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    Marktentwicklung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.02.00 16:55:11 von
    neuester Beitrag 04.02.00 15:15:03 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 03.02.00 16:55:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich weiss ja nicht, wie es euch so geht, aber mir wird bei der derzeitigen Marktentwicklung angst und bange.

      Der Nemax überspringt locker leicht die 6.000.
      Auch im Dax sind bei Einzelwerten täglich Kursausschläge von 8-10 % drin (man schaue sich nur die Telekom heute an). Und die 8.000 im Index scheint nur noch eine Zeitfrage zu sein.
      Der Dow-Jones scheint seine kleine Korrektur beendet zu haben und strebt auch wieder in höhere Gefilde.
      Ebenso die Nasdaq.

      Und das ganze trotz Zinserhöhungen der Notenbanken, Gewinnwarnungen einzelner Unternehmen (Bsp. Telekom) und Bewertungsniveaus, die ich nur noch als gigantisch bezeichnen kann.

      Ich bin schon seit (etwas mehr als) 10 Jahren an der Börse und dementsprechend löst diese Entwicklung vor allem eines aus : Unbehagen und Kopfschütteln. Und natürlich die Frage, wie lange das wohl noch so weitergehen kann?

      Nicht dass mich meine Gewinne (bin trotz der geschilderten Auffassung voll investiert) nicht freuen würden, aber ich befürchte doch, dass uns da ein böses Erwachen bevorsteht. Die Frage ist nur wann?

      Die derzeitige Situation erscheint mir recht kritisch:
      - die Kurse steigen
      - es herrscht grosse Optimismus, dass die Hausse weitergeht
      - viele Unternehmen melden Rekordzahlen
      - die Wirtschaft in USA boomt und auch in Europa nimmt das Wachstum zu

      Kritisch sehe ich das deshalb, weil die Situation in vielen Belangen schon zu sonnig ist und Wolken am Himmel wie die Zinsen werden schlicht ignoriert.
      Diese sonnigste aller Zeiten spiegelt sich sehr schön im US-Verbrauchervertrauen wieder, das ja auf historischem Höchststand liegt.

      Nur, wenn die aktuelle Situation schon sooooo sonnig ist, und dies bereits in den Kursen enthalten ist, wo soll dann auf die Dauer noch das Potential für Kurssteigerungen herkommen? Es müsste ja alles stetig noch viel besser werden, als es ohnehin schon ist.

      Wie seht ihr die weitere Entwicklung der Märkte?

      -Wird die Hausse weitergehen?
      -Sehen wir eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau?
      -Kommt der vielbeschworene Crash doch noch?
      -Entwickelt sich die deutsche Börse aufgrund des ansteigenden Wirtschaftswachstums (und derzeit auch des Euro-Kurses) besser als amerikanische?

      Fragen über Fragen, ich freue mich auf eure Meinung!

      Gruss
      sparkie
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 14:43:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nun, sparkie, ich bin mir 100% ig sicher, daß - eines von den Ereignissen, die Du anführst, eintreffen wird. Welches, darüber denke ich schon lange nicht mehr nach. Denken scheint in der augenblicklichen Lage sowieso nur hinderlich zu sein. Kaufen, kaufen, kaufen, egal was (Hauptsache Hightec), egal wie teuer - vollkommen wurscht!
      Man muß gegenwärtig entweder am Verstand der Leute zweifeln, die das Geld mit vollen Händen "investieren", oder am eigenen. Hauptsache, man ist mit dabei!

      Noch was: Wir sind hier einige, die die Börse beobachten, und alle rennen wir gegen die Wände, weil wir vor Kopfschütteln nicht mehr gerade aus schauen können! ;)

      Amok

      Vielleicht können wir unseren Enkeln dereinst an langen Winterabenden erzählen, wir waren dabei - erst bei der Hype, und dann beim Crash? ;)Dann werden sie verstehen, warum die Familie in einer Lehmhütte mit Schilfdach leben muß ...
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 15:15:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      :)
      Dann muss ich ja nur noch auswürfeln, welche von meinen Prognosen zutrifft ;)

      Sehr schön zu Thema passt auch dieser Artikel von Bernd Niquet

      Bernd Niquet: Mad mad markets

      - Das Haider-Phänomen jetzt auch an der Börse? -

      Zunächst einmal muss ich heute wirklich eingestehen, dass ich mir als
      jemand, der sich viel mit der Börsengeschichte beschäftigt hat, in der
      jetzigen Zeit schon etwas seltsam vorkomme. Auf der anderen Seite
      ermöglichen aber auch gerade Zeiten wie diese, Dinge, die man bisher
      niemals verstanden hat, endlich einmal wirklich zu begreifen.

      Jedes Mal nämlich, wenn ich über das Ende der Hausse der 20er Jahre
      gelesen oder mich mit dem 1987er Crash beschäftigt habe, den ich zwar
      sehr bewusst miterlebt, mich jedoch damals noch nicht sehr für die Zinsen
      und die Notenbankpolitik interessiert habe, dann tauchten bei mir stets die
      gleichen Fragen auf:

      Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass die Märkte entgegen der
      beabsichtigten und so auch veröffentlichten restriktiven Haltung der
      Notenbank weiterhin haussierten?

      Warum haben die Marktteilnehmer die Zeichen der Zeit eigentlich nicht
      erkannt und sind aufgrund des Wissens um die Historie nicht bereits bei den
      ersten Zeichen eines dauerhaften Bremsprozesses kürzer getreten?

      Heute jedoch weiss ich ganz genau, warum sie es nicht gemacht haben.
      Denn erstens haben sie geglaubt, dass dieses Mal alles anders kommen
      würde als sonst und zweitens, weil der Optimismus, also die Gewöhnung an
      das Aufwärts, anscheinend so stark sein kann, dass der Blick für die
      Realitäten entschwindet. Diese Lektion habe ich jetzt auf jeden Fall begriffen,
      selbst dann, wenn ich mit meiner Skepsis für die kurze Frist weiterhin völlig
      daneben liegen sollte.

      Aber nicht nur in den Märkten bin ich derzeit irritiert, auch hinsichtlich des
      politischen Bildes in Europa finde ich es sehr schwer, eine klare Position zu
      beziehen. Natürlich ist vieles, was mit Jörg Haider in Verbindung steht,
      schlichtweg unerträglich. Andererseits: Ist es nicht ein sehr hohes Gut, wenn
      die ganze Klüngelwirtschaft, die selbst den letzten Hausmeisterposten noch
      nach parteipolitischen Aspekten besetzt, endlich einmal ein gehöriges Kontra
      bekommt.

      Und bei uns: Das Amt des Bundespräsidenten als Verschiebebahnhof für
      "verdiente" Köpfe? Unser Quotenpräsident, durch den Kuhhandel mit der
      Macht inthronisiert, doch verstrickt bis zur Halskrause in den Filz der letzten
      50 Jahre.

      Ich persönlich glaube, dass es hier eine große Paralellität zwischen der
      Politik und den Märkten gibt. Das heißt: Je länger ohne hinzuschauen in die
      eine Richtung "gewirtschaftet" wird, umso schlimmer wird hinterher die
      Bewegung in die andere Richtung.

      Man könnte also glauben, dass wir uns demnächst warm anzuziehen haben.
      Aber man muss es auch nicht. Denn heute Abend beginnt das neue
      3sat-Börsenspiel - und dann ist wieder alles fein in Ordnung.

      Bernd Niquet, Freitag, 4. Februar 2000


      Vielleicht ist das ja eine neue Krankheit ==> mad-stockmarktet-disease


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