwortlich für eine Aktienbaisse, und sie wird dem Bärenmarkt aller Wahrscheinlichkeit nach auch kein Ende setzen können.

      In einem Artikel vom vergangenen Dezember schrieben wir über einige der technischen Komponenten, die den Beginn eines neuen Bullenmarktes bestätigen würden. Bei den meisten Bärenmärkten vollzieht sich der Übergang zu einem Bullenmarkt über ein größeres Hausse-Reversal.

      In einem solchen Fall beginnt der Markt, kontinuierlich höhere Höchst- und Tiefstände zu markieren, um es ganz einfach auszudrücken.



      Dow Jones mit umgekehrter Head-and-Shoulders-Formation

      Aktuell besteht die Möglichkeit, dass der S&P 500 eine seltene Triple-Bottom-Formation (untere Umkehrformation) auszieht, die zuletzt 1982 bis zu einem gewissen Grad beobachtet werden konnte.

      Um diese Formation zu vervollständigen, müsste der Index über der Marke von 965 Punkten schließen. Beim Dow Jones Industrial Average scheint sich hingegen eine umgekehrte Head-and-Shoulders-Formation abzuzeichnen, wofür er die Marke von 9050 Punkten durchbrechen müsste.

      Zum gegenwärtigen Zeitpunkt fällt es uns schwer zu beschreiben, an welcher Formation sich der Nasdaq versucht. Von einer längerfristigen Perspektive aus betrachtet wären wir gewiss beeindruckt, wenn der Index das Anfang Dezember markierte Zwischenhoch von 1520 Punkten nehmen könnte.

      Ein weiteres Indiz für das momentane „Ruhen“ des Bären ist das Durchbrechen der größeren Baisse-Trendlinie, die von den markantesten Höchstständen der letzten Jahre abgeleitet wurde.

      Beim S&P 500 tritt diese Trendlinie bei 975 Punkten ein, wodurch den Höchstständen der aktuellen Handelsspanne eine noch größere Wichtigkeit beigemessen wird. Beim Nasdaq-Index liegt die größere Baisse-Trendlinie bei 1550 Punkten.

      In den frühen Phasen der meisten Bärenmärkte sind viele technische Indikatoren für gewöhnlich kurz- bis mittelfristig mit extremen Überhängen an Kaufpositionen konfrontiert. Auf einer 50- bis 100-Tage-Basis kann daher eine sehr hohe Umsatztätigkeit verzeichnet werden.




      Indikatoren für Bullenmarkt fehlen noch

      Der Beginn eines Bullenmarktes ist geprägt von einem sehr großen Gesamtvolumen und Kursgewinnen, die im Vergleich zu den Verlusten eindeutig überwiegen. In einigen Wachstumssektoren werden dabei neue Spitzenwerte geboren. Die Stimmung wird bei Erreichen eines Tiefpunktes extrem pessimistisch sein und so für viele Wochen, wenn nicht sogar Monate, verharren.

      Die Rally vollzieht sich sodann in fünf und nicht in drei Schüben, wie es für den Bärenmarkt so charakteristisch gewesen ist. Auch wenn der Markt mit seinem erneuten Versuch, das Rückrat des Bären zu brechen, noch am Anfang steht, so konnte doch keines dieser Merkmale bisher beobachtet werden.

      Mit Blick auf die jüngsten Marktereignisse gibt es viele Gründe anzunehmen, dass die Rally ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat.

      Ein ziemlich lebhafter Handel und Anzeichen für ein starkes Engagement von Seiten Institutioneller waren Begleiter kräftiger Kursbewegungen. Eine anfängliche Marktschwäche hat sich zudem in vielen Fällen gegen Börsenschluss in Stärke verwandelt, was als sehr optimistisches Zeichen zu werten ist.




      Kurse verfügen aber über Aufwärtspotenzial

      Die Schwäche im Anleihe-Markt, der sich konträr zum Aktienmarkt entwickelt hat, ist ebenfalls ein gutes Zeichen. Die Dollar-Rallye sowie der von Schwäche geprägte Öl- bzw. Goldpreis und CRB-Index sind deutliche Anzeichen dafür, dass die Kurse noch über weiteres Aufwärtspotenzial verfügen. Darüber hinaus gab es auch an ausländischen Aktienmärkten kräftige Kursbewegungen zu verzeichnen.

      Der Markt befindet sich aktuell inmitten einer ziemlich kraftvollen Rally, die denen der letzten acht Monate durchaus ähnelt. Obwohl wir nicht an einen neuen nachhaltigen Bullenmarkt glauben, werden wir nach den oben beschriebenen Merkmalen eines solchen sicherheitshalber Ausschau halten. Für den Moment jedenfalls scheinen weitere Kursgewinne auf uns zu warten.



      Quelle: FAZ, 26.03.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 00:51:46
      Beitrag Nr. 896 ()



      Quelle: FAZ, 26.03.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 13:55:04
      Beitrag Nr. 897 ()
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      Übernahmefantasie beflügelt Brau und Brunnen


      Angriff der ausländischen Brauereimultis!



      27. März 2003 Die Lage der HypoVereinsbank ist bekannt, sie braucht wohl dringend Kapital. Aus diesem Grund dürfte sie längst dabei sein, das Portfolio ihrer Beteiligungen auf die „Verkaufbarkeit“ hin zu überprüfen.

      Spätestens die Meldungen über eine Teilplatzierung der Bank Austria-Creditanstalt an der Börse dürfte das klar machen.

      Im Zusammenhang mit den jüngsten Aktivitäten in der Brauereibranche könnte auch die 55,6-Prozent-Beteiligung an Brau und Brunnen interessant werden.

      Denn nach Informationen der Falkenstein Nebenwerte AG hat ein Großinvestor mit Branchenerfahrung seine Beteiligung ausgebaut, während das Unternehmen selbst den Streubesitz mit Aktienrückkäufen ausgedünnt habe.

      Auf dieser Basis könnten einem Übernahmeinteressenten im jetzigen Stadium etwa 80 Prozent der Aktien en bloc angedient werden. Mit Scottish & Newcastle und Interbrew gibt es angeblich auch schon seit längerer Zeit zwei Interessenten.




      Aktie nach Krisenjahren im Aufwärtstrend

      Brau und Brunnen galt an der Börse lange Jahre als Sanierungsfall. Das Unternehmen war nicht nur mit hohen Schulden belastet, sondern schrieb auch rote Zahlen. Die Aktie hat allein von Mitte des Jahres 1998 bis Ende des Jahres 2000 rund 90 Prozent ihres Wertes verloren.

      Nach einer Konsolidierungsphase hat sie aber seit Oktober des Jahres 2001 ausgehend von einem Niveau von 15 Euro 290 Prozent zugelegt und notiert am Donnerstag bei knapp 59 Euro.

      Nach jahrelangen Sanierungsbemühungen sind die früher existenzbedrohenden Verbindlichkeiten deutlich reduziert worden und das verbliebene Bier- und Getränkegeschäft soll im laufenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Das Unternehmen kann die Zukunft wieder aktiv gestalten.

      Damit scheint auch eine Übernahme auf der Hand zu liegen. Denn für global agierende Getränkeunternehmen - sie interessieren sich in jüngster Zeit für den deutschen Markt - ist Brau und Brunnen vor allem auf Grund seines Marktanteil von rund sieben Prozent interessant.

      Die Marken sind mit Jever, Schultheiss und Berliner Pilsener bundesweit bekannt. Gleichzeitig finden sich aber auch regionale Spezialitäten im Programm.




      Günstige Bewertung

      Die Bewertung des Unternehmens ist nicht einfach. Aber während bei der Übernahme der Gildebrauerei durch Interbrew ein Liter jährlichen Bierausstoßes mit 1,27 Euro bezahlt wurde, wird angesichts der Börsenkapitalisierung von 255 Millionen Euro allein der Bierbereich bei Brau und Brunnen lediglich mit 35 Cents bewertet.

      Immobilien und der Bereich alkoholfreier Getränke kämen noch dazu. Das heißt, die Aktie hat alleine auf dieser Basis noch deutliches Kurspotenzial.

      Aber auch operativ dürfte sich im Falle einer Übernahme die Entwicklung verbessern lassen. Denn die internationalen Großbrauereien arbeiten mit deutlich höheren Gewinnmargen als die deutsche Konkurrenz. Sie erzielen Margen auf dem Vorsteuerergebnis von elf bis 18 Euro je Hektoliter Bier.

      Käme Brau und Brunnen auch nur auf die Hälfte, so müsste das Unternehmen bei einer Bierproduktion von 7,3 Millionen Hektoliter auf ein Vorsteuerergebnis von etwas 40 Millionen Euro kommen.

      Sollte Brau und Brunnen ähnlich bewertet werden, wie die Gilde-Brauerei, dürfte der Preis je Aktie etwa 40 Prozent über dem aktuellen Niveau liegen. Die Aktie befindet sich seit Ende des Jahres 2001 in einem eindeutigen Aufwärtstrend.



      Quelle: FAZ, 27.03.03






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      schrieb am 27.03.03 14:02:28
      Beitrag Nr. 898 ()
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      Rückversicherer-Aktien leiden unter Abschreibungen

      27. März 2003 Die Münchener Rückversicherung hat wie die Konkurrenz von der Swiss RE ihre Aktionäre und die Börsianer in der jüngeren Vergangenheit auf harte Proben gestellt. Ihre Aktien haben sich deutlich schlechter entwickelt als der Markt im Durchschnitt.

      Am Donnerstag hat der Branchenriese in der bayerischen Hauptstadt im schlechten Sinne nachgelegt: Anders als der Mitbewerber aus der Schweiz ist er mit den Jahreszahlen unter den Erwartungen geblieben, und ein Ausblick steht aus.

      Swiss RE wartet mit der Nachricht, zum ersten Male seit fast 100 Jahren die Dividende zu kürzen. Die Aktie der Münchener Rück fällt vor diesem Hintergrund um 3,44 Prozent auf 72,66 Euro, das Papier der Swiss RE legt dagegen um 5,6 Prozent auf 45,77 Euro zu.




      Rote Zahlen im Kerngeschäft

      Die beiden Rückversicherer, bei denen sich Versicherungen gegen Risiken absichern, haben zwei Dinge gemeinsam. Erstens: Sie haben jeweils Milliardensummen aus Wertpapieranlagen abschreiben müssen. Dabei fielen die Wertberichtigungen bei der Münchener Rück mit 5,9 Milliarden Euro höher aus als bei der Swiss RE mit umgerechnte 2,63 Milliarden Euro.

      Zweitens: In ihrem Kerngeschäft arbeiten sie weiterhin nicht profitabel. Die sogenannte Schaden-Kosten-Quote liegt jeweils über der Marke von 100. Das heißt, die von den Kunden zu zahlenden Versicherungsprämien decken die Kosten nicht ab. Doch dabei schneidet die Münchener Rück schlechter ab als Swiss RE.

      Zwar hat der bayerische Konzern die Quote von 112,7 auf 106,5 gesenkt - die Konkurrenz hat diese Zahl jedoch stärker verbessern können: von 123 auf 104. Zudem liegen die Zahlen der Swiss RE insgesamt im Rahmen der Analystenerwartungen, während die Münchener Rück den Prognosen nicht gerecht geworden ist.


      Die Beiträge steigerte sie zwar um 10,8 Prozent auf 40 Milliarden Euro und vervierfachte den Nettogewinn auf 1,1 Milliarden Euro. Doch lag das Nachsteuerergebnis unter den Schätzungen der Analysten, die zwischen 1,4 und 1,92 Milliarden Euro erwartet hatten. Entsprechend geringer als prognostiziert ist der Gewinn je Aktie ausgefallen, der 6,08 Euro statt der geschätzten 10,28 Euro entsprach.

      Dagegen wurden die Zahlen der Swiss RE als „inline“ bezeichnet, haben also die Prognosen getroffen. Für Börsianer ein gutes Zeichen - obwohl die Swiss RE anders die bayerische Konkurrenz unter dem Strich rote Zahlen schreibt und einen Verlust nach Steuern von 61,5 Millionen Euro ausweist.




      Zahlen unterschiedlich bewertet

      Von FAZ.NET befragte Analysten hoben unisono hervor, von den Zahlen der Münchener Rück tendenziell enttäuscht zu sein.

      In der Bewertung unterscheiden sie sich in Nuancen: „Nicht unangenehm überrascht“ äußerte sich Jochen Schmitt von der Landesbank Rheinland-Pfalz, sein Kollege Dierk Schaffer von der WGZ-Bank meinte, er sei vor allem von der Höhe der Abschreibungen nicht schockiert, während die Schaden-Kosten-Quote schlechter als erwartet aussehe.

      Dass sich die Talfahrt auf den Aktienmärkten belastend auf das Ergebnis auswirken würden, sei klar gewesen. Zudem sei die Höhe der Verluste nicht punktgenau vorherzusagen. „Wenn man da mit einigen hundert Millionen daneben liegt, ist das gar nichts“, meint Schaffer.



      Schweigen über angekündigte Anleihe stört

      Deutlich mehr stört er sich, genauso wie Schmitt, an der Geheimniskrämerei der Münchener Rück mit Blick auf die angekündigte Anleihe. Entgegen der ursprünglichen Absicht will sich der Konzern nicht am Donnerstag dazu äußern. Die bringe kursbelastende Unsicherheit mit sich, geben die Analysten zu bedenken.

      Auch fehle ein wirklicher Ausblick, obschon der Vorstand von einer „positiven Weiterentwicklung“ spreche und auf Grund höherer Prämien mit einem Beitragswachstum von drei bis fünf Prozent in ersten Quartal rechne.

      Wichtig wäre, die Schaden-Kosten-Quote auf 100 oder darunter zu drücken, wie es die Swiss RE angekündigt habe, um operativ profitabel zu werden. Denn weiter dürften die Erträge beider Unternehmen durch Abschreibungen geschmälert werden, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie zuletzt.




      Unsicherheit bleibt bestehen

      Mithin sind die Rückversicherer weiter von Unsicherheit umgeben. Dass der Münchener Konzern keine Aussagen zur Ergebnisentwicklung wagt, ist kein ermutigendes Zeichen. Swiss RE hat dagegen immerhin angekündigt, im Jahrb 2003 wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

      Dabei könnten ihre Aktien Rückenwind gebrauchen. Beide Papiere waren in den vergangenen zehn Jahren selten so billig wie jetzt und hängen charttechnisch gesehen voll im Abwärtstrend, was weitere Verluste befürchten lässt.

      Da sind auch die günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 6,09 bei der Münchener Rück und 9,4 bei Swiss RE kein Einstiegsargument. Zumal diese Werte auf geschätzten Gewinnen je Aktie von 11,89 Euro bei dem deutschen und 5,2 Euro beim schweizer Konzern beruhen - Zahlen, von denen beide Unternehmen weit entfernt sind.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 27.03.03




      Der Chart zeigt die Kursverläufe der Aktien von Münchener Rück und Swiss RE (unten).






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      Avatar
      schrieb am 27.03.03 21:03:16
      Beitrag Nr. 899 ()




      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      Avatar
      schrieb am 27.03.03 21:15:47
      Beitrag Nr. 900 ()
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      Interview


      "Der Dax kann bis auf 3.400 Punkte steigen"


      27. März 2003 Nach mehrjährigen Kursverlusten haben die Börsen vor wenigen Tagen gedreht und innerhalb weniger Tage deutliche Kursgewinne verzeichnet. Der Dax hat ausgehend von einem Siebenjahrestief bei 2.188.75 Zählern innerhalb von einer Woche mehr als 13 Prozent zugelegt, bevor er wieder leicht nachgab.

      Das Misstrauen unter den Anlegern ist allerdings noch hoch, viele glauben nicht an eine solche langfristige Tendenz. In diesem Fall kann ein Gespräch mit exponierten Marktteilnehmern interessante Einblicke geben. FAZ.NET unterhielt sich mit Hedge Fondsmanager David Murrin von Emergent Asset Management.

      Er verfolgt einen makroökonomischen Ansatz und hat mit seinem Ballistic Fund allein im Jahr 2002 ein Plus von 50,26 Prozent erzielt.




      Wir haben in den vergangenen Tagen steigende Börsen gesehen. Ist das die Trendwende?

      Ja, das ist sie. Vor allem im Dax und im FTSE 100. Die amerikanischen Indizes haben den Boden zum selben Zeitpunkt gefunden, was zeigt, dass sie relativ betrachtet stärker sind als die europäischen Märkte.



      Sind denn die Aktien speziell in den USA nicht immer noch überbewertet?

      Nein, ich glaube wir stehen am Beginn einer bedeutenden Rally. In den USA hat sie im vergangenen Oktober begonnen und geht nun nach einer Zwischenkonsolidierung in ihre zweite Phase. In Europa ist es die erste Phase.




      Wohin können wir mit dem Blick auf den Dax laufen?

      Es besteht eine gute Chance, dass wir den dreijährigen Abwärtstrend überwinden können. Der Dax dürfte in den kommen Monaten bis auf etwa 3.400 Punkte laufen, also noch weitere 30 Prozent.




      Woran knüpfen Sie Ihre Kurshoffnungen?

      Die Wertpapiermärkte unterscheiden sich global durch das unterschiedliche Engagement von Pensionsfonds und Versicherungen.

      Wir betrachten ihre Kauf- und Verkaufsaktivitäten als guten Indikatoren dafür, wo wir stehen. Die Tatsache, dass die europäischen Märkte tiefer gefallen sind als die Amerikanischen deuten an, dass sie nun weniger Aktien halten. Das ist das Ende des ersten Zyklus.

      Wenn wir die Situation makroökonomisch betrachten, so wuchsen die westlichen Volkswirtschaften von 1929 bis ins Jahr 2000. Nun stehen wir vor einem Jahrzehnt mit viel Ärger, mit im Trend fallenden Börsen.

      Aber der Blick auf Japan zeigt, dass die nicht in einem Zug nachgeben. Es kommt in einer zweiten Phase zu einer längeren Seitwärtsbewegung, in der es immer wieder zu deutlichen Kurserholungen kommen wird. Danach folgt - nach unserer Einschätzung in etwa drei Jahren - die dritte Phase, die am destruktivsten sein wird.




      Wie kann ich die aktuelle Phase als Privatanleger spielen?

      Wer Aktien hat, sollte sie halten. Wer keine hat, für den dürfte der Zeitpunkt nicht schlecht sein, jetzt Aktienfonds zu kaufen. Anleihen sollte man nicht unbedingt halten. Dafür scheint auch Gold interessant zu sein.



      Welche Branchen sind interessant?

      Vor allem Chip-Aktien. Beispielsweise Intel - überhaupt alle Werte, die etwas mit dem Halbleiterindex, dem so genannten SOX-Index, zu tun haben. Angefangen von AMD bis hin zu Xilinx. Diese Werte haben schon nach oben gedreht, als andere US-Indizes ihre Tiefs markierten. Das deutet auf eine gewisse Stärke hin.



      Und die Regionen?

      Bei fallenden Kursen gibt man die schwächsten Märkte und in der Rally kauft man die Stärksten. Das sind die US-Börsen und der SOX-Index.



      Bedeutet das auch, dass der Dollar steigen wird?

      Ja, wir haben vorerst den schwächsten Teil des Dollars gesehen. Er kann wieder bis zur Parität steigen. In diesem Bereich - zwischen der Parität und 1,11 Dollar je Euro dürfte er in den kommenden sechs bis neun Monaten verharren. Danach kann er möglicherweise weiter abgleiten.



      Wie sind sie momentan positioniert?

      Wir haben in den vergangenen Tagen viel Geld mit dem Kauf von Aktien, dem Verkauf von Anleihen und dem Erwerb von Dollars verdient. Und diese Trends werden anhalten.




      Der Irakkonflikt spielt keine Rolle?

      Wichtige makroökonomische Einflussgrößen sind die Kriege gegen die Weiterverbreitung nuklearer Technologie. Der Irakkrieg ist der erste von eine Folge von kommenden Konflikten, die das Ziel haben, politischen Regimes Massenvernichtungswaffen wegzunehmen. Der nächste könnte Nordkorea sein.



      Aber das dürfte für Verunsicherung sorgen und die Wirtschaftsentwicklung behindern.

      Der Markt wird nicht davon bestimmt, wie sich die Wirtschaft entwickelt, sondern wie die Marktteilnehmer relativ positioniert sind. Und sie sind negativ eingestellt.

      Wenn sie also überrascht werden, dann von einer Bewegung nach oben. Alle folgen dem Trend - und wir denken, der Trend hat gedreht. Die Anleger werden vom Markt „aufgerollt“ werden. Viele Pensionsfonds beispielsweise sind von Aktien auf Anleihen umgestiegen. An Festverzinslichen werden sie sich aber nach unserer Einschätzung in diesem Jahr die Finger verbrennen.




      Gilt das auch die Rentenmärkte in den Emerging Markets?

      Dort könnte die Party vorbei sein. Speziell Russlands „Erfolgsgeschichte“ seit dem 9.11. ist vorbei, auf Grund seiner Politik, Amerika nicht zu unterstützen. Deutschland, Frankreich und Russland werden vor ihrer Haltung langfristig nicht profitieren.

      Speziell die Börsen und der Rentenmarkt in Russland erscheint sehr verwundbar. In Korea sehen sowohl die Währung als auch die Börse angeschlagen aus.




      Das Fazit für einen Privatanleger?

      Der Kauf von Aktien ist auf Sicht der kommenden Monate ratsam. Nach einem Kursgewinn von 30 bis 40 Prozent sollte man allerdings alles verkaufen. Anleihen sind gefährdet, man sollte sie eher leer verkaufen. Kurzfristig dürfte der Dollar Stärke zeigen.

      Die kommenden zwei bis drei Jahre werden gekennzeichnet sein durch eine breite Handelsspanne zwischen den jüngsten Tiefs und dem kommenden Zwischenhoch, in der aktives Handeln gefragt ist. Kaufen und Halten ist in diesem Umfeld die falsche Strategie.

      Das Gespräch führte Christof Leisinger


      Quelle: FAZ, 27.03.03
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      schrieb am 27.03.03 22:29:17
      Beitrag Nr. 901 ()
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      Hypovereinsbank-Aktie wird durch Anteilsverkauf nicht interessanter

      27. März 2003 Die Lage der HypovereinsBank ist bekannt, sie ist kritisch. Die Bank hat europas größtes Kreditportfolio in ihren Büchern stehen - und das droht auf Grund der schwachen Konjunktur, zunehmender Insolvenzen und einer gleichzeitig wegen de Börsenschwäche schwindender Reserven zu einem Mühlstein um den Hals zu werden.

      Die Bank braucht dringend neues Kapital. Eine direkte Kapitalerhöhung wird am Markt im aktuellen Umfeld schlecht ankommen. Allein das Gerücht über eine „Zwangswandelanleihe“, also eine verkappte Kapitalerhöhung, führte zu dramatischen Turbulenzen an den Börsen.

      Denn im Moment dürfte sich niemand ernsthaft die Aktien des Unternehmens ins Depot legen wollen. Zu hoch scheinen die Risiken zu sein, die man sich damit auf Basis einer allenfalls dahindümpelnden Konjunktur - eine Erholung ist nicht einmal in Ansätzen erkennbar, die Anzeichen deuten eher auf eine sich vertiefende Rezession hin - aufbürdet.




      Clevere Kapitalerhöhung auf Umwegen

      Damit bleibt im Prinzip nur der Verkauf von Beteiligungen, um die Reserven etwas aufzupolstern. Nun hat die Bank angekündigt, ein Viertel der erst im Jahr 2001 vollständig in den HVB-Konzern integrierten Bank Austria-Creditanstalt an die Börse zu bringen.

      Dieser Schritt war in dieser Weise nicht erwartet worden, ist aber im Prinzip nichts anderes, als eine Kapitalerhöhung auf Umwegen. Sie wird nicht bei der Mutter vorgenommen, sondern bei der Tochter.

      Das Elegante daran ist, die Tochter scheint erheblich attraktiver zu sein, als die Mutter. Denn die Bank Austria-Creditanstalt ist erstens Marktführer in Österreich, zweitens profitabel und hat drittens erhebliche Wachstumsmöglichkeiten in Mittel - und Osteuropa. Schon heute stammen mehr als 50 Prozent der Erträge aus diesen Regionen, weiteres Wachstum ist zu erwarten.

      Aus diesem Grund dürften die Aktien der Tochter für Anleger wesentlich interessanter sein, als die der HypoVereinsbank selbst. Außerdem führt der Verkauf einer Beteiligung auf diesem Umweg nicht zu Abschreibungen, wie sie beispielsweise bei der Veräußerung der Vereins- und Westbank notwendig werden würde.




      Börsengang hat seinen Preis

      Ausgehend von der Annahme, dass die Aktien mit einem Preis-Buch-Verhältnis von 1,5 bewertet werden, rechnen die Analysten von Merck Finck & Co mit einem Erlös von 1,5 bis zwei Milliarden Euro. Das dürfte knapp reichen, um die Kapitalbasis der HypoVereinsbank nahe an die angestrebte Quote von sieben Prozent zu bringen.

      Allerdings bezahlt die Bank dafür auch ihren Preis. Denn sie verzichtet nicht nur auf die vollen Gewinne der Tochter, sondern auch auf den Anteil des erzielbaren Ertragswachstums. Konrad Becker von Merck Finck & Co geht davon aus, dass der Anteilsverkauf den Gewinn der HypoVereinsbank je Aktie um 16 bis 18 Cents mindern könnte.

      Konsequenz: Ausgehend vom Durchschnitt der in Bloomberg veröffentlichten - etwas weit streuenden - Gewinnschätzungen würde die HypoVereinsbank im Jahr 2003 gerade so eine schwarze Null erreichen.

      Insgesamt dürfte die Bank eine relativ elegante Lösung für ihr Eigenkapitalproblem gefunden haben. Aber dadurch wird die Aktie auf Grund des anhaltend schwachen Umfelds noch lange nicht attraktiv.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 27.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der HypoVereinsbank-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




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      Avatar
      schrieb am 27.03.03 22:37:24
      Beitrag Nr. 902 ()
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      Elmos-Aktie verliert ihre letzten Fürsprecher


      27. März 2003 Die Aktie von Elmos Semiconductor nimmt seit einigen Tagen wieder schnurstracks Kurs auf das bisherige Rekordtief bei 3,91 Euro.

      Am Donnerstagnachmittag macht sich der für die Automobilbranche tätige Halbleiterhersteller mit einem Minus von neun Prozent auf 4,55 Euro jedenfalls mit großen Schritten auf den Weg dorthin.

      Diese Kursentwicklung ist deshalb etwas überraschend, weil die vom Unternehmen veröffentlichten Geschäftszahlen einen ganz guten Eindruck machen. Den Angaben zufolge ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2002 um drei Prozent auf 109,7 Millionen Euro gestiegen und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um ebenfalls drei Prozent auf 19,3 Millionen Euro.

      Angesichts der allgemein schwierigen Lage im Halbleitersektor scheint dies eine respektable Leistung zu sein. Zumal der Vorstand am 19. März für das Jahr 2003 eine Umsatzausweitung um 15 Prozent auf 125 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat.




      Genaue Analyse dämpft die Zuversicht

      Doch auf dem zweiten Blickt zeigt sich, dass längst nicht alles Gold ist was glänzt. So bemängeln die Analysten der Berenberg Bank nach einer eingehenden Analyse der Zahlen, dass sich die Zahlen nur dank bilanzieller Schönheitsoperationen so gut lesen und sich außerdem gewisse Risiken in der Bilanz finden lassen.

      Der zuständige Analyst Oliver Wojahn sah sich deswegen veranlasst, seine Schätzung für den Gewinn je Aktie für 2003 von 0,71 auf 0,57 Euro zu senken und für 2004 von 0,83 auf 0,69 Euro.

      Gleichzeitig reduzierte er sein Kursziel von zehn auf sechs Euro und die Einschätzung von Kaufen auf Halten. Aufgeschreckt scheinen auch die Kollegen beim Bankhaus Julius Bär, denn auch sie revidieren ihr Anlageurteil von Kaufen auf Halten.




      Angriff auf das Rekordtief droht

      Statt auf die positiv formulierte Ad hoc-Mitteilung vom 19. März zu steigen, hat der Aktienkurs seitdem rund 40 Prozent an Wert verloren.

      Das führt dazu, dass der Titel trotz nach unten korrigierter Gewinnschätzungen den Eindruck erweckt, als ob er günstig bewertet sei. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der von der Berenberg Bank geschätzten Gewinne für 2004 stellt sich zumindest auf unter sieben ein.

      Und auch die Marktkapitalisierung liegt mit nur noch knapp 88 Millionen Euro deutlich unter dem für 2004 von Wojahn erwarteten Umsatz von 148 Millionen Euro.

      Doch die zuletzt von der Aktie immer wieder enttäuschten Anleger warten am besten erst einmal ab, ob es das Unternehmen auch weiterhin nötig hat, zur Zielerreichung auf bilanzielle Kunstgriffe zurückzugreifen.

      Rein charttechnisch gesehen würde sich die schon seit August 2000 unbefriedigende Ausgangslage bei einem Rutsch der Notierung auf Schlusskursbasis auf unter 4,56 Euro jedenfalls noch einmal weiter eintrüben.

      Nachhaltig aufhellen würde sich die Situation dagegen charttechnisch betrachtet erst bei Kursen von über 7,50 Euro. Erst dann wäre der langfristige Abwärtstrend überwunden und die Anleger wären offenbar bereit, den in Aussicht gestellten Wachstumschancen des im Oktober 1999 zu 22 Euro an die Börse eingeführten Unternehmen Glauben zu schenken.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 27.03.03





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Elmos Semiconductor-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 27.03.03 22:43:03
      Beitrag Nr. 903 ()
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      Norddeutsche Affinerie-Aktie zu weich

      27. März 2003 Ein Titel der „old economy“ führt am Donnerstag die Riege der Verlierer im MDax an: Ein Abschlag von 86 Cent bedeuten für die Norddeutsche Affinerie ein Minus von 8,2 Prozent. Damit ist die Aktie noch 9,64 Euro wert.

      Ein wesentlicher Teil der Verluste ist mit der Zahlung der Dividende von 65 Cent je Anteilsschein, die vom Vortageskurs abgezogen wird, erklärt. Doch wird der Titel auch durch den negativen Ausblick und einen schwächelnden Kupferpreis belastet.




      Kunden haben selbst zu kämpfen

      Denn die Norddeutsche Affinerie erzeugt Kupfer aus primären Rohstoffen, aus Zwischenprodukten anderer Hütten und durch das Recycling von sekundären Rohstoffen, vor allem Kupferschrott.
      Das rötliche Metall hat jedoch in den vergangenen Tagen an Wert eingebüßt. Der Grund: Das Vertrauen bei Verbrauchern und Produzenten hat sich verschlechtert.

      Zudem bewegt sich der Kundenkreis selbst in einem schwierigen Umfeld. Die Norddeutsche Affinerie liefert ihre Produkte wie Legierungen und Kupferkabel an Unternehmen der Kabel-, Elektro-, Telekommunikations- und Farbenindustrie sowie die Zulieferer der Bau- und Automobilindustrie. Abnehmer für die Schwefelsäure ist die chemische Industrie.




      Quartalsergebnis als schwach bewertet

      Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand erst am Mittwoch verlautbart, er könne auf Grund der schlechten Konjunktur einen im Vergleich zum Vorjahr sinkenden Gewinn nicht ausschließen.

      Zwar hat der Vorstand auch hervorgehoben, im ersten Quartal ein positives Ergebnis erreicht zu haben. Der Gewinn vor Steuern verringerte sich jedoch von 57 auf 38 Millionen Euro.

      Folglich bewerten Analysen wie Jens Jung von Independent Research das Ergebnis als recht schwach. Das Analystenhaus habe den Titel zwar noch auf Kauf stehen, werde ihn aber wohl herunterstufen.

      Thorsten Zimmermann von HSBC Trinkaus & Burkhardt meinte, der geschätzte Gewinn vor Zinsen und Steuern von 43 Millionen Euro für das zweite Quartal erscheine nun zu hoch angesetzt - seine neue Prognose dürfte bei weniger als 40 Millionen Euro liegen, kündigte er im Gespräch mit FAZ.NET an.

      Zudem gab er zu bedenken, dass das Unternehmen die Dividende nicht operativ verdient habe. Zwar könnte sie auch im nächsten Jahr eine solche Dividende zahlen, müsste dann aber voraussichtlich in die Rücklagen greifen.

      Dies relativiere den Ruf des Unternehmens als dividendenstarker Titel. (Die Dividendenrendite beträgt derzeit 6,8 Prozent.) Nicht zuletzt belaste ein gegenüber dem Euro schwacher Dollar das Ergebnis.




      Aktie im Abwärtstrend

      Obwohl eine hohe Dividendenrendite gemeinhin kursstützend wirken soll, hat das Papier binnen Jahresfrist 62,5 Prozent an Wert eingebüßt. Allein seit Monatsbeginn hat sich der Kurs um fast 20 Prozent verschlechtert.

      Charttechnisch sieht es entsprechend trübe aus. Das Papier ist nur unwesentlich teurer als bei seinem Tiefststand im Oktober (9,50 Euro) und hängt im Abwärtstrend.

      Dabei erscheint es mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,8, ausgehend von einem geschätzten Gewinn je Aktie von 65 Cent nach 68 Cent im vergangenen Geschäftsjahr, bestenfalls neutral bewertet.

      Derzeit lässt sich weder aus diesen Daten noch aus der ökonomischen Perspektive auch nur ein bisschen Kursphantasie herleiten. Fazit: Bis bessere Meldungen aus dem Unternehmen kommen, sollte die Aktie besser gemieden werden.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 27.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie der Norddeutschen Affinerie.




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      Avatar
      schrieb am 27.03.03 23:06:42
      Beitrag Nr. 904 ()
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      Quelle: http://www.wulfk.de/

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      schrieb am 27.03.03 23:12:44
      Beitrag Nr. 905 ()
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      S&P Index macht Hedge Fonds-Szene transparenter


      27. März 2003 Hedge Fonds sind momentan angesagt in der Anlegerszene. Zählen sie doch zu den wenigen Produkten, die es geschafft haben, den Bärenmarkt relativ verlustfrei zu überstehen.

      Ihren fast schon legendären Ruhm verdanken sie zudem der Tatsache, dass es einigen Anbietern in dieser schwierigen Zeit sogar gelungen ist, stolze Gewinne einzufahren.

      Problematisch ist allerdings noch immer die oftmals mangelnde Transparenz im Bereich der Hedge Fonds. Für etwas mehr Übersichtlichkeit sorgen aber inzwischen einige speziell für den Hedge Fonds-Bereich aufgelegte Indizes.

      Zur Palette der Anbieter, zu denen als einer der bekanntesten der CSFB/Tremont Hedge Fund Index gehört, zählt seit September 2002 auch der amerikanische Finanzdienstleister Standard & Poor´s (S&P).




      40 Fonds reichen für ein getreues Spiegelbild

      Der S&P Hedge Fund Index, der 40 Fonds beinhaltet, soll ein Abbild der Entwicklung in dem Sektor geben und zwar unter Berücksichtigung der verschiedenen Anlagestile.

      So gibt es für einen etwas differenzierteren Blick auf diese unterschiedlichen Anlagestrategien einen so genannten Arbitrage Index, einen Directional/Tactical Index und einen Event-Driven Index.

      Ergänzt wird die Produktpalette durch einen Managed Futures Index, der Fonds beinhaltet, die nach bestimmten Kursmustern oder basierend auf Trendfolgesystemen agieren.

      Die 40 im S&P Hedge Fund Index vertretenen Fonds weisen eine gleich hohe Gewichtung auf. Damit ein Hedge Fonds sich für den Index qualifizieren kann, muss er seit drei Jahren am Markt sein, weiterhin für Anleger zugänglich sein und gewissen Transparenzanforderungen entsprechen.

      Veränderungen im Index werden turnusgemäß jeden Januar vorgenommen oder immer dann, wenn aus Sicht des Indexgremiums Handlungsbedarf angesagt ist. Nach Angaben von S&P haben statistische Untersuchungen gezeigt, dass 40 Fonds im Index ausreichen, um ein getreues Abbild der Wertentwicklung in der Hedge Fonds-Szene zu geben.




      Keine Wunderwaffe, aber solide Wertentwicklung

      Informationen samt Kursangaben zu den Indizes finden sich unter der Internetseite www.spglobal.com. Abrufbar sind die Notierungen auch bei Bloomberg unter dem Kürzel SPHG. Beim Blick aut die Wertentwicklung des S&P Hedge Fund Index zeigt sich, dass der Index seit dem 30. September 2002 ausgehend von einem Indexstand bei 1.000 Punkten bisher nur moderat auf 1.037,745 Punkte gestiegen ist.

      Am besten hat dabei der S&P Managed Futures Index abgeschnitten, der es auf einen Stand von 1.054,591 Zähler gebracht hat.

      Diese Bilanz lässt zwei Schlüsse zu. Zum einen räumt sie mit der weitverbreiteten Annahme auf, bei Hedge Fonds handele es sich um eine Wunderwaffe.

      Im Durchschnitt betrachtet haben sie bei genauer Hinsicht seit September 2002 vielmehr nicht besser abgeschnitten als Anlagen am Rentenmarkt.
      Zum anderen zeigt die Bilanz aber auch, dass Hedge Fonds in schwierigen Zeiten durchaus zum Kapitalerhalt taugen und dabei sogar noch einen kleinen Mehrertrag bringen.

      Interessant ist dabei auch, dass der S&P Hedge Fund Index seit seiner Auflage eine sehr stabile, und damit wenig volatile Entwicklung genommen hat. Wobei zu beachten ist, dass die Kursangaben auf dem Net Asset Value basieren, also die Wertentwicklung ohne Fondskosten wiedergeben.




      UBS Warburg plant ein Zertifikat auf den Hedge Fonds Index

      Mit dem Ziel, den Anlegern eine Absicherungsmöglichkeit mit der gleichzeitigen Chance auf Kapitalvermehrung zu bieten, hat sich UBS Warburg entschieden, auf den S&P Hedge Fonds Index ein Zertifikat zu kreieren.

      Laut Helmut Fischer von UBS Warburg dürfte dieses Produkt in drei bis vier Wochen an der deutschen Börse gehandelt werden. Angeboten wird das Zertifikat, welches es sowohl in einer Dollar als auch in einer Euro-Ausführung geben soll, für eine fixe Grundgebühr von zwei Prozent und mit eine Differenz zwischen An- und Verkaufskurs von voraussichtlich einem Prozent.

      Bei UBS Warburg verspricht man sich auf das Produkt ähnlich rege Resonanz wie auf das seit zwei Jahren existierende Global Alpha Index Zertifikat (WKN: 788 670), das auf einem Hedge Fonds Index der UBS-Tocher O´Connor basiert. "Die Nachfrage dafür ist sehr gut und zwar sowohl von institutioneller Seite als auch von privater Seite", verrät Fischer.




      Geringe Korrelation mit den Aktienmärkten

      Legt man eine Berechnung von S&P zu Grunde, die modellhaft die Wertentwicklung des S&P Hedge Fonds Index von Januar 1998 bis September 2002 ermittelt hat, dann ist der Index in dieser Zeit auf ein jährliches Plus von 9,3 Prozent gekommen.

      Der S&P 500 Index als Vertreter der Aktienseite hat in dieser Zeit dagegen 2,3 Prozent per anno verloren. Damit zeigt sich auch, dass die Korrelation zwischen dem Hedge Fonds Index und den Aktienmärkten sehr gering ist.

      Gelingt dem Produkt auch in Zukunft eine ähnliche Performance, dann dürften die Anleger weitgehend zufrieden sein. Allerdings unterstreicht Helmut Fischer auch mit Blick auf das hauseigene Zertifikat, dass es sich dabei "nicht um ein kurzfristiges Handelsinstrument handelt, sondern um ein langfristiges Anlageobjekt.


      Quelle: FAZ, 27.03.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 23:18:46
      Beitrag Nr. 906 ()
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      Kanada-Dollar bleibt im Aufwind


      27. März 2003 Zwei Jahre lang war es schlecht bestellt um den kanadischen Dollar. Doch neuerdings scheint diese Schwächephase überwunden zu sein. Zumindest zeigt die kanadische Landeswährung seit Jahresanfang Stärke, und zwar sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch im Verhältnis zum Euro.

      Mit den Gewinnen vom Donnerstag legt er zur US-Devise bei Kursen von 68,29 US-Cents den vierten Tag in Folge zu. Damit bewegt er sich in der Nähe des am 11. März markierten Dreijahreshoch von 68,54 US-Cents.

      Für einen Euro bekommt man momentan 1,57 kanadische Dollar, was aus Sicht des Euro fast dem Jahrestief entspricht. Die eingeleiteten Aufwärtstrends zugunsten der kanadischen Landeswährung lassen Charttechniker bereits auf weitere Kursgewinne hoffen.




      Konjunktur relativ robust

      Fundamental ließ sich eine derartige Entwicklung ebenfalls rechtfertigen. Denn wie es momentan aussieht, dürfte die kanadische Wirtschaft in diesem Jahr stärker wachsen als die Volkswirtschaften in den Vereinigten Staaten und in Europa.

      So wurden in den vergangenen 14 Monaten 613.000 Arbeitsplätze geschaffen und die damit verbundene Konsumentennachfrage zusammen mit einem Immobilienboom haben den negativen Effekt aus einer schwächeren Exportnachfrage bisher überkompensiert.

      Die gute Form der Wirtschaft zeigt sich auch daran, dass die Einzelhandelsumsätze im Januar um 0,7 Prozent gestiegen sind und nicht wie erwartet gefallen.




      Renditevorsprung sorgt für Nachfrage

      Während beispielsweise in Europa noch immer auf weitere Zinssenkungen gesetzt wird, stellen sich die Beobachter mit Blick auf Kanada bereits auf die zweite Zinserhöhung ein, zumal dafür auch die deutlich über der Zielvorgabe von zwei Prozent liegende Inflationsrate spricht.

      Aber schon jetzt liegt der Tagesgeldsatz mit drei Prozent über dem in den USA gültigen Niveau von 1,25 Prozent. Das Renditeniveau am Rentenmarkt liegt dadurch schon jetzt deutlich über dem im Nachbarland.

      Die Prämie bei den zweijährigen Staatsanleihen betrug in dieser Woche 2,23 Prozent, was die größte Differenz seit Juli 1994 war. Dies lockt natürlich Anlegergelder an, was wiederum den kanadischen Dollar stärkt.

      "Die Zinsdifferenz, die konjunkturelle Expansion und die derzeitige Schwäche des US-Dollar - alles das hilft dem kanadischen Doller derzeit", fasst Devisenhändler Tim Mazanec von Investors Bank & Trust zusammen.

      Und Reid Farrill von CIBC World Markets ergänzt: "Aus vielen Richtungen strömen Gelder nach Kanada und das führt zu einer verstärkten Nachfrage nach dem kanadischen Dollar."

      Hinzu kommt die Sorge vor einem länger anhaltenden Irak-Krieg, denn wenn es dazu kommen sollte, scheint die kanadische Wirtschaft darauf derzeit besser vorbereitet als die im Nachbarland.

      Alles Gründe, die dafür sprechen, dass der eingeleitete Aufwärtstrend beim kanadischen Dollar anhält. Wobei die Währung auch noch von der Renaissance einiger Rohstoffe profitiert, da Kanada bekanntlich ein rohstoffreiches Land ist.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Quelle: FAZ, 27.03.03



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Euro in kanadischen Dollar.



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      Avatar
      schrieb am 27.03.03 23:30:34
      Beitrag Nr. 907 ()
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      Kriegsverlauf im Irak belastet Europas Börsen

      Frankfurt (vwd) - Die Sorgen über die möglichen Folgen des Irak-Krieges haben am Donnerstag das Bild an den europäischen Börsen bestimmt.

      Der Ölpreis stieg weiter, während sich der Euro zum Dollar wieder befestigte. Hierin spiegelte sich nach Aussage von Beobachtern die zunehmende Verunsicherung über den Verlauf und die Dauer des Kriegs wider. Die Aktienkurse gaben entsprechend auf breiter Basis nach. Der Euro-Stoxx-50 sank um 1,9 Prozent bzw 40 Punkte auf 2.133.

      Der Stoxx-50 fiel um 2,1 Prozent bzw 46 auf 2.190 Zähler. Befürchtet wird, dass der Krieg die Weltwirtschaft stärker treffen könnte als an den Finanzmärkten erwartet wurde, hieß es.



      Probleme der Alliierten im Irak belasten

      "Selbst wenn der Krieg nicht länger dauern sollte als die von vielen Beobachtern genannten maximal drei Monate: Die Tatsache, dass sich das Vorankommen der Alliierten schwieriger gestaltet als angenommen, belastet das Sentiment", sagte ein Händler.

      Auch US-Konjunkturdaten fielen teilweise unter den Erwartungen aus. Insbesondere der Chicago Fed National Activity Index lag im Februar unter den Prognosen. Wasser auf die Mühlen der Skeptiker war zudem die Nachricht, dass die Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes in Frankreich im März stärker gesunken ist als erwartet. Dies schlug auf das gesamte Produzierende Gewerbe, vor allem aber auf zyklische Konsumwerte durch.

      Es wird befürchtet, dass die Verbraucher ihre ohnehin schon geringen Konsumausgaben mit Blick auf den Krieg noch stärker einschränken. Der Subindex für zyklische Konsumwerte notierte 2,2 Prozent leichter.
      Philips fielen um 4,1 Prozent auf 15,51 EUR zurück und LVMH um 3,3 Prozent auf 39,05 EUR. Hier befürchten Beobachter, dass neben dem Irak-Krieg auch die so genannte asiatische Grippe belasten könnte.
      Diese könnte im für Luxusgüterproduzenten wichtigen Absatzmarkt Asien die Touristenströme austrocknen, heißt es im Markt.



      Unterschiedlich: Tendenz bei Rückversicherern

      Aus Unternehmenssicht standen Versicherer im Blickpunkt. Swiss Re, einer der weltweit größten Rückversicherer, hat Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Diese sind nach Einschätzung von Beobachtern weitgehend wie erwartet ausgefallen.

      Die Aktie kletterte um 6,3 Prozent auf 68,20 CHF, während der Stoxx-Subindex Versicherer um 2,1 Prozent fiel. Grund hierfür waren insbesondere schlechte Nachrichten aus Deutschland. S&P hat das Rating für Münchener Rück auf "AA-" von "AA+" gesenkt.

      Nach Aussagen eines Händlers hat der Konzern während eines Conference Call am Nachmittag auch weitere Kapitalmaßnahmen nicht ausgeschlossen. Münchener Rück fielen um 10,3 Prozent auf 67,48 EUR.

      Repsol gaben leicht um 0,1 Prozent auf 13,60 EUR nach, weil Endesa ihren dreiprozentigen Anteil an dem spanischen Ölkonzern an der Börse platziert hat. Mit Spannung schauten Anleger auch auf die Höhe der Dividende des italienischen Versorgers Enel.
      Händler begrüßten die Unternehmensmitteilung, diese stabil zu halten. "Der Nettogewinn liegt leicht über den Erwartungen und das EBIT ist in line", sagte ein Händler. Enel gewannen 0,9 Prozent auf 5,30 EUR.

      STMicro standen nach Gerüchten über eine Platzierung unter Druck. Händler zitierten Spekulationen, denen zufolge Finmeccanica, die 18 Prozent der Aktien hält, einen Teil der Aktien verkaufen oder eine Wandelanleihe begeben will. Das italienische Finanzministerium, das Finmeccancia kontrolliert, war für einen Kommentar nicht erreichbar.

      Kreise sagten jedoch, ein derartiger Plan sei ihnen nicht bekannt. Finmeccanica hatte am Donnerstag mitgeteilt, Initiativen zur Finanzierung zu eruieren. Die Aktie verlor 3,6 Prozent auf 18,77 EUR. +++ Manuel Priego Thimmel
      vwd/27.3.2003/mpt/reh/tw)


      gelesen in FAZ, 27.03.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 23:32:31
      Beitrag Nr. 908 ()
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      Wall Street schließt etwas leichter - technische Erholung hilft

      New York (vwd) - Etwas leichter und damit von den Anfangsverlusten deutlich erholt hat die Wall Street am Donnerstag geschlossen. So verlor der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte 0,4 Prozent bzw 28 Punkte auf 8.201. Der S&P-500-Index gab 0,2 Prozent bzw einen auf 869 Zähler ab.

      Der Nasdaq-Composite büßte 0,2 Prozent bzw drei Punkte auf 1.384 ein. Händler führten die Abgaben in erster Linie auf die unklare Lage im Irak-Krieg zurück. Allerdings seien die Verluste durch eine technische Erholung begrenzt worden. Umgesetzt wurden an der NYSE dabei 1,2 (Vortag: 1,3) Mrd Aktien. 1.810 Kursgewinnern standen 1.455 -verlierer und 157 unveränderte Titel gegenüber.

      "Die Anleger haben auf ein schnelles Ende des Krieges gehofft, doch jetzt zieht sich die Auseinandersetzung in die Länge", erklärte ein Händler die negative Grundstimmung. Die Konjunkturdaten des Tages hätten zudem einen eher enttäuschenden Eindruck hinterlassen.

      Doch sei deren Auswirkungen angesichts des Irak-Kriegs eher zu vernachlässigen gewesen. Trotzdem seien die Teilnehmer noch optimistisch gestimmt. So bald sich ein Sieg der US-Truppen genauer abzeichne, sollte es wieder nach oben gehen, hieß es.

      Unter technischen Aspekten durchlaufe der Markt derzeit eine gesunde Konsolidierung. Nach Abschluss dieser Phase sei mit einem Anstieg des Dow Jones auf 9.000 und dann 9.250 Punkten zu rechnen.

      Unter Druck standen am Berichtstag besonders die Fluggesellschaften. Neben zurückgehenden Buchungen belastete auch der wieder anziehende Ölpreis, hieß es aus dem Handel. Continental verloren 7,5 Prozent auf 5,45 USD. Abgaben verbuchten auch die Halbleiterhersteller.

      Hier kamen besonders Broadcom unter Druck. Die Aktie des Herstellers von Kommunikationshalbleitern verlor 16,2 Prozent auf 12,91 USD. Neben einer Rückstufung durch Morgan Stanley und Gerard wurde der Titel auch durch Unstimmigkeiten im Management belastet.

      Nach einer Gewinnwarnung vom Verpackungshersteller Temple Inland fielen die Aktien der Papierhersteller Georgia Pacific um 0,7 Prozent auf 14,30 USD und von International Paper um 2,8 Prozent auf 34,65 USD. Biotechwerte zeigten sich hingegen freundlich, Celegene kletterten um 4,3 Prozent auf 27,17 USD und Gilead Sciences um 6,1 Prozent auf 43,00 USD.

      Lehman Brothers hatte letztere auf "Overweight" von "Equal-weight" gestuft und das Kursziel auf 49,00 USD erhöht. Lehman erklärte, die Verschreibungen für das HIV-Mittel "Viread" von Gilead deuteten ein Übertreffen der Absatzplanung an.

      Hersteller von Festplatten und deren Zulieferer zeigten sich davon beflügelt, dass Lehman Brothers einen steigenden Bedarf für Festplattenlaufwerke ausgemacht hat. Seagate Technology haussierten um 7,7 Prozent auf 10,88 USD, Western Digital um 7,8 Prozent auf 9,24 USD. Die Titel des Zulieferers Marvel Technology gewannen 2,8 Prozent auf 21,90 USD.

      Tyson Foods gewannen 2,9 Prozent auf 8,20 USD, nachdem ein Gericht festgestellt hatte, dass der Fleischproduzent seinen Geflügelfarmen nicht auferlegt hatte, illegale Arbeiter zu beschäftigen. Tommy Hilfiger sprangen um 23,9 Prozent auf 7,30 USD.

      Hier ging um, dass Jones Apparel Group das Unternehmen akquirieren könnte. Die CEO der beiden Unternehmen sind Meldungen zufolge in Übernahmegesprächen. Jones Apparel kletterten um 0,4 Prozent auf 27,99 USD. Computer Sciencens profitierten von einem Outsourcing-Deal durch Motorola und verteuerten sich um 4,8 Prozent auf 33,37 USD.
      vwd/DJ/27.3.2003/tw)


      gelesen in FAZ, 27.03.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 23:38:27
      Beitrag Nr. 909 ()
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      XETRA-SCHLUSS/DAX gut behauptet - Münchener Rück brechen ein

      Frankfurt (vwd) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag einmal mehr ganz im Zeichen des Irak-Krieges gestanden. Nach sehr volatilem Verlauf drehte der Index kurz vor Schluss, unterstützt durch die technisch bedingte Erholung an der Wall Street, ins Plus und ging gut behauptet aus dem Handel.

      Nachdem der Index zeitweise mit der Unterstützung bei 2.520 Punkten kämpfte, gewann er letzlich 0,2 Prozent bzw fünf auf 2.584 Punkte. Teilnehmer zeigten sich aber zurückhaltend, was die weiteren Aussichten des DAX anbelangt.

      Die Hoffnung auf einen schnellen Sieg im Irak schwinde zunehmend, sagte ein Händler. Das dürfte tendenziell weiter belasten.

      Die zu erwartende Korrektur könnte den DAX in den kommenden Tagen bis auf ein Niveau von 2.400 Stellen drücken.

      Für eine Wende müsse es einen signifikanten Nachrichtenfluss aus dem Irak geben, der Erfolge der Alliierten nahelege. Händler berichteten von Umschichtungen in defensive Werte. So gab es Bewegungen von Banken-, Versicherer- und vereinzelt auch Automobilwerten in defensive Werte, zum Beispiel aus dem Pharmabereich.

      Münchener Rück waren mit einem Minus von 10,3 Prozent auf 67,48 EUR Tagesverlierer. Nach Aussagen eines Händlers gab es größere US-Adressen, die sich von Münchener Rück trennen. Zudem hat S&P das Kredit-Rating auf "AA-" von "AA+" zurückgenommen.

      Zugleich wurden die Ratings der Töchter Ergo und American Re gesenkt. Die Stimmung für das Papier sei sehr schlecht, hieß es. Aussagen des Vorstands während einer Analystenkonferenz bezüglich möglicher weiterer Kapitalmaßnahmen seien auch nicht gut aufgenommen worden, so ein Teilnehmer.

      Auch Allianz mussten nach der Senkung des Allianz-Finanzstärkerating auf "A+" von "AA-" durch Fitch starke Abgaben hinnehmen. Nach der jüngsten Rating-Herabstufung durch S&P sei dieser Schritt von Fitch nicht überraschend gekommen, sagte ein Händler. Allianz verloren drei Prozent auf 52,39 EUR.

      Unter den Bankentiteln konnten einzig HypoVereinsbank deutlichere Gewinne ausweisen. Die Aktie ging mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 7,79 EUR aus dem Handel. Der Konzern will ein Viertel seiner Tochter Bank Austria wieder an die Börse bringen.

      Eine Kapitalerhöhung sei damit zwar "noch nicht vom Tisch", hieß es, denn der Bank fehlten noch 700 Mio EUR für die angestrebte Eigenkapitalquote. Andererseits gewinne die HVB zumindest Luft und damit Zeit, was positiv zu werten sei.

      Linde stiegen mit einem günstigen Ausblick um 4,3 Prozent auf 28,12 EUR. Auch Altana und Fresenius Medical Care konnten deutliche Kursgewinne verbuchen.
      Altana erhöhten sich um 1,6 Prozent auf 43,75 EUR und Fresenius Medical Care um 4,6 Prozent auf 48 EUR. Händler meinten, beide Titel hätten wichtige charttechnische Hürden überwunden.
      Ein Teilnehmer verwies zudem auf die FDA-Zulassung des Medikaments Emend von Merck & Co gegen Nebenwirkungen bei Chemotherapiepatienten. Das zeige die verstärkte Bereitschaft der FDA, wieder Medikamente zuzulassen und werde positiv für die Branche gewertet.
      +++ Manuel Priego Thimmel
      vwd/27.3.2003/mpt/reh)


      gelesen in FAZ, 27.03.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 23:42:02
      Beitrag Nr. 910 ()
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      TECDAX-SCHLUSS/Sehr schwach - Nordex-Kurs explodiert

      Frankfurt (vwd) - Der TecDAX hat sich am Donnerstag in sehr schwacher Verfassung präsentiert. Das Sentiment konnte sich nach Aussage von Beobachtern nicht wie am Vortag vom DAX absetzen.

      Der Index verlor 1,7 Prozent oder sechs Punkte auf 341 Stellen. Das dominierende Thema war weiterhin der Krieg im Irak. Die zunehmende Unklarheit hinsichtlich der Dauer verunsichere die Anleger in wachsendem Maß. Es werde befürchtet, dass der Waffengang die Weltwirtschaft stärker treffen könnte als an den Finanzmärkten bislang erwartet wurde.

      Die auffälligste Kursbewegung verzeichneten Nordex, die um 41,2 Prozent auf 1,20 EUR kletterten. Die extrem stark steigenden Umsätze ließen darauf schließen, dass Anleger zunehmend auf eine Übernahme spekulieren, hieß es aus dem Handel.

      So seien am Mittwoch und am Berichtstag knapp vier Mio Aktien gehandelt worden, was angesichts eines Free-float von 32 Mio Aktien außerordentlich viel sei. Händler kommentierten, Nordex würden immer interessanter für ein Übernahmeangebot: "Bei einem Umsatz von 500 Mio EUR wäre Nordex mit etwas über 100 Mio EUR sehr günstig."

      Dagegen kamen die Halbleiterwerte, die unter den schlechten US-Branchenvorgaben litten, unter die Räder.
      Elmos Semiconductor gaben um 5,2 Prozent auf 4,74 EUR nach, nachdem Julius Bär den Titel auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft hatte.
      Kontron gaben vor der Vorlage von Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr am Freitag um fünf Prozent auf 2,85 EUR nach. MediGene setzten die Verluste vom Donnerstag fort, die Aktie gab um weitere 7,5 Prozent auf 2,70 EUR nach. Die Einstellung der Entwicklung eines Medikaments gegen Gebärmutterhalskrebs habe die Anleger stark verunsichert, hieß es.

      Die Verluste bei United Internet wertete ein Teilnehmer als technische Gegenreaktion auf die starken jüngsten Gewinne. Zudem sei es dem Papier am Vortag nicht gelungen, den Widerstand bei zehn EUR zu nehmen. Die Aktie büßte 6,7 Prozent auf 9,02 EUR ein. +++ Benjamin Krieger
      vwd/27.3.2003/bek/mpt/reh)


      gelesen in FAZ, 27.03.03
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 23:43:35
      Beitrag Nr. 911 ()



      Quelle: FAZ, 27.03.03
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 12:26:35
      Beitrag Nr. 912 ()
      Hi Susanna,

      mal eine kleine Urlaubsimpression mitgebracht:



      adv

      :)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 22:01:24
      Beitrag Nr. 913 ()
      für susanna :

      Avatar
      schrieb am 24.04.03 23:25:49
      Beitrag Nr. 914 ()
      hallo Susanna

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 23:25:54
      Beitrag Nr. 915 ()
      Susanna legt doch - so hoffe zumindest ich - nur ne Urlaubspause ein ??

      Gruß bis hoffentlich bald wieder hier oder wo ?

      Gerardo
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 23:51:49
      Beitrag Nr. 916 ()
      -----


      „Mit Kriegsbeginn wird Russlands Börse steigen“


      Seit März 2000 gibt es an den Weltbörsen für Aktionäre kaum noch etwas zu ernten. Zu den wenigen rühmlichen Ausnahmen zählt aber der russische Aktienmarkt. Wie lukrativ es war, dort mitzumischen, demonstriert die rund 750 Millionen Dollar verwaltende Anlagegesellschaft Hermitage Capital Management.

      Der von dieser Gesellschaft mit Sitz in Moskau im April 1996 aufgelegte Hedgefonds „The Hermitage Fund“ hat bis Ende Januar 2003 insgesamt 438,93 Prozent zugelegt.

      Das sich dadurch ergebende jährliche Plus von 28,43 Prozent ist umso bemerkenswerter, als in diesen Zahlen auch die Russland-Krise des Jahres 1997 und die damit verbundenen herben Kurseinbußen stecken.

      Das Jahr 1997 war auch das letzte Mal, das Fondsmanager William Browder richtig negativ für den dortigen Aktienmarkt war. Angesprochen auf die Verschnaufpause, die sich zuletzt selbst die russische Börse gönnte, gibt sich Browder im FAZ.NET-Interview optimistisch.

      „Ich bin zurzeit zu 100 Prozent engagiert, weil ich mehr Aufwärts- als Abwärtspotenzial am russischen Aktienmarkt sehe“, lautet seine Bestandsaufnahme.




      Herr Browder, der konjunkturelle Schwung lässt auch in Russland etwas nach. Hat der Markt deshalb seinen Höhepunkt bereits überschritten?

      Um diese Frage richtig beantworten zu können, muss ich zunächst auf die drei Faktoren hindeuten, welche die gute Wertentwicklung am russischen Aktienmarkt begünstigt haben. Erstens ist da die unter Präsident Putin erreichte politische Stabilität zu nennen.

      Zweitens hat sich die Wirtschaft in den vergangenen Jahren viel besser entwickelt als früher. Selbst wenn sich das Wachstum in diesem Jahr auf vier Prozent abschwächen sollte, ist das immer noch viel mehr als in anderen Ländern.
      Hinzu kommt die Tatsache, dass Russland einen Haushaltsüberschuss aufzuweisen hat, was heutzutage auch nicht mehr alltäglich ist.

      Unter dem Strich ergibt sich damit noch immer eine gute makroökonomische Ausgangslage. Ergänzt wird das durch eine günstige Bewertung, die den dritten Vorzug der russischen Börse verkörpert. Denn auf Basis der für das Jahr 2003 geschätzten Gewinne weist der Aktienmarkt nur ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,5 auf.

      Damit ist Russland einer der günstigsten Märkte unter den weltweiten Schwellenländern. Erwähnenswert ist natürlich auch noch die Hilfestellung, die vom außergewöhnlich gut gelaufenen Rentenmarkt auf den Aktienmarkt ausging.

      Die Korruption ist zwar auch heute noch ein Problem, doch es hat sich eine Verbesserung ergeben. Früher war die Lage in dieser Hinsicht schrecklich, jetzt ist sie nur noch schlecht.

      Am Aktienmarkt kommt es aber vor allem darauf an, dass die Entwicklung in die richtige Richtung läuft. In Sachen Reformen wird das Tempo vor den Wahlen gedrosselt werden. Schließlich will Putin im Vorfeld keine Risiken eingehen, die seine Wiederwahl gefährden könnten. Danach wird das Reformtempo wieder erhöht werden. Das weiß jeder, der sich nur ein bisschen mit der politischen Situation in Russland auskennt.




      Kann Russland den Übergang von einem Rohstoff- zu einem Industrieland schaffen?

      Eine verstärkte Diversifikation wäre zwar wünschenswert. Aber das wird viele Jahre dauern. Außerdem glaube ich, dass Länder wie Russland ihre natürlichen Stärken immer in Bereichen wie den Rohstoffen haben werden.

      Für mich ist Russland nicht so gut darin, die Rohstoffe weiterzuverarbeiten, sondern wettbewerbsfähig darin, diese Rohstoffe aus dem Boden zu holen. Erwähnenswert ist es vielleicht auch noch, dass ich mir von einem Beitritt zur Welthandelsorganisation einen neuen Konjunkturschub verspreche.

      Ich gehe fest davon aus, dass es zu diesem Beitritt kommen wird, wenn Putin im nächsten Jahr erst einmal wiedergewählt wird. Dann werden hohe Summen an Direktinvestitionen ins Land fließen, welche die Konjunktur anschieben werden.




      Was gefällt Ihnen derzeit am russischen Aktienmarkt besonders gut?

      Rund 50 Prozent meines Portfolios ist in Ölaktien investiert und 20 Prozent in Gasaktien. Mein erster Favorit ist momentan Gazprom. Was mir an dem Unternehmen so gefällt, ist die günstige Bewertung. Die nachgewiesenen Reserven an Kohlenwasserstoff werden bei dieser Gesellschaft mit 15 Cents je Barrel bewertet, ausländischen Gaskonzernen wie Exxon wird aber eine Bewertung von neun bis zehn Dollar je Barrel zugebilligt.


      Von einer bevorstehenden Pleite, wie in manchen Medien kolportiert, kann trotz der hohen Verschuldung überhaupt keine Rede sein. Diese Behauptung ist das Naivste, was ich jemals gehört habe. Wir haben es hier mit einer Gesellschaft zu tun, die auf einem Drittel der weltweiten Gasreserven sitzt.

      Sollte es tatsächlich eng werden, könnte ein Teil dieser Gasreserven jederzeit als Asset zum Verkauf angeboten werden. Wer trotzdem glaubt, dass Gazprom Pleite gehen kann, hat kein klares Bild davon, was für enorme Assets der Gesellschaft gehören.




      Auf welche weiteren Einzeltitel setzen Sie sonst noch?

      Zu meinen größten Favoriten zählt auch die Sberbank, die als russische Sparkasse gilt. Dieses Institut ist bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3,5 und einem Kurs-Buchwertverhältnis von 0,8 sehr günstig bewertet.

      Ich glaube auch, dass die Gesellschaft ihre monopolartige Stellung in der Zukunft wird behaupten können, da die Russen ein großes Misstrauen gegenüber anderen Banken haben. Im Ölsektor setze ich auf eine breite Streuung.




      Wie lange wird die Konsolidierung am russischen Aktienmarkt noch anhalten?

      Der Aktienmarkt ist jüngst auf Jahresbasis bereits ins Plus vorgestoßen. Wenn der Irakkrieg beginnt, werden wir an der russischen Börse eine schöne Rally erleben. Bei den letzten drei Kriegen war es zumindest so, dass wir im Vorfeld Kursverluste erlitten haben und dass es dann bei Kriegsbeginn wieder aufwärts ging.

      Eine Prognose für den Gesamtmarkt bis zum Jahresende gebe ich aber nicht ab, weil sich solche Vorhersagen oft als falsch erweisen. Allerdings gehe ich grundsätzlich von steigenden Kursen aus. Aktien leer zu verkaufen ist mir zwar erlaubt, ich verzichte aber derzeit darauf, weil ich mehr Aufwärts- als Abwärtspotenzial sehe. Auch am Rentenmarkt bin ich momentan nicht investiert, weil ich Aktien unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten als interessanter einschätze.

      Gefahren drohen nur dann, wenn die US-Börse ein Crash erlebt oder der Ölpreis markant und nachhaltig einbricht. In wirkliche Schwierigkeiten käme die russische Wirtschaft und der Aktienmarkt aber erst bei einem Ölpreis von unter 15 Dollar je Barrel.

      Russlands Börse erfährt noch immer eine Neubewertung. Die Situation war früher chaotisch und wir bewegen uns auf normalere Verhältnisse zu. Und in unserem Fonds setzen wir darauf, dass diese Neubewertung anhalten wird.

      Echte Fortschritte gab es beispielsweise beim Thema Corporate Governance. Es gibt zwar noch viel zu tun. Aber auch hier verbessert sich die Lage dahingehend, dass der Zustand nur noch als schlecht und nicht mehr als schrecklich beschrieben werden muss. In diesem Stadium im Transformationsprozess lässt sich an den Finanzmärkten aber bekanntlich das meiste Geld verdienen.




      Wird der Trend hin zu steigenden Rohstoffpreisen aus Ihrer Sicht anhalten?

      Ja, das glaube ich schon. Der Ölpreis dürfte weiter steigen, weil auf Sicht von 20 Jahren die Angebots-Nachfrage-Situation gut aussieht. So wird der Verbrauch in Schwellenländern wie China enorm zunehmen und ich sehe nicht, wo das zusätzliche Angebot herkommen soll. In zehn Jahren werden wir belustigt zurück blicken und uns denken, wie niedrig die Ölpreise selbst auf dem bereits gestiegenen Niveau damals doch waren.




      Wann bekommt Russland das Gütesiegel des „Investmentgrade“?

      Russland hat schon heute den „Investmentgrade“ verdient. Doch die Ratingagenturen hinken der Realität wie stets um sechs bis 24 Monaten hinterher. Es wird aus meiner Sicht noch maximal ein Jahr dauern, bis es zu dem Beschluss kommt. Ist es soweit, wird sich das als großer Vorteil für den Aktienmarkt erweisen. Denn erst dann wird es vielen Anlegern erlaubt sein,Gelder in Russland anzulegen.

      Viele Marktteilnehmer wollen das zwar schon heute tun, doch sie schrecken noch davor zurück, weil sie sich daran erinnern, dass beim letzten Mal viele wegen dieser Entscheidung im Zuge der Russland-Krise ihren Job verloren haben.

      Das Gespräch führte Jürgen Büttner




      Quelle: FAZ, 11.02.03


      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Russian Trading System Index (RTS) in den vergangenen fünf Jahren



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      Avatar
      schrieb am 04.05.03 23:57:11
      Beitrag Nr. 917 ()
      Hi @all:)

      Sorry, falscher thread.:rolleyes:

      -----
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 00:08:05
      Beitrag Nr. 918 ()
      hi susanna

      schade, dass du in letzter zeit hier nicht mehr weitergemacht hast, aber du hattest es ja mal angekündigt.

      gruß

      TCR
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 22:08:24
      Beitrag Nr. 919 ()
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 22:14:36
      Beitrag Nr. 920 ()
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 22:23:36
      Beitrag Nr. 921 ()


      Avatar
      schrieb am 12.06.03 22:54:20
      Beitrag Nr. 922 ()
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