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    Antisemit ! ; pass uf ! :) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.05.02 18:37:07 von
    neuester Beitrag 29.05.02 10:15:55 von
    Beiträge: 73
    ID: 590.086
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      schrieb am 24.05.02 18:37:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bin kein Deutscher und auch kein Jude und die ganze Politik um Izrael ist mir auch egal.

      Aber ich würde aus reiner Neugier mal eine Frage an die Deutschen, oder auch andere, richten.

      Würde sich jemand hier (im WO-Board) als Antisemit bekennen und auch sein Antisemitismus begründen ?

      Hoffe dieser Beitrag wird nicht gelöscht, denn genau darum geht es hier (im WO-Board).
      Darf man seine Meinung öffentlich sagen, auch wenn diese Meinung vielleicht dum, geschmackloss,... ?
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 18:46:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antisemitismus
      - Feindseligkeit oder Diskriminierung Juden gegenueber als religioese oder "rassische" Gruppe.

      Der Begriff "Antisemitismus" wurde 1879 von Wilhelm Marr, einem deutschen Aufwiegler, gepraegt, um die antijuedischen Ausschreitungen zu bezeichnen, die sich in Mitteleuropa ereigneten. Bis zu einem gewissen Grad hatten antijuedische Haltungen immer existiert, wenn Juden ausserhalb Palaestinas lebten. In der Antike waren religioese Differenzen der Grund. Die soziale Absonderung der Juden und ihre Ablehnung der Goetter, die andere Voelker verehrten, fuehrten zu Resentiments. Fuer die Roemer war die Weigerung, den Kaiser als Gott zu sehen, ein Mangel an Patriotismus.
      Die meisten Juden lehnten die neue Religion, das Christentum, ab. Um das vierte Jahrhundert begannen die Christen, die Juden als "Christusmoerder" oder "Gottesmoerder" zu bezeichnen, da sie Jesus gekreuzigt haetten. Da die Juden Christus und seine Kirche nicht anerkannten, haetten sie ihr Heimatland verloren und seien zur ewigen Wanderung verdammt. Als das Christentum im Roemischen Reich Staatsreligion wurde, regten viele Kirchenfuehrer kaiserliche Gesetze an, um Juden und Christen zu trennen und juedische religioese Rechte zu beschneiden, die die Dominanz der christlichen Religion zu bedrohen schienen.

      Im europaeischen Mittelalter wurde den Juden das Buergerrecht verweigert, sie waren von Karrieren in Regierung und Militaer ausgeschlossen, ebenso von der Mitgliedschaft in den Zuenften, sie durften kein Land besitzen und kein Handwerk ausueben. Im 12. Jahrhundert kamen die Verleumdungen des Ritualmordes und der Hostienschaendungen auf. Juden wuerden das Blut christlicher Kinder benuetzen, um die Matzot fuer Pessach zu backen. Diese Ritualmordlegenden blieben ueber die Jahrhunderte hinweg am Leben und tauchten immer wieder in verschiedenen osteuropaeischen Laendern auf. In den Dreissigerjahren waren sie Teil der antisemitischen nationalsozialistischen Propaganda. Auch der "Gelbe Fleck", der im Mittelalter seinen Traeger als Juden auswies, wurde von den Nazis uebernommen. Die Trennung der juedischen Bevoelkerung eines Ortes von den Christen und ihre Verbannung in eigene Stadtviertel (Ghetto) wurde in vielen europaeischen Laendern bis ins 19. und 20. Jahrhundert praktiziert.

      Im Spaetmittelalter erlebte die europaeische Wirtschaft einen Aufschwung, und viele Juden wurden fuehrend in Handel, Bankwesen und Geldverleih. Die Folge war, dass der wirtschaftliche Erfolg der Juden den Neid der Bevoelkerung erregte. Dieses wirtschaftliche Vorurteil wurde mit dem religioesen verbunden und fuehrte zur Vertreibung der Juden aus verschiedenen Laendern und Regionen. (1290 England; 14. Jahrhundert Frankreich; um 1350 Deutschland; 1496 Portugal; 1512 Provence; 1569 paepstliche Staaten.) Die Verfolgungen durch die spanische Inquisition erreichten 1492 ihren Hoehepunkt. Juden wurden verbrannt oder gezwungen, aus einem Land zu fluechten, in dem viele hundert Jahre lang Juden, Christen und Moslems zum Wohl aller zusammengelebt hatten. Nur Juden, die die Taufe annahmen, wurde erlaubt, zu bleiben. Nach den Vertreibung der Juden aus Spanien und den anderen Laendern verlagerten sich die Zentren juedischen Lebens von Westeuropa und Deutschland in die Tuerkei und spaeter nach Polen und Russland.

      Das Ende des Mittelalters brachte fuer die Juden keine Veraenderung zum Besseren. Die Gegenreformation erneuerte antijuedische Gesetzgebung und erzwang in katholischen Laendern die Verbannung von Juden in Ghettos. Juden blieben weiterhin Opfer von gelegentlichen Massakern, wie sie zum Beispiel im 17. Jahrhundert in Osteuropa stattfanden und sogar die Massaker der Kreuzfahrer an den Juden (1096, als die rheinischen Judengemeinden ausgerottet wurden) uebertrafen. Bis ins spaete 18. Jahrhundert, als die Aufklaerung und die Franzoesische Revolution Europa eine neue religioese Freiheit brachten, kam es immer wieder zu Judenverfolgungen. Damals erhielten die Juden in Frankreich und anderen westeuropaeischen Laendern die Buergerrechte. Emanzipation und Assimilation brachten wirtschaftliche und kulturelle Erfolge, die wiederum Neid und Feindseligkeit erweckten. Mit dem Aufstieg des Nationalismus im 19. Jahrhundert erhielt der Antisemitismus einen "rassischen" Charakter, als die "fremden juedischen Elemente" inmitten der "ethnisch einheitlichen" Voelker in Verruf gebracht wurden. Pseudowissenschaftliche Rassentheorien stellten fest, die Juden seien gegenueber den sogenannten "arischen Rassen" minderwertig, und gaben somit dem Antisemitismus neue Nahrung. In Deutschland und Oesterreich wurde der Antisemitismus eine organisierte Bewegung mit eigenen poltischen Parteien.

      Das Russische Reich beschraenkte die Juden auf die westlichen Regionen, dem "Ansiedlungsrayon", vor allem, seit die Teilungen Polens eine grosse Zahl von Juden unter russische Herrschaft gebracht hatten. Die Maigesetze von 1882, die nach den 1881-Pogromen im Ansiedlungsrayon erlassen worden waren, nahmen den Juden ihre laendlichen Besitztuemer und reduzierten ihre Siedlungsmoeglichkeiten auf die Staedte. Diese Massnahmen zerstoerten die juedischen Aktivitaeten als Haendler und Handwerker und erhoehten in den naechsten vier Jahrzehnten die juedische Auswanderung in die Vereinigten Staaten. Andere Juden emigrierten nach Westeuropa oder nach Palaestina.
      In Frankreich stand die Dreyfus-Affaire im Mittelpunkt des Antisemitismus.

      Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ging der Antisemitismus in Europa etwas zurueck. In Russland jedoch kam es 1903 und 1905 zu Pogromen in Kischinew. Ausserdem veroeffentlichte die russische Geheimpolizei das gefaelschte Dokument "Die Protokolle der Weisen von Zion", in dem den Juden vorgeworfen wird, sie schmiedeten Komplotte, um die Weltherrschaft zu erlangen. Die wirtschaftlichen und poltischen Beeintraechtigungen nach dem Ersten Weltkrieg intensivierten den Antisemitismus in Europa. Juedische Fuehrer der Russischen Revolution von 1917 vermehrten die antisemitischen Vorurteile um das der "Bedrohung durch den juedischen Bolschewismus". In Deutschland wurde den Juden die Schuld an der Niederlage gegeben. Auch in Osteuropa, besonders in Polen, Ungarn und Rumaenien, stieg der Antisemitismus als Folge des Ersten Weltkrieges.

      Der tobende und gewalttaetige Antisemitismus, der von Nazideutschland unter der Fuehrung Adolf Hitlers 1933 bis 1945 losgelassen wurde, erreichte nicht nur in Deutschland selbst einen erschreckenden Grad, sondern inspirierte auch antijuedische Bewegungen in anderen Laendern. Das neue Merkmal des nationalsozialistischen Antisemitismus war, dass er Klassenschranken ueberschritt. Die Idee der rassischen Ueberlegenheit der Arier appellierte an die Massen ebenso wie an die wirtschaftliche und gesellschaftliche Elite. Antisemitismus wurde offizielle Politik, in Schulen gelehrt, in "wissenschaftlichen" Zeitschriften und Instituten erforscht und von einer riesigen, hochwirksamen Propagandamaschinerie verbreitet. 1941 befahl Hitler die Vernichtung des europaeischen Judentums. Sechs Millionen Juden wurden in den Todeslagern der Nazis ermordet. (siehe: Schoah)

      Nach der Niederlage Nazideutschlands, 1945, verlor der Antisemitismus in Westeuropa und in den Vereinigten Staaten an Boden. Entwicklungen in der Sowjetunion und im Nahen Osten gaben ihm jedoch in diesen Gebieten neue Bedeutung. Der Sowjetfuehrer Josef Stalin starb 1953, bevor er eine Verfolgung der Juden vom Zaun brechen konnte, antisemitische Diskriminierung blieb jedoch ein Merkmal der sowjetischen und kommunistischen Gesellschaften.

      Viele Jahrhunderte lang hatte der Islam die Juden toleriert, obwohl sie spezielle Steuern zahlen und identifizierende Kleidung tragen mussten. Die Moslems behandelten Juden gleich wie alle anderen Unglaeubigen, als "beschuetztes Volk". Die juedische Masseneinwanderung in Palaestina und die Gruendung des Staates Israel fuehrten in der arabischen Welt zur neuen Formen der Feindseligkeiten gegenueber Juden und Israel. Arabische Regierungen bemerken im allgemeinen, es koenne unter den Arabern keinen Antisemitismus geben, da sie selbst "Semiten" seien. Diese Bemerkung geht jedoch am wirklichen Problem vorbei. Arabisch ist zweifellos eine semitische Sprache, und die europaeischen Erfinder der Rassentheorie und der "semitischen Rasse" haetten auch die Araber in ihre Theorie miteinbeziehen muessen.

      Aber Antisemitismus bedeutet vor allem antijuedische bzw. anti-zionistische Vorurteile. Auch in der arabischen Geschichte gibt es Pogrome, Verfolgungen, antijuedische Gewaltausbrueche, von denen einige durch den israelisch-arabischen Konflikt ausgeloest wurden. Auch im arabischen Antisemitismus gibt es die Ritualmordluege und den Glauben an die juedische Weltherrschaft. Die Propaganda der Nazis reichte bis in die arabischen Laender. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde beispielsweise in Aegypten und Syrien mit Hilfe deutscher Nazi-Experten antisemitische Literatur weiterhin gedruckt und verbreitet. Antijuedische Karikaturen, die denen des "Stuermer" aehnlich sind, erschienen in der arabischen Presse, Hitlers "Mein Kampf" kann in arabischer Sprache gelesen werden, ebenso die "Protokolle der Weisen von Zion". Antisemitische Vorurteile finden sich in Schulbuechern und in Materialen des Militaers. Die arabische Fuehrung vermeidet es, solche Vorurteile zu zeigen und betonte in den vergangenen Jahren, sie wuerden nur den Zionismus und Israel bekaempfen und nicht die Juden. Antijuedische Klischees tauchen aber immer wieder in Reden arabischer politischer und religioeser Fuehrer wie in der Presse auf.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 18:59:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Araber und einige Stämme in Äthiopien sind auch Semiten.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:01:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die ist die "verfassungsmässige" Definition. Sie ist mir bekannt.

      Aber, wass ist mit dem "gefaelschten Dokument "Die Protokolle der Weisen von Zion" ?

      Hat das jemand gelesen ?

      Was ist davon heute, 100 Jahre später, wahr ?
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:02:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich bin kein Antisemit, aber Friedmann und Co arbeiten heftig daran, mich vom Gegenteil zu überzeugen.

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      schrieb am 24.05.02 19:11:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5

      Soweit will ich noch nicht gehen, aber den Weg ebnen sie.....
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:14:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Willst Du nun im weiteren Umfeld des Themas ein bißchen herumdiskutieren (# 4) oder bei der Eingangsfrage bleiben?

      Und was mich interessieren würde: Aus welchem Land kommst Du?

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:25:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Musiker,

      mir geht es um die Freiheit.
      Frei ( keine Konsequnzen befürchten zu müssen ) seine Meinung sagen zu dürfen.

      Mir geht es nicht um die Politiker oder "öffentliche" Personen sondern um einfache Menschen.

      Darf der einfache Mensch z.B. hier im Board öffentlich seine ehrliche Meinung äussern ?
      Diesen Thread haben schon mehr als 200 Personen gelesen und ich bin mir 100 % sicher, dass unter ihnen einige Antisemiten sind.
      ???!!!

      Zu meiner Person,
      ich würde mich als Weltbürger bezeichenen. In Deutschland bin ich nur beruflich (noch ca. 14 Monate). Danach werde ich mich nach Neu Zeland begeben.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:26:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die Protokolle der Weisen von Zion sind ein fiktives "Dokument", das vorgab, jüdische "Machenschaften" zur Beherrschung der ganzen Welt aufzudecken.
      Es war aus einer 1864 in Brüssel erschienenen Satire von Maurice Joly gegen Napoleon III., dem DiaIogue aux Enfers entre Montesquieu et Machiavel (Dialog zwischen Montesquieu und Machiavelli in der Hölle) übernommen worden und war zunächst in Rußland weitverbreitet. Den Protokollen und ihren verschiedenen Einführungen und Kommentaren zufolge unterminierten die Juden die europäische Gesellschaft, indem sie die Franzosische Revolution, den Liberalismus, den Sozialismus, den Kommunismus und die Anarchie heraufbeschworen hätten. Gleichzeitig würden sie den Goldpreis manipulieren und eine Finanzkrise schüren, die Kontrolle über die Medien erwerben und religiöse und ethnische Vorurteile nähren. Nach der Übernahme der Weltherrschaft planten sie ein monarchistisches Regime. Bei diesen Plänen würden die Juden von den Freimaurern unterstützt. Die Protokolle waren ursprünglich reaktionäre Propaganda, die die Französische Revolution als freimaurerische Konspiration darzustellen versuchte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts tauchten derartige Behauptungen auch in der deutschen Presse auf. Eine erste Fassung der Protokolle erschien in dem Roman Biarritz (1868), geschrieben von Hermann Goedsche und später in Berlin unter dem Pseudonym Sir John Retcliffe (später verändert in Readclif). In dem Kapitel "Auf dem jüdischen Friedhof in Prag" werden die Vertreter der zwölf Stämme Israels bei ihrer einmal jährlich stattfindenden Zusammenkunft beschrieben, wo sie über den Fortschritt des Plans, die Weltherrschaft zu übernehmen, berichten. Am Ende der Sitzung drückt der Vorsitzende Levit die Hoffnung aus, daß bei der nächsten Zusammenkunft, 100 Jahre später, die Juden die "Könige der Welt" sein werden. Diese Rede, bekannt geworden als die "Rede des Rabbiners", bildete ein Grundelement der Protokolle und wurde in breiten Kreisen rezipiert. Ähnliche Vorstellungen wurden auch Ende des 19. Jahrhunderts in Rußland propagiert, besonders in den Büchern von Osman Bey. Die Protokolle selbst sind wahrscheinlich zur Zeit der Dreyfus-Affäre (1894) von Pjotr Iwanowitsch Ratschkowski verfasst worden. Ratschkowski war Leiter der Auslandsabteilung der russischen Geheimpolizei (Ochrana), die ihren Sitz in Paris hatte. Die französische Rechte wollte ein Dokument, das Alfred Dreyfus die Beteiligung an einer Konspiration nachwies, während die Russen mit den Protokollen ihre antisemitische Politik rechtfertigen wollten. 1903 veröffentlichte ein zaristischer Agent, Pawlokai Kruschew, eine gekürzte Fassung des "Dokuments" in dem Pamphlet Programm für die Weltregierung der Juden. 1905 publizierte G. W. Butmi zusammen mit Kruschew eine ungekürzte Fassung der Protokolle unter dem Titel Die Wurzel unserer Probleme. Doch den größten Einfluss hatte die von Sergei Nilus (ebenfalls 1905) publizierte Fassung in der dritten Ausgabe seines Buches (Großes im Kleinen. Aufzeichnungen eines Orthodoxen). Nilus war vermutlich durch Ratschkowski, einen seiner Mitarbeiter, in den Besitz des "Dokuments" gelangt.

      Bei ihrer Flucht in den Westen brachten die Gegner der russischen Revolution die Protokolle mit. In Deutschland veröffentlichten Pjotr Nikolajewitsch Schabelsk-Bork und Fjodor Viktorowitsch Winberg den gesamten Text der Protokolle in der 3. Ausgabe ihres Jahrbuches, Lutsch Sweta (Ein Lichtstrahl, Berlin 1920). Ein Jahr zuvor war von Ludwig Müller (alias Müller von Hausen) unter dem Pseudonym Gottfried zur Beck eine deutschsprachige Ausgabe der Protokolle, Die Geheimnisse der Weisen von Zion, herausgegeben worden. Zwischen 1919 und 1923 schrieb der NSDAP-Ideologe Alfred Rosenberg, ebenfalls ein russischer Emigrant, fünf Pamphlete über die vermeintliche Konspiration. Bis zum Zusammenbruch des NS-Systems wurden die Protokolle häufig in dem von Julius Streicher herausgegebenen Parteiblatt Der Stürmer und in der Zeitung der NSDAP, dem Völkischen Beobachter, zitiert; 1933 erschien eine Ausgabe für die NSDAP. In den 2oer Jahren tauchten die Protokolle zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten auf, wo eine Reihe von Zeitungen die "Grundthesen" veröffentlichte und die "jüdische Konspiration" mit dem Bolschewismus in Zusammenhang brachte. Zu ihnen gehörte die Zeitung Henry Fords, The Dearborn Independent. Sie veröffentlichte im Sommer 1920 eine Artikelserie, die sich auf die Protokolle stützte und danach als Buch mit dem Titel The International Jews. The World`s Foremost Problem in einer Auflage von 100000 Exemplaren erschien. Im Juni 1927 lehnte Ford die Verantwortung für die Artikel ab und versuchte, das Buch zurückzuziehen, doch in der Zwischenzeit war es bereits in sechs Sprachen übersetzt worden. In Großbritannien wurden die Protokolle 1920 von den meisten großen Zeitungen veröffentlicht; selbst die Londoner Times behandelte sie als ein ernstzunehmendes Dokument und veröffentlichte sie in ihrer Ausgabe vom 8. Mai 1920.

      Als jedoch ihr eigener Korrespondent das Dokument als Fälschung entlarvte, klärte die Times am 18. August 1921 den Sachverhalt auf. Von da an waren die Protokolle in Großbritannien diskreditiert. Zwischen den Weltkriegen wurden weltweit zahlreiche Ausgaben der Protokolle auf polnisch, rumänisch, ungarisch, tschechisch, serbokroatisch, griechisch, italienisch, spanisch, portugiesisch, flämisch, schwedisch, lettisch und arabisch veröffentlicht. Während des Zweiten Weltkriegs erschienen auch Ausgaben in Norwegisch und Holländisch. Vor dem Zweiten Weltkrieg fanden zwei Prozesse statt, die die Protokolle der Weisen von Zion als Fälschungen bestätigten: in Port Elizabeth in Südafrika und 1934/35 in Bern in der Schweiz. Die in den Protokollen enthaltenen Vorstellungen waren zu dieser Zeit weitverbreitet. Viele führende Nationalsozialisten, einschließlich Adolf Hitler, Heinrich Himmler und Rosenberg, glaubten an ihre Echtheit. Hitler galt gerade die Behauptung, die Protokolle seien eine Fälschung, als Beweis für ihre Authentizität. Im Gespräch mit Hermann Rauschning (Gespräche mit Hitler, 1940) brüstete sich Hitler angeblich, viel aus den Protokollen gelernt zu haben: politische Intrigen, politische Praktiken, Verschwörungen, revolutionäre Spaltung, Tarnung, Ablenkung und Methoden der Organisation. Alfred Rosenbergs weltanschauliche Thesen in seinem Buch Der Mythos des 20. Jahrhunderts basieren ebenfalls auf dem Glauben an die Echtheit der Protokolle. Ohne Zweifel leisteten die "Protokolle der Weisen von Zion" der nationalsozialistischen Ideologie Vorschub und stellten, wie Norman Cohn schrieb, eine Art Freibrief für die versuchte Ermordung des jüdischen Volkes aus. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Protokolle weiterhin veröffentlicht, vor allem im Nahen und Mittleren Osten und den Ländern des kommunistischen Blocks. Auch in vielen südamerikanischen Ländern, in Spanien, Italien und Japan erschienen neue Ausgaben, und die in den Protokollen verbreiteten Vorstellungen bilden den wichtigsten Anknüpfungspunkt für die Leugnung der Ermordung der europäischen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:32:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wer gegen Sharon ist, ist kein Antisemit. Der ist nur zu blöd , dies zu kapieren. Bei denen ist doch nur Duckmäusertum gefragt, Kritik wird doch nur über die antisemitische KArte unterdruckt, ja UNTERDRÜCKT.

      Ist jemand, der gegeben Chiràq ist, eine Anti-Europäer?
      Ist jemand, der gegen Bush ist, ein Anti-Amerikaner?
      Ist jemand, der gegen Schröder ist, ein Antit-Deutscher?

      Nein in DEMOKRATISCHEN STAATEN ist Kritik erlaubt, und das ist gut so, wie Onkel Wowi kommentieren würde.

      Mölli for president, Mölli for president.

      Endlich sagt jemand einmal öffentlich seine Meinung und das ist gut so!
      PS: Ich war weit entfernt davon, FDP-Wähler zu sein. Aber endlich hält jemand einmal großkotzigen Möchtegerner (Sharon und einigen Knessetabgeordneten, nicht dem friedliebendem Volk)den Spiegel (zweideutig) vors Gesicht.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:34:45
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antisemitsmus ist eine Form des Judenhasses, die sich auf rassistische Motive begründet. In der Regel wird von einer rassischen Minderwertigkeit ausgegangen, diese Auffassung hat Hitler vertreten. Aber auch das Gegenteil wurde schon behauptet: Eine Überlegenheit ist der Grund für den Haß. Interessanterweise wurde diese Meinung von Mengele vertreten, der die Juden für gefährlich, weil geistig überlegen hielt.

      Der Antisemitismus entstand aufgrund einer pseudo-wissenschaftlíchen Rassenlehre, die heute als widerlegt gilt. Sie ist Ausfluß eines falsch verstandenen Darwinismus und stammt aus England. Einer ihrer Hauptvertreter war Galton.

      Diese Lehre ist schon deswegen falsch, weil es eine jüdische Rasse nicht gibt. Es wird gesagt, daß sogar Hitler dies am Ende seines Lebens eingesehen hat und die Aussage gemacht hätte. "Es gibt keine jüdische Rasse."

      Wenn man den Begriff also korrekt verwendet, dann gab es vor der Mitte des 19. Jh und gibt es nach 1945 praktisch keinen Antisemtismus mehr. Eine "Geschichte des Antisemitismus im Mittelalter" trifft seinen Gegenstand genau so gut wie eine eine "Geschichte des Computers im Altertum".

      Heute wird der Begriff inflationär verwendet und praktisch auf jede Kritik an Israel, dem Judentum und sogar an einzelnen Juden verwendet. Vor allem will man jede Form der Judo-Phobie irgendwie mit Ausschwitz identifizieren. Damit glaubt man sich, für gegen jede Kritik immunisiert zu haben.

      Ich glaube, daß es heute Antisemtismus im eigentlichen Sinn nur noch ausnahmsweise gibt. Anti-Zionismus jedenfalls ist kein Antisemitsmus, sondern kann eine legitime Kritik an der Idee des Zionismus darstellen. Desgleichen ist Kritik an der jüdischen Religion jederzeit gestatten, wenn sie nicht gehässig ist.

      Es wäre besser, von Judenhaß oder Judo-Phobie zu sprechen, dies würde den Gegenstand genauer treffen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:37:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 19:57:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      @wohans,

      hier geht es doch nicht um Izrael oder Sharon sondern um die Meinungsfreiheit.

      Ich hasse meinen Nachbar. Ich sage es ihm auch.

      Ich hasse die Börsenaufsicht weil sie mit den Grossbanken unter einer Decke steckt.

      ...

      Aber das heist nicht, dass ich meinen Nachbar umbringen würde oder mit einer Bombe in das Börsengebäude rennen würde.


      Hier mal ein etwas anderer Text:

      Zionism and Nazism: We Can`t Tell The Difference, Can You?


      Zionism and Nazism: We Can`t Tell The Difference, Can You?

      http://www.iap.org/jewspal.htm
      Israel Shahak wrote:

      Historisch gesehen ist der Zionismus sowohl eine Reaktion auf den Antisemitismus als auch auf die konservative Allianz mit ihm, obgleich die Zionisten wie die anderen europäischen Konservativen sich nicht vollständig klar wurden, mit wem sie sich einließen.
      [...]
      In der Tat gab es schon immer enge Beziehungen zwischen Zionisten und Antisemiten. Wie einige der europäischen Konservativen, so beachten auch die Zionisten, sie könnten den "dämonischen" Charakter des Antisemitismus ignorieren und sich der Antisemiten für eigene Zwecke bedienen. Viele Beispiele solcher Allianzen sind gut bekannt. Herzl
      verbündete sich mit dem berüchtigten Grafen Plewe, dem antisemitischen Minister von Zar Nikolaus II. Jabotinsky schloß einen Pakt mit Petljura, dem reaktionären ukrainischen Führer, dessen Truppen etwa 100 000 Juden
      in den Jahren 1918 bis 1920 massakrierten. Zu Ben Gurions Verbündeten aus der französischen extremen Rechten während des Algerienkrieges gehörten einige bekannte Antisemiten, die jedoch vorsichtigerweise erklärten, daß sie lediglich etwas gegen die Juden in Frankreich und nicht in Israel hätten. Das vielleicht erschreckendste Beispiel hierfür ist die Freude, mit der einige zionistische Führer Hitlers Machtantritt begrüßten, da sie seinen Glauben an den Primat der "Rasse" und seine Feindschaft gegen die Judenintegration teilten. Sie gratulierten Hitler zu seinem Triumph über den gemeinsamen Feind, nämlich die Kräfte des Liberalismus. Dr. Joachim Prinz, ein zionistischer Rabbiner, der später in die USA emigrierte, wo er Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses und eine führende Kraft in der Zionistischen Weltorganisation (sowie zu einem guten Freund von Golda Meir) wurde, veröffentlichte 1934 ein Buch mit dem Titel Wir
      Juden, in dem er Hitlers sogenannte Deutsche Revolution und die Niederlage des Liberalismus feiert:

      Was die deutsche Revolution für die deutsche Nation bedeutet, wird letztlich nur demjenigen offenbar, der sie selbst getragen und gestaltet hat. Was sie für uns bedeutet, muß hier gesagt werden: Die Chance des Liberalismus ist verspielt. Die einzige politische Lebensform, die die Assimilation des Judentums zu fördern gewillt war, ist untergegangen.
      [Dr Joachim Prinz, Wir Juden, Berlin, 1934, pp.150-1]

      Nach dem Sieg des Nationalsozialismus waren Assimilierung und Mischehe als Option für die Juden nicht mehr möglich. "Wir sind darüber nicht unglücklich", so Dr. Prinz. In dem Umstand, daß Juden gezwungen waren, sich als Juden zu identifizieren, sieht er "die Erfüllung unserer Wünsche". Und weiter:
      Wir wünschen an die Stelle der Assimilation das Neue gesetzt: das Bekenntnis zur jüdischen Nation und zur jüdischen Rasse. Ein Staat, der aufgebaut ist auf dem Prinzip der Reinheit von Nation und Rasse, kann nur vor dem Juden Achtung und Respekt haben, der sich zur eigenen Art bekennt. Nirgendwo kann er in diesem Bekenntnis mangelnde Loyalität dem Staate gegenüber erblicken.
      Er kann keine anderen Juden wollen, als die Juden des klaren Bekenntnisses zum eigenen Volk. Er kann keine liebedienerischen, kriecherischen Juden wollen. Er muß von uns das Bekenntnis zur eigenen Art fordern. Denn nur jemand, der eigene Art und eigenes Blut achtet, wird den Respekt vor dem nationalen Wollen anderer Nationen haben können.

      [Ibid., pp.154-5]

      Das ganze Buch wimmelt von ähnlich groben Anbiederungen an die Ideologie des Nationalsozialismus, von Schadenfreude über die Niederlage des Liberalismus und insbesondere die Ideen der französischen Revolution und der großen Hoffnung, daß in der kongenialen Atmosphäre des Mythos der arischen Rasse ebenso der Zionismus und der Mythos der jüdischen Rasse gedeihen werden.

      Wie viele andere frühe Sympathisanten und Verbündeten des
      Nationalsozialismus ahnte Dr. Prinz nicht, wohin die Bewegung (und der moderne Antisemitismus im allgemeinen) führte. Desgleichen machen sich heute viele Menschen nicht klar, welchen Weg der Zionismus - die Bewegung, in der Dr. Prinz ein angesehenes Mitglied war - geht: Man kehrt zum alten Haß des klassischen Judentums gegenüber den Nichtjuden
      und zu ihrer Diskriminierung zurück und mißbraucht geschichtsklitternd die historischen Judenverfolgungen zur Rechtfertigung der zionistischen Verfolgung der Palästinenser.
      So unsinnig es auch klingen mag, bei näherer Untersuchung der wahren Motive der Zionisten zeigt sich klar eine der tiefsten ideologischen Quellen für die dauernde Feindschaft des zionistischen Establishments gegenüber den Palästinensern. Viele osteuropäische Juden setzen sie nämlich mit den aufständischen osteuropäischen Bauern gleich, die am Chmjelnizki-Aufstand und an ähnlichem Aufbegehren teilnahmen, wobei wiederum letztere in eine ahistorische Verbindung mit modernem Antisemitismus und Nationalsozialismus gebracht werden.

      [Israel Shahak, Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years, Pluto Press, London, pp. 71-2]

      Die Vita von Israel Shahak

      Geboren am 28. April 1933 in Warschau, Polen.

      Von Ende 1939 bis April 1943 im Warschauer Ghetto.

      Von April 1943 bis Ende Juni 1943 Konzentrationslager Poniatowo (Polen) und Versteck in Warschau.

      Von Ende Juni 1943 bis April 1945 Konzentrationslager Bergen-Belsen (in Deutschland).

      8. September 1945: Ankunft in Palästina.

      1945 - 1947: Internat Kefar Hanoar Hadati (in der Nähe von Haifa).

      1947 - 1951: Gymnasium Herzliya, Tel Aviv.

      1951 - 1953: Dienst in der israelischen Armee.

      1953 - 1961: Studium an der Hebräischen Universität Jerusalem, Abschluß als Ph.D. [Dr.rer.nat.] in Organischer Chemie.

      1961 - 1963: Studium der Organischen Chemie nach dem Doktorexamen an der University of Stanford, Kalifornien, USA.

      1963 - 1971: Hebräische Universität in Jerusalem, Dozent, Senior Lecturer und Außerordentlicher Professor der Anorganischen Chemie.

      1968: Beginn des Engagement bei der Verteidigung der Menschenrechte sowohl in Israel als auch in den besetzten Gebieten. Gewählt als Vorsitzender der Israelischen Liga für Menschen- und Bürgerrechte im Jahre 1970. Mehrere Male wiedergewählt bis in die 90er Jahre hinein. Veröffentlichte seit jener Zeit viele Artikel und Berichte über die Menschenrechte und die israelische Politik im allgemeinen und auch in der hebräischen Presse. Viele davon handeln von der jüdischen Religion.

      1971 - 1972: Sabbatjahr im Imperial College, London.

      1972 - 1986: Tätig an der Hebräischen Universität in Jerusalem, Ruhestand im Jahre 1986.

      1994: Veröffentlichung des Buches "Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years", Pluto Press, London.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 20:42:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Nun ja, ich würde sagen, dass jemand der den Staat Israel dafür kritisiert, dass er sich gegen seine Feinde, die ihn vernichten wollen, zur Wehr setzt, ist de facto ein Judenhasser und ein Freund der Feinde Israels, die er in ihren Absichten unterstützt,ob er das nun zugibt oder abstreitet.
      Wer dem Staat Israel nicht zugesteht, dass er das Recht hat in sicheren, verteidigungsfähigen Grenzen zu leben, ist de facto ein Judenhasser und ein Freund der Feinde Israels.
      Du kannst nicht gleichzeitig für das Existenzrecht Israels eintreten und diejenigen unterstützen, die ihn vernichten wollen.
      Es gibt nur die Entscheidung für oder gegen Israel.
      Was mich angeht, hab ich mich festgelegt.
      Ich trete ein für das Recht Israels auf sichere Grenzen und Frieden innerhalb dieser Grenzen, das Recht seine Feinde mit allen zu diesem Zweck tauglichen Mitteln zu bekämpfen bis dieses Ziel verwirklicht ist und jeder Widerstand überwunden.
      Wer dies nicht unterstützt, dem sollte klar sein, dass er ein Feind Israels, ein Antisemit, ein Judenhasser ist.
      Das ist ja nicht verboten, diese Option steht jedem frei.
      Nur, das darf dann eben auch offen gesagt werden.
      PA
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:11:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      @PrincessAnne

      Schade, noch jemanden verloren. Deine Aussagen sind sowas von absolutistisch, da kann man natürlich nur für oder gegen sein. Aber Moment, sag mir doch erst mal, wo die sicheren, verteidigungsfähigen Grenzen liegen. Aber bevor Du das tust, ich erkenne das Existenzrecht Israels in den von dir (hoffentlich gleich) genannten Grenzen an, trotzdem habe ich was gegen Israel. Komisch, nicht wahr, oder ist es nur differenziert? Übrigens, der Feind meines Feindes muss nicht mein Freund sein; hier kann ich auch differenzieren.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:22:26
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich würde mal sagen, dass das Land vom Meer bis zum Jordan, auf der einen Seite an den Libanon, an der anderen an die ägyptische Wüste angrenzend, das Land ist, das den Juden zur sicheren Meimstatt dienen sollte, das biblische Israel eben.Aus diesem Land sollten alle Feinde Israels vertrieben werden.
      Es muss zwar nicht der Feind deines Feindes dein Freund sein, aber der Freund deines Feindes, der diesen dabei unterstützt dir zu schaden, ist sicherlich dein Feind.
      Unterstützer Arafats sind Feinde Israels.
      Das ist doch ganz einfach.
      Es ist auch nicht verboten Freund Arafats zu sein.
      Nur ist man dann eben kein Freund Israels, sondern sein Feind, ein Judenhasser.
      Warum nicht die Dinge aussprechen, wie sie sind?
      PA
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:28:27
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antisemitisch ist Umgangssprache und steht für

      1. Feindschaft, Abneigung, Hetze gegen Juden
      2. rassistische religiös motivierte Bewegung gegen alles Jüdische

      Quelle hierzu: Langenscheidt Fremdwörter- Lexikon, im Internet erreichbar.

      Obwohl der Wortstamm auf Semiten hinweist, wird dieses Wort in einem anderen, nämlich anti- jüdischen Sinne benutzt und verstanden.

      Wer tiefer in die Materie einsteigt (Internet) stößt auf Artikel, die auf die regelmäßige Infragestellung des Begriffes durch den Querverweis auf die Semiten hinweist, die ja bekanntlich Araber seien, und die sich daran anschließende Zerlaberung des Begriffes.

      Nur noch etwa 10 % der heutigen jüdischen Bevölkerung sind semitischen Ursprungs. Der Rest ist über die Jahrhunderte in den entsprechenden Bevölkerungen der Welt aufgegangen.

      Nebenbemerkung: 17 % aller Kinder sind Kuckuckseier. Frauen sind nicht so treu, wir man glauben möchte.

      Ja, ich habe die Protokolle gelesen. Sie sind außerhalb der BRD frei erhältlich. Die vorangehenden, obigen Artikel dazu geben einen sehr guten Überblick auf das, was man dazu aus historischer Sicht sagen kann.

      Hitler hat sich in mehreren seiner Reden auf den Inhalt dieser Protokolle bezogen.

      Antisemitismus ist weiterhin weit verbreitet. Etwa 18 % der bevölkerung wird als AS eingestuft. Er ist in anderen Ländern sichtbarer als bei uns, aus historischen Gründen.

      Meinungsfreiheit. Natürlich darf hier jeder sagen, daß Sharon ein Terrorist ist. Das ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt. ( Abzüglich strafrechtlicher Betrachtungen) Das bedeutet jedoch nicht, daß Sharon deswegen tatsächlich ein Terrorist ist.

      Derjenige, der solches verbreitet, dem darf man sagen, daß er nicht alle Tassen im Schrank hat. Das ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt. ( Abzüglich strafrechtlicher betrachtungen) In diesem Falle bedeutet dies jedoch nicht, daß derjenige vielleicht doch alle Tassen im Schrank hat.
      Wer Sharon einen terroristen nennt, hat tatsächlich nicht alle Tassen im Schrank. Auch dieses statement ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

      New Zealand ist eine Schau. Ich bin schon fast Pendler dorthin. Wellington. Ich hoffe, es wird Dir auch gefallen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:28:40
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wer also den imperialistischen Ansprüchen Israels widerspricht ist ein Antisemit.
      Da kann man nur sagen: Die Welt besteht aus Antisemiten.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:39:18
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wir werden bei dieser verlogenen Politik und einem
      Maulkorberlaß keine freie Meinungsäußerung bei diesem Thema mehr haben.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:40:05
      Beitrag Nr. 20 ()
      @menacher,

      Dein statement ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

      Ansonsten ist es dummes Zeug. jedenfalls der 2. Teil. Das weißt Du allerdings auch selber.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:47:24
      Beitrag Nr. 21 ()
      @PrincessAnne

      Zum Glück bin ich ja kein Freund von Arafat ;).
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:52:30
      Beitrag Nr. 22 ()
      PrincesAnne ist ein Musterbeispiel.
      Ein Produkt heutiger Gesellschaft.

      Sie hat absolut keine Ahnung von Geschichte und Politik.

      Vielleicht sollte sie sich mal mit den Sudeten-Deutschen unterhalte. Ist gerade aktuell.

      Es werden etwa 10 mal so viele Palästinenser als Izraelis umgebracht.

      Es werden MENSCHEN ( Palästinenser ) gezielt umgebracht. Der Mörder ist die jetzige ( auch die vergangenen ) Regierung Izraels. Eine "demokratische" Regierung tötet Menschen ohne, dass sie ein Gericht für schuldig befunden hat. In Jericho wurden sehr viele Menschen umgebracht und spielt keine so grosse Rolle ob es 30 oder 300 gewesen sind. Izrael erlaubt der UNO keine Untersuchung.

      Andere Staaten, wie Jugoslawien oder Irak, werden deswegen bombardiert und jahrelang unter allen möglichen Sanktionen gestellt aber Izrael nicht.

      Wieso ?

      Weil es einen starken Loby hat. Herr Friedman und seine Manschaft machen das schon.
      Jede Kritik an Izrael wird in Verbindung zu Antisemitismus und ferner mit dem 2. Weltkrieg gebracht.



      Na ja,
      eine gerechte Welt hat es noch nie gegeben, ob es sie jemals geben wird ?
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 21:52:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      SEP,

      Ich hatte Dein etwas differenzierteres Posting nicht gelesen, mein Posting ist in der Tat etwas polemisch und bezieht sich auf die beiden Postings von PA.
      Ansonsten verweise ich auf mein Posting #11. Vielleicht gehst Du darauf ein.

      Wenn ich es richtig sehen, ist nach Deiner Meinung eine Äußerung wie "Scharon ist ein Terrorist" oder "ein Nazi" falsch, vielleicht eine Verleumdung aber eben kein Antisemitismus. Wie aber stehts mit Antizionismus und Religiosnkritik?

      Du läßt viele Fragen offen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 22:36:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      @12febu,
      ja, es werden Menschen gezielt umgebracht.
      Die Selbstmordattentate der Palästinenser, die darauf abzielen eine möglichst grosse Anzahl unbeteiligter Zivilisten zu töten und zu verstümmeln, sind geplant und sorgfältig organisiert.Um diese Infrastruktur des Terrors auszuschalten setzt Israel
      für das gezielte Töten von palästinensischen Brigadisten, Hamas-Aktivisten und Bombenbauern u.a. Raketen und Hubschrauber ein, die zu diesem Zweck extra entwickelt wurden. Sie sind extrem treffsicher, haben eine hohe Sprengkraft und sehr geringe Streuwirkung, es ist praktisch möglich einen einzelnen Menschen aus grosser Entfernung vom Hubschrauber aus zu töten ohne andere in seiner näheren Umgebung zu gefährden.
      Ich halte dieses Vorgehen für absolut angebracht und in jeder Hinsicht für gerechtfertigt.
      Der Grund dafür, dass es in diesem Konflikt bis jetzt mehr Opfer auf palästinensischer Seite gab ist der, dass die allermeisten der Getöteten direkt an den Kampfhandlungen der Intifada, die ja im wesentlichen Strassenkampf ist, beteiligt waren, wo die israelische Armee natürlich überlegen ist, d.h. es gibt in der direkten Konfrontation mehr Opfer unter den pal.Kämpfern.
      Allerdings ist die Anzahl der Opfer nicht das Kriterium, wodurch Recht oder Unrecht definiert werden, d.h. es hat nicht die Seite Recht, auf der es die meisten Opfer gibt.
      Tatsächlich ist es in diesem Konflikt sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, einwandfrei festzustellen wer das grössere Recht auf seiner Seite hat.
      Ich glaube, dass es darauf ankommt bewusst Partei zu ergreifen und diese Entscheidung dann auch durchzuhalten.
      Manchmal geht es nicht anders, du musst dich für irgendetwas entscheiden und dann zu dieser Entscheidung stehen.
      Ich habe mich für Israel entschieden, für den Anspruch der Juden auf das ganze Land zwischen Meer und Fluss und obwohl ich mit den Leiden der Palästinenser mitfühle, bin ich der Meinung, dass sie sich fügen oder das Land verlassen sollten.
      PA
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 22:46:24
      Beitrag Nr. 25 ()
      @Princess Anne
      Geh doch einfach mal ein halbes Jahr nach Israel, arbeite
      in einem Kibutz oder tue sonst etwas nützliches.
      Dann haben wir ein halbes Jahr Ruhe vor dir und deinen
      zynischen Latrinenparolen und anschliessend kannst du mal
      aus erster Quelle berichten was da unten so abgeht. Das
      ist auch viel besser, als den ganzen Tag vor dem PC zu
      sitzen und uns hier mit dem ewig gleichen Gequengel
      zuzumüllen.

      MfG

      Steueragent
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 22:51:49
      Beitrag Nr. 26 ()
      @menacher,

      #11, das ist ein sehr guter, abgewogener Beitrag, dem ich nur insoweit nicht zustimme, daß ich der Meinung bin, daß Antisemitismus doch noch verbreitet ist.

      Ich gehe auch davon aus, daß man dies nicht wird ändern können. Ich habe viele statements, auch von Juden, dazu gehört und gelesen, die sich damit auseinandergesetzt haben und allesamt zu dem Schluß kamen, daß man gegen Antisemitismus nichts machen kann.


      Das dollste war, daß es Antisemitismus, also Vorbehalte gegen Juden selbst in Gesellschaften beobachten kann, in denen es praktisch keine Juden gibt.

      Das wäre mein Vorbehalt gegen #11. Ansonsten ist das aus meiner Sicht zutreffend dargelegt von Dir.

      Nun zur Frage, ob eine Aussage wie " Sharon ist ein Terrorist" eine antisemitische Aussage ist, oder nur eine Verleumdung.

      Das kommt ganz darauf an.

      Wenn ich einen Beitrag vor mir habe, der erkennen läßt, daß er von Unkenntnis getragen ist, dann ist das wohl eine Verleumdung.

      Wenn aus dem Beitrag, oder besser: den Beiträgen hervorgeht, daß sie aus einer antijüdischen Grundhaltung der Person heraus geschrieben wurden, dann stufe ich sie als antisemitisch ein.

      Unser Problem in Deutschland ist, daß wir in dieser Frage belastet sind, und Antisemitismus gesellschaftlich ächten. Dies befindet sich aber nicht in Übereinstimmung mit der Gesamtbevölkerung, denn in Deutschland, wie in allen Ländern, gibt es einen stets vorhanden gewesenen Antisemitismus.

      Wenn nun an irgendeiner Stelle in Deutschland kritische Töne gegenüber Israel auftauchen, brodelt es sofort im Topf, und er droht überzuschwappen, weil der latent vorhandene Antisemitismus glaubt, seine Zeit sei nun gekommen, daß endlich einmal die Wahrheit gesprochen werden dürfe.

      Tatsächlich geht es jedoch darum, daß antisemitische Äußerungen an die Oberfläche drängen, die getragen sind von der Einsicht in die Unterwerfung durch das Weltjudentum, und ähnliche Sachen.

      In dieser Hinsicht ist Deutschland, wieder aus historischen Gründen, soweit gegangen, daß er Hetze unter Strafandrohung stellt. Und Hetze ist alles, was andere niedermacht aus gründen einer rassistischen Zuordnung.

      Wenn ich also erkennen kann, daß es sich bei einem statement darum handelt, daß hier etwas angeschwärzt, verleumdet oder niedergemacht wird, nur weil es der Rasse der Juden zugeordnet wird, dann halte ich dies für antisemitisch.

      Eine antisemitsche Äußerung ist in vielen anderen Ländern nicht strafbar. Sie wird nicht verfolgt, wohl aus dem Wissen heraus, daß man dies ohnehin nicht unterbinden kann. Siehe oben.

      "Sharon ist ein Terrorist" ist für mich also zunächst einmal nur dummes Zeug.

      Wenn jemand dann beginnt, dieses dumme Zeug zu untermauern, und es wird deutlich, daß er damit eigentlich etwas gegen einen Juden sagen will, dann ist das Antisemitisch.

      Aus diesem Grund kann ein Jude normalerweise nichts antisemitisches sagen, wenn er sich in dieser Weise äußert. es gibt ja genügend Juden, die Sharon als Terroristen bezeichnen.

      Ich halte die für lediglich töricht.

      Denn auch unter Juden, auch unter Israelis gibt es törichte Menschen.

      Das allerdings ist alles lediglich nur meine Meinung, ich habe kein Gotteszeichen vernommen, daß dies die absolute Wahrheit ist. Immerhin, ich kann meine Meinung begründen, und ich ziehe es dabei vor, mich mit den Diskussionspartnern auszutauschen, von denen ich den Eindruck gewonnen habe, diese gründen ihre gegenteilige Meinung eben nicht auf einen antisemitischen Antrieb.

      Denn dann bringt ein Austausch nichts.

      Das Problem dabei ist, daß dies manchmal für die betreffenden sehr schwer einzusehen ist, daß sie in dieser Weise eine Voreingenommenheit mit sich herumtragen. Man muß sich manchmal sehr plagen, bis man sich darüber im Klaren wird, daß der Gegenüber in seiner Beurteilung nicht frei ist.

      Wenn man mal vom Antisemitismus absieht: wer ist das schon ?

      Möllemann hätte seine Kritik an Sharon anders formulieren müssen. Es gibt ja nun weltweit Kritik am Vorgehen Israels. Wenn man beispielsweise die Äußerungen von Bush oder Powell nimmt, so haben sie sehr deutliche Kritik an Israel geübt.

      Hier nun zeigt sich der Antisemitismus, hier geht es über die Weiche. Denn zur Antwort erhält man dann: klar, der Bush ist eingeknickt, gegen die jüdische Weltherrschaft ist halt kein Kraut gewachsen. Hier sähe man wieder, wie mächtig die Juden sind.

      Tatsächlich finden sich sehr viele andere Belege dafür, daß Sharon keine andere Chance hat, sich so zu verhalten, wie er es vornimmt. Und daß sich die USA eigentlich in einem genauso verzwickten Kampf gegen ganz ähnliche Grundstimmungen und daraus resultierende Auseinandersetzungen befinden wie die USA.

      Das heißt, Bush hat sich konkret nicht anders verhalten können als genau so, wie er sich verhalten hat. Und dies hat überhaupt nichts mit Weltverschwörung der Juden zu tun.

      Du siehst, hier mache ich den Unterschied, hier scheiden sich die Geister. Recherchier ich dann die Aussagen eines posters, und es kommt dann hervor, daß sich ähnliche Überzeugungen bei diesem poster bereits zeigten, dann schleppt der nach meiner Einschätzung ein Bündel mit sich rum, und für mich hört eine sachliche Diskussion auf.

      Meistens werde ich daraufhin emotional angemacht, aber das kann man gut und lustvoll ins Leere laufen lassen.

      Ich hoffe, daß es mir gelungen ist, auf eine ehrliche Frage eine inhaltsvolle Antwort zu geben.

      Sharon ist Terrorist, kann eine Antisemitische Äußerung sein.

      Ich stelle anheim, daß man Möllemanns Äußerungen unter dieser Prämisse beurteilt. Er selbst erklärt, daß seine Zielgruppe diejenigen 800 000 Araber seien, die sich in der BRD wahlberechtigt aufhalten.

      Die Frage ist also, wie hätte sich Möllemann gegenüber Sharon geäußert, wenn er diese Zielgruppe nicht hätte bedienen wollen ?

      Sicherlich anders.

      Bedient sich Möllemann also einer Sprache, um sich arabischen Freunden anzubiedern ? Etwa denen, deren Sprachgebrauch wir bei seinem Ex- Grünen Karbli (heißt der so?) vernommen haben ?

      Dann wäre Möllemann wohl nur ein vielleicht etwas geschmacksunsicherer Taktierer. Und ein Tölpel, denn er hätte vergessen, daß er nebenbei noch Deutscher ist, der sich nicht mit solchen Karbli- Thesen gemein machen kann.

      Oder aber hat Möllemann darauf gesetzt, daß sich nun eine „ Erwachungs- Stimmung“ in der BRD breitmachen wird, daß die unsichtbaren nun hochkommen und freudig in die Hände klatschen, daß nun endlich Meinungsfreiheit bestünde ? Und bekunden, nun Möllemann zu wählen ?

      Dann macht er sich mit denen gemein, die nun gerade im Auftauchen begriffen sind.

      Sind wir uns darüber einig, daß es sich hierbei um Antisemiten handeln wird ?

      Dann dürfte die Feststellung des Zentralrates der Juden stimmen, daß Möllemann dann wohl ebenfalls ein Antisemit ist.

      Denn solchen Bewegungen kann man nur dann seinen Arm leihen, wenn man mit deren Grundüberzeugungen übereinstimmt.

      Genau das hat Möllemann zu Protokoll gegeben, als er sich über seine 11 000 Zuschriften vor laufender Kamera freute.

      Wir wissen, was in diesen Zuschriften steht. Wir können es hier bei W:0 lesen. Da ist viel antisemitsche Wallung dabei.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 22:52:12
      Beitrag Nr. 27 ()
      @steueragent,
      was meinst du, was ich mache?
      Ich sitze in Israel in ´nem klimatisierten Büro, Bacardi-Orange mit Eis, und beharke die deutschen Internet-Foren mit zionistischer Propaganda.
      Zeilen-Honorar!
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 23:02:48
      Beitrag Nr. 28 ()
      Freitag 24. Mai 2002, 22:00 Uhr
      Spiegel fordert «Aufstand der Anständigen» gegen Möllemann

      Berlin (dpa) - Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, hat die Kritik an FDP-Vize Jürgen Möllemann verschärft. In der ARD forderte Spiegel einen «Aufstand der Anständigen». Spiegel erwartet weiterhin eine Entschuldigung Möllemanns. Dieser hatte mit dem Zentralratsvize Michel Friedman einen führenden jüdischen Vertreter selbst für Antisemitismus in Deutschland verantwortlich gemacht. Ohne eine Entschuldigung dafür will Spiegel ein von der FDP angebotenes Gespräch nicht führen.


      Frage ....

      Dann sind alle die sich nicht der Meinung von Paul Spiegel anschließen... Unanständig.

      Hier wird im vorraus Herr Möllemann verurteilt.

      Was mich auch stört ist der Ausdruck... Sie denken ja rechts.

      Mann kann diesen Ausdruck fast überall verwenden, toll was.

      Als deutscher Staatsbürger kann man hier in dem eigenen Land sich nicht mehr Äußern, mann muß Angst haben das mann irgenteinem der mich gefügig machen will auf die Füße tritt.

      Wo sind unsere Verfassungschützer ????????????

      Gruß Maschinenbau
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 23:25:58
      Beitrag Nr. 29 ()
      @Sep

      Die 800.000 Araber sind wohl zum grössten Teil Türken. Da könnte Möllemann tatsächlich ein Eigentor geschossen haben, da Türken Araber eigentlich nicht mögen (sondern eher sogar eine Abneigung haben).

      @PrincessAnne

      Trotzkopf.
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 23:30:41
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ich will gerne unanständig sein!
      Bisher war mir dieser Zentralrat egal, jetzt wird er mir höchst unsymphatisch. was bilden sich diese Typen eigentlich ein?
      Hoffentlich fällt Möllemann und die FDP nicht um, langsam müßte doch wohl auch der breite Teil der Bevölkerung mitbekommen, was hier läuft. Unglaublich!

      Edelmax
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 23:56:55
      Beitrag Nr. 31 ()
      Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, warum plötzlich wieder eine Antisemitismus-Debatte vom Zaun gebrochen wird.
      Fakt ist unsere Vergangenheit, d.h. in Deutschland wurden vor nicht allzulanger Zeit Millionen von Juden ermordet. Es darf doch nicht soweit kommen, daß jüdische Mitbürger, die hier in Deutschland leben, wieder mit einem Unbehagen durch die Strassen gehen, als wären sie einer erneuten Verfolgung ausgesetzt! Da ist gottseidank ein mächtiger Staatsapparat vorhanden, der diese Leute schützt.

      Die aktuelle Debatte um die Meinung von Herrn Möllemann, falls die hier reinspielt, wurde meines Erachtens durch die künstliche Empörung der Grünen geschürt, die jahrelang Herrn Karsli duldeten und es vermutlich nicht verkraftet haben, dass er die Partei wechselte. So wie ich mich erinnere, standen die Grünen den Palästinensern vor dem 11.September wesentlich näher als den Israelis. Erst die nach den Attentaten eingenommene neue Regierungslinie hat sie m.E. zu dem Kurswechsel gezwungen. Und jetzt treten sie auf als die Retter Israels. lol
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 00:27:00
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ja, es ist schon zum Staunen, nicht wahr? Zum Staunen, welchen Level die Auseinandersetzung inzwischen erreicht hat.
      Aber doch eigentlich auch nicht.
      Hat denn irgendjemand geglaubt, es würde auch nur einer der Hardliner aus dem Zentralrat der Juden in Deutschland einen Millimeter zurückweichen?

      Die Reihen fest geschlossen, den politischen Feind unverrückbar im Blick! Der muß in die Knie gezwungen werden, Abbitte leisten, zu Kreuze kriechen, seine Karriere beenden. Und dann, vielleicht ( ! ), erteilen wir der Partei, der er zuvor angehörte, die Absolution, nehmen das Verdikt des Antisemitismus von ihr, das Stigma der Judenfeinde.
      Ja, wir zeigen Euch, welches die moralische Instanz ist, der Ihr, die Deutschen, Euch auch nach fast 6 Jahrzehnten, die seit 1945 ins Land gegangen sind, zu unterwerfen habt. Und glaubt uns, wir achten sehr aufmerksam darauf, daß es da keine unerwünschten Aufweichungserscheinungen gibt. Macht Ihr dennoch Anstalten, den Respekt vor unserer Autorität zu verlieren, dann statuieren wir ein Exempel, so nachdrücklich, daß es auch der Dümmste von Euch begreift und nicht mehr vergißt! Oh, die Klugen unter Euren Politikern wissen wohl, daß es nicht nur vermessen, sondern einfach aussichtslos ist, unserem Bestimmen entkommen zu wollen, und sie fügen sich, denn dazu sie sind klug genug - zu vielem anderen allerdings nicht. Aber das kümmert uns nicht.

      Es war mir ein Vergnügen, mal im Stil eines der virtuellen Eretz Israel - Krieger bei W:0 zu schreiben, ein bißchen was von Seps Künsten verwendend, auch eine Prise von wolaufensie und ein Schüßchen von Carlo Disagio.

      Aber noch einmal zur Sache zurückkehrend, Klartext: Friedman und Spiegel werden nicht nachgeben, sondern, im Gegenteil, weiter draufsatteln. Sie werden gegenüber der FDP die Daumenschrauben beständig anziehen und die moralischen Forderungen noch erhöhen, und mag es auch bis zum Verdamnis der ganzen Partei gehen. Diese Auseinandersetzung ist für sie zur Nagelprobe für den Erhalt einer als in jüdischem Interesse unverzichtbar betrachteten politischen Machtposition geworden, die sie unter allen Umständen gewinnen wollen. Da die anderen Parteien sich dieses Schauspiel teils für den Zentralrat Partei ergreifend, teils mit Angst, jedenfalls aber nicht Möllemann helfend ansehen werden, ist der Ausgang jetzt schon absehbar. Hier hat ihn sein sonst recht gut funktionierender politischer Instinkt im Stich gelassen, und er steht vor dem entscheidenden Sturz, der seine Laufbahn beenden wird (das gilt jedenfalls für künftige Spitzenpositionen). DER Gegner ist zu mächtig!
      Der politische Schaden im öffentlichen Bewußtsein, den der "Fall Möllemann" nach sich ziehen wird, läßt sich noch kaum abschätzen. Wie er richtig sagt: "Fragen Sie die Leute!" Jeder, der auch nur einen Funken Menschenkenntnis besitzt und Friedman mal im Fernsehen erlebt hat, weiß, von welchem Kaliber dieser Medien-Mephisto ist.

      Nun ja. Ich höre schon unsere Anhänger der reinen Lehre triumphieren, die bedingungslosen Gefolgsleute jeder Politik Israels und seiner Dependance in Deutschland: "Möllemann mußte weg, war doch eh klar, der unsägliche Schwätzer und Antisemit, und jetzt kann sich das Verhältnis zwischen den Juden in Deutschland und den Deutschen wieder normalisieren."
      Nichts wird es! Der "Sieg", so sicher er eintreten wird, wird ein Pyrrhus-Sieg werden. Jeder, der ein bißchen politische Phantasie hat, kann ihn sich selbst vorstellen.

      Ach ja, Leute, zum Abschluß: Laßt Euch nicht durch so sepperte Argumente wie dieses beeindrucken:
      Bedient sich Möllemann also einer Sprache, um sich arabischen Freunden anzubiedern?
      Nein, nein, ein gewiefter Taktiker wie Möllemann legt sich nicht mit einem so mächtigen Gegner an, es sei denn, es geht ihm etwas gegen seine fundamentale Überzeugung, und genau das ist nach meiner Überzeugung bei ihm geschehen. Hier zeigte er einmal wirklichen Mut, ja, das traue ich ihm zu, Mut im Gegensatz zu fast allen anderen Parteifreunden - auch wenn er, siehe oben, wohl nicht geahnt hat, wie gefährlich und nicht mehr beherrschbar die Sache am Ende für ihn werden würde....

      Schönen Abend noch!


      DM
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 01:02:05
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Musiker,

      hast Du fein geschrieben. Aber bedenke, Möllemann ist ein Westfale, wenn ich nicht irre, die haben einen sturen Kopf.
      Konkurrenz hat er jetzt eigentlich nicht mehr, weil Westerwelle ja nach Israel fährt und dort aus Gründen der Solidarität bleiben muß, um Schützengräben auszuheben, getreu seinem aktuellen Leitsatz: Andere reden, ich handele!

      Gute Nacht
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 01:16:08
      Beitrag Nr. 34 ()
      @stockaxis

      :) Ja, das kann ich bestätigen :laugh: !

      Ebenfalls gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:16:24
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Musiker

      Gratulation zu Deinem brillianten Text! Da kann ein Carlo Disagio nicht mithalten; man versteht, warum er so wütend auf Dich ist.

      Allerdings hoffe ich, daß Du mit Deiner Meinung nicht recht hast, denn die Angelegenheit halte ich noch nicht für entschieden.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 15:20:21
      Beitrag Nr. 36 ()
      Man kann gelassen abwarten, was nun passieren wird.

      Schröder hat sich deutlich von der Vorstellung distanziert, nach dem September in eine Koalition mit der FDP zu gehen.

      Das hat wohl was mit Möllemann zu tun.

      Die FDP steuerte hin zu einer Funktion des Auffangbeckens für alle Ratlosen, die bisher nicht wußten, was sie im September wählen sollen.

      Hier hat es eine dramatische Wandlung gegeben. Aus dieser Wählerbetrachtung ist die FDP ausgeschieden, sie hat stattdessen sich völlig neue Wählerschichten erschlossen, im Zuge der Möllemannschen Äußerungen.

      Für eine Koalition CDU/CSU und FDP mag dies ein Null- Summen- Spiel sein. So wie Stoiber sich ja auch zu Haider nicht in der Weise distanziert hat, wie der Rest der BRD.

      Wenn jemand sagt, das öffentliche Erscheinen, Auftreten einer Person hat nicht etwa nur zur Folge, daß man ihn angreift, sich von ihm distanziert, sondern von einer ganzen Bevölkerungsgruppe, daß Friedman also den Antisemitismus selbst erst hervorruft, dann ist dies sicher eine diffamierende Analyse.

      User dieses Boards machen sich solch eine Sichtweise zu eigen, sie fallen damit unter den Vorwurf des Antisemitismus. Daran kann es keinen Zweifel geben.

      Ich möchte als Deutscher nicht auf die Taten Hitlers reduziert werden, und auch nicht auf das, was in Deutschland in der Nazizeit, unter der Waffen- SS, oder in den Konzentrationslagern, oder auf dem Vormarsch unserer Angriffskriege im Osten, oder die Bombardements in England oder Rotterdam geschah.

      Wenn jemand ein Problem mit einem Bürger hat, und dieses Problem auf seine Religionszugehörigkeit, Rasse oder sonstwie damit verbundene Mitbürger ausweitet, und damit die Resseentiments erklärt, die sich nun auf diese gesamte Gruppe erstrecken, dann ist dies ein Hetzer.

      Oft beobachtet man allerdings, daß dies genau von jenen Leuten vorgenommen wird, die sich als Deutscher strengstens dagegen verwahren, für deutsche Untaten geradestehen zu sollen.

      Es ist dieses zweierlei Maß, mit dem hier gemessen wird.

      Es ist das: Wir sind oben, die sind unten. Es ist das Maß der Rassisten, der Antisemiten, der Nationalisten und dergleichen Arschlöcher mehr.

      Friedman ist Jude. Seine Art, mit Diskussionspartnern umzugehen, ihnen z.B. nicht zu erlauben, sich in ihren Antworten davonzustehlen, das mag nicht jedermanns Sache sein.

      Diese Art auf Juden generell hochrechnen zu wollen, ist Antisemitismus.

      Genau das hat Möllemann gemacht mit seiner Äußerung, daß Friedman mit seiner Art den Antisemitismus erst hochbringt.

      Ohne eine Einsicht Möllemanns, und einer entschuldigenden Rücknahme dieser völlig unverantwortlichen und diffamierenden Schein- Analyse ist ein Treffen mit dem Zentralrat der Juden von vornherein völlig unfruchtbar. Zu Recht bestehen die darauf, daß zunächst einmal die Grundlage für ein gemeinsames Gespräch geschaffen werden muß.

      Ich gehe ja auch einer jeglichen Erörterung mit dem Musiker aus dem Wege, weil diese völlig unfruchtbar sein muß.

      Jeder mag zu Friedman stehen, wie er will.

      Wer das Gefühl hat, dieser F. wecke in ihm antijüdische, antisemitische Reaktionen, der wird sich wohl auch darüber im Klaren sein, daß da lediglich etwas geweckt wird, was in ihm bereits schlummert. Und eigentlich nichts Neues entsteht.

      Hier haben wir es mit Leuten zu tun, die sich darüber im Klaren sind, aber die Aufrichtigkeit nicht aufbringen, dazu auch zu stehen. Stattdessen führen sie hier Scheingefechte. Es wird nun nicht mehr lange dauern, dann werden die es gelernt haben, sich offen zu ihren Resentiments zu bekennen. Dann haben wir wenigstens die Scheingefechte dieser persönlichkeitsschwachen Mitbürger vom Hals.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 19:03:58
      Beitrag Nr. 37 ()
      Auf meine Frage "Würde sich jemand hier (im WO-Board) als Antisemit bekennen und auch sein Antisemitismus begründen ?" hat sich noch niemand gemeldet.

      Die geäusserten "unterschiedlichen" Meinungen würde ich mit den Unterschieden zwischen dem Komunismus und Sozialisumus im Ostblock der 70er Jahre vergleichen.

      Es gibt keine Unterschiede. Es ist alles vereinheitlicht. Man darf keine entgegengesetzte Meinung äussern und auch vertreten.

      Ist das Demokratie ?

      Ja.

      Genau das ist die Demokratie.

      alt grichisch DEMOS = DAS VOLK

      Lieben sie die Demokratie ?

      Ich sage, ist doch wirklich egal !
      Hauptsache ich habe einen Arbeitsplatz und kann die Kredite für mein Haus oder Auto abbezahlen, mich abends vors Fernsehr setzen, mit meinem Handy spielen, einen Joint rauchen, ins Puff gehen, im Internet surfen,...

      Wenn interessiert noch die Meinungsfreiheit ?

      Hauptsache ich kann über die Bundesliga reden.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 21:41:00
      Beitrag Nr. 38 ()
      #36 Sep
      Ohne eine Einsicht Möllemanns, und einer entschuldigenden Rücknahme dieser völlig unverantwortlichen und diffamierenden Schein- Analyse ist ein Treffen mit dem Zentralrat der Juden von vornherein völlig unfruchtbar. Zu Recht bestehen die darauf, daß zunächst einmal die Grundlage für ein gemeinsames Gespräch geschaffen werden muß.


      Nene, Sep, nach deinem Modell macht sich derjenige zum Hetzer, der die persönliche Abneigung gegen Friedmann auf seine Gruppenzugehörigkeit, also auf "die Juden" übertragen zu müssen glaubt.

      Jetzt macht der Zentralrat annähernd das gleiche, und du hast nichts zu bemängeln.
      erklär mir das mal.
      Man hat ein persönliches Problem mit der Person Möllemann,
      möchte aber mit Westerwelle nicht reden, von dem ja das Gesprächsangebot kam.
      Hat man hier nicht auch die "möllemannsche Abneigung" über die Gruppenzugehörigkeit zur fdp einfach auf Westerwelle übertragen ?

      Friedmann und Möllemann, zwei mediengeile und kämpferische Personen, fordern sich gegenseitig Entschuldigungen ab, die Vorraussetzung sein sollen, um überhaupt ein Gespräch aufnehmen zu können.
      Sobald sich einer entschuldigt, ist die Gesprächsnotwendigkeit aufgrund der Einsichtigkeit einer der Personen nicht mehr gegeben.
      Entschuldigt sich keiner, ist man für Gespräche nicht bereit.

      Fazit: eigentlich will man gar kein Gespräch, so oder so, anscheinend hat man sich nichts mehr zu sagen.

      und was sollen diese geforderten Entschuldigungen überhaupt ? Was ist eine Entschuldigung wert, die nicht freiwillig und aus Einsicht geschieht ?

      Entschuldigungen müssen von alleine kommen.

      Gruß bD.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 22:14:46
      Beitrag Nr. 39 ()
      und da kommen sie wieder aus ihren dunklen löchern...die pro-zionisten...die verteidiger von israel....die menacher, sep`s oder prinzessjen anne..und sogar stockkaxis mit seinem fetten arsch kommt herausgekrochen aus seiner siff-höhle...

      alle mit nur einem ziel..dem ziel, zu sehen, ob es noch einen deutschen mit mut gibt, es noch einen deutschen mit ehre gibt...es noch irgendeinen einen in diesem land der feiglinge gibt, der zu seinen ansichten steht und sich auch öffentlich dazu bekennt!

      befriedigt sieht man dann, das die "familie" gute arbeit getan hat..das man vermeintlich ein ganzes volk im würgegriff hat...damit ist es jedoch noch nicht getan!

      es muß gerade dann wieder eine endloskette von verdummungstexten gepostet werden..

      unser fleisiger berufsfeigling sep schreibt hochtrabende text-tiraden auf zionischtischem küchentischniveau...prinzessjen anne würde am liebsten weinen vor glück bei soviel deutscher feigheit..
      und der abgebrochene geschichtslehrer menakker säuft drei tassen grünen tee in schneller folge...

      was seid ihr nur für abartige feiglinge, für menschen ohne jedes anstandsgefühl...

      man kann euch nur verachten!
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 22:16:46
      Beitrag Nr. 40 ()
      ach ja: ihr werdet es nicht schaffen! NIEMALS!
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 22:18:20
      Beitrag Nr. 41 ()
      die antwort warum ihr es nicht schaffen werdet, liefere ich euch gleich mit: weil ihr geistig ausgeblutet seid!
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 23:55:16
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo Menacher,

      danke für die Anerkennung, und ich hoffe, daß DU Recht behältst (Ausgang des Konflikts)!
      Übrigens habe ich die Ankündigung in der BM nicht vergessen; ich komme morgen zum Schreiben! :)

      @alle:

      Es ist doch eigentlich am interessantesten, sich mit intelligenten Argumenten und natürlich auch clever fabulierten Scheinargumenten auseinanderzusetzen (insofern erübrigt sich z.B. ein Eingehen auf den n-tv-Auftritt von Charlotte Knobloch).

      In diesem Sinne - schaut Euch mal folgende Auszüge eines von Heizkessel geposteten Kommentars an:

      Thema: Schluß mit der Demagogie, daß man Israel nicht kritisieren dürfe!

      #1 von Heizkessel 25.05.02 10:29:05
      .....
      Von Richard Herzinger
      .....
      Jürgen Möllemann verbittet sich den Verdacht, er sei ein Antisemit. Er tut dies mit Wendungen, die für Antisemiten typisch sind. Mit zornentbranntem Gesichtsausdruck geißelte er neulich Michel Friedmanns "unerträgliche elitäre Arroganz". Da haben wir es wieder, das Klischee von den Juden, die sich für was besseres halten. Und Herr Möllemann, der Vertreter einer Partei, die doch sonst so vehement dafür streitet, Begriffe wie Elite und Besserverdienender von der Stigmatisierung durch die Neidgesellschaft zu befreien, steht plötzlich da als Repräsentant des einfachen, kleinen Mannes, der ewig um sein Recht geprellt wird.

      Ich verzichte darauf, kleinschrittig Satz für Satz auf seine Plausibilität zu untersuchen, obwohl kein einziger in seiner gedanklichen Logik "einwandfrei" ist. Der letzte Satz enthält einiges an Häme, aber so what.
      Wichtig ist, auf den entscheidenden Argumentationsfehler hinzuweisen:
      Weil die von Möllemann vorgenommene Beurteilung Friedmanschen Redens und Verhaltens ( "unerträgliche elitäre Arroganz" ) mit einem gleichlautenden, zweifellos vorhandenen Klischee vom "Juden" wortgleich ist, urteilt der Autor, Möllemann bediene eben (in antisemitischer Manier) dieses Klischee.
      Nein, falsch; denn umgekehrt wird ein Schuh draus:
      Weil sich Friedman genau so verhält, wie es dieses Klischee behauptet, ist die angemessene Beurteilung seines Verhaltens (und Möllemann hat eine solche geliefert) mit dem Inhalt des Klischees identisch!
      Man kann darauf vertrauen, daß dies immer mehr Leuten klar wird.

      Möllemann scheint sich gar nicht schnell genug in die Ecke drängeln zu können, in die vermeintliche böswillige Verleumder ihn angeblich stellen wollen. Bitte schön, wenn er sich da wohlfühlt...
      Gut, zu diesen Sätzen doch eine Anmerkung en detail: Im Journalismus werden Wendungen wie "es scheint, daß...", "nach dem Eindruck interessierter Beobachter", "man muß sich fragen, ob..." und ähnliche andere, wie allgemein bekannt, dann eingesetzt, wenn sich der Autor nicht explizit zur Sache festlegen will.
      Nach dem ersten Satz mit zwei derartigen "Absicherungen" setzt dann der zweite durch seine Formulierung das im ersten Satz nur als MÖGLICHKEIT Hingestellte plötzlich als Faktum voraus.
      Tricky, oder?
      Derartiges findet sich im Text zuhauf.
      ....
      Dann betonte er (Westerwelle) einmal mehr, der FDP antisemitische Tendenzen unterstellen zu wollen, sei absurd. Schließlich seien er und seine Parteifreunde doch bewährte, mustergültige Demokraten. (Als ob Demokraten gegen Antisemitismus immun seien.) Und er betonte: Die FDP lasse es sich nicht verbieten, Israel zu kritisieren. Michel Friedmann sei nicht im Besitz eines höheren moralischen Rechts. Westerwelle müsste eigentlich klar sein, welches Signal er damit aussendet: Friedmann hält sich wohl für was Besseres, weil er Jude ist.
      "Mustergültig", was blasiert und ungeschickt klingt, hat Westerwelle nicht gesagt. Wichtig aber ist dies: Die Formulierung "mit dem Verhalten xy wird das Signal z ausgesendet" eignet sich hervorragend als Allzweckargument, da sie nichts als die Interpretation des Schreibenden enthält. Wieso und wodurch etwas ein Signal sei, wird nicht begründet.
      .....
      Wenn Deutsche nur deshalb mit Israel solidarisch wären und sich weigerten, Israel die Schuld an palästinensischen Massenmordaktionen zu geben, weil es sich bei den Israelis um Juden handelt, wäre diese Solidarität nichts wert. Solidarität mit Israel ist vielmehr für freiheitsliebende Deutsche, nicht mehr und nicht weniger als für Amerikaner, Franzosen oder Italiener, eine Selbstverständlichkeit, weil es sich bei Israel um eine Demokratie mit westlicher, pluralistischer Lebensart handelt, und weil der Angriff auf die israelische Bevölkerung auch ein Angriff auf unsere eigene Freiheit und unser eigenes Lebensrecht ist.
      Dieser Abschnitt enthält die von Israelis so gern behauptete bzw. eingeforderte "Schicksalsgemeinschaft" der "westlichen Welt" mit Israel, d.h. nicht mehr und nicht weniger als die umfassende Verpflichtung zu jeglicher Unterstützung, so weit sie auch gehen mag.

      Ich überlasse dem geneigten Leser, wie er dies beurteilt.


      DerMusiker
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:06:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      Ein moderner Antisemit

      Von Henryk M. Broder

      Es kann sein, dass Möllemann ein taktischer Antisemit ist. Oder ein emotionaler. Einer, der mit dem Bauch denkt und mit dem Kopf fühlt. Oder nur ein Opportunist. Ein Antisemit ist er auf jeden Fall.
      Ein Antisemit hat nichts gegen die Juden, sie haben etwas gegen ihn, und deswegen muss er sich gegen sie zur Wehr setzen. Er ist das Opfer, der Jude ist der Täter. Der Antisemitismus war, von seinem Selbstverständnis her, immer eine Notwehrbewegung gegen die Anmaßung und die Herrschaftsgelüste der Juden. Hätten sich die Juden nicht vorgenommen, die Welt zu erobern, hätten die Nazis den Kampf gegen sie nicht aufnehmen müssen, zum Wohle der ganzen Welt, wenn auch vergeblich. Deswegen hat der Antisemit auch immer ein gutes Gewissen. Mit den Folgen seiner Untaten konfrontiert, schämt er sich nicht, er fühlt sich durch das Ergebnis nachträglich bestätigt, denn die Juden, wie minderwertig sie sein mögen, haben sich mal wieder als unbesiegbar erwiesen.
      Die Juden ihrerseits, die nicht so klug sind, wie ihnen immer nachgesagt wird, verstehen den Antisemitismus nicht. Sie glauben, nach Auschwitz hätte dem Hass die Luft ausgehen müssen. Das Gegenteil ist der Fall. Ein idealistisches Verbrechen, das nicht zu Ende gebracht wurde, schreit nach Fortsetzung, denn jeder Überlebende erinnert die Täter daran, dass sie nicht nur Verbrecher, sondern auch Versager sind.
      Wie jede Mode, jede private und öffentliche Regung der Moral, jedes Ressentiment geht auch der Antisemitismus mit der Zeit. Es gibt reaktionäre Antisemiten ("Den Holocaust hat es nicht gegeben!") und moderne Antisemiten ("Die Juden ziehen aus dem Holocaust ihren Nutzen!"), und wer ganz cool und up to date sein möchte, der verurteilt zuerst "die Verbrechen der Nazis", distanziert sich vom "Rassismus jeder Art", um anschließend zu fragen, warum denn die Juden beziehungsweise die Israelis aus der Geschichte nichts gelernt hätten. Der aufgeklärte Antisemit hat ein großes Anliegen an die Juden: dass sie endlich aufhören, sich danebenzubenehmen. Sonst muss er nämlich böse werden.
      Möllemann ist der Prototyp des modernen Antisemiten. Man muss ihn nur beim eigenen Wort nehmen. In einem Interview mit der "taz" sagte er unter anderem: "Was würde man denn selbst tun, wenn Deutschland besetzt würde? Ich würde mich auch wehren, und zwar mit Gewalt. Ich bin Fallschirmjägeroffizier der Reserve. Es wäre dann meine Aufgabe, mich zu wehren. Und ich würde das nicht nur im eigenen Land tun, sondern auch im Land des Aggressors."
      Möllemanns Selbstverteidigungsphantasien hatten nichts mit einer Besetzung Deutschlands zu tun, nicht einmal mit einer Reserveübung der Bundeswehr im südlichen Westfalen. Auf eine für ihn charakteristische, agile bis debile Weise, drückte er sein Verständnis für die Aktionen palästinensischer Selbstmordattentäter in Israel aus. Denn ebenso wie deutsche Antisemiten handeln auch palästinensische Terroristen immer in Notwehr, egal wie viele Unbeteiligte sie in den Tod mitnehmen. Es trifft keine Unschuldigen, denn unschuldige Juden beziehungsweise Israelis kann es nicht geben.
      In einem Interview mit dem ZDF sagte Möllemann bald darauf: "Ich fürchte, dass kaum jemand den Antisemiten, die es in Deutschland leider gibt und die wir bekämpfen müssen, mehr Zulauf verschafft hat als Herr Scharon und in Deutschland ein Herr Friedman mit seiner intoleranten und gehässigen Art." Das klassische Klischee: der Jude als Verursacher des Antisemitismus. Nehmen wir an, Möllemann hätte Recht und Friedman wäre intolerant und gehässig und noch einiges dazu. Und? Reicht das, um die Wahnidee des Antisemitismus faktisch abzusichern? Darf ein Jude nicht intolerant und gehässig sein, ohne dass alle Übrigen dafür abgemahnt werden? Die Haltung hat Tradition. Wo immer zu Ostern ein Ritualmord nicht begangen wurde, mussten alle Juden dafür büßen.
      Würde umgekehrt Möllemanns aufgeblähtes, dumpfes, schmierantenhaftes Auftreten als Begründung für aufkommenden Antigermanismus reichen? Nicht einmal ansatzweise. Aber wenn es um Juden geht, bestehen die Antisemiten auf einer Kollektivhaftung.
      Möllemanns schönster Satz freilich, mit dem er sich einen ewigen Platz in der Hall of Fame des Antisemitismus gesichert hat, ist kaum bemerkt worden. In einem Interview mit Ulrich Wickert in den "Tagesthemen" sagte er, der Ex-Grünen-Politiker Jamal Karsli könne kein Antisemit sein, er sei doch "selbst ein Semit". Dabei machte Möllemann ein Gesicht, als wären die Nürnberger Gesetze in seinem Wahlkreis noch immer nicht aufgehoben worden.
      Abgesehen davon, dass Möllemann unbelesen und ungebildet ist und sowohl vom "jüdischen Selbsthass" (Theodor Lessing) wie vom Judenhass mancher Araber (Osama Bin Laden) keine Ahnung hat, es ist schon lange nicht mehr der Begriff des "Semiten" in die politische Debatte eingeführt worden. Wer so viel rassistische Unbefangenheit an den Tag legt, der schleppt ein Problem mit sich herum: seine eigene ungelöste Arier-Frage.
      Die Juden, die mal wieder nicht verstehen, wie ihnen geschieht und wieso ein jüdischer Dandy, dem man allenfalls seinen Friseur und seinen Maßschneider vorwerfen könnte, zum antisemitischen Fixpunkt eines Großmauls aus der rheinisch-westfälischen Etappe werden konnte, werden sich den Namen Möllemann eine Weile merken. Dann werden sie wieder zur Tagesordnung übergehen, die bewaffneten Posten vor den jüdischen Schulen und Gemeindezentren für etwas Selbstverständliches halten und sich mit einem alten Witz trösten, dessen Aktualität wieder einmal bewiesen wurde: "Antisemitismus ist, wenn man die Juden noch weniger leiden kann, als es an sich natürlich ist."
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:23:25
      Beitrag Nr. 44 ()
      @Musiker

      Mit diesem Artiikel habe ich mich schon in mehreren Postings in dem Thread von Heizkessel beschäftigt. Schau Dir mal den gesamten Thread an.

      @Sep

      Diesen Artikel habe ich schon gelesen und seine humorvollen Einlagen natürlich gewürdigt. Sein Inhalt aber ist mager und ich habe keine Lust mehr heute. Erwartet habe ich einen Artikel von Broder schon seit Tagen, er muß halt auch ran.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:25:53
      Beitrag Nr. 45 ()
      Wie kommt es dazu, dass die Juden für alles Böse auf der Welt verantwortilch gemacht werden ?

      Ich rede nicht von Blödianen sonder von gebildeten und Mächtigen Persönlichkeiten in der Geschichte.

      Als erstes, würde ich die Päpste nenne. Dann kommen die Künstler wie Wagner oder Dostojewski,...

      Wieso werden nicht die Ägipter, die Syrer, die Perser oder die Griechen verfolgt ?
      Dies sind alles antike Völker.

      Wieso ?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:28:56
      Beitrag Nr. 46 ()
      Username: knickerbogga
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      Ich würde eher sagen, dass "knickerbogga" alles andere als ein Antisemit ist. Eher das Gegenteil.



      Username: knickerbogga
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      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:38:31
      Beitrag Nr. 47 ()
      @12febu
      darum!

      Neues Testament, Matthäus 2.1, 43

      Jesus spricht zu den Juden:

      „Das Reich Gottes wird von Euch genommen und einem anderen Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte hervorbringt.“



      Jesus spricht zu den Germanen, die in einer römischen Legion Dienst tun und sagt ihnen:

      „Ihr seit das Volk, dass ich auserwählt habe.“
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:44:51
      Beitrag Nr. 48 ()
      Username: knickerbogga
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      Postings: 39
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      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:52:03
      Beitrag Nr. 49 ()
      febula, brauchst du n kleinen schlag gegen deinen wasserkopp, damit du nicht mehr stotterst?
      schlag dir gern dagegen, pickelgesicht
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:52:18
      Beitrag Nr. 50 ()
      #48 na und ?
      wir wissen doch alle, wer knickerbogga ist, wo ist das Problem ?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 03:15:37
      Beitrag Nr. 51 ()
      #43 SEP
      ist ja ganz ungewohnt, daß du dich kommentarlos mit fremden Federn schmückst.

      wolltest du uns nur den Text zu fressen geben, oder ist das deine Meinung :confused:

      Gruß bD.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 10:21:44
      Beitrag Nr. 52 ()
      @blauer Diamant

      was soll die Behauptung, ich würde mich mit fremden Federn schmücken ?

      Kannst Du nicht lesen ? Bist Du zu blöde, um den sehr wohl angegebenen Autor des Artikels auszumachen ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 15:02:42
      Beitrag Nr. 53 ()
      @SEP
      Ich habe M.Broder nicht überlesen.
      Habe lediglich deine eigenen Kommentare/Ergänzungen/Meinung zu dem Text vermisst.

      Gruß bD.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 16:30:50
      Beitrag Nr. 54 ()
      @febu
      Weil sie das `auserwählte Volk` sind. Sie sind dazu berufen der Sündenbock der Welt zu sein.
      Es gab in der antiken nahöstlichen Tradition das Opfer des Sündenbocks.
      Ein männliches Exemplar der Gattung Schaf oder Ziege wurde ausgewählt, in einer Zeremonie wurden alle Sünden und Verfehlungen des Volkes ihm aufgeladen, auf ihn projiziert und er wurde dann geschlachtet oder in die Wüste getrieben oder sowas.
      Es handelt sich um ein Ritual der Selbstreinigung.
      Diese Funktion erfüllen die Juden zumindest bei den Völkern des christl.-abendl.Kulturkreises und zunehmend auch für die islamischen.
      Das letzte, das grösste Judenopfer aller Zeiten hat der Wotans-Oberpriester A.Gröfaz dargebracht.
      Die Welt hat´s wohl nötig gehabt.
      Warum das so ist?
      Es ist laut den hl.Schriften des alten Testaments von dem Gott Israels so bestimmt.
      PA :0)
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 16:33:22
      Beitrag Nr. 55 ()
      @PA
      Diesmal hättest Du besser Deinen Nick Kuehe verwendet!

      Ist Dir da ein Versehen passiert?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:59:36
      Beitrag Nr. 56 ()
      blauer Diamant

      wenn man jemandem vorhält, er schmücke sich mit "fremden Federn", so versteht man darunter den schweren Vorwurf, dieser habe von jemandem anderen abgeschrieben, und als seine eigene Arbeit ausgegeben..

      Das war für mich völlig unverständlich, weil unter der Überschrift der Autor des Artikels zeichnete.

      Deswegen habe ich den Vorwurf an mich auch nicht verstanden.

      Du scheinst darunter aber etwas anderes zu verstehen.

      Einen Artikel reinstellen mit der dazugehörigen Angabe des Autors, das ist sicher nicht zu beanstanden. Da Du dies anders siehst und in einen Vorwurf kleidest, werden wir uns hierzu sicherlich nicht einigen können.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:11:26
      Beitrag Nr. 57 ()
      @PA,

      ich kann es mir nicht vorstellen, dass sich ein aufgeklärter Antisemit auf die Bibel beruft.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:43:33
      Beitrag Nr. 58 ()
      @12febu
      Ich auch nicht.
      Das spielt aber keine Rolle.
      Funktionieren tut´s trotzdem.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:50:15
      Beitrag Nr. 59 ()
      @SEP
      Ja natürlich, genau das versteht man darunter.
      Insofern war meine Wortwahl schlicht falsch weil ich das damit nicht ausdrücken wollte.
      Ich ziehe also den Satz mit den "fremden Federn" zurück.

      Jeder kann nach belieben Artikel reinkopieren, wie er will.
      Ich persönlich wünsche mir nur, daß derjenige, der einen Artikel reinstellt, ein paar einleitende oder abschließende Worte dazu sagt.

      Gruß bD.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 22:00:24
      Beitrag Nr. 60 ()
      hahahahahaha...unser seppel verwendet kraftausdrücke, das ist ja mal so richtig erfrischend...zu sehen, das auch ein halbfertiger pseudo-akademischer möchtegern noch die eigene bauernsprache sprechen kann...köstlich.

      dep..tschuldigung, sep....wie gehts uns denn heute, bist du etwas ruhiger jetzt?
      war dir vielleicht der pinsel deines wassermalfarbkastens eingetrocknet..oder sonst n pinsel?

      kannst du wieder hinkriegen, seppel, kriegst du wieder hin, alte wortschleuder..
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 22:31:38
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antisemitisch ist Umgangssprache und steht für

      1. Feindschaft, Abneigung, Hetze gegen Juden
      2. rassistische religiös motivierte Bewegung gegen alles Jüdische

      Ich bin Christ und niemals würde ich einen Menschen aufgrund seines Glaubens, seiner Religionszugehörigkeit oder seiner Herkunft ablehnen oder hassen. Im Vordergrund eines Menschen steht unverrückbar sein persönliches Denken und Handeln. Dieses Denken und Handeln ist was einen Menschen wirklich ausmacht.

      Ich kann Menschen in keinster Weise verstehen, die pauschal eine anderen Religionszugehörigkeit von Menschen hassen oder ablehnen kann. Für mich steht zunächst folgendes im absoluten Vordergrund:
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:59:17
      Beitrag Nr. 62 ()
      @bD, Ok, abgehakt. Mißverständnis.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:38:23
      Beitrag Nr. 63 ()
      #46,
      das bezeichnet man als Agent Provocateur oder so ähnlich:cool:
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 16:46:05
      Beitrag Nr. 64 ()
      Recht auf Zorn

      Von Matthias Matussek

      Wir waren im südlichen Patagonien im Boot unterwegs, mit israelischen Kollegen, und worüber unterhält man sich zwischen treibenden Eisbergen? Natürlich über den Nahostkonflikt.
      Wir waren unter Gleichaltrigen, die Nachkriegsgeneration. Jonam aus Tel Aviv sagte, dass man die Palästinenser jetzt platt machen müsse, weil der arabischen Mentalität eh nicht zu trauen sei, und ich nannte Scharon einen Kriegsverbrecher. Wir waren einig in unserer Uneinigkeit, und nur die Eisberge waren Zeuge.

      Wir hatten kein TV-Studio. Wir hatten keinen Wahlkampf. Wir formulierten mit hübsch gedrechselten Invektiven. Wir stritten. Und mochten uns. Man nennt das: Meinungsfreiheit.

      In Deutschland ist Wahlkampf. Deutschland hat viele Quasselshows, einen ständigen Geräuschteppich an Meinungen. Paradoxerweise ist der Respekt vor der Meinungsfreiheit des anderen immer das erste Opfer öffentlicher Erregungen.

      Bei uns bleibt es nicht beim Argument. Bei uns werden Entschuldigungen eingefordert, die Gerichte bemüht, Karriereweichen gestellt, Unterlassungsklagen formuliert.

      Was ist da eigentlich passiert, dass die grüne Abgeordnete Claudia Roth sich nun gezwungen sah, gegen einen Politikerkollegen Anzeige wegen "Volksverhetzung" zu stellen?

      Jürgen Möllemann mag Michel Friedman nicht. Kein Kapitalverbrechen, obwohl Friedman von Bärbel Schäfer gemocht wird, und die mögen die meisten.

      Ich wiederum mache mir nichts aus Bärbel Schäfer oder Friedman oder Möllemann. Ich halte Arafats Regierung für korrupt, und Möllemanns Karrierismus ist mir suspekt. Und ich halte Israels Siedlungspolitik und deren gepanzerte Besatzungsarroganz für äußerst gefährlich. Macht mich das zum Antisemiten? Wohl kaum.

      Ich habe keine Ahnung, ob Möllemann Antisemit ist. Ich bin weder sein Beichtvater noch sein Analytiker. Aber ich kann lesen. Möllemanns Äußerungen sind pro-palästinensisch und damit automatisch anti-israelisch. Aber antisemitisch?

      Was soll daran antisemitisch sein, Michel Friedman nicht zu mögen? Was soll daran antisemitisch sein, ihm vorzuwerfen, er sei gehässig und provoziere? Selbst "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe spricht von Friedmans "gnadenlosem Tonfall". Friedman ist doch mit seinem ganzen TV-Format, Stirn gegen Stirn, auf Poltereien aus. Statt Möllemann nun in seine Show einzuladen und dann mal richtig durchzustarten, rekurriert Friedman auf die billigste Volte überhaupt. Er ruft Antisemit - und er kann sicher sein, in fünf Minuten ruft das gesamte gute Deutschland mit.

      Das ist der eigentlich skandalöse, weil für einen Intellektuellen und Journalisten so unsportliche Vorgang: austeilen und dann nicht etwa einstecken, sondern hinter den nächsten Baum springen und brüllen "Antisemit". Unfair! Ganz einfach unfair!

      Der Antisemitismus-Verdacht, der das Gewicht von sechs Millionen Gemordeten mit sich weiß, ist der Overkill im öffentlichen Raum. In schon rituellen Abständen wird diese Keule durch die Arena geschwungen. In Wahlkampfzeiten ist sie besonders wirksam. Und besonders unappetitlich - da wird die Erinnerung an den Holocaust zum taktischen Manöver herabgewürdigt.

      Antisemitisch waren Möllemanns Äußerungen nicht. Antisemitisch werden sie erst durch die Interpretationen, den Verdacht, dass hinter dem Gesagten noch etwas anderes, Ungesagtes lauere. Hier pflegen politische Tiefenpsychologen den Dreck, den sie aufspüren möchten, selbst vorher zu hinterlegen.

      In solchen Momenten lehnt sich in Deutschland die ganze Öffentlichkeit über den Brustkorb des Delinquenten, um in den Atemzügen nach verdächtigen antisemitischen Nebengeräuschen zu horchen.

      Das produziert Sprachregelungen, aus denen man sich nur durch Flüche befreien kann. Überall auf der Welt.

      In den USA, wo auf Demonstrationen Scharon schon mal mit Hitler verglichen wird, zeichnet Daniel Henninger im "Wall Street Journal" die verheerende Dialektik der politisch-korrekt genebelten Sprache. Die "gagged language" schaffe Dissidenten wie den Rapper Eminem, der Millionen damit macht, Frauen und Schwule zu beschimpfen.

      Was Henninger meint, ist, dass die Gedankenpolizei genau das, was sie zu verhindern sucht, produziert. Und das hat Möllemann gesagt. In Bezug auf Friedman. Nur dümmer.

      Jeder weiß, wie leicht die "Moral-Keule" in deutschen Breiten zu missbrauchen ist, Jenninger hat es erfahren, Walser auch. Nun wiederholt sich der Vorgang, nur eine Spur schussliger, verquatschter, aufgeregter - kein Wunder, die Hauptakteure sind Talkmaster und Politiker im Wahlkampf, und das macht sie nicht unbedingt seriöser.

      Es wimmelt von taktisch Empörten. Claudia Roth ist sicher nicht die Einzige, aber doch wohl die schamloseste Trittbrettfahrerin. Sie will ihrer Partei wieder linkes Profil geben. Was ist da geläufiger als das Antifa-Tremolo?

      Obrigkeitshörig und opportunistisch, also erstaunlich wilhelminisch, wandte sich Claudia Roth an die Ermittlungsbehörden, um mit ihrer Anzeige gegen Möllemann wegen "Volksverhetzung" in die "Tagesschau" zu kommen.

      Wie viel besser und selbstverständlicher und demokratischer gehen da andere mit dem heiligen Gut der Meinungsfreiheit um.

      Als der portugiesische Nobelpreisträger Saramago kürzlich die israelische Besatzung in den palästinensischen Autonomiegebieten mit Nazi-"Schandtaten" verglich, produzierte er jede Menge Kritiken.

      Wer sich vor ihn stellte, war Ex-Staatschef Mário Soares persönlich, mit dem Hinweis darauf, dass auch ein Nobelpreisträger ein Recht darauf habe, Zorn zu äußern.

      Wie wäre es, beim nächsten Mal, mit dieser Haltung auch bei uns?

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,198005,00.html
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 16:57:52
      Beitrag Nr. 65 ()
      Also ich würde mich so ausdrücken:

      Die verantworlichen Vertreter Israels provuzieren
      mit ihrer aktuellen Politik und VOR ALLEM mit ihrer
      leichtfertigen Anwendung des antisemitischen Begiffes
      ALLE Menschen die für eine gerechte Anwendung
      der Menschenrechte eintreten! Bei dieser ist
      nämlich das Prinzip der Kritikäußerung
      UNABDINGLICH für die Problemlösung.


      CC
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 17:06:53
      Beitrag Nr. 66 ()
      Was hatte Friedman gestern bei Böhme gesagt?
      "Die Würde des Menschen ist unantastbar".
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 19:31:06
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Skydiver, #64:

      Klasse Artikel! Genauso ist es! :)

      Beste Grüße vom Musiker
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 19:50:19
      Beitrag Nr. 68 ()
      Leitartikel

      Die Paulinchen-Partei

      VON HERIBERT PRANTL



      Die „gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug“ ist nur auf den ersten Blick eine Kinderbuchgeschichte; sie handelt vom Paulinchen, das Warnungen vor dem Feuer missachtet und sie ist Generationen von Kindern zur Warnung davor vorgetragen worden, wie aus Spaß tödlicher Ernst werden kann: „Das flackert lustig, knistert laut, grad wie ihr`s auf dem Bilde schaut. Paulinchen aber freut sich sehr und sprang im Zimmer hin und her.“ Das Paulinchen von heute heißt Möllemann. Die gefährlichen Zündler findet man nämlich nicht in Kinderzimmern, sondern in der Politik. In der aktuellen deutschen Geschichte hält der Vize-Vorsitzende der FDP das Zündholz an leicht entflammbare antisemitische Vorurteile, freut sich, wenn es flackert und bezeichnet das stolz als Tabubruch.

      Es gibt in einer Gesellschaft Regeln; die elementarsten dieser Regeln stehen im Strafgesetzbuch. Wer gegen sie verstößt, gilt nicht als Tabubrecher, sondern als Straftäter – auch wenn er von sich selber behauptet, er habe doch nur am Tabu des Eigentums oder dem der körperlichen Unversehrtheit gerüttelt. Gemeinhin heißt so einer schlicht und einfach Dieb oder Totschläger. Bei den Grundregeln der politischer Kultur ist es ähnlich; wenn einer mit Vorurteilen würfelt, um damit auf 18 Augen zu kommen, dann ist er kein Tabubrecher, sondern geistiger Brandstifter.

      Möllemann bricht kein Tabu, er entstigmatisiert rechtsextreme Ideologie. Das ist etwas völlig anderes. Das Tabu ist ein Element der Irrationalität in einer rationalen Welt. Ist es irrational, die Verantwortung für den Holocaust zu übernehmen? Auf dieser Verantwortung gründet das Sonderverhältnis zwischen Deutschland und Israel. Tabus gelten als Kennzeichen primitiver Gesellschaften. Es gibt aber nichts Primitiveres, als Verantwortung zu leugnen oder abzuschütteln. Die Bundesrepublik hat sich in den vergangenen fünfzig Jahren, mühselig und qualvoll, dieser Verantwortung gestellt. Auschwitz lässt sich nun nicht wegschieben, in dem man Ramallah sagt. Der Holocaust wird nicht kleiner, wenn man seinen Opfern, unter perverser Verharmlosung dieses Worts, heute „Nazimethoden“ vorwirft. Es hat schon viele Rationalisierungsformeln für das Vorurteil gegen Minderheiten gegeben: Die Art und Weise, wie „die Juden“ in Haft genommen werden für die aggressive Besatzungspolitik Israels reiht sich hier ein.

      Als vor fast fünfzig Jahren im Bundestag über den Israel-Vertrag abgestimmt wurde, sprach Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier von einem „Dokument einer neuen Gesinnung“, von „einer klar und genau empfundenen sittlichen Verpflichtung“. Diese Verpflichtung bleibt, auch wenn es die Möllemann-Bejubler, die „die Holocaust-Brille ablegen“ wollen, nicht wahrhaben wollen. Möllemann, Präsident der deutsch-arabischen Gesellschaft, sollte diese Rede nachlesen, weil sie auch davon handelt, warum die Beziehungen zu Israel, bei allem Bemühen um Freundschaft mit den arabischen Staaten, Beziehungen sui generis sind: Das bedeutet freilich nicht, dass Menschenrechtsverletzungen kleiner wären, nur weil sie der Staat Israel begeht. Das behauptet aber auch niemand. Es gibt freilich Leute, die, wie Möllemann, behaupten, dass andere dies behaupten.

      Die Frage lautet: Ist dieser egomanische Jürgen Möllemann belehrbar? Er ist nicht der erste, der die Entstigmatisierung rechtsextremer Ideologie befördert; er macht es allerdings am aufreizendsten. Steffen Heitmann, im Jahr 1993 Präsidentschaftskandidat der Union, musste zurücktreten, weil er angekündigt hatte, dass „das Thema Nazi-Vergangenheit“ aufgebrochen und das „Ereignis“ Holocaust endlich geschichtlich eingeordnet werden müsse. Den Rücktritt Möllemanns fordert heute kaum jemand. 1993, nach dem Brandanschlag auf die Synagoge von Lübeck, hat Ignatz Bubis, der damalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, über „geistige Brandstifter“ geklagt. Erst mit ihren fremdenfeindlichen und antisemitischen Parolen hätten extremistische Politiker den Boden für das bereitet, was in Rostock, Mölln, Solingen und Lübeck geschehen sei. Der Vorsitzende der Republikaner, Franz Schönhuber, verkündete daraufhin: „Derjenige, der in Deutschland für den Antisemitismus sorgt, ist der Bubis!“ In seiner Autobiographie erinnert sich Bubis so: „Quer durch alle Parteien erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Der Ruf nach dem Staatsanwalt wurde laut.“. Nicht einmal zehn Jahre später ist der Sturm der Entrüstung nach einer ähnlichen Äußerung Möllemanns weniger stürmisch. Die Schamgrenze zwischen Rechtskonservativismus und Rechtsextremismus ist verschwunden.

      Es war viel von „Normalisierung“ und von „Entkrampfung“ die Rede in den vergangenen Jahren. Worin bestand der Krampf? Das deutsche Schuldbekenntnis nach dem Massenmorden der Neonazis – war es ein Krampf? Die Scheu der demokratischen Parteien davor, antisemitische Vorurteile zu bedienen – war sie auch ein Krampf? Wird aus der FDP nun die erste in diesem Sinn entkrampfte Partei? Eine deutsche FPÖ, eine Haider-Partei, nur getarnt mit dem alten gelb-grünen Gewand?

      Möllemann betreibt diese Verwandlung mit aller Kraft. Abwehrkräfte in seiner Partei sind vorhanden. Ob sie reichen, ist nicht gewiss.

      ------------------
      http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel6216.php
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 21:12:12
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Minmacker

      Ich habe den von Dir vorhin geposteten Artikel mit einigem Unbehagen gelesen.
      Er entspricht nämlich in Inhalt und sprachlichem Gestus genau dem sich ereifernden Tonfall Heribert Prantls, den ich gestern von ihm in der ARD-Sendung "Der Presseclub" hören konnte.
      Im Gegensatz zu vielen vergangenen Sendungen, in denen ich Prantl als einen "normalen", kenntnisreichen und redegewandten Journalisten erlebt habe, war er gestern kein angenehmer Teilnehmer: Er wirkte unduldsam, argumentierte ziemlich dogmatisch und fiel vor allem - und das ist für mich immer ein ungutes Zeichen - seinen Kollegen ein ums andere Mal ins Wort, vor allem seiner Nachbarin Tissy Bruns. Nach zwei Dritteln der Sendung passierte dies gleich zweimal nacheinander, daß er ihr die Rede abschnitt und mit erhobener Stimme selbst weitersprach (NB.: Frau Bruns ist sicherlich keine rechte Journalistin).
      Ich habe mich gewundert, daß der sonst immer absolut souveräne Fritz Pleitgen ihn, vor allem mit diesem sich echauffierenden Tonfall, so gewähren ließ.

      In dem Artikel hier entspricht dem, daß Prantl sehr schnell mit massiven Warnungen und dem Beschwören schwerster Gefahren kommt (Möllemann bricht kein Tabu, er entstigmatisiert rechtsextreme Ideologie.); es ist mir rätselhaft, daß er sogar die Grundsatzfrage der Holocaust-Verantwortung nochmals stellt (Das Tabu ist ein Element der Irrationalität in einer rationalen Welt. Ist es irrational, die Verantwortung für den Holocaust zu übernehmen?).

      Nein, das ist mir mit zuviel (falscher) Bedeutung aufgeladen...


      Gruß, DM
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 21:49:47
      Beitrag Nr. 70 ()
      Prantl ist der typische, links angehauchte Intellektuelle,
      der glaubt zu wissen, was richtig und was falsch ist.
      Wer Leitartikel für die SZ schreiben darf, sieht sich
      selbst irgendwann als moralische Instanz. Er hinterfragt sich nicht mehr selbst, er gibt Antworten. Wenn`s sein
      muss auch auf Fragen, die gar niemand gestellt hat.

      Um die (seiner Meinung nach) Ungeheuerlichkeit von
      Möllemanns Äußerungen zu belegen, greift er zur größten
      aller Moralkeulen: Auschwitz und Holocaust.

      Wer hat von Auschwitz und Holocaust geredet? Möllemann?
      Nein, Prantl bringt diese ins Spiel. Warum? Will er
      damit sagen, dass Möllemann letztendlich Auschwitz und
      Holocaust verharmlost?

      Wer so argumentiert wie Prantl, braucht sich nicht wundern,
      wenn er aus einem Möllemann viele macht.

      Fragt sich nur, wer hier alles zündelt.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 22:23:51
      Beitrag Nr. 71 ()
      #69 DM
      "...In dem Artikel hier entspricht dem, daß Prantl sehr schnell mit massiven Warnungen und dem Beschwören schwerster Gefahren kommt.."

      Ich denke, er kommt eigentlich recht spät, bringt es aber sehr präzise auf den Punkt. Vielleicht schreibt er doch besser als er talkt ;)
      Die gesamte Presse, vom "Bild"ungsblatt über die FAZ, SZ etc. beurteilt eigentlich einheitlich die Absicht Möllemanns, für seine 18% Lachnummer den rechten Rand Deutschlands abzugrasen, als Versuch politischer Zündelei.
      Viele, die überwiegende Zahl der Threads hier bei WO zu diesem Thema belegen, welch´ dumpfer Teil des Volkes sich dadurch motiviert sieht, vom heimlichen, anonymen Klatschen auf den Balkonen von Rostock, Hoyerswerder etc. zu wechseln auf endlich wieder lautes Äußern ihrer dumpfen Ängste und Vorurteile, natürlich pflichtgemäß vorher betonend, dass man ja kein Antisemit sei,aber es muß doch möglich sein....u.sw. - das Übliche eben.
      Es hat nichts, aber auch gar nichts mit einer berechtigten Kritik an israelischem Vorgehen in Palestina zu tun.
      Gerade der Satz von Prantl:
      Möllemann bricht kein Tabu, er entstigmatisiert rechtsextreme Ideologie
      zeigt, wie sehr er in der Lage ist, auf den Punkt zu bringen.
      Wer das als "moralische Instanz" sieht, als "Antwort" (wie cyberwilly)- der hat Recht. Prantl schreibt nicht für eine Zeitung, um sich selbst in Frage zu stellen.
      MM
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 10:10:43
      Beitrag Nr. 72 ()
      Für mich besteht ein MEILENWEITER Unterschied aus
      1. Israelkritik (=USA-kritik(Politik) =Frankreich-k (Atom etc.)

      2. Antisemitismus (Hass auf Juden)

      Wieso kann man hier nicht normal diskutieren??
      Jede Diskussion beinhaltet Kritik!
      Bin ich nun IMMER wenn ich mit einem Israeli/Juden
      diskutiere ein Antisemit????



      CC
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 10:15:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      Politik

      23.05.2002




      Die Methode Möllemann

      KARSLI UND DIE FDP

      Von Bernd Ulrich

      Auf den ersten Blick sah es aus wie das Ende einer Affäre. Tatsächlich
      war es der Anfang einer neuen politischen Strategie.

      Gestern Mittag hat Jürgen W. Möllemann einen Brief von Jamal Karsli
      verlesen, der so geschickt geschrieben war, dass auch Möllemann selbst
      ihn nicht besser hätte formulieren können. Vordergründig ging es darum,
      dass Karsli seinen Antrag auf Mitgliedschaft in der FDP zurückzieht. Doch
      der eigentliche Zweck der Veranstaltung war die Begründung einer
      Legende. Und die besagt, dass der Ex-Grüne und Ex-Liberale Karsli
      sowie sein Förderer Möllemann Opfer einer Kampagne geworden sind,
      einer Hetzjagd der Medien, der anderen Parteien und nicht zuletzt des
      Zentralrats der Juden in Deutschland. Opfer einer Verschwörung der
      „politisch korrekten Klasse“.

      So macht man das: Die Formulierung von der „zionistischen Lobby“
      zurücknehmen – und in derselben Sekunde den Eindruck erwecken, als
      habe diese Lobby gerade wieder zugeschlagen.

      Um die Legende zu illustrieren, wurde die Heuchelei der Grünen
      angeprangert, die Karsli jahrelang unbehelligt ließen. Diese Heuchelei
      gibt es. Es war auch viel von Michel Friedman die Rede, der in seiner
      Kritik überzogen habe. Was stimmt. Und Möllemann betonte nochmals,
      dass es möglich sein müsse, die Politik von Ariel Scharon zu kritisieren,
      ohne als Antisemit bezeichnet zu werden.

      An dieser Stelle zeigt sich, wie Möllemanns Umkehrung von Minderheit
      und Mehrheit, von Opfer und Täter funktioniert. Denn in jeder deutschen
      Zeitung wird seit Monaten die gefährliche und falsche Politik Scharons
      heftig und völlig zu Recht kritisiert, ohne dass dafür antisemitische
      Klischees bemüht werden. Karsli aber hat gerade umgekehrt die Politik
      Scharons benutzt, um antisemitischen Gefühlen Nahrung zu geben. Er
      hat mehrfach gegen eine Konvention verstoßen, auf die man sich in
      Deutschland und anderswo zum Schutz einer kleinen Minderheit, der
      Juden, geeinigt hat. Das hat mit Korrektheit nichts zu tun oder mit Zensur,
      sondern: mit Zivilisation.

      Der FDP-Vize stellt das Draufdreschendürfen auf diese Minderheit als Akt
      der Befreiung von einem Joch dar. Möllemann will daraus
      Wählerstimmen machen. Das geht am besten mit einem Opfer Karsli.
      Und damit dieses Opfer nicht gar so leiden muss, bleibt Karsli in der
      FDP-Fraktion. Dort soll er mit genau der Einstellung, mit der ihm die
      FDP-Mitgliedschaft verwehrt wurde, FDP-Stimmen unter den Muslimen
      sammeln. Möllemann hat also Karsli zum Verzicht auf die
      FDP-Mitgliedschaft bewegt, ohne auf den Karsli-Effekt verzichten zu
      wollen.

      Das muss man als programmatische Aussage verstehen. Möllemanns
      Liberale nehmen sich auch in Zukunft die Freiheit, alle Stimmungen in
      Stimmen zu verwandeln, sie nehmen sich das Recht auf
      uneingeschränkten Populismus. Möllemann hat gesagt, dass er 11000
      E-Mails bekommen habe, die ihn zum Weitermachen auffordern. Der Weg
      in die Hölle ist mit E-Mails gepflastert.

      Und Guido Westerwelle? Er verharmlost die fortdauernde Mitgliedschaft
      Karslis in der FDP-Fraktion dazu, dass der arme Mann da auch mal „die
      Kopierer benutzen“ dürfe. Und er spielt den Streit zu einer Fehde
      zwischen Friedman und Möllemann herunter. Das ist sie nicht, sondern
      eine ernste Auseinandersetzung um die Behandlung einer Minderheit in
      Deutschland.

      Wenn es hier um eine Fehde geht, dann um die zwischen Westerwelle
      und Möllemann. Der eine will die FDP von ihren Beschränkungen
      befreien, der andere von ihren Grundsätzen. Westerwelles Problem
      besteht einfach darin, dass es in Deutschland für die Westerwelle-FDP
      kein Potenzial von 18 Prozent gibt. Mit Möllemanns Protestwählern kommt
      sie so hoch. Allenfalls.

      Möllemanns Projekt 18 ist darum kein harmloser Gag, kein Spaß mehr,
      es ist ein trojanisches Pferd – mit dem die Festung FDP geschliffen
      werden kann. Zwischen Möllemann und Westerwelle besteht seit Jahren
      eine Arbeitsteilung, die zum Doppelspiel tendiert und jederzeit in einen
      Richtungskampf ausarten kann.

      Der Auftritt gestern war kein Ende einer Affäre. Es war der Anfang: Jürgen
      W. Möllemann ist auf dem Weg zu einer anderen Partei.


      Quelle: "Der Tagesspiegel"


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