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    "mafiöse Struckturen, Aufstände, Unruhen.....was sollen wir blos tun?" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.02.00 16:02:52 von
    neuester Beitrag 11.02.00 19:06:02 von
    Beiträge: 37
    ID: 59.167
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      Avatar
      schrieb am 03.02.00 16:02:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Diese Frage sollten wir uns stellen.

      Schauen wir doch mal nach Österreich...da sitzt so n Typ namens Haider (oder wie wird der geschrieben) und kann sich allein dadurch profilieren, indem er ausgeschlossen wird. Das reicht schon, das er Sympathien erringt.
      Die EU will ihn ausschliessen, ihn ignorieren...wie wäre es, wenn die EU ihn mitmachen lässt, so das die Leute sehen, das er seine hohen Versprechen nicht einhalten kann. Diese niederreden und diese Ausschliessung hat schon die PDS in D. wiedererstaken lassen und es gibt noch andere Beispiele aus der Vergangenheit...daraus sollte man langsam anfangen zu lernen.

      Doch gehen wir zurück nach Deutschland...hier passt die Überschrift wie die Faust aufs Auge! Unser ehemaliger Kanzler, erhielt seine Partei durch irgendwelche Schwarzgelder aufrecht, wer mag es ihm verdenken...
      Unser jetziger Kanzler ist so wirtschaftsnahe, das er kaum anders handeln wird als Kohl. Unser Bundespräsident nutzt die ihm gestellten Flugzeuge, für private Zwecke...doch was fällt auf?
      Bei der CDU schlägt jeder drauf und bei der SPD halten sich alle penibel zurück...das is auch ok so, denn Deutschland könnte in einen tiefen Strudel hineingeraten, sollte die volle Wahrheit bekannt werden...
      Wie lange kann das noch gut gehen? Auf der einen Seite Globalisierung, flexible, schnell wachsende Unternehmen, auf der anderen Seite eine behäbige, von Skandalen durchdrungene Politik, die nicht fähig ist, unserer Wirtschaft annehmbare Rahmenbedingungen zu bieten!

      Wäre die Börse ein Garten, wir wäre die Würmer...

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 03.02.00 16:08:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich wär der Hund, der auf die Wiese kackt :D
      Avatar
      schrieb am 03.02.00 16:34:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Thread war durchaus nicht zur Belustigung gedacht!

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 03.02.00 16:43:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo MH, interessante Gedanken!

      Ich muß im Moment für Klausuren lernen, aber dieser Threat verdient es, daß man ausführlich und sachlich diskutiert. Also wenn ich die Zeit dazu finde, versuche ich einen angemessenen, längeren, gut ausgearbeiteten Beitrag zu posten, fernab von Parteidiskussionen, die natürlich einfacher sind. Aber ich denke du hast schon recht, was wir brauchen ist eine abstrakte Grundsatzdiskussion - und das in ganz Deutschland! Aber warum sollten wird die nicht auch bei WO führen?

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 03.02.00 21:54:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      ich sag dir jetzt mal was. ich habe genug von diesen unqualifizierten
      kommentaren über österreichs innenpolitik von leuten, die nicht hier
      leben. jetzt, seit 2 wochen, hat jeder eine meinung über haider,
      nur was wir uns mitgemacht haben in den letzten J A H R E N, das
      interessiert keinen mehr.

      glaubt jemand eigentlich ehrlich, wir haben hier ein drittel nazis,
      die endlich wieder einen führer gefunden haben. seid ihr wirklich so
      bild-zeitung verblödet

      dieses land hier gehört seit kreisky nicht mehr den bürgern, den
      einwohnern, den leuten, sondern 2 parteien. hier kannst du können
      was du willst, ohne parteibuch kannst du dich verabschieden.
      kann jemand verstehen, was das täglich heisst. keine hoffnung,
      nicht was man den kindern mitgeben kann, image von bummsenden
      skilehren, mozartkugeln und lipizzanern bestenfalls

      alles ist besser als so weiterzumachen, alles. es gab keine alternative. besser ein ende mit schrecken als ein schrecken ohne
      ende.

      spuk auf haider und seine rechten freunde. das ist reiner zufall,
      das er rechts angehaucht ist. er wäre auch linksoffensiv, wenn
      er 5% stimmen dazubekommt. würde ohne probleme für 10% der PDS
      beitreten.

      ok, schreibt halt, wenn ihr noch reden wollt

      liebe grüsse

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      Avatar
      schrieb am 03.02.00 23:46:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi nadja 2000,

      du solltest dir mein Posting nochmal ganz genau durchlesen und nicht so offensichtlich denken.

      Es geht nicht um Personen, die halten nur als Beispiele her. Es geht um eine Art der Behandlung und eine Richtung, in die wir tendieren.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 10:37:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Interessante Gedanken, nadja
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 10:44:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      So nach dem Motto: "Das alte ist so schlecht das es nur noch besser werden kann!"

      Und jetzt überleg dir mal ob dem auch wirklich so ist...überleg dir ob jede Alternative auch wirklich eine ist...und überleg dir was könnte schlechter werden...

      Ein System ändert man nicht, indem man Medienwirksame Leute wählt, die einem genau das erzählen, was man hören will und genau die Probleme , versprechen zu lösen die man hat...

      Ich merke die Diskussion wird in eine andere Richtung tendieren als eigentlich gedacht...

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 11:01:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      der rechtspopulistische haider hat es ganz einfach verstanden wie man wahlkampf macht und den auch gewinnt, er wird kein zweiter alois schickelhuber werden, er möchte nur sein wahlversprechen einlösen und hier wird es schwer ,weil alle politiker im wahlkampf lügen das sich die balken nur so biegen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 13:30:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      Tja, liebe Nadja, ich lebe zwar nicht in Österreich und bin auch kein Österreicher, aber meine Mutter war Wienerin und meine Frau stammt aus Wien. Meine Schwiegereltern sind eingefleischte Österreich-Patrioten - sie sind bestürzt. Am liebsten würden sie das Land verlassen. Sie schämen sich für die Ereignisse.

      Sie veruteilten immer den unerträglichen Parteienfilz und die Beziehungskiste via Parteibuch - aber hierfür ist eine faschistoide Politik als Alternative ungeeignet, ja undiskutabel.

      Ein Heider ist nicht das Schlimmste, sondern die 1,4 Millionen Wähler eines 7 Millionen-Volkes. Es gab auch eine andere - neue - liberale Partei die man beispielsweise hätte als Alternative wählen können.

      Rechtspopulismus? Nein! Populismus ist eine Strategie. Rechtsradikale Thesen sind Politik und Überzeugung.

      Es ist beschämend für Österreich - und wohl noch nicht in einer Demokratie vorgekommen - daß ein Regierungsprogramm eine "Präambel" vom Präsidenten verpaßt bekommen muß, in der Menschenrechte, Demokratie etc. noch einmal ausdrücklich bestätigt werden - damit man das Schlimmste kittet, was an Schaden entstehen wird.

      Heiders Partei - ein erklärter Gegner, ja jahrelanger Bekämpfer des EU-Gedankens in Österreich - soll nun Regierungsverantwortung übernehmen bei eben einem Mitgliedsstaat dieser EU.

      Und Heider selbst bleibt im 2. Glied. Das hätte noch gefehlt: Heider als Außenminister.

      Sowohl die USA, als auch die EU werden mit Sanktionierungsmaßnahmen nicht sparen. Das kann sogar zu einer Wirtschaftskrise in Österreich führen, die spätestens dann Neuwahlen provozieren wird. Als erstes wird der Tourismus massiv zurückgehen - ein Lebensnerv Östereichs.
      Die bumsenden Skilehrer, die Lippizaner und die Sachertorte werden von Österreichern konsumiert werden müssen

      Nach den Erfahrungen der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts wehrt die Welt den Anfängen. Deshalb ist dies keine "innere Angelegenheit" eines Landes mehr. Es ist immer wieder die (bildliche) Frage, ob der Rattenfänger oder die Ratten das Übel sind.

      Für WO jedenfalls der Tip auf Puts auf den ATX bis 10/2001 zu setzen.
      Der ATX steht auf dem Niveau von 1996.

      wwwillion
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 14:11:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo wwwillion,

      zunächst einmal: "Heider" heißt "Haider"!
      Sag jetzt bitte nicht Du hättest Dich 10x verschrieben...

      Aber was soll´s: ich will ja hier auch nicht auf Buchstaben herumreiten- mir scheint das nur symptomatisch für einen gewissen oberflächlichen Umgang mit Haider (frei nach dem Motto: ich weiß nicht mal, wie er heißt, aber lästern kann man allemal!).

      Zu Deinen Schwiegereltern: ich befürchte, daß diese Personen einzigen sind, die sich schämen, und ans Auswandern denken.
      Ich schäme mich auch, und zwar dafür, daß ich von der Idee eines gemeinsamen Europas viel gehalten habe. Scham ist deshalb angebracht, weil ich in Verkennung der Realität gedacht habe, Europa wäre ein Ort in dem NICHT einfach so das Recht des Stärkeren (=der großen EU-Staaten) gilt, sondern ein Ort, wo alle Anrecht auf ein "faires Verfahren" hätten.
      Das war natürlich ein grober Irrtum, wie die (ausgebliebenen) Reaktionen auf Italiens (Italien = großes EU-Land) Neofaschisten in der Regierung gezeigt haben.

      Ich schäme mich auch dafür, daß ich lange Zeit viele Leute um mich als Demokraten verkannt habe, und meinte, daß sie in der Lage wären, Mehrheitsverhältnisse demokratisch hinzunehmen.

      Nicht schämen, aber nur maßlos ärgern könnte ich mich über Leute wie Fischer und Schröder, die sich zu Profilierungszwecken schon längst eines Populimus bedienen, der selbst Haider neidisch werden ließe.
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 14:18:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Stimmt - ich vergaß ganz, daß im namen Haider der "Hai" steckt.

      wwwillion
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 14:36:36
      Beitrag Nr. 13 ()
      Auch die SPD konnte mich positiv überraschen! Warum sollte es Haider nicht tun?

      Bisher wurde er nicht als gefährlich eingestuft, seine Partei war zugelassen, warum ist er jetzt aufeinmal gefährlicher als vorher? Weil er an der Macht ist? Aber dann müsste er auch vorher schon so einen radikalen touch gehabt haben, das man ihn hätte unterbinden müssen!

      Ergo hier gibt es nur 2 Möglichkeiten:

      1. Haider ist gar nicht so schlimm wie wir alle Glauben

      2. Haider ist so radikal wie wir glauben, dann wurde aber eine radikale Partei zu Wahlen zugelassen, ein versagen der dortigen Behörden.

      Was mich viel mehr beunruhigt:

      Wir haben offizielle eine Demokratie und auch Österreich hat eine, und nach der wurde Haider gewählt!
      Jetzt wird eben jene Demokratie in Frage gestellt, weil das Ergebnis einigen nicht ins Bild passt und das ist schlimmer als alles was ich bisher über Haider gehört habe!

      hier wird nach dem Motto verfahren: "Demokratie ist solange in Ordnung wie sie ein uns passendes Ergebnis liefert!"

      Es wird ein Weg eingeschlagen, der mehr als bedenklich ist!

      Mfg MH

      P.S. ich halte nichts von Haider aber Demokratie ist Demokratie ohne Ausnahme!

      MH
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 15:28:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      Kneto :D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D

      Gut das ich keinen Hund hab und die Sch.... nicht weg machen muß ;););)


      Iron
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 16:35:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Schön das bei einen recht ernsten Thema immer wieder irgendjemand einen blöden Zwischenruf machen muss!

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 18:46:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      WWillion schreibt:

      "Es ist beschämend für Österreich - und wohl noch nicht in einer Demokratie vorgekommen - daß ein Regierungsprogramm eine "Präambel" vom Präsidenten verpaßt bekommen muß, in der Menschenrechte, Demokratie etc. noch einmal ausdrücklich bestätigt werden - damit man das Schlimmste kittet, was an Schaden entstehen wird.

      Heiders Partei - ein erklärter Gegner, ja jahrelanger Bekämpfer des EU-Gedankens in Österreich - soll nun Regierungsverantwortung übernehmen bei eben einem Mitgliedsstaat dieser EU."

      Ja ist es denn schon verboten eine Grundeinstellung gegen ein Europa, wie es in der jtzigen Form besteht, zu haben? Ja was sind diese Österreicher uach für schlimme Leute? Sehen sie doch glatt auch die Risiken und Nachteile des Europas und wählen eine Partei die nicht uneingeschränkt dafür steht, sondern beide Seiten sieht. (Nur dagegen wie du suggerierst, war sie nie) Im Ernnst, nur weil du persönlich ein Europa favourisierst, müssen das nicht gleich alle tun!Aber das würdest du ihen wohl am liebsten noch verbieten.

      Um hier mal kurz einen Brücke zu MHs Thema zu bauen, möchte ich darauf verweisen, daß diese Geisteshaltung typisch ist für die meinungsveröffentlichende Klasse in Deutschland und offenbar auch in anderen Staaten Europas. Grundsätzlich geht es doch nur um Machterhalt. Was wird das erst für ein Skandal, wenn es tatsächlich passieren sollte, daß ein Österreich mit der FPÖ besser funktioniert als ein Österreich mit der SPÖ. Das hätte eventuell ein steigendes Wählerpotential für rechtsliberrale Parteien in ganz Europa zur Folge (nicht für Rechtsradikale!). Dies wird von der Linken mit allen Mitteln zu verhindern vesucht.

      Sollten sie den Boykott und die Sanktionen wirklich durchziehen können, was nach dem Wettbewerbsgedanken verschiedenr freiheitlicher Systeme nicht wünschenswert ist, erschweren sie es der Regierung in Österreich, ein besseres Ergebnis als die SPÖ zu erzielen. Mit Ergebnis ist hier die Wohlstandssteigerung gemeint, die ja letztendlich für die Bürger wahlentscheidend ist. (Es wird diejenige Partei gewählt, von der man sich die größte Wohlstandsteigereung verspricht. Werden sozialistische Parteien gewählt, kann man davon ausgehen, daß der Wähler die Marktwirtschaft nicht richtig verstanden hat.) Der Wohlstand ansich läßt sich allerdings weniger anhand von Indikatoren wie dem BIP/Kopf messen, weil diese nichts darüber aussagt, wie intensiv der Einzelne dafür arbeitet. Eine Steigerung des sogenannten Wohlstandindexes kann also vorwiegend nur über Produktivitätssteigerung erreicht werden. Wie kann man so etwas erreichen? Begünstigung des technischen Fortschrittes und Kostenentlastung für die Wirtschaft. Und genau an diesem Punkt wird die neue Regierung aufgrund ihrer (im vergleich zur SPö) realistischeren Einstellung zu diesem Thema ansetzen. Sofern sie es wirklich schafft, die beiden Punkte (Produktivitätssteigerung und ein hohes Innovtionsniveau) durch gute Bildungspolitik und wirtschaftsfreundliche Steuerpolitik zu begünstigen, wird sich der Rest wie eine Steigerung des BIP/Einwohner selbst erhöhen. (Diesen "Rest" braucht der allgemeine Mensch ja, um die Wohlstandssteigerung auch wirklich vor augen zu haben.) Denn der globale Wirtschaftsmarkt kennt politisches Taktieren Gott sei Dank nur begrenzt.

      Hier gibt es auch einen krassen Unterschied zur immer gleichen Entwicklung in totalitären Systemen. Das Programm der neuen Regierung bietet Liberalisierung z.B. der Strommärkte. Weiterhin soll die Verwaltung Österreichs extrem verschlankt werden(10 000 Stellen lassen isch nur in Verbindung mit Reformen abbauen, was eine Absenkung der allgemeinen Transaktionskosten zur Folge haben dürfte). Totalitäre Systeme dagegen zeichnen sich immer dadurch aus, das dem Bürger Kompetenzen abgenommen werden. Gerade das ist hier nicht der Fall sondern das Gegenteil!

      Du prophezeist weiterhin, daß Österreich isoliert werden wird und es langfristig bleibt. Das ist theoretisch möglich. Allerdings ist es doch, wie ich oben vesucht habe zu verdeutlichen, eine äußerst unwahrscheinliche Möglichkeit.

      MfG
      Ingmar

      P.S. Sorry MH, jetzt bin ich weniger auf dein Thema eingegangen und habe mehr versucht, allgemeine politische Zusammenhänge zu verdeutlichen, um diesem Fehlurteil von einem Österreich, das droht, in eine Diktatur zu fallen, zu begegnen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 20:08:09
      Beitrag Nr. 17 ()
      Vorweg: bin KEIN Österreicher, kein Haider-Fan, kein Haider-Gegner. Habe lediglich eine Österreicherin daheim, bin also "indirekt" betroffen. Kenne wie wohl die meisten hier das Programm der FPÖ nicht besonders gut. Habe von Haider außer markigen Worten noch nicht viel gehört und gesehen, besonders in Bezug auf die Landesobmannschaft Kärnten, wo er bislang trotz gewaltiger Wahlversprechen (Familiengeld etc.) auch nicht viel bewegt hat.

      Also, kurz gesagt:
      1. die Souveränität des Staates Österreich sollte nicht von außen untergraben werden. Demokratisch gewählte Regierungen, ob sie uns nun gefallen oder nicht, gehen nur die Bürger des Landes selbst was an. Ob es rechtens oder moralisch ok war, die FPÖ zur Wahl zuzulassen, ist Sache der Österreicher.

      2. bei PDS im Bundestag/Landesregierungen, Neofaschisten und Kommunisten in Italiens Parlament, den Kommunisten in Frankreich usw. regt sich niemand auf. Naja, ist ja auch keine direkte Regierungsbeteiligung, aber m.E. genauso "demokratiefeindlich" zu bewerten. (Ja, werft ruhig Steine auf mich wegen der PDS, so ists!).

      3. Richtig ist, daß Haider sich ausgewählt dämlich von Fettnapf zu Fettnapf vortrampelt, indem er sich mit aller Auslandskritik anlegt. Meiner Meinung nach ist der als Landesvertreter ungeeignet. Von politischen Zielen und Einhaltbarkeit der lauten Wahlversprechen mal ganz abgesehen. Beispielzitat als Antwort auf französische Kritik: "Ich verlange ja auch nicht, daß die korrupte belgische Regierung abgelöst wird.". Naja, man sieht es geht auch ohne Hirn...

      4. es steht auf Basis der derzeit vorliegenden Fakten weder dem französischen Präsidenten noch der belgischen Regierung und ganz sicher auch nicht dem Staat Israel zu diese Regierung zu verhindern.
      Lediglich die EU KANN was zu tun kriegen, dazu müßte sich Haider (oder genauer Österreich) aber erstmal gegen gültiges EU-Vertragswerk verhalten.

      5. Wenn Klestil sich auch noch so schwertut, die Neuwahlen als Alternative würden Haider weiter stärken. Das liegt an den Ösis selbst...

      6. Was soll denn Haider machen wovor alle soviel Angst haben? Östereich aufrüsten und mit der gewaltigen Kriegsmarine die NATO angreifen? Einen neuen Rußlandfeldzug starten? KZs bauen? Alle Ausländer rauswerfen? Sorry für die Provokation...
      Rauswurf von Ausländern = Verstoß gegen EU-Recht. Konsequenz: Nix is mit EU-Mitgliedschaft und NATO-Aufnahme, wie gewünscht...

      Auch wenn er mir ebenfalls nicht unbedingt passt, die Wahlergebnisse von Haider sind ein Protest der Österreicher gegen das jahrzehntelang praktizierte Verfahren des Filzes. Wenn wir so einen Haider oder Berlusconi bei uns hätten, hätte der bei Flug- und Spendenaffäre, Ökosteuer und Politikverdrossenheit genauso Zulauf. Seid lieber froh, daß sowas hier nicht in den Startlöchern haben...

      Karl
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 21:08:48
      Beitrag Nr. 18 ()
      hi, dann will ich mich auch mal kurz einmischen.

      ich weiß auch nicht viel über haider und seine partei, ich weiß auch nicht, was bisher in östereich schief gelaufen ist, aber ich kann sagen, haider paßt mir auch nicht.
      (schon alleine der name läßt assoziationen zu)

      nun gut, aber ich denke mir auch, was kann er schon anrichten?
      karl sagt es schon richtig, KZ`s bauen oder so einen scheiß kann niemand mehr in westeuropa durchziehen.

      ich vermute, er wird velleicht versuchen, die asylgesetzte etc etwas zu verschärfen verschärfen und vielleicht stärker gegen kriminelle vorgehen, das wars.
      auch wenn er vielleicht mehr möchte, es ist nicht durchzusetzen.
      solange er die verfassung wahrt ist er keine gefahr.
      schaut euch doch mal china an, das regime da ist aber wohl um einiges übler drauf.
      aber auch china will eine gewichtige rolle in der welt spielen, deshalb besteht auch von dort keine gefahr.

      also, was ich sagen will, ich hätte haider niemals gewählt, aber die sache wird wiedermal heißer gekocht als gegessen.
      ernsthafte gedanken würde ich mir machen, wenn die DVU hier in Dt. in den bundestag einziehen würde!
      die erste handlung meinersits wäre es, alle deutschen aktien verkaufen und danach schnell einen flug weit weg buchen.

      gruß
      pm
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 23:19:47
      Beitrag Nr. 19 ()
      wie geschickt von Haider: "bei" der Regierung und doch nicht richtig dabei.
      Dann kann er immer noch maulen, wenn die neue Regierung auch nicht
      viel besser ist als die alte.

      Bedenklich fand ich nur die Äusserung einiger österreichischer
      Intellektueller die meinten, Haider sei ein pathologischer Fall,
      d.h. er glaubt echt an den Käse, wie er ihn z.B. an seinem
      Geburtstag ("korrupte belgische Regierung") in die
      Kamera verzapft hat.
      Biittschöönn, wooos geht den Mann eigentlich die belgische Regierung an???

      Irgendwie schon pathologisch. So jemand kann unmöglich glaubhaft
      demokratische Ansprüche für sich in Anspruch nehmen.
      Ich glaub` der muss ein Sexsymbol bei unseren Nachbarn sein.

      Wir werden ja sehen wie lange seine Nerven halten (Ich nehme an,
      jetzt muss er sich stark zusammenreissen, damit bloss nicht wieder
      so`n blöder Spruch fällt, bei dem wieder 3 Botschafter das
      Land verlassen - wird Wien jetzt endlich billiger?).

      Ich setz` auf Schüssel. Schröder hat die Grünen mittlerweile auch da,
      wo er sie haben wollte (nix für ungut, aber die fingen auch
      irgendwie pathologisch das Regieren an)

      Tu felix austria?
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 23:31:00
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ich finde, die Jungs, die in Norddeutschland eine CDU-Zentrale beschädigten (war `ne eingeschmissene Glasscheibe),
      haben die Frage vollkommen mit ihrem `Bekennerschreiben` beantwortet:

      Wo Recht zu Unrecht wird,
      wird Widerstand zur Pflicht

      Das Problem Haider ist, er ist demokratisch legitimiert.
      Es soll aber Probleme geben, die sich von selbst lösen...

      WW
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 00:25:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sorry, als Ösi muß ich mich bemerkbar machen.
      Ich möchte hier nur auf einen Punkt eingehen, welche die Reaktion
      der EU betrifft. Den mit den innenpolitische Problemen muß mein Land, da es sich ja die letzten Tage auf den suverenen Staatsanspruch beruft, selber fertig werden.
      Aber als erklärter EU-Befürworter, welcher in seinem Freundeskreis
      viel Überzeugungsarbeit geleistet hat, fühle ich mich verraten.
      Und ich sage Euch, ich bin nicht alleine.
      Den es kann nicht sein, das eine Völkervereinigung wie die EU es ist,
      in den 27%, welche die FPÖ gewählt haben eine solche Gefahr sieht, und den Rest von 63% als ebenso belastet behandelt.
      Und das ganze eigentlich nur aus dem einen Grund, weil es in Europa
      keinen Staat gibt, der mit seinem rechten Lager keine Probleme hat
      und es sich hier nur um einen Schutz vor diesen, im eigenen Land handelt.

      Ich möchte jetzt noch auf MH`s eigentlich beabsichtigten Thread eingehen, da dieser, so glaube ich mehr darauf ziehlt, ob ein Demagoge wie Haider in Deutschland eine Chance hätte. Ich vermisse eigentlich darauf die Reaktionen. Es würde mich sehr interessieren ob ihr euer Land so politisch gefestigt hält, das ein Haider keine Möglichkeit hätte.

      Schöne Grüße aus dem braunen Sumpf

      Kiwi

      Ps.: Aus lauter Frust habe ich jetzt wieder eine Flasche BORGO MAGREDO
      aus dem Friaul weniger (Cabernet Sauvignon). Kann ich nur empfehlen.
      Nochmal Ps.: An WO - bitte, daß war keine Werbung!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 01:01:10
      Beitrag Nr. 22 ()
      pilsbier: wer nicht reden kann der sollte schweigen...

      wenn ich dich zitieren darf:

      "Haider sei ein pathologischer Fall,
      d.h. er glaubt echt an den Käse, wie er ihn z.B. an seinem
      Geburtstag ("korrupte belgische Regierung") in die
      Kamera verzapft hat.
      Biittschöönn, wooos geht den Mann eigentlich die belgische Regierung an???"

      die vielkritisierten aussagen von haider bezüglich der "korrupten regierung in belgien" und des franz. präsidenten, der "alles bisher falsch gemacht hat", sind genau in dem von DIR KRITISIERTEN ZUSAMMENHANG gefallen!

      haider wurde um eine stellungnahme zu den reaktionen des auslands gefragt. seine antwort frei wiedergegeben: "ich geben auch keine ratschläge an eine korrpute [...]".

      also eigentlich eine überspitze formulierung von "wooos geht den eigentlich die belgische regierung unsere regierungsverhandlungen an"

      ps: wenn man mich bei meiner 50. (!) geburtstagsfeier auf einer schihütte (!) um eine stellungnahme zu irgendeinem thema bitten würde, könnte ich für das ergebnis nicht garantieren :O

      weniger erfreulich: soeben hat der erste sozialistische parteifunktionär aktiven widerstand gegen diese regierung mit dem griff zur waffe aufgerufen (kam soeben in der zeit im bild um 0h). der steinewerfende mob zieht ja auch schon durch die wiener innenstadt. wo sind die stimmen aus dem ausland, die DAS verurteilen???
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 01:10:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Polzinho.
      Kurze Frage.
      Wer hat was gesagt. Habe leider keine Nachrichten gesehen.
      Danke
      Kiwi
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 02:05:39
      Beitrag Nr. 24 ()
      hi Karl ..
      was hat Berlusconi mit Haider gemeinsam ?
      Bringe lieber deine ADO-Gardinen zur Reinigung ..
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 02:10:48
      Beitrag Nr. 25 ()
      politik.diepresse.at


      Immer mehr Berichte über "bestellte" EU-Sanktionen

      Bundespräsident Klestil und Ex-Bundeskanzler Klima sollen bei Regierungen anderer EU-Staaten interveniert haben, um eine FPÖ-Regierungsbeteiligung zu verhindern, melden europäische Medien immer öfter.



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      PARIS/WIEN (smo., red.). Die Hinweise, daß der Beschluß der EU, Österreich im Falle einer Regierungsbeteiligung der FPÖ zu isolieren, auf Interventionen heimischer Politiker zurückzuführen ist, verdichten sich. So fand am Freitag - im Zuge der Berichterstattung über die differenzierte Haltung der britischen Regierung zur EU-Sanktionspolitik - im französischen Privatradio "Europe 1" auch eine höchst brisante Meldung ihren Niederschlag: Demnach habe der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil bei der zunächst unschlüssigen britischen Regierung interveniert, um sie zu einem Mittun an der EU-Aktion gegen Österreich zu überreden. Mit der aktiven Rolle von Ex-Bundeskanzler Viktor Klima (SPÖ) beim EU-Boykott gegen Österreich beschäftigte man sich schon frühzeitig in Großbritannien. Bereits am 29. Jänner waren im Londoner "Guardian" massive Verdächtigungen aufgetaucht. "Viktor Klima drängte befreundete EU-Führer, bei der Beeinflussung der Koalitionsverhandlungen zwischen konservativer Volkspartei und Freiheitlicher Partei in Wien zu helfen", so das britische Blatt. Unter Berufung auf Diplomaten heißt es dort zudem, das Thema könnte auch von Führern der Sozialistischen Internationale (SI) diskutiert worden sein. Zahlreiche Mitte-Links-Parteien, die in EU-Staaten Regierungsverantwortung tragen, sind Mitglied der SI.
      Die stärksten Indizien für Interventionen aus Wien gegen eine FPÖ-Regierungsbeteiligung lieferten Mitte der Woche zwei dänische Zeitungen ("Die Presse" berichtete). "Österreichs Präsident und der abtretende Regierungschef spielten eine aktive Rolle, als die EU-Staaten ihre Warnung gegen eine Regierung mit der rechtsextremen FPÖ ausschickten", schrieb die "Jyllands-Posten" unter Berufung auf Mitglieder des Außenpolitischen Ausschusses des dänischen Parlaments. Im "Ekstra-Bladet" hieß es gar: "Österreich bat selbst um den EU-Boykott."

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      www.kleine.co.at

      Krawalle in Wien
      Gewaltbereite Demonstranten gegen Schwarz-Blau, Ministerium besetzt, verletzte Polizisten.


      Eskaliert sind im Laufe des Tages die Demonstrationen gegen die neue VP/FP-Regierung in mehreren Teilen der Wiener Innenstadt. Wie die Polizei erklärte, haben offenbar gewaltbereite Aktivisten die politisch motivierten Proteste für regelrechte Krawalle auszunützen gewusst. SPÖ, Grüne und SOS-Mitmensch distanzierten sich in der Folge von dieser Art der Ausschreitungen. Am Abend spitzte sich die Situation zu.
      Ausgehend von der Kundgebung auf dem Ballhausplatz zogen die Demonstranten in mehreren, offenbar gut organisierten Gruppen durch die Stadt. Für einige Stunden gelang ihnen die Besetzung des Sozialministeriums. In manchen Straßen wurden Auslagenscheiben von Geschäften eingeschlagen, mehrere Polizeifahrzeuge wurden beschädigt. Der Verkehr wurde zwischenzeitlich in mehrere wichtigen Straßenzügen total stillgelegt. In einer Zwischenbilanz berichtete die Wiener Polizei, die ständig 600 Mann im Einsatz hatte, von 25 Verletzten in den eigenen Reihen.

      Gegen 19.30 Uhr sahen sich die in Zweierreihen formierten Beamten auf dem Ballhausplatz einem Hagel aus Flaschen, Steinen, Eiern und Feuerwerkskörpern ausgesetzt. Beobachter berichteten von "aggressiver Stimmung". Zur weiteren Vorgehensweise sagte der Einsatzleiter der Polizei: "Ich habe dafür zu sorgen, dass meine Leute eine Chance haben, gesund nach Hause zu kommen."
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 06:02:59
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich habe mich gerade dazu hinreissen lassen, mich mit einem Ami auf eine Politische Diskussion einzulassen.
      Das ganze fing damit an, das er mir erzählen wollte, das Abtreibung, eine politische Frage sei. Ich machte ihm dann unmissverständlich klar, das ich es als persönliche Frage ansehe, worauf ein heftiger Streit entstand!

      Er fing an rumzuschreiben:

      Deutschland is das beste usw...die alten Sprüche von vor 1945 usw...ich denke jeder weiss was ich meine.

      Daraufhin, hielt ich ihm vor, das dies genau der üblichen Doppelmoral der Amerikaner entsprechen würde, ein Volk, voller Vorrurteile, mit Vorstadtmentalität das sich als Weltnation aufspielt. Er erfüllte meine Vorstellung von einen typischen Amerikaner bis aufs letzte!

      Dann stellte ich ihm die Frage: Warum darf ich als Deutscher z.B. nicht sagen, ich bin stolz ein Deutscher zu sein? Weil das auf irgendeine Weise mit de Vergangenheit verbunden wird?

      Um ehrlich zu sein interessiert mich das nicht mal ansatzweise...Wenn ich in Deutschland Türken rumrennen sehe, mit einer Türkenflagge auf ihrer Jacke, die gleichzeitig erzählen, das wenn ein Deutscher er das macht, das er dann ein Nazi sei, dann frage ich mich 1. wo sind wir hier eigentlich das wir uns sowas gefallen lassen müssen und 2. was für ein duckmäuserisches Volk sind wir eigentlich, das wir uns das in unserem eigenen Land gefallen lassen?

      Die Türken nehm ich hier mal als Bsp. könnten durchaus auch andere Landsleute sein.

      Ich kann jetzt schon wieder die ersten hören wie sie rumschreien, das ich rechts sei, aufgrund solcher Bemerkungen...sollen sie, es wird Zeit tabus zu brechen,ich nehme mir jetzt mal genau den gleichen Nationalismus raus wie die Franzosen oder die Italiener! Und das hier war bisher nichtmal ansatzweise soviel wie die die sich rausnehmen...

      Warum wird in Medien immer die Gewalt gegen Ausländer gezeigt...warum nicht die Gewalt von Ausländern? Da hab ich hier, wo ich wohne, schon weitaus mehr gesehen... .Is aber nicht so Publikumswirksam und würde den verklemmten eingeschüchterten Deutschen viel zu sehr schocken.

      Weiterhin sehe ich nicht ein, das ich jetzt noch, für etwas zahlen soll, was meine Vorfahren mal gemacht haben! Vorallem unter dem Gesichtspunkt, das Deutschland schon nicht gerade unerhebliche Beträge überwiesen hat!
      Es geht hier schon lange nicht mehr darum, etwas gut zumachem, das sind Zahlungen, die das Gewissen einiger Leute beruhigen...persönlich fühle ich mich ausgenommen...

      Und jetzt kommen wir zu der heikelsten Aussage:

      Wir nehmen in D. eigentlich fast jeden auf, der so zu uns reinkommt. Die restlichen EU-Länder nehmen kaum Asylbewerber auf. Warum wir? Auch wieder so ne Gewissensberuhigung....Seh ich aber auch nicht ein. als Steuerzahler seh ich das auf Dauer und in den Größenordungen nicht ein! Hilfe ja! Aber nicht um jeden Preis und bitte nicht als einzigster sondern alle sollen helfen, wozu heisst das ganze hier Europäische Union? Genauso wie wir das meiste an die EU zahlen...auch so n Ding was man zurückfahren muss.

      Mfg MH der hofft, jetzt nicht von irgendwelchen Ignoranten, in die falsche Ecke gedrängt zu werden...
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 07:01:55
      Beitrag Nr. 27 ()
      Dem habe ich nichts hinzuzufügen :)

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 08:23:58
      Beitrag Nr. 28 ()
      So lange Oesterreich nicht damit anfaengt, Politik zu machen, die dem Geist und den Werten der EU widerspricht, hat die EU kein Recht, sich in die oesterreichische Regierungsbildung einzumischen. Genau hinsehen kann sie ja kuenftig, aber dieser

      vorauseilende Gehorsam

      gegenueber der "politisch korrekten" oeffentlichen Meinung ist widerlich.

      Mit Sicherheit kann man auch rechte und auslaenderfeindliche Sprueche von republikanischen Politikern in den USA finden. Sollen wir deshalb die Beziehungen zu den USA einfrieren, wenn die Republikaner an die Macht kommen?

      Unsere Demokratien sollten stark genug sein, einem Haider mit etwas mehr Gelassenheit zu begegnen.

      Gruss
      weitweg
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 11:18:36
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hallo MH,

      wollte Dir nur sagen, daß Du uneingeschränkt recht hast!
      Avatar
      schrieb am 05.02.00 18:34:26
      Beitrag Nr. 30 ()
      Servus polzinho,
      Jetzt muss ich doch noch etwas zu Haider sagen.

      Sein Geburtstag war eben doch eine politische Angelegenheit!
      Ich hatte bei der Bildberichterstattung auf der Dt.Welle (da z.Z. in Finnland)
      nicht gerade den Eindruck, das Haider in intimer Atmosphäre feierte.
      Alles schön fernsehgerecht präsentiert. So etwas ist kein Zufall in der
      Mediengesellschaft. Und als alkoholisiert würde ich ihn in jenem
      Hütteninterview auch nicht bezeichnen.

      Nach den vorausgegangenen Ereignissen hätte er sich schon
      denken können, dass nun mehr Leute hinschauen.
      Seine Wortwahl dabei war m.M. nach ein mehr als zweifelhafter Rückschritt in
      alte Tage, selbst wenn die belgische Regierung die diplomatischen Beziehungen
      (vorerst) abbrechen will.

      Der Ton macht die Musik, auch in Österreich.

      Haider`s Sprache ist deshalb so polemisch, weil seine Pointen mehr als genug
      in persönlichen Angriffen enden. Und das ist genau die Sprache des 3.Reiches gewesen.

      Haider selbst hat zunächst eine Bringschuld für Zurückhaltung nach all seinen Äusserungen.
      Dabei hilft auch nicht, immer und immer wieder darauf zu verweisen, dass
      man seine Bemerkungen angeblich immer falsch zitieren würde.
      bullshit - Haider will es schon so wenig subtil meinen, wie er es auch ausspricht.

      Du magst vollkommen recht haben, dass man im Ausland die innere Problematik
      Österreichs nur unvollkommen wahrnimmt. Darauf kommt es aber auch nicht an!
      Der Ton der Sprache wird schon verstanden.
      Dabei fliegt dann Deutschland mit Österreich oft genug in einen Topf, allein
      schon wegen der gemeinsamen Sprache und unseligen gemeinsamen Geschichte.
      Und wenn die anfängt, Erinnerungen an "braune" Zeiten wachzurufen,
      dann regt sich halt etwas.

      von einem der nicht reden kann,
      pilsbier


      P.S. in Finnland z.B. wissen viele über 30, Geschichten von den Gross- und
      Urgrosseltern über das von der Wehrmacht (nota bene: Österreich dabei)
      `44 nur wg. der Politik der "verbrannten Erde" im Winter(!) abgefackelte Haus zu erzählen.
      Ich habe niemanden das Haus abgefackelt, erzählt wird es mir aber nach einiger
      Zeit schon (und Finnen sind aus unserer Sicht sehr zurückhaltende Menschen,
      siehe Mika Häkkinen).
      Denk` `mal drüber nach.
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 08:08:15
      Beitrag Nr. 31 ()
      MH120480, Deine Aussage ist in zwei Teilen zu beantworten.

      Zum einen hast Du meine volle Zustimmung, was das Selbstbewußtsein und Auftreten von Deutschen im Vergleich zu anderen Staaten angeht, hier sind und werden weiterhin verschiedene Maßstäbe angelegt, auch meiner Meinung nach kann man uns "zwei Generationen später"-Deutsche nicht mehr an diesen Befürchtungen messen wollen. Andererseits Vorsicht mit Aussagen wie "daß wir uns dies in unserem eigenen Land gefallen lassen!". Frage: von wem? Antwort: von uns selbst. Unsere Politiker (die zum Teil noch alt genug sind) und unser sogenanntes Gefühl für "political correctness" sind dafür zuständig, genauso unsere gesamte Erziehung. Dazu gehört auch das erlernte "das darfst Du aber nicht, das mit der Flagge!". Und überkorrekte grüne Politiker werden diese Einstellung über den politischen Generationenwechsel retten...

      Auch die Diskussion mit dem Amerikaner ist mir durchaus geläufig, dieselbe Erfahrung habe ich auch. Die Jungs haben nun wirklich keinerlei historische Kenntnisse und beziehen ihre Kenntnisse der Nazizeit anscheinend aus "Schindlers Liste", "Hogans Heroes" (hier bekannt unter "Ein Käfig voller Helden") und Telespielen wie Castle Wolfenstein...
      Mein Einwand, daß ich ja eigentlich bis heute niemanden umgebracht habe und für die Taten meines Volkes und meiner Vorfahren (jaaaa, mein Opa war bei der Wehrmacht, nur kurz, aber da ist er heute noch, irgendwo im Kaukasus) nicht direkt verantwortlich sein könne ließ er nicht gelten. Auch meinen Konter, daß, wenn er als Schlußfolgerung seiner Aussage behaupte daß ich als Nachfahre eines Mitgliedes eines solchen Volkes "genetisch böse" sei, er sich genau der Propaganda und Ideologie bediene wie die Nazis konnte ihn nicht irritieren. Nur sauer machen... ;););)

      Vergiss es, mit den meisten von denen KANN man nicht diskutieren. Dazu gehört auch, sich mit der Meinung des anderen auseinanderzusetzen und nicht nur die eigene vorgefertigte Meinung durchsetzen zu wollen. Ich wollte ihm keine Meinung aufzwingen, er mir schon, mir hätte es gereicht, wenn er später mal über meine Worte nachgedacht hätte. Aber das gleube ich nicht mal...

      Und nochmal zu Haider oder besser zu Austria: gestern abend habe ich mir mal die Talkshow von der Christiansen angetan. Hat sich wirklich gelohnt, selten eine Talkrunde mit soviel Substanz gehört. Und den Schüssel hab ich erstmalig ausführlicher in Augenschein nehmen können. Respekt. Gutes Auftreten, gute Argumente, perfektes Benehmen, um Verständnis bemüht und, obwohl er sich nicht rechtfertigen müßte stets zu einer Erklärung bereit, selbst auf Provokationen perfekt reagiert.
      Der Vertreter der EU und Frau Müller von den Grünen (..die kann echt NIEMANDEN ausreden lassen...) sahen da eher nicht so gut aus. ;)
      Was für ein Argument der Müller, es sei nicht um staatliche Souveränität des Landes gegangen, sondern um eine innere Angelegenheit der EU. Man sollte der Dame mal erklären, daß die EU kein Staat ist und daß die Mitgliedsstaaten nicht auf ihre völkerrechtlichen Rechte verzichtet haben.

      Und was ich nie für möglich gehalten hätte, daß ich mal auf einer Linie mit Stoiber liegen würde... ;)
      Der hat mein Posting weiter unten sinngemäß und sehr ähnlich in der Diskussion gebracht, das Publikum war ganz klar auf der Seite Schüssel/Stoiber. Habe zwar Haiders Showauftritt nicht sehen können, aber der interessiert mich auch nicht so sehr... ;););)

      Und mein lieber MH120480, Deinen Satz:
      "Wir nehmen in D. eigentlich fast jeden auf, der so zu uns reinkommt. Die restlichen EU-Länder nehmen kaum Asylbewerber auf. Warum wir? Auch wieder so ne Gewissensberuhigung....Seh ich aber auch nicht ein. als Steuerzahler seh ich das auf Dauer und in den Größenordungen nicht ein! Hilfe ja! Aber nicht um jeden Preis und bitte nicht als einzigster sondern alle sollen helfen, wozu heisst das ganze hier Europäische Union? Genauso wie wir das meiste an die EU zahlen...auch so n Ding was man zurückfahren muss."
      kann ich nur so beantworten: weils in der Verfassung steht. Die gilt auch für Dich, darauf berufst auch Du Dich. Und wenn Du das ändern willst, brauchst Du eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag, einen wohlgesonnenen Bundespräsidenten (nicht Bruder Johannes vom Kloster der heiligen Freiflüge) und noch ein paar andere Mehrheiten, damit HIER keine Steine fliegen. Viel Glück auch.

      Karl
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 17:52:04
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hi MH,

      du bringst genau die Sätze, die ein deutsche Haider hier dem Publikum erzählen würde.

      Wir nehmen in D. eigentlich fast jeden auf, der so zu uns reinkommt. Die restlichen EU-Länder nehmen kaum Asylbewerber auf.

      Allenfalls eine emotionale Aussage. Faktisch falsch. In Deutschland werden vielleicht gerademal 5% (oder weniger) der Antragsteller aufgenommen. Spätestens sei der Ergänzung des Grundgesetzes vor einigen Jahren ist die Zuwanderung stark abgesunken. Was jetzt ohne große Schwierigkeiten reinkommt, sind vor allem viele Russland-Deutsche.
      Die EU-Länder nehmen sehr wohl Asylbewerber auf. Südfrankreich hat glaube ich eine höhrere Ausländerquote als Frankfurt.

      Ärger dich nicht darüber, was der Ami sagte. Ich glaube kaum ein Volk weiss soviel über seine Vergangenheit Bescheid wie die Deutschen.
      Insofern kann man da ganz selbstbewußt sein.

      Ich finde Deutschland trotz seiner Skandale politisch vergleichsweise fortschrittlich. Und es ist m.E. auch eine Vorbilddemokratie.

      In einer Diktatur wäre z.B. der Spendenskandal gar nicht erst aufgeflogen.

      MfG Abaco
      Avatar
      schrieb am 10.02.00 02:25:02
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hallo Karl, habe dien Posting mit interesse und Zustimmung gelsen.

      Dem letzten Absatz habe ich allerdings etwas hinzuzufügen. So ganz stimmt das nicht, was du da sagst. In der Verfasung steht, daß jeder, der aufgrund seiner Religion, politischen Ausrichtung o.ä. verfolgt wird, hier in Deutschland ein Recht auf Asyl hat.

      Entscheidend dafür, daß wir fast jeden Asylbewerber aufnehmen, der hierherkommt (fast ist jetzt nee kleine Einschränlung meinerseits), ist die Bemessungsgrundlage und die Anwendung bzw. Nichtanwendung der entsprechenden Gesetze, die nur vernünftig angewendet werden müßten. Die bemessungsgrndlage kann man sehr gut ohne 2/3 Ehrheit verändern.

      Warum werden die Gesetze nicht vernünftig angewendet? Das ausführlich in diesem threat zu diskutieren, würde dem Thema zuwiderlaufen. Nur soviel: Mit das größte Stück Verantwortung tragen garantiert unsere 68er Kamerdaen, die es aus der APO heraus es nicht nur in die Parlamente geschafft haben, sondern auch erfolgreich bei der Besetzung von wichtigen Posten, die das öffentliche Leben bestimmen (Richter, Medien etc.), waren.

      Den Nachsatz "damit hier keine Steine fliegen", hätte ich nicht besser pointieren können :)!



      Hallo Abaco!
      Bei deiner faktischen Argumentation ist dir wohl eine 0 abhanden gekommen. Deutschland nimmt ca. 50% aller Asylbewerber in Europa auf und Rußlanddeutsche (die zumindestens in meiner Gemeinde sich beharrlich der Integration verweigern und kein Deutsch sprechen).

      Die Quelle dafür suche ich in den nächsten Tagen noch raus! Versprochen

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 10.02.00 21:31:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hallo Mr. Bucket,

      lies bitte genau, ich sagte wieviel Prozent der Antragsteller aufgenommen werden. Das bezog sich auf eine vorherige Aussage von MH.
      Kannst du da meine Zahl wiederlegen?? Bin sehr gespannt!

      Ja und die Russlanddeutschen. Das sind Deutsche im Sinne unseres Gesetzes.
      Also sind mit Zuwanderung nicht nur Ausländer gemeint!

      Abaco
      Avatar
      schrieb am 11.02.00 01:18:54
      Beitrag Nr. 35 ()
      Entschuldige Abaco, das mit den Antragstellern habe ich überlesen und mit einem anderen Posting in ide Tüdel gerkiegt. Doch habe ich auch zu dem Gemeinten eine Anmerkung. Es ist richtig, daß die Anerkennungsquuote bei ungefähr 3% liegt. Viel skandalöser ist es aber gerade unter diesen Umständen, das deutlich weniger abgeschoben werden bzw. deutlich mehr hier aufgenommen werden (das ist ein Unterschied zu anerkennen).

      Hier weiß ich die exakten zahlen allerdings nicht!

      Genauen Zahlen suche ich noch raus! Aber lass mir bitte bis zum nächsten Wochenende Zeit, weil ich im Moment Klausuren schreibe!
      Avatar
      schrieb am 11.02.00 07:33:04
      Beitrag Nr. 36 ()
      Mr. Bucket,

      ganz ganz vorsichtig mit Aussagen wie "Bemessungsgrundlage anpassen". Dazu fällt dann einigen Leuten sofort das Wort "Bundesverfassungsgericht" ein, evtl. auch noch "aufschiebende Wirkung" usw. damit erreicht Du genau das Gegenteil, nämlich daß bis zur endgültigen Klärung (...und deutsche Justiz kann dauern!) die Abschiebepraxis außer Kraft gesetzt werden könnte.

      Zu den Spätaussiedlern (korrekte Bezeichnung für Rußlanddeutsche): die zählen nicht zu den Asylantenzahlen, beileibe nicht. Das geht extra...

      Und wenn einer die Ausländerzahlen in Südfrankreich erwähnt, möge er sich klarmachen, daß dieses fast zu 100% Menschen aus den ehemaligen Nordafrikakolonien der Grande Nation sind. Der Rest sind Touristen... ;););)

      Karl
      Avatar
      schrieb am 11.02.00 19:06:02
      Beitrag Nr. 37 ()
      Karl,

      das mit Südfrankfreich ist mir natürlich klar. Aber glaubst du diese Zuwanderer aus den Kolonien werden als Einheimische angesehen? Die gelten da als Ausländer, noch viel stärker als vielleicht hier die Russlanddeutschen. Warum sonst hat Le Pen denn die Chance, dort Wählerstimmen zu kriegen!

      Abaco


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