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    So funktioniert aktiver Umweltschutz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.05.02 14:27:51 von
    neuester Beitrag 30.05.02 14:42:44 von
    Beiträge: 2
    ID: 592.819
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      Avatar
      schrieb am 30.05.02 14:27:51
      Beitrag Nr. 1 ()
      Servus !

      Sicher habt Ihr euch gewundert, dass ich so lange nichts habe von mir hören
      lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig beschlossen,
      mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.
      Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen dem zu
      entnehmen war, dass die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein
      beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben:
      Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1qm Urwald retten.
      In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen
      gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloss ich, auch meinen
      Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen.
      Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald
      beschäftigt war kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend geführten,
      hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche Erfahrung,
      wie Tausende andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß auf völliges
      Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für die
      Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte nicht
      verstehen, dass man eine so große Aktion wie die Rettung der Natur nicht
      aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist oder nicht.
      Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muß, für
      die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus.
      Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher. Angst
      beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte sich
      tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder verstrichenen Minute hätte
      ich wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten können.
      Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen Hals austrocknen.
      Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung
      gleichgesinnter Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn als
      Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher in
      der Hand, die sie demonstrativ leerten.
      Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald,
      daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer Kontinente
      beschäftigen, unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau hier, an diesem
      Kiosk! Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes:
      Die von den Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen,
      prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden, die
      mannigfaltigen Insekten und ich übersah auch nicht, daß sich einige beim
      Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.
      Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichen
      Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, daß der Schutz und die Rettung
      der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange stehen schmerzten meine
      Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch die langen
      Debatten in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer größere Mühen
      beim Aussprechen der großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes. Aus diesem
      Grund beschloß ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf die
      Suche nach weiteren Mitstreitern.
      In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wieder
      fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich dort eingefunden und
      arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der natürlichen Ressourcen.
      Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand
      nahm und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich", und
      orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben. Da die anderen Gäste
      darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die
      Sahara, die Wüste Gobi und den Rheingau wieder aufzuforsten und somit auch den
      Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen, blieb mit nichts
      anderes übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu ordern.
      Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die
      Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen! Leicht
      verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß sich unsere gute Mutter Erde
      drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es waren eher
      ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch eine Erfahrung!
      Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen
      Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um die
      vielen anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.
      So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch ausgewichen
      als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn
      standen mehrere Polizisten und schauten in meine Richtung. Sie mußten von meinem
      Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von
      Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war aber
      dennoch verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte.
      Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß ich
      mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im
      nachhinein darüber nachdenke, war es keine rationell erklõrbare Aktion, eher ein
      Zwang meines Unterbewußtseins. Ich saß und mein Körper weigerte sich, wieder
      aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie Sitzblockierern in
      Brockdorf oder entlang der Castor - Strecke: Ich wurde durch die
      Polizisten weggetragen. Auch sie wollten den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl
      ich sie immer wieder darüber aufklärte.
      Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein vernünftiger Mensch. Er
      hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an und
      erklärte mir dann, daß er die Anzahl der von mir geretteten Bäume
      feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er
      bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich war glücklich, diesen
      verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement würde
      amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten! Dafür gab ich ihm gerne mein Blut.
      Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen
      hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine Abgase nicht alle
      meine Bemühungen wieder zerst÷rt, wie sie mir erklärten. Auch haben sie
      mir fest versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem Führerschein
      ein Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.
      Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich
      dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar
      Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:
      Erst,wenn die letzte Ölplattform versenkt,
      die letzte Tankstelle geschlossen,
      das letzte Auto stillgelegt,
      die letzte Autobahn begrünt ist,
      werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft.
      In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag. Ich geh jetzt nochmal `n
      bischen Wald retten!
      Und außerdem


      Save the whales !!

      HaedyOne
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 14:42:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      :)
      Kämpfe weiter,
      werde mich der Bewegung anschliessen !

      Endlich normale Grüne !

      kuckuck :D


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