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    The Market-Watch oder die Mär vom starken Bullen ! - 500 Beiträge pro Seite (Seite 6)

    eröffnet am 01.06.02 22:06:32 von
    neuester Beitrag 04.02.04 10:17:49 von
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      schrieb am 05.07.03 18:33:02
      Beitrag Nr. 2.501 ()
      Liebe Thread-Mitstreiter,

      es ist seit Motzkis schulungsbedingter Zurückhaltung sehr still hier im Thread geworden. Viele negative Meldung gibt´s ja eigentlich auch nicht.
      Ich verfolge mit Interesse, wie die Anzahl Bären dramatisch sinkt, selbst Nabil ist gegenwärtig "neutral" eingestellt.
      Nur Professor Malik glaubt weiterhin an den Untergang der Welt: http://www.mzsg.ch/mom/aktuell/index.shtml

      "Mein Grundszenario ist unverändert: stark sinkende Kurse in Aktien, US-Bonds und in den Edelmetallen, sowie in den Währungen."

      Leider ist Malik VWL Professor, und schon Kostolany bezweifelte den Nutzen von VWL Analysen...

      Es stellt sich jetzt irgendwie die Frage: Wer hat Recht, Kostolany der Daueroptimist, oder Malik der Dauerverfechter seiner düsteren Zukunftsaussichten.

      Ich weiß es nicht. Niemand weiß das. Trotzdem habe ich so ein Gefühl, daß irgendwann mal jemand die Gewinnprognosen nach unten revidiert und das Kartenhaus zusammenbricht.

      Also, ich finde es persönlich auch auf Dauer unangenehm, immer nur das Schlechte in den Vordergrund zu stellen.
      Trotzdem müssen wir gerade in dieser Zeit eine kühlen Kopf bewahren. Immerhin ist doch die letzten Monate nichts wirklich besser geworden: Im Irak krieselt es weiterhin, Öl ist NICHT wirklich billig geworden, die Arbeitslosenzahlen steigen, und die Frühindikatoren sind ja wohl eher durchwachsen als sehr positiv. Nur die Aktienkurse, die sind dramatisch gestiegen...

      Gruß an all Bären
      NM
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 12:38:18
      Beitrag Nr. 2.502 ()
      Hannich-Kolumne: Crash-Gefahren im Finanzsystem
      07.07.2003 08:18:00



      Nach dem Ende des Irak-Krieges scheint sich auf dem Finanzmarkt wieder optimistische Stimmung durchgesetzt zu haben. Immerhin legte der DAX in den letzten Monaten einen seiner größten Anstiege seit seinem Bestehen hin. Die Entwicklung ähnelt jedoch der Börsenblase vor dem Jahr 2000 - auch damals wurden die fundamentalen Kriterien einfach ignoriert oder schöngeredet. Trotz Asien-, Russland-, Brasilien-Krise schossen die Finanzwerte nach oben, so als ob nichts passiert wäre. Das gleiche passierte nach dem Anschlag in New York im Jahr 2001.
      Heute scheinen die meisten Börsenteilnehmer das Ende des Irak-Konfliktes mit einer generellen Lösung aller Probleme gleichzusetzen. Doch wie sieht die Realität aus? Die reale Wirtschaft erleidet die größten Einbußen seit dem Ende des zweiten Weltkrieges, die Arbeitslosigkeit steigt unaufhaltsam, die Schulden ufern aus, die Kaufkraft der Bevölkerung sinkt und überhaupt wurden Probleme bisher keine gelöst, sondern nur in die Zukunft verschoben. Rechtfertigt dies alles einen Anstieg der Aktienkurse? Ich meine: Nein!

      Im Gegenteil: Die fundamentalen Daten zeigen, dass die Kurse in naher Zukunft wieder von der Realität eingeholt werden und auf neue Tiefststände zu sinken drohen. Schon zeigen sich zusätzliche Gefahren: So schätzt die West-LB, dass das Leistungsbilanzdefizit der USA dieses Jahr auf einen Rekordstand von 580 Mrd. Euro steigen könnte. Das bedeutet, dass die Verschuldung der amerikanischen Volkswirtschaft gegenüber dem Ausland in gleichem Maße steigt und einen entsprechenden Druck auf den Dollar-Kurs auslöst. Mit anderen Worten: Der hohe Dollarkurs, der die Börsenblase erst möglich machte, ist stark in Gefahr einmal massiv abzurutschen. Die Folgen wären fatal: Einbrechende Exporte in Europa, Deflation, Depression und Wirtschaftskrise.

      Wer da keine durchdachte und auf fundamentalen Kriterien beruhende Geldanlagestrategie hat, der wird herbe Verluste einfahren.

      http://www.finanzen.net/news/news_d...p?NewsNr=124140
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 00:18:41
      Beitrag Nr. 2.503 ()
      US-Schulden explodieren

      Ende 2001 belief sich die Gesamtverschuldung der USA (gegenüber dem In- und Ausland) auf 33 Billionen Dollar und belegte damit weltweit mit Abstand den ersten Platz. In den letzten vier Jahren hat sie jährlich um 2,2 Billionen Dollar zugenommen. Die Gesamtschulden setzen sich aus den Privat- und Firmen- sowie den öffentlichen Schulden von Bund, Bundesstaaten, Landkreisen und Gemeinden zusammen.
      In den neunziger Jahren kam auf einen Dollar des US-Bruttosozialproduktes (BSP) eine Neuverschuldung von 3,60 Dollar, 2001 stieg sie auf 4,91 Dollar. Laut dem Nachrichtenmagazin Executive Intelligence Review beläuft sich der jährliche Schuldendienst inzwischen schon auf zirka 5,7 Billionen Dollar, was 55 Prozent des BSP von 2001 entspricht.
      Obwohl die USA enorme Mengen ausländischen Kapitals anziehen und diverse Maßnahmen zur Finanzierung ihrer Schulden ergriffen haben, sind die Summen in solch schwindelnde Höhen gewachsen, daß sie die Möglichkeiten der derzeitigen internationalen Finanzsysteme übersteigen, wodurch die große Gefahr eines Zusammenbruchs durch Hyperinflation besteht, der das internationale Währungssystem schließlich zu Fall bringen könnte.

      (Quelle: Nouvelle Solidarité, Frankreich)
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 22:39:18
      Beitrag Nr. 2.504 ()
      Hey Leute, ihr müßt mal wieder etwas lockerer werden. Bär sein ist momentan mega out!
      Warum ich momentan bullisch bin und glaube das der Aufschwung auch über 2003 noch andauern wird steht hier.


      Thread: Der Aufschwung ist da!

      Übrigens nächstes Jahr will Bush wieder Präsident werden, da passen abkakende Märkte nun wirklich nicht in`s Bild.
      Ihr wißt doch, Bush und Greenspan mögen sich.
      Ja ja, alles ein einziger Beschiß, aber wird an der Börse denn mit etwas anderem Geld verdient?

      SIG
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 12:26:41
      Beitrag Nr. 2.505 ()
      Aussichten für die US-Börse

      P - O - P - P

      Von Thomas Hillenbrand

      Nach der beeindruckenden Rallye der vergangenen Wochen haben US-Aktien inzwischen ein höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis als auf dem Höhepunkt des Booms im Jahr 2000. Allzu optimistischen Investoren droht ein böses Erwachen.


      Hamburg - Selbst nach einer inzwischen fast vier Monate dauernden Rallye an den internationalen Aktienmärkten sind viele Investoren immer noch besoffen vor Optimismus. "Wir sind mit der Rallye noch lange nicht fertig", jubelt etwa James Grefenstette, Fondsmanager bei Federated Growth Strategies.

      Obwohl der Leitindex Dow Jones seit dem Tiefstand 11. März mehr als 20 Prozent zugelegt hat, sehen viele Experten immer noch reichlich Potenzial - sowohl für die USA als auch für Europa. Richard Davidson, europäischer Aktienstratege bei Morgan Stanley, glaubt zwar nicht an einen mehrjährigen Boom wie in den Neunzigern. "Dennoch gibt es keinen Grund, das Geld jetzt aus dem Markt zu nehmen, so der Experte. "Weitere 10 Prozent sind sicher".

      Die Mehrheit der Experten sieht das ähnlich. Nach einer Untersuchung des Marktforschers Investors Intelligence, der regelmäßig Börsenpublikationen auswertet, sind derzeit mehr als 70 Prozent der Investoren "bullish" gestimmt.

      "Denn seine Zuversicht vergeht, seine Hoffnung ist Spinnweb"

      Die überbordende Zuversicht ist erstaunlich. Denn während Aktienbewertungen und ökonomische Daten in Europa noch halbwegs passabel aussehen, muss jedem Anleger, der in den USA investiert hat, beim genaueren Hinsehen eigentlich der kalte Schweiß ausbrechen.

      Da wäre zunächst das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das den Börsenwert eines Unternehmens relativ zu den erwirtschafteten Profiten misst. Die im amerikanischen Standard & Poor`s Index notierten 500 wichtigsten US-Aktien weisen derzeit ein KGV von 33 auf. Ein ähnlich hohes KGV gab es beim S&P zuletzt im März 2000 - kurz bevor die Aktienblase platzte.

      Boom-Apologeten wenden ein, die Maßzahl sei zwar sehr hoch, aber zurzeit nicht relevant. Wichtiger erscheint ihnen die Tatsache, dass die historisch niedrigen Zinsen für Staats- und Unternehmensanleihen eine Investition in Aktien angeblich besonders attraktiv machen. Die US-Notenbank Federal Reserve hat den Zinssatz unlängst auf ein 45-Jahres-Tief von einem Prozent gesenkt, zehnjährige US-Staatsanleihen werfen derzeit nur magere 3,7 Prozent Rendite ab - Aktien, so die Hoffnung, brächten wesentlich mehr.

      Das Argument hat einige Haken. Erstens steigt die Anleihenrendite umso stärker, je mehr Investoren wieder Aktien kaufen. Denn um sich mit Anteilsscheinen von Unternehmen einzudecken, verkaufen viele Investoren derzeit ihre Anleihen. Dadurch sinken die Kurse für Schuldpapiere, was wiederum deren Rendite steigen lässt. Bond-Experten erwarten, dass die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen innerhalb der nächsten Monate über vier Prozent klettert - der Anreiz, Aktien zu kaufen wird also mit jedem Rallye-Tag geringer.

      Zweitens basiert die Rechnung, dass der Aktieninvestor den Bond-Anleger bei der Rendite mühelos schlägt, auf der Annahme, die Börse werde in diesem Jahr mindestens vier Prozent steigen. Auch hier ist vor allem das Prinzip Hoffnung im Spiel: Denn nur weil die Kurse an den Rentenmärkten fallen, muss die Wall Street noch lange nicht steigen.

      "Hab` ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht"

      Der zweite Stolperstein ist die finanzielle Situation der US-Konsumenten. Deren Lust am Shoppen hat die US-Wirtschaft in der jüngeren Vergangenheit immer wieder vor einem erneuten Abgleiten in die Rezession bewahrt. Der US-Einzelhandel verzeichnete in den vergangenen zwölf Monaten Umsatzzuwächse von mehr als sechs Prozent. Die meisten Aktienstrategen setzen für die kommenden Monate noch weitaus größere Hoffnungen in die amerikanischen Verbraucher: Die Märkte erwarten, dass die Gewinne der US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte um 14 Prozent steigen - ohne äußerst spendable Konsumenten wird dieses Wunder kaum möglich sein.

      Die Aktiengurus könnten wieder einmal daneben liegen. Denn es sieht so aus, als ob den privaten Haushalten demnächst die Puste ausgehen könnte. Schon seit Jahren leben die Konsumenten ihn den USA weit über ihre Verhältnisse. 14 Prozent ihres erwirtschafteten Einkommens müssen die Bürger inzwischen durchschnittlich für die Schuldentilgung aufwenden.


      Dass die Amerikaner mit ihrer "Buy now, pay later"-Mentalität in den vergangenen Jahren dennoch über die Runden kamen, lag vor allem am Immobilienmarkt. Weil die Preise für Grundbesitz in den vergangenen Jahren stark stiegen und die Zinsen fielen, konnten US-Hausbesitzer bestehende Hypotheken neu verhandeln und erhielten so zusätzliche Finanzmittel. Zudem haben amerikanischen Hausbesitzer sich größere Schuldenlasten auf die Dächer geladen als je zuvor. Charles Peabody vom Analysehaus Portalies Partners hat errechnet, dass der Durchschnittsamerikaner 1982 sein Haus nur zu 30 Prozent mit Krediten finanziert hatte. Heute sind es 55 Prozent.

      Die Hauspreise dürften in Zukunft kaum weiter steigen; viele Beobachter reden sogar von einer Immobilienblase, die bald platzen werde. Angesichts dieser Aussichten hält Peabody die hohen Hypotheken der US-Haushalte laut dem Wirtschaftsmagazin "Barron`s" für eine "unheilvolle Rezeptur".

      "Ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist"

      Zudem könnten die hoch verschuldeten Konsumenten schon bald in die Zinsfalle tappen. Sobald die Zinsen wieder steigen, werden die klammen Amerikaner Probleme beim Abstottern ihrer Kredite bekommen. Indizien für mittelfristig kletternde Zinsen gibt es reichlich. Im Frühjahr 2004 könnte die Fed den Leitzins wieder erhöhen. Auch die fallenden Kurse an den Anleihemärkten bewirken einen Zinsanstieg. Und dann ist da noch das völlig außer Kontrolle geratene US-Leistungsbilanzdefizit (das Saldo aus Kapitaleinfuhren und Ausfuhren), das die Fed ebenfalls dazu zwingen könnte, die Zinsen zügiger heraufzusetzen als bisher angenommen. Viele US-Bürger haben deshalb begonnen, ihr Geld beisammen zu halten: Die Sparquote, lange Zeit nahe Null, ist in den vergangenen Monaten stark angestiegen.

      Auch die ökonomischen Daten machen wenig Hoffnung. Die Arbeitslosigkeit ist im Juni auf ein Neun-Jahreshoch gestiegen und liegt inzwischen bei 6,4 Prozent. "Kann es seine wirtschaftliche Erholung ohne Jobs geben?" fragt Sung Won Sohn, Ökonom bei Wells Fargo. Und liefert die Antwort gleich mit: "Eine Erholung ohne Arbeitsplätze wird nicht von Dauer sein. Nach einiger Zeit wird sie in sich zusammenbrechen."

      Auch der Index des Institute of Supply Managers (ISM), der die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe misst, deutet darauf hin, dass die Produktion zumindest in Teilen der US-Wirtschaft weiterhin schrumpft. Die ISM-Daten waren in fast allen Punkten ernüchternd. Dennoch gelang es der Wall Street vergangene Woche, sich auch diese augenscheinlich miesen Nachrichten schön zu drehen.

      Die Bullenfraktion pickte sich kurzerhand eine randseitige Zahl (den Eingang neuer Aufträge) aus dem ISM-Datensammelsurium heraus und erklärte diese laut "Wall Street Journal" zum einzig "wichtigen Indikator zukünftiger Aktivität". Unbeantwortet blieb leider die Frage, warum eine für die nahe Zukunft derart positiv gestimmte Branche laut ISM immer noch Leute entlässt.

      Optimismus ist eben doch alles: Nach Bekanntgabe der Zahlen war der Dow vergangene Woche zunächst deutlich eingebrochen. Nach der Umdeutung dreht er ins Plus.

      Quelle: www.spiegel.de

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      Avatar
      schrieb am 10.07.03 15:08:02
      Beitrag Nr. 2.506 ()
      Donnerstag, 10.07.2003, 14:55
      US-Erstanträge steigen unerwartet
      Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte den saisonbereinigten Verlauf der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 05. Juli. Die Zahl stieg um 5.000 auf 439.000 Erstanträge, während Experten durchschnittlich eine Abnahme um 9.000 Anträge geschätzt hatten.


      Für die Vorwoche wurde eine Zunahme um revidiert 25.000 auf 434.000 Anträge gemeldet, nach einem vorläufig ermittelten Anstieg um 21.000 Erstanträge.


      Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt stieg von revidiert 425.750 in der Vorwoche auf 426.750 Erstanträge für Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung. Dieser Wert ist weniger schwankungsanfällig und daher aussagefähiger.


      Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt.



      info@finance-online.de

      *********************************************************************************************

      Den Börsianer diesseits und jenseits vom Atlantik sollte allmählich dämmern, dass ein Konjunkturaufschwung anders aussieht ! :D

      Die Rally in den vergangenen 3 - 4 Monaten entbehrt jeglicher fundamentalen Grundlage !

      Gruss, der Hexer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 20:46:54
      Beitrag Nr. 2.507 ()
      10/07/2003 14:52
      Duisenberg - Keine Anzeichen für nachhaltige Konjunkturbelebung~

      Frankfurt, 10. Jul (Reuters) - Die Europäische Zentralbank
      (EZB) sieht nach den Worten von EZB-Chef Wim Duisenberg weiter
      keine Anzeichen für eine durchgreifende Konjunkturbelebung in
      der Euro-Zone.
      "Das Wirtschaftswachstum blieb gedämpft im zweiten Quartal",
      sagte Duisenberg am Donnerstag nach einer Sitzung des EZB-Rats
      vor Journalisten in Frankfurt. Es gebe noch keine Hinweise auf
      eine nachhaltiges Produktionswachstum und größeres Vertrauen.
      Die Währungshüter rechneten aber unverändert mit einer
      schrittweisen Belebung der Wirtschaftsaktivität im Währungsraum.
      Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den
      Schlüsselzins in der Euro-Zone erwartungsgemäß unverändert bei
      2,00 Prozent belassen. Duisenberg bezeichnete die gegenwärtige
      geldpolitische Haltung als angemessen. Die EZB werde aber alle
      maßgeblichen Faktoren weiter genau beobachten. Viele Analysten
      rechnen mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung später im
      Jahr, da sich noch immer keine Konjunkturbelebung abzeichnet.
      Avatar
      schrieb am 15.07.03 15:39:40
      Beitrag Nr. 2.508 ()
      KRIEGSFOLGEN

      US-Defizit läuft aus dem Ruder

      George Bush junior schickt sich an, einen Negativ-Rekord seines Vaters zu brechen:
      Das US-Haushaltsdefizit dürfte weit über dem bisherigen Allzeithoch des Jahres 1992 liegen.
      Die Opposition spricht von einer Katastrophe.


      Washington - Stabsmitarbeiter des Kongresses befürchten laut "Washington Post" und der Agentur Reuters ein Defizit für das Fiskaljahr 2003 von mehr als 450 Milliarden Dollar. Ähnliche Zahlen seien für das Fiskaljahr 2004 zu erwarten, das im Oktober beginnt. Die Daten sind vom US-Präsidialamt, dessen Defizitschätzung noch für Dienstag erwartet wird, nicht bestätigt oder kommentiert worden.

      Trifft die Prognose zu, läge das Defizit 50 Prozent über den Schätzungen, die die Bush-Regierung vor fünf Monaten heraus gegeben hatte.
      Selbst vor einer Woche rechneten Volkswirte noch damit,
      dass das Etatloch rund 50 Milliarden Dollar kleiner sein werde als nun angenommen wird.
      In den jetzigen Schätzungen sind erstmals die Anfangskosten des Irak-Krieges enthalten.
      Die Kriege in Afghanistan und Irak kosteten mit etwa 4,8 Milliarden Dollar im Monat deutlich mehr als erwartet.

      "Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird?"

      Das bislang höchste US-Defizit von 290 Milliarden Dollar wurde 1992 in der Regierungszeit von George H. W. Bush vorgelegt, dem Vater des jetzigen Präsidenten. Die oppositionellen Demokraten kritisierten, das Defizit nehme katastrophale Ausmaße an. Sie machten dafür auch die Steuerkürzungen der Bush-Regierung verantwortlich. Selbst ein republikanischer Senatsmitarbeiter zeigte sich gegenüber der "Washington Post" schockiert über die Prognosen.

      Die Regierungsseite bemüht sich, die Daten zu relativieren. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt handle es sich nicht um eine Rekordsumme, da das BIP deutlich gewachsen sei. Offiziell heißt es, die Schwäche der Konjunktur sei mit Schuld an den Budgetproblemen. Im vergangenen Monat habe die Regierung wegen der Wachstumssschwäche weniger Steuern eingenommen als 1999.

      Zudem wiesen Sprecher darauf hin, dass die Ausgaben für die Verteidigung des Landes nach den Anschlägen am 11. September 2001 wichtig seien. Präsidialamtssprecher Ari Fleischer deutete an, dass es aus seiner Sicht für die USA langfristig weit teuerer sein könnte, nicht in Verteidigung und militärische Aktionen zu investieren. Fleischer fragte rhetorisch: "Was hat uns der 11. September gekostet? Was kostet es, wenn ein Land angegriffen wird? Was wäre der Preis, den das amerikanische Volk zahlen müsste, wenn so etwas jemals wieder geschähe?"

      Außerhalb der Hauptstadt Washington ist das Haushaltsdefizit bislang kein großes Thema. Experten gehen davon aus, dass sich dies vor der Präsidentschaftswahl 2004 ändern dürfte. Zwischen 1998 und 2001 hatten die USA noch Haushaltsüberschüsse verzeichnet.
      Avatar
      schrieb am 15.07.03 16:50:14
      Beitrag Nr. 2.509 ()
      Wie die Schweizer Investmentbank UBS berichtet, haben US-Unternehmen jahrelang zu hohe Gewinne öffentlich ausgewiesen. Bilanzexperte David Bianco untersuchte die 500 Unternehmen im S&P 500 Index und kam zu der Schlussfolgerung, dass die Gewinne im Jahr 1991 um 18% zu hoch ausgewiesen wurden – mittlerweile, im Jahr 2002, sei dieser Wert auf 41% angeschnellt. Dies berichtet die „New York Times“ (Dienstagsausgabe).

      Zu den Lieblingsmethoden der Unternehmen ....

      zählen die Verbuchung von operativen Kosten als außerordentliche Aufwendungen, die Nicht-Verrechnung von Aktienoptionen als Kosten und die zu hohe Erfassung von möglichen in Zukunft erhofften Rückflüssen aus Pensionsfonds.

      Nach den Berechnungen von Bianco habe eBay (WKN: 916529, US: EBAY) ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 198 –statt wie allgemein bekannt von 77. :D
      Avatar
      schrieb am 18.07.03 10:23:30
      Beitrag Nr. 2.510 ()
      Ericsson: Paukenschlag zum Wochenschluss

      Von 4investors.de-Redakteur Alexander Apel

      Dem Tiefschlag von Nokia folgt ein Paukenschlag des schwedischen Telekom-Konzern.

      Die üble Kunde von Konkurrent Nokia hat den anderen Telekom-Nordlichtern im Nachbarland, Ericsson am Vortag die Beine unter dem Kurs weggerissen: Ein Minus von 7,8 Prozent stand auf dem Kurszettel beim Schlussgong in den USA. Am Freitag geht es dagegen kräftig aufwärts.

      Die Schweden haben die Märkte mit einem Verlust überrascht, der deutlich hinter den Prognosen der Analysten zurückgeblieben ist. Der bereinigte Gewinn beläuft sich auf 200 Mio. Schwedische Kronen gegenüber 3,1 Mrd. Schwedische Kronen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Nachrichtenagenturen zufolge haben Analysten mit einem Minus von 2 Mrd. Schwedische Kronen gerechnet.

      Die Einnahmen des Unternehmens sind in dem zweiten Quartal um 28 Prozent auf 27,6 Mrd. Schwedische Kronen gefallen. Der Verlust ist dennoch recht stabil geblieben und liegt bei 2,73 Mrd. Schwedische Kronen, im Vergleich zu minus 2,72 Mrd. Schwedische Kronen im Vorjahr. Je Aktie beträgt das Minus 0,17 Schwedische Kronen. :laugh:

      Für das laufende Jahr hat Carl-Henric Svanberg die Entschlossenheit bekräftigt, die Gewinnzone wieder zu erreichen. 2003 wird nach Ansicht der Gesellschaft der Markt für Netzwerktechnik um mehr als 10 Prozent fallen. Ein Branchenerholung wird zunächst ausgeschlossen, was sich mit dem Ausblick von Nokia deckt. Der Umsatz soll im laufenden Quartal auf dem Niveau des zweiten verharren.

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Was soll man dazu noch sagen.....

      Handymarkt fällt-Netzwerksektor fällt-aber diese Telco-Ruine ERICSSON träumt von der Gewinnzone :rolleyes:

      Jetzt bepinkeln sich die Analysten schon,
      wenn der monströse Verlust "STABIL" bleibt,
      also nicht mehr gesteigert wird.... :laugh:

      Na, da wünsche ich all den Anlegern mit ERICY noch viel Spass über die nächsten Jahre :D

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.07.03 09:17:11
      Beitrag Nr. 2.511 ()
      Samstag 19. Juli 2003, 04:49 Uhr

      US-Pensionsfonds verklagen AOL Time Warner wegen Betrugs :D

      Calpers forderte nach eigenen Angaben eine Rückerstattung von 250 Millionen Dollar. Eine Calstrs-Sprecherin sagte, rund 200 Millionen Dollar würden gefordert. Hintergrund der Klage sind Calpers zufolge Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen der damals noch unabhängigen Internet-Sparte America Online vor und nach der Fusion mit Time Warner. Gegen den Konzern wurden bereits mindestens 30 Klagen von Aktionären eingereicht. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

      Calpers zufolge wurden die Umsätze durch "betrügerische" Transaktionen und "unsaubere" Abrechnungen übertrieben dargestellt.
      So seien die Werbe-Einnahmen der AOL Internet-Sparte vor und nach der Fusion um mindestens 1,7 Milliarden Dollar zu hoch angegeben worden.

      Die Calpers-Klage richte sich gegen AOL, AOL Time Warner sowie frühere und derzeitige Mitglieder der Unternehmensspitzen, darunter Stephen Case, Gerald Levin, Robert Pittman und David Colburn. Betroffen seien auch die Finanzberater von AOL Time Warner, Salomon Smith Barney und Morgan Stanley , sowie der Wirtschaftsprüfer Ernest & Young, die an der Fusion mitgewirkt haben.

      Einzelheiten zur Calstrs-Klage, die vor einem Gericht in Sacramento eingereicht wurde, waren zunächst nicht bekannt.
      Calpers (California Public Employees` Retirement System) ist der größte Pensionsfonds der USA. Casltrs (California State Teachers` Retirement System) steht an dritter Stelle.

      AOL und Time Warner hatten im Januar 2001 ihre Fusion klar gemacht. Für 2002 hatte AOL Time Warner einen Verlust von fast 100 Milliarden Dollar ausgewiesen. Die Aktien des Medienkonzerns schlossen am Freitag mit 34 Cent im Plus bei 16,74 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 17:10:35
      Beitrag Nr. 2.512 ()
      Montag, 21. Juli 2003 | 15:17 Uhr

      Der Wahnsinn regiert weiter

      Manche Sachen sind so, dass man den Augen eigentlich nicht richtig traut. Man liest etwas, was irgendwie so gar nicht in die Landschaft passt – und dann drückt man es wieder weg. Das muss man natürlich auch, denn ansonsten könnte man weder an der Börse noch im Leben bestehen.

      Wer jeden Tag seine eigene Sterblichkeit zum Hauptthema machen würde, könnte in seinem Leben nichts mehr auf die Reihe bekommen. Genauso an der Börse: Wer jeden Tag daran denken würde, dass das alles unmöglich gut gehen kann, traut sich nichts mehr und kann nicht gewinnen. Und dennoch wird jeder von uns sterben. Und das mit dem Markt wird niemals gut gehen.

      Nach den US-Bilanzierungsregeln müssen Unternehmen nicht die augenblicklichen Gewinne und Verluste ihrer Pensionsfonds in den Bilanzen ansetzen, sondern die zukünftig durchschnittlich erwarteten. Das ist in etwa so, als ob wir alle nicht das, was auf unserem Lohnzettel sehen, auf unserem Konto wiederfinden, sondern das, was wir uns wünschen.

      Nach „Bloomberg“ haben dadurch neun der größten US-Konzerne im letzten Jahr

      tatsächliche Verluste in Höhe von 30 Mrd. $ in Gewinne von 8 Mrd. $ verwandelt.

      Und nach einer Studie der CSFB wäre der Gesamtgewinn des S&P 500-Index im Jahr 2001

      um 69 Prozent niedriger ausgefallen,

      wenn man die Pensionsverluste realistisch bewertet hätte.

      Der US-Amerikaner zeigen damit einmal mehr, wie lebenstauglich sie und ihr Modell tatsächlich sind. Denn wer leben will, darf nicht an den Tod und die Scheiß-Pensionen denken. „Mensch, lasst uns fröhlich in die Zukunft sehen“, denken die Amis nämlich: „Das Ende kommt schon früh genug.“ Selten ist sicherlich Wahreres ausgesprochen worden.

      berndniquet@t-online.de

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Ist doch genau nach dem Gusto von irrationalen Bullen... :D

      Man schreibt sich Gewinne in das Pensionsdepot,
      welche man sich wünschen würde :D

      Na, dann kann ja (fast) nix mehr schief gehen :laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 09:46:53
      Beitrag Nr. 2.513 ()
      Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe fallen deutlich

      Das Statistische Bundesamt ermittelte den Verlauf des Auftragseingangs bei Betrieben des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten für Mai 2003. Demnach gingen die Eingänge preisbereinigt um 9,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat zurück, wobei die Nachfrage im Hochbau um 13,2 Prozent und im Tiefbau um 4,6 Prozent fiel.

      In den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus verringerte sich die Zahl der Beschäftigten um 97.000 Personen oder 10,8 Prozent auf rund 801.000 Personen zum Monatsende. Zudem reduzierte sich der Gesamtumsatz auf Jahressicht um 4,2 Prozent auf 6,9 Mrd. Euro.

      Für die ersten fünf Monate 2003 wurde beim Auftragseingang ein preisbereinigter Rückgang um 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum errechnet. Der Gesamtumsatz lag mit 27,3 Mrd. Euro um 8,9 Prozent unter den Umsatzerlösen der ersten fünf Monate 2002.
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 10:14:53
      Beitrag Nr. 2.514 ()
      Keine vernünftige Erholung ohne vernünftige Rezession

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Ich habe eine Vermutung. Vielleicht ist sie nicht so wertlos wie ein CIA-Briefing, aber ich weise darauf hin, dass auch ich die Zeitungen von morgen nicht früher als Alan Greenspan bekomme.

      Letzte Woche wurde vermeldet (vom "National Bureau of Economic Research", dass die Rezession, die im März 2001 begann, im November desselben Jahres endete. Aber das war eine Rezession, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte. Die Konsumentenschulden stiegen während dieser gesamten Rezession weiter – dabei weiß jeder, dass diese Schulden in einer Rezession zurückgeführt werden.

      Die Konsumenten haben in dieser Rezession immer mehr Geländewagen und Häuser und Produkte aus China gekauft. Und am Ende der Rezession hatten sie mehr Güter als je zuvor, und sie schuldeten mehr Leuten mehr Geld als je zuvor.

      So sollte das eigentlich nicht funktionieren, liebe(r) Leser(in). Jede Rezession, die diesen Namen verdient hat, reduziert die Konsumausgaben und die Schulden der Konsumenten. Und sie sorgt deshalb dafür, dass es bei den Konsumenten eine aufgestaute Konsumnachfrage gibt. Diese aufgestaute Konsumnachfrage sorgt dann schließlich für eine "Erholung" – so sollte es zumindest sein.

      "Keine vernünftige Erholung ohne vernünftige Rezession", das schrieb ich damals, vor zwei Jahren. Seitdem haben wir eine Erholung gesehen, die so bizarr ist wie die vorige Rezession. Die Schornsteine der Fabriken rauchen nicht. Die Kaufkraft der Arbeiter wird nicht durch Lohnzuschläge für Überstunden erhöht – weil es kaum Überstunden gibt. Und diese Arbeiter haben auch keine aufgestaute Konsumnachfrage, die ihren Ehrgeiz erhöht.

      Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe liegt immer noch bei über 400.000 pro Woche. Die Unternehmensgewinne bleiben weiter schwach. Gestern hat z.B. General Motors einen Gewinnrückgang von 30 % im zweiten Quartal gemeldet. Die Konsumenten graben sich immer tiefer in das Schuldenloch, während sie gleichzeitig untereinander Häuser kaufen und verkaufen.

      Und dennoch machen sich nur wenige Leute die Mühe, zu fragen, was falsch läuft. Die meisten akzeptieren die Erklärung, dass die Erholung auf dem Weg sei ... und dass dank der Politik des leichten Geldes der Fed bald alles gut sein wird. Fast keiner glaubt, dass es ein ernsthaftes Problem mit dem ganzen System des Dollarstandards gibt.

      Und hier ist meine Vermutung: Die Rezession mag vorbei sein, aber sie ist noch nicht beendet. Die derzeitige Rally am Aktienmarkt kommt zu einem Ende. Zu Wochenschluss verzeichnete die Technologiebörse Nasdaq Verluste, und die Nokia-Aktie brach um 20 % ein.

      Und die jüngste Dollar-Erholung scheint bei 1,11 ausgelaufen zu sein ... und der Goldpreis scheint bei ca. 343 Dollar einen Boden gefunden zu haben.

      Mein Rat (nicht besser als meine Vermutung, ich erinnere Sie daran) :

      Nutzen Sie diese Gelegenheit, um in Dollar notierte Aktien und Anleihen – wenn Sie solche haben – zu verkaufen. Kaufen Sie stattdessen Gold und sichere Euro-Staatsanleihen.
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      schrieb am 28.07.03 19:23:43
      Beitrag Nr. 2.515 ()
      SPARZWANG

      Finanzkrise der Bundesstaaten bremst US-Konjunktur

      Angesichts milliardenschwerer Haushaltsdefizite müssen die Gouverneure der US-Bundesstaaten massiv die Ausgaben drosseln.
      Experten befürchten deshalb, dass das ohnehin schon schwache Wachstum noch zusätzlich verlangsamt wird.


      San Francisco/New York -

      Höhere Gebühren für den Führerschein oder die Benutzung öffentlicher Parks, dafür weniger Geld für Kultur, Tourismus und Umweltschutz, weniger Unterstützung für Schüler und Studenten. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt des rigiden Sparprogramms, dass der kalifornische Senat in einer Nachtsitzung zum Sonntag verabschiedet hat. Die Schulden des Bundesstaates waren in den vergangenen drei Jahren auf rund 38 Milliarden Dollar angewachsen. Mit der beispiellosen Streichliste sollen sie bis Jahresende auf unter acht Milliarden Dollar sinken.

      Besonders hart erwischt es die Mitarbeiter der kalifornischen Behörden. Mit Stellenstreichungen und Gehaltskürzungen wollen die Finanzpolitiker die Personalkosten um rund eine Milliarde Dollar zurückfahren. "Es ist für jeden etwas dabei, das er hassen wird", sagte Senatspräsident John Burton dem "San Francisco Chronicle".
      Die Budetprobleme von Kalifornien und anderen US-Staaten werden Experten zufolge auch die wirtschaftlichen Genesung der USA behindern.

      Nach Berechnungen der "New York Times" (NYT) wurden die Ausgaben in den vergangenen beiden Jahren um zwanzig bis vierzig Milliarden Dollar zurückgefahren. Das ist eine dramatische Änderung im Vergleich zu den vorangegangen Jahrzehnten, in denen die Staatsausgaben auch anstiegen, wenn der private Verbrauch schwächelte.

      "Es ist anzunehmen, dass die Finanzkrise der Staaten und ihre Antwort darauf die Wachstumsrate der nationalen Wirtschaft um mindestens ein halbes Prozent reduzieren wird," zitiert die Zeitung Nicholas Johnson, Direktor am Center on Budget an Policy Priorities. Dem Bericht zufolge sehen mehrere Ökonomen die Wachstumsrate bei mehr als drei Prozent, würde man den negativen Effekt der gekürzten Staatsausgaben herausrechnen. Derzeit liegt das Wirtschaftswachstum der USA bei rund 2,6 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:24:21
      Beitrag Nr. 2.516 ()
      FINANZKRISE

      Rating-Erdbeben erschüttert Kalifornien


      Energiekrisen, explodierende Schulden und eine paralysierte politische Führung - Kalifornier haben derzeit wenig zu lachen.
      Jetzt musste der Golden-State einen weiteren schweren Schlag hinnehmen:
      Eine Ratingagentur hat Kaliforniens Kreditwürdigkeit drastisch herabgestuft.


      New York - Standard & Poor`s (S&P) senkte die Bonität für kalifornische Obligationen um drei Stufen auf BBB. Das Schuldenrating bestimmt, welchen Zinssatz ein Staat oder ein Unternehmen zahlen muss, um sich am Kapitalmarkt Geld zu leihen. Je niedriger die von den großen New Yorker Ratingagenturen festgelegte Bonitätsnote ist, desto risikoreicher gilt ein Kredit aus Sicht der Gläubiger.

      Kalifornien wird demnächst in Folge der Herabstufung einen höheren Zinsaufschlag zahlen müssen. Ungewöhnlich ist, dass S&P das Rating des US-Staates um gleich drei Bewertungstufen zurücknahm. In der Regel verändern Ratingagenturen ihre Kreditnoten immer nur um einen, in seltenen Fällen um zwei Schritte.
      Kalifornien befindet sich jedoch in einer Ausnahmesituation. Seit Wochen streiten sich Demokraten und Republikaner um das Budget, können sich aber nicht einigen, wie das gigantische Defizit in Höhe von 38,2 Milliarden Dollar eingedämmt werden soll. Bereits jetzt ist der Staat nicht mehr in der Lage, alle seine Angestellten pünktlich zu bezahlen.

      "Stärke zehn auf der finanzielle Richter-Skala"

      Der Golden-State ist tief gesunken: In den 47 Jahren, in denen S&P die Kapitalmarkt-Anleihen von US-Staaten bewertet, hat es ansonsten nur Massachusetts (1989 bis 1992) geschafft, eine derart miese Note zu bekommen. Rutscht Kalifornien noch eine Stufe tiefer, hätten die Schulden des Staates so genannten Junk-Status: Sie wären dann kein sicheres Investment mehr, sondern nur noch etwas für hart gesottene Zocker. Mit BBB befindet sich Kalifornien, eine der größten Volkswirtschaften der Welt, bereits in der Gesellschaft von Staaten wie Tunesien oder Malaysia.

      Von der politischen Führung ist zunächst keine Lösung zu erwarten - denn der in weiten Teilen der Bevölkerung verhasste Gouverneur Gray Davis wird vermutlich demnächst seines Amtes enthoben und durch einen anderen Politiker ersetzt. Bis das passiert ist, haben politische Beobachter wenig Hoffnung - auch S&P führt das so genannte Recall-Verfahren ausdrücklich als Grund für seine negative Einschätzung an.

      "Das sind unglaublich schlechte Nachrichten, die Schockwellen durch die Nation schicken werden", sagte Kaliforniens Kämmerer Steve Westly. "Das ist eine Stärke von zehn auf der finanziellen Richter-Skala (...) Es ist ein sehr trauriger Tag für Kalifornien. Dies beschädigt Kaliforniens finanzielle Reputation und es kann Jahre dauern, da wieder herauszukommen."
      Avatar
      schrieb am 30.07.03 21:51:12
      Beitrag Nr. 2.517 ()
      (Stand: 30.07.2003)



      Warnung vor einer "neuen Ungeheuerlichkeit wie am 11. September"

      (LaRouche, EIR, Washington Post

      "Die gegenwärtige Aktienblase wird sich nicht halten, die Anleihemärkte platzen und mit ihnen die Immobilienblase. Damit konfrontiert, wird die Regierung Bush etwas sehr Großes und Dramatisches brauchen, um die Aufmerksamkeit der Menschen abzulenken", teilte ein hochrangiger kontinentaleuropäischer Finanzexperte der Nachrichtenagentur EIR am 23. Juli in einem Hintergrundgespräch mit. Dieser Kommentar war seine Antwort auf ein Briefing über die sich rasch verschlechternde Lage im Irak, die wachsende Kriegsgefahr um Iran und Nordkorea sowie einen möglichen "finanziellen 11. September" zur Durchsetzung Schachtscher Notmaßnahmen, vor dem der amerikanische Oppositionspolitiker und demokratische Präsidentschaftsbewerber Lyndon LaRouche schon seit einiger Zeit warnt. Der Experte äußerte die Befürchtung, die "Cheney-Junta" in der Bush-Administration könne eine "neue Ungeheuerlichkeit wie am 11.9." vom Zaun brechen, um die Tagesordnung der amerikanischen Politik erneut dramatisch zu verändern.

      Über den Zeitpunkt sagte er: "Fragen Sie mich nicht warum, aber meine Intuition sagt mir, daß dieser falsche Aufschwung auf den Märkten, für den das Weiße Haus noch einmal Alan Greenspan angeheuert hat, nicht lange anhalten wird. Definitiv nicht lang genug, um einen ,Wohlfühleffekt` zu erzeugen. Und dann wird [Bushs Chefberater] Karl Rove mit einem großen politischen Problem zu tun haben. Erinnern Sie sich, Rove drang darauf, den Krieg so bald wie möglich zu beenden, damit er den Präsidenten für die kommende Präsidentschaftswahl als ,Beschaffer neuer Arbeitsplätze` aufbauen könne. Das wird nicht geschehen. Es wird keinen Aufschwung und keine neuen Jobs geben."

      Ein zweiter europäischer Finanzexperte stimmte dieser Einschätzung voll und ganz zu und ergänzte: "Bush und Greenspan haben keine Chance, einen ,Wohlfühleffekt` für die US-Wirtschaft von den Finanzmärkten zu bekommen. Vor allem hat der gegenwärtige kleine Aufschwung der Aktien schon Gewinne im 3. Quartal vorweggenommen, die die US-Unternehmen einfach nicht erfüllen können. Das wird einen Crash garantieren. Zweitens hat derzeit kein großer Anleger mehr als 15% in Aktien anglegt, so daß alle Rentenfonds usw. durch den Kollaps auf den Anleihemärkten schwer getroffen werden. Da muß Greenspan einfach etwas tun. Und drittens wird Greenspan, wenn er nicht sehr bald die Anleihen hochredet, die Blase auf dem US-Immobilienmarkt zum Platzen bringen. Bush und Greenspan sind also in der Falle. Sie haben diesmal keinen Spielraum, einen künstlichen Wirtschaftsaufschwung zu erzeugen, der bis zur Präsidentschaftswahl anhält."

      Am 28. Juli richtete LaRouche eine direkte Herausforderung an den US-Vizepräsidenten, als er öffentlich fragte, ob Cheney & Co erneut Attacken wie die vom 11. September planten? Bereits einen Tag später wurde diese Warnung indirekt bestätigt, als die Washington Post einen Artikel veröffentlichte, demzufolge "Mitglieder der [Bush-]Administration" befürchten, daß die Terrorgruppe "Al Quaida weitere Entführungen plant". Laut WaPo verwiesen die ungenannten Mitglieder der US-Regierung dabei ausdrücklich auf "Selbstmord-Flugzeugentführungen" wie die vom 11. September 2001, die sich "im Spätsommer" dieses Jahres ereignen könnten.

      Quelle :

      http://www.bueso.de/seiten/aktuell/an.htm
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 00:25:32
      Beitrag Nr. 2.518 ()
      boardmail
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 12:50:21
      Beitrag Nr. 2.519 ()
      hola señor Motzki :D

      Ihre arbeit ist wirklich anzuerkennen ******

      ich hoffe Sie haben im september letzten jahres
      auch auf ausgesuchte werte gesetzt :)
      und freuen sich nun ueber die gewinne :)

      saludos y suerte :D bd
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 11:05:47
      Beitrag Nr. 2.520 ()
      @Guten Tag, liebe Aktionäre :)

      Es sieht so aus, als würden wir diesen Thred demnächst wieder "reaktivieren" können.
      Aus beruflichen Gründen konnte ich jetzt lange nicht mehr hier schreiben-
      mit der gebotenen Qualität+Sachlichkeit.

      Wie es aussieht, kommen nun bald bessere Tage.
      Und allem Anschein nach, wird es auch "Charttechnisch" wohl bald wieder Zeit-
      die Mär vom starken Bullen wieder aufzunehmen.

      Als kleiner Aufhänger ein Bericht vom heutigen Spiegel.

      Viel Spass und auf ein baldiges Wiedersehen freut sich....

      Herr Motzki

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      TECHNOLOGIE-AKTIEN

      Die Zocker sind zurück

      Von Thomas Hillenbrand

      An der US-Technologiebörse Nasdaq hat sich erneut eine veritable Spekulationsblase gebildet.
      Nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen Monate zocken auch Privatanleger wieder kräftig mit - in vielen Fällen auf Pump.


      Hamburg - Die Lektüre von Anlegermagazinen gleicht dieser Tage einer Reise in die Vergangenheit. " Jetzt ist wieder die Zeit der `Hot Stocks` angebrochen" , schreibt Bernhard Jünemann, stellvertretender Chefredakteur von " Börse Online" , in der aktuellen Ausgabe des Magazins. Dass es nach der mehrmonatigen Rallye grundsätzlich zu spät zum Einstieg in Aktien sein könnte, glaubt er nicht: " Selbst wenn sie schon einige hundert Prozent gemacht haben, können sie noch weiterklettern."

      Wie sehr wieder Gier die Märkte regiert, wird nirgendwo so offensichtlich wie an der amerikanischen Wachstumsbörse Nasdaq. Seit Oktober 2002 ist der Sammelindex Nasdaq Composite um 64 Prozent gestiegen. Im diesem Jahr konnte die Technologiebörse um 36 Prozent zulegen - dreimal so viel wie die im Leitindex Dow Jones notierten Industriewerte.

      Mit dem Boom treten aber auch wieder die Mahner auf den Plan. " Unserer Ansicht nach werden Technologie-Aktien in zunehmendem Maße überbewertet" , sagte Chuck Hill vom Finanzdatenanbieter First Call dem Magazin " Barron`s" . In der Tat mehren sich die Anzeichen, dass der Tech-Rallye bald die Puste ausgehen könnte.

      Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), an dessen Höhe sich ablesen lässt, wie teuer eine Aktie ist, liegt für den Nasdaq Composite bei knapp 80
      (bezogen auf die vergangenen vier Quartale). Zum Vergleich: Der marktbreite Standard & Poor`s 500 Index hat ein KGV von 18 - und gilt bereits als üppig bewertet.


      Noch eindrucksvoller zeigt sich das Ausmaß der Tech-Bonanza, bei einzelnen Werten: Der Kurs von Nortel Networks etwa, einem der heißesten Unternehmen des Internetbooms,

      [/b]hat sich binnen eines Jahres verzehnfacht, das KGV ist auf groteske 149 angestiegen.
      Dabei sind gute Nachrichten Mangelware:
      Die Ratingagentur S&P hat Nortels Finanzausblick kürzlich von " stabil" auf " negativ" herabgestuft. [/b]

      Hauptsache heiß

      Doch an den Börsen finden die Mahner zurzeit wenig Gehör. Heiße Aktien, die keine Gewinne, dafür aber eine " equity story" vorweisen können, finden reißenden Absatz, wie in besten New-Economy-Zeiten. Inzwischen ist - wie schon im Jahr 1999 - wieder der Punkt erreicht, wo vielen Anlegern Nasdaq-Aktien mit ihren prozentualen Steigerungen von 50 oder 60 Prozent zu langweilig erscheinen. Zunehmend werden wie damals so genannte Micro Caps gekauft, Kleinstaktien mit winziger Marktkapitalisierung, gegen die sich Neue-Markt-Titel wie Staatsanleihen ausnehmen. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate hat der Wiltshire Micro Cap Index die Nasdaq überholt und liegt jetzt knapp 70 Prozent im Plus. Ein weiteres Déjà-vu: Im Trend sind so genannte Cash Burner - Unternehmen, die mangels Gewinn laufend liquide Mittel verfeuern müssen. James Welsh vom Börsen-Newsletter " Market Analysis Report" weist darauf hin, dass US-Aktien von Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften, in diesem Jahr deutlich langsamer gestiegen sind als jene von Firmen, die rote Zahlen schreiben.

      Noch beunruhigender als die hohen Bewertungen ist allerdings die Tatsache, dass Privatanleger allem Anschein nach verstärkt in Technologieaktien einsteigen - obwohl die Gefahr eines Kurseinbruchs nach der bereits mehrmonatigen Rallye täglich steigt. Das " Wall Street Journal" berichtet, die fast ausschließlich von Kleinanlegern frequentierten Online-Broker verzeichneten wieder deutlich mehr Transaktionen. Auch deutsche Internet-Broker wie die Comdirect Bank
      spüren den Aufwind: Die Zahl der Transaktionen je Depot ist nach Angaben des Unternehmens im ersten Halbjahr 2003 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um mehr als zehn Prozent gestiegen. Der starke Anstieg geht wohl vor allem auf das Konto so genannter Day Trader, die mit kurzfristigen Käufen und Verkäufen Gewinne zu machen versuchen.

      Besonders alarmierend: Anleger kaufen wieder auf Pump. Fast alle Broker bieten ihren Kunden Kredite für Aktienkäufe an - als Sicherheit dienen Wertpapiere, die sich bereits im Depot des Anlegers befinden. Derzeit handelt an der Nasdaq wie schon 1999 und 2000 eine wachsende Zahl von Investoren mit Geld, das ihnen nicht gehört.

      Broker der Nasdaq-Dachorganisation National Association of Security Dealers (NASD) verliehen im Zeitraum von Mai bis Juli 2003 laut " Barron`s" 26 Milliarden Dollar für Wertpapierkäufe. Im April lag der Wert noch bei 7,3 Milliarden.

      Die Analysten trommeln wieder

      Aktienkäufe auf Pump können im Ruin enden, und sie sind auch häufig der Grund für drastische Kursstürze: Wenn der Markt fällt, sinkt der Gesamtwert des Depots, das beim Broker als Sicherheit für die Wertpapierkredite hinterlegt wurde. Der Anleger erhält dann einen Anruf mit der Aufforderung, unverzüglich das für die Sicherheit fehlende Geld nachzuschießen. Kann oder will er das nicht, verkauft der Broker sofort - auch wenn der Markt gerade abstürzt. Im Jahr 200 waren vor allem diese so genannten margin calls für den Kursverfall an der Wall Street verantwortlich.

      Angeheizt wird der Kaufrausch von den üblichen Verdächtigen, den Analysten. Nachdem es um die Werbetrommler der Investmentbranche in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden war, geben die Aktienexperten nun wieder reichlich Kaufempfehlungen. First Call hat ermittelt, dass derzeit für jede Technologieaktie, die heruntergestuft wird, zehn andere heraufgestuft werden.

      Viele Analysten kommen in erstaunlich kurzer Zeit zu immer neuen und positiveren Einschätzungen der Gewinnaussichten - und damit des Kurspotenzials - der von ihnen beobachteten Unternehmen. Ein Beispiel ist eCollege.com (Umsatz: 23 Millionen Dollar, Verlust: 4,9 Millionen Dollar), ein amerikanischer Anbieter von Online-Kursen. Innerhalb der letzten zwei Monate haben sich die Gewinnaussichten des defizitären Unternehmens Analysten zufolge verdoppelt - von drei Cent je Aktie im Juli auf sechs Cent im September.

      Obwohl die Aktie in diesem Jahr rasant gestiegen ist, sieht die Mehrheit der Analysten noch Potenzial. Denn im kommenden Jahr soll der Gewinn ihren Schätzungen zufolge um weitere 430 Prozent wachsen. Drei von fünf Analysten haben die Aktie auf " Kaufen" gestellt, zwei auf " Halten" . Die Einsicht kommt allerdings etwas spät: Bevor eCollege.com um 700 Prozent zulegte, hatte keiner der Analysten das Unternehmen zum Kauf empfohlen.

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      Avatar
      schrieb am 01.10.03 11:09:06
      Beitrag Nr. 2.521 ()
      Und weiter geht es unter der Rubrik[/b] "blühende Landschaften"[/b] .......;)

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      Einzelhandelsumsatz im August 2003: - 4,7% zum August 2002

      WIESBADEN - Wie das Statistische Bundesamt anhand erster vorlaeufiger Ergebnisse aus sieben Bundeslaendern mitteilt,

      setzte der Einzelhandel in Deutschland im August 2003 nominal (in jeweiligen Preisen) 4,7%
      und real (in konstanten Preisen) 4,9% weniger um als im August 2002.


      Die sieben Bundeslaender repraesentieren rund 84% des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel. Der August 2003 hatte mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der August 2002. Ausserdem fielen in diesem Jahr die Schulferien in allen Bundeslaendern, in den bevoelkerungsreichsten sogar in vollem Umfang, in den August hinein. Nach Kalender- und Saisonbereinigung der Daten (Berliner Verfahren 4 - BV 4) wurde im Vergleich zum Juli 2003 nominal 0,3% und real 0,2% weniger abgesetzt.

      In den ersten acht Monaten des Jahres 2003 wurde nominal 0,9% und real 0,8% weniger
      als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum umgesetzt.


      Im Einzelhandel mit Nahrungsmitteln, Getraenken und Tabakwaren wurde im August 2003 nominal 1,6% und real 2,4% weniger als im Vorjahresmonat
      abgesetzt. Die Lebensmittelgeschaefte mit einem breiten Sortiment (Supermaerkte, SB-Warenhaeuser und Verbrauchermaerkte) schnitten dabei unguenstiger ab (nominal - 1,7%, real - 2,4%) als der Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln - dazu gehoeren z.B. die Getraenkemaerkte und Fischgeschaefte - (nominal - 0,3%, real - 1,7%).

      Im Einzelhandels mit Nicht-Nahrungsmitteln (dazu gehoert der Einzelhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsguetern)
      sanken die Umsaetze(im August 2003 in noch hoeherem Umfang, naemlich um nominal 7,2% und, real 6,7%.


      In allen Branchen wurden nominal und real niedrigere Umsaetze als im Vorjahresmonat erzielt: Im Einzelhandel mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten sowie in den Apotheken (nominal - 1,1%, real - 0,3%), im sonstigen Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, zu dem die Waren- und Kaufhaeuser gehoeren (nominal - 3,3%, real - 3,0%), im Facheinzelhandel mit Hausrat, Bau- und Heimwerkerbedarf (nominal und real jeweils - 4,3%), im sonstigen Facheinzelhandel (z.B. Buecher, Zeitschriften, Schmuck, Sportartikel) (nominal - 8,3%, real - 7,0%, im Facheinzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen (nominal - 12,5%, real - 11,5%) und im Versandhandel (nominal - 12,6%, real - 12,0%).

      Die Pressemitteilung, incl. Tabelle, ist auch im Internet-Angebot
      des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2003/p3970171.htm zu finden.

      Verbreitung mit Quellenangabe erwuenscht.
      --
      Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle
      Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden
      Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44, Telefax: +49 (0) 611 / 75 - 39 76


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      Müssen wir uns nun anhören die USA wären nicht Europa oder gar Deutschland?
      Es wird nicht viel bringen,
      da natürlich auch hier längst "International" bedient und gearbeitet wird.

      Und wieder wird bestätigt,
      was Motzke seit Jahren predigt.
      Es wird und kann kein Aufschwung kommen,
      welcher diese obskuren Bewertungen bestätigt.

      Im Gegenteil werden wir sehr gut aufpassen müssen,
      dass diese ganze von den USA generierte Geschichte des ewigen "Gelddruckens"
      nicht böse nach hinten los geht.

      Und nochmals, liebe Leute.
      Ein nüchterner und realer Blick in die "Nachbarschaft" genügt völlig
      um das Wesentliche zu sehen.
      Die Leute sparen immer mehr.
      Die Preise purzeln immer mehr.
      Die Stimmung wird immer schlechter.

      Und diese "Spirale" verheisst uns nix gutes-leider.

      Was uns aber diese Mafia von Bankern+Analysten seit Monaten erzählen,
      ist an Verlogenheit und Naivitätheit nicht mehr zu überbieten.
      Und nicht vergessen, liebe Leute.
      Genau jene Spezies lag über Jahre so weit als möglich neben der Wahrheit.

      So sieht das aus...... ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 11:23:43
      Beitrag Nr. 2.522 ()
      Die Bosse verkaufen

      Firmenchefs werfen ihre Aktien auf den Markt - ein Indiz für den Abschwung

      Frankfurt - Sie wissen Unternehmensnachrichten vor allen anderen. Sie kennen Umsätze, Gewinne und Auftragslage besser als sonst jemand.
      Sie sind die Insider schlechthin: Firmenchefs.
      Wenn sie ihre Aktien verkaufen, ist das ein Zeichen, das auch alle anderen Anleger hellhörig machen sollte.

      Seit einigen Wochen werfen amerikanische CEOs ihre Anteile auf den Markt, als seien sie auf einer Massenflucht.
      Und in jüngster Zeit scheinen sich auch ihre deutschen Kollegen dieser Bewegung anzuschließen.

      Im August verkauften die amerikanischen Unternehmensvorsteher eigene Aktien im Wert von 3,6 Milliarden Dollar.
      Dem standen Käufe in Höhe von kläglichen 86 Millionen Dollar gegenüber.

      ... Allerdings: Schon einmal waren die Insiderverkäufe auf einem derart hohen Niveau wie zurzeit. Das war im Sommer des Jahres 2000. Damals notierte der Dow Jones bei über 11 000 Punkten, der Dax bei rund 7000 Zählern. Im Nachhinein hat sich dieser Verkaufszeitpunkt als geradezu ideal erwiesen. Einen ähnlichen, wenn auch etwas schwächeren Aufschwung nahmen die Insiderverkäufe im Mai 2001. Auch danach ging es wieder deutlich bergab mit den Kursen. Damals wie heute stand den Verkäufen der Firmenchefs ein wachsendes Interesse der Privatanleger gegenüber. Sie kaufen somit praktisch den Bossen ihre Aktien ab.

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      Woran das wohl wieder liegen mag?
      Bestimmt müssen all diese Leute,
      welche sich ja permanent in Geldnotstand befinden,
      wieder einmal den Pool reinigen lassen
      und/oder einen neuen Stall für das Neue Rennpferd bauen.

      Kein Grund sich wirklich Sorgen zu machen, liebe Aktionäre.
      Diese Spezies hat es ja nicht wirklich zu Reichtum gebracht,
      weil sie eben klüger sind (waren), wie der andere Rest.

      Sie hatten sagen wir Mal, einen gewissen "Wissensvorsprung",
      welchen sie auszunützen wissen.
      Warum wohl ziehen solche Leute ihre "Investitionen" aus dem Markt?
      Weil sie auf die "Rendite" verzichten möchten?
      Oder weil sie wirklich Geld benötigen,
      obwohl sie doch nachweislich Millionen auf den Konten zu liegen haben?

      Offensichtlich werden da wieder gewissen "Vorbereitungen" getroffen.
      Und auch Motzke glaubt,
      dass wir von einem gewissen "Szenario" nicht mehr weit entfernt sein werden.

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 11:37:45
      Beitrag Nr. 2.523 ()
      Und natürlich haben wir den "FOKUS" auf relevante Indizes zu werfen....



      Wie immer ein schöner "Zufall",
      dass unser Fabeltier kurz vor der nächsten Wasserstandsmarke
      von 3200 den Rückwärtsgang einlegen kann..(hihihi).

      Kein Problem, liebe Leute.
      Denn diese Marke wird so oder so nach "unten" genommen werden.

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 11:43:00
      Beitrag Nr. 2.524 ()
      01.10.2003 - 10:33 Uhr EU/Einkaufsmanagerindex September ... (zwei)

      Getragen wurde der Anstieg des Einkaufsmanagerindex der Eurozone
      den Angaben zufolge von einem Zuwachs beim Auftragseingang.
      Die Komponente für den Auftragseingang stieg im Zuge der Erholung der US-Wirtschaft auf 52,0 nach 50,1 im August.

      Dies war die stärkste Expansion seit August 2002
      und der zweite monatliche Anstieg nach fünf Monaten mit rückläufiger Tendenz.

      vwd/DJ/1.10.2003/gs/apo

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Hört sich "nett" an.

      Leider müsste dieser "Index" gerade zu explodieren,
      um die vorherrschenden Bewertungen
      auch nur ansatzweise zu rechtfertigen!

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 13:12:20
      Beitrag Nr. 2.525 ()
      Die Bullen sind los

      Von Claus Vogt

      „Handelsblatt-Umfrage bei großen deutschen Banken führt zu einhelligem Ergebnis: Die Baisse ist vorüber.“ Fast zeitgleich lesen wir in dem US-Börsenmagazin Barron’s folgende Zeilen: „The 10 strategists we canvassed last week virtually are in agreement. (...) Nearly all expect the market’s major measures to tack on another 5% to 10% in the next few months, as economic activity quickens, propelled by low interest rates, tax cuts and firming business sentiment.“

      [/b](Die zehn von uns letzte Woche befragten Strategen sind sich praktisch einig. Fast alle erwarten in den nächsten Monaten weitere Kurssteigerungen der wichtigen Aktienindizes in der Größenordnung von 5 bis 10 Prozent, da sich die Wirtschaft aufgrund niedriger Zinsen, Steuersenkungen und wachsender Zuversicht belebt.). [/b]

      Soviel Einigkeit unter Ökonomen und Strategen gibt es selten. Normalerweise, so heißt es etwas zynisch, erhält man bei der Befragung von zwölf Ökonomen ein Dutzend widerstreitender Antworten. Und wenn sich John Maynard Keynes unter den Befragten befand, sollen es sogar 13 gewesen sein.

      Im Mai 2002 berichteten wir unter der Überschrift „Die Bubble soll leben“ schon einmal über ein ungewöhnlich hohes Maß an Übereinstimmung.

      Damals waren es 15 sogenannte Neuer Markt-Experten, so etwas gab es damals noch, von denen 14 einen Kursanstieg von im Durchschnitt 60 Prozent prognostizierten. Es wurden tatsächlich rund 60 Prozent, aber leider kein Gewinn, sondern Verlust.

      Bei uns gehen regelmäßig die Warnlampen der Contrarians an, wenn wir von soviel Einigkeit bei ökonomischen oder Finanzmarktprognosen lesen. Märkte haben eine immer wieder erstaunliche Fähigkeit, mit überraschenden Entwicklungen auf sich aufmerksam zu machen. Wird es dieses Mal anders sein? Wird der großen Mehrheit der Experten in den nächsten Monaten mehr Glück beschieden sein als in den vergangenen Jahren?

      Quelle: (Instock.de)

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Immer wieder erstaunlich, in welchen Ausmassen diese sogenannten "Profis" sich als "Lemminge" gerieren.
      Immerhin müssen wir zugeben,
      dass natürlich auch Banker+Analysten "nur" Menschen sind
      und damit natürlich auch denselben psychischen Schwankungen und Einflüssen unterliegen.

      Problematisch ist es ja nur,
      dass genau jene Spezies nicht nur für "sich" spricht,
      sondern durch eine gewissen "Medienbühne"
      eine breitere Aufmerksamkeit und somit Verbreitung erfährt.

      Nebenbei erwähnt, verwalten diese Schlauberger des öfteren "Milliarden-Fonds",
      welche natürlich vornehmlich investieren.
      Einlagen, die aber leider nicht ihnen selbst gehören,
      sondern eben Leuten, welche ihr Geld den "Managern" anvertrauten!

      Einem "Frischling" mag man/n es noch nachsehen,
      wenn er gewisse Kennzahlen nicht aus dem Eff-Eff beherrscht.
      Von einem Profi allerdings,
      erwarte ich schon,
      dass er sehr "sichtbare" Auswüchse und Übertreibungen rechtzeitig wahrnehmen kann.

      Schliesslich und endlich wird ja dieser Manager genau für diese Arbeitsleistung bezahlt.
      Jedenfalls nach "offizieller" Leseart.

      Ach ja-wie war das noch in den vergangenen Jahren, liebe Aktionäre.
      Wer "positiv" ist-ist auch in den (meisten) Fällen "investiert" !!
      Oder so ähnlich.

      Da ist Motzke ja Mal wieder sehr gespannt,
      welche "Performance" uns die Profis im nächsten Jahr wieder präsentieren werden.
      Eine gute Ausrede hatten sie ja schon immer.
      Die "Anderen" waren ja auch nicht "besser".
      Soll heissen-alle haben brutalstmögliche Verluste eingefahren. :laugh:

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 13:21:01
      Beitrag Nr. 2.526 ()
      Beschäftigungsindex deutet auf Arbeitsplatzabbau hin

      US-Verbraucherstimmung am Boden

      Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA haben die Befürchtungen weiter geschürt, dass die Konjunkturerholung in den USA nach einem spürbaren Aufwärtstrend in den vergangenen Monaten allmählich ins Stocken geraten könnte: Das US-Verbrauchervertrauen ist im September auf den tiefsten Stand seit November 1993 gefallen. Zugleich brach auch der viel beachtete Einkaufsmanagerindex aus dem Großraum Chicago im September deutlich auf den tiefsten Stand seit März 2003 ein.

      HB NEW YORK.

      Volkswirte äußerten die Befürchtung, dass sich das Wachstumstempo der weltgrößten Volkswirtschaft abgeschwächt haben könnte.
      Die Börsen und der Dollar reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf die neuen Daten.


      Der Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago ging im September überraschend stark zurück. Das Barometer, von dem sich die Finanzmärkte Hinweise auf die Entwicklung der gesamten US-Industrie versprechen, fiel auf 51,2 (August 58,9) Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Volkswirte hatten einen geringeren Rückgang auf 57,0 Punkte erwartet. Das Barometer gilt als wichtiger Vorlaufindikator für den landesweiten Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM), der am Mittwoch erwartet wird. Werte über 50 Punkte signalisieren ein Geschäftswachstum im Verarbeitenden Gewerbe des Großraums Chicago, Werte darunter zeigen einen Rückgang an. Allerdings ist die Region Chicago vor allem von der US-Automobilindustrie geprägt, weshalb sich eine Korrelation nicht immer durchgehend herleiten lässt.

      ****
      In den vergangenen Monaten hatten Daten eine Erholung der US-Industrie vom schwersten Branchenabschwung seit zwei Jahrzehnten signalisiert. Während der Krise hatte sich die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe auf das Niveau gegen Ende der 50er Jahre reduziert. Eine Trendwende ist bisher nicht in Sicht. So fiel der Chicagoer Teilindex für die Beschäftigung im September deutlich auf 45,3 (51,2) Zähler und deutet damit auf einen Arbeitsplatzabbau hin.

      Die angespannte Lage am Arbeitsmarkt lastet weiterhin auf der Stimmung der Konsumenten. Der vom privaten Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Index zum Verbrauchervertrauen ging im September auf 76,8 (81,7) Punkte zurück, wie das Institut mitteilte. Analysten hatten den Index dem gegenüber im Schnitt mit 81,8 Punkten erwartet. Der Verbrauchervertrauensindex gilt als wichtiger Indikator für die künftige Entwicklung der Konsumausgaben, die rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.

      Der Anteil der Amerikaner, die es als schwer beurteilten, eine Stelle zu bekommen, stieg demnach auf 35,3 %. Dies war der höchste Wert seit zehn Jahren. „Die Menschen sind über ihre Jobs sehr besorgt“, sagte Delos Smith vom Conference Board nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg.

      Der Einbruch des Verbrauchervertrauens und der Rückgang des Chicagoer Einkaufsmanagerindexes „erzählen uns, dass die US-Wirtschaft mittlerweile mit einem langsameren Tempo läuft als noch in diesem Sommer“, sagte Volkswirt John Lonski von Moody`s Investors Service. „Von dem Ausgabenschub durch die Steuersenkungen haben ausländische Hersteller stärker profitiert als die heimische Industrie in den USA“, ergänzte er. Die US-Unternehmen sehen sich einer zunehmenden Konkurrenz aus Niedriglohn-Ländern ausgesetzt. Das gilt vor allem für die Wettbewerber aus China, die aus Sicht der USA zudem von unfairen Exportvorteilen durch den künstlich niedrig gehaltenen Außenwert der chinesischen Währung profitieren.

      „Die Leute könnten wegen der Beschäftigungssituation ihren Glauben an eine starke Erholung verlieren“, sagte Stephen Stanley von RBS Greenwich Capital Markets. Neuen Aufschluss über die Stellenentwicklung gibt am Freitag der Arbeitsmarktbericht der Regierung für September. Wie Daten aus den vergangenen Monaten zeigen, hat sich die eingetrübte Stimmung aber bislang nicht auf das tatsächliche Kaufverhalten niedergeschlagen.

      Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 30. September 2003, 16:14 Uhr

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      *** Besonders jener Satz hat es mir angetan.

      Bitte vergleichen Sie einmal diese Aussage
      mit dem heutigen "STANDING" des Industrial Index!!

      Wenn dies wirklich so wäre,
      dann sollte der DOW aber ein wenig weiter unten angesiedelt sein.
      Ist er aber nicht.

      Warum?

      Weil mit massenhaft "Geld" der Markt mehr als "gestützt" wurde.
      Jedoch wird auch dieses Schauspiel eines nicht allzu fernen Tages vorüber sein.
      Und natürlich wiederhole ich an dieser Stelle gerne,
      was ich schon vor mehr als einem Jahr kolportierte.

      Die "wirkliche" Korrektur-hat noch gar nicht wirklich "begonnen" !!

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 13:56:15
      Beitrag Nr. 2.527 ()
      Die im "Spiegel" erwähnte Verschuldung bezüglich "Aktienkauf"
      können wir sehr schön erkennen......



      Ein wahres "DEJA VU", liebe Leute.

      Als hätte es 2000-2001 niemals gegeben.

      Aber es bleibt wie es war.
      Die Menschen (und somit Anleger)
      machen eben oft "denselben" Fehler.

      Mit Fehler meine ich jetzt,
      dass wiederum viele Anleger auf "PUMP" Aktien kaufen,
      um ihre vorher massiv auftretenden Verluste ausgleichen zu können.

      Das wie immer, nur die wenigsten wirklich gewinnen können
      wird einfach ausgeblendet.

      Das Problem ist aber wieder dasselbe wie Anno 2001.
      Die Shares verlieren an Wert
      und eines Tages sind die "Verbindlichkeiten" leider nicht mehr "gedeckt" !!

      Sie wissen was dann geschieht, liebe Aktionäre.
      Die Bank wird mit trauriger aber sehr-sehr bestimmter Stimme mitteilen,
      dass (um die Verschuldung) zu decken...
      entweder Geld nachgeschossen werden muss...

      ....oder die Bank "gezwungen" sein wird.........

      Das Depot "glatt zu stellen" !!!

      Egal ob dabei Verluste auftreten.

      Dieses Szenario ist noch gar nicht allzu lange her, liebe Freunde.
      Aber wieder einmal müssen wir konstatieren,
      dass die Börsenalzheimer noch immer massiv um sich greift. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 14:40:37
      Beitrag Nr. 2.528 ()
      Reuters

      Deutsche Börse mit Umsatz-Rekord auf Xetra im September

      Mittwoch 1. Oktober 2003, 13:51 Uhr

      Frankfurt, 01. Okt (Reuters) - Die Deutsche Börse hat im September mit 6,8 Millionen Geschäften einen Umsatzrekord auf dem elektronischen Handelssystem Xetra erzielt.

      Die Zahl der Transaktionen auf Xetra sei gegenüber dem Vorjahr um rund 28 Prozent gestiegen, teilte der Frankfurter Börsenplatzbetreiber am Mittwoch mit. Der bisherige Rekordwert von 6,7 Millionen Geschäften stammte aus dem März dieses Jahres. Auch auf dem zur Gruppe Deutsche Börse gehörenden weltgrößten Derivatemarkt Eurex fand im September deutlich mehr Handel statt als im Vorjahr. Den Angaben zufolge stieg die Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf rund 100 Millionen Kontrakte.

      Die Aktie der Deutschen Börse (Xetra: 581005.DE notierte am Mittwochmittag in einem etwas schwächeren Marktumfeld 0,3 Prozent im Plus bei 43,93 Euro.
      Xetra und Eurex gehören neben dem Wertpapierverwahrer Clearstream zu den wichtigsten Geschäftsbereichen des im Deutschen Aktienindex (Dax (Xetra: GDAXI gelisteten Unternehmen. Die Terminbörse Eurex wird gemeinsam mit der Schweizer Börse betrieben. Auf Grund der Vertragsgestaltung erhält der Frankfurter Partner aber den Löwenanteil der Gewinne.
      ben/fun

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      Schön für diejenigen, welche zu schönen Höchstkursen "verkaufen" konnten.
      Schlecht für diejenigen, welche "gekauft" haben.

      Das Problem ist ja nun,
      dass die heutigen Käufer mindenstens einen neuen "Rekord" benötigen,
      um ihre teuer gekauften Aktien wieder los zu bekommen.
      Ich meine, irgend wer "muss" ja diese Shares wieder wollen!
      Ansonsten sehe ich nicht, wir hier irgend ein "Gewinn" generiert werden sollte.

      Im übrigen ein Hinweis darauf,
      dass offensichtlich mehr als genug investiert sind.
      Fett investiert um es genauer auszudrücken.

      Dann fehlen jetzt ja nur genau so viele naive Käufer wie Käufer
      um das Rad am laufen zu halten.
      Ob dies aber so einfach sein wird-wage ich zu bezweifeln.

      Denn vergessen Sie bitte eines nicht.
      Die meisten sind investiert
      und erwarten doch,
      dass immer noch genügend Dumme da sind,
      welche noch höhere Preise bezahlen werden. :rolleyes:

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 15:16:52
      Beitrag Nr. 2.529 ()
      Ich finde, dass es kein Fehler sein sollte,
      wenn man/n sich die Worte von Herrn Hoose durch den Kopf gehen lässt.
      Ich muss nicht explizit betonen,
      dass ich mit vielen seiner Gedanken weitest gehend konform gehe...... ;)

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      "Die Baisse an den Aktienmärkten ist vorüber" ...

      Kaum ist man einmal ein paar Tage außer Landes, schon spielen die Börsen verrückt. Interessant ist jetzt zu beobachten, wie den Daueroptimisten das Blut in den Adern zu gefrieren scheint. Kollegen, die noch vor wenigen Wochen im Brustton der Überzeugung zum Einstieg geraten haben, warnen jetzt kleinlaut, die Karten seien neu gemischt. Dabei hat der Dax seinen Aufwärtstrend gerade erst nach unten verlassen....

      Aus antizyklischer Sicht sind die aktuellen Umfragen der Kollegen von boerse.de erneut sehr aufschlussreich: Fast 80 Prozent der befragten Leser sind der Ansicht, dass der Dax nicht noch einmal unter die Marke von 3000 Punkten fallen wird. Und die Frage, ob der japanische Nikkei nach mehr als 20 Jahren Baisse jetzt wieder in Feier-Laune ist, verneinen fast 90 Prozent.

      Als Kontra-Stratege tut man daher sicher gut daran, japanische Aktien in Zukunft wieder stärker zu gewichten. Allerdings sollte man sich vorerst zurückhalten. Erstens war der jüngste Anstieg des Guten doch reichlich viel (Chart unten); außerdem ist derzeit in den Medien zu viel von Japan die Rede.



      Dass sich ganz allgemein wieder bedenklicher Optimismus breit macht, bestätigt auch die Expertenanalyse der boerse.de-Redaktion: Während der vergangenen Woche gingen dort so viele Kaufempfehlungen ein wie noch nie in diesem Jahr. Das Verhältnis von Kauf- zu Verkaufsempfehlungen verbesserte sich deutlich zugunsten der positiven Analystenstimmen: Von 3,37 auf einen neuen Jahreshöchststand von 4,16. Antizykliker wissen natürlich, dass es an der Zeit ist, sich von den Märkten zu verabschieden, wenn die Analystengilde geschlossen zum Einstieg bläst.

      Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommt man, berücksichtigt man jüngste Marktanalysen von Merrill Lynch-Chefstratege Richard Bernstein: Der Analyst stellt fest, dass die am meisten gehandelten Aktien im S&P500 derzeit mit einem Aufschlag zum Gesamtmarkt in Höhe von 15 Prozent gehandelt werden. In der Vergangenheit war das Verhalten der Anleger zu Beginn eines neuen Bullenmarktes jedoch genau umgekehrt: Beim Start eines neuen Börsenaufschwungs waren die am meisten gehandelten Aktien regelmäßig mit einem Abschlag zum breiten Markt versehen.

      Weiterhin, so Bernstein, würden die Börsianer derzeit Unternehmen bevorzugen, bei denen Wachstum, Gewinne und Dividenden mit großen Unsicherheiten belastetet seien – die Rede ist von den sogenannten „Wachstumsaktien“ des Technologiesektors.

      Die Feststellung lässt die Vermutung zu, dass riskante Spekulationsgeschäfte schon wieder groß in Mode sind (sieht man sich die jüngsten „Wahnsinnsmeldungen“ an, mit denen auch hierzulande neuerdings wieder angebliche „Kursraketen“ von einigen Börsenkommentatoren recht erfolgreich unters Volk gebracht werden, kann man diese Beobachtung nur bestätigen).

      Leider muss man den Glücksrittern sagen, dass sie sich erneut die Finger verbrennen werden: Stünden wir heute am Anfang eines neuen Bullenmarktes, wäre das vorherrschende Verhalten der Anleger von extremer Vorsicht geprägt. Das derzeit zu beobachtende Phänomen der Jagd nach schnellen Kursgewinnen ist regelmäßig am Ende eines Bullenmarktes zu beobachten, nicht an dessen Anfang.

      Um es auf den Punkt zu bringen: Das exorbitante Bewertungsniveau der breiten Märkte, das spekulative Verhalten der Kleinanleger sowie die Tatsache, dass sich die Insider nach wie vor stark auf der Verkäuferseite befinden - all dies spricht nicht dafür, dass wir heute am Anfang eines neuen Bullenmarktes stehen. Hinzu kommt, dass die jetzt teilweise übertroffenen Erwartungen in einigen Bereichen vor allem deshalb zustande gekommen sind, weil die Schätzungen im Vorfeld drastisch reduziert worden waren. Vom Trauerspiel am US-Arbeitsmarkt gar nicht zu reden.

      Bild Dir Deine Meinung ...

      Möglicherweise ist ja auch auf uralte Kontraindikatoren immer noch Verlass. „Die Baisse an den Aktienmärkten ist vorüber“, so lautete der Aufmacher des Handelsblattes noch vor wenigen Tagen. Der Dax hatte da gerade sein bisheriges Jahreshoch erreicht. Und die von der Fachzeitung befragten Bankanalysten gaben sich durchweg positiv.

      Übrigens hat auch die Bild-Zeitung, die schon im Frühjahr 2000 als exzellentes Warnsignal traurige Berühmtheit erlangte, pünktlich zum jüngsten Höchstkurs beim Dax mit einem Börsenspiel begonnen. Es soll einen Porsche zu gewinnen geben. Na dann ... !
      Das gleiche "Bild" in den USA: Das Anlegermagazin Barron’s, stellte kürzlich fest, dass von zehn befragten Aktienstrategen in den kommenden Monaten ausnahmslos alle weitere Kurssteigerungen von fünf bis zehn Prozent erwarten.

      Aktienkäufe auf Kredit

      Ein Blick auf den unten aufgeführten Chart lässt bei jedem Antizykliker die Alarmglocken klingeln: Die Börsenaufsichtsbehörde NASD warnte kürzlich vor einer auffallenden Zunahme der kreditfinanzierten Wertpapierkäufe. Nicht einmal auf dem Höhepunkt der Aktieneuphorie im Frühjahr 2000 wurden an der Nasdaq derart viele Aktien auf Pump gekauft wie heute. Die folgende Darstellung spricht für sich:



      Ergänzend muss man allerdings hinzufügen, dass zahlreiche Papiere an der Technologiebörse erst kürzlich wieder die Marke von 5,00 US-Dollar übersprungen haben und damit für Kreditkäufe überhaupt wieder in Frage kommen. Bezieht man die an der New York Stock Exchange registrierten Wertpapierkäufe in die Beobachtung mit ein, ergibt sich daher ein etwas anderes Bild:



      Festhalten kann man wohl, dass sich die Gier derzeit wieder in den Köpfen der Anleger festzusetzen scheint. Eine Zunahme von Aktienkäufen auf Kredit ist keine gute Basis für einen nachhaltigen Börsenaufschwung. Auch erscheint es reichlich unwahrscheinlich, dass der Boden des größten Bärenmarktes seit 100 Jahren erreicht ist, während sich die Anleger für Aktienkäufe schon wieder verschulden.
      Wie an dieser Stelle kürzlich einmal angemerkt, sind Sparen und Investieren die Säulen eines dauerhaften Aufschwungs. Neben einer hohen Sparquote der Konsumenten wäre daher die Vergabe von Investitionskrediten der großen Geschäftsbanken ein zentrales und notwendiges Element jedes tragfähigen Wirtschaftsaufschwungs. In der Realität gehen jedoch von beiden Faktoren deutliche Warnsignale aus, wie die beiden folgenden Grafiken belegen. Nach wie vor leben die US-Bürger über ihre Verhältnisse: Sie geben mehr aus als sie einnehmen (Chart unten):



      Verschärft wird die Situation durch einen deutlichen Rückgang der Konsortialkredite, derjenigen Kredite also, die große Geschäftsbanken für Investitionen der Unternehmen vergeben. Eine Entwicklung wie sie in diesem und im vergangenen Jahr zu beobachten war, hat es seit 1978 noch nie gegeben:



      Dies könnte zweierlei bedeuten: Einmal wäre es denkbar, dass die Geschäftsbanken bei der Vergabe von Krediten an die Unternehmen immer restriktiver werden. Ein Grund könnte beispielsweise sein, dass die Finanzhäuser die Geschäftslage der Unternehmen danach beurteilen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie das geliehene Kapital jemals wiedersehen. Sollten die Banken dabei zu dem Schluss kommen, dass es zu viele Pleitekandidaten unter den Firmen gibt, wird bei der Vergabe von Krediten eben gespart.

      Zum anderen könnte eine Rolle spielen, dass die Unternehmen verstärkt dazu übergegangen sind, sich Kapital an den Bondmärkten zu beschaffen - etwa durch die Ausgabe von Unternehmensanleihen. Dies wiederum würde bedeuten, dass die Großbanken in der unangenehmen Lage sind, wesentlich stärker als bisher auf das Geschäft mit Immobilienkrediten angewiesen zu sein. Auf die bedenkliche Entwicklung in diesem Sektor hatten wir bereits mehrfach hingewiesen.
      Wie man es auch dreht und wendet: Ein Rückgang bei der Vergabe von Investitionskrediten ist kein gutes Zeichen und deutet keinesfalls auf eine dauerhafte Hausse hin.

      Ob die jüngste Korrektur an den Aktienmärkten daher der Auftakt zu einem größeren Einbruch war, wird sich erst noch zeigen. Momentan spricht eine Menge dafür.

      Auch die wichtigsten US-Indizes geben derzeit ein trauriges Bild ab: Beim S&P500 wie beim Dow Jones (Charts unten) wurde in der vergangenen Woche bärisch aufsteigende Dreiecke nach unten verlassen. Die 50-Tage-Linie (blau) dürfte zunächst für Unterstützung sorgen. Sollte auch sie in den kommenden Wochen fallen, muss man sich warm anziehen. Ein Test der 200-Tage-Linie dürfte dann unausweichlich sein.





      Anfragen bitte an: a.hoose@antizyklik.de
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 15:24:53
      Beitrag Nr. 2.530 ()
      Und nun werden wir noch einen kleinen Blick auf die "Mutter aller Übel" werfen



      um zu sehen.....

      wie lange die US-Boys ihren "Geldmacher" noch halten können.

      Ich bitte eines zu bedenken, liebe Aktionäre.

      Persönlich rechne ich nicht damit,
      dass der INDU jetzt von einer Stunde auf die andere absäuft!

      Im Gegenteil rechne ich mit Gegenwehr,
      zumindest so lange,
      bis eine gewisse Klientel ihre Schäffchen in`s Trockene bringen konnte.

      Sicherlich werden es nicht "alle" schaffen-ganz logisch.
      Aber gewisse Fonds und Grosskopfeten,
      werden da schon noch eine kleine Weile insistieren .......

      auf das sie Zeit und Platz für eine gewaschene "DISTRIBUTION" bekommen werden !!

      Da bin ich wieder sehr gespannt-wie gewisse "US-ZAHLEN" ausfallen werden.
      Und vor allem-auf welche "WEISE" sie interpretiert werden. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 16:24:57
      Beitrag Nr. 2.531 ()
      US-Bauausgaben bleiben erneut hinter den Erwartungen zurück

      Das US-Handelsministerium veröffentlichte die saisonbereinigte Entwicklung der Bauausgaben für August 2003.
      Die Ausgaben stiegen mit annualisiert 882,7 Mrd. Dollar um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat,
      während Volkswirte sogar einen Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert hatten.

      Für den Vormonat wurden die Ausgaben von vorläufig 879,8 Mrd. Dollar auf 880,8 Mrd. Dollar revidiert.
      Damit beliefen sich der monatliche Anstieg der US-Bauausgaben dennoch auf 0,2 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 16:35:01
      Beitrag Nr. 2.532 ()
      DEVISEN

      Euro steigt auf über 1,17 Dollar

      Der Euro hat am Mittwoch die Marke von 1,17 Dollarüberschritten.
      In den kommenden Tagen wird die Gemeinschaftswährung nach Einschätzung von Devisenhändlern weiter steigen.


      Frankfurt am Main - Von Montag auf Dienstag hatte der Euro mehr als zwei US-Cent zugelegt.
      Am Mittwochnachmittag notierte er bei 1,1674 Dollar, nach einem Schlusskurs von 1,1658 Dollar am Vorabend in New York.
      Zwischenzeitlich war er bis auf 1,1703 Dollar gestiegen.

      Der Kursanstieg seit Montag hatte nach Einschätzung von Marktteilnehmern keinen fundamentalen Grund.
      Analysten sprachen von einer Schwäche des Dollar und ausdrücklich nicht von einer Stärke des Euro.
      Hintergrund für die Dollar-Schwäche seien Zweifel an einer nachhaltigen konjunkturellen Belebung in den USA.
      Am Montagabend waren schlechter als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten bekannt geworden.

      Am Mittwochnachmittag warten Marktteilnehmer auf die Veröffentlichung
      des landesweiten US-Einkaufsmanagerindexes des Institute Supply Management (ISM),
      die weitere Hinweise auf die künftige Konjunkturentwicklung in Übersee geben könnte.
      Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Händler steht allerdings die Bekanntgabe der jüngsten US-Arbeitsmarktdaten am Freitag.
      Einige Händler erwarten jedoch auch davon keine positiven Impulse für den Dollar.

      "Ich gehe davon aus, dass die Zahlen der kommenden Tage auch nicht günstig für den Dollar ausfallen werden",
      sagte ein Marktteilnehmer. "Es sieht längerfristig nicht gut aus für den Dollar."
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 17:32:13
      Beitrag Nr. 2.533 ()
      Sauber-Sauber.....

      Der INDU läuft genau so wie er soll.
      Und wenn er einen kleinen Schwächeanfall bekommen sollte
      dann gibt es ja immer noch die Futures,
      welche sich vortrefflich zum hochziehen eignen.

      So kann das weiter gehen, liebe Freunde des Parkett.
      Aber bitte nicht vergessen.
      Wer noch keine SL gesetzt hat-sollte jetzt langsam darüber nachdenken.

      Ich glaube nicht,
      dass der INDU nochmals auf die 9700èr-Marke hoch läuft.
      Freitag kommen ja nochmals Arbeitsmarktdaten.

      Und warum die plötzlich so gut ausfallen sollten
      kann ich hier und heute nicht erkennen.
      Diejenigen, welche in den letzten Monaten mutig waren
      und mit der einen oder anderen "Position" im Plus sind,
      sollten die "Gewinne" absichern-soviel steht fest.

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 17:50:02
      Beitrag Nr. 2.534 ()
      USA: ISM-Index fällt überraschend

      Das Institut for Supply Management (ISM), eine private Organisation der Industrie,
      gab die Entwicklung der Geschäftsaktivitäten des Verarbeitenden Gewerbes für September 2003 bekannt.

      Der ISM-Index (früher NAPM-Einkaufsmanagerindex) fiel von 54,7 im August auf 53,7 Zähler.
      Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf 55,0 Punkte erwartet.

      Der Teilindex der Beschäftigung sank auf 45,7 Zähler, nach 45,9 Zählern im Vormonat.
      Bei den Preisen stieg der Subindex jedoch von 53,0 im Vormonat auf nun 56,0 Zähler.
      Der entsprechende Index für den Auftragseingang verbesserte sich von 59,6 auf 60,4 Zähler.

      Ein Wert des US-Konjunkturbarometers über der Grenze von 50 Punkten wird als Verbesserung bewertet,
      ein Wert unter 50 Punkten signalisiert dagegen einen Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe.

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      Ich muss da jetzt einmal leise aber eindringlich protestieren.
      Überrascht, sind meiner Ansicht nach immer nur diejenigen,
      welche all die Frischlinge auf`s glitschige Parkett gezerrt hatten
      und nun einen schönen Aufhänger brauchen,
      um sich schadlos auf die andere Seite zu schlagen.

      Wen oder was können diese Zahlen denn wirklich überraschen!

      Blödsinn.

      Überrascht bin ich lediglich,
      dass es noch immer gelingt, über einen solch langen Zeitraum
      Millionen von Anleger auf so grandiose Art&Weise zu verarschen.
      Noch immer schreiben viele Firmen tiefrote Zahlen
      und werden inzwischen doch wieder bewertet,
      als hätte es den letzten Absturz niemals gegeben.

      Und wenn all diese grandiosen Analysten+Banker so "zuversichtlich"
      und "positiv" in die Welt schauen-
      dann war es schon immer Zeit der Börse lebewohl zu sagen.

      Jedenfalls was den Aktienanteil im Depot betrifft.
      Ich spreche "nicht" von gewissen Derivaten,
      welche sich auch bei "fallenden" Börsen auszahlen.

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 20:30:38
      Beitrag Nr. 2.535 ()
      Ein wirklich schönes und vor allem so "zuversichtliches" Bild
      welches da unser DOW vordergründig abgibt.
      Interessant zu sehen...ob wir heute mit der 9400`vom Parkett gehen werden.



      Allerdings wäre dies sehr kurzfristig gedacht, liebe Freunde.
      Denn prinzipiell ist es völlig unerheblich
      ob und wie lange der DOW dort verharren sollte.



      Sicherlich erscheint es auf den ersten Blick "wichtig"
      ob der diese Marke nicht nur wieder erobern,
      sondern auch halten kann.

      Ich tendiere da doch eher einen Blick auf "diesen" Chart....



      Sie offeriert uns zweierlei.
      Zum ersten ist diese "Welle" natürlich prächtig nach "oben" gelaufen.
      Alte Hasen wissen natürlich,
      dass dies ein vorzügliches Terrain sein wird
      um genau jene nächste Welle nach "unten" surfen zu können.

      Und um den wahren Überhang noch einmal in den Fokus zu rücken
      bitte ich Sie, einen nüchternen und charttechnischen Blick
      auf das nächste für uns wirklich relevante Bild zu werfen...



      Kaum zu glauben-aber wahr.

      Wer diese nächste "Welle" nach Süden mit den richtigen "Tickets" abreiten kann,
      wird ala `Long ein schönes Taschengeld einstreichen können.

      Und nebenbei bemerkt, werden im Zuge dessen
      (nämlich durch die Bereinigung des Aktiendepots)
      all die Buchverluste vermieden werden,
      welche uns über die nächsten Quartale begleiten werden.

      Ich hoffe wirklich,
      Sie lassen sich durch den heutigen Siegeszug des INDU nicht allzu dreist blenden.
      Der DOW ist fällig, dass ist so sicher wie nur irgend etwas.
      Hier und heute möchte ich gar nicht auf Einzelunternehmen
      und deren momentane Börsenbewertung eingehen.

      Für diese Dinge wird im Laufe der nächsten Monate noch Zeit genug sein. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 21:41:27
      Beitrag Nr. 2.536 ()
      hm






      .














      .














      .

















      hier stand einiges ;)
      ich habe es gelassen !!!


      saludos bd
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 23:23:36
      Beitrag Nr. 2.537 ()
      Una tarde maravillosa, Senor. bondiacomova :)
      Cómo es usted?
      Veremos cuáles en algunos meses sucederán ;)
      Respeto bueno

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 07:12:35
      Beitrag Nr. 2.538 ()
      bon dia :)

      grasies :) mol bé :D

      ¿ y usted ?

      si ;) vamos aver :D

      saludos y suerte :) bd
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 09:53:29
      Beitrag Nr. 2.539 ()
      @Guten Morgen, liebe Aktionäre :)

      Ein schöner Tag gestern für die Bullen.
      Der DOW konnte seine Vortagesverluste komplett ausgleichen.
      Gründe?
      Der ISM-Index (welcher meiner Ansicht nach völlig überbewertet wird),
      hat genau die "Bewertung" bekommen,
      welche nötig war, um die Indizes steigen zu lassen.

      Ich bitte Sie einen nüchternen Blick auf denselben zu wagen...

      -----------------------------------------------------------------------------------------------

      USA: ISM-Index fällt überraschend

      Das Institut for Supply Management (ISM), eine private Organisation der Industrie,
      gab die Entwicklung der Geschäftsaktivitäten des Verarbeitenden Gewerbes für September 2003 bekannt.

      Der ISM-Index (früher NAPM-Einkaufsmanagerindex fiel von 54,7 im August auf 53,7 Zähler.
      Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf 55,0 Punkte erwartet.

      Der Teilindex der Beschäftigung sank auf 45,7 Zähler, nach 45,9 Zählern im Vormonat.
      Bei den Preisen stieg der Subindex jedoch von 53,0 im Vormonat auf nun 56,0 Zähler.
      Der entsprechende Index für den Auftragseingang verbesserte sich von 59,6 auf 60,4 Zähler.

      Ein Wert des US-Konjunkturbarometers über der Grenze von 50 Punkten wird als Verbesserung bewertet,
      ein Wert unter 50 Punkten signalisiert dagegen einen Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe.
      [/b][/b]

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Die für "sachliche" Anleger "relevanten" Zahlen
      habe ich fett hervor gehoben.
      Der für mich wichtigste Index (Beschäftigung), ist "gefallen".
      Da frage ich mich schon einmal,
      was da gestern an der Wallstreet eigentlich so abgefeiert wurde.

      Meiner Ansicht nach sind diese Zahlen eine Bestätigung dessen,
      was ich seit letztem Jahr hier kolportiere.
      Noch immer werden mehr Beschäftigte "entlassen" als eingestellt.
      Und eine Veränderung dieser "Tendenz" ist nicht in Sicht.


      Und all das "Geblöcke" der Analysten kann über eines nicht hinweg täuschen.
      Ohne "Einstellungen" und einer "Erholung" der Beschäftigten
      wird es keinen wirtschaftlichen "Aufschwung" geben können!!


      Die "Auftragseingänge sind faktisch "stagniert" !
      Pech nur, dass so mancher "Wert" ein wenig voraus gelaufen ist
      und sich die letzten Monate "verdoppelt" oder gar "verdreifacht" hatte.

      Da können all die Banker+Analysten pushen und jubeln wie sie wollen.
      Die Realtiät gibt so überhaupt keinen Anlass,
      hier ein Fass aufzumachen.

      Davon abgesehen, bitte ich wirklich jeden sich einer Tatsache bewusst zu werden.
      Dieser INDEX wird von "privater" Seite generiert.
      Was immer man/n von ihm halten möchte.
      Objektiv ist er ganz gewiss nicht-soviel steht fest.
      Kein Grund also, hier ein Übermass an "Vertrauen" aufzubringen.

      Was meiner Ansicht nach noch zu dem gestrigen "Bullentag" führte.
      Wir hatten Monatsanfang, liebe Leute.
      Bitte immer dran denken,
      dass gerade dann besonders viele "Fondsgelder" investiert werden müssen/wollen.
      Wenn wir dann noch die eine oder andere Panik-Shorteindeckung hinzu nehmen,
      haben wir schon einen Gutteil dessen, was gestern wieder alle besoffen machte..(hihihi).

      Also, liebe Anleger.
      Es geht nicht darum ob uns dies gefällt oder nicht.
      Solange die "Herde" nach oben möchte,
      werden wir eben "mitlaufen" mit dem kleinen Unterschied,
      dass meiner Ansicht nach keine "Käufe" getätigt werden,
      sondern lediglich die SL nachgezogen werden.

      The Trend is your Friend ........

      hat schon seine Berechtigung.

      Aber immer daran denken.
      Es wird und kann so nicht weiter gehen.
      Völlig verrückt zu glauben,
      die Wirtschaft würde sich nach all den inzwischen bekannten Zahlen wirklich erholen.

      Das Gegenteil ist der Fall.
      Immer mehr "Sonderangebote" (siehe den Autosektor)
      prügeln die Preise nach unten.

      Warum wohl?

      Ganz gewiss nicht, weil der Markt so gut läuft.

      Und ein Ende ist (noch lange), nicht in Sicht.
      Wer investiert ist hat keinen Grund in Panik zu verfallen.
      Denn wer die "Grundregeln", welche er sich die letzten Jahre aneignen konnte
      nicht nur beherzigt, sondern auch "einsetzt"
      ist sensibel genug, um zu "riechen" was auf uns zu kommen sollte. ;)

      Und nun wünsche ich einen schönen Tag

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 10:44:20
      Beitrag Nr. 2.540 ()
      Dann wollen wir einmal einen kleinen Blick auf den DAX wagen....



      Naja, so richtig toll und "stark" sieht mir das nicht mehr aus.

      Wenn wir schon dabei sind erweitern wir doch einmal den Fokus....



      Tja, das sieht mir sehr danach aus, als wenn unser Fabeltier ein wenig vom "Kurs" abgekommen wäre.

      Und nun der wirklich wichtig Blick zurück, liebe Freund....



      Sie sehen das "Zeitfenster" vom DAX, seit dieser Thread eröffnet wurde !!

      Das war eine schöne Schlittenfahrt von damals bis heute...(hihihi).

      Und natürlich ging es nicht ausschliesslich nach unten,
      wie ja sehr schön zu sehen ist.

      Das Problem welches wir haben ist ja nur,
      aus "welcher" Sicht wir diesen Chart betrachten wollen?

      Aus Sicht eines "Strategen", also eines Anlegers,
      der strategisch vorgeht und sich "Zeit" nehmen kann,
      läuft noch immer alles in "geregelten" Bahnen.

      Bitte werfen Sie einen Blick auf diesen Chart....



      Wenn Sie so ca. eine 45°-Linie nach unten ziehen-sollten Sie so lala`erkennen können-von was ich spreche..... ;)

      Ich meine jetzt genau diejenige Klientel,
      welche seit dem 01.Mai ihr Depot abgebaut hatten
      und/oder zumindest immer wieder einzelne Positionen
      durch eine adäquate SL-Strategie glatt stellen liessen.

      Bitte nicht vergessen.
      Strategie beinhaltet niemals,
      dass Sie täglich "investiert" sein sollen oder gar müssen.
      Völliger Unsinn.

      Es reicht völlig aus,
      wenn ein versierter-erfahrener Anleger
      nur in gewissen Zeitfenstern investiert ist.
      In erster Linie geht es in Zeiten wie diesen zuvorderst um "Werterhaltung"!
      Natürlich geht es beim investieren in erster Linie darum
      eine anständige Performance zu generieren.

      Ein strategisches Investment beinhaltet aber "immer" eine adäquate Sicherung.
      Was geschehen kann, wenn man/n "ohne" dieselbe agiert,
      konnten wir die letzten Jahre sehr schön erleben.

      Ich möchte da gerne auf das eine oder andere im Detail eingehen.
      (Was ich aber ein wenig später gerne tun werde).....

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 10:59:31
      Beitrag Nr. 2.541 ()
      Nun ein wenig zum "Tagesgeschäft"..........

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      UMKÄMPFTER US-AUTOMARKT

      Chrysler-Absatz bricht erneut ein

      Der Absatz des Autoherstellers Chrysler ist in den USA im September um 15 Prozent zurückgegangen.
      Vor allem die Rabattschlacht in den Vereinigten Staaten macht der DaimlerChrysler-Tochter zu schaffen.


      Detroit - Insgesamt verkaufte Chrysler 147.114 Fahrzeuge. Konkurrent GM konnte auf Grund reger Nachfrage im Segment Lastwagen den Absatz um zwölf Prozent steigern. In einer Rede in Boston verglich Chrysler-Chef Dieter Zetsche den Automarkt mit einem Dschungel, in dem verbissen gekämpft werde. Zugleich kündigte er eine Produktoffensive mit 25 neuen Fahrzeugmodellen in den nächsten drei Jahren an.

      [/b]Auf dem US-Markt tobt derzeit ein erbitterter Preiskrieg mit immer neuen Rabattschlachten, der die Gewinne der Autokonzerne schmälert.[/b]

      Die Branche habe im vergangenen Monat einen "Ausverkauf" der Modelle 2003 veranstaltet, sagte Gary Dilts, Senior Vice President des Chrysler-Vertriebs, auf einer Analystenkonferenz am Mittwoch. Im zweiten Quartal dieses Jahres verbuchte Chrysler einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar.

      Außerdem macht die Konkurrenz aus Japan und Europa den so genannten Big Three - General Motors , Ford und Chrysler - das Leben schwer. Der Gesamtmarktanteil der "Großen Drei" war im August auf das historische Tief von 57,9 Prozent gefallen. Im September stieg dieser Anteil wieder leicht auf 59,9 Prozent an. Dagegen setzte Toyota im September zehn Prozent mehr Fahrzeuge ab, Nissan 20 Prozent.

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Ich hatte ja gestern darauf hingewiesen,
      dass mit gerade die Voränge im Autosektor nicht den Eindruck machen,
      als würden wir hier demnächst mit einer "Erholung" rechnen können.

      Und ein Ende ist überhaupt nicht in Sicht.
      Im Gegenteil werden schon wieder die nächsten "Rabattschlachten" abgekündigt!

      Und ich bitte Sie sich zu erinnern,
      dass eine GM (General Motors),
      erst kürzlich eine Schuldverschreibung in Milliardenhöhe ausgegeben hatte,
      um so die nötigsten "Pensionslöcher" stopfen zu können.

      Die Gesamtverschuldung von GM möchte ich hier jetzt nicht nennen.
      Aber sie ist "monströs"-im wahrsten Sinne des Wortes.

      Schöne Aussichten-ganz gewiss.
      Und wie war dies über viele Jahre immer.
      War der Autosektor nicht eine Art "Pendel" wo hin die wirtschaftliche "Reise" hingehen sollte.

      Und bemerkenswert ist ja,
      dass, wenn überhaupt, immer nur von "Absatzsteigerungen" die Rede ist.
      Komisch, dass hier immer noch die Umsätze mehr Wert sein sollen als die tatsächlichen "Gewinne" !
      Immerhin sprechen wir hier doch von einer Aktiengesellschaft,
      deren vorrangiges Ziel doch die Erwirtschaftung einer prächtigen "Rendite" darstellt......

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:59:54
      Beitrag Nr. 2.542 ()
      HM :)

      ich finde es nicht richtig
      dass Sie den rest der meldung
      in # 2541 unterschlagen ;)
      Sie schlingel Sie :laugh:


      Europas größter Autokonzern Volkswagen konnte bei seiner Stammmarke VW im September
      nach rückläufigem August-Absatz den Verkauf im September wieder steigern.

      Die amerikanische VW-Tochter lieferte im September 27.904 Autos aus
      oder 1,5 Prozent mehr als im September 2002.



      BMW konnte seinen US-Absatz auch im September ausweiten.
      Der Konzern verkaufte mit den Marken BMW und Mini 18.828 Fahrzeuge
      und damit zwei Prozent mehr als noch vor einem Jahr.




      CAYENNE SORGT FÜR ABSATZSPRUNG BEI PORSCHE

      Beim Sportwagenbauer Porsche sorgte der Geländewagen Cayenne,
      den es vor einem Jahr noch nicht gab,
      fast für eine Verdopplung der Absatzzahl.

      Die Stuttgarter verkauften in Nordamerika mit 2.498 Fahrzeugen
      94 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr.


      saludos bd
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 12:40:51
      Beitrag Nr. 2.543 ()
      @Hola bondiacomova

      Hier wird nichts unterschlagen.
      Der Bericht steht hier als vollständige Kopie vom "Spiegel".

      Wer Jubelmeldungen über die Auto-Industrie lesen möchte,
      kann in die dazu gehörigen Foren gehen.

      Hier ist ein Forum für Leute,
      die hin und wieder etwas anderes,
      als dieses ewige "Wachstumsgequatsche" hören wollen.

      Dieses unsäglich dämliche "Pusher-Gesülze" von der W.O-Startseite
      ist hier "unerwünscht"!!

      Und ich bitte dies zu respektieren. ;)

      Eines noch, mein Guter bondia.

      Ich habe gerade in meinem letzten Beitrag explizit betont,
      dass wir, wenn überhaupt, immer gewisse "Umsatzsteigerungen" vernehmen.

      Des öfteren gehen dieselben aber leider nicht mit "Gewinnsteigerungen" einher,
      sondern im Gegenteil (siehe Chrysler), mit fetten "Verlusten" !!

      Und selbst wenn der eine oder andere Wettbewerber (z.B. Porsche)
      gute Zahlen gebacken bekommt, sagt dies doch nicht wirklich alles.

      (übrigens mag ich Porsche als AG)

      Wenn mir eine AG bekannt gäbe,
      sie habe im letzten Quartal eine Umsatzsteigerung von 15% erzielt,
      dann würde ich mich lediglich dafür interessieren,
      was diese Steigerung "gekostet" hat
      und/oder ob unterm Strich so etwas wie "Gewinne" übrig geblieben sind.

      Und selbst wenn ich eine Gewinnsteigerung von ca. 5% erkennen würde,
      wäre für mich wichtiger,
      wieviel ich als Aktionär dafür bezahlen muss.

      Ich sehe immer nur tägliche Jubelmeldungen über gewisse Steigerungen.
      Das dieselbe AG, welche (wenn überhaupt) 5% Gewinne steigerte....

      im "Wert" sich aber "verdoppelt" oder gar "verdreifacht" hat.......

      geht mir immer ein wenig unter,
      in dieser ganzen besoffenen Schnappslaune!!

      Das dieselbe AG z.B. die Aktienoptionen
      und/oder die Pensionsrückstellungen nicht einberechnen,
      ist natürlich auch eine vernachlässigbare Grösse, oder?!
      Und das viele Firmen bis zur Halskrause verschuldet sind,
      was sie jährlich einen erheblichen Teil der Rendite kostet,
      wird auch niemals erwähnt.....(hihihi).

      Und ich spreche jetzt nur von den Zinsaufwendungen.
      Von wirklichem Schuldenabbau, kann bei vielen schon lange kein Rede mehr sein.
      Im Gegenteil, verschulden sich die letzten Jahre immer mehr Aktiengesellschaften.
      Und warum wohl haben immer mehr Big Blues einen "JUNK-BOND-STATUS"....!!
      Alles Risiken, die von unseren Freunden der Banker+Analysten
      nicht einmal mehr am Rande erwähnt werden

      Warum auch-schliesslich wollen genau jene ihren überteuerten Müll losschlagen.
      Und die "nicht" Erwähnung der "ganzen" Wahrheit,
      ist ja noch lange kein Straftatbestand.

      Und damit wollen wir es bitte bewenden lassen, bondia. ;)

      Nur zur Erinnerung.

      Hier ist ein Forum für Wirtschaftsnachrichten-und kein "Diskussionsforum" !!

      Ich meinte dies jetzt schon mehrmals betont zu haben
      und bitte dies zu beherzigen!!

      DANKE :)

      HM

      (Ist nix persönliches. Aber wer diskutieren möchte und/oder all seine "positiven" Gefühle Ausdruck verleihen möchte, kann dies gerne tun. Es dauert nur wenige Sekunden-einen diesbezüglichen Thread zu eröffnen. ;)
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 12:56:41
      Beitrag Nr. 2.544 ()
      HM :)

      --->" Hier ist ein Forum für Wirtschaftsnachrichten
      -und kein " Diskussionsforum"


      #2542 der beitrag besteht aus wirtschaftsnachrichten imho


      ¿ weiss nicht ganz was das solln in # 2543 ?


      werde in zukunft die wirschaftsnachrichten ohne kommentar/ansprache oder sonst etwas reinstellen reinstellen :mad:

      wenn mir mal wieder danach sein sollt !!!

      kommentare stehen wohl nur Ihnen zu :O

      frechheit !!!

      damit hat sichs
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:07:26
      Beitrag Nr. 2.545 ()
      Den letzten Wortwechsel würde ich gerne als Aufhänger nehmen,
      um eines sehr deutlich zu machen.

      Ich kann und möchte hier niemanden "auffordern",
      hier und heute seine im befindlichen Aktien zu verkaufen!!

      Ich sprech lediglich davon,
      dass meiner Ansicht nach in den letzten Monaten
      die Preise für Aktien ein wenig zu weit von der "Realtität" abgekoppelt haben.

      Ich weiss nicht was Anleger dazu bewegt z.B. ca. 41,-€




      für eine AMAZON zu bezahlen.

      Und dies, obwoh genau jene AG noch immer "Verluste" generiert !!

      Und dann würde ich auch noch darauf hinweisen wollen,
      dass diese Perle in der Zwischenzeit eine Marktkapitalisierung von

      sage und schreibe....... 16 Milliarden-Euro ... hat !!

      Ich glaube, viele Leute wissen nicht mehr wirklich, was für eine Summe dies eigentlich darstellt.

      Schauen Sie sich bitte oben stehenden Chart an.
      Und dann lesen Sie bitte aufmerksam die Nachrichten der letzten Quartale,
      was und in welchem Umfang sich denn nun "verbessert" hat,
      um einen solchen Anstieg auch nur in Ansätzen zu erklären.

      Das muss jeder Anleger selbst mit sich ausmachen-aus fertig.

      Was ich aber möcht ist,
      dass genau jene Anleger eine gewisse Sensibilität aufbringen
      um sich dieser Tatsachen "bewusst" zu werden.

      Und es reicht nicht aus sich solche Dinge in das Gedächtnis zu rufen.
      Professionell wäre es, wenn ich eingedenk dieser Tatsachen
      gewisse "Vorsichtsmassnahmen" bezüglich meines Depots vornehmen würde.

      Und genau hier kommt eine adäquate SL-Strategie in`s Spiel...!!

      Wir können es auch "Absicherung" nennen-völlig Banane.

      "Gewinne" kann ich nur wirklich generieren,
      wenn ich sie "realisiere". Was auf dem Papier steht,
      unterliegt reinem "temporärem" Wert, liebe Leute.

      Ich hatte z.B. auch einmal eine LUCENT,
      welche mit mehr als 74,-€ in den Büchern gestanden hatte.
      Und Gewinne hatte ich nur,
      weil ich sie damals realisierte.

      Wenn ich LUCENT heute noch immer hätte,
      würde ich ein wenig blöd aus der Wäsche schauen.



      Dieses Invest hatte ich damals "versilbert".
      Aber ich hatte "immer" einen SL,
      welcher mit diese monströse "TALFAHRT" erspart hätte..!!

      Vergessen Sie bitte diesen Unfug von wegen "mentaler" Stop-Loss.
      Nur die wenigsten können so etwas wirklich.
      Davon abgesehen, müssen Sie dazu Tag&Nacht präsent sein,
      um ihn dann auch einsetzen zu können.

      Und wer hat dies schon.......

      Ich hoffe dieser Teil der Geschichte ist nun geklärt ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:35:48
      Beitrag Nr. 2.546 ()
      @bondia

      Ihr "spanisches" Blut geht da ein wenig mit Ihnen durch.
      Es gibt keinen Grund zur Klage.
      Und "Missverständisse" sind da-um sie "aufzuklären". ;)

      Ich würde Sie also bitte,
      sich ein, zwei Worte von mir anzuhören,
      um sie danach auch "wirken" zu lassen...(hihihi).

      Diese Dinge (Einschränkungen, usw.)
      sind und waren hier von Anfang an klar und deutlich.
      Und diese Dinge betreffen nicht Sie persönlich,
      was ich explizit betonte.

      Bezüglich meiner Aussage von wegen.....
      "Pusher-Gelalle", usw...
      betrafen auch nicht Sie persönlich
      Sie sollten dies eigentlich wissen, bondia.
      Und genau deshalb verstehe ich ihren Wutausbruch umso weniger.
      Er ist unnötig................ganz einfach.

      Ich sprach ausdrücklich von der W.O-Startseite!!
      Wenn Sie dies in den falschen Hals bekommen haben sollten,
      dann möchte ich mich dafür entschuldigen ;)


      Wenn Sie mit solchen "Begleitumständen",
      welche ich als "Bitte" vorgetragen hatte,
      nicht umgehen können,
      dann tut mir dies leid.
      Aber es trotz allem Ihr Problem.

      Es gibt hier "Dausende" von Foren+Threads
      in welchen herzhaft diskutiert+gestritten werden kann.

      Es ist nicht nötig,
      dass es auch hier geschieht.
      Schon letztes Jahr hatten wir hier dieselbe Diskussion.
      Damals wurden hier innerhalb weniger Stunden
      die abstrusesten Diskussionen geführt.

      Leider hatte dies alles nix mehr mit der Intention des Threads zu tun!
      Sie wissen sehr genau,
      dass meine Aussage von wegen "Push-Gelabbere", usw..
      nicht auf Sie bezogen war.

      Im übrigen habe und werde ich auch nicht einzelne Aktien hier "pushen"
      oder gar "bashen", um es in der W.O-Eigenen Sprache zu sagen.
      Mir geht es nur darum,
      dass auch gewisse "Begleitumstände" zur Kenntnis genommen werden können.
      Ich stelle hier lediglich "Orginal-Berichte-Zitate, usw.. in das Forum,
      welche ich mit ein paar privaten "Gedanken" anreichere.
      (Auf das es nicht allzu "langweilig" wird. ;)

      Und genau deshalb,
      besteht überhaupt kein Grund,
      dass sich hier irgend welche "Anleger" zu Wort melden.
      Im übrigen steht es jedem frei,
      meine Äusserungen unter Ulk zu verbuchen
      oder sie als Anlass zur Eigenrecherche zu nehmen.

      Es betrifft jeden anderen von W.O auch,
      was ich als "Bitte" vorgetragen hatte-
      und mir wünsche-das es "respektiert" wird !!

      Und damit ist diese Geschichte für mich jetzt gegessen.
      Wie Sie dies jetzt persönlich einschätzen,
      ist Ihre Entscheidung...........................

      Le no insultan por favor. Es todo correcto ;)


      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:45:58
      Beitrag Nr. 2.547 ()
      @bondia

      Übrigens bin ich jemand,
      der selbst hin und wieder "spanische" Reaktionen hat..(hihihi).

      Wissen Sie denn nicht,
      dass mein Vater Spanier ist. ;)

      Und genau deshalb kann ich Ihre
      (hoffentlich temporäre) Wut,
      nicht nur verstehen.
      Nein, ich toleriere sie auch.

      Aber wir sollten diese Dinge nicht auf die Spitze treiben
      und/oder sie gar zu hoch hängen.
      Es wäre (auf Dauer), nicht nur kontraproduktiv,
      sondern nachgerade kindisch.

      Und dies sind wir ganz gewiss Beide nicht.
      (wenn ich das Mal so sagen darf) ;)

      Le deseo un fin de semana agradable

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 14:55:00
      Beitrag Nr. 2.548 ()
      Ich habe da einen vorzüglichen Chart
      welcher viele Dinge auf einen Blick "sichtbar" macht....................



      (Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Herr Bier keinen Anstoss daran nimmt)

      Jedenfalls ist hier sehr gut sichtbar,
      welchen Verlauf der DOW in den letzten 13Jahren nehmen konnte.
      Ich frage mich da natürlich welche Umstände dazu führten,
      dass ein INDIZES solcher Grössenordnung
      innerhalb weniger Börsenjahre so "explodieren" kann.

      Wie kann es eigentlich sein,
      dass bei den meisten Firmen die "Gewinne" faktisch jährlich vermehrten.
      Oder die "Herstellungskosten" sich in wenigen jahren so verminderten.

      Ansonsten weiss ich keine Erklärung,
      wie dieser Performance zustande gekommen sein könnte.
      Sicherlich wurden "Jobs" geschaffen.
      Das hatten wir aber auch schon vorher.
      Und sicherlich konnten die Gewinne gesteigert werden.

      Alles ein alter Hut und alles schon gehabt.
      Jedenfalls will und möchte ich mich damit immer noch nicht zufrieden geben.

      Aber Halt!!

      War da in diesen Jahren nicht irgend was........??

      Irgend wie scheint mir,
      dass in den 90ìgern amerikanische AG`s dazu übergehen konnten
      ihre Gewinn/Verlust-Rechnung, also diese "Revenues" anders berechnen zu dürfen.

      Mir war so, als hätte ich da Mal was von gehört.
      Und das im Zuge dessen die Gewinne plötzlich besser und besser wurden.
      Faktisch über Nacht, kam ein wahrer "Gewinnregen" über die gemeinen
      und überraschten Aktionäre....!!

      Ich glaube da muss ich nochmals ein wenig recherchieren.
      Jedenfalls wäre das eine schöne Erklärung,
      warum in USA irgendwie immer alles so "gut" "erfolgreich" wachsen tut
      und in Europa irgendwie alles so alt und muffig riechen tut.

      Wir bekommen das ganz gewiss noch "gebacken", liebe Leute.

      Aber eines scheint mir doch so langsam aufzugehen.
      Im Gegensatz zu vielen Umsatz+Gewinneinbrüchen
      scheint mir der DOW noch sehr hoch bewertet zu sein.

      Das wir eine "Aktienblase" hatten-wäre mir rein "bildlich" niemals nie aufgefallen!

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 15:31:07
      Beitrag Nr. 2.549 ()
      Der Ordnung halber noch den DAX.......



      Ist schon ganz schön heftig,
      was wir da die letzten Monate erleben durften.
      Einzig die "Bestätigung" dessen,
      dass er diesen UPMOVE zurecht macht fehlt zur Zeit.

      Lassen Sie mich bitte eines noch hinzu fügen.
      Ich möchte aus dieser "Chartleserei" keine Religion oder ähnliches machen.
      Es gibt Anleger, welche "nur" nach Chart investieren.
      Und es gibt Anleger,
      welche niemals einen Chart in ihre Investitionsentscheidung einfliessen lassen.

      Ich würde sagen, dass beides keine sehr kluge Entscheidung wäre.
      Ein Chart ist ein "Hilfsmittel" unter vielen.
      Und der Vorteil von einem Chart ist,
      dass er auf einen Blick die "Vergangenheit" einer Aktie
      oder eines Indizes sichtbar macht.

      Wenn ich Ihnen erzählte der DOW hätte sich über die letzten Jahre "verachtfacht",
      dann würde dies vermutlich ihr Erstaunen auslösen.
      Aber ich bin mir sicher,
      dass sie trotz alledem,
      nicht wirklich begriffen haben, was genau geschehen ist.

      Wenn Sie aber diese monströse Performance auf diesem Chart betrachten,
      sehen sie sehr "bildlich", was wir im letzten Jahrzehnt erleben durften.

      Und natürlich sehen wir diese einzelnen "UP+"DOWN-SWINGS,
      die zwar keinem wirklichen "Muster" zu unterliegen scheinen,
      aber eines doch wieder sehr-sehr sichtbar machen.

      Der letzte UPSWING ist recht hoch gelaufen-
      und dies-ohne einen fundamental nachvollziehbaren Unterbau.
      In vielen Sektoren haben wir im besten Falle "Stagnation"
      in einigen anderen immer noch Abbau von Ressourcen+Stellen.

      Von wirklichem und nachhaltigem Wachstum also kein Spur!!
      Und ich habe ja schon viel erlebt im Leben.
      Aber wenn mir diese Bande von Analysten erzählen wollen
      wir befänden uns kurz vor der nächsten Hausse....
      und der Arbeitsmarkt wäre ein "hinterherlaufender" Arbeitsmarkt
      und würde dann schon noch in die Pushen kommen......

      dann halte ich dies gelinde gesagt für grobes Wunschdenken.

      Und bei einigen für reines Geschwätz,
      um ihren eigenen überteuerten High-Blech-Müll besser unter die Leute bringen zu können.
      Ein Blick auf die W.O-Startseite sollte durchaus genügen.

      Wer sich da plötzlich in den letzten Wochen tummeln darf....
      Naja, lassen wir das.
      Jeder bekommt es so wie er es braucht und möchte. ;)

      Jedenfalls sollte es kein Fehler sein
      seine Schätze im Depot ein wenig abzusichern.
      Wie sagte schon der Alte Kosto.

      "Nur wer auf die letzten 10%Gewinn verzichten kann-und rechtzeitig aus dem Markt geht"

      wird auf Dauer zu den Gewinnern zählen.

      Da ist was "Wahres" dran.

      Man könnte es auch anders herum sagen.

      "Wer zu gierig war-hat noch immer auf die Fresse bekommen"

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 16:08:13
      Beitrag Nr. 2.550 ()
      Auf das eine oder andere werde ich noch eingehen (müssen).
      Vor allem der letzte Absatz beschäftigt auch mich persönlich
      und bestätigt ja auch,
      was ich erst vor wenigen Stunden erläuterte.

      Ohne neue "JOB´s", sieht diese ganze Geschichte sehr-sehr trübe aus.........

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      W A L L S T R E E T

      Es brummt, aber wie lange noch?

      Von Lutz Reiche

      In den USA steht die Berichtssaison vor der Tür.
      Experten erwarten kräftig gestiegene Gewinne für das dritte Quartal. Damit das so bleibt,
      müssen die amerikanischen Konzerne aber mehr investieren und mehr Jobs schaffen.


      Hamburg - Die US-Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht: Kosten gesenkt, Strukturen verschlankt, Produktivität erhöht, Bilanzen bereinigt. Der harte Restrukturierungsprozess hat bereits im zweiten Quartal Früchte getragen: Die Gewinne der im S&P 500 notierten Unternehmen kletterten im Schnitt um rund neun Prozent. Es könnte noch besser kommen. US-Banken prognostizieren für das jetzt abgelaufene dritte Quartal ein Gewinn-Plus von mehr als 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

      Die Chancen für eine erfreuliche Berichtssaison in den USA stehen nicht schlecht", sagt auch Thomas Hollenbach von der Landesbank Rheinland-Pfalz. Einerseits hätten nur wenige Unternehmen vorab vor niedrigeren Gewinnen gewarnt. Andererseits stimmt den Marktstrategen vor allem die nach wie vor hohe Konsumneigung der US-Amerikaner optimistisch.

      Auch wenn die jüngsten Daten zum Verbrauchervertrauen enttäuscht hätten, habe sich die eingetrübte Stimmung noch nicht auf das tatsächliche Kaufverhalten niedergeschlagen. Die von der US-Regierung beschlossenen milliardenschweren Steuererleichterungen dürften sich sukzessive auf die Umsätze der Unternehmen niederschlagen, sagt der Analyst im Gespräch mit manager-magazin.de.

      Diesmal könnten die Tech-Riesen das Rennen machen

      Zugleich hätten die Unternehmen ihre Kosten weiter erfolgreich gesenkt und die Investitionsbereitschaft hätte zugenommen. Letzteres habe sich bereits im zweiten Quartal abgezeichnet, als die Investitionen annualisiert um rund acht Prozent zugelegt hatten. Für einen deutlichen Gewinnschub im dritten Jahresviertel sprechen nach Einschätzung des Analysten überdies eine zunehmende Finanzstärke der Unternehmen, Abschreibungserleichterungen und eine rekordverdächtig niedrige Lagerhaltung.

      Nachdem im zweiten Quartal vor allem Öl- und Finanzkonzerne die größten Gewinnsprünge zu verzeichnen hatten, rechnet der Analyst für das dritte Quartal vor allem bei Technologiekonzernen mit positiven Überraschungen. Die High-Tech-Schmieden dürften dabei von Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen der Unternehmen profitiert haben, glaubt Hollenbach.

      Zahlreiche Gewinnprognosen wurden erhöht

      Positive Signale hatte es bereits Anfang September gegeben. So hatte Intel seine Umsatzprognose für das dritte Quartal erhöht und der Chip-Hersteller National Semiconductor einen deutlich höheren Quartalsgewinn ausgewiesen (wir berichteten).

      Die positive Entwicklung der Unternehmen hat zahlreiche Analysten unlängst veranlasst, ihre Gewinnprognosen für die Konzerne für das dritte Quartal heraufzusetzen. Und auch Volkswirte heben den Daumen. Ist die amerikanische Wirtschaft im zweiten Quartal um 3,1 Prozent gewachsen, erwarten US-Banken für das dritte Quartal jetzt ein Plus von fünf Prozent. Mindestens vier Prozent sollen es im Schlussquartal werden.

      Sorgen bereitet Experten wie Hollenbach daher auch weniger das dritte Quartal, das seiner Meinung nach das erfolgreichste in der US-Berichtssaison in diesem Jahr werden könnte. "Die Frage ist, ob sich die positiven Tendenzen ab dem vierten Quartal fortsetzen können."

      So dürften die Zuwachsraten bei den Gewinnen eher niedriger ausfallen, schätzt der Analyst, zumal er auch mit einer abnehmenden Unterstützung der Konjunktur durch die Konsumnachfrage rechnet.

      Mehr Investitionen, mehr Jobs müssen her

      Ähnlich skeptisch hatte sich unlängst Phillip Vorndran von Credit Suisse im Gespräch mit manager-magazin.de geäußert. Die US-Konjunktur sei durch niedrige Zinsen, Rüstungsausgaben, Steuergeschenke und einen schwächeren Dollar angeschoben worden.

      Damit aber der Aufschwung auch im kommenden Jahr anhalte, müssten die Unternehmen noch mehr investieren und langfristig mehr Arbeitskräfte einstellen. Blieben die Investitionen in den verbleibenden drei Monaten dieses Jahres aus, könnte das Wirtschaftswachstum in den USA in 2004 deutlich einbrechen.

      Der Arbeitsmarkt in den USA könnte für einen sich selbst tragenden Konjunkturaufschwung und damit auch für die Gewinnentwicklung der US-Konzerne zu einer Belastung werden, glaubt Hollenbach.

      Arbeitslosenquote drückt auf die Stimmung

      Die Unternehmen hätten zwar in der Vergangenheit stark restrukturiert und ihre Produktivität bei gleichzeitigem Stellenabbau erhöht. Sollte aber die Arbeitslosenquote von zuletzt 6,1 Prozent in den USA nicht nachhaltig zurückgehen, könnte dies nicht nur die Stimmung der Verbraucher weiter verschlechtern, sondern ihr Konsumverhalten auch tatsächlich negativ beeinflussen. "Auf die Schaffung neuer Jobs müssen wir offensichtlich noch länger warten als dies bislang in der Vergangenheit der Fall war", sagt der Analyst.

      Der Jobmarkt sei in der Tat ein Risiko für die Konjunkturentwicklung in den USA, glaubt auch Vorndran. Erfahrungsgemäß laufe der Arbeitsmarkt der Konjunkturentwicklung aber ein paar Monate hinterher. Deshalb sei es gut möglich, dass die Unternehmen im ersten Halbjahr 2004 verstärkt wieder Arbeitskräfte einstellen werden.

      Einen neuen Hinweis auf die Entwicklung des amerikanischen Arbeitsmarktes erhalten die Märkte am kommenden Freitag mit den Arbeitsmarktdaten für den Monat September. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote leicht auf 6,2 Prozent gestiegen ist.

      Quelle: Manger-Magazin
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 00:12:22
      Beitrag Nr. 2.551 ()
      WELTWIRTSCHAFT

      Uno erwartet schwaches Wachstum

      Die Uno-Handelsorganisation Unctad hat in ihrem Jahresbericht ein pessimistische Bild der Weltwirtschaft gezeichnet.
      Eine nachhaltige Besserung ist ihrer Meinung nach nur möglich, wenn die Nachfrage der Industrieländern kräftig ansteigt.


      Genf - Für 2003 erwarten die Experten ein Wachstum der Weltwirtschaft von nur 1,9 Prozent. Außerdem befinde sich die globale Ökonomie derzeit in einem angeschlagenen Zustand. So wachse die Gefahr einer weltweiten Deflation, also sinkender Preise. In einer solchen Situation müssen Verkäufer ihre Ware zu immer niedrigeren Preisen abgeben, ihre Gewinne schmelzen zusammen.

      Ursache für die Wachstumsschwäche ist nach Einschätzung der Unctad die mangelnde globale Nachfrage. "Es gibt zu viele Güter für zu wenig Käufer und zu viele Arbeitnehmer für zu wenig Arbeitsplätze", sagte Unctad-Generalsekretär Rubens Ricupero. Seiner Ansicht nach haben die großen Exportnationen mittlerweile einen ruinösen Preiswettbewerb entfacht.

      Weder Europa noch Japan können dem Unctad-Bericht zufolge derzeit für ein Anziehen der Konjunktur sorgen. In Europa erwartet die Organisation in diesem Jahr etwa ein Prozent Wachstum. Die Möglichkeiten Europas, energische Maßnahmen zur Wachstumsförderung zu ergreifen, würden durch den Euro-Stabilitätspakt und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank eingeschränkt.

      Auch in den USA hätten sich trotz der Zinssenkungen der US- Notenbank die Investitionen nicht erholt. Die dortige Wirtschaft habe zwar eine anhaltende Rezession dank eines Konsumwachstums vermeiden können. Aber angesichts der Zunahme der Arbeitslosigkeit und einer steigenden privaten und öffentlichen Verschuldung sei dies nicht langfristig tragfähig.
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 00:20:31
      Beitrag Nr. 2.552 ()
      02.10. 14:31 US: Zahl der Erstanträge gestiegen

      Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stieg in der Woche zum 27. September

      um 13.000 auf 399.000 (Prognose: 395.000).

      Werte unter 400.000 Anträgen werden von Volkswirten
      als Hinweis auf eine Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt betrachtet.


      ----------------------------------------------------------------------------------------------

      Wissen Sie eigentlich, auf welche obskure Art in den USA die "Arbeitslosigkeit" mitunter "berechnet" wird.

      Da sind die Deutschen brutal "korrekt" und "genau - wenn wir die US-Administration als "Vergleich" nehmen.
      Aber darauf werden wir noch einzugehen haben.

      Und wie sich die USA einen abgebrochen haben
      um nur ja keine 400000 zugeben zu müssen..(hihihi).

      Wer`s glaubt wird seelig-wie schon meine Omi zu sagen pflegte.

      Naja, dabei wollen wir es für heute bewenden lassen.
      Morgen ist auch noch ein Tag.
      Und wie es aussieht, gibt es jede Menge zu berichten die nächsten Wochen.

      Schöne Nacht + Gesunden Schlaf wünscht wie immer.....:)

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 15:09:55
      Beitrag Nr. 2.553 ()
      Le deseo un fin de semana agradable


      US: Sehr gute Arbeitsmarktdaten

      Die US-Wirtschaft verlor im September deutlich weniger Arbeitsplätze, als noch im August.

      Bei einer gleichgebliebenen Arbeitslosenquote von 6.1% (Prognose: 6.2%)
      gingen in der herstellenden Industrie 29.000 Arbeitsplätze verloren,
      während im Dienstleistungssektor 74.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden konnten.

      Außerhalb der herstellenden Industrie wurden
      57.000 Arbeitsplätze im September geschaffen,
      das ist der erste Anstieg seit Januar.

      Erwartet wurde ein Rückgang um 25.000.
      Der durchschnittliche Stundenlohn erhöhte sich um $0.01 auf $15.45.
      Die Zahl der verlorenen Beschäftigten im August
      wurde von -93.000 auf -41.000 revidiert.
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 16:41:48
      Beitrag Nr. 2.554 ()
      03.10.2003 - 16:08 Uhr

      US/ISM-Index Nicht-Verarb Gew Sept Aktivität 63,3 (PROG: 62,6)

      Washington (vwd) -

      Der Index des Institute for Supply Management (ISM) für die Geschäftsaktivität im Nicht-Verarbeitenden Gewerbe der USA ist im September auf Punkte 63,3 gesunken. Von vwd befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt dagegen einen Rückgang auf 62,6 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei 65,1 gelegen hatte. Wie das ISM am Freitag weiter berichtete, verringerte sich der Index für die Auftragseingänge auf 59,9 (August: 67,6),jener für die bezahlten Preise stieg auf 60,1 (55,7). Der Beschäftigungsindex wurde auf 49,1 nach 51,0 im Vormonat beziffert.

      Ein gewichteter Sammelindex, wie ihn das ISM im Rahmen seines Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ermittelt, fehlt für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe derzeit noch. Somit stehen alle Einzelindizes gleichberechtigt nebeneinander. Ein Indexstand von über 50 Prozentpunkten weist somit lediglich auf eine Expansion des jeweils durch den Index abgebildeten Teilbereichs hin, ein Niveau unterhalb dieser Marke signalisiert entsprechend eine Kontraktion.
      vwd/DJ/3.10.2003/cv

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      03.10.2003 - 14:59 Uhr

      US/Beschäftigte ex Agrar Sept +57.000 ... (zwei)

      Mit dem Anstieg der Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft endete zudem eine siebenmonatige Phase rückläufiger Beschäftigtenzahlen. Dem Arbeitsmarktbericht des Ministeriums zufolge konnte in nahezu allen Bereichen ein Beschäftigungsaufbau verzeichnet werden. Im Dienstleistungssektor entstanden die meisten Jobs, hier wurden 74.000 neue Stellen geschaffen. Im Bereich Unternehmensdienstleistungen enstanden 66.000 Arbeitsplätze, der höchste Anstieg seit mehr als einem Jahr.

      Auch im Einzelhandel wurde mit 10.000 neuen Jobs das größte Plus seit über einem Jahr registriert, der Bausektor meldete 14.000 neue Stellen. Ein Beschäftigungsrückgang wurde hingegen im Freizeit- und Gastgewerbe verzeichnet, für das ein Minus von 3.000 Jobs gemeldet wurde, während im öffentlichen Sektor 15.000 Arbeitsplätze wegfielen.

      Die US-Notenbank Federal Reserve hatte zuletzt angedeutet, dass sie das Zinsniveau so lange niedrig halten werde, bis sich der erwartete Aufschwung in der US-Wirtschaft auch am Arbeitsmarkt niederschlägt. Erst in der Nacht zum Freitag hatte der Präsident der Philadelphia Federal Reserve Bank, Anthony Santomero, gemahnt, dass sich das Beschäftigungswachstum wohl vorerst in Grenzen halten und damit auch die Sorge um die strukturelle Arbeitslosigkeit nicht allzu schnell schwinden werde.

      Der Euro geriet nach Bekanntgabe der Daten unter Druck. Gegen 14.55 Uhr MESZ notierte die europäische Gemeinschaftwährung bei 1,1641 USD; kurz vor Veröffentlichung der Daten hatte der Euro noch bei 1,17 USD gelegen. Marktteilnehmer verweisen allerdings darauf, dass die Unterstützung bei 1,1635/25 USD bislang gehalten hat und somit noch nichts "angebrannt" sei. Der deutsche Aktienmarkt reagierte mit deutlichen Kursgewinnen auf die US-Arbeitsmarktdaten.
      vwd/DJ/3.10.2003/cv
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 17:26:15
      Beitrag Nr. 2.555 ()
      Dann wollen wir einmal schauen, wie sich die Indizes für den heutigen Tag verhalten....

      DAX



      DOW



      NAZ



      Naja, dass der DAX sich da bei der 3400èr Marke einpendelt
      kann uns nicht wirklich überraschen.

      Da braucht es noch eines kräftigen "Pushes"
      um in über diese Wasserstandsmarke zu prügeln.

      Beim DOW werden wir sehen
      ob und wie er die 9700 zu verdauen weiss.

      Meine Meinung ist ja,
      dass er da nicht mehr drüber kommt.
      Aber so wie ich mich beim diesjährigen High für den INDU von 9420 irrte,
      kann es auch dieses Mal so sein.

      Damit werde und kann ich jedenfalls leben...(hihihi).

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 17:54:43
      Beitrag Nr. 2.556 ()
      Ein glückliches und gesundes Land ist die USA also,
      wenn wir den heute veröffentlichten Zahlenglauben schnenken wollen.

      Arbeitslosigkeit ist bei 6.1% faktisch gleich geblieben.
      Schöne Zufall, wenn auch nicht wirklich.
      Motzke würde einmal brennend interessieren,
      wie-in welchen Sektoren-in welchem Zeitfenster-an wievielen Stellen
      diese so exakte Arbeitslosikeit eigentlich "festgestellt" worden ist.

      Sind in diesen Zahlen eigentlich all jene,
      welche länger als ein Jahr ohne Arbeit sind denn nun auch dabei?
      Sie müssen wissen,
      dass diese sogenannten "Erhebungen" in den USA ein wenig anders
      als in Europa und/oder Deutschland ablaufen.

      Was die US-Boys liebend gerne machen ist "schätzen" !!
      Ja schätzen, lachen Sie bitte nicht, liebe Aktionäre.
      Eigentlich könnte man/n darüber lachen,
      wenn es wirklich lustig wäre.

      Ich würde eher meinen,
      diese Menschen lügen und betrügen seit Jahren
      dass sich die Balken biegen.
      Und die haben da einen fantastischen Nationalsport daraus gemacht-
      soviel ist sicher.

      Das ist auch deren Lieblingssport beim sogenannten "annualisieren" !
      Da werden Quartalszahlen in kühner Manier auf`s Jahr "hochgerechnet",
      dass einem Sehen und Hören vergehen könnte.
      Motze würde da eher einen Terminus vewenden,
      welche ein wenig mehr der "Realität" enstsprechen würde.

      "Hochjazzen" käme der Sache ein wenig näher...(hihihi).

      Aber zurück zu den Arbeitslosenzahlen.
      Diejenige Klientel, welche länger als einem Jahr ohne Arbeit sind
      und/oder deswegen die Jobsuche aufgegeben haben,
      werden in diese prächtigen "Erhebungen" nicht mehr mit einbezogen.

      Ist wirklich wahr, liebe Leute.
      Motzki erzählt hier keinen Kalauer,
      sondern die bittere Wahrheit.

      Und so wie hier, verfahren diese cleveren Jungs auch mit vielen anderen Dingen.
      Jetzt einmal ehrlich unter uns Gebetsbrüdern.
      Haben Sie sich nicht auch hin und wieder ein wenig "gewundert",
      warum in den USA seit Jahrzehnten alles so "wächst"-"blüht"-gedeiht"
      und sich zum besten "entwickelt",
      während überall sonst doch eher ein Rückgang
      und teilweise "Niedergang" stattfindet.

      Ein Land, das nicht einmal in der Lage ist,
      ihrem Volk eine anständige und adäquate "Stromversorung" zu bieten.
      Ein Land, das aus Geldmangel
      schon mehrere Teilbereiche von Universitäten schliessen musste.
      Ein Land, in dem viele schon mehrere Jobs gleichzeitig ausführen müssen,
      um auch nur die Miete und der wichtigsten Lebensunterhalt bestreiten zu können.

      Dies gibt es fast "überall", dessen bin ich mir bewusst.
      Ich möchte nur darauf hinweisen,
      dass in den USA die "Produktivität" stetig und auf wundersame Weise "verbessert" wird,
      und doch viele Dinge eher dem Standard eines "Dritt-Welt-Landes" enstprechen.

      Naja, wird schon alles seine Richtigkeit haben.
      Und natürlich dürfen wir allem unbeschränktem Glauben schenken,
      was von drüber vermeldet wird.

      So wie mit diesen obskuren Waffen im Irak,
      welche um`s verrecken nicht gefunden werden können.
      Ist auch gar nicht mehr wirklich wichtig,
      warum damals dieser Krieg vom Zaun gebrochen wurde.
      Hier und heute werden dann eben "andere" Gründe gefunden werden.
      Hauptsache, es wird überhaupt "irgend etwas" gefunden...(hihihi).

      Na dann, können wir ja "positiv" und "aussichtsreich" in die Zukunft schauen.
      Ist ja legitim, liebe Aktionäre.

      Aber mein Depot, würde ich trotz allem keine Sekunde aus den Augen lassen ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 18:16:46
      Beitrag Nr. 2.557 ()
      Warum ich übrigens bezüglich der "Arbeitslosenquote" ein wenig "skeptisch" bin.

      Seit Wochen-Monaten-ja Jahren, höre ich ausschliesslich von diesen "Massenentlassungen".
      Und haben wir nicht erst diese Woche vom Autosektor
      genau jene "Botschaft" wieder vernehmen dürfen.

      Ich mache mir schon gar nicht mehr die Mühe
      all diese Beiträge über Entlassungen hier in den Thread zu stellen.
      Es wären einfach zu viele.

      Was aber auffällt ist,
      dass sich diese Entlassungen querbeet durch alle Sektoren zieht.
      Hier werden nicht ausschliesslich im Bereich.....

      "Stahlbau"-"Bergbau"-Autoindustrie"-IT-Branche-Zulieferindustrie, usw...

      also im "einzelnen" bemittleidenswerter Sektor Entlassungen gemeldet.

      "Überall" wird gekürzt und die Budget`s und Etat`s brutalstmöglich "zurückgestutzt" !!

      Alle sparen offensichtlich gleichzeitig immer mehr.
      Sagen jedenfalls all die CEO`s,
      wenn sie gefragt werden,
      wie sie die immer noch vorhandenen Verluste zürückfahren können.

      Ich wundere mich dann nur,
      wie plötzlich einzelne Sektoren wieder "zulegen" können....

      wenn man deren vorgelegten Zahlen glauben schnenken sollte.

      Ich bin mir ziemlich sicher,
      dass auch hier immer wieder die ureigene "fantasievolle" oder "kreative" Rechenart Einzug hält.

      Ich würde ja gerne glauben,
      dass es nun endlich wieder "aufwärts" geht.
      Dann aber meine Frage.

      Haben Sie in den letzten Monaten denn irgend welche grossartigen Meldungen vernehmen können,
      dass wieder Leute im grossen Stil eingestellt werden sollen.......??!!
      Ich nicht.
      Und ich lese täglich alles mögliche.

      Ich höre immer und überall wo ich mich in Berlin aufhalte lediglich von noch mehr "Entlassungen".
      Selbst unser grösstes Verkehrsunternehmen
      möchte nach Zeitungsberichten 7000 Leute auf die Strasse setzen!!!

      Spass macht das alles schon lange keinen mehr.
      Mir jedenfalls gewiss nicht.
      Aber was ich noch viel schlimmer finde ist,
      wenn ich täglich mit dreisten
      und der Realität völlig wiederspüchlichen Meldungen verarscht werden soll.

      Und der eine oder ander mag mich dafür kritisieren, liebe Leute.
      Aber was die US-Boys oder deren Administration mir den lieben langen Tag erzählen,
      geht mir völlig am Arsch vorbei.

      Ich sehe und erlebe täglich,
      wie dort drüben die "Wahrheit" aussieht.
      oder vielmehr, auszusehen hat....(hihihi).

      Musste jetzt auch einmal gesagt werden.... ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 18:36:15
      Beitrag Nr. 2.558 ()
      NEUE STELLEN

      US-Arbeitsmarkt besser als erwartet

      Die Situation auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt war im September überraschend gut.
      US-Unternehmen haben erstmals seit acht Monaten unter dem Strich wieder Stellen geschaffen.


      Washington - Mit dem Stellenzuwachs haben sich Befürchtungen zerschlagen, der Arbeitsmarkt könnte trotz der sich mehrenden Anzeichen für eine Konjunkturerholung schwach bleiben. Volkswirte zeigten sich erleichtert angesichts der positiven Zahlen.
      Mehr Stellen seien insbesondere in der Privatwirtschaft und hier vor allem im Dienstleistungsbereich geschaffen worden.

      Dagegen seien im öffentlichen Dienst sowohl auf Bundes- als auch auf kommunaler Ebene weiterhin Arbeitsplätze verloren gegangen.
      Die Arbeitslosenquote blieb mit 6,1 Prozent unverändert, während Analysten einen Anstieg auf 6,2 Prozent erwartet hatten.
      Die Aktienmärkte beiderseits des Atlantik und der Dollar reagierten mit kräftigen Kursgewinnen auf den Stellenzuwachs.

      Die Zahl der Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft kletterte im vergangenen Monat um 57.000. Im August war sie noch um 41.000 gesunken, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag mit. Analysten hatten auch für den September im Schnitt mit einem Stellenminus von 30.000 gerechnet.

      Analyst warnt vor voreiligen Schlüssen

      "Das sind ganz klar sehr gute Nachrichten. Das ist zwar keine große Zahl, aber letztlich ein Anstieg", sagte Hugh Johnson von der First Albany Corp. Das könnte der Beginn einer Erholung des Arbeitsmarktes sein, der sich damit möglicherweise den ermutigenden Konjunktursignalen aus den vergangenen Monaten anschließe. Zugleich warnte er aber, aus der Zahl eines einzigen Monats längerfristige Schlüsse zu ziehen.

      "Die Zahlen stimmen mit der Tatsache überein, dass sich die Situation im Verarbeitenden Gewerbe zu stabilisieren scheint und ***natürlich wächst der Dienstleistungssektor kräftig", sagte Patrick Fearon von A.G. Edwards & Sons. Zudem habe sich die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe in jüngster Zeit stabilisiert. Nach Daten des Arbeitsministeriums hatte die Zahl der Erstanträge zuletzt im Vierwochendurchschnitt auf 403.500 von 408.500 in der Vorwoche abgenommen.

      Volkswirte hatten wegen der anhaltend schwachen Beschäftigungssituation in den vergangenen Monaten Gefahren für den privaten Verbrauch gesehen, der rund zwei Drittel der Gesamtleistung der weltgrößten Volkswirtschaft ausmacht. Sollte der private Konsum nachlassen, könnte die erhoffte Erholung der Wirtschaft ausgebremst werden.

      Optimistisch hatten zuletzt Vertreter der US-Notenbank (Fed) die Entwicklung des Arbeitsmarktes angesichts der erwarteten kräftigen Wachstumsbelebung gesehen. So hatte der Präsident der Fed von Chicago, Michael Moskow, erst am Donnerstag erklärt, der Arbeitsmarkt sei zwar schwach, werde sich aber allmählich beleben wie nach der vergangenen Rezession Anfang der neunziger Jahre.

      Viele Volkswirte und auch die US-Notenbank rechnen mit einer kräftigen Wachstumsbeschleunigung bereits im abgeschlossenen dritten Quartal dieses Jahres. Dabei reichen die Erwartungen bis zu Raten um fünf Prozent, nachdem die Gesamtleistung der US-Wirtschaft im zweiten Jahresviertel mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 3,3 Prozent expandiert war. Für das vierte Quartal gehen die Experten von einem noch stärkeren Wachstum aus, das einzelne bei bis zu sieben Prozent sehen.

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Sehr schön.
      Und genau, was ich von dort erwarte.
      Einige "öffentliche" Stellen wurden weiterhin "abgebaut"
      und im "privaten" Bereich kamen mehr dazu.

      Die öffentlichen müssen sie "zugeben", weil es sehr leicht zu überprüfen wäre.
      Meine Frage lautet dann eher, wo und wann wurden im "privaten" Bereich Stellen geschaffen und besetzt.
      Wollen wir wetten, dass Sie alle in einigen Jahren noch nicht wirklich wissen werden,
      wer welche Stelle zu welchem Zeitpunkt wirklich besetzen durfte. ;)


      Und dann würde ich auch gerne diese *** Aussage hier ein wenig näher in den Fokus bringen.
      Genau die Medizin, welche den Amis so behagt.
      Die brauchen einzig einen "Aufhänger" um ihre überteuerten Käufe rechtfertigen zu können.
      Warum und aus "welchen" Gründen der Dienstleistungssektor denn wachsen "musste",
      diese Erklärung bleibt uns der Gute Patrick leider schuldig.

      Glücklicherweise fragt ihn niemand danach.
      Denn ich bin mir ziemlich sicher,
      dass er selbst nicht wirklich wissen würde,
      wie er eine solche Aussage eigentlich "untermauern" könnte....(hihihi).

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 18:39:56
      Beitrag Nr. 2.559 ()
      War jetzt ziemlich viel.

      Das "Wichtigste" noch am Schluss.

      "Natürlich kann trotzdem oder gerade deshalb Geld an der Börse verdient werden" !!

      Keine Frage.

      Aber mit einem Übermass an "Glauben" würde ich es nicht versuchen.
      Dann schon eher mit "Strategie" und einer gehörigen Portion "Misstrauen".

      Ist besser für die Gesundheit und vor allem für das eigene Depot!

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 19:03:41
      Beitrag Nr. 2.560 ()
      Eastman Chemical streicht Stellen, senkt Prognose

      Der amerikanische Chemiekonzern Eastman Chemical Co. hat heute bekannt gegeben,
      dass er im Zuge von Kosteneinsparungen 600 Stellen streichen wird.
      Des Weiteren rechnet der Konzern aus Tennessee damit,
      dass ein weiter anhaltender Preisdruck und steigende Rohstoffpreise den Gewinnausweis belasten werden.

      Der Gewinn im dritten Fiskalquartal soll demnach unter dem Vorjahresniveau von 30 Cents je Aktie liegen.
      Analysten erwarten derzeit sogar 41 Cents je Aktie.

      -----------------------------------------------------------------------------------------

      Das in der Chemie Stellen gestrichen werden hört man nicht sehr oft.
      Und 600 Stellen sind nicht die Welt
      (ausser für diejenigen, welche es trifft).

      Was mich mehr interessiert sind vielmehr die vorgetragenen Gründe.
      Anhaltender Preisdruck+steigende Rohstoffpreise!!

      Auch gerade kein Stoff, aus dem Haussen geboren werden.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 19:04:02
      Beitrag Nr. 2.561 ()
      VOLKSWAGEN

      Gewinn könnte sich halbieren

      Der Personalabbau bei VW do Brasil kommt den Konzern teuer zu stehen.
      Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"
      muss Vorstandschef Bernd Pischetsrieder mit einem drastischen Ergebniseinbruch rechnen.


      Wolfsburg - Der geplante Personalabbau in Brasilien werde zu Sonderaufwendungen in niedriger dreistelliger Millionenhöhe führen, berichtet die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Diese seien in der bisherigen Ergebnisplanung noch nicht berücksichtigt.

      "Gut informierte" Kreise rechneten sogar damit, dass der Gewinn im Gesamtjahr voraussichtlich um mehr als 50 Prozent einbrechen werde, heißt es in dem Bericht. Volkswagen hatte bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen mitgeteilt, dass das Betriebsergebnis 2003 deutlich unter dem Vorjahreswert von knapp 4,8 Milliarden Euro liegen werde. Der Konzern wird am 29. Oktober die Quartalsbilanz vorlegen.

      Die Konzerspitze wollte diese Informationen auf Anfrage nicht kommentieren. Personalvorstand Peter Hartz sagt nur, dass die knapp 4000 Mitarbeiter, die in den beiden brasilianischen VW-Werken abgebaut werden sollen, plangemäß zum 1. Oktober in eine Beschäftigungsgesellschaft wechseln.
      Der Personalabbau ist erforderlich, weil VW wegen des Markteinbruchs in Südamerika unter hohen Überkapazitäten leidet.
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 14:26:51
      Beitrag Nr. 2.562 ()
      Tellabs streicht weitere Stellen

      Der US-Hersteller von Telekommunikationsequipment Tellabs Inc.
      wird im Zuge von Kosteneinsparungen weitere Stellen streichen.
      Der Konzern aus Naperville, Illinois, wird demnach rund 370 Stellen abbauen.
      Ende des zweiten Quartals arbeiteten 4.150 Menschen bei Tellabs.

      Anfang 2001 hatte das Unternehmen rund 8.900 Angestellte.

      Tellabs teilte zudem mit,
      dass ein Entwicklungs-Center in Quebec, Kanada, bis Mitte 2004 geschlossen werden soll.

      Die Aktie gewinnt aktuell 3,8 Prozent auf 7,26 Dollar

      -----------------------------------------------------------------------------

      Es geht hier nicht um die "reine" Anzahl der Stellen
      welche weiterhin abgebaut werden.
      Es geht darum,
      dass ich noch immer ausschliesslich von Stellenabbau
      und niemals von "Schaffung" von Arbeitsplätzen etwas zu hören bekommen.

      Diese gestrige Meldung von "neuen" Stellen
      würde ich schon einmal gerne im "Detail" sehen wollen.

      Und wenn ich mich nicht irre,
      hatten wir erst vor wenigen Tagen die neuesten "Arbeitslosenzahlen",
      also diejenigen, wieviele sich Arbeitslos meldeten.

      Jetzt sprechen die in den USA plötzlich von "Beschäftigungswachstum".
      Das ist einfach lächerlich.
      Wäre schön, wenn es denn so wäre.
      Naja, das "böse" Erwachen wird schon noch kommen-
      früher oder später.........

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 07:06:58
      Beitrag Nr. 2.563 ()
      Das Märchen von der zu hohen Verschuldung in den USA

      Ein beliebtes Argument der Skeptiker und Permabären in den USA und Europa ist weiterhin die angeblich "zu hohe" Verschuldung der öffentlichen Kassen und vor allem der Privathaushalte. Es wird ein Zusammenbrechen des privaten Konsums befürchtet. Wie wahrscheinlich sind diese Befürchtungen?

      Ist die Verschuldung tatsächlich "zu hoch"?

      Wir haben die Daten seit 1946 bereits in unserer Studie Mythologie dies hard and slowly untersucht.
      http://www.gruener-vm.de/Download/Mythologie%20dies%20hard%2…

      Es gibt einige erwähnenswerte Fakten:

      Die gesamte öffentliche Verschuldung als ein Prozentsatz des GDP ist nicht höher als in den Sechziger Jahren. Sie ist nur unwesentlich höher als in den Siebziger Jahren und nicht höher als in den Achtziger Jahren. Die Zinsniveaus waren damals jedoch sogar höher.

      Daten für den August in dieser Woche veröffentlicht

      Das US-Handelsministerium hat in dieser Woche die aktuellen Zahlen veröffentlicht. Die persönlichen Konsumausgaben der Amerikaner stiegen im August um 0,8% gegenüber dem Juli. Gleichzeitig stieg auch die Sparquote von 3,6% auf 3,8%. Wie ist das möglich, mehr Geld auszugeben und gleichzeitig mehr zu sparen? Die verfügbaren Einkommen stiegen durch die erfolgten Steuergutschriften um 0,9%, die Einkommen legten nominal lediglich um 0,2% zu.

      Die private Verschuldung der Konsumenten hingegen ist tatsächlich höher als damals. Während zwischen 1965 und 1985 die private Verschuldung zwischen 60% und 70% des verfügbaren Einkommens schwankte, so stieg diese inzwischen auf 110% des verfügbaren Einkommens an.

      Höhe der Zinsen und Tilgung sind entscheidend

      Es kommt jedoch zur Beurteilung der privaten Haushaltslage nicht auf die Höhe der Verschuldung, sondern auf die Gesamtbelastung durch Zinsen und Tilgung an. Diese Belastung ist durch die tiefen Zinssätze kontinuierlich und deutlich gesunken. Während Konsumentenkredite Anfang der 90er Jahre noch 12% Zinsen kosteten, so sind diese Zinssätze aktuell auf bis zu 4% gefallen.
      Die höhere Verschuldung ist bei den heute wesentlich tieferen Zinssätzen leicht zu schultern. Die Belastung im Verhältnis zum Einkommen ist also heute tiefer als noch vor 10 oder 20 Jahren!

      Sind die Defizite "zu hoch"?

      Das Haushaltsdefizit in Prozent zum GDP als nächster Punkt: Verglichen mit den Siebziger und Achtziger Jahren ergibt sich heute sogar ein geringerer Wert als damals. Wenn es damals kein Problem darstellte, warum nun? Und mit heute sogar tieferen Zinssätzen, warum sollten die Märkte dies nicht tolerieren können?

      Fazit

      Wenn die Märkte in den letzten 20 bzw. 30 Jahren gute Erträge abwarfen, warum sollten dann vergleichbare Schuldenstände bei eindeutig tieferem Zinsniveau ein Problem für die Aktienmärkte sein?
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 13:54:13
      Beitrag Nr. 2.564 ()
      @bondiacomova

      Darf ich einmal fragen, wie alt Sie wirklich sind?
      Ich dachte, ich hätte mich die letzten Tage
      mehr als bemüht,
      um Ihnen gewisse Dinge zu erklären
      und dies mit einer Bitte des Respektes und der Toleranz zu untermauern.

      Sie scheinen ein kleines Problem mit Ihrem Ego zu haben, bondia.
      Ansonsten kann ich mir nicht erklären,
      warum Sie wiederum ausgerechnet den Market-Watch-Thread benützen,
      um einen solchen Schwachsinn zu kolportieren.

      Von 100000`-Threads bei W.O, benötigen Sie ausgerechnet diesen.
      Es reicht Ihnen nicht, dass überall dort
      und auf der W.O-Startseite täglich fantastischer Bullenmeldungen
      und "verquere" Wahrheiten verbreitet werden.

      Und um es direkt zu sagen.
      Hier dreht es sich ganz sicher um Eitelkeit.
      Es ist Ihnen nicht möglich,
      einen einzigen Thread bei W.O zu sehen,
      wo jeder der möchte,
      auch Mal die "andere" Seite der Wirtschaft nachlesen zu können.

      Seit Mai letzten Jahres gibt es den Market-Watch nun schon.
      Seine Intention war immer klar.
      Und "alle" haben dies bis zum heutigen Tage nicht nur respektiert,
      sondern auch "toleriert".

      Und ausgerechnet jemand,
      der mich seit langem kennt,
      hat nix besseres zu tun,
      als mit gekränktem Ego den Initiator dieses Threads ärgern zu wollen.

      Über dieses Niveau kann und möchte ich nicht mehr sprechen.
      Denn es gibt "keines"..!!

      Ich habe diese Sache der Moderation gemeldet,
      mit der Bitte um Klärung.
      In Ihnen scheine ich mich mehr als getäuscht zu haben, bondia.
      Was Sie hier treiben, ist so gar nicht lustig.
      Alleine die Intention des von Ihnen hier eingestellten Postings ist Aussage genug.

      Schlimmer geht`s nimmer.

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 14:17:43
      Beitrag Nr. 2.565 ()
      Übrigens kann diese Meldung,
      dass die USA eigentlich gar kein Schuldenproblem haben
      auf der W.O-Startseite nachgelesen werden...!!

      Genau deshalb muss sie auch hier in den Market-Watch..(hihihi).
      Komisch, dass selbst den meisten der "Bush-Lemminge"
      (Konservativen), diesem Kurs nicht mehr folgen wollen,
      weil ihnen Angst und Bange wird angesichts der nächsten Jahre.

      Irgend wie wissen die wohl alle nicht,
      wer und wie das zurück bezahlen soll.

      Wer diesem Blödsinn von Herrn gruener folgen möchte,
      kann dies gerne tun.
      Und wer dazu 10 Threads eröffnen möchte,
      der hat meinen vollen Segen. ;)

      Wäre jedoch schön,
      wenn eine klitzekleine Bitte vom Alten Motzki noch Gehör finden sollte.
      Die Bitte, mich hier in "Ruhe" arbeiten zu lassen.

      Jeder kann kaufen und/oder investieren wie er möchte.
      Das geht mir völlig am Arsch vorbei.
      Und es geht mich auch nix an.

      Aber um es einmal ein wenig drastisch auszudrücken.
      Ich scheisse ganz gewiss nicht jeden Thread
      mit irgend welchen Sachen voll-
      nur um den Initiator damit zu ärgern.

      Aus Spass, Langeweile oder was weiss ich......

      Erwachsene und reife Menschen haben Charakterzüge,
      welche von Toleranz, Respekt und Einsehen geprägt sind.

      Und an dieselben appeliere ich, liebe Leser.

      DANKE !! :)

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 15:19:05
      Beitrag Nr. 2.566 ()
      es liegt scheinbar ein missverstaendnis vor

      ich bitte dies zu entschuldigen

      saludos y suerte bd
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 23:30:38
      Beitrag Nr. 2.567 ()
      Hat ja nicht lange gedauert,
      bis ein wenig mehr "Wahrheit"
      an das Tageslicht kommt..... ;)

      ---------------------------------------------------------------------

      Stellenverlust revidiert

      Allerdings gibt es einen Wermutstropfen, der von den meisten Interpreten des Berichts ignoriert wurde: Das Arbeitsministerium gab den Trend der jährlichen Revision der Beschäftigungsstatistik bekannt, die auf den Umfragen bei 300 000 Unternehmen beruht (vgl. dazu BZ vom 2. Oktober). Während allgemein erwartet wurde, dass die Zahlen den deutlich positiver ausgefallenen Umfragen bei den Haushalten angepasst werden,

      wurden die Angaben zum Referenzmonat März 2003 um 145 000 Arbeitsplätze nach unten revidiert. Damit sind im Rahmen der Rezession und der " Jobless Recovery" noch mehr Stellen verloren gegangen als bisher vermutet.

      Zudem fand praktisch der gesamte Stellenzuwachs des Berichtsmonats im Dienstleistungssektor statt, während die verarbeitende Industrie weiter Arbeitskräfte abgebaut hat. Wie am Freitag das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte, ist der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungsbranche von 65,1 Punkten im August auf 63,3 Zähler im September gesunken. Damit befindet er sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau, was vor allem auf den nach wie vor robusten privaten Konsum in den USA zurückzuführen ist.


      Börsen-Zeitung, 4.10.2003
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 10:41:34
      Beitrag Nr. 2.568 ()
      Guten Morgen

      FNM (FANNIE MAE)





      Bei FANNIE ist noch alles im Lot.
      Diese Share steht zusammen mit FREDDIE MAC für den amerikanischen Immobilienmarkt.
      Dort werden ca. 40% (zusammen) der Aktivitäten gebündelt.

      Ein aufmerksamer Betrachter könnte nun auf die Idee kommen
      die logische Frage zu stellen,
      wo denn hier dieser Niedergang (Crash) Anno 2001 sichtbar ist.



      Es gibt ihn dort nicht.
      Im Gegenteil sieht dieser Chart aus,
      als würden wir uns in einer kräftigen Immobilienhausse befinden.
      Gründe?

      Blasen entweichen nicht zwangsläufig im "Nirvana",
      also im luftleeren Raum.
      Blasen haben es an sich,
      an andere Stellen zu "entweichen".

      Und auch hier haben wir ein solches Beispiel.
      Die immer wieder gerne zitierte "Aktienblase"
      ist zu grossen Teilen in den Immobiliensektor "entwichen".

      Bitte halten Sie sich eines vor Augen.
      Über Jahre hörten wir von "Milliardenverlusten" an den Börsen.
      Niemals zuvor wurde "soviel" Anlagekapital "zerstört, usw...!
      Dann wäre meine erste Frage,
      wo dann dieser ganze "Konsum" in den USA generiert werden konnte.

      Es ist ja nicht so,
      dass die Zinssenkungen alleine für Milderung am Aktienmarkt gesorgt hätten.
      Die US-Bürger haben weiterhin konsumiert,
      als hätten wir nie eine Aktienblase
      mit all ihren schlimmen "Folgen" gehabt.

      Der Trick dabei.
      Durch dieses bombastische "Wachstum" des Immobilienmarktes
      und der dadurch steigenden Preise
      konnten all diese Konsumenten ihre Immobilien
      mit immer höheren Krediten belasten.

      Auf den ersten Blick keine schlechte Sache.
      Aber selbst der Naivste wird sich eines Tages fragen
      warum die Menschheit überhaupt irgend welche Probleme haben sollte,
      wenn sich ein solches (wie die letzte Aktienblase)
      so einfach lösen lässt...(hihihi).

      Das neu aufgenommene Geld wurde ja nicht vornehmlich zur Tilgung eingesetzt,
      sondern fröhlich ausgegeben.
      Jährlich ja monatlich stieg ja der Wert der eigenen Immobilie
      und flankierte den anhaltenden Konsum auf`s beste.

      Aber so wird und so kann es nicht bleiben, liebe Leute.
      Schön wär es ja.
      Aber eines Tages wird auch in diesem Sektor die "Luft" wieder "entweichen" müssen.
      Und dann?

      Tja, dann werden Millionen von Häuslebesitzer sehr schnell spüren,
      dass ihre Immobilien an Wert verlieren werden.
      Wer "schuldenfrei" ist, kann darüber traurig sein.
      Zu "Panik" besteht allerdings keinerlei Grund.
      Natürlich voraus gesetzt, der Besitzer hat keine übermässigen "Schulden"
      auf seinem Schatz mit Garten.

      Was aber geschieht eigentlich mit all jenen,
      welche immer neue Kredite aufgenommen hatten
      und ihre Immobilie als "Sicherheit" boten.
      Ich meine, selbst in den USA wollen die Banker "irgend etwas" als Pfand haben.
      Und natürlich wurden die meisten Kredite auf das eigene Haus aufgenommen.
      Hypotheken könnte man/n auch dazu sagen.

      Ich nenne es lieber Schulden,
      welche so oder so eines Tages "bedient" werden müssen.
      Wenn diese Konsumenten also einen Kredit von ca. 200000,-Dollar haben,
      ihr Häusle aber keine 250000,-Dollar,
      sondern plötzlich nur noch 180000,-Dollar an "Wert" hat,
      werden sie erleben, wie plötzlich diskret, freundlich aber sehr direkt
      die Kreditgeber auf einen zukommen werden
      und um "Deckung" bitten werden.

      Viele dieser "reichen" Amerikaner werden dann sagen,
      dass sie keine Mittel hätten,
      weil doch alles in Aktien angelegt wurde.
      Kein Problem, werden die freundlichen Herren der Bankhäuser sagen,
      dann stellen wir doch einfach einen Teil dieses Depots "glatt",
      um die "Lücke" wieder "füllen" zu können...(hihihi).

      Jaja, so kann es kommen.
      Und dies ist ja nur ein "Teil" der Geschichte.
      Jedenfalls sollte ein aufmerksamer Aktionär schon sensibel genug sein,
      um diesen Anstieg auf dem Immobilienmarkt nicht als "Gottgegeben" hinzunehmen.

      Und vom Immo-Markt geht eine mehr als reale Gefahr für den Aktienmarkt aus.
      Da braucht sich niemand Illusionen machen.
      Und genau aus diesem Grunde,
      beobachte ich die zwei grössten US-Immo-Player FANNIE MAE und FREDDY MAC.

      Wenn diese beiden Dinos gewisse "Wasserstände" unterschreiten sollten,
      wäre es langsam an der Zeit die Titanic zu verlassen.

      Übrigens würde es mich nicht wundern,
      wenn der Aktienmarkt für`s erste nach oben möchte.
      Ich bin überzeugt,
      dass die Big Boys noch viel zu wenig Lemminge in den Markt bekommen haben.
      Und sie werden weiterhin für "gute" Stimmung sorgen.

      Kein Problem.
      Wenn die grosse Herde in eine Richtung möchte
      können Sie sich gerne "mittreiben" lassen.
      Allerdings mit dem Nebeneffekt,
      die SL gnadenlos "mitzuziehen".

      Und ein Rat dazu.
      Ich würde hier und heute kein Geld mehr für "Zukäufe" ausgeben.
      Wer noch nicht investiert ist,
      sollte die Finger vom Markt lassen.

      Dieses Geschrei all der Analysten+Banker,
      welche den Markt einzig nach oben laufen sehen
      und ihnen fette Beute "versprechen",
      haben ganz gewiss einen "Grund" für diese "Honigspuren" !!

      Schönen Tag wünscht Ihnen wie immer

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 10:52:51
      Beitrag Nr. 2.569 ()
      Hier noch FREEDIE MAC......





      Übrigens gab es bei "FREDDIE" erst kürzlich einiges Ungemach,
      weil deren "Buchführung" ein wenig zu "kreativ" gewesen ist.




      Ist jetzt nicht direkt eine zweite "ENRON", liebe Leute.
      Aber wenn ich so rechnen würde,
      dann wäre ich auch plötzlich ein reicher Mann....(hihihi).

      Naja, der aufgeklärte Aktionär weiss ja wie "positiv" die US-Boys nach vorne denken.
      Deswegen "annualisieren" die auch so gerne.
      Da kann man in bester Laune so schön "hochrechnen" über`s Jahr.

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 11:11:24
      Beitrag Nr. 2.570 ()
      INTERVIEW ZUR US-JOBKRISE

      "So schlimm wie nie seit der Depression"

      Die Rezession in den USA ist seit zwei Jahren überwunden,
      doch die Arbeitslosenquote will und will nicht fallen -
      ein großes Problem für Präsident Bush.


      SPIEGEL ONLINE sprach mit Mark Zandi, Chefvolkswirt von Economy.com,
      über Job-Daten, Wahlkampf und die Abwanderung der Industrie nach Asien.

      SPIEGEL ONLINE: Herr Zandi, seit einschließlich Februar sind in der US-Wirtschaft Monat für Monat mehr Arbeitsplätze vernichtet als geschaffen worden. Im September aber entstanden laut Daten vom Freitag wieder neue Jobs, immerhin 57.000. War das schon die Trendwende?

      Mark Zandi: Es gibt Anlass für vorsichtigen Optimismus, die Lage wird zumindest nicht schlimmer. Einen nachhaltigen Aufschwung haben wir aber nicht. In einem gesunden Arbeitsmarkt würden pro Monat 100.000 bis 150.000 neue Stellen entstehen.

      SPIEGEL ONLINE: Zumindest die Wall Street feiert die September-Zahlen, der Dow Jones stieg am Freitag um 85 Punkte. Dann ist dieser Jubel verfrüht?

      Zandi: An den Finanzmärkten gab es die Sorge, dass wir erneut richtig, richtig schlechte Daten sehen würden. Nun atmen alle auf. Aber die Arbeitslosenquote ist noch immer sehr hoch, sie bleibt unverändert bei 6,1 Prozent.

      SPIEGEL ONLINE: Verglichen mit deutschen Werten scheinbar nicht viel - aber als George W. Bush Präsident wurde, lag die US-Quote nur knapp über vier Prozent.

      Zandi: Außerdem enthält der September-Bericht noch viele weitaus weniger erfreuliche Daten. Der Prozentsatz der Amerikaner, die arbeiten oder Arbeit suchen, ist erneut gefallen. Der Anteil der Teilzeit-Jobs ist erheblich gestiegen. Der durchschnittliche Stundenlohn ist gesunken.

      SPIEGEL ONLINE: Und das alles, obwohl die Rezession offiziell seit November 2001 vorbei ist und das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal womöglich um mehr als fünf Prozent wuchs. Hat es solch einen Boom ohne Jobs in der US-Geschichte schon mal gegeben?

      Zandi: Die Lage ist so schlimm wie nie seit der Großen Depression. Prozentual gesehen war der Stellenverlust in den frühen achtziger Jahren zwar größer. Aber eine Arbeitsmarktkrise mit dieser Tiefe und Dauer haben wir seit den Dreißigern nicht gehabt.

      SPIEGEL ONLINE: Den härtesten Einbruch hat die klassische Industrie erlebt, seit Mitte 2000 sind hier erstaunliche 16 Prozent aller Stellen weg gefallen. Kommen diese Jobs irgendwann zurück?

      Zandi: Nein, sie sind für immer verloren. Die meisten werden nach China verlagert, in andere Gegenden Ostasiens und nach Mexiko. China und Indien profitieren nicht nur von ihren niedrigen Lohnkosten, sondern auch davon, dass ihre Währungen stark unterbewertet sind.

      SPIEGEL ONLINE: Schadet dieser Export von Arbeitstellen noch anderen Sektoren außer der Industrie?

      Zandi: Er erfasst zunehmend auch die Informationstechnologie und andere Branchen. Von den drei Millionen Arbeitsplätzen, die die US-Wirtschaft seit dem Gipfel des Tech-Booms eingebüßt hat, ist ungefähr eine Million ins Ausland gewandert. Die restlichen zwei Millionen sind wegen schwacher Nachfrage und sehr starker Steigerungen der Produktivität verloren gegangen.

      SPIEGEL ONLINE: Werden die Arbeitslosenzahlen 2004, dem Jahr der Präsidentschaftswahlen, wieder besser aussehen?

      Zandi: Der Markt wird sich vermutlich erholen, aber nur sehr langsam, selbst im bestmöglichen Szenario. Wahrscheinlich bleibt die Arbeitslosenquote im gesamten Jahr über sechs Prozent.

      SPIEGEL ONLINE: Das klingt nach schlechten Nachrichten für den Präsidenten. Kann er irgendetwas tun, um das Job-Problem zu lindern?

      Zandi: Er kann nichts mehr machen, das am Wahltag im November schon messbare Auswirkungen hätte. Das einzige, das helfen könnte, wäre dass die Chinesen eine Aufwertung des Yuan zulassen. Aber wahrscheinlich bleiben sie stur, obwohl die Bush-Regierung sie laut und hart kritisiert. Der Arbeitsmarkt wird Bush auf keinen Fall helfen. Die Frage ist nur: Wie sehr wird er ihm schaden?

      SPIEGEL ONLINE: Bush sagt, die Arbeitslosigkeit wäre ohne seine gigantischem Steuersenkungen noch höher. Hat er Recht?

      Zandi: Ja. Die Regierung hat eine riesige Menge Ressourcen in die Wirtschaft gepumpt, und auf kurze Sicht stützt das den Konsum. Das ist aber eher ein Nebenprodukt der Steuersenkungen. Sie sind nicht umgesetzt worden, um der Wirtschaft zu helfen, sondern aus ganz anderen Gründen. Auf lange Sicht richten sie großen Schaden an, indem sie das Defizit im Bundeshaushalt vergrößern.

      SPIEGEL ONLINE: Die Job-Misere könnte den Demokraten helfen, Bush zu schlagen. Haben deren möglichen Kandidaten denn wirtschaftspolitisch sinnvolle Ideen?

      Zandi: Ich stimme ihnen zu, wenn sie die Steuersenkungen zu einem späteren Zeitpunkt im Konjunkturzyklus zurückzudrehen wollen. Einige Kandidaten aber fordern neue Handelsbeschränkungen oder gar eine Neuverhandlung der Nafta-Freihandelsverträge mit Mexiko. Das wäre ein folgenschwerer Fehler.
      SPIEGEL ONLINE: Können Volkswirtschaften wie Deutschland oder Frankreich Lehren aus der Job-Krise in Amerika ziehen?

      Zandi: Unsere Wirtschaft hat zwar zu kämpfen, aber angesichts jüngster großer Schocks schlägt sie sich doch ganz gut, weil sie stark liberalisiert ist. Die Industrie-Jobs, die wir jetzt verlieren, wären langfristig ohnehin nicht zu retten. Man könnte den Übergang höchstens abmildern, indem man in Umschulung von Arbeitern investiert statt in Steuersenkungen. Die Deutschen und Franzosen würden gewinnen, wenn sie ihre Finanz- und Arbeitsmärkte ähnlich flexibel machten wie wir. Wenn man den Wandel bekämpft, verlängert das nur die Schmerzen.

      Das Interview führte Matthias Streitz, New York
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 11:49:46
      Beitrag Nr. 2.571 ()
      Aus der FTD vom 6.10.2003

      Duisenberg fürchtet Dollar-Crash

      Von Carmen Vela, Frankfurt, und Andreas Krosta, Lissabon

      EZB-Chef Wim Duisenberg hat vor einer zu schnellen und zu starken Abwertung des US-Dollar im Vergleich zum Euro gewarnt.
      Seine Aussagen kommen einer verbalen Intervention an den Währungsmärkten gleich.


      "Wir hoffen und beten, dass die Berichtigung (des Dollar-Kurses), die unvermeidbar ist, langsam und schrittweise vonstatten geht", sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) der spanischen FTD-Schwesterzeitung Expansión. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um es langsam und schrittweise geschehen zu lassen."

      Duisenbergs Aussagen kommen einer verbalen Intervention an den Währungsmärkten gleich. Notenbanker äußern sich in der Regel selten zu Wechselkursen. Die Warnung ist die erste eines Zentralbankchefs seit der Erklärung der Finanzminister der sieben größten Wirtschaftsnationen (G7) in Dubai vor zwei Wochen. Dort hatten die G7 ostasiatische Staaten wie China und Japan aufgefordert, die Bindung ihrer Währungen an den Dollar schrittweise aufzugeben und damit der US-Währung Raum für Abwertungen zu schaffen.

      Nach Ansicht Duisenbergs, der Ende Oktober aus dem Amt scheidet, hat der Dollar eine Abwertung nötig: "Der Dollar ist die Währung eines Staats mit einem hohen Zahlungsbilanzdefizit von rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Man kann sich das ein bis zwei Jahre leisten, vielleicht auch fünf Jahre, aber irgendwann muss es zu einer Korrektur der Währung kommen." Nach Einschätzung von Ökonomen könnten die USA so ihr Defizit ausgleichen. Ein schwächerer Dollar würde die USA wettbewerbsfähiger im Ausland machen. Zugleich würden die Importe sinken.

      Zu schnelle Bewegung des Euro

      Seit Dubai legte der Euro von 1,1370 $ auf 1,1767 $ in der Spitze zu. Die Bewegung geht Duisenberg zu schnell. Bei einer rasanten und heftigen Aufwertung fürchtet der Zentralbankchef, dass die Wirtschaft der Euro-Zone inmitten einer ersten Phase des Wachstums einen Rückschlag erleiden könnte und die Hauptlast der Dollar-Abwertung tragen muss. Erst vergangene Woche hatten Ökonomen Duisenberg aufgefordert, sich zum Euro zu äußern.

      Erste Zeichen sprechen dafür, dass der Dollar seit Dubai stärker gegen den Euro abwertet als gegen die asiatischen Währungen. Dieser Entwicklung wollten die G7-Finanzminister aber vorbeugen. Duisenberg sagte nun: "Bisher läuft die Berichtigung nur gegen den Euro." Damit fordert er die Zentralbanken in Asien auf, nicht zu stark in die Währungsmärkte einzugreifen. Nach Schätzungen der HypoVereinsbank haben die Ostasiaten bisher durch Verkäufe ihrer eigenen Währungen im Gegenwert von rund 250 Mrd. $ an den Devisenmärkten interveniert, um ihre Währungen vor einer zu starken Aufwertung zu schützen. Allein Japan habe für rund 110 Mrd. $ Dollaranleihen aufgekauft, zuletzt in der vergangen Woche.

      EZB-Intervention offen

      Die EZB dagegen hielt sich bisher mit Eingriffen zurück. Ob sie bei einer zu starken Aufwertung des Euro ebenfalls interveniert, ließ Duisenberg offen. Nach Ansicht von Ökonomen müsste die Zentralbank zumindest mit weiteren Zinssenkungen reagieren. Sie rechnen damit, falls der Euro die Marke von 1,20 $ durchbricht und sich dort stabilisiert. Für die kurzfristige Zinspolitik spielt dies keine Rolle. Nach der EZB-Ratssitzung am Donnerstag sagte Duisenberg, Tagesschwankungen hätten keinen Einfluss auf Zinsentscheidungen. Die Zentralbanker hatten den Leitzins für die Euro-Zone bei 2,0 Prozent belassen und angedeutet, dass sie für längere Zeit keinen Änderungsbedarf sehen.

      Zudem wächst bei Duisenberg das Vertrauen in die Erholung der Wirtschaft in der Euro-Zone. Der Aufschwung habe bereits begonnen, aber sehr langsam, sagte Duisenberg Expansión. In der Erklärung vom Donnerstag hatte die EZB die Risiken als ausgeglichen bezeichnet. Diese Wortwahl kommt einem leichten Wechsel des Tons gleich. Noch vor vier Wochen hatte die EZB vor Risiken für die Erholung gewarnt.

      "Die EZB ist zuversichtlicher über den Aufschwung. Sie hat nun eine neutrale Position", sagte der Europa-Chefvolkswirt von BNP Paribas, Kenneth Wattret. "Die EZB hat den Zinssenkungszyklus vorerst beendet. Es gibt aber auch keine Anzeichen dafür, dass sie die Zinsen erhöhen wird", sagte der Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer. Die meisten Volkswirte gehen von einer längeren Phase niedriger Zinsen aus. Eine Zinserhöhung erwarten viele erst im dritten Quartal 2004.

      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 12:04:28
      Beitrag Nr. 2.572 ()
      Aus der FTD vom 6.10.2003

      Derivate: Anleger favorisieren kurzfristige Spekulationen

      Von Michael Neuhaus

      Besitzer von Kaufoptionsscheinen (Calls) hielten sich in der vergangenen Woche nur kurzfristig im Markt auf und nutzten kleinere Erholungen zu Gewinnmitnahmen. Gefragt sind nun vor allem kurzlaufende Calls mit Basispreisen von 3400 bis 3600 Punkten, die im Oktober oder Dezember fällig werden.

      Ein zunächst starker Euro und schlechtere Konjunkturdaten als erwartet aus den USA hatten in der ersten Wochenhälfte den wertlosen Verfall von Knock-out-Produkten auf den Dax bis zu Basispreisen von 3220 Punkten zur Folge. Dies führte bei den Anlegern teilweise zu einem Totalverlust ihres Investments.
      Im Blickpunkt der Anleger standen wieder einmal die Versicherungswerte. Münchener Rück und Allianz gehörten zu den Umsatzspitzenreitern im Derivatebereich. Während sich die Anleger zur Wochenmitte bei Knock-out-Calls zu Verlustbegrenzungen durch Verkauf entschieden, konnte man bei den klassischen Optionsscheinen eine anhaltende Nachfrage nach Calls beobachten. Bei der Allianz setzten sie auf Basispreise von 80 bis 100 Euro und bei der Münchener Rück von 90 bis 100 Euro.

      Ende der Seitwärtsbewegung

      Bei der Deutschen Telekom wird nach dem Kaufverhalten der Knock-out-Anleger nicht mehr mit einem Erreichen oder Unterschreiten der 12-Euro-Marke gerechnet. Bei den klassischen Calls stehen Basispreise von 14 bis 16 Euro an erster Stelle. Die Investoren hoffen dabei auf ein Ende der jüngsten Seitwärtsbewegung. Anziehende Kurse bei Nokia steigerten ebenfalls die Nachfrage nach Calls. Mit Laufzeiten von zwei bis neun Monaten scheint das Erreichen der gewählten Basis von 15 Euro als wahrscheinlich eingestuft zu werden.

      Nachdem Marktberichte dem Goldpreis das Erreichen der 400-$-Marke zutrauen, setzen auch einige Anleger an der Euwax diese Erwartungen in ein Investment um. Hierfür wurde vor allem ein endlos laufendes Knock-out-Produkt gewählt. Die Basis von 324 $ und die Verlustbegrenzungsbarriere (Stop Loss) bei 340 $ bieten einen großzügigen Spielraum zum aktuellen Goldpreis von 370 $ je Feinunze. Daher müssen die Anleger bei möglichen kleineren Korrekturen des anhaltenden Aufwärtstrends keine vorzeitige Fälligkeit des Produkts befürchten.

      Michael Neuhaus ist Derivatehändler bei der Euwax Broker AG.

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      Sieht so aus, als würden da einige versuchen
      über "Zockerei" einen gewissen "Ausgleich" der letzten Jahre generieren zu wollen.
      Da kann ich nur eines dazu sagen.
      Wer schon mit Aktien nicht umzugehen wusste,
      der wird mit CALL/PUT-SPIELEN ganz gewiss auf die Schnautze fallen.

      Siehe Beispiel oben mit Put-Optionen, welche im Totalverlust endeten.
      Warum ich aber diesen Bericht hier rein nehme hat folgenden Grund.
      Auch ich glaube,
      dass sich heute viele Anleger nicht mehr wirklich auf die "lange" Seite legen.

      Nicht alle werden sehr kurzfristig denken, völlig klar.
      Aber jedenfalls werden viele Anleger wesentlich "sensibler" auf Kursverluste reagieren,
      als noch vor einigen Jahren.

      Und genau dies sollte auch in das eigene Investitionsverhalten einfliessen.
      Die Volatität ist nach wie vor ein Thema.
      Oder glaube hier jemand,
      dieser fulminante Anstieg der Indizes in den letzten Monaten kenne lediglich eine Richtung.
      So wie es nach oben gegangen ist,
      so kann es jederzeit wieder nach unten gehen.

      Welche Kräfte hier walten,
      konnte man letzte Woche sehr schön am Goldpreis beobachten.



      Das war schon ziemlich heftig, was hier vor sich ging.
      Und an "Zufall" glaube ich schon gar nicht mehr.

      Jedenfalls ein schöner Augenöffner dafür,
      dass der Markt noch immer sehr "labil" ist.
      Nach beiden Richtungen wohlgemerkt.

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 16:53:32
      Beitrag Nr. 2.573 ()
      #2565

      lieber herr.motzki,

      wir haben ihr anliegen nochmals diskutiert, und auch ich möchte gerne einmal dazu stellung nehmen.

      wir schätzen ihr engagement für diesen thread und unterstützen es immer gerne, wenn ein thread-eröffner sich bemüht, gemäß seinem thema den roten faden weiterzuführen, die diskussion zu steuern und zu moderieren. der qualität des boards täten sie damit einen großen gefallen - wenn... ja, wenn sie sich denn selbst konsequent an die von ihnen aufgestellten spielregeln halten würden.

      was ich ihnen aber vorwerfen muss, ist etwas, was man normalerweise gerne uns moderatoren anlastet - oft zu unrecht, wie ich finde - ;) : nämlich zensur.

      ihr thread-titel `the market-watch` impliziert beobachtung und signalisiert damit eine gewisse neutralität, die sie dann im `untertitel` allerdings wieder einschränken. beobachten heisst, die augen und ohren nach allen seiten hin offen zu halten. es ist dabei ihr gutes recht, ihre meinung darzustellen und mit argumenten, zeitungsmeldungen etc. zu belegen. tun sie dann aber bitte nicht so, als seien sie an einer um objektivität bemühten internet-zeitung interessiert...

      entweder sie machen hier eine stoffsammlung und verzichten auf eigene kommentare und meinungen - dann wäre es wohl ein recht langweiliger, reiner copy-and-paste-thread und nicht ganz im interesse einer diskussionsplattform wie w.o., aber natürlich tolerabel;

      oder sie fahren fort wie gehabt und versehen die artikel mit kleinen anmerkungen, dann müssen sie dieses recht aber auch den lesern ihres threads zugestehen. auch müssen sie schon zulassen, dass von anderen usern positiv stimmende wirtschaftsmeldungen ihren negativen entgegengesetzt werden. nur meinung und gegenmeinung ermöglichen den lesern eine kritische sichtweise und machen den reiz einer internet-plattform aus.

      wenn sie keine positiven meldungen zu einzelnen unternehmen in ihrem thread wünschen und solche als billige kaufempfehlungen/pusherei jenseits des thread-themas abtun, dann seien sie bitte auch konsequent und verzichten ihrerseits auf die neben allgemeinen wirtschaftsnachrichten immer wieder eingestreuten `bearishen` unternehmens-meldungen zu vw, amazon, yahoo etc.

      ich hoffe auf ihr verständnis, dass wir uns in diesem falle nicht weiter einmischen möchten und wünsche ihnen weiterhin viel spass bei der marktbeobachtung.
      und vergessen sie nicht: viele augen sehen mehr!;)

      freundliche grüße
      scara
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 18:02:16
      Beitrag Nr. 2.574 ()
      @Guten Tag, ScaraMod

      Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
      Und ein weiteres Danke,
      dass Sie und andere sich die Mühe machen
      über meine "Sache" nachzudenken.

      Jedoch habe ich das Gefühl,
      dass Sie (und andere) ein wenig am Ziel vorbei schiessen...(hihihi).

      Folgendes, mein Guter Scara.....

      ihr thread-titel `the market-watch` impliziert beobachtung und signalisiert damit eine gewisse neutralität, die sie dann im `untertitel` allerdings wieder einschränken. beobachten heisst, die augen und ohren nach allen seiten hin offen zu halten. es ist dabei ihr gutes recht, ihre meinung darzustellen und mit argumenten, zeitungsmeldungen etc. zu belegen. tun sie dann aber bitte nicht so, als seien sie an einer um objektivität bemühten internet-zeitung interessiert...

      Diese Geschichte mit der Objektivität müssen Sie völlig falsch verstanden haben.
      Erstens ist dies überhaupt nicht möglich.
      Und zum Zweiten, hatte ich dies auch niemals vor.
      Entweder mein Brief kam bei Ihnen nicht an
      und/oder meiner Bitte wurde eine gänzlich falsche Intention hinterlegt.

      Ich habe geschrieben,
      dass es bei W.O "Dausende" von Push-Threads gibt,
      welche einer einzige Intention unterliegen.
      Andere User "anzuspitzen" gewisse Shares zu kaufen
      und am besten heute als morgen.

      Ich versuche lediglich einen Thread zu betreiben,
      in dem "Wahrheiten" vorkommen,
      welche zumindest zum nachdenken anregen,
      bevor ein Aktionär völlig unreflektiert
      irgend welche Aktien kauft.

      Wollen wir wetten,
      dass wir bei W.O ein Verhältnis 1000:1 hätten,
      würden wir negative Threads gegenüber positiven gegenüberstellen!!
      Einer der wenigen Threads dieser Art ist der von bluemoons,
      welcher sehr lesenwert ist.

      Der Unterschied besteht lediglich darin,
      dass der Gute bluemoons sich (fast immer)
      eines Kommentar`s enthält.
      Ich schreibe öfters einen,
      auf gewisse zynische+lustige Art.
      So what?

      Und meine Intention besteht nicht,
      alle User von irgend welchen Engagements abzuhalten.
      Diese Dinge gehen lediglich den Käufer etwas an-fertig.
      Wenn ich sage,
      dass ich heute keine Shares mehr kaufen würde,
      dann hängt dies mit dem meiner Meinung nach mehr als hohen Preis zusammen.

      Aber auch dies muss jeder selbst wissen-fertig.

      Ach ja.....

      wenn sie keine positiven meldungen zu einzelnen unternehmen in ihrem thread wünschen und solche als billige kaufempfehlungen/pusherei jenseits des thread-themas abtun, dann seien sie bitte auch konsequent und verzichten ihrerseits auf die neben allgemeinen wirtschaftsnachrichten immer wieder eingestreuten `bearishen` unternehmens-meldungen zu vw, amazon, yahoo etc

      Es geht hier gar nicht darum,
      gewisse Meldungen als "billige" Kaufempfehlung zu definieren, Mod.
      Meine einzige Intention ist,
      dass es bei W.O ein, zwei Threads geben sollte,
      die nicht von "indirekten" Kaufempfehlungen vollgespickt sind..!!

      Es ist schon schwierig genug,
      so etwas hier zu finden.
      Ich würde Sie bitte sich Ihre eigene W.O-Startseit anzusehen
      und zu analysieren.
      Kein Tag ohne mind. ein Dutzend "mind 200%, mind. 400%
      jetzt einsteigen "unglaubliche Chance", usw.....!!

      Mit Seriosität hat dieses Forum schon längst nicht mehr zu tun, Scara.
      Und warum ich überhaupt noch hier schreibe,
      weiss wirklich nur noch der liebe Gott.
      Aber vielleicht ist gerade dies der Grund.
      Es tut mir leid,
      aber solange hier solche desaströsen "Zustände" herrschen,
      werde ich kaum irgend welche "Tipps" von Euch annehmen können.
      [Bitte nicht "persönlich" nehmen)

      Jeder darf hier doch wirklich alles-
      da brauchen wir gar nicht drum herum zu reden.
      Aber wenn hier ein, zwei User
      einen etwas "anderen" Thread mit viel Mühe aufziehen,
      dann wird von "Toleranz" - "Ausgeglichenheit"-usw... gesprochen.

      Dann würde ich Mal bitten,
      dass W.O damit auf der eigenen Startseit beginnt.
      Dieser Mist, der dort täglich verzapft wird,
      hat auf Leute wie mich ganz gewiss keine "Vorbildfunktion"
      so leid es mir tut....(hihihi).

      Und dann noch dies hier....

      ihr thread-titel `the market-watch` impliziert beobachtung und signalisiert damit eine gewisse neutralität, die sie dann im `untertitel` allerdings wieder einschränken. beobachten heisst, die augen und ohren nach allen seiten hin offen zu halten. es ist dabei ihr gutes recht, ihre meinung darzustellen und mit argumenten, zeitungsmeldungen etc. zu belegen. tun sie dann aber bitte nicht so, als seien sie an einer um objektivität bemühten internet-zeitung interessiert...

      Sie müssen sich beim nächsten "durchlesen" des Thread-Titels eventuell nochmals ein wenig mehr anstrengen, Mod.
      Dort steht sehr klar und deutlich.....

      und die Mär vom starken Bullen

      Der Market-Watch war noch nie gedacht, ausschliesslich "neutral" zu agieren,
      sondern hatte zum Ziel,
      die "Kehrseite" all der Jubelmeldungen in das Visier zu nehmen!!!

      Die Gründe hierfür wurden oben schon benannt.

      Also, mein lieber ScaraMod.
      Ich hoffe jetzt meinen Standpunkt nochmals deutlich dargestellt zu haben.
      Sehen Sie den Market-Watch als so eine Art "anderes" Tagebuch.

      Und übrigens habe ich die Hoffnung,
      dass so manche Bitte hier von den anderen Usern nicht nur toleriert,
      sondern auch respektiert wird.

      Auf "freiwillige" Art wohlgemerkt.

      So wie es unter reifen-erwachsenen-toleranten Menschen üblich sein sollte.
      Wenn es klappt dann gut-wenn nicht-dann eben nicht.
      Aber ich werde ganz gewiss keine Plattform für irgend welche Jubelmeldungen bieten,
      welche wir von der W.O-Startseit gewöhnt sind.

      Hauptsache sie sind "marktschreierisch genug"
      auch wenn sie überhaupt keinen fundamentalen Hintergrund besitzen.

      Und nun wünsche ich Ihnen und Ihren Kollegen eine freundliche und erfolgreiche Handelswoche
      und verbleibe wie immer........

      mit besten Wünschen

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 18:11:04
      Beitrag Nr. 2.575 ()
      Ich möchte nochmals ausdrücklich betonen,
      dass unten stehende "Ausführungen" und "Meinungen"
      keinesfalls den Mod ScaraMod betreffen...

      sondern sozusagen an eine imaginäre Person gerichtet ist

      welche W.O darstellt..!!

      Ich hoffe dies war deutlich genug.

      (Die Mod`s bekommen schliesslich schon Prügel genug hier) ;)

      DANKE

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 21:48:39
      Beitrag Nr. 2.576 ()
      hallo herr.motzki,

      geben sie es zu, sie sind in ihrem missionarischen eifer über mein posting hinweggehuscht und konnten es kaum erwarten, die replik in die tastatur zu tippen.:cool: :laugh:

      bitte noch einmal genauer lesen, es steht alles drin.

      auch sie haben nicht die weisheit, oder wie sie es nennen, `wahrheit` mit löffeln gegessen. um sich ihr anzunähern, bedarf es der gegenmeinungen. da lasse ich nicht mit mir reden, und wir bemühen uns nur, ausgleichend zu wirken.

      wenn sie glaubwürdig erscheinen wollen, müssen sie andere meinungen zulassen.

      es gibt hier im w.o. nicht nur streitereien um pusher, sondern auch um basher. ein interesse der basher an der jeweiligen aktie ist kaum erkennbar, alle fühlen sich gestört, und immer kommt das argument der bashenden störer, man fühle sich zur aufklärung berufen. schön und gut. sie sind kein störer, sie sind `hausherr` in ihrem thread. aber sie sollten sich nicht überschätzen.

      aufklärung kann man nur betreiben, wenn man sich anderen stellungnahmen nicht verschliesst. das gilt auch für sie, und da bin ich von ihnen enttäuscht.

      börse ist anders, als klein-hänschen am biertisch sich das denkt. damit meine ich nicht sie, dafür haben sie sich schon zuviel mit börse beschäftigt. aber so ganz ins auge sehen wollen sie den kapriolen der massenpsychologie auch nicht. denn selbst bei fundamental sehr schlechten rahmendaten kann der dax über 4.000 punkte steigen.

      sie mögen langfristig recht haben in ihrer negativen betrachtungsweise, aber zeiträume einschätzen können sie vielleicht nicht, und so kann es für die entscheidungsfindung anderer user über kauf oder nichtkauf einer aktie auf kürzere sicht durchaus nützlich sein, wenn ihnen jemand paroli bietet.

      das war`s dann auch dazu von meiner seite.

      schönen abend noch,
      gruss
      scara
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 11:57:48
      Beitrag Nr. 2.577 ()
      @ScaraMod

      Ist dies nun die Meinung von Ihnen oder vom MOD?
      Ich hoffe doch, dass dies Ihre private Meinung ist.
      Denn als Mod hätten Sie da ein wenig Ihre Kompetenzen überschritten. ;)

      Und ob Sie enttäuscht von mir sind,
      ist Ihr Problem-nicht meines.
      Sie wollten hier öffentlich einen User vorführen.
      Ihrem vorangegangenen Posting kann ich nichts anders entnehmen.
      (Und bitte kein Ausreden)

      Diese Dinge, hätten Sie sehr gut über Mail regeln können, Mod.
      Und ist übrigens auch der normale+übliche Weg.

      Ich hatte in freundlichem Ton BoersenMod gefragt,
      ob es nicht möglich ist
      einen einzigen Thread hier betreiben zu können,
      in welchem nicht permanent
      irgend welche Jubelmeldungen der Banker&Analysten-Mafia zu lesen sind.

      Nix weiter!!

      Und Sie gehen her,
      und wollen unter dem Schleier der Vernunft den Thread-Initiator öffentlich vorführen,
      indem sie ihm diverse "Vergehen" vorwerfen.
      Wenn ich mich recht erinnere,
      dann hatte "ich" eine Bitte an W.O gerichtet.

      Wenn dies der normale Stil ist,
      diese Bitte mit einer öffentlichen Vorführung zu beantworten,
      dann spricht dies nicht gerade für Sie.

      Ihr Hinweise auf meine VW-Amazon-Yahoo-Meldungen
      sprechen da Bände.

      Als ob ich diese Meldungen "erfinden" würde.
      Dies sind offizielle Meldungen von Wirtschaftsredaktionen.
      Und wenn es hier "ausschliesslich" um "Entlassungen" geht,
      dann, weil es die Wahrheit ist und nicht,
      weil der Alte Motzke dies gerne so hätte. ;)


      Auf diese Art des Insistierens kann ich gerne verzichten.
      Ihre Beleidigungen von wegen "missionarischen" Eifers,
      finde ich ein wenig anmassend, Scara.
      Ich warne Anleger "bevor" die Scheisse am Dampfen ist, mein Lieber.
      Und dies schon seit Jahren!!
      Was Sie missionarisch halten,
      hat viele vor massiven Buchverlusten bewahrt.

      Wenn Sie einen einzige Klick z.B. auf

      RD4-TGH-CMRC-KBC-SEBL

      geworfen hätten,
      dann würden Sie sehen,
      wann ich die Anleger
      auf gewisse "Tendenzen" hingewiesen hatte.
      Und ich bin niemals einfach hingegangen
      und habe "verkaufen" gebrüllt.

      Ich habe "immer" auf gewisse "Grundregeln" hingewiesen,
      die da heissen.....

      AUGEN AUF IM STRASSEN (BÖRSEN)-VERKEHR......
      und SL-Strategie beherzigen..!!

      Dies auch noch ins lächerliche zu ziehen,
      ist für mich nicht gerade ein Beweis,
      dass Sie sich wirklich mit mir und/oder meiner Sache befasst haben. ;)

      Pflegen Sie Mal weiter Ihre Startseite,
      wo wir täglich mit sachlichen+fundamentalen "Dausend%èrn überschüttet werden..(hihihi).
      Übrigens, wenn Sie mich für ein arogantes Arschl...halten,
      ist es Ihr gutes Recht.

      Dann würde ich Sie aber bitten,
      sich zu allererst Ihre eigenen Beiträge "richtig" durch zu lesen.
      Ein Moderator, der in einer eigentlich "einfachen" Geschichte,
      auf diese Art&Weise vorgeht,
      sollte zumindest darüber nachdenken,
      ob er jetzt nicht das Kind mit dem Bade ausschüttet. ;)

      Jetzt fangen Sie hier als Moderator sogar mit mir eine Diskussion an,
      dass der DAX auf 4000 steigen an..!!
      Ja und?
      Ich habe auch nirgends geschrieben,
      dass dies ummöglich wäre.
      Im Gegenteil habe ich erst gestern geschrieben,
      dass meiner Meinung nach die INDIZES noch weiter nach oben laufen könnten....
      und dass die SL schön nachgezogen werden sollen.

      NIX WEITER !!

      Es soll niemand "verkaufen" oder "kaufen"
      sondern einfach die GRUNDREGELN der BÖRSE beherzigen
      und nicht wild durch die Gegen kaufen/verkaufen,
      nur weil ein besoffener Haufen von Analysten wieder zu schreien anfängt.

      Es geht lediglich um "ABSICHERUNG" !!

      So WHAT?

      Übrigens zwinge ich niemanden meinen Thread aufzusuchen
      und/oder sich nach ihm zu "richten".
      Und ich betreibe auch keinerlei "Werbung" für den Market-Watch.
      Die überwiegende Mehrheit der Leser haben offensichtlich keinerlei Probleme damit.
      Das Problem haben Sie hier reingebracht, mein Guter Scara.
      Und jetzt fangen Sie auch noch an, in der Rolle des "Moderator"
      mit mir über den künftigen Verlauf des deutschen Fabeltieres zu diskutieren...(hihihi).

      Auch Ihnen würde ich empfehlen,
      einen Blick auf die "Threaderöffnung" zu werfen, Mod.
      Als dieser eröffnet wurde,
      hatten die meisten noch Schaum vor dem Mund,
      weil sie fette Beute gerochen hatten.

      Angeheizt von all dieser "Spezialisten" und "Freunden",
      welche vorwiegend in "seriösen" Broker-Abteilungen+Banken zu Hause sind!
      So wie W.O, z.B. ;)

      Wenn ich, wie Herr Nabil, monatliche Geld an W.O bezahle,
      würde sich da Ihr Ton genauso anhören, Mod. ;)
      Ist jetzt nix persönliches,
      aber völlig abwegig ist dies doch nicht, oder?!

      Ich opfere hier über Jahre viel meiner privaten Zeit
      und muss mich dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht
      von einem MOD Vorhaltungen anhören,
      die vorgetragen wurden
      "ohne" wirklich zu wissen-um "was" es denn eigentlich geht.

      Den Alten Motzki besuchen Sie gerne,
      (um dem eingebildeten Sack Mal eine mitzugeben).
      Wenn sich aber User im Dutzend
      über Pusher wie die Gute snag vom ICGE-Thread beschweren,
      kommt niemand auf die Idee,
      ihn an seine gute Kinderstube erinnern zu wollen...(hihihi).

      Zufall??

      Erklären Sie es mir, Scare.
      Aber wenn Sie dies (wollen), oder tun,
      dann bitte per Mail.

      Da bestehe ich darauf. ;)

      Und nun wünsche ich Ihnen einen weiteren erfolgreichen Gang auf dem Parkett
      und verbleibe wie immer.....

      mit besten Wünschen an Ihr Depot

      HM :cool:

      PS: Von weiteren "offiziellen" Beiträgen irgend welcher MOD`s bitte ich "abzusehen". DANKE! ;)
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 12:27:13
      Beitrag Nr. 2.578 ()
      Und nun weiter mit dem "TAGESGESCHÄFT"... ;)

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      US-Aktienmarkt

      Neue Blase bei Technologieaktien

      Der Kauf von Technologieaktien auf Pump blüht.
      Unvorsichtige Anleger sorgen damit für eine neue Aktienblase an der Börse.



      Manches Bild ersetzt Tausend Worte. Erst mal die Worte: „Die größte Aktienmarktverrücktheit in der Geschichte der Welt läuft noch auf vollen Touren.“ Und auf der rechten Seite erblicken Sie in der Grafik den sichtbaren Beweis. Dieses Werk von Alan Newman, Herausgeber des geschätzten Aktienmarkt-Infodienstes „CrossCurrents“, zeigt, wie der Nasdaq-Index und die von Brokern an Anlegern ausgeliehenen Kredite 2003 zunächst im Gleichschritt nach oben marschiert sind.

      Das ist ein weltweit beachtetes Phänomen. Der ehemalige „Barron`s“-Journalist Charles Biderman warnt ebenfalls mit erhobenem Zeigefinger vor dem Nasdaq-bezogenen Anlagekreditvolumen, dass seinen rasanten Anstieg den zuvorkommenden Brokern verdankt.

      Man könnte von einem erschreckenden Chart sprechen: Die Benchmark (der Tech-Index) ist in diesem Jahr um 40 Prozent angestiegen – doch das Volumen der von Brokern an Anleger gewährten Kredite verfünffachte sich zur selben Zeit. Noch erschreckender ist der Vergleich bezogen auf den breiten Aktienmark statt auf die Nasdaq: Während Indizes und Anlagekredite im Gesamtmarkt fast im Gleichschritt marschieren, toppen die ausgeliehenen Gelder für Nasdaq-Anlagen alles.

      In Zahlen: Von Juni bis Mai liehen sich Investoren am breiten Universum der New York Stock Exchange nur 1,4 Prozent mehr aus; in derselben Zeit stieg dagegen die Summe der von Wertpapierhäusern ausgeliehenen Gelder für Nasdaq-Wetten von 7,3 Milliarden auf 26 Milliarden Dollar.

      Auch einem Außerirdischen würde blitzschnell klar, dass „die Aktienblase auf dem blauen Planet noch ganz schön rund ist“. Oder wenigstens die Kunden der amerikanischen Onlinebroker sollten es erkennen, wie es der sonst so nüchterne Biderman weiter formuliert. Im Klartext: Nur auf ihren eigenen Umsatz bedacht, verleihen die Broker Geld, damit Anleger in risikoreiche Unternehmen investieren. Das kann kein gutes Ende nehmen.

      Gerade die Gegenüberstellung von Anlagekreditvolumen und Nasdaq-Entwicklung zeigt deutlich, wie das neue Spekulationsfieber im amerikanischen Aktienmarkt steigt – und so zum Triebwerk der aktuellen Börsenrally wird. Ohnehin eine Rally der bedenklichen Variante: Ausgerechnet die qualitätsärmsten Aktien legen am meisten zu.

      Diese impulsive Neigung, Aktien ohne langes Nachdenken und auf Pump zu kaufen, hat nun auch die Vereinigung der amerikanischen Wertpapierhäuser (National Association of Securities Dealers – NASD) nervös gemacht. Sogar so sehr, dass die NASD am 11. September eine Warnung an die Investoren aussprach, die mit ausgeliehenen Geldern hantieren. Die erbarmungslose Nachricht: Wer auf Kreditbasis spekuliert, hat keinen Spielraum für Fehler.

      Der Brokerverein macht sich Sorgen, dass wir unschuldigen Anleger möglicherweise keine Ahnung haben, wie gefährlich eine Anlage auf Kreditbasis sein kann. Deshalb wurde explizit gewarnt, dass man das Risiko „beträchtlicher Verluste“ in Kauf nehmen sollte. Im Klartext: Du kannst alles verlieren.

      Das ist ein durchaus lobenswerter Versuch seitens der Broker-Vereinigung, auf einen bedenklichen Zustand hinzuweisen. Denn so falsch liegt die NASD nicht. Mit ganz normaler Alltagssprache kann man die Gefahren des Aktienmarktes sehr gut erklären.


      Die Warnung sollte aber anders formuliert werden: Kaufe nicht auf Basis der Hoffnung, sondern auf Basis solider Tatsachen. Wer auf dem wackligen Boden der Fantasie handelt und schlechte Erfahrung macht, sollte sich am besten im engen Freundeskreis ausweinen – bei vielen Brokern bekommt er höchstens Geld zum Nachlegen.

      Niemals zuvor in den vergangenen Jahrzehnten waren so viele Anleger bereit, auf nichts als auf Basis von Spekulationen ihre Gelder zu verwetten. Die wilden Jahre zwischen 1998 und 2000 eingeschlossen. Immerhin hatten die Optimisten der späten Neunzigerjahre damals einen Wirtschaftsboom im Rücken, auf dem sie ihren Optimismus stützen konnten.

      Heute heißt das Motto: Vergiss die trübe Konjunkturentwicklung, hoffe stattdessen auf eine erstaunliche Geschäftsbelebung im nächsten Jahr bei deinem Lieblingsunternehmen – oder spätestens im Jahr darauf. Und rechne dabei unverdrossen mit einer kräftigen Erholung der Wirtschaft, auch wenn die Aussicht trüb ist.

      Am deutlichsten zeigt sich das Gefälle zwischen Hoffnung auf der einen und Realität auf der anderen Seite in den Kursen der High-Tech-Unternehmen. Es scheint, als ob die heutigen Enttäuschungen das morgige Potenzial noch größer machten: Der erhoffte Aufschwung bei Umsätzen und Gewinnen lässt zwar auf sich warten, aber das macht erstaunlicherweise nur noch mehr Appetit auf weitere Spekulation.

      Ein perfektes Beispiel liefern die Halbleiterausrüster. Die ganze Branche liegt am Boden, was in Anbetracht der schweren Probleme der Mikrochiphersteller selbst für Blinde keine große Überraschung darstellt. Ein Menetekel ist aber, dass das Volumen der Auftragseingänge dieser Branache deutlich hinter dem Wert der Ausgangsrechnungen liegt. Dieses Verhältnis („bill to book ratio“;) betrug 91 Prozent im August und 90 Prozent im Juli. Trotzdem schienen die Aktien Flügel zu haben. Applied Materials hat sich mehr als verdoppelt seit seinem Zwölf-Monats-Tief, KLA-Tencor ebenfalls.

      Ed Yardeni, der leitende Aktienstratege bei Prudential Securities, weist darauf hin, dass Aufträge und Lieferungen für diese Branche noch ganz unten dümpeln. Trotzdem „werden Analysten optimistischer“. Schuld ist vielleicht der entsprechende Industrieverband, der Anzeichen „besserer Wettbewerbsbedingungen“ gesichtet haben will. Gleichzeitig gab er allerdings zu, dass solche Indizien nicht bei den Aufträgen oder Umsätzen zu erkennen seien. Der Anleger möge Geduld haben, alles wird gut – eines Tages.

      Trotz dieser üblen Bedingungen genießen die Aktien der Halbleiterausrüster ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das dreimal höher ist als am breiten US-Aktienmarkt. Folglich sind die begehrten Aktien „nicht mal billig“, meint Yardeni.

      Unseres Erachtens ist dies ein noch viel zu mildes Urteil.

      Tatsächlich sind die Halbleiterausrüster unsinnig teuer.
      KLA-Tencor bringt es beispielsweise auf ein KGV von über 50 auf Basis der Gewinnschätzungen bis Juni 2004.
      Bei Applied Materials ist die verflixte Zahl ähnlich hoch.


      Selbst wer nicht immer vernünftig ist, sondern sich gelegentlich einen Schuss Irrationales gönnt, kommt schnell zu dem Schluss: Diese Bewertungen sind die Folge einer extremen Aktienblase. Das ist eben genau das, was zu erwarten ist, wenn man den Kauf auf Pump mit dem Kauf aus Hoffnung kombiniert.

      ALAN ABELSON

      Wirtschaftswoche / 29.09.2003

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      Es bleibt wie es gewesen. ist.

      Der "High-Blech-Haufen" steigt wieder am "wildesten"
      und natürlich "ohne" wirklich "fundamentalen" Hintergrund.
      Das hatten wir doch alles schon einmal, liebe Leute.
      Und zwar 2001 rum....(hihihi).

      Und nach Aussage unserer Freunde von der Banker+Analysten-Front
      haben wir erst den ersten "Hügel" der "Goldenen Berge" erklommen.
      Und da Sie uns Kleinstanleger auf dieses Mal am grossen Festmahl teilnehmen lassen wollen,
      unternehmen sie alles mögliche, um unser Gehör
      und somit unserer "Aufmerksamkeit" zu bekommen..!!

      Das findet Motzke "doll" nett, liebe Freunde.

      Allerdings wollten Sie dies vor einigen Jahren auch schon einmal-
      helfen meine ich jetzt.
      Was (den meisten) geblieben ist-war ein bombastisch überteuerter Müllhaufen,
      der im Fachjargon auch "ANLAGEDEPOT" genannt wird-
      es aber leider nicht mehr war. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 13:03:16
      Beitrag Nr. 2.579 ()
      @herr.motzki,
      sie haben post. :D
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 13:09:12
      Beitrag Nr. 2.580 ()
      Ü B E R N A H M E N

      ... und raus bist du

      Von Ulric Papendick

      Immer mehr deutsche Unternehmen werden vom Kurszettel genommen.
      Die Leidtragenden beim Abschied von der Börse sind die verbliebenen Kleinaktionäre.
      Denn viele neue Eigner versuchen, die lästigen Anleger regelrecht über den Tisch zu ziehen.


      So haben sich die Gebrüder Barilla ihren Ausflug an den Rhein nicht vorgestellt. Mit versteinerten Gesichtern verfolgen Guido und Paolo, die Sprösslinge der italienischen Nudeldynastie, das merkwürdige Spektakel, das sich da vor ihren Augen in der Düsseldorfer Stadthalle abspielt.

      Zehn Stunden lang liefern sich Management und Kleinaktionäre des Backwarenkonzerns Kamps an diesem Freitag Ende Juli einen erbitterten Kleinkrieg. Für die Kamps AG ist es das voraussichtlich letzte Gefecht als börsennotierte Gesellschaft - Hauptaktionär Barilla will die Aktie des einstigen Anlegerlieblings von der Börse nehmen.

      Doch der Rückzug vom Kurszettel ist nicht so einfach. Der Preis von 12,14 Euro, den die italienischen Pastakönige für jede Brötchen-Aktie zahlen wollen, schmeckt einigen Kleinanlegern überhaupt nicht. Sie halten das Angebot für zu niedrig - und bombardieren das Management mit kritischen Fragen.

      Wird der Wert des Backkonzerns künstlich kleingerechnet? Kann man ein Unternehmen überhaupt von der Börse nehmen, wenn noch Anleihen im Umlauf sind, die bis ins Jahr 2015 in Aktien umgetauscht werden dürfen? Und besonders merkwürdig: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der vollständigen Auszahlung des Vorstandsvertrags von Firmengründer Heiner Kamps und seiner plötzlichen Empfehlung an die übrigen Aktionäre, den Übernahmepreis der Italiener zu akzeptieren?

      Obwohl die Vorstände des Börsenbäckers tagelang für die Veranstaltung geprobt haben, geraten sie schnell ins Schwimmen. Mühsam manövrieren sich die Kamps-Manager durch die erhitzte Debatte, unterstützt von einer Armada von Anwälten und Wirtschaftsprüfern, die hinter den Kulissen die Erwiderungen vorbereitet.

      Als das stundenlange Frage- und Antwortspiel am Abend endlich zu Ende geht, werden alle Tagesordnungspunkte mit nahezu 100 Prozent Zustimmung angenommen. Kein Wunder: Großaktionär Barilla gehörten bereits mehr als 97 Prozent der Kamps-Aktien.

      Wozu also das ganze Spektakel? Weshalb dieser immer wiederkehrende Showdown, der sich in den vergangenen Monaten auf anderen deutschen Hauptversammlungen dutzende Male in ähnlicher Weise abgespielt hat?

      Der Streit um die Abfindung der letzten freien Aktionäre einer börsennotierten Gesellschaft, im Finanzjargon "Squeeze-out" (englisch für "Herausquetschen") genannt, ist die Stunde der Wahrheit. Es ist einer der wenigen Momente, in dem Manager und Großaktionäre den Kleinanlegern ein detailliertes Bild darüber liefern müssen, wie es um ihr Unternehmen wirklich steht.


      ...........................................................................................

      weiter geht es hier.......... http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,262144,… ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 16:37:18
      Beitrag Nr. 2.581 ()
      Ist der EURO jetzt so stark
      oder ist der DOLLAR jetzt so schwach.....?



      Wie auch immer.

      So langsam scheinen sich immer mehr von der sogenannten "Weltwährung" abkoppeln zu wollen.

      Wer letztes Jahr in den USA investierte,
      was natürlich vorzüglich in DOLLAR geschah,
      hat hier und heute nicht viel zu lachen.

      Alleine wenn ich die "Währungsverluste" betrachte
      kann es einen schaudern.

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 16:50:29
      Beitrag Nr. 2.582 ()
      Grabenkrieg der Bullen und Bären

      von Jochen Steffens

      Um mich wieder auf " Stand" zu bringen, habe ich am Wochenende viel Zeit im Internet mit Recherche verbracht. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Diskussionen um diese seit März laufende Rallye mittlerweile zum Teil groteske Formen angenommen haben. Die beiden " Lager" , Bullen und Bären, haben sich eingegraben und beharken sich mit mehr oder weniger sachlichen Argumenten. Die Diskussionen entwickeln dabei besonders im Internet eine emotionale Eigendynamik, die zum Teil bedenklich ist. Leider bleibt dabei die Sachlichkeit auf der Strecke. Doch immer wieder, wenn es um das liebe Geld geht, hört anscheinend die Freundschaft und auch die Vernunft auf. Traurig genug.

      Aber diese " Grabenkriege" haben natürlich Gründe. Die Bullen haben durch die scharfe Konsolidierung im September einen kräftigen Seitwärtshieb erhalten und mussten zunächst verunsichert zurückweichen. Kurz darauf wurden die gerade bestätigten und höhnenden Bären mitten in ihrer Euphorie durch die letzten drei Handelstage weit zurückgeworfen. Der S&P konnte zum Beispiel innerhalb diese drei Tage seine gesamten Verluste wieder aufholen und notiert nahe Jahreshoch. Nun triumphieren und höhnen die Bullen wieder. Dieses " nervenaufreibende" hin und her, lässt die Diskussionen erbittert, unsachlich und persönlich werden.

      Verantwortlich für den überraschend starken Anstieg der internationalen Indizes am Freitag waren die US-Beschäftigten Zahlen (ohne Landwirtschaft). Hier kam es zu einem Anstieg um 57.000 Beschäftigten. Erwartet wurden 20.000–40.000 weniger Beschäftigte. Im Vormonat hatte es einen Rückgang von 41.000 Beschäftigten gegeben. Allerdings ist diese Zahl später von plus 93.000 (!) revidiert worden. (Zu der genaueren Aufschlüsselung der Arbeitsmarktzahlen lesen Sie weiter unten den Kommentar von meinem Kollegen Martin Weiss)

      Endlich, so hofften die Bullen auf den ersten Blick, endlich eine erste zarte Erholung am Arbeitsmarkt. Doch selbst wenn diese Zahl nicht revidiert würde, müsste sie sich längere Zeit zwischen 100.000 und 150.000 aufhalten, um eine nachhaltige konjunktureller Erholung zu ermöglichen. Denn erst dann besteht die begründete Hoffnung, dass der Konsum in Amerika 2004 die konjunkturelle Erholung tragen wird und damit die Baisse endgültig vorbei geht.

      Etwas vorsichtig sollten Sie jedoch bei der Interpretation der folgenden Arbeitsmarktzahlen sein. In den nächsten Monaten ist allein schon aus saisonalen Gründen mit einer leichten Stabilisierung des US-Arbeitsmarkts zu rechnen. Das Weihnachtsgeschäft wartet. So ist es nicht verwunderlich, dass einige US-Analysten zwar davor warnen, die Zahlen von Freitag könnten " heftig revidiert" werden, aber trotzdem " begründete Hoffnung" auf eine Erholung in den kommenden Monaten haben.

      Der schwache Arbeitsmarkt ist und bleibt das entscheidende Thema. Ein nicht unbeachtlicher Teil der abgebauten Arbeitsplätze ist nicht direkt auf die schwache Konjunktur zurückzuführen, sondern schlichtweg ins Ausland " verschwunden" . Besonders China ist hier zu nennen. Doch selbst wenn sich die US-Konjunktur längerfristige erholen sollte, viele Arbeitsplätze sind unwiderruflich auf lange Sicht verloren. Kostensenkungen und Produktionssteigerungen werden die großen US-Firmen noch einige Jahre in ihrem scharfen Konkurrenzkampf begleiten. Bevor also wieder ausreichend neue Arbeitsplätze geschaffen werden können, müsste der US-Konsum lange Zeit deutlich anziehen. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Eine Zahl zum " Konsum" noch: aktuell steigt die Armutsrate in den USA auf 12,1 %

      Der Dollar ist das zweite, wichtige Thema – ausgelöst durch einen Kommentar von Wim Duisenberg: Duisenberg hält eine weitere Abwertung des Dollars für unvermeidlich. In einem Interview mit der Financial Times sagte er: Wir hoffen und beten, dass die Berichtigung (des Dollarkurses), die unvermeidbar ist, langsam und schrittweise vonstatten geht." Sonderlich zuversichtlich hört sich das nicht an. Vielleicht auch deswegen fügte Wim Duisenberg hinzu. " Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um es langsam und schrittweise geschehen zu lassen." Doch auch wenn diese Dollar-Abwertung langsam gehen sollte, eins steht offenbar fest: Der Euro wird weiter und weiter steigen. Sollte man da die aktuellen Kursrückgänge nicht nutzen?
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 16:55:25
      Beitrag Nr. 2.583 ()
      Auf der Kippe ...

      von Martin Weiss

      Dank eines fulminanten Kursfeuerwerks am Einheits-Feiertag gingen die deutschen Standardwerte mit einem Wochenplus von annäherend drei Prozent aus dem Handel. Vor allem die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat September waren maßgeblich für die Pluszeichen verantwortlich.

      In der Tat, die Zahlen vom Freitag fielen besser als erwartet aus. Nach acht Monaten des Stellenabbaus wurde nun für den September ein Beschäftigungsaufbau bekannt. Sicherlich, vor allem der Dienstleistungsbereich trug hauptsächlich mit insgesamt 74 000 neuen jobs zu diesem Ergebnis bei.

      Von vielen Wall-Street Analysten wurde dieses Zahlenmaterial geradezu euphorisch gefeiert, zumal nun angeblich endgültig der Beweis für eine konjunkturelle Trendwende erbracht sei. Aber, sieht man sich die Zahlen etwas genauer an, so ist zu konstatieren, daß es keinerlei Anlaß zur Jubelstimmung gibt.

      Auch im September verlor das verarbeitende Gewerbe per saldo erneut 29 000 Stellen. Zudem planen internationale Großkonzerne wie DaimlerChysler oder Ford weiterhin die Streichung von tausenden Arbeitsplätzen.

      Und auch Teenager taten sich extrem schwer, Beschäftigung zu finden. Die Arbeitslosenquote bei jungen Menschen schnellte auf beklemmende 17,5 Prozent hoch. Ebenfalls konnte die Situation bei den durchschnittlichen Stunden- bzw. Wochenlöhnen keinesfalls überzeugen. Im Gegenteil, diese waren sogar mit 15,46 $ beim Stunden- bzw. 520,67 $ beim Wochenlohn leicht rückläufig.

      Es besteht also – betrachtet man die Faktenlage nicht nur oberflächlich – auch weiterhin überhaupt kein Grund, von einer nachhaltigen und vor allem sich selbst tragenden Erholung der US-Wirtschaft zu sprechen.

      Denn in der letzten Woche konnte keineswegs nur Positives vermeldet werden. Jedenfalls fiel das US-Verbrauchervertrauen für den Monat September erneut unerwartet schwach aus. Und ebenso der Einkaufsmanagerindex für die Region Chigago wies in der Tendenz eher auf eine Abschwächung hin, zumal er von 58,9 auf 51,2 Punkte zurückging. Erwartet wurde hingegen ein Wert von 57,0.

      Wie auch immer, die Gesamt-Gemengelage ist auch weiterhin eher als fragil einzuschätzen. Und, in diesem Kontext sei nochmals auf die enormen Exzesse am Aktienmarkt, vor allem im High-Tech-Sektor, hingewiesen.

      Bar jeder Vernunft, so scheint es, sind die Bewertungen wiederum auf astronomische Höhen hochgeschnellt. Kein Wunder, daß auch der Aktienkauf auf Pump wieder in Mode gerät. Anscheinend sind viele Investoren wieder so "gierig", daß die Erfahrungen und Lehren der Jahre 1999/2000 scheinbar vergessen sind.
      Angesichts eines für das Jahr 2004 geschätzten durchschnittlichen Kurs-Umsatz-Verhältnisses von sage und schreibe sechs bei den High-Tech-Aktien der Nasdaq, bedarf es keiner allzu großen Prophezeiungskunst, um auch hier ein Ende dieser Fahnenstange vorherzusagen.

      Um es zu verdeutlichen, europäischen Standardwerten wird bisweilen nicht einmal ein Preis-Umsatz-Verhältnis von eins zugestanden. Oder, nochmals anders formuliert, bei einer solch irrsinnig hohen Bewertung müsste ein Unternehmen knapp ein Viertel (24 Prozent) des Jahresumsatzes aufwenden, um Anlegern eine Dividendenrendite von vier Prozent zu bieten.

      Aber nicht nur Übertreibungen nach oben kennzeichnen das aktuelle Geschehen. Sondern auch solche nach unten, wie am Freitag beim Goldpreis. Nach der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten kam der Goldpreis schwer unter die Räder und fiel gar unter die 370-$-Marke.
      Nein, dies ist wahrlich kein Anlaß zur Sorge, ganz im Gegenteil, eher ein Grund zur Freude. Denn für starke Hände sind solche kurzfristigen Verwerfungen immer ein Geschenk. Und insofern werden wir uns in einigen Jahren mehr denn je freuen, solche Geschenke angenommen zu haben!

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 17:24:19
      Beitrag Nr. 2.584 ()
      Herbst in New York

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Zunächst ein Hinweis in eigener Sache: Wenn Sie CNNfn empfangen können, dann können Sie mich am 8., 9. und 10. Oktober jeweils von 9 bis 11 Uhr New Yorker Ortszeit bei meiner Morgenshow " Market Call" sehen.

      Wir New Yorker haben letzte Woche sehr schöne Herbsttage genossen. Zum Beispiel letzten Donnerstag. Da genoss ich früh am Morgen meinen üblichen dreifachen Cappuccino bei Starbucks, dann schlenderte ich über die Straße zum Union Square Park. Da fand ich eine leere Bank, setzte mich hin und nippte bei schönem Sonnenschein an meinem Morgenkaffee. Ein milder Wind wirbelte zahllose rote und goldene Blätter über den Boden, wie so viele ungewollte Dollarnoten. Langsam türmten sich die Blätter auf, wie die Dollarnoten bei der Bank of Japan. (Sie müssen sich ja irgendwo auftürmen, so meine Vermutung. Sie können nicht einfach verschwinden.)

      Aber was wird als nächstes passieren? Wenn der Herbst der Dollar-Hegemonie gekommen ist, dann muss der Winter schnell nahen. Und was sollen wir vom nächsten Frühling erwarten?

      Die meisten Aktienanleger scheinen sich keine Sorgen wegen der Entwicklung des Dollarkurses zu machen ... und das ist Glück für sie. Denn sich über Risiken Sorgen zu machen, wenn die Aktienkurse jeden Tag steigen, kann sehr teuer werden. Leichtsinn und Wagemut ist in einem solchen Umfeld erheblich profitabler.

      Währenddessen geht in den USA das " Durchwurschteln" auf gesamtwirtschaftlicher Ebene weiter.

      Letzte Woche waren es weitere 399.000 Ex-Arbeiter, die das erste Mal einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe stellten – damit ist die hartnäckig hohe Marke von 400.000 pro Woche weiter gehalten worden. Und die Auftragseingänge für dauerhafte Güter sind im August um 1,1 % zurückgegangen, trotz der starken Nachfrage des US-Verteidigungsministeriums. Wenn man den 37 %igen Anstieg der Militäraufträge herausrechnet, dann hätte das Minus bei 1,7 % gelegen

      – was ein weiterer Indikator dafür ist, dass die Erholung des produzierenden Sektors nur langsam anläuft.

      Hm ... das sieht so aus, als ob wir vom Wert des Dollar weitere 20 % bis 30 % abschmelzen müssten. Je niedriger der Dollar fällt, desto wettbewerbsfähiger wird die amerikanische Industrie ... das glaubt zumindest die Gang im Capitol Hill. Wir müssen nicht die Dollarscheine kleiner machen – natürlich nicht. Aber den Dollarkurs. Zum Beispiel im Verhältnis zum Gold. Vor ein paar Jahren konnte man für 265 Dollar eine Feinunze Gold kaufen. Heute braucht man dafür 383 Dollar. Und an dem Tag, an dem eine Feinunze Gold 1000 Dollar kosten wird, werden die amerikanischen Produzenten so wettbewerbsfähig geworden sein, dass sie Fernseher nach China exportieren werden ... das glaubt zumindest die Bush-Administration.

      Ich glaube das nicht. Ich glaube, dass die Amerikaner ärmer werden, weil sie die Idiotie der " wettbewerbsfähigen Abwertungen" umarmen. Wieso bin ich mir so sicher, dass die gewollte Abwertung des Dollar idiotisch ist? Nun, ehrlich gesagt, ich kann mir nicht absolut sicher sein. Aber für meine Einschätzung spricht: Sowohl Alan Greenspan als auch die meisten der Fed-Gouverneure und der US-Finanzminister Snow und auch Präsident Bush wollen alle durch eine Abwertung des Dollar das amerikanische Wirtschaftswachstum anheizen ... das spricht meiner Ansicht nach dafür, dass das der falsche Weg ist.

      Zuletzt hat Michael Vaupel vom " Optionsschein-Profits" eine Menge über den bemitleidenswerten Zustand des Dollar geschrieben – und er ist den Weg weiter gegangen und hat seine Leser instruiert, wie sie vom Rückgang des Dollar profitieren können. Neben Put-Optionsscheinen auf den Dollar sollte man laut Vaupel Gold-Zertifikate kaufen


      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 17:32:24
      Beitrag Nr. 2.585 ()
      US-Autohersteller in Bedrängnis

      New York (dpa) - Die großen Drei auf dem US-Automarkt kommen nicht in Fahrt: Ford und Chrysler schreiben rote Zahlen, General Motors (NYSE: GM - Nachrichten) verbucht nur magere Gewinne. Die Hersteller aus Detroit kämpfen scheinbar erfolglos gegen die Konkurrenten aus Fernost und Europa, die ständig Marktanteile gewinnen. Zwar läuft das Autogeschäft in den USA seit Jahren auf Hochtouren, wegen riesiger Rabatte und Verkaufshilfen bleibt aber gerade bei den US-Autobauern wenig in der Kasse.

      Ford hat in den vergangenen zwei Jahren 6,4 Milliarden Dollar Verluste verzeichnet. Chrysler hat im zweiten Quartal 2003 rote Zahlen von rund 1,1 Milliarden Dollar geschrieben und belastet damit die Gewinnprognose der deutsch-amerikanischen Mutter DaimlerChrysler. General Motors verdient im US-Markt mit seinen Autos weniger als mit seiner Finanztochter.

      Allerdings scheinen sich die Rahmenbedingungen zu verbessern: Die amerikanische Automobilarbeitergewerkschaft UAW hat unter ihrem neuen Chef Ron Gettelfinger in den neuen vierjährigen Tarifverträgen mit Ford, GM, Chrysler und den beiden größten US-Autoteileherstellern Delphi und Visteon (NYSE: VC - Nachrichten) weit reichende Konzessionen gemacht.

      Die Gewerkschaft hat mindestens zehn Werksschließungen oder - verkäufen sowie Massenentlassungen und Kapazitätskürzungen zugestimmt. Dies könnte insgesamt bis zu 50 000 Jobs kosten. Die Gewerkschaft vertritt rund 300 000 hoch bezahlte US-Autoarbeiter. Damit hat die UAW der Tatsache Rechnung getragen, dass es bei GM, Ford und Chrysler in Nordamerika riesige Überkapazitäten gibt.

      Besser macht es die Konkurrenz. Die japanischen Autokonzerne Toyota, Honda und Nissan bauen in Nordamerika immer flexiblere Autofabriken. Dort produzieren sie nicht nur ihre erfolgreichen Pkw, sondern jetzt auch lukrative große Pickups und Geländewagen, die einzigen wirklichen Gewinnbringer Detroits. Honda hat Chrysler bereits mit seinen Minivans zahllose Kunden abgenommen. Toyota und Nissan stoßen ebenfalls immer stärker in diesen Markt vor.

      In den Fabriken der Autoschmieden aus Fernost und Europa, wie das BMW (Xetra: 519000.DE - Nachrichten - Forum) -Werk in South Carolina und die Mercedes-Fabrik in Alabama, wurde bisher die Gewerkschaft erfolgreich heraus gehalten. Dort stehen jüngere Arbeitskräfte am Band, nicht der kostspielige Überhang an hunderttausenden von Betriebspensionären wie bei GM, Ford und Chrysler.

      Die Asiaten und Europäer steigern inzwischen mit einer enormen Modellvielfalt ihre Anteile am amerikanischen Pkw-Markt. Der gesamte US-Marktanteil von GM, Ford und Chrysler liegt nur noch bei knapp 60 Prozent gegenüber mehr als 75 Prozent in den achtziger Jahren. Die Japaner bringen es inzwischen auf 28,6 Prozent US-Marktanteil, die Europäer auf rund 7,5 Prozent und die Südkoreaner mit ihren Billigmodellen auf fast vier Prozent.

      Zwar setzten die US-Autobauer in den vergangenen drei Jahren hohe Stückzahlen ab. Dies haben die Hersteller aber mit riesigen Rabatten von durchschnittlich 3600 Dollar erkauft. Die Japaner dagegen gewähren dem Kunden im Schnitt nur 1000 Dollar je Auto. Die europäischen Anbieter wie VW, Audi (Xetra: 675700.DE - Nachrichten) , BMW, Porsche (Xetra: 693773.DE - Nachrichten) , Mercedes-Benz, Volvo (Stockholm: VOLVb.ST - Nachrichten) und Saab (Stockholm: SAABb.ST - Nachrichten) halten sich mit ihren Nachlässen ebenfalls zurück, um die dünnen Gewinnmargen nicht weiter abzuschmelzen.

      Ein Ende der Preisschlachten und der verzweifelten Kostensenkungsaktionen der großen Drei ist nicht in Sicht. Gehen die Marktanteile und Absatzzahlen Detroits in den kommenden Jahren weiter zurück, zeichnen die Wall-Street-Analysten übereinstimmend ein noch düsteres Bild der nordamerikanischen Autoindustrie. Dann seien gewaltige Kapazitätskürzungen, Massenentlassungen und Kostensenkungsaktionen bei GM, Ford und Chrysler notwendig.

      Quelle: Yahoo.com
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 18:04:38
      Beitrag Nr. 2.586 ()
      Diesen Beitrag von Jochen Steffens über "Grabenkriege" möchte ich gerne zum Anlass nehmen
      um eines nochmals deutlich zu machen.

      In diesem Thread kann und soll niemand von einem Investment "abgehalten" werden.
      Die Intention liegt einfach darin,
      dass sich ein Anleger "überlegt",
      ob die ihm zur Verfügung stehenden "Nachrichten" wirklich ausreichen,
      um ein Investment über mehrere "Dausend" Euro rechtfertigen zu können.

      Selbst Ihnen dürfte aufgefallen sein,
      dass in den letzten Wochen das "Hauptargument" darin bestand,
      dass die "Börsenhausse" noch gar nicht vorbei wäre,
      sondern sich fortsetzen würde.

      "Warum" dies so ist, bleibt immer öfters dem Angesprochenen überlassen.
      Und ein Chart alleine, reicht natürlich auch nicht aus,
      das steht völlig ausser Frage.

      Es geht lediglich darum,
      auch einen kleinen Blick "hinter" die Kulissen werfen zu wollen.
      Nur weil plötzlich alle Analysten "kaufen" schreien,
      muss niemand einen Kredit aufnehmen,
      um sich auch noch ein Stück vom Kuchen abschneiden zu können.

      Ein strategischer Anleger kann "immer" Geld an der Börse verdienen.
      Nach "unten" und nach "oben"-so einfach ist das.
      Es ist völlig unnötig, angesichts der immer lauter brüllenden "Spezialisten"
      in Panik zu verfallen,
      um dann ohne Analyse und "sachliches" Nachdenken
      die nächsten (unbekannten) besten Werte zu kaufen.

      Es geht darum sich "nicht" wie ein Lemming zu verhalten,
      der nicht in der Lage ist seine eigene Denkweise "herauszuarbeiten".

      Und natürlich wäre törricht, sich gegen den (Anleger)-Strom zu stellen.
      So wie gewisse "Berater" auf der W.O - Startseite,
      welche noch PUT`s kolportierten,
      als jedem klar sein musste,
      dass der DAX nach oben "möchte",
      scheissegal was "fundamental" dahinter stecken sollte. ;)

      Jeder der sich die INDEX-CHARTS der letzten Jahre in Ruhe anschaut
      kann doch eines sehr-sehr deutlich erkennen.



      Es ging "niemals" nur nach unten-und niemals nur nach oben !!
      Und Pleite gehen kann man/n natürlich auch-wenn die Kurse steigen-
      und sich der Anleger ein wenig zu viele PUT`s in`s Depot gelegt hatte.



      Auf lange Sicht dürfen wir natürlich nicht den "TREND"
      aus den Augen verlieren.
      Und dieser ist meiner Ansicht nach immer noch deutlich.
      So muss es nicht kommen-so kann es aber kommen.
      Aber völlig gleichgültig wie es kommt-
      wichtig ist alleine, dass ich darauf "vorbereitet" bin,
      egal ob es nach oben oder unten geht.

      Der fundamentale Unterschied besteht doch darin,
      dass ich mich auf meine "eigene" Überzeugung verlassen muss!
      Nur Idioten und völlig Unwissende investieren "Tausende" von Euro
      nur auf eine Empfehlung von Ihnen unbekannten Menschen.

      Auch und gerade wenn es Analysten oder Bankangestellte sind.
      Diese Menschen sind "immer" befangen und einseitig.
      Davon abgesehen, unterliegen sie demselben Phänomen
      wie jeder "normale" Anleger auch.

      Entweder sind (fast) alle negativ.
      Oder es sind (fast) alle positiv.

      Und ein Zufall ist dies "nie"................................. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 18:30:17
      Beitrag Nr. 2.587 ()
      USA: Wirtschaftliche Erholung ein Schwindel

      von Michael Vaupel

      Gestern hatte Bill Bonner im Investor`s Daily darüber geschrieben, dass die wirtschaftliche Erholung in den USA "ein Betrug" sei. Ich zitiere ihn:

      "Der Grund ist, dass Washington die Computer-Investitionen misst, indem berechnet wird, wie teuer es 1996 gewesen wäre, einen Computer mit dem heutigen Leistungsstandard zu kaufen. Von den 38,4 Mrd. Dollar Zuwachs bei Computer-Investitionen waren deshalb nur rund 6 Mrd. Dollar wirklich reale Ausgaben. Die anderen 32 Mrd. Dollar waren eine statistische Konstruktion – mit anderen Worten: Sie waren nicht real. Ohne diese Trickserei hätte das Wachstum des BIP (Bruttoinlandsprodukt) nicht bei 3,1 %, sondern bei knapp 1,7 % gelegen – und der größte Teil dieses Zuwachses war den Verteidigungsausgaben zu verdanken."

      Etwas schwierig zu verstehen – aber genau deshalb lesen Sie darüber auch nichts in der breiten Finanzpresse. Die offiziellen Zahlen zum amerikanischen Bruttoinlandsprodukt sind also mit Vorsicht zu genießen. Ich habe das zum Anlass genommen, generell über die Aussagekraft des Bruttoinlandsproduktes nachzudenken – da kommt der Volkswirt in mir durch. In der Öffentlichkeit und auch in der Finanzpresse wird darüber überhaupt nicht reflektiert: Das BIP wird als Maßstab für die wirtschaftliche Stärke eines Landes gesehen. Je höher, desto besser. Doch wie aussagekräftig ist dieser Indikator überhaupt? Ich habe dazu ein paar meiner Meinung nach aufschlussreiche Fakten zusammengetragen:

      Offiziell haben die USA ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 11 Billiarden Dollar, während das BIP von China rund 1,1 Billionen Dollar beträgt, und das von Indien rund 500 Mrd. Dollar. Das BIP der Welt liegt bei rund 32 Billionen Dollar. Die entwickelten Volkswirtschaften haben ein BIP von insgesamt 25 Billionen Dollar, und die Emerging Markets in Asien (inklusive China und Indien, aber ohne Hong King, Japan, Singapur, Südkorea und Taiwan – Länder, die mittlerweile zu entwickelten Volkswirtschaften geworden sind) haben ein BIP von 2,2 Billionen Dollar. Wenn man sich allerdings die Zahlen der wirklichen Produktion ansieht, dann wird es offensichtlich, dass die US-Wirtschaft keineswegs 10 Mal so groß ist wie die von China, oder 20 Mal so groß wie die von Indien. Und auch die Produktion der G7 Länder ist nicht 10 Mal so groß wie die der asiatischen Emerging Markets.

      Laut "The Economist" ist China der weltgrößte Produzent von Fleisch, Früchten, Gemüse, Reis, Zink, Baumwolle. Es ist weltweit der zweitgrößte Produzent von Getreide, Tee, Schafwolle, Ölsamen, Kohle. Es ist der drittgrößte Produzent von Aluminium und Energie, und zwischen Platz vier und sechs bei der Produktion von Zucker, Kupfer, Edelmetallen und Gummi. Indien gehört zu den Top 3- Produzenten von Früchten, Gemüse, Getreide, Reis, Zucker, Tee und Baumwolle. Indonesien gehört zu den Top 4-Produzenten von Reis, Kaffee, Kupfer und Gummi; während Thailand der weltgrößte Gummi-Produzent ist. Und Vietnam ist der zweitgrößte Kaffee-Produzent der Welt.

      "Was soll`s?" mögen sich einige Leser fragen, denn das sind doch nur Rohstoffe ... und die sind "irrelevant" in post-industriellen Gesellschaften!

      Allerdings sollte man bedenken, dass China schon jetzt der weltweit größte Produzent von Textilien, Schuhen, Stahl, Kühlschränken, TV-Geräten, Radios, Spielzeug, Bürozubehör und Motorrädern ist, um nur ein paar Produkte zu nennen. Und wenn man dann die industrielle Produktion von Japan, Taiwan, Südkorea und Indien hinzufügt, dann erhält man ein ganz anderes Bild von der Größe der asiatischen Volkswirtschaften, als es die Statistik des Bruttoinlandsproduktes liefert.

      Warum? Die Zahlen zum nominalen Bruttoinlandsprodukt berücksichtigen nicht die unterschiedlichen Preisniveaus in unterschiedlichen Ländern.

      Es gibt einige Statistiker, die das Bruttoinlandsprodukt auf Basis des Gleichgewichts der Kaufkraft berechnen. Natürlich sollte man skeptisch gegenüber solchen Berechnungen sein (traue nie einer Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast! Winston Churchill), das Ergebnis ist bei allen Vorbehalten jedoch interessant: Asien – inklusive China, Japan, Indien, Südkorea, Indonesien, Taiwan, Thailand, den Philippinen, Pakistan, Bangladesh, Malaysia, Hong Kong und Vietnam – hat nach diesen Berechnungen ein BIP von 14 Billionen Dollar, was 50 % über dem angepassten US-BIP von 9,6 Billionen Dollar liegt.

      Wenn man nur die industrielle Produktion berücksichtigen würde, dann wäre schon die Produktion von Japan und China größer als die der USA – ganz zu schweigen von Südkorea, Taiwan und Indien.

      "Was soll`s?" werden einige wieder fragen. "Die USA haben einen boomenden Dienstleistungssektor, der sehr viel wichtiger ist als das produzierende Gewerbe." Aber diese Frager sollten bedenken, dass die Wertschöpfung des Dienstleistungssektors in Asien oft niemals offiziell ihren Weg in die Statistik findet. Mein Kollege Marc Faber, der gerade in Nepal war, hat berichtet, dass dort in einem abgelegenen Bergdorf mit ungefähr 25 Häusern alle Transaktionen ohne Bargeld abgewickelt werden. Demnach hat dieses Dorf überhaupt keinen Einfluss auf das Bruttoinlandsprodukt von Nepal. Obwohl das Land dort Individuen gehört, ernten in diesem Dorf die Bauern ihre kleinen Reisfelder gemeinsam. Wenn ein neues Haus gebaut wird, hilft jeder beim Bau. Oder wenn ein Haus den Besitzer wechselt – was nur dann passiert, wenn Leute heiraten oder sterben – dann braucht man keinen Makler, Notar oder sonstige Dienstleistungen. In einer entwickelten Volkswirtschaft würden alle diese Transaktionen den Wert des Bruttoinlandsproduktes erhöhen.

      Quelle: Investor`S Daily

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Diesen Absatz, indem Bill Bonner auf diese "obskure" Rechenweise bezüglich COMPUTER hinweist,
      habe ich ganz bewusst "formatiert".

      Damit soll nur aufgezeigt werden,
      dass man/n den US-Zahlen wirklich nur "bedingten" Glauben schenken sollte.

      Und so wie in diesem Bereich,
      werden Sie viele solcher "Berechnungen" auf "amerikanisch" finden können.

      Jedem Trottel sollte doch im laufe vieler Jahre auffallen,
      dass es in den USA immer mehr sogenannter "Phänomene" gibt.

      Das letzte welches genannt wurde-was das Produktivitätswunder.
      Ein Wunder ist es-ganz gewiss.....(hihihi).

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 21:48:06
      Beitrag Nr. 2.588 ()
      ´herr` motzki


      von mir werden `sie`

      gewiss auch hoeren...

      bsw. lesen ...

      ¿ was glaubst du wer du bist ?


      saludos bd
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 04:30:40
      Beitrag Nr. 2.589 ()
      heute wegen mangelnder einsicht Íhrerseits !!!



      Alcoa steigertÜberschuss im 3. Quartal - Anstieg bei Preisen und Nachfrage


      PITTSBURGH (dpa-AFX) - Der weltgrößte Aluminiumhersteller Alcoa
      hat im dritten Quartal wegen gestiegenen Preisen und einer erhöhten Nachfrage
      den Überschuss deutlich gesteigert.

      Der Nettogewinn stieg auf 280 Millionen Dollar, oder 33 Cent je Aktie (EPS),
      verglichen mit 193 Millionen Dollar, oder 23 Cent, im Vorjahresquartal,
      teilte der Konzern am Dienstag nach Börsenschluss in Pittsburgh mit.
      Der Umsatz legte um 3 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar zu.
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 07:44:06
      Beitrag Nr. 2.590 ()
      Auftragsbücher der Industrie gefüllt

      BERLIN (rtr). Eine steigende Nachfrage aus dem Ausland hat der deutschen Industrie im August unerwartet gut gefüllte Auftragsbücher beschert und damit die Hoffnungen auf einen Aufschwung gestärkt. Der Auftragseingang habe im Vergleich zum Juli saisonbereinigt um 0,6 Prozent zugenommen, teilte das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) mit. Der Zuwachs fiel damit höher aus als von vielen Analysten erwartet, die aber vor überzogenen Hoffnungen warnten. "Es ist noch kein sicheres Indiz für einen Aufschwung und signalisiert noch keine große Dynamik", sagte Volker Nitsch von der Bankgesellschaft Berlin. Auch die deutschen Unternehmen bleiben vorsichtig. Einer Umfrage zufolge gehen die meisten Firmen nicht von einem Aufschwung im kommenden halben Jahr aus. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) wertete die Auftragsdaten als Anzeichen dafür, dass sich auch die Wirtschaftsdaten nun verbesserten.

      Nachdem Frühindikatoren wie der Ifo-Geschäftsklimaindex zuletzt mit Zuwächsen in Serie Hoffnungen auf einen baldigen Aufschwung genährt haben, warten Experten auf den Beleg in Form besserer Wirtschaftsdaten. Die August-Aufträge seien zwar günstig, die kommenden Monate müssten aber die Bestätigung liefern, dass der Aufschwung sicher sei, sagte Nitsch. Dabei könnten Sondereinflüsse im August noch bessere Auftragszahlen verhindert haben. "Es bestätigt sich wohl, dass sich die Witterung und die Ferientage im Inland niedergeschlagen haben", sagte Gerd Haßel von der ING BHF-Bank. Die Inlandsnachfrage sank um 1,0 Prozent, die Bestellungen aus dem Ausland nahmen um 2,4 Prozent zu. Bereits im Vorfeld hatten Experten gewarnt, dass im August die gleichzeitigen Schulferien in allen großen Bundesländern die Wirtschaftslage besonders schlecht erscheinen lassen könnte.
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 09:14:21
      Beitrag Nr. 2.591 ()
      08.10.2003 08:01

      Der weltgrößte Aluminiumkonzern Alcoa konnte seinen Profit im dritten Quartal um 45 Prozent deutlich steigern. Die Aktie legte daraufhin nachbörslich zu.
      Alcoa meldete einen Quartalsgewinn von 280 Millionen Dollar. Das entspricht 33 Cents pro Aktie. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit 30 Cents gerechnet. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar zu. Hier hatten die Märkte etwas mehr erwartet. "Was zählt ist aber der deutlich gestiegene Gewinn - bei diesen schwierigen Märkten ist ein solcher Ergebnissprung ungewöhnlich und nur mit außergewöhnlichen Bemühungen zu erreichen", sagte ein Händler in New York.

      Nach der Bekanntgabe der Zahlen stieg die Aktie von Alcoa im

      nachbörslichen Handel in New York um 3,76 Prozent auf 29,25 Dollar.
      Der Titel hatte zuvor den Tageshandel am Dienstag mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 28,19 Dollar beendet.

      Nachfrage zieht an

      Das gute Ergebnis führt Alcoa vor allem auf eine höhere Nachfrage und Kosteneinsparungen in Höhe von 23 Millionen Dollar zurück. "Wir haben einen zweistelligen Anstieg bei der Profitabilität erreicht trotz der saisonal bedingten Marktschwäche sowohl in Europa als auch im Automobilsektor", sagte Konzernchef Alain Belda. Im dritten Quartal sei soviel Aluminium ausgeliefert worden wie seit dem ersten Quartal 2001 nicht mehr.

      In den vergangenen Jahren litten Aluminiumkonzerne weltweit unter geringer Nachfrage und massiven Preiseinbrüchen ihrer Produkte. Alcoa hatte zu Beginn des Jahres eine umfangreiche Umstrukturierung eingeleitet, um der schwachen Nachfrage der Luftfahrtindustrie und der Hersteller von Gasturbinen zu begegnen.

      Alcoa ist mit einem Weltmarktanteil von 13 Prozent weltweiter Marktführer in der Alumiumbranche. Doch die Wettbewerber holen auf: Gelingt die Fusion zwischen Alcan und Pechiney, würden diese rund zwölf Prozent Marktanteil erreichen. Gemessen am Umsatz würden Alcan und Pechiney mit 24 Milliarden Dollar Alcoa von der Spitze verdrängen.
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 09:26:40
      Beitrag Nr. 2.592 ()
      Wie konnten ich und andere "Skeptiker" nur so "blind" sein.
      Natürlich gibt es eigentlich keine wirkliche "Verschuldung" in den USA.
      Der niedrige Zins und das Wachstum alleine sollten ausreichen,
      um es sehr bald auf "NULL" fahren zu können.

      Was im "Umkehrschluss" natürlich bedeutet,
      dass US-AKTIEN
      und hier natürlich an erster Stelle
      aus dem High-Tech-Sektor (Nasdaq)
      nicht überbewertet,
      sondern geradezu "Schäppchen" von morgen wären.

      Denn wenn die USA eigentlich keine übermässige Verschuldung aufweist,
      dann ist dies natürlich auch auf die Unternehmen zu übertragen.
      Ist doch ganz einfach, oder.....

      Na dann, können ja alle sorglos "kaufen"
      und auf bessere Tage warten......... ;)

      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Das Märchen von der zu hohen Verschuldung in den USA

      Ein beliebtes Argument der Skeptiker und Permabären in den USA und Europa ist weiterhin die angeblich " zu hohe" Verschuldung der öffentlichen Kassen und vor allem der Privathaushalte. Es wird ein Zusammenbrechen des privaten Konsums befürchtet. Wie wahrscheinlich sind diese Befürchtungen?

      Ist die Verschuldung tatsächlich " zu hoch" ?

      Wir haben die Daten seit 1946 bereits in unserer Studie Mythologie dies hard and slowly untersucht.

      http://www.gruener-vm.de/Download/Mythologie%20dies%20hard%2…

      Es gibt einige erwähnenswerte Fakten:

      Die gesamte öffentliche Verschuldung als ein Prozentsatz des GDP ist nicht höher als in den Sechziger Jahren.

      Sie ist nur unwesentlich höher als in den Siebziger Jahren und nicht höher als in den Achtziger Jahren.
      Die Zinsniveaus waren damals jedoch sogar höher.

      Daten für den August in dieser Woche veröffentlicht

      Das US-Handelsministerium hat in dieser Woche die aktuellen Zahlen veröffentlicht. Die persönlichen Konsumausgaben der Amerikaner stiegen im August um 0,8% gegenüber dem Juli. Gleichzeitig stieg auch die Sparquote von 3,6% auf 3,8%. Wie ist das möglich, mehr Geld auszugeben und gleichzeitig mehr zu sparen? Die verfügbaren Einkommen stiegen durch die erfolgten Steuergutschriften um 0,9%, die Einkommen legten nominal lediglich um 0,2% zu.

      Die private Verschuldung der Konsumenten hingegen ist tatsächlich höher als damals. Während zwischen 1965 und 1985 die private Verschuldung zwischen 60% und 70% des verfügbaren Einkommens schwankte, so stieg diese inzwischen auf 110% des verfügbaren Einkommens an.

      Höhe der Zinsen und Tilgung sind entscheidend

      Es kommt jedoch zur Beurteilung der privaten Haushaltslage nicht auf die Höhe der Verschuldung, sondern auf die Gesamtbelastung durch Zinsen und Tilgung an. Diese Belastung ist durch die tiefen Zinssätze kontinuierlich und deutlich gesunken. Während Konsumentenkredite Anfang der 90er Jahre noch 12% Zinsen kosteten, so sind diese Zinssätze aktuell auf bis zu 4% gefallen.
      Die höhere Verschuldung ist bei den heute wesentlich tieferen Zinssätzen leicht zu schultern. Die Belastung im Verhältnis zum Einkommen ist also heute tiefer als noch vor 10 oder 20 Jahren!

      Sind die Defizite " zu hoch" ?

      Das Haushaltsdefizit in Prozent zum GDP als nächster Punkt:
      Verglichen mit den Siebziger und Achtziger Jahren ergibt sich heute sogar ein geringerer Wert als damals.


      Wenn es damals kein Problem darstellte, warum nun?
      Und mit heute sogar tieferen Zinssätzen, warum sollten die Märkte dies nicht tolerieren können?

      Fazit

      Wenn die Märkte in den letzten 20 bzw. 30 Jahren gute Erträge abwarfen,
      warum sollten dann vergleichbare Schuldenstände bei eindeutig tieferem Zinsniveau ein Problem für die Aktienmärkte sein?
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 09:50:51
      Beitrag Nr. 2.593 ()
      Eine kleine "Nachbemerkung" vielleicht noch.

      Der Hinweis auf den niedrigen "Zinssatz" ist ja nett
      und hört sich sehr einschmeichelnd an.

      Was dieser clevere "Berater" ein wenig in den Hintergrund rücken lässt,
      würde bei mir aber an "vorderster" Stelle kommen.



      Wir sprechen hier über den "Zins"
      welcher für die "Begleichung" natürlich keine unerhebliche Rolle spielt.
      Wer weniger Zinsen zahlt,
      hat natürlich auf den Monat gesehen mehr liquide Mittel für andere Dinge übrig.

      Es ist jedoch auch so,
      dass selbst durch neue Hypotheken
      die "Schulden" an sich ja nicht weniger werden.

      Wäre ja schön,
      wenn die USA auch hier ein perpeduum mobile erfinden könnten.
      Eines kann und wird sich auch in dieser Situation "nicht" verändern können.
      Die Kreditnehmer "haben" Schulden,
      welche sie so oder so zurück bezahlen müssen!!!

      Und natürlich wird dann genau jenes Geld für Investitionen
      oder den Konsum fehlen..!!
      Was wir die letzten Jahre in den USA erleben
      ist im Prinzip eine Konsum-"Vorwegnahme".

      Vor Jahrzehnten wäre es "normal" gewesen,
      wenn die Konsumenten ob der wirtschaftlichen Lage
      genau jenen Konsum "zurückgefahren" hätten.

      Durch das "Eingreifen" mit diversen "Instrumentarien" von Vater Greenspann
      wurde der Konsum künstlich und brutalstmöglich am "laufen" gehalten.
      Doch auch diese Variante ist sehr "endlich".
      So besoffen kann niemand sein, um nicht sehen zu können,
      was die USA über das letzte Jahrezehnt eigentlich so getrieben hatten.

      Und die machen weiter, als wäre nie etwas geschehen.
      Nur Narren glauben,
      dass dies ewig so weiter gehen kann.
      Über Jahre wurde ein Bild der "Unverwundbarkeit" der USA gezeichnet,
      welches sich sehr bald als Trugbild erweisen wird.
      (Was ich mir "nicht" wünschen würde).

      Aber Wünsche haben auf dem Parkett nun überhaupt nichts zu suchen.

      Und Greenspann kann drohen so lange er möchte.
      Er kann die Zinsen nicht ewig dort unten halten.
      Eines Tages werden die "Fliehkräfte" ein wenig zu gross
      und es wird sich an anderer Stelle "Druck" aufbauen.

      Die Leute werden immer mehr Geld aufnehmen,
      angeregt durch diesen Narren und der Bush-Administration.
      Aber auch diese Zeit wird "endlich" sein
      und die Schulden werden nicht "weniger" werden.

      Aber natürlich werden wir wieder erleben können,
      dass sich auch hier die US-Boys wieder etwas sehr "spezielles" einfallen lassen.
      So eine Art "MOSES" auf amerikanisch.....(hihihi).
      In "virtuellen" Dingen-macht denen so schnell niemand etwas vor. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 10:18:20
      Beitrag Nr. 2.594 ()
      @bondia

      Usted calma por favor abajo, mi buen ;)

      Auch wenn der Gute ScaraMod alles möglich getan hat
      das "Feuerchen" ein wenig am lodern zu halten,
      sollten wenigstens Sie sich ein wenig beherrschen können.

      Wenn Sie einen Thread betreiben würden
      und "mich" um diesen Gefallen bitten würden,
      würde ich Ihrem Wunsch ohne weiteres folgen.

      So einfach ist das.
      Und in einer ruhigen Minute sollten Sie sich fragen,
      was Ihnen diese Aktionen eigentlich bringen ...?

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 10:24:35
      Beitrag Nr. 2.595 ()
      Und "MOSES" sprach ....."es werde Wein".............;)

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      Phantomgewinne

      Von Claus Vogt

      Wir haben uns an dieser Stelle schon mehrmals mit den modernen Wundern der Statistik beschäftigt und Beispiele präsentiert. Wirtschaftsdaten werden durch statistische Operationen teilweise bis zur Unkenntlichkeit verändert und zwar regelmäßig zum Besseren, so unser Eindruck. Wir alle erinnern uns an das zweite Quartal und die allenthalben verkündete und an der Börse gefeierte Erholung der Unternehmensgewinne. Jetzt kommt das US Commerce Department jedoch mit der Meldung,

      die Nachsteuergewinne aller US-Unternehmen seien in besagtem zweiten Quartal um 3,4 Prozent gefallen.
      Es handelt sich hier nicht um einen Druckfehler, die Gewinne sind gefallen.


      Etwa ab 1998 begannen die von den Unternehmen publizierten Gewinne deutlich abzuweichen von den aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung stammenden Daten. Nicht ganz zufällig begann ungefähr zur selben Zeit die weiterhin weitverbreitete und von uns immer wieder kritisierte Unsitte, „Pro forma“-Gewinne auszuweisen, anstatt ein realistisches Bild des Unternehmens zu vermitteln. Die Schere zwischen den beiden Datensätzen erreichte am Hochpunkt der Bubble im Jahr 2000 einen Extremwert und bildete sich bis Mitte 2001 deutlich zurück, ohne jedoch ganz zu verschwinden. Seit 2002 laufen die beiden Zeitreihen wieder sehr deutlich auseinander. Rechnen sich die Unternehmen aller aufgedeckten Skandale zum Trotz etwa schon wieder reich?

      Im vergangenen Monat widmeten wir uns etwas ausführlicher dem US-Wirtschaftswachstum des zweiten Quartals, das in der Zwischenzeit sogar von 2,4 auf stolze 3,1 Prozent nach oben revidiert wurde. Stephen Roach, der erfreulich oft vom Mainstream-Denken abweichende und kritische Chefökonom von Morgan Stanley, unterzog diese Zahl einer tiefergehenden Analyse.

      Laut Roach ..................................

      betrugen die realen Ausgaben für Computer in diesen drei Monaten 6,3 Milliarden US-Dollar. Aufgrund hedonischer Adjustierung, einer von uns schon mehrfach kritisierten statistischen Methode zur Berücksichtigung von Produktverbesserungen, erhöhte sich diese Zahl auf erstaunliche 38,4 Milliarden Dollar. Somit entstammen 32,1 Milliarden Dollar nicht der Realität, sondern der Phantasie von Statistikern, die üblicherweise in staatlichen Diensten stehen. Damit sind fast 44 Prozent des ausgewiesenen Wachstums von 73,5 Milliarden Dollar im zweiten Quartal diesem statistischen Taschenspielertrick zu verdanken.

      Natürlich können mit dieser Art von Phantomdollar weder Investitionen noch Löhne bezahlt werden.

      Die beiden hier geschilderten Phänomene erklären ganz zwanglos die jetzt auch von der US-Notenbank beklagte Schwäche des Arbeitsmarktes.
      Ist es möglich, daß Phantomgewinne und Phantomwachstum lediglich zu einem Phantomaufschwung geführt haben?

      Quelle: instock.de
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 11:01:19
      Beitrag Nr. 2.596 ()
      moin HM :)

      is o.k. ;)

      saludos y suerte :D

      :D
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 11:02:53
      Beitrag Nr. 2.597 ()
      US-Konjunkturaufschwung: Das Warten auf Godot

      Die macro-Analyse Nr. 110

      "Wenn Godot kommt, wird alles besser. Ihr werdet es ja sehen". Ähnlich wie bei Samuel Beckett (1953) warten heute die internationalen Finanzmärkte auf einen kräftigen US-Konjunkturaufschwung, der sich selbst trägt und verstärkt und die Weltwirtschaft wie eine Lokomotive zu mehr Wirtschaftswachstum anschleppt. Doch Godot kam nie an. Und an den Börsen kommen zu Beginn des 4.Quartals 2003 erste Zweifel auf, ob ein solcher Konjunkturaufschwung wie vielfach erhofft angesichts der großen Ungleichgewichte der amerikanischen Volkswirtschaft überhaupt möglich ist.



      Die privaten Haushalte verfügen über eine geringe Sparquote (3,2%) und eine hohe Verschuldung (108% des verfügbaren Einkommens). Ihre Konsum ausgaben steigen schneller als die verfügbaren Einkommen. Die Unternehmen weisen im Großen und Ganzen sehr unsolide Bilanzrelationen auf.

      Der prozentuale Anteil der Gewinne am BIP war in den letzten 50 Jahren nie kleiner. Der Staat leistet sich ein Haushalts- defizit von über 5% und ein Leistungs- bilanzdefizit von ebenfalls 5% des BIP auf und macht die USA zur höchst verschuldeten Nation der Welt. Der Konsum als Konjunkturmotor kann trotz fiskalpolitischer Hilfen in Milliardenhöhe gar nicht richtig anspringen.

      Und die Investitionen der Unternehmen? Die Kapazitätsauslastung verharrt immer noch auf jahrelangem Tiefstand. Industriepro- duktion und Auftragseingänge enttäuschen. Die Produktion liegt um 1% unter dem Vorjahr. Ein Aktivposten war zuletzt die Energieerzeugung, die um 1,9% zulegen konnte (Sommer- hitze und Klimaanlagen). Auch die Produktion im Sektor Raumfahrt und Verteidigung zeigte weiter aufwärts. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sinken - völlig untypisch für einen Konjunkturaufschwung.

      Die Kapazitätsauslastung liegt mit 74,6% unverändert und damit aktuell um 6,7 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Jahre 1972 bis 2002. Vor einem Jahr lag sie noch bei 76,1%. Im verarbeitenden Gewerbe sieht die Lage noch ernüchternder aus. Hier liegt die Auslastung mit 72,7% um 1,6 Prozentpunkte unter Vorjahr. Die niedrige Kapazitätsauslastungsquote spricht gegen Spielräume zur Preis- überwälzung seitens der Produzenten. Neue Investitionen finden nicht statt.

      US-BIP-Wachstumsraten von 3,3% p.a. im 2Q03 (Anteil Staat +1,59%) und von 4 - 5% p.a. im 3Q und 4Q03 geben keinen Hinweis auf die Nachhaltigkeit des konjunkturellen Aufwärts- trends. Angesichts des in dieser Höhe historisch einmaligen Umfangs geld- und fiskal- politischer Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur war ein BIP-Anstieg zu erwarten gewesen. Doch der nominale Anstieg ist viel geringer als die hierfür eingesetzten Mittel.

      Folgerung:1 Dollar BIP-Zuwachs wurde zuletzt erreicht durch rd.8 Dollar Neuverschuldung. Ein sich selbst tragender Aufschwung ist in den USA noch sehr weit entfernt.

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Dies soll jetzt lediglich zum "nachdenken" anregen.
      Niemand "muss" diese Zahlen übernehmen.

      Ich bitte nur eines zu bedenken.
      Warum werden einige Unternehmen eigentlich die Revenues "übertreffen" ?
      Weil die Aussichten in den letzten Quartalen brutalstmöglich "nach unten" revidiert wurden.
      Was aber bedeutet es eigentlich,
      wenn gewisse Unternehmenszahlen über "avisierten" liegen?
      Im ersten Moment herzlich wenig.

      Denn um dieselben überhaupt adäquat einschätzen zu können,
      reich es bei weitem nicht aus,
      dass die "Schätzungen" übertroffen wurden.
      Und wenn, um wieviel eigentlich?

      Denn niemand sollte vergessen,
      dass diese Aussichten Vergangenheit sind.
      Und auch dementsprechend "eingepreist" wurden.
      (mehr oder weniger)

      Wenn jetzt eine Company einen Umsatzanstieg von ca. 15% verzeichnet,
      der Gewinn im besten Falle aber nur 5% gesteigert werden konnte,
      dann hört sich dies ja für`s Erste nicht so schlecht an.

      Das aber dieselbe Aktie sich in den letzten Monaten "verdoppelt" oder "verdreifacht" hat,
      wird überhaupt nicht mehr wahr genommen.
      Jedenfalls nicht von den "Lemmingen",
      welche sich von diesem prächtigen Siegesgeheul der Analysten anstecken lassen
      und sich nun fühlen wie Graf Rotz....(hihihi).

      Viele Unternehmen haben nicht einmal eine kleine "Gewinnsteigerung",
      sondern haben ihren "Verluste" vermindert.
      Na toll.
      Und auch dies wird abgefeiert,
      als würden wir damit im nächsten oder übernächsten Quartal
      faktisch Gottgegeben in die "Gewinnzone" steuern.

      Ist aber leider nicht immer so.
      Was hier immer wieder unter den Tisch fällt ist wie bei den "Privaten".
      Es sind "Schulden" vorhanden-Schulden welche "getilgt" werden müssen.
      Und nicht zu wenig.

      Viele haben in ihrer Schnapslaune offenbar vergessen,
      wieviele Unternehmen in den letzten Jahren Kredite aufgenommen haben
      oder sogar aufnehmen "mussten"
      um die gröbsten Löcher flicken zu können.
      (Bei einigen geht es schlicht und ergreifend um`s reine Überleben)

      1.Unternehmensschulden
      2.Pensionszahlungen
      3.Aktienoptionen
      4.Zinszahlungen (überhöhte bei Junk-Bond-Status)

      Ist das alles eigentlich wirklich in den heutigen Preisen drin?
      Bevor "ich" eine Aktie kaufe,
      würde ich mir diese Dinge zumindest ein wenig ansehen...........
      Kann doch kein Fehler sein, oder ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 11:07:43
      Beitrag Nr. 2.598 ()
      Erwerbstätigkeit in Deutschland erneut rückläufig

      Das Statistische Bundesamt gab die vorläufige Entwicklung der Erwerbstätigkeit für Juni 2003 bekannt. Demnach hatten rund 38,028 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland, das sind 653.000 Personen oder 1,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Juni wurde ein Minus von 1,6 Prozent und im Juli 2002 ein Rückgang um 0,6 Prozent gemeldet.

      Verglichen mit dem Vormonat verringerte sich die Erwerbstätigkeit um 76.000 Personen bzw. um 0,2 Prozent. Im Juni blieb die Zahl der Erwerbstätigen unverändert und fiel im Juli 2002 um 0,1 Prozent unter das Vormonatsniveau.

      Auch Saisonbereinigt, d.h. nach rechnerischer Ausschaltung der jahreszeitlich bedingten Schwankungen, verringerte sich die Erwerbstätigkeit. Im Vormonatsvergleich waren 47.000 Personen weniger erwerbstätig, nach einem Minus von 19.000 Personen im Juni.
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 11:15:34
      Beitrag Nr. 2.599 ()
      Dann holen wir doch wieder einmal die INDEX-LUPE raus
      und schauen, was der Markt so "hergibt"......... ;)



      Das der DAX die nächste Wasserstandsmarke überwindet,
      würde mich nun überhaupt nicht "wundern".

      Und im Zweifelsfalle werden unsere amerikanischen Brüder
      dafür Sorge tragen.

      Vorsichtig würde ich sein,
      wenn die Marken "durch" sind
      und alles auf die heisse Jausse wartet......

      getrieben durch die eine oder andere "gute" und "optimistische" Meldung.

      Dann heisst es (Motzkes Meinung) den Nacken zu "straffen"
      und das "Sicherheitsnetz" ein wenig "strammer" zu ziehen, liebe Leute.

      Denn vergessen Sie bitte eines niemals.
      Die "Mehrheit" ist noch niemals "reich" geworden!!
      Und daran wird sich auch dieses Jahr nix ändern. ;)

      Auch wenn dies unserer "Freunde"
      von der Analystenmeute suggestieren wollen.......

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 11:23:22
      Beitrag Nr. 2.600 ()
      KONJUNKTUR

      Eichel rechnet für 2003 mit Stagnation

      Von 1,5 Prozent Wirtschaftswachstum war sie ausgegangen - doch die Realität sieht düster aus:
      Die Bundesregierung will ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr einem Zeitungsbericht zufolge weiter auf Null bis 0,25 Prozent senken -
      dies käme einer Stagnation gleich.


      Berlin - Unklar sei nur noch, ob Bundesfinanzminister Hans Eichel die Prognose auf 0,25 Prozent oder gleich auf Null für das laufende Jahr reduzieren werde, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise. Beide Werte sehen Volkswirtschaftler als Stagnation an.

      Am Rande der Sitzung des Bundeskabinetts solle am Mittwoch noch einmal über die Wachstumsprognose beraten werden, so der Bericht.
      Als sie ihren Etat für das Haushaltsjahr 2003 aufgestellt hat, war die Bundesregierung noch von einem Wirtschaftswachstum von 1,5 ausgegangen. Die Prognose hatte Hans Eichel zuletzt bereits auf 0,75 Prozent reduziert.

      Zumindest für das kommende Jahr gibt es Hoffnung: Für 2004 rechnet die Regierung mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um zwei Prozent. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte sich am Montag bereits optimistisch über eine künftige Konjunkturerholung geäußert. Es gebe zahlreiche Zeichen für einen möglichen Aufschwung, sagte er.

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Es tut mir leid dies sagen zu müssen.
      Aber wenn Herr Eichel sagt wir haben eine Million,
      dann werden es in Wirklichkeit 500000 sein.

      Ich habe die letzten Jahre selten jemanden erlebt,
      welche seine eigenen Aussagen so oft und so heftig ändern musste.
      Nicht, dass ich der CDU nahestehen würde.
      Aber wenn sie behauptet Eichel wäre ein "Lügner",
      dann stimmt dies schlicht und einfach.

      Und schliesslich und endlich haben die auch jahrelange gelogen
      und sollten daher wissen, von was sie reden. ;)

      Es sieht wirklich düster aus.
      Und ich vermutet, die "wirkliche" Wahrheit sieht noch schlimmer aus!!
      Über solche Dinge kann und werde ich mich gewiss nicht freuen.
      Aber deswegen werde ich ganz gewiss nicht in diesen "Gesundbeter-Chor" einstimmen
      und mit heuchlerischen Stimme einem "Aufschwung" das Wort reden,
      welchen es in absehbarer Zeit einfach nicht geben "kann"...!!

      Und wer glaubt, wir hätten im nächsten Jahr "weniger" Arbeitlose,
      braucht schon sehr viel "Fantasie"-soviel steht fest.

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 13:01:31
      Beitrag Nr. 2.601 ()
      @bondia

      Gracias

      Y una semana maravillosa en la isla ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 15:09:32
      Beitrag Nr. 2.602 ()
      Also dieses "Statement" von meinem alten (Bullen)-Freund Ralph
      nehme ich doch gerne einmal in den Market-Watch auf.

      Wie sonst könnte man/n Qualität besser erkennen,
      als an seinen eigenen Worten....... ;)

      -------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Acompora:

      „Der Monat Oktober hat positiv begonnen und das scheint offenbar frustrierend für die Bären zu sein, die auf einen Sell Off an den Märkten gesetzt haben. Ein Großteil des negativen Arguments der Bären gründet in der Tatsache, dass der Monat Oktober historisch betrachtet eine schwache Zeit im Jahr ist. Wir sind ebenfalls der Meinung, dass der Monat Oktober, zumindest normalerweise, eine Zeit im Jahr ist, wo die Märkte fallen. Aber die Statistiken der letzten 25 Jahre deutet darauf hin, dass der Monat Oktober meistens da endet, wo er auch begann“, so Ralph Acampora, technischer Analyst von Prudential Financial in einem aktuellen Marktkommentar. „Es gab tatsächlich einen Monat, den Oktober 1986, wo es überhaupt keine Korrektur gab, der Monat endete 11% im Plus.“

      Das positive Verhältnis von steigenden zu fallenden Aktien habe laut Acampora bisher einen stärkeren Einfluss auf den Markt als negative Sentimentindikatoren, wie dem Nasdaq-Volatilitätsindex VIX, oder der Insiderdaten oder den Daten zum Anteil der Bullen und Bären. Diese negativen Sentimentdaten könnten nicht einfach vom Tisch gewischt werden, jedoch seien im Falle eines Widerspruchs der internen Daten mit den Sentimentdaten eben die internen Daten des Marktes (steigende zu fallenden Aktien) als Indikator zu bevorzugen.

      „Niemals gegen den Markt stellen“, betont Acampora als sein Motto. Kurzfristig sei weitere Volatilität zu erwarten, doch empfiehlt Acampora die Nutzung von Kursschwächen zum Kauf. Mit der zunehmenden Reifung der Kursentwicklung würden sich auch die Sektoren und Aktien verschieben, die am meisten an der Aufwärtsbewegung profitieren.

      „Alles in Allem gefällt uns, was wir sehen, und wir ermutigen unsere Leser, davon zu profitieren und jede Pause zum Akkumulieren von Aktien zu nutzen. Wir glauben dass genug Momentum im Markt liegt, um den Dow Jones bis zum Jahresende über 10,000 Punkte zu bewegen. Eine solche Bewegung wird sich in neuen Hochs in den meisten Indices niederschlagen. Das ist tatsächlich eine marktbreite Rallye – und wir werden davon profitieren!“ so Acampora abschließend.


      -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Na da freue ich mich für den Guten Ralph
      und seine "wirkliche" Klientel.
      Mit "uns" meint er ganz gewiss sich und "seine" speziellen Freunde,
      welche im Monat ab 1Million-Dollar`s + Aufwärts "verdienen" wollen.
      Aber ganz gewiss nicht die Kleinstanleger...(hihihi).

      Selbst wenn wir einmal nur diese Aussage als solche nehmen würden,
      auf das der DOW auf ca. 10000 steigen sollte,
      wäre dies eine mehr als magere Rendite.
      In Relation des "Risikos" gesehen...!!

      Das wären gerade mal ca. 3.6% Rendite !!
      Ok-ok, jetzt werden wir mal nicht meckern
      und sagen "das ist gut" .

      Und dann..??

      Kommen dann die 11000 im DOW?

      Davon abgesehen, würde ich Herrn Acampore einmal empfehlen,
      weniger Drogen zu nehmen
      und ein wenig genauer hinzuschauen.
      Er übersieht da nämlich eine Kleinigkeit.
      Aber hören wir uns doch zuerst an, was er seinen "Kunden" zu sagen hat...

      und jede Pause zum Akkumulieren von Aktien zu nutzen

      Dann würde ich doch gerne einmal wissen,
      woher denn all dieses Geld noch kommen sollte.
      Erst diese Woche durften wir alle zur Kenntnis nehmen,
      dass noch niemals zuvor....

      soviele Aktien auf Kredit gekauft wurden

      wie im Moment...!!

      Die Portfolios der Instis sind bis zum Kragen gefühlt.
      Die "Stimmung" ist so gut wie nie.
      Auch wenn es hin und wieder "Ablenkungsmanöver" gibt,
      welche das "Gegenteil" suggestieren.

      Da ist nicht mehr viel Spielraum für DAU (Dümmster Anzunehmender Aktionär)

      Dann vielleicht doch nochmals den freundlichen Herrn vom "Kreditinstitut" angerufen,
      um ein wenig "zocken" zu können.
      Wo ist der Unterschied, ob ich jetzt 3 oder 4 Hypotheken auf´s Häusle aufnehme. ;)

      Naja, wird schon "gut" gehen.
      Bei Herrn Acampora sind sie gewisse in "guten" Händen.......

      Auf den anderen "geistigen" Dünnschiss
      möchte ich jetzt nicht mehr eingehen.
      Der spricht für sich selbst.
      Wer mit solchen "Gedanken" und/oder gar "Analysen" Geld investiert-
      sollte schleunigst einen Psychiater (Schraubendoktor) aufsuchen-soviel ist sicher. :D

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 16:33:34
      Beitrag Nr. 2.603 ()
      DOLLARSCHWÄCHE

      Amerika lacht, Euroland zittert

      Der Euro notiert auf Drei-Monats-Hoch, und der schwache Dollar kommt US-Firmen gelegen.
      Geht die Abwertung so rasant weiter, könnte sie die Konjunkturbelebung in Deutschland und Japan abwürgen.
      Vor allem mittlere Unternehmen leiden: Die Währung wird zum größten Risiko für die Konjunktur.


      Frankfurt am Main - Der Kurs des Euro ist auch am Mittwoch deutlich über der Marke von 1,18 US-Dollar geblieben, das ist der höchste Stand seit mehr als drei Monaten. Gegenüber dem Yen fiel die US-Währung sogar auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. Die deutliche Abwertung des Dollars bedroht die europäische Konjunktur und hat an der Tokioter Börse für deutliche Abschläge gesorgt.

      Der Nikkei gab am Mittwoch um fast 300 Punkte nach, da ein starker Yen nicht im Interesse des exportorientierten Landes ist. Der Index rutschte um 2,6 Prozent, die Marke von 11.000 Punkten ist wieder in weite Ferne gerückt. Der Dax wurde am Mittwoch zwar von guten US-Quartalsergebnissen und den guten Vorgaben der Wall Street angetrieben, Händler betrachteten die Kursgewinne jedoch mit Skepsis: Wertet der Euro weiterhin so rasch und kräftig gegenüber dem Dollar auf, wird dies für immer mehr exportorientierte Unternehmen zum Problem

      Mittelstand ist kaum abgesichert

      Das Währungsproblem betrifft vor allem mittlere Unternehmen, da sie sich im Gegensatz zu den großen Konzernen kaum gegen Währungsrisiken absichern. Während ein Konzern wie BMW sich mit Millionensummen am Devisenmarkt gegen einen schwachen Dollar absichern kann, trifft der Dollar-Absturz den Mittelstand mit voller Härte: Ihre Produkte werden auf dem Dollar-Markt deutlich teurer, der Export wird gebremst.
      Am Mittwochmorgen kostete der Euro 1,1823 Dollar und damit so viel wie seit Mitte Juni nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1768 (Montag: 1,1579) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8498 (0,8636) Euro.

      Japan kann Abwertung bremsen, aber nicht stoppen

      Gegenüber dem Yen fiel der Dollar am Mittwoch ebenfalls kräftig: Experten zufolge haben Japans Notenbank und Regierung aufgegeben, den Dollar-Fall unter die Marke von 110 japanischen Yen zu stoppen. "Die japanische Regierung konnte den weiteren Anstieg des Yen nicht verhindern", sagte Währungsanalyst Haruya Ida von IFR Forex Watch. "Sie hat zwar mit vorsichtigen Schritten versucht zu intervenieren, konnte den Dollar-Verfall aber nicht aufhalten." Die Analysten der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt gehen davon aus, dass der Dollar bis zum Jahresende auf 107 japanische Yen fällt.

      Duisenberg hält Dollar-Abwertung für "unvermeidbar

      Der scheidende EZB-Präsident Wim Duisenberg hält eine graduelle Abwertung des US-Dollars angesichts des riesigen amerikanischen Doppeldefizits für "unvermeidbar". Dass die EZB dem Beispiel der japanischen Notenbank folgt und gegen eine Abwertung eingreift, bezeichnete er in einem Interview als unwahrscheinlich. Nach Einschätzung von Hellmeyer deuteten die Aussagen von Duisenberg darauf hin, dass eine graduelle Abwertung des Dollars der Zielsetzung der G-7-Länder entspricht.

      Ein schwacher Dollar ist auch im Interesse der Regierung Bush, da sich dadurch die Exporte ankurbeln und die US-Produkte auf dem Heimatmarkt vor ausländischer Konkurrenz schützen lassen. Bis zur Präsidentenwahl im November 2004 kann George W. Bush positive Nachrichten von US-Unternehmen gut gebrauchen.

      Euro trägt die Hauptlast

      Dass der Euro die Hauptlast der Dollar-Abwertung trägt und binnen eines kurzen Zeitraums kräftig gestiegen ist, liegt vor allem an der Gegenwehr der japanischen Notenbank gegen eine rasche Yen-Aufwertung. Japan ist an einem im Vergleich zum Dollar eher schwachen Yen interessiert, da japanische Exporte das Land endlich wieder auf Wachstumskurs bringen sollen.

      Daher hat die Bank of Japan in den vergangenen Tagen immer wieder am Devisenmarkt interveniert, um eine weitere Aufwertung des Yen zu verhindern. Auch China weigert sich, die eigene Währung Yuan vom Dollar abzukoppeln, obwohl der Yuan gemeinhin als unterbewertet gilt.
      Armin Mekelburg, Analyst bei der HypoVereinsbank, betont, dass die asiatischen Staaten die globale Dollar-Anpassung gar nicht oder nur in geringem Umfang mittragen. Daher schultere der Euro nun die Hauptlast und steige zu schnell.

      Deutsche Bank: Euro hat Luft bis 1,1940 Dollar

      Der Euro hat nach Einschätzung der Deutschen Bank seine Korrektur abgeschlossen und kann jetzt bis auf 1,1940 steigen. Letzteres wäre ein neuer historischer Höchststand des Euros, der Ende Mai bis auf 1,1929 geklettert war.
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 16:48:31
      Beitrag Nr. 2.604 ()
      08.10.2003 - 16:12 Uhr

      US/Lagerbestände Großhandel August -0,2 Prozent gg Vormonat

      Washington (vwd) - Die Lagerbestände in der US-Wirtschaft sind im August im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 0,2 Prozent auf 288,59 Bill USD gesunken. Ökonomen hatten im Durchschnitt einen Zuwachs um 0,1 Prozent erwartet.

      Wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden zugleich die Angaben für Juli, die auf einen unveränderten Stand lauteten, bestätigt. Das Verhältnis von Lagerbeständen zu Umsätzen veränderte sich im August auf 1,20, während der Wert für den Vormonat auf 1,21 beziffert worden war.

      Der Umsatz im Großhandel der USA hat sich im August um 0,4 Prozent auf saisonbereinigt 239,94 Mrd USD erhöht. Die Lagerbestände von langlebigen Gütern fielen um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, während die Lagerbestände für Verbrauchsgüter um 0,3 Prozent zulegten.

      vwd/DJ/8.10.2003/apo/ptr
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 17:14:14
      Beitrag Nr. 2.605 ()
      Mit "freundlichen" Grüssen-"Ihre" BERATERBANK :D

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      08.10.2003 14:08

      "Anleger bei Zertifikaten getäuscht"

      Wie Zertifikate funktionieren, ist nicht immer leicht zu verstehen. Umso weniger, wenn die Anleger gezielt in die Irre geführt werden. Die Aktionärsschützer der DSW warnen vor Falschinformationen einiger Banken.

      Nach Recherchen der Anlegerzeitschrift "Wertpapier" täuschen mehrere Kreditinstitute ihre Kunden bewusst mit zweifelhaften Informationen zu Indexzertifikaten, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

      Beispielsweise stufe die Deutsche Bank-Tochter Maxblue die immer beliebter werdenden Indexzertifikate in unterschiedliche Risikoklassen ein. Die eigenen Zertifikate kämen dabei in eine relativ moderate Klasse, während sich nahezu identische Papiere der Konkurrenz dagegen auf einer deutlich höheren Stufe wiederfänden. Dasselbe gelte für einige Sparkassen in Nordrhein-Westfalen, die Zertifikate der WestLB vertreiben.

      Klare Wettbewerbsbeschränkung

      "Welcher Kunde würde da nicht zu dem vermeintlich weniger riskanten Produkt greifen?", meint Ulrich Hocker, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Zudem können Kunden, die aufgrund ihrer Angaben in eine niedrigere Risikokategorie eingestuft wurden, die vermeintlich riskanteren Papiere gar nicht erwerben. Dafür müssten sie eine weitere Risikoerklärung abgeben.

      Wenn verschiedene Zertifikate denselben Index abbildeten, sei die Einstufung in unterschiedliche Risikoklassen nicht gerechtfertigt, meint Hocker: "Hier wird der Konsument bewusst falsch informiert." Bei der Dresdner Bank und der Commerzbank übrigens werden die Zertifikate auf denselben Index laut "Wertpapier" auch in dieselbe Risikoklasse eingestuft.

      Zertifikate: Ein weites Feld

      Mit Indexzertifikaten können Anleger an der Wertentwicklung bestimmter Indizes teilnehmen, ohne die im Index enthaltenen Aktien selbst kaufen zu müssen. Das Zertifikat verspricht dem Inhaber eine am Index orientierte Rendite.

      Mittlerweile gibt es eine Flut spezieller Zertifikate, die nicht nur einfach Indizes abbilden, sondern auch bestimmte Trends oder Themen einfangen. So gibt es etwa Zertifikate, die auf die dividenden- oder momentumstärksten Titel eines Index setzen.

      Was die wenigsten Anleger wissen: Anders als bei Indexfonds erwirbt der Käufer mit einem Zertifikat keinen Anteil an einem Portfolio, sondern rechtlich eine Schuldverschreibung des Emittenten. Damit wird die Bonität des Emittenten bei der Anlageentscheidung wichtiger. Doch sei es kaum einzusehen, dass Maxblue die Deutsche-Bank-Produkte in der kundenfreundlichen Risikoklasse 3 führt, das gleiche Produkt der Schweizer Großbank UBS aber auf Risikostufe 5 setzt, erklärt Hocker.

      la

      Quelle: ard-boerse

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      Übrigens arbeiten dort unter anderem auch "Ihre freundlichen" Anlageberater,
      welche Ihnen für praktisch "umsonst" diese "günstigen" Gewinner
      von morgen schmackhaft machen.

      Ist ja schliesslich ihr "Job"- Sie persönlich reich zu machen, oder ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 17:22:37
      Beitrag Nr. 2.606 ()
      08.10.2003 - 16:29 Uhr Fed/Bies:

      Ökonomisches Umfeld reif für nachhaltigen Aufschwung

      Washington (vwd) - Susan Bies, Governor der US-Notenbank Federal Reserve,
      sieht in den USA ein ökonomisches Umfeld, das reif für einen nachhaltigen Aufschwung ist.
      Frühere Befürchtungen, dass sich die US-Verbraucher zu stark verschulden
      und deswegen ihre Ausgaben vor dem Beginn eines Aufschwunges kürzen würden,
      hätten sich nicht bewahrheitet, erklärte Bies am Mittwoch laut Redetext.

      Statt dessen ergriffen die Verbraucher angesichts der niedrigen Zinsen die günstige Gelegenheit, um ihre Schuldenlast zu verringern.

      Zum günstigen Umfeld tragen nach Ansicht von Bies auch das "gesunde Finanzsystem" der USA und die verbesserte Rentabilität der US-Unternehmen bei. Obwohl einige Banken wegen des wirtschaftlichen Abschwungs gelitten hätten, bestünde kein Grund zur Besorgnis über die Gesundheit des gesamten Bankensystems.
      vwd/DJ/8.10.2003/apo

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      Also-da fällt (erstmal) selbst dem Alten Motzke nix mehr ein.

      Wie gesund die Systeme in den USA sind,
      wurde in den letzten 3Jahren hinlänglich bewiesen.
      Und Schulden hat ja niemand wirklich.
      Genauso wenig, wie die US-Administration.

      Eine einzige Frage würde ich denn doch noch stellen wollen.
      Wenn die US-Bürger all das Geld zur Schuldentilgung eingesetzt haben,
      dann frage ich mich doch,
      wer dann diese ganzen Aktien auf "PUMP" gekauft hat?

      Irgend wo her-muss das Geld doch "kommen", oder etwa nicht.

      Naja, wahrscheinlich sehe ich da wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht.
      Wird schon alles seine Richtigkeit haben.
      Die US-Administration hat in der Vergangenheit ja hinlänglich bewiesen,
      dass sie die Wahrheit-und nix als die Wahrheit erzählen........ ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 17:38:03
      Beitrag Nr. 2.607 ()
      Alles wird "gut"-fragt sich dann nur für "wen" :rolleyes:

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      HAUSHALT

      Eichel fehlen mehr als 40 Milliarden

      Arbeitslosigkeit, Konjunkturflaute und ein schwacher Dollar machen Bundesfinanzminister Hans Eichel zu schaffen.
      Das Defizit des Bundes wird nach Angaben aus Regierungskreisen im laufenden Jahr deutlich über 40 Milliarden Euro liegen.


      Berlin - "Es wird wohl auf über 41 Milliarden Euro steigen", hieß es am Dienstag in Berlin. Genaueres lasse sich jedoch erst bei der Aufstellung des Nachtragshaushaltes sagen. Dieser wird nach Angaben des Finanzministeriums vom Wochenende möglicherweise schon am Mittwoch kommender Woche vom Kabinett verabschiedet.

      Bundesfinanzminister Hans Eichels (SPD) ursprüngliche Planung sah ein Defizit von 18,9 Milliarden Euro vor. Angesichts der gestiegenen Ausgaben für die höhere Arbeitslosigkeit hatte er jedoch bereits angekündigt, den Betrag verdoppeln zu müssen. Nach seinen Worten liegt das voraussichtliche Defizit für den Gesamtstaat bei rund 80 Milliarden Euro.

      Mit der höheren Neuverschuldung des Bundes dürfte auch die von Eichel an die Europäische Union gemeldete Defizitquote von 3,8 Prozent nicht mehr zu halten sein. Eichel hatte in den vergangenen Tagen wiederholt erklärt, das deutsche Defizit werde in diesem Jahr wegen der Wachstumsschwäche voraussichtlich höher als die ursprünglich erwarteten 3,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) ausfallen.

      Im Vorgriff auf die künftigen Schwierigkeiten mit der EU wegen der Überschreitung der Defizitgrenze übte Eichel heute bereits den Schulterschluss mit seinem französischen Kollegen Francis Mer. In den Verhandlungen mit EU-Währungskommissar Pedro Solbes sprach er sich gegen ein striktes Vorgehen gegen Frankreich aus, das auch im Haushaltsplan 2004 die vorgegebene Defizitgrenze in Höhe von drei Prozent nicht einhalten wird.

      Deutschland, das ebenfalls mit einem Strafverfahren konfrontiert ist, ist derzeit nicht im Visier der Kommission, da Berlin sich im laufenden Jahr strikt an die Sparvorgaben der EU hielt.
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 18:50:05
      Beitrag Nr. 2.608 ()
      USA finanzieren Aufschwung auf Pump

      Defizit größer als erwartet durch Kriegsfolgekosten und geplante Medikamentenzuschüsse /
      Steuersenkungen nützen vor allem Wohlhabenden


      Finanzminister John Snow will die Neuverschuldung trotzdem bis 2008 halbieren.
      Doch Optimismus allein reicht nicht.


      Von Sonia Shinde


      Frankfurt a. M. · 7. Oktober 2003 ·Schulden, Schulden, nichts als Schulden. Mit 480 Milliarden Dollar Defizit planen die USA das Haushaltsjahr 2004. Das sind 4,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) so die Schätzung des Budgetbüros des amerikanischen Kongresses und mehr als ganz Deutschland an Steuern zahlt. Doch das ist optimistisch geschätzt. Nicht berechnet sind 87 Milliarden Dollar zusätzlich, die Bush für Kriegsfolgekosten im Irak und in Afghanistan beim Kongress locker machen will. Das bedeutet ein Defizit von mehr als 550 Milliarden Dollar und damit mehr als fünf Prozent des BIP. Auch der geplante Zuschuss für verschreibungspflichtige Medikamente ist nicht inbegriffen.

      So viel Schulden hat bisher kein Präsident fabriziert und nicht in so kurzer Zeit. Nur drei Jahre hat George W. Bush gebraucht, um die 237 Milliarden Dollar Haushaltsüberschuss seines demokratischen Vorgängers Bill Clinton durch zwei Kriege und diverse Steuersenkungen in ein Mega-Minus zu verwandeln. Immerhin, es bleibt in der Familie. Das bisher höchste Haushaltsdefizit in absoluten Zahlen hat George Bush Senior 1992 verursacht: 292 Milliarden Dollar - Peanuts im Vergleich zu Baby-Bush.

      Aber Amerika wäre nicht das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, hätte Finanzminister John Snow nicht auch eine Lösung parat: Auf der Jahrestagung des internationalen Währungsfonds in Dubai verkündete er, dass er das Mega-Defizit bis 2008 halbieren werde. Wie er das machen will, hat er nicht gesagt. Analysten sind skeptisch: Commerzbank-Ökonom Patrick Franke rechnet mit einer jährlichen Neuverschuldung von 300 bis 400 Milliarden Dollar bis 2008.

      Gern verstecken sich Snow und Bush hinter der schwachen Konjunktur. Doch die ist nur zu einem geringen Teil verantwortlich, so die Vorwürfe der Steuerwächter der parteiübergreifenden Concord Coalition. Das Riesenloch in der Haushaltskasse stammt zum größten Teil aus hohen Rüstungsausgaben und aus den diversen Steuersenkungen.



      Innerhalb der nächsten zehn Jahre verzichtet die Regierung auf rund 700 Milliarden Dollar Einnahmen und hofft, dass die Amerikaner noch mehr konsumieren und die Wirtschaft ankurbeln. Doch die Steuersenkungen begünstigen vor allem die Wohlhabenden und die tendieren zum Sparen. Bestes Beispiel: die zeitweise Abschaffung der Dividendensteuer. Den Staat kostet sie einige hundert Milliarden Dollar , doch ob sie den Aufschwung stützt, ist ungewiss.

      Es sind eher die Ärmeren, die prozentual das meiste ihres Einkommens für den Konsum ausgeben - wenn sie können. Denn laut Statistik schrumpfte das jährliche Durchschnittseinkommen allein in den letzten zwölf Monaten um ein Prozent auf rund 42 409 Dollar. Jeder achte Amerikaner ist arm. Das sind insgesamt 34,6 Millionen, 1,7 Millionen mehr als 2001. Arm ist eine vierköpfige Familie mit höchstens 18 000 Dollar Jahreseinkommen.

      Und: Die Steuersenkungen belasten den Haushalt der Zukunft. Denn die Regierung finanziert ihre Steuersenkungen über neue Schulden. Für jeden Dollar, den die Amerikaner jetzt weniger Steuern zahlen, müssen sie in sechs Jahren 3,60 Dollar zurückzahlen errechneten die " Citizens for Tax Justice" . Und: " Bisher sind alle befristeten Steuersenkungen immer verlängert worden" , kritisiert US-Ökonom Robert Chandross. Sie zurückzunehmen wenn im kommenden Jahr der Präsident gewählt wird und 2006 Kongresswahlen anstehen, wäre politischer Selbstmord.

      Wenn jedoch die Konjunktur nicht schnell anspringt, bleibt der Staat auf seinen Schulden sitzen.

      " Um ein stabiles Wachstum zu ermöglichen, müssen im nächsten Jahr zwischen 1,5 und 2 Millionen neuer Jobs geschaffen werden" ,

      sagt der Kieler Konjunkturforscher Klaus-Jürgen Gern.

      Vor allem, um die Verbraucher bei Kauflaune zu halten. Bisher helfen die Einkommensteuer-Erstattungen, doch damit ist im Sommer Schluss. Bis dahin muss die Jobmaschine laufen. Aber die Unternehmer entlassen eher als dass sie einstellen, so das National Bureau of Economic Research, obwohl die Rezession offiziell als überwunden gilt.

      Seit der Großen Depression der 30er Jahre hat keine Wirtschaftskrise so viele Jobs vernichtet. Seit März 2001 gingen 2,8 Millionen Arbeitsplätze verloren - vor allem High-Tech-Jobs, die niemand mehr braucht. Gleichzeitig wuchs die Produktivität der Firmen um fast sechs Prozent, das heißt sie produzierten mehr mit weniger Leuten.

      Jobless Growth heißt das, Wachstum ohne Beschäftigungszuwachs. " Im nächsten Jahr ist nicht mit einem Sinken der Arbeitslosenrate zu rechnen" , sagt Chandross. Und die liegt bei für die USA ungewöhnlich hohen 6,2 Prozent. " Auf Dauer ist das nicht tragbar, es bremst steigende Einkommen." Und die 3,9 Prozent-Wachstumsprognosen von IWF und Weltbank? " Die Wirtschaft kann um 3,5 Prozent wachsen, ohne dass die Arbeitslosigkeit sinkt" , so Robert Chandross. - Stell Dir vor die Wirtschaft wächst und die Haushaltlücke gleich mit.

      [/i]Quelle:Frankfurter Rundschau
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 19:37:33
      Beitrag Nr. 2.609 ()
      Was ist denn nu wieder mit dem "Dicken" los........



      Naja, der sah auch schon einmal "frischer" aus.

      Dann gucken wir doch einmal wie sich unser "Schrotthaufen" heute aufführt....



      Tja, da war wohl nix anderes zu erwarten heute.

      Schön jedenfalls für diejenigen,
      welche auf Herrn Acampora hören werden
      und gleich heute einen Termin bei ihrem "Kreditberater bekommen konnten.

      Dann könnten die morgen gleich mal loslegen
      und dies auch noch mit "Schnäppchenpreisen". :D

      Wirklich gut, dass wir "Experten+Berater" wie den Guten Ralph haben.
      Wie würden wir sonst wohl unser Geld verdienen können..... :rolleyes:

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 19:51:14
      Beitrag Nr. 2.610 ()
      US-Großhandelsumsatz geht überraschend zurück

      Das US-Handelsministerium stellte die Entwicklung der Lagerbestände im Großhandel für Oktober 2003 vor.
      Auf Jahressicht erhöhten sich die Bestände um 0,7 Prozent.

      Jedoch verringerten sich die Bestände um 0,2 Prozent zum Vormonat auf 288,59 Mrd. Dollar,
      wogegen Volkswirte einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet hatten.

      Für den Vormonat Juli wurde die vorläufig gemeldete unveränderte Entwicklung bestätigt..
      Die Daten der Lagerbestände gelten als wichtiges Indiz für die Entwicklung der US-Konjunktur.
      Ein Lageraufbau signalisiert einen Produktionsrückgang und damit eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung in den USA.
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 20:03:05
      Beitrag Nr. 2.611 ()
      Eastman kodak erlöst insgesamt 1 Mrd. Dollar aus Anleiheverkauf

      Der amerikanische Photoequipment-Hersteller Eastman Kodak Co. gab am Mittwoch bekannt,
      dass er aus dem Verkauf von Wandelanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren
      sowie der Emission zehnjähriger Unternehmensanleihen insgesamt 1 Mrd. Dollar erlöst hat.

      Die Wandelanleihe ist mit einem Koupon von 3,375 Prozent ausgestattet
      und können bei einem Aktienkurs von 31,02 Dollar in Aktien von Eastman Kodak umgewandelt werden.

      Die Unternehmensanleihen haben einen Zinskoupon von 7,25 Prozent ausgestattet
      und wurden mit einem Discount entsprechend einem Zinskoupon in Höhe von 7,265 Prozent begeben,
      was im Vergleich zu zehnjährigen Staatsanleihen einem Spread von 3 Prozentpunkten entspricht.

      Das Unternehmen wird den Emissionserlös zur Rückzahlung kurzfristiger Verbindlichkeiten
      sowie zur Finanzierung der Übernahme von PracticeWorks Inc. verwenden.

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      Nicht schlecht-Herr Specht.

      Gerade hörten wir,
      dass die US-Unternehmen ja eigentlich gar nicht wirklich verschuldet wären
      und wenn, dann wären diese Schulden kein wirkliches Problem.

      Und dann hören wir doch gleich,
      dass Eastman eine "Wandelanleihe"
      in Höhe von einer Milliarde Dollario auf den Markt gedrückt hat.

      Läuft das jetzt in den USA unter "Schulden",
      oder sind das jetzt abschreibbare "Investitionen". :confused:

      Ist mir jetzt ein wenig peinlich, liebe Leser,
      aber nach all den Jubelmeldungen der letzten Tage
      und dem ganzen hin und her von wegen "Schulden die keine sind",
      weiss ich nicht mehr so wirklich,
      ob ich das jetzt nicht auch "falsch" interpretiere. ;)

      Naja, wird schon irgend wie gut gehen-das mit der Milliarde.
      Ist ja ist der heutigen Zeit sowieso nur besseres "Trinkgeld".

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 20:36:39
      Beitrag Nr. 2.612 ()
      Verlogene Gesellschaft

      Von Dirk Harbecke

      Kleine Lügen erhalten die Freundschaft, konnte ich kürzlich in der "Bild der Wissenschaft" lesen. Forscher haben herausgefunden, dass ein gewisses Maß an Täuschung und Selbsttäuschung für die gesellschaftliche Stabilität und die geistige Gesundheit des Einzelnen erforderlich sind. Manchmal sei es sogar "geradezu unmoralisch und ungesund, auf den Einsatz einer Täuschung zu verzichten". Mehr noch: Wer die Wahrheit verschweige oder verbiege, um anderen Leiden zu ersparen oder deren Selbstachtung zu wahren, handele sozial intelligent. Vertrauen entstehe eben nicht dadurch, dass wir immer die Wahrheit gesagt bekommen, sondern dadurch, dass wir wissen, jemand meint es gut mit uns! Ich habe noch nirgends eine bessere Umschreibung für die Person Alan Greenspan gefunden.

      Der Chef der US-Notenbank hat am Dienstag den Leitzins auf dem historisch niedrigen Niveau von 1 Prozent belassen und wieder die Möglichkeit einer "unwillkommenen Disinflation" erwähnt, gleichzeitig aber auch vor einer weiteren Verschlechterung des Arbeitsmarktes gewarnt. Die Aktienmärkte begrüßten dies mit Kursgewinnen, weil es doch garantiere, dass die Zinsen noch lange Zeit niedrig bleiben werden. Was ist bloß los mit den Börsianern? Die Erholung seit den März-Tiefs ist laut Morgan Stanley die schnellste seit 1970, und trotzdem sind die Fondsmanager aktuellen Umfragen zufolge optimistischer denn je.

      Auch wenn viele Konjunkturdaten auf einen Aufschwung deuten, sind die Risiken doch unübersehbar: schwacher Arbeitsmart, steigende Kreditzinsen, horrende Staatsverschuldung, Rezession in Europa, wachsender Wettbewerb und nun auch noch das Scheitern der Welthandelsrunde in Cancun. Selbst wenn man diese Faktoren außer acht läßt, zeigen die Erfahrungen vergangener Jahrzehnte, dass zwei Drittel der potentiellen Kursgewinne an den Börsen bereits dann eingetreten sind, wenn die ersten Konjunkturdaten eine Erholung signalisieren, was derzeit der Fall ist. Seien Sie als Aktienanleger also auf der Hut.

      Abschließend stellt sich mir eine Frage: Da die Weltwirtschaft aus Sicht der US-Notenbank noch nicht stark genug ist, um die Zinsen anzuheben, wie kann sie dann stark genug sein, die in den jetzigen Kursen bereits eingepreisten Wachstums- und Gewinnsprünge zu gewährleisten? Offensichtlich verwechseln viele Investoren die derzeitige Korrektur von den März-Tiefs mit einem tiefgreifenden weltwirtschaftlichen Aufschwung. Um noch einmal die Lügen-Forscher zu zitieren: "Was uns aber am meisten daran hindert, eine Lüge zu vermuten, ist, dass wir selten misstrauisch sind." Ein solches Misstrauen wäre derzeit angebracht.

      Dirk Harbecke

      Quelle: Instock
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 21:07:16
      Beitrag Nr. 2.613 ()
      Noch ein Wort zu unserem deutschen "Fabeltier" dem DAX



      Der Wiederstand bei ca. 3440 konnte heute leider nicht durchbrochen werden.
      Und wie es aussieht, wird zumindest heute abend auch vom DOW
      keinerlei Unterstützung mehr zu erwarten sein.

      Tja, da bin ich mal sehr gespannt,
      wieviele "Anläufe" dem DAX in diesem Jahr noch bleiben.

      Wie gesagt, es könnte schon nochmals ein wenig hoch gehen
      und hier natürlich mit freundlicher Unterstützung des DOW
      der dann über die 9700 laufen könnte.

      Aber "sicher" wäre ich mir da nicht, liebe Investoren.
      Und wenn ich "investiert" wäre,
      dann würde ich für die nächsten Tage weniger Schlaf einplanen.

      Das kann plötzlich eins-fix-drei gehen.....
      auf dem Weg nach "Süden".

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 21:23:05
      Beitrag Nr. 2.614 ()
      Zum abrunden sollten wir uns nochmals den DOW anschauen....



      Vom letzen Hoch klar nach unten "abgeprallt"

      Nun den Fokus ein wenig erweitert.....



      Wenn der DOW über die ca. 6670 nicht mehr drüber hopsen kann
      hätten wir ein prächtiges "DOPPELTOP",
      welches dann eigenltich als "abgeschlossen" durch gehen könnte. ;)
      Wohin der Weg uns wohl dann führen würde....?!



      Vorerst sollte uns dann dieser Chart ausreichen.

      Denn ich glaube,
      dass der erste "AB"-Schwung den DOW
      nicht weiter als zur 9300-9350 schleudern würde.

      Wäre aber in jedem Falle ausreichend,
      um die ersten verzagten Lemminge abzuwerfen
      und somit natürlich ein wenig Unruhe in die "Herde" zu bekommen...(hihihi).

      Naja, wir werden ja dann sehen wie es kommen sollte. ;)

      Wie gesagt, so "muss" es nicht kommen.
      Aber als Investierter,
      würde ich jedenfalls diese "Wassermarken"
      nicht aus den Augen verlieren.

      Schönen Abend wünsche ich

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 21:37:21
      Beitrag Nr. 2.615 ()
      Schlagzeile der Zukunft

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Es ist 4 Uhr morgens; Zeit, mit der Arbeit zu beginnen. Normalerweise lebe und arbeite ich ja in Europa, in Frankreich; aber derzeit bin ich im sonnigen Nicaragua ... und wegen der Zeitverschiebung muss ich so früh aufstehen, um auf dem Laufenden zu bleiben, was die News aus Europa angeht. Aber was ist das? Das müssen die Nachrichten von morgen sein. Die Seattle Times hat eine Schlagzeile, die dazu bestimmt ist, in den kommenden Jahren populär zu sein:
      "Immer mehr Hausbesitzer verkaufen ihre Häuser für weniger als sie schulden (an Hypotheken)."

      Was ist da schief gelaufen? Ich weiß es nicht, aber ich habe das Gefühlt, dass diese Schlagzeile sich in den USA bald den Weg bis an die Küsten gebahnt haben wird. Anderswo lese ich allerdings, dass die Vereinigung der kalifornischen Immobilienmakler für Kalifornien dieses Jahr einen Anstieg der Immobilienpreise um 13 % prognostiziert. Damit würde der durchschnittliche Preis eines Hauses in Kalifornien 414.000 Dollar erreichen, verglichen mit 168.000 Dollar in geistig gesünderen Gegenden der USA.

      Da haben Sie es, liebe(r) Leser(in): Eine Kaufmöglichkeit. Kaufen Sie Häuser in Missouri und verschiffen Sie diese nach Kalifornien. Wenn die Transportkosten (LKW oder Schiff; es gibt mobile Häuser) weniger als 246.000 Dollar betragen, dann haben Sie einen Gewinn gemacht.

      Das ist Wahnsinn, natürlich. Aber das ist Wahnsinn mit jeder Menge vernünftiger Gründe dahinter. Die kalifornische Volkswirtschaft ist fast so groß wie die von Frankreich ... und sie arbeitete mehr oder weniger nach den gleichen Prinzipien. "Dem kalifornischen Gouverneur steht ein großes Durcheinander bevor", so CNBC (Mein Rat an Arnie: Wenn Du wirklich die Wahlen gewonnen hast, so wie es jetzt aussieht ... verlange ein Nachzählen der Stimmen.)

      Ein Teil des Durcheinanders ist allerdings nicht die Schuld des Gouverneurs ... und es liegt nicht in seiner Kraft, das in Ordnung zu bringen. Es geht um das Durcheinander, auf das ich oft hinweise. Kalifornien arbeitet mit Dollars. Frankreich erledigt seine Geldgeschäfte mit Euros. Der Euro ist gestern weiter gestiegeen, und der Vorsitzende der Europäischen Zentralbank hat gesagt, dass der Dollar weiter fallen wird.

      "Die USA haben ein riesiges Leistungsbilanzdefizit", erklärte der Banker mit der Silbermähne, "deshalb wird es früher oder später eine Anpassung dieser Währung (des Dollar) geben."

      Dieser Tag wird für die Hausbesitzer an der amerikanischen Westküste kein glücklicher Tag sein. Der durchschnittliche Hausbesitzer konnte sich im letzten Jahr darüber freuen, dass sein "Reichtum" um 40.000 Dollar oder so gestiegen war. Viele konnten nicht anders; sie zogen dieses Geld aus ihren Häusern, indem sie die Hypotheken erhöhten. Und ich sage voraus, dass viele das bedauern werden, wenn der fallende Dollar die Zinsen nach oben zwingen wird – und die Immobilienpreise nach unten. Diese Hausbesitzer werden sich mit weniger Vermögen finden, als sie dachten ... während ihre Hypotheken immer noch so groß sind, wie sie dachten.

      Aber das liegt alles in der Zukunft. Wie diese Schlagzeile aus Seattle.

      Jetzt aber zu Dir, Eric:
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 21:38:47
      Beitrag Nr. 2.616 ()
      Gier ist offensichtlicher als Furcht

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan

      Wie ist es möglich, dass die US-Aktien weiter steigen, sogar während der Dollar verliert? Diese zwei gegensätzlichen Trends sind in der Tat merkwürdige Bettgenossen.

      Was diese Paarung besonders bizarre macht, ist die Tatsache, dass die USA so stark von der enthusiastischen Nachfrage der ausländischen Investoren nach US-Vermögensanlagen abhängen. Auf die eine oder andere weisen leihen die Ausländer der konsumverrückten amerikanischen Nation jedes Jahr fast 1 Billion (!) Dollar. Die Amerikaner nehmen dieses Geld, das sie uns schicken, und bezahlen damit Geländewagen, Plasma-Fernseher und teure militärische Kampagnen in weit entfernten Ländern. Allerdings vergessen die Amerikaner nicht, ihre Gläubiger mit immer billigeren Dollars zu bezahlen. Eines Tages – das Timing ist unsicher – könnten die Ausländer das Interesse daran verlieren, den amerikanischen Konsum zu unterstützen. Sie hätten das Interesse schon verloren, nur konsumieren die Amerikaner Güter, die von ihnen produziert werden.

      Wie wenig Gewinn bringt es, ausländische Währungen in US-Vermögensanlagen zu tauschen? Bedenken Sie, dass der Nasdaq Composite Index seit Ende August rund 5 % zugelegt hat ... auf Dollarbasis. Aber Käufer aus Euroland haben wegen des Währungseffektes insgesamt 2 % in diesem Zeitraum verloren, wenn sie Aktien aus dem Nasdaq Composite gekauft haben.

      Den ausländischen Anleihenkäufern geht es nicht besser ... ausländische Zentralbanken halten US-Staatsanleihen und vergleichbare Papiere im Volumen von fast 1 Billion Dollar. Grob gesagt hat der Dollarrückgang der letzten 5 Wochen die amerikanischen Gläubiger rund 85 Milliarden Dollar ärmer gemacht. Das ist reales Geld.
      Und dennoch wollen die US-Zentralbank und das US-Finanzministerium und das Weiße Haus den Dollar sogar noch weiter fallen lassen.

      Das sei gut für unsere Exportindustrie, sagen die amerikanischen Politiker. Das stimmt, aber es ist sehr schlecht für die US-Konsumenten und Sparer und fast jeden, der in den USA lebt.

      "Andere Länder teilen ihre Verpflichtung, die US-Konsumenten weiterhin Geld ausgeben zu lassen", so Justin Lahart von CNN/Money. "Die großen Exporteure – besonders Japan und China – haben sich bemüht, ihre Währungen gegenüber dem Dollar niedrig zu halten, was im Endeffekt den Amerikanern erlaubt hat, mehr von den Gütern Japans und Chinas zu kaufen. Die US-Konsumausgaben sind für 20 % des Welt-Bruttoinlandsproduktes verantwortlich."

      "Deshalb hängt die Weltwirtschaft vom US-Konsumenten ab. Und der US-Konsument ist aufs Äußerste beansprucht ... irgendwann werden die Gläubiger der US-Konsumenten – also der Rest der Welt – zweimal darüber nachdenken, wie ihr Geld genutzt wird."

      Das Albtraum-Szenario sieht so aus, dass ein Käuferstreik der ausländischen Investoren zu einem Rückgang des Dollar und zu einem Anstieg der US-Zinsen führen wird ... was würde dann aus dem amerikanischen Konsumenten werden?

      "Wir sind eine was-ist-meine-monatliche-Zahlung Nation geworden", so Paul Kasriel, Chefvolkswirt bei Northern Trust. "Die Idee ist, dass die monatlichen Zahlungen so hoch sein können, wie man es sich eben leisten kann. Wenn die Zinsen fallen, kauft man sich ein größeres Auto."

      Wenn der Dollar weiter fällt, dann werden die amerikanischen "was-ist-meine-monatliche-Zahlung"-Konsumenten deutlich höhere monatliche Zahlungen leisten müssen. Aber wenige der heutigen Aktienmarktinvestoren machen sich über solche Dinge Gedanken. Die Aktienkurse steigen – das ist es, was wirklich zählt.
      Haben die Investoren nichts aus den 1990ern gelernt? Zwischen Februar 2000 und Oktober 2002 lösten sich 7 Billionen Dollar Marktkapitalisierung = Reichtum der Aktionäre in Luft auf. Irgendjemand muss doch irgendwo dieses Geld verloren haben. Wie auch immer – Gier ist offensichtlicher als Furcht.

      "Man könnte denken, dass die Investoren vorsichtig – sehr vorsichtig sogar – in Bezug auf den Aktienmarkt geworden sein sollten, nachdem so ein massiver Betrag an Reichtum aus den Büchern gestrichen worden ist – aber das scheint kaum der Fall zu sein", so CNN/Money. "Die Zuflüsse in die Aktienfonds sind stetig, die Online-Aktiengeschäfte nehmen wieder zu und die Unterhaltungen drehen sich wieder um Aktien. Noch beklagenswerter ist, dass die Aktien, die so etwas wie die jüngsten Highflyer geworden sind, genau die gleichen Aktien sind, die den Aktionären das letzte Mal soviel Ärger gebracht haben."
      Die Aktienmarkt-Bullen sind zurück, ihre Zahl vermehrt sich, und sie sind furchtlos. Die meisten Stimmungsindikatoren zeigen ein Bullen-Niveau an, das das von 2000 und 1987 übersteigt.

      "Es riecht nach 1987", so Floyd Norris von der New York Times, "und nicht nur bei den positiven Stimmungsindikatoren. Damals wie heute gab es internationale wirtschaftliche Zwietracht. Der Dollar war schwach, und der US-Finanzminister kritisierte die Politik der anderen, weil sie seiner Meinung nach die Weltwirtschaft schädige."

      Aber das war damals ... die Geschichte kann sich nicht wiederholen, oder?

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 21:44:08
      Beitrag Nr. 2.617 ()
      Einen haben wir noch, liebe Leser.
      Dann ist aber wirklich Schluss für heute.... ;)

      Und nicht vergessen.
      Gleich gibt es noch die "Yahuu-Zahlen"
      welche die Analystenschar wieder "besoffen" werden lässt.
      (Entschuldigung, ich meinte natürlich die von Yahoo)....hihihi

      Schöne Bettruhe wünscht Ihnen.... :)

      HM

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      Das fürchterlichste Szenario, das man sich vorstellen kann

      von Steve Sjuggerud

      Ich dachte, dass ich niemals den Tag sehen würde ... an dem die wilde Spekulation die Exzesse der späten 1990er übersteigen würde. Und ich habe wirklich nicht gedacht, dass es nur 4 Jahre dauern würde, um diesen Punkt zu erreichen. Aber hier sind wir ...

      Die Investoren leihen sich derzeit Geld, um Nasdaq-Aktien zu kaufen. In der Tat – die Leute leihen sich heute mehr Geld, um Aktien zu kaufen, als jemals zuvor in der Geschichte, darunter während der Zeit der "Großen Spekulationsblase" von Anfang 2000.

      Das Resultat? Wie in den Tagen der großen Spekulationsblase sind die "Müllaktien" nach oben geschossen, während die gesünderen Aktien stagnieren. Wenn man vor einem Jahr für 10.000 Dollar Aktien von AskJeeves.com (kennen Sie irgendjemanden auf dem Planeten, der jemals den Service dieser Gesellschaft genutzt hat oder auch nur kennt?) gekauft hätte, dann wären diese heute 220.000 Dollar wert. Oder was ist mit dem chinesischen Internet-Provider Netease.com? Wenn man vor einem Jahr in die Aktien dieser Gesellschaft 10.000 Dollar investiert hätte, dann wären diese heute sogar noch mehr wert als die von AskJeeves.com ...
      Netease ist am Aktienmarkt mit über 2 Milliarden Dollar bewertet. Dennoch lagen die Umsätze dieser Gesellschaft ... ja, Umsätze ... in den letzten 12 Monaten bei nur 27 Millionen Dollar. Wer kauft diesen Müll zu diesen Kursen? Es sieht so aus, als ob es Kleinanleger sind, die online Aktien kaufen ...

      Die Handelsaktivität bei den Online-Brokern ist im letzten Quartal um 40 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal gestiegen. Und das ist ganz sicher "heißes" Geld ... spekulatives Geld ... Beim Online-Broker E-Trade sind die Wertpapierkredite der Kunden im Quartal, das am 30. Juni 2003 endete, um 31 % gegenüber dem Vorquartal gestiegen.

      Das ist zügelloseste Spekulation in Reinkultur.

      Sehen Sie sich im Gegensatz dazu an, was die Unternehmensinsider (Vorstände u. a.) tun – also das "smarte Geld". Offensichtlich wissen die Unternehmensinsider ein bisschen mehr über ihre Geschäfte als jeder andere. Vor kurzem haben sie ihre Aktien so stark verkauft wie nie zuvor seit 1986. 1986 waren sie früh dran ... aber sie kamen aus ihren Aktien vor dem Crash von 1987 raus, als die Aktienkurse gemessen auf Indexbasis an einem einzigen Tag um 22,6 % einbrachen.
      Wenn man sich die jüngsten Daten ansieht, dann sieht man, dass die Unternehmensinsider einen Rekord für das letzte Jahrzehnt aufgestellt haben ... sie haben für jeden Dollar Kurswert, den sie gekauft haben, 44,53 Dollar Kurswert verkauft. Das ist unglaublich.

      "Natürlich wissen die Insider viel mehr als die Öffentlichkeit über ihre eigenen Aktien", so Professor Henry Hu von der University of Texas zu diesem Thema. "Die ordinären Investoren sind fürchterlich naiv – alles, was sie kaufen, sind Aktien, über die sie von Freunden oder von der Finanzpresse etwas hören. Und leider haben die Investoren heute immer noch diese pathologische Furcht, etwas zu verpassen, wenn der Markt steigt."

      Es wird noch schlimmer, wenn man sich nur die Technologieaktien ansieht. Kevin Schwenger, der die Insider-Transaktionen für Thomson Financial analysiert und die von mir genannten Zahlen liefert, erzählte im Wall Street Journal diese Geschichte ... Im August wurden für jeden Dollar Kurswert, den Insider bei Halbleitergesellschaften kauften, für 644 Dollar Kurswert Aktien verkauft. Zum Vergleich: Normalerweise bezeichnet man schon ein Verhältnis von 20 zu 1 als bearish ...

      Während das "smarte Geld" die Technologieaktien mit Rekordbeträgen verkauft ... nimmt das "dumme Geld" Schulden auf, um diese Aktien auf Kredit zu kaufen. Laut meinen Studien ist das "dumme Geld" so optimistisch wie noch nie seit kurz vor dem Crash von 1987 ...

      Und das gilt seit ein paar Monaten auch für die Börsenbrief-Analysten. Diese sind durchschnittlich in den USA so bullish, wie sie es seit 1987 nicht mehr waren.
      Wenn der Optimismus Extremwerte erreicht, wie gerade jetzt, dann gibt es keinen mehr, der noch kauft ... die individuellen Investoren haben schon gekauft ... die Börsenbriefschreiber und Analysten haben schon gekauft ... und die Institutionellen haben schon gekauft. Es gibt keinen "größeren Idioten" im Markt, der zu noch höheren Kursen kaufen würde. Es gibt keinen mehr, der kauft.

      Wir sind diesem fürchterlichsten Szenario, das man sich vorstellen kann, sehr nahe gekommen – zumindest aus meiner Perspektive.
      Es gibt drei größere Wege, um die Märkte zu analysieren, um einige Hinweise über ihren zukünftigen Weg zu erhalten: Die fundamentale Analyse, die technische Analyse, und die Analyse der Marktstimmung. Alle drei offenbaren ein grausiges Spektakel.

      Ich habe bereits über die Stimmung geschrieben – der Optimismus des dummen Geldes steht auf Rekordniveau, während das smarte Geld einen Rekordwert an Pessimismus erreicht hat. Wonach soll man sich richten?

      Was die Fundamentals angeht, sind die Aktien immer noch teurer als ihr historischer Durchschnitt. Wir befinden uns bei den großen, langweiligen Aktien des S&P 500 immer noch bei einem KGV von 30 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 3. Und bei den Technologieaktien gibt es laut meinen Berechnungen bei den Gesellschaften des Nasdaq 100 ein KGV von 49. Das bedeutet: Wenn man eine Aktie mit einem KGV von 49 kauft, dann würde es 49 Jahre dauern, bis die summierten Gewinne dieser Gesellschaft das Niveau des Kaufkurses erreicht hätten. Warum sollte jemand mit wachem Verstand sein Geld in so eine Aktie investieren? Der Nasdaq 100 hat auch ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 8, was ebenfalls ein sehr hoher Wert ist. Mit anderen Worten: Die Fundamentals der Technologieaktien sind fürchterlich.

      Alles, was bleibt, ist die technische Analyse – das Herausfinden des Trends. Und der Aufwärtstrend ist noch nicht nach unten durchbrochen worden ... aber angesichts der fürchterlichen Fundamentals des technologielastigen Nasdaq 100 und der furchterregenden Verkäufe der Insider ist es an der Zeit für uns, unsere Chips am Spieltisch darauf zu setzen, dass der Nasdaq 100 in einem Jahr tiefer stehen wird als heute.
      Wenn die Märkte einbrechen, können Sie nicht sagen, dass sie nicht gewarnt worden sind ...
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 22:57:04
      Beitrag Nr. 2.618 ()
      08.10.2003 - 22:37 Uhr

      Yahoo meldet gute Quartalszahlen, Aktie nachbörslich im Plus

      Der amerikanische Internetkonzern Yahoo Inc. legte heute nach Börsenschluss an der Wall Street seine Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal vor
      und konnte damit die Erwartungen der Analysten übertreffen.

      Wie das Unternehmen aus Kalifornien mitteilte, lag der Gewinn bei 65,3 Mio. Dollar oder 10 Cents je Aktie
      nach einem Überschuss von 28,9 Mio. Dollar oder 5 Cents je Aktie im entsprechenden Quartal des Vorjahres.
      Analysten hatten einen Gewinn von 9 Cents je Aktie erwartet.

      Der Umsatz kletterte deutlich auf 356,8 Mio. Dollar von 248,8 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum.
      Analysten hatten mit einem Wert von 338 Mio. Dollar gerechnet.

      Einen Ausblick auf das laufende Quartal gab das Unternehmen bislang nicht.
      Die Aktie schloss bei 38,79 Dollar und gewinnt nachbörslich 3,2 Prozent auf 40,04 Dollar.

      Quelle: Finanzen.net

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      Na bitte, läuft doch alles wie am Schnürchen.



      Und immer wieder schön zu sehen,
      wie die avisierten Revenues der "Experten"
      also der Analysten "übertroffen" werden.

      Und das beste ist ja,
      dass es in den USA noch immer genügend Käufer gibt,
      welche jeden Preis bezahlen.

      Da haben die freundlichen Herren
      der Banker&Analystengilde ganze Arbeit geleistet.

      Ist ja auch nicht wirklich erwähnenswert.....
      das der Laden inzwischen eine Marktkapitalisierung
      von sagenhaften 20 Milliarden-Euro hat !!

      Und das bei einem Gewinn von 65 Millionen.... :D
      Da wünsche ich den heutigen Käufern schon einmal viel Glück.

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 10:11:08
      Beitrag Nr. 2.619 ()
      @Guten Morgen :)

      Es gibt so viel zu "analysieren" und "philosophieren",
      dass man/n gar nicht so richtig weiss,
      wo man beginnen soll.

      Dann eben mit dem letzten hier vorgestellten Wert
      einem amerikanischen Highflyer namens Yahoo.

      Wenn man die Wirtschaftsblätter am Morgen betrachtet,
      dann könnte man meinen, alles würde gut werden.
      Yahoo hat seinen "Nettogewinn" verdoppelt.

      Soso, haben sie denn das "wirklich".
      Ist das alles wirklich "Netto" was da jetzt unter dem Strich raus kommt?
      Ich habe leider noch keine wirklichen "Basic`s",
      bin mir aber ziemlich sicher,
      dass zumindest die "Mitarbeiter-Optionen" da ganz gewiss nicht drin sind.

      Und wer glaubt bei einem amerikanischen Unternehmen wären das Peanuts,
      der sollte sich da einmal schlau machen wie sich das läppert.

      Nun schön, die Zahlen waren "besser" als "erwartet".
      Wer hat "was" erwartet und auf "welcher" Basis?
      Und die wichtigste Frage wäre natürlich
      "wann" diese Erwartungen denn eigentlich aufgestellt wurden?

      Beim letzten "Ausblick"?
      Immerhin wäre dies einige "Monate" her.
      Und was viele nicht sehen wollen ist doch,
      dass seit diesem Zeitpunkt sehr-sehr viel geschehen ist.

      Die Kurse haben sich (vom Low gesehen) rasant entwickelt.
      Das heisst, es wurden Zahlen übertroffen,
      welche genau genommen gar nicht mehr zur Disposition stehen dürften.

      Dann schauen wir noch einmal....

      Ist ja auch nicht wirklich erwähnenswert.....
      das der Laden inzwischen eine Marktkapitalisierung
      von sagenhaften 20 Milliarden-Euro hat !!
      Und das bei einem Gewinn von 65 Millionen....


      Ich möchte überhaupt nicht in Abrede stellen,
      dass die "Idee" YAHOO gar keine schlechte ist.
      Uns "Zukunft" kann die natürlich haben.
      Aber deshalb kann ich nicht dieselben Fehler von 2001 "wiederholen"
      und eine AG eine solche Marktkapitalisierung zugestehen,
      als hätte ich einen Koloss wie DAIMLER-CHRYSLER vor mir.

      Solch eine AG hat "fast immer" einen anständigen "Buchwert",
      welcher sich aus vielen Faktoren
      und natürlich hauptsächlich aus den vorhandenen "Assets" ergibt.

      Davon abgesehen, dass eine DAIMLER-CHRYSLER
      eine Marktkapitalisierung von ca. 30 Milliarden hat.
      Aber wir dürfen da wirklich nicht übersehen
      was hinter dieser Summe als "BASIC" vorhanden ist.

      Davon abgesehen, dass DAIMLER
      (von diesem Müll namens Chrysler abgesehen)
      nicht mit läppischen 65 Millionen Gewinn daher kommt. ;)
      DAIMLER wird wohl in 2003 eine Gewinn von ca. 2.10€ generieren.
      Da würde eine Yahoo eventuell auf ca. 0.40€ kommen.

      Und vor allem eines.
      Yahoo wird niemals die Umsätze und Gewinne
      über die nächsten Jahre bestätigen können,
      um auch nur einen Teil dieser MK bestätigen zu können.

      Wer glaubt denn solchen Unsinn.
      Übrigens liegt die Haupt-Gewinnquelle im "Werbesektor".
      Muss ich hier irgend jemanden noch sagen,
      wie "labil" dieser Sektor ist und/oder sein kann!

      Wer eine Yahoo bei ca. 40.00$ noch in sein Depot nimmt,
      hat meiner Ansicht nach vergessen wie er seinen Verstand einsetzen kann.
      20 Milliarden-das muss man/n sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.
      Die letzten Jahre auf dem Parkett haben viele geprägt-
      und leider nicht zum besseren.

      Solche Monsterbewertungen werden gar nicht mehr als das wahr genommen
      was sie in Wirklichkeit sind.

      "BLASEN"-die früher oder später wieder "platzen" werden...!!

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 10:17:57
      Beitrag Nr. 2.620 ()
      Donnerstag 9. Oktober 2003, 09:54 Uhr

      Herbstbelebung lässt Arbeitslosenzahl deutlich sinken

      Nürnberg (Reuters) -

      Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September im Vergleich zum August unerwartet deutlich um 107.400 auf 4,207 Millionen zurückgegangen
      Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) führte dies am Donnerstag in Nürnberg bei der Bekanntgabe der Zahlen vor allem auf die übliche Herbstbelebung zurück. Auch die Arbeitsmarktreformen hätten dazu beigetragen. Die gesamtwirtschaftliche Schwäche habe den Arbeitsmarkt weiter belastet.

      Trotz des Rückgangs im Monatsvergleich seien 265.000 Menschen mehr arbeitslos gewesen als noch vor einem Jahr.
      Die unbereinigte Arbeitslosenquote stieg im Jahresvergleich von 9,5 auf 10,1 Prozent.


      Entgegen den Schätzungen von Experten ging auch die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit zurück. Sie sank im Monatsvergleich um 14.000 auf 4,392 Millionen bei einer Quote von 10,5 Prozent. Trotz der anhaltenden Wachstumsschwäche habe sich die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl im Durchschnitt der vergangenen fünf Monate verringert, erklärte BA-Vorstandschef Florian Gerster. Ausschlaggebend dafür sei die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik gewesen, wie etwa verstärkte Aktivitäten der Arbeitsämter zur Prüfung der Arbeitsbereitschaft von Erwerbslosen sowie strengere Beachtung der Meldepflichten.

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Hört sich im ersten Moment "gut" an.
      Und auch ich würde mich ganz gewiss "freuen",
      wenn es in Deutschland (und anderswo)
      endlich wieder "mehr" Arbeitsplätze geben sollte.

      Aber die lernen das nie.
      Und leider ist bei der überwiegenden Mehrheit der Wirtschaftspresse,
      da schon System dahinter.

      Ich mache einen "fetten" Aufmacher,
      welcher einen "Rückgang" der Arbeitslosigkeit suggestiert.
      In "Wirklichkeit" stehen aber "mehr" Bürger auf der Strasse,
      als noch im letzten Jahr !!!

      Und so ist es (leider) mit vielem, liebe Leute.

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 10:33:49
      Beitrag Nr. 2.621 ()
      Ein paar "Anmerkungen"noch,
      welche mich (nicht wirklich) amüsieren.

      Sie erinnern sich doch gewiss über die Jubelmeldungen von dieser Woche,
      als die "Arbeitslosenzahlen" so prächtig daher kamen.
      Von wegen "Stellen" geschaffen, usw...!

      Wussten Sie eigentlich,
      dass in den USA z.B. die Leute,
      welche ein Jahr keinen Job mehr bekommen
      des öfteren aus der "Statistik" fliegen.

      Und wussten Sie auch,
      dass z.B. in den USA junge Menschen,
      die nie einen Job hatten,
      erst gar nicht in diese "Statistik" aufgenommen werden!

      Das ist nicht so wie bei uns in Deutschland,
      wo jeder zu seinem "Teamberater" geht
      und sich als Arbeitsloser meldet
      und somit natürlich auch in die Statistik mit aufgenommen wird.

      Die Amis sehen das anders.
      Wie könnte denn jemand "Arbeitslos" sein,
      der noch nie einen Job hatte.

      So einfach ist das..(hihihi).
      Auch eines dieser amerikanischen "Phänomene".

      Apropos "Phänomen"
      Mir ist auch aufgefallen,
      dass entgegen allen wirtschaftlichen Gesetzen
      die Landesbörse der USA (DOW) steigt,
      während die "Währung" (Dollar) immer weiter "fällt" !!

      So etwas gibt es (auch nur) in den USA.
      Aber vergessen Sie bitte dabei eines nicht.
      Phänomen haben es an sich plötzlich zu "verschwinden".
      Sonst wären es ja keine, oder. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 11:12:24
      Beitrag Nr. 2.622 ()
      Und nun widem wir uns einem uns sehr bekannten "deutschen" Wert
      namens SAP.

      Lesen wir doch erst einmal, was diesen gestrigen "Kaufrausch" auslösen konnte.

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Verkaufstief vom Juni ausgeglichen: SAP-Zentrale Walldorf

      Walldorf - Zu solchen Kommentaren ließen sich Börsen-Händler schon lange nicht mehr hinreißen. " Das ist der Knaller" , sagte ein Händler als er die Zahlen des Walldorfer Software-Konzerns SAP sah. " Das sind Bombenzahlen" , lautete der kurze Kommentar eines anderen Marktteilnehmers.

      Den Grund für die Euphorie lieferten vorab veröffentlichten Zahlen von SAP. Danach lag der Umsatz mit verkauften Softwarelizenzen zwischen Juli und September bei rund 430 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es 435 Millionen Euro, im zweiten Quartal 431 Millionen Euro. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit 370 bis 380 Millionen Euro gerechnet. Der Konzernumsatz im dritten Quartal lag bei ungefähr 1,65 Milliarden Euro, gegenüber 1,702 Milliarden im Vorjahr und übertraf damit die Prognosen der meisten Analysten ebenfalls.

      " Das ist sehr positiv, der Markt ist richtig euphorisch" , sagte Postbank-Händler Norbert Pütz. " Da stürzen sich jetzt alle drauf" , erklärte ein anderer Aktienhändler.

      " Dass die Zahlen gut eine Woche früher als angekündigt bekannt gegeben werden, ist schon eine Überraschung" , meinte eine Händlerin. Die Aktie sei zwar jüngst gut gelaufen, mit einer derart positiven Entwicklung habe jedoch kaum ein Teilnehmer gerechnet.

      Die Aktien von SAP schossen nach der überraschenden Mitteilung binnen weniger Sekunden nach oben und gewannen am Nachmittag in der Spitze rund 14 Prozent auf knapp 129 Euro hinzu. Das ist der bislang höchste Stand in diesem Jahr.

      Verkaufserfolge erzielten die Walldorfer vor allem in den USA. Ob der höhere Umsatz auf den Verkauf von mehr Lizenzen oder auf einen höheren durchschnittlichen Verkaufspreis bei den einzelnen Verträgen zurückzuführen sind, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu klären, sagte ein SAP-Sprecher am Mittwoch.

      Jedenfalls habe sich die Erwartung erfüllt, dass sich der Umsatzeinbruch im Juni in den Folgemonaten ausgleichen ließ. Die geplante feindliche Übernahme des SAP-Konkurrenten Peoplesoft durch Oracle hatte viele Kunden verunsichert und für große Kaufzurückhaltung gesorgt.

      Eine Entscheidung über eine Änderung der Prognosen für das Geschäftsjahr 2003 sei noch nicht gefallen, teilte SAP ergänzend mit. Erst im Juli hatte der Konzern seine Renditeerwartungen für dieses Jahr leicht nach oben korrigiert. Die als Erfolgsmaßstab geltende bereinigte operative Rendite könne bis zu 24,2 Prozent erreichen, hatte Vorstandschef Kagermann damals gesagt. 2002 waren es 22,7 Prozent. Die vollständigen Zahlen für das abgelaufene Quartal will der Konzern am 16. Oktober nennen. Im zweiten Quartal lag die operative Rendite bereits bei 24 Prozent, in den letzten drei Monaten des Jahres steigt sie in der Regel stark an.


      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Gleich vorne weg.
      SAP halte ich für eine "gute" AG.
      Selbst Motzke hatte die schon in "besseren" Zeiten.

      Aber "Emotionen" oder gar "Rührseeligkeit" haben auf dem Parkett nix verloren.
      Und genau deshalb sehen wir uns diese "tolle" Geschichte mal genauer an.

      Danach lag der Umsatz mit verkauften Softwarelizenzen zwischen Juli und September bei rund 430 Millionen Euro.
      Ein Jahr zuvor waren es 435 Millionen Euro


      Vom Namen und der Wichtigkeit für den DAX einmal abgesehen,
      kann ich beim besten Willen nicht erkennen,
      was hier der "Knaller" sein soll,
      der bei einem Anleger auch noch eine "Euphorie" auslösen sollte.

      In diesem Quartal wurden 5 Millionen "weniger" Umsatz generiert,
      als beim letzten.

      Der Konzernumsatz im dritten Quartal lag bei ungefähr 1,65 Milliarden Euro,
      gegenüber 1,702 Milliarden im Vorjahr


      Und auch der Gesamtumsatz war "niedriger",
      als beim letzten mal.

      Wahrlich der "Stoff" aus dem Haussen geboren werden.

      Das sind die "nüchternen" Zahlen,
      wenn wir einmal diese idiotischen und besoffenen Analystenstimmen "weg" lassen.

      Ich darf dies dann einmal auf den "Punkt" bringen, liebe Leute.

      SAP hat "insgesamt" gesehen einen "Rückgang" zu vermelden !!
      Und im besten Fall (und mit viel gutem Willen)
      könnten wir eine "Stagnation" erkennen !!


      Dann schauen wir doch einmal den diesbezüglichen Chart an....



      Alles wie gehabt.
      Kurs hat sich seit dem Low faktisch "verdreifacht"
      während die Umsätze "gleich" geblieben sind.

      Und dann gehen die auch noch her
      und prügeln diesen Wert in ihrer "Besoffenheit" mal eben ca. 13% nach oben?

      Es geht mir jetzt nicht darum den SAP-Aktionären bitteren Wein einzuschenken.
      Wer sie hatte und einen (guten) Teil der Performance mitnehmen konnte,
      dem gratuliere ich herzlich.
      (bitte SL nicht vergessen)

      Mir geht es einzig darum aufzuzeigen,
      in welcher emotionalen "Gemengenlage" wir uns befinden.
      Was hier vor sich geht, hat mit "Investment" überhaupt nichts mehr zu tun.
      Und wer da gestern in wildem Kaufrausch
      und ohne nachzudenken zugeschlagen hatte,
      dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen.

      Siehe Yahoo.

      Wobei SAP gegenüber diesem Laden eine "gute" AG ist.
      Aber "gut" heisst noch lange nicht,
      dass ich in völlig geistiger Umnachtung noch jeden Preis bezahle.

      So langsam sollten selbst den "Frischlingen" auffallen,
      dass es hier schon lange nicht mehr mit "rechten" Dingen zugehen kann.

      Aber das muss jeder selbst entscheiden.
      Aber bitte nicht jammern, wenn es anfängt "weh" zu tun. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 11:20:50
      Beitrag Nr. 2.623 ()
      Na endlich, das sieht doch schon viel-viel besser aus mit dem DAX...



      Und ich könnte wetten,
      dass die "treibenden" Kräfte in den USA heute den Hebel für den DOW ansetzen wollen.

      Mal gucken wie lange die den noch nach oben "geprügelt" bekommen-
      und der DAXI schön im Sog.

      Nicht vergessen, liebe Leute.
      SL nachziehen-die Ruhe "Budda`s in sich kommen lassen-
      und vor allem sich auf den "eigenen" Verstand verlassen-
      dann klappt das auch mit dem Nachbarn (der Rendite).

      HM :cool:

      Die Analysten werden bald immer lauter "jauchzen".
      Ein "sicheres" Zeichen, bald von "Bord" zu gehen. ;)
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 11:29:18
      Beitrag Nr. 2.624 ()
      Ach ja, hier noch ein kleiner "Nachtrag" bezüglich SAP.....



      Ist die "Gewinntabelle" der letzten Jahre.

      Der Gewinn geht eindeutig nach "Süden"
      der Kurs geht eindeutig nach "Norden" !!

      Irgend wie scheint mir die Korrelation
      ein wenig "durcheinander" geraten zu sein ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 12:48:50
      Beitrag Nr. 2.625 ()
      Und hier noch ein kleiner "Nachtrag" in Sachen YAHOO

      YAHOO GIBT SICH OPTIMISTISCH FÜR GESAMTJAHR
      Auch für die kommenden Monate gab sich der im kalifornischen Sunnyvale ansässige Konzern optimistisch und begründete dies unter anderem mit positiven Ergebnisbeiträgen nach der Overture-Übernahme.

      Yahoo hatte im Juli den Kauf des Internet-Werbedienstleisters für rund 1,63 Milliarden Dollar bekannt gegeben.

      Für das laufende Quartal prognostiziert Yahoo bei Umsätzen von 462 bis 502 Millionen Dollar einen operativen Gewinn vor Abschreibungen zwischen 130 und 150 Millionen Dollar. Analysten hatten bislang Erlöse von 372 Millionen Dollar und einen operativen Gewinn von 120,1 Millionen Dollar prognostiziert. Für das gesamte Geschäftsjahr erhöhte Yahoo seine Gewinnprognose auf 428 bis 448 (bisher 375 bis 400) Millionen Dollar bei Umsätzen von 1,42 bis 1,46 (1,26 bis 1,31) Milliarden Dollar.

      Die überraschend positiven Quartalszahlen zu Beginn der neuen Berichtssaison in den USA nährten an den Märkten Hoffnungen auf eine allmähliche Belebung der Werbebranche. Der Kurs der Yahoo-Aktien legte nachbörslich gut ein Prozent auf 39,31 Dollar zu. Auch der Deutsche Aktienindex reagierte mit Kursgewinnen von mehr als einem Prozent. "Die gestiegenen Werbeeinnahmen bei Yahoo lassen eben auch für andere Portalbetreiber hoffen", sagte ein Händler in Frankfurt. Die Papiere von T-Online gewannen mehr als 3,6 Prozent auf 9,66 Euro und damit überdurchschnittlich stark.


      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Mich würde schon einmal interessieren,
      wo + wie genau diese "Umsatzsteigerung" zustande gekommen ist.

      Bekannt ist, dass der Werbedienstleister "Overture Services " für 1.63 Milliarden Dollar übernommen wurde.
      Wurden denn jetzt bei Revenues diese Umsätze von diesem "Zukauf" mit in die Bilanz aufgenommen?
      Oder hat YAHOO selbst, diese "Steigerung" generieren können.

      Ich finde dies mehr als wichtig.
      Denn wir erinnern uns doch alle an die Jahre 1998-2001,
      als eine Umsatzexplosion nach den anderen zu vernehmen war.
      Vergessen wurde dabei,
      dass wir es lediglich mit einem "gekauften" Umsatz
      in Form von Firmenaufkäufen zu tun hatten.

      Das (vorläufige) Ende ist auch bekannt.
      Wenn hier jemand etwas genaueres weiss-bitte melden. ;)

      Ach ja, dann wäre noch zu klären wie Overture eigentlich "abgewickelt" wurde.
      Ich glaube kaum,
      dass die Aktionär sich alle mit YAHOO-Aktien abspeisen lassen haben.
      Da ist doch gewiss Cash geflossen,
      was ja im Moment jedem hinterher geworfen wird.

      Allein die Summe muss ja irgend wie "bezahlt" werden.
      Da würde ich schon noch ein wenig mehr darüber erfahren.
      Eventuell werden wir das ja noch eruieren können.

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 13:29:34
      Beitrag Nr. 2.626 ()
      Marriott meldet Gewinnrückgang im dritten Quartal

      Der amerikanische Hotelketten-Betreiber Marriott International Inc. meldete am Donnerstag einen Gewinnrückgang im dritten Quartal,
      sieht jedoch erste Anzeichen einer Erholung der internationalen Tourismus-Industrie.

      Der weltgrößte Betreiber von Hotels erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Nettogewinn in Höhe von 92 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 37 Cents,
      nachdem im Vorjahreszeitraum ein Nettogewinn in Höhe von 103 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 41 Cents je Aktie erzielt wurde.
      Der Gewinn aus dem laufenden Geschäftsbetrieb inklusive Sonderbelastungen lag im dritten Quartal bei 38 Cents je Aktie.

      Analysten hatten im Vorfeld einen Gewinn in Höhe von durchschnittlich 38 Cents je Aktie erwartet.
      Der Konzernumsatz konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal (1,924 Mrd. Dollar) auf 2,10 Mrd. Dollar zulegen.

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Es scheint, als würden die Leute nicht mehr so viel Geld für eine Übernachtung ausgeben wollen.
      Aber bevor sich gleich alle (Aktionäre) in die Hosen machen,
      wird natürlich gleich die "Jubelmeldung" nachgeliefert, von wegen...

      "es werden erste Anzeichen einer Erholung...bla..bla..bla..."

      Ist ja nett "gemeint", aber Fakt bleibt,
      dass wir es mit einem "Gewinnrückgang" zu tun haben.

      Motzke hat gehört,
      dass z.B. die deutschen Urlauber dieses Jahr lieber in der Lüneburger Heide,
      als in Kalabrien Urlaub machen wollen.
      Oder dies schon getan haben (ist ja jetzt schon Spätherbst) ;)

      Übrigens ein Umstand,
      den ich persönlich auch in meinem Umfeld wahrnehmen kann.
      Immer mehr meiner Bekannten sind sich nicht mehr zu schade
      ihren Urlaub in Deutschland zu verbringen.

      Ist halt ein wenig "billiger".
      Und TUI hat ganz gewiss auch ihre Gründe,
      einen Wandelanleihe auf dem Markt zu bringen.
      (die übrigens gut gelaufen ist)

      Was ich damit sagen möchte.
      Selbst in einem Sektor den wir in der Vergangenheit für "tabu" hielten,
      halten die Menschen offenbar ein wenig mehr das Geld zusammen.
      Solche Dinge machen mich eben nachdenklich
      und ein wenig sensibel.

      Und diese seit Jahren kolportierten Meldungen wie
      "wir sehen aber eine Besserung, usw.."
      höre ich nun schon das dritte Jahr in Folge.

      Bitte um Entschuldigung.
      Aber wer bitte schön glaubt diesem Wunschdenken wirklich noch?
      (ausser Analysten und den CEO`s,
      welche zufällig Aktien von dieser Gesellschaft besitzen ) ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 13:46:52
      Beitrag Nr. 2.627 ()
      Übrigens, da wir es gerade mit den uns sehr bekannten CEO`s,
      also den Vorständen gewisser Unternehmen zu tun haben,
      welche auch mitunter als "INSIDER" bezeichnet werden.....

      hier eine kleiner aber wie ich meine doch sehr "aussagekräftiger" Chart.

      ***

      Mein lieber Scholli.

      Da werden sich zumindest all die Lebensgefährtinen dieser "Insider" erfreut zeigen.
      Da wird zu Weihnachten gewiss wieder das eine oder andere "Collier"
      unter dem Gabentisch liegen.

      Wie man/n/frau sieht, geht den Vorständen (mal wieder) das liebe Geld aus.
      Welchen Grund könnten die sonst haben,
      da wir nach eigener Aussage der CEO`s davon ausgehen können,
      dass wir vor einem neuen Aufschwung stehen
      und die Unternehmensanteile im Zuge dessen in neue Höhen vordringen werden.

      Motzke hat da für die Frau Gemahlin schon einmal einen Vorschlag,
      wie denn das "Präsent" für Weihnachten aussehen "könnte".


      2.999,00EUR


      2.989,00EUR

      Sieht doch gut aus, oder.
      Auch wenn`s nicht allzu "billig" ist.

      Doch genau aus "diesem" Grund
      brauchen die solche Summen,
      welche sich die Herren "Vorstände" ausbezahlen lassen haben. ;)

      Aber Sie sehen, liebe Anleger.
      Sie brauchen sich keinerlei Sorgen machen,
      dass diese Verkäufe "irgend etwas"
      mit einem kommenden Szenario zu tun haben könnten.

      Falscher Alarm.
      Bei diesen Preisen muss man sich nicht wundern,
      wenn im September schon an Weihnachten gedacht wird. ;)

      HM

      *** Schönen Dank an Stockmove
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 14:18:48
      Beitrag Nr. 2.628 ()
      Hier nochmals ein Bericht
      der meiner Ansicht nach
      ein wenig detaillierter die Lage am Arbeitsmarkt wieder gibt.

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Externe Quelle : DEKA Bank

      Irreführende Signale vom Arbeitsmarkt

      1. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im September um 107 Tausend Personen (nicht saisonbereinigt) auf 4,206 Millionen erfreut nur auf den ersten Blick. Eine flüchtige Betrachtung der registrierten Arbeitslosigkeit erweist sich – wie schon in den vergangenen Monaten – als irreführend. Die Statistikbereinigung der Bundesanstalt für Arbeit überdeckt die überaus angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Die derzeitige konjunkturelle Situation ist nicht dazu angetan, den Rückgang als Erfolg zu feiern. Noch immer übertreffen die Zugänge in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit die der Abgänge in Erwerbstätigkeit.

      Das der Bundesanstalt für Arbeit gemeldete Stellenangebot gibt ebenfalls keinen Anlass zur überschwänglichen Freude, saisonbereinigt ist das Stellenangebot seit Dezember 2000 kontinuierlich zurückgegangen. Im September 2003 waren es noch rund 330 Tausend Stellen (nicht saisonbereinigt).

      Die jetzt über mehrere Monate leicht rückläufigen Arbeitslosenzahlen haben im Abgang in die sonstige Nichterwerbstätigkeit (hier insbesondere der Abgang wegen Nichterneuerung der Meldung) ihre tiefere Ursache. Gerade der Saldo zwischen den Abgängen wegen Nichterneuerung der Meldung und den erneuten Meldungen nach Meldversäumnis zeigt das Ausmaß der aus der Arbeitslosenstatistik gefallenen Personen. Weit mehr als eine halbe Millionen Menschen sind aus der Statistik herausgerechnet und vergrößern das Heer der „Stillen Reserve“. Die Konsequenzen werden bei einem Wiederanziehen der Konjunktur sichtbar werden. So werden die, die jetzt resigniert die Arbeitssuche über die Bundesanstalt aufgaben, sich bei einer besseren gesamtwirtschaftlichen Situation zurückmelden und so den Abbau der Arbeitslosigkeit bremsen.

      2. Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl ist ebenfalls zurückgegangen. Für den September wurden 4,39 Millionen Personen gemeldet. Der Rückgang um 14 Tausend Personen ist überaus kräftig. Doch liegt auch in diesem Fall, wie bei den nicht saisonbereinigten Daten, die statistische Verzerrung vor.

      3. Die nichtsaisonbereinigte Arbeitslosenquote sank von 10,4 % im August auf 10,1 % im September, sie lag damit 0,6 Prozentpunkte über der des Vorjahres. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 10,5 % zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote in der EU-Definition liegt unverändert bei 9,4 %.

      4. Bereits gestern wurden die Zahlen zur Erwerbstätigkeit in Deutschland für den Monat Juli veröffentlicht. Diese Angaben spiegeln die Misere am Arbeitsmarkt zurzeit besser wider als die Arbeitslosenstatistik. Nichtsaisonbereinigt ergab sich gegenüber dem Vormonat ein Rückgang um 76 Tausend auf jetzt 38,028 Millionen Personen, gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 653 Tausend Menschen. Der saisonbereinigte Rückgang um 47 Tausend Personen auf 38,03 Millionen Personen unterstreicht die schlechte Verfassung des deutschen Arbeitsmarktes.


      Quelle: Godmode-Trader
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 14:53:29
      Beitrag Nr. 2.629 ()
      09.10. 13:39

      Rückläufiges BIP in der Eurozone

      Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat heute mitteilte, ist das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone im 2. Quartal 2003 um 0,1 % gesunken. In der EU15 blieb es dagegen unverändert. Gegenüber dem Vorjahr ist das BIP in der Eurozone um 0,2 % und in der EU15 um 0,5 % gestiegen. Im 1. Quartal 2003 betrug das Wirtschaftswachstum noch 0,7 %, bzw. 0,9 %.

      Quelle: Godmode-Trader
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 15:05:44
      Beitrag Nr. 2.630 ()
      08.10. 12:16 Umfrage:

      Pessimismus in Deutschlands Chefetagen

      Pessimismus herrscht in den Chefetagen deutscher Unternehmen vor, wenn es um die wirtschaftlichen Aussichten geht: Nur 21 Prozent können sie positiv sehen. Dieses Wirtschaftstimmungsbild geht aus einer aktuellen Umfrage von Cap Gemini Ernst & Young unter Unternehmern, Vorständen und Geschäftsführern in den 16 Bundesländern hervor.

      Entgegen dem anders lautenden Medientenor sind die mehr als 1.800 Teilnehmer der Studie nicht vom Aufschwung überzeugt. Die eigene Auftragslage und die Entwicklung des deutschen Exports wird hingegen überwiegend optimistisch gesehen. Regional sind ebenfalls Unterschiede festzustellen. So sehen die Berliner die Zukunft am pessimistischsten, während Bremen und Hamburg sowie das Saarland am optimistischsten sind.

      Die meisten Befragten rechnen im nächsten halben Jahr mit einer Besserung ihres Auftragseingangs, doch habe sich das wirtschaftliche Umfeld im letzten halben Jahr deutlich verschlechtert. Auch von der Steuerreform der Regierung zeigten sich nur wenige angetan. Die meisten glauben auch an eine Erholung des Exports, jedoch wird das Wirtschaftswachstum ihrer Meinung nicht ausreichen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Der Euro werde nach Einschätzung des Großteils der Befragten gegenüber dem Dollar tendenziell steigen, auch die Zinsen und Steuerlast wird höher erwartet.

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      Mit einem Wort absolut "WIEDERSPRÜCHLICH"
      und somit natürlich mehr als "brauchbar" (in unserem Fall).

      Und glauben Sie bitte nicht, ich hätte mich hier verschrieben.
      Die "Realität" also die wirkliche Lage, sehen viele sehr "düster"
      Die "eigene" Lage hingegen wird "optimistischer" gesehen.
      Völlig logisch-weil hier der "Wunsch" der Vater des Gedanken`s ist. ;)

      Wenn wir schon dabei sind,
      dann sollten wir eines nicht vergessen.
      In einem ähnlichen psychischen Verfassung dürften auch viele Menschen sein,
      welche für "Erhebungen" jedweder Art heran gezogen werden.

      Sie erinnern sich doch.
      Gerade in den USA machen die sowas "wöchentlich"
      um "irgend welche" Zahlen in dem Markt drücken zu können.
      Und wenn ich dann noch bedenken
      auf welch obskure Art&Weise dann noch "gerechnet" wird,
      sollte einem schon deutlich werden,
      dass man diese "Umfragen" am besten
      (als "Ratgeber" für ein Investment)
      in die Mülltonne klopfen sollte.

      Aufgrund von solchen "Erhebungen"
      sollte kein einziger Euro "investiert" werden.
      So etwas können wirklich nur absolute Anfänger
      oder unselbstständige Idioten zustande bringen.

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 15:07:32
      Beitrag Nr. 2.631 ()
      09.10. 14:30 US:

      Erstanträge stark gefallen

      Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fielen in der Vorwoche um 23.000 auf 382.000 (Prognose: 390.000).
      Die Anträge zur Woche zum 27. September wurden von ursprünglich gemeldeten 399.000 auf 405.000 revidiert.
      Der Vierwochendurchschnitt der Erstanträge fiel um 11,500 auf 393,500.
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 15:17:15
      Beitrag Nr. 2.632 ()
      Einfach faszinierend zu sehen,
      wie diese PR-Maschine auf Hochtouren läuft.

      Ich könnte wetten,
      dass heute abend wieder alle Marktteilnehmer besoffen unter den Tischen liegen.

      Und natürlich möchte niemand daran erinnert werden,
      dass natürlich auch in den USA "saisonale" Schwankungen herrschen.
      (siehe Deutschland heute)

      Es ist gar nicht völlig "unerwartet" oder "überraschend",
      dass die heutigen Zahlen nicht allzu schlimm werden sollten.

      Aber wir wollen uns von diesen "temporären" Geschichten
      nicht vom Wesentlichen ablenken lassen.
      SL mit nach oben ziehen-die Herde rennen lassen-
      und immer schön auf gewisse "Wassermarken" achten.

      Dann klappt das schon alles.
      Wollen wir wetten,
      dass die nächsten Zahlen schon gar nicht mehr so "gut" aussehen.

      Davon abgesehen,
      dass wir für einen Aufschwung
      der hier nun täglich kolportiert wird
      eine durchschnittliche "Zunahme"
      von sagenhaften 120000-150000 "neuen" Stellen benötigen!!!!

      Dieses "Drehbuch" aus den USA ist schon fast zu schön um wahr zu sein.
      Aber so ist eben "Hollywood". ;)

      HM

      PS: Das ist genau der "Stoff"-aus dem "Distribution" entsteht!!
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 15:35:03
      Beitrag Nr. 2.633 ()
      US-Einfuhrpreise fallen stärker als erwartet

      Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte die Entwicklung der Außenhandelspreise für August 2003.
      Die Importpreise sanken auf Monatssicht um 0,5 Prozent, nach einem revidierten Anstieg von 0,1 Prozent im August.
      Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet.

      Die Exportpreise erhöhten sich dagegen um 0,4 Prozent.
      Für den vorangegangenen Monat wurde die Preisentwicklung von ursprünglich minus 0,1 Prozent
      auf ein unverändertes Preisniveau korrigiert.
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 15:41:38
      Beitrag Nr. 2.634 ()
      Dann wollen wir uns voller Freund den Verlauf des DOW anschauen






      Eigentlich sollte man meinen,
      dass die Grosskopfeten nun endlich ihr "VOLUMEN" bekommen sollten.

      Ich bin gespannt wie lange es dauert
      bis die Herde mitbekommt,
      dass immer weniger ihre teuren Aktien kaufen wollen. :D

      Oder haben sich all die "INSIDER"
      der letzten Monate doch geirrt..??

      Glaubt Motzke niemals nie...

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 15:49:00
      Beitrag Nr. 2.635 ()
      PROGNOSE

      Experten rechnen für 2003 mit Rekordarbeitslosigkeit

      Das laufende Jahr wird laut Experten den höchsten Arbeitslosenstand in Deutschland seit der Wiedervereinigung vor 13 Jahren aufweisen.
      Sie erwarten einen Jahresdurchschnitt von 4,4 Millionen Arbeitslosen - und auch im ersten Halbjahr 2004 soll die Lage düster aussehen.


      Nürnberg - Im Vergleich zum Vorjahr sei mit einer Zunahme um 330.000 auf rund 4,4 Millionen Menschen im Jahresdurchschnitt zu rechnen, sagte die Leiterin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB), Jutta Allmendinger. Den bisherigen Minus-Rekord registrierten die Statistiker im Jahr 1997: Damals waren im Jahresdurchschnitt 4,384 Millionen Menschen arbeitslos.

      Der Grund für den starken Anstieg in diesem Jahr ist laut der Expertin die anhaltende schlechte Wirtschaftslage. So hat die Zahl der Erwerbstätigen um 1,5 Prozent oder rund 600.000 Menschen abgenommen.

      Die schlimmsten Befürchtungen wären allerdings nicht wahr geworden, sagte die Expertin. Aufgrund anderer Rechenmodelle sei ein Anstieg um rund 450.000 Arbeitslose zu befürchten gewesen. Das bessere Ergebnis begründe sich vor allem damit, dass sich die Arbeitsämter intensiver um eine Vermittlung der Arbeitslosen bemüht und die Bewerberstände aktualisiert, sagte Allmendinger.

      Eine Trendwende sei in diesem Jahr nicht zu erwarten, und auch 2004 lasse der Durchbruch auf sich warten. Erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres sei von einer "allmählichen Besserung auf dem Arbeitskräftemarkt" auszugehen. Die Zahl der Arbeitslosen werde 2004 voraussichtlich bei rund 4,38 Millionen Menschen und damit nur gering unter dem für 2003 zu erwartenden Stand liegen. Die Prognose geht von einem realen Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent aus.

      Günstig für die Statistik ist die Tatsache, dass sich ab dem kommenden Jahr die Berechnung der Arbeitslosenzahlen ändert: Ab 2004 werden die Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen nicht mehr als Arbeitslose gezählt, sondern der Stillen Reserve zugerechnet. Diese wird laut den Angaben voraussichtlich 2,82 Millionen Menschen betragen.

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      Spass macht es nun wirklich nicht
      am fliessenden Band solche Meldungen in den Thread zu stellen.
      Was aber noch unsinniger wäre ist,
      jetzt hier "amerikanische" Verhältnisse in Deutschland einzuführen.

      Dann gibt es also eine "stille" Reserve
      und damit weniger Arbeitslose.

      Ist ja wie in den USA.
      Die behaupten ja auch sie hätten ca. 6.1% Arbeitslose.
      Wenn wirklich "alle" aufgenommen würden,
      dann hätten die auch nicht sehr viel weniger als hier
      und/oder in Europa.

      Alles eine Sache der "Berechnungsart"

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 17:44:22
      Beitrag Nr. 2.636 ()
      YAHOO Rating - Wie in guten alten Bubble-Zeiten

      Nachdem Yahoo um 400% seit Oktober 2002 gestiegen ist,
      wird die Aktie auf Strong Buy gestuft.
      Damit dürfte der Bubble-Modus auf "on" gestellt worden sein.

      Die folgende Meldung ging vor 45 Minuten über den Boerse-go.de Nachrichtenticker.

      Yahoo! - Analyst vergibt Kursziel von 50 Dollar

      Die Analysten von Piper Jaffray haben Yahoo! (WKN: 900103, US: YHOO) von „Outperform“ auf „Strong Buy“ aufgestuft und das Kursziel von $42 auf $50 erhöht. Die Analysten reagieren damit auf stärker als erwartete Quartalszahlend es Internet Medien Portals. Das Wachstum von 20% im Kerngeschäft Online Advertising signalisiere nach Meinung der Analysten eine stärkere Erholung der Online-Werbebudgets von großen Unternehmen, als dies bislang erwartet wurde. Die Bruttomarge des Unternehmens entwickle sich zudem sehr positiv, und die Erwartungen der Anleger für das vierte Quartal sind wohl noch zu niedrig.

      Nur zur Erinnerung. Im September 2001 erreichte Yahoo ihr Bärenmarkt-Tief bei ca. 8 $. Aktuell steht das Papier vorbörslich bei 40,8 $. Keine schlechte Performance. Wir können zwar nicht nachvollziehen, wie Piper Jaffray auf dieses glatte 50 $ Kursziel kommen, eine charttechnische Zielmarke dürfte es nicht sein. Bei 50 $ ist aus charttechnischer Sicht "Niemandsland" gelegen, egal nach welcher Methodik man vorgeht. Seit Oktober 2002 befindet sich die Yahoo Aktie in einem steilen übergeordneten Aufwärtstrend.

      Und genau in diesen heißlaufenden Trend wird nun ein Strong Buy lanciert?

      Da kann man nur sagen: BE CAREFUL. Wir hatten die Aktie vor ein paar Wochen unseren Abonnenten bei einem Kursstand von 33 $ als einen kurzfristigen Top-Performer mit einem charttechnischen Kursziel von 43,4-45,1 $ vorgestellt. Dieses von Piper Jaffray lancierte Rating stimmt uns etwas nachdenklich, erinnert es doch zu sehr an die Hypezeiten von 1999-2000 als mitten in die heißlaufenden Märkte solche überspitzten Ratings veröffentlicht wurden.

      Wieso jetzt aggressiv kaufen, nachdem die Aktie seit Oktober 2002 nahezu 400% performt hat?
      Vielmehr werten wir dieses Strong Buy Rating direkt in einen steilen Uptrend im Sinne eines Sentimentindikators,
      also als Kontraindikator zumindest kurzfristig für steigende Notierungen.

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      Ich hatte die Meldung heute auch gelesen
      und mir kurzfristig überlegt,
      sie als typisches Beispiel der momentanen Stimmung in den Market-Watch zu nehmen.

      Offensichtlich hat sich jemand anderes schon die Arbeit gemacht,
      welche ich dann einfach mal übernehme.
      Könnten (fast) meine Worte sein.

      Laufen lassen-so lange die Herde möchte.
      Nach unten brutalstmöglich absichern-
      und der Tag ist ihr Freund. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 21:29:17
      Beitrag Nr. 2.637 ()
      Wo will den der DOW plötzlich hin.....



      Meiner Ansicht nach sollte der sich jetzt wirklich sputen
      um wieder über die nächste "Wassermarke" rüber zu hopsen.

      Ansonsten werden sich morgen früh die Charttechniker wieder prügeln,
      was denn "das" wieder zu "bedeuten" hätte. ;)

      Jedenfalls haben da heute offensichtlich
      ein paar Herren schön abgeladen.

      Distribution heisst hier das Zauberwort.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 21:42:20
      Beitrag Nr. 2.638 ()
      Jetzt bin ich aber doch gespannt
      ob das PPT den "Dicken"
      mit Hilfe der Futures
      nochmals über die 9686 geprügelt bekommt. :D

      Wenn die das "nicht" schaffen
      und GE meldet schlaffe Zahlen,
      dann sieht es nicht so aus,
      als würden die Investierten mit einem Grinsen im Gesicht
      in das Wochenende gehen können.

      We will see

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 09:54:34
      Beitrag Nr. 2.639 ()
      Freitag, 10. Oktober 2003 | 08:34 Uhr

      General Electric meldet Zahlen zum dritten Quartal

      Der amerikanische Mischkonzern General Electric Co. hat die Erwartungen der Analysten für das abgelaufene dritte Quartal eingehalten.

      Der Gewinn des Konzerns aus Fairfield, Connecticut,
      belief sich auf 4,0 Mrd. Dollar oder 40 Cents je Aktie nach einem Gewinn von 4,1 Mrd. Dollar
      oder 41 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum.

      Die Umsatzerlöse stiegen leicht um 2 Prozent auf 33,39 Mrd. Dollar von 32,72 Mrd. Dollar im dritten Quartal 2002.
      Analysten erwarteten einen Gewinn von 40 Cents je Aktie und einen Umsatz von 32,7 Mrd. Dollar.

      Für das laufende vierte Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn von 45-47 Cents je Aktie,
      für das Gesamtjahr mit 1,55-1,57 Dollar je Aktie.
      Die Analystenschätzungen belaufen sich derzeit auf 47 Cents je Aktie respektive 1,57 Dollar je Aktie.
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 10:22:14
      Beitrag Nr. 2.640 ()
      Das Ende der Traumfabrik

      Von Dirk Harbecke

      Selektierte Wahrnehmung

      Die Amerikaner streben so sehr nach Happy Ends, dass sie gerne den Blick für die Realität verlieren. Am vergangenen Freitag zum Beispiel, als die Arbeitslosenzahlen besser ausfielen als erwartet, schien die Welt auf einmal wieder in Ordnung: Der Nasdaq Composite gewann im Wochenvergleich fast 5 Prozent, der Dollar stieg, der Goldpreis brach ein. Damit auch mit der erhofften Erholung der Wirtschaft nichts mehr schief gehen kann, wählten die Hollywood-geprägten Kalifornier nun sicherheitshalber einen knallharten Reformer in das Amt des Gouverneurs: Terminator Arnold Schwarzenegger, der Garant für Happy Ends. Langsam aber sicher gewinne ich den Eindruck, dass man neben der US-Regierung auch den Wähler – und damit den Anleger – nicht mehr ernst nehmen kann.

      Wie zu den glorreichsten Zeiten der Internet-Bubble werden nur die positiven Aspekte einer Meldung gelesen. Die US-Volkswirtschaft hat im September zwar 57.000 Jobs geschaffen. Dass gleichzeitig die Zahl für die vorangegangenen zwölf Monate um 145.000 nach unten korrigiert wurde, interessierte niemand. Selbst wenn der aktuelle Wert einmal nicht korrigiert werden sollte und tatsächlich der Wahrheit entspräche, wären die neu geschaffenen Jobs noch nicht einmal ausreichend, den jeden Monat neu auf den Arbeitsmarkt strömenden rund 150.000 Schulabgängern und Auszubildenden eine Stelle zu verschaffen.

      Vertrauensschwund

      Einzig der Devisenmarkt lässt sich durch die kurzen Störfeuer nicht aus der Ruhe bringen und bewertet die US-Wirtschaft realistisch. Der Euro-Absturz wurde direkt nach dem Wochenende von den Händlern in Tokio, London und Frankfurt korrigiert. Selbst der scheidende EZB-Chef Wim Duisenberg hält eine weitere Abwertung des Dollar zum Euro für " unvermeidbar" . Das ist eine deutliche Warnung für alle Aktienanleger. Denn die exportabhängigen europäischen Unternehmen werden unter einem starken Euro leiden. Bis jetzt scheinen die Aktionäre die Gefahr noch auf die leichte Schulter zu nehmen.

      Die Gemeinschaftswährung notiert derzeit mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau wie bei der Einführung vor vier Jahren. Aber was ist bei einem Kurs von 1,30 oder 1,40 Dollar? Die Japaner haben im vergangenen Jahrzehnt ihre Erfahrungen mit einer plötzlichen Aufwertung gemacht und reagieren deshalb mit ständigen Interventionen an den Devisenmärkten, allerdings ohne Fortune. Selbst die Notenbanken können sich nicht gegen den Rest des Marktes stemmen, und so fiel der Dollar gegenüber dem Yen unter die psychologisch wichtige Marke von 110 – Tendenz fallend.

      In Japan droht der erneute Einbruch der schwachen Konjunktur durch die Dollarabwertung, in Europa könnte sich die Quasi-Rezession fortsetzen. Selbst den importabhängigen Amerikanern wird eine Abwertung wenig nützen, weil die Einfuhren teurer werden. Doch was ist die Alternative? Ein stagnierender oder steigender Dollar würde aufgrund der desaströsen Haushaltspolitik der US-Regierung zu einem Vertrauensverlust in das Weltwährungssystem führen.

      Dass ein Dollar-Kollaps bisher vermieden werden konnte, ist einzig und allein damit zu erklären, dass wir uns seit dem Ende des Goldstandards des Bretton-Woods-Systems 1971 quasi in einer Welt des Dollar-Standards bewegen. Amerika hat es aber durch die jüngste Handels- und Schulden-Politik und das Anwerfen der Notenpresse versäumt, seiner Verantwortung und Pflicht als Mutterland dieser Leitwährung nachzukommen. Die Folge muss eine Abwertung sein, um nicht an den Grundfesten unseres Währungssystems zu rütteln.

      Quelle:Instock.de
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 10:45:01
      Beitrag Nr. 2.641 ()
      Diesen Abschnitt vom letzten Beitrag
      würde ich gerne heraus nehmen,
      da er sehr gut einige meiner gestrigen Aussagen ergänzt.

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      Wie zu den glorreichsten Zeiten der Internet-Bubble werden nur die positiven Aspekte einer Meldung gelesen. Die US-Volkswirtschaft hat im September zwar 57.000 Jobs geschaffen. Dass gleichzeitig die Zahl für die vorangegangenen zwölf Monate um 145.000 nach unten korrigiert wurde, interessierte niemand. Selbst wenn der aktuelle Wert einmal nicht korrigiert werden sollte und tatsächlich der Wahrheit entspräche, wären die neu geschaffenen Jobs noch nicht einmal ausreichend, den jeden Monat neu auf den Arbeitsmarkt strömenden rund 150.000 Schulabgängern und Auszubildenden eine Stelle zu verschaffen.

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      Wir haben hier zwei wichtige "Bausteine",
      welche sehr viel über die momentane Performance
      und ihre "Auslöser" aussagen.

      PSYCHOLOGIE

      Diese angeblich "geschaffenen" 57000 neue Jobs auf solch grandiose Art "abzufeiern"
      und gleichzeitig diese "hohe" Revision von 145000 Arbeitsplätzen zu "ignorieren,
      ist an Deutlichkeit gar nicht mehr zu überbieten.

      Immerhin sollten wir bedenken,
      dass wir damit auf das Jahr übertragen
      einen permanenten Wert von ca. 4100000 hätten,
      der selbst nach US-Sprachgebrauch
      mehr als "negativ" gewertet werden könnte.

      REALITÄT

      Ich sagte Ihnen gestern schon,
      dass ein aufmerksamer Anleger die von den USA kolportieren Zahlen
      mit Vorsicht geniessen sollte.

      Zum ersten werden bei den "Erhebungen" zur Arbeitslosigkeit
      diese "Zuflüsse" der Jugendlichen nicht einbezogen.
      Und Menschen, welche schon länger als ein Jahr arbeitslos sind,
      fliegen auch oft aus diesem "Index".

      Als ob diese Menschen "Arbeitslose" Zweiter Klasse wären
      und nicht auch "Konsumenten" sind/wären.

      Millionen von Anleger in den USA und anders wo
      möchten einfach nur noch "positiv" denken und sehen
      auch und gerade, weil sie "investiert" sind.

      Dies wird und kann niemals gut gehen.
      Und den "Reichtum", sprich den Gewinn
      mit der "Brechstange" zu erzwingen
      ist nicht nur völlig idiotisch
      sondern äusserst gefährlich.

      In erster Line sollte ein souveräner und kühl handelnder Anleger
      an die "Erhaltung" seines Depots denken.
      Und wer auf "Dauer" so denkt
      wie die überwiegende Mehrheit,
      kann auf lange Sicht niemals gewinnen.

      Denn vergessen Sie bitte nicht.
      Alle anderen wollen dasselbe.
      Und all können nicht dasselbe bekommen,
      weil es unmöglich ist.

      Als Kleinanleger hat zum Glück jeder die Chance
      relativ "schnell" und "sauber" aus Investments raus zu kommen.
      Seinen Sie sich bitte dieser Tatsache bewusst.
      Denn all diese schönen Gewinne
      stehen in den meisten Fällen lediglich auf dem Papier.

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 10:59:26
      Beitrag Nr. 2.642 ()
      Fallender Dollar – gut für die US-Wirtschaft?

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Vorgestern gab es gute News – für die, die die USA ruiniert sehen wollen.

      Zunächst einmal sind die Aktienkurse an der Wall Street weiter gestiegen.

      Dann wurde berichtet, dass die amerikanischen Konsumenten ihren Weg in die Insolvenz während des Sommers fortgesetzt haben. Die Schulden der privaten Haushalte erhöhten sich im August um 8,2 Milliarden Dollar, das Wachstum der Konsumentenkredite hat damit 10,25 % erreicht.

      Drittens berichtet die New York Times, dass " der Dollar wieder schwach tendiert" , und sie fügt erfreut diese Analyse hinzu: " Keine amerikanischen Tränen werden darüber vergossen."

      Diese letzte Bemerkung will ich untersuchen. Wenn der Dollar fällt, dann haben die Amerikaner weniger Kaufkraft. Da so viel von dem, was sie kaufen, aus Übersee kommt, würde ein fallender Dollarkurs zu steigenden Preisen führen – was den Lebensstandard reduzieren würde. Anders gesagt: Ein Rückgang des Dollarkurses reduziert den Wert von allen Dingen, die in Amerika hergestellt werden. Ein Beispiel: Ein Rückgang des Dollar von 10 % würde einem wertmäßigen Rückgang des amerikanischen Outputs um mehr als eine Billion (!) Dollar entsprechen.

      Das mag kein Grund für Tränen sein, aber ein aufmerksamer Investor könnte zumindest ein bisschen glasige Augen bekommen. Und auch der kalifornische Hausbesitzer könnte ein bisschen enttäuscht sein, wenn er realisiert, dass das " Vermögen" , das er sich aus seinem Haus herausgezogen hat (in Form einer Erhöhung der Hypotheken) an den Währungsmärkten verschwunden ist ... während er immer noch seine Hypothek abbezahlen muss.

      Natürlich fühlen diejenigen, deren Einnahmen in Dollar anfallen, die aber in Europa wohnen, den Rückgang des Dollar direkter, und sie nehmen das persönlicher. Ich bin so ein Fall – ich bin ein Amerikaner, der in Frankreich lebt und arbeitet. Und jedes Mal, wenn ich mir in Paris ein Bier oder einen canard à l`orange bestelle, dann ärgere ich mich ein bisschen. Es bringt nichts, sich deshalb zu beschweren, aber ich kann ich nur wundern, wie lange die anderen Amerikaner brauchen, bis sie realisieren, dass ein fallender Dollar auch sie ärmer macht.

      Aber in den letzten Tagen wurden keine Tränen vergossen, laut der New York Times. Die Leute denken, dass es gut ist, wenn der Dollar fällt ... und dass dadurch die Weltwirtschaft wieder auf Trab gebracht wird. Sie glauben, dass dann die Erholung richtig durchstarten kann und der reale Boom beginnen wird.

      Die Leute, die das denken, sind die gleichen Leute, die sich nicht nur darüber freuen, dass sich die US-Konsumenten weiter verschulden ... sie ermuntern sie sogar dazu! Und das sind die gleichen Leute, die denken, dass die Aktienkurse immer weiter steigen können ... oder zumindest bis zur nächsten Wahl.

      In irgendeiner Zeitung habe ich auch gelesen, dass die Gesellschaft Carrier Corporation – die Millionen Amerikanern eine Klimaanlage beschert hat – angekündigt hat, dass sie in den USA ihre Produktion komplett einstellen will. Alle neuen Klimaanlagen für die USA sollen aus Übersee importiert werden. 1200 Angestellte müssen sich jetzt auf die Suche nach neuen Jobs begeben.

      Ein niedrigerer Dollar soll Gesellschaften wie Carrier helfen. Vielleicht wird er das auch. Und ganz bestimmt ist ein weiterer Rückgang des Dollar notwendig ... und unausweichlich. Aber es ist eine Lüge, den US-Bürgern zu sagen, dass das ohne Tränen abgehen wird.
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 11:02:45
      Beitrag Nr. 2.643 ()
      Schulden = Reichtum, eine fragwürdige Gleichsetzung

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin in Paris

      Nun, zumindest bleiben sie auf Kurs. Wie mein Kollege Bill Bonner bereits angesprochen hat: In den USA haben die privaten Haushalte im August neue Schulden im Volumen von 8,2 Milliarden Dollar angehäuft. Ok, lassen Sie mich nachrechnen. Laut dem " World Fact Book" beträgt das Bruttoinlandsprodukt der USA etwas über 10 Billionen Dollar – das sind 37.600 Dollar für jede(n) Mann, Frau, Spitzbube im Land – was die USA zur " größten und technologisch mächtigsten Volkswirtschaft der Welt" macht.

      Was passiert wirklich in der " größten und technologisch mächtigsten Volkswirtschaft der Welt" ? Nun, eine Menge Schuldenmachen für Konsum, offensichtlich. Neben der Tatsache, dass 80 % des amerikanischen Bruttoinlandsproduktes durch " Dienstleistungen" erzielt werden, haben die Schulden der privaten Haushalte die Höhe des Bruttoinlandsproduktes längst überschritten.

      Was noch ... wie ich letzte Woche schon berichtet habe, hat der durchschnittliche Haushalt in den USA Kreditkartenschulden von 8.000 Dollar. Und ich habe errechnet, dass der durchschnittliche Haushalt fast 20 % des Pro-Kopf-Bruttoinlandsproduktes mit Konsumentenkrediten finanziert.

      Als ob das noch nicht interessant genug wäre ... suche ich im " World Fact Book" nach den Steuereinnahmen des amerikanischen Staates im letzten Jahr: 1,94 Billionen Dollar! Wenn die Konsumenten weiterhin so schnell wie im August Schulden anhäufen würden, dann würden sie sich auf Jahresbasis hochgerechnet (wobei berücksichtigt wird, dass die neuen Schulden im August nicht so stark wie in anderen Monaten wachsen) mehr Geld leihen als die Steuereinnahmen aller amerikanischen Gebietskörperschaften im letzten Jahr erreicht haben.

      " Wie lange kann das alles so weitergehen?" frage ich mich. Natürlich lautet die Antwort notwendigerweise: " So lange wie möglich."

      Die Fed mag eine solche Antwort ablehnen. Greenspan hat die Geldmenge um 9,5 Billionen (!) Dollar erhöht ... das ist ein neuer Rekord. Die ausländischen Zentralbanken entschieden, dass sie glücklich wären, die neuen Schuldscheine einer fast bankrotten Nation von fetten Nassauern anzunehmen ... und sie haben US-Staatsanleihen für 10 Milliarden Dollar gekauft ... auch das ein neuer Rekord.

      Schulden. Konsumentenschulden. Staatsschulden. Unternehmensschulden. Alles Schulden. Schulden. Schulden. Wer wird für diese Schulden bezahlen? Und mit welcher Währungsqualität? Jetzt beginnt man, die Weisheit der Fed in ihrem " Krieg gegen die Deflation" zu erkennen; eine Deflation macht es nämlich teurer, die Schulden zurückzuzahlen. Inflation hingegen ist der beste Freund von Schuldnern. Wenn man ein Sparer ist ... Pech gehabt.

      Eine der eher dümmlichen Erklärungen der Rally am Aktienmarkt und der sogenannten " Erholung" (ohne neue Jobs bis jetzt) las ich im Editorial bei TheStreet.com, geschrieben von jemandem, der sich schämen müsste, wenn ich seinen Namen erwähnen würde. Deshalb tue ich es nicht. Seine Theorie war, dass " Reichtum" – zumindest der, wie er im Kontext des jüngsten degenerierten kapitalistischen Modells aufgefasst wird – durch die Konsumkraft einer Familie ausgedrückt und quantifiziert wird

      In so einem Szenario gilt tatsächlich: Schulden = Reichtum. Lassen Sie mich auch hier nachrechnen. Wenn man 8.000 Dollar Kreditkartenschulden hat ... dann würde dadurch der persönliche Reichtum um 8.000 Dollar steigen. Im August hat sich deshalb der Reichtum der amerikanischen Nation deutlich erhöht. Diese Art von Denken führt zu den Schlagzeilen, die die wirtschaftliche Erholung und die Wiedergeburt eines Booms am Aktienmarkt loben.

      Ich habe nur eine einzige Frage: Wo kommen diese Leute her?

      Aber es gibt auch andere Stimmen: Eine Umfrage (von Providian) zeigte, dass 50 % von 1.000 Befragten mitteilten, dass sie wegen ihrer Familienfinanzen " besorgt" oder " sehr besorgt" seien. Providian kann zugute gehalten werden, dass sie als Lösung dafür vorgeschlagen haben, dass die Amerikaner mehr sparen sollten ...

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 11:16:25
      Beitrag Nr. 2.644 ()
      HINTERGRUND

      Fragwürdige Statistik

      Wie viele Menschen als arbeitslos registriert sind,
      hängt von der Definition der Erwerbslosigkeit und der Erhebungsart ab.
      Deshalb ist die Aussagefähigkeit von offiziellen Zahlen umstritten.


      Von Hans Nakielski

      Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) erfasst die als arbeitslos, die in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen oder weniger als 15 Stunden pro Woche arbeiten, die eine versicherungspflichtige Stelle (mit mindestens 15 Wochenstunden) suchen, die der Arbeitsvermittlung unbeschränkt zur Verfügung stehen, die unter 65 Jahre sind und keine Altersrente beziehen, und schließlich die, die sich beim Amt als arbeitslos gemeldet haben.

      Alle diese Voraussetzungen müssen gleichzeitig erfüllt werden. Damit zählen manche, die einen Job suchen, per Definition nicht als arbeitslos. Das betrifft etwa Schüler und Studenten, Frührentner und Erwerbswillige ab 65, Ausländer ohne Arbeitserlaubnis oder vorübergehend Erkrankte. Auch Jugendliche, die nur einen Ausbildungsplatz suchen, sowie Arbeit suchende Teilnehmer an geförderten Bildungsveranstaltungen (im September waren es 221 500) zählen nicht in der Arbeitslosenstatistik. Genauso wenig wie die rund 87 000 Kräfte in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) und 45 000 Personen, die mit Strukturanpassungsmaßnahmen der BA gefördert werden. Auch die rund 21 000 erwerbslosen Zeitarbeiter, die bei einer der neuen Personal-Service-Agenturen auf Vermittlung in einen dauerhaften Job warten, fallen aus der Statistik. Dass dies auch die mehr als 51 000 ehemals Arbeitslosen betrifft, die sich seit Jahresbeginn mit einer " Ich-AG" über Wasser halten (selbst wenn ihr Konzept vielfach kaum trägt), liegt nahe.

      Bedenklich sind dagegen die Tricks und " Maßnahmen" , mit denen es der BA gelingt, zunehmend mehr Arbeitslose - wie es im Behördendeutsch heißt - " in die Nichterwerbslosigkeit" zu schicken. Bevorzugte Zielgruppe sind die Älteren. Wer 58 oder älter ist und Arbeitslosengeld oder -hilfe " unter erleichterten Voraussetzungen" bezieht, gilt formal nicht mehr als arbeitslos. Nicht zuletzt auf Drängen der Ämter bekommen mehr als 380 000 ältere Arbeitslose diese " erleichterten Leistungen" - und zählen somit nicht mehr für die Arbeitslosenstatistik.

      Doch auch zunehmend mehr jüngere Arbeitslose werden statistisch " bereinigt" . In erster Linie trifft es diejenigen, die keinen Anspruch auf Geldleistungen haben. Diese " Nichtleistungsempfänger" müssen sich alle drei Monate beim Amt melden. Sonst fliegen sie aus der Statistik. Durch immer neue " Maßnahmen zur Aktualisierung der Bewerberbestände" - dazu zählen Massen-Vorladungen in Hörsälen und weitere sinnlose Meldetermine - gelingt es den Ämtern, gerade diejenigen zur Abmeldung zu bewegen, die ohnehin kaum etwas erwarten können. Nichtleistungsempfänger können durch ihre Meldung beim Arbeitsamt inzwischen auch keine höheren Rentenansprüche mehr erwerben. Und so melden sich viele ab. Allein im September verschwanden nach der BA-Statistik 346 800 Arbeitslose in der " Nichterwerbslosigkeit" .

      Die Zahl derjenigen, die ohne Bezüge bei den Ämtern registriert sind, sinkt stetig. Während früher rund 30 Prozent aller Arbeitslosen gemeldet waren, obwohl sie keine Leistungen bekamen, sind es heute nur noch 18 Prozent. Die anderen verschwinden in der " Stillen Reserve" . Dazu zählen die Entmutigten, die nicht als arbeitslos registriert sind, aber bei günstigerer Lage eine Arbeit suchten und annähmen. Die Rürup-Kommission beziffert diese " Stille Reserve" auf 1,3 Millionen.

      Quelle: Frankfurter Rundschau

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Damit muss und möchte ich Aussagen von mir "revidieren"
      in denen ich behauptete, gegen über den USA
      würden in Deutschland die meisten Arbeitslosen erfasst werden.

      Dass (politisch motiviert) natürlich Tricks angewendet werden,
      steht ohne Frage fest.
      Aber in den letzten Jahren,
      hat sich dort wohl einiges "getan".

      Ich nehme daher einige Aussagen
      bezüglich"Erhebungen"in Deutschland zurück
      und bitte dies zu Entschuldigen.

      Was trotz allem zurück bleibt
      ist die traurige Wahrheit,
      dass wir, egal ob USA oder GE
      sehr viel mehr Arbeitlose haben,
      als gemeinhin kolportiert wird.

      Es wird "gelogen"
      und offensichtlich nicht nur an dieser Stelle......

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 11:38:57
      Beitrag Nr. 2.645 ()
      Dann eruieren wir doch einmal
      wie "sachlich" oder "psychisch" wir gewisse Investitionen zu sehen haben.

      YAHOO

      Wir wir nun erfahren
      (und worüber ich mir schon gestern meine Gedanken machte)
      wurde der "veränderte" Gewinne von Yahoo
      vorheriges Quartal = 29Mill.
      letztes Quartal .......=65Mill.
      Zugewinn......=36Mill.

      mit sage und schreibe 2.8 Milliarden Dollar vergütet !!

      Und noch immer nicht hat uns Herr Semel,
      seines Zeichens CEO von Yahoo,
      nicht im Detail erzählt,
      wie und auf welche Art&Weise die "Mitarbeiter-Optionen"
      in die Revenues eingeflossen sind.

      Hätten wir dann "auch" diesen Gewinnanstieg?

      Ich erspare mit es jetzt
      die NULLEN dieser Summe hier aufzulisten.

      Möge mir einer erzählen
      eine solche Reaktion wäre noch "normal"

      Und natürlich kann und soll man an diesen Dingen als Aktionär partizipieren.
      Aber deshalb muss niemand seinen Sach(Verstand)
      an der Garderobe abgeben.

      Die Stimmen des Hurra`s und des Jubels werden immer lauter.
      Und Dinge wiederholen sich (fast) immer.
      Und es wird auch dieses mal wieder so sein...(hihihi).

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 12:48:31
      Beitrag Nr. 2.646 ()
      Brent-Öl mit 31 Dollar auf Sieben-Monats-Hoch

      Die Öl-Sorte Brent, die führende Nordsee-Sorte,
      verzeichnet am heutigen Freitag mit leicht über 31 US-Dollar pro Barrel ein neues Sieben-Monats-Hoch.

      Der Barrel Brent, der Anfang 1999 einen historischen Tiefstand von rund 10 US-Dollar verbuchte,
      kletterte bis Anfang März 2003 auf ein neues Rekordhoch von rund 35 US-Dollar.
      Ende Mai diesen Jahres fiel der Preis dann wieder bis auf ca. 23 US-Dollar.

      Aktuell verteuert sich der Brent um 4,03 Prozent auf 31,01 US-Dollar.
      Auf diesem Niveau notierte er zuletzt Mitte März.
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 13:07:27
      Beitrag Nr. 2.647 ()
      All jene, die noch immer Aktien mit "Fantasie" kaufen,
      sollten sich einmal den nachstehenden Bericht über einen ehemaligen
      deutschen Highflyer durch lesen.

      Und sich dann auch (wenn möglich) in`s Gedächtnis rufen,
      wie lange und intensiv hier von Analystenseite gejubelt und gepusht wurde.

      Um etwas als "gut" oder "toll" oder "grossartig"
      um nicht zu sagen "zukunftsweisend" anpreisen zu können,
      sollte man sich zumindest dieses "Produkt" ansehen.
      (meint Motzke jedenfalls)

      Wenn ich diesen Bericht quer lese,
      kommt bei mir der Verdacht auf,
      dass hier viele offensichtlich nicht wussten
      über "was" sie da eigentlich jubelten.

      Anderen unterstelle ich da der einfachheit halber "kriminelle" Energie.
      Und die war nicht nur beim Vorstand zu finden,
      sondern auch in gewissen "Banketagen".

      Wie sonst konnte so ein "potemkinsches Dorf"
      so lange aufrecht erhalten werden?

      Und nebenbei bemerkt.
      Wer glaubt, diese Zeiten wären endgültig "vorbei",
      hat eine schwere und desillusionslose Zeit vor sich-
      soviel ist ganz sicher................................................

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      CARGOLIFTER

      Ausverkauf in Wolkenkuckucksheim

      Von Michael Kroeger

      In Brand werden in diesen Tagen die Überreste des gescheiterten Luftschiffbauers CargoLifter versteigert.
      Interessenten sind erstaunt: Inventar, Werkzeuge und Maschinen sind zum größten Teil unbenutzt.
      Wurde bei CargoLifter jemals gearbeitet?


      Brand - Position 3200 im Versteigerungskatalog war die Überraschung des Tages. Joey. Kaum einer hatte erwartet, dass sich jemand für das kleine Frachtluftschiff von CargoLifter interessieren würde. Doch dann gab`s sogar für einige Sekunden so etwas wie ein Bieterduell. 10.000 Euro, 12.500, 13.500 - zum ersten, zum zweiten, zum Dritten. Den Zuschlag erhielt Philip Yiin, Chef der Malaiischen Airship Group.

      Er wisse noch nicht, was sein Unternehmen mit dem Luftschiff machen werde, sagte Yiin anschließend in gebrochenem Englisch, "will see".
      Joey (Katalogbeschreibung: Versuchsluftschiff mit Zubehör, unvollständig. Verpackt in zwei Seecontainern je 40 Fuß) verkörpert den Traum des gescheiterten Luftschiffbauers wie kein anderes Angebot. Der überdimensionale Luftballon sollte als Ausweis dafür dienen, was dereinst möglich werden würde im brandenburgischen Brand.

      Gleich serienweise Luftschiffe sollten hier montiert werden, zukunftsweisende Lastenträger, die jedes erdenkliche Transportproblem auf dieser Welt lösen könnten. Doch am Ende erwiesen sich die kühnen Träume als Seifenblase. Zurück blieben rund 120 Millionen Euro Schulden, im Juni meldete CargoLifter Insolvenz an.
      Einen Teil der Schulden versucht Insolvenzversteigerer Christoph Sattler in diesen Tagen durch den Verkauf des Inventars hereinzuholen. Rund 8000 Gegenstände stehen zum Verkauf: Handwerkszeug Schweißtechnik und Fahrzeuge am Mittwoch, Messgeräte, Datenumwandler oder ganze Paletten mit Kabeln an diesem Donnerstag - und eben Joey.

      Viele von den zum Verkauf stehenden Gegenständen sind noch im Neuzustand. Ein großer Luftfilter mit Gebläse etwa oder eine Schwerlast-Seilwinde sind noch original verpackt, an einer Kunststofffräse ist noch kein einziger Span zu sehen. Genauso unbenutzt sehen die Schreibtische vom Nobeldesigner Vitra aus, die in abgesteckten Arealen in der riesigen CargoLifter-Halle herumstehen. Stapelweise Arne-Jacobsen-Stühle in Schwarz und leuchtend Gelb tragen allenfalls den Staub der Lagerräume, in denen sie bislang gestanden haben. Nun werden sie en gros verramscht.

      "Die CargoLifter AG war einfach ein potemkinsches Dorf", sagte Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning. 600 Menschen seien in Brand angestellt gewesen, aber wirklich geforscht und entwickelt habe nur eine kleine Kernmannschaft. "Ich kann mir nicht erklären, was die anderen den ganzen Tag über gemacht haben".
      Von chaotischen Zuständen innerhalb der Firma hatten Angestellte schon berichtet, als CargoLifter-Chef Carl von Gablenz noch von großartigen Fortschritten sprach. Junge Ingenieure konstruierten ohne jede Systematik vor sich hin, und produzierten Tausende Ideen, aber nie fiel eine Entscheidung. Jeder Manager trieb isoliert von den anderen sein "Projekt" voran.

      "Wir haben bis zum Schluss nicht gewusst, wie das Luftschiff aussehen und funktionieren soll", sagte ein Mitarbeiter damals gegenüber der "Welt". Die Projektmanager hätten ohne Budget arbeiten müssen. "Es wurde immer gesagt: tun Sie so, als hätten Sie eines."

      Nicht einmal die Luftschiffe Joey und sein größerer Bruder Charly sollen in den Ingenieurbüros in Brand entstanden sein. Joey, so heißt es, stammt vor allem von Studenten der Universität Stuttgart. Charly kaufte Gablenz in England bei Airship Operations, behaupten Mitarbeiter. Dort sei es von CargoLifter-Leuten zusammengebaut worden.

      Statt Entwicklung lief das Marketing auf Hochtouren - eine Kampagne für ein Produkt, das es nicht gab. In himmelblauen Prospekten mit der Aufschrift "be part of it" wurden Krawatten, Manschettenknöpfe, Uhren, Tassen und T-Shirts mit dem Firmenlogo angepriesen.

      Jetzt dienen die unbenutzten Maschinen als Beleg dafür, was Gablenz immer als üble Nachrede abtat. Und hinter den futuristischen Bürocontainern (Smarties genannt und unter Position 2559 bis 2571 im Katalog) liegen hunderte großformatiger Kalender mit Hochglanzfotos aus der Aufbauzeit.

      Während die Kataloge wohl zum Altpapier wandern, bringen die Geräte wenigstens noch ein bisschen Geld ein. Als Sattler an diesem Tag den Hammer zum letzten Mal fallen lässt, hat er insgesamt 130.000 Euro erlöst, 50.000 mehr als der Gutachter des Insolvenzverwalters angesetzt hatte. Eine Versteigerung ohne nennenswerte Komplikationen sagt Sattler, zumal der schwierigste Verkauf bereits im August über die Bühne gegangen war.

      Charly hatte immerhin noch 130.000 Euro eingebracht, obwohl er seinem Besitzer wohl noch einige Probleme bereiten dürfte. Viele Bauteile benötigen längst eine Neuabnahme durch die Flugüberwachung. Die Hülle muss Tag und Nacht bewacht werden. Insgesamt, so schätzt Gutachter Josef Goebbelet, werden noch Investitionen in Höhe von mindestens 450.000 Euro fällig.

      Noch ungewisser scheint das Schicksal von Joey. Hier fehlen noch wichtige Teile, damit das Luftschiff überhaupt fahren kann, von der Fluggenehmigung durch die Behörden ganz zu schweigen.

      Der Rest wird sich am Samstag und in der folgenden Woche wohl noch zu einem guten Preis absetzen lassen, gibt sich Sattler zuversichtlich. Dass an diesem Donnerstag nur 150 Interessenten zwischen den rund 5000 aufgestellten Stühlen herumtrödelten, irritiert ihn nicht. "Heute war der Tag der Spezialisten", sagt Sattler. Stimmt - wer braucht schon ein 2-Kanal-Megazoom-Oszilloskop.

      Insgesamt sei das Interesse aber riesengroß, sagt Sattler, nachdem der letzte Hammer an diesem Tag gefallen ist. "Immerhin haben sich fast 28.000 Nutzer den Katalog aus dem Internet herunter geladen". Den großen Schwung erwarte er sowieso erst für Samstag. Dann nämlich werden Schreibtische und Personal Computer versteigert.
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 13:14:30
      Beitrag Nr. 2.648 ()
      SPARMASSNAHMEN

      Firmen wollen Weihnachtsgeld kürzen

      Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben es bereits vorexerziert,
      jetzt nimmt auch die private Wirtschaft ihre Beschäftigten in Anspruch.
      Wegen der anhaltenden Konjunkturflaute werden viele von ihnen
      in diesem Jahr wieder mit Abstrichen beim Weihnachtsgeld rechnen müssen.


      Hamburg - Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung wollen beispielsweise viele Chefs kleiner und mittlerer Firmen des Baugewerbes ihren Angestellten nicht mehr 55 Prozent sondern höchstens noch 40 Prozent eines Monatslohns zahlen. Eine böse Überraschung könne es auch für viele Beschäftigte im Einzelhandel geben, hieß es weiter.

      Die Zeitung zitierte den Tarifexperten Heribert Jöris vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels mit den Worten, dass das übertarifliche Weihnachtsgeld "in Problemfeldern wie Textil, Möbel und Supermarkt schrumpft". "Auch im Hotel- und Gaststättengewerbe wird über Streichungen nachgedacht, da Arbeitsplatzsicherung Vorrang vor Weihnachtsgeld hat", wird Ingrid Hartges vom Branchenverband Dehoga zitiert.

      Dem Bericht zufolge wurde bei der Deutschen BA das Weihnachtsgeld von bisher einem halben Monatseinkommen ganz gestrichen. Andernfalls wären nach Auskunft eines Firmensprechers Entlassungen unvermeidlich geworden. Bei Opel würden wie im Vorjahr 30 Prozent vom 13. Monatseinkommen gekürzt und bei der HypoVereinsbank der freiwillige Teil des Weihnachtsgehaltes in Höhe von 25 Prozent, heißt es in dem Bericht weiter.

      Die Dresdner Bank hatte bereits zu Anfang dieser Woche Kürzungen beim Weihnachtsgeld angekündigt: Statt 13,5 Gehälter sollen die Tarifangestellten nun 13,25 Gehälter erhalten. Gestrichen werden sollen zudem ab 2004 auch die freiwillig eingeräumten Heirats-, Urlaubs- und Geburtsbeihilfen.

      Weihnachtsgeld ist ein umgangssprachlicher Begriff, der zwei rechtlich unterschiedliche Leistungen umfasst. Da gibt es zum einen das 13. Monatsgehalt, das als fester Bestandteil des Einkommens im Arbeitsvertrag zugesichert wird. Zum anderen gibt es Weihnachtsgratifikationen als freiwillige Leistungen.

      Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes versuchen Unternehmen in Krisenzeiten immer wieder, Einmalzahlungen oder übertarifliche Leistungen zu kürzen. Das gehe aber nur dann, wenn die Zahlung nicht durch Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen oder im individuellen Arbeitsvertrag abgesichert sei. Zahle der Chef freiwillig, könne er das Extra-Geld auch wieder streichen.

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Hört sich nicht schön an-für den Arbeitnehmer.
      Und nachfolgend betrachtet,
      hört sich eine solche Meldung auch für den Einzelhandel nicht sehr frohlockend an.

      Ist jetzt nicht der bombastische Betrag
      und wir sollten deshalb die Kirche im Dorf belassen.

      Aber Fakt ist,
      dass die meisten Arbeitnehmer ja von Hause aus etwas weniger in der Lohntüte haben werden,
      über die nächsten Jahre gesehen.
      Auch wenn die Politiker das Gegenteil behaupten.
      Schwachsinn-und jeder der rechnen kann weiss dies auch..!!

      Jedenfalls sind solche Meldungen nicht angetan,
      irgend eine Euphorie zu schüren
      und auf höheren Umsatz zu hoffen.

      Wenn weniger Geld in der Weihnachtstüte von Papa ist,
      dann kann eben auch nicht "mehr" ausgegeben werden.

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 13:16:45
      Beitrag Nr. 2.649 ()
      ARBEITSPLATZABBAU

      Lufthansa streicht 2000 Jobs

      Die Deutsche Lufthansa will in den kommenden Jahren rund 2000 Arbeitsplätze abbauen.
      Betriebsbedingte Kündigungen soll es jedoch nicht geben.


      Frankfurt am Main - Am stärksten sei von dem Arbeitsplatzabbau die Catering-Tochter LGS Sky Chefs betroffen, wo 1000 Stellen wegfallen sollen, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstagabend und bestätigte damit einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Der Betriebsratsvorsitzende des Lufthansa-Konzerns, Manfred Calsow, hatte die Streichung in der am Freitag erscheinenden Mitarbeiterzeitung "Lufthanseat" angekündigt

      Auf betriebsbedingte Kündigungen wolle die Lufthansa jedoch verzichten, sagte der Lufthansa-Sprecher. Der Abbau solle über die natürliche Fluktuation stattfinden, frei werdende Stellen sollen nicht wieder besetzt werden. Einen genauen Zeitplan gebe es nicht. Die Fluggesellschaft beschäftigt weltweit etwa 90.000 Angestellte.
      Betriebsrats-Chef Calsow will laut dem "FAZ"-Bericht noch im Oktober mit dem Konzernvorstand über die Auswirkungen der geplanten Neustrukturierung der Lufthansa sprechen. "Ich glaube, dass wir sehr viel bewegen können, wenn wir über Flexibilität nachdenken, sowohl was die Arbeitszeit als was auch die Arbeitsorganisation angeht. Hier können wir noch viel tun", sagte Calsow dem "Lufthanseat".

      Die Lufthansa leidet unter anderem unter den Folgen der Lungenkrankheit Sars. Im zweiten Quartal 2003 hatte die Fluglinie jedoch vor allem dank harter Sparmaßnahmen überraschend einen operativen Gewinn von 65 Millionen Euro eingeflogen. Unter dem Strich stand im Konzern angesichts der anhaltenden Krise in der Luftverkehrsbranche aber ein zweistelliger Millionenverlust. Im Gesamtjahr rechnet die Fluggesellschaft nicht mit einem operativen Gewinn, weil die Buchungszahlen keine deutliche Verbesserung für die zweite Jahreshälfte erwarten ließen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 13:25:23
      Beitrag Nr. 2.650 ()
      Frankreichs Industrieproduktion fällt weiter

      Das nationale Statistikinstitut INSEE verkündete den Verlauf der französischen Industrieproduktion ohne den Bausektor für August 2003.
      Der Output fiel auf Monatssicht um 0,9 Prozent, nach einer revidiert unveränderten Menge im Juli.

      Beim Verarbeitenden Gewerbe verringerte sich die Fertigungsmenge um 0,8 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Monat.
      Für Juli wurde der Zuwachs von ursprünglich 0,3 auf nun 0,4 Prozent revidiert.

      In der Jahresveränderungsrate sank die Industrieproduktion im den Drei-Monatszeitraum Juni bis August um 1,2 Prozent,
      nach einem Rückgang um 1,5 Prozent in den drei Monaten zum Juli.

      Gleichzeitig nahm die Fertigung beim Verarbeitenden Gewerbe um 1,8 Prozent ab,
      während sie in den drei Monaten zum Juli um 1,9 Prozent fiel.
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 14:57:14
      Beitrag Nr. 2.651 ()
      Konglomerate

      Phantasie der GE-Aktie begrenzt

      10. Oktober 2003 Der Optimismus an den Börsen ist groß, Unternehmens- und Konjunkturzahlen werden gerne positiv interpretiert. Allerdings hängend die Birnen manchmal ziemlich hoch und das könnte deswegen früher oder später zu gewissen Enttäuschungen führen. Das zeigt sich am Beispiel von General Electric (GE). Denn das Unternehmen gab am Freitag eine Gewinnwarnung aus.

      Der Nettogewinn ist im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um elf Prozent auf 3,56 Milliarden Dollar oder 36 Cents je Aktie gefallen. Gleichzeitig reduzierte das Unternehmen die Gewinnprognose für das Gesamtjahr von 1,61 Dollar je Aktie auf 1,55 bis 1,57 Dollar.

      Analysten scheinen diese Entwicklung schon vorweggenommen zu haben.
      Denn mit seiner Prognose trifft Jeffrey Immelt genau die Konsenserwartungen.

      Größe wird zum Problem

      Das Unternehmen, mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 300 Milliarden Dollar das zweitgrößte Unternehmen der Welt, kämpft nicht nur mit fallenden Auftragseingängen und steigenden Rohstoffkosten. Umsatz mit Gütern und Dienstleistungen sind im Quartal um etwas mehr als sechs Prozent auf knapp 17 Milliarden Dollar gefallen, wenn man die Finanzdienstleistungen nicht berücksichtigt. Sondern allein auf Grund seiner Größe müßte es unter normalen Umständen Schwierigkeiten haben, überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erzielen.

      Schon in der Vergangenheit versuchte es immer wieder, mit Übernahmen - wie aktuell beispielsweise bei der britischen Medizintechnikfirma Amersham - , interessante Bereiche mit Wachstumsaussichten zu erwerben. Allerdings sind solche Übernahmen im Verhältnis zur Größe des Gesamtunternehmens kleine Fische. Vor allem, wenn größere Bereiche, beispielsweise die Energietechnik, gleichzeitig mit massiven Umsatzeinbußen zu kämpfen haben.

      Gleichzeitig stellt sich auch die Frage, welche buchtechnischen Konsequenzen das Wachstum über Übernahmen hat. Denn in der Regel wird ein Unternehmen „überbezahlt“, so daß die Firmenwerte abgeschrieben werden müssen. Vor diesem Hintergrund war es in der Vergangenheit schon verwunderlich, wie der Kurs der GE-Aktie sich bis ins Jahr 2000 so eindeutig nach oben entwickeln konnte. Angesichts der Bilanzierungsskandale wurde das Unternehmen nie so richtig den Verdacht los, bei der Gewinnentwicklung nachgeholfen zu haben.

      Konglomerate sind intransparent

      Aus diesem Grund bleibt bei Konglomeraten immer ein ungutes Gefühl. Vor allem auch, wenn man berücksichtigt, welches Ende die Bemühungen von ABB hatten, die Strategie GEs nachzuahmen. Normalerweise werden Aktien von solchen Unternehmensriesen deswegen gerne mit einem Abschlag gehandelt. Das ist allerdings bei GE nicht der Fall. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,3 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende Jahr ist die Aktie sicherlich kein Schnäppchen. Vor allem, wenn man berücksichtigt, wie undurchsichtig das Ganze ist und welche Lasten in den Büchern im Laufe der Zeit noch zum Vorschein kommen könnten.

      Während Analysten bei anderen, kleineren Konglomeraten immer schnell mit der Forderung zur Hand sind, das Unternehmen müsse in verschiedene Bereiche aufgeteilt werden, um den wahren Wert offen zu legen, ist das bei GE nicht in ausgeprägter Form der Fall. Dabei dürfte gerade dieses Unternehmen ein klassischer Kandidat für solche Überlegungen sein.

      Mit einem Kursgewinn von etwa 50 Prozent hat sich die Aktie in den vergangenen Monaten von ihren Tiefs erholt und dabei den langfristigen Abwärtstrend überwunden. Aber wenn es mit rechten Dingen zu geht, dürfte das weitere Potenzial des Papiers beschränkt bleiben. Vor allem auch deswegen, weil es sich in einer starken Widerstandszone befindet.

      Quelle: Faz.Net
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 17:05:26
      Beitrag Nr. 2.652 ()
      Hedge-Funds und Insider verlassen Aktienmarkt

      Zeit zum Ausstieg

      Von Tobias Moerschen

      Ex-Nationalelf-Stürmer Jürgen „Klinsi“ Klinsmann wusste es. Formel-1-Rennfahrer Alain Prost wusste es: Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören. Beide beendeten ihre Karrieren in Topform – und bleiben so als Spitzensportler in Erinnerung.

      HB NEW YORK. An den US-Börsen verhalten sich einige Investoren derzeit wie Klinsi und Prost: Sie steigen aus, obwohl sie wohl noch manchen satten Gewinn einfahren könnten. Anfang September setzten viele Hedge-Funds auf steigende Aktien. „Aber inzwischen haben die meisten ihre Position glattgestellt“, sagt der Volkswirt eines großen Hedge-Funds in Washington. Manager von US-Firmen trennen sich ebenfalls von Aktien ihrer eigenen Unternehmen. „Das Volumen der Insiderverkäufe ist auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen“, sagt Dhaval Joshi von Société Générale.

      Ganz anders sieht das Bild bei Privatanlegern aus, die auf eigene Faust an der Börse spekulieren. Das Volumen kreditfinanzierter Käufe an der US-Technologiebörse Nasdaq explodierte im Juli förmlich. Aktienanlagen auf Pump stiegen von weniger als 8 Mill. $ über die Marke von 25 Mill. $. Das ermittelte Anlagestratege James Montier von der Allianz-Tochter Dresdner Kleinwort Wasserstein. Auch längerfristig orientierte US-Privatanleger denken gar nicht ans Aufhören. Im Gegenteil: Der Fondsverband ICI registriert seit dem Sommer monatliche Zuflüsse in zweistelliger Milliardenhöhe für US-Aktienfonds.

      Von Aufhören kann bei den Privaten gar keine Rede sein – im Gegenteil. Offenbar übt der Kurszuwachs seit März einen unwiderstehlichen Sog aus. So entsteht ein zwiespältiges Bild für Investoren, die sich noch an der Seitenlinie warm laufen und unsicher sind, ob sie gleich aufs Spielfeld stürzen sollen. „Wem würden Sie eher trauen: den Profis und Insidern oder den Laien?“ fragt Montier. Er hat sich entschieden und rät zum Verkauf von US-Aktien.

      Zugegeben, die Pessimisten liegen seit dem Frühjahr falsch. Wer verkaufte, verpasste hohe Gewinne. Das erinnert Montier an den Internetboom Anfang 2000. Damals fanden viele Anleger seine Kassandrarufe lächerlich. Doch dann kam der große Sturz.

      Miniatur-Ausgabe der Spekulationsblase

      Die aktuelle Marktphase wirkt wie eine Miniatur-Ausgabe der Spekulationsblase vor drei Jahren. Auch 1999 nahm der Aktienkauf auf Pump gewaltig zu. Und die Gewinner von damals feiern ihr Comeback: Technologieaktien wie Yahoo und Amazon haben sich seit dem Frühjahr mehr als verdoppelt. Betrachtet man nur die 20 besten Aktien des Jahres 1999 aus dem US-Aktienindex S&P 500, dann stiegen deren Kurse im laufenden Jahr durchschnittlich um fast 75 Prozent. Davor verblasst der Zuwachs des Gesamtmarktes von rund 15 Prozent. Dresdner-Chefstratege Albert Edwards spricht von einer „Echo-Spekulationsblase“.

      Aber spricht nicht der gesunde Menschenverstand dagegen, dass Anleger sich nach dem schmerzlichen Crash zwischen den Frühjahren 2000 und 2003 schon wieder auf ein neues Roulettespiel einlassen? Nein, lautet die wissenschaftlich fundierte Antwort des US-Wirtschaftsprofessors und Nobelpreisträgers Vernon Smith. Er ließ Studenten in experimentellen Börsenspielen gegeneinander antreten. Und siehe da: Wenn die Spieler im ersten Test eine spekulative Blase erzeugt hatten, die zum Spielende platzte, passierte ihnen das Gleiche beim zweiten Anlauf oft noch einmal. Erst im dritten Durchgang wichen die Kurse kaum noch von ihren fundamentalen Werten ab.

      Abseits aller Experimente liefert die Börse selbst ein Warnsignal: das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das der US-Aktienpionier Benjamin Graham als exzellenten Indikator entdeckte. Grahams KGV, berechnet anhand der Gewinne der vergangenen zehn Jahre, liegt momentan bei gefährlich hohen 30 für den breiten US-Aktienindex S&P 500. Höher stand das KGV nur Ende der 90er-Jahre und kurz vor dem Börsencrash von 1929.

      Vielleicht ist es wirklich höchste Zeit, ans Aufhören zu denken.

      Quelle: HANDELSBLATT
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 17:25:42
      Beitrag Nr. 2.653 ()
      Der letzten Bericht über die Hedge-Fonds
      die glatt gestellt haben,
      sollte wenigstens zum "nachdenken" anregen.

      Diese gestellte Frage.....

      „Wem würden Sie eher trauen: den Profis und Insidern oder den Laien?“ fragt Montier.
      Er hat sich entschieden und rät zum Verkauf von US-Aktien.


      ist mehr als berechtigt
      und wurde von Herrn Montier meiner Ansicht nach
      (überwiegend) richtig beantwortet.

      Dabei sollten man schon zwei Dinge unterscheiden.
      Wann ist der Investor in eingestiegen?
      Und welche Investments ist er eingegangen?

      Sicherlich wäre es ein wenig über den Kamm gescheert,
      wenn ich jetzt einfach "verkaufen" brüllen würde
      und dies, ohne im Detail zu sagen,
      was und in welchem Zeitraum ich eigentlich verkaufen soll.

      1.Welche Aktie habe ich?
      2.Welches Standing hat die Aktie? (Gewinn/Verlust)
      3.Wie viele Aktien habe ich?
      4.Wie gross sind die Depot-Anteile der verschiedenen Aktien?
      5.Wie markteng oder marktbreit ist mein Depot aufgestellt?
      usw...usw...und so ....fort......!

      Ich könnte noch einige Dinge mehr aufzählen.
      Damit soll nur aufgezeigt werden,
      dass ich nicht pauschal sprechen und danach handeln sollte.

      Wenn ich z.B. eine Aktie wie SAP habe,
      dann ist ein adäquat gesetzter SL völlig ausreichend.
      Die Aktie ist sehr marktbreit, was keinerlei Probleme mit dem Verkauf erzeugt.

      Wenn ich z.B. eine sehr marktenge Aktie habe,
      wo ein Verkauf von einigen Tausend schon zweistellige %-Verluste bedeuten,
      kann ein SL sogar destrukiv werden.

      Vor allem kommen hier gar nicht mehr alle sorglos aus der Aktie,
      wenn alle in Panik zum Ausgang rennen,
      um zu retten was zu retten ist.

      Auch hier gäbe es noch viele Beispiele,
      dass diese Geschichte nicht immer so lapidar und einfach behandelt werden kann.

      Aber eines sollte und wird immer wichtig bleiben.
      Eine gewisse Sensibilität, wenn die Instis in so grossen Mengen verkaufen.
      Ich hatte ja schon mehrmals kolportiert,
      dass der Anteil von Insiderverkäufen schwindelerregende Höhen angenommen hat.

      Und wer wirklich glaubt,
      dass dies ein "positives" und "gutes" Zeichen wäre,
      muss die letzten Jahre ziemlich "verschlafen" haben.

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 17:49:54
      Beitrag Nr. 2.654 ()
      Ich denke, dass dies heute spannend werden könnte mit dem DOW......



      Der lümmelt verdächtig eng an der 9686èr Marke rum.

      Da bin ich auch neugierig,
      wer sich (heute) da durchsetzen sollte.

      Die Bullen oder die Bären......

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 20:28:30
      Beitrag Nr. 2.655 ()
      Roland Leuschel

      Inflation oder Deflation ? Die Stagflation winkt !

      Sie kennen den bekannten Spruch : « Wer die Wahl hat, hat die Qual ! » Zur Zeit beherrscht die Frage : « Bekommen wir jetzt Deflation oder Inflation » das Börsengeschehen. Die Antwort könnte lauten, weder das eine noch das andere, dafür kriegen wir die Stagflation, und die haben wir in den 70er Jahren ausgiebig kennengelernt.

      Letzte Woche veröffentlichte die grösste Bank der Welt HSBC ihre neueste Prognose für die globale Wirtschaft. Ich darf daran erinnern, dass es HSBC war, die im August 1999 in einer Studie « Bubble Trouble » auf die Aktienblase hinwies, als noch fast alle anderen Marktanalysen der Banken und Broker den Anlegern wundersame Aktienrenditen vorgaukelten - HSBC behielt recht. In ihrer neuesten Analyse kommt sie zu dem Schluss, dass uns im nächsten Jahr eher die Deflation erwartet, das heisst die 10-jährigen Staatsanleihen auf 3,4% sinken werden (z.Zt. 4,2%) und der Euro auf 1,30 Dollar steigt bei einem Dollar/Yen Verhältnis von 103. Die EZB kommt in ihrem jüngsten Monatsbericht vom Oktober zu einem ähnlichen Schluss : « In der Wirtschaft des Euro-Raums ist zwar deutlich mehr Liquidität vorhanden, als zur Finanzierung eines inflationsfreien Wachstums erforderlich ist, dennoch sind die Aussichten für die Preisstabilität im Euro-Raum auf mittlere Sicht weiterhin günstig. »

      Der Markt sieht dies allerdings anders. Am Tag der Veröffentlichung beider Studien (10.10.) war die YIELD CURVE in den USA so tief wie zuletzt am Beginn der 90er Jahre, als die amerikanische Wirtschaft sich in der Rezession befand: 342 Basispunkte ist sie tief, bzw. fast dreimal so tief wie der historische Durchschnitt von 120. Dies deutet daraufhin, dass die Anleger an die aufkommende Inflation glauben und sich entsprechend am Markt verhalten. Es könnte sogar noch schlimmer kommen, da auf der einen Seite die Fed die kurzfristigen Zinsen auf dem jetzigen tiefen Niveau (1% Fed Funds Rate) zu halten gedenkt und auf der anderen Seite der Dollar gegenüber Euro und Yen fällt, das Haushaltsdefizit des Staates steigt, und die privaten Haushalte und Unternehmen in Amerika von Rekord- zu Rekordverschuldung eilen. Im Hintergrund winkt der Kollaps des Pensionssystems. Diese Quadratur des Kreises kann meines Erachtens nur mit Hilfe der Inflation gelöst werden. An eine Wende in der Wirtschaft glaube ich nicht. Die Aktienbörsen reagierten euphorisch auf die 57.000 neuen Jobs, die im September in Amerika geschaffen wurden. In einem gesunden, normalen Aufschwung würden 100 bis 150.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ausserdem haben im September weniger Amerikaner einen Job gesucht, und der Anteil der Teilzeitjobs ist erheblich gestiegen. Von den 3 Millionen Arbeitsplätzen, die die US-Wirtschaft seit dem Gipfel des Tech-Booms eingebüsst hat, ist ungefähr 1 Million ins Ausland gewandert (China). Die restlichen 2 Millionen sind wegen schwacher Nachfrage und starker Steigerung der Produktivität verloren gegangen.

      « Die Lage ist so schlimm wie nie seit der GROSSEN DEPRESSION », urteilt Mark M. Zandi, der Chefvolkswirt der Economy.com aus Philadelphia.

      Die sogenannte Überschussliquidität, auch « reale Geldlücke » genannt, beträgt in Europa rund 5%, das heisst sie ist höher als das von der EZB selbst angestrebte, mit einer Preisstabilität vereinbarte, absolute Geldmengenwachstum von 4,5% (Referenzwert). Zur Information : Die Geldmenge wächst über 8% p.a. Die Finanzmärkte werden von allen Seiten mit Liquidität bombardiert, und da ist es normal, dass es auch an den Aktienbörsen Erholungen, sogenannte Rallyes, gibt. Als ich in meinem letzten Kommentar bei einem Dax-Stand von 3.650 das Ende der Rallye, die im März begonnen hatte, ankündigte, fiel der Dax, jetzt steigt er wieder, und ich bleibe dennoch bei meiner Meinung und halte es für wahrscheinlich, dass der Dax sein März-Tief (2.200) noch einmal testen wird.

      « Reich werden können Sie in Zukunft nur mit Rohstoffen und nicht mit Aktien », erklärt der weltbekannte Finanzguru Jim Rogers in der September Ausgabe des ausgezeichneten Magazins « Smart Investor ». Das 19. Jahrhundert wurde von Grossbritannien, das 20. Jahrhundert von den USA und das 21. Jahrhundert wird von den Chinesen bestimmt werden. Sie werden in den nächsten 10 Jahren zur grössten Wirtschaftsmacht der Welt aufsteigen. Und sie werden dazu Rohstoffe benötigen, Kupfer, Stahl, Öl etc. Ihre Fernseher und Autos bauen sie sich selber. Fast alle Rohstoffvorräte der Welt sind mehr oder weniger aufgebraucht, und die Preise werden zwangsläufig steigen. Das könnte auch für Gold wahr sein, besonders wenn Gold bei den Asiaten und in der islamischen Welt eine monetäre Rolle spielen sollte, im Gegensatz zu Europa, wo systematisch das Gold der Notenbanken abgebaut wird.

      Ich bleibe bei meiner Anlageempfehlung Aktien mit höchstens 30% zu gewichten und Anleihen und Gold einen entsprechend grossen Raum zu geben. Ich wiederhole meine letzte Empfehlung des Investment-Hauses Capital @ Work, das mit grossem Erfolg einen neuen Fonds aufgelegt hat « Inflation @ Work », der besonders in inflationsindexierte Staatsanleihen (in Amerika die sogenannten Tips etc.) anlegt.

      Roland Leuschel
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 16:49:25
      Beitrag Nr. 2.656 ()
      15.10.2003 - 16:25 Uhr

      Nordamerika-Gewinn von GM bricht im 3. Qu um 76 Prozent ein


      Detroit (vwd) - Der in Nordamerika erwirtschaftete Gewinn der General Motors Corp (GM), Detroit, ist im dritten Quartal um 76 Prozent auf 128 Mio USD von 533 Mio USD in der entsprechenden Vorjahresperiode eingebrochen. Der Marktanteil in dieser Region sei jedoch auf 28,7 Prozent von 28,0 Prozent gestiegen, teilte der Automobilhersteller am Mittwoch bei Vorlage der Zahlen für diese Berichtsperiode mit. GM Europe hat ihren Verlust im dritten Quartal auf 152 Mio USD von 180 Mio USD im Vorjahr verringert. Ungünstige Wechselkurse hätten die positiven Effekte der eingeleiteten Maßnahmen zur Verringerung der Kosten beeinträchtigt, hieß es.

      Nach Angaben von GM ist ihr Marktanteil in Europa gestiegen. In der Region Asien-Pazifik verzeichnete der Automobilbauer eine deutliche Zunahme seines Gewinns auf 162 Mio USD von 76 Mio USD. Vor allem die Niederlassung in Schanghai habe einen hohen Beitrag geleistet, teilte GM mit. Der Absatz von Fahrzeugen an Großhändler hat hier den Angaben zufolge um zehn Prozent zugelegt. In China erreichte GM ihren bisher höchsten Absatz.

      Dagegen weitete GM ihre Verluste in Lateinamerika, Afrika und dem Nahen Osten auf 104 Mio USD von 61 Mio USD aus.
      Grund sei die Wirtschaftsflaute in Brasilien und ein geringerer Absatz in Venezuela.


      vwd/DJ/15.10.2003/ip/mi
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 16:51:56
      Beitrag Nr. 2.657 ()
      Nasdaq 100: Kurs-UMSATZ-Verhältnis von 8

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Die Investoren kaufen immer noch die teuersten Aktien seit dem Platzen der Spekulationsblase im März 2000. Die Aktien des S&P 500 sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von durchschnittlich 30 bewertet. Und die Aktien des Nasdaq 100 haben ein durchschnittliches Kurs-UMSATZ-Verhältnis von 8.

      Die Investoren leihen dem größten Schuldner der Welt – den USA – auch immer noch Geld, zu den niedrigsten Zinsen seit den 1950er Jahren. Und die ausländischen und amerikanischen Investoren kaufen weiterhin US-Vermögensanlagen zu Rekordpreisen ... zu einer Zeit, in der der Dollar fällt.

      Die heutige Frage lautet: Sind diese Investoren naiv ... oder einfach nur dumm?

      Ich stelle diese Frage ganz bescheiden; denn ich habe die jüngsten Kursanstiege bei Aktien und Immobilien verpasst. Ich hätte mir ein cooles Haus in einem heißen Markt – wie Minnesota – kaufen können, oder eine heiße Aktie im coolen New York ... wieviel reicher ich dann geworden wäre. Deshalb habe ich keinen Grund dazu, mich überlegen zu fühlen; ich bin einfach nur neugierig.

      Es gibt praktisch keinen Weg, wie ein Investor, der eine Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 8 kauft, sein Geld wiederbekommen kann – außer, er verkauft an einen noch größeren Idioten. Das ist der Grund, warum ich bei diesem Spiel nicht mitmache ... ich kann mir keinen größeren Idioten als mich selbst vorstellen. Und dennoch gibt es solche Leute ...

      Die müssen entweder Wahnvorstellungen nachhängen, oder großes Vertrauen haben – in den Dollar ... die Wall Street ... die US-Regierung ... das amerikanische Modell. Und auch da bleibe ich wieder außen vor. Denn während ich ein noch ungeklärtes Vertrauen in den freien Markt habe – finde ich, dass das heutige Amerika ein Markt ist, der so von den Politikern korrumpiert worden ist, dass der freie Markt verloren gegangen ist. Der " Mann auf der Straße" ist verloren; fast jede Zahl ist eine Schimäre, und jede Schlagzeile ist eine Einladung zur Insolvenz.

      " Die US-Wirtschaft erholt sich ... Die Aktienkurse steigen wieder ... Die Immobilienpreise in San Diego sind um 25 % gestiegen ... Keine Gefahr eines Rückgangs der Immobilienpreise, so der Vorstandsvorsitzende von Freddie Mac ... Hier klicken für einen Kreditantrag ..." Wie kann der einfache Durchschnittsamerikaner da widerstehen?

      Deshalb versinkt er immer tiefer im Schuldensumpf.

      1957 kamen auf jeden Amerikaner 25.000 Dollar an privaten und öffentlichen Schulden. Heute ist dieser Wert (inflationsbereinigt, also mit den gleichen Dollars aus dem Jahr 1957 gerechnet) auf 115.000 Dollar gestiegen. Die realen Nachsteuereinkommen haben sich in den letzten 30 Jahren hingegen kaum bewegt. Und nach den notwendigen Ausgaben – Gesundheit, Wohnen und Steuern – hat der durchschnittliche private Haushalt heute weniger Geld zum Ausgeben als in den 1970ern.

      James K. Galbraith vom Levy Economics Institute erklärt das.

      " Das amerikanische Modell ... beinhaltet angeblich Deregulierung, Privatisierung, das freie Setzen von Preisen und – besonders – Löhnen, in produktiven Märkten, ohne die Einflussnahme von Gewerkschaften ( ...). Diese Prinzipien bevorzugen freien internationalen Handel und Reduzierung der öffentlichen Unterstützungszahlungen auf ein Minimum. Und sie bevorzugen `eine gesunde Fiskal- und Geldpolitik`, wobei mit ersterem ein ausgeglichener Haushalt und mit letzterem Preisstabilität gemeint ist. Das Bild der USA, das auf diesen Patentrezepten beruht, hat wenig mit der Realität zu tun ..."

      " Das Besondere an der effektiven Nachfrage in den USA während den 1990ern war, dass ein großer Teil dieser Nachfrage durch die öffentliche Hand erzeugt oder ermuntert wurde ... deshalb ... wenn die privaten Haushalte ihre Ausgaben kürzen, um sie wieder in Einklang mit ihren (fallenden) Einkommen zu bringen, dann ist eine verlängerte Periode der Stagnation, wenn nicht Rezession, unvermeidlich ..."

      Quelle: Investor-Verlag[/b]
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 16:52:58
      Beitrag Nr. 2.658 ()
      US-Geldmenge mit 8 % Plus im letzten Jahr

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin in Paris

      Die Kleinanleger scheinen zumindest an der Wall Street an die " der Bulle ist zurück" -Theorie zu glauben. Und warum sollten sie das auch nicht? Der Dow Jones hatte am 10. Oktober 2002 ein 6-Jahres-Tief bei 7.197 Punkten erreicht. Mein Kollege Eric Fry schrieb dazu vor einigen Tagen: " Aber dann hörten die Blue Chips auf, weiter zu fallen ... und sie begannen, zu steigen. Seitdem sind sie nur noch gestiegen. Der Dow Jones hat in den letzten 12 Monaten satte 34 % zugelegt, während der Nasdaq um erstaunliche 72 % nach oben geschossen ist. Beeindruckend, kein Zweifel."

      Beeindruckend ... aber bedenken Sie auch die Tatsache, dass der Nikkei während des Kollapses der Kredit/Aktienmarkt-Spekulationsblase in Japan 15 Mal eine Rally hinlegte (wie schon vorher im Investor`s Daily erwähnt), und bei jeder Rally machte er 15 % Plus, zwischen 1980 und heute. 4 Mal stieg er dabei sogar mehr als 30 %. Und 2 Mal mehr als 50 %.

      Wenn wir überzeugte Bullen wären, müssten wir auch ignorieren, dass die Geldmenge in den USA im letzten Jahr um 8 % gewachsen ist (Quelle: Economist). Und dass der Dollar gegenüber dem Euro deutlich an Wert verloren hat. Und dass die Kernrate der Inflation beginnt, zu offenbaren ... Inflation??!

      Wir müssten besonders ignorieren, dass die Aktien des S&P 500 laut dem Barron`s Magazin ein durchschnittliches KGV von 30 haben (alleine diese Tatsache wird zwangsläufig zu bösen Überraschungen führen, wenn nächste Woche die Quartalsergebnisse von ungefähr 110 der größten Gesellschaften des S&P 500 präsentiert werden).

      Wenn die Kleinanleger weiterhin so ignorant bleiben, dann könnten sie irgendwann aufwachen und feststellen, dass es Anzeichen für einen Kollaps der Wirtschaft gibt – wegen der Kreditblase. Letzten Freitag verwies Stephen Roach von Morgan Stanley in diesem Zusammenhang auf " Sündenböcke" . Was er damit meinte: " Harte Zeiten produzieren immer Sündenböcke. Politiker sind immer schnell, wenn es darum geht, mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen – anstatt sich mit den eigenen Fehlentscheidungen auseinanderzusetzen. So ist nun einmal die menschliche Natur."

      " Die amerikanische Erholung ohne neue Jobs" , so Roach weiter, " ist eine Fallstudie. Die US-Politiker ( ...) machen China zum Ziel für den jüngsten Ausbruch des `Sündenbockschaffens`" .

      Der Schlüssel liegt laut Roach hier: " Wie immer haben die, die mit dem Finger auf andere Zeigen, normalerweise selbst etwas zu verstecken. Und genau das ist heute der Fall. So wie ich das sehe ist das reale amerikanische Problem hausgemacht. Washington betreibt heute die halsbrecherischste Fiskalpolitik seit den späten 1960ern ..." Mehr dazu weiter unten, in meinem zweiten Artikel!
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 22:44:25
      Beitrag Nr. 2.659 ()
      Macht euch klar, ihr werdet nie reich...

      Auszug aus Michael Moores neuem Buch: ‘Dude, where’s my country?’

      von Michael Moore

      Guardian / ZNet 09.10.2003


      Vielleicht der größte Erfolg des Kriegs gegen den Terror, dass man es geschafft hat, die Nation vom Krieg der Konzerne gegen uns abzulenken. In den beiden Jahren, die seit den Angriffen vom 11/9 vergangen sind, befand sich Amerikas Geschäftswelt auf einer Art durchgeknallter Poltertour. Resultat, Millionen Durchschnittsamerikaner verloren ihre Rücklagen, ihre Renten wurde geplündert, und die Hoffnung auf eine komfortable Zukunft für ihre Familien gedämpft, wenn nicht gar zerstört. Die Banditen der Geschäftswelt (und ihre Regierungs-Komplizen), die unsere Wirtschaft ruiniert haben, versuchten, die Schuld den Terroristen anzuhängen, sie versuchten, sie Clinton anzuhängen und uns. Tatsache ist, die gründliche Zerstörung unserer wirtschaftlichen Zukunft liegt einzig und allein an der Gier der Konzern-Mudschahedins.

      Der Takeover fand genau vor unserer Nase statt. Unter Zwang hat man uns irgendwelche äußerst wirksamen “Drogen” eingeflößt, die uns ruhigstellen sollten, während uns diese Bande gesetzloser Geschäftsführer (CEOs) ausraubte. Die eine Droge heißt Angst, die andere Horatio Alger. Die Angstdroge wirkt folgendermaßen: Ständig wird uns gesagt, böse Schreckgestalten werden euch töten, aber setzt euer Vertrauen ruhig in uns, eure Konzernführer, wir werden euch beschützen. Und weil wir so genau wissen, was das Beste ist, stellt keine Fragen, wenn wir euch bitten, unsere Steuererleichterungen zu zahlen oder wenn wir eure Leistungen im Krankheitsfall kürzen oder die Kosten für den Hauskauf hochtreiben. Aber falls ihr das Maul aufreißt, die Regeln nicht befolgt und euch nicht den Hintern abschuftet, werdet ihr von uns einen Tritt bekommen - und viel Glück bei der Jobsuche angesichts dieser Ökonomie, ihr Penner! Die zweite Droge ist netter. Unsere erste Dosis hat man uns schon als Kind verpasst - in Form eines Märchens, aber eines Märchens, das Wahrheit werden kann!

      Es geht um den Horatio-Alger-Mythos. Ende des 19. Jahrhunderts war Alger einer der populärsten amerikanischen Autoren. Im Mittelpunkt seiner Geschichten stehen Charaktere aus verarmten Verhältnissen, die es mit Schneid, Entschlossenheit und harter Arbeit zu einer Menge gebracht haben - im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Botschaft lautet: In Amerika kann’s jeder zu was bringen - ‘big’ ist angesagt. Wir hier in Amerika sind süchtig nach diesem glückseligen Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Mythos. Leute in andern industriellen Demokratien sind schon zufrieden, wenn sie genug Geld machen, um ihre Rechnungen bezahlen und die Kinder großziehen zu können. Die wenigsten kennen die mörderische Gier, reich zu werden. Diese Leute leben in der Realität. Und in dieser Realität gibt es ein paar wenige Reiche - zu denen du nicht gehörst. Also gewöhn’ dich dran. Natürlich sind die Reichen in diesen Ländern sehr, sehr vorsichtig, um das Gleichgewicht nicht zu stören. Auch unter ihnen gibt es geldgierige Bastarde, aber selbst die müssen sich an die Limits halten.

      Nehmen wir nur das produzierende Gewerbe. Ein britischer CEO (Geschäftsführer) verdient 24 mal soviel wie sein Durchschnittsarbeiter - die größte Kluft in Europa. Deutsche CEOs beispielsweise verdienen nur 15 mal mehr wie ihre Angestellten und schwedische CEOs 13 mal mehr. Hier in den USA bekommt der durchschnittliche CEO 411 mal mehr Gehalt als sein Blue-Collar-Arbeiter. Reiche Europäer zahlen bis zu 65% Steuern - und machen nicht viel Wind. Die Leute könnten sie sonst zwingen, noch mehr abzudrücken. Aber in den USA haben wir Angst, es ihnen heimzuzahlen. Wir hassen es, unsere CEOs ins Gefängnis zu stecken, wenn sie Gesetze brechen. Und wir sind überglücklich, wenn wir ihnen die Steuern kürzen können, selbst wenn unsere Steuern raufgeh’n! Denn, wir wollen uns schließlich nicht ins eigene Fleisch schneiden - wenn wir eines Tages Millionär sind. Es ist ja so glaubhaft - wir haben es selbst erlebt, es passiert tatsächlich! In jeder Gemeinde existiert zumindest eine Person, der/die sich brüstend als Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Vorzeigemodell präsentiert, jemand die/der die eher weniger subtile Botschaft vertritt: “SCHAUT HER! ICH HAB’S GESCHAFFT! UND IHR KÖNNT ES AUCH!”

      Ein verführerischer Mythos, der in den 90gern viele Millionen Menschen der arbeitenden Bevölkerung dazu gebracht hat, an die Börse zu geh’n und zu investieren. Sie haben gesehen, wie reich die Reichen in den 80gern wurden und für sich gedacht: “Hey, das könnte mir auch passieren!” Und die Reichen taten alles, um sie in dieser Haltung zu bestärken. Dazu muss man wissen, 1980 besaßen lediglich 20% der Amerikaner Aktien. Wall Street war ein Spiel für Reiche - Sperrgebiet für Otto Normalverbraucher und Erika Mustermann. Ende der 80ger aber war die Sache mit den Exzess-Gewinnen für Reiche so ziemlich ausgereizt und guter Rat teuer - wie sollte man den Markt weiter am wachsen halten? Kann sein, es war der Geistesblitz eines einzelnen Brokerfirmen-Genies oder aber die aalglatte Konspiration aller Gutbetuchten. Jedenfalls hieß das Spiel jetzt: “Hey, überzeugen wir die Mittelklasse, uns ihr Geld zu überlassen, und wir werden noch reicher!” Plötzlich schien es, als ob jeder, den ich kannte, auf den Aktienzug aufsprang.

      Man ließ zu, dass die Gewerkschaft sämtliche Rentengelder in Aktien anlegte. Und die Medien überschlugen sich mit solchen Stories - ganz normale Leute aus der Arbeiterschicht könnten als Fast-Millionäre in den Ruhestand gehen! Es war wie ein Fieber, das alle ansteckte. Arbeiter lösten flink ihre Lohnschecks ein und riefen ihren Broker an, damit der noch mehr Aktien kauft. Ihren Broker! Natürlich gab es Aufs und Abs. Aber meistens ging’s bergauf, so oft bergauf, dass du dich selber sagen hörtest: “Meine Aktien sind auf 120% gestiegen. Mein Wert hat sich verdreifacht”. Dein Alltagsschmerz wurde gelindert, wenn du an die Altersvilla dachtest, die du dir eines Tages kaufen kannst oder an den Sportwagen, den du dir schon morgen leisten kannst, falls du dich auszahlen lässt. Nein, lieber noch nicht auszahlen! Die Sache steigt noch! Langen Atem beweisen! Easy Street - ich komme!

      Schwindel. Das alles war nur ein Trick, ausgeheckt von den Konzern-Mächtigen, die nicht im Traum daran dachten, dich in ihren Club aufzunehmen. Sie brauchten einfach nur dein Geld, um auf die nächste Ebene zu kommen - jene Ebene, die verhindert, dass sie je wirklich für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Ihnen war klar, der große Boom der 90ger würde nicht ewig halten. Also brauchten sie euer Geld, um den Wert ihrer Firmen künstlich in die Höhe zu treiben. Ziel war es, die Aktien bis zu einem phanstastischen Wert hochzujagen, sodass man am Auszahltag für immer ausgesorgt hat - ganz gleich, wie schlecht die Wirtschaft läuft. Und genau das passierte. Während der Durchschnittsidiot noch auf die Blubberköpfe von CNBC hörte, die ihm sagten, kauf’ noch mehr Aktien, stahlen sich die Ultrareichen klammheimlich vom Markt. Und die Aktien ihrer eigenen Firmen verkauften sie als Erstes. September 2002 veröffentlichte ‘Fortune magazine’ eine schwindelerregende Liste von Konzern-Gangstern, Leute, die sich zwischen 1999 und 2002 wie Banditen weggestohlen hatten, während der Wert ihrer Firmenaktien um 75% und mehr fiel. Ganz oben auf dem Sündenregister der Name Qwest Communications. Zu Spitzenzeiten wurden Qwest-Aktien mit fast $40 gehandelt. Drei Jahre später waren dieselben Aktien nur noch $1 wert.

      Und in der Zwischenzeit machten sich Qwest-Direktor Phil Anschutz, Qwests Ex-CEO Joe Nacchio und andere leitende Angestellte mit $2.26 Milliarden aus dem Staub - indem sie verkauften, bevor der Kurswert vollends abstürzte. Der Durchschnitts-Investor blieb im Geschäft und vertraute weiter auf die miesen Ratschläge. Und der Markt stürzte ab, ab, ab. Mehr als 4 Billionen Dollar gingen durch die Börse verloren und eine weitere Billion an Rentenfonds und Studiengeldern für die Uni. Hier nun meine Frage: Wie kann es sein, dass nachdem sie die amerikanische Öffentlichkeit geschröpft und den amerikanischen Traum der meisten Arbeiter zerstört haben, die Reichen nicht gekielholt oder gevierteilt oder in der Morgendämmerung am Stadttor aufgehängt werden? Stattdessen bekommen sie einen feuchten Kuss vom Kongress - in Form einer Rekord- Steuerkürzung - und der Rest ist Schweigen. Wie kann das sein? Meiner Ansicht nach liegt es daran, dass wir immer noch Horatio- Alger-Junkies sind. Wir hängen nach wie vor an der Fantasie-Droge. Trotz des erlittenen Schadens und obwohl man ihm/ihr das Gegenteil bewiesen hat, will der Durchschnittsamerikaner/die Durchschnittsamerikanerin einfach nicht vom Glauben lassen, auch er oder sie (meistens er) könnte eines Tages, wenn auch nur vielleicht, das große Los ziehen. Greift ihn nicht an, den reichen Mann - eines Tages könnte ich dieser Reiche sein!

      Hört zu, Freunde, ihr müsst euch der Wahrheit stellen: ihr werdet nie reich. Die Chance ist 1 zu eine Million. Ihr werdet nicht nur nicht reich, ihr werdet euch vielmehr den Rest eures Lebens den Hintern aufreißen, nur um euer Kabelfernsehen zu bezahlen und den Kunst- und Musikunterricht für eure Kinder, die auf eine öffentliche Schulen gehen, wo diese Kurse früher umsonst waren. Und alles wird nur noch schlimmer. Vergesst die Rente. Vergesst soziale Absicherung. Vergesst eure Kinder. Sie werden sich nicht um euch kümmern können, denn wenn ihr alt seid, werden sie kaum genug Geld für sich selbst haben. Und falls Sie jemand sind, der/die immer noch an dem Glauben festhält, nicht alles an Konzern-Amerika sei schlecht, hier ein Beispiel, was unsere guten Wirtschaftskapitäne nun wieder ausgeheckt haben. Sind Sie sich im Klaren, dass Ihre Firma eventuell eine Lebensversicherung auf Sie abgeschlossen hat? Oh, wie nett von denen, werden Sie sagen. Yeah, ich zeig’ Ihnen, wie nett das wirklich ist: In den letzten 20 Jahren haben Firmen wie Disney, Nestle, Procter & Gamble, Dow Chemical, JP Morgan Chase u. WalMart klammheimlich Lebensversicherungen auf ihre Angestellten der unteren und mittleren Ebene abgeschlossen und sich selbst - also das Unternehmen - als Begünstigte eingesetzt!

      Sie lesen richtig: Wenn Sie sterben, kassiert Ihre Firma - nicht etwa Ihre Hinterbliebenen. Falls es Sie noch während ihrer Berufstätigkeit erwischt, umso besser. Die meisten Lebensversicherungen sind so ausgestaltet, dass mehr ausbezahlt wird, wenn der/die Verblichene jung war. Aber selbst wenn Sie ein langes, erfülltes Leben haben sollten und sterben, nachdem Sie Ihre Firma längst verlassen haben, wird diese an Ihnen verdienen. Und ganz unabhängig davon, wann Sie abtreten, die Firma kann Ihre Police beleihen bzw. sie von der Steuer, die der Konzern abführt, abziehen. Viele dieser Unternehmen haben ein System entwickelt, wie sie dieses Geld als Bonus an leitende Angestellte weitergeben - Autos, Häuser, Karibik-Trips. Wenn Sie sterben, machen Sie Ihren Chef zum glücklichsten Mann - in seinem Jacuzzi-Whirlpool auf St. Bart’s. Und nun raten Sie mal, wie Konzern-Amerika diese spezielle Art der Lebensversicherung im Stillen nennt?

      Quelle:ZNET
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 22:48:29
      Beitrag Nr. 2.660 ()
      Anleihen

      Hohes amerikanisches Defizit gefährlich für Rentenmarkt

      14. Oktober 2003 Die Ökonomen von Merrill Lynch & Co. und zwei weiteren der 22 Häuser von der Wall Street, die direkt mit der amerikanischen Notenbank handeln, rechnen damit, daß das amerikanische Haushaltsdefizit mindestens 125 Milliarden Dollar höher ausfallen wird, als die Regierung Bush erwartet. Sie halten im laufenden Fiskaljahr, das am ersten Oktober begann, sogar ein Rekorddefizit von 600 Milliarden Dollar für möglich.

      Angst vor steigenden Zinsen

      Im Schnitt prognostizieren die 22 Primärhändler laut einer Umfrage von Bloomberg News einen Fehlbetrag von 524 Milliarden Dollar, das sind elf Prozent mehr als ihre Schätzung vom Juli von 471 Milliarden Dollar.

      Einige Politiker beklagen angesichts des wachsenden Haushaltslochs mangelnde Fiskaldisziplin. Sie befürchten, das Defizit könnte die Zinsen nach oben treiben und das Wachstum beeinträchtigen. Die Regierung muß für die Finanzierung des Defizits tiefer in die Tasche greifen, da sie mit anderen Kreditnehmers um die Gelder konkurriert, argumentiert Ian Morris, Chef-Ökonom für Amerika bei HSBC Holdings in New York.

      Morris rechnet mit dem größten Haushaltsloch: Er erwartet ein Minus von 630 Milliarden Dollar 2004. " Höhere Kapitalkosten bedeuten niedrigere Investitionen, weniger Produktion und weniger Produktivität, so daß die Wirtschaft langfristig leidet, wenn diese Defizite weiter bestehen," erläutert er. Höhere Zinsen dürften sich innerhalb von 18 Monaten einstellen, wenn Unternehmen mehr Geld am Bondmarkt besorgen und der Staat ebenfalls mehr Anleihen begibt, sagt er.

      Krieg und Terrorismus hinterlassen ökonomische Spuren

      Der Haushalt glitt 2002 in ein Minus von 157,8 Milliarden Dollar ab, nachdem er im Vorjahr noch einen Überschuß von 127,3 Milliarden Dollar aufwies. Der Fehlbetrag summierte sich durch höheren Ausgaben im Kampf gegen den Terrorismus, die Finanzierung der Kriege in Afghanistan und Irak und geringere Steuereinnahmen angesichts der Rezession.
      Noch vor einem Jahr kündigte die Regierung Bush an, daß Amerika bis 2005 wieder zu einem Überschuß zurückkehren werden. Jetzt erwartet sie, das Defizit bis 2008 um die Hälfte zu reduzieren.

      Im September 2002 war keiner der von Bloomberg News befragten Volkswirte der Meinung, daß dies machbar ist. Jetzt wagen sie keine Prognose, wann eine Rückkehr zu Überschüssen zu erreichen ist. Eine Haushaltskonsolidierung " kann nur durch erhebliche Ausgabenkürzungen erreicht kommen, und das wird sehr schwierig werden," konstatiert David Rosenberg, Chef-Ökonom Nordamerika bei Merrill.

      Henry Willmore, Chef-US-Volkswirt bei Barclays Bank erwartet, daß der Haushaltsfehlbetrag dieses Jahr auf 600 Milliarden Dollar ansteigt. Das ist größtenteils auf höhere Ausgaben für den Wiederaufbau des Iraks und höhere Entlastungen für die Amerikaner im Gesundheitsfürsorgesektor zurückzuführen.

      Von den Primärhändlern hat nur Banc of America Securities ihre Schätzung nicht angehoben und blieb bei 510 Milliarden Dollar. Die Konjunkturerholung werde die Steuereinnahmen antreiben, erläutert Peter Kretzmer, leitender Ökonom bei Banc of America in New York.
      Mit 600 Milliarden Dollar wäre das Defizit wertmäßig das größte Minus in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Es entspräche etwa 5,3 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt und läge damit prozentual unter dem Rekordwert von sechs Prozent von 1983.

      Länger anhaltende Defizite belasten die Wirtschaft

      Defizite beeinträchtigen die Entwicklung der Wirtschaft, wenn sie längere Zeit drei Prozent des BIP überschreiten, informiert Morris. Das Haushaltsbüro des Kongresses schätzt, daß das Defizit 2004 mit etwa 480 Milliarden Dollar den Höhepunkt erreicht und sich bis 2008 auf 197 Milliarden Dollar ermäßigt. Die offiziellen Schätzungen für 2004 sind zu niedrig, kritisiert Stephen Stanley, leitender Ökonom bei RBS Greenwich Capital in Greenwich, Connecticut. Sein Institut hat die Defizitprognose für 2004 von 415 Milliarden Dollar im Juli auf 500 Milliarden Dollar angehoben.

      Angesichts der dünnen Mehrheit der Republikaner, " werden viele Gesetzesvorlagen stecken bleiben und sie werden sie durchbringen, indem sie jeden zufrieden stellen," erwartet Stanley. Die Möglichkeit höherer Defizite " machen sich schleichend" am Kapitalmarkt bemerkbar, berichtet Stanley. Wenn wir für die vorhersehbare Zukunft Defizite von 500 Milliarden Dollar erwarten, können wir echte Probleme bei den Zinsen bekommen."
      Bush und der Kongress werden zu fiskalpolitischen Exzessen neigen, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit vor der Präsidentschaftswahl im November 2004 zu reduzieren, erwartet Rosenberg. " Wenn ich als Präsident wieder gewählt werden wollte, würde ich alles mögliche tun, damit sich die Lage am Arbeitsmarkt verbessert und die Konjunktur an Fahrt gewinnt," erklärt der Ökonom von Merrill Lynch. " Es wird nicht sehr viele Politiker geben, die haushaltspolitische Mäßigung fordern werden."

      Quelle: Bloomberg
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 00:01:53
      Beitrag Nr. 2.661 ()
      So langsam sollte dem DOW die LUFT ausgehen.....



      Dann werden wir mal sehen können
      wie lange die US-MAFIA den INDU noch "stützen" kann.



      Lange wird es nicht mehr sein.
      Und dann werden viele wieder in ein Wehklagen ausbrechen.

      Und vor allem glaube ich,
      dass wir noch manche Welle nach unten sehen werden

      was bis ca. 2008 anhalten kann.........

      Geld verdienen kann man denoch-und das ist die "gute" Nachricht !!

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 13:05:48
      Beitrag Nr. 2.662 ()
      Es geht weiter aufwärts mit der Wirtschaft,
      sagen die Experten.
      Leider besteht zwischen dieser Aussagen
      und der Realität noch immer eine starke Diskrepanz. ;)

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------

      UNTERHALTUNGSELEKTRONIK

      Sony streicht bis zu 20.000 Stellen

      Hart auf Sparkurs: Der japanische Elektronik-Riese Sony will einem Zeitungsbericht zufolge weltweit bis zu 20.000 Stellen streichen.
      Ob es auch Beschäftigte in Deutschland trifft, ist noch nicht bekannt.


      Tokio - Die Zahl der zu streichenden Stellen entspreche rund zehn Prozent der weltweit 160.000 Beschäftigten, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung " Nihon Keizai Shimbun" am Montag. Am deutschen Standort Köln beschäftigt Sony bislang rund 1100 Mitarbeiter. Im Berliner Sony-Center residiert die Europa-Zentrale des Konzerns.
      Im Rahmen der Restrukturierungen wolle Sony zudem die Produktion von Kathodenstrahlröhren (CRT) für Fernseher zum Ende nächsten Jahres einstellen. Die Maßnahmen seien Bestandteil eines bis Ende März 2006 laufenden Strukturreformplans, den das Unternehmen am 28. Oktober bekannt geben wolle.

      Erst kürzlich hatte Sony mitgeteilt, die Palette von Einzelteilen bis Ende 2005 von derzeit 840.000 drastisch auf 100.000 zu kürzen. Der Schritt solle die Effizienz erhöhen. Die Zahl der Zulieferer werde dadurch von 4700 auf 1000 schrumpfen.

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------

      Mal schauen, wie lange die US-MAFIA den INDU noch oben halten kann.
      Ich habe so das Gefühl,
      als würden die Kräfte so langsam schwinden.

      Schön Obacht geben, liebe Lemminge

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 16:40:40
      Beitrag Nr. 2.663 ()
      20.10.2003 - 16:14 Uhr

      US/Index Frühindikatoren Sept -0,2 (PROG: 0,0) Proz gg Vm

      Washington (vwd) - Der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft ist im September um 0,2 Prozent auf einen Stand von 113,0 gefallen. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem unveränderten Stand gerechnet. Der Anstieg des Vormonats um 0,4 Prozent wurde nach revidierter Berechnung bestätigt. Wie der Conference Board am Montag weiter berichtete, erhöhte sich der Index der gleichlaufenden Indikatoren um 0,1 (August: bestätigt 0,0) Prozent auf 115,7; der Index der nachlaufenden Indikatoren fiel um 0,5 (August bestätigt: 0,0) Prozent auf 97,4.

      vwd/DJ/20.10.2003/apo
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 17:06:02
      Beitrag Nr. 2.664 ()
      Dow auf 12.000???

      von Jochen Steffens

      Endlich! Heute morgen habe ich es endlich gehört – im Fernsehen. Und Sie wissen, Dinge die im Fernsehen gesagt werden stimmen. Heute morgen habe ich einen Analysten gehört, der ernsthaft prognostizierte, dass der Dow auf 12.000 Punkte steigen wird. Wow! Damit wäre das bisherige Allzeithoch bei mageren 11750,82 Punkten vom 14.01.2000 Geschichte.

      Vergessen wir, dass vor dem Jahr 2000 eine langjährige Hausse den Markt getrieben hatte. Vergessen wir, dass in der Endphase Anleger selbst ihre Großeltern zum Aktienkauf überredeten. Vergessen wir weiterhin, dass damals Amerika weniger Schulden und wesentlich mehr Arbeitsplätze hatte. Vergessen wir auch, dass damals ein starker Dollar den Markt beherrscht und die Geldmenge bei weitem nicht so hoch war wie heute. Vergessen wir die Firmenpleiten und die Kostensenkungsprogramme. Ganz besonders sollten wir die große Abwanderungsbewegung der Produktionsstätten in die Wachstumsmärkte und Billiglohnländer a la China, Indien und vielleicht bald auch Russland vergessen und vergessen wir natürlich, die sich zuspitzende weltpolitische Situation im Irak, im Nahen Osten, Nordkorea, Indien/Pakistan etc.

      Wenn wir all das vergessen, dann – und nur dann kann man davon ausgehen, dass der Dow sein bisheriges Allzeithoch überwinden wird. Oh, jetzt habe ICH etwas vergessen: Die Anleger ... Ich weiß, Börse hat wirklich nichts mit Verstand zu tun, sondern mit massenpsychologischen Phänomenen. Gier treibt die Märkte.

      Weiß man es? Vielleicht treibt die Gier die Märkte tatsächlich auf solche Marken. Aber blinde Gier hat bisher immer zum Untergang geführt, denn sie ist nie vom Verstand begleitet. Vielleicht erinnern Sie sich, ich habe davon geschrieben, dass so steiler und "verrückter" dieser Anstieg sein wird, er um so schmerzhafter endet. Im Moment kann ich das auch ganz einfach begründen: Wenn es nun zu einem heftigeren Rückschlag kommt und die gesamten kreditfinanzierten Aktienbestände der Kleinanleger (die mittlerweile über dem Höchstniveau von 2000 liegen) weich werden, dann kann eine Spirale losgetreten werden, aus der die Börse nicht mehr heraus kommt ... Selbst wenn dann sogar die Fundamentals stimmen sollten.

      Ich bin ja ganz beruhigt, dass noch keiner schrie: Ich sehe den Dax bei 8000 Punkten. Bis zur 12.000 Punkte Marke muss der Dow nur 21 % machen. Der Dax muss sich bis zu 8000er Marke mehr als verdoppeln. Aber der Dax hat ja auch etwas Zeit, er erreichte sein Allzeithoch schließlich erst zwei Monate später, am 07.03.2000 bei 8136 Punkten.

      Geht es uns in Deutschland so viel schlechter als den Amerikanern? Gut die Firmenpleiten nehmen nach neusten Zahlen weiter zu, die Baubranche sieht 40.000 Jobs gefährdet. Eine Fluglinie macht pleite, aber das war ja vorauszusehen. Doch die Situation in Amerika ist nicht sonderlich anders.
      Geht es denn uns aber um 40 % schlechter als den Amerikanern? Und wie kann ich dann so vermessen sein, zu behaupten, dass in 5–10 Jahren Deutschland besser dastehen wird?

      Eine Erkenntnis aus meiner Börsenerfahrung ist, dass die guten Dinge sich langsam entwickeln – dass gute langfristige Trends sich langsam aufbauen und, dass sie von sich verbessernden Fundamental-Daten begleitet werden. Die schnellen, steilen Trends brechen meistens genauso schnell wieder ein. Bestes Beispiel aus der jüngsten Geschichte: Schwarz Pharma. Rasanter übertriebener Anstieg, gefolgt von schmerzhaften Kursrückschlägen, viele Anleger stecken noch in dieser Aktie, aber jetzt mit Verlusten, die umso schmerzhafte sein dürften, da es einmal große Gewinne waren.

      Dagegen ein anderes Beispiel: Vielleicht erinnern sich einige unter Ihnen noch, dass ich im Oktober 2002 Vossloh entdeckt habe und dann am 10.12.03 im Investor`s Daily, Vossloh beim Bruch des damaligen Jahreshoch von 27,10 Euro empfahl. Weiter Hinweise auf die Aktie bis sie 30 Euro erreicht hatte. Ein konservativer und fundamental sicherer Wert, der dann auch einfach weiter gestiegen ist – in den schlechten Zeiten vor dem Krieg und auch in den guten Zeiten nach dem Krieg, "kaum" vom Markt beeinflusst. Mich würde übrigens mal interessieren, ob jemand von Ihnen diesen Wert damals gekauft hat und vielleicht noch immer besitzt. Schreiben Sie mir.

      Bei solchen Empfehlungen geht es eben nicht darum, im Vergleich die beste Performance zu erreichen, sondern Vermögen langfristig aufzubauen. Vossloh war damals einer der wenigen Aktien, denen ich eine reelle Chance in diesen schlechten Zeiten Ende 2002 eingeräumt hatte. Ein grundsolider Wert mit einer guten Geschichte, einer guten Zukunft. Und genau so sollten auch "Bullenmärkte" aussehen. Vossloh konnte deswegen sogar zulegen, als die Börsen vor dem Irakkrieg wegbrachen und steht heute auf vertretbaren 38–40 Euro, nicht überbewertet aber auch nicht unbedingt mehr Kaufniveau.

      Dies verdeutlicht mein Problem mit der amerikanischen Wirtschaft. Dort stimmen diese Fundamentals nicht, egal wie hoch der Markt steigt. Selbst wenn der Dow wirklich auf 12000 Punkte steigen sollte, war ab Juni/Juli (Nach der Nachkriegsrallye, die wir hier auch rechtzeitig angekündigt hatten) der Dow zu keinem Zeitpunkt mehr ein Markt, in den man langfristig orientiert sein dürfte. Das Chance/Risiko Verhältnis war und ist einfach zu hoch.
      Langfristig sollten sie also auf die "wirklichen" Bullenmärkte setzen, z.B.: Gold, Rohstoffe und den Euro. Hier sind die Fundamentals in Ordnung. Auch wenn Sie dort erst einmal scheinbar "weniger" Rendite erzielen. Wie schnell kann sich das Blatt wenden und die Rallye an den Aktienmärkten in sich zusammenbrechen. Wer wird von den vielen Anlegern rechtzeitig aus dem Markt springen? Und wie viele werden, wie im Jahr 2000 halten, weil sie daran glauben, dass es weiter geht? Wie viele werden letzten Endes Verlust machen. Ich weiß es nicht.

      Wenn sie kurzfristig traden, können Sie natürlich auch noch mit den überbewertesten Klitschen Geld verdienen. Und so kürzer sie traden, desto gleichgültiger wird Ihnen dabei die Marktrichtung sein. Am schwersten hatten es in den letzten drei Jahren die Trades auf Sicht von 3–6 Monate. Die besten Erfolge erzielten Trader mit einem Anlagehorizont von durchschnittlich einer Woche!

      Quelle: Investor-Verlag[/b]
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 17:11:20
      Beitrag Nr. 2.665 ()
      Finanzindustrie wie ein Bordell?

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      *** Diese Rally am Aktienmarkt ist eine Rally des dummen Geldes. Die Investoren kaufen die schlechtesten Aktien zu den höchsten Kursen – und damit machen sie am meisten Geld!

      Die Insider hingegen nutzen die Gelegenheit, um ihre Papiere zu verkaufen. Im dritten Quartal haben die Unternehmensinsider (wie die Vorstände) in den USA für 8,7 Milliarden Aktien des eigenen Unternehmens verkauft – das ist 36 Mal soviel, wie die Summe der Käufe betrug.

      *** Ein alter Freund beschreibt die Finanzindustrie:

      "Es mag hart klingen", beginnt Marc Faber, "aber die gesamte Finanzservice-Industrie ist nichts als ein großes Bordell. Die Broker pushen Aktien, von denen sie nichts wissen, außer dass sie schnell gehandelt werden können und deshalb Kommissionen bringen. Die Analysten empfehlen Aktien nicht notwendigerweise wegen deren Fundamentals, sondern weil diese Aktien Zeichen eines steigenden Momentums vorweisen, weil auch andere Analysten diese Papiere empfehlen. Und die Fondsmanager werden von den Bordellbesitzern gezwungen, Sektoren zu kaufen, die sie nicht wirklich mögen, aber das wird – weil diese Sektoren steigen – die Kunden des Bordells zufrieden stellen."

      Ah, hier ist ein Unterschied: Die Kunden eines Bordells verlassen diesen Ort normalerweise befriedigt. Reale Prostituierte bieten für das Geld eine Gegenleistung. Aber die Investmentindustrie tut nur so.

      Ein anderer Freund von mir, Martin Spring, erklärt:
      "Eine neue Untersuchung der Vanguard Group ( ...) zeigt, dass professionelle Manager oft noch nicht einmal fähig sind, genug Gewinn zu erwirtschaften, um ihre Gebühren und Ausgaben einfahren zu können."

      "Sie haben die Performance der letzten 40 Jahre von 420 aktiv gemanagten Fonds in den USA untersucht – von Mischfonds, die sowohl in Aktien als auch in Anleihen investieren –, und herausgefunden, dass nur 7 % dazu fähig waren, auf einer konsistenten Basis Wert hinzuzufügen. Und das nur deshalb, weil sie ein höheres Risikoniveau akzeptierten."

      "Finanzberater sprechen und schreiben oft über die zahlreichen Risiken, mit denen es Investoren zu tun haben – dass die Märkte fallen können oder dass Emittenten Bankrott gehen können. Aber ich habe noch nie gesehen, dass jemand auf eines der größten Risiken für den individuellen Investoren eingegangen ist – das Risiko des Fondsmanagers."

      *** Andererseits: "Liebe Autoren und andere Leser," beginnt ein Brief eines Lesers. "Bin ich alleine mit der Meinung, dass der Investor`s Daily eine komplette Renovierung braucht?"

      "Es braucht einfach zu viel Zeit für Ihre Leser, die guten aus den mittelmäßigen Beiträgen herauszusuchen. Hey, die Geschichtslektionen sind sehr gut für Leser, um die aktuellen Ereignisse in eine Perspektive setzen zu können."

      "Allerdings ist es eine Zeitverschwendung, immer wieder von Bill Bonner & Co. zu lesen, wie schlecht der Aktienmarkt und wie gut Gold sei. Ich sage nicht, dass ich dem langfristig nicht zustimmte, aber hat Keynes nicht gesagt: Langfristig sind wir alle tot! Fakt ist, dass die Märkte steigen und fallen, und man will doch kaufen, wenn die Kurse steigen, und verkaufen, wenn sie fallen. Die Leute wollen nicht Recht haben – sie wollen reich werden!! Und wir wollen nicht immer wieder die gleiche Botschaft hören."

      Komplette Renovierung?! Zeitverschwendung?! Ach wirklich?! Ich lasse Sie wissen, dass "Bill Bonner & Co." den Aktienmarkt auch willkürlich hochleben lassen können. Lesen Sie den folgenden Beitrag von meinem Freund Christoph Amberger vom Börsendienst Taipan:
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 17:11:57
      Beitrag Nr. 2.666 ()
      Wie das alles enden wird – ich weiß es nicht

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      "Es ist komisch, Paul Krugman (von der New York Times) zu zitieren", sagte mir mein Kollege Dan Denning letzte Nacht, "aber seine Analyse ist ziemlich gut, auch wenn seine Lösungen sehr idiotisch sind."

      "Es gibt eine Sache, die ich bemerke", schrieb dieser idiotische Krugman zu Beginn dieser Woche. "Wenn ein Dritte-Welt-Land die wirtschaftlichen Kennzahlen hätte, die Amerika derzeit hat – das große Haushalts- und Handelsbilanzdefizit, die wachsende Abhängigkeit von kurzfristigen Krediten des Restes der Welt –, dann würde es definitiv auf der Beobachtungsliste stehen."

      Normalerweise stehen auf der "Beobachtungsliste" Dritte-Welt-Länder mit finanziellen Problemen. Argentinien, Brasilien, Indonesien, Malaysia – solche Staaten. Diese haben alle Banken- und Währungskrisen hinter sich, oder eine Hyperinflation, oder eine Depression oder eine andere höllische wirtschaftliche Kombination.
      Aber jetzt "ist das amerikanische Haushaltsdefizit im Verhältnis zur Wirtschaftskraft größer, als das in Argentinien im Jahr 2000 der Fall war", so Krugman, "und das US-Handelsbilanzdefizit ist im Verhältnis zur Wirtschaftskraft größer, als es in Indonesien 1996 der Fall war."

      Und Krugman weiter: "Die Brokergesellschaft Lehman Brothers hat ein mathematisches Modell, das unter dem Namen Damokles bekannt ist. Sie nennen das ein `Frühwarnsystem, um Länder, die in eine Finanzkrise rutschen, identifizieren zu können.` Bei den Entwicklungsländern schlägt dieses Modell derzeit nicht an. Aber wenn man es auf einige Staaten der entwickelten Welt anwenden würde, dann würden die Alarmglocken läuten ... und besonders im Fall der USA.
      Willkommen in der Pampa, liebe Amerikaner.

      George W. Bush mag sich zwar nicht wie der Präsident eines rückständigen Dritte-Welt-Landes fühlen, wenn er dieses Wochenende nach Asien reisen wird. Die Amerikaner laufen nicht barfuss herum, und sie leben auch nicht in Lehmhütten. Stattdessen leben sie in 200.000 Dollar teuren Vorstadthäusern und erhöhen die Hypotheken auf ihre Häuser, um sich 100 Dollar teure Nike-Turnschuhe kaufen zu können, die aus Asien importiert worden sind.

      Aber dadurch, dass sie Nikes an die Amerikaner verkauft haben, haben die Asiaten mittlerweile 1,7 Billionen an US-Staatsanleihen angetürmt. Und sie haben das starke Bedürfnis, ihre eigenen Währungen im Verhältnis zum Dollar niedrig zu halten, damit das Cash weiter in ihre Richtung fließt. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die Chinesen kurzfristig ihren Yuan abwerten werden ... und die Japaner, die ihre Leitzinsen nicht mehr senken können, haben mit dem Gelddrucken angefangen (das Geldangebot in Japan wächst derzeit mit einer Jahresrate von 21 %).

      Das US-Finanzministerium hat es zwar nicht zugegeben, aber die Politik des starken Dollar, die die Clinton-Administration verfolgt hatte, ist durch eine Dritte-Welt-Politik ersetzt worden. Und die Fed-Gouverneure haben gesagt, dass sie notfalls aus Hubschraubern Dollarscheine über den Städten abwerfen lassen, wenn das notwendig sei.

      Aber auch die europäischen Länder wollen nicht, dass ihre Währungen steigen. Europa könnte in eine Rezession fallen – und da kann es einen steigenden Euro schlecht gebrauchen.

      Der russische Rubel ist übrigens gegenüber dem Dollar auf ein 22-Monats-Hoch gestiegen, nachdem die Rating-Agentur Moody`s ihr Rating für russische Staatsanleihen erhöht hatte. Die russischen Autoritäten waren mit dem Kursanstieg des Rubels jedoch nicht zufrieden und gaben "Spekulanten" die Schuld daran.
      Wie das alles enden wird – ich weiß es nicht.

      Die Konsumentenpreise könnten steigen ... oder auch nicht. China kann fast genauso schnell Güter produzieren, wie der Rest der Welt Papiergeld drucken und in Umlauf bringen kann. Allerdings könnte die Nachfrage nach chinesischen Gütern zurückgehen, wenn die Zeiten härter werden.

      Aber während die USA, die Asiaten und Russland soviel Papiergeld drucken können, wie sie wollen, ist das Angebot an Gold auf das begrenzt, was die Bergleute aus den Minen holen können. Es braucht Jahre, bis eine neue Mine produziert; während des 20jährigen Bärenmarktes beim Gold wurden nur sehr wenige neue Minen gegründet. Und selbst jetzt, wo der Goldpreis von 253 Dollar auf 373 Dollar gestiegen ist, sind die Minengesellschaften immer noch widerwillig, wenn es um Investitionen in neue Produktionsstätten geht.

      Und während es vielleicht heute nur 370 Dollar kostet, eine Feinunze Gold zu kaufen, ... wird es nächstes Jahr bestimmt mehr kosten.

      Mein alter Freund Chris Wood schätzt, dass der Goldpreis bis zum Ende des Bullenmarktes beim Gold auf 3.400 Dollar pro Feinunze gestiegen sein wird. Dieser Preis würde – bereinigt um den nominalen Zuwachs der persönlichen Einkommen – dem Topp des letzten Gold-Bullenmarktes entsprechen.
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 23:38:59
      Beitrag Nr. 2.667 ()
      @herr.motzki,

      es wird wohl nur noch eine Frage von ein paar Wochen sein, bis der nächste Rutsch beginnt. Die Highblech-Junkies feiern, daß mal wieder die Erwartungen die Ringelblumen-Züchter geschlagen werden. Daß der Markt vollkommen überteuert ist, wird sich dann wohl ein wenig später in den Hirnen der Highblech-Besoffenen bemerkbar machen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 09:43:03
      Beitrag Nr. 2.668 ()
      Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe sinken deutlich

      Das Statistische Bundesamt ermittelte die Entwicklung beim Auftragseingang in Betrieben des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten für August 2003. So sanken die Eingänge auf Jahressicht preisbereinigt um 9,6 Prozent, wobei die Nachfrage im Hochbau um 9,6 Prozent und im Tiefbau um 9,5 Prozent zurück ging.
      In den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus verringerte sich die Zahl der Beschäftigten um 88.000 Personen oder 9,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat auf rund 807.000 Personen am Monatsende. Gleichzeitig fiel der Gesamtumsatz um 4,8 Prozent auf 7,3 Mrd. Euro.

      In den ersten acht Monaten 2003 wurde beim Auftragseingang ein preisbereinigter Rückgang um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum festgestellt. Der Gesamtumsatz blieb mit 50,0 Mrd. Euro um 7,4 Prozent hinter dem Absatz in den ersten acht Monaten 2002 zurück.
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 22:01:53
      Beitrag Nr. 2.669 ()
      Chips und Bier bereithalten. Gleich kommt der aufgeblasendste Einzelhändler der Welt.

      Die Antibrüllerhorden-Schätzungen sollen bei 12 Cent liegen.

      Also dürfte unser Bläschen mit 13 Cent reinkommen.

      Bei 1,3$ Gewinn wäre das Teil wohl einigermaßen fair bewertet.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 22:20:47
      Beitrag Nr. 2.670 ()
      11 Cent, Umsatz minimal über Analo-Horden-Schätzung.

      Mal schauen, ob das Bläschen morgen angestochen wird.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 17:14:06
      Beitrag Nr. 2.671 ()
      Es sieht so aus, als wolle der "Dicke" schon einmal ein wenig Luft ablassen....



      Und wie der Herr - so das Gscheer....



      Noch kein Grund zur Panik, liebe Leute.

      Bald werden die ersten Rettungsanker geworfen werden.
      Aber nur solange, bis die Grosskopfeten
      mit ihren Anteilen heile aus dem Markt gekommen sind. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 20:41:35
      Beitrag Nr. 2.672 ()
      Es wird kühl ...

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Gestern war in Manhattan ein sehr schöner Herbsttag, mit goldenem Sonnenschein ... aber es lag trotzdem Kälte in der Luft ... vergleichbar mit der Kälte, die die US-Wirtschaft ergreift.

      An der Wall Street ist es hingegen weiterhin T-Shirt Wetter. Die Investoren genießen die warme Luft eines wirtschaftlichen Hawaii. Sie glauben, dass der Aktienmarkt so angenehm wie die Gewässer von einer Südseeinsel ist, und sie erwarten süße Kursgewinne. Und niemand denkt mehr an "kleine Spekulationsblasen", oder an irgendwelche Spekulationsblasen.

      Der Dollar konnte sich zwischenzeitlich etwas erholen, nachdem US-Finanzminister der Financial Times London mitgeteilt hatte, dass die Bush-Administration niemals den Dollar runterreden wollte ... offensichtlich haben ein paar Hundert Millionen Investoren die Absichten der Bush-Administration falsch verstanden ...
      Die stetigen Gewinne der Aktienbörsen während der letzen Monate reflektieren ein unerschütterliches Vertrauen in eine wirtschaftliche Erholung. Kein Kurs ist für eine Aktie zu hoch, scheinen die Kleinanleger zu glauben, solange nur die Wirtschaft wächst.

      Wahrscheinlich lag das Wachstum des amerikanischen BIP im dritten Quartal über 6 % und damit fast doppelt so hoch wie das Wirtschaftswachstum von 3,3 % im zweiten Quartal und deutlich über den 1,4 % Zuwachs im ersten Quartal. Und US-Finanzminister John Snow wird noch mehr versprechen. Er prognostiziert, dass die US-Wirtschaft im Jahresdurchschnitt 2004 um 4 % wachsen wird. Der optimistische Snow könnte Recht haben, oder er könnte einfach so zweckoptimistisch wie immer sein.

      Heute sieht der hoffnungsvolle US-Finanzminister nicht eine Wolke am gesamtwirtschaftlichen blauen Himmel. "Der Frühling hat begonnen", sagt Snow. "Ich bin zuversichtlich, dass diese wirtschaftliche Erholung nachhaltig sein wird und jede Menge neue Jobs schaffen wird."

      Der US-Finanzminister prognostiziert auch steigende Zinssätze ... aber das sei gut, sagt er. "Die Zinsen sind der Preis für Kapital, und es wird einen Prozess des Kapital-Rationierens geben. Höhere Zinsen sind ein Indiz (sic!) für eine stärkere Volkswirtschaft. Ich wäre frustriert und würde mir Sorgen machen, wenn die Zinsen nicht steigen würden."

      Steigende Zinsen können durchaus ein "Indiz" für wirtschaftliche Stärke sein, aber sie sind auch eine wirkliche Belastung für die wirtschaftliche Aktivität. Weder der hoch verschuldete US-Konsument noch die hoch verschuldete US-Regierung freuen sich über steigende Zinsen. Welcher Schuldner würde das schon? Die steigenden Zinsen, die Snow erwartet, könnten das robuste Wirtschaftswachstum, das er ebenfalls erwartet, ziemlich schnell verhindern, und stattdessen einen Abschwung schaffen.

      Die US-Wirtschaft würde steigende Zinsen nicht einfach tolerieren. Schuldenmachen ist die neue wirtschaftliche Mode im Land. Präsident Bush, ein Republikaner, gibt genauso mit beiden Händen das Geld aus wie die demokratischen Präsidenten Roosevelt oder Lyndon Johnson es taten. Und dennoch hat er es mit keiner Weltwirtschaftskrise zu tun. Stattdessen versucht er nur, die große Konsum- und Geldausgeben-Blase weiter anzuheizen. Und er hat Erfolg gehabt – wie die Zahlen zum dritten Quartal zeigen.

      Aber wenn man eine Menge Geld, das man nicht hat, ausgibt, dann wacht man eines Tages mit einer Menge Schulden auf, die man nicht haben will ... und es wird sehr schwer, die wieder loszuwerden (besonders wenn die Zinsen steigen).

      "Die Steuersenkungen von George W. Bush werden 1 Billion Dollar in 6 Jahren in die Taschen der Leute bringen", so die New York Times vor kurzem, "aber weil die Regierung erheblich mehr ausgibt als sie einnimmt, bedeutet das, dass die Politik des Präsidenten in der Zukunft zu einer erheblichen größeren Steuerrechnung führen wird – oder zu vergleichbar großen Kürzungen der Staatsausgaben –, um den Haushalt auszugleichen."

      "Von 2001 bis 2006 werden die Amerikaner Steuersenkungen von durchschnittlich 3.593 Dollar pro Person erhalten, während ihr Anteil an den Pro-Kopf-Schulden von 2002 bis 2007 um 13.000 Dollar steigen wird. Das Haushaltsdefizit wird dieses Jahr bei schätzungsweise 480 Milliarden Dollar liegen, und schätzungsweise ein Viertel davon wird Steuersenkungen finanzieren."

      Mit anderen Worten: Für jeden Dollar Steuersenkungen wird sich die US-Regierung um 3,60 Dollar verschulden, um diese Steuersenkung und den Krieg gegen den Terror und die normalen Staatsausgaben zu finanzieren (Quelle: Budgetabteilung des US-Kongresses). "Die Regierung leiht in Ihrem Namen 1.000 Dollar und gibt Ihnen dann 250 Dollar davon", so Robert McIntyre, Direkter von "Citizens for Tax Justice", vergleichbar mit dem deutschen Bund der Steuerzahler. "Der Netto-Effekt davon ist, dass Sie immer tiefer und tiefer ins Schuldenloch fallen."

      Vielleicht würde US-Finanzminister Snow auch jede Menge Schulden als "ein Indiz für Stärke" ansehen. Ich würde sie aber eher als einen Beweis für nicht haltbares Wirtschaftswachstum bezeichnen. Holen Sie Ihre Wollpullover heraus; es wird ziemlich kühl.

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 20:45:45
      Beitrag Nr. 2.673 ()
      Der Cowboy im Porzellanladen

      von Jochen Steffens

      Gestern fragte mich ein Kollege: "Und wodurch soll der Zusammenbruch oder nachhaltig fallende Kurse ausgelöst werden? Die US-Nachrichtenlage verbessert sich, die Konjunktur verbessert sich leicht. Sogar die harten US-Konjunkturdaten stabilisieren sich in der Art, dass dort zumindest keine bösen Überraschungen mehr zu erwarten sind. Also, welches Ereignis soll dazu führen, dass deine Chartformation vollendet wird?" Zuerst verteidigte ich mich damit, dass ich nicht gesagt habe, dass sie das tun wird, sondern lediglich vor der Möglichkeit gewarnt habe. Aber trotzdem, es muss darüber nachgedacht werden. Was könnte einen möglichen Rückgang auslösen?

      Zum einem ist da ein völlig gesättigter Markt zu nennen, indem keine Käufer mehr zu finden sind und der einfach anfängt aufgrund seines "Eigengewichts" zu fallen. Die vielen kreditfinanzierten Anleger sehen ihre Gewinne schmelzen und springen panikartig ab. Hm, das gäbe einen kurzen heftigen Rutsch und der Markt wäre erst einmal bereinigt. Zwangsliquidierungen von kreditfinanzierten Aktien sind aufgrund der niedrigen Zinsen erst einmal nicht zu erwarten. Apropos Zinsen. Eine Zinssteigerung! Das wäre eine Möglichkeit. Schon hört man die ersten amerikanischen Politiker darüber spekulieren (Lesen Sie dazu auch den Artikel von Eric Fry). Allein diese Spekulationen könnte die Märkte nachhaltig belasten. Dazu kommt, dass der Ausblick einiger Firmen im Vergleich zu den Erwartungen, die bereits in den Kursen eingepreist sind, einfach zu dürftig war. Und dann sind da noch die neusten Prognosen für den US-Immobilienmarkt im nächsten Jahr, die sich leicht eintrüben. Möglichkeiten gibt es. Also warten wir ab, was passiert.

      Gold legt wieder kräftig zu. Es sieht im Moment so aus, als würde Gold jetzt das Jahreshoch bei 393,5 Dollar brechen können. Die Dynamik stimmt zumindest. Ich habe Gold gestern Abend noch einmal nachgekauft. Seltsam, dass Gold wieder derart kräftig steigt. Vielleicht auch ein Warnhinweis? Insgesamt ist es sowieso etwas auffällig, dass Gold seit Anfang April im Gleichschritt mit der Rally von 319 auf nun wieder über 383 Dollar gestiegen ist. Eigentlich hätte Gold während dieser Rallye fallen müssen, zumindest sofern diese Rallye wirklich eine nachhaltige Wirtschaftserholung einleiten sollte.

      Zur Asienreise von Präsident Bush. Bush hat es offensichtlich nicht leicht in Asien. Er stößt auf eine starke Gegenkraft, die ihre Position in der Region nachhaltig ausbaut: China. Gleichzeitig verliert die USA offensichtlich immer mehr an Einfluss in dieser Region. Ein deutliches Zeichen dafür ist, dass Präsident Bush mit dem Anliegen einer Aufwertung der chinesischen Währung auf wenig Resonanz stieß. Bei dem Apec-Gipfel (Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft) stellten sich die meisten asiatischen Regierungen in dieser Frage auf die Seite Chinas.

      Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass das Treffen zwischen Bush und dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao nicht so glücklich verlaufen sei. Mich würde es nicht wundern, die Cowboy-Mentalität von Präsident Bush passt so überhaupt nicht zu dem vielschichtigen und differenzierten Verhaltenskodex der Chinesen. Der Vergleich: "Cowboy im Porzellanladen" dürfte dieses Treffen wohl am besten charakterisieren. Und es ist bekannt, dass sich Bush beim Thema China schon häufiger im Ton vergriffen hat. Zum Beispiel die unnötigen Drohungen im Anschluss der letzten Verhandlungen zwischen den USA und China im Zusammenhang mit der Abwertung des Yuan. Ich hatte davon berichtet.

      Amerika dürfte es kaum gelingen, China unter Druck zu setzen. Welches Druckmittel sollte Amerika auch einsetzen? Spätestens mit dem erfolgreichen bemannten Weltraumflug dürfte China deutlich gemacht haben, dass es den bisherigen Großmächten USA und Russland Konkurrenz machen will und kann.

      Mit China scheint Amerika demnach auf ein Gegenspieler zu stoßen, der das Potential hat, den amerikanischen Weltmachtallüren entgegenzutreten. Während ich das schreibe, kommt mir ein Gedanke: In der Geschichte dieser Erde führte der Konkurrenzkampf zwischen zwei großen Mächten häufig zu einer enormen Entwicklung der Kultur und Wirtschaft (sofern es nicht in einem Krieg endete). Vielleicht liegt auch in einem ganz neuartigem Ost/West Konkurrenzverhältnis eine große Chance. Allerdings würden sich positive Effekte wohl frühestens am Ende dieses Jahrzents auswirken können. Trotzdem ist dieser Gedanke es wert, weitergedacht zu werden.

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 20:58:00
      Beitrag Nr. 2.674 ()
      Und nicht vergessen, liebe Anleger.

      So schnell lassen die Fonds ihren DOW nicht absaufen.



      Nur noch wenige Tage,
      dann können diese "Experten" die Bücher für dieses Jahr
      bezüglich "Performance" schliessen.

      Hier noch einen kleinen Blick auf Wolke "Sieben"....



      Und die wollen sich natürlich kurz vor Toreschluss
      ganz gewiss nicht die Zahlen versauen lassen.
      Es ist also zu erwarten,
      dass hier noch ein wenig "Support" anstehen sollte.

      Und dann noch einen entscheidenden Blick auf die Bereiche,
      welche in den nächsten Monaten für uns relevant sein sollten...




      Die 9800 sollten nun eigentlich für`s Erste "gegessen" sein. Und wenn wir dort oben ein DT ausbilden,
      sollte die Richtung so lala`geklärt sein


      Und dann gibt es ja noch Master Greenspan mit dem PPT-Allheilmittel.
      Das sollte doch reichen,
      um die Zittrigen wenigstens mit einer fetten Beruhigungspille
      in das Wochenende schicken zu können.

      Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
      Was schlecht ist kommt wieder.
      Und darauf können Sie sich nun wirklich verlassen.
      ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 22:06:11
      Beitrag Nr. 2.675 ()
      Insider nehmen Gewinne mit

      Die amerikanischen Insider profitieren von den steigenden Börsenkursen und realisieren Gewinne. Sie haben den US-Behörden im dritten Quartal wesentlich mehr Verkäufe als Käufe von Aktien ihres eigenen Unternehmens gemeldet:

      Insgesamt wurden für 0,8 Milliarden Dollar Aktien gekauft und für satte 18,9 Milliarden Dollar verkauft,

      berichten die Experten der VCH Equity Group in einem aktuellen Markt-Überblick. Das VCH-Insider-Ratio ist im dritten Quartal von 7,11 auf 4,31 Punkte gefallen. Es setzt Käufe und Verkäufe in Relation. Je höher die Zahl, umso optimistischer sind die Insider.

      Am stärksten verkauften Insider aus den Bereichen Software (2,2 Milliarden Dollar) und Einzelhandel (2 Milliarden Dollar). Während die Kenner der Unternehmen für die Software-Branche weniger optimistisch sind; das VCH-Ratio fiel im dritten Quartal von 4,67 auf 0,35 Punkte, ist die Stimmung im Einzelhandel deutlich besser. Dort stieg das Ratio von 1,65 auf 2,61 Punkte. Den größten Sprung nach unten machte der Indikator im Dienstleistungssektor: Er fiel laut VCH von 31,79 auf 1,81 Punkte.

      INFO: Die VCH Equity Group AG hat drei Geschäftsbereiche Private Equity, Corporate Finance und Asset Management. Der Fokus des Investmenthauses liegt auf innovativen Anlageprodukten sowohl für institutionelle als auch für private Investoren. Aktuell verwaltet VCH ein Gesamtvolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Insider sind Mitarbeiter und Vorstände von Aktiengesellschaften, die bei ihren Aktienkäufen die US-Börsenaufsicht informieren müssen. Diese gemeldeten Transaktionen sind danach öffentlich einsehbar.

      Quelle: Der Fonds
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 23:03:00
      Beitrag Nr. 2.676 ()
      Also diesen "Chart" des DOW nehme ich dann doch einmal gerne in den Market-Watch....



      Da kann man/n mal sehen,
      was da eigentlich "geschehen" ist,
      wenn man in DOLLAR gerechnet hat....


      und nun plötzlich in einer anderen "Währung" zusehen muss,
      wie die Gewinne sich faktisch in "Luft" aufzulösen scheinen.

      Wer hätte je gedacht,
      dass man sich wünscht
      der INDU würde in "RUBEL" abgerechnet werden. :laugh:

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 12:28:52
      Beitrag Nr. 2.677 ()
      Gewinneinbruch bei Sony

      Spielverderber Playstation

      Der japanische Unterhaltungselektronik-Konzern Sony http://www.sony.com hat im vergangenen Quartal einen 25-prozentigen Gewinnrückgang zu verzeichnen, unter anderem wegen der geringen Verkaufszahlen der Spielekonsole Playstation 2. In den Monaten Juli bis September ist der Nettogewinn von 44,05 Mrd. Yen (rund 340 Mio. Euro) im Vorjahr auf 32,93 Mrd. Yen (rund 254 Mio. Euro) gefallen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Den Umsatz gab der Konzern mit 1,8 Bio. Yen (rund 13,9 Mrd. Euro) an.

      Für das Gesamtjahr senkte Sony seine Prognosen für den operativen Gewinn deutlich um 23 Prozent auf 100 Mrd. Yen (rund 772 Mio. Euro). Beim Nettogewinn erwartet das Unternehmen jedoch weiterhin 50 Mrd. Yen (rund 386 Mio. Euro). Andere asiatische Unternehmen hatten im Vergleich zu Sony vor kurzem Gewinne ausgewiesen. So hatte Samsung Electronics für das dritte Quartal einen höher als erwarteten Gewinnanstieg von 6,6 Prozent gemeldet. Auch die Sony-Konkurrenten Matsushita Electric Industrial und Sharp erwarten höhere Gewinne.
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 16:59:40
      Beitrag Nr. 2.678 ()
      US-Erstanträge gehen erwartungsgemäß leicht zurück

      Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte in Washington den saisonbereinigten Verlauf der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 18. Oktober.
      Die Zahl fiel um 4.000 auf 386.000 Erstanträge, während Experten durchschnittlich einen Stand von 385.000 Anträge geschätzt hatten.

      Für die Vorwoche wurde ein Anstieg um revidiert 2.000 auf 390.000 Anträge gemeldet,
      nach einer vorläufig ermittelten Abnahme um 4.000 Erstanträge.
      Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt

      verharrte auf dem revidierten Stand der Vorwoche mit 392.250 Erstanträgen für Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung. Dieser Wert ist weniger schwankungsanfällig und daher aussagefähiger.

      Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt.
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 18:55:36
      Beitrag Nr. 2.679 ()
      Die Idioten von ihrem Geld trennen ...

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Hier im Pariser Büro des Investor`s Daily ist es fast wie im Urlaub. Ich komme zwar immer noch sehr früh ins Büro, und es ist ziemlich spät, wenn ich gehe ... aber meine Arbeit ist einfacher geworden.

      Meine Arbeit besteht darin, dass ich die Einbildungen und idiotischen Ideen der Investment-Medien lächerlich mache. Obwohl sich die Aktienkurse fast wieder auf Allzeithoch befinden, haben die Experten, Ökonomen und Analysten damit aufgehört, das mit komischen Hypothesen zu erklären. Vorbei sind die Absurditäten der späten 1990er ... als es hieß, dass der Dow Jones bis auf 36.000 Punkte steigen würde ... dass das Informationszeitalter uns alle reich machen würde ... dass Greenspan einen Bärenmarkt oder eine Rezession einfach nicht erlauben würde. Alles, was davon noch übrig ist, ist die Illusion von Produktivität und Wachstum ... und der felsenfeste Glauben daran, dass Gottes Segen auf den Aktien, dem Dollar und dem System des amerikanischen Konsumentenkapitalismus liegt.

      Warum ein Dollar Gewinn in den USA mehr wert sein sollte als in anderen Ländern, wird nie erklärt. Und warum sollte ein Dollar Gewinn heute mehr wert sein als 1990 ... 1980 ... oder 1970 oder 1960? Niemand versucht, eine Erklärung zu geben. Das ist einfach so.

      Nicht, das ich etwas Anderes wüsste, aber ich habe Folgendes beobachtet: Wenn die Leute denken, dass Gottes Segen auf irgendetwas liegt, dann beginnen sie, komische Dinge zu tun. Sie geben z.B. ihr Vermögen auf. Ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass in den USA zu Beginn des 19. Jahrhunderts religiöse Eiferer ihre Häuser und Farmen an die Armen gaben – das wurde damals "das große Erwachen" genannt. Sie wurden durch eine Prophezeiung angetrieben, und sie fanden sich auf Hügeln und Dächern ein, weil sie erwarteten, in den Himmel geholt zu werden.

      In der heutigen Welt sind die Leute nicht weniger gläubig. Die Propheten von CNBC und CNN haben den Leuten gesagt, dass die "Erholung" da sei ... und dass "Aktien langfristig immer steigen". Und deshalb geben die Leute ihr Geld, weil sie glauben, dass sie sich bald im Paradies – oder in Florida – sonnen werden.
      In den späten 1990ern gaben die Investoren ihr Geld an dubiose Internet-Gesellschaften: Die "dot.coms". Heute geben sie ihr Geld an Technologieaktien, die ein KGV von 40 haben ... wenn sie überhaupt Gewinne einfahren.

      "Technologiegesellschaften haben niemals einen frei verfügbaren Cash Flow, sie verdienen nie Geld und sie haben immer jede Menge Wettbewerber", erklärte Seth Klarman in Grant`s Interest Rate Observer. "Deshalb denke ich, dass es in diesem Sektor ein Blutbad geben wird ..."

      Auch die ausländischen Zentralbanken geben Geld weg – indem sie US-Staatsanleihen der Bush-Ära zu Zinssätzen der Eisenhower-Ära kaufen. Wer kann daran zweifeln, dass der Kauf von US-Staatsanleihen (besonders durch Ausländer) eine Art der Selbstopferung ist, wenn das US-Haushaltsdefizit auf 5 % des BIP steigt ... und das Leistungsbilanzdefizit in Richtung 6 % des BIP geht?

      "Eine Situation wie diese, die sich in den letzten paar Jahren aufgebaut hat, impliziert eine zunehmende finanzielle Verwundbarkeit der USA", erklärt Antony P. Müller. "Wenn die Kaufwut der ausländischen Zentralbanken aufhören oder sich sogar umkehren sollte, dann würde das Auswirkungen haben, auf den Dollarkurs, den US-Anleihenmarkt und das amerikanische Preisniveau. Der Dollar würde sinken, die US-Zinssätze würden stark steigen, ebenso die Inflationsrate. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die amerikanische Wirtschaft widerstandsfähig genug wäre, um einem solchen dreifachen Schlag widerstehen zu können.
      Und wer opfert noch sein Geld? Die Verkäufer von Gold? Die Käufer des Dollar?

      Aber was ist mit uns? Ist es falsch, wenn wir unseren Vorteil aus dem Geldweggeben dieser armen Pilger ziehen? Ist es unmoralisch von uns, das Geld dieser Naiven anzunehmen ... indem wir Put-Optionsscheine auf Hightech-Aktien und US-Anleihen kaufen?

      Im Gegenteil – ich zumindest fühle mich so, als ob ich Gottes Arbeit verrichte. Denn ich erzähle den Leuten, die ihr Geld weggeben, keine Lügen, und ich halte auch keine Pistole an ihren Kopf. Ich helfe nur mit, Idioten von ihrem Geld zu trennen. Und nebenbei gesagt: Nur Gott weiß, wer der Idiot ist ... und er wird es sagen, wann er will.

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 24.10.03 16:30:41
      Beitrag Nr. 2.680 ()
      So langsam sieht es aus, als würde sich der völlig übergewichtige INDU auskotzen....



      Nicht täuschen lassen, liebe Leute.

      Dies ist erst der Anfang.
      Noch sind genügend "Interessen" vorhanden
      um den Index stützen zu wollen.

      Dies wird nicht ewig anhalten....

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 09:58:37
      Beitrag Nr. 2.681 ()
      WALL-STREET-AUSBLICK

      Gruseln vor der 10.000-Punkte-Marke

      Von Marc Pitzke New York

      Die Angst siegt: Auf dem Weg zur 10.000-Marke hat der Dow wieder kehrt gemacht.

      Das liegt auch daran, dass sich die Wall Street ausgerechnet zu Halloween wieder kräftig gruselt -
      vor den Gespenstern der Vergangenheit und denen der Gegenwart.


      New York - Die Zeugin der Anklage macht ganz auf seriös. Schlicht-schwarzes Kostüm, gepflegtes Haar, wohl gesetzte Worte: Barbara Jacques weiß, wie man Geschworene betört. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.

      Die 49-Jährige ist eigens aus dem sonnigen Florida eingeflogen, um der New Yorker Justiz behilflich zu sein. Da sitzt sie also nun im Gerichtssaal 1324 des State Supreme Courts und gibt - in einem dramatischen Auftritt, der letzte Woche begann und heute weitergeht - gerne darüber Auskunft, was ihr einst so alles widerfuhr hinter den Kulissen der Wall Street.

      In erster Linie Gutes. Das Gratis-Apartment am Central Park zum Beispiel, Marktwert eine halbe Million Dollar. Das Beach-Haus in Florida, ebenfalls auf Firmenkosten, 350.000 Dollar. Weitere 497.000 Dollar an verfügbarem Spesenkredit. Und das, obwohl sie "nur" eine Marketingfrau war, 95.000 Dollar Jahresgehalt.

      Miss Jacques Geheimnis: Sie war die Geliebte des (verehelichten) "Wall-Street-Evil" Dennis Kozlowski, Ex-CEO des Skandalunternehmens Tyco. Drei Jahre etwa dauerte die Liaison, "dann lernte er eine andere kennen". Der Spesenkredit wurde ausgezahlt. Die Immobilien durfte sie behalten.

      Als Gier eine Tugend war

      Wie sich die Zeiten ändern. Damals näherte sich der Dow 12.000 Punkten, kaum zu bremsen. Heute dümpelt er so um die 9500, verschreckt von der Psycho-Schwelle 10.000. Damals war das Schweigegeld für die Geliebte gang und gäbe. Heute kräht der Staatsanwalt. Kozlowski, der Barbara Jacques so spendabel abgalt, war als Chef des Elektronikriesen Tyco einer der größten Protagonisten der US-Börsenbooms der 90er Jahre. Dann stürzte die Börse ab. Heute steht Kozlowski wegen Korruption und Millionenbetrugs vor Gericht - und mit ihm die gesamte Wall-Street-Kultur des Geldscheffelns.

      Es will schon was heißen, wenn die heißesten Schlagzeilen der Wall Street nicht mehr an der Wall Street selbst gemacht werden. Sondern in den Gerichtssälen um die Ecke, wo also gerade die erste Prozesswelle um die Kehrseite des Börsenbooms in vollem Gange ist, voller Lust am süffigen Detail. Es sind diese Details, die ausgerechnet jetzt, in der Halloween-Woche, selbst hartgesottenen Börsianern kräftig das Gruseln lehren - vor den Gespenstern der Vergangenheit und auch denen der Gegenwart.

      Dennis Koszlowski im State Supreme Court. Frank Quattrone im Federal District Court. Martha Stewart, soon to come. Die Abrechnung läuft auf Hochtouren. Eine Abrechnung mit den Idolen jener goldenen Ära der Maßlosigkeit, als die Börse boomte und Gier eine Tugend war.

      Erster Tech-Börsengang seit dem Bubble-Boom

      Justitia ist blind, doch sie hat ein Auge fürs Timing. Denn die junge, ernüchterte Generation von Anlegern und Brokern, die die Wall Street unserer "Post-9/11"-Zeiten bevölkert, kann ein paar Lehren aus der Vergangenheit gut gebrauchen. Gerade jetzt, da die Börse - auch diese Woche wieder - zaghaft einen neuen Boom versucht und sich, siehe da, die alte Gier prompt zurückmeldet.

      Frank Quattrone bietet so eine Lehre. In Zusammenhang mit Anlegerbetrug der Rechtsbehinderung angeklagt, ist der einstige IPO-Star (Inital Public Offering) von Credit Suisse First Boston, der Unternehmen bei ihren Börsengängen begleitete, so eben noch mal davon gekommen. Die Geschworenen konnten sich zum Wochenende auf kein Urteil einigen, darob platzte der Prozess. Was jedoch ans Licht kam, dürfte die Börsianer auch heute noch stutzen lassen.

      Quattrone (der sein Handwerk auch bei der Deutschen Bank gelernt hatte) bestimmte darüber, welchen Dot-coms der lukrative IPO-Börsengang erlaubt wurde, wer Zugriff zu den heißesten Aktien bekam und zu welchen Konditionen. (Auserwählte Tech-CEO`s hatten Vorkaufsrecht.) Eigenhändig inszenierte er den IPO-Wahn der 90er Jahre mit - und legte so das Fundament für den Mega-Crash von 2000.

      Für heutige Börsianer bieten die Quattrone-Verhandlungsakten mehr als nur interessanten Lesestoff. Freuen sich doch viele schon auf einen neuen IPO-Boom im kommenden Jahr, angeführt vom Internet-Portal Google, das im Frühjahr an die Börse gehen will, als erste Dot-com-IPO seit dem letzten Bubble-Boom.

      Vergebliche Anläufe zur magischen Marke

      Nicht zuletzt wegen des Quattrone-Skandals sind die Regeln aber heute strenger. Analysten dürfen den Investment-Bankern nicht länger unterstellt sein. Vorzugsangebote an Top-Klienten sind passé. Emissionspreise sollten sich möglichst am Markt orientieren. Und die Investmenthäuser werden, bevor sie den Zuschlag bekommen, gründlich durchleuchtet.

      Was nicht bedeutet, dass die Hintermänner nicht weiterhin abzukassieren versuchen. Über 40 Fonds-Firmen, so teilt die Börsenaufsicht SEC soeben mit, betrieben weiter "unzulässige Handelspraktiken" zu Ungunsten der Kunden.

      Dennoch und deshalb: Die Wall Street ist "viel zurückhaltender" geworden, wie die "New York Times" am Wochenende befand. Der "average investor" - der gemeine Kleinanleger also, der bei den Machenschaften von Quattrone & Co. am meisten geschröpft wurde - agiert heute als gebranntes Kind und scheut das Feuer.

      Das erklärt auch, weshalb der Dow so viele Anläufe braucht, um die magische 10.000-Marke zu erreichen. Gerade noch zum Greifen nahe, liegt diese Angstschwelle heute wieder fern. Mit 9582 beginnt der Leitindex die Woche 1,4 Prozent unter dem Vorwochenwert 972.

      Was die Analysten irritiert: Die zögerliche Haltung der Investoren steht im Gegensatz zu den meist erfreulichen Quartalszahlen der Konzerne. Von den 271 bisher veröffentlichen Bilanzen lagen 76 im Plus, fast vier mal so viele wie im Minus (der Rest war unverändert).

      Profitzuwachs dank Sodbrennen

      Insgesamt erwarten die Statistiker bei Thomson Financial/First Call für die 500 Firmen des S&P-Indexes einen Anstieg der Gewinne um 21 Prozent und der Umsätze um sechs Prozent. "Wir tauchen aus der Tiefe auf", sagt Chefökonom David Wyss (Standard & Poor`s).

      Doch den Anlegern scheint selbst das nicht mehr zu reichen. Die Ansprüche sind hoch, viel höher als zu Zeiten des 90er-Jahre-Booms. "Es wird inzwischen erwartet, dass die Erwartungen übertroffen werden", sagt Ökonom Samual Lee (BMO Nesbitt Burns).

      Eine hohe Messlatte also für die Dow-Größen American Express, Proctor & Gamble und International Paper, die ihre Ergebnisse heute vorlegen. Bei allen dreien gehen die Analysten von starkem Profitzuwachs aus, bei P&G von mindestens zehn Prozent, auch dank seines beliebten Sodbrennen-Medikaments Prilosec.

      Doch was will das schon heißen? Vorige Woche schlugen Merrill Lynch, General Motors und Fannie Mae alle Prognosen mit ähnlich guten Zahlen; die Kurse sackten dennoch ab.

      Auf dem Bilanzkalender dieser Woche stehen noch andere Schwergewichte: die Ölgiganten ConocoPhillips (Mittwoch), ExxonMobil (Donnerstag) und ChevronTexaco (Freitag), alle mit günstigen Aussichten; die Rüstungs- und Luftfahrtkonzerne Lockheed Martin (morgen), Northrop Grumman und Boeing (beide Mittwoch), alle voraussichtlich im Minus; der Finanzkonzern John Hancock (Donnerstag, plus) und das skandalgeplagte Lifestyle-Imperium der Haushalts-Queen Martha Stewart (Donnerstag, minus).

      Herzdame im Gruselkabinett

      Die findet sich schon jetzt im Gruselkabinett der Wall Street verewigt. Und zwar als Herzdame eines Kartenspiels namens "Wall Street`s Most Wanted", das ein cleverer Unternehmer für 11,95 Dollar im Internet anbietet, analog zur Horrorsammlung der meistgesuchten Iraker. Mit von der Partie: Kozlowski, Quattrone, der Enron-Drahtzieher Ken Lay, Ex-AOL`er Steve Case, ImClone-Gründer Sam Waksal, GE-Legende Jack Welch.

      Das Kartenspiel, so wirbt der Hersteller, eigne sich nicht nur als Scherzartikel. Sondern auch für "politische Statements", "Manager-Weiterbildung" und "Ethikseminare für CEO`s".
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 10:18:36
      Beitrag Nr. 2.682 ()
      Vergnüglich zu lesen, doch ohne werthaltige Information.

      Und für Sie als Bär, hmm, schwingt da nicht viel zu viel Skepsis und Zurückhaltung mit:confused:

      Womöglich werden die Kurse doch schneller und höher steigen,
      als Sie für möglich halten. ;)

      Ein amüsierter
      KD:D
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 10:46:56
      Beitrag Nr. 2.683 ()
      @KD

      All die Anleger, welche den Thread von Anfang an gelesen hatten
      sind gewiss auch sehr "amüsiert".
      Vor allem diejenigen,
      welche den Downgrade von ca. 5000 auf 2200 miterleben durften...(hihihi).

      Und dieser Thread ist "Long" ausgerichtet
      und unterliegt natürlich auch gewissen "Zyklen".
      Seine erneute "Reaktivierung" erfolgte,
      weil ich davon ausgehe,
      dass wir in "absehbarer Zeit die nächste "Welle" nach Süden erleben werden.

      Und selbst Sie werden verstehen,
      dass Motzke nicht zaubern kann
      und deshalb den genauen Tag avisieren kann.

      Davon abgesehen, gab es schon die erste Korrektur.
      Ob weitere folgen, werden wir alle erleben dürfen.
      Und wie im ICGE-Forum, darf ich Sie auch hier bitten,
      sich wie ein erwachsener und nüchterner Anleger zu benehmen, KD

      Seit Wochen ist auch hier die Rede davon,
      gewisse Aussagen der Banker+Analystenhorde mit einem Schuss Skepsis zu sehen
      und diesbezüglich "Sicherungen" nach unten zu veranlassen.
      Niemand spricht davon,
      ganz bestimmte Shares in wilder Panik zu veräussern.

      Im übrigen darf ich einen Experten wie Sie darauf hinweisen,
      dass die meisten Anleger leider noch immer böse in den Buchverlusten stecken, KD.
      Selbst der letzte fulminante Anstieg ändert nix an dieser Tatsache.
      Möglich, dass Sie solche Umstände "amüsieren",
      da Sie offensichtlich kein Problem damit haben,
      monatlich Geld in Ihr Depot "nachzubuttern".

      Es soll Anleger geben, die das ein wenig anders sehen (müssen).
      Und auf die Gefahr hin,
      dass auch Sie keinen Chart lesen können, KD.
      Bitte Eröffnungsdatum mit heute vergleichen.
      Wenn ich dies richtig eruiere,
      stehen wir noch immer tiefer als damals.

      Und es wäre dann auch noch abzuwarten,
      wo wir in einem Jahr stehen werden.
      Schliesslich bin ich kein Wunderknabe vom ICGE-Forum,
      der auf den Tag genau eine Kursexplosion weissagt...(hihihi).

      Ach ja, eines noch bezüglich "werthaltige" Informationen, KD.
      Was meinen Sie damit?

      Die fortlaufend kolportierten Aussagen und Zahlen der US-Administration?
      Die fortlaufend kolportierten Aussagen und Zahlen der Analysten?
      Die fortlaufend kolportierten Aussagen und Zahlen der Banker?
      Die fortlaufend kolportierten Aussagen und Zahlen der Investierten?

      Ich weiss nicht was Sie damit meinen, KD.
      Aber eines weiss ich mit Sicherheit.
      Aus Ihrem einzigen Beitrag in diesem Forum
      kann ich beim besten Willen keine Information erkennen.
      Und eine "werthaltige" schon gar nicht.

      Immerhin habe ich zwei Bitten an Sie, Kwerdenker.
      Lassen Sie uns einmal die nächsten Monate abwarten.
      Und benützen auch Sie bitte nicht die Foren anderern bemühter Menschen,
      um sich auf Kosten anderer einen Spass zu erlauben.
      Auch wenn Sie es "amüsant" finden.

      Solche Dinge finde ich persönlich nicht sehr "amüsant".
      Möglich, dass auch Sie da noch dahinter kommen werden.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 11:05:25
      Beitrag Nr. 2.684 ()
      Übrigens würde ich niemals davon ausgehen,
      dass sich der DOW von heute auf morgen sang+klanglos verabschiedet.
      Da herrschen viel zu starke Interessen vor.

      Im Gegenteil rechne ich ja damit,
      dass der Indu
      (und damit natürlich auch der Dax)
      noch einige Male nach oben gezogen wird.
      Wie sollte es auch anders sein.



      Ich persönlich gehe einfach davon aus,
      dass wir die 9800 nicht mehr übertreffen werden.
      Fundamental wäre so etwas sowieso sehr schwer zu begründen,
      da die Börse seit Monaten ausschliesslich "bauchgesteuert" abläuft.



      Denn warum viele Tech`s sich verdoppelt und verdreifacht hatten,
      kann ich anhand der vorgelegten Zahlen nicht erkennen.
      Ein Kaufmann jedenfalls würde diesen US-Schrott niemals für diesen Preis kaufen.



      Ausser er könnte 150Jahre warten,
      bis sich die Gewinne einstellen,
      welche der momentane Kurs impliziert. ;)

      Was geschieht eigentlich,
      wenn all die Steuergeschenke der Bush-Junte ausfallen?
      Selbst nach 12 Zinssenkungen+brutalstmöglichen Steuergeschenken
      schreiben viele Konzerne noch immer rote Zahlen.



      Wenn ich den Wert auf Dollarbasis sehe,
      wird die Lage noch viel schlimmer.
      Wer in den letzten 12 Monaten in US-Werte investierte,
      hat ja auch keine unerheblichen Währungsverluste.

      Davon ist komischerweise auch nie etwas zu hören.

      HM


      ***Ich weiss, dass der DAX und nicht der DOW oder die NASDAQ abgebildet sind.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 11:14:31
      Beitrag Nr. 2.685 ()
      Nanana, Herr Motzki

      Warum so aufbrausend?

      Erstens lautet Ihr Thread: "The Maket Watch...",
      da muss es doch erlaubt sein,
      aus einem Beitrag, den Sie hier zitieren,
      eine Art "Sentiment" Indikation herauszulesen. ;)

      Zweitens sollte es Ihnen nun wirklich nicht unangenehm sein,
      wenn dabei auch Ihre Positionierung als Bär - mindesens mittelfristig und für den US Markt -
      zur Sprache kommt.
      Diese ist den Lesern sicher nicht neu.

      Drittens ist das Forum öffentlich, ich lese seit längerem mit,
      auch wenn ich mich hier bisher nicht zu Wort meldete,
      sollten Sie mich eher freudig denn missmutig begrüßen.

      Wenn es mich nun amüsiert, dass ein von Ihnen eingestellter Artikel zwar vom "Gruseln" spricht,
      man ihn aber für die Indexentwicklung durchaus auch als positiv bzw. bullish interpretieren kann,
      dann sollten Sie mir meinen Spaß einfach gönnen und Ihrerseits die Füße stillhalten.
      Sie sind der Letzte, der den Bullen sprachliche Schonung gewährt,
      wenn deren Depots in Flammen aufgehen.

      Und noch etwas persönliches:
      Ich bin zwar kein Sozialhilfeempfänger, aber ich weiß sehr wohl, was jeder Euro bedeutet.

      Per saldo habe ich meinem Depot im Laufe dieses Jahres wegen notwendiger Ausgaben
      übrigens etwa genausoviel Cash entzogen wie zugeführt.
      Und dass es sich - also von Mittelzuflüssen unabhängig - bis dato nahezu verdoppelt hat,
      macht mich zwar ein wenig stolz, aber sicher nicht überheblich. :look:
      Denn ich habe schließlich auch andere Jahre erlebt.;)

      KD :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 11:42:07
      Beitrag Nr. 2.686 ()
      Ich wäre besser vorsichtig ...

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Ich weiß auch nicht mehr als jeder andere – aber diese Rally sieht so aus, als ob sie sich jetzt langsam erschöpft hätte, nachdem sie ungefähr die Hälfte der Verluste von 2000–2002 wieder reingeholt hatte.

      Der Dow Jones konnte gestern ein paar Pünktchen zulegen, nachdem er am Mittwoch 149 Punkte verloren hatte. Und in Tokio betrug das Minus am Mittwoch 5 %. Das sieht gefährlich aus, liebe(r) Leser(in); es sieht gefährlich aus. Der Oktober ist noch nicht vorüber.

      Trotz all dem Gerede stehen die Aktienkurse immer noch fast auf Rekordniveau ... nach der größten Stimulierung durch Geld und Kredite der Geschichte. Aber wie viele Steuersenkungen wird es in den USA noch geben? Wie tief können die Zinsen noch gesenkt werden? Wie viel mehr werden sich die privaten Haushalte noch verschulden?

      Natürlich erwartet jeder immer noch die "Erholung". Die Fed und die Bush-Administration werden soviel Liquidität wie möglich in den Markt pumpen; zumindest bis zu den Wahlen im nächsten Jahr sollte ein Wachstumsumfeld gut sein, denken sie sich. Wer zweifelt schon daran, dass es mit den steigenden Aktienkursen und Unternehmensgewinnen bald vorbei sein wird?

      Und welche Administration ... welcher Fed-Vorsitzende ... wollte jemals einen Abschwung? Was für Trottel waren an der Spitze der Fed während der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern?

      Das ist – natürlich – lange her, und seitdem hat bei den Zentralbanken unzweifelhaft ein großer Fortschritt stattgefunden. Aber haben nicht auch die Japaner versucht, durch modernes Makro-Management Wunderwachstum zu erzielen? Haben sie nicht soviel Dünger verteilt, dass es zu stinken begann? Haben sie nicht die Zinssätze auf Null gesenkt, und sie für 5 Jahre auf diesem Niveau gelassen?

      Manchmal, liebe(r) Leser(in), passieren Dinge, von denen man nicht will, dass sie passieren ... und man tut alles, um das zu verhindern. Wenn man zu viel isst, dann nimmt man zu – ob es einem gefällt oder nicht. Wenn man zu viel ausgibt, dann wird man ärmer – ob man es realisiert oder nicht. Das ist so offensichtlich, dass ich es hasse, darüber zu schreiben. Aber wer glaubt es? Die Kleinanleger, die Ökonomen, Analysten, Präsidenten – scheinen zu denken, dass sich die Leute immer weiter verschulden können, für immer, und trotzdem immer reicher werden!

      Ach, aber wir leben in einer kalten Welt. Und hier, in der nördlichen Hemisphäre, wird es mit jedem Tag kälter.
      Und was ist das? In den USA ist die Geldmenge M3 in der letzten Septemberwoche um 38 Milliarden Dollar gefallen. Das könnte ein einmaliger Ausrutscher sein ... oder es könnte das Ende der Welt sein. Wir müssen abwarten, um das herauszufinden.

      Und was ist das? Die US-Anleihenkurse steigen. Wenn sich wirklich eine Wirtschaftserholung entwickeln würde, dann würden die Anleihenkurse fallen, weil sie höhere Zinsen und eine höhere Inflation vorausnehmen würden (höhere Zinsen bedeuten fallende Anleihenkurse und umgekehrt).
      Ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich wäre besser vorsichtig ...

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 11:43:47
      Beitrag Nr. 2.687 ()
      Immer nur Sonnenschein führt zu einer Wüste

      von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street

      Immer nur Sonnenschein führt zu einer Wüste ... so oder so ähnlich sagt das Sprichwort. Aber nur Bauern und Frischverliebte scheinen den Regen zu mögen. Die Investoren nicht. Denn an der Wall Street macht Sonnenschein die Investoren sehr reich ... und sehr selbstzufrieden. Solange der steigende Nasdaq-Index Wärme für die Depots abgibt, denken die Investoren nicht daran, dass sich das Wetter auch verschlechtern könnte.

      Aber am Mittwoch ging es los – der Dow Jones sackte um satte 149 Punkte durch, der Nasdaq-Composite verlor 2,2 %. Gestern gab es beim Dow per saldo nur eine sehr schwache Gegenbewegung, die am Ende zu einem Plus von lediglich ein paar Punkten führte.

      Der Euro stieg heute Morgen gegenüber dem Dollar auf 1,18. Besonders gut gegenüber dem US-Dollar entwickeln sich neben dem Euro auch der kanadische und der australische Dollar. Der australische Dollar steht gegenüber dem US-Dollar auf 6-Jahreshoch.

      Es sieht so aus, als ob die US-Notenbank einen Dollarschein zuviel gedruckt hat. Die ausländischen Zentralbanken und die ausländischen Investoren haben bereits mehr als genug Dollar, und sie wissen fast gar nicht mehr, wohin damit. Diese Dollar sind überall. Wenn ich einen Dollarschein auf dem Boden sehe, halte ich an, um ihn aufzuheben ... ich hasse Müll.

      Während die Aktienkurse am Mittwoch drastisch fielen, stiegen die Kurse der US-Staatsanleihen. Die Rendite der 10jährigen T-Bonds fiel von 4,35 % auf 4,26 %. Und der Goldpreis steigt und steigt, heute Mittag stand er bei rund 385 Dollar. Seit letztem Freitag hat der Goldpreis in der Spitze bis zu 14,60 Dollar zugelegt. Auch die Goldminenaktien steigen.

      Das Überraschendste an den Kursverlusten vom Mittwoch war, dass sie nicht früher aufgetreten waren. Eine "Korrektur" war lange überfällig, wenn man sich die Indikatoren angesehen hatte. Besonders die Stimmungsindikatoren: Die Leute waren so sicher geworden, dass der nächste Tag weitere Gewinne bringen würde, dass sie gar nicht mehr über die Alternative nachdachten: Einen Tag (oder zwei oder drei) mit Verlusten.

      Die Investoren der Nation waren selten so überschwänglich. Die AAII (American Association of Individual Investors, also die amerikanische Vereinigung der Kleinanleger) zeigt, dass 60,3 % ihrer Mitglieder auf der Bullenseite stehen – und nur 13,8 % auf der Bärenseite. Solche extremen Werte sind oft ein Anzeichen für das Ende einer Rally.

      Und auch die Volatilität ist auf Mehrjahrestiefs gefallen. "Die Volatilität ist oft beim Tief eines Bärenmarktes besonders hoch. Wenn sich der Markt dann erholt, tendiert die Volatilität dazu, zu fallen ...", so Reuters.

      Was kann daraus für Schlüsse ziehen? Nun, angesichts der Tatsache, dass die Aktienkurse keine Schnäppchen sind und die Investoren sie trotzdem lieben, sollte der vorsichtige Investor weiterhin vorsichtig bleiben. Andere Investoren mögen die Warnsignale ignorieren und dann vielleicht große Papiergewinne einfahren – die sie dann wenig später verlieren werden.

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 12:11:05
      Beitrag Nr. 2.688 ()
      @Tach KD

      Aber ich bin nicht aufbrausend.
      Da haben Sie etwas in den falschen Hals bekommen, mein Freund.
      Ich erwarte lediglich,
      dass Sie einen Schuss Fairness in Ihren Bullencocktail geben.
      Not more...(hihihi).

      Und ich würde Sie immer "freudig" begrüssen, KD.
      Voraus gesetzt, Sie sprechen die "ganze" Wahrheit an
      und pflücken sich nicht nur die für Sie relevanten "Rosinen" raus. ;)

      Und das mit dem "Grusel", kann ich jetzt ja verstehen.
      (da Sie nun darauf hingewiesen haben)
      Dann sollten Sie aber gleich ein wenig "detaillierter" sagen,
      von was Sie eigentlich sprechen, KD.
      Noch kann ich keine Gedanken lesen (leider)*seufz.

      Und der Hinweis auf Sozialhilfe ist Ihnen gut gelungen.
      Bei uns in Berlin fahren die Arbeitslosen+Sozen zwar mit der kleinen Mercedes-Klasse vor.
      Aber die BMW-7èr Reihe habe ich noch nicht gesehen. :laugh:

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 12:16:27
      Beitrag Nr. 2.689 ()
      HM

      Sie übertreiben maßlos,
      es ist nur die 5er Reihe! ;)

      KD:D
      (Übrigens, ich habe soeben erste Plambeck gekauft, schon lange auf meiner WL,
      ich erwarte sehr gute Kurse in den nächsten Wochen):cool:
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 14:01:38
      Beitrag Nr. 2.690 ()
      Sie übertreiben maßlos,
      es ist nur die 5er Reihe!


      Weiss ich doch (noch), KD. :D
      Wollte mich nur ein wenig "amüsieren" :laugh:

      Aber das mit der kleinen Mercedes-Reihe vor dem Arb/Soz stimmt wirklich :eek: :cool:

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 14:13:01
      Beitrag Nr. 2.691 ()
      H.M

      "Aber das mit der kleinen Mercedes-Reihe vor dem Arb/Soz stimmt wirklich"

      Meine Mutter hätte dafür Verständnis:
      "Wenn man sparen muss, sollte man sich was qualitativ gutes kaufen,
      das hält dann länger und ist auf Dauer billiger"

      (Trifft übrigens auf BMW´s auch zu, ich fahre zur Zeit auch noch zwei alte,
      die das täglich beweisen) ;)

      KD:D
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 14:42:20
      Beitrag Nr. 2.692 ()
      GELD

      Erhebliche Vermögensverluste

      Immer mehr Arbeitslose werden gezwungen, die ihrer Altersvorsorge dienenden Lebensversicherungen zu verkaufen. Seit dem 1. Januar 2003 darf ein Langzeitarbeitsloser nur Ersparnisse in Höhe von 200 Euro pro Lebensjahr behalten, wenn er Arbeitslosenhilfe kassieren will. Ein 50-Jähriger muss also zunächst auf sein Vermögen zurückgreifen, sobald er mehr als 10 000 Euro in Lebensversicherungen, Investmentfonds oder auf dem Sparbuch angelegt hat. Insgesamt 60 000 Menschen wurde bisher, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der Anspruch auf Arbeitslosenhilfe verweigert, weil sie zu vermögend sind.



      Viele Arbeitslose waren gezwungen, ihre Policen zu veräußern. Die vorzeitige Kündigung führt zu erheblichen Vermögensverlusten. Während der ersten Jahre liegt der Rückkaufswert einer Lebensversicherung bei vielen Gesellschaften nahe null, weil die Versicherer zunächst ihre üppigen Vertriebsprovisionen abziehen. Im Branchendurchschnitt dauert es etwa 13 Jahre, bis wenigstens die eingezahlten Beiträge bei einer vorzeitigen Kündigung zurückgezahlt werden.

      Doch auch wer einige Jahre vor Ablauf der Vertragslaufzeit von durchschnittlich 27 Jahren aussteigt, muss mit erheblichen Vermögenseinbußen rechnen. So wirft eine typische Lebensversicherung bei der Allianz mit einem Monatsbeitrag von 150 Euro bei einem Rückkauf nach 20 Jahren 43 842 Euro ab. Ohne Rückkauf ergibt sich nach 35 Jahren ein Wert von 147 829 Euro. Neben dem Zinseszinseffekt wirken sich hier die hohen Stornogebühren und der teilweise Abzug der so genannten Schlussgewinnanteile aus.

      Das Geld wird den Arbeitslosen im Alter letztlich fehlen. "Langfristig besteht die große Gefahr, dass für mehr Menschen im Alter staatliche Leistungen gewährt werden müssen", heißt es beim GDV.

      Mit dem Mitte Oktober im Bundestag verabschiedeten Hartz-IV-Gesetz wurden die Freibeträge für das Vermögen, das längerfristig Arbeitslose behalten dürfen, verdoppelt. Nun dürfen sie 200 Euro pro Lebensjahr für Altersvorsorgeprodukte wie Lebensversicherungen und weitere 200 Euro pro Lebensjahr für sonstige Ersparnisse behalten.

      Trotzdem sind die Freibeträge gerade bei den Lebensversicherungen rasch überschritten. Von der Kündigung raten die Versicherungsexperten allerdings meist ab. Denn der Wiedereinstieg in einen neuen Vertrag ist in der Regel gerade für Ältere extrem teuer.

      Um sich die nötige Liquidität für den Lebensunterhalt zu besorgen, können Arbeitslose beispielsweise ihre Policen beleihen. Auch eine Teilkündigung bis zu dem Betrag, den die Arbeitslosen behalten dürfen, ist oft die bessere Alternative. So können sie zu den alten Konditionen wieder für die Altersvorsorge ansparen, wenn die Arbeitslosigkeit zu Ende ist.

      --------------------------------------------------------------------------------------------

      Dies jetzt, bezüglich der Arbeitslosen in Deutschland.
      Sicherlich gibt es einige, denen es noch immer "ganz gut" geht.
      Aber für viele, werden die nächsten Jahre überhaupt nicht mehr lustig.

      Die nächsten Jahre werden für manchen zum bösen "Augenöffner"
      und werden sich natürlich auch nachhaltig am Konsum bemerkbar machen.
      Es werden sich noch mehr Menschen an`s sparen machen "müssen",
      da beisst die Maus keinen Faden ab.

      Und was sich hier in Deutschland schon längst bemerbar macht,
      wird auch in den USA Einzug halten.
      Wenn die Steuergeschenke verraucht sind
      und die überteuerten Immobilien nach und nach an Wert verlieren,
      wird sich dies natürlich auf den Konsum niederschlagen.

      Was ein zurück gehender Konsum in dem "Konsumland" Nummer Eins bedeuten wird,
      können sich viele noch gar nicht recht vorstellen.
      Die es können,
      werden ala`Long ihre Investitionen danach ausrichten.

      Wenigstens wenn sie klug und strategisch vorgehen. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 14:52:31
      Beitrag Nr. 2.693 ()
      C H I N A

      Gefährliches Lächeln

      Von Eva Müller

      Im Reich der Mitte ist ein gnadenloser Wettbewerb entbrannt.
      manager magazin analysiert, wie heimische Handyhersteller den westlichen Anbietern Marktanteile entreißen.


      Aufreizend herausgeputzt, schlendern Lihui und Xiaomei über die Hua Hai Lu, Schanghais schicke Einkaufsstraße. Den beiden Mädels sitzen die knackigen Jeans auf der Hüfte. Passend zum bauchfreien Shirt blitzen mit schillernden Glassteinen besetzte Mobiltelefone, die sich die Teenager um den Hals gehängt haben.

      Wer in den Großstädten Chinas nicht zumindest ein trendy Handy vorzeigen kann, gilt unter Jugendlichen als out. Manche Mädchen besitzen drei solcher Statussymbole, farblich abgestimmt auf ihre Klamotten.

      Eine Kulturrevolution. 1995 verfügten gerade einmal 3,6 Millionen der 1,3 Milliarden Chinesen über ein Handy. Heute kommunizieren rund 240 Millionen per "Shouji" (eine Mischung aus den Schriftzeichen für "Hand" und "Gerät") - mehr als mit Festnetzapparaten.

      Das Reich der Mitte hat sich zum weltgrößten Markt für Mobiltelefone entwickelt. Und zu einer Goldgrube für westliche Hersteller. Nokia, Siemens
      Ericsson und Alcatel haben die Infrastruktur geliefert und Handys ohne Ende verkauft.

      Der chinesische Markt wächst derzeit mit Raten von 20 Prozent und mehr - von solchen Zahlen können Telefonverkäufer in Europa und den USA nur träumen - in ihren Heimatländern legt das Mobilfunkgeschäft kaum noch zu. Was Wunder, dass Europäer und Amerikaner hoffen, der Nachfragesturm im Osten werde sie vor der Flaute im Westen retten. Doch die Chancen stehen nicht gut.

      Das Mobilfunkgeschäft in China hat sich im vergangenen Jahr dramatisch verändert. Quasi über Nacht gelang es einheimischen Produzenten wie Ningbo Bird, Haier, Konka oder TCL, den Westlern die Führerschaft abzunehmen. Im ersten Halbjahr 2002 dominierten Motorola Nokia und Siemens mit 64 Prozent den chinesischen Handymarkt. Heute ist ihr Anteil auf rund 33 Prozent geschrumpft.

      Ein heftiger Kampf um dem Zukunftsmarkt ist entbrannt. Die Chinesen greifen an - und die internationalen Konzerne versuchen, das verbliebene Terrain zu verteidigen.

      Unternehmen wie Siemens haben in den vergangenen Jahren gigantische Summen in Joint Ventures und in chinesische Produktionsstätten gesteckt. Allein 220 Millionen Euro gab Rudi Lamprecht, Mobilfunkchef bei Siemens, für die Entwicklungen eines eigenen chinesischen Standards für die drahtlose Kommunikation der dritten Generation aus.

      Jetzt soll auch der Chinese in der entferntesten Provinz Siemens kennen und schätzen lernen. Der Marketinggag der Münchener: Sie sponsern die chinesische Fußballnationalelf. Und seit März heißt die Erste Fußballliga "Siemens Mobile Football League". Ein geschickter Spielzug in dem fußballverrückten Land - und ein notwendiger. Statt, wie geplant, 12 Prozent Marktanteil erreicht Siemens derzeit nur knapp 6 Prozent. Ähnlich starke Einbußen mussten Motorola und Nokia hinnehmen.

      Die Verluste beruhen auf drei Faktoren:

      Die kommunistische Regierung fördert gezielt die heimische Produktion.

      Die chinesischen Hersteller beweisen großes Geschick bei der Vermarktung ihrer Handys.

      Die ausländischen Anbieter reagieren wenig flexibel auf die Bedürfnisse der chinesischen Klientel.

      Als sich das Land Anfang der achtziger Jahre öffnete, warb Peking heftig um Kapital und Know-how aus dem Westen. Das Ziel: rascher Aufbau einer Telekommunikationsinfrastruktur. Das Kalkül ging auf. Gemeinsam mit heimischen Partnern verlegten die Konzerne Glasfaserkabel und bauten Funkstationen. Motorola, Nokia, Siemens und Ericsson zählen zu den zehn größten ausländischen Investoren in China. Nokia pumpte zum Beispiel rund zwei Milliarden Euro in den Hoffnungsmarkt.

      Heute verfügen die wohlhabenden östlichen Provinzen und die Millionenstädte über exzellente Kommunikationsnetze. Die moderne Infrastruktur bildet eine der Grundlagen für den Aufschwung Chinas.

      Im jüngsten Fünf-Jahres-Plan hat Planungschef Zeng Peiyan die heimische Informationsbranche zur Schlüsselindustrie für die Zukunft seines Landes erklärt. Er will die Produktion für den Binnenmarkt stärker in nationale Hände legen. Um die lokale Industrie zu fördern, vergibt die Regierung seit 1999 Lizenzen für den Bau von Handys. Die Staatsaktion ist ein durchschlagender Erfolg. Alteingesessene Hersteller von PC oder Klimaanlagen wie Legend, TCL, Konka, Haier oder Hisense erweisen sich als fähige Mobilfunkbastler.

      Beispiel TCL: Der Hausgeräte-Hersteller begeistert Modefreaks mit Glitzertelefonen und hält heute 9,4 Prozent Marktanteil.

      Beispiel Ningbo Bird: Der Pager-Produzent begann 1999 mit dem Bau von Mobiltelefonen. Nur vier Jahre später hat sich der Aufsteiger mit 11,6 Prozent den dritten Platz am chinesischen Markt erobert - knapp hinter Nokia.

      Ningbo-Bird-Mitgründer Xu Lihua verfolgt ein simples Erfolgsrezept: Er kauft Komponenten beim französischen Anbieter Sagem und steckt sie nach eigenem Design zusammen.

      Nach dieser Methode gehen alle 25 lokalen Hersteller vor. Sie setzen Chip-Sets vom französischen Lieferanten Wavecom von Infineon,
      Texas Instruments oder Agere Systems ein und konzentrieren sich darauf, mit dem Endprodukt den chinesischen Geschmack zu bedienen.

      Die Designer von Ningbo Bird und Konsorten kreieren Monat für Monat neue Modelle in unzähligen Formen und Farben. Ihre Softwareexperten entwickeln komfortable Anwendungen und Menüs für das chinesische Zeichensystem.

      Einen weiteren Vorteil gegenüber den Westfirmen gewinnen die chinesischen Herausforderer mit ihrer cleveren Vertriebsstrategie. Heerscharen von Verkäufern ziehen durch die Lande und preisen noch im kleinsten Dorf die Modetelefone made in China an - dort, wo noch nie ein Mensch von Nokia, geschweige denn von Siemens, gehört hat.

      Der Verzicht auf teure Eigenentwicklung, die schnelle Reaktion auf Kundenbedürfnisse und der Aufbau eines weit verzweigten Vertriebsnetzes verschaffen den lokalen Unternehmen unschätzbare Vorteile gegenüber den internationalen Nobelmarken.

      Die westlichen Konzerne können zwar mit ihren technischen Innovationen und mit dem Luxusnimbus des Ausländischen punkten. Doch sie sprechen nur eine kleine wohlhabende Schicht an. Den Massengeschmack der Chinesen treffen sie mit ihren globalen Modellen immer weniger.

      "Wir wissen seit zwei Jahren, dass die chinesischen Verbraucher für Handys mit aufklappbarem Display schwärmen. Aber wir bieten nur ein einziges Modell in diesem Segment an", sagt Ernst Behrens, Chef von Siemens China. Auch Weltmarktführer Nokia fehlt es an einem der beliebten Muschel-("Clam Shell")-Modelle.

      Ningbo Bird gegen Nokia, TCL gegen Siemens - wer gewinnt die Schlacht um den Milliardenmarkt? Die westlichen Konzerne stehen unter Druck. Ihr Marktanteil schrumpft, die Handypreise sinken und die Renditen ebenso.

      Aussicht auf Besserung besteht kaum. Die relativ begüterten Bewohner an der Ostküste sind bereits bestens mit Mobiltelefonen versorgt. Und die neue Klientel in der ländlichen Mitte und im Westen Chinas hat - wenn überhaupt - nur Interesse an Billigstgeräten.

      Gewiss, ein hochprofitables Unternehmen wie Nokia kann es sich leisten, im Low-End-Geschäft mitzuhalten und den lokalen Produzenten Paroli zu bieten. Konzerne wie Siemens aber, die im Handy-Geschäft nur wenig Geld verdienen, können sich eine Discount-Strategie kaum leisten.

      Der Münchener Konzern hat aus dem Dilemma erste Konsequenzen gezogen: Siemens Shanghai Mobile plant, die eigene Fertigung weiter herunterzufahren. Statt derzeit 30 sollen 50 Prozent der Produktion an chinesische Auftragsfertiger vergeben werden.

      Die Maßnahme leitet wohl einen Rückzug auf Raten ein. Im chinesischen Handymarkt drohen die einst so erfolgreichen westlichen Konzerne ins Abseits zu geraten. Bleibt die Hoffnung auf das Geschäft mit dem Bau von Mobilfunknetzen auf der riesigen Landmasse Chinas.

      Weiten Regionen fehlt es an Telekommunikationsinfrastruktur. Den Mangel will die Regierung mit Milliardeninvestitionen beheben. Zusätzlich soll in den Boomprovinzen ein hochmodernes Netzwerk für die breitbandige Übertragung von Sprache und Daten entstehen.

      Doch die Staatsgewaltigen können sich nicht auf einen Standard für das Megaprojekt Mobilfunk der dritten Generation einigen. Das Ministerium für Informationsindustrie schwankt zwischen dem amerikanischen, dem europäischen Standard und einer Eigenentwicklung. Im ersten Halbjahr 2004 - so hoffen die westlichen Telekommunikationsausrüster - soll die Entscheidung fallen.

      Eine großartige Chance für Nokia, Ericsson, Alcatel, Siemens oder Motorola. Aber keine sichere Perspektive.

      Genau wie bei der Handy-Produktion stehen den Westlern auch im Netzgeschäft starke chinesische Wettbewerber gegenüber. Vor allem Huawei und ZTE ziehen in den Konkurrenzkampf, und das mit zunehmendem Erfolg. "Die sind technisch mindestens so kompetent wie wir - und preisaggressiv", urteilt Martin Lehnich, Vice President Operations bei Alcatel Shanghai Bell.

      Es wird eng im Telekommunikationsparadies. Im Handygeschäft mussten Nokia und Konsorten bereits schmerzlich erfahren, wie rasch und effektiv die Chinesen Know-how an sich ziehen, exzellente Produkte entwickeln und vermarkten. Im lukrativen Netzwerkbusiness könnte der Trend ebenso schnell zu einer Verdrängung der West-Konzerne führen.

      Die goldenen Zeiten in China sind für die etablierten Telekommunikationskonzerne vorüber. Ab sofort müssen sie - wie auch sonst in der industrialisierten Welt - hart um jeden Auftrag kämpfen. Einziger Trost: Der Markt wächst und wächst.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 15:25:09
      Beitrag Nr. 2.694 ()
      Prächtig wie der DOW im Fleisch steht.





      Kaum zu glauben,
      dass alle davon sprechen
      es wäre in den letzten Jahre eine "Blase" abgebaut worden.

      Sie wird abgebaut werden.
      Und natürlich stehen wir noch immer erst am Anfang......

      Selbst den Lemmingen wird in den nächsten 10Jahren das Geld
      für all die "Nachkäufe" ausgehen.

      Und komischerweise reden alle daher,
      als wäre diese "Krise" eine Angelegenheit von wenigen Monaten.

      Wenn ich einmal an unsere cleveren Analysten eine Frage stellen dürfte.
      Was geschieht denn eigentlich,
      wenn der DOW bei ca. 10000 stehen sollte?

      Es könnte ja doch nur eine Minderheit Gewinne realisieren.
      Wenn es die Mehrheit machen wollte,
      dann hätten wir sehr-sehr schnell ein Problem, oder ;)

      Ist schon eine zweischneidige Geschichte
      mit diesen Gewinnen auf dem Papier.
      Anfang des Jahres hatten viele Anleger noch fette Buchverluste.
      Ein halbes Jahr später haben sie eventuell 20-40% weniger.
      Aber sie haben noch immer Verluste.
      Aber was ich im letzten halben Jahr als Verlustminderung
      in das Depot gespült bekam,
      kann doch sehr schnell wieder weg sein.

      Es kann weg sein-muss aber nicht, liebe Leute.
      Motzke würde da sehr gut aufpassen.
      Denn eines ist völlig klar.
      Alle können "nicht" gewinnen.

      Selbst der grösste Depp
      sollte dies in den letzten Jahren einigermassen verstanden haben.
      Und warum die Insider in brutalstmöglich hohen Mengen
      verkauft hatten,
      ist noch immer nicht wirklich geklärt worden.

      Sind jetzt etwa schon die Insider die Blöden,
      die ihren eigenen Laden nicht mehr zu kennen scheinen..;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 19:55:16
      Beitrag Nr. 2.695 ()
      Die "Konsolidierung" läuft und läuft diesseits.....



      und jenseits des Atlantik



      Ist natürlich eine reine Konsolidierung, liebe Leute.
      Sagen diejenigen,
      welche auf hohem Niveau ihren überteuerten High-Blech-Schrott losschlagen wollen.

      Andere nennen es "Distribution".

      Was es dann wirklich werden wird,
      sehen die Marktteilnehmer früher oder später.

      Wobei "früher" oder "später" für den einen oder anderen
      mehr als erheblich werden sollte.....

      Und das der DAX auf diesem Niveau um`s verrecken gehalten wird
      ist natürlich auch reiner Zufall.

      Haben wir denn jetzt schon
      einen kleinen PPT-Clone in Frankfurt...(hihihi).

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 21:16:52
      Beitrag Nr. 2.696 ()
      "BÖRSEN-ZEITUNG"

      Massive Stellenstreichungen bei der Bundesbank

      Die Deutsche Bundesbank wird nach Presseinformationen deutlich mehr Stellen streichen, als bisher bekannt.
      Fast 4000 Stellen stehen einem internen Schreiben zufolge zur Disposition.


      Frankfurt am Main - Präsident Ernst Welteke habe den 15.300 Beschäftigten bereits vor einigen Wochen intern mitgeteilt, dass sich der Personalbestand von Anfang 2003 um etwa ein Viertel reduzieren werde, heißt es in einem Vorabbericht der "Börsen-Zeitung" (Dienstagausgabe).

      Bisher hatte Welteke nur von einem Personalabbau in der Größenordnung von zehn Prozent gesprochen. Überdies plane die Bundesbankführung weitere Filialen zu schließen. Demnach würden über die bereits beschlossene Schließung von 52 Filialen mindestens weitere 22 ehemalige Hauptstellen wegfallen, heißt es weiter in dem Bericht.

      Durch die Sparmaßnahmen dürfte die Bundesbank spätestens 2007 bundesweit nur noch über rund 44 statt der bisher geplanten 66 Filialen verfügen, schreibt die "Börsen-Zeitung". Dies bedeute den Abbau von zusätzlich mindestens 1000 Stellen, so dass der Personalbestand der Notenbank um etwa ein Drittel oder rund 5000 Beschäftigte schrumpfen werde. Entsprechend werde sich die bislang mittelfristig erwarteten Kosteneinsparungen von 100 Millionen Euro deutlich erhöhen.

      Ein Bundesbanksprecher sagte auf Anfrage, es sei intern noch keine Entscheidung gefallen. Sie werde bis Jahresende angestrebt. Seit Jahresmitte prüfe man, welche Standorte langfristig Bestand haben werden.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 09:18:31
      Beitrag Nr. 2.697 ()
      Sony streicht weltweit 20.000 Stellen

      Der japanische Elektronik- und Unterhaltungskonzern Sony streicht weltweit 20.000 Stellen. Wie das Unternehmen in Tokio mitteilte, fallen in den kommenden drei Jahren 7000 Arbeitsplätze in Japan selbst und der Rest im Ausland weg. Derzeit beschäftigt Sony nach eigenen Angaben noch 154.500 Mitarbeiter. Dabei zählt das Unternehmen die Beschäftigten in seiner Finanzsparte nicht mit. Bislang hatte das Unternehmen Berichte über Stellenstreichungen dementiert.

      Erst in der vergangenen Woche hatte Sony einen Gewinneinbruch von mehr als 25 Prozent für das abgelaufene Quartal bekannt gegeben. Das Ergebnis sank auf 32,9 Milliarden Yen (255 Millionen Euro). Vor einem Jahr hatte der Gewinn noch bei 44,1 Milliarden Yen gelegen.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 09:28:24
      Beitrag Nr. 2.698 ()
      Verschuldung in England und den USA völlig außer Kontrolle

      Die britische Wirtschaft ist anfällig für die explosionsartig steigenden Verbraucherschulden, warnte der Gouverneur der Bank von England Mervyn King am 14. Oktober. Die wachsenden Konsumentenkredite erhöhten das Risiko einer " scharfen Korrektur" der Verbraucherausgaben. Gegenwärtig lägen die Zinsen in England auf dem tiefsten Stand seit 48 Jahren, doch " irgendwann wird es notwendig sein, den monetären Stimulus zu verringern, um die Inflation auf Kurs zu halten" , so King. Der Vorstandschef der Barclays Bank Barrett sagte, ein Anstieg der Zinsen um 2% könne das frei verfügbare Einkommen der britischen Privathaushalte um 12% senken.

      Wegen der niedrigen Zinsen und der Immobilienblase brechen die privaten Schulden der Briten derzeit alle Rekorde. Zu dem dramatischen Anstieg der Hypothekenschulden kommt eine von den Banken organisierte gewaltige Welle an Verbraucherkrediten hinzu. In Großbritannien kann man zwischen 1500 Kreditkarten wählen, wobei einige von ihnen sogar Wucherzinsen von über 30 Prozent verlangen. Das Kreditforschungszentrum der Universität Leeds enthüllte in einem Mitte Oktober veröffentlichten Bericht, daß die Summe fragwürdiger Verbraucherschulden in Großbritannien in den letzten beiden Jahren um 70% auf die Rekordsumme von 7 Mrd. Pfund - d.h. rund 10 Mrd. Euro - gestiegen ist. Heute schuldet ein Privathaushalt, der in Schwierigkeiten gerät, den Banken im Durchschnitt 25 000 Pfund; vor drei Jahren waren es noch 10 000 Pfund.

      Mehr als sechs Millionen britische Haushalte haben Schuldenprobleme. Insgesamt landeten in den letzten 12 Monaten 20 Millionen Fälle bei Inkassobüros. Die Gesamthöhe des Kreditkartenkredits hat sich in den letzten vier Jahren verdoppelt.

      Auch in den USA wächst aufgrund der explodierenden Defizite der soziale Spengstoff - hier stehen neben dem absoluten Rekord-Haushaltsdefizit von weit über 400 Mrd. Dollar dieses Jahr die steigenden Defizite der Rentenfonds im Zentrum des Problems. Wenn ein amerikanisches Unternehmen Bankrott anmeldet und damit viele tausend Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren, springt gewöhnlich die Auffangbehörde Pension Benefit Guarantee Corp. (PBGC) ein, um zumindest die zugesagten Betriebsrenten des Unternehmens zu sichern.

      Aber im Laufe dieses Jahres mußte die Behörde nun schon so oft eingreifen, daß sie selbst demnächst zahlungsunfähig zu werden droht. Vor einem solchen verheerende Bankrott mit unabsehbaren Folgen hat jetzt PBGC-Direktor Steven Kandarian ausdrücklich gewarnt. Bei einer speziellen Anhörung im US-Senat zum Thema Renten erklärte Kandarian am 14. Oktober, die Behörde habe noch vor einigen Monaten für dieses Jahr ein Defizit in Höhe von 5,7 Mrd. Dollar erwartet. Nun sei aber die Bankrottwelle in den USA, insbesondere bei der Luftfahrtbranche und in der Stahlindustrie, viel schlimmer ausgefallen als erwartet, und deswegen beträgt das Defizit mittlerweile 8,8 Mrd. Dollar.

      Dieses Defizit sei " das größte in der Geschichte" der Auffangbehörde " und es steigt weiter an" , betonte Kandarian. Neben der hohen Zahl von Unternehmensbankrotten gebe es einen weiteren Faktor, der das Defizit von PBGC in die Höhe treibt: Die extrem hohe Unterfinanzierung der betrieblichen Rentenkassen. Nach Schätzungen Kandarians hat diese Unterfinanzierung nun ein Volumen von 350 Mrd. Dollar erreicht. Hier hat vor allem das Platzen der Aktienmarktblase ein riesiges Loch in den Rentenfonds gerissen.

      Derzeit garantiert die im Jahre 1974 gegründete PBGC die Betriebsrenten von 44 Mio. Amerikanern, die durch 32 000 private Rentenvereinbarungen mit verbindlichen Leistungen in Höhe von rund 1,5 Mrd.$ versichert sind. Kandarian forderte bei der Anhörung die Gesetzgeber auf, dafür zu sorgen, daß die Unternehmen schleunigst die Probleme ihrer Rentenfonds beheben. Ansonsten werde die PBGC demnächst selbst unter die Räder kommen. " Im schlimmsten Fall" , sagte Kandarian, " könnte der Kongreß den US-Steuerzahler verpflichten, für die Kosten der unterfinanzierten Rentenpläne aufzukommen" , und zwar in Form einer " staatlichen Rettungsaktion für PBGC" .
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 09:31:39
      Beitrag Nr. 2.699 ()
      US-Konjunkturdaten

      von Jochen Steffens

      Die Zahl der Verkäufen bestehender Häuser liegt bei 6,69 Mio. Erwartet wurden 6,25 bis 6,30 Mio. Hausverkäufe nach zuvor 6,46 Mio. (revidiert von 6,47 Mio.). Die Zahl der Verkäufen neuer Häuser liegt bei 1,145 Mio. Erwartet wurden 1,113 bis 1,128 Mio. Neubauverkäufe nach zuvor 1,147 Mio. (revidiert von 1,150 Mio.).

      Immer mehr Amerikaner verkaufen bestehende Häuser? Hm ... warum? Geldnot? Platzende Kredite oder einfach nur gute Angebote? So lange sie noch genug Käufer finden ist das kein Problem. Und Käufer sind offenbar noch genug da. Anders ist der Anstieg beim Verkauf neuer Häuser nicht zu verstehen. Es sind also immer noch keine wirklich nachhaltigen Anzeichen für ein Platzen der Immobilienblase in Amerika zu erkennen. Allenfalls kleine Risse ...
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 09:33:33
      Beitrag Nr. 2.700 ()
      Amazon: KGV von 95, Yahoo: KGV von 112

      von Bill Bonner

      " Wenn ich den Mut dazu hätte, dann würde ich jetzt Put-Optionsscheine auf Technologie-Aktien kaufen" , bemerkte ein Freund von mir letzte Woche.

      Vor ungefähr einem Jahr begannen die Aktien ihre Bärenmarkt-Rally. Seitdem hat der Dow Jones ungefähr die Hälfte seiner vorigen Verluste wieder reingeholt.

      Aber die im Nasdaq-Composite enthaltenen Technologieaktien haben noch besser abgeschnitten – sie haben sich verdoppelt und verdreifacht ... und viele sind wieder auf die Höhen gestiegen, von denen sie einst kamen (wenn es sie überhaupt noch gibt). Amazon.com hat nun ein KGV von 95. Und die zugrunde gelegten Gewinne sind fragwürdig. Bei Yahoo liegt das KGV bei 112.

      Alles ist möglich – aber es ist extrem selten, dass die führenden Aktien einer Spekulationsblase weniger als 4 Jahre nach dem Platzen dieser Spekulationsblase wieder ihre alten Hochs erreichen.

      " Wir wissen von früheren Spekulationsblasen" , schreibt Marc Faber, " dass es nicht die früheren an erster Stelle stehenden Gewinneraktien sind, die uns aus einem Bärenmarkt wieder herausführen. Sie sind eher die Nachzügler ..."

      Am wahrscheinlichsten ist es, dass die Technologieaktien fallen werden, bis sie vernünftige Kurse erreicht haben – oder Pleite gegangen sind. Kodak – eine großartige Technologiegesellschaft – erreichte ihr Hoch während der Spekulationsblase von 1968. Real gesehen hat die Aktie dieses Niveau nie wieder erreicht. Und Polaroid ... eine weitere großartige Technologieaktie ... ist vor kurzem Pleite gegangen, ein Opfer der Innovation. Die Kodak-Aktie hatte nie wieder ihren Spekulationsblasenkurs der frühen 1970er erreicht. Das ist das Problem mit neuen Technologien; es gibt immer noch neuere Technologien ... und immer einen Preis, den man für zuviel Enthusiasmus zahlen muss.

      Die Investoren, die solche Technologieaktien zu absurden Kursen kaufen, werfen praktisch einen Teil ihres Geldes zum Fenster raus. Warum soll man dieses Geld nicht annehmen? Man verrichtet Gottes Arbeit ... liebe(r) Leser(in) ... wenn man mithilft, das Geld von den Dummköpfen zu trennen, denn man gibt denjenigen wertvolle moralische Lektionen, die sie brauchen. Dafür könnte man auch gut bezahlt werden.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 09:40:37
      Beitrag Nr. 2.701 ()
      Diese KGV´s sind so hoch,
      dass ich keine dieser Aktien kaufen mag.
      So weit - so gut.

      Aber die Warnung, dies sei eine völlig absurde Bewertung
      wird durch die beständige Wiederholung nicht richtiger.

      Ein einfaches Gedankenspiel hilt sehr schnell:

      Verdoppelt ein solches Unternehmen (KGV 100) seinen Gewinn nur zwei mal nacheinander,
      beträgt das KGV ledidglich äußerst venünftige 25!

      KD:look:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 10:35:05
      Beitrag Nr. 2.702 ()
      Reuters

      Ifo-Geschäftsklimaindex steigt unerwartet deutlich

      Dienstag 28. Oktober 2003, 10:26 Uhr

      München, 28. Okt (Reuters) - Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober unerwartet deutlich gestiegen und hat die Hoffnung auf den Beginn einer wirtschaftlichen Belebung angeschürt. Dabei beurteilten die Firmen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Geschäftsaussichten besser als im Vormonat.

      Der Ifo-Index für Westdeutschland habe auf 94,2 von revidiert 92,0 Punkten im September zugelegt, teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Dienstag mit. Von Reuters im Vorfeld befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 92,3 Punkte gerechnet. "Das ist eine sehr gute Nachricht. Die Hinweise auf einen Aufschwung mehren sich", sagte Bernd Weidensteiner von der DZ Bank.

      Die erneute Besserung des Geschäftsklimas entspricht nach Worten von Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn der Erwartung einer leichten konjunkturellen Besserung im letzten Vierteljahr dieses Jahres. Zuletzt sei ein solcher Anstieg der Stimmung im Aufschwung 1999 beobachtet worden. Einschränkend fügte Sinn hinzu: "Damals wurde allerdings die Lage durchgängig viel besser beurteilt."

      ERLEICHTERUNG ÜBER VERBESSERUNG DER LAGE-BEURTEILUNG Volkswirte registrierten mit großer Erleichterung, dass die Unternehmen im Gegensatz zum Vormonat auch ihre gegenwärtige Lage positiver einschätzen: Der Teilindex für die Lagebeurteilung legte auf 81,1 von 79,2 Punkten zu. "Offensichtlich gibt es bereits zum Einstieg ins vierte Quartal harte Fakten, die die Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage günstiger einschätzen lassen. Der Aufschwung in Deutschland kommt auf die Füße", sagte Andreas Rees von der Hypovereinsbank . Analysten hatten im Vorfeld gewarnt, sollte die Lagebeurteilung den Geschäftserwartungen der Firmen nicht nachziehen, könnte eine Erwartungsblase entstehen.

      Der Teilindex der Erwartungen stieg auf 107,9 von 105,2 Punkten im September. Ifo-Volkswirt Gebhard Flaig mahnte trotz des Anstiegs zur Zurückhaltung. Die Zahlen seien noch kein Beleg für einen nachhaltigen Aufschwung: "Das ist noch kein Anzeichen, dass jetzt ein großer Boom oder so etwas Ähnliches kommt, weil die Lage einfach selber noch sehr schlecht ist."

      In Ostdeutschland verbesserte sich das Geschäftsklima auf 104,7 von 104,0 Punkten im Vormonat. Nach einer Faustformel des Ifo-Instituts ist schon ein Anstieg des Gesamtindexes in drei aufeinander folgenden Monaten ein Signal für eine konjunkturelle Trendwende.

      Quelle: Yahoo-Finanzen
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 10:55:38
      Beitrag Nr. 2.703 ()
      @KD

      Dies ist "kein" Diskussions-Forum
      oder ein wie auch immer garteter KGV-Empfehlungsthread !!!

      Ich bitte dies zu beachten
      und dementsprechend zu respektieren. ;)

      Wer was zu welchem Preis kaufen möchte
      kann dies jederzeit tun-aus fertig.

      Im übrigen ging es mir bei den Äusserungen von Herrn Bonner um diesen Teil seiner Gedanken...

      Am wahrscheinlichsten ist es, dass die Technologieaktien fallen werden, bis sie vernünftige Kurse erreicht haben – oder Pleite gegangen sind. Kodak – eine großartige Technologiegesellschaft – erreichte ihr Hoch während der Spekulationsblase von 1968. Real gesehen hat die Aktie dieses Niveau nie wieder erreicht. Und Polaroid ... eine weitere großartige Technologieaktie ... ist vor kurzem Pleite gegangen, ein Opfer der Innovation. Die Kodak-Aktie hatte nie wieder ihren Spekulationsblasenkurs der frühen 1970er erreicht. Das ist das Problem mit neuen Technologien; es gibt immer noch neuere Technologien ... und immer einen Preis, den man für zuviel Enthusiasmus zahlen muss.

      Es steht gar nicht zur Debatte, dass sich manche Unternehmen durchsetzen werden.
      Ob sie die heute bezahlten Preise in 10 Jahren rechtfertigen,
      werden wir dann sehen.
      Und genau aus diesen Gründen wird ein Aktienkauf auch "Risiko-Investment" genannt.

      Es geht hauptsächlich darum,
      dass von 10 Unternehmen höchstwahrscheinlich 8 sich "nicht" durchsetzen können
      und damit natürlich auch den Investor eine Menge Geld kosten werden.
      Es geht darum,
      dass in all der Aufgeregtheit der letzten Jahre der Überblick
      (und hier vor allem für den Kleinanleger),
      schon längst verloren gegangen ist.

      Diese ganze KGV-Diskussion und Berechnung
      geht auch immer mehr an der Realität vorbei.
      Die heutigen Bewertungs-Instrumente,
      welche vorwiegend über die letzten Jahre in den USA ihre Geburt erfuhren,
      sind nicht nur völlig ungeeignet den "wahren" Wert eines Unternehmens zu eruieren,
      sondern geradezu dazu ausgelegt so viel als möglich zu verschleiern.

      Ich könnte hier jetzt über Stunden auf all die Tricks eingehen,
      welche angewandt werden.
      Diese Dinge sind dem aufgeklärten Investoren bekannt
      und können von diesen angewandt werden
      oder auch nicht.

      Und auch dies muss/sollte jeder selbst entscheiden-aus fertig.
      Ist schliesslich das Geld der Investoren (oder Zocker).

      Dieses Forum ist schlicht und einfach zum "mitlesen" gedacht-aus fertig.
      Ich kann und werde nicht mehr auf irgend welche Diskussionen eingehen können.
      Ich führe hier eine Art "privates" Tagebuch in der Art
      wie "ich" den Markt sehe.

      Und das schöne ist ja daran,
      dass wir den Thread in einigen Jahren wieder hochholen können,
      um den Intitiator schön einen einzuschenken.....vielleicht... ;)

      Also, liebe Freunde.
      Hin und wieder ein Wort ist ja ok.
      Aber bitte "keine" Grundsatzdiskussionen.

      DANKE !! :)

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 11:10:17
      Beitrag Nr. 2.704 ()
      Übrigens gibt es einen netten Thread,
      welche hier schon lange zu Hause ist
      und über Monate
      für reichhaltige Diskussionen jedweder Art
      eine schöne Plattform abgegeben hatte.

      Erfahrung gefragt-Oder-Wie entstehen Investitions-Strategien

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      Gerade das von KD angesprochene Thema KGV
      ist ja nicht unwichtig für die eigene Anlageentscheidung.

      Ich möchte nur nicht,
      dass der Market-Watch auf Dauer unübersichtlich wird,
      weil jede Woche eine neue Diskussion über was auch immer aufkommt.

      Dazu ist er nicht eröffnet worden.
      Aber genau zu Diskussionen und Erfahrungsaustausch,
      (als Erfahrungen im weitesten Sinne)
      ist der Erfahrung gefragt damals eröffnet worden.

      Leider ist er ja ein wenig eingeschlafen.
      Immerhin kann ich jedem anbieten,
      dort seine Sicht der Dinge einzustellen.

      Wenn es mir möglich ist,
      werde ich gerne meinen Senf dazu beitragen.
      Allerdings fliege ich in wenigen Tagen nach Südostasien.
      Würde also hin und wieder dauern mit den Antworten.
      Wobei mir eines einfällt.

      Das letzte Mal, als ich dort unten war
      (September 2001)
      hat es ganz schön gekracht, liebe Leute.

      Übrigens bin ich damals am Tage des Anschlages in New York
      von Berlin nach Bangkok geflogen.
      Die brennenden und qualmenden Türme konnte ich im Terminal noch sehen.

      Würde mich also nicht wundern,
      wenn die Indizes wiederum nach Süden abtauchten,
      weil Motzke mal wieder nach Bangkok fliegen tut.. :D

      Wobei ich mir wirklich von ganzem Herzen wünsche,
      dass der Anlass sich "nicht" wiederholen würde.
      Einmal reicht vollkommen-soviel steht fest....:(

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 16:04:45
      Beitrag Nr. 2.705 ()
      Die Firma ist gesund! Ich nicht...:cry:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 16:07:24
      Beitrag Nr. 2.706 ()
      Steigende Aktien und steigendes Gold.......




      da fragt man/n sich schon einmal
      wie lange dies noch gut gehen kann.
      Irgend wie scheint hier die Korrelation durcheinander geraten zu sein.


      Und dann noch ein weiterhin steigender Euro...



      oder vielmehr ein "sinkender" Dollar.
      Und doch steigen die US-Indizes...?
      Man erlebt immer wieder Wunder auf dem Parkett.
      Und vor allem in den USA....!!

      Im grossen und ganzen gehe ich da mit Herrn Aschoff von der W.O-Startseite konform

      Raus aus Aktien!

      Meiden sie amerikanische Aktien und verkaufen sie alle vermieteten Immobilien. So oder ähnlich beunruhigend äußern sich einige Experten. Kein Wunder, denn die Märkte stehen am Scheideweg.
      Der erfolgreiche Investor und Mitbegründer einer bekannten Fondsgesellschaft, Sir John Templeton, rät beispielsweise dazu, US-Aktien in erstklassige Rentenpapiere zu tauschen – aber bitte nicht in US-Bonds! Er begründet seine Befürchtungen mit einer massiven Abwertung des US-Dollars.



      Quelle: http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?&actio…

      Wobei ich da schon ein, zwei Dinge anders interpretieren würde.

      Wer adäquate SL setzt,
      sollte auf der sicheren Seite sein.
      Umsatzstarke Shares im Depot setze ich da natürlich voraus.

      Und dann die alles entscheidende Frage,
      wann und mit welchem Ziel ich bestimmte Investments eingegangen bin?

      Wer auf "Long" spekuliert, dem würde ich keine grosse Hoffnungen auf mehr Performance machen.
      Es ist in meinen Augen sehr viel wahrscheinlicher,
      dass der Markt nach unten denn nach oben geht.

      Wo soll z.B. der DOW denn hin?
      Auf 10000..?
      Gut und dann?

      Noch höher?
      Und dies bei diesem wirtschaftlichen Umfeld und den düsteren Aussichten.
      Von den monströsen Bewertungen wollen wir gar nicht sprechen.
      Diese Preise welche im Moment bezahlt werden,
      sind völlig bauchgesteuert,
      aber ganz gewiss unterliegen sie keinem kaufmännischen Denken.

      Ich bitte eines niemals zu vergessen.
      Viele Milliarden an Buchverlusten,
      welche die gute Performance der letzten Monate zum Teil korregiert haben,
      bestehen einzig auf dem Papier.
      Und wenn es daran gehen sollte,
      dass diese Gewinne wirklich realisiert werden sollen,
      dann unterliegt hier jeder einer gewissen Mathematik, liebe Leute.

      Es können ganz einfach nicht alle Gewinne realisieren,
      ob sie wollen oder nicht.
      Denn dazu benötigt der Markt noch mehr Deppen,
      als diejenigen,
      welche gestern schon diese Preise bezahlt haben.

      So einfach ist das.
      Und wer mir heute noch immer in`s Gesicht schreit
      ich soll mal munter weiter kaufen,
      der möchte doch nur eines.

      Einen Abnehmer für seinen überteuerten Schrott-
      soviel ist sicher.
      Und daran hat sich in den letzten Hundert Jahren nix geändert.

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 16:10:52
      Beitrag Nr. 2.707 ()
      @Guten Tag, lisa ;)

      Bitte beruhigen Sie sich.
      So schlimm kann es schon nicht sein. :rolleyes:

      Wo drückt denn der Schuh :confused:

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 16:15:02
      Beitrag Nr. 2.708 ()
      Warum schwächelt diese Drecks-Aktie schon wieder???
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 16:31:16
      Beitrag Nr. 2.709 ()
      Warum schwächelt diese Drecks-Aktie schon wieder??? :confused:

      @reuth

      In welchem "Alptraum" sind Sie denn gefangen, mein Freund. :D

      Mir scheint, das gibt heute abend wieder Ärger mit Ihrer Frau,
      wenn Sie ihr den neuesten Depotstand mitteilen müssen. :laugh:

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 16:51:42
      Beitrag Nr. 2.710 ()
      @herr.motzki

      Bin heute morgen bei 6.20 € rein und wollte heute einen
      schönen Gewinn einfahren, glaubte das der Kurs mindestens bis 6,40 € läuft, aber was macht der Kurs steht wieder bei 6,20 € wie heute früh. Darum Drecks..... !

      Hat nichts mit meiner Frau zu tun mit der trinke ich heute eine gute Flasche Rotwein egal wie der Depotstand ist!

      Nix für ungut....
      Gruß reuth
      aus dem sonnigen Süden Deutschlands
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 17:18:49
      Beitrag Nr. 2.711 ()
      @Guten Abend, reuth

      Na dann bin ich ja beruhigt
      von wegen der Flasche Wein, usw... ;)

      Woher aus dem Süden kommen Sie denn?
      Doch nicht etwa vom Bodensee ;)

      Schöne Grüsse und einen behaglichen Abend wünscht..

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 17:24:35
      Beitrag Nr. 2.712 ()
      PRODUKTIONSKÜRZUNG

      Opel will 30-Stunden-Woche einführen

      Schlechte Zeiten für Opel-Beschäftigte: Der Rüsselsheimer Autohersteller will in seinem hessischen Stammwerk die 30-Stunden-Woche einführen.
      Laut einem Bericht sollen zudem bis zu 1000 weitere Stellen gestrichen werden.


      Rüsselsheim - Mit der Produktionskürzung bis Ende 2004 will das Tochterunternehmen des weltgrößten Autoherstellers General Motors (GM) auf den schleppenden Absatz reagieren. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa drängt Unternehmenschef Carl-Peter-Forster gegenüber dem Betriebsrat auch auf einen weiteren Stellenabbau.

      Im Sanierungsvertrag "Olympia" hatte der Vorstand mit dem Betriebsrat bereits die Kürzung von 2500 Stellen in den Jahren 2002 und 2003 vereinbart. Darüber hinaus wurde die Auszahlung des Weihnachtsgelds teilweise in die nächsten Jahre verschoben.

      Sowohl der Vorstand als auch der Betriebsrat wollten zu den erneut aufgenommenen Verhandlungen über Kostensenkungen keine konkreten Aussagen machen. Mit ersten Ergebnissen sei frühestens in der kommenden Woche zu rechnen, hieß es. Innerhalb des Unternehmens wird von 1000 Stellen gesprochen, die möglicherweise gefährdet sind.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 17:29:26
      Beitrag Nr. 2.713 ()
      Wegen mir kann der DOW ruhig noch ein wenig "Fahrt" nach Norden aufnehmen..



      was ich eigentlich auch erwarte
      (oder erwartet habe).

      Ich kann es nur wiederholen.
      So ein richtiger Ruck nach oben ist ja schon fast nötig,
      damit der Dicke mit "Karacho"
      und dem richtigen "Schwung" nach Süden abfliegen kann... ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 19:35:09
      Beitrag Nr. 2.714 ()
      @herr.motzki

      Hallo,

      nicht vom Bodensee, sehe von meinem Heimatort, Wendelstein, Kampenwand usw. also Bayr. Voralpenland.
      Mehr verate ich nicht! :laugh:

      Schönen Abend!

      Sie machen sich ja richtig viel Arbeit mit den Beiträgen oder ist das Ihr Beruf?
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 21:08:39
      Beitrag Nr. 2.715 ()
      Na Motzki immer noch bärisch? Hast schon recht, alles ein einziger Beschiss aber einer der funktioniert.
      In den Shortfonds ist immer noch genügend Geld geparkt und diese Leute decken nun einer nach dem anderen wieder ein.
      Die Amis drucken Geld, die Japaner tun es und nächstes Jahr darf auch die EZB nachdrucken, wegen der neuen EU Kandidaten.
      Frisches Geld gleich neues Futter für die Börsen.
      Denk mal drüber nach.

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 21:37:06
      Beitrag Nr. 2.716 ()
      @Guten Abend, Sig ;)

      Aber natürlich denke ich darüber nach, mein Freund.
      Genau aus diesem Grunde rate ich ja auch niemandem
      in wilder Panik irgend welche Shares auf dem Markt zu schmeissen.

      SL schön nach oben mitziehen
      und der Tag ist dein Freund.
      So einfach ist das.

      Und ich bin nicht "immer" noch bearish,
      sondern "wieder".
      Die Gründe muss ich jetzt doch hoffentlich
      nicht mehr erklären, oder. ;)

      Es walten "immer" gewisse Kräfte, Sig.
      Aber vergessen Sie bitte nicht,
      dass so etwas niemals ausschliesslich in eine Richtung gehen wird.

      Und bei einem bleibe ich nach wie vor.
      Wer noch nicht im Markt ist
      der sollte auch draussen bleiben.
      Immerhin spreche ich von normalen Aktien
      und nicht von irgend welchen Turbos,
      die schneller verglühen wie eine Sternschnuppe..(hihihi).

      Übrigens bin ich nicht nur bearish, Sig.
      Wenn es nur das wäre.
      Ich glaube die meisten Marktteilnehmer können oder wollen nicht verstehen,
      was da die letzten Jahre eigentlich vor sich geht.

      Die FED dreht an einem Rad,
      das sie eines Tages nicht mehr unter Kontrolle halten wird.
      Dann Gnade uns Gott.
      Und glauben Sie bitte nicht
      ich würde mir so etwas wünschen.

      Aber mit dem Lügen und Betrügen kann man es auch übertreiben.
      Und was die USA da treiben,
      ist einfach nur noch abartig.
      Auch wenn Sie es unter dem Mantel der "Marktbelebung" seit Jahren verstecken.

      Naja, immerhin sollte dies jeder Anleger selbst entscheiden was er tut.
      Mich stört nicht,
      dass der eine oder andere bald kein Geld mehr haben wird.
      Mich stört, dass täglich immer mehr zerstört wird
      und die Leute jubeln darüber und kaufen noch mehr Aktien.

      Das sie sich den eigenen Ast vom Arsch weg sägen
      verstehen die überhaupt nicht.
      So ist das eben, wenn KleinHänschen glaubt
      er wüsste wie Wirtschaft funktioniert. :laugh:

      Schöne Grüsse, Sig.
      Und viel Glück mit Ihren Investitionen
      (immer vorausgesetzt, Sie haben welche) ;)

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 23:59:21
      Beitrag Nr. 2.717 ()
      Marktüberblick: US-Anleger im Kaufrausch

      Regelrecht nach oben schießen konnten heute die Kurse an den US-Börsen Nasdaq und NYSE.
      Der Dow Jones stieg um 140 Punkte oder 1,5%
      und erzielte damit den höchsten Tagesgewinn seit dem 1.Oktober, als der Index um knapp 200 Punkte zulegen konnte.

      Anleger befanden sich den ganzen Tag bereits auf der Käuferseite,
      animiert von besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftszahlen insbesondere hinsichtlich des Verbrauchervertrauens.
      Dieses konnte auf 81,1 Punkte im Oktober ausgehend von 77 Punkten im September zulegen,
      wie das Conference Board berichtete.
      Daneben wollen die Forscher Stärkeanzeichen im Arbeitsmarkt erkannt haben.

      Einzelne Unternehmen heizten dann den Kursanstieg weiter an,
      in dem man positive Quartalszahlen veröffentlichte und von Synergieeffekten durch Fusionen und Übernahmen sprach.

      Als dann nach 20h die FED erklärte, dass ein Zinsanstieg nicht in Sicht sei und auch eine Inflation nicht erkennbar sei,
      bekam der Markt einen weiteren Aufwärtsimpuls. Investoren kauften aber nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen ein.

      Einen noch stärkeren Gewinn als der Dow Jones konnte am Ende der Nasdaq 100 vorweisen,
      der mit 49 Punkten oder 2,6% den höchsten Kursanstieg seit 4 Monaten besiegelte.

      Nach all diesen positiven Ereignissen und Daten warnen Analysten aber bereits wieder vor Ernüchterung.
      Denn die Quartalsmeldezeit sei bald vorüber und dann müssten die Aktien ihre derzeit recht hohen Bewertungen rechtfertigen können.
      Sollten die hervorragenden Quartalszahlen der letzten Wochen keine Fortsetzung finden,
      sehen Marktbeobachter bereits wieder die Bären in der Überzahl.

      Quelle: Godmode-Trader

      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Genau das richtige Wort zum heutigen Tage.
      Die Betonung liegt eindeutig bei "Rausch".
      Und das der amerikanische Börse weiterhin steigt
      und gleichzeitig Euro+Yen auch, mutet sehr merkwürdig an.

      Wenn man dann noch beobachtet,
      dass jetzt auch noch das Gold nach oben geht,
      muss man schon weit die Fantasie anstrengen,
      um sich einen solchen Vorgang erklärbar zu machen.

      Weiter oben ist von Synergieeffekten-Fusionen-Übernahmen die Rede.
      Und das wird wieder als Anlass genommen
      um eine wilde Jausse feiern zu können.

      Ich bitte um Entschuldigung.
      Aber haben Synergien nicht in erster Linie mit "Entlassungen" zu tun.
      Glaubt hier irgend jemand,
      dass diese Fusionen ohne abertausende von Kündigungen vor sich gehen.

      Es werden noch mehr Arbeitsplätze abgebaut werden.
      Nein, es "müssen" noch mehr abgebaut werden.
      Ansonsten wird der grösste Kostenfaktor nicht beachtet werden,
      was eine Fusion schlichtweg blödsinnig erscheinen lassen würde.

      Denn Fusionen gehen meistens schief.
      Siehe die Vorgänge der letzten Jahre.
      Es ist schon fast die Ausnahme,
      dass ein Konzern nachher besser dasteht als vorher.

      Und bezahlen müssen es natürlich (wie immer)
      die Aktionäre.
      Ich erinne nur an Daimler und diese US-Klitsche Chrysler,
      welche seit Jahren den Mercedes-Aktionären den kalten Schauer über den Rücken jagt.

      Es gibt unzählige andere,
      welche wir jetzt (je später der abend), einfach mal weg lassen.
      Heute konnte wir des öfteren hören,
      der Arbeitsmarkt ist dabei sich zu "stabilisieren".

      Es wäre besser, er würde "explodieren", liebe Leute.
      Denn was die Wallstreet seit Monaten vorweg nimmt,
      läuft auf eine wirtschaftliche Erholung hinaus.
      Eine richtige meine ich jetzt.

      Dazu bedarf es aber monatlich ca. 150000-200000 "neuer" JOB`s !!
      Und warum die letzten Zahlen so gefeiert werden,
      ist mir auch nicht völlig einleuchtend.
      Niemand möchte mehr sehen,
      dass die Regierung Milliarden von Dollars spendierte
      um die Kunden zum Konsum zu animieren
      und sich deshalb gewisse Zahlen "temporär"
      stabilisieren konnten.

      Diese "Geschenke" werden nicht mehr wieder kommen.
      Weg ist weg-so einfach ist das.
      Und dieses Geld wird eines nicht fernen Tages "fehlen"
      und muss irgend jemand "zurückbezahlen".
      Oder glaubt hier jemand,
      die US-Bürger würde etwas "wirklich" geschenkt bekommen...(hihihi).

      Und noch immer werden genügend Angestellte entlassen.
      Diese absurden Zahlen des Arbeitsmarktes,
      welche noch immer nach oben korregiert werden musste,
      weil doch mehr Arbeitlosengelder beantragt wurden als avisiert,
      sprechen eine eindeutige Sprache.

      Es wäre schön wenn es anders wäre.
      Aber dieser Regierung und anderen "offiziellen" Stellen,
      glaube ich kein Wort mehr.
      Die haben über Jahre gelogen
      und machen es nachweislich auch heute noch.

      Und wer glaubt im nächsten Jahr würde alles gut und schön,
      muss ein gerüttelt Mass an Naivität mitbringen.

      Wegen mir kann der DOW gerne noch auf ca. 10000 steigen.
      Mir ist völlig gleichgültig,
      ob der INDU morgen oder in einem Monat nach Süden aufbricht.

      Der einzige Unterschied besteht lediglich darin,
      dass es, je später, auch umso schmerzhafter werden wird.

      Schöne Nachtruhe ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 00:33:44
      Beitrag Nr. 2.718 ()
      Da bin ich doch recht froh,
      dass wenigstens ein paar Menschen noch etwas von dem TYCO-GELD abbekommen hatten,
      bevor der grösste Teil dann unwiederbringlich weg war.

      Das Tausende von Pensionäre ihr ganzes Geld verloren hatten,
      ist eben Künstlerpech.
      Wer investiert auch in einen solchen Fond,
      um seinen Lebensabend ein wenig schöner zu gestalten.

      Und das die das jahrelang treiben konnten,
      ist auch reiner Zufall.
      Und das auch heute immer mehr Pensionsfonds in Schieflage geraten sind,
      natürlich auch.

      Ist alles in bester Ordnung, sagen die heutigen Verwalter der Fonds.
      So wie bei TYCO eben.
      Aber wie gesagt, das waren alles "Ausnahmen",
      welche es in den USA so gewiss nicht mehr geben wird.

      Sagen die Politiker
      und die müssen es ja wissen...(hihihi).

      Wirklich schön, dass wenigstens zum Teil schöne Dinge mit den Pensionsgelder angefangen werden.
      Und mal ehrlich.
      Ob das Dolce Vita nun in 20 Jahren
      (wenn die Pensionszeit beginnen sollte)
      oder eben heute anfängt........
      wo bitte schön ist der Unterschied.

      Schlimmer wäre es,
      wenn diese Nachricht all die Pensionäre getroffen hätte,
      als sie wirklich in Rente gehen wollten.
      Waren ja nur ein paar.

      Und so gesehen, habe die nun wenigstens die Möglichkeit in den nächsten Fond einzubezahlen.
      Und was noch besser ist.
      Die Auswahl ist riesengross.

      Fehlt dann nur noch die "Arbeit",
      um den Fonds auch bezahlen zu können.
      Auch kein Problem, bald gibt es wieder Arbeit genug.
      Sagen die Politiker.
      Was Sie leider nicht sagen ist,
      wann und wo die neuen Arbeitsplätze entstehen werden.

      Schliesslich können auch die US-Abgeordneten nix dafür,
      dass China ein wenig weit weg ist von Alabama
      oder sonstwo in den USA. :laugh:

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      MODELS, SEKT & GLADIATOREN

      Kozlowskis Zwei-Millionen-Dollar-Orgie

      Dennis Kozlowski soll als Tyco-Chef seinen Konzern um geschätzte 600 Millionen Dollar erleichtert haben.
      Etwa, um seiner Ehefrau eine exzessive Geburtstagsparty auf Sardinien zu ermöglichen -
      auf der unter anderem ein Wodka urinierender Eis-David die Gäste erfreute.


      New York - Die Party sollte den Gästen unvergesslich bleiben. Nicht irgendwer hatte Geburtstag, sondern die zweite Ehefrau Karen des mächtigen Tyco-Chefs Dennis Kozlowski. Entsprechend hoch waren die Erwartungen: Schließlich ist Kozlowski ein Mann, der nicht kleckert, wenn er klotzen kann.

      In seiner Zeit als Tyco-Chef soll der Unternehmensboss seine eigene Firma regelrecht ausgeraubt haben. Mit seinem ehemaligen Finanzchef Mark Swartz, so die Anklage, habe Kozlowski Tyco um mehr als 170 Millionen Dollar erleichtert, weitere 430 Millionen Dollar rafften die Top-Manager dem Staatsanwalt im laufenden Korruptionsprozess zufolge durch Aktienbetrug zusammen. In der ersten Jahreshälfte 2002 war aufgeflogen, dass Tyco mehrere Milliarden Gewinn zu viel verbucht hatte. Die Tyco-Aktien verloren in der Folge bis zu 70 Prozent ihres Wertes, viele Anleger von Pensionsfonds waren ihre Altersvorsorge los.

      Die Geschworenen in New York sind also einiges gewöhnt. Doch was sie vergangene Woche auf dem Video der legendären Party auf dem italienischen Sardinien erblickten, ist auch für Kozlowskis Verhältnisse eine große Nummer.

      75 Gäste seien damals auf die italienische Mittelmeerinsel Sardinien zur Party eingeflogen worden, berichtete Barbara Jacques am Montag vor Gericht laut der "New York Times". Die ehemalige Tyco-Mitarbeiterin verbrachte nach eigenen Angaben Monate damit, die Party zu planen, schließlich sollte Kozlowskis Ehefrau an ihrem Freudentag etwas ganz Besonderes erleben.

      Die sechstägige Party stand unter dem Motto "Der Luxus des römischen Imperiums": Auf dem Golfplatz des gemieteten Hotels wurden die Gäste begrüßt: Männliche Models mit strammen Waden, verkleidet als Gladiatoren, winkten abwechselnd von antiken Streitwagen oder trugen Geburtstagskind Karen auf Händen durch die Menge. Andere Hostessen beider Geschlechter, bekleidet in Togas und "Speedo"-Badeanzügen, reichten Wein und fütterten die Gäste mit Trauben.

      Selbst bedienen mussten sich die Teilnehmer, die zur Hälfte aus Freunden des Ehepaars, zur anderen Hälfte aus Tyco-Managern bestanden, an einer Eisskulptur, die Michelangelos "David" nachgebildet war. Der Jüngling urinierte erlesenen "Stolichnaya"-Wodka in die Gläser der durstigen Gäste. Gleich daneben fand Karen Kozlowskis Geburtstagskuchen Bewunderung: Ein Teiggebäck in Form eines Frauenkörpers, bei dem anstelle von Brustwarzen Diamanten funkelten.

      Als besondere Überraschung trat der Popstar Jimmy Buffett auf, den Kozlowski extra für Gesamtkosten in Höhe von 250.000 Dollar aus den USA hatte einfliegen lassen. Dann gab es noch das Übliche wie Strand-Barbecue, Wasserskifahren, Reiten, Golf, Tauchen und eine Schnitzeljagd. Zudem konnten sich die Gäste auf Kozlowskis Rennyacht "Endeavor" vergnügen, wenn sie nicht gerade ihren blanken Hintern vor den Kameras entblößten, wie die Geschworenen auf dem Video feststellen konnten.

      2,1 Millionen Dollar hat die Party gekostet. Die eine Hälfte zahlte Kozlowski, die andere übernahm das Unternehmen Tyco.
      Vor Gericht behauptet der Ex-Chef, der Sardinientrip sei von der Firma rechtmäßig zur Hälfte gezahlt worden - schließlich sei es eine Geschäftsreise des Managements gewesen, das bei einer Sitzung des Aufsichtsrats und einem Geschäftsmeeting hart gearbeitet habe.

      Die US-Tageszeitung "USA Today" hegt Zweifel an dieser Behauptung: Demnach fand während der sechs Tage ein einziges geschäftliches Treffen statt - ein Meeting von Tycom, einer Tyco-Tochtergesellschaft, die Unterseekabel herstellt. Den Rest der Zeit war Entspannung angesagt.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 09:39:00
      Beitrag Nr. 2.719 ()
      FESTNETZSPARTE

      Die Deutsche Telekom will die Arbeitszeit von 100.000 Mitarbeitern der Festnetzsparte T-Com ohne Lohnausgleich um zehn Prozent senken.
      Im Gegenzug will der Konzern auch nach 2004 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.


      Hamburg - Der Vorschlag sei Teil des "Beschäftigungspakt Telekom", sagte Personalvorstand Heinz Klinkhammer am Dienstag auf einer Veranstaltung in Hamburg. "Ich möchte erreichen, dass wir rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzliche Beschäftigung anbieten", sagte Klinkhammer.

      Die Gewerkschaft Ver.di wies den Vorschlag von Klinkhammer scharf zurück. "Wir werden einer Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich nicht zustimmen", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Bislang sei noch kein Termin für die Gespräche mit dem Bonner Konzern angesetzt.

      Die Telekom streicht derzeit im größeren Umfang Arbeitsplätze. Betroffen ist vor alle die Festnetzsparte. Die betroffen Mitarbeiter werden in die Personalagentur Vivento verlagert, von wo weitervermittelt werden sollen.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:33:26
      Beitrag Nr. 2.720 ()
      VDMA: Auftragseingang im Maschinenbau sinkt im September um 7% zum Vorjahr

      FRANKFURT (dpa-AFX) -

      Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und
      Anlagenbau ist im September um 7 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat
      gesunken.

      Sowohl das Inlandsgeschäft als auch die Auslandsnachfrage seien zurück
      gegangen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am
      Mittwoch in Frankfurt mit.

      Die Auslandsnachfrage fiel um 4 Prozent und die
      Inlandsbestellungen um 11 Prozent.

      In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten
      Dreimonatsvergleich Juli bis September sank der Auftragseingang um ein Prozent.
      Die Inlandsaufträge sanken um drei Prozent und die Auslandsaufträge stagnierten.

      " Im Ausland haben wir die Wende möglicherweise schon geschafft" , sagte
      VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. " Zusammen mit dem ifo-Geschäftsklima zeichnet
      sich eine freundlichere Beurteilung der Lage ab." /jha/js
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:42:45
      Beitrag Nr. 2.721 ()
      In der Klemme ...

      von Martin Weiss

      Der deutsche Leitindex mußte in der abgelaufenen Börsenwoche leichte Einbußen hinnehmen.
      Nicht zuletzt Störfeuer aus Übersee bzw. dem fernen Osten trugen dazu bei.

      Besonders Japan stand im Fokus der Anleger, als der Nikkei 225 am Donnerstag von einem Mini-Crash gebeutelt wurde. Es ist nicht überraschend, daß angesichts des prozentual größten Verlustes im meist beachteten Index Nippons seit dem 11.9.2001 die Nervosität am Markt beträchtlich zunimmt. Denn, die Aktienmärkte haben in der aktuellen Bewertung das best-case-Szenario, sprich, einer nachhaltigen und starken Erholung der Weltwirtschaft vorweggenommen. Jede noch so kleine Abweichung könnte vor dem Hintergrund äußerst nervöser Investoren fatale Folgen zeitigen.

      Anschaulich demonstriert erhielt man diese Tendenz in den letzten Tagen bei einigen Werten, deren Quartalsbilanzen die Erwartungen des Marktes nicht erfüllen konnten. So wurden zum Beispiel Amazon, Gateway oder Merck bisweilen empfindlich abgestraft.

      Indes sprechen die Verantwortlichen weiterhin vom starken wirtschaftlichen Aufschwung, der spätestens ab 2004 einsetzen wird. So war es US-Finanzminister Snow, der fürs nächste Jahr ein 4 %-Wachstum der US-Wirtschaft in Aussicht stellte. Gleichzeitig betonte er, daß bei einem solch robusten Aufschwung monatlich über 200 000 (!!!) neue Stellen geschaffen werden würden.

      Gewiß, das Jahr 2004 ist Wahljahr und die Bush-Administration wird alles daran setzen, wiedergewählt zu werden. Aber, ob die Unternehmen derart viele neue Stellen schaffen werden, bleibt sehr, sehr zweifelhaft.

      Denn die Restrukturierungs- und Kostensparwelle ist noch immer nicht abgeschlossen. Bspw. kündigte ja der im Dow-Jones-Index gelistete Merck-Konzern an, 4400 Stellen streichen zu wollen. Zudem kommt hinzu, daß die Arbeitgeber angesichts des zunehmend globaler werdenden Wettbewerbsdrucks schlichtweg mehr von den bestehenden Belegschaften abverlangen, was unter anderem auch in den aktuellen Produktivitätszuwächsen abzulesen ist. Über die Verlagerung gar hochqualifizierter Arbeitsplätze nach Asien soll an dieser Stelle nicht gesprochen werden.

      In Europa hingegen gerät vor allem das einstige Wirtschaftswunderland Deutschland in arge Bedrängnis. Der Finanzminister muß 43,4 Milliarden Euro Neuverschuldung einräumen, alle Dämme scheinen gebrochen. Bezeichnend für die Dramatik der Lage ist aber die Tatsache, daß sich zwar die Bundesrepublik noch verschulden kann, dies aber vielen – vor allem mittelständischen – Unternehmen gar nicht mehr möglich ist. Gerade der deutsche Mittelstand, der das Gros der Arbeitnehmer beschäftigt und Hauptfinancier der öffentlichen Kassen ist, gerät mehr denn je in eine Kreditklemme.

      Aktuellen Umfragen zufolge ist es so, daß ein Drittel der Unternehmen überhaupt keine Kredite mehr bekomme. Für 45 Prozent der Firmen wird die Neuaufnahme frischen Geldes immer schwieriger. Nicht umsonst steigt ja auch die Zahl der Firmeninsolvenzen scheinbar unaufhaltsam. Vor diesem Hintergrund darf eine starke wirtschaftliche Erholung, vor allem ein Anziehen der Binnenkonjunktur in Deutschland, mehr als nur in Frage gestellt werden.

      Wie dem auch sei, die nächsten Wochen dürften an den Finanzmärkten höchst spannend und volatil verlaufen. Nichts scheint ausgeschlossen.

      Nur eines steht für konservative Anleger fest: die Risiken sind weitaus höher als die Chancen!

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:47:05
      Beitrag Nr. 2.722 ()
      Neue Jobs: Nicht in den USA, sondern in Asien

      von Bill Bonner

      Während eines Radio-Interviews, das ich letzten Freitag gab, stutzte ich auf einmal: Ich realisierte, dass die Wirtschaft außer Kontrolle geraten ist.

      "Es gab einen bedeutenden Zusammenbruch", erklärt Stephen Roach, "der lange honorierten Verbindung zwischen der zusammengefassten Nachfrage und der Zunahme der Arbeitsplätze im höheren Lohnbereich, in allen entwickelten Ländern wie den USA."

      Mit anderen Worten: Die Fed kann die Zinsen senken, soviel sie will. Sie kann die Zinsen von einem 45-Jahres-Tief auf ein 55-Jahres-Tief senken. Sie mag einen Boom bei den Aktienkursen veranlassen ... und sogar einen Boom bei den Konsumausgaben, aber das kann keinen realen Boom der Wirtschaft bringen. Denn die Hälfte der Güter, die die Konsumenten kaufen, werden mittlerweile in Übersee hergestellt ... und dort werden auch die neuen Fabriken gebaut. Wenn der Konsument Geld ausgibt, stimuliert sein Geld die Wirtschaft. Aber nicht die amerikanische. Es ist die chinesische Wirtschaft, die dadurch stimuliert wird.

      Die Rezession des Jahres 2001 hat Amerika nun schon fast 2 Jahre hinter sich. Wenn die Wirtschaft dem Pfad früherer Erholungen gefolgt wäre, so Roach, dann würde es jetzt in den USA 4,3 Millionen mehr Jobs geben. Und vielleicht ist diese Anzahl Jobs ja auch geschaffen worden ... nur nicht in den USA.

      Natürlich haben künstlich niedrige Zinssätze Auswirkungen. Sie machen es für den amerikanischen Konsumenten fast unwiderstehlich, sich weiter zu verschulden. Die Chinesen, Japaner, Taiwaner, Malaysier, Indonesier, Inder und Dutzende anderer sollten sich vor ihm verneigen; der amerikanische Konsument fällt so tief ins Schuldenloch, damit sie ein besseres Leben haben.

      Richard Berner, Kollege von Stephen Roach, fügt hinzu, dass "ein neues Maß (für die Verschuldung der Konsumenten) anzeigt,

      dass das Verhältnis von Schuldendienst zu verfügbarem Einkommen diesmal fast 100 Basispunkte höher ist als beim vorherigen Hoch Ende 1986 ( ...).
      Es sieht deshalb so aus, als ob die Konsumenten die niedrigeren Zinsen dazu genutzt haben, sich rücksichtslos zu verschulden."


      Die amerikanische nationale Sparrate ist auf 0,5 % des BIP im zweiten Quartal gefallen. In den 1960ern lag diese Kennziffer bei 8,5 % – heute liegt sie bei weniger als der Hälfte dieses Wertes. Ohne die Ersparnisse der Ausländer würde das gesamte verrückte System zu einem schnellen Ende kommen. Mit anderen Worten:

      Es gibt Wahnsinn auf beiden Seiten des Pazifiks. In Asien sparen die Leute 20 bis 40 % ihrer Einkommen, und leihen dieses Geld den Amerikanern. In Nordamerika sparen die Leute kaum etwas. Stattdessen leihen sie sich Geld von den Asiaten, um damit mehr Importgüter bezahlen zu können und die Beschäftigtenzahlen in diesen Ländern steigen zu lassen.

      Wenn man nach vorne schaut, dann ist meine Vermutung, dass diese Verrücktheit zu einem Ende kommen wird: Der Dollar wird fallen, die Asiaten werden beginnen, ihr Geld selbst auszugeben, und die Amerikaner werden Jahre brauchen, um sich aus ihren Schulden herauszuarbeiten. Aber: Wenn ich mir die Schlagzeilen der Zukunft vor meinem geistigen Auge ansehe ... dann denke ich, dass ich die Schlagzeilen zwar lesen kann ... aber nicht das Datum.

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:52:19
      Beitrag Nr. 2.723 ()
      Von einer fragwürdigen Wirtschaftserholung ... und toten Ratten

      von Addison Wiggin

      So schmerzlich es für mich auch ist – denn ich bin ein Amerikaner, der in Europa lebt:
      Der Dollar hat in 8 der letzten 9 Wochen an Wert verloren.
      Der Goldpreis hingegen ist gestiegen.

      "Sicher, diese `Wirtschaftserholung` ist statistisch schön ... aber irgendwas stimmt damit nicht", so Eric Fry, unser Mann in New York. "Unsere von Greenspan gezeugte Erholung ist ein Wechselbalg – das ist nicht die amerikanische Erholung, die wir von früher kennen. Wir sind froh, dass wir sie jetzt haben, aber oje, wie hässlich sie ist! Sicher, das BIP-Wachstum fiel im letzten Quartal sehr gut aus; dennoch haben viele amerikanische Arbeiter Probleme, einen Job zu finden ... und viele von Amerikas Blue Chip-Unternehmen haben Gewinne, die überhaupt nicht an einen Boom erinnern."

      Auch die anderen Schlagzeilen heute Morgen gehen in diese Richtung: "Die Gewinne halten mit den Hoffnungen nicht mit", so eine Schlagzeile im Philadelphia Inquirer. "Die Reichen geben für ihren Urlaub nicht mehr aus", so die Rocky Montain News aus Denver.

      Und eine aus der New York Times: "Es wird erwartet, dass die Lohnzuwächse der Wirtschaft Schwung geben werden." Diese Logik wird in den USA bereits 9jährigen eingehämmert, aber das bedeutet nicht, dass sie stimmt.

      Irgendwie so soll es demnach sein: "Niedrige Zinsen und Steuersenkungen werden zu neuen Jobs führen." Natürlich, klingt zunächst ganz gut ... aber lassen Sie uns unter die Oberfläche sehen. "Lohnzuwächse auf allen Einkommensebenen geben der Wirtschaft der Nation eine wichtige und unerwartete Unterstützung", so der Artikel in der New York Times weiter. "Wenn die Zuwächse weitergehen, dann geben sie Hoffnung, dass die rapide wirtschaftliche Expansion der letzten Monate dauerhafter sein könnte, als andere Wachstums-Sprints der letzten zwei Jahre."

      So weit, so gut. Das US-Handelsministerium erwartet, dass es diesen Donnerstag einen BIP-Zuwachs für das dritte Quartal von rund 6 % vermelden kann. Aber was ist das? "Der größte Teil dieses Wachstums", so der Artikel in der New York Times, "kommt von einem scharfen Anstieg der Konsumausgaben, die größtenteils der Erhöhung von Hypotheken und den Guthabenschecks – die wegen der Steuersenkung verschickt worden waren – zu verdanken sind." Aha, da ist es: Niedrige Zinsen und Steuersenkungen führen zu Beschäftigungswachstum.

      Die Löhne steigen schneller als die Inflationsrate – das ist wahr. Die Löhne sind laut dem Economy Policy Institute im letzten Quartal schneller gestiegen als je zuvor in einer Nach-Rezessions-Periode. Sie sind im letzten Quartal um real über 2 % gestiegen – auf einen Medianwert von 14 Dollar pro Stunde.
      Aber hier ist das Problem ... die geleisteten Arbeitsstunden sind gefallen, und die Einkommen "ohne Berücksichtigung der Steuersenkungen und der Hypothekenerhöhungen" fallen. Wenn man diese beiden Punkte berücksichtigt, dann sind die Einkommen seit Jahresanfang um 8 % gestiegen; wenn man sie nicht berücksichtigt, dann sind sie um 2 % gefallen.

      "Was derzeit passiert, ist, dass die Unternehmen, die im Geschäft sind, die Leute, die sie haben, behalten wollen." So Stephen Sleigh von einer amerikanischen Gewerkschaft. Aber es werden keine neuen Jobs geschaffen. Die Arbeiter, die ihren Job behalten, müssen mehr Leistung in weniger Zeit erbringen – das sind die "Produktivitätszuwächse", von denen Greenspan spricht. Und man sollte nicht Mr. Samir und Mr. Wong vergessen, die auf der anderen Seite des Planeten fleißig arbeiten.

      Keine Angst. Der durchschnittliche Amerikaner kann immer noch eine seiner durchschnittlich 16,1 Kreditkarten (!) belasten und weiterhin fleißig konsumieren. Laut der US-Bundesbehörde FDA sind 64 % der Amerikaner fettleibig. Die Konsumenten, die dem Rezept der Fed folgen, türmen nicht nur einen Berg an Schulden an.
      Und eine Gesellschaft, die mehr für Löhne bezahlen muss, hat weniger für neue Fabriken und den Ersatz alter Maschinen übrig. Und das ist die Krux des wirtschaftlichen Problems mit dem Patentrezept "niedrige Zinsen/Steuersenkungen" während einer kollabierenden Spekulationsblase.

      "Es scheint, dass die Investoren eine schlechte Wette gemacht haben, als sie die Aktienkurse diesen Monat immer weiter nach oben getrieben haben, in Antizipation von starken Gewinnen im dritten Quartal"; so der Philly Inquirer. "Die Gewinne waren gut, aber nicht magisch." Man fragt sich, was die Strategie für das vierte Quartal sein wird.

      Bis jetzt erinnert einen die Erholung an eine Ratte in einer Tretmühle, die chemische Experimente erleidet. Ich denke, dass demnächst eines dieser Genies im weißen Mantel den falschen Becher nehmen wird ... und die Ratte aus Erschöpfung tot umfallen wird.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:57:17
      Beitrag Nr. 2.724 ()
      Unter der wirtschaftlichen Sonne

      vom "Mogambo Guru" – nicht ganz ernst gemeint

      Die Fed ist wieder einmal eingesprungen, sie hat die Geldmenge alleine letzte Woche um 7,8 Milliarden Dollar erhöht – obwohl sich der Trend bei den Zuwächsen zuletzt abgeschwächt hat. Selbst die Ausländer halten sich mit ihren Investitionen in den USA jetzt zurück. Vielleicht hatten sie Angst vor einer schlechten Presse, der Art: "Ausländer halten jetzt für über 1 Billion Dollar US-Aktien und US-Anleihen!"

      Und wenn Sie denken, dass das doch gar nicht so schlecht ist, dann erinnere ich Sie an die alten Aphorismen wie "Sei weder Gläubiger noch Schuldner". Und ich erinnere an die Geschichte vom Grashüpfer, der den Sommer über nur in den Tag hinein lebte – und dann im Winter nichts zu essen hatte.

      Das große Problem mit der Ökonomie ist, dass es seit ein paar Tausend Jahren nichts Neues unter der wirtschaftlichen Sonne gegeben hat. Es gab immer schon Gläubiger und Schuldner. Es gab immer schon Regierungen, Steuern, Käufe und Verkäufe, Leihen und Verleihen, Investieren und Zinsen, und faule machtvolle Menschen, die sich bereichert haben, und Chefs, die ihre Sekretärinnen sexuell belästigt haben, und natürlich Korruption, Nepotismus und alles was dazu gehört.

      Es würde mich nicht wundern, wenn der Ausdruck "einige Dinge ändern sich nie" daher kommen würde. Und alle wollen auf die Kosten von jedem anderen leben.

      Die einzige Variable, die den großen Unterschied in Bezug auf die langfristige wirtschaftliche Gesundheit einer Nation macht,
      war (Pause für den dramatischen Effekt ...) die Natur des Geldes. Wenn Geld etwas ist, das die Regierung nicht einfach drucken kann, dann ist alles gut.

      Meine Einschätzung: Wenn man sich Geld von den Leuten, die Geld sparen, leiht, dann gibt e seine Grenze dafür. Irgendwann sind alle verfügbaren Ersparnisse aufgebraucht und ausgegeben, und dann steigen die Zinsen, wegen der Tatsache, dass das Angebot begrenzt ist, die Unternehmensaktivität verlangsamt sich, eine Rezession beginnt, die idiotischen Geschäfte sterben und die starken Geschäfte finden einen Weg, zu überleben. Dann beginnen die Leute wieder, Geld zu sparen, die Preise fallen auf ein vernünftiges Niveau, und dann geht es wieder aufwärts.

      Das war in den alten Zeiten so, und es war gut so, dass ein paar Leute sich ihre Finger verbrannten, weil sie zu gierig und zu dumm waren. Aber die Nation überlebte immer, und letztlich gab es einen Fortschritt.

      Aber heute ist alles anders, und heute heißt es: "Wenn das Geld, das köstliche Blut des Lebens, aufgehalten wird durch verrückte Wissenschaftler oder dunkle Burgen in der Nacht, dann werden wir mit einer geheimnisvollen Voodoo-Zauberei einfach immer mehr von diesem Geld schaffen!"

      Das ist der Grund, warum übrigens die Gründerväter der USA so vorsichtig waren, in die Verfassung hineinzuschreiben – Schwarz auf Weiß –, dass die Währung durch Gold oder Silber gedeckt sein müsste, damit die Regierung sie nicht künstlich abwerten könne.

      Die US-Regierung schafft derzeit Inflation – das Ding, das eigentlich am meisten gefürchtet werden sollte –, und nur deshalb steigen die Preise von überteuerten Vermögensgegenständen weiter! Klingt das nicht verrückt? Nun, wenn man zum Beispiel die Regeln und Regulierungen der Eisenbahn-Industrie liest, dann wird man herausfinden, dass es verboten ist, geistig kranke Menschen als Lokomotivführer einzustellen.

      Zum Glück für Alan Greenspan und die US-Zentralbank gibt es für Zentralbanken und Regierungen keine solche Regel.

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 11:22:19
      Beitrag Nr. 2.725 ()
      29.10.2003 - 10:58 Uhr

      Volkswagen: Operatives Ergebnis deutlich eingebrochen

      Europas größter Automobilkonzern Volkswagen AG
      gab am Mittwoch seine Zahlen für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2003 bekannt.

      Demnach haben die Belastungen aus dem starken Euro, den rückläufigenAbsatzzahlen auf wichtigen Märkten und den Vorleistungen für neue Modelle sowieden Restrukturierungsmaßnahmen in Brasilien das Operative Ergebnis des Volkswagen-Konzerns beeinträchtigt.

      Den Angaben zufolge ging der Konzernumsatz um 1,8 Prozent zurück,
      das operative Ergebnis ging jedoch um über 53 Prozent auf 1,73 Mrd. Euro zurück.


      Beim Ergebnis vor Steuern wurde der Rückgang mit 53,7 Prozent auf 1,378 Mrd. Euro beziffert,
      während das Ergebnis nach Steuern um 55,9 Prozent auf 813 Mio. Euro zurückging.

      Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wurde dementsprechend mit 2,08 Euro angegeben, nach 4,78 Euro im Vorjahr,
      was einem herben Rückgang von über 56 Prozent entspricht.


      Dennoch erwartet VW mit dem Verkaufsstart des Golf V sowie mit einem steigenden Absatzvolumina der neuen Modelle
      für die verbleibenden Monate des aktuellen Geschäftsjahres eine Stabilisierung der Ergebnisse aus dem laufenden Geschäft.

      VW gab aber des Weiteren bekannt,
      dass das Operative Ergebnis des Jahres 2003 die Hälfte des Vor-jahreswertes voraussichtlich nicht ganz erreichen werde.

      Die VW-Aktie verbucht unmittelbar nach der Zahlenbekanntgabe ein Minus von 0,57 Prozent auf 43,85 Euro.

      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 12:34:15
      Beitrag Nr. 2.726 ()
      HYPOVEREINSBANK

      Nach langer Durststrecke wieder Gewinn


      Nach drastischen Umbaumaßnahmen und vier teils tiefroten Quartalen in Folge
      hat die Münchener HypoVereinsbank (HVB) im abgelaufenen Quartal die Verlustzone verlassen -
      und übertrifft sämtliche Erwartungen. :laugh:

      München - Der Gewinn nach Steuern betrage im dritten Quartal von Juli bis September - ohne das Geschäft der abgespaltenen und börsennotierten Hypo Real Estate - 294 Millionen Euro nach einem Verlust von 206 Millionen im vorangegangenen Quartal, teilte Deutschlands mittlerweile nur noch drittgrößte Bank am Mittwoch mit. 20 von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten für die verschlankte HVB im Schnitt nur mit einem Nettogewinn von 112 Millionen Euro gerechnet.

      "Wir liefern, was wir versprochen haben. Die bisherigen Erfolge werden auch von der Börse honoriert", sagte HVB-Vorstandssprecher Dieter Rampl. "Wir kommen gut voran, wissen aber, dass wir noch ein gutes Stück Weg vor uns haben". 2002 war die HVB vor allem wegen einer stark gestiegenen Risikovorsorge erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte in die roten Zahlen gerutscht.

      Im operativen Geschäft - also beim Handels- Provisions- und Zinsergebnis - legte die Bank insgesamt zu. Die Risikovorsorge für faule Kredite blieb den Angaben zufolge mit 585 Millionen Euro stabil.

      Die für die Refinanzierung wichtige Kernkapitalquote verbesserte sich den Angaben zufolge per Ende September inklusive der Veräußerungserlöse auf 6,2 Prozent. Zum Jahresende sollen 6,7 bis 6,8 Prozent erreicht werden.

      Das dritte Quartal war zudem gekennzeichnet durch einen Buchgewinn von etwa 260 Millionen Euro beim Verkauf der Nürnberger Norisbank an die DZ Bank.
      "Das Ergebnis ist insgesamt besser als erwartet. Vor allem der Zins- und Provisionsüberschuss sind stark. Das deutet darauf hin, dass die Bank im operativen Geschäft den Turnaround geschafft hat", sagte Analyst Johannes Thormann von der WestLBPanmure.

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Hört sich doch gut an-auf den "ersten" und "unobjektiven" Blick.
      Dann wird es gewiss kein Problem sein,
      wenn wir für einen kurzen Moment die "Rosa-Brille" beiseite nehmen
      und die goldene Münze von der "anderen" Seite beleuchten... ;)

      Motze würde sehr gerne einmal erfahren
      wie das mit der "Kreditabteilung" denn nun genau ist.

      Das eine Reduktion der Risikoaktive um ca. 100Milliarden "geplant" war, wissen wir.
      Das sie nicht eingehalten werden kann, aber leider auch.
      Und da wären dann noch dieser garstige Abschreibungsbedarf,
      welcher noch nicht wirklich vollzogen wurde.

      Es gibt da die HRE (Hypo Real Estate),
      welche die Geschäfte der Hypothekentöchter "bündelt",
      also auch für die "Immo-Geschichten" zuständig ist.
      Ist jetzt faktisch eine neue Tochter,
      welche an der Börse platziert wurde.
      Bis Ende nächsten Jahres steht die Hypo da für 590Millionen Euro gerade.
      Und die Hypo sitzt noch immer auf sagenhaften 30Milliarden Euro an Immobilienfinanzierungen
      obwohl "offizielle" alles an die Tochter HRE "übertragen"
      und diese durch den Börsengang "abgespalten" wurde.

      Die Hypo sitzt natürlich noch immer auf langlaufenden Darlehen,
      welche nicht so einfach über Nacht verschwinden wollen.
      Motze hat da auch läuten gehört,
      dass bis zum Ende des Jahres
      noch mit ca. 3 Milliarden Euro "Abschreibungsbedarf" zu rechnen sein..!!

      Und da schwellt noch einiges unter der Decke,
      da könnte ich wetten.
      Naja, wie auch immer.

      Ich wollte ja nur mal ein, zwei Gedanken kreisen lassen, liebe Leute.
      Also ich sehe da keinen wirklichen Grund zum Jubeln.
      Ist schon schön zu sehen,
      wie hier die "Wahrheit" an die Anleger "verkauft" wird...(hihihi).

      Und ich dachte immer
      Bankinstitute wären "vertrauensvolle" Partner, usw...!!
      Wenn die schon so vorgehen,
      wie ist das dann eigentlich mit all den Aktiengesellschaften aus Übersee,
      welche noch viel besser im "verdecken" und "tricksen" sind... ;)

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 15:16:14
      Beitrag Nr. 2.727 ()
      EU-KOMMISSION

      Deutschland wird Defizitgrenze 2004 massiv verfehlen

      Während das Bundeskabinett einen Nachtragshaushalt mit Rekordschulden verabschiedete,
      kam aus Brüssel die nächste Hiobsbotschaft.
      Die EU-Kommission rechnet damit,
      dass Deutschland den Stabilitätspakt auch im kommenden Jahr deutlich verletzen wird.


      Brüssel - Für 2004 werde mit eine Fehlbetrag von 3,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) gerechnet, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Herbstgutachten der EU. Falls die von der Bundesregierung geplanten Reformgesetze rechtzeitig in Kraft treten und die dritte Stufe der Steuerreform wie geplant vorgezogen werde, könnte das Defizit den Experten zufolge im kommenden Jahr nur 3,5 Prozent betragen.

      Ohne diese Maßnahmen wird Deutschland nach Einschätzung der EU-Kommission sogar noch im Jahr 2005 ein überhöhtes Defizit von 3,4 Prozent aufweisen. Für das laufende Jahr erwartet Brüssel ein Defizit von 4,2 Prozent und damit einen massiven Verstoß gegen den europäischen Stabilitätspakt.

      Die deutsche Wirtschaft wird der Herbstprognose zufolge in diesem Jahr stagnieren und auch danach unter dem EU-Durchschnitt bleiben. Für das kommende Jahr sagen die Konjunkturexperten ein reales Wachstum von 1,6 Prozent voraus. Sie sind damit etwas skeptischer als die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, die in ihrem Herbstgutachten ein Wachstum von 1,7 Prozent prognostizierten. "Aufgrund steigenden Industrie- und Verbrauchervertrauens sollte in den kommenden beiden Jahren zu einer leichten Erholung kommen", heißt es in dem Gutachten.

      Allerdings sei ein Drittel des erwarteten Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr auf die im Vergleich zu 2003 höhere Zahl von Arbeitstagen zurückzuführen. 2005 werde das Wachstum mit 1,8 Prozent leicht anziehen. Dagegen werde die Arbeitslosigkeit bis Anfang 2005 weiter steigen und die privaten Konsumausgaben belasten.

      Zur gleichen Zeit hat das Bundeskabinett den Nachtragshaushalt 2003 verabschiedet und damit einer drastischen Ausweitung der Neuverschuldung des Bundes zugestimmt. Der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr sei am Mittwoch vom Kabinett gebilligt worden, hieß es in Regierungskreisen in Berlin. Darin ist eine Neuverschuldung des Bundes von 43,4 Milliarden Euro vorgesehen, ein neuer Rekordwert in der bundesdeutschen Geschichte. Ursprünglich war eine Neuverschuldung von 18,9 Milliarden Euro geplant.

      Für die zwölf Euro-Länder erwartet die Kommission für das laufende Jahr ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent, das sich 2004 auf 1,8 Prozent und 2005 auf 2,3 Prozent beschleunigen werde. In der gesamten EU sei mit durchschnittlichen Wachstumsrate von 0,8 Prozent zu rechnen, die 2004 auf 2,0 Prozent steige und sich 2005 mit 2,4 Prozent nochmals erhöhe.

      "Der Aufschwung wird von einer Erholung der Inlandsnachfrage und durch die wachsende Auslandsnachfrage ab der zweiten Jahreshälfte 2003 unterstützt", heißt es in dem Gutachten. "Letztere wiederum dürfte im Laufe des Jahres 2004 eine Beschleunigung der Investitionen auslösen."
      Außer Deutschland werden 2004 auch Frankreich (-3,8%) und Portugal (-3,3%) die Defizitgrenze verletzen. Bei unveränderter Politik könnten diese Länder auch 2005 den Referenzwert überschreiten und zudem Italien erstmals dem "Club der Defizitsünder" beitreten.

      Der Preisauftrieb in der Eurozone wird sich 2004 mit einer durchschnittlichen Rate von 2,0 Prozent nur leicht gegenüber dem laufenden Jahr (2,1 Prozent) abschwächen. Erst 2005 werde die jährliche Inflationsrate mit 1,7 Prozent unter die "Warnschwelle" von zwei Prozent fallen, bis zu der nach der Definition der Europäischen Zentralbank (EZB) Preisstabilität herrscht.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 16:11:29
      Beitrag Nr. 2.728 ()
      Mittwoch 29. Oktober 2003, 14:37 Uhr

      Fujitsu Siemens traut Zeichen für Aufschwung noch nicht

      Augsburg (Reuters) - Europas größter Computerhersteller Fujitsu Siemens Computers sieht für die krisengeschüttelte PC-Branche erste Anzeichen einer Erholung, zweifelt aber nach wie vor an deren Nachhaltigkeit. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2003/2004 verbesserte der Konzern sein Ergebnis, obwohl der Umsatz zurückging.
      "Seit der Unternehmensgründung 1999 haben wir zum ersten Mal ein positives Halbjahresergebnis vorzuweisen", sagte Vorstandschef Adrian von Hammerstein am Mittwoch in Augsburg. Für das zweite Halbjahr kündigte er eine bessere Geschäftsentwicklung an, ohne sich dabei aber auf konkrete Zahlen festzulegen. Zugleich warnte er im Gespräch mit Reuters vor Euphorie: "Der Preisdruck in der Branche bleibt enorm."

      Im kommenden Jahr erwartet Hammerstein wieder ein Wachstum des weltweiten Marktes für IT-Hardware, während dieser 2003 wohl noch schrumpfen werde. Insgesamt gebe es Anzeichen für eine Erholung der seit mehr als zwei Jahren schwächelnden Nachfrage. "Die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung ist aber nach wie vor unklar", sagte der Vorstandschef.

      Die Siemens-Aktie gewann am frühen Nachmittag rund ein Prozent auf 57,03 Euro und lag damit etwas besser als der Deutsche Aktienindex, der knapp 0,5 Prozent im Plus notierte.

      BESSERES ZWEITES HALBJAHR ERWARTET

      Vor Steuern verbuchte Fujitsu Siemens in den Monaten April bis September einen Gewinn von elf Millionen Euro nach einem Verlust von 21 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sei - bedingt durch die Schwäche des US-Dollars - um neun Prozent auf 2,232 Milliarden Euro gesunken, erklärte das Unternehmen, in dem Siemens und Fujitsu Ende der 90er Jahre ihr PC-Geschäft gebündelt haben. In Dollar gerechnet stieg der Umsatz um knapp zehn Prozent, was in etwa auch der Steigerung des Absatzes entspricht.

      In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres erwartet Vorstandschef Hammerstein einen weniger großen Umsatzrückgang. "Wir werden bei weniger als neun Prozent Minus herauskommen", prophezeite er. Hierzu sollten eine Reihe neuer Einstiegsmodelle beitragen. Zugleich wolle Fujitsu Siemens sich besser als der Markt entwickeln und die eigene Ertragskraft stärken. Das Ergebnis in der zweiten Geschäftsjahreshälfte werde sicher über den elf Millionen Euro der ersten sechs Monate liegen.

      NACHHALTIGKEIT DES AUFSCHWUNGS UNKLAR

      Im vergangenen Geschäftsjahr 2002/03 (zum 31. März) hatte der Konzern - belastet durch Restrukturierungskosten von 55 Millionen Euro - vor Steuern einen Gewinneinbruch auf acht Millionen Euro verbucht. In den ersten sechs Monaten 2003/04 fielen noch einmal Restrukturierungskosten von acht Millionen Euro an. Hammerstein sagte, im zweiten Halbjahr sei mit Belastungen in gleicher Höhe zu rechnen. Nennenswerte Änderungen in der Organisation, bei Prozessabläufen oder beim Personal seien nicht vorgesehen. "Aus heutiger Sicht sind keine größeren Maßnahmen geplant." Per Ende September lag die Zahl der Beschäftigten bei 7130 (Ende März: 7360).

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Wirklich erstaunlich, diese Aussage.
      Mal ein CEO, der nicht in lauten Jubel ausbricht
      und seinen Anlegern permanent "Dausend" in`s Kaufohr schreit.

      Dann werden wir uns bei dieser Gelegenheit gleich einmal den Chart anschauen.



      Es ist nämlich hier wie bei vielen anderen auch.
      Da steht alles auf der Kippe, liebe Leute.
      Auch Ihnen ist gewiss aufgefallen,
      dass wir da ein Hindernis bei ca. 59,-€ vor uns sehen,
      welches einen starken "Abprall" verheisst.

      Also da würde ich jetzt beileibe keinen Oiro reinbuttern-soviel steht fest.
      Nicht wenn ich ein "Konservativer" Anleger wäre.
      Aber hier wie auch sonst ist es wie immer.
      Investieren muss/sollte jeder selbst.... ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 08:38:09
      Beitrag Nr. 2.729 ()
      Geschickt taktiert

      von Jochen Steffens

      Da hat Old Greeny, der Magier der Finanzmärkte, erneut in die Trickkiste gegriffen. Vielleicht erinnern Sie sich, dass wir hier im Investor`s Daily eine alte Strategie erläutert hatten: Eine Regierung oder eine Notenbank warnt vor Deflation, um unbemerkt eine Inflation zu etablieren. Das Deflationsgespenst lässt die eintretende, zuvor gefürchtete Inflation weniger bedrohlich, sondern vielmehr erwünscht erscheinen.

      Im Juni, als die Fed zum ersten Mal von anhaltend niedrigen Zinsen und einer Deflationsgefahr sprach, war Deflation noch ein wichtiges Thema an den Märkten. Das hat sich geändert. Dass Alan Greenspan gestern erneut über Deflationsgefahren spekulierte, hat mich verwundert. Insbesondere wenn es stimmt, dass die Wirtschaft um bis zu 6 % im dritten Quartal gewachsen ist (in einer expandierenden Wirtschaft bestehen grundsätzlich eher Inflationsgefahren). Wo soll da bitte eine Deflation herkommen?

      Sie wissen, ich habe bei den letzten Zahlen darauf hingewiesen, dass sich erste leichte Anzeichen einer Inflation zeigen. Lediglich in der Autobranche und in der IT-Branche sind nach wie vor klare deflationäre Tendenzen zu erkennen. Wenn Sie sich nun überlegen, dass eine Zinssteigerung ungefähr sechs Monate braucht, um sich auf die Wirtschaft und damit auch eventuell auf die Preise auszuwirken, dann ist es zumindest bemerkenswert von Deflationsgefahr zu sprechen. Es sei denn – es stimmt was nicht mit dieser Wirtschaftserholung.

      Doch welche Alternative hatte Greenspan? Er musste und wollte wohl verhindern, dass Zinssteigerungsängste den Markt belasten. Besonders nachdem US-Finanzminister Snow letzte Woche öffentlich über eine mögliche Zinssteigerung philosophierte. Seitdem geisterte das Thema Zinssteigerung durch die Medien und Alan Greenspan hat gestern alles versucht, dieses Gespenst zu vertreiben – offenbar sehr erfolgreich.

      Aber auch auf anderem Gebiet versuchte Greenspan die Märkte mit optimistischen Aussagen zu beruhigen. Das Hauptargument gegen eine nachhaltige Wirtschaftserholung ist die immer noch schlechte Arbeitsmarktsituation. Und so hat Greenspan gestern nicht nur von einem erkennbaren Wirtschaftswachstum, sondern auch von einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes geredet.

      Für die US-Anleger zählte jedoch hauptsächlich die Kernaussage, dass die Zinsen auf lange Sicht niedrig bleiben werden. Erleichterung machte sich breit. Das drohende Zinssteigerungsgespenst war vertrieben – die Kaufzurückhaltung vergessen. Kein Wunder, dass der Nasdaq100 zum Schluss 3 % im Plus lag.
      Was geschieht jedoch jetzt mit den Märkten? Geht die Rallye weiter? Es hat sich nichts an der hochriskanten fundamentalen Situation in Amerika geändert. Aber – der wesentliche Unterschied zwischen fundamentaler Analyse und Charttechnik ist, dass fundamentale Aspekte zuweilen ganz schön lange brauchen, bis sie von den Märkten eingepreist und umgesetzt werden. Das heißt aus fundamentaler Sicht kann ich Ihnen (immer noch) nicht sagen, was die Märkte in den nächsten Wochen machen werden, höchstens was sie machen sollten. Charttechnik reagiert auf aktuelle Situationen wesentlich schneller und ist im kurzfristigeren Bereich der fundamental Analyse vorzuziehen.

      Folglich gilt weiterhin, erst wenn die in der letzten Woche genannten Marken nach unten gebrochen werden, vollendet sich diese Broadening Formation. Erst dann wird diese Formation zu einer Topformation, die auf ein Ende der Rallye hinweist. Bisher ist das noch nicht geschehen.

      Ein Letztes dazu: Ich hatte es schon einmal erwähnt, ich arbeite mit der Target-Trading- Methode, den sogenannten Zielzonen. In der letzten Woche (Investor`s Daily vom 20.10.03) hatte ich geschrieben, dass ich erst noch mit einem weiteren Anstieg zu oberen Linie der Broadening Formation rechne, da sich in diesem Bereich ein weiteres dieser Targets befindet. Allerdings hatte ich in der letzten Woche noch etwas schneller damit gerechnet. Wenn der steile Anstieg gestern, nun in den nächsten beiden Tagen fortgeführt wird, könnte diese Zielzone (bei 1460/1470 im Nasdaq100) noch erreicht werden. In diesem Bereich werden dann die Weichen gestellt. Dazu dann mehr.

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 09:29:07
      Beitrag Nr. 2.730 ()
      Ist es 2003 ... oder 1999?

      von Bill Bonner

      Ich habe im Kalender nachgesehen. Ist es 2003? Oder 1999?

      Ich zweifle, weil ich dasselbe Gefühl wie vor 4 Jahren habe: Ich warte darauf, dass etwas passiert. Damals wie jetzt war es ziemlich klar, dass die Trends, die gerade ablaufen/abliefen, nicht für immer andauern konnten. Aber damals wie jetzt waren diese Trends schon so lange gelaufen, dass es aussah, als seien sie unendlich.
      Mitte 1999 erreichten die meisten Aktienindizes fast täglich neue Höchststände ... und der der Goldpreis erreichte bei 292 Dollar pro Feinunze einen Boden. Seitdem hat der Goldpreis fast 100 Dollar zugelegt ... während die Aktienkurse drastisch gefallen sind, und danach haben sie ungefähr die Hälfte dieser Verluste wieder aufgeholt.

      Allerdings ging in den USA der große Trend weiter – die amerikanischen Konsumenten verschuldeten sich immer weiter, zum Wohle der ausländischen Industrien. Denn was erreicht ein Mann wirklich, wenn er die Hypotheken auf sein Haus erhöht, um damit neue DVD-Player und sonstige neue Unterhaltungssysteme zu kaufen? Das Bruttoinlandsprodukt steigt aber. Greenspan ist erleichtert; vielleicht wird er den Zusammenbruch solange aufhalten können, bis er aus dem Amt ist. Bush ist voller Hoffnung; vielleicht wird er wiedergewählt werden.

      Aber es sind die ausländischen Produzenten, die davon wirklich profitieren. Die Amerikaner verschulden sich, um damit im Ausland hergestellte Güter kaufen zu können; 50 Cents von jedem für Güter ausgegebenen Dollar gehen nach Übersee. Die Fabriken in China boomen. Dort werden Arbeiter eingestellt. Und neue Technologien eingeführt. Ziemlich bald wird "das Ausland" nicht nur Rohstoffe liefern, sondern auch hochtechnologische Präzisionsinstrumente ... die die der amerikanischen Produzenten übertreffen werden.

      Die Chinesen sind keine Idioten. Sie leihen ihre Gewinne dann wieder den Amerikanern ... so dass diese sich immer weiter verschulden können und mehr ausgeben können.

      Irgendwann wird dieser Trend natürlich enden. Der Dollar wird fallen, und die ausländischen Investoren werden mit ihren Dollar-Investments Verluste erleiden. Aber es sind die Amerikaner, die einen noch größeren Verlust erleiden werden; die asiatischen Gesellschaften werden sich von den Amerikanern und deren Dollar abwenden ... und sie werden beginnen, ihre Waren an Leute mit realem Geld zu verkaufen. Wie die Spanier nach der Entdeckung der Neuen Welt ... werden die Amerikaner in Armut fallen, Opfer ihres eigenen zuvorigen Glücks.

      Was könnte angenehmer sein, als eine Gelddruckmaschine im Keller zu haben ... und einfach Dollar drucken zu können, die der Rest der Welt akzeptiert? Wer hätte sich vorstellen können, dass dieses System des Dollarstandards der Todeskuss für die US-Wirtschaft und ihre Konsumenten sein könnte?
      Ich denke, dass ich das Ende kommen sehe ... aber welches Datum der Kalender zeigen wird, wenn es soweit ist – das weiß ich nicht.

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:03:35
      Beitrag Nr. 2.731 ()
      Wall Street: Zahl und Volumen der Übernahmen steigt drastisch!

      von Eric Fry in New York

      An der Wall Street ist das Übernahmefieber ausgebrochen. Die Bank of America hat der 47 Milliarden Dollar (!) schweren Übernahme von FleetBoston zugestimmt. Und erst am Montag hatte Anthem ein 16,4 Milliarden Dollar schweres Angebot für WellPoint Health abgegeben und die United Health Gruppe hatte zugestimmt, für 2,95 Milliarden Dollar Mid Altantic Medical Services zu übernehmen.

      "Das Volumen der Übernahmen –156 Mrd. Dollar in diesem Monat – bedeutet einen Zuwachs von 66 % gegenüber September, und es ist der höchste Wert seit Juli 2001, als das Gesamtvolumen der Akquisitionen 200 Mrd. Dollar erreichte", so Bloomberg News. Und gestern war der geschäftigste Tag für Übernahmen seit dem 17. Januar, dem ersten Handelstag, nachdem der epische Bullenmarkt der 1990er sein Topp erreicht hatte. Denn am 14. Januar hatte der Dow Jones bei 11.723 Punkten sein bisheriges Allzeithoch erreicht.

      Wird sich die Geschichte wiederholen ... oder nur ein bisschen anders ablaufen? Lassen Sie mich einen Blick auf die Beweislage werfen.
      Zunächst einmal: Die Übernahme von FleetBoston ist ein klassisches Beispiel für eine überteuerte, ego-getriebene, nach Trophäen strebende Übernahme, die es immer in Bullenmärkten gibt. Wenn Bullenmärkte älter werden, dann explodieren die Aktienkurse regelrecht, die Investoren werden überschwänglich optimistisch, und die amerikanischen Vorstandsvorsitzenden verdoppeln ihre Anstrengungen, das Geld der Aktionäre zu verschwenden. Das ist einfach die Art, wie die Welt funktioniert.

      Wir mögen es zwar nicht mögen, aber das ist die natürliche finanzielle Ordnung.

      Eins ist sicher: Die rasende Übernahme-Aktivität tritt nicht zu BEGINN eines Bullenmarktes auf. Die FleetBoston-Übernahme sieht eher wie ein fast perfektes Signal dafür aus, dass sich der Bullenmarkt seinem Ende genähert hat. Der Deal ist groß – dadurch würde die zweitgrößte amerikanische Bank entstehen, und es wäre die größte Übernahme seit Juli 2002, als Pfizer für 64 Mrd. Dollar Pharmacia Corp. übernommen hatte. Und die Übernahme ist auch teuer: Der Käufer bot den freien Aktionären ein Premium von 42 % auf den zuletzt gehandelten Kurs, was mehr als doppelt so hoch liegt wie bei vergleichbaren Deals, laut Daten von Bloomberg.

      "Sie bezahlen zu viel", so ein Fondsmanager bei Bloomberg News zu dieser Übernahme. Ich vermute, dass dieser Fondsmanager Recht hat, auch wenn ich keinen besonderen Einblick in Bankaktien oder Übernahmen im Bankensektor habe. Aber ich kann klar sehen, dass die Bank- und Brokeraktien seit Jahresanfang deutlich gestiegen, trotz der Tatsache, dass die Zinsen wieder steigen und die Hypothekenaktivität schwächelt.

      Aber die Investoren machen sich über solche kleinen Details keine Sorgen. Sie machen sich über fast gar nichts Sorgen – sie fürchten nur, dass sie unterinvestiert sind.

      "Es gab niemals so lange Perioden mit so einer bullischen Stimmung"; so mein New Yorker Freund Jay Shartsis. "Wir haben uns daran gewöhnt, dass der Anteil der Bullen jede Woche sehr groß ist ( ...). Letzte Woche lag dieser Anteil die 25. Woche in Folge über 50 % (Quelle: Investors Intelligence). Nun, es sieht aus, dass es in der 40jährigen Geschichte dieser Untersuchungen noch niemals eine so lange Periode mit mindestens 50 % Bullen gegeben hat."

      Diese extrem positiven Werte sind laut Shartsis sehr negativ zu bewerten, und er betont, dass die Untersuchungen von Investors Intelligence nicht die einzigen Untersuchungen sind, die zu so extremen Werten kommen. "Das Barron`s Magazin sieht 5 Bullen für jeden Bären (was ein neuer Rekord ist)", so Shartsis.

      Die Zahl und das Volumen der Übernahmen steigen wieder, und überall sind Bullen. Hmmm ... das ist zwar vielleicht noch nicht das Topp des aktuellen Bullenmarktes, aber vom Boden sind wir weit, weit entfernt.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:06:46
      Beitrag Nr. 2.732 ()
      US-Immobilienboom geht weiter

      von Bill Bonner in Frankreich

      *** Der Goldpreis ist um 1 Dollar gefallen ... im Bereich 383–385 Dollar ist er zur Ruhe gekommen. Das liegt deutlich über meinem Kaufziel von 370 Dollar.

      *** In den USA wurden im September 6,69 Millionen Häuser verkauft – das ist ein Rekordwert. Die Spekulationsblase geht weiter!

      *** Der amerikanische Konsument hat sich selbst in einen Schuldensarg eingehämmert, damit andere Leute in anderen Ländern leben ... und zwar überreichlich.

      Ich habe darüber schon gestern geschrieben, aber da es mir so gut gefällt, wiederhole ich das. Der arme amerikanische Konsument ... Greenspan, Bush, Bernanke und die ganze Gang haben ihn dazu gebracht, so viele Rechnungen anzuhäufen, dass er die für den Rest seines Lebens nicht mehr loswird. Sein Martyrium wird die Form eines niedrigeren Lebensstandards annehmen ... und eines Arbeitslebens, das niemals enden könnte.

      "Viele Leute werden nicht in den Ruhestand gehen, weil sie einfach nicht genug gespart haben", so eine Schlagzeile im Houston Chronicle.
      Wie könnten sie sparen, wenn sie sich im Gegenteil fleißig verschulden und Geld ausgeben, um ausländische Industrien zu unterstützen?
      Laut der Baltimore Sun haben 29 % der amerikanischen Arbeiter mit dem Sparen noch nicht einmal begonnen.

      Und traurige News aus den Dallas Morning News: "Die geburtenstarken Jahrgänge, die sich jetzt zur Ruhe setzen, könnten nicht die Pensionen kommen, die sie erwartet haben." Warum nicht? Weil die ältere Generation IHRE Pensionen ausgegeben hat.

      *** Jetzt bekommen unsere Leser wirklich den Geist der Sache mit. "Sehr geehrter Herr Bonner und Herr Wiggin", schreibt ein Leser aus den USA, "ich habe eine großartige Idee, wie Ihre Leser Sie im Marketing Ihres neuen Buches `Financial Reckoning Day` unterstützen können – verlangen Sie einfach von jedem Leser, dass er das Buch in seinem lokalen Buchladen bestellt!"

      Das habe ich hiermit getan – allerdings weise ich darauf hin, dass unser neues Buch nur in Englisch erhältlich ist.

      *** Ein anderer Leser aus den USA schreibt mir: "Ich war in meinem lokalen Buchladen ( ...) und suchte Ihr Buch. Ich begann damit, die Regale mit den Neuerscheinungen und den Bestsellern zu durchsuchen ( ...). Die Person am Infostand führte mich dann zur zweitletzten Regalreihe ganz hinten im Laden. Und unter `Wirtschaft` konnte ich dann eine Ausgabe Ihres Buches finden."

      "Im Protest dagegen nahm ich Ihr Buch und stellte es auf den Tisch mit den Bestsellern. Ich hoffe, das hilft."
      Dave Dejno, getreuer Leser des Investor`s Daily

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:12:26
      Beitrag Nr. 2.733 ()
      Schrei nach einer Kur

      von Sean Corrigan

      In einem wirklich freien Markt sind die Unternehmen in ihren Entscheidungen über Wettbewerb, Investitionen und Verbesserungen frei. Die Gewinne werden durch planende und glückliche Unternehmen erzielt, und diese Gewinne werden die Verluste der dummen und zum Scheitern verurteilten Geschäfte übersteigen. Und so ist der Keim für zukünftigen Fortschritt gelegt.

      In so einem Markt ist die Dynamik begrenzt ... es gibt keinen extremen Boom und dafür aber auch keinen extremen Abschwung.

      Aber so funktionieren die westlichen Volkswirtschaften nicht. Sobald die Regierung und die Zentralbank die Steuerung übernehmen, ändert sich die Musik. Es gibt Investmentprojekte, die unterstützt werden, obwohl sie hoffnungslos optimistisch oder einfach falsch durchdacht sind. Die Löhne sind zu hoch, höher als der Wert der geleisteten Arbeit. Bestimmte vitale Inputs werden zu knapp und deshalb zu teuer, um die Güter profitabel auf den Markt bringen zu können.

      Ohne diese aktuellen oder zukünftigen Gewinne trocknen die Investitionen aus, die Arbeitslosigkeit steigt, und die generellen Unternehmensausgaben werden reduziert. Die Unternehmen an der Grenze zur Profitabilität und die Unternehmen, die sich übernommen haben, werden zerdrückt ... und letztlich werden die versteckten Fehler doch offenbart – die Fehler, die zuvor in einer Erosion der persönlichen Moral und der professionellen Integrität kultiviert wurden.

      An diesem Punkt wird nach einer Kur geschrieen – ein Schrei, der umso klagender ist, weil so viele von dem scheinbaren Wunder, dem sie zuvor gefolgt sind, rüde missbraucht worden sind.

      Sie fürchten um ihre Jobs, sie sehen ihre Pensionen gefährdet, wenn die inflationierten Preise für Vermögensgegenstände wieder zurück in Richtung realen Wert kommen. Zuerst fühlen sich die Leute reumütig, dann rachsüchtig, weil sie an dem Wahnsinn zuvor teilgenommen haben – die Leute sehen sich plötzlich mit der schockierenden Wahrheit konfrontiert: Der Boom hat sie nicht reicher, sondern ärmer gemacht.

      Also – nachdem man in der Nacht zuvor zu wild gefeiert hat, was gibt es da für den Kater am Morgen danach?

      Man braucht dann nicht mehr, als dem Rat eines taktvollen, aber mild skeptischen Doktors zu folgen, der uns sagt: "Nehmen Sie zwei Aspirin und rufen Sie mich an, wenn es nicht besser wird." Wir brauchen kein "deficit spending", keine unfinanzierbaren Steuersenkungen, keinen Protektionismus, keine niedrigeren Zinssätze oder expandierenden Kredite, keine Verbesserungen für die Arbeitslosen und keine Erhöhung der Mindestlöhne. Nichts. Nothing. Nil. Nada. Wenn der Wert unserer Schulden im Verhältnis zum Einkommen und dem Vermögen überproportional groß geworden ist, dann ist es viel besser, die Schulden runter zu bringen – auch durch Pleiten und Abschreibungen –, als künstlich das Vermögen durch eine Inflation zu vergrößern, um die Schulden erträglicher zu machen.

      Die Haushalte, Unternehmen und – vor allem – die Regierung sollten den Gürtel enger schnallen, und versuchen, unter den traurig reduzierten Umständen zu leben. Sparen – und nicht immer mehr Ausgeben – ist das Rezept, um letztlich das Vermögen der Leute wieder aufzubauen.

      Wenn Robinson Crusoe durch einen Hurrikane seine Hütte, seine Maisfelder und seine Ziegenherde verlieren würde, dann würde er ganz sicher nicht seine gesamten letzten Vorräte in einen Topf werfen und kochen – sondern er würde sparsam mit den letzten Vorräten umgehen, und einen Teil "investieren", d.h. anpflanzen, damit er wieder mit einer neuen Ernte rechnen könnte.

      Und dennoch wird den Amerikanern heute empfohlen, "die letzten Vorräte" zu konsumieren – der notwendige Ersatz wird schon magisch auftauchen.
      Nein, wenn Crusoe nicht verhungern will, dann muss er seine Vorräte rationieren. In der Zwischenzeit muss er mit doppelter Anstrengung arbeiten, um seine Hütte und Felder zu reparieren bzw. neu anzulegen.

      Machen Sie keinen Fehler: Das, was für Crusoe auf seiner Insel gilt – und was nicht –, gilt auch für die große, furchterregende Weltwirtschaft

      Quelle:Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:39:32
      Beitrag Nr. 2.734 ()
      KONSUMKLIMA

      Reformdebatte bremst Verbraucher

      Die Gesellschaft für Konsumforschung registriert eine anhaltende schlechte Verbraucherstimmung.
      Schuld daran ist nach Meinung der Experten der Streit um Reformen und Steuerreform.


      Nürnberg - "Für die Menschen ist einfach nicht klar, was auf sie zukommt, und deswegen halten sie die Geldbeutel verschlossen", sagte Rolf Bürkl von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Bei der monatlichen Umfrage zum Konsumklima stellte seine Abteilung nur einen minimalen Anstieg des Indikators auf 5,2 Zähler für November von 5,1 Punkten für Oktober fest. Die Befragten hätten damit die Aussichten für die Konjunktur in etwa so skeptisch wie im Vormonat bewertet.

      Besonders beunruhigend ist nach Ansicht des GfK-Experten der starke Rückgang der Einkommenserwartungen - dieser Indikator verschlechterte sich in nur einem Monat von minus 0,8 auf minus 6,9 Zähler. Im Frühsommer hätten die Pläne für ein Vorziehen der Steuerreform die Menschen mit mehr Zuversicht auf zukünftige Einkommen blicken lassen, so Bürkl. Nun überwiege die Angst vor weiteren Belastungen.

      "Ohne das ganze Hick-Hack um die Reformen und die Steuerentlastung hätte sich die Stimmungsverbesserung mit ziemlicher Sicherheit fortgesetzt", sagte der Konsumforscher. Da vermutlich erst zu Jahresende Klarheit über die Be- und Entlastungen der Haushalte bestehen dürfte, seien in diesem Jahr wohl keine merklichen Impulse mehr für den Konsum zu erwarten. Auf den privaten Verbrauch entfallen in Deutschland knapp 60 Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP).

      Die Bereitschaft der Menschen, jetzt Produkte wie Autos oder Fernseher zu kaufen, blieb auch im Oktober sehr schwach, der Indikator für die Anschaffungsneigung stieg nur um 0,7 auf minus 30,9 Punkte. "Soll die Konsumbremse gelöst werden, ist es unabdingbar, dass die Konsumenten einschätzen können, was für sie an Be- und Entlastungen ansteht", so Bürkl.

      Die GfK wertet im Auftrag der EU-Kommission monatlich Umfragen unter 2000 Personen aus und berechnet daraus Indikatoren, die Veränderungen der Konsumneigung im Folgemonat andeuten.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 10:42:39
      Beitrag Nr. 2.735 ()
      ARBEITSLOSIGKEIT

      BA-Chef Gerster stellt Milliardenrechnung

      Die Hoffnung, die Bundesanstalt für Arbeit könnte ohne Zuschüsse aus der Bundeskasse auskommen, ist endgültig passé.
      Behördenchef Gerster muss auch für 2004 mehr als fünf Milliarden Euro anfordern.


      Nürnberg - Vor den hemdsärmeligen Sprüchen ist nichts mehr übrig. Noch zu Jahresbeginn hatte Gerster gesagt, seine Bundesanstalt für Arbeit (BA) werde ohne einen finanziellen Zuschuss des Bundes auskommen, dazu müsste er nur das riesige Programm an Fortbildungs- und ABM-Maßnahmen durchforsten. Nun sagt sein Finanzvorstand Frank-Jürgen Weise, dass 2003 mit einem Finanzloch von 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro zu rechnen sei, dass die Steuerzahler stopfen müssen. Gerster selbst fügt dem hinzu, dass die BA auch im kommenden Jahr rund 5,2 Milliarden Euro an zusätzlichen Finanzmitteln aus der Bundeskasse brauchen werde.

      Gerster und Weise nannten auch die Gründe für die finanziellen Schieflage: Die Zahl der Beitragszahler sei in diesem Jahr auf 26,6 Millionen gesunken. Deshalb habe die Bundesanstalt 2,2 Milliarden Euro weniger eingenommen als geplant. Auf der anderen Seite hätte sich die Arbeitslosigkeit und damit die Ausgaben ungünstiger entwickelt als erwartet. Statt geplanter 18,2 Milliarden seien 22,3 Milliarden Euro Arbeitslosengeld ausbezahlt worden, so der Quartalsbericht der BA.

      Im Parteienstreit um die künftige Zuständigkeit für die Auszahlung des Arbeitslosengeldes II sprach sich Gerster dafür aus, die Betreuung der erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger zwischen den Kommunen und der Bundesanstalt aufzuteilen. Nach Gersters Vorstellung sollten die Sozialämter grundsätzlich weiterhin für die soziale Eingliederung dieser Gruppe verantwortlich bleiben. Dieses künftig allein den Arbeitsämtern aufzubürden, würde die Bundesanstalt zu einem Mega-Sozialamt machen. Umgekehrt mache es keinen Sinn, wenn plötzlich Gemeinden parallel zu den Arbeitsämtern Job-Vermittlungsangebote aufbauen würden. "Beides kann nicht gewollt sein", so Gerster.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 15:09:14
      Beitrag Nr. 2.736 ()
      US-Erstanträge gehen leicht zurück

      Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte in Washington den saisonbereinigten Verlauf der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 25. Oktober.

      Die Zahl fiel um 5.000 auf 386.000 Erstanträge,
      während Experten durchschnittlich einen Stand von 385.000 Anträge geschätzt hatten.

      Für die Vorwoche wurde ein Anstieg um revidiert 1.000 auf 391.000 Anträge gemeldet,
      nach einer vorläufig ermittelten Abnahme um 4.000 Erstanträge.

      Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt sank von revidiert 393.500 in der Vorwoche auf 388.750 Erstanträgen für Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung.

      Dieser Wert ist weniger schwankungsanfällig und daher aussagefähiger.

      Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 15:29:05
      Beitrag Nr. 2.737 ()
      Aus der FTD vom 30.10.2003

      SEC klagt erstmals gegen Investmentfonds

      Von Heike Buchter, New York

      Im Rahmen der Ermittlungen gegen US-Investmentgesellschaften sind erstmals Klagen eingereicht worden.
      Die Börsenaufsicht SEC und US-Bundesermittler leiteten gegen die Fondsgesellschaft Putnam Investments
      sowie zwei ihrer Manager zivilrechtliche Schritte ein.


      Die SEC kündigte am Mittwoch außerdem an, noch im kommenden Monat neue Vorschriften für die Fondsindustrie zu erlassen. Die in Boston ansässige Fondsgesellschaft verwaltet 272 Mrd. $ und ist die Nummer fünf der Branche. Putnam gehört der Versicherung Marsh&McLennan.

      Die Ermittler werfen Putnam und den zwei Fondsmanagern Wertpapierbetrug vor. Putnam habe jahrelang toleriert, dass sechs Fondsmanager mit den Fondsanteilen kurzfristig und auf eigene Rechnung spekulierten. Vier der Manager hätten diese - nach den Statuten der Fondsgesellschaft - unzulässigen Handelspraktiken sogar bei den von ihnen selbst verwalteten Fonds betrieben.

      Zudem habe Putnam Großinvestoren wie Pensionsfonds von Gewerkschaften gestattet, spekulativ mit den Fondsanteilen zu handeln. Damit habe die Gesellschaft ihre Treuhänderpflicht gegenüber den restlichen Anlegern gebrochen, sagte Stephen Cutler, der zuständige Ermittler der Börsenaufsicht SEC. Ebenfalls in die Ermittlungen eingeschaltet haben sich die Ermittlungsbehörden im Bundesstaat Massachusetts.

      Eine Frage des Verhaltensmusters

      "Wir können der Putnam-Führung ein Verhaltensmuster nachweisen, bei dem normale Anleger betrogen wurden", sagte der zuständige Secretary of the Commonwealth, William Galvin. Die Verstöße seien auch dann fortgesetzt worden, nachdem die Firmenleitung darüber in Kenntnis gesetzt worden war. Offenbar durften die Fondsmanager sogar ihre Gewinne von rund 700.000 $ behalten.

      Die Fondsgesellschaft behauptet dagegen, die unzulässigen Praktiken bereits im Jahr 2000 gestoppt zu haben. Putnam dementierte, Anlegern die Erlaubnis zum Spekulieren erteilt zu haben. "Putnam hat nicht betrügerisch gehandelt", hieß es in einer Stellungnahme. Anlegern sollten Verluste ersetzt werden, die durch die Handelspraktiken der Fondsmanager entstanden seien. Am Freitag hatte Putnam vier Fondsmanager entlassen und gegen zwei weitere Disziplinarstrafen verhängt.

      In den Skandal um illegale Handelspraktiken in der Fondsindustrie sind inzwischen acht US-Fondsgesellschaften verstrickt, darunter so bekannte Namen wie Janus und Alger. Russ Kinnel von der Fonds-Rating-Agentur Morningstar bezeichnete die Enthüllungen bei Putnam als "neuen Tiefpunkt in dem Skandal, der die Fondsbranche in den letzten Monaten erschüttert hat". Bisher allerdings scheinen die Anleger der Branche trotz der Krise noch zu vertrauen: Die US-Fonds haben noch keine verstärkten Geldabflüsse verzeichnet.

      Einer verbrannt, alle verbrannt

      Gleichwohl hat der Datenlieferant für die Fondsindustrie Lipper registriert, dass Anleger bei den vom New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer Anfang September angeprangerten Fonds rund 7,9 Mrd. $ abgezogen haben. Lipper-Analyst Don Cassidy hält weitere Abflüsse für wahrscheinlich. "Nun werden die Vermittler, Finanzberater und Vermögensverwalter verstärkt aussteigen. Schließlich wollen sie nicht von ihren Klienten zur Rechenschaft gezogen werden, warum sie noch immer in den fraglichen Fonds investiert sind." Nicht messbar seien die Langzeiteffekte für die betroffenen Fondsfamilien. Der Grund: Viele Investoren würden auch einen Bogen um Fonds der gleichen Gruppe machen, obwohl gegen diese gar nichts vorliege.

      Mit dem jüngsten Vorstoß gegen Putnam hat die SEC das Tempo der Ermittlungen und den Druck auf die Fondsbranche erhöht. Die SEC steht in der Kritik, da der Fondsskandal im September von Generalstaatsanwalt Spitzer aufgedeckt wurde - und nicht von der zuständigen Börsenaufsicht. Die SEC will nun bereits in den nächsten Wochen ein neues Regelwerk für die Fondsbranche vorlegen.

      Dabei dürfte die Kontrolle verschärft werden und die Besetzung der Aufsichtsratsposten neu geregelt werden. Zu den Ideen gehört außerdem die Vorverlegung des Abgabetermins für Aufträge zum Aktienkauf oder -verkauf. Gedacht ist das als Maßnahme gegen "Late Trading". Zwar müssen die meisten Orders vor 16 Uhr New Yorker Zeit vorliegen. Aus technischen Gründen bearbeiten die Systeme sie aber erst nach dem offiziellen Marktschluss ab. Einigen Spekulanten haben Fonds oder Broker erlaubt, diese Systemschwäche zu nutzen, um nach Handelsschluss weiter zum Schlusskurs zu handeln.

      © 2003 Financial Times Deutschland ,
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 15:35:17
      Beitrag Nr. 2.738 ()
      Also das wollen wir uns denn doch nicht entgehen lassen....



      DAX auf dem Weg zum heuen Jahreshoch.

      Und nach Adam Riese wird heute auch der DOW nach oben gepügelt werden.
      Optimale Umstände um heute massiv Distribution ohne hohes Aufsehen betreiben zu können.

      Da bin ich schon einmal gespannt,
      wann hier endlich Mal das "Burn-Out"-Syndrom einsetzen wird. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 16:22:43
      Beitrag Nr. 2.739 ()
      Den DOW nehmen wir Mal auf die "Watch-Liste"....



      Sieht nicht so aus,
      als würden Sie drüber weiter feiern wollen.

      Naja, kann ja noch kommen.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 09:42:42
      Beitrag Nr. 2.740 ()
      Moin-Moin

      Her Redfeld hat das in seinem "Wellenreiter" schon ganz gut beschrieben,
      was auch ich gestern erwartete
      und sich im Laufe des Handelstages immer mehr "bestätigte".

      Die Big Boys haben die fantastisch "aufgemotzten" US-BIP-Zahlen genutzt,
      um schon Mal eine schöne Menge Shares unter die Lemminge zu bekommen.
      Und natürlich ohne übermässig aufzufallen.



      Allerdings wäre ich jetzt auch vorsichtig mit der Aussage
      der DOW hat jetzt "fertig".
      Ich könnte mir schon vorstellen,
      dass die US-Boys nochmals versuchen
      den DOW über die nächste Wassermarke zu drücken.

      Allerdings kann ich mir dann auch sehr gut vorstellen,
      dass sich dann viele für`s erste verabschieden werden.
      Und zurück bleiben werden wie immer die "Bezahler",
      die nach all den Jahren noch immer glauben,
      jetzt wäre "ihre" Zeit gekommen. ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 09:55:59
      Beitrag Nr. 2.741 ()
      U S - K O N J U N K T U R

      Der Zweifel will nicht weichen

      Die US-Wirtschaft wächst im dritten Quartal so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr.
      Nach einem furiosen Start geben Dax und Dow am Donnerstag aber einen Großteil der Gewinne wieder ab.
      Selbst US-Präsident Bush warnt vor Euphorie.


      Washington - Der Motor der Weltkonjunktur, die US-Wirtschaft, läuft wieder auf Hochtouren: Das Bruttoinlandsprodukt legte im dritten Quartal um 7,2 Prozent zu. Die Investitionen der Unternehmen stiegen und die Verbraucher gaben mehr aus, wie das Handelsministerium am Donnerstag erläuterte.

      Es war das stärkste Wachstum seit nahezu 20 Jahren und übertraf die Erwartungen von Ökonomen, die mit etwa sechs Prozent gerechnet hatten. Im zweiten Vierteljahr war die US-Wirtschaft um 3,3 Prozent gewachsen.

      An den Börsen weltweit lösten die Daten zunächst Euphorie aus und führten teils zu deutlichen Kursgewinnen. So kletterte der Dax unmittelbar nach Bekanntgabe der Zahlen in der Spitze um 1,7 Prozent auf 3675 Punkte. Zum Handelschluss betrug das Plus nur noch 0,7 Prozent bei 3639 Zählern.

      Volkswirte und Aktienhändler warnten vor zu großer Euphorie. "Das Wachstum ist auch durch die massiven Steuersenkungen in den USA induziert worden. Deshalb dürften wir eine Diskussion über die Nachhaltigkeit dieses Wachstums bekommen", sagte Hans-Jörg Naumer, Volkswirt bei der Fondsgesellschaft dit.

      Die Wall Street hatte nicht zuletzt wegen der guten Arbeitsmarktdaten stark begonnen, fiel dann aber ebenfalls zurück. Der Dow Jones schloss mit 0,1 Prozent im Plus bei 9786 Zählern. Der Nasdaq Composite beendete den Handel 0,2 Prozent leichter mit 1932 Punkten. Sorgen, ob dieses hohes Tempo des Wirtschaftswachstums aufrechterhalten werden könne, habe im Verlauf einige Anleger veranlasst, Gewinne mitzunehmen, sagten Analysten.

      Dabei hatten zwei Berichte über die Lage am Arbeitsmarkt Analysten zufolge am Donnerstag die allgemeine Ansicht untermauert, dass sich die US-Wirtschaft auf dem Pfad der Erholung befindet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel in der jüngsten Berichtswoche. Die Statistik des Arbeitsministeriums über die Lohnkosten zeigte außerdem, dass die US-Unternehmen im dritten Quartal für Löhne und Bonuszahlungen mehr Geld ausgaben als im Vorquartal.

      Erholung dank starker Aufputschmittel

      Nach Einschätzung von Ökonomen hatten sowohl die historisch niedrigen Zinsen von derzeit einem Prozent als auch die Steuersenkungen der Regierung Bush mit einem Gesamtvolumen von 350 Milliarden Dollar zu dem Wirtschaftsaufschwung im dritten Quartal Boom beigetragen. Jetzt komme es darauf an, dass der Aufschwung sich selbst trage. Die Experten rechnen damit, dass sich das Wachstum im letzten Vierteljahr 2003 wieder etwas abschwächt, mit vier Prozent aber immer noch kräftig ausfällt.

      Privatkonsum bleibt stark

      Die privaten Konsumausgaben stiegen im dritten Quartal kräftig um 6,6 Prozent. Es war der stärkste Zuwachs seit dem ersten Vierteljahr 1988. Vor allem für Autos, die Hersteller locken seit einer Weile mit Rabatten und Superkonditionen, aber auch für Kleidung gaben die US-Bürger deutlich mehr Geld aus. Bereits in der Vergangenheit war der Privatverbrauch die Stütze der US-Konjunktur.

      "Heute wird das dritte Quartal in vollen Zügen gefeiert", hieß es in einem Marktkommentar der Helaba Trust mit Blick auf die erwarteten US-Daten. Die vorläufigen Schätzungen hätten den Markt bereits beflügelt. "Insbesondere der starke Privatkonsum hatte bis zuletzt zu drastischen Aufwärtsrevisionen geführt", so die Helaba.

      Der private Konsum gilt traditionell als die größte Stütze der US-Wirtschaft. Die Analysten machten beim Wirtschaftswachstum in Übersee sogar einen "Hauch von New Economy" aus.

      Präsident Bush selbst warnt vor Euphorie

      Einige Skeptiker wollten indes nicht ausschließen, dass das Wachstum in sich zusammenfallen könnte, wenn der Steuerimpuls verflacht, insbesondere dann, wenn die Arbeitslosigkeit hoch bleiben sollte.

      Nicht zuletzt war es US-Präsident Bush selbst, der vor zu hohen Erwartungen am Donnerstag warnte. "Wir können Wachstumszahlen wie diese nicht in jedem Quartal erwarten", sagte Bush in Columbus (Ohio) vor Arbeitern der Central Aluminium Co. Volkswirte des US-Präsidialamtes hatten zuvor gesagt, sie erwarteten, dass die US-Wirtschaft weiter in einem "robusten Tempo" wachsen werde. Es wäre allerdings unrealistisch anzunehmen, dass sich die Wachstumsrate des dritten Quartals fortsetze, hatten sie gesagt.

      Und so könnte die imponierende US-Wachstumsrate, die am Donnerstag verkündet wurde, auch zu einem Schlusstusch nach sechs Monaten Börsenrallye geraten, wenn nicht auch die Unternehmensinvestitionen nachhaltig stärker anziehen. "Der US-Konsument hat seine Pflicht getan - nun müssen die Unternehmen wieder verstärkt investieren", meinte Philipp Vorndran, Marktstratege bei Credit Suisse First Boston.

      Zumindest unterstrichen die Daten am Donnerstag aber, dass der Unternehmenssektor in den USA wieder in Schwung kommt. Die Investitionen der Unternehmen nahmen um 11,1 Prozent zu und damit so stark wie seit den ersten drei Monaten 2000 nicht mehr. Bereits im vorangegangenen Vierteljahr hatten die Firmen wieder mehr Geld für neue Anlagen und Geräte ausgegeben. Volkswirte und die Fed hatten in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass die Investitionen von wesentlicher Bedeutung für ein dauerhaftes Wachstum seien.

      Auch der Immobilienmarkt trug zu dem Wachstum bei. Angesichts niedriger Bauzinsen stiegen die Investitionen in den Wohnungsbau um 20,4 Prozent. Die Ausgaben der Regierung trugen mit einem Plus von nur 1,4 Prozent dagegen kaum zum Wachstum bei.

      Deutliche Impulse für die Expansion der Wirtschaft zeigte auch der Rückgang des Defizits im Außenhandel. Die USA steigerten den Export von Waren und Dienstleistungen im dritten Quartal um 7,8 Prozent und damit so stark wie seit 25 Jahren nicht mehr.

      Deflationsängste unbegründet

      Der Bericht des Ministeriums dämpfte zudem Befürchtungen, eine weiter sinkende Inflation könnte letztlich in einer Deflation in den USA münden. Der Preisindex für die Verbraucherausgaben, ohne die saisonbedingt schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise, zog in den drei Monaten auf eine Jahresrate von 1,8 Prozent an von 0,8 Prozent im Vorquartal. Dies war der erste Anstieg in diesem Jahr.

      US-Wachstum nutzt auch deutscher Konjunktur

      Das kräftige Wachstum in den USA bringt nach Überzeugung von Volkswirten auch der deutschen Wirtschaft positive Impulse. "Das US-Wachstum kommt tatsächlich schon in Deutschland an: Unser Export läuft bereits ganz ordentlich", sagt Andreas Scheuerle von der DekaBank. Zwar gehen nur rund zehn Prozent der deutschen Ausfuhren in die USA, aber auch andere Regionen profitieren vom US-Wachstum und kaufen daher mehr deutsche Waren. "Wer schneller wächst, importiert auch mehr", pflichtet Joachim Scheide vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel bei.

      Quelle: Manager-Maganzin
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:15:48
      Beitrag Nr. 2.742 ()
      1600 KÜNDIGUNGEN

      Textilhändler Coin beendet Deutschland-Abenteuer

      Köln/Venedig - Die Gruppo Coin hatte im vergangenen Jahr mit ihren Geschäften in Deutschland (Kaufhalle, Multistore, Oviesse) bei einem Umsatz von rund 189 Millionen Euro einen Verlust von 45 Millionen Euro erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr 2003 lagen die Umsätze in Deutschland mehr als 20 Prozent unter dem Vorjahreswert.

      "Die Entscheidung, sich von drei Viertel der übernommenen Geschäfte zu trennen, ist sowohl auf strukturelle Probleme an einzelnen Standorten, als auch auf den durch eine erhebliche Konsumschwäche gekennzeichneten deutschen Bekleidungsmarkt zurückzuführen", sagte Franz Hilburger, Geschäftsführer der Deutschlandtochter Oviesse. Der Markteintritt in Deutschland sei vor einem denkbar ungünstigen konjunkturellen Hintergrund erfolgt.

      Wegen der Schließung der von der Kaufhalle übernommenen Standorte werden laut Gruppo Coin

      die Arbeitsverhältnisse von rund 1600 Mitarbeitern vorzeitig gekündigt.

      Oviesse und Kaufhalle wollen sich darum bemühen, möglichst viele der Mitarbeiter bei den Nachmietern der 71 betroffenen Standorte unterzubringen.

      Der Rückzug kommt die Italiener teuer zu stehen. Für die vorzeitige Auflösung der Mietverträge muss die Oviesse der Kaufhalle eine Ablösesumme von 50 Millionen Euro zahlen, teilte das Unternehmen mit. Ungewiss ist das Schicksal der verbleibenden 17 Geschäfte, die sich noch in der Hand von Oviesse befinden. Unternehmenssprecherin Irina Kobboldt wollte auch einen völligen Rückzug der Italiener vom deutschen Markt nicht ausschließen.

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      Aufschwung-Aufschwung-ohne Ende, sagen jedenfalls alle die etwas zu sagen haben.
      Komisch nur, dass diese Entlassungswellen kein Ende nehmen wollen?
      Dann würde ich doch zumindest die Frage aufwerfen wollen.
      Aufschwung für "wen" ?

      Alle jammern und klagen.
      Die Versicherungen wollen Geld geschenkt-der Handel möchte noch vor Weihachten eine "Kanlerrund"
      um das Schlimmste abwenden zu können.
      Die Maschinenbauer verlieren immer mehr Aufträge.
      Der Einzelhandel seit Jahren ja sowieso.

      Und dann brüllen hier alle von einem "selbsttragenden Aufschwung" ...(hihihi).
      Und natürlich wollen die Menschen daran glauben.
      Und natürlich benützen Politiker (und andere), genau jene Wünsche
      um zu sagen, was alle hören wollen.

      Aber deshalb ist es nicht zwingend die Wahrheit.
      Zumindest nicht die "ganze".
      Alleine wenn ich die US-Zahlen von gestern nehmen.

      Besser als 1999-höchsten seit ca. 25Jahren, usw....!!
      Und das alles nach einer solchen Krise,
      die meiner Ansicht nach ja erst am Beginne,
      aber ganz gewiss nicht am Anfang steht.

      Als ob alles so einfach wäre.
      Angeblich wurden "Billionen" von Dollar in wenigen Jahren
      an der Börse "vernichtet".

      Und doch können die US-Bürger noch mehr als vorher konsumieren..!!
      Selbst wenn ich all die "Motivationsspritzen" der US-Regierung hernehme,
      dann reicht dies noch lange nicht aus.

      Wer an "all" das glauben möchte, der kann es ja tun.
      Ich bin nicht nur skeptisch gegenüber den US-Aussagen,
      sondern nachgerade überzeugt,
      dass hier wieder "getrickst" wurde.

      Alles ist ja "so" einfach.
      Jahrelang Geld ohne Ende in den Markt pumpen
      und dann wird das schon.
      Das diese "Aufputschmittel" ganz gewiss "Nebenwirkungen" entwickeln,
      kommt so überhaupt niemanden in den Sinn.

      Es soll Patienten geben,
      die nach einer solchen "Rosskur"
      sehr "allergisch" auf diese Dinge reagieren
      und denen es dann plötzlich "schleichter" geht,
      nachdem man sich gestern noch so "wohl" gefühlt hatte. ;)

      Hier kann es nicht mit rechten Dingen zugehen.
      Und ich bin sehr gespannt wie es enden wird.
      Schön wäre ja, wenn alles so wäre wie gesagt.
      Aber nach den letzten Jahren habe ich da mehr als erhebliche Zweifel....

      HM
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:25:06
      Beitrag Nr. 2.743 ()
      Rekordwirtschaftswachstum von 7,2 %!

      von Jochen Steffens

      Das US-Wirtschaftswachstum liegt nach offizieller Schätzung bei 7,2 %! Erwartet wurde lediglich ein Wert von 6,0 % nach zuvor 3,3 %. Das ist das höchste Wachstum seit 1984. Kurt Richebächer hatte hier im Investor`s Daily schon darauf hingewiesen, dass die Berechnung des US-BIP einige Tücken beinhaltet. Auf jeden Fall ist es nicht mit den BIP-Zahlen hier ihn Europa zu vergleichen.

      Trotzdem steht außer Frage, dass es ein gigantischer Wert ist. Der Konsum konnte um 6,6 % zulegen. Dieser Anstieg ist jedoch maßgeblich durch die Steuerchecks von Präsident Bush bewirkt worden und demnach ein Einmaleffekt. Die Investitionen in den Wohnungsbau legten um 20 % zu. Aber im Moment ziehen die Hypothekenzinsen an, ich gehe nicht davon aus, dass im nächsten Quartal noch einmal so ein hoher Wert erreicht werden kann.

      Offensichtlich wird dieses hohe Wachstum ein Einmaleffekt bleiben. Schätzungen gehen von einem Wirtschaftswachstum für das vierte Quartal von 4 % aus. Dieser Umstand könnte Anleger dazu bewegen, auf das "schlechtere" Ergebnis zu traden. Frei nach dem Motto: Sell the good news.

      Zudem frage ich mich, wieso der Arbeitsmarkt angesichts dieses Wirtschaftswachstums derart schwach bleibt. Zumal wir uns auf den Weg ins traditionell starke vierte Quartal befinden. Die gleichzeitig veröffentlichte Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stagniert auf hohem Niveau. Nach 385.000 Erstanträge in der Vorwoche, liegt sie in dieser Woche bei 386.000. Zudem wurde der Wert der letzten Woche auf 391.000 hochrevidiert. Mit anderen Worten, der revidierte Wert dieser Woche wird sich wieder der konjunkturkritischen Marke von 400.000 nähern.

      Ein Wachstum von 7,2 % und in diesem Zusammenhang redet Alan Greenspan von Deflation? Dazu ein immer noch schlechter Arbeitsmarkt? Irgendetwas passt da nicht zusammen!

      Der Dax hielt sich heute, vor Veröffentlichung dieser Zahlen, in einer ängstlich unentschlossenen Range von nur 40 Punkten auf. So konnte ich die Zeit nutzen, denn ich habe einen interessanten Wachstumsmarkt (wieder)entdeckt, der hohe Gewinne verspricht. Mehr dazu im nächsten Beitrag wieter unten.

      Nach Veröffentlichung der Zahlen stieg der Dax steil an, erreichte das Jahreshoch, konnte es zunächst jedoch nicht überwinden. Es droht ein sogenanntes Doppeltop. Die US-Indizes rutschten im weiteren Verlauf sogar ins Minus. Die gute Nachricht wurde verkauft. Jetzt wird es sich entscheiden, schaffen die Märkte ihre Jahreshochs oder ist mit diesem Rekordwert die Phantasie aus den Märkten? Dazu morgen mehr.

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:40:28
      Beitrag Nr. 2.744 ()
      Kobolde, Dämonen und Halloween

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      "Die Party erinnert an 1999", so eine Email von einem Freund. Der Oktober ist fast vorbei ... alles, was der Oktober noch bringen wird, sind die Kobolde, Dämonen und Spukereien von Halloween.

      Also warum sollte man es nicht genießen? Die Aktienkurse sind diese Woche ja noch einmal deutlich gestiegen – nachdem die Fed entschieden hatte, dass sie nichts zu entscheiden hat (die Leitzinsen blieben unverändert), legte der Dow Jones 140 Punkte zu.

      Ein Prozent ... nicht 1,5 % oder 0,75 % oder sonst was ... das Offenmarkt-Komitee der Fed hat entschieden, dass das der richtige Leitzins sei: "Das Komitee meint, dass für die nächste Zukunft das Risiko einer ungewünscht niedrigen Inflation die dominierende Sorge bleiben wird."

      "Künstlich niedrige Zinssätze werden für mehr zukünftigen Kummer sorgen", warnt eine Schlagzeile in der Korea Times.

      Ich weiß nicht, ob die Zinssätze künstlich hoch oder künstlich niedrig sind. Aber ich weiß, dass sie künstlich sind. Und da es eine Menge mögliche Größen für diese Zinssätze gibt, ist diejenige Größe, die sich die Fed ausgesucht hat, wahrscheinlicher falsch als richtig.

      Ich nehme an, dass die Korea Times Recht hat mir ihrer Aussage, dass die Zinsen niedriger sind als sie es sein sollten. Denn selten machen es von der Regierung ernannte Leute es vor nationalen Wahlen schwer, sich Geld leihen zu können.

      Ich nehme auch an, dass die Korea Times Recht hat mit ihrem "zukünftigen Kummer". Die Amerikaner erhöhen derzeit unzweifelhaft ihre Schulden. Selten leihen sich die Leute mehr, um es auszugeben ... ohne das zu bedauern. So berichtet zum Beispiel eine amerikanische Kreditberatungsgesellschaft (mit Namen Myvesta), dass ihre Kunden in den letzten 12 Monten ihre Kreditkartenschulden um 50 % erhöht haben – auf durchschnittlich 77.036 Dollar! Die Hypotheken sind um 25 % auf durchschnittlich 207.958 Dollar gestiegen.

      Dennoch bleibt die vorherrschende Stimmung der Optimismus, die Selbst-Illusion und die Massenhalluzination. Ja, die Amerikaner verschulden sich, aber die Konsumausgaben führen die US-Wirtschaft angeblich ja zu einer starken Erholung. Wir werden dazu fähig sein, uns unseren Weg aus den Schulden zu erarbeiten, sagt praktisch jeder.

      Die Amerikaner sind hart arbeitende Leute, wie jeder weiß. Aber das sind auch die Chinesen und die Inder. Das Problem für eine Nation, die sich aus ihren Schulden herausarbeiten will, ist, dass dazu mehr notwendig ist als jammern. Diese Nation muss auch etwas herstellen, was sie verkaufen kann. Und die Amerikaner geben immer mehr Geld aus ... aber sie stellen immer weniger Dinge her, die sie für Geld eintauschen kann. Im letzten Jahr sind die Einzelhandelsumsätze um 6,3 % gestiegen, aber die Industrieproduktion ist um 1,6 % gefallen.

      Wie man sich "aus den Schulden herausarbeiten" kann, ohne etwas zu produzieren – das muss erst noch entdeckt werden.

      Ich weiß nicht, was passieren wird – aber irgendwann werden die Zombies und Werwölfe freigelassen werden.
      Vielleicht nicht in diesem Jahr, aber vielleicht im nächsten Jahr.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:43:08
      Beitrag Nr. 2.745 ()
      Orakel von Omaha

      von Addison Wiggin

      Warren Buffett – das Orakel von Omaha – sagt, dass er noch nie eine ausländische Währung gekauft hat – bis jetzt. Vorgestern teilte uns ein BBC-Bericht mit, dass er sich Sorgen um den Dollar macht. Das US-Haushaltsdefizit hat sich "deutlich verschlimmert" sagte er, "zu dem Punkt, dass der `Netto-Reichtum` unseres Landes ins Ausland transferiert wird, mit einer alarmierenden Rate." Das Haushaltsdefizit ist dieses Jahr fast doppelt so hoch wie im letzten Jahr.

      "Unser Land (die USA) haben sich wie eine außerordentlich reiche Familie verhalten, die eine immens große Farm besitzt", warnte Buffett in einem Interview mit dem Fortune-Magazin. "Um 4 % mehr zu konsumieren, als wir produzieren – das ist das Handelsbilanzdefizit – müssen wir Tag für Tag Teile der Farm verkaufen, und die Hypothek auf den Rest der Farm erhöhen." Buffett erklärt weiter mit dieser Analogie, dass der ausländische Besitzanteil an dieser "Farm" immer weiter wächst, und immer mehr Einkommen in der Form von Dividenden und Zinszahlungen fließt ans Ausland.

      Das US-Handelsbilanzdefizit mit China lag im August bei dem Rekordwert von 11,7 Milliarden Dollar, laut der US-Regierung, zitiert von Bloomberg. Die Lücke im Handel mit China lag letztes Jahr bei 103 Milliarden Dollar, und in den ersten 8 Monaten des Jahres waren es 77 Milliarden Dollar. "Goodbye Freude, hallo Schmerz", so Warren Buffett.

      In den Zeiten der großen Spekulationsblase – die Anfang 2000 platzte – stand Buffett allein. Wenn es ums Investieren in Cisco, Yahoo! oder Amazon ging, dann hatte es Buffett einfach nicht drauf. Er konnte die Bewertungen dieser Aktien nicht verstehen ... deshalb mied er sie. Und anders als Tausende – nein, Millionen – von Investoren hat Buffett sein Geld immer noch. Er hat sogar mehr Geld als Investmentideen.

      "Ich bin wieder der einsame Wolf", so Buffett, "und diesmal habe ich Geld von Berkshire Hathaway (seiner Anlagegesellschaft) im Rücken. Bis zum Frühjahr 2002 hatte ich fast 72 Jahre gelebt, ohne jemals eine ausländische Währung gekauft zu haben. Seitdem hat Berkshire signifikante Investments in verschiedenen Währungen gemacht – die wir auch heute noch halten."

      - Coca Cola hat vorgestern weitere Entlassungen angekündigt. 900 Leute werden ihren Job verlieren. Coca Cola war eine der Aktien, die die Aktionäre von Berkshire Hathaway zu Millionären gemacht hatten ... und Buffett berühmt. Jetzt bedauert er es, dass er diese Aktie nicht im Jahr 1999 verkauft hat ... als es noch deutlich besser für die Gesellschaft aussah.

      Achja, Sie haben es sicher schon mitbekommen: Al Greenspan und seine Gang bei der US-Zentralbank haben sich nach dem Frühstück dazu entschlossen, die Leitzinsen unverändert auf 50-Jahres-Tiefs zu lassen. Und da werden sie für mindestens weitere 6 Wochen bleiben.

      "Es muss ganz bestimmt etwas bedeuten, dass die amerikanischen Immobilienpreise in zwei Jahren um fast 20 % gestiegen sind", schreibt unser Londoner Korrespondent Sean Corrigan als Kommentar zur Entscheidung der Fed, "vielleicht auch, dass die Kosten für die medizinische Versorgung, die Ausbildungskosten und die Versicherungsprämien im zweistelligen Prozentbereich teurer geworden sind? Oder dass die guten, alten Aktien steigen – die Halbleitertitel haben 136 % zugelegt, die Internet-Aktien 142 % und die Netzwerkaktien 209 %? Oder dass die vier größeren Rohstoffindizes – die unterschiedlich zusammengesetzt sind – seit ihren Tiefs Ende 2001 zwischen 37 % und 55 % zugelegt haben?

      "Spielt es keine Rolle, dass die Rendite der lang laufenden US-Staatsanleihen seit ihrem Tief um 1 Prozentpunkt gestiegen ist ... was bedeutet, dass die Kurse dieser Anleihen um 14 % gefallen sind? Sollten sich die Volkswirte nicht darüber Sorgen machen, dass die Schulden der privaten US-Haushalte weiterhin boomen, während sich Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizit immer weiter vergrößern ...?"

      Nun, offensichtlich nicht. Das offizielle Communiqué der Fed hat festgestellt: "Die Wahrscheinlichkeit – die allerdings gering ist – eines unwillkommenen Falls der Inflation übertrifft die eines Anstiegs der Inflation vom bereits niedrigen Niveau. Das Komitee meint, dass das Risiko, dass die Inflation ungewünscht niedrig wird, für die vorhersehbare Zukunft die dominierende Sorge bleiben wird. Das Komitee glaubt, dass deshalb die derzeitige Politik in diesen Umständen für einen längeren Zeitraum beibehalten werden kann."

      Im Klartext: Die Zentralbank der größten Schuldnernation der Geschichte denkt, dass es weise ist, den enormen Konsum von Kapital weiter anzuheizen.
      Einige ausländische Währungen haben diese Entscheidung der Fed geliebt. "Der Kiwi (neuseeländischer Dollar) ist auf ein 6-Jahres-Hoch gestiegen, nicht aufgehalten durch Gewinnmitnahmen! Im Dezember 1997 musste man 0,6142 neuseeländische Dollar für einen US-Dollar bezahlen, 3 Jahre später nur noch 39 Cent!", so Chuck Butler, mein Freund in der Handelsabteilung der Everbank.

      Chuck berichtet, dass die "Rohstoffwährungen" von Australien, Neuseeland, Kanada und Südafrika dieses Jahr die Topp-Performer gegenüber dem US-Dollar sind.

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 13:05:27
      Beitrag Nr. 2.746 ()
      Freitag 31. Oktober 2003, 11:39 Uhr

      Schwaches Weihnachtsgeschäft mit PCs lässt 4MBO-Kurs einbrechen

      Stuttgart (Reuters) - Der IT-Vermarkter 4MBO International Electronic erwartet einen Umsatzeinbruch im lukrativen Weihnachtsgeschäft um rund 50 Prozent und erwägt die Aufgabe seines bisher dominierenden PC-Geschäfts mit Discountern. Die Aktie brach daraufhin von einem Jahreshoch um fast ein Drittel ein.

      Einige Handelspartner von 4MBO hätten sich kurzfristig dazu entschieden, die Volumen ihrer PC-Verkaufsaktionen vor Weihnachten um mehr als die Hälfte zu reduzieren, nachdem die Aktionen in den vergangenen Wochen schlechter gelaufen seien als erwartet, sagte eine Sprecherin am Freitag in Plochingen. 4MBO werde den Verkauf von PCs in der bisherigen Form auf den Prüfstand stellen. "Wir suchen nach Möglichkeiten, das risikoloser zu gestalten", sagte die Sprecherin. Denkbar seien auch Kooperationen und ein Verkauf der Sparte.

      4MBO schnürt PC- und Notebook-Pakete vor allem für Ketten im Lebensmittel-Discount, Plus ist der größte Kunde. Für das vierte Quartal 2003 sei daher nur noch mit 60 Millionen Euro Umsatz zu rechnen nach 117,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Im ganzen Jahr werde der Umsatz damit auf rund 220 Millionen (2002: 287,0 Millionen) Euro schrumpfen, teilte 4MBO mit. Operativ sei 2003 damit ein Verlust wahrscheinlich, sagte die Sprecherin. Nur dank eines erwarteten außerordentlichen Ertrags sei nach Steuern noch ein positives Ergebnis erreichbar.

      In den ersten neun Monaten lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei 0,5 (Vorjahr: minus 12,9) Millionen Euro. Der Umsatz ging um sieben Prozent auf 157,7 Millionen Euro zurück. Während das Geschäft mit Unterhaltungselektronik und Kameras Zuwächse verzeichnete, brach der Umsatz mit Computern und Zubehör um 22 Prozent auf 71,9 Millionen Euro ein.

      Die 4MBO-Aktie brach um rund 30 Prozent auf 4,82 Euro ein. Am Donnerstag hatte sie noch ein Jahreshoch markiert.
      Die Papiere der Konkurrenten Gericom und Medion zeigten sich zunächst unbeeindruckt.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 13:21:26
      Beitrag Nr. 2.747 ()
      US-BIP-Zahlen nicht direkt mit deutschen vergleichbar~

      Berlin, 30. Okt (Reuters) - Beim direkten Vergleich der Wachstumsraten der Wirtschaft in den USA und in Deutschland ist Vorsicht geboten. Ein Teil des dramatischen Unterschieds ist Folge unterschiedlicher Methoden der Darstellung und Berechnung.

      Zunächst meldet das US-Handelsministerium aufs Jahr hochgerechnete Wachstumsraten. So gibt der am Donnerstag veröffentlichte Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal von annualisiert 7,2 Prozent das Wachstum an, das innerhalb eines Jahres erreicht würde,
      wenn die Wirtschaft nun von Quartal zu Quartal mit dem gleichen Tempo wachsen würde.

      In Deutschland dagegen wird das Wachstum im direkten Quartalsvergleich angegeben: So erwarten Experten einen Anstieg des realen deutschen BIP im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Vierteljahr um etwa 0,2 Prozent.

      In dieser Darstellung wuchs die US-Wirtschaft im dritten Vierteljahr allerdings mit rund 1,75 Prozent
      noch immer deutlich schwungvoller als die deutsche.

      Doch nicht nur die Darstellung, auch die Berechnung des realen BIP in den USA ist anders als beim Statistischen Bundesamt in Deutschland. Vor allem das Herausrechnen von Preisveränderungen - der Weg vom nominalen zum realen BIP - unterscheidet sich. So werden in den USA traditionell so genannte hedonische Verfahren verwandt. Diese betonen stärker die Qualitätsveränderungen von Produkten im Laufe der Zeit.

      Dabei wird ein Teil des Preisanstiegs höherer Qualität zugeschrieben und gilt nicht als Inflation.

      Damit wird aber auf dem Weg vom nominalen zum realen BIP weniger abgezogen: Das reale BIP fällt also höher aus.

      Ein technisches Produkt mit exakt den gleichen Merkmalen würde also in den USA einen höheren Beitrag zum realen BIP liefern als in Deutschland.

      Allerdings werden inzwischen auch in Deutschland mehr und mehr Preisindizes auf die hedonische Methode umgestellt.
      Ökonomen verweisen darauf,

      dass die Unterschiede unter dem Strich nur die direkte Vergleichbarkeit von Wachstumsraten erschweren.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 13:58:27
      Beitrag Nr. 2.748 ()
      Das Problem mit der ganzen Welt

      von Bill Bonner

      Anmerkung in eigener Sache: Diesen Artikel habe ich am 20. September 2000 geschrieben – er hat mich zum Kapital 4 meines neuen Buches "Financial Reckoning Day" inspiriert. Hier ist er:

      "Kim An Wu, eine 55jährige Hausfrau", so ein Bericht in SiliconInvestor.com, "glaubt, dass die (südkoreanische) Regierung letztes Jahr gelobt hat, die Kurse der Technologieaktien zu stützen. Sie hat mehr als 250.000 Dollar ausgegeben, um Aktien zu kaufen, die im koreanischen Kosdaq-Index enthalten sind."

      "Statt Gewinne mit den Internet- und Mobilfunkgesellschaften des Kosdaq zu machen, hat Kim einen Verlust erzielt. Sie kann sich nicht mehr das Haus leisten, das sie ihrem Sohn, der bald heiratet, kaufen wollte, und sie rief im Präsidentenpalast an, um sich dort zu beschweren. `Die einzige Art, wie ich meine Verluste wieder reinholen kann, ist durch den Aktienmarkt`, sagte sie, als sie mitten in einer Gruppe von grimmig dreinschauenden Pensionären vor einem Brokerhaus in Seoul stand. `Deshalb will ich, dass die Regierung schnell etwas tut.`"

      Kim An Wu weiß nicht genau, was sie von der Regierung will. Aber die Zentralbanker, die für die Regierungen der Welt arbeiten, wissen es. Eine neue Dose "Liquidität" ... Cash ... Kredite ... das sendet normalerweise die Aktienkurse nach oben.

      "Sieh Dir das an", sagte mir mein Kollege Addison gestern, und er zeigte auf mehrere Charts. "Kreditmarktexpansion und steigende Aktienkurse gehen Hand in Hand."

      Kein Zweifel: Eine Studie aus dem Jahr 1996 – von der japanischen Zentralbank – zeigte, dass das Kreditwachstum fast parallel zum Anstieg der Aktienkurse verlief. Wenn die Aktien in einem Boom sind – dann ist es auch das Kreditwachstum (ich bemerkte, dass keine der beiden Linien für immer steigt).
      Die japanischen Zentralbanker haben daraus vernünftig geschlossen: Eine laxe Geldpolitik MUSS zu Gewinnen am Aktienmarkt führen.

      1996 suchte Tokio nach einem Weg, seine Wirtschaft und seinen Aktienmarkt anzukurbeln. Niedrigere Zinssätze – was die Kosten für Kredite senken würde – schienen vernünftig zu sein. Und nebenbei war das auch alles, was die Zentralbanker tun konnten. Also fielen die Zinsen. 1999 waren sie auf einem Niveau angelangt, das die Financial Times "effektiv Null" nannte. Dennoch wurden dadurch weder die japanische Wirtschaft noch der japanische Aktienmarkt wieder belebt. Warum nicht?

      Für den rational denkenden Menschen der "Neuen Ära", also den "digitalen Menschen", funktioniert alles logisch. Wenn die Kosten für Kredite sinken, dann sollte sich die Nachfrage nach Krediten erhöhen. Und dennoch – die japanischen Unternehmen und Konsumenten konnten nicht dazu bewegt werden, mehr Kredite aufzunehmen.

      Aber der analoge Mensch versteht das. Er weiß, dass es sein Fehler ist. Er weiß, dass die Welt ohne ihn anders aussehen würde.
      Was für technologische Verbesserungen das "Informationszeitalter" auch bringt – das ist weder das erste, noch wird es das letzte "Zeitalter" sein, das die Investoren euphorisch macht. Die Eisenbahn, der Verbrennungsmotor, Elektrizität – all diese Innovationen wurden im selben Licht gesehen, wie wir heute die Informationstechnologie sehen. Und jedes Mal haben die Investoren "unterreagiert" und "überreagiert" – das ist eine vorhersehbare Mode geworden. Sie sind entzückt ... und bieten die Aktienkurse auf lächerlich hohe Niveaus ... und dann kam der Knall.

      Wenn die Zentralbanker 1998 fähig gewesen waren, "den Tag zu retten" – warum können sie das dann heute nicht? Warum nicht immer?
      Ein Boom wird von einer Kreditexpansion begleitet ... ein Abschwung von einem Rückgang des Kreditvolumens. Die Japaner versuchten, einen Boom zu schaffen, indem sie die Zinsen senkten – was die Kredite erschwinglicher gemacht hat. Aber es hat nicht funktioniert. Sie haben es nicht geschafft, ihre Leute dazu zu bringen, sich Yen zu leihen.

      Aber es entwickelte sich der "yen carry trade". Was bedeutete das? Nun, Spekulanten verschuldeten sich in Yen zu minimalen Zinsen, und dieses Geld investierten sie dann in amerikanische Aktien und Anleihen.

      Aber es muss sowohl Gewinner als auch Verlierer geben. Und da Billionen Dollar auf dem Spiel standen, war es nur eine Frage der Zeit, bis es einen großen, großen Verlierer geben würde. Der Hedgefonds LTCM wäre dieser große Verlierer geworden (vielleicht erinnern Sie sich an den Skandal um die milliardenschweren Verluste dieses Hedgefonds) – wenn die Fed nicht eingegriffen hätte.

      Und wenig später griffen die Fed und andere Zentralbanken wieder ein, um die Welt vor der Asienkrise zu retten. Und 2 Jahre später schützten sie das System vor einem Schock zum Jahrtausendwechsel.

      Diese Bemühungen der Rettung, Wiederbelebung und des Schutzes haben dazu geführt, dass heute Derivate im Volumen von 100 Billionen Dollar ausstehen. Und die Verschuldung der US-Wirtschaft hat 26 Billionen Dollar erreicht.

      Aus meiner Sicht am interessantesten ist es, dass ein solcher Boom, der weiter gehen soll, immer neue Kredite braucht – und immer schneller. Ein Mann, der 1000 Dollar pro Woche verdient und 100.000 Dollar Schulden hat, braucht deutlich mehr neues Geld als einer, der 100 Dollar pro Woche verdient und 10.000 Dollar Schulden hat.

      Und man braucht auch viel mehr Geld, um den Aktienkurs einer Milliardenschweren Gesellschaft zu bewegen, als den einer Millionenschweren.

      Als der Boom in den späten 1990ern weiterging, schreibt Dr. Kurt Richebächer, "nahm der Zuwachs der Verschuldung in Relation zur wirtschaftlichen Aktivität sogar noch schneller zu ... 1999 wuchs das BIP um nominal 509 Milliarden Dollar, verglichen mit einem Zuwachs der Schulden ( ...) von 2.208 Milliarden Dollar.

      Für jeden Dollar, den das BIP stieg, gab es 4,3 Dollar neue Schulden."

      "Es ist was Gesundes daran, ... einen kleinen Abschwung zu haben. Das erinnert einen daran, dass die Welt ein riskanter Ort ist", so Mike Brosnan im Grant`s Interest Rate Observer.

      Dank der Arbeit der Zentralbanker der Welt – die das System vom japanischen Abschwung ... LTCM ... der Asienkrise ... dem Jahr–2000-Krise ... bewahrt haben
      ... ist die Welt ein noch riskanterer Platz geworden.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 14:12:46
      Beitrag Nr. 2.749 ()
      Soeben muss ich etwas schmunzeln:D

      Dieser Bill Bonner kommt mir im Moment wie vor, wie jemand,
      der über St. Pauli geht
      und völlig entstetzt ist über die Auswüchse des Geschäfts mit der Liebe.

      Er findet das alles abstoßend und ekelerregend, er beginnt Sex zu verabscheuen und
      - nach intensivem Grübeln - startet er eine Veröffentlichungs-Reihe mit dem Generaltitel:

      "Warum der Sex aus dem Leben der Menschen verbannt werden sollte";)

      KD:D
      (Der einfach nicht begreifen will, warum solche Sittenwächter nicht an der Regierung
      oder besser gleich in der Fed sitzen, wo sie doch so ausgemachte Profis auf dem Gebiet sind. ;) )
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:24:37
      Beitrag Nr. 2.750 ()
      Ob wir heute den letzten wirklichen "Angriff" der Killertomaten erleben werden....





      Ich könnte mir vorstellen je länger dieser Non-Event dauert
      desto "shorter" könnte die "Stimmung werden....!

      we will see ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:30:56
      Beitrag Nr. 2.751 ()
      @KD

      Dieser Bill Bonner kommt mir im Moment wie vor, wie jemand,
      der über St. Pauli geht
      und völlig entstetzt ist über die Auswüchse des Geschäfts mit der Liebe.
      :laugh:

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------

      So etwas ähnliches hatte ich auch schon einmal gedacht, KD. ;)

      Und obwohl Herr Bonner mit einigen Dingen ja sehr recht hat,
      hört sich selbst in meinen Augen seine Stimme viel zu weinerlich an.

      Denn ein Alter Hase wie er sollte doch wissen wie derselbe läuft.
      Und auf Dauer, kann man an diesen Dingen partizipieren,
      oder es natürlich auch sein lassen.

      Aber der Markt wird natürlich "nicht" besser,
      indem ich jeden Tag irgend welchen Leuten das Hemd voll heule.
      Naja, verstehen kann ich es schon ein wenig,
      da Herr Bonner im Gegensatz zu uns beiden Amerikaner ist, KD.

      Vielleicht geht es ihm ja ein wenig näher,
      weil es die eigenen Landsleute sind,
      welche seit Jahren die ganze Welt bescheissen.
      So what?! ;)

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:53:04
      Beitrag Nr. 2.752 ()
      Hier noch eines von Motzkes Lieblingsthemen aus den USA-die "PENSIONSFONDS
      und ihre Probleme.

      Die US-Boys sitzen hier auf einer Zeitbombe.
      Aber Amerika macht wie immer das Beste daraus,
      indem alte "Reflexe" zum tragen kommen.

      Einfach nicht hinschauen und beachten-dann wird das schon.... ;)

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      Das Defizit in Amerikas Pensionsfonds wird immer größer

      27. Oktober 2003 Das Defizit in den Pensionsplänen der Unternehmen im Standard & Poor`s-500 Index wird in diesem Jahr um weitere zehn Prozent steigen. Zu diesem Schluß kommt eine Studie der Investmentbank Credit Suisse First Boston. Nach einer Lücke von 225 Milliarden Dollar im vergangenen dürften den Pensionsplänen in diesem Jahr 247 Milliarden Dollar fehlen. Das ist erstaunlich, haben die Pensionsfonds doch immerhin 65 Prozent ihres Kapitals in Aktien investiert, die in Amerika seit einem Jahr deutlich gestiegen sind. Der Wertzuwachs im Vermögen der Pensionsfonds von 11,5 Prozent werde durch höhere Pensionsverpflichtungen aufgefressen, sagt David Zion, Analyst und Verfasser der Studie. Er geht davon aus, daß die Zahl der S & P 500-Mitglieder mit einem Pensionsdefizit von 334 Ende letzten Jahres auf 340 Ende dieses Jahres steigen wird. Angesichts des sinkenden Vermögens der Pensionsfonds müssen die Unternehmen mehr liquide Mittel in diese Fonds pumpen - Gelder die sie sonst für die Expansion einsetzen könnten oder um neue Mitarbeiter einzustellen. Das ist das Fazit einer Untersuchung von Goldman Sachs.

      Lynn Dudley, leitende Beraterin des American Benefits Council, einer Lobby-Organisation der Unternehmen im S & P-500 Index, zeigt sich nicht überrascht über die Schwäche der Pensionsfonds. In diesem Jahr haben sich mehr Pensionäre ihre Ansprüche in einer Summe auszahlen lassen und nicht in kleineren jährlichen Teilbeträgen, berichtet sie. Zahlreiche Ruheständler haben sich für eine Einmalzahlung statt einer jährlichen Rente entschieden, weil die Zinsen auf einem historischen Tief sind, sagt Dudley. Bei fallenden Zinsen steigt der Gegenwartswert der Pensionsfondsverpflichtungen, so daß die Höhe der Einmalzahlungen steigt.

      Pensionsverpflichtungen finden stärkere Beachtung

      CSFB-Analyst Zion schätzt, daß bei 30 Unternehmen die Deckungslücke zum Jahresende mehr als ein Viertel der Marktkapitalisierung betragen wird. Bei vier Unternehmen - AMR, Delta Air Lines., Goodyear Tire & Rubber und McDermott International - wird der Fehlbetrag sogar den Marktwert übersteigen. Die Marktkapitalisierung von Delta Airlines betrug am Donnerstag 1,6 Milliarden Dollar. CSFB errechnet ein Pensionsfondsdefizit von 4,56 Milliarden Dollar.

      Viele Unternehmen auf dem europäischen Festland geben kaum oder gar keine Informationen zu ihren Pensionsverpflichtungen bekannt. Das wird sich ab 2005 ändern. Dann müssen etwa 6500 börsennotierte Gesellschaften nach den Internationalen Bilanzierungsrichtlinien (IAS) berichten und ihre Pensionsverpflichtungen als Verbindlichkeiten ausweisen, wie das in den Vereinigten Staaten oder Großbritannien schon der Fall ist. Sir David Tweedy, Vorsitzender des International Accounting Standards Board, erwartet, daß dies die Unternehmen einige Prozentpunkte vom ausgewiesenen Gewinn kosten wird. Morgan Stanley schätzt, daß die Unternehmen bei ihren Pensionsverpflichtungen insgesamt auf eine Finanzierungslücke von einer Billion Euro kommen.

      Einige wenige Unternehmen in der EU weisen bereits ihre Pensionsverbindlichkeiten aus. Bei Volkswagen beispielsweise erreichten die Pensionsverpflichtungen im letzten Jahr netto 10,2 Milliarden Euro. Bei ABB, Siemens und neun anderen europäischen Investitionsgüterproduzenten summierte sich das Pensionsdefizit im letzten Jahr auf insgesamt 14,8 Milliarden Dollar, ist in einer Studie der Deutschen Bank AG zu lesen. Die stärkere Beachtung von Pensionsverpflichtungen hat bereits eine Reihe von Bonitätsherabstufungen ausgelöst, denn die Ratingagenturen betrachten diese zunehmend als Verbindlichkeiten.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 17:02:57
      Beitrag Nr. 2.753 ()
      Sagenhaft wie viele Milliarden verballert werden, nur um die Indizes nach oben zu prügeln.

      Wobei man sich natürlich immer vor Augen halten sollte,
      dass dies eigentlich kein wirkliches Problem darstellt.

      Schliesslich intestieren die alle nur Geld,
      welches ihnen sowieso nicht selbst gehört. :D

      Ich bin sehr gespannt ob diese "Show" bis spät in den Abend gehen wird.

      HM :cool:
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 22:34:51
      Beitrag Nr. 2.754 ()
      Wachstumsexplosion

      Skeptische Börse

      Von Bernd Niquet

      Die Rechenknechte in den USA haben anscheinend ganze Arbeit geleistet: Um 7,2 Prozent ist das US-Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal gestiegen. Eine fast sensationelle Zahl. Mitten in einer schweren Krise das größte Wachstum der vergangenen zwanzig Jahre. How come?

      Einerseits wachsen die Schulden ungebrochen weiter in den USA. Das ist gut, weil ohne Schulden auch die Wirtschaft nicht wachsen kann. Große Teile des Zuwachses kommen jedoch aus Rüstungsausgaben. Das ist neutral, weil es hier durchaus Multiplikatoreffekte gibt, ein richtig selbsttragender Aufschwung jedoch nicht initiiert wird. Und: Der Hauptteil stammt aus statistischen Artefakten wie dem hedonistischen Preisdeflator, der aus tatsächlichen Ausgaben für Computer in Höhe von 5,9 Milliarden US-Dollar in der " Real" -Rechnung aufgrund der Berücksichtigung von Qualitätsverbesserungen, die in den Preisen nicht ersichtlich sind, Ausgaben in Höhe von 35,4 Milliarden Dollar macht.

      Erstaunlich dass bei einem derartigen Wachstum bei historisch niedrigen Zinsen und absoluter Preisstabilität die Börse nicht explodiert. Der Markt riecht demnach, dass etwas faul ist. Was also machen? Auf die Kräfte der aktuellen Rallye vertrauen und weiter kaufen oder eher auf die fundamentale Situation schauen und verkaufen?

      Vor kurzem bin ich auf einen Artikel im Netz bei Stockmove aufmerksam geworden. Titel " Gier fraß Hirn – Die Rallye ist beendet" . Ich schaue auf die Sentiment-Kurven und denke: Das ist nicht schlecht, das hat etwas für sich.

      Wenig später habe ich die wöchentliche Marktanalyse vom Smart Investor in meiner Mailbox. Ich kenne Ralf Flierl bereits seit längerer Zeit und bewundere, wie gut er mit seinen Leuten in der ganzen letzten Zeit gelegen hat. Zu meinem Erstaunen wechselt der Smart Investor jetzt vom kurzfristigen Pessimismus zum kurzfristigen Optimismus. Bush will wiedergewählt werden, so das Hauptargument, und dafür wird alles getan. Kursziel Dax 4.500 bis Juni 2004. Das ist nicht schlecht, das hat etwas für sich, denke ich.

      Cash ist fesch

      Nur einen Tag später lese ich: Abby Joseph Cohen ist zurück. Auf einem Seminar in London hat die Königin der Bullen gerade von steigenden Aktienkursen im nächsten Jahr geschwärmt – im Zuge einer dann deutlich anziehenden US-Konjunktur und steigenden US-Gewinnen. Diesmal denke ich nicht: Das ist nicht schlecht, das hat etwas für sich. Nein, dieses Mal bin ich froh, meine Aktienquote nicht aufgestockt zu haben.

      Am selben Tag noch begegnet mir Bob Prechter im Netz. Prechter ist, wie nicht anders erwartet, super bearish. Er sagt: " After this bear market is finally over, almost no one will remember the Pollyanna psychology that existed in the summer of 2000, the spring of 2002, the spring of 2002, or the fall of 2003. The S&P and Nasdaq will look like one big slide with a few rallies along the way, and historians will probably not even imagine that investors could have been stark raving bullish during any one of them." Das ist nicht schlecht, das hat etwas für sich, denke ich.

      Was nun also wirklich tun? Auf jeden Fall keine Null-oder-eins-Entscheidung treffen. Ich selbst halte derzeit 30 Prozent Aktien, davon etwa ein Drittel in Rohstoffwerten, 20 Prozent Bonds mittlerer Laufzeiten und 50 Prozent Cash. Etwas Besseres fällt mir nicht ein. Ich weiß natürlich, dass viele Leute sehr viel cleverer sind als ich. Ich weiß andererseits auch, dass andere bald wieder völlig Pleite gehen werden. Im einen wie im anderen Fall. Manchmal ist es durchaus nicht verkehrt, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Das ist nicht schlecht, das hat etwas für sich.

      Bernd Niquet.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 21:41:51
      Beitrag Nr. 2.755 ()
      Denn müssen wir jetzt doch mal für den Market-Watch übernehmen.
      Schönen Dank an "Walliser"... ;)




      HM
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 22:03:29
      Beitrag Nr. 2.756 ()
      Hier noch einmal die einen genaueren Blick auf die "Brisanz" des DAX...



      Wenn der nächste Woche da am oberen Band abprallen sollte,
      dann ist für dieses Jahr wohl Feierabend.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 10:26:12
      !
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      Avatar
      schrieb am 17.11.03 19:50:59
      Beitrag Nr. 2.758 ()
      Massenentlassung im Schnelldurchlauf: Verizon


      New York - Die Mitarbeiter hätten von einem freiwilligen Trennungsangebot Gebrauch gemacht, sagte Larry Babbio, Vize Chairman der US-Telefongesellschaft während einer Telefonkonferenz gegenüber Analysten in New York. Insgesamt seien rund 9,5 Prozent der Arbeitsplätze bei Verizon betroffen.
      Ein kleiner Teil der Stellen solle in den Bereichen wieder besetzt werden, die größere Wachstumsaussichten hätten, sagte Babbio weiter. Doch zum größten Teil solle der Wegfall an Arbeitskräften durch erhöhte Produktivität ausgeglichen werden.

      Babbio bezeichnete die Einspareffekte durch die Entlassungen als signifikant. Der Schritt solle dazu dienen, die Kosten in den Bereichen zu reduzieren, die durch intensive regulierende Eingriffe von staatlicher Seite besonders belastet seien. Insbesondere im lokalen Telefongeschäft waren die Umsätze in der Vergangenheit besonders stark zurückgegangen.

      Die Abfindungen würden die Bilanz im vierten Quartal besonders belasten, das Ausmaß der Belastung müsse aber erst noch berechnet werden. Über die Höhe der Abfindungen im Einzelnen machte er keine Angaben.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,274395,00.html
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 16:58:09
      Beitrag Nr. 2.759 ()
      Neues vom Hypothekenrefinanzierungsboom

      Von Claus Vogt

      Nach Angaben der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) wurden mehr als 3/4 aller derzeit ausstehenden Hypotheken auf Einfamilienhäuser in den USA in dem kurzen Zeitraum zwischen Anfang 2001 und Mitte 2003 vergeben. Das ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Während die Schuldner die niedrigen Zinssätze der vergangenen Jahre in großem Stil genutzt und somit Grund zur Freude haben, müssen die Gläubiger auf riesigen Beständen niedrigverzinster Kredite sitzen.

      Das drückt natürlich die Gewinnspanne und macht die entsprechenden Portfolios in hohem Maße anfällig für Verluste, sobald die Zinsen steigen sollten. Außerdem wird aus diesen Zahlen klar, daß eine weitere Runde im Refinanzierungskarussell jetzt kaum noch möglich sein wird. Dazu müßten die langfristigen Zinsen sehr deutlich fallen, was aus mehreren Gründen wenig wahrscheinlich ist. Natürlich bestätigen diese Zahlen auch den von uns schon mehrfach beschriebenen ungewöhnlich großen Einfluß des Hypothekenbooms auf die US-Wirtschaft während der vergangenen 2 1/2 Jahre. Er ist offensichtlich der Schlüssel zur Erklärung des überraschend robusten Konsumentenverhaltens im Anschluß an das Platzen der Aktienspekulationsblase.

      Hunderte von Milliarden an Kredit-Dollars flossen aus dieser hochriskanten Quelle in die Taschen der Konsumenten und von dort aus direkt weiter in den Konsum. Der Präsident der US-Notenbank, Alan Greenspan, kommentierte diesen Zusammenhang am 6. November wie folgt: „Fortunately, a vibrant housing market lifted construction activity and, by facilitating home equity extraction, provided extra support to consumer spending.“ (Glücklicherweise hat ein boomender Wohnungsmarkt die Bauaktivitäten belebt und durch die Erleichterung, Kapital aus der Wohnimmobilie zu ziehen, eine extra Stütze für die Konsumausgaben geliefert.).
      Bezeichnenderweise ist der mächtigste Notenbanker der Welt also höchstzufrieden mit der am US-Immobilienmarkt sichtbar werdenden Inflation und damit, daß Millionen gutgläubiger US-Bürger ihr Häuschen gewissermaßen häppchenweise verkonsumieren. Haben Sie schon mal daran gedacht, für eine nette Fernreise oder einen schicken Sportwagen Ihr Haus aufs Spiel zu setzen? Sieht so das Fundament einer tragfähigen Wirtschaftserholung aus?


      Claus Vogt leitet das Research der Berliner Effektenbank.

      Dienstag, 16.12.2003, 16:05

      Quelle: http://www.instock.de
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:01:38
      Beitrag Nr. 2.760 ()
      Dax-Unternehmen stehen mit 1500 Milliarden Euro in der Kreide

      14. Dezember 2003 12:07:31:

      Der Staat wird so oft als Schuldenmacher (1300 Milliarden Euro) in den Medien angeprangert.
      Nur, allein die Dax-Unternehmen stehen mit 1500 Milliarden Euro in der Kreide
      und haben damit einen höheren Schuldenberg als der Staat.

      Steigende Verbindlichkeiten drücken Kurse.
      Zinswende verschärft Schuldensituation
      Verschuldete Unternehmen verursachen Kopfzerbrechen an der Börse


      Von Beatrix Wirth und Holger Zschäpitz

      Berlin - Wenn es um die Schulden geht, fällt den Börsianern als erstes ein Unternehmen ein: die Deutsche Telekom. Die Bonner schieben einen Berg von Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 65 Mrd. Euro vor sich her. Doch die gestrige Hauptversammlung von Daimler-Chrysler hat den Aktionären schlagartig klar gemacht, dass der Stuttgarter Autobauer der eigentliche Schuldenkönig im Dax ist. Er steht bei Banken und Bond-Anlegern mit über 90 Mrd. Euro in der Kreide.

      Kein Wunder, dass die Titel von Daimler-Chrysler gestern dem positiven Markttrend nicht recht folgen wollten. Denn in Zeiten spektakulärer Pleiten prüfen Aktionäre die Bilanzen aller Gesellschaften auf Herz und Nieren. " Die Verschuldungs-Problematik gerät jetzt in den Blickpunkt" , sagt Matthias Jörss, Stratege bei Sal. Oppenheim. " In den 90er Jahren war es unproblematisch, zu Gunsten des Wachstums Miese zu machen. Jetzt wird das Rad zurück gedreht." Diese Botschaft dürfte bei den Konzernen schon angekommen sein. Doch beherzigt haben sie bislang die wenigsten. Nicht nur bei Daimler tun sich Abgründe auf - nahezu alle Dax-Unternehmen haben in den letzten Jahren weit über ihre Verhältnisse gelebt und Milliarden von Verbindlichkeiten aufgetürmt. Der Schuldenberg ist im vergangenen Jahr auf 1468 Mrd. Euro angewachsen. Im Klartext: 30 Unternehmen haben Schulden, die zwei Dritteln des Bruttoinlandsprodukts von 82 Millionen Deutschen entsprechen.

      Allein gegenüber dem Jahr 2000 kletterten die Verpflichtungen um fast 50 Prozent. Treiber dieser ungesunden Entwicklung waren neben sämtlichen Autoherstellern vor allem die Technologie-Konzerne. Aber auch bei defensiven Unternehmen wie Fresenius Medical Care lauert die Schuldenfalle. Die Rating-Agentur Moody`s bewertet die Kreditwürdigkeit von FMC nur noch mit " Ba3" . Das ist das schlechteste Rating im gesamten Dax und liegt nur noch knapp vor der Bonität Bulgariens. Bei RWE schlug die Shopping-Tour zu Buche; Moody`s reagierte mit der Androhung einer Herabstufung. Insgesamt schossen - die Banken und Versicherungen wegen ihres die Statistik verzerrenden Kreditgeschäfts ausgenommen - bei zwölf Unternehmen die Schulden zweistellig in die Höhe. Bei zwei Gesellschaften legten sie einstellig zu. Elf Konzerne konnten ihr Schuldenlevel halten oder drücken - den Gesamteindruck damit aber nicht verbessern.

      Zwar rechnet kein Experte mit einer Schieflage eines Dax-Unternehmens. Doch die Performance vieler Aktien dürfte auch in Zukunft unter den exzessiven Schulden leiden. Bestes Beispiel ist die Deutsche Telekom, deren Kurs seit Monaten nicht vom Fleck kommt. Beim Schuldenkönig Daimler-Chrysler ist die Rallye zuletzt ins Stocken geraten. Durch die Chrysler-Restrukturierung haben sich die finanziellen Belastungen massiv erhöht. Die angekündigte Übernahme von Mitsubishi droht die Masse von Verbindlichkeiten um weitere zehn Mrd. Euro anschwellen zu lassen. Nach Ansicht von Experten kann nur der Abbau von Schulden das Vertrauen der Aktionäre wiederherstellen. Positiv hervorgetan haben sich in diesem Zusammenhang bereits BASF und Henkel, die sich für die Entschuldung von Töchtern getrennt haben. Strategen hoffen, dass andere Konzerne bald nachziehen.

      Tatsächlich tut Eile not. Denn mit der erwarteten Zinswende wird sich bei den Unternehmen das Schuldenproblem verstärken.
      Und bei steigenden Kreditkosten werden die Investoren über das Schuldenloch bei den Gesellschaften noch weniger hinwegsehen.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:13:48
      Beitrag Nr. 2.761 ()
      HANDEL

      ten auf ein Wunder


      m guten Weihnachtsgeschäft wollte der Handel seine desolate Jahresbilanz aufbessern.
      Daraus wird wohl nichts: Die Kunden halten sich zurück. Auch massive Preisabschläge können sie nicht locken.
      Im Gegenteil: Der grassierende Rabattwahn verunsichert viele Verbraucher


      Die Realität sieht anders aus - bei Karstadt und auch in allen anderen Läden. Überall hängen große Schilder mit durchgestrichenen Preisen, knalligen Prozentzeichen und Aufschriften wie "Reduziert", "Sale" oder "Kauf 3 - zahl 2". Die Handelskette Plus hat den "Discount Advent" ausgerufen, und die Deutsche Telekom spornt die Schnäppchenjäger an: "Holen Sie raus, was drin ist."

      Und es ist einiges drin beim Weihnachts-Shopping. Der Hamburger Herrenausstatter Jensen hat Anzüge und Sakkos "Jensationell reduziert", die Textilkette Sinn-Leffers gewährt unter dem Motto "Steuerreform" 16 Prozent Rabatt auf die Herbst- und Winterkollektion. Sport-Scheck senkt die Preise für Skier um mehr als 40 Prozent, Karstadt lockt mit "Super-Spar-Tagen" und Rabatten von bis zu 50 Prozent, Schuhhändler Reno hat gar "eine Million Paar Schuhe bis zu 60 Prozent reduziert". Beim Modehändler Hackbarth`s in Hamburg kosten Wintermäntel statt 300 nur noch 100 Euro, und Online-Händler Amazon lockt mit Elektronik-Schnäppchen, die bis zu 70 Prozent billiger sind.

      Es ist, als fände der Winterschlussverkauf diesmal schon mitten im Dezember statt - noch vor dem kalendarischen Beginn des Winters.
      Früher waren Preisnachlässe kurz vor dem Fest tabu, schließlich sorgt das Weihnachtsgeschäft bei vielen Händlern für den Großteil des gesamten Jahresgewinns. Die ersten Prozente gab es frühestens kurz vor Silvester, und richtig billig wurde es erst Ende Januar.

      Nachdem Mitte 2001 das Rabattgesetz gestrichen worden war, setzte der Handel vergangenes Jahr die traditionellen Regeln erstmals auf breiter Front außer Kraft. Aber diesmal, konstatiert Frank Pietersen von der Unternehmensberatung KPMG, "wird die Rabattitis des vergangenen Jahres sogar noch übertroffen".
      Dabei waren schon 2002 die Ergebnisse der Preisschlacht alles andere als ermutigend. Und nach dem ersten Rabattrausch kam dann auch schnell Ernüchterung auf.
      Denn trotz aller Sonderangebote blieb das Weihnachtsgeschäft - das sind die Einnahmen in den Monaten November und Dezember, die über dem durchschnittlichen Monatsumsatz liegen - im vergangenen Jahr mit 8,2 Milliarden Euro noch einmal um fast 20 Prozent hinter dem Wert von 2001 zurück. Gar nicht zu reden vom Rekordjahr 1999, als die Händler 13,4 Milliarden Euro Weihnachtsgeld verbuchten. "Das war Konsumverweigerung", jammerte Gerd-Kurt Schwieren vom Einzelhandelsverband Köln nach dem Schock des vergangenen Jahres.

      Diesmal hoffen die Händler, wenigstens den schlechten Wert des Vorjahres noch einmal zu erreichen. Ob das bescheidene Ziel erreicht wird, ist jedoch höchst ungewiss. Denn im Laufe des Jahres hat sich die Konsumneigung der Kunden wenig gebessert, und "wenn nicht bald ein Wunder geschieht", wird das Vorjahresniveau sogar noch einmal unterboten, fürchtet BAG-Präsident Deuss.

      An guten Vorsätzen mangelte es diesmal nicht. "Wir können nicht ewig die Preise in den Keller rutschen lassen", mahnte Hermann Franzen, Präsident des Branchenverbands HDE die Händler vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts. Walter Deuss, Präsident des Handelsverbands BAG, assistierte: "Ich glaube nicht, dass man mit Rabatten die Konsumlust der Verbraucher ankurbelt." Karstadt-Quelle-Chef Wolfgang Urban drohte gar: "Rabattschlachten sind kollektiver Selbstmord" und versicherte: "Wir werden uns daran nicht beteiligen."



      Die Chancen, dass jetzt noch ein Wunder passiert, stehen schlecht. Nur elf Prozent der Bundesbürger, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die vergangene Woche vom Meinungsforschungsinstitut NFO Infratest im Auftrag des SPIEGEL durchgeführt wurde, wollen in diesem Jahr mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Fast die Hälfte will die Ausgaben für Geschenke gegenüber 2002 reduzieren. Besonders ausgeprägt ist der Sparwille bei den normalerweise einkommensstarken Konsumenten zwischen 30 und 59 Jahren, während immerhin 28 Prozent der Bundesbürger zwischen 18 und 29 Jahren mehr Geld für Geschenke ausgeben wollen.

      Offensichtlich sorgt die quälende Debatte um die Steuerreform noch immer für Verunsicherung. Aber auch steigende Kosten für die Gesundheit, Abstriche bei den Renten oder die Angst um den Arbeitsplatz dämpfen die Lust zum Geldausgeben. Gestiegen ist nur die Sparquote, die den Teil des verfügbaren Einkommens beziffert, den die Bundesbürger auf die hohe Kante legen - und zwar von 10,6 auf 11,2 Prozent in den ersten drei Quartalen 2003.
      Die Folge: Außer dem Lebensmittelhandel lagen in den ersten neun Monaten fast alle Branchen im Minus. Mit insgesamt 367 Milliarden Euro werden die Handelsumsätze deshalb in diesem Jahr voraussichtlich auf den Wert von 1998 zurückfallen.

      Die größten Einbußen verzeichnen die Elektronikmärkte. Zwar haben die Elektronikspezialisten mit Digitalkameras, DVDs und Flachbildschirmen durchaus begehrte Renner im Angebot. Doch alle anderen Sortimentsbereiche dümpeln vor sich hin, bei Musik-CDs sind die Umsätze gar um 20 Prozent eingebrochen. Selbst die Metro-Ableger Media-Markt und Saturn, die mit ihren Werbekampagnen den Geiz zur Tugend hochstilisierten, blieben von der Flaute nicht verschont.
      In den letzten Wochen hat sich die Lage kaum gebessert. Im Textilhandel geht es sogar noch weiter bergab. Die erste Dezember-Woche, ermittelte das Fachblatt "Textilwirtschaft", verlief für die Modehändler mit minus acht Prozent "katastrophal". "Überwiegend schlecht" war auch der zweite Advents-Samstag, sonst einer der umsatzstärksten Tage im Weihnachtsgeschäft. Nun sitzen die Händler vor vollen Lagern und sind, so Hennes & Mauritz-Geschäftsführer Hans Andersson, bereit, "aus Nervosität alles wegzuschenken".

      Schuld an der desolaten Lage haben nicht nur die knauserigen Verbraucher. "Die Misere", räumt selbst HDE-Präsident Franzen ein, "ist auch hausgemacht." Denn trotz beinharter Konkurrenz war Deutschland mit seinem strengen Rabattgesetz, so Franzen, "eine Insel der Glückseligen".
      Außer im Sommer- und im Winterschlussverkauf waren jahrzehntelang Rabatte von mehr als drei Prozent verboten. Nun müsse seine Branche, meint der HDE-Präsident, der im Hauptberuf ein Porzellanwarengeschäft an der Düsseldorfer Kö betreibt, erst "noch lernen, mit den neuen Freiheiten verantwortungsbewusst umzugehen".

      Der Lernprozess ist dringend nötig. Denn immer deutlicher werden die Anzeichen, dass der grassierende Rabattwahn die Verbraucher keineswegs beflügelt, sondern den Konsum eher noch dämpft. "All die Rabatte und Aktionen", konstatiert Handelsexperte Wolfgang Twardawa von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), "führen nicht zu mehr Umsatz, sondern bewirken eher das Gegenteil: Die Leute warten ab, ob es noch billiger wird".

      "Permanente Preisaktionen", glaubt auch Stephan Grünewald von der Kölner Marktforschungsfirma Rheingold, "führen eher zur Konfusion bei den Kunden." Zudem wächst bei Rabatten von 50 Prozent und mehr nur das Misstrauen, dass die Preise vorher gnadenlos überteuert waren. Gefragt ist Transparenz.
      Deshalb profitieren von der Erziehung der Verbraucher zum Schnäppchenjäger, das belegen zahlreiche Studien, fast allein die Handelsfirmen, die schon früher Vertrauen bei den Konsumenten aufgebaut haben - durch konstant gute Qualität zu günstigen Preisen. Allen voran Discounter wie Aldi und Lidl, aber auch Ketten wie Ikea, Tchibo, Bijou Brigitte oder Fielmann. Von Konsumflaute ist bei ihnen kaum etwas zu spüren.

      Für die meisten Mittelständler im Handel dagegen wirkt der Konter mit immer beliebiger wirkenden Rabatten, so Metro-Chef Hans-Joachim Körber, "wie ein Schüttelsieb". Immer mehr fallen durch, weil die ohnehin schmalen Margen im Handel immer dünner werden.

      Die Folge: Allein im zu Ende gehenden Jahr müssen mehr als 9400 Händler wegen Insolvenz zwangsweise aufgeben. Und das sind nach jüngsten Berechnungen des Verbands der Vereine Creditreform noch einmal gut acht Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2002. Rund 30 000 Arbeitsplätze, so schätzt der HDE, gehen dadurch verloren.

      Inzwischen fallen selbst respektable Branchengrößen durch das Sieb. Nachdem im vergangenen Jahr bereits die britische Warenhauskette Marks & Spencer vom deutschen Markt verschwand, schließt im Januar auch Gruppo Coin, der größte italienische Textilhändler, 71 seiner deutschen Filialen.
      Selbst solche spektakulären Rückzüge lösen aber nicht das drängendste Problem des Handels - das massive Überangebot an Läden und Waren, das durch die ungezügelte Expansion nach der Wiedervereinigung entstanden ist.

      Trotz des viel beschworenen Ladensterbens wuchs die Verkaufsfläche in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 25 Prozent auf über 110 Millionen Quadratmeter. Damit verfügen die Deutschen pro Kopf über doppelt so viel Einkaufsfläche wie die Niederländer und dreimal so viel wie die Briten.
      Ein Ende des Größenwahns ist nicht in Sicht. Denn immer noch kommen nach Schätzungen von Handelsverbänden jedes Jahr bis zu eine Million Quadratmeter Verkaufsfläche hinzu - und mit jedem Quadratmeter fallen die Erträge weiter.

      Handelskonzerne, die über das nötige Kapital verfügen, setzen deshalb wie Aldi, Metro oder Bijou Brigitte fast nur noch auf die Expansion im Ausland. In Deutschland, da ist sich Metro-Chef Körber sicher, könne vorerst nur eine Devise gelten: "Gesundschrumpfen." Denn "Jammern", provoziert Körber die Konkurrenz, "ist keine unternehmerische Perspektive".

      KLAUS-PETER KERBUSK

      Quelle: Der Spiegel
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 09:20:33
      Beitrag Nr. 2.762 ()
      Inflation oder Deflation

      von Jochen Steffens

      Das Thema bleibt aktuell und offenbar doch unsicherer als ich gedacht habe. Eigentlich müsste ein US-Wirtschaftswachstum von 4–8 % deutlich inflationäre Tendenzen bewirken. Die Gründe hatte ich bereits beschrieben. Nach den neusten Zahlen der Verbraucher und Produzentenpreise zeigen sich erneut eher deflationäre Tendenzen. Während der Dollar im Außenhandel immer schwächer wird, sinken in Amerika ebenfalls die Preise. Irgendwas kann hier nicht stimmen.

      Die Firmen müssen (wie vor kurzem geschrieben) immer höhere Rohstoffpreise bezahlen. Die neusten Zahlen belegen: Der Konkurrenzkampf zwingt die Firmen zu niedrigen Preisen. Das heißt, irgendwo muss eingespart werden. Restrukturierungsprogramme gibt es so viele, wie es Firmen gibt. Überall wird an Allem gespart.

      Das hat natürlich Folgen: Zunächst für die Einkommen der Arbeiter, die nicht sonderlich zulegen können. Bei einem immer schwächer werdenden Dollar, verdienen die Amerikaner im Außenvergleich faktisch sogar immer weniger. (Das beklagt Bill Bonner so gerne, da er als Amerikaner in Paris lebt, die Dollar Abwertung also sehr deutlich zu spüren bekommt)

      Andererseits können keine neuen Stellen geschaffen werden, andere werden abgebaut. Überall liest man von Entlassungen. Mit anderen Worten, die nun deflationären Tendenzen sind ein Beweis dafür, dass die Rezession den Markt, die Überkapazitäten in Amerika, nicht bereinigt hat. Zu viele Firmen, zu viel Konkurrenz.

      Die Fed versucht nun, so lange die Niedrigzinspolitik durchzuhalten, bis sich der Markt doch noch bereinigt. Ich frage mich, hofft die Fed im Prinzip, dass viele der Firmen, die sich in der Zwickmühle hohe Produktionskosten/niedrige Preise befinden aufgeben? Das ist eine wirklich interessante Frage, denn wie sonst soll das Problem Überkapazitäten bei gleichzeitiger Konsumschwäche gelöst werden? Und wenn die Fed das hofft, warum lässt sie keine Rezession zu?

      Ein Leser schrieb dazu: Durch eine höhere Kapazitätsauslastung könnten die Produktionskosten ebenfalls gesenkt werden. Das stimmt, aber der Konsum müsste angeheizt werden, damit höhere Kapazitätsauslastungen überhaupt möglich sind. Hier greift der Staat mit den Steuergeschenken ein. Und tatsächlich, wir sehen eine Konsumanstieg und auch eine höhere Kapazitätsauslastung (siehe gestern). Doch dieser Leser schrieb einen Satz weiter – zweifelnd: Nur, ob dieser Effekt ausreichen wird?

      Sie sehen, der Wettlauf der Fed mit der Konjunktur ist immer noch in vollem Gange. Wer ist da der Hase und wer der Igel? Die aktuelle Geld-Politik der Fed erscheint mit überaus riskant. Denn sollte sie es tatsächlich schaffen, dass die Überkapazitäten bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum abgebaut werden, könnte die Inflationsrate derart schnell anziehen, dass Gegenmaßnahmen kaum noch greifen würden. Somit ist das Ganze ein Tanz auf einer Nadelspitze. In jede Richtung wartet der Abgrund. Rechts die Deflation, links die Inflation, vorne der Kollaps am Anleihenmarkt, hinten die Zinsschraube. Nur wenn die Balance gehalten werden kann, hat die US-Wirtschaft vielleicht eine Chance mit einem blauen Auge davon zu kommen. Haben Sie schon einmal versucht auf einer Nagelspitze zu tanzen?

      Was ich dabei so seltsam finde: Die Märkte rechnen normalerweise alle möglichen Risiken und Chancen in die aktuellen Kurse ein. Gerne wird dabei jedes noch so kleine Risiko sofort eingepreist. Mit anderen Worten, umso weniger riskant die Zukunft erwartet wird, desto höher die Kurse. Die Risiken sind aber meines Erachtens im Moment sehr hoch, da sollten die Kurse doch bei weitem niedriger stehen.

      Allerdings drängt ungeheure Liquidität auf den Markt und so steigt einfach alles, was man kaufen kann, sogar Gold und Aktien gleichzeitig. Es gilt jedoch: Umso weiter das getrieben wird, desto größer ist die Diskrepanz zwischen dem Kurs und der Realität. Ich weiß eins mit Sicherheit, diese Diskrepanz wird ausgeglichen werden. Entweder passt sich die Realität an die aktuellen Kurse an, oder die Kurse an die Realität. Wie diese Anpassung letzten Endes geschieht, ist die alles entscheidende Frage. Meine Meinung dazu kennen Sie.

      Das Ifo Institut hat heute ebenfalls die in Deutschland beschlossenen Reformen als unzureichend eingestuft. Das Ifo-Institut rechnet lediglich mit einem Impuls für das Wirtschaftswachstum von 0,1 % für 2004. Allerdings sieht das Ifo Institut langfristige Effekte. Ich bin sehr gespannt, was letzten Endes Deutschland 2004 für ein Wirtschaftswachstum erreichen wird.

      Euro bei 1,238 Dollar. Es geht weiter und weiter ... Nächstes Ziel 1,25 Dollar

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 09:22:39
      Beitrag Nr. 2.763 ()
      PECH FÜR AUTOFAHRER

      Ölpreis so hoch wie seit Irak-Krieg nicht mehr

      Sinkende Vorräte in den USA, neue Gewalt in Nahost: Gleich mehrere Faktoren treiben die Ölpreise auf ein lang nicht erreichtes Niveau.
      So kommt es, dass in Deutschland trotz der Euro-Stärke das Benzin nicht billiger wird, sondern teurer.


      New York/Berlin - Das Erdöl kostete Händlern zufolge am Mittwoch in New York so viel wie seit Beginn Irak-Krieges nicht mehr. An der Terminbörse Nymex wurde ein Barrel (knapp 159 Liter) leichtes US-Öl zur Lieferung im Januar zuletzt mit 33,30 Dollar gehandelt - um 41 Cent teurer als am Vortag. Zwischenzeitlich war der Preis sogar bis auf 33,77 Dollar geklettert. Öl der marktführenden Sorte Brent kletterte zum Handelsschluss in London auf ein Zwei-Monats-Hoch von 30,60 Dollar und war damit 63 US-Cent teurer als am Vortag.

      Die US-Ölvorräte sind angesichts rückläufiger Importe in der vierten Woche in Folge gesunken. Die Einfuhren in den vergangenen vier Wochen seien "eindeutig nicht ausreichend" gewesen, um den höhere Bedarf während des Winters zu decken, stellte das US-Energieministerium fest.

      Saddam-Verhaftung drückt die Preise nicht

      Getrieben worden seien die Preise aber auch von negativen Entwicklungen im Nahen Osten, sagten Händler. So habe die Explosion eines Tanklastzugs in der irakischen Hauptstadt Bagdad, die sich später als Unfall herausstellte, am Markt die Befürchtungen bestärkt, dass sich die Sicherheitslage im Irak nicht stabilisieren wird. Dazu habe auch die Ankündigung der irakischen North Oil Co beigetragen, die Pipeline von den Ölfeldern im Norden des Irak zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan nicht zu öffnen, weil diese zu anfällig für Anschläge sei.

      Deutschlands Autofahrer müssen sich zu Weihnachten auf neue Preisrunden an den Tankstellen gefasst machen, warnt der ADAC. "Die Erfahrung der vergangenen Jahre legt nahe, dass die Mineralölbranche zu Weihnachten wieder versuchen wird, höhere Preise durchzusetzen", sagte Benzinmarkt-Experte Jürgen Albrecht der "Berliner Zeitung". Er rechne kurz vor Beginn der Reisewelle an den Feiertagen mit Steigerungen von rund drei Cent pro Liter.

      Autofahrer, die zum Fest längere Strecken zurücklegen wollen, sollten möglichst schon einige Tage vorher ihre Autos betanken. Überdies empfehle es sich wie ansonsten auch, die Preise zu vergleichen und gezielt Tankstellen anzusteuern, die ihre Wettbewerber unterbieten. Nach Erhebungen des ADAC kostete das meistgetankte Euro-Super zuletzt im Bundesdurchschnitt 1,073 Euro pro Liter. Normalbenzin war für 1,053 Euro und Diesel für 0,878 Euro pro Liter zu haben. Die Schwäche des Dollar an den Devisenmärkten hat damit nicht zu einer nennenswerten Entlastung der Autofahrer beigetragen.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 09:27:41
      Beitrag Nr. 2.764 ()
      "Hussein-Rally" vorbei

      von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street

      Die "Hussein-Rally" hatte sogar noch weniger Feuerkraft als seine fiktionalen "Massenvernichtungswaffen".

      Als die Kleinanleger in den USA letzten Sonntag schlafen gingen, wussten sie, dass der naechste Morgen eine Rally an der Wall Street bringen wuerde – da ja Saddam Hussein gefangen worden war. Die Kleinanleger muessen sich gefragt haben – was kann positiver fuer die Boerse sein als die Gefangennahme Saddam Husseins? Fast alles, wie es jetzt aussieht, waere bullisher gewesen ...

      Die Gefangennahme von Hussein liess den Dollar im fruehen asiatischen Handel steigen, und der Goldpreis fiel. Aber als der Handelstag in New York begann, da war es mit dieser Dollar-Rally schon wieder vorbei.
      Tja, da hatten Bill Bonner und Addison Wiggin mal wieder recht, als sie meinten, dass die Gefangennahme von Saddam Hussein keine Trendwende bei Dollar und Gold ausloesen wuerde.

      Jetzt weg von Saddam Hussein, hin zur US-Wirtschaftsentwicklung: Den US-Investoren scheint nichts zu fehlen. Was koennten sich die Kleinanleger in den USA noch wuenschen, wo sie doch schon ein Wirtschaftswachstum von 8,2 % haben, einen boomenden Immobilienmarkt, einen steigenden Aktienmarkt, militaerische und monetaere Hegemonie und eine unbegrenzte Kreditlinie beim Rest der Welt?

      Vielleicht wird das Schicksal noch eine Ueberraschung bereithalten – die Art von Ueberraschung, bei der die Kleinanleger nach Gnade schreien werden. Vielleicht wird der US-Dollar unter das Niveau fallen, das Greenspan, Bernanke und Bush als gut fuer die US-Wirtschaft ansehen ... und vielleicht wird er soweit fallen, bis die auslaendischen Investoren veraengstigt ihre Dollar-Vermoegensanlagen loswerden wollen.

      Jay Shartsis, ein Freund von mir, der in New York Optionshaendler ist, sagt:

      "Das Hoch des Dow Jones letzte Woche wurde vom breiten Markt nicht unterstuetzt, was ein Verkaufssignal ist. Das Hoch wurde nicht von den Transportwerten oder den Versorgern bestaetigt. Und was wahrscheinlich noch wichtiger ist: Weder der Nasdaq, der Russell 2000 (Index) oder der Wilshire 5000 (sehr breit gefasster Index) bestaetigten das – und das sind alles viel breit gefasstere Indizes als der Dow Jones."

      Um das alles zusammenzufassen: Der ehemalige irakische Tyrann ist jetzt im Gefaengnis, aber das bietet ueberhaupt keine Sicherheit gegen die Tyrannei des Besitzes ueberteuerter Aktien.
      Avatar
      schrieb am 11.01.04 23:05:43
      Beitrag Nr. 2.765 ()
      @herr.motzki,

      wie es aussieht, könnten wir bei den Standards das Hoch gesehen haben. Die Alcoa-Zahlen wurden zumindest schon mal schlecht aufgenommen, obwohl proforma die Erwartungen der Analo-Horden geschlagen wurden.

      Die Nasi könnte noch ein wenig laufen, da jetzt auch noch der letzte Schrott gezockt wird.

      Ich erwarte den DOW mitte März deutlich unter 10.000. Die Bonds werden den Weg weisen.

      Gruß paule2
      Avatar
      schrieb am 12.01.04 10:12:29
      Beitrag Nr. 2.766 ()
      @Tach, paule2

      Schön von Ihnen zu hören.
      Und ich dachte schon,
      die Bullen hätten Sie nach all den Jahren nun doch dazu gebracht,
      endlich von einer Brücke zu springen...(hihihi).

      Wir liegen da gar nicht weit auseinander.
      Und ich könnte wetten,
      dass dieser Thread schon in diesem Jahr (re)-aktiviert wird.

      Denn diese Geschichte des "Market-Watch"
      ist ja über einen sehr-sehr viel längeren Zeitraum zu betrachten.

      Ich wünsche Ihnen eine vergnügsame Woche, paule

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 09:52:48
      Beitrag Nr. 2.767 ()
      Noch mehr Krisen ...

      von Martin Weiss

      In der ersten vollen Handelswoche des Jahres 2004 konnte sich der deutsche Leitindex über der 4000 Punkte Marke behaupten, obwohl die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag schockierend schwach ausgefallen waren.

      Nicht umsonst mußten Dow Jones und Nasdaq zum Wochenschluß deutliche Verluste hinnehmen. Richtig, die Lage am Arbeitsmarkt im Dezember war extrem enttäuschend. Optimisten setzten auf 100 000 neue Stellen, de facto waren es klägliche 1000. Anders formuliert, diese Daten sehen wahrlich nicht nach einem starken, nachhaltigen US-Wirtschaftsaufschwung aus. Es sind viele Anzeichen, die auf eine ernste Krise am Arbeitsmarkt hindeuten.

      Wieder einmal mußte das verarbeitende Gewerbe einen Stellenverlust von 26000 hinnehmen. Insgesamt waren im Gesamtjahr 2003 über 500000 Menschen weniger in der US-Industrie beschäftigt. Seit dem Jahr 2000 gingen über drei Millionen Industriearbeitsplätze verloren. Zudem sank die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel trotz Weihnachtsgeschäftes um 38000! Diese Tatsache zeigt klar auf, daß wohl selbst die Einzelhändler kaum von einer weiteren Nachfragestärke ausgehen.

      Auch erstaunlich, daß die offiziell ermittelte Arbeitslosenrate auf 5,7 % im letzten Monat des Jahres 2003 fiel. Naja, nicht wirklich verwunderlich, zumal ungefähr 1,5 Millionen Menschen einfach aus der Statistik fielen. Diese Menschen gaben schlicht mangels Erfolg die Suche nach einer Arbeitsstelle entmutigt auf.
      Ebenso alarmierend ist, daß selbst bei "teenagern" die Arbeitslosigkeit weiter anstieg auf nunmehr 16,1 %. Von der geleisteten Wochenarbeitszeit, die mit nur 33,7 Stunden ausgewiesen wurde bzw. dem um mehr als 2 $ auf durchschnittlich 522,35 $ gesunkenen durchschnittlichen Wochenlohn ganz zu schweigen.

      Würde es sich um eine wahrlich starke Wirtschaftslage, einen starken, sich selbst tragenden Aufschwung handeln, müßten 150000 bis 200000 neue Stellen pro Monat geschaffen werden! Daß die Lage am deutschen Arbeitsmarkt (im Jahr 2003 ging die Zahl der Beschäftigten um über 600 000 zurück) desaströs ist und auch die binnenwirtschaftliche Nachfrage in Deutschland mehr als nur schwächelt, liegt ohnehin auf der Hand.

      Indes deuten sich in den letzten Tagen mehr denn je auch Hinweise auf einen neuerliche Ölkrise an. Der Ölpreis erreichte den höchsten Stand seit dem Krieg gegen den Irak. Nicht nur die kalte Witterung in den USA bzw. extrem niedrige (auf einem 28-Jahres-Tief!) Öl-Lagerbestände, sondern auch die Meldung, daß der Royal Dutch/Shell-Konzern seine Schätzungen für die als gesichert geltenden Ölreserven um 20 Prozent nach unten revidieren mußte, zeichnet neben der weiterhin vorherrschenden geopolitischen Instabilität für diese Entwicklung verantwortlich. Beobachten Sie auch in den kommenden Tagen die Tendenz beim Ölpreis!

      Daneben geht auch die Krise des $ weiter. Jedenfalls ist es fast spürbar, wie die Nervosität der Marktteilnehmer, bisweilen gar der Autoritäten zunimmt. Vor diesem Hintergrund ist auch der Besuch des Fed-Chefs Greenspan im Euroland in den nächsten Tagen zu sehen. Ganz spannend wird es ab einer Marke von 1,30 $ pro Euro. Ebenfalls hoch interessant wird sein, ob der Goldpreis, bewertet in Euro, sich bald gen "Norden" aufmachen wird. Ja, noch ist für Sie in Europa Gold in Euro sehr, sehr günstig. Nutzen Sie diese Chance!

      Wie auch immer, sehen Sie auch im Jahr 2004 in den Krisen nicht nur Gefahren, sondern auch große Chancen. Und, vergessen Sie ja nicht, auch bisweilen das Leben und den Tag zu genießen!
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 09:56:58
      Beitrag Nr. 2.768 ()
      Schröpft die Dummen!

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Diesen Slogan schlage ich der amerikanischen Partei der Republikaner für den kommenden Wahlkampf vor. Denn diese Partei um Präsident Bush scheint ja eine sehr originelle Methode der Finanzierung der Staatsausgaben gefunden zu haben. Sie senken die Steuern ... aber erhöhen die Ausgaben. Wer wird dann für ihre Programme der Waffen und Drogen bezahlen? Statt die Reichen zu schröpfen oder die Armen auszuquetschen, setzen die Republikaner darauf, dass die Dummen der Bush-Administration Geld leihen, zu Zinssätzen, die auf dem niedrigsten Stand seit 50 Jahren stehen. Die Bush-Administration leiht sich das Geld ... und wertet dann die Währung ab, in der die Schulden gemessen werden.

      Das ist ein Trick ... aber ein eleganter Trick; fast die Hälfte der geliehenen Beträge kommt aus dem Ausland ... und die armen Ausländer wählen nicht mit!
      Aber was ist das? Der Dollar ist weiter gefallen ... und der Goldpreis steigt weiter. Und jetzt sieht es so aus, als ob die Freundlichkeit der Ausländer ihre Grenze erreicht hätte. Sie wählen irgendwie doch mit.

      "Ein ominöser Vorbote für die US-Finanzanlagen", schreibt mein Freund Terry Reik, "war der deutliche Kollaps bei den Kapitalimporten aus dem Ausland ... Vom Topp von 110,4 Milliarden Dollar im Mai sind die Netto-Kapitalimporte im Juni auf 90,6 Milliarden Dollar, im Juli auf 73,4 Milliarden Dollar, im August auf 49,9 Milliarden Dollar und im September auf 4,2 Milliarden Dollar gefallen."

      Der Betrag vom September hat nur 10 % des Wertes erreicht, der notwendig wäre, um das amerikanische Leistungsbilanzdefizit von 500 Milliarden Dollar zu finanzieren. Die privaten Investoren außerhalb der USA haben den Dollar aufgegeben, zugunsten anderer Anlagen.

      Bis jetzt haben nur die Dollarkäufe (bzw. die Käufe von US-Staatsanleihen) von ausländischen Zentralbanken den Dollar vor der Zerstörung bewahrt. So hat z.B. die Bank of Japan im September Dollar und US-Staatsanleihen für 40 Milliarden Dollar gekauft. "Ohne diese herkulesmäßige Anstrengung der japanischen Zentralbank", so Terry Reik weiter, "wären die US-Kapitalimporte aus dem Ausland negativ gewesen, und zwar mit 35,8 Milliarden Dollar."

      Die Periode der Zurückhaltung der ausländischen Investoren kommt zu einer schlechten Zeit. Denn mit jedem Tag scheinen die Amerikaner mehr Kredite zu brauchen, nur um ihr Niveau halten zu können. Terry nennt die Zahlen: Die Schulden der USA stehen bei insgesamt 33 Billionen Dollar, die jährlichen Zinsen betragen fast 2 Billionen Dollar – selbst zu den niedrigsten Zinsen seit den 1950ern. Und die Schulden wachsen 7 Mal so schnell wie die Wirtschaft.

      Was für Amerika Schulden sind, sind für das Ausland Forderungen (wenn auch von ungewissem Wert). In den ersten 200 Jahren der amerikanischen Republik schafften es die Amerikaner, gegenüber dem Ausland ein Netto-Vermögen von rund 5 % ihrer Wirtschaftsleistung aufzubauen. Aber dann gab es die Reagan-Jahre der "Angebotsorientierung", und dann die Clinton-Jahre des "Alles ist möglich". Und darauf folgte dann George Bush mit seinem "Schröpft die Dummen". Nach der ersten Amtszeit von Reagan hatte sich das amerikanische Nettovermögen gegenüber dem Ausland in Luft aufgelöst, und in den folgenden 17 3/4 Jahren hielten die Ausländer immer mehr US-Vermögensanlagen, während die Amerikaner immer wenige ausländische Vermögensanlagen hielten.

      Im April 2003 besaßen die Ausländer 3,3 Billionen Dollar mehr an US-Vermögensanlagen, als die Amerikaner an ausländischen Vermögensanlagen besaßen. Und dann, in den folgenden 90 Tagen, schoss diese Zahl um 21,5 % auf über 4 Billionen Dollar nach oben.

      Wow! Bei mir dreht sich alles.
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 10:01:26
      Beitrag Nr. 2.769 ()
      IWF rügt US-Wirtschaftspolitik

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin an der Wall Street

      Die Wirtschaftszahlen der letzten Tage haben mich ein wenig verwirrt. Zunächst einmal gab es bei CNN Money ein großes Thema: Steht den USA ein Kreditkollaps bevor? Es geht um den Boom bei den Hypotheken, der durch die niedrigsten Zinsen seit einer Generation angefacht worden war. Die Hausbesitzer erhöhten ihre Hypotheken, um das zusätzliche Geld in den Konsum stecken zu können. In Deutschland praktisch unvorstellbar, dass Hypotheken erhöht werden, um mehr Geld für den Konsum zu haben – in den USA völlig gang und gäbe.

      In den USA wird von offizieller Seite so argumentiert, dass das Geld aus den Hypothekenerhöhungen zur Tilgung von Kreditkartenschulden verwendet werden könnte. Das ist aber offensichtlich nicht im gewünschten Umfang der Fall: Die Kreditkartenpleiten sind im dritten Quartal auf Rekordniveau geklettert. Selbst wenn es eine Erholung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen gibt, dann wird es erfahrungsgemäß erst mit 6 Monaten Verzögerung eine Verbesserung bei der Zahl der Kreditkartenpleiten geben.

      Und hier beginne ich mich zu wundern. Denn die Arbeitsmarktzahlen waren letzte Woche überhaupt nicht gut. Dennoch stieg der Dow Jones – weil man sagte, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe jetzt seit 13 Wochen unter der angeblich wichtigen Marke von 400.000 geblieben sei. Aber ohne die Unterstützung durch steigende Immobilienpreise und den Hypothekenboom hängt die "Erholung" von der Schaffung neuer Jobs ab. Oder von neuen Schulden.

      "Der Wirtschaft geht es gut, weil sich die Leute verschulden", so Samuel Gardano, Vorsitzender vom "America Bankruptcy Institute"gegenüber der Zeitung Kansas City Star. Da frage ich mich: Was meint er mit "gut"? Im Jahr, das am 30. September 2003 endete, konnte sein Institut 1,66 Millionen persönliche Pleiten zählen ... das ist die höchste Pleitenzahl, die es jemals seit Beginn der Aufzeichnungen gab.

      Gardano meint, dass die Kreditkartenpleiten ein "natürlicher Auswuchs" einer 10 Billionen Dollar schweren Konsumentenvolkswirtschaft seien. Und er fügt ziemlich glücklich hinzu: "Je mehr sich die Wirtschaft verbessert, desto mehr werden sich die Leute verschulden und desto mehr Pleiten wird es geben." Jetzt bin ich völlig baff. Orwell hätte das nicht besser machen können: Wenn Schulden und Zahl der Pleiten bereits auf Rekordniveau stehen und dann weiter steigen, dann soll das eine "Verbesserung der Wirtschaftslage" sein! Da können Sie mich wirklich verwirrt nennen ...

      "Es ist ein Rätsel" so Roger Whelan, der auch bei diesem Institut arbeitet. "Kredite treiben die Verbesserung der Wirtschaft an, aber ein Übertreiben der Konsumausgaben kann zu Schulden und Verlusten der Kreditwirtschaft führen." Hm ... das hilft. "Wir leben in einer Gesellschaft, wo man nicht mehr nur danach lebt, was man sich leisten kann." Ok, jetzt verstehe ich es langsam. "Schulden = Reichtum", das brauchen wir, weil die amerikanischen Konsumenten gegenüber ihren Nachbarn prahlen wollen, oder zumindest mithalten (wenn diese z.B. ein neues Auto haben).

      Aber sollten es nicht genau diese Nachbarn sein, die sich Sorgen machen sollten? Laut einem Bericht des Weltwährungsfonds (IWF), der letzte Woche veröffentlicht wurde, sollte auch die US-Regierung nachdenken. Laut der New York Times warnt der Bericht davor, "dass die amerikanischen Netto-Finanzverpflichtungen gegenüber dem Rest der Welt in den nächsten paar Jahren auf 40 % der gesamten amerikanischen Wirtschaftsleistung explodieren könnten. Das repräsentiert `ein noch nie da gewesenes Niveau an externen Schulden für ein großes Industrieland`, und es könnte zu Verwüstungen beim Dollarwert und bei den internationalen Devisenkursen führen."

      "Der IWF hat Recht", so Fred Bergsten, Volkswirt beim Institute for International Economics, so als ob er regelmäßig mit den Korrespondenten des Investor`s Daily Wein trinken würde. "Wenn diese Zwillingsdefizite – das Haushaltsdefizit und das Handelsbilanzdefizit – weiter ansteigen, dann wird das Risiko eines Tages der Abrechnung, der ziemlich hässlich werden kann, zunehmen."

      Wie kann eine Regierung dem Ausland 40 % ihrer eigenen Wirtschaftsleistung schulden, einer Wirtschaft, die zum größten Teil von ihren eigenen Konsumenten gestützt wird, von denen so viele wie nie zuvor Pleite gehen? Diese Frage habe ich Dr. Kurt Richebächer gestellt. Seine Antwort:

      "Für mich sind die größten Unsicherheiten (in Bezug auf die Weltwirtschaft) die US-Wirtschaft, ihr Finanzsystem und ihre Währung. Das große Thema nicht nur für Amerika, sondern auch für die Weltwirtschaft ist, ob die US-Wirtschaft das Niveau erreicht hat, bei dem das Wirtschaftswachstum selbst tragend geworden ist. Oder ob wir in diesem Jahr ein Schneckenwachstum oder sogar eine Rezession bekommen werden. Wenn man sich die Märkte ansieht, dann habe ich den Eindruck, dass viele Leute (besonders Ausländer) Probleme mit dieser Frage haben ..."
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 19:37:59
      Beitrag Nr. 2.770 ()
      Was macht dieser Thread auf der Seite von Kontron.
      Hat nicht nur nichts sondern garnichts mit Kontron zutun.
      Springbok
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:24:19
      Beitrag Nr. 2.771 ()
      Parallelen Nikkei – S&P 500

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan

      Derzeit bevorzugen die Kleinanleger ganz klar die sexy Aktien der Nasdaq gegenüber den Schwergewichten des Dow Jones. Die beeindruckende Performance des Nasdaq ist nicht das einzige Zeichen dafür, dass der zunehmende Optimismus der Kleinanleger zunehmend tollkühn wird.

      Mein Freund Jay Shartsis, Options-Profi, bemerkt, dass das Verhältnis von Puts zu Calls auf 0,2 gesunken ist. "Beim Boden letzten März lag dieses Verhältnis bei 1,20, was ein ziemlich hohes Niveau der Angst widerspiegelte. Seitdem ist das Verhältnis kontinuierlich gefallen. Ich war überrascht, als es unter 0,40 fiel, aber 0,2 ist einfach unglaublich. Das ist ein Niveau, das wir seit der Manie von 1999 nicht mehr gesehen haben. Ich dachte, dass es ziemlich lange brauchen würde, bis wir wieder so ein Niveau von Optimismus erreicht hätten! Das ist ein wichtiger Indikator, und derzeit ist der leuchtend rot. Könnte das Verhältnis noch auf 0,10 fallen? Ja, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist zu klein, als dass man darauf setzen sollte."

      Und das ist nicht alles: Die Stimmung der Investoren ist "absolut bemerkenswert", so Shartsis weiter. "Ein Research-Fax, das ich von Chris Cadbury erhalten habe, sollte alle Bullen aufwachen lassen. Am Mittwoch zeigte eine Umfrage, dass der Anteil der Bullen bei 81 % lag ... das letzte Mal lag der Anteil der Bullen vor 7 Jahren bei einem Wert über 80 %."

      Das Fazit von Shartsis: "Es klingt nicht nach einer guten Idee, Aktien in einem Markt zu haben, der so bullish ist, dass man es im Chart überhaupt nicht wiedergeben kann. Das Momentum ist extrem überkauft, es ist sehr weit vom 50-Tages-Durchschnitt entfernt, und so weiter. Und ich habe aufgehört, die Tage zu zählen, an denen die Korrektur ausgeblieben ist."

      Wenn der Aktienmarkt Tag für Tag steigt, und die Investoren Monat für Monat Geld verdienen, dann kann sich – bis auf einen standfesten Bären – fast keiner mehr vorstellen, dass die guten Zeiten irgendwann einmal enden werden. Also, auch wenn man an der Wall Street derzeit gutes Geld verdienen kann (übrigens nur in Dollar gemessen – Investoren aus Euroland verlieren durch den Währungseffekt die Kursgewinne der Aktien wieder), schaue ich vorsichtig in die Zukunft.
      Hier ist etwas zum Nachdenken: Der US-Aktienmarkt bildet ein Muster aus, das an das Muster des Nikkei nach dem Platzen der japanischen Spekulationsblase erinnert.

      "Der Nikkei erreichte Ende 1989 bei 39.000 Punkten sein Topp", so sagte ich letztens bei meinem CNN-Auftritt, "31 Monate später erreichte er bei 14.194 Zählern seinen Boden, und während der nächsten 13 Monate stieg er dann um 50 % auf 21.281 Punkte. Danach fiel er wieder, auf 16.216."

      "Bis jetzt sieht es beim US-Aktienmarkt erschreckend ähnlich aus: Der S&P 500 erreichte im März 2000 bei 1.552 Punkten ein Topp. 31 Monate später erreichte er einen Boden, bei 768 Zählern. In den folgenden 14 Monaten stieg er um 47 %, auf sein derzeitiges Niveau. Wenn die Vorgaben des Nikkei auch hier eintreffen, dann wird die Rally des S&P 500 jetzt enden, und zwischen jetzt und April wird er 24 % verlieren."

      Das ist noch nicht alles, liebe(r) Leser(in); der Nikkei ist nicht nur einmal um 50 % gestiegen, sondern drei Mal. 1995/96 stieg er von 14.000 auf 22.000 Punkte, genau wie schon im Jahr 1992. Und von Ende 1998 bis 2000 stieg er um 50 %, von 13.000 auf 21.000 Zähler ... und im letzten April erreichte er bei 7.600 Punkten ein Tief.

      Wenn der Dow Jones identisch wie der Nikkei verlaufen würde, dann würde er bis zum Frühling auf 8.000 Punkte fallen ... und im April 2014 würde er bei 2.400 stehen.
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:24:42
      Beitrag Nr. 2.772 ()
      Greenspan (über)interpretiert

      von Jochen Steffens

      Ich habe mal die Aussagen von Old Greeny "übersetzt". Diese Interpretation ist natürlich bewusst subjektiv und eindeutig überspitzt, also: bitte nicht ganz ernst nehmen.

      Greenspan sagte, dass es aktuell wenig Hinweise für Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits gäbe. Das aktuelle Niveau sei noch finanzierbar.
      Übersetzt heißt das: Amerika ist zuversichtlich, genug dummes ausländisches Kapital zu finden, dass dieses Leistungsbilanzdefizit bei einem schwächer werdenden Dollar mit Verlusten finanziert.

      Weiter führte Greenspan aus, dass es keine bestimmte "Grenze" beim Leistungsbilanzdefizits gäbe, bei der es zu einer abrupten Anpassung der Währung kommen würde. Erfahrung anderer Länder seit den 80ern hätten gezeigt, dass das Leistungsbilanzdefizit in Prozent des BIP auch durchaus zweistellig werden kann, ohne dass es zu einer Korrektur komme.

      Übersetzt heißt das: Wir können noch lange so weiter machen, erst wenn zweistellige Bereiche erreicht werden, sollten wir vorsichtig werden.
      Dann wurde Greenspan etwas "arrogant". Die USA könne sich insgesamt sogar ein höheres Defizit erlauben, da der Dollar schließlich Weltreservewährung sei, so Greenspan.

      Übersetzt: Die Welt kann es sich nicht erlauben, den Dollar abstürzen zu lassen. Deswegen wird sie alles tun, um das zu verhindern (z.B. Stützungskäufe der japanischen Notenbank) – gut für die Wirtschaft der USA. Dass dabei der Rest der Welt in konjunkturelle Gefahr gerät, scheint der FED offensichtlich egal zu sein.
      Greenspan sagte: Die niedrige Inflationsrate in den USA sei zudem ein Hinweis, der gegen die Theorie des schwachen Dollars spricht.

      Übersetzt: Solange die Deflation innerhalb Amerikas, die Inflationseinflüsse durch hohe Energie und Rohstoffpreise auffängt, braucht die FED die Zinsen nicht anzuheben. Anmerkung: Das ist sozusagen eine verdeckte Inflation. Der immense Preiskampf der durch die Überkapazitäten bei den Produkten verschiedener Firmen die Produkt-Preise faktisch sinken lässt (siehe Automobilbranche) verdeckt die von außen über den schwachen Dollar importierte Inflation der Rohstoff- und Energiepreise.

      Dann hat Greenspan noch die Globalisierung gelobt (Schließlich ging es bei dem Treffen um das Thema Globalisierung, er muss ja der Einladung gerecht werden.) Etwas zynisch finde ich, dass er sie auch in Hinblick auf einen ganz bestimmten Effekt lobte: Durch das moderne Informations- und Kommunikationszeitalter werde der Horizont der Anleger erweitert, so dass Anlagen im Ausland weniger exotisch aber auch weniger gefährlich geworden seien.

      Übersetzt: Das Internet und die modernen Kommunikationsmedien ermöglichen vielen der "dummen" Anlegern ihr Geld in Amerika anzulegen, die dazu früher nicht in der Lage waren. Das ist ein weiterer Grund warum Old Greeny zuversichtlich ist, dass sich Amerika diese Niedrigzinspolitik und die enorme Verschuldung leisten kann. Das Internet und die vielen Broker, über die man in auch in den USA realtime handeln kann, machen es möglich. Eine interessante Sichtweise der Dinge: Die "Erfindung" des Internets ermöglicht den USA eine höhere Verschuldung und eine riskantere monetäre Politik.

      Dann befürwortete er noch eine flexible freie globale Weltwirtschaft.
      Übersetzt: Wenn das Ausland dahinter kommt, dass Amerika sich gerade auf deren Kosten sanieren will, dann wird es eng für Amerika.
      Einige Länder könnten das so nicht mitmachen. Deswegen ist er wohl auch gegen eine Zinssenkung der EZB.
      Wie gesagt, lesen Sie diesen Text mit einem schmunzelnden aber ernsten Lächeln ...
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:31:41
      Beitrag Nr. 2.773 ()
      @Guten Morgen, springbock

      Der Thread ist jetzt im zweiten Jahr hier.
      Und er ist durch Zufall hier gelandet.
      Komisch, dass Sie sich nach vielen Monaten plötzlich daran stören.
      Meines Wissens sind Sie der Erste,
      welcher damit ein Problem hat.

      Wenn Sie mit ein wenig Allgemeinwissen in Wirtschaft nicht leben können,
      dann können Sie sich gerne bei W.O beschweren
      und ein Verschiebung beantragen.

      Mir ist Gleichgültig, wo der Thread steht.....

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:35:07
      Beitrag Nr. 2.774 ()
      Fakten zum US-Arbeitsmarkt

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Ich komme noch einmal auf den US-Arbeitsmarkt zurück. Stephen Roach von Morgan Stanley schreibt dazu: "Im Gegensatz zur herrschenden Meinung verbessert sich die Lage am US-Arbeitsmarkt nicht deutlich. In den letzten 5 Monaten des Jahres 2003 wurden insgesamt nur 278.000 neue Jobs geschaffen (ohne Landwirtschaft) – so einen Zuwachs sieht man am US-Arbeitsmarkt während einer wirklichen Wirtschaftserholung normalerweise in einem einzigen Monat. Und fast alle neuen Jobs sind in drei Industriezweigen angefallen – Teilzeitarbeit, Bildung und Gesundheit –, wo in den letzten 5 Monaten 2003 insgesamt 286.000 Stellen geschaffen wurden."

      "Eine breite Einstellungswelle der US-Unternehmen ist nicht vorhanden. Es mag zwar mehr Teilzeitarbeitsplätze geben und neue Arbeitsplätze in Sektoren mit hohen Kosten, wo es keinen internationalen Wettbewerb gibt (Gesundheit und Bildung), aber in den Bereichen Produktion, Einzelhandel, Finanz- und Informationsdienstleistungen werden weiter Stellen abgebaut."

      "Während dieser Phase der `Erholung` sollte es eigentlich 2,4 Millionen Arbeitsplätze mehr geben – selbst wenn man diese Phase mit der schlechtesten Erholung vor 10 Jahren vergleicht."

      "Im Dezember entließen die Fabriken 26.000 Arbeiter ... das war der 41. Rückgang in Folge! Und die Zahl der durchschnittlichen Arbeitsstunden pro Woche ist von 33,9 auf 33,7 gesunken ... und die durchschnittliche Entlohnung pro Woche ist selbst auf Dollarbasis gefallen."

      Stephen Roach hat Recht. Und es kommt noch schlimmer: Die "Partizipationsrate" ist gefallen. Was das ist? Die misst die Zahl der Leute, die aktiv nach Arbeit suchen. Wenn die Zeiten hart sind, dann geben viele Leute die Arbeitssuche einfach auf; und dann verschwinden sie einfach aus der Statistik. Volkswirte schätzen, dass die US-Arbeitslosenquote nahe bei 10 % liegen würde, wenn man diese Leute zu den Arbeitslosen hinzurechnen würde.

      Die Fed kann das Schuldenmachen und das Geldausgeben stimulieren – aber sie kann nicht die Einstellung von neuen Arbeitskräften stimulieren. Niedrige Zinsen und einfache Kredite mögen die Amerikaner zum Kaufen bewegen ... aber ein großer Teil der Ausgaben geht nach Übersee, und dort werden die neuen Arbeitsplätze geschaffen.

      Das ist eine tollkühne, schwächliche "No-Job Recovery", so CNN. Und das Fazit von Stephen Roach: "Der Tag der Abrechnung könnte eher bald als spät eintreten. ( ...) Und dieses Schlüsselrisiko scheint in der Überheblichkeit der Fed, die sich gerade auf der Ehrenrunde befindet, völlig vergessen zu sein."
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:38:48
      Beitrag Nr. 2.775 ()
      KONJUNKTURSCHWÄCHE

      Deutsche Wirtschaft 2003 geschrumpft

      Die anhaltenden Konjunkturprobleme in Deutschland sind nun auch amtlich belegt.
      Erstmals seit 1993 ist die Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr nicht mehr angestiegen,
      sondern leicht zurückgegangen.


      Wiesbaden - Das reale deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei zum Niveau von 2002 leicht um 0,1 Prozent gesunken, hieß es in einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes.

      Die Exporte stiegen im Gesamtjahr den Angaben zufolge um 1,1 Prozent, die Importe legten um 2,0 Prozent zu. Die deutschen Verbraucher gaben real 0,2 Prozent weniger aus, nachdem der private Konsum 2002 bereits um ein Prozent gesunken war. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren nahmen den Angaben zufolge die Ausrüstungsinvestitionen ab. Der Rückgang verlangsamte sich aber auf 4,0 Prozent von 9,1 Prozent im Vorjahr. Die staatliche Defizitquote betrug 4,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

      Bereits 2002 war Deutschland dank starker Exporte mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent nur knapp an einem Rezessionsjahr vorbeigeschrammt. 1993 hatte Deutschland zuletzt einen Rückgang des BIP verbuchen müssen, die Wirtschaftsleistung sank damals um 1,1 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 14:49:41
      Beitrag Nr. 2.776 ()
      Vielen Dank Herr Motzki für die schöne Zusammenstellung der Beiträge. Ansonsten kann man WO nur als Board mit weitgehend kontraindikatorischen Beiträgen nutzen.
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 17:57:00
      Beitrag Nr. 2.777 ()
      @Guten Tag, Boddhisatva

      Naja, auf den ersten Blick ist dies ja richtig.
      Wenn man sich die W.O-Startseit anschaut,
      dann graust es auch mich immer wieder...(hihihi).

      Aber es gibt ja doch das eine oder andere Forum
      in dem sachlich und auch klug diskutiert wird.

      Aber solche Dinge erschliessen sich hier
      leider erst auf den "zweiten" Blick.

      Ich wünsche noch einen schönen Augenthalt
      und vor allem ein gutes Händchen bei Ihren Investitionen.

      sincerely

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 10:24:20
      Beitrag Nr. 2.778 ()
      Halbgares

      von Jochen Steffens

      Hätten Sie gestern Abend nach 22 Uhr in meinem Arbeitzimmer gesessen, hätten Sie ein langezogenes "Hmmmmm ..." gehört, sicherlich nicht nur einmal. Diese Gemütsäußerung hätten Sie heute um 14.30 Uhr, als die neusten US-Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, noch einmal hören können.

      Was soll man damit anfangen? Der weltgrößte Chiphersteller Intel übertrifft die Erwartungen, aber der Ausblick gefällt nicht – er ist eher konservativ vorsichtig. Nachbörslich verliert Intel deutlich. Yahoo hingegen erfüllt die zugegeben hohen Erwartungen "nur". Auch hier kam es deswegen nachbörslich zu Kursverlusten. Aber IBM kann heute vorbörslich (vor der amerikanischen Börseneröffnung) überraschen und übertrifft die hohen Erwartungen. Begründet wird das jedoch auch mit dem schwachen Dollar. Nur IBM gibt auch einen sehr positiven Ausblick, ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich in den nächsten Jahren. Ohne IBM wären die amerikanischen Börsen heute sofort weggeknickt.

      Das Beige Book hat, wie so oft, auch nur bereits Bekanntes noch einmal zusammengefasst. Die US-Wirtschaft wächst aber der Arbeitsmarkt ...

      "Hmmmm ..."

      Na gut, es kamen ja schließlich noch die US-Konjunkturdaten. Doch auch hier keine eindeutigen Signale: Die Zahl der Erstanträge ist auf 343.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 345.000 bis 350.000 neue Anträge nach zuvor 354.000 (revidiert von 353.000). Ob das ausreicht, die Zahlen von Freitag zu relativieren? Wohl kaum. Nicht einmal die Verbraucherpreise stiegen deutlicher als erwartet, lediglich ein Zuwachs von 0,2 % nach einem Minus von 0,1 %.

      Ein klein wenig enttäuschend war der Einzelhandelsumsatz für Dezember 2003. Erwartet wurde ein Anstieg von 0,6–0,9 % nach zuvor 0,9 %. Es kam jedoch nur zu einem mageren Anstieg von 0,5 %. Der Konsum stottert leicht.

      Die europäischen Märkte machen das, was man erwartet. Da nichts wesentlich Schlimmeres oder wesentlich Besseres vermeldet wurde, kann man ja wie gewohnt weiter ansteigen. Diese halbgaren Meldungen sind tatsächlich das Beste was den Bullen unter Ihnen passieren kann.

      Selbst Bush hat nur halbgare Investitionen für sein "Wir besiedeln den Weltraum und erkunden unser Sonnensystem" Wahlkampf-Programm locker gemacht. Anstatt Milliarden über Milliarden in dieses Programm zu stecken sind lediglich 12 Mrd. Dollar über mehrere Jahre geplant. Das Nasa-Budget soll zum Beispiel um 1 Mrd. Dollar für die nächsten 5 Jahren aufgestockt werden. Ob das ausreicht, um bis 2015–2020 amerikanische Astronauten wieder den Mond betreten zu lassen und dort eine bemannte Station zu errichten?

      Vollkommen halbgar ist das deutsche Wirtschaftswachstum 2003. Wachstum ist bereits übertrieben, die deutsche Wirtschaft schrumpfte um 0,1 %.
      Ich darf daran erinnern: Die Bundesregierung ist von einem Wirtschaftswachstum für 2003 von 1,5 % ausgegangen. Das IFO Institut ging von einem Wachstum von 1,1 % aus. Andere Institute: IWF 1 %; IWH 1,1 %; RWI 1,1 %; HWWA 0,7 %. Am Besten hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung getippt, nachdem es seine Prognose Anfang des Jahres von 0,9 auf 0,6 % gesenkt hatte.

      Deswegen bin ich so gespannt, was nach den Prognosen für dieses Jahr am Ende wirklich übrig bleiben wird.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 10:26:34
      Beitrag Nr. 2.779 ()
      Greenspan, Globalisierung und Friedrich Hayek

      von Addison Wiggin

      Der Mann ist ein Rätsel, eine Enigma ... ein lebender Widerspruch. Lassen Sie mich damit beginnen: "Globalisierung", versicherte Alan Greenspan vorgestern vor der Bundesbank, "hat die wirtschaftlichen Gerüste sowohl der entwickelten als auch der unterwickelten Nationen auf viele Wege verändert, die schwierig sind, voll zu verstehen."

      Ich könnte nicht mehr zustimmen. Wir haben ja hier unser eigenes Globalisierungsprojekt. Bill Bonner wird gerade von einem Redakteur der South China Morning Post interviewt ... ich bekomme Nachrichten aus London und Chicago ... und versuche ein Fax aus Zürich zu erhalten. Ich versuche, die französische Version des von Bill Bonner und mir geschriebenen Buches auf den Markt zu bringen (die deutsche Version braucht noch ein wenig). Wie das alles soweit gekommen ist – nun, das ist schwierig, voll zu verstehen.

      Aber bei uns geht es nur um einen Newsletter. Wie muss das sein, wenn man die Zinsen für die Währung festlegt, in der die Mehrheit der Welt ihre internationalen Geschäfte abwickelt? (Zumindest derzeit) Ich muss zugeben, dass ich absolut keine Ahnung habe. Und diesen Job würde ich nicht übernehmen wollen.

      Der Volkswirt und Philosoph Friedrich Hayek zeigte, dass es für jeden einzelnen Menschen unmöglich war, genug akkurate Informationen zu sammeln, um eine definitive Entscheidung über den Preis eines gegebenen Produktes machen zu können. Wenn man zum Beispiel den Preis von Brot bestimmen will, dann ist es besser, den Markt die Kosten von Getreide, die Arbeitskosten des Bäckers etc. berücksichtigen zu lassen, als das durch ein Komitee im Kreml entscheiden zu lassen. Und Bürokraten können auch nicht genug Informationen zusammentragen, um informierte Entscheidungen über Subventionen und Zölle treffen zu können. Es ist besser, wenn der Markt die festlegt. Die Geschichte hat Hayek bis jetzt bestätigt ..
      .
      Greenspan im Eifer eines Messias hat letzten Dienstag vor den Zuhörern der deutschen Bundesbank die Vorteile des freien Marktes dargelegt. Das amerikanische Leistungsbilanzdefizit und der Rückgang des Dollar seien "kein Problem", so Greenspan, so lange die Schokolade-produzierenden Länder in Europa keine protektionistische Gesetzgebung beginnen würden.

      Und dennoch bestimmen Greenspan und seine Leute den Preis von Geld – und Geld ist das liquideste Produkt von allen menschlich produzierten Gütern. Greenspan räumt in seiner bekannt umständlichen und meist unverständlichen Weise ein: "Am Ende wird die Begrenzung für die Größe der tolerierbaren amerikanischen Ungleichgewichte auf der globalen Bühne der Widerwillen der Bürger der ausländischen Länder sein, weitere Forderungen gegenüber den US-Bürgern anzuhäufen." Wann wird dieses "Ende" kommen? Greenspan weiß es nicht ... und er denkt auch nicht, dass es unausweichlich ist.

      Investor-Verlag
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      schrieb am 16.01.04 10:29:24
      Beitrag Nr. 2.780 ()
      Die Japaner sind anders

      von Bill Bonner

      Letzten Montag hatte ich hier im Investor`s Daily über Parallelen zwischen Japan und den USA gesprochen – und ich hatte versprochen, dieses Thema weiter auszubauen. Das möchte ich hiermit tun:

      Die Japaner sind innerhalb weniger als einer Dekade eine erstaunliche Transformation durchgegangen. In den 1980ern hielt man sie für die smartesten und dynamischsten Leute, aber in den 1990ern hielten sie viele Beobachter für Inkompetente, die unfähig waren, zu lernen, wie man sich ändert oder die eigene Wirtschaft restrukturiert, obwohl das so dringend notwendig war.

      Der Grund ihrer wirtschaftlichen Probleme war laut allgemeiner Ansicht ihre Neigung dazu, Geld zu sparen und eine vernünftige Haltung zu haben, was ihre Konsumausgaben anging. Obwohl sie gut lebten, viel reisten und Luxusgüter kauften, sparten die Japaner durchschnittlich 13 % ihres Einkommens, verglichen mit weniger als 2 % bei den Amerikanern. Mit wenigen Konsumausgaben schien es nicht genug Zündstoff für ein gutes Feuer zu geben; deshalb blieb die gesamte Volkswirtschaft relativ gedämpft und kalt.

      Der wiederholte Alptraum der Fed-Gouverneure war, dass die Amerikaner plötzlich beginnen würden, sich wie die Japaner zu verhalten. Statt mehr auszugeben, als sie sich leisten konnten, könnten sie ja vielleicht damit beginnen, weniger auszugeben, was das Feuer der US-Wirtschaft innerhalb von Wochen ausgehen lassen würde. Denn Amerikas Wirtschaft und Amerikas Aktienmarkt hingen von zwei halsbrecherischen Gewohnheiten ab: Der Art, wie die Amerikaner ihr Geld ausgaben, und die Art, wie die Ausländer es investierten. Jede Änderung hin zu Vernunft, egal wie schwach diese Änderung sein würde, würde wahrscheinlich einen Kollaps bei den Umsätzen, Gewinnen, Aktienkursen, bei der Beschäftigung usw. verursachen. Kurz gesagt: Wenn die Amerikaner beginnen würden, sich wie die Japaner zu verhalten, dann würde die amerikanische Wirtschaft beginnen, an die japanische Wirtschaft in der Krise zu erinnern.

      Als Inselnation hatte Japan so viele Exzentrizitäten wie ein Zirkus. Die Japaner hatten ein Wort, um das zu beschreiben: "Nihonjinron", was bedeutet "die Idee, japanisch zu sein". Sie hatten sich immer für außergewöhnlich und – nicht überraschend – überlegen gehalten. Die Einwanderung nach Japan ist strikt begrenzt. Die Japaner tendieren dazu, Ausländern zu misstrauen, und gelegentlich gehen sie sogar so weit, sie zu verachten. Das hält sie nicht von Reisen ab, aber wenn sie reisen, dann tendieren sie dazu, das in Gruppen zu tun.

      Japaner zu sein, bedeutet nicht nur, dass man sich selbst für überlegen hält, sondern auch, dass man das von Zeit zu Zeit durch direkten Wettbewerb mit den Ausländern beweisen muss. Anfang des 20. Jahrhunderts nahm dieser Wettbewerb eine desaströse Form an. Die Japaner versuchten, die militärische Dominanz des gesamten westlichen Rands des Pazifiks zu erreichen. Ihre Kampagne dazu funktionierte gut. Ermutigt durch Erfolge, verfolgten die kaiserlich japanischen Truppen beharrlich ihr Ziel, bis sie endlich etwas fanden, das sie stoppen konnte – die USA. Die Japaner zogen sich gedemütigt auf ihre Insel zurück und bereiteten ihre nächste Kampagne vor.

      Ein zentraler Punkt der japanischen Idee von sich selbst ist das, was die Franzosen "Solidarité" nennen, und was bei den Japanern "wa" heißt. Das ist die Idee, dass alle Bürger zusammenhalten und in Eintracht auf dieselben nationalen Ziele hinarbeiten müssen. Aber während die Franzosen gegenüber ihren Institutionen und ihren Zielen freimütig kritisch sind, tendieren die Japaner dazu, ruhig zu bleiben.

      Wenn irgendeine Gruppe besonders anfällig für Massendenken wäre, dann wären es die Japaner. Das japanische Volks stand während der 1930er und 1940er solide hinter der kaiserlich japanischen Armee, genauso wie es stur hinter den großen industriellen Kombinaten der 1970er und 1980er stand. Selbst heute scheint es obligatorisch zu sein, die letzte Mode bei irgendetwas mitzumachen. Wenn man zum Beispiel eine typische japanische Schulklasse beim Besuch des Louvre sieht, dann hat fast jede(r) seine Haare orange gefärbt. Soviel für heute – ich werde dieses Thema weiter ausbauen!
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 13:58:22
      Beitrag Nr. 2.781 ()
      MINUSJAHR 2003

      Neues Umsatz-Fiasko für Hotels und Gastwirte

      Auch das Jahr 2003 hat für Kneipenwirte, Restaurantchefs und Hoteliers nicht den dringend ersehnten Aufschwung gebracht.
      Im Gegenteil: Die Deutschen sind nur noch knauseriger geworden als vorher - dabei war schon 2002 ein schwieriges Jahr.


      Wiesbaden - Seit Ende 2001 schon dauert die neue Sparsamkeit der Deutschen nun schon an - und die Gastwirte und Hotelbetreiber klagen weiter. Im Jahr 2002 waren die Umsätze real um erstaunliche 7,7 Prozent gegenüber 2001 eingebrochen. Ganz so schlimm war es 2003 zwar nicht - aber deutlich war der Rückgang gleichwohl. Insgesamt setzte die Krisenbranche 2003 nämlich real sechs Prozent weniger um als im Jahr davor.

      Die jetzt mitgeteilten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind erste Schätzungen. Sie beruhen auf den Daten bis einschließlich November 2003. In diesem Zeitraum setzten Restaurants, Bars und Kneipen real fast sieben Prozent weniger um. Hoteliers nahmen 5,5 Prozent weniger ein. Kantinenbetreiber und Caterer kamen mit einem realen Umsatzminus von 2,6 Prozent noch relativ glimpflich davon.

      Es gibt allerdings Anlass zur Hoffnung für die Branche. Wie das Bundesamt mitteilte, schwächte sich der Abwärtstrend zum Ende des Jahres etwas ab. Im November lagen die realen Umsätze nur noch 3,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Dies war der geringste Rückgang zum Vorjahr seit fast zwei Jahren. Die Umsatz-Talfahrt hatte im November 2001 begonnen, kurz vor der Umstellung von der D-Mark auf Euro-Münzen und Scheine.
      Avatar
      schrieb am 17.01.04 15:03:52
      Beitrag Nr. 2.782 ()
      Hallo Herr Motzki:
      Warum schreiben Sie nicht für ein Magazin,denn Ihre Artikel sind wohl lesenswert aber für mich uninteressant
      auf dem Thread von Kontron.

      Schreiben Sie doch mit einem neuen Thread auf DCX.

      Mit freundlichen Grüssen
      Springbok
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 23:22:27
      Beitrag Nr. 2.783 ()
      @Guten Abend, springbok

      Für ein Magazin schreiben?
      Vielleicht mache ich dies schon längst.
      Who knows this already?

      Und wenn diese Dinge für Sie uninteressant sind,
      dann brauchen Sie doch nicht mitzulesen.

      Und es wäre schliesslich auch möglich,
      dass der eine oder andere hier gerne Mal in den Market-Watch rein schaut.
      Immerhin sind Sie (und ich),
      hier nicht der Einzige am KBC-Forum.
      Und in all den Jahren auch der Erste,
      welcher damit ein Problem zu haben scheint.

      Davon abgesehen habe ich hier schon KBC-Thread`s eröffnet,
      als Sie diesem Wert noch wenig Beachtung schenkten.
      Ich bin hier sozusagen(aus alter Liebe zu KBC)hängen geblieben..(hihihi).

      Naja, jedenfalls finde ich, Sie sollten diesen Umstand jetzt nicht allzu hoch hängen, springbok.
      Auch Ihnen sollte der Begriff der Toleranz geläufig sein.

      Und nochmals.
      Wenn Sie mein Thread hier dermassen stört,
      dass Sie darüber nicht mehr schlafen können,
      dann lassen Sie ihn halt sprerren oder verschieben.

      Ich würde Ihnen deshalb nicht gram sein. ;)

      Eine schöne Woche
      und viel Erfolg mit KBC wünsche ich Ihnen.

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:10:26
      Beitrag Nr. 2.784 ()
      VERDACHT AUF BILANZFÄLSCHUNG

      Sammelklagen gegen Adecco eingereicht

      Zwei Anwaltskanzleien haben in den USA Schadenersatzklagen gegen den weltweit größten Zeitarbeitskonzern Adecco eingereicht.
      Dessen Vorstand soll seinen Aktionären jahrelang falsche Ergebnisse präsentiert haben.


      New York - Die Kanzleien Cauley Geller Bowman & Rudman sowie LLP and Schiffrin & Barroway streben den Angaben zufolge bei einem Bezirksgericht in New York den Status einer Sammelklage für Aktionäre an, die zwischen dem 16. März 2000 und dem 9. Januar 2004 Anteile an dem weltgrößten Zeitarbeitskonzern erworben haben.

      In beiden Klagen werde Adecco eine falsche Darstellung von Unternehmensergebnissen in diesem Zeitraum vorgeworfen. Vertreter Adeccos und der Kanzleien waren am Sonntag nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen. Die beiden Kanzleien hatten erklärt, die Klagen am Freitag eingereicht zu haben.

      Adecco hatte Anfang vergangener Woche Unstimmigkeiten im Nordamerika-Geschäft eingeräumt und den Termin seiner Bilanzpräsentation auf unbestimmte Zeit verschoben. Finanzchef Felix Weber und auch der Leiter für das Nordamerika-Geschäft, Julio Arrieta, mussten ihren Stuhl räumen. Die US-Börsenaufsicht SEC sowie die Staatsanwaltschaft von New York haben Untersuchungen zu den Vorfällen bei Adecco eingeleitet. Nach Informationen der Schweizer "Sonntagszeitung" klafft in der Bilanz von Adecco ein Buchungsloch von 40 bis 50 Millionen Euro.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:15:27
      Beitrag Nr. 2.785 ()
      US-Verbraucherstimmung steigt überraschend deutlich

      von Jochen Steffens

      Leider hat eine Besprechung im Verlag heute etwas länger gedauert. Zudem war auch noch die sogenannte Flughafenautobahn zwischen Köln und Bonn wieder einmal verstopft. Das ist ein typischer Freitags-Nachmittagseffekt. Deswegen wird es heute wohl etwas kürzer.

      Ich musste mich erst einmal orientieren. Wenn man nur einen Börsenmorgen verpasst – nicht die Möglichkeit hatte, Nachrichten zu lesen, Stimmungen einzufangen und die Kurse "live" zu verfolgen, hat man ja schon das Gefühl eine Woche im Urlaub gewesen zu sein. Das typisch schnelllebige Geschäft des Börsenalltags.
      Viel scheint jedoch nicht passiert zu sein. Der Dax hat nun seinen "kritischen" Bereich zwischen 4114 und 4184 Punkte erreicht. Das ist die Zielzone aus den bisherigen Bewegungen. Hier kann es drehen, muss es aber nicht. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Überwindet der Dax diesen Bereich, ist mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Egal wie überfällig eine Korrektur auch sein mag. Allerdings wächst die Gefahr deutlicher Rücksetzer von Tag zu Tag. Wie "plötzlich" eine Korrektur einsetzen kann, erleben wir gerade beim Euro und Gold.

      Aufgrund der Kürze der Zeit, beschränke ich mich heute auf die US-Konjunkturdaten, die im Moment aber im Focus des Tagesgeschehen stehen.
      Der von den Börsianern so liebevoll "Philly Fed" genannten Philadelphia Fed Index wurde bereits gestern veröffentlicht. Dieser Index ist eine Untersuchung des produzierenden Gewerbes in der Region Pennsylvania, New Jersey und Delaware. Es ist deswegen ein so viel beachteter Index, da er zeitlich als einer der ersten für den jeweiligen Zeitraum veröffentlich wird. Werte über 0 bedeuten ein Wachstum im produzierenden Gewerbe, Werte unter 0 ein Abnahme.
      Der Philly Fed Index notiert bei 38,8. Erwartet wurde der Index bei 29,0 bis 38,0 nach zuvor 32,1.

      Trotz dieses sehr guten Index, schlossen die Amis gestern uneinheitlich. Sie wissen, gute Nachrichten = Gefahr einer Zinssteigerung = Gefahr von Kursverlusten.
      Kein Wunder, dass der Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert McTeer verkündet, dass im Moment keine Eile für eine Anhebung der Zinsen geboten sei. Er gehe zudem davon aus, dass es in den USA in wenigen Monaten einen so hohen monatlichen Anstieg der Beschäftigung geben wird, dass die Arbeitslosenquote sinkt. Dafür müsste allerdings seiner Meinung nach die Zahl der Beschäftigten zwischen 200.000 und 300.000 steigen. Wobei bei letzterem Wert eine rapide Abnahme der Arbeitslosenrate die Folge wäre. Von 1.000 auf 300.000? Die Hoffnung stirbt zu letzt heißt es doch.

      So lange der Konkurrenzkampf in den USA die Firmen zu weiteren Kostensenkungen treibt, so lange die Rohstoffpreise derart hoch bleiben, solange der Dollar derart schwach ist, werden wir solche Zahlen nicht sehen. Zudem scheint Robert McTeer zu vergessen, dass es eine überaus empfindliche Abwanderung von Arbeitsplätzen in andere Länder gibt. Doch was rede ich ...

      Heute wurde dann noch die US-Industrieproduktion für Dezember veröffentlicht. Diese stieg lediglich um 0,1 %, nach einem Anstieg von 1 % im Vormonat. Erwartet wurden 0,3–0,5 %. So richtig typisch für eine Wirtschaftserholung ist das eigentlich nicht. Aber schließlich steigen auch die Lagerbestände um 0,3 %. Warum sollte da die Industrieproduktion steigen?

      Bei der Kapazitätsauslastung befinden wir uns immer noch unverändert auf niedrigem Niveau von 75,8 Zählern. Analysten hatten mit etwas mehr gerechnet.
      Womit ich jedoch nun überhaupt nicht gerechnet hätte ist, dass die Verbraucherstimmung der Uni Michigan auf 103,2 (!) gestiegen ist, nach einem Wert von 92,6 zuvor. Erwartet wurden 94–95 Zähler. Etwas erstaunlich ist, dass die Amis nach diesen letzten Zahlen etwas abgeben. Denn eigentlich ist die Verbraucherstimmung auch ein Indikator für die Konsumbereitschaft der Konsumenten.

      Doch wie so oft ist die erste Bewegung bei den Amis die falsche. Mal sehen was kommt. (Etwas später) Da steigen sie doch schon wieder – ich dachte schon, das hätte mich doch sehr gewundert, wenn die Amis nach diesen Zahlen ins Minus gerutscht wären.

      Ich habe noch ein paar interessante Zahlen für Sie – noch kaufen die internationalen Investoren: Die ausländische Nettonachfrage nach US-Wertpapieren ist im November auf 87,6 Mrd. Dollar gestiegen, nach 27,8 Mrd. Dollar im Oktober. Die Käufe von US-Notes und US-Bonds erhöhten sich auf netto 33,4 Mrd. Dollar, nach 12,0 Mrd. Dollar zuvor. Insgesamt hielten ausländische Investoren im November US-Staatspapiere über 1,504 Billionen Dollar (!), nach 1,461 Billionen Dollar im Vormonat. Offizielle Anleger hielten dabei US-Staatspapiere im Wert von 884,2 Mrd. Dollar nach 858,1 Mrd. Dollar zuvor.

      Dabei erhöhten sich die japanischen Portfoliobestände an US-Staatspapieren um knapp 24 Mrd. Dollar auf 525,5 Mrd. Dollar. Keine Frage, diese Entwicklung ist vor allem auf die anhaltenden Devisenmarktinterventionen der Bank of Japan zurückzuführen. Auch noch interessant: Ausländische Investoren haben US-Aktien im Netto-Wert von 8,8 Mrd. Dollar gekauft und nur Aktien im Wert von 1,2 Mrd. Dollar USD verkauft.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:16:40
      Beitrag Nr. 2.786 ()
      Greenspan und Bernanke zufrieden

      von Eric Fry

      Die Liquidität ist es, die derzeit laut Kommentatoren bei CNBC den Aktienmarkt nach oben treibt. Aber ist die Liquidität, die die Fed anbietet, wirklich der Hauptgrund für die steigenden Aktienkurse?

      Wie auch immer – derzeit sind es eine Kombination aus guten News und hoffnungsvollen Gerüchten, die die Käufe motivieren. So hat sich das US-Handelsbilanzdefizit im November auf 38 Milliarden Dollar verringert. "Die Lücke im November war die kleinste seit 13 Monaten", so Bloomberg, "und sie kam nach einem Defizit von 41,6 Milliarden Dollar einen Monat früher ... das Handelsdefizit mit China verringerte sich von 13,6 Milliarden Dollar auf 10,8 Milliarden."

      Das führte zu einer Rally beim Dollar und zu einem Selloff beim Gold, während die Aktien stiegen. Der Greenback stieg deutlich, aktuell steht der Euro wieder bei rund 1,25. Und der Goldpreis ist wieder unter der Marke von 410 Dollar je Feinunze.

      Und an der Wall Street machten bereits vor Bekanntgabe der Intel- und Yahoo-Zahlen Gerüchte die Runde, dass die Zahlen "die Erwartungen schlagen würden." Der überraschende Rückgang des Handelsbilanzdefizits scheint – derzeit – Greenspans "Heilung durch Abwertung" Recht zu geben. Seit 2 Jahren reden Greenspan und seine Mitarbeiter den Dollar niedriger, während sie drohen, unbegrenzte Dollarmengen zu drucken, wenn der Dollar sich weigern sollte, zu fallen. Und seit 2 Jahren versichert der Fed-Vorsitzende den Amerikanern, dass die Abwertung des Dollar die Wirtschaft beflügeln und das Handelsbilanzdefizit verringern würde. Leider hat sich in den letzten zwei Jahren die Wirtschaft meistens nur so durchgewurschtelt, und das Handelsbilanzdefizit explodierte. Und es schien immer größer zu werden ... bis zu den jüngsten Zahlen.

      Das amerikanische Handelsbilanzdefizit verbesserte sich insgesamt, da das amerikanische Defizit im Handel mit allen größeren Handelspartnern kleiner wurde. Das Defizit mit der Europäischen Union verringerte sich im November von 8,7 Milliarden Dollar auf 7,4 Milliarden Dollar. Und auch die Defizite mit Kanada, Mexiko und Japan verringerten sich – bei China hatte ich das oben bereits erwähnt.

      Aber Greenspan gibt sich damit nicht zufrieden. Am Dienstag sprach er ja in Berlin vor der Deutschen Bundesbank, wo er den "produktiven" Wachstumspfad der US-Wirtschaft in höchsten Tönen pries und den starken Einbruch des Dollar mit einem Schulterzucken als unwichtig abtat.

      Und der Fed-Gouverneur machte da weiter, wo Greenspan aufgehört hatte. Eine Dollarkrise sei "extrem unwahrscheinlich", so Bernanke. "Ein unkontrollierter Rückgang ist unwahrscheinlich, weil niemand daran ein Interesse hat, auch die Japaner nicht." Interessante Theorie ... wenn ich mich richtig erinnere, dann hatte auch niemand am Aktiencrash von 1929 ein Interesse, und dennoch schaffte der es irgendwie, zu erscheinen.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 21:36:56
      Beitrag Nr. 2.787 ()
      Überhitzung abgebaut

      von Jochen Steffens

      Der Euro "stürzt" innerhalb von sechs Handelstagen von 1,29 Dollar im Hoch auf unter 1,22 Dollar ab –7 Cent mag sich wenig anhören, ist aber für Devisen schon beachtlich. Bei Gold ein ähnliches Bild: Gold sackte von 429 Dollar auf 405 Dollar im Tief. Das ist typisch für überhitzte Märkte – ein plötzlicher und steiler Rücksetzer. Kaum jemand kann in Überhitzungsphasen wirklich vorhersehen, wann so etwas genau passiert. Man kann nur immer wieder warnen, dass eine Konsolidierung bevorsteht. Beim Euro konnte man zumindest nach den Aussagen der EZB ahnen, dass Kursverluste folgen. Übrigens jeder, der nach dem 3.12.2003 eingestiegen ist und nicht verkauft hat, hat nahezu alle seine Gewinne wieder abgegeben.

      Überhitzungsphasen haben allgemein an den Börsen ihre ganz eigene Dynamik. Jede Überhitzungsphase kennzeichnet, dass neben den lang- und mittelfristig orientierte Anlegern, sehr viele kurzfristig orientierte Investoren voll investiert sind. Mit anderen Worten, es gibt viele Investoren, die nach kurzfristigen Rücksetzten auch schnell verkaufen würden. Und hierum geht es: Es gibt immer einen kritischen Punkt, an dem die Nerven der kurzfristig orientierten Anleger "durchgehen" und damit kann so ein Verkaufsrausch eingeleitet werden. Manchmal ist der Markt damit bereinigt. Wenn es jedoch folgend zu weiteren Kursverlusten kommt, gibt es wieder eine kritische Marke an der auch die mittelfristig orientierten Anleger die Nerven verlieren und verkaufen. Ganz zum Schluss verkaufen die sehr langfristig orientierten Anleger, so wie es Anfang 2003 im Dax einige institutionellen Anleger getan haben.

      Ich bin mir sicher, dass wir uns im Moment besonders bei den amerikanischen Indizes in einer Überhitzungsphase befinden. Das heißt nicht, dass es nun direkt zu Rücksetzern wie beim Euro kommen muss. Das heißt nur, es kann jederzeit zu sehr plötzlichen stärkeren Kursverlusten kommen. Wann das sein wird? Ich habe (noch) keine Ahnung und wenn ich die Kommentare der verschiedenen Analysten lese, komme ich zu dem Schluss: Eigentlich weiß es keiner – manche gehen nicht einmal davon aus.

      Diese Unsicherheit hat natürlich auch damit zu tun, dass Wahljahr ist. Es scheint eine sichere Sache zu sein, dass Bush die Wahl erneut gewinnt. Ich glaube sogar, auch die Demokraten sind dieser Ansicht, sonst hätte sich wahrscheinlich Hillary Clinton zur Wahl gestellt. Natürlich wird Bush nur die Wahl gewinnen, wenn in den USA die Illusion eine generellen fundamentierten Konjunkturerholung bis zum Wahltermin aufrecht erhalten wird. Das weiß Bush, schließlich hat sein Vater bereits mit der Konjunktur schlechte Erfahrungen gemacht. Deswegen wird Bush junior alles tun, um diese Illusion aufrecht zu erhalten.

      Wenn man hingegen die Konjunkturdaten aus den USA richtig liest, stellt man fest, die hohen Erwartungen, die in dieser Kurssteigerung seit dem Tief im März 2003 eingepreist werden, sind immer noch nicht erfüllt worden. Doch die Euphorie ist nach wie vor groß.

      Einige Faktoren könnten den Markt einbrechen lassen (terroristischer Anschläge außer Acht gelassen): Ein deutliches Anziehen beim US-Arbeitsmarkt oder ein deutliches Anziehen der Inflation, denn das könnte einen Zinsschritt erforderlich machen. Nach den letzten Konjunkturdaten ist ein solcher Zinsschritt in weitere Ferne gerückt.

      Auch wenn wieder ein EZB-Ratsmitglied, Österreichs Zentralbankchef Klaus Liebscher, die USA in der FTD indirekt auffordert, ein Signal gegen die Euro-Aufwertung zu setzten. Ich denke nicht, dass so ein Signal kommen wird. Wie gesagt, die USA werden bis zur Wahl nichts unternehmen, was eine Widerwahl Bush gefährden könnte.

      Das bedeutet für die Märkte: sie können trotz der Überhitzung immer weiter steigen. Sollte der Dow seinen mehrjährigen Abwärtstrend seit Allzeithoch brechen, sind auch Werte bis 11600 Punkte und darüber im Dow denkbar. Allerdings wird dieses Gebäude um so wackliger, desto höher es gebaut wird. Der Dax hat gerade seine wichtige Widerstandszone zwischen 4114 und 4184 erreicht. Es wird sich zeigen, ob er sie überwinden kann, danach wartet die 4500er Marke.

      Mit anderen Worten: Irgendwann in diesem Jahr wird ein Signal eine Lawine auslösen. Vielleicht in den umsatzschwachen Zeiten im Sommer oder wirklich erst im November nach der Wahl. Dieser Einbruch wird viele Anleger, die sich an die bullishe Stimmung immer weiter steigender Kurse gerade gewöhnt haben, böse treffen.
      Und erst dieser Einbruch wird wirklich zeigen, wie gerechtfertigt diese aktuelle Rallye ist. Und erst dann werde ich meine bearishe/seitwärtsgerichtete Position überdenken. Im Moment bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass es nach diesem Anstieg einen heftigen Einbruch und folgend zu einer langjährigen Seitwärtsbewegung kommen wird.

      Spätestens Mitte des Jahres beginne ich längerfristig ausgerichtete strategische Schortposition langsam aufzubauen. Bis dahin warte ich auf neue Einstiegssignale beim Euro und Gold.

      In Amerika ist heute Martin Luther King Day – ein Feiertag zu Ehren des Geistlichen und Bürgerrechtlers Martin Luther King, der 1968 ermordet wurde. Es findet deswegen in den USA kein Handel statt.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 22:51:31
      Beitrag Nr. 2.788 ()
      Kurze Verschnaufpause ...

      von Martin Weiss

      In den letzten Handelstagen waren es vor allem die Finanzwerte, die gen Norden tendierten. Nicht zuletzt der Zusammenschluß von JP Morgan und Bank One zeichnete für diese Entwicklung verantwortlich.

      Ja, momentan scheint der Optimismus der Marktteilnehmer an den Aktienmärkten keine Grenzen mehr zu kennen. Fast schon unheimlich, daß es in letzter Zeit kaum mehr "echte Bären" zu geben scheint. Analysten, Börsenmedien, Bankberater – von fast allen hört und liest man fast ausschließlich Positives, sprich Kaufempfehlungen. Dieser Überoptimismus sticht schon heraus. Antizyklisch gedacht schrillen bereits jetzt insofern alle Alarmglocken.

      Auch vor dem Hintergrund, daß die geopolitischen Probleme kaum abgenommen haben, erscheint dieser überoptimistische Glaube an "goldene Zeiten" bisweilen fast schon milchmädchenhaft-naiv zu sein. Denn die Gefahr brutalster Terror-Anschläge ist keinesfalls verschwunden. Noch scheinen die Märkte von einer "heilen Welt" auszugehen. Kaum vorstellbar, was im "Falle des Falles" passiert ...

      Gleichzeitig stoßen jetzt vor allem die US-Unternehmensinsider die eigenen Papiere in einem kaum gekannten Ausmaß ab. Würden Sie die Aktie Ihres Unternehmens verkaufen, wenn Sie goldene Zeiten, sprich eine nachhaltige Wirtschaftserholung erwarten? Von der Markttechnik, die ganz klar auf eine überkaufte Situation hindeutet, ganz zu schweigen.

      Es wäre also wahrlich nicht verwunderlich, wenn die Börsen schon in Bälde zu einer scharfen Korrektur ansetzen würden. Gewiß, im Sog der überbordenden Euphorie kann der Aufwärtstrend schon noch den einen oder anderen Tag länger anhalten. Aber, die Luft wird immer dünner ... Apropos überkauft, in den vergangenen Tagen konnte der US-Dollar ein kleines "comeback" feiern. Richtig, technisch betrachtet, war die US-Währung auch "überkauft". Denn der "Abstieg" auf knapp 1,29 $ je Euro verlief in jüngster Vergangenheit fast schon zu schnell. Um nicht zu sagen crashartig.

      Und dieser brutale "Verfall" nötigte schließlich auch die Autoritäten im Euroland zur verbalen Intervention. Gewiß, kurzfristig mag der Euro-Anstieg ein wenig abgebremst sein. Sicherlich besteht die Möglichkeit, daß der $ noch ein wenig zulegt. Aber, angesichts der fundamentalen Ausgangslage sind solche Korrekturphasen herausragende Gelegenheiten, sich entsprechend für den nächsten Abwärtsschub des $ neu zu positionieren.

      Der Goldpreis mußte im Zuge der leichten Dollar-Erholung vor allem am Donnerstag einen herben Rückschlag hinnehmen. Eine Feinunze Gold kostet Sie (ohne Aufgeld) nunmehr knapp 325 Euro!

      Aber, dies ist wahrlich kein Anlaß zur Sorge, auch wenn im Kontext mit der aktuellen US-Dollar-Verbesserung der Goldpreis noch ein wenig nachgeben sollte. Spätestens bei 390 $ je Feinunze sollte diese gesunde Korrektur im vollauf intakten Aufwärtstrend, sprich Bullenmarkt beendet sein. Fürwahr, diese Gelegenheit sollten vor allem Sie in Europa wahrnehmen. Denn ich kann mir kaum vorstellen, ob es solche Top-Chancen noch allzu oft geben wird.

      Handeln ist also in nächster Zeit angesagt. Auch wenn man bisweilen nicht den "günstigsten" bzw. "tiefsten" Kurs erwischt ...
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      schrieb am 19.01.04 22:54:51
      Beitrag Nr. 2.789 ()
      Stellen Sie sich auf die Gegenseite!

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      "Die Erholung gewinnt laut Fed an Momentum", so eine Schlagzeile in der Washington Post. Eine andere Schlagzeile versichert uns etwas, das wie ein Trend auszusehen scheint: Die amerikanischen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stehen auf dem niedrigsten Niveau seit 3 Jahren, und die Einzelhandelsumsätze sind letzten Dezember wieder gestiegen.

      Aber "setzen Sie nicht darauf", so meine Antwort. Was nicht bedeutet, dass ich mehr als andere wüsste. Ich weiß überhaupt nichts ... deshalb kann ich mir meiner selbst so sicher sein. Ich weiß nicht, ob die Erholung an Momentum gewinnt ... aber ganz bestimmt gewinnt sie an Popularität. Jeder setzt darauf, als ob das eine sichere Sache sei.

      Ich bin mir sicher, dass diese Erholung von einer Art ist, die keiner kennt ... und dass die Leute die denken, dass sie die kennen, weniger über die Zukunft als über alles andere wissen. Und ich weiß auch, dass eine Menge Leute denken, dass sie die Zukunft kennen. Die meisten sind sich da so sicher, dass sie noch nicht einmal darüber nachdenken müssen. Irgendwie wissen sie einfach, dass die Dinge immer besser werden, für immer.

      Man verdient kein Geld, wenn man die Zukunft nur kennt. Man macht Geld, wenn man weiß, wo die anderen Investoren in der Gegenwart Fehler gemacht haben. Ich erinnere Sie daran: Man kann nicht wissen, welches Pferd das Rennen gewinnen wird, aber man kann eine vernünftige Schätzung abgeben darüber, wo die Chancen falsch berechnet sind.

      Wenn man die Schlagzeilen liest, dann ist es nicht schwer, die Favoriten dieses Rennens herauszufinden. Die US-Aktien haben Rekord-Bewertungen. Und auch die Anleihen von Emerging Markets sind beliebt.

      Häuser? Schwer zu sagen ... aber in Gegenden wie San Diego, wo sich der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus bei 600.000 Dollar eingependelt hat (was sich immer weniger Leute leisten können) ... müssen sich die Preise in der Nähe eines epochalen Hochs befinden.

      Auf der anderen Seite gibt es ein paar "Underdogs" in diesem Rennen, auf die fast niemand setzen will. Das Gold zum Beispiel: Obwohl es sich in einem offensichtlichen Bullenmarkt befindet, ist es heute immer noch weniger als die Hälfte des Goldpreises von vor 20 Jahren wert. Um die Inflationsrate bereinigt steht der Goldpreis heute da, wo er in den 1950er Jahren stand – trotz einer Explosion von Schulden, Derivaten, Defiziten, ungedeckten Papierdollars, leichten Kredite.

      "Reagan bewies, dass Defizite egal sind", sagt Dick Cheney. Bemerkenswerterweise glauben ihm vernünftige Leute.
      Und japanische Aktien? Wer will auf japanische Aktien setzen ... nach einem Bärenmarkt, der 14 Jahre andauerte?
      "Ist es Zeit, Japan zu kaufen?" fragte ich Merryn Somerset Webb, Herausgeberin von MoneyWeek, letzte Woche.

      "Es könnte zu früh sein", antwortete sie mir, "aber es ist definitiv nicht zu spät." Mehr zum Thema Japan im letzten Artikel der heutigen Investor`s Daily-Ausgabe!
      Die Kleinanleger in den USA und auch in Deutschland sind an Japan nicht interessiert. Und auch nicht an Gold. Zu billig. Zu früh. Zu unsichtbar. Stattdessen setzen sie darauf, dass die US-Aktien noch höher steigen ... sie setzen auf Schulden ... auf die "Erholung" in den USA ... auf alles, das schon viel zu teuer ist ... und selbst wenn die Dinge sich so entwickeln, wie sie es erwarten, dann werden sie damit wahrscheinlich nicht viel verdienen.

      Stellen Sie sich auf die Gegenseite, liebe(r) Leser(in). Auf die andere Seite.
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      schrieb am 19.01.04 23:13:22
      Beitrag Nr. 2.790 ()
      JOB-KAHLSCHLAG

      France Télécom kappt weltweit 14.500 Stellen

      Während sich das deutsche Pendant schon erholt,
      hat die France Télécom ihre Unternehmenskrise noch lange nicht überstanden.
      Der Konzern hat jetzt angekündigt, sieben Prozent aller Stellen zu streichen.


      Paris - Alleine in Frankreich sollen 8800 Stellen abgebaut werden, erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Montag. Weitere 5700 Jobs sollen im Ausland - vor allem in Polen - wegfallen. Die Streichungen in Frankreich sind Teil eines umfangreicheren Sparplans, den das immer noch mit 49 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen bereits 2002 angekündigt hatte. Insgesamt sollen im Rahmen dieses Planes allein in Frankreich 22.000 Stellen eingespart werden.

      Ein Großteil der Stellen soll über Vorruhestandsregelungen abgebaut werden. Derzeit sind bei France Télécom in Frankreich 126.000 Personen beschäftigt. Im Ausland sind es weitere 90.000. Der Aktienkurs von France Télécom konnte von den Nachrichten nicht profitieren. Er sank gegen den Markttrend um 0,7 Prozent auf 23,07 Euro.

      Dank eines neuen Gesetzes, das jetzt wirksam wurde, ist die französische Regierung nicht länger verpflichtet, die Kontrollmehrheit bei dem einstigen Monopolisten zu behalten. Noch besitzt sie 54 Prozent der Aktien. Experten erwarten, dass der Staat in den kommenden Monaten einen beträchtlichen Teil seiner Anteile verkaufen wird.
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      schrieb am 20.01.04 10:10:28
      Beitrag Nr. 2.791 ()
      SCHADENERSATZ VOM VORSTAND

      Regierung will Aktionärsklagen erleichtern

      Bislang sind Klagen von Aktionären gegen die Chefs großer Konzerne sehr selten.

      Berlin - In Zukunft sollen Aktionäre schon dann gegen Vorstände und Aufsichtsräte klagen dürfen, wenn sie nur ein Prozent des Grundkapitals halten - oder Aktien mit einem Kurswert von 100.000 Euro. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, den Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) in Berlin vorstellte.

      Zypries sagte, mit dem Entwurf wolle sie auf "Fehlentwicklungen in der deutschen Aktienkultur" reagieren. Bisher kann ein Vorstand im Regelfall nur vom Konzern selbst auf Schadenersatz verklagt werden, nicht unmittelbar durch die Aktionäre. Nach diesem System der so genannten Innenhaftung haben die Anteilseigner nur begrenzte Rechte. So müssen sie bisher zehn Prozent des Grundkapitals oder Aktien im Nennwert von einer Million Euro halten, um auf der Hauptversammlung zu verlangen, dass Ansprüche auf Schadenersatz geltend gemacht werden.

      "Das trauen wir uns zu"

      Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) begrüßte die Zypries-Initiative als Schritt in die richtige Richtung. DSW-Sprecher Jürgen Kurz wies im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE darauf hin, dass der Kreis der Klageberechtigten deutlich ausgeweitet wird. Auch für viele Mitglieder der DSW und andere Kleinaktionäre würden nach Inkrafttreten der Reform Klagen möglich. "Drei, vier Kleinaktionäre können genug sein, um auf das nötige Quorum von 100.000 Euro zu kommen. Das trauen wir uns zu." Wichtig sei neben der Absenkung der Eine-Million-Grenze auf 100.000 Euro auch, dass künftig der Kurswert Grundlage für die Berechnung sei, nicht der Nennwert der Aktien.

      Die Regierung will das ändern - und einer viel breiten Schicht von Anteilseignern Schadenersatzklagen ermöglichen.

      Zypries will den Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause im Kabinett einbringen. Sie hofft, dass die Regelung Anfang 2005 in Kraft treten kann. Das jetzt vorgestellte Paket ist Teil des Zehn-Punkte-Plans zur Stärkung des Anlegerschutzes. Eine Regelung, die zu höherer Transparenz von Bilanzen führen soll, wurde bereits vorgestellt. Zudem soll der Ablauf von Hauptversammlungen durch eine stärkere Position des Versammlungsleiters gestrafft werden.

      "Bedauerlich - aber nötig"

      DSW-Sprecher Kurz kritisierte diesen Punkt. Bedauerlich sei zum Beispiel, dass der Versammlungsleiter künftig die Fragezeit stärker einschränken dürfe. "Ein starker Versammlungsleiter hat schon heute genügend Rechte, um eine Hauptversammlung stringent durchzuziehen", befand Kurz.

      Die Ministerin will einer exzessiven Nutzung des geplanten Klagerechtes mit mehreren Mechanismen vorbeugen. So ist vor der eigentlichen Verhandlung vor Gericht ein Zulassungsverfahren geplant. Auch soll der Vorstand einen so genannten Haftungsfreiraum erhalten, wenn er "eine unternehmerische Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen getroffen hat".

      So werde es zum Beispiel auch künftig nicht möglich sein, den Vorstand eines Telekomunternehmens in Regress zu nehmen, weil er etwa dem Kauf einer UMTS-Lizenz zugestimmt hat - auch wenn diese heute als völlig überteuert gelten. Insgesamt werde die Haftung auf Fälle grober Fahrlässigkeit oder von Vorsatz beschränkt.
      Zugleich will die Regierung Rechte der Anteilseigner in der Hauptversammlung einschränken. So soll es Aktionären nicht mehr automatisch möglich sein, bestimmte Entscheidungen im Unternehmen mit Anfechtungsklagen auf Eis zu legen. Unternehmen konnten bisher beschlossene Kapitalerhöhungen zum Teil nicht vollziehen, weil eine Klage eingelegt worden war.

      Nun soll eine Art Eilverfahren eingeführt werden. An dessen Ende kann die Kapitalerhöhung von der Hauptversammlung beschlossen werden - auch wenn die Klärung vor Gericht noch nicht erfolgt ist. DSW-Sprecher Kurz dazu: "Diese Änderung ist bedauerlich, aber nötig. Es gibt leider immer wieder Aktionäre, die mit solchen Anfechtungsklagen ein Unternehmen auszupressen versuchen."
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      schrieb am 20.01.04 10:14:26
      Beitrag Nr. 2.792 ()
      MANAGER

      In Justitias Hand

      Was dürfen Konzernführer, und was dürfen sie nicht? Seit sich auch Staatsanwälte für diese Fragen interessieren, herrscht Unruhe in den Chefetagen. Sicher ist schon jetzt: Dem Mannesmann-Prozess werden weitere spektakuläre Verfahren gegen die führenden Vertreter der Deutschland AG folgen.

      Alles hängt nun von Brigitte Koppenhöfer ab: die Karriere von Josef "Joe" Ackermann, einem der mächtigsten Männer der deutschen Wirtschaft, das Schicksal der Deutschen Bank, ja - glaubt man einigen Kommentatoren und Politikern - sogar die Zukunft des gesamten Wirtschaftsstandortes.

      Viel Verantwortung für eine Frau, die kaum einer kennt. Die sich in der Vergangenheit vor allem um jugendliche Straftäter kümmerte und seit drei Jahren an der Spitze der 14. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Düsseldorf steht.

      Ab Mittwoch dieser Woche sitzt der Richterin Koppenhöfer, 52, Deutsche-Bank-Chef Ackermann, 55, gegenüber, zweimal die Woche und das voraussichtlich viele Monate lang. Er teilt sich die Anklagebank mit weiteren Größen der Deutschland AG, unter anderem mit Klaus Zwickel, dem langjährigen Vorsitzenden der IG Metall, und mit Klaus Esser, dem ehemaligen Chef der Mannesmann AG.

      Es geht um die Übernahme der Mannesmann AG durch den britischen Handy-Konzern Vodafone im Jahr 2000, es geht um insgesamt 111 Millionen Mark, die anschließend an führende Manager und Pensionäre des Unternehmens, vor allem an Esser, als Anerkennungsprämien und für Pensionsleistungen geflossen sind. Vor allem aber geht es um die Fragen: Was dürfen Wirtschaftsführer, und was dürfen sie nicht?

      Nie zuvor hat es eine Staatsanwaltschaft gewagt, sich so mit der Wirtschaftselite des Landes anzulegen. Schon allein deshalb wird der Mannesmann-Prozess Rechtsgeschichte machen.

      Bislang befasste sich die Justiz eher mit Randpersonen des Wirtschaftslebens, mit Hochstaplern und Betrügern wie dem Pleitier Jürgen Schneider oder dem Balsam-Chef Friedel Balsam, die durch fingierte Dokumente Banken um Milliarden brachten - alles Emporkömmlinge, die auf ihrem Weg nach oben die Gesetze brachen.
      Schwerer tut sich die Justiz mit den einstigen Helden des Neuen Marktes, den Haffa-Brüdern zum Beispiel, die im Börsenwahn der Jahrtausendwende reich wurden.

      Nur selten lässt sich beweisen, dass sie den Kurs ihrer Klitschen mit Vorsatz und mit falschen Fakten nach oben trieben, um anschließend eigene Aktien abzustoßen.
      Die Angeklagten im Fall Mannesmann sind von anderem Kaliber - allen voran der Schweizer Ackermann: ein hoch angesehener Manager mit Millionengehalt, der beim Kanzler ein und aus geht, der das führende deutsche Geldhaus vertritt, das einzige übrigens, das international überhaupt noch eine Rolle spielt.
      Niemand wirft Ackermann vor, sich selbst bereichert zu haben. Er hat - so sieht er es jedenfalls - getan, was er immer tut: Millionen verteilt an Manager, die Milliardenwerte geschaffen haben. Alles ganz legal und international üblich dazu.

      Die Staatsanwaltschaft sieht darin jedoch einen Fall der Untreue. Ackermann und die anderen Mitglieder des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten bei Mannesmann hätten das ihm anvertraute Vermögen der Mannesmann AG geschädigt, die Prämien seien ungerechtfertigt und außerdem auf nicht rechtmäßige Weise beschlossen worden. Und das ist, wenn es sich denn beweisen lässt, strafbar.

      Seit die Anklage im Fall Mannesmann vorliegt, herrscht Unruhe in den obersten Konzernetagen: Wenn schon dem Chef der Deutschen Bank der Prozess gemacht wird - wer ist dann noch sicher? Werden künftig Staatsanwälte die Rolle des Aufsichtsrats übernehmen und die Arbeit der Vorstände überprüfen? Ganz normales Wirtschaftshandeln werde da kriminalisiert, müssen sich die Staatsanwälte vorwerfen lassen. Ein Neidkomplex gegenüber der gut situierten Wirtschaftselite wird ihnen unterstellt - und böse Absicht: Der Unternehmensberater Roland Berger spricht gar von einem "politischen Prozess".

      Tatsache ist: Die deutschen Staatsanwälte haben ein neues Wirkungsfeld entdeckt, das ihnen reichlich Beschäftigung verspricht. Denn Mannesmann ist zwar der bislang spektakulärste, aber beileibe kein Einzelfall: Quer durch die Republik wird gegen führende Repräsentanten der Deutschland AG ermittelt. Zum Beispiel gegen Friedel Neuber: Der ehemalige Chef der WestLB war einmal einer der Mächtigsten im Land. Er galt als der Pate im Revier, in unzähligen Geschäften zog er die Fäden. Und das wird ihm jetzt zum Verhängnis: Wegen eines umstrittenen Aktiengeschäfts mit dem Baukonzern Holzmann hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben und plant ein Großverfahren mit namhaften Spitzenmanagern der deutschen Wirtschaft. Und auch die Pleite des Anlagenbauers Babcock Borsig soll juristisch aufgerollt werden. Im Mittelpunkt dieses Krimis steht wiederum Neuber.

      Seinem Nachfolger Jürgen Sengera geht es nicht viel besser: Er und fünf weitere Manager der WestLB stehen unter dem Verdacht der Untreue. Die Bank hatte sich in London auf windige Geschäfte eingelassen, die zu Milliardenverlusten führten.

      Im Zusammenhang mit der Beinahe-Pleite der Bankgesellschaft Berlin wird gegen mehr als zwei Dutzend Ex-Manager ermittelt - darunter der Ex-Chef des Instituts, Wolfgang Rupf, und sein Vorstandskollege Klaus Landowsky, der einst mächtigste Politiker der Hauptstadt.

      Bernd Schneider, einer der renommiertesten Strafverteidiger der Republik, sieht denn auch einen "justizpolitischen Wandel". Während sich die Ermittler früher "mit den Direktoren aus der dritten Ebene begnügt haben", sagt er, "picken sie sich heute ganz gezielt die Chefs heraus".

      Oft dauern die Verfahren jahrelang - und binden enorme Kräfte innerhalb der Behörden. Doch der gewaltige Aufwand stört die Strafverfolger offenbar wenig.
      Obwohl sich die Ermittlungen im Fall Mannesmann über Jahre hinzogen, wurden sie von Ackermann kaum ernst genommen. "Wenn leistungsgerechte Vergütungen nicht mehr gemacht werden können, ohne dass die Justiz hinschaut, dann wird Deutschland ins Hintertreffen geraten", wiederholte er immer wieder. Zu lange glaubte Ackermann seinen Beratern, das Verfahren in Düsseldorf werde nie eröffnet. Erst als sich im vergangenen Sommer das Gegenteil abzeichnete, dämmerte ihm, dass seine Karriere und sein guter Ruf in Gefahr sind.

      "Das stehen wir durch", ließ der innere Zirkel der Deutschen Bank trotzig verkünden. Die Bank hat keine andere Wahl: Sie ist von ihrem Chef abhängig. Leute wie der Ex-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper oder Aufsichtsrat Ulrich Cartellieri überließen Ackermann die absolute Macht innerhalb der Deutschen Bank, Kritiker und Konkurrenten wie den jetzigen WestLB-Chef Thomas Fischer drängten sie aus dem Haus. Nun steht die Deutsche Bank ohne personelle Alternative da. Kaum war klar, dass der Prozess gegen ihn zu Stande kommen würde, suchte der Bankchef die Nähe zu Bundeskanzler Gerhard Schröder. Plötzlich betonte Ackermann in seinen Reden, "dass Deutschland die Deutsche Bank und die Deutsche Bank Deutschland" brauche.

      Höhepunkt der Charmeoffensive war das Engagement, das Ackermann plötzlich für die Förderung des Finanzplatzes Deutschland ergriff. Viele Jahre hatte die Deutsche Bank immer mehr Abteilungen nach London verlagert und damit den britischen Standort unterstützt.

      Schröder findet den Schweizer mit dem Robert-Redford-Lächeln durchaus sympathisch. Vor kurzem schrieb er dem chinesischen Premier einen Brief mit der Bitte, die Deutsche Bank doch bei Börsengängen staatlicher Unternehmen zu berücksichtigen. Der Politiker hofft, dass die Deutsche Bank sich mit anderen deutschen Großbanken zusammentut.

      Ansonsten achtet der Bundeskanzler auf Distanz. Auch Wolfgang Clement, damals Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen, sah sich zu einer Hilfestellung außer Stande, als ihn der Unternehmensberater Berger aufsuchte, um ein gutes Wort für Ackermann einzulegen.

      Jahrzehntelang galt die Führungselite der Deutschland AG als sakrosankt, nun steht sie plötzlich schutzlos da. Diese Erfahrung muss ausgerechnet auch Friedel Neuber machen, der in seiner aktiven Zeit wie kein anderer den Filz zwischen Wirtschaft und Politik verkörperte. Seine Geschäfte und Kungeleien werden jetzt erbarmungslos von der Justiz durchleuchtet. Im ersten Fall ist bereits Anklage erhoben.

      1994 übernahm die WestLB fünf Prozent der Holzmann-Aktien und erlitt binnen kurzer Zeit einen Kursverlust von rund hundert Millionen Mark. Den aber ließen sich Neuber und Co. von Holzmann zurückerstatten - indem sie dem Baukonzern Scheinrechnungen über angebliche Beratungsleistungen schickten, die das Holzmann-Management anstandslos bezahlte.

      Der Hintergrund, so versichern die Betroffenen, ist völlig harmlos: Der damalige Holzmann-Chef Lothar Mayer habe seinen Jagdfreund Neuber um Hilfe gebeten. Denn Hochtief, die damalige Nummer zwei in der Baubranche, wollte seinen Erzkonkurrenten aus Frankfurt übernehmen.

      Mayer wehrte sich und vereinbarte mit Neuber, dass die WestLB ein Aktienpaket an Holzmann erwirbt - der Traditionskonzern die Bank im Gegenzug jedoch von allen Verlustrisiken freistellt. Per Handschlag wurde der Deal besiegelt.

      Die Staatsanwaltschaft Frankfurt sieht darin einen Straftatbestand. Sollte die Anklage zugelassen werden, erlebt die Republik ein weiteres Prozess-Spektakel, bei dem sich Spitzenkräfte der deutschen Industrie ein Stelldichein geben.

      Denn neben Neuber sind auch dessen Ex-Kollegen Christoph von Röhl, der Mitte der neunziger Jahre das Beteiligungsgeschäft der WestLB mit leitete, und Ralf Josten angeklagt. Röhl ist heute Vorstand der Falke Bank, Josten noch immer in Diensten der WestLB. Die drei werden, wie auch zwei Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers, der Beihilfe zur Untreue beschuldigt.

      Für die Untreue selbst - also die Überweisung des Geldes - müssen sich Ex-Holzmann-Chef Lothar Mayer sowie seine Vorstandskollegen Lothar Freitag, Dieter Rappert, Michael Westphal und Gerhard Lögters verantworten. Als prominenteste der insgesamt 76 Zeugen will die Staatsanwaltschaft den Ex-Chef der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, laden sowie den Ex-Vorstand des Instituts, Carl-Ludwig von Boehm-Bezing, gegen den im Fall Holzmann ein weiteres Ermittlungsverfahren läuft - wegen Betrugs zum Nachteil der Bundesrepublik Deutschland. Aber auch Hochtief-Chef Hans-Peter Keitel, Ex-Mannesmann-Chef und Holzmann-Aufseher Klaus Esser sowie der Ex-RWE-Chef Friedhelm Gieske sollen aussagen.

      Noch größer aber dürfte das Spektakel werden, wenn es im Fall Babcock zu einem Prozess kommt. Seit Monaten wird ermittelt, Geschäftsräume der WestLB sowie der TUI AG wurden ebenso durchsucht wie Neubers Büros - mit Erfolg, wie die Staatsanwaltschaft versichert.

      TUI-Chef Michael Frenzel, Aufsichtsratschef der Bahn und einer der einflussreichsten Bosse des Landes, sowie Ex-Babcock-Aufsichtsratschef Neuber werden der Beihilfe zur Insolvenzverschleppung des Anlagenbauers beschuldigt. Babcock gehörte zum Preussag-Konzern, den Frenzel zum Reiseanbieter TUI umbaute. Auch um Untreue geht es wieder: Die Manager sollen Gelder von der HDW-Werft zum Babcock-Konzern umgeleitet haben. Beide beteuern ihre Unschuld.
      Doch Untreue ist ein schwammiger Tatbestand. Niemand kann sagen, wie die Prozesse am Ende ausgehen. Werden sie dem Ansehen Deutschlands schaden - oder eher nutzen, den Wirtschaftsstandort schwächen - oder eher stärken?

      Viel hängt jetzt von Brigitte Koppenhöfer ab. Rechtssicherheit ist ein wichtiger Standortfaktor. Und dazu gehört, dass mächtige Unternehmensführer von der Justiz genau so behandelt werden wie kleine Angestellte.
      Nicht besser - aber auch nicht schlechter.

      ARMIN MAHLER, CHRISTOPH PAULY, WOLFGANG REUTER

      Quelle: DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 12:10:37
      Beitrag Nr. 2.793 ()
      USA - Die 300-Milliarden-Dollar-Lücke

      Die Probleme deutscher Unternehmen bei der Finanzierung ihrer Betriebsrenten plagen Firmen in den Vereinigten Staaten schon länger.
      Amerikanische Rentner müssen um ihre Pensionen bangen.


      Von Andreas Oldag


      Nach Schätzungen der Regierung in Washington hat die betriebliche Altersversorgung eine

      Unterdeckung von rund 300 Milliarden Dollar.

      Sie wird damit für viele Unternehmen zu einer ernsten Belastung.

      Großkonzerne wie General Motors und Ford, die krisengeschüttelten Stahlkocher und die bedrängten Fluggesellschaften stecken in der Klemme. Sie können die Löcher zwar aus dem laufenden Geschäft stopfen, doch dann fehlt das Geld für Investitionen.

      Investitionsrückgang befürchtet

      Schon debattieren Fachleute über die Gefahr, dass die amerikanischen Autokonzerne bald nur noch für ihre Rentner arbeiten müssen. „Die Gewinne der Unternehmen werden über viele Jahre zu den Pensionären gelenkt und nicht in Investitionen, wie es eigentlich sein sollte“, warnt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz.

      Die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie verschlechtere sich so, die Gewinne brächen ein und damit auch die Aktienkurse.

      Für die Misere gibt es mehrere Gründe: Schrumpfende Beschäftigtenzahlen und steigende Krankenversicherungskosten für die Pensionäre sind vor allem bei den Industrieunternehmen ein Problem. Einer sinkenden Zahl von Mitarbeitern steht eine wachsende Zahl von Betriebsrentnern gegenüber. Das Arbeitsministerium in Washington schätzt, dass bereits im Jahr 2015 ein Fünftel der Erwerbstätigen älter als 55 Jahre sein wird.

      Amerikanische Unternehmen finanzieren die Renten ihrer Mitarbeiter häufig über Pensionsfonds. Diese kommen für die Altersversorgung von rund 43 Prozent aller Beschäftigten auf. Sie legen ihr Geld üblicherweise in Wertpapieren an. In vielen Fällen sind die Fonds jedoch schlecht geführt worden. Viel zu spät haben die Anlagemanager auf Marktveränderungen reagiert.

      So litten sie 2000 bis 2002 extrem unter der schlimmsten Börsen-Baisse seit den dreißiger Jahren. Zwar sind die Kurse inzwischen wieder gestiegen. Doch nun drücken die niedrigen Zinsen auf die Renditen der festverzinslichen Werte in den Pensionskassen.

      Im Falle einer Insolvenz soll eine staatliche Kasse für die Betriebsrentner einspringen und Finanzierungslücken schließen.

      Die so genannte Pension Benefit Guaranty Corporation (PBGC) steht nun allerdings selber vor einem Finanzierungsproblem.
      Ihr Defizit ist im vergangenen Jahr von 3,6 Milliarden auf 11,2 Milliarden Dollar gestiegen.


      PBGC-Direktor Steven Kandarian warnte vor einer „zunehmenden Erosion“ der Finanzkraft und mahnte Reformen an. Das bedeutet im Zweifelsfall Zuschüsse aus Washington – schlechte Aussichten also für die von Präsident George W. Bush versprochene Verringerung des Budgetdefizits.

      Viele Unternehmen haben inzwischen die Betriebsrenten auf durch die Mitarbeiter selbst verwaltete Pensionssparkonten umgestellt. Diese werden mit steuerlichen Vergünstigungen staatlich gefördert. Doch es gibt dabei keine Garantien für die Auszahlungen.

      Der Trend hat sich in den vergangenen Jahren beschleunigt. Das Geld in betrieblich bezuschussten und in eigenen Altersvorsorge-Sparplänen können die Amerikaner verwenden, wenn sie 59,5 Jahren alt geworden sind. Die Auszahlungen sind dann voll einkommensteuerpflichtig.

      Quelle: Süddeutsche Zeitung
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 14:42:11
      Beitrag Nr. 2.794 ()
      EU-Finanzminister und EZB äußern Sorge über Euro-Stärke

      Der schnelle Höhenflug des Euros löst in der EU zunehmende Sorge aus.
      Die Finanzminister der Euro-Zone haben sich zum ersten Mal besorgt über den rasanten Anstieg des Euro gezeigt.


      "Wir wünschen keine übermäßig starken Bewegungen", sagte der amtierende Vorsitzende der Ministerrunde, der irische Ressortchef Charlie McCreevy, am späten Montagabend in Brüssel mit Blick auf den Wechselkurs gegenüber dem Dollar. Die Minister der zwölf Länder mit der Euro-Währung unterstrichen in einer Erklärung. "Unter den derzeitigen Bedingungen sind wir besonders für Stabilität. Wir sind besorgt über exzessive Wechselkursveränderungen."

      Die Minister, die sich üblicherweise nur sehr zurückhaltend zu Wechselkursen äußern, versicherten, die Lage weiterhin genau zu beobachten. Der Euro müsse mittel- und langfristig seinen Wert halten. Vor einer Woche hatte sich bereits der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, besorgt über den Anstieg des Euro geäußert.

      Der belgische Ressortchef Didier Reynders begrüßte ausdrücklich die Äußerungen der EZB. "Die Bank hat signalisiert, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden dürfen." Der Wechselkurs Euro/Dollar dürfe sich nicht zu sehr der Marke von 1,30 $ nähern, sagte der Minister.

      Die Finanzminister der Euro-Zone sprachen zum ersten Mal über die von der Kommission angekündigte Klage zur Auslegung des Stabilitätspaktes. McCreevy sagte, das rechtliche Vorgehen werde von den Staaten nicht unbedingt unterstützt. Der österreichische Finanzminister Karl-Heinz Grasser sagte, der Großteil seiner Amtskollegen verstehe die Klage nicht. "Es gibt viel zu verlieren und wenig zu gewinnen."

      EU-Währungskommissar Pedro Solbes sagte, er sei von den Ministern nicht angegriffen worden. Er verteidigte sein Vorgehen: "Der Stabilitätspakt muss eingehalten werden. Die Verfahren müssen greifen." Nach Auskunft von Diplomaten gab es keine detaillierte Diskussion zu dem Thema.

      Die Kommission reichte die in der vergangenen Woche angekündigte beispiellose Klage gegen den Finanzministerrat noch nicht beim EuGH ein. Sie richtet sich gegen den Ministerbeschluss vom November, die Defizit-Strafverfahren gegen Deutschland und Frankreich auf Eis zu legen. Im Visier steht also der gesamte Ministerrat, nicht Deutschland oder Frankreich.

      Quelle: FTD

      -----------------------------------------------------

      Naja, in den letzten Wochen haben ja "beide" Seiten
      (Europa+USA) den Euro schön "schwach" geredet.



      Für mich noch immer eine konsolidierende Phase,
      da der Euro in den letzten Monaten nun wirklich
      ein wenig "heiss" gelaufen ist.

      Allerdings glaube ich nicht daran,
      dass sich der Dollar in diesem Jahr erholen könnte.

      Ich würde eher meinen,
      dass im Laufe des Jahres noch weiter mit Dollarverlusten zu rechnen ist.

      HM
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 16:00:34
      Beitrag Nr. 2.795 ()
      Verschuldung der USA

      Wie Sie bereits im Kapital „Staatsschulden“ gesehen haben,
      steigen die Schulden des amerikanischen Staatshaushaltes immer schneller an.
      Per April 2003 haben sie den Stand von US$ 6.2 Bio oder US$ 22`000 pro Person erreicht.
      Diese Zahl kann sich mit den Staatsschulden anderer westlicher Länder durchaus vergleichen lassen.

      Viel dramatischer sind aber die anderen Schulden.
      Die USA haben in allen Sektoren zusammengerechnet
      (öffentliche, unternehmerische und private Haushalte)
      Schulden von US$ 34 Bio oder US$ 120`000 pro Person.


      Die USA sind somit abhängig von ausländischen Kapitalgebern.


      Dieser Chart zeigt die Schulden von US$ 693 Mia
      im Jahr 1957 oder US$ 4`000 pro Person verglichen
      mit den US$ 34 Bio oder US$ 120`000 pro Person im
      Jahr 2002.




      Bei allen Angaben auf den jeweiligen Charts muss
      beachtet werden, dass die europäische Schreibweise
      nicht mit der amerikanischen übereinstimmt.
      Die Zählweise in Europa ist Millionen, Milliarden,
      Billionen, Trillionen. Im Gegensatz dazu in den USA
      Millionen, Billionen, Trillionen. Die Bezeichnung
      Milliarden gibt es in den USA nicht. Die Bezeichnungen
      in den deutschen Texten entspricht unserer Zählweise.


      Auf dem untenstehenden Chart sehen Sie die rote Line,
      welche Amerika‘s Schulden seit 1957 repräsentiert, verglichen mit der blauen Linie,
      welches das Wachstum gemessen am nationalen Einkommen zeigt.


      [/img]

      Von 1957 bis in die frühen 1970-Jahre haben sich beide Kurven ungefähr verdoppelt;
      d.h. das Verhältnis der Schulden zum nationalen Einkommen ist in etwa gleich geblieben.
      In den 1990ern stiegen die Schulden mehr als zweimal so schnell wie das Wachstum der Wirtschaft.

      Weiter unten sehen Sie, wie sich die Verschuldung über die Jahre von 1957 bis 2002 entwickelt hat.
      Es handelt sich um einen inflations-bereinigten Schuldenanstieg von 4.6 mal pro Person.

      Interessant zu beobachten ist, dass 1982, dem Beginn des grossen Börsenbooms,
      die Schulden schneller zu steigen begannen als vorher.
      Es scheint ein direkter Zusammenhang zu bestehen von steigender Verschuldung mit boomenden Börsen.




      Aufteilung und Entwicklung der Schulden der USA nach Sektoren

      Die grüne Linie zeigt die Schulden der einzelnen Staaten und Gemeinden
      Die blaue Linie zeigt den Verlauf der privaten Verschuldung
      Die gelbe Linie zeigt die Unternehmensverschuldung
      Die rote Linie zeigt die Verschuldung des Finanzsektors
      Die schwarze Linie zeigt die nationale Verschuldung



      Während die gesamte Verschuldung in den 60er und 70er Jahren nur langsam anstieg,
      zeigt sich ab den 80er Jahren eine stark steigende Verschuldung der privaten Haushalte (blau)
      und eine explodierende Verschuldung des Finanzsektors (rot).
      Die Verschuldung des Finanzsektors ist 25 mal schneller gestiegen als generelle wirtschaftliche Wachstum.

      Die Verschuldung der privaten Haushalte betrug 1957 43 % des nationalen Einkommens.
      2002 ist der Anteil auf 102 % angestiegen.
      Somit steigt auch die Verschuldung der privaten Haushalte viel schneller als die Wirtschaft.
      Die Schulden der privaten Haushalte bestehen aus Konsumschulden (Leasing, Kreditkarten, etc und Hypotheken).
      Im folgenden Chart sehen wir, dass das durchschnittliche Einkommen einer Familie seit 1970 nicht mehr angestiegen ist.
      Die Familien konnten den "American Way of Life" nur aufrecht erhalten, in dem sie sich in Schulden gestürzt haben.


      ***Bitte die "kleinen" Charts zu entschuldigen.

      HM
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:01:39
      Beitrag Nr. 2.796 ()
      Vier Jahre später ...

      von Jochen Steffens

      Ach wie schön das ist, da sind sie wieder – die Perlen, die Heilsbringer und die Zockeraktien. Aixtron, GPC-Biotech, QSC und ich wage es kaum zu schreiben: Morphosys, der "1000 Euro Wert". Morphosys stieg gerade in nur 2 Tagen von 12 Euro auf 15 Euro! Wahnsinn, haben die eine Goldader gefunden und sinkt deswegen vielleicht aktuell der Goldpreis?

      Wenn der Wert damals von 30 Euro auf 444,44 Euro im Hoch angestiegen ist, ich meine dann muss er nun von seinem Tief bei 4,69 Euro lediglich auf 69,48 Euro ansteigen, um die gleiche ver15fachung zu generieren. Unglaubliche Gewinne locken, Reichtum ...

      Scherz beiseite ... Die meisten Investoren, die ich kenne (bzw. kannte, denn viele sind nicht mehr an den Börse) und die um den Jahreswechsel 1999/2000 mit Morphosys sehr viel Geld gewonnen hatten, haben ihre ganzen Gewinne wieder verloren. Und schlimmer noch, sie haben zum Teil auch noch Kredite aufgenommen, die sie nun bitter zurückzahlen müssen.

      Warum? Es ist ein ganz einfaches Phänomen. Der Mensch neigt dazu zu denken, was einmal gut war ist immer gut. Oder drücken wir es einfach so hart aus, wie Realität nun einmal ist: Es geht um die klassische Konditionierung: Stellen Sie sich einen Bullen vor, der einen Schalter-Knopf findet, darüber steht geschrieben: Aktien kaufen! Jedes Mal, wenn der Bulle diesen Knopf drückt, erhält er eine Belohnung, einen Gewinn in Form von Nahrung und Streicheleinheiten. Er wird natürlich immer häufiger diesen Knopf drücken. Doch was passiert, wenn auf einmal statt Essen und Streicheleinheiten ein Stromstoß folgt?

      Der Bulle wird zunächst verwirrt sein und es noch einmal versuchen – wieder ein Stromstoß. Verdutztes abwarten. Doch sobald der erste Hunger quält, ein erneuter Versuch. Wieder ein Stromstoß. Diesmal wird gewartet, bis die Erinnerung an den Schmerz vorbei ist. Vielleicht macht er was falsch? Er wird versuchen von links an den Knopf zu kommen. Und siehe da: Ein Wunder! Essen und Streicheleinheiten. Doch beim nächsten Mal von links: wieder ein Stromstoß.

      Am Ende wird der Bulle, hungernd – auch wenn er schon viele Stromstöße erhalten hat und kaum noch lebt, aggressiv den Knopf angreifen, er muss doch einfach wieder Essen bringen, er muss, er muss!

      Hmmmm ... Vier Jahre sind gerade ins Land gegangen und ich sehe die gleichen Aktien werden wieder gekauft. Sind das nun neue Anleger? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß: der gleiche Knopf wird gedrückt, denn er gibt wieder Essen und Streicheleinheiten. Das Spiel beginnt von vorne. Wenn nun dieser Knopf nur lange genug Essen und Streicheleinheiten gibt, wird alles wieder so wie 2000.

      Dann musste ich gestern mit Erschrecken feststellen, dass auch fast tot geglaubte Neue-Markt-Gurus von damals wieder aus der Versenkung auftauchen und im Internet erneut ihr Unwesen treiben.

      Diese ganzen Zeichen an der Wand zeigen mir, das Ende ist nicht mehr weit. Häufig, wenn diese kleineren Aktien explodierten, zeigte dies das Ende einer Übertreibung an. So höre ich, dass die erste Antizykler Positionen gegen den Markt aufbauen. Aufgrund der US-Wahl bin ich etwas vorsichtiger. Aber eins können Sie mir glauben: Hier in diesem Newsletter wird weiterhin die Vernunft wichtiger sein, als das Geschrei der Massen.

      Es gibt noch einen weiteren Grund der mich stutzig macht, dazu mehr im nächsten Artikel:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:03:06
      Beitrag Nr. 2.797 ()
      Der ZEW Index oder ein leiser Alarm schrillt

      von Jochen Steffens

      Sie wissen, was ich von diesem Index halte. Für mich ein klassischer Kontraindikator. Umso höher der Index, desto höher die Euphorie der Analysten. Aber im Moment generiert er ein Signal, das Erinnerungen und leise Alarmglocken schrillen lässt. Er fällt, nachdem er auf einen relativen Höchststand geklettert war.

      Auch das erinnert mich an das Jahr 2000. Damals erreichte er im Januar sein Hoch und sank die nächsten beiden Monate, im März brach dann die Rallye in sich zusammen. Ist dieser Rückgang damit ein erstes Warnsignal? Man sollte das nicht überbewerten, lediglich beobachten.

      Der ZEW Index sank im Januar von zuvor 73,4 auf 72,9 Punkte. Sollte er nächsten Monat noch einmal fallen wäre das ein deutlicheres Zeichen.

      Quelle: Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:17:09
      Beitrag Nr. 2.798 ()
      Der Erholung fehlen Zähne

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin

      "Irgendetwas Merkwürdiges geht vor sich", schrieb mein Freund Gary North letzte Woche. "Und zwar seit August. Die US-Geldmenge schrumpft."

      Wirklich merkwürdig. Nun, aber damit beschäftige ich mich nicht zu stark, denn das ist nur ein Merkmal von sehr vielen, die aus der Reihe zu tanzen scheinen.
      Nehmen wir zum Beispiel das Weihnachtsgeschäft. Obwohl das in den USA die größte Stimulierung seitens der Geld- und Finanzpolitik erhielt, produzierte es fast keine neuen Jobs. Mein Freund John Mauldin, der sich letzte Woche durch einen Bericht der Dallas Fed wühlte, bemerkte, dass der durchschnittliche Arbeitslohn auf 13,50 Dollar gefallen war. Das war 1,50 Dollar weniger als ein Jahr zuvor.

      Und im Dezember 2003 gab es 72.000 weniger Teilzeitarbeitskräfte als im Dezember 2002. 84 % des Zuwachses bei den Beschäftigtenzahlen (von August bis November) sind vier Segmenten zu verdanken: Teilzeitarbeit, Gesundheit, Bildung und Regierung.
      Diese Zahlen liefern für mich ein klares Bild. Zumindest für mich hat die Erholung mehr als nur ein paar Zähne zuwenig.

      Aber die massive Infusion von Regierungs-Stimulierungen freut zumindest den Aktienmarkt ...
      und der kann sich auch über eine positive Berichterstattung in der breiten Finanzpresse freuen.

      Eric Fry, unser Mann in New York, schrieb mir am Wochenende: "Mysteriöserweise hat der jüngste Anstieg der ausländischen Käufe von US-Wertpapieren den Dollarkurs nicht steigen lassen – bis letzte Woche (als die kurzfristige Dollarerholung einsetzte, die sich bis gestern Morgen fortsetzte)." Glückwunsch an diejenigen, die letzten Freitag und Montagmorgen nicht die Nerven verloren, sondern kaltblütig die Eurokorrektur zum Einstieg nutzten!

      Sogar das Gold verlor zuletzt ja deutlich, und zwar gab der Goldpreis an 5 Handelstagen fast 20 Dollar ab.

      Doch zurück zur schrumpfenden amerikanischen Geldmenge. Gary North schreibt dazu: "Die Fed entschied sich 2001, die Wirtschaft durch das Hereinpumpen von neuem Geld zu stimulieren. Diese Politik rächt sich jetzt. Sie hat niedrige Zinsen für die Sparer gebracht, die deshalb ihr Geld aus den Banken abziehen. Das hat zu einer Anomalie geführt: Einem Rückgang der Geldmenge, oder zumindest einem Rückgang in den verschiedenen Statistiken der Geldmenge. Was mich wundert, ist, dass es über die Existenz dieser Anomalie in der heutigen Finanzpresse so wenig Diskussionen gibt, ganz zu schweigen von den möglichen Folgen für die Finanzmärkte."

      "Der jüngste Anstieg des Goldpreises ( ...) läuft parallel zum Verfall des Dollar gegenüber dem Euro ab", so North. "Es passiert hier etwas Fundamentaleres als nur eine traditionelle Absicherung gegen Inflation (Gold hat den Ruf eines sicheren Hafens bei drohender Inflation). Das ist ein Zug gegen den Dollar, der nicht auf Inflationsangst beruht. Ich denke, wir sehen den Beginn einer Bewegung, die weg vom Dollar als zentraler Weltreservewährung geht. Was seit 1940 Bestand hatte, beginnt, sich zu ändern."

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:23:01
      Beitrag Nr. 2.799 ()
      @herr.motzki,

      ist Ihnen zur Zeit langweilig? Da macht ja das scrollen schon Arbeit.:laugh:

      P.S.

      Mama DOW bekam heute Prügel.



      :D
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:39:45
      Beitrag Nr. 2.800 ()
      @N`Abend, paule ;)

      Naja, ich betreibe das im Moment sehr "temporär".
      Möglich, dass ich morgen schon wieder keine Zeit habe.
      Mir ist nur aufgefallen,
      dass nach Aussage der Mafia ( Banker,- Analysten,- Börsenmagazine,- Fed, usw..)
      faktisch nix mehr schief gehen kann mit dem "neuen" Reichtum.

      Das erinnnt mich (wie Jochen Steffens) doch sehr an den letzten heftigen Abflug.
      Wobei es schon möglich ist,
      dass die US-Boys (Wahlen, etc..) die Fahne noch etwas hoch halten können.

      Wobei ich dann eher (mit viel Glück,
      von einer längeren Seitwärtsbewegung (4-7 Monate)rechne,
      bevor die nächste mächtige "Welle" nach Süden schwappt.

      We will see..., paule.

      Machen Sie sich noch eine schöne Woche.

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 22:59:19
      Beitrag Nr. 2.801 ()
      Prämien, Wahlkampf und Rosarot

      von Jochen Steffens

      Mannesmann wurde von Vodafone übernommen. Dabei flossen hohe Prämien an Manager und Pensionäre. Diese Prämien sollen laut der Anklage rechtswidrige Zahlungen darstellen, die einen Vermögensverlust für das Unternehmen in großem Ausmaß verursacht hätten. Angeklagt sind u.a. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, IG Metall-Chef Klaus Zwickel und der frühere Mannesmann-Vorstandschef Klaus Esser.

      Ein spektakuläres Wirtschaftverfahren um Gelder, Macht und Interessen. 180 Mrd. Euro war die Übernahme schwer. 57 Mio. Euro sind an Prämien geflossen. Ich vermag nicht zu beurteilen, inwieweit diese Zahlungen rechtswidrig waren. Das werden letztlich die Gerichte entscheiden. Aber ich weiß, dass auch diese Verhandlung einen Imageschaden für die Wirtschaft zur Folge hat.

      Doch auch dieser Prozess, wie die sich mehrenden Bilanzskandale, werden die Menschen nicht davon abhalten, weiter langfristig in Aktien zu investieren. Es scheint fast ein wenig so, als hätten die Menschen mittlerweile so ein negatives Bild von der Wirtschaft und der Politik, dass sie nichts mehr schocken kann. Vergessen wird dabei manchmal, dass es auch noch viele Unternehmen gibt, die sich nicht in die Reihe der schwarzen Schafe einreihen. Besonders im Mittelstand. Es gibt auch noch genug Politiker jeder politischen Couleur, die wirklich versuchen, gute Arbeit zu leisten. Man sollte nicht alles über einen Kamm scheren.
      Anderseits, wenn ich mir die Rede zur Lage der Nation von Bush anhöre ...

      Es war ein Wahlkampfspektakel ohnegleichen. Eigentlich müsste man ihm nach dieser Rede zutiefst dankbar sein, dass diese Welt so viel sicherer geworden ist – dass Dank der amerikanischen Führungskraft und Entschlossenheit die Welt sich zum Besseren wandelt. So seine Worte. Offensichtlich lebe ich in einer anderen Welt als er, ich habe leider nicht den Eindruck, dass alles besser geworden ist, eher das Gegenteil. Aber ich bin schließlich nicht Amerikaner, vielleicht ist dies mein Problem.

      Ich sehe nach wie vor eine sehr große Gefahr, dass Bush die amerikanische Wirtschaft an die Wand fährt. Ich sehe auch die Gefahr, dass der Einsatz im Irak und die amerikanische Außenpolitik diese Welt auf gefährliche Weise polarisiert haben. Ein Potential für langanhaltende Konflikte zwischen der westlichen Welt und den radikalisierten Teilen der moslemischen Welt.

      Natürllich kann Bush auf solche Gefahren nicht eingehen, er setzt auf den Patriotismus der Amerikaner. Viel anderes bleibt ihm auch nicht übrig. Wirtschaftlich hat er bisher nicht so besonders schöne Dinge vorzuweisen. Doppeldefizit, große Probleme auf dem Arbeitsmarkt, eine liquiditätsgetriebene Wirtschaftserholung. Kein Wunder, dass der einzelne Amerikaner Angst davor hat, seinen Job zu verlieren oder keinen mehr zu finden.

      Doch auch hier scheint Bush ganz anderer Ansicht zu sein als ich. Bush empfindet die amerikanischen Wirtschaft als stark und behauptet, dass sie stärker wird. Damit die Wirtschaft dauerhaft stark bleibt, will er dauerhafte Steuersenkungen. Gleichzeitig will er das Staatsdefizit innerhalb von 5 Jahren halbieren (!).

      Hm, irgendwas passt da nicht zusammen? Besonders wenn er weiterhin den Amerikanern dieses hohe Maß an Sicherheit in Amerika zusichert. Wo soll das ganze Geld denn herkommen? Zusätzlich sagt Bush auch noch, dass der Kampf gegen den Terror noch nicht zu Ende sei. Amerika befindet sich also immer noch im Krieg gegen das Böse. Aber klar, auch dieser Krieg ist zu finanzieren, indem man das Haushaltsdefizit halbiert und gleichzeitig die Steuern senkt. Besonders wenn noch solche Posten wie: ein neues Gesundheitssystem, Mond und Marsflüge und das Problem illegaler Einwanderer hinzukommen. Irgendwie scheine ich etwas entscheidendes über wirtschaftliche Zusammenhänge nicht verstanden zu haben. Vielleicht sollte unsere Regierung das Gleiche versuchen: Steuererleichterung bei gleichzeitiger Senkung des Staatsdefizits. So einfach kann es sein ...

      So bleibt lakonisch festzustellen: Alles nur Wahlkampf und es verwundert nicht, dass die FTD titelt: "US-Demokraten bemängeln Bushs `rosarotes` Weltbild"

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 22.01.04 10:53:14
      Beitrag Nr. 2.802 ()
      Deutscher Einzelhandelsumsatz sinkt in 2003 erneut

      Das Statistische Bundesamt gab auf Basis der bis einschließlich November vorliegenden Daten
      die vorläufige Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes im Jahr 2003 bekannt.

      Demnach fielen die Umsätze der Einzelhandelsunternehmen im Jahr 2003 nominal (in jeweiligen Preisen)
      um 0,7 Prozent gegenüber 2002. Real (in konstanten Preisen) wird ein Umsatzrückgang von 0,8 Prozent erwartet.

      Dies wäre bereits das zweite Jahr in Folge mit niedrigeren Umsätzen.

      Im Vorjahr ging der Umsatz um 1,6 bzw. 2,1 Prozent zurück,
      gegenüber Zuwächsen von 1,8 bzw. 1,0 Prozent in 2001.
      Avatar
      schrieb am 22.01.04 20:51:53
      Beitrag Nr. 2.803 ()
      In poetischer Stimmung

      von Bill Bonner

      " Lass Rom im Tiber schmelzen, und den weiten Bogen des Imperiums fallen!
      Hier ist mein Platz ... für die Liebe der Liebe und ihre sanften Stunden ..."


      Heute Morgen beschäftige ich mich mit dem amerikanischen Schuldenimperium, und ich bin in eine poetische Stimmung geraten. Ich bin sehr beeindruckt von dem Yin und Yang des ganzen ...

      Überall, wo ich hinsehe, sehe ich eine exquisite ... aber labile ... Balance zwischen Dingen, die sowohl extravagant als auch absurd sind.

      Einerseits bemühen sich alle Regierungen der Welt, ihre Währungen zu zerstören. Andererseits machen die Märkte Überstunden, um da gegen zu halten. So haben zum Beispiel die Japaner fast eine Viertel Billion Dollar gekauft, um ihren Yen fallen zu lassen. Aber die USA sind besser, wenn es ums Zerstören der eigenen Währung geht. Trotz der japanischen Bemühungen ist der Yen gegenüber dem Dollar auf ein 2-Jahres-Hoch gestiegen.

      Bis jetzt haben sich in Europa, der " Alten Welt" , die Zentralbanker dem Ruin der eigenen Währung widersetzt. Aber wahrscheinlich können sie sich nicht mehr sehr lange zurückhalten. Deutschland befindet sich in einer Rezession. Die Budgets platzen. Und der europäische Arbeitsmarkt könnte durch den starken Euro belastet werden: Die Europäische Zentralbank könnte deshalb schneller, als die meisten das erwarten, die Zinsen senken.

      Währenddessen kommt aus Atlanta ein Bericht, der zeigt, warum der durch Kredite genährte amerikanische Boom nicht weitergehen kann. " Verbrannt durch die Wirtschaft, konsumiert durch Schulden" , ist die Schlagzeile der gestrigen Ausgabe vom Constitution-Journal. Der Artikel beschriebt eine hypothetische Familie ? die " Muckles" , Opfer der amerikanischen Zentralbank. Die Muckles haben das genommen, was die Fed angeboten hatte: Sie haben auf Kredit gekauft und genossen ? eine Zeitlang ? die niedrigsten Zinssätze seit 45 Jahren. Dann sah sich Mister Muckle mit einem fallenden Einkommen konfrontiert. Aber statt die Ausgaben etwas zurückzufahren, füllten die Muckles diese Lücke mit Schulden ? wie die gesamte Nation.

      Das Problem mit Krediten ist, dass sie etwas kosten. Und jetzt entdecken wir, dass der durchschnittliche amerikanische Kreditkartenbesitzer jedes Jahr 1.000 Dollar an Zinsen bezahlt. Und hier ist eine leichte Frage für meine Leser(innen): Wieviel würde er zahlen, wenn er keine Kreditkarte hätte? Antwort: Nichts.

      Haben die Überziehungen den Kreditkartenbesitzer reicher oder ärmer gemacht? Antwort: Ärmer; denn jetzt kann er 1.000 Dollar weniger ausgeben.

      Das scheint mir alles so offensichtlich zu sein. Aber wir leben in merkwürdigen Zeiten. Und viele Leute glauben mittlerweile, dass man soviel Yin haben kann, wie man will ... ohne sich jemals Sorgen über das Yang machen zu müssen.

      Das ist aber nicht so, liebe(r) Leser(in). Es gibt immer eine andere Seite der Medaille. Eine Nuance für jeden Fakt. Einen anderen Idioten als Gegenstück bei einem Handel und einen Abschwung für jeden Boom.

      Das Yin des letzten halben Jahrhunderts war das, was mein Freund John Mauldin einen " Superzyklus" nennt: Der Aufstieg des Konsumenten-Kredit Kapitalismus. Die Leute haben ihre Aufmerksamkeit vom Vermögen hin zu den Zahlungsströmen verlegt ... von Bilanzen zu monatlichen Einnahme-Überschuss-Rechnungen. Von langfristigem Vermögensaufbau hin zu " von Rechnung zu Rechnung" -Finanzierung. Von Sparen zu Geld ausgeben.

      Nach Jahrzehnten dieses Trends ... scheint sich dieser Trend einem Extrempunkt zu nähern. Obwohl die Zinsen auf 45-Jahres-Tiefs stehen, gehen in den USA 2 Millionen Menschen pro Jahr Pleite ? darunter die Muckles. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, was passieren wird, wenn die Zinsen steigen sollten. Plötzlich wären die monatlichen Ausgaben dieser Leute höher. Die Leute hätten weniger zum Ausgeben.

      Das ist das " Bernanke-Paradox" . Der Fed-Gouverneur Ben Bernanke versucht, eine Deflation abzuwenden ? indem er den Wert des Dollar zerstört. Aber selbst ein moderater inflationärer Boom könnte die Zinsen auf 7 % steigen lassen ... oder sogar bis auf 9 %. Und das können die amerikanischen Privathaushalte nicht verkraften. Sie hätten nicht genug Geld für die monatlichen Zinszahlungen. Man kann sich das " Yang" davon sehr leicht vorstellen ... denn dann könnten 3 Millionen Leute Pleite gehen ... pro Jahr ... ein Jahrzehnt lang!

      Nicht dass ich mit schon bald steigenden Zinsen rechne. Das wäre zu einfach. Zu direkt. Zu unpoetisch.

      Quelle: Investor-verlag.de
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 08:42:39
      Beitrag Nr. 2.804 ()
      Ratlosigkeiten

      von Jochen Steffens

      Offenbar herrscht Ratlosigkeit und Unsicherheit bei vielen Anleger. Ich bin ganz ehrlich, auch ich bin im Moment unsicher, wie es in den nächsten Wochen weiter gehen wird. Die amerikanischen Börsen sind heiß gelaufen und reagieren kaum noch auf gute Unternehmensnachrichten. So richtig will sich keiner mehr auf steigende Kurse positionieren. Den Märkten fehlt damit ein Impuls, etwas, das neue begründete Hoffnung oder neue Ängste generiert.

      Bis dahin hilft noch die sehr bullishe Stimmung in Amerika, den Markt zu bewegen. Aber auch diese Stimmung erhält erste Risse. Immer mehr Anleger zweifeln, dass die Wirtschaft in Amerika noch Überraschungen bereit hält. Selbst die positivsten Unternehmensnachrichten aus den USA sind bereits eingepreist.
      Gleichzeitig geben die Konjunkturdaten keine klare Richtung vor. Es müsste schon die US-Inflation deutlich anziehen oder der Arbeitsmarkt. Aber das geschieht nicht. Selbst die Zahlen aus der amerikanischen Baubranche gaben keine neuen Impulse. Eine Anhebung des Leitzins in den USA ist demnach nicht so schnell zu erwarten. Vielleicht kommen Impulse von den Devisen. Der kurze Einbruch des Euros ist schnell wieder aufgeholt wurden – unerwartet schnell. Die EZB versucht weitere verbale Interventionen, doch scheint sie damit nicht viel Erfolg zu haben.

      So hat die EZB heute in ihrem Monatsbericht erneut Bedenken über die aktuelle Entwicklung des Euros geäußert. Trotzdem stieg der Euro wieder auf über 1,27 Dollar. Die EZB ist in einer Zwickmühle. Das Problem: So lange sich abzeichnet, dass sich die europäische Wirtschaft, angeregt durch die besseren Bedingungen der Weltwirtschaft, auf Wachstumskurs befindet, kann die EZB die Zinsen nicht senken. Es ist erklärtes Ziel der EZB, die Inflationsrate auf "knapp unter 2 %" zu senken. Eine Zinssenkung bei einer anziehenden Wirtschaft könnte die Inflationsrate schnell auf Werte über 2 % steigen lassen. Somit sind der EZB zunächst die Hände gebunden.

      Offenbar wissen das auch die Devisenhändler. Also werden die Märkte testen, ob die EZB nicht doch real eingreift (nicht nur verbal). Die Frage ist: Bis wohin wird der Markt den Euro treiben können? So wie ich die Börse kennen, wird sie es herausfinden – den Euro so weit treiben, bis die EZB reagieren muss. Damit ist der Euro das heißeste Eisen, dass man zurzeit anfassen kann. Es ist ein wenig so, als ob Sie die Bruchfestigkeit Ihres Bleistifts testen und dabei vorsichtig immer mehr Kraft aufwenden. Irgendwann bricht er und dann ist es zu spät.

      Mit anderen Worten: Jederzeit kann der Euro wieder derart schnell in sich zusammenbrechen, wie er es gerade vorgemacht hat. Spätestens wenn die EZB reale Interventionen ankündigt oder die USA die Zinsen anheben. Doch bis dahin kann der Euro auch steigen und weiter steigen. Schlecht für die deutsche Exportwirtschaft.

      Die amerikanischen Börsen hingegen werden einen sinkenden Dollar zunächst begrüßen, denn das Außenhandelsdefizit wird dadurch verringert. Gleichzeitig steigt natürlich auch in den USA durch die niedrigen Zinsen die Gefahr der Inflation. Im Gegensatz zur EZB scheinen die USA diese Gefahr noch hinzunehmen. Meine Meinung dazu kennen Sie, sobald die US-Inflationsrate anfangen sollte deutlicher anzuziehen, werden die Märkte mit fallenden Kursen reagieren.
      Immer wieder liest man, die USA sollten doch bei der aktuellen Verschuldung eine anziehende Inflation begrüßen. Das könnte zu einer inflationsgetriebenen Entschuldung des Staates und der einzelnen Bürger führen. So einfach, wie es sich anhört, ist das jedoch nicht.

      Die USA hat durch den schwachen Dollar eine ausufernde Preissteigerung bei importierten Waren, insbesondere bei Rohstoffen und damit bei Energiekosten. Aber bei den Produktpreisen herrschen immer noch eher deflationäre Tendenzen vor (z.B. Rabattschlacht des Automarkts. Lesen Sie zum Thema Deflation auch den Artikel "Deflationsgefahr in den USA nicht endgültig gebannt", von Addison Wiggin weiter unten)

      Sollte sich bei diesen Produkten eine inflationäre Tendenz abzeichnen wird die FED sofort reagieren müssen. Denn manche scheinen zu vergessen, dass eine ausufernde Inflation für eine Wirtschaft sehr schnell äußerst katastrophale Folgen haben kann, da eine Inflationsspirale kaum aufzuhalten ist. Inflation gehört nicht umsonst zu den meist gefürchtetsten Schreckensgespenstern der Regierungen und Notenbanken.

      Osama Bin Laden gefasst ?

      Gerade kommt ein Gerücht über die Ticker, dass Osama Bin Laden gefasst wurde. Ich weiß nicht, das wievielte Mal dieses Gerücht nun schon den Markt verunsicherte. Hauptsächlich haben die Devisen reagiert – aus dem Bereich Devisenhandel soll das Gerücht auch gekommen sein. Der Euro sackte um fast 1 US Cent abwärts. Wahrscheinlich wollte jemand wieder etwas billiger in den Euro reinkommen und hat absichtlich dieses Gerücht gestreut ...
      Da kommt auch schon das Dementi der amerikanischen Regierung.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 08:43:28
      Beitrag Nr. 2.805 ()
      US-Konjunkturdaten

      von Jochen Steffens

      Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist auf 341.000 zurückgegangen. Erwartet wurde ein Rückgang auf 340.000 bis 345.000 neue Anträge nach zuvor 342.000 (revidiert von 343.000).

      Die Frühindikatoren sind um 0,2 % gestiegen. Die US Frühindikatoren sollen die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten 6–9 Monaten prognostizieren und werden eher bei Trendwenden interessant. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 % nach zuvor 0,2 % (revidiert von 0,3 %).

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 08:45:16
      Beitrag Nr. 2.806 ()
      Japan: KGV 111. Nasdaq: KGV 126

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin

      Der Euro ist gegenüber dem Dollar um rund 2 Cents gestiegen. Auch der Goldpreis hat wieder zugelegt. Die Korrektur scheint vorüber zu sein.
      An der Wall Street hingegen bleiben alle Blicke auf die Quartalszahlen der großen Unternehmen fixiert. So vermeldeten alleine am Dienstag 5 Konzerne die Ergebnisse des letzten Vierteljahres ... aber nur ein Ergebnis, das von Johnson & Johnson, war positiv.

      "Der Dow Jones hat zuletzt eine ziemlich gute Performance hingelegt", so Aktienhändler Arnie Owen gegenüber USAToday, "und er steigt jeden Tag weiter. Die zugrunde liegende Stärke im Markt ist immer noch da. Wir sehen nicht nur das Geld von Fonds, das in den Markt fließt. Es sind Investoren, die ihr Geld arbeiten lassen wollen."

      Wir hier vom Investor`s Daily würden es nicht unbedingt "sein Geld arbeiten lassen" nennen, wenn man Aktien mit einem KGV von 28 kauft. Aber andererseits scheinen wir uns einen Namen als zurückhaltende Bären zu machen. Dennoch – ich frage Sie offen, ist es nicht klüger, lieber den Worten der Erfahrenen zu glauben, als denen, die damit beschäftigt sind, Idioten von ihrem Geld zu trennen? Das tut nämlich die ganze Wall Street-Industrie.

      Aber einer der Erfahrenen, Jeremy Grantham, verkündete in seinem jüngsten Bericht an Aktionäre: "Heute haben wir die substanziell schlechtesten Aussichten für langfristige globale Investmentrenditen, die ich jemals in meiner 35jährigen Karriere erlebt habe. Das gilt für alle Geldanlageformen, besonders für US-zentrische Investoren. Die Vermögensanlagen in den USA sind einfach sehr überbewertet. Es gibt keine großen Kategorien (von Aktien), die gute Versteckplätze wären."
      "In Zeiten wie diesen", betont mein Freund und Kollege Steve Sjuggerud, "gewinnt der, der am wenigsten verliert."

      "Niemand will Negatives hören", so Sjuggerud. "Aber ich sehe das nicht als negativ an ... ich sehe es als Realität an." Sjuggerud hat mir eine Liste zukommen lassen, in der die durchschnittlichen KGVs von allen größeren Weltbörsen aufgelistet sind. Bis auf Russland – das mit einem KGV von 8 aus der Reihe fällt – hat keine größere Weltbörse ein KGV, das unter 17 liegt. Malaysia, Indonesien und Südafrika haben ein KGV von 17 ... während der Rest der Welt deutlich darüber liegt. In Japan beträgt der Wert 111, aber das wird von der Nasdaq noch übertroffen, wo das durchschnittliche KGV bei 126 liegt.

      "Nur die gewaltigen, von der Politik geschaffenen Stimulierungen geben Grund zur Hoffnung", so Grantham zu seinen Aktionären, "und das ist nur eine Gnadenfrist ..."
      Was macht man, wenn es keinen Platz gibt, an dem man sich verstecken kann? Nun, "Gold kaufen" ist nur ein Refrain, den Sie im Investor`s Daily wahrscheinlich schon gehört haben. In Zeiten der Unsicherheit ist Gold ein sicherer Hafen – soviel ist sicher. Und es ist seit so vielen Jahren verschmäht worden, dass es selbst zu Kursen von über 400 Dollar noch wie ein Schnäppchen aussieht.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 08:47:01
      Beitrag Nr. 2.807 ()
      Zweimal Mist!

      von Bill Bonner

      *** Mist! Ich wollte auf einen steigenden Euro setzen, und ich hatte gehofft, dass die letzte Dollar-Erholung noch etwas weitergehen würde. Dann wäre ich eingestiegen. Doch kaum hatte die Erholung beim Dollar begonnen – da war sie auch schon wieder vorüber!

      *** Und Mist nochmal! Der Goldpreis ist immer noch nicht auf mein Kauflimit –400 Dollar – zurückgefallen. Die 400 Dollar nenne ich den "Bedauern-Preis": Da habe ich das letzte Mal bedauert, dass ich nicht mehr Gold gekauft habe.

      *** Der Ölpreis steht auf 10-Monats-Hoch. Der steigende Ölpreis könnte die einzige Sache sein, die die Zinsen in den USA nach oben zwingen könnte. Ich werde den Ölpreis im Auge behalten.

      *** John Mauldin schreibt: "Dieser Superzyklus ist eine Beschreibung ( ...) des Anstiegs der Überschuldung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Wirtschaftliche Expansionen sind immer mit einem Aufbau von Schulden verbunden worden."

      "Allerdings wurden die Exzesse in den Bilanzen vor der Einführung von automatischen Stabilisierungen wie dem Wohlfahrtsstaat und Einlagensicherungen normalerweise in Abschwüngen komplett beseitigt, wenn auch harte Rückgänge der wirtschaftlichen Aktivität der Preis dafür waren."

      "Die Politik der Regierungen, die darauf zielte, die Übergänge der Wirtschaftszyklen milder zu machen, war erfolgreich im Verhindern der zahlreichen Depressionen, die die Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg geplagt hätten. Aber der Nachteil war, dass sich während jeder Expansionsphase Ungleichgewichte und finanzielle Exzesse auftürmten, die niemals völlig beseitigt wurden."

      Sein Fazit: "Periodische `zyklische` Korrekturen traten während der Rezessionen auf, aber die waren nicht genug, um die langfristigen neuen negativen Trends zu korrigieren ..."

      *** Wir erhalten Dutzende Emails wie diese:

      "garten olfactory nachhaltig dominick deterred millionär prune failsoft guerdon sidecar delegate christendom holdover fallible assassinate depression gibbet continua asperity howard grandfather cryptanalytic adulate rendezvous evangelic."

      Offensichtlich finden die sogenannten "Spammer" Möglichkeiten, solche sinnlosen Botschaften zu verschicken. Daran sehen wir, wie das Internet unsere Leben bereichert hat ... und wie die Informationsrevolution uns alle soviel intelligenter gemacht hat.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 08:47:50
      Beitrag Nr. 2.808 ()
      Deflationsgefahr in den USA nicht endgültig gebannt

      von Addison Wiggin

      Wie Sie sich erinnern werden, haben wir vom Investor`s Daily über die Bedeutung und die potenziellen Auswirkungen des Rückgangs der amerikanischen Geldmenge nachgedacht. "M3" – das ist eine Messform für die Geldmenge – fällt seit August stetig. Zunächst einmal schien das nur eine zufällige Anomalität zu sein. Jetzt beginnt sich ein Trend abzuzeichnen.

      Gary North meint, dass wir uns mitten drin in einer "Flucht aus den Banken" befinden, nicht unähnlich dem, was unmittelbar nach dem Crash von 1929 passiert ist. Damals wollten sehr viele Leute sehr schnell ihr Geld von den Banken abheben. Aber diesmal passiert es laut North in Schneckentempo – deshalb wird es kaum wahrgenommen.

      Und jetzt kommt eine Warnung von Bob Prechter: "Ein hartnäckiger Rückgang der Geldmenge wird Konsequenzen haben ... zum Beispiel bei den Preisen für Güter und Dienstleistungen. Für den scharfsinnigen Beobachter ist ein Wechsel bei den Preisen schon lange in den Karten. Der Produzentenpreisindex tritt seit drei Jahren auf der Stelle, und jetzt ist sogar der Konsumentenpreisindex ein Quartal gefallen. Eine ernste Deflation wird die Wirtschaft zerstören, wie sie das immer gemacht hat, wenn sie – was selten genug war – in den letzten 300 Jahren aufgetreten ist. Wenn M3 fällt, dann sollte es nur eine Frage von Monaten sein, bis auch die Wirtschaft folgt."

      Angesichts des Fiebers, mit dem die Aktien an der Wall Street steigen, und der kommenden US-Präsidentschaftswahl, die die News schon zu dominieren beginnt – wer beschäftigt sich da schon mit der fallenden Geldmenge? Bob Prechter zitiert eine Studie vom letzten Mai, in der 67 Ökonomen über die Aussichten einer Deflation in den USA befragt wurden. Nicht einer sagte, dass diese "sehr wahrscheinlich" sei.

      "Neben dieser Einstellung aus dem letzten Jahr", so Bob, "gab es nur einmal so einen 100 %igen Konsens bei den befragten Ökonomen ... vor ein paar Wochen! Das Wall Street Journal und die Business Week berichteten unabhängig voneinander, dass die US-Wirtschaft 2004 wachsen würde. Es gab keinen einzigen Ökonomen, der dem widersprach. Wenn es normalerweise klug ist, gegen die Mehrheit an den Finanzmärkten zu setzen, was bedeutet es dann, wenn es überhaupt keine erkennbare Minderheit gibt?"

      Sein Fazit: "Ich denke, dass das kontinuierliche Verneinen einer Deflation trotz der sich mehrenden gegenteiligen Fakten ein Teil eines typischen sozialen psychologischen Fortschritts zu sein scheint, der hin zu einer Kreditkrise läuft, die wiederum zu einer wirtschaftlichen Kontraktion führen wird. Die Geldmenge könnte sich für ein oder zwei Quartale erhöhen, wenn der Aktienmarkt und die gesamte Volkswirtschaft in diesem Jahr ihr Topp erreichen ..."

      Deflation, die gerechte Strafe für Bernanke und eine vergessene Bedrohung für die Wirtschaft, könnte das Ergebnis sein, ... und laut Prechter "ist sie da". Auch wenn ich das für übertrieben halte – und auch seine Prognose: Man sollte nicht übersehen, dass die Gefahr einer Deflation in den USA nicht völlig gebannt ist.
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 09:40:32
      Beitrag Nr. 2.809 ()
      Herr Motzki.
      Sind Sie arbeitslos oder auf Rente.
      Das ganze ist in Umfang ein Roman der auf eine andere Seite gehört.Oder haben Sie die Befürchtung dort nicht gelesen zu werden.
      Nebenbei ist der Inhalt bekannt und darum obsulet

      An Ihrer Stelle würde ich ein Buch schreiben,aber nicht einen Thread nehmen der mit Ihrem Thema nicht im Zusammenhang steht..

      Gruss Springbok
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 09:26:15
      Beitrag Nr. 2.810 ()
      @springbock

      Herr Motzki.
      Sind Sie arbeitslos oder auf Rente.
      Das ganze ist in Umfang ein Roman der auf eine andere Seite gehört.
      Oder haben Sie die Befürchtung dort nicht gelesen zu werden.
      Nebenbei ist der Inhalt bekannt und darum obsulet


      Ihnen scheinen langsam die Gäule durch zu gehen.
      Ich bin weder arbeitslos noch in Rente.
      Und "was" in welchem Grade für andere Ihnen unbekannte User "bekannt" ist,
      überlassen wir nun jedem einzelnen.

      Ich hatte Ihnen beim letzten Zusammentreffen freundlich vorgeschlagen,
      Sie mögen bei W.O einen Antrag stellen.
      Es war nicht die Rede davon,
      dass Sie hier in ungezügelter Art&Weise andere User beleidigen dürfen.

      Sie sollten sich ein wenig beherrschen, springbock.
      Dies eine Mal werde ich Ihre rüden Beleidigungen noch "überlesen".
      Beim nächsten Mal werde ich meine Freunde von W.O um Klärung bitten müssen.

      Ich werde Sie jetzt "nicht" fragen,
      wie "alt" Sie selbst eigentlich sind.
      Oder ob Sie noch in die "Schule" gehen.

      Und wenn Sie sich fragen,
      wie ich auf eine solche Frage kommen könnte,
      dann lesen Sie sich bitte Ihren letzten defätistischen Mist durch.

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 23:29:04
      Beitrag Nr. 2.811 ()
      US-HAUSHALTSLOCH

      Minus von 477 Milliarden Dollar

      Der amerikanische Kongress rechnet 2004 mit einem Rekord-Haushaltsdefizit in Höhe von 477 Milliarden Dollar.
      Damit nicht genug: In den nächsten zehn Jahren werde das Minus auf 1,9 Billionen Dollar ansteigen -
      ohne die von Präsident Bush versprochenen Steuersenkungen in gleicher Höhe.


      Washington - Der amerikanische Kongress rechnet in diesem Jahr mit einem Rekord-Haushaltsdefizit von 477 Milliarden Dollar (383 Milliarden Euro). In absoluten Zahlen ist diese jüngste Prognose von Montag das höchste Defizit der US-Geschichte. Im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt war das Defizit dagegen Anfang der 80er Jahre größer. Im vergangenen Jahr betrug das Defizit 374 Milliarden Dollar.

      Über die nächsten zehn Jahre wird sich das Defizit nach diesen Berechnungen dramatisch verschlechtern. Die unabhängige Budget-Behörde des Kongresses geht jetzt von einem Fehlbetrag bis 2014 von 1,9 Billionen Dollar aus, fast doppelt so viel, wie die Behörde noch im vergangenen August annahm. Berücksichtigt wurde dabei nicht, dass Präsident George W. Bush seine massiven Steuersenkungen, die nach dem Gesetz in den nächsten zehn Jahren auslaufen sollen, dauerhaft machen will. Das würde nach Angaben des Büros über die kommenden zehn Jahre weitere 1,9 Billionen Dollar kosten.

      Bush hat angekündigt, er wolle das Budget in den kommenden fünf Jahren auf die Hälfte zurückfahren. Sparvorschläge hat er allerdings bislang nicht gemacht. Die Ausgaben für Rüstung und Heimatverteidigung sollen weiter steigen. Bush legt seinen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr im Februar vor. Der Kongress rechnet im nächsten Haushaltsjahr, das am 1. Oktober beginnt, mit einem leicht reduzierten Defizit von 362 Milliarden Dollar.

      Bei Bushs Amtsantritt gingen die Experten noch von einem Überschuss von fünf Billionen Dollar über zehn Jahre aus. Die Rezession 2001, die Steuersenkungen und hohe Ausgaben für den Anti-Terror-Kampf im In- und Ausland haben die US-Regierung in die roten Zahlen geführt.
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 23:47:33
      Beitrag Nr. 2.812 ()
      GIGANTISCHER BILANZBETRUG

      Parmalat-Schulden achtmal höher als gemeldet

      Bei einer Überprüfung der Bilanz von Parmalat ist erst das wahre Ausmaß des größten europäischen Bilanzskandals deutlich geworden.
      Demnach haben die mittlerweile inhaftierten Manager rund 12,5 Milliarden Euro an Schulden unterschlagen
      und bei Gewinn und Umsatz mit Mondzahlen operiert.


      Rom - Die Nettoschulden von Parmalat hätten sich am 30. September des vergangenen Jahres auf 14,3 Milliarden Euro belaufen, teilten die Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers (PwC) heute dem neuen Chef und Insolvenzverwalter Enrico Bondi in ihrem Abschlussbericht mit. In der Konzernbilanz waren dagegen nur rund 1,8 Milliarden Euro verzeichnet. Auch die anderen Kernzahlen der Parmalat-Bilanz sind nach Einschätzung der PwC-Experten völlig aus der Luft gegriffen. Der Umsatz des Konzerns habe in den ersten neun Monaten 2003 rund 4 Milliarden Euro betragen, und nicht 5,3 Milliarden Euro, wie von der Konzernführung angegeben. Anstelle der angegebenen 7,72 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2002 kamen die Prüfer nur auf 6,2 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn betrug laut PwC von Januar bis Ende September 2003 rund 121 Millionen Euro. In der Parmalat-Bilanz waren 651 Millionen Euro verbucht worden.

      PwC war Anfang Januar damit beauftragt worden, die wahre Finanzlage der Lebensmittelgruppe festzustellen. Der riesige Bilanzbetrug war im Dezember ans Licht gekommen, nachdem die Bank of America ein angebliches Guthaben des Unternehmens von 4,85 Milliarden Dollar für nicht existent erklärt hatte. Parmalat-Gründer Calisto Tanzi und zehn weitere Führungskräfte sitzen deshalb seit Ende vergangenen Jahres im Gefängnis.

      Die Tochter des Parmalat-Gründers, Francesca Tanzi, gerät ebenfalls immer tiefer in den Sog der Ermittlungen. Der festgenommene Ex-Finanzchef Fausto Tonna hat die 36-jährige ehemalige Chefin der Tourismusfirma Parmatour nach Angaben von "La Repubblica" schwer beschuldigt. Tonna erklärte, die Managerin habe seit mindestens fünf Jahren über die Bilanzfälschungen beim Mutterkonzern Bescheid gewusst. Dank der Manipulationen seien die Aktivitäten der hoch verschuldeten Parmatour finanziert worden, sagte Tonna. Francesca Tanzi hatte erst vor wenigen Tagen beteuert, nichts von den Betrügereien gewusst zu haben. "Ich habe ein reines Gewissen", sagte sie in einem Interview und fügte hinzu, um Bilanzen und Überweisungen habe sie sich nie gekümmert.

      Der Selbstmord des Parmalat-Mitarbeiters, der sich am vergangenen Freitag in der Nähe von Parma von einer Brücke gestürzt hatte, gibt den Ermittlern weiterhin Rätsel auf. Die Dokumente, die im Auto des 42-jährigen Mannes gefunden wurden, hätten keinen Aufschluss über die Hintergründe gegeben, sagten die Staatsanwälte. Wahrscheinlich sei er als Strohmann für zwielichtige Parmalat-Geschäfte benutzt worden und habe daher befürchtet, in den Skandal verwickelt zu werden.

      Ex-Chef Tanzi wurde mittlerweile aus einem Mailänder Krankenhaus wieder in das Gefängnis San Vittore verlegt. Der seit Jahren herzkranke Mann hatte Schmerzen im Arm - Symptome eines Herzinfarkts - angegeben. Im Krankenhaus hatte der Multi-Millionär seine Bewacher um Kleingeld gebeten. "Könntet ihr mir einen Espresso ausgeben, ich habe kein Geld mehr", wird Tanzi zitiert.

      Quelle: DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 23:54:49
      Beitrag Nr. 2.813 ()
      WALL-STREET-AUSBLICK

      Ruhmloser Abgang des Aktien-Gurus

      Von Marc Pitzke , New York

      Der Wall Street steht eine spannende Woche bevor, mit jeder Menge Quartalsbilanzen - auch aus der Rüstungsbranche -
      und einer Sitzung der Notenbank.
      Ein früherer Börsenstar darf dies alles nur noch vom Rande aus beobachten:
      Er musste nach Vorwürfen des Insider-Handels abtreten.


      New York - Thom Calandras Tipp der Woche: der Technologie-Konzern Plantronics aus dem kalifornischen Silicon Valley, weltgrößter Hersteller von schnurlosen Kopfhörern, zum Beispiel für Computer oder Handys. "Die Firma erwartet ein tolles Jahr, mit verbesserten Gewinnmargen", jubelte der Mitbegründer des US-Börsendienstes Marketwatch.com in seiner jüngsten Kolumne.

      Ein heißer Tipp - und Calandras letzter. Am nächsten Morgen reichte der 47-Jährige überraschend seine Kündigung ein. Es war kein freiwilliger Abgang: Die Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen Calandra. Der Ex-Chefredakteur der Internetsite soll den Lesern in seinen Investment-Kolumnen und seinem Abo-Newsletter "Calandra Watch" Firmen empfohlen haben, deren Aktien er selbst hält. Außerdem soll er Insider-Wissen genutzt haben, um sich zu bereichern

      Offene Parteilichkeit

      Der ruhmlose Abgang des sonst so weisen Calandras offenbart eine neue Facette der Betrugsskandale, die die Wall Street seit Ende 2001 erschüttern: Auch diejenigen, die darüber schreiben, sind potenziell verwickelt. Zwar ist das journalistische Berufsethos in den USA legendär streng, vor allem bei Interessenkonflikten. Doch an der Wall Street verschwimmen die Grenzen leicht, erst recht in diesen Zeiten der virtuellen Realzeit-Berichterstattung. Einheitliche Regeln gibt es in der Branche nicht. Marketwatch.com untersagt es seinen Internet-Reportern zwar, Aktien von Firmen zu besitzen, über die sie berichten. Kolumnisten wie Calandra sind davon aber ausgenommen. (Der Verfasser dieses Textes besitzt übrigens keine Aktien.)

      So dürften viele Börsianer heute wohl auch kurz stutzen, wenn sie an ihren Computern die Kommentarseiten von Börsendiensten wie Marketwatch.com oder The Street.com aufrufen. James Cramer etwa, der Chef-Kommentator von TheStreet.com und selbst einst Broker bei Goldman Sachs, ist berüchtigt für seine Tiraden gegen Firmen, die seinen Missmut erregen; gerade erst war mal wieder Microsoft dran. Cramer hält mit seiner Parteilichkeit nicht hinter dem Berg: Er schreibt ganz offen über sein persönliches Portfolio.

      Dramatische Pharma-Verluste

      In einem dürfen die Anleger aber sicher sein: Es wird eine spannende Woche. Eine Flut an Quartalsbilanzen, wichtige Konjunkturdaten und eine Sitzung der US-Notenbank werden die Börsianer ordentlich auf Trab halten.

      Nachdem die letzte Börsenwoche trotz erfreulicher Bilanzen im Minus endete (der Dow landete bei 10.568 Punkten, der Nasdaq bei 2124, der S&P 500 bei 1141), rechnen manche Experten auch diese Woche damit, dass die Märkte eher verhalten reagieren - egal, was kommt. "Professionelle Investoren finden, dass der Markt ein bisschen überbewertet ist und dass zu viel Optimismus herrscht, bei Aktien wie der Wirtschaft", sagt Hugh Johnson, Chef-Investmentmanager bei First Albany. "Die Kombination dieser Sorgen wird die Kurse diese Woche wahrscheinlich drücken, ganz gleich, wie die Zahlen aussehen werden."

      Und an Zahlen wird es nicht mangeln. In allen Sparten stehen diese Woche wichtige Zwischenbilanzen an. Die Pharma-Branche wird heute von Schering-Plough angeführt; hier rechnen die Analysten mit einem dramatischen Verlust von 29 auf vier Cents pro Aktie, den das Unternehmen mit der scharfen Billigkonkurrenz auf dem Medikamentenmarkt begründet. Ähnlich trübe sind die Erwartungen für Merck (am Dienstag, minus 23 Cents). Konkurrent Bristol-Myers Squibb dagegen (Donnerstag) hofft auf 40 Cents Profit pro Aktie.

      Turbulentes Jahr für Time Warner

      In der Chemieindustrie richtet sich das Augenmerk diese Woche auf den Konzern Dow Chemical (Donnerstag), der seinen prognostizierten Quartalsgewinn von 29 Cents als Resultat erfolgreicher Maßnahmen zur Kostensteigerung beschreibt. Außerdem auf dem Chemie-Programm: Praxair (Mittwoch, 47 Cents), Great Lakes Chemical (Mittwoch, fünf Cents) und Eastman Chemical (Donnerstag, zwei Cents).

      Auch in der Tech-Branche tut sich einiges. Gateway legt seine Ergebnisse am Donnerstag vor, Analysten gehen da von einem Verlust von 15 Cents pro Aktie aus. Lexmark, nach Hewlett-Packard der zweitgrößte US-Druckerhersteller, veröffentlicht seine Bilanz bereits am Montag vor Börsenbeginn (92 Cents). Am Nachmittag folgt Texas Instruments Nummer vier unter den Chip-Produzenten (26 Cents).

      In der Medienbranche schauen die Börsianer diese Woche vor allem auf den weltgrößten Giganten: Time Warner. Hier liegt der Konsensus der Analysten bei 15 Cents, 12 Prozent unter dem Vorjahresgewinn. Der Konzern hat ein turbulentes Jahr hinter sich, in dem er weiterhin die Folgen der unglücklichen Fusion mit America Online verdauen musste.

      Solides Tempo" für die Konjunktur

      Ebenfalls von Interesse: der Rüstungsriese Lockheed-Martin (Dienstag, 76 Cents) und Caterpillar (Donnerstag, 94 Cents).
      Aus Washington kommt ein Schwall an Konjunkturdaten. Die Wichtigsten kommen am Schluss: das vorläufige Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2003, das am Freitag bekannt gegeben wird. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich demnach, nach dem enormen dritten Quartal (8,2 Prozent) bei 4,6 Prozent einpendeln.

      "Nach dem explosiven Wachstum erreichte die US-Wirtschaft ein solides, haltbareres Tempo", sagt Mickey Levy, Chefökonom der Bank of America Auch auf dem Kalender: der Index für die Verbraucherzuversicht (Dienstag), der den Prognosen zufolge von 91,3 auf 95,6 steigen wird.

      Das Open Market Committee der US-Notenbank tagt am Dienstag und Mittwoch. Leitzinsänderungen werden nicht erwartet. Doch werden die Analysten auf feine Änderungen von Formulierungen ändern, die eine geänderte Haltung der Fed andeuten.

      Quelle: DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 15:13:05
      Beitrag Nr. 2.814 ()
      Anzeichen von Schwäche – achten Sie auf Gold!

      von Jochen Steffens

      Die amerikanischen Indizes zeigen erste deutliche Anzeichen von Schwäche. Noch fehlt (wie schon so oft in dieser Rallye) die Bestätigung. Das hat auch diesmal wieder einen fundamentalen Hintergrund. Am Mittwoch findet die nächste Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank (FED) statt. Offenbar scheinen einige Anleger vor dieser Entscheidung Teilgewinne zu sichern. Der Hintergrund: Es geht die Sorge um, dass die FED diesmal einen Hinweis auf eine Änderung des amerikanischen Leitzins gibt. Mit einer Zinsänderung rechnet im Moment nahezu keiner der Analysten. Selbst die Devisenmärkte reagieren im Vorfeld auf die Sitzung der amerikanischen Nationalbank, der Dollar zeigt sich heute morgen etwas stärker.

      Doch ist diese Sorge unbegründet? Nur bedingt. Es gibt einige überlegenswerte Gründe, die für einen Hinweis auf eine Anhebung der Zinsen sprechen würden. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die FED im näheren zeitlichen Umfeld der Wahl keine Zinsänderungen beschließen wird, um nicht auf den Wahlkampf einzuwirken. Mit entsprechenden Kommentaren hat die FED am Mittwoch vielleicht das letzte Mal eine Chance, den Markt zu beeinflussen, bevor die heiße Phase des US-Wahlkampfes beginnt.

      Natürlich wäre es ein genialer Schachzug, genau jetzt einen Hinweis auf eine mögliche Zinsanhebung abzugeben. Die FED würde damit die aktuelle Überhitzung an den Märkten etwas abkühlen. Gleichzeitig könnte sie betonen, dass vor der Wahl mit keiner Zinsänderung zu rechnen sei, um dem Markt Sicherheit zu geben. Eine kurze und heftige Abwärtsreaktion der Märkte mit anschließender Stabilisierung dürfte die Folge sein.

      Doch es gibt genauso gute Gründe, die dafür sprechen, die Zinsen weiter niedrig zu halten und auch nichts Gegenteiliges zu behaupten. Die Inflationsrate in den USA ist noch nicht angesprungen. Der Konkurrenzkampf drückt auf die Preise. Lediglich die Rohstoffpreise und damit die Energiekosten sind gestiegen. Die Kapazitätsauslastung ist immer noch niedrig und die Lagerbestände steigen wieder leicht. Auch der US-Arbeitsmarkt zeigt immer noch keine deutlichen Anzeichen von Erholung. Das Außenhandelsdefizit kann fast nur über einen schwächeren Dollar abgebaut werden. Das sind die schlagkräftigen Argumente.

      Ich bin sehr gespannt, ob sich die FED zu einer Äußerung hinreißen lässt. Ich weiß, was sie tun sollte, aber ich weiß nicht, ob sie das auch tun wird.
      Derweil macht Gold das, was es soll: Es fällt weiter (zumindest heute morgen) Das ist gut so. Heute hat Gold die 405 Dollar Marke unterboten – konnte sich zwar danach wieder etwas erholen, aber es kann gut sein, dass wir bald die 400 Dollar oder sogar die 390 Dollar noch einmal sehen werden. In diesem Bereich wird sich ein weiterer Einstieg in eine längerfristig ausgelegte Goldposition wieder lohnen. Am sinnvollsten sind für langfristig orientierte Anleger dabei währungsgesicherte Zertifikate. Das heißt, diese Zertifikate sind gegen Devisenkapriolen abgesichert. So verlieren Sie kein Geld, falls der Dollar weiter Schwäche zeigt. Denn sogar der altbekannte Devisenguru George Soros geht aktuell davon aus, dass der Dollar weiter fällt.

      Ein anderes Thema: Gerade hat Howard Dean, Anwärter auf die US-Präsidentenkandidatur, gegen Alan Greenspan gewettert. Er warf Alan Greenspan vor, zu politisch geworden zu sein und eine zu große Nähe zur amtierenden Regierung zu haben. Aus diesem Grund forderte er die Ablösung von Alan Greenspan. Begründet hat er seine Ansicht: Alan Greenspan habe zu wenig das immense Haushaltsdefizit kritisiert und zudem die Steuererleichterung unterstützt, die lediglich den Reichen zu Gute kam. Howard Dean, einstmals aussichtsreichster Kandidat der Demokraten, verliert zunehmend gegen seine Konkurrenten. Besonders seitdem er sich bei einem etwas misslungen Auftritt mit einem "Dean Scream" (Dean Schrei) den Spott der Medien zugezogen hat. Ich denke, in diesem Zusammenhang sollte man diesen Angriff sehen. Trotzdem ein interessanter Gedanken-Ansatz.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 15:14:34
      Beitrag Nr. 2.815 ()
      Grenzenloser Optimismus ...

      von Martin Weiss

      Auch in den vergangenen Tagen konnte sich der deutsche Leitindex weiter positiv entwickeln. Im Wochenvergleich gelang erneut ein Anstieg von einem Prozent. Wiederum waren es vor allem die Finanzwerte, die den Dax nach oben zogen. Erneut kamen Gerüchte über Fusionen im deutschen/europäischen Bankwesen auf, die für Kursphantasie sorgten. Unter anderem war es der Bundesbankpräsident Welteke selbst, der diese Spekulationen anheizte.

      Apropos Bundesbank, letzte Woche wurde auch bekannt, daß die Bundesbank eine Option angemeldet hat, 600 Tonnen Gold unter einem neuen fünfjährigen Abkommen zu verkaufen. Es ist aber noch nicht darüber entschieden, ob und in welchem Umfang von dieser Option Gebrauch gemacht wird. Jedenfalls sollen etwaige Erträge aus diesen Verkäufen für Bildung und Forschung verwendet werden.

      Ob diese "Aktion" ein sinnvoller Umgang mit deutschem Volksvermögen ist (vom "timing" her ganz zu schweigen), überlasse ich Ihrem Urteilsvermögen. Diese Meldung hat jedenfalls unter anderem dazu beigetragen, daß für Sie in Europa Gold, in Euro bewertet, erneut ein wenig preiswerter wurde. Eine Feinunze Gold für 323 Euro (plus etwaigem Aufschlag für die physische Form), mittel- und langfristig gesehen bestimmt kein schlechter Kaufkurs.

      Gewiß, die Feinunze Gold kurzfristig möglicherweise noch eine Nuance preisgünstiger zu erwerben sein. Dennoch, jetzt und in nächster Zeit ist insofern Handeln angesagt! Denn, wer weiß, ob es noch sehr lange so günstig bleiben wird ...

      Denn, wie ich schon im letzten Kommentar ausführte, ziehen immer mehr dunkle Wolken auf. Gewiß, für die meisten Marktteilnehmer an den Aktienmärkten scheinen diese momentan nicht sichtbar zu sein. Denn einer neuesten Umfrage zufolge sind 70 Prozent der Investoren in den USA bullish gestimmt. Die Zahl der Bären ist gravierend auf zehn Prozent gefallen. Dieses Verhältnis ist fast genauso extrem wie im Jahr 2000.

      Ebenfalls verblüffend niedrig ist die aktuelle Volatiltität. Der Volatilitätsindex befindet sich auf einem sieben-Jahres-Tief!!! Gleichzeitig steigen die Volumina im höchst-spekulativen OTC-Handel enorm an. Zudem sind immer mehr Anleger bereit, wieder auf Kredit Aktien zu kaufen. Als ob es die bitteren Erfahrungen aus jüngster Vergangenheit nicht gegeben hätte ... Ebenso werden erste Warnzeichen ignoriert. Die Umsätze der US-Handelsketten sind in den ersten drei Wochen des neuen Jahres rückläufig.

      Fürwahr, angesichts der dramatischen hohen Verschuldung der US-Verbraucher bei tendenziell eher stagnierenden, leicht rückläufigen Einkommen stehen den Einzelhändlern weiter harte Zeiten ins Haus. Vor dem Hintergrund der bisweilen äußerst schwierigen Situation am Arbeitsmarkt auch nicht anders zu erwarten.
      Nochmals, es ist schon sehr interessant, wie sich die Aktienmärkte, vor allem die Bewertungen im High-Tech-Sektor, von der harten (Lebens-) Realität entfernt haben. Gewiß, dieser Abkopplungsprozess mag durch die Stimulierungsbemühungen aufgrund der US-Präsidentschaftswahl den einen oder anderen Monat noch prolongiert werden können. Aber, ob diese irrationalen Übertreibungen auch weiterhin nachhaltig Bestand haben können, ist sehr stark zu bezweifeln. Ebenso wie die Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung. Ich befürchte, das Ende könnte bitter werden.
      Hoffentlich nicht sogar sehr bitter ...
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 15:21:03
      Beitrag Nr. 2.816 ()
      Spekulationsblase am US-Immobilienmarkt

      von unserem Korrespondenten Addison Wiggin

      An der Wall Street kämpfen weiterhin "Hoffnung" und "Gefahr" gegeneinander. Besonders interessant finde ich derzeit die Entwicklung beim Währungspaar "Euro/Dollar". In den letzten drei Monaten haben die Zentralbanken rund um die Welt pro Tag 1,2 Milliarden Dollar gekauft ... das waren rund 2,6 Millionen Dollar pro Minute. Und dennoch ist der Dollar seit September gegenüber den Währungen seiner größten Handelspartner um 6,5 % gefallen (gegenüber einem Währungskorb dieser Währungen).

      Wenn die japanische Zentralbank weiterhin soviel Dollar kauft, dann wird sie in 2004 laut der Londoner MoneyWeek für den Gegenwert von 120 Billionen Yen Dollar kaufen. Das wären 1,13 Billionen Dollar, oder 33 Mal das gesamte Netto-Vermögen von Bill Gates! Aber die Nippon-Billionen haben den Anstieg des Yen gegenüber dem Dollar in den letzten Monaten nicht verhindern können.

      Währenddessen will der amerikanische Senator Charles Schumer, Vollidiot aus New York, chinesische Importe mit 27,5 % Zoll belegen, als Strafe dafür, dass – halten Sie sich fest – die Chinesen so viele Dollar horten (woher bekommen sie denn diese Dollar?).

      Eines der größeren Probleme des Dollars ist die Tatsache, dass die US-Regierung derzeit das Geldausgeben der gesamten Nation ermuntert – ein Geldausgeben, das an einen betrunkenen Matrosen erinnert. "In der ganzen Nation ist die Wirtschaft stark", so Präsident Bush letzte Woche. "Der Immobilienmarkt ist stark, die Inflation ist niedrig ... die Dinge passieren." Natürlich passieren Dinge. Um mit Warren Buffett zu sprechen: "Wenn ich Billionen Dollar ausgeben würde, dann könnte ich auch Dinge passieren lassen."

      Die Strategie scheint ziemlich einfach zu sein: Die Zinsen niedrig lassen, die Steuern senken (nicht die Ausgeben senken, Gott behüte), und wenn es der Wirtschaft besser geht und neue Jobs geschaffen werden ... dann die neuen Einkommen besteuern. Et voilà, alles wäre super. Aber – wie ich schon oft geschrieben habe: es gibt keinen klaren Trend dafür, dass neue Jobs geschaffen werden. In der Zwischenzeit beten die kleinen Hausbesitzer, dass der Immobilienmarkt weiter stark bleiben wird. Ich frage: Was ist mit den Staatsausgaben? Warum werden die nicht gesenkt?

      Denn nur den Immobilienmarkt als Wachstumsmotor der Wirtschaft zu haben ... ob das so gut ist? Der Analyst Dan Denning meint dazu: "Der Immobilienmarkt erinnert mich an den Markt für Technologieaktien im Jahr 1999", schreibt er. "Als man damals nur den Hauch von Kritik äußerte, dann würde man aus dem Raum gelacht, oder es wurde einem einfach ein Vogel gezeigt. Und heute kann sich niemand vorstellen, dass das, was wir sehen, die hyperbolische Phase einer Kreditgefütterten Spekulationsblase am US-Immobilienmarkt ist, und dass diese desaströse Konsequenzen für fast jeden Beteiligten haben wird."
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 15:22:48
      Beitrag Nr. 2.817 ()
      Der Hintergrund der japanischen Probleme

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Ich hatte hier im Investor`s Daily ja schon öfters über Japan und die verblüffenden Parallelen zu den USA geschrieben. So habe ich viele Entwicklungen in Japan entdeckt, die mit einer Zeitverzögerung von 10 Jahren in den USA auftraten. Heute möchte ich den historischen Rückblick auf die Zeit nach dem Platzen der japanischen Spekulationsblase fortsetzen:

      Selbst 10 Jahre nach dem Höhepunkt der Spekulationsblase (der war Ende 1989 erreicht) befand sich Japan in vielen Bereichen in einer besseren wirtschaftlichen Verfassung als die USA. Die Japaner arbeiteten weniger. Sie zahlten weniger Steuern. Sie bekamen für ihre Steuern mehr Sozialleistungen. Sie hatten eine bessere Gesundheit und lebten länger. Am Ende des 20. Jahrhunderts arbeitete zum Beispiel der durchschnittliche Fabrikarbeiter in Japan 5 Stunden pro Woche weniger als ein vergleichbarer Arbeiter in Amerika. Im Durchschnitt arbeitete ein Amerikaner im Jahr 2 volle Wochen mehr als ein japanischer Angestellter. Im Durchschnitt kassierte die japanische Regierung 12 % des Lohns des durchschnittlichen Arbeiters an Steuern. In den USA lag diese Zahl bei 16 %. Verglichen mit den amerikanischen Arbeitern gingen die Japaner öfter nach Übersee in Urlaub, und sie kauften mehr Luxusgüter. Zwei Drittel der hochwertigsten Produkte der Welt wurden von Japanern gekauft.

      Hinzu kam, dass Japan ein Wunder der gut funktionierenden Sozialsysteme war – und immer noch ist. Der Gesundheitssektor ist für Japaner praktisch kostenlos. Das öffentliche Verkehrssystem ist allgegenwärtig und effizient. Die Züge kommen im Durchschnitt 18 Sekunden früher an, als es auf dem Fahrplan steht. Ein Partner der Unternehmensberatung Accenture (ehemals Andersen Consulting) bemerkte zu Japan: "Der durchschnittliche Lebensstandard und das Zufriedenheitsniveau sind hier höher als in den USA." In der Tat, japanische Frauen leben länger als jede andere Gruppe von Frauen in der Welt, und bei den japanischen Männern wird die durchschnittliche Lebenserwartung nur durch die der schwedischen Männer übertroffen.

      Und dennoch bleiben trotz dieser Vorteile die harten Fakten: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war es so, als ob Japan, das in den 1980ern die boomende zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hatte, nicht mehr existierte. Die amerikanischen Volkswirte – und die Amerikaner generell – glaubten, dass die Japaner irgendetwas unglaublich falsch gemacht hätten; schließlich waren sie von der wirtschaftlichen Welt verschwunden. Die amerikanischen Volkswirte hatten die Japaner wiederholt ermuntert, ihr Geldangebot zu erhöhen. Sie meinten, dass eine Aufblähung der Geldmenge der Schlüssel sei. Wenn der Yen dadurch nach und nach zerstört würde, dann würden die japanischen Konsumenten bereitwilliger Geld ausgeben, statt es zu sparen.

      Aber sowohl die monetäre als auch die fiskalische Politik wirkten nicht. Die amerikanischen Volkswirte gaben großzügig noch mehr nicht gewünschte Ratschläge und meinten, dass die Japaner jetzt ihre Wirtschaft reformieren müssten. Sie sollten den Mut haben, Probleme anzugehen, die faulen Kredite und die schlechten Unternehmen dem gnadenlosen Markt überlassen und falls notwendig ganze Industrien restrukturieren. Sie sollten den dynamischen Kapitalismus der amerikanischen Art auf den japanischen Inseln einführen.

      Der Kapitalismus der amerikanischen Art war das Letzte, was die Japaner wollten.

      Investor-Verlag
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      schrieb am 27.01.04 22:53:29
      Beitrag Nr. 2.818 ()
      EU beschneidet Reklame für Wertpapiere

      Von Doris Grass, Frankfurt

      Die EU-Kommission plant eine Beschränkung der Werbung für Finanzprodukte im Rahmen der EU-Prospektrichtlinie. Laut den Durchführungsbestimmungen will die Kommission nur 19 Werbeträger für Informationen über Börsengänge sowie die Ausgabe anderer Wertpapiere wie Anleihen, Zertifikate oder Optionsscheine zulassen.

      Andere Distributionswege für die Werbung wären demnach verboten. Bei den Emittenten und in der Finanzbranche haben die geplanten Restriktionen Empörung ausgelöst. Sie fordern eine Streichung des entsprechenden Artikels 34 der Bestimmungen.

      In einigen EU-Ländern, darunter auch Deutschland, würden die neuen Regeln zu einer drastischen Einschränkung der Werbemöglichkeiten führen. In Deutschland gibt es bislang keine Einschränkung der Werbeträger. In anderen EU-Staaten, vor allem in den südlichen Mittelmeerländern, gibt es dagegen strenge Vorschriften. So muss Werbung dort beispielsweise von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden, in Deutschland nicht.

      Auch würden bestimmte Veranstaltungen wie Anlegermessen erschwert oder völlig verhindert. Letzteres träfe vor allem die Derivatebörse Euwax in Stuttgart oder die Düsseldorfer Börse hart, die gut besuchte Anlegermessen veranstalten, auf denen Privatinvestoren komplizierte Produkte erklärt werden und auch entsprechende Werbung gemacht wird.

      Die Prospektrichtlinie soll zum einen EU-weit einheitliche Vorschriften für die Emittenten von Aktien, Anleihen und anderen Finanzprodukten herstellen und die Zulassung solcher Papiere an regulierten Märkten deutlich erleichtern. Die Emission eines Wertpapiers muss nur noch in einem Mitgliedsstaat zugelassen und kann dann in allen Ländern angeboten werden. Zum anderen sollen die Anforderungen an die Prospekte und die Haftung für Fehlinformationen harmonisiert werden. Ziel ist ein besserer Anlegerschutz.

      Während die Richtlinie die Rahmenbedingungen vorgibt, regeln die jetzt vorgeschlagenen Durchführungsbestimmungen die Details der Umsetzung, darunter auch die Werbevorschriften.

      Webung mit Bestellformular

      Die Kommission würde künftig jegliche Werbemaßnahmen im Zusammenhang mit Wertpapierprospekten unter anderem als Standardbriefe, über Fernsehen, Telefon, Videotext, Fax und Plakate erlauben. Werbung in der Presse wäre nur erlaubt, wenn die Anzeige zugleich von einem Bestellformular begleitet würde. Dies ist in Deutschland unüblich. Hier zu Lande werden Wertpapiere meist über Banken oder elektronisch bei den Emittenten geordert. Zudem wird vorgeschrieben, dass die Zeitung, in der ein Börsenprospekt veröffentlich wird, eine große Reichweite und hohe Auflage haben muss. Dies könnte spezialisierte Fach- und Finanzpublikationen benachteiligen.

      Nicht erwähnt wird von der Kommission in der Liste die mündliche Kommunikation. Dies könnte beispielsweise bedeuten, dass Firmen und Banken, die Wertpapiere ausgeben wollen, nicht mehr in der Öffentlichkeit über ihre Produkte sprechen dürfen. "Das käme einem Sprachverbot für Emittenten gleich", kritisiert ein Banker. Denn Paragraf 15 der Prospektrichtlinie schränkt mündliche Äußerungen sogar dann ein, wenn sie nicht Werbezwecken dienen. Unklar ist ferner, inwieweit im Internet für Prospekte und Finanzprodukte geworben werden darf. Die Liste der Kommission führt lediglich E-Mails und so genannte Web-Postings, also Mitteilungen im Internet, auf. Bannerwerbung, die im Netz weit verbreitet ist, wird nicht erwähnt, ebenso wenig andere Werbearten im Netz.

      Entsprechend fordern unter anderem die Stuttgarter Börse und der Zentrale Kreditausschuss, der die deutschen Banken vertritt, in ihren Stellungnahmen eine Streichung des Artikels 34. Auch der Ausschuss der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörden CESR hatte sich noch im Dezember gegen eine Harmonisierung der Werbevorschriften ausgesprochen. Zumal kaum vorstellbar ist, wie deren Einhaltung von den Aufsichtsbehörden sichergestellt werden kann.

      Korrekturen an den Vorschlägen kann neben der Kommission selbst jetzt nur noch der EU-Wertpapierausschuss vornehmen, der am Mittwoch über das Thema erstmals berät und in dem die nationalen Regierungen vertreten sind.

      Quelle: FTD
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      schrieb am 28.01.04 00:37:44
      Beitrag Nr. 2.819 ()
      Weltwirtschaft: 2004 kein reibungsloser Weg zum Wachstum

      Von Nick Beams

      14. Januar 2004
      aus dem Englischen (3. Januar 2004)

      Wenn man nach den jüngsten Indices geht, sind die Aussichten für die Weltwirtschaft günstiger als jemals in den letzten fünf Jahren. Die Börsenkurse steigen, die Wallstreet hatte ihr bestes Jahr seit 1996 und Tokio sein bestes seit 1986, die US-Wirtschaft erwartet im nächsten Jahr eine Erholung und ein Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent, die japanische Wirtschaft zeigt ebenfalls Anzeichen für ein Wachstum, und allem Anschein nach wird auch der Hang zur Rezession in Europa allmählich schwächer.

      In einem Leitartikel ging die Financial Times jüngst davon aus, dass die US-Wirtschaft zu den " Goldenen Zeiten" zurückkehren könnte - zu der Periode der späten 90er Jahre, in der das Wachstum angeblich " gerade richtig" war, d.h. nicht so hoch, dass eine Inflation drohte, aber hoch genug, um ein Wachstum der Arbeitsmärkte zu sichern.

      Wenn man jedoch untersucht, was den Vorgängen auf den Finanzmärkten und den unmittelbaren Wirtschaftsdaten zugrunde liegt, dann wird klar, dass die Weltwirtschaft weit davon entfernt ist, einen reibungslosen Weg zum Wachstum einzuschlagen. Vielmehr ist sie in eine Periode eines schweren Ungleichgewichts geraten.

      In Zentrum dieser Instabilität steht die Verschuldung der Vereinigten Staaten, die 2003 gestiegen ist. Es wird geschätzt, dass das Leistungsbilanzdefizit in diesem Jahr die Rekordhöhe von 550 Milliarden Dollar erreichen wird. Das entspricht mehr als 5 Prozent des gesamten Bruttosozialprodukts. Die Außenverschuldung der USA wird damit auf ungefähr drei Billionen Dollar oder 30 Prozent des BSP steigen.

      In einer Rede über die Finanzpolitik am 20. November 2003 wies der Vorsitzende der amerikanischen Nationalbank Alan Greenspan auf das " wachsende Unbehagen" über das gegenwärtige Leistungsbilanzdefizit hin und auf die Möglichkeit, dass der immer größer werdende Berg von Auslandsschulden " immer schwieriger zu finanzieren" sein könnte.

      Angesichts des Ansteigens der Außenschulden im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt um 5 Prozent jährlich warnte Greenspan, dass die Finanzierung dieser Schulden zwar bisher " scheinbar unproblematisch" gewesen sei, dass aber " künftig Anpassungen" vorgenommen werden müssten, sollten sie weiter ansteigen. " Wie weit" , fragt er " kann internationale Vermittlung die Fähigkeit der Weltfinanzwirtschaft noch ausdehnen, nationale Ersparnisse über die Grenzen zu transferieren?"

      Ein Bericht des Financial Markets Center zeigt das Ausmaß dieser Operationen. 2002, so vermerkt er, habe der Nettokapitalimport in die USA 528 Milliarden Dollar betragen, das sind 75,5 Prozent des Nettokapitalexports der restlichen Welt. 2003 wird die Zahl, wenn man das wachsende Leistungsbilanzdefizit zugrundelegt, noch größer sein.

      Von der japanischen Regierung vorgelegte Zahlen über Interventionen an den Finanzmärkten zur Stabilisierung des Yen geben einen weiteren Hinweis darauf, welches Ausmaß diese Finanzströme angenommen haben. Um zum Schutz der Exportmärkte den Anstieg des Yen gegenüber dem Dollar zu bremsen, gab das Finanzministerium in diesem Jahr die Rekordsumme von 20.057 Milliarden Yen aus (mehr als 180 Milliarden Dollar), das ist mehr als das Zweieinhalbfache der letzten Rekordausgabe von 1999.

      Weitere Interventionen sind geplant. Das Finanzministerium kündigte an, dass es die Höhe der zulässigen Kreditaufnahme für die Währungsstabilisierung bis zum Ende des fiskalischen Jahres im März um 21 Billionen Yen auf 100 Billionen Yen anzuheben beabsichtigt. Für das im April beginnende Fiskaljahr ist die Begrenzung der Kreditaufnahme um 61 Billionen Yen auf 140 Billionen Yen angehoben worden - ein Anstieg, der fast so hoch ist, wie das gegenwärtige Leistungsbilanzdefizit der USA.

      Das massive Eingreifen der Japaner ist nur der deutlichste Ausdruck für einen Prozess, der zum beherrschenden Charakteristikum des internationalen Finanzsystems geworden ist. Da der US Dollar auf den internationalen Finanzmärkten unter Druck kommt - er ist im Durchschnitt im letzten Jahr um 11 Prozent gefallen - greifen die asiatischen Zentralbanken ein, um zu versuchen, einen Anstieg des Wertes ihrer Währungen aufzuhalten, weil sie ihre Exportmärkte schützen wollen. Im Gegenzug finanzieren ihre Dollarkäufe das Zahlungsbilanzdefizit und das Haushaltsdefizit der USA, das die Grenze von 500 Milliarden Dollar übersteigen wird.

      Ein Artikel des Weltökonomen David Hale in der Australian Financial Review vom 29. Dezember wies darauf hin, dass die ostasiatischen Zentralbanken jetzt 70 Prozent der internationalen Währungsreserven in Höhe von 1,7 Billionen Dollar halten. Sie haben etwa 80 bis 90 Prozent dieser Reserven im Markt für US-Regierungsanleihen investiert und finanzieren damit das Haushaltsdefizit der USA. Bis jetzt ist diese Art der Finanzierung relativ reibungslos vor sich gegangen. Wenn die Zentralbanken jedoch ihr Kapital kurzfristig zurückziehen würden - das könnte aus politischen Gründen der Fall sein, etwa als Vergeltung gegen protektionistische Maßnahmen der USA, oder weil sie den Absturz des Dollars befürchten - dann käme es zu einer großen Finanzkrise.

      Der Kolumnist der Financial Times John Plender analysierte diesen Prozess in einem Artikel von 28. Dezember und bemerkte, dass sich die Weltwirtschaft in einem " nie dagewesenen Experiment auf dem Hochseil" befinde.

      " Nachdem sich die USA Ende der 90er Jahre vorwiegend auf die Finanzierung ihres Defizits durch privates Kapital verlassen haben, sind sie jetzt auf offizielle Kapitalströme aus Japan, China und anderen asiatischen Schwellenländern angewiesen, um ihre fiskalisch verschwenderische dollardominierte Show am Laufen zu halten. Damit hat das internationale Kapital genau den entgegengesetzten Weg eingeschlagen wie in der früheren Periode des freien Kapitalflusses vor 1914. Damals hatte Großbritannien enorme Überschüsse auf Auslandskonten und exportierte Kapital in Entwicklungsländer. Heute stellt die reichste Wirtschaftsmacht diese Logik auf den Kopf. So haben wir ein Paradox... ein zum Alleingang tendierendes Amerika hängt mit seinem hohen Inlandskonsum und seinem Streben nach interventionistischer Außenpolitik von der Freigiebigkeit solch unsicherer Freunde ab wie der Volksrepublik China."

      Dieses Ungleichgewicht der Weltwirtschaft spiegelt sich nicht nur in den Finanzdaten, sondern auch in den Wachstumszahlen wieder. Nach dem Weltökonomen von Morgan Stanley, Stephen Roach, betrug in der Periode von 1995 bis 2002 der Anteil der USA am gesamten Wachstum der Weltwirtschaft 96 Prozent, etwa dreimal so viel wie ihr Anteil an der Weltwirtschaft von 32 Prozent.

      Roach schreibt, die Weltwirtschaft befinde sich " sehr stark in einem fundamentalen Ungleichgewicht" , und meint, es habe sich ein " nie dagewesenes Missverhältnis" zwischen Nationen aufgetan, die derzeit ein Leistungsbilanzdefizit aufweisen, was vor allem auf die USA zutrifft, und denen mit Bilanzüberschüssen wie in Asien und in geringerem Maße in Europa. Solche globalen Ungleichgewichte könnten nicht aufrechterhalten werden und in den USA könne " keine anhaltende Erholung auf der Grundlage immer weiter fallender Zinsraten, immer größer werdender Zahlungs- und Handelsbilanzdefizite und immer größerer Schuldenlasten erfolgen."

      Es ist unmöglich vorherzusagen, wie genau sich diese Ungleichgewichte und die Spannungen, die sie erzeugen, 2004 und darüber hinaus entfalten werden. Aber etwas kann mit Sicherheit gesagt werden: Je länger sich die Weltwirtschaft auf diesem Weg bewegt, desto größer wird das ihr zugrundeliegende Ungleichgewicht und die Wahrscheinlichkeit einer größeren Finanzkrise.
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      schrieb am 28.01.04 13:06:20
      Beitrag Nr. 2.820 ()
      VERBRAUCHERVERTRAUEN

      Die große allgemeine Verunsicherung

      Seit Monaten beschwört die Bundesregierung den Aufschwung, auch die Industrie blickt zuversichtlicher nach vorn.
      Die Verbraucher wollen sich von den Optimismus nicht anstecken lassen:
      Die Angst vor sinkendem Einkommen und Arbeitslosigkeit erstickt jeden Kaufimpuls.
      Das Konsumklima bleibt frostig.


      Nürnberg - "Die Konsumenten sehen die konjunkturelle Entwicklung offensichtlich anders", fasst der Chef der Gesellschaft für Konsumforschung, Klaus Wübbenhorst, die Ergebnisse der Konsumklima-Studie für Januar zusammen. Ein Grund dafür seien die anhaltenden Diskussionen über Steuern, Sozialabgaben und Renten. "Die vielen Vorschläge verunsichern die Leute." Als folge davon sei die Neigung zu größeren Anschaffungen wieder deutlich gesunken.

      Der Steuerkompromiss zwischen Regierung und Opposition im Dezember 2003 sei in der Öffentlichkeit schlecht verkauft worden. Auch die Praxisgebühr und die Medikamentenzuzahlungen sorgten dafür, dass die Bürger genau aufs Geld schauten. In viele Gehaltsabrechnungen für Januar flössen die beschlossenen Steuersenkungen schließlich noch gar nicht ein, sagte Wübbenhorst. "Die Beschäftigten haben real nicht mehr auf dem Konto."

      Der GfK-Chef appellierte an die Politik, in der Steuerdebatte und bei der Arbeitsmarktpolitik zu raschen Entscheidungen zu kommen. "Die Bürger wollen Sicherheit", sagte er. Skeptisch äußerte sich Wübbenhorst zur Erwartung der Bundesregierung, die Arbeitslosigkeit werde in diesem Jahr sinken.

      Der Gesamtindikator Konsumklima sank im Januar um 0,2 auf 5,3 Punkte. Für Februar erwartet die GfK einen Wert von 5,0 Punkten. Auch die Einzelindikatoren erlitten Einbußen. Bei der Konjunkturerwartung hätten sich nach mehreren Monaten Optimismus die Hoffnungen mittlerweile verflüchtigt, heißt es in der Studie. Der Indikator verminderte sich um 4,2 Punkte und lag bei einem Wert von minus 5,8. Immerhin übertreffe er damit den Vorjahreswert um 23,4 Punkte.

      Auch mit den Erwartungen an das eigene Einkommen ging es zur Jahreswende erneut abwärts. Insbesondere die Rentner befürchten laut GfK, dass sie finanziell kürzer treten müssen, da sie künftig den vollen Beitrag zur Pflegeversicherung und den vollen Krankenversicherungsbeitrag auf Betriebsrenten zu zahlen haben. Nach einem Minus von zwei Punkten im Dezember 2003 verlor der Indikatorwert Einkommenserwartung im Januar weitere sechs Punkte und schloss mit minus 14,5 ab. Immerhin ist er damit noch etwas besser als im Vorjahr: 2003 hatte er im Januar minus 19,4 betragen.

      Als Kellerkind bezeichnet die GfK den Indikator zur Anschaffungsneigung der Bundesbürger. Dieser büßte im Januar 9,5 Punkte ein. Mit minus 41,7 Punkten liege er wieder so niedrig wie zuletzt im Dezember 2002. "Der allmähliche Anstieg des Indikatorwerts im vergangenen Jahr ist damit wieder gänzlich zunichte gemacht worden", heißt es in der Studie. Die Kauflaune werde entscheidend von der hohen Arbeitslosigkeit gebremst.

      Quelle: DER SPIEGEL
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      schrieb am 28.01.04 14:55:31
      Beitrag Nr. 2.821 ()
      Die Antizyklik der Massen – und es funktioniert doch

      von Jochen Steffens

      Rechts angetäuscht und links vorbei, so könnte man aktuell den Kursverlauf des Dows beschreiben. Es gab (Vergangenheitsform) deutliche Anzeichen von Schwäche und sie wurden durch einen Ausbruch nach oben eliminiert. Nun hat der Dow seinen seit 2000 existierenden Abwärtstrend endgültig nach oben gebrochen. Charttechnisch hat der Dow nun das Potenzial die 11700 Punkten zu erreichen. Das heißt noch nicht, dass ich darauf setzen würde oder glaube, dass der Dow die 11700 Punkte erreicht. Ich gehöre zu den Anlegern, die auf eine Bestätigung solcher "deutlichen Anzeichen von Schwäche" warten und auch auf eine Bestätigung eines solchen Bruchs. Es ist und bleibt ein sehr schwieriger Markt in diesem Jahr. Ich glaube aktuell ist der Beruf des täglichen Marktkommentators vergleichbar mit einem Hindernislauf auf glühenden Kohlen.

      Kaum schreibt man in die eine Richtung kommt die andere, kaum schreibt man von der anderen, kommt die eine. Insgesamt geht der Dax in einer engen Range seitwärts, wobei er hin und wieder um die Spanne seiner Range nach oben springt. Dabei sind seit Monaten überraschend viele Amerikaner bullish und es steigt trotzdem. Nach antizyklischer Lehre sollte man, wenn alle bullish sind, auf fallende Kurse setzten. Muss etwa det antizyklische Ansatz aufgeben werden?

      Ich hatte schon einmal Anfang des Sommers im letzten Jahr gefragt, warum sollte nicht einmal die Masse recht behalten und die antizyklisch Handelnden daneben liegen. Ein Grundprinzip der Börse ist, das jedes funktionierende System irgendwann scheitern wird, insbesondere dann, wenn sich zu viele Anleger danach richten. Antizyklisches Handeln wurde das weitgehend anerkannte erfolgsversprechende Tradingkonzept in der Baisse, viele sind aufgesprungen, um auch endlich antizyklisch zu handeln.

      Und wir Antizykler verloren damit unseren Ansatz. Vielleicht war ein Problem folgendes: Wenn alle antizyklisch handeln, dann sind die Antizykler die Masse und müssten eigentlich gegen sich selbst handeln. Mit anderen Worten: Die Antizykliker müssten nicht antizyklisch, sondern prozyklisch handeln. Und siehe da, genau das hätte funktioniert. Was ein Paradoxon: Handeln Sie antizyklisch zum antizyklischen Ansatz ... Doch verlassen wir diese Wortspielerei.

      Kommen wir zum Kern, der den Erfolg des antizyklischen Ansatzes ausmacht: Normalerweise wird antizyklisches Handeln so definiert: ein dem vorherrschenden Trend an dem Wertpapiermärkten entgegengesetztes Anlegeverhalten. Ein antizyklischer Investor verkauft bei stark steigenden Kursen und kauft beim Abwärtstrend.
      Aber es ist ein kleiner, nicht so ganz unbedeutender Effekt beteiligt, den man nicht aus den Augen verlieren sollte. Stellen Sie sich vor: Keiner will Gold haben, Gold steht auf Tiefstkursen. Sie kaufen Gold und dann? Dann sitzen Sie auf einer Position Gold. Was ist, wenn nun die nächsten 10 Jahre immer noch keiner Gold haben will, Gold gar aus der Mode käme?

      Dann säße Sie als antizyklisch handelnder Investor noch sehr lange auf Ihrer Goldpositionen und würde wahrscheinlich ziemlich traurig werden. Nur entgegengesetzt der Masse handeln scheint also nicht ausreichen, denn die Masse MUSS Gold entdecken, erst dann rentiert sich dieser "antizyklische" Ansatz. So gesehen handelt man nicht gegen die Masse, sondern nur etwas früher als die Masse. Ein feiner aber entscheidender Unterschied.
      Die wahre Kunst besteht also darin, zu erkennen, was die Masse als nächstes machen wird und einer der ersten zu sein, der darauf setzt.

      Nur, stellen Sie sich vor, wir stehen alle in einem riesigen Raum mit vielen Türen, die jeweils zu anderen riesigen Räumen mit vielen Türen führen. Die Räume haben so wohlklingende Namen wie: Goldraum, Biotechraum, Nanoraum, Versorgerraum oder Euroraum ...

      Ab und zu rennt einer von den Antizyklern los, da er einen leeren Raum entdeckt hat und stürmt hinein. Kaum steht er in diesem Raum, wartet er, ob die Masse hinterher kommt. Tut sie das, dann hat er den besten Platz und eine verdammt gute Zeit mit all den anderen. Folgt ihm die Masse nicht, dann wird er sich sehr einsam fühlen, vielleicht noch ein zwei andere finden und sich mit Ihnen darüber aufregen, dass die Masse eigentlich auch hier sein sollte.

      Immer wieder laufen also ein paar Anleger wirr in einen dieser vielen Räume, aber die Masse sucht sich ihren eigenen Weg. Deswegen ist es sicherer zu warten, bis ein wichtiger Teil der Masse sich bereits bewegt hat, nämlich die schnellsten und die fähigsten Anleger dieser Masse. Dann kann man noch hinterherhüpfen und auf den großen Rest der Masse warten. Das meine ich, wenn ich schreibe, dass "erste deutliche Anzeichen" oder der Bruch eines Trends noch einer Bestätigung bedürfen.

      Quelle: Investor-Verlag
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      schrieb am 28.01.04 14:56:42
      Beitrag Nr. 2.822 ()
      Ifo-Index bei knapp 100 – ein Warnzeichen?

      von Jochen Steffens

      Der Ifo Geschäftsklima-Index ist ein vielbeachteter Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung. Jeden Monat befragt das Ifo Institut über 7 000 Unternehmen zu ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage und ihrer kurzfristigen Planung. Der Ifo Index ist zum neunten Mal in Folge gestiegen und steht auf dem höchsten Stand seit 3 Jahren. Moment was war vor 3 Jahren?

      Der ifo Geschäftsklimaindex notiert bei 97,4. Erwartet wurde der Index bei 96,4 bis 97,0 nach zuvor 96,8.

      Aber, ich habe wieder recherchiert: Seit 1993 stand der Ifo Index bisher nun drei Mal an der 100 Punkte Marke. Zuerst im Jahr 1994. Seltsamerweise befand sich der Dax seit Anfang 1994 über 1 1/2 Jahre in einer Abwärts/Seitwärtskonsolidierung.

      Das nächste Mal 1997/1998. Aber auch hier verlor der Dax Mitte 1998 vom damaligen Hoch bei 6170 Punkten auf unter 4000 Punkte, das sind über 30 % Verlust und lief dann nach einer Erholung auf 5500 bis Ende 1999 knapp seitwärts. Das letzte Mal stand der Ifo Index bei 100 (sogar deutlich darüber), Sie raten es sicherlich schon, Anfang/Mitte 2000.

      Also in welcher Weise soll mich ein Ifo Index über 100 davon überzeugen, dass der Dax weiter steigt?

      Es gibt jedoch aktuell einen augenfälligen Unterschied: Die Beurteilung der Geschäftslage, ein Teilindex des Ifo-Index, ist im Moment noch deutlich von den oben genannten historischen Höchstständen entfernt. Eine Divergenz, die eine Beurteilung sicherlich erschwert.

      Eins kann man dazu sagen: Die Erwartungen sind im Moment offensichtlich wesentlich höher, als die aktuelle Lage es hergibt.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 28.01.04 14:59:11
      Beitrag Nr. 2.823 ()
      Schwerpunkt heute: US-Immobilienmarkt

      von Bill Bonner

      Keine Absurdität wird ausgelassen ...

      Letzte Woche schlug die Bush-Administration vor, Hauskäufern Kredite mit 0 %-Tilgung zu geben.
      Gastautor Dan Denning liefert die Details dazu in seinem Artikel – siehe unten.

      Wenn ein Amerikaner in den USA vorwärts kommen will ... dann muss er sich keinen Job suchen ... sondern ein Haus kaufen. Auch ohne Eigenkapital. Er kann eine Hypothek in Höhe von 100 % des Kaufpreises aufnehmen. Und wenn der Wert des Hauses steigt, kann er die Hypothek erhöhen und hat zusätzliches Geld.
      Oder noch besser – dann kann er sich ein zweites Haus kaufen!

      Ein CNN-Bericht teilt uns mit, dass die Häuser in populären potenziellen Ruhestandsgegenden – in der Nähe von Stränden, Bergen, Seen – erheblich schneller im Preis gestiegen sind als andere Häuser. Dieser Preisanstieg war so bemerkenswert, dass die Käufer von Zweithäusern glauben, dass sie mit dem Kauf solcher Häuser ein "Investment" tätigen.

      Alles kann ein "Investment" sein. Aber nicht alle Investments sind gute Investments. Ein Ferienhaus ist normalerweise ein guter Weg, um Geld los zu werden, aber ein schrecklicher Weg, um Geld zu investieren. Der glückliche Ferienhausbesitzer muss Steuern, Instandhaltung und Versicherung bezahlen (von den monatlichen Hypothekenzahlungen ganz zu schweigen) ... nur um sein "Investment" im Wert zu erhalten.

      Aber Zweithäuser in attraktiven Gegenden – wie Cape May in New Jersey oder Naples in Florida – sind laut CNN im letzten Jahr um 38 % teurer geworden. Also, vorwärts ... man kann den Strand genießen und dabei reich werden!

      Da sie keine Risiken sehen, werden die Investoren immer leichtsinniger. Nichts fällt jemals, außer Zinsen ... und die fallen nur. So denken sie.

      Solange nur die Zinsen fallen, scheint alles andere zu steigen. "Wir sind in einer Periode, die anders als alles seit den 1930ern ist, als die Welt mit deflationären Kräften konfrontiert wurde", so der Fondsmanager Arnold Schmeidler gegenüber der Asia Times. Zurückgehende Inflationsraten ermöglichen auch fallende Zinssätze. Die Leute leihen sich mehr Geld ... und treiben die Preise für Finanzanlagen und Immobilien hoch.

      Die, die Finanzanlagen haben, werden reicher – eine Zeitlang. Die, die keine haben, werden ärmer; die Löhne, die zumindest am unteren Rand der Skala notieren, haben sich in den letzten 30 Jahren in den USA real überhaupt nicht bewegt. Die Mittelklasse löst sich in Luft auf. "Die amerikanischen Automobilgesellschaften verkaufen ihre Produktion zu 0 %-Finanzierungen, weil sie Überkapazitäten haben", so erklärt der Fondsmanager Schmeidler weiter. "Aber China baut Autofabriken, um Hunderttausende Autos herzustellen, weshalb es bald weitere Überkapazitäten geben wird, in einem Markt, der schon Überkapazitäten hat. Also geht der Trend dahin, dass Stundenlöhne von 40 Cents und Topp-Qualität mit den USA konkurrieren werden ..."

      "Die größte Kraft entwickelt die Deflation dann, wenn man Freihandel zwischen Nationen hat, die die Fähigkeit haben, das effizienteste Know How in eine Niedriglohngesellschaft zu exportieren, so dass diese (Niedriglohngesellschaft) die Produkte mit der gleichen Qualität wie das Hochlohnland produzieren kann. Der Preisdruck auf die Produkte ermöglicht es den Konsumenten dann, mehr für ihr Geld zu erhalten – sie profitieren also davon. Aber das ist disinflationär, wenn nicht deflationär."

      "Während der `Boom` von George W. Bush abhebt", so die Asia Times, "fragen sich verwirrte amerikanische Kommentatoren, wo all die zusätzlichen Jobs sind, die die offensichtlich brummende amerikanische Wirtschaft doch hätte schaffen sollen. Nun, diese Jobs sind im Ausland geschaffen worden – größtenteils in China."

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 28.01.04 15:00:40
      Beitrag Nr. 2.824 ()
      US-Immobilienaktien mit einstelligem KGV

      von Addison Wiggin

      Für die Wall Street hat diese Woche die Hochsaison für die Quartalsberichte begonnen. Und die meisten Analysten rechnen damit, dass die Berichte quer durch die Bank sehr stark reinkommen werden. Aber starke Quartalsberichte oder nicht – die werden kaum ein KGV von durchschnittlich 29 rechtfertigen können ... aber so ist das Leben für die skeptischen Beobachter von Märkten, Leben und Politik.

      "Die US-Wirtschaftsstatistiken sind deutlich übertrieben", so schrieb mein Freund Marc Faber letzte Woche im Londoner Magazin "MoneyWeek". "Man sollte zwischen realem und fiktivem Wachstum unterscheiden. 2004 stieg bis auf den Dollar alles. Das kann so nicht weitergehen – nicht jede Anlageklasse kann weiterhin steigen." Letzten Freitag betrachtete ich die Absurditäten am US-Immobilienmarkt. Heute habe ich in der Finanzpresse von einem neuen Programm der Bush-Administration gelesen. Das würde den US-Immobilienmarkt noch absurder ... und potenziell tödlicher machen.

      Erst die gute Nachricht: "Die Immobilien-Aktien sind günstig, während Aktien allgemein teuer sind", schreibt Dr. Steve Sjuggerud, "und Immobilien-Aktien sind verhasst, während Aktien allgemein geliebt werden ... also sehe ich Raum für Gewinne bei den Immobilien-Aktien."

      Die Story lautet laut Dr. Sjuggerud so: Die Immobilien-Aktien sind immer noch super-billig, teilweise haben sie einstellige KGVs. Und das Angebot an Häusern ist immer noch knapp. "Aber mein Lieblingsteil bei dieser Geschichte ist, dass die `kleinen Leute` diese Aktien hassen. Derzeit hasst fast jeder diese Aktien. So kommt auf je drei gekaufte Aktien von Beazer Homes eine leer verkaufte Aktie (mit "Leerverkäufen" kann man in den USA auf fallende Kurse setzen kann, ein bisschen vergleichbar mit einer Put-Option). Das ist eine Komödie. Diese Aktie hat ein KGV 2004 von 6,5 – und sie kann Wachstum vorweisen. Seit 1995 sind die Gewinne der Bauunternehmen um durchschnittlich 29 % pro Jahr gestiegen, und um 34 % in den letzten 12 Monaten. Das ist immer noch eine außergewöhnliche Anlagechance."

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 28.01.04 15:02:08
      Beitrag Nr. 2.825 ()
      Goldpreis Richtung 400 ... und Allergien in alten Häusern

      von Bill Bonner in Paris

      *** Hmmm ... der Goldpreis steht bei knapp 405 Dollar. Ich frage mich, ob er noch auf mein letztes Kaufziel fallen wird –400 Dollar. Oder sollte ich jetzt schon kaufen? Ich weiß es nicht, liebe(r) Leser(in). Werden wir die kräftige Korrektur sehen, die ich erwartet habe? Oder werden wir nie wieder in unserem Leben die 400 Dollar beim Goldpreis sehen? Wenn ich das doch nur wüsste ...

      "Die Deflation ist da."

      Ich zitiere Bob Prechter, der meint: "Fast jeder – und ich nutze diesen Ausdruck nicht vorschnell – glaubt, dass die Inflation in den USA zunehmen wird ... die Allgemeinheit ist davon überzeugt, dass die Preise von Häusern und Grundbesitz nur steigen können ..."

      "Dieser Konsens ist nicht nur überwältigend, sondern er reflektiert eine Ansicht, die schon wie eine Religion gehalten wird. ( ...) USA Today bestätigte, dass `nicht einer (der 67 befragten Ökonomen) sagte, dass es `sehr wahrscheinlich` sei, dass die US-Wirtschaft in eine Deflation fallen würde.` Das nenne ich einen Konsens!"
      "Während ich dies schreibe, gab es keine einzige Zeitung, Zeitschrift oder Sender, die einen Beitrag über den dramatischen Rückgang der US-Geldmenge M3 gebracht hätten. Die Leute sind so betrunken von inflationärer Sicherheit, dass sie nicht sehen können, dass wir eine Deflation bekommen. Und wenn sie die Signale sehen, dann halten sie die nicht für bedeutsam ..."

      "Die Geldmenge könnten lediglich ein oder zwei Quartale steigen, wenn der Aktienmarkt und die gesamte Wirtschaft dieses Jahr ihr Topp erreichen ..."
      *** Und Richard Russell meint zum gleichen Thema:

      " ... Die Kräfte von weltweiter Überproduktion und Deflation sind am Werk. Aber auch die Fed. Nachdem die Geldmenge M3 eine Zeitlang gefallen ist, ist sie vor zwei Wochen um 30 Milliarden Dollar gestiegen, und die jüngste Zahl zeigt, dass die Geldmenge M3 auf Wochenbasis sogar um 37 Milliarden Dollar zulegen konnte. Es scheint so, als ob die Fed sich entschieden hätte, die Novemberwahlen vorzubereiten. Greenspan hat den Deckel von der Geldmenge M3 genommen, und ich könnte mir vorstellen, dass er gesagt hat: Soll sie überkochen!"

      "Übrigens: Zwei Wochen von so einem Geldmengenzuwachs, und damit könnte man alle Goldminenaktien kaufen, die es auf der Welt gibt!"
      *** Ich lebe – wie Sie wissen – mit meiner Familie seit ein paar Jahren auf unserem Landsitz in Ouzilly, in der Nähe von Paris. Ein Leser schrieb mir, dass Ouzilly wie ein schöner Ort klingt.

      Ja, Ouzilly ist wirklich ein wunderbarer Ort ... fast wie das Paradies, auf bestimmte Weise. Aber jedes Paradies hat seine Apfelbäume und seine Schlangen. Ich habe Sorgen, dass dieser Ort fatal für mich werden könnte. Ich habe merkwürdigerweise eine Allergie gegen irgendetwas entwickelt. Nun, man sollte bedenken, dass wir in einem altertümlichen Gebäude leben (Baujahr ca. 1000), das kaum geheizt ist. Schimmel, Mehltau, Staub ... ich weiß nicht, gegen was ich allergisch geworden bin, aber nach einer Nacht im Haus kann ich kaum noch atmen.
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      schrieb am 28.01.04 15:03:24
      Beitrag Nr. 2.826 ()
      Spekulationsblase am US-Immobilienmarkt gefährlich!

      von Dan Denning

      Letzte Woche schlug die Bush-Administration vor, dass für erstmalige Hauskäufer Kredite mit 0 %-Tilgung vergeben werden sollten. Null Tilgung für ein Haus.
      Die Hypothekenbanken lieben diese Idee natürlich. "Jede Tilgung", so Angelo Mozilo, Vorstandsvorsitzender von Countrywide Financial gegenüber der LA Times, "selbst 3 % (was derzeit üblich ist) ist ein großes, unnötiges Hindernis für Kreditnehmer mit niedrigeren Einkommen ...

      " Derzeit dürfen laut staatlichen Vorgaben Kreditnehmer maximal zwischen 29 % und 41 % ihres monatlichen Einkommens für ihre Hypothekenzahlungen aufwenden. Countrywide Financial nimmt schon an anderen Hypothekenprogrammen mit niedriger oder keiner Tilgung teil, die auf Häuslebauer mit niedrigen Einkommen abzielen – die Kundschaft von Fannie Mae und Freddie Mac.

      Ich meine: Diese niedrigen Hypothekenzinsen haben direkt zur `Finanzialisierung` der amerikanischen Wirtschaft geführt. Der Ruhestand von Millionen von Amerikanern hängt jetzt davon ab, dass Hausbesitzer mit niedrigen Einkommen ihre monatlichen Zahlungen erbringen können.

      Laut den jüngsten Daten haben die privaten Pensionsfonds der Unternehmen ein Vermögen von insgesamt 1,5 Billionen Dollar. Davon bestehen 11 % aus Anleihen (durch Immobilien abgesichert) der Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac. Das ist die drittgrößte Gruppe in den Pensionsfonds. Da die Anleihen durch Immobilien abgesichert sind, sind sie von der Entwicklung am Hypothekenmarkt abhängig. Und letztlich hängen damit auch die privaten Pensionsfonds – und damit der Ruhestand der Arbeiter – vom US-Immobilienmarkt ab.

      Währenddessen verlangen die staatlichen Regulierungsbehörden von Freddie Mac laut der Financial Times, dass diese riesige Hypothekenbank zusätzliche Kapitalreserven bereitstellt ... denn sie "bleibe ausgesetzt gegenüber `substanziellen Management- und Geschäftsrisiken`.

      Aber das ist nur die Hälfte: Seit dem Platzen der Spekulationsblase an der Nasdaq ist der Anteil der Immobilien am gesamten Netto-Vermögen der privaten Haushalte explodiert. 1999 betrug das Vermögen der Haushalte 42 Billionen Dollar, davon waren 27 % oder 11,5 Billionen Dollar Immobilien und Grundstücke. Der Anteil der Aktien und Aktienfonds war mit 28 % oder 12,1 Billionen Dollar fast gleich hoch.

      Die Spekulationsblase am Immobilienmarkt hat das alles geändert. Im dritten Quartal 2003 bestanden 38 % (15,8 Billionen Dollar) des gesamten Netto-Vermögens der privaten Haushalte aus Immobilien und Grundstücken, während der Anteil der Aktien auf 19 % oder 8 Billionen Dollar gefallen war."

      "Diese Spekulationsblase", so Denning, "ist sogar gefährlicher als die am Aktienmarkt. Denn Häuser und Grundstücke sind im Epizentrum des amerikanischen Netto-Vermögens.

      Sollte der "Hypotheken mit 0 %-Tilgung"-Ansatz durchkommen, dann kann man darauf setzen, dass sich das Investieren in US-Immobilienaktien weiter lohnen wird. Zumindest kurzfristig. Aber man muss schnell sein, wenn es um das Realisieren dieser Gewinne geht.

      [/i]Investor-Verlag[/i]
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      schrieb am 29.01.04 09:27:19
      Beitrag Nr. 2.827 ()
      Stärkere Bewegung steht bevor

      von Jochen Steffens

      Wie gesagt: Links vorbei, dann wurde der nächste Tag wieder rechts angetäuscht, um den Versuch zu starten, mitten durch aufs Tor zu gehen – dabei haben sich die Amis allerdings verdribbelt und den Ball verloren. So hat der Nasdaq100 am Dienstag alle seine Gewinne vom Montag wieder abgegeben, der Dow und der S&P zumindest einen großen Teil. Ein Hin und Her.

      Jetzt wollen Sie sicherlich noch wissen, was gestern die Kurse so belastet hat. Einen einzelnen Grund gibt es nicht, eher sind es mehrere: So wird nun doch die Angst vor dem Ergebnis der Fed-Sitzung einige zu Gewinnmitnahmen verführt haben. Schlechte Unternehmensnachrichten von Novellus belasteten zusätzlich. Es kann auch sein, dass die Sorge um eine weltweite Ausbreitung der Vogelgrippe beeinflusst hat. Einige Analysten führten sogar den gestrigen Verbrauchervertrauenindex als Grund an.

      Ein paar meiner Kollegen vermuten, dass wir uns in einer sehr ausgedehnten Topbildungsphase befinden. Andere gehen davon aus, dass der Dow nach dem Bruch seines Abwärtstrend weiteres Aufwärtspotential hat. Wieder andere behaupten, dass der Bruch auch nur angetäuscht wurde, um noch ein paar arme Seelen in den Markt zu treiben, bevor alles in sich zusammenbricht.

      Die aktuelle Fragen, die im Moment immer wieder diskutiert werden: Sind die Kurse zu heiß gelaufen? Steht nun endlich die bereits länger erwartete Konsolidierung an oder geht es weiter? In Gesprächen ist die Unsicherheit zu spüren. Und genau diese Unsicherheit führt zu der aktuellen Situation – es geht mal kurz rauf, mal kurz runter und im ganzen seitwärts mit (noch) leicht aufwärtsgerichteter Tendenz.

      Das drückt sich im Prinzip auch im Volatilitätsdax (VDax) aus (der VDax gibt die von den Terminmärkten erwartete Schwankungsbreite des Dax wieder, niedrige Werte bedeuten, dass die Terminmärkte im Moment wenig nervös sind und nicht mit größeren Schwankungen (insbesondere nach unten) rechnen). Der VDax erreichte gestern mit 18 Punkten wieder einen Wert, bei denen Ende März 2002 bereits einmal eine Trendwende im Dax eingeleitet wurde. Von einigen Analysten werden solche, im Vergleich zu den letzten Jahren sehr niedrigen Werte, gerne als Hinweis für einen Trendwechsel herangezogen. Allerdings ist die Aussagekraft der niedrigen Werte umstritten. Sehr hohe Volatilitätswerte hingegen weisen verlässlicher auf einen Trendwechsel hin.

      Eins scheint jedoch recht verlässlich zu sein. Solche Phasen der Unsicherheit bereiten gerne eine stärkere Bewegung vor, in die eine oder andere Richtung.

      Ich möchte kurz noch auf die Frage eingehen, ob die asiatische Vogelgrippe die Börsen belasten wird. Die Vogelgrippe kann bisher offenbar nur durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen werden. Selbst ein längerer Transport des Fleisches oder der Genuss von Eiern werden von Experten als ungefährlich eingestuft. Es gibt nur eine Gefahr: Sollte sich ein Mensch mit einem ähnlichen Menschengrippevirus und gleichzeitig mit diesem Vogelgrippevirus anstecken, kann es unter Umständen zu einer Umsortierung der Virusgene kommen, die einen von Mensch zu Mensch übertragbaren gefährlichen Virus entstehen lassen würden.

      Doch so sehr die Medien darauf rumreiten, dieser Vorgang ist ziemlich unwahrscheinlich. Aus diesen Gründen wird sich die Vogelgrippe auf die Börsen nicht sonderlich auswirken, es sei den dieser unwahrscheinlich Fall tritt ein.

      Mittlerweile gibt es auch schon ein Medikament, dass gegen alle Grippeviren wirkt und die Vermehrung des Virus ganz entscheidend hemmt. Zudem wird an einem Impfstoff gearbeitet. Damit ist man im Prinzip sehr bald einer sowieso schon sehr unwahrscheinlichen Epidemie unter Menschen gewachsen.

      Andererseits ist es auffällig, dass letztes Jahr im Winter SARS und dieses Jahr im Winter die Vogelgrippe derart ausufernd um sich greifen. Die verschiedenen Horror-Szenarien, die seit einigen Jahren unter Virologen diskutiert werden, scheinen mit diesen beiden Epidemien von Jahr zu Jahr realistischer zu werden. Und noch etwas anderes zeigt diese Vogelgrippe auf erschreckende Weise. Die enorm schnelle Verbreitung des Vogelvirus lässt das Ausmaß erahnen, dass ein solcher Virus unter Menschen anrichten könnte. Hoffen wir, dass unsere Medizin den Viren und Bakterien immer einen Schritt voraus sein wird.
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 09:28:45
      Beitrag Nr. 2.828 ()
      US-Konjunkturdaten

      von Jochen Steffens

      Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Dezember unverändert bei 181 Mrd. Dollar geblieben. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,5 bis 2,0 % nach zuvor –2,3 % (revidiert von –2,5 %).

      Ohne Transport sind die Auftragseingänge um 0,7 % auf 126,14 Mrd. Dollar gesunken. Ohne Rüstung gab es allerdings einen Anstieg um 0,2 % auf 170,92 Mrd. Dollar.

      Das ist nun im zweiten Monat eine eher negative Zahl. Ein Trend kann man bei diesem doch sehr schwankungsfreudigen Wert zwar noch nicht unterstellen, denn im Oktober war der Wert extrem angestiegen, aber bedenklich ist es schon. Schließlich gibt dieser Wert Hinweise auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Und das ist ein wichtiger Punkt bei der Frage, ob die konjunkturelle Erholung nachhaltig sein wird. Sollte der Wert wieder auf ein Niveau von 170 Mrd. Dollar sinken, dann wäre das ein überaus bedenkliches Zeichen.

      Eine andere Zahl scheint auf den ersten Blick zu verblüffen: Die Zahl der Hausverkäufe neuer Häuser fällt um 5,1 % auf 1,06 Mio ... Erwartet wurden 1,095 bis 1,125 Mio. Hausverkäufe nach zuvor 1,082 Mio.

      Dazu muss man jedoch die Zahl vom Montag hinzuziehen: Die Zahl der Hausverkäufe bestehender Häuser ist um 6,9 % auf 6,47 Mio. gestiegen. Erwartet wurden 6,0 bis 6,1 Mio. Hausverkäufe nach zuvor 6,05 Mio. (revidiert von 6,06 Mio.). Das gleicht sich dann wieder aus.

      Ich werde einmal recherchieren wie dieses "Ungleichgewicht" entstanden sein könnte. Ich kann mir vorstellen, dass immer mehr Menschen ihre Häuser aufgrund von Verschuldung und anderen finanziellen Problemen verkaufen müssen und damit die Preise in diesem Bereich sinken. Aber das ist bis jetzt nur ein Hypothese.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 09:30:59
      Beitrag Nr. 2.829 ()
      Wall Street – Die Zahl der Aktien mit neuen Tiefs: Null!

      von Eric Fry in Manhattan

      Manchmal ist der naheliegendste Trade auch der profitabelste ... (solange, bis er das nicht mehr ist). Die amerikanischen Aktienkurse steigen fast jeden Tag – also was wäre da offensichtlicher, als mehr von diesen Papieren zu kaufen, bevor sie morgen weiter steigen?

      Das "dumme Geld", das das Offensichtliche bemerkt, tut auch das Offensichtliche: Es kauft Aktien. Natürlich ärgert sich das "smarte Geld", wenn das "dumme Geld" Tag für Tag seine Gewinne vergrößert. Aber manchmal ist das einfach so ... manchmal prosperiert das dumme Geld, egal wie sehr das die hyper-analytischen Dauer-Bären ärgern mag.

      Deshalb wird das "dumme Geld" derzeit immer mehr. Und das "smarte Geld" wird relativ immer weniger. Gelegentlich, und zwar während den verrücktesten Phasen des Aktienmarktes, können Teile des "smarten Geldes" verzweifelt werden und überlaufen.

      Heute steigen die Aktien ... und sie steigen und steigen, egal, wie viele neue Fans sie auf diesem Weg gewinnen. Egal, auch wenn die Stimmungsindikatoren überhitzt sind – je mehr Investoren Aktien lieben, desto stärker steigen diese. Die Liebe der Kleinanleger zu den Aktien war bis jetzt ausreichend dafür, dass die größeren Aktienindizes auf neue Multi-Monats-Hochs getrieben wurden. Sowohl Dow Jones als auch Nasdaq befinden sich in unmittelbarer Nähe ihrer 2,5 Jahres-Hochs.

      Da kann der Dollar wirklich nicht mithalten. Und auch der Enthusiasmus für US-Anleihen und Gold hat zuletzt einen Dämpfer erhalten: Die Rendite der 10jährigen US-Staatsanleihen stieg von 4,07 % auf 4,13 % zu Wochenbeginn, und der Goldpreis muss erst noch beweisen, dass das Wiedererreichen der Marke von 410 Dollar das Ende der Konsolidierung eingeläutet hat.

      Doch zurück zum Aktienmarkt. Wie leidenschaftlich lieben die Kleinanleger derzeit die Aktien? Optionshändler Jay Shartsis kann zumindest eine Teilantwort geben.

      "Nun, die Liste der Aktien mit neuen Tiefstkursen an der NYSE (New Yorker Börse) fiel letzten Freitag auf absolut Null. Natürlich befanden sich auf dieser Liste in den letzten 6 Monaten ohnehin so gut wie keine Titel."

      "Ich sehe mir den Chart der neuen 10-Tages-Hochs an und vergleiche den mit dem Chart der neuen Tiefs, sowohl von der NYSE als auch von der Nasdaq, und vergleiche diese Daten zurück bis 1992", so Shartsis weiter. "Was wirklich bemerkenswert an diesem Chart ist, ist die Tatsache, dass es in den 1990ern immer eine ordentliche Zahl an Aktien gab, die auf neuen Tiefs notierten. Selbst nach 1995, als die Spekulationsblase auf ihren Höhepunkt zustrebte, gab es auf 10-Tages-Basis immer ein paar Hundert Tiefs. Einige scharfe Korrekturen ließen diesen Wert zeitweise sogar auf über 3.000 steigen. Jetzt sind wir bei Null! Wie lange kann das so weitergehen?"

      Und die US-Kleinanleger wollen lieber Aktienfonds als direkt Aktien kaufen. Die Vanguard Group, Amerikas zweitgrößte Investmentfonds-Gruppe, musste Hunderte Leute einstellen, um die Anrufe von Kunden bewältigen zu können. Die explodierende Zahl der Anrufe hat dazu geführt, dass die Kunden von Vanguard momentan bei einem Anruf durchschnittlich 6,7 Minuten in der Leitung warten müssen – so zumindest die Bostoner Research-Firma Dalbar Inc. Der Durchschnitt bei Fondsgesellschaften liegt bei 58 Sekunden ...

      Aber wenn man wirklich drüber nachdenkt – sind 6,7 Minuten wirklich zu lange, wenn es darum geht, auf ein professionelles Vermögensmanagement zu warten?

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 09:38:54
      Beitrag Nr. 2.830 ()
      US-NOTENBANK

      Spätere Zinserhöhung nicht ausgeschlossen

      Washington - Die US-Notenbank will die Leitzinsen nicht mehr für einen "beträchtlichen Zeitraum" niedrig halten. Die Federal Reserve (Fed) ersetzte die viel beachtete Formulierung durch die Aussage, dass sie "geduldig" sein könne, bis sie ihre geldpolitische Ausrichtung ändere, teilte sie am Mittwoch nach ihrer Zinsentscheidung mit.

      Die Experten der Deutschen Bank werteten dies als erste Ankündigung für eine Leitzinserhöhung noch im laufenden Jahr. Die Aktienmärkte, der Euro und US-Staatsanleihen gerieten deutlich unter Druck.

      Die amerikanische Notenbank hatte die Leitzinsen zuvor wie von Volkswirten erwartet nicht verändert und beschloss den Satz bei einem Prozent zu belassen. Das ist der niedrigste Stand seit Ende der 50er Jahre. Er gilt seit Juni vergangenen Jahres.

      Ausgewogene Konjunkturaussichten

      Das hohe Produktivitätswachstum und die niedrigen Zinsen leisten einen anhaltend bedeutenden Beitrag zur Stützung der wirtschaftlichen Aktivität in den USA, hieß es bei der Fed. Alles deute das darauf hin, dass die Produktion zuletzt weiter deutlich zugenommen habe. Die Risiken für die Konjunkturaussichten sind nach Einschätzung der Fed ausgewogen. Die US-Wirtschaft war im dritten Quartal vergangenen Jahres mit 8,2 Prozent auf hochgerechneter Jahresrate gewachsen. Ökonomen rechnen auf gleicher Basis mit einem Wachstum von rund fünf Prozent im vierten Quartal. Die erste Schätzung dazu wird am Freitag veröffentlicht.

      Die Indikatoren deuteten zudem auf eine Verbesserung am Arbeitsmarkt hin, auch wenn bis zuletzt die Neueinstellungen verhalten geblieben seien. Im Dezember waren nur 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Die Arbeitslosenquote lag im November bei 5,9 Prozent.

      Niedrige Inflation spreche für "geduldiges Abwarten

      Für ein "geduldiges Abwarten" in der Geldpolitik spreche aber die noch niedrige Inflation und die immer noch verhaltende Kapazitätsauslastung, so die Notenbank. Die Wahrscheinlichkeit eines "unwillkommenen Rückgangs" der Inflation sei aber gesunken und mittlerweile gleich hoch wie die eines Anstiegs.

      Die US-Märkte reagierten mit Kursverlusten auf die Formulierung der Fed. Der Dow Jones rutschte zeitweise um mehr als 100 Punkte ab. Auch die Kurse der Staatsanleihen gerieten deutlich unter Druck. Zudem gab der deutlich nach und fiel bis auf 1,2470 Dollar, nachdem er kurz vor den Äußerungen der Währungshüter noch über 1,26 Dollar notiert hatte. Eingebrochen sind auch die Kurse am US-Rentenmarkt.

      DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 23:11:26
      Beitrag Nr. 2.831 ()
      Die nächsten Tage werden die Zukunft verraten

      von Jochen Steffens

      Die Fed hat gestern tatsächlich ihre Aussage leicht abgeändert. Die Zinsen sollen nicht mehr eine "beträchtliche Zeit" niedrig gehalten werden – jetzt will die Fed nur noch "geduldig abwarten" bis die lockere Geldpolitik aufgegeben wird.

      Hat da etwa die Fed meinen Text vom Montag gelesen? Sätze wie: "Natürlich wäre es ein genialer Schachzug, genau jetzt einen Hinweis auf eine mögliche Zinsanhebung abzugeben" oder "Ich bin sehr gespannt, ob sich die FED zu einer Äußerung hinreißen lässt. Ich weiß, was sie tun sollte, aber ich weiß nicht, ob sie das auch tun wird." werden die Fed doch sicherlich überzeugt haben. Scherz beiseite, in einem bin ich mir sicher: Niemand in der Fed spricht fließend Deutsch, geschweige denn liest den Investor`s Daily.

      Es war das Vernünftigste, was die Fed tun konnte. Ich bin positiv überrascht, dass sie es auch getan hat. Kommt die Fed nun zur Vernunft? Wenn Sie den Tenor der Investor`s Daily Ausgaben in diesem Jahr verinnerlicht haben, müsste Ihnen auch auffallen, dass dieser Schritt der Fed viele meiner Thesen und Vermutungen bestätigt. Auch die Fed erkennt, dass die Märkte überhitzt sind. Die leichte Richtungsänderung zum aktuellen Zeitpunkt ist zudem ein weiterer Beleg dafür, dass die Fed die Zinsen nicht anheben wird, bis die Wahl vorbei ist oder vielleicht bis kurz vor der Wahl, sofern sich erste inflationäre Anzeichen ergeben.

      Geduldig abwarten heißt schließlich nicht, dass es bei der nächsten Sitzung bereits eine Zinssteigerung gibt. Nein, geduldig abwarten bedeutet, die Fed hat Zeit, wollte aber schon einmal mit dem Taschentuch winken und den geneigten Marktteilnehmer "unauffällige" Signale geben.

      Was werden die Märkte nun mit dieser Aussage anfangen? Auch hier weiß ich, was sie tun sollten, aber ich weiß auch, dass die Märkte das nicht tun werden. Irgendwann in nächster Zeit werden die Institutionellen ihr Positionen reduzieren, wenn sie nicht schon sowieso unauffällig dabei sind. Mit anderen Worten, ich bleibe dabei, wir werden in diesem Jahr die Hochs für 2004/2005 sehen. Was danach kommt muss man noch abwarten. So sehr auch viele von Ihnen in mir einen "Bär" sehen, ich bleibe nach wie vor bei meiner Meinung, dass es zu einer langjährigen Seitwärtsbewegung kommen wird.

      Leider gibt es noch kein Tier, dass die Vertreter einer Seitwärtsbewegung beschreibt. Haben Sie vielleicht eine Idee, wie man so einen Anleger nennen könnte? Das obere Niveau dieser Seitwärtsbewegung ist nun so ungefähr festgelegt worden, weit höher als ich erwartet habe, ich bin deshalb gespannt, wo nun wirklich das untere Ende dieser Seitwärtsbewegung zementiert wird.

      Sie fragen sich vielleicht, ob Sie nun alles Geld in Puts werfen sollen? Nein, dafür bleibt Zeit genug, sofern sich die bearishen Signale bestätigen. Die Bullen sind noch sehr bullish und viele wollen die Zeichen an den Wänden nicht sehen. Einige Analysten reagierten sogar schon regelrecht "genervt" auf die Aussage der Fed. Zu sehr stört es sie in ihrer Bullenstimmung.

      Deswegen passen Sie auf, es kann theoretisch auch noch zu einer letzten Kaufpanik kommen. Das wäre allerdings ein gutes Zeichen für fallende Kurse. Ich frage mich jedoch, ob der Markt noch die Kraft dazu hat. Ich für meinen Teil lehne mich zurück und schaue, was heute und morgen passiert. Die nächsten Tage werden für mich die magischen Knochen eines Sehers sein, aus denen er meint, die Zukunft heraus lesen zu können.

      Eins ist jedoch sicher – nun gilt es wieder: Alles was eine Zinssteigerung wahrscheinlicher macht, wird zu Kursverlusten führen. Das gilt besonders für gute Arbeitsmarktdaten und höhere Inflationsraten, wie Indikatoren, die auf ein Anziehen der Inflation hinweisen.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 23:12:39
      Beitrag Nr. 2.832 ()
      US-Konjunkturdaten

      von Jochen Steffens

      Und passend zu der Aussage der Fed kommen heute natürlich die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe.
      Die Zahl der Erstanträge ist auf 342.000 zurückgegangen.
      Erwartet wurden 335.000 bis 340.000 neue Erstanträge nach zuvor 343.000 (revidiert von 341.000).

      Keine besonderen Vorkommnisse an der Arbeitsmarktfront.
      Der Wert bleibt unverändert hoch, ohne jedoch die Erwartungen deutlich zu verfehlen.
      Ich brauche gar nicht zu recherchieren, die wichtigen Zahlen zum Immobilienmarkt hat heute Addison Wiggin geliefert.
      Der wichtige Hinweis: Das Angebot kann die Nachfrage kaum decken.

      Okay, dann weiter abwarten.
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 23:14:36
      Beitrag Nr. 2.833 ()
      Niemand weiß irgendwas

      von Bill Bonner

      "Niemand weiß irgendwas", sagt man in Hollywood. Denn niemand kann prognostizieren, welcher Film ein Hit werden wird ... und welcher ein Flopp.
      Aber die Leute wissen in Bezug auf Politik, Finanzen, Investments oder Volkswirtschaftslehre noch weniger.

      Die Ökonomen geben vor, dass sie das Bruttosozialprodukt des nächsten Jahres kennen würden ... oder dass sie die Rentenverpflichtungen in 20 Jahren schätzen könnten. Aber sie können einem noch nicht einmal den Ölpreis von morgen nennen ... oder den von nächster Woche ... von dem in 5 Jahren ganz zu schweigen.
      Bei welchem Zinssatz kann man sich ein Haus leisten ... wann ist die Schmerzgrenze beim Benzinpreis erreicht? Niemand kann das sagen. Und ohne diese kritischen Komponenten ist der Rest der Zukunft so mysteriös wie eine Wahlkampfrede von George Bush.

      Die heutigen Ökonomen wissen von allem weniger als Null. Denn was sie über die Gegenwart denken, ist so falsch und schmeichelnd wie die Versprechungen eines Verführers.

      Alle Zahlen, mit denen ein Ökonom heute umgeht, sind nämlich durch den Dollar verzerrt. Was ist ein Dollar? Das kann keiner sagen. 1971 brauchte man 41 Dollar, um eine Feinunze Gold zu kaufen. Heute braucht man 10 Mal so viele – obwohl sich das Gold seit 1980 in einem Bärenmarkt befand und sich immer noch nicht davon erholt hat.

      Den einen Tag kann ein Mann sich ein paar Dollar nehmen und eine Aktie kaufen; am nächsten Tag braucht er dafür schon doppelt so viele Dollar. Komischerweise fühlt er sich dann reicher ... auch dann, wenn sich die Kaufkraft dieser Dollar halbiert hat!

      Wenn die Dollarpreise von Waschmaschinen oder Doughnuts steigen, dann werden die Konsumenten aktiv. Sie fordern die Fed auf, dass sie gegen die Inflation "etwas tut", da diese die Familienbudgets belastet. Aber wenn die Immobilienpreise steigen, dann sind die Leute hoch erfreut. Je weniger Haus sie für ihre Dollar bekommen ... desto lieber gehen sie dieses Geschäft ein.

      Wenn der Dollar eine Geliebte wäre, dann wäre er der Grund für Herzbeschwerden. Denn er ist unberechenbar, unzuverlässig, unsicher und wankelmütig. Dennoch können die Leute davon nicht genug bekommen.

      Auch wenn sie gewarnt werden: Diese Geliebte hat eine fragwürdige Vergangenheit ... sie wird die Herzen brechen und die Geldbörsen stehlen. Dennoch wird sie in die Häuser und Herzen eingeladen, ohne Fragen.

      Der Dollar hat Konsumenten, Investoren und Zentralbankern überall auf der Welt den Kopf verdreht. Und überall, wo er hingeht, macht er eine Szene: Die ausländischen Nationen erzielen im Handel mit den USA Überschüsse ... und haben deshalb jede Menge Dollar. Die geraten dann in ihr Bankensystem. Und so wird die amerikanische Fed die Zentralbank der gesamten Welt. So ist z.B. die chinesische Geldmenge (M2) im Dezember um 20 % gewachsen – zum großen Teil wegen der zugeflossenen Dollar. Ist es da ein Wunder, dass China einen Boom genießt? Besteht ein Zweifel daran, wie das alles enden wird?

      Jeder Idiot wird bald von seinem Geld getrennt, so sage ich. Aber bevor sie sich trennen, werden sie zuerst irgendwohin eingeladen. Und derzeit werden die Amerikaner und ihre Dollar überall hin eingeladen.

      Niemand weiß irgendwas ... aber was soll`s? Genießen Sie die guten Zeiten!

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 23:15:41
      Beitrag Nr. 2.834 ()
      Die guten Zeiten sind zurück!

      von Addison Wiggin in Paris

      Juchhu! Das amerikanische Verbrauchervertrauen ist diesen Monat auf das höchste Niveau seit Juli 2002 gestiegen. Damals stand der Dollar zwar auch noch deutlich höher – aber ignorieren Sie das. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg im Januar auf 96,8 Zähler, nach 91,7 Punkten im Dezember. Währenddessen meinen die Ökonomen, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr um 4,6 % wachsen könnte. Und die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist letzte Woche auf 344.500 gefallen – das ist das niedrigste Niveau seit Februar 2001. Die guten Zeiten sind zurück! Aber auf einmal sieht der Markt das anders. Plötzlich fallen Dow Jones und Nasdaq. Und der Dollar weiß derzeit nicht so recht, was er machen soll.

      Und gegen alle Naturgesetze (wie zum Beispiel die Schwerkraft) steigen die US-Immobilienpreise weiter. Im Dezember stiegen die Umsätze mit bereits existierenden Häusern um fast 7 %. Und für das gesamte Jahr wurde ein Rekordwert verbucht. 2003 wechselten 6 Millionen Häuser den Besitzer, und die Preise stiegen um 7,5 %.

      "Die Nachfrage nach Häusern ist robust", so Dan Denning von Strategic Investment, der für mich den Immobilienmarkt im Auge behält. Er schreibt: "All das ist ziemlich überzeugend, wenn man nicht genauer hinsieht: Die Nachfrage nach Häusern ist stark. Das Angebot kann da kaum mithalten. Die Immobilienpreise steigen, und die Zinsen sind niedrig. Der Boom wird weitergehen, angetrieben durch neue Käufer, Hypotheken zu niedrigen Zinsen und durch die Demographie (besonders die geburtenstarke Generation der Babyboomer, die sich Zweithäuser kaufen)."

      "Aber unter der Oberfläche", so Dan Denning weiter, "liegt die wirtschaftliche Realität: Die Aktivität am Immobilienmarkt ist so stark, weil das Geld so billig ist. Das hängt alles von den niedrigen Zinssätzen ab. Der Boom am Immobilienmarkt wird von einer Kreditblase angefacht ... und die neuesten Käufer sind die größten Kreditrisiken. Mit anderen Worten, wenn man sich nur die Angebotsseite ansehen würde, dann wäre man davon überzeugt, dass alles gut ist. Aber je näher man sich die Nachfrage ansieht, desto mehr sieht man, dass sie künstlich stimuliert wird und jetzt immer riskantere Hypotheken vergeben werden. Das kann nicht für immer andauern."
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 11:26:51
      Beitrag Nr. 2.835 ()
      Frankreichs Arbeitslosenquote steigt unerwartet

      Das französische Arbeitsministerium in Paris berechnete die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitsmarktdaten für Dezember 2003.
      Die Arbeitslosenquote stieg auf 9,7 Prozent, nach 9,6 Prozent im November und 9,3 Prozent im Dezember 2002.

      Volkswirte hatten durchschnittlich nur eine Quote von 9,6 Prozent erwartet.

      Gleichzeitig erhöhte sich die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone
      um 11.000 Arbeitslosengeldbezieher auf 2,635 Millionen Personen.

      Diese Berechnungen basieren auf den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation ILO (International Labor Organisation).
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 13:44:04
      Beitrag Nr. 2.836 ()
      ESSAY

      Kapitalismus mit menschlichem Antlitz

      Von Henryk M. Broder

      Dagobert Duck war gestern. In Zeiten der Ackermanns und Essers gibt es keine anständigen Kapitalisten mehr,
      nur noch Sozialarbeiter in Armani-Anzügen, die es als unfein empfinden, über Geld zu reden. J
      eder Händler will ein Wohltäter und ein Held sein - selbst wenn er mit Leichen handelt.


      Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Der Mann im feinen Zwirn lacht und macht das Victory-Zeichen. Der Mann ihm gegenüber lacht zurück, beide Männer sind bester Laune. Sie wirken, als hätten sie gerade eine Gehaltserhöhung bekommen, die sie gleich wieder klug angelegt haben. Oder als wären sie eben in einem Prozess freigesprochen worden und könnten nun nach Hause gehen, zurück zu Frau, Kind, Hund und Hobbykeller. "We shall overcome some day!"

      Dabei stehen Herr Ackermann und Herr Esser, zusammen mit vier weiteren Angeklagten, erst am Anfang eines Strafverfahrens, in dem geklärt werden soll, ob sie sich der "Untreue" schuldig gemacht haben, weil sie rund 111 Millionen Mark an Prämien verteilt bzw. kassiert haben sollen, als Mannesmann von Vodafone vor vier Jahren übernommen wurde. Allein Esser soll "nach monatelangem Einsatz bis zur totalen Erschöpfung" (Ackermann) 30 Millionen Mark als Belohnung bekommen haben Es riecht nach Selbstbedienung und Vetternwirtschaft, nach Geben und Nehmen, nach Hilfst Du mir, dann helf ich Dir.

      So sieht er also aus, der Kapitalismus mit menschlichem Antlitz. Denn egal, ob die Angeklagten verurteilt oder freigesprochen werden, es sind keine Räuber und Raffgeier, die da angeklagt werden, sondern leitende Angestellte, die bis zum Umfallen arbeiten, sich dabei "vom Prinzip der Leistungsgerechtigkeit leiten lassen" (Ackermann) und nichts als Undank ernten. "Das ist das einzige Land, wo diejenigen, die erfolgreich sind und Werte schaffen, deswegen vor Gericht stehen."
      Man muss diesen Satz zweimal lesen, um seine Dimension zu begreifen. Ackermann, Esser und die anderen stehen vor Gericht, weil sie erfolgreich waren und Werte geschaffen haben. Wären sie erfolglos geblieben und hätten Werte vernichtet, könnten sie heute, ohne von der Justiz belästigt zu werden, in der Karibik liegen und das Leben genießen.

      Sie meinen es so, wie sie es sagen. Und nun regen sich alle auf, finden "die Arroganz der Mächtigen" unerträglich und die Verteidigungsstrategie an den Haaren herbei gezogen. Dabei übersehen sie, worum es wirklich geht. Es gibt keine anständigen Kapitalisten mehr, nur noch Sozialarbeiter in Armani-Anzügen, die sich für das Gemeinwohl opfern.

      Der letzte wahre Kapitalist war Dagobert Duck, er war gierig und geizig, hat am liebsten in Geld gebadet und Profitmaximierung war sein Leben. Heute gilt er als die Karikatur eines Kapitalisten, tatsächlich war er dessen perfekte Inkarnation. Würde es jemand wagen, Ackermann oder Esser mit Dagobert Duck zu vergleichen, hätte er sofort eine Beleidigungsklage am Hals. Denn der Kapitalist von heute redet über alles, nur nicht über Geld. Und packt er sich bzw. seinen Buddies doch mal die Taschen voll, dann war dies "zulässig, angemessen und rechtlich sogar geboten". Ein Verzicht wäre nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch von Strafe bedroht.

      Der Kapitalist von heute agiert so, wie Mutter Teresa agieren würde, wenn sie an der Spitze der Deutschen Bank stünde. Das Geschäft ist nicht mehr Ziel und Zweck, sondern nur noch Mittel zum Zweck - um Gutes zu tun. Natürlich zuerst sich selbst und den nächsten Freunden. Aber das ist so selbstverständlich, dass man darüber nicht reden muss. Ackermann und Esser sind keine Ausnahmen, deren Verhalten von der Höhe ihrer Bezüge bestimmt wird. Am Sockel der Einkommenspyramide gilt derselbe Verhaltenskodex wie an der Spitze.

      Einerseits hat sich der Slogan "Geiz ist geil!" durchgesetzt, fahren die Leute Hunderte von Kilometern, um ein paar Euro beim Tanken oder Haareschneiden zu sparen, andererseits gilt es generell als unfein, übers Geld zu reden. Man kann jeden Freund auf einer Party fragen: "Wann hast du deiner Frau zuletzt einen Orgasmus appliziert?", ohne dass er die Anfrage als Zumutung empfinden würde. Nur wenn man von ihm wissen möchte, wie viel er verdient, verweist er auf sein Recht auf Aussageverweigerung.

      Abgeordnete, die ein Vielfaches ihrer Diäten mit Nebenjobs verdienen, die sie nur bekommen haben, weil sie als Abgeordnete tätig sind, sehen keinen Interessenkonflikt am Werk, im Gegenteil, sie wollen nur ihre "Unabhängigkeit" finanziell absichern. Und im übrigen, sagen sie, sei es doch nur gut, wenn ein Abgeordneter "mitten im Leben" stehen und handeln würden. Inzwischen sagt jede Nutte, die im Nachtprogramm eines Lokalsenders interviewt wird, es komme ihr darauf an, soziale Unterschiede auszugleichen, weswegen sie von allen Kunden dieselbe Gebühr nehmen würde.

      Es ist der alte deutsche Idealismus, der sich da artikuliert, die Verachtung für die "Händler" und die Bewunderung für die "Helden". Die einen treffen sich beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, die anderen beim Weltsozialforum in Bombay. In Deutschland freilich möchte jeder Händler vor allem ein Held sein. Selbst wenn es jemand ist, der mit Leichen handelt, wie der Heidelberger Anatom Gunther von Hagens, geb. Gunther Liebchen.

      Jahrelang hat er sich für die "Demokratisierung der Anatomie" eingesetzt, ist dabei reich, berühmt und berüchtigt geworden. Nachdem der SPIEGEL Art und Umfang seiner makabren Geschäfte aufgedeckt hat, stellte sich Liebchen hin und kehrte den Idealisten raus: "Durch mein Beispiel habe ich Diskussionen angeregt. Ich schaffe da ein neues Bewusstsein. Das ist Teil meiner politischen Mission." Er habe einen "Beitrag zum Fortschritt in China geschaffen" und "schon Vieles demokratisch bewirkt dort", außerdem habe er "weltweit 400 Arbeitsplätze" geschaffen. Nur über die Summen, die er bei der Umsetzung seiner Mission einnimmt, wollte von Hagens lieber nichts sagen.

      Um sich selbst noch heldenmäßig zu toppen, erklärte er sich schließlich zum Opfer einer Intrige. "Mich beschleichen mitunter ostalgische Gefühle. Ich bin es aus der DDR gewohnt, bespitzelt zu werden." Nur das Victory-Zeichen, das hat er sich verkniffen.

      DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 13:58:41
      Beitrag Nr. 2.837 ()
      DAUERKRISE IM EINZELHANDEL

      Im Dezember kam alles noch schlimme

      Die Krise im deutschen Einzelhandel hat sich im Dezember 2003 verschärft.
      Die Umsätze gingen gegenüber dem schon schwachen Vormonat noch einmal deutlich zurück.
      Nicht einmal auf die weit verbreitete Schuh-Mania ist noch Verlaß -
      größte Verlierer waren Verkäufer von Schuhen und Kleidung.


      Berlin/Wiesbaden - Die Geschäfte in Deutschland hätten nach Herausrechnen von Preisveränderungen (real) 2,3 Prozent weniger verkauft als im November, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Damit belief sich das Minus im Gesamtjahr 2003 auf ein Prozent. Einzelhandelsverbände hatten bereits im Dezember über das enttäuschende Weihnachtsgeschäft geklagt.

      Die hohe Arbeitslosigkeit, die Debatte um Reformen und zuletzt auch die Rabattschlacht haben dem Einzelhandel nach dem enttäuschenden Jahr 2002 damit abermals das Geschäft verhagelt. Für 2004 hofft die Branche aber auf ein nominales Umsatzwachstum von 0,5 bis 1,0 Prozent. Jüngste Umfragen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hatten jedoch gezeigt, dass die Gesundheitsreform den Verbrauchern zum Jahresanfang die Kauflaune vermiest hat.

      So etwas hat es noch nicht gegeben

      Volkswirte glauben, dass die Zurückhaltung der Konsumenten weiter anhält. "Die lange wirtschaftliche Schwächephase der letzten Jahre hinterlässt ihre Spuren - es gibt eine erhebliche Verunsicherung, so etwas hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben", sagte Jörg Lüschow von der WestLB. Auch seien die Netto-Einkommen unter Berücksichtigung der Inflation seit über zehn Jahren kaum gestiegen und die Beschäftigung gleichzeitig gesunken. Eine deutliche Besserung werde es erst dann geben, wenn sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt spürbar bessere.



      [/b]Tabak- und Lebensmittelhandel im Plus [/b]

      Anders als der Branchenschnitt lag der Handel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren im Plus: Die Geschäfte nahmen um 0,8 Prozent zu. Deutlich gegen den Trend legte auch der Einzelhandel mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten zu und steigerte seinen Umsatz um 2,1 Prozent.
      Im Dezember verbuchten alle Bereiche ausnahmslos Umsatzeinbußen zum Vorjahr, obwohl der Monat einen Verkaufstag mehr hatte als der Dezember 2002. Den größten Rückgang verzeichnete erneut der Textilhandel mit einem Minus von fast sieben Prozent.

      DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 14:53:23
      Beitrag Nr. 2.838 ()
      Reuters

      Finanzmärkte reagieren enttäuscht auf US-BIP-Anstieg

      Freitag 30. Januar 2004, 14:41 Uhr

      Frankfurt, 30. Jan (Reuters) - Spekulationen auf ein baldiges Ende der Niedrigzinsphase
      in den USA haben nach den US-Wachstumsdaten am Freitag einen Dämpfer erhalten.
      Die Aktienmärkte drehten ins Minus, die Rentenpapiere zogen an,
      und der Dollar gab seine zuvor erreichten Gewinne wieder ab.

      Der Euro<EUR= kletterte um gut einen US-Cent auf Werte knapp unter 1,25 Dollar.

      Mit vier (4%) Prozent fiel der annualisierte Anstieg des US-Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal 2003 etwas geringer
      als von Analysten mit 4,8 Prozent erwartet aus.
      Der Deutsche Aktienindex (Dax rutschte um rund 0,3 Prozent auf sein Vortagesschlussniveau.

      Der Bund-Future weitete seine Gewinne um rund 20 Ticks auf 113,87 (plus 0,40) Punkte weiter aus.

      Yahoo-Finanzen
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 00:09:24
      Beitrag Nr. 2.839 ()
      US-BIP weit unter den Erwartungen und bald "krebst" es seitwärts

      von Jochen Steffens

      Das US-BIP für das vierte Quartal enttäuschte die Erwartungen deutlich. Mehr dazu unten unter "US-Konjunkturdaten".

      Doch zunächst noch zum gestrigen Verlauf: Gestern konnte man im Tagesverlauf der amerikanischen Indizes schön erkennen, wie jede Erholung zunächst abverkauft wurde. Das heißt, es sah häufig so aus, als ob der Markt zu einer Erholung ansetzte. Sobald sich die Kurse jedoch nur leicht wieder nach oben bewegten, drückten neue Verkäufe den Markt in die Knie. Kurz vor Schluss kam es jedoch zu einer kleinen Intraday-Rallye, die mit dem Protokoll der Fed Sitzung in Zusammenhang gebracht wurde. Darin konkretisierte die Fed ihre Aussagen vom Mittwoch.

      Sie, als Investor`s Daily Leser haben es bereits gewusst, der Markt offenbar noch nicht: Das Protokoll besagte: Die Fed werde warten, bis es klare Hinweise für ein Anziehen der Inflation gibt. Das beruhigte einige Anleger, die bereits mit einem Zinsschritt im zweiten Quartal rechneten.

      Aber Sie wissen auch, dass das mit der Inflation in Amerika so eine Sache ist. Es gibt klare Anzeichen für inflationäre Tendenzen: Rohstoffpreise, Energiekosten, Immobilienkosten, etc. doch sie werden von deflationären Effekten durch das Überangebot an Waren und die damit verbundenen konkurrenzbedingten Preisnachlässe kompensiert. Damit erzielen die niedrigen Zinsen eigentlich den gewünschten Effekt nur partiell. Das ist und bleibt sehr gefährlich. Die Fed formuliert das so: Die Gefahren für Inflation und Deflation sind im Moment gleich (ausgewogen). Die meisten Analysten überlesen diesen Satz. Aber er beinhaltet etwas ganz entscheidendes: Das Wort "Gefahren". Wenn alles in Ordnung wäre, müsste dieser Aussage anders formuliert werden, z.B. : Inflation oder Deflation sind zur Zeit kein Thema.

      Wenn Sie nun das alles zusammenfassen, dann werden Sie feststellen, dass die Fed in die Defensive rutscht. Sie weiß nicht genau, was sie tun soll. Erhöht sie bereits jetzt die Zinsen, dann wird der Wirtschaftsaufschwung wohlmöglich abgewürgt (siehe auch weiter unten das BIP zum vierten Quartal). Belässt sie die Zinsen auf aktuellem Niveau, dann kann es sein, dass sich sozusagen von hinten, über die außenwirtschaftlich abhängigen Preisfaktoren, eine gefährliche Inflation einschleicht. Andererseits könnten auch die deflationären Effekte weiter ausufern. Was soll sie tun? Gibt es eine Lösung?

      Ich weiß es nicht. Ich behaupte nach wie vor, dass etwas ganz Entscheidendes von der Fed übersehen wurde: Die bereinigende Wirkung einer Rezession. Ich hatte schon einmal darauf hingewiesen. Die Rezession ist die eigentliche Gesundungsphase nach einer Krankheit – so wie das Fieber ein Versuch des Gesundwerdens ist, nachdem man sich infiziert hat. Krank war die Entwicklung bis zum Jahr 2000. Wenn die Fed nun versucht, das Fieber dieser Infektion abzukühlen, verhindert sie damit die heilende Wirkung (Der Anstieg der Körpertemperatur dient zur Abtötung von Erregern). Es kann also sein, dass wenn man das Fieber verhindert, der Körper erst Recht krank wird, da das eigentliche Problem nicht beseitigt wurde. Genau diese Gefahr sehe ich aktuell für die amerikanische Wirtschaft.
      So, zum Schluss, nach diesem etwas düsteren Bild, zu fröhlicheren und kurzweiligeren Dingen:

      Erst einmal vielen Dank für Ihre zahlreichen Vorschläge bzgl. eines Tieres das eine Seitwärtsbewegung stilisieren könnte.

      Am häufigsten kam der Vorschlag: "Krebs". Dazu zähle ich auch die vorgeschlagene "Strandkrabbe (Carcinides maenas)" Die Begründung ist so naheliegend, wie einleuchtend: Ein Krebs bewegt sich seitwärts. Ein Leser merkte jedoch dazu an: "Wobei cancerishes Verhalten fast schon ketzerisch klingt ..."

      An zweiter Stelle der Vorschläge landete die Schlange. Hierzu gab es ebenfalls eine einleuchtende Erklärung eines Lesers: "Als erstes fiel mir die `sidewinder` ein, eine sich seitwärts fortbewegende Schlange. Das träfe die Seitwärtsbewegung des Marktes und eine Schlange gilt als ebenso `gefährlich` wie die Seitwärtsbewegung eines Marktes."

      Eine Garnele wurde vorgeschlagen, die Begründung: "Die Garnele rennt ständig nach Futter – wie die Anleger (wo nix ist, geht sie gleich woanders lang). Die Garnele läuft die Holzwurzeln hoch und runter (bei der Nahrungssuche) – wie die Kurse. Die Garnele ernährt sich faktisch von kleinen Häppchen – wie die Anleger, sofern sie es in einer solchen Phase schaffen. Sie futtert hier ein wenig- da ein wenig und trotz ihrer z.T. großen Arme/Scheren ... frisst sie nur Häppchen"

      Auch das Faultier wurde genannt (das war zunächst auch mein erster Gedanke). Die Begründung eines Lesers: "Faultier: Die Zeit vergeht, aber es passiert nichts wesentliches."

      Ein anderer Leser schlug den Hasen vor: "Das müsste dann wohl ein Häschen sein, von wegen schnelle Haken schlagen und so. Und was macht dann der schlaue Igel aus der Fabel: Er positioniert sich an beiden Enden der Rennstrecke ;-)"

      Der gleiche Leser schrieb etwas weiter: "Lipizzaner-Pferde [laufen] im übrigen auch [seitwärts], aber nur wenn es unbedingt sein muss.

      Ein weiterer Leser nannte den Hamster mit folgender Begründung: "Wer in einer längeren Seitwärtsbewegung seinem Sammeltrieb folgt und stetig in der Nähe des unteren Endes einige interessante Stücke einsammelt, sollte am Ende gut positioniert sein – vorausgesetzt es folgt ein Bullenmarkt." Anm. d. Red: Hamsterkäufe ...
      Zum Krebs fiel mir noch das Wort "rumkrebsen" ein, dass vielleicht auch noch eine Seitwärtsbewegung umschreibt. Also bis jetzt liegt der "Krebs" vorne, dicht gefolgt von der Schlange. Wenn Sie jedoch noch neue Vorschläge haben oder nur für eins der bereits genannten Tiere stimmen wollen, nur zu, mailen Sie uns.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 00:10:36
      Beitrag Nr. 2.840 ()
      US-Konjunkturdaten schocken Märkte, Zinsenserhöhung unwahrscheinlicher!

      von Jochen Steffens

      Das BIP ist nach erster Schätzung im vierten Quartal 2003 lediglich um 4,0 % (!) gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg von 5,0 bis 5,3 % nach zuletzt 8,2 %.
      Was ist das? Oh, oh ... Das ist nicht gut. Das ist zwar nur eine vorläufige Schätzung, die noch revidiert werden wird, aber es spricht eine deutliche Sprache, besonders im Zusammenhang mit den letzten US-Arbeitsmarktdaten. Jetzt passt da einiges mehr zusammen. Und es bestätigt wiederum vieles von dem, was wir hier seit Monaten auf und ab beten.

      Der Dax rauschte erst einmal 60 Punkte abwärts, doch Vorsicht: Nach dieser Zahl wird eine US-Zinserhöhung natürlich um einiges unwahrscheinlicher ... Es kann gut sein, dass die Amis das spielen und nun doch steigen.

      Andererseits ist die Frage, was passiert, wenn das BIP-Wachstum nun immer weiter abwärts geht? Schließlich war dies das "Weihnachtsquartal". Das würde sich natürlich auch wieder dämpfend auf die Märkte auswirken. Wenn nun auch einigen amerikanischen Anlegern klar wird, dass man natürlich Wirtschaftswachstum produziert, indem man seinen Einwohnern Geld schenkt, das das aber noch nicht heißt, dass dieses Wirtschaftswachstum nachhaltig sein wird.

      Um 16.00 Uhr wurde dann die endgültige Zahl des Verbrauchervertrauensindex der Uni Michigan veröffentlicht. Sie notiert bei 103,8. Erwartet wurde der Index bei 103,0 bis 103,2 nach vorab veröffentlichten 92,6 (revidiert von 103,2).

      In Line. Allerdings auf einem sehr hohen Niveau. Da das Verbrauchervertrauen als Frühindikator für das Konsumverhalten der Amerikaner genommen wird, wurde dieser Wert vom Markt positiv aufgenommen.

      Es wird spannend, was heute passiert, da auch noch Freitag ist. Es wird auf jeden Fall zu einem aufreibenden Hin und Her kommen, wahrscheinlich krebst es also seitwärts, da das Wochenende ansteht.

      Börse, wie immer – spannend bis zur letzten Sekunde ...
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 00:12:07
      Beitrag Nr. 2.841 ()
      US-Aktien: KGV von 28

      von Bill Bonner

      Der Dow Jones stieg gestern um gut 40 Punkte, vorgestern hatte er 141 verloren. Sehen wir da einen Trendwechsel?
      Ich weiß es nicht. Aber die Investoren müssen sich sicherlich wundern ...

      Ja, die Aktien sind gestiegen. "Wenn Sie mir eine Billion Dollar geben, dann kann auch ich Euch eine gute Zeit geben", so Warren Buffett.
      Die Investoren hatten wirklich eine sehr gute Zeit, seit die Rally im Oktober 2002 begann. Diese Party hat den S&P 500 auf ein Niveau gehoben, auf dem er ein KGV von 28 hat.

      Aber warum macht es Sinn, zu diesen Kursen noch zu kaufen?

      "Weil die Unternehmensgewinne steigen werden", so die Antwort ..."und wenn die Gewinne steigen, dann steigen auch die Kurse."

      Aber selbst wenn die Gewinne wirklich so stark wie erwartet steigen – um 13,5 % im laufenden Jahr –, dann läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis der amerikanischen Aktien immer noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 12 bis 16. Um wieder diese durchschnittliche Bewertung zu erreichen, müssten die Unternehmensgewinne um 70 % steigen – was natürlich nicht passieren wird. Und dann wäre auch erst der langjährige Durchschnitt erreicht; billig wären die US-Aktien dann immer noch nicht.

      Die Kleinanleger mögen das anders sehen. Aber sie sollte nicht vergessen, dass die Kurse von März 2000 bis Oktober 2002 gefallen sind. In diesen 18 Monaten hätte ein "Kaufen und Liegenlassen" nichts gebracht. Und wenn sie bemerken sollten, dass wieder ein Bärenmarkt von 18 Monaten bevorstehen sollte – dann werden sie diesmal sicher lieber verkaufen wollen.

      Und wow! Wäre das nicht aufregend? Dann hätten wir vielleicht einen oder zwei Tage Panikverkäufe.
      Früher oder später werden wir das sehen, liebe(r) Leser(in).

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 00:13:43
      Beitrag Nr. 2.842 ()
      []Wie lange ist ein "beträchtlicher Zeitraum"?[/b]

      von Eric Fry in Manhattan

      Jochen Steffens hat ja bereits ausführlich darüber berichtet – die Fed hat ein paar Worte aus ihrem Ausblick gestrichen: Sie will die Zinsen zwar niedrig lassen, aber das "für einen beträchtlichen Zeitraum" hat sie gestrichen. Damit könnte sie signalisieren, dass sie die Leitzinsen früher als erwartet erhöhen will.

      Nun, was ist überhaupt ein "beträchtlicher Zeitraum"? Sind das 15 Minuten oder 15 Jahre? Keiner kann das mit Sicherheit sagen. Aber jeder Investor schien zu wissen, was das FEHLEN dieser Phrase bedeutet.

      Die Investoren reagierten umgehend: Der Dollar stieg, während Aktien und Anleihen am Mittwoch fielen. Und der Goldpreis ist heute auf die Marke von 400 Dollar gefallen. Die Logik der Kleinanleger: Wenn die Fed die Zinsen möglicherweise bald erhöhen wird, dann ist das gut für den Dollar, aber schlecht für Aktien und Anleihen.

      Die fallenden Aktienkurse sind ja auch eigentlich gerechtfertigt, aber beim Dollar sieht es anders aus. Trotz der aktuellen Dollar-Erholung ist er immer noch mit den gleichen Problemen konfrontiert wie vorher.

      Der Dollar kann derzeit keine makroökonomischen Trends genießen, die zu seinem Vorteil laufen. Stattdessen muss er unter dem riesigen US-Handelsbilanzdefizit und dem gewaltigen US-Haushaltsdefizit leiden ... das ist kein Umfeld, in dem eine Währung gedeihen kann. Hinzu kommt die Abhängigkeit vom Ausland:

      "Die USA gingen bereits vor langer Zeit eine unheilige Allianz mit den asiatischen Gläubigern ein", schreibt James Grant, Herausgeber von Grant`s Interest Rate Observer. "Sie (die Asiaten) würden produzieren; wir (die Amerikaner) würden konsumieren. Sie würden sparen; wir würden Geld ausgeben. Sie würden investieren – in den USA –, indem sie für Hunderte Milliarden Dollar US-Staatsanleihen kaufen würden. Im Endeffekt sind die USA und ihre Gläubiger das größte Gläubiger/Schuldner-Finanzschema eingegangen, das die Welt jemals gesehen hat."

      Aber Gläubiger erwarten auch Zahlungen ... irgendwann. Wenn diese Zahlungen nicht kommen, dann stellen die Gläubiger ihre Finanzierung ein. Wahrscheinlich wird es niemand wagen, die USA zu bedrohen, wenn sie ihre Schulden nicht bis nächsten Dienstag bezahlen. Aber die USA und ihre Währung könnten ein noch schlimmeres Schicksal erleiden, wenn die ausländischen Zentralbanken beginnen würden, einen Teil ihrer Finanzierung abzuziehen. Jeder signifikante Kapitalabzug aus den USA wären sehr schlechte News für den Dollar.

      Aber irgendwie scheint das niemanden zu kümmern. Sogar laut Alan Greenspan sei der Wechselkurs kein Problem, weshalb auch das US-Handelsbilanzdefizit kein Problem sei. Hm ... wenn Greenspan das Handelsbilanzdefizit als "ereignislos" bezeichnet, dann würde ich es eher als "ereignisvoll" bezeichnen. Natürlich: Wenn man den Wechselkurs des Dollars ignoriert, dann ist auch das Handelsbilanzdefizit kein Problem. Diese Ignoranz ist vergleichbar damit, wenn man sagen würde, dass der Tod "ereignislos" ist. Denn wenn man den Fakt, dass die Toten nicht länger leben, ignoriert, dann ist er das tatsächlich.

      Investor-Verlag
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 11:10:30
      Beitrag Nr. 2.843 ()
      US-FINANZEN

      Bushs Harakiri-Haushalt

      Von Marc Pitzke , New York

      Der neue Haushaltsentwurf für 2005, den US-Präsident George W. Bush heute vorlegt, schockiert selbst die Republikaner: Er beschert den Amerikanern ein Rekord-Defizit von 521 Milliarden Dollar. Das meiste geht für Bushs Lieblingsprojekt drauf: seinen Krieg gegen den Terror. Umwelt und Soziales bleiben mal wieder auf der Strecke.

      New York - Der Rahmen war opulent, der Anlass nicht minder: Drei Tage lang verbunkerten sich die Top-Strategen der US-Republikaner im Fünfsterne-Hotel Loews im Herzen Philadelphias, um den Wahlsieg im November zu planen. Zum Abschluss des luxuriösen Kriegsrats, der Sauna-Visiten und karibische Küche beinhaltete, trat am Samstag Mittag siegesgewiss ihr oberste Feldherr vor die Parteitruppen: Präsident George W. Bush.

      Bush ergab sich vollkommen dem Bombast. Er tönte von "historischen Zeiten", vom "nationalen Notstand" und der "weihevollen Pflicht der Regierung". Vor allem aber erinnerte er seine Vasallen daran, im Wahlkampf "ein klares Signal an die amerikanischen Bürger" zu senden: "Wir werden weise sein, wenn es darum geht, das Geld des Volkes auszugeben. Und wir haben einen Haushalt eingebracht, der genau das sagt." Das war sogar seinen Parteifreunden zu viel. Totenstille legte sich über den feinen Saal - keiner der Claqueure hob die Hand zum Applaus.

      Wen wundert`s? Bushs neuer Haushaltsentwurf für 2005, den er dem Kongress heute vorlegt, lässt nicht nur den Demokraten das Blut gefrieren, sondern auch vielen seiner eigenen Parteifreunde. Denn mit Ausgaben von 2,4 Billionen Dollar erreicht das Budget gleich in doppelter Hinsicht historische Dimensionen: Es ist das teuerste der Geschichte, da um über 200 Milliarden Dollar teurer als dieses Jahr - und es treibt das Defizit auf die atemberaubende Rekordsumme von 521 Milliarden Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie der gesamte deutsche Bundeshaushalt 2004.

      Das 13-stellige Defizit

      Das verschreckt selbst die Republikaner. "Viele in der Partei des Präsidenten sind über die Höhe des Defizits und das Wachstum der Staatsausgaben zunehmend beunruhigt", warnt Robert Reischauer, der Chef des Urban Institutes. "Wir hatten es schon letztes Jahr schwer genug, den Haushalt durchzukriegen", seufzt ein republikanischer Kongressberater. "Dieses Jahr wird`s wohl noch schwieriger."

      "Ernsthafte ökonomische Misswirtschaft", entgeistert sich auch die "New York Times". Denn mit diesem Harakiri-Haushalt bricht Bush ein altes Versprechen, mit dem er vor vier Jahren antrat - ein Versprechen, das er bis heute auf seinen Wahlveranstaltung dreist wiederholt: "Ich bin ins Amt gekommen, um Probleme zu lösen und nicht, um sie künftigen Präsidenten und Generationen zu vererben."

      Von wegen: Das Congressional Budget Office (CBO) - der für Budgetfragen zuständige Rechnungshof - prognostiziert, dass sich das akkumulative US-Defizit bis 2014 auf fast 1,9 Billionen Dollar aufbläst. Oder, exakt gesagt: auf 1.893.000.000.000 Dollar.

      Zahlenzauberer im Weißen Haus

      Dies ist eine weit pessimistischere Einschätzung als die, die das CBO noch vor einem Jahr hatte. Schlimmer noch: Sie kommt von einer Behörde, die von Douglas Holtz-Eakin geleitet wird, vormals ein führender Ökonom im Weißen Haus unter George W. Bushs Vater. Der Mann dürfte es also wissen.

      Darüber schlägt nicht zuletzt auch Bush Parteibasis, die traditionell für eine Reduzierung des Staatsapparats kämpft und ihn mit diesem Auftrag vor vier Jahren auch nach Washington geschickt hat, die Hände über dem Kopf zusammen. "Alle Politiker", seufzt Chris Edwards, Fiskalexperte des Cato Institutes, "reden offenbar mit doppelter Zunge." Stephen Moore, der Präsident der einflussreichen, rechten Lobbygruppe Club for Growth ("beschränkter Staat, niedrigere Steuern"), befürchtet, dass es Bush deshalb im kommenden Wahlkampf schwer fallen wird, "die Konservativen bei der Stange zu halten".

      Also versucht Bush schon jetzt, dem Kongress sein neues Budget unverfroren als drastischen Sparhaushalt zu verkaufen. Es sei der "asketischste" Finanzplan seit 1993, prahlen die Zahlenzauberer im Weißen Haus: Die "regulären" Ausgaben würden sich nur um 0,5 Prozent erhöhen. Dahinter steckt jedoch ein Rechentrick: Nicht darin mit eingeschlossen sind nämlich die Gelder für Verteidigung, Rüstung, Innere Sicherheit und Terror-Krieg.

      Wahlkampfwaffe Terror-Angst

      Und die allein sprengen das Budget. Der US-Militärhaushalt soll 2005 um fast sieben Prozent steigen, von 393,5 auf 420,7 Milliarden Dollar. Darin versteckt sich unter anderem eine wahlwirksame Solderhöhung für die Soldaten (um elf Prozent). Sowie 9,14 Milliarden Dollar - 13 Prozent mehr als in diesem Jahr - für das obskure Raketenabwehrsystem im All, für das die Planung trotz der neuen globalen Gemengelage seit dem 11. September 2001 unverändert weiter gehen. Darüber dürften sich vor allem die Rüstungskonzerne Lockheed Martin und Northrop Grumman freuen, die zu den emsigsten Parteispendern Bushs gehören.

      Die eigentlichen Kriegsfolgen im Irak und in Afghanistan sind dabei in diesen Zahlen noch gar nicht mal enthalten: Für die will Bush den Steuerzahlern später eine gesonderte Rechung stellen. Denn die 87 Milliarden Dollar, die der Kongress dazu voriges Jahr bewilligt hat, decken ja nur das laufende Haushaltsjahr ab, und das endet pünktlich am 30. September.

      Das Budget offenbart Bushs politische Prioritäten: Unschlagbare Wahlkampfwaffe Nummer eins bleibt die Angst vor Terror, nach innen wie nach außen. "Wir werden alle notwendigen Resourcen darauf verwenden, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen und unser Heimatland zu beschützen", sagte Bush in seiner Radioansprache zum Wochenende. "Amerika wird wachsam bleiben."

      Futter für die Vorwahltiraden

      Auf der Strecke bleiben dagegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik: Dort plant Bush gnadenlose Kürzungen in klassischen, den Rechten ohnehin missliebigen Förderbereichen. Über 60 Regierungsprogrammen droht im nächsten Jahr das Aus oder eine drastische Schrumpfkur. Hier entpuppt sich der Haushalt tatsächlich als drastischer Sparknebel.

      Am schwersten betroffen: Umwelt-, Energie- und Agrarprogramme. Die Umweltschutz-Ausgaben der Nation, die das Kyoto-Protokoll ablehnte, sollen von 30,4 auf 28 Milliarden Dollar sinken, das Energiebudget von 3,6 auf 3,5 Milliarden. Vorerst vom Tisch ist auch mal wieder die angesichts 43 Millionen unversicherter Amerikaner überfällige Reform des öffentlichen Gesundheitswesens (Medicaid) - ein ewiges Reizthema, das Bushs Strategen aus dem Wahlkampf heraushalten wollen.

      Zwei Billiarden tiefer in den Miesen

      Bush verspricht ungerührt, das Defizit bis 2009 auf 237 Milliarden Dollar pro Jahr zu drücken. Wie er zu dieser Zahl kommt und vor allem wie er das schaffen will, sagt er jedoch nicht - abgesehen von solch unverbindlichen Formulierungen wie der Phrase, mit der er die Parteistrategen in Philadelphia beglückte: "Wir werden das Defizit durch weise Politik reduzieren." Na also.

      Als "weise Politik" gilt demnach zum Beispiel Bushs neues Wahlversprechen, die kürzlichen, befristeten Steuerkürzungen nicht auslaufen zu lassen, sondern festzuschreiben. Darüber dürften sich vor allem die reichen Parteispender aus Industrie und Hochfinanz freuen, denn denen kommen die Steuerschnitte am meisten zu Gute.

      Doch würde dieser Plan den Staat nach Berechnungen des CBO über das nächste Jahrzehnt aufgrund der resultierenden Mindereinnahmen um mehr als zwei Billiarden Dollar zusätzlich in die Miesen reißen. Gleichzeitig jedoch, so die Behörde, werde sich das US-Wirtschaftswachstum ab 2010 auf 2,5 Prozent abkühlen - unter anderem auch wegen der enormen defizitären Belastung.

      Im Wahljahr hat wenig Bestand

      Als "weise Politik" gilt im Wahlkampf auch Bushs Marschbefehl ins All: Eine Milliarde Dollar will er der Raumfahrbehörde Nasa zusätzlich zustecken, um erneut den Mond und von da aus den Mars zu erobern. Sollte das Projekt wirklich ins Rollen kommen, dürfte es aber wesentlich teurer werden - Folgekosten, die sich dann nicht mehr aufhalten lassen. "Man kann Raumfahrt nicht billig betreiben", sagt der demokratische Senator Bill Nelson, der als einziges Kongressmitglied im All war (an Bord der Space Shuttle 1986). "Eine Milliarde Dollar werden nicht genug sein."

      "Es wird deutlich", schimpft der demokratische Kongressabgeordnete John Spratt, "dass die Bush-Regierung keine Absichten hat, die Defizite zu eliminieren." Doch mit einem seien die Kritiker Bushs getröstet: Dies ist ein Wahljahr, und in Wahljahren hat bekanntlich wenig Bestand, nicht mal ein Staatshaushalt.
      "Ein Wahl-Haushalt muss gar nicht verabschiedet werden", weiß Stanley Collender, Chefredakteur des unabhängigen Newsletters "Federal Budget Report". "Er muss einfach nur vorgelegt werden, damit der Präsident das ganze Jahr darüber reden kann."

      DER SPIEGEL
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      schrieb am 02.02.04 15:41:31
      Beitrag Nr. 2.844 ()
      ABRECHNUNGSSKANDAL BEI HALLIBURTON

      Einmal Essen, dreimal zahlen

      Der amerikanische Halliburton-Konzern gerät wegen unsauberer Abrechnungen für Aufträge im Irak immer stärker in die Defensive.
      Das Unternehmen hatte Lebensmittellieferungen an die US-Armee gleich dreifach abgerechnet.


      Washington - Im jüngsten Fall geht es um die Verpflegung für die Soldaten einer US-Militärbasis in Kuweit. Die zuständige Tochtergesellschaft Kellogg Brown and Root (KBR) hatte nach Informationen des Wall Street Journal rund 14.000 Gerichte pro Tag ausgeliefert. In der Abrechnung schlugen jedoch 42.000 Mahlzeiten zu Buche. Der Schaden für das Pentagon ist beträchtlich: rund 16 Millionen Dollar.

      Wendy Hall, Sprecherin des Konzerns, verteidigte die umstrittene Rechnung. "Der Konflikt dreht sich nicht so sehr um die Höhe der Rechnung. Die Frage ist vielmehr, wie man die Anzahl der pro Tag benötigten Mahlzeiten berechnet." Gemäß Vertrag kann der Konzern nicht die tatsächlich gelieferte, sondern die geplante Dinner-Menge in Rechnung stellen. "Es ist einfach schwierig vorherzusagen, wie viele Soldaten an der Front jeden Mittag essen wollen", so Hall.

      In einem internen Memo, das dem Wall Street Journal vorliegt, hatte KBR seine Mitarbeiter und beteiligte Subunternehmen allerdings angewiesen, sich entweder die tatsächlichen oder die geplanten Mahlzeiten bezahlen zu lassen - "je nachdem, welche Summe höher ist".

      Trotzdem wird Halliburton noch vergleichsweise glimpflich aus der Affäre herauskommen. Das Pentagon hat sich bereit erklärt, den entstandenen Schaden gegen spätere Forderungen aufzurechnen.

      Möglich ist aber auch, dass die Situation für Halliburton nicht so kommod bleibt. Denn der Militärausrüster gerät durch die unseriösen Geschäftspraktiken immer stärker ins Visier der Rechnungsprüfer des Pentagon. Erst jüngst weitete das Pentagon die Untersuchung der Halliburton`schen Abrechnungen auf 50 weitere Militärbasen aus.

      Die neue Untersuchung kommt dem Konzern auch deshalb äußerst ungelegen, weil sich die amerikanischen Behörden bereits mit anderen Betrugsvorwürfen gegen Halliburton beschäftigen: Ende Januar hatte das Unternehmen zugegeben, dass zwei seiner Mitarbeiter Schmiergelder im Wert von sechs Millionen Dollar angenommen hatten. Dafür, so Halliburton, hätten sie einem kuwaitischen Zulieferer lukrative Aufträge rund um die Versorgung amerikanischer Truppen im Irak verschafft.

      Der zweite Halliburton-Skandal liefert den Gegnern der Bush-Regierung neue Munition gegen den Präsidenten und sein Team. Demokratische Politiker behaupten seit langem, dass Halliburton dank seinen Beziehungen zum Weißen Haus eine staatliche Vorzugsbehandlung genieße - Vizepräsident Dick Cheney hatte den Konzern bis zu seiner Wahl vor drei Jahren geleitet.

      Insgesamt hat Halliburton mit Geschäften im Irak bisher sechs Milliarden Dollar vom Staat eingenommen, mehr als doppelt so viel wie die übrigen 40 amerikanischen Auftragnehmer im Irak. Neben den Lebensmittellieferungen verdient der Konzern im Irak mit dem Wiederaufbau der irakischen Erdölindustrie und mit Benzinlieferungen.

      DER SPIEGEL
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      schrieb am 02.02.04 15:44:14
      Beitrag Nr. 2.845 ()
      FINANZMISERE

      Drei Millionen Haushalte überschuldet

      Arbeitslosigkeit, hohe Abgabenlast und überzogene Ansprüche: Den Privathaushalten in Deutschland geht langsam die Puste aus.
      Die Zahl derjenigen, die ihre Schulden nicht mehr bezahlen können, ist im Jahr 2003 stärker gestiegen als je zuvor.


      Osnabrück - Bei den Schuldnerberatungen meldeten sich bundesweit ein Drittel mehr Ratsuchende als im Vorjahr, wie die Chefin der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung, Claudia Kurzbuch, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte. Inzwischen seien bereits drei Millionen Haushalte überschuldet, allein in diesem Jahr sind rund 36.000 dazugekommen, 2002 waren es noch 21.440.

      Als Gründe nannte Kurzbuch die hohe Arbeitslosigkeit, die zunehmende Zahl von Scheidungen sowie neue Marketingstrategien, mit denen Unternehmen für "Konsum auf Kredit" werben. Viele Menschen verlören auch durch die Nutzung von EC-Karten den finanziellen Überblick.

      Die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft beklagte, dass trotz des verstärkten Bedarfs an fachlichem Rat vielerorts Zuschüsse für die Schuldnerberatung gestrichen werden. Dies führe mittlerweile in bestimmten Regionen zu Wartezeiten in den Beratungsstellen von acht bis zwölf Monaten. Kurzbuch rief vor diesem Hintergrund dazu auf, die Finanzierung der Einrichtungen durch die öffentliche Hand sicherzustellen.

      Nach Ansicht des Verbandes der Vereinte Creditreform ist auch in den kommenden Jahren mit einem starken Anstieg der Verbraucherinsolvenzne zu rechnen. 2004 werde die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um mehr als 40.000 ansteigen, sagte Creditreform-Sprecher Michael Bretz.

      DER SPIEGEL
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      schrieb am 02.02.04 18:10:33
      Beitrag Nr. 2.846 ()
      Erste Turbulenzen ...

      von Martin Weiss

      In der letzten Januarwoche des neuen Jahres mußten die deutschen Standardwerte Verluste hinnehmen. Gut zwei Prozent betrug das Minus auf Wochenbasis. Ja, in den letzten Tagen vermochte es der Dax nicht, aus der "range" 4100–4170 nach oben hin auszubrechen. Im Gegenteil, der deutsche Leitindex legte den "Rückwärtsgang" ein. Gewiß, einige Faktoren aus Übersee (siehe unten) waren sicherlich auch mit dafür verantwortlich.

      Aber es sind auch gewichtige "hausgemachte" Argumente und Alarmsignale, die sehr, sehr nachdenklich stimmen. So waren die deutschen Einzelhandelsumsätze im Dezember 2003 erneut real um 2,3 Prozent gegenüber dem November und um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig. Im Jahr 2003 mußte der deutsche Einzelhandel ein reales Umsatzminus von einem Prozent hinnehmen. Einige Volkswirte bezeichnen die momentane Lage des deutschen Einzelhandels als katastrophal.

      Aussicht auf schnelle Besserung bzw. Stabilisierung ist kaum in Sicht. Denn auch im Januar 2004 blieb die Verbraucherstimmung einer aktuellen GfK-Umfrage zufolge frostig. Die Anschaffungsneigung wie auch die Einkommenserwartungen der deutschen Konsumenten sind erneut drastisch zurückgegangen. Ja, diese Entwicklung vollzieht sich vor dem Hintergrund, daß – wie aus einer Umfrage aus dem September des vergangenen Jahres hervorgeht – mehr als 40 Prozent der deutschen Verbraucher ein monatlich frei (!!!) verfügbares Einkommen haben, welches unter (!!!) 100 Euro liegt.

      Angesichts dieser beängstigenden Faktenlage bleibt für die deutsche Wirtschaft, bzw. die deutschen Aktien, zu hoffen, daß der Exportmotor weiter "brummt" und einen weiteren realwirtschaftlichen Absturz dämpft.

      Nicht zuletzt hängt dies wiederum unter anderem auch von der weiteren Entwicklung der Wechselkurse, insbesondere des Euro im Verhältnis zum $ ab. Gewiß, kurzfristig mag es immer wieder Phasen geben, in denen der enorme Anstieg des Euro im Verhältnis zum $ einer Korrektur bedarf. Dies war bspw. ganz kurzfristig betrachtet am vergangenen Mittwoch der Fall, als bekannt wurde, daß der Offenmarktausschuß der Us-Notenbank schlichtweg die Wortwahl hinsichtlich der weiteren Zins-Tendenz änderte. Der alte "passus", die Zinsen noch erheblich länger auf dem jetzig niedrigen Stand zu halten, wurde gestrichen.

      Aber, solange die fundamentalen Ungleichgewichte, insbesondere das US-Zwillingsdefizit, weiter existent sind, wird sich am Mega-Trend der US-Dollar-Abwertung wenig ändern. Bspw. wird auch das offizielle Staatshaushaltsdefizit – Angaben des Weißen Hauses zufolge – im Wahljahr 2004 bei über 500 Milliarden $ liegen.

      Daneben sind in den letzten Tagen auch die ersten Turbulenzen am US-Rentenmarkt offenkundig geworden. Neben den ausufernden Staatsdefiziten ist insofern auch der erste Hinweis auf eine mögliche Zinswende der Federal Reserve verantwortlich gewesen. Beobachten Sie die Entwicklung der US-Staatsanleihen genau!

      Indes scheint auch die US-Wirtschaft nicht so unter Dampf zu stehen, wie es gemeinhin in den Medien zu lesen ist. Nicht nur, daß die annualisierte Bip-Wachstumsrate im vierten Quartal 2003 nur vier statt erwarteter 4,8 Prozent betrug, auch die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter und der Lageraufbau fielen weitaus schwächer als angenommen aus. Auch vor dem Hintergrund der Probleme am Arbeitsmarkt ist die Nachhaltigkeit dieser Konjunkturerholung zu bezweifeln.

      Apropos nachhaltig, die Hausse beim Gold ist trotz der aktuellen Korrekturphase voll intakt. Nutzen Sie also die Gelegenheit, in den nächsten Tagen bei vielleicht 388–390 $ je Feinunze zuzugreifen ...

      Investor-Verlag
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      schrieb am 02.02.04 18:58:42
      Beitrag Nr. 2.847 ()
      Flüsterschätzungen und dumme Worte

      von Addison Wiggin

      "Alles ist schon einmal vorher gesagt worden,
      aber da niemand zuhört,
      muss ich zurückgehen
      und noch einmal von vorne beginnen",


      das schrieb der französische Philosoph André Gide.

      Die "Flüsterschätzungen" sind zurück an der Wall Street. Das ist ein Relikt aus der Spekulationsblasen-Ära von 1996–2000. "Flüsterschätzungen" sind die geschätzten Unternehmensergebnisse, die am Parkett vor Bekanntgabe der offiziellen Zahlen die Runde machen. So hatte z.B. bei Yahoo die "Flüsterschätzung" bei 12 Cents Gewinn je Aktie gelegen – aber tatsächlich wurden es dann nur 11 Cents Plus je Aktie. Unmittelbar danach verlor die Aktie 4 %. Obwohl die Prognose des Unternehmens selbst getroffen worden war.

      "Es war üblich, dass mehr als eine Generation notwendig war, um eine Lektion zu lernen und auch wieder zu vergessen", so beginnt ein charmanter Artikel von Bambi Francisco bei CBSMarketWatch. In diesem Artikel weist er auf die Parallelen zwischen der Rally von 2003 und der von 1999 hin.

      "Im vierten Quartal 1999 hatten die USA ein Wirtschaftswachstum von 6,9 %", schreibt Frau Francisco, "was der höchste Zuwachs seit 3,5 Jahren war. Und Anfang 2000 sagte ein Ökonom: `Die Wirtschaft hat zu viel Momentum, als dass sie auf ein Stoppschild reagieren würde.` Heute lag das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal bei 8,2 %, im vierten Quartal werden es wohl immer noch gute 4,0 % gewesen sein. Die Verkäufe von neuen Häusern erreichten im Jahr 1999 einen Rekordwert. Und 2003 könnten sie diesen Rekord noch übertroffen haben."

      "1999 waren es die Ausgaben für den bevorstehenden Jahrtausendwechsel, die insbesondere die IT-Ausgaben erhöhten. 2003 waren es massive Steuersenkungen und die Stimulierung durch niedrige Zinsen, die die Konsumnachfrage belebte."

      "Die sogenannten `dotcoms` betreiben wieder Werbung, und sie verzichten wieder zugunsten von Umsatz auf Gewinne. `Das Momentum der letzten 11 Monate hat die Bewertungen (Kurs-Umsatz-Verhältnis) auf das Niveau der Spekulationsblase des Jahres 2000 gehievt`, schrieb Mark Fitzgerald, ein Analyst bei Bank of Amerika Securities."

      - Wir haben letzte Woche im Investor`s Daily nicht darüber berichtet, dass Amazon für das vergangene Jahr einen Gewinn von 8 Cents vermeldet hatte. Vergeben Sie uns, liebe(r) Leser(in), aber nur weil die Momentum-Junkies des dynamischen Marktes diese Aktie lieben, bedeutet das nicht, dass ich den Kauf einer solchen Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 674 empfehlen will. Und direkt nach der Bekanntgabe des Ergebnisses verlor Amazon 6 % an "Wert" ... und seitdem ist die Aktie weiter gefallen.

      Jetzt plötzlich sieht man in der Spalte für KGV einen Wert ... vorher, als die Gesellschaft keine Gewinne machte, sah man da nur einen Strich. Ich kann nur annehmen, dass jetzt, wo die Kleinanleger ein KGV von über 600 sehen, dann doch realisieren, dass dies keine so tolle Bewertung ist.
      Der Goldpreis fiel deutlich zurück. Es dauerte ein bisschen, bis der Goldmarkt die jüngsten Kommentare der Fed (siehe unsere ausführlichen Besprechungen letzte Woche) verstanden hatte. Aber sobald er das getan hatte, reagierte er über. Der Goldpreis kam im Tief sogar auf etwas unter 400 Dollar zurück ... bevor er dann doch wieder etwas über die Marke von 400 Dollar kletterte.

      Zu den jüngsten Fed-Kommentaren meint Dan Denning von Strategic Investment: "Nichts hat sich wirklich geändert. Die Fed sieht bei den Konsumentenpreisen keine Inflation. Der Arbeitsmarkt ist ein Witz. Die Verkäufe von Häusern sind im Dezember um 5 % gefallen. Die Anträge auf neue Hypotheken sind vorletzte Woche um 5 % zurückgegangen, da die Zinsen wieder etwas gestiegen sind. Wenn man das zusammennimmt, dann gibt es keinen volkswirtschaftlichen Grund für bald steigende Leitzinsen."

      "In der Tat – die einzige gute Erklärung für einen Wechsel der Phrasen in der Fed-Mitteilung ist, dass die Fed mit Worten den Dollar unterstützen will, ohne ihre tatsächliche Politik ändern zu müssen", so Denning weiter.

      Es ist mehr als wahrscheinlich, dass mehr als ein paar dumme Worte notwendig sein werden, um den Dollar zu stützen.

      Investor-Verlag
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      schrieb am 04.02.04 09:44:45
      Beitrag Nr. 2.848 ()
      521 Mrd. Schulden und die Schuldenfalle

      von Jochen Steffens

      Sie haben es sicherlich bereits gehört. Nach dem neuen Budgetplan der US-Regierung wird Bush mit einer Neuverschuldung von 521 Mrd. Dollar das größte Defizit in der amerikanischen Geschichte zu verantworten haben. Mit Ausgaben von 2,4 Billionen Dollar ist das zudem der teuerste Haushalt der Geschichte, er liegt um 200 Mrd. Dollar über dem Rekordwert des letzten Jahres.

      Angesichts solcher Zahlen verliert man schon einmal gerne die Relationen. Deswegen ein Vergleich: Die Bundesregierung, als drittgrößte Industrienation der Welt, rechnet insgesamt mit Ausgaben von rund 250 Mrd. Euro. Mit anderen Worten: Die US-Regierung hat ein Haushaltsdefizit, dass ungefähr doppelt so hoch ist, wie die gesamten Ausgaben der BRD.

      Wie ich schon einmal schrieb: Warum verdoppelt die deutsche Regierung nicht ihre Defizite und schenkt das Geld den deutschen Verbrauchern. Schnell würden sie damit ein BIP-Wachstum generieren, das jedes andere Land in Europa alt aussehen lassen würde. Die Wirtschaft würde brummen, vielleicht ein paar Arbeitslose weniger ...

      Gut, es gibt ein kleines Problem dabei: Es droht eine Schuldenfalle. Denn die Tilgungsraten steigen natürlich jedes Jahr und die Zinslast nimmt zu. Plötzlich geht es ganz schnell, so dass irgendwann Kredite aufgenommen werden, um die Zinsen bezahlen zu können. Ein weiterer Effekt kommt hinzu: Ufert eine Staatsverschuldung aus, dann bleibt natürlich irgendwann nichts anderes übrig, als die Ausgaben zu senken und die Steuern anzuheben. Das wirkt sich sofort dämpfend auf das Wirtschaftswachstum aus. Wenn die Steuern steigen, steht dem privaten Konsum weniger Geld zu Verfügung und wenn die Staatsausgaben sinken leidet die Wirtschaft. Den umgekehrten Fall erleben wir ja gerade in den USA.

      Das bedeutet aber: Das Wirtschaftswachstum, welches durch erhöhte Schulden erkauft wurde, muss damit plus Zins und Zinseszins von späteren "Generationen" zurückgezahlt werden. Volkswirte kennen diesen Effekte, aber wenn ich einige Kommentatoren in den Medien höre und lese, habe ich das Gefühl, die Euphorie über die aktuelle Rallye verkleistert deren Verstand, anders kann ich mir manche Kommentare kaum noch erklären.

      Bush treibt es nun auf die Spitze. Ich denke, mit der Geschichte "Greenspan+Bush" werden in 5–10 Jahre VWL-Studenten von ihren Professoren gequält werden. Denn dieser extreme Kurs hat eindeutig Lehrbuchcharakter.

      Doch Bush gelobt Besserung. Wie Sie wissen, hat Bush vollmundig erklärt, er werde das Defizit bis 2007 halbieren. Leider ist das kaum noch möglich, ohne die US-Wirtschaft in eine Rezession zu treiben. Man konnte schön im letzten Quartal erkennen, dass allein aufgrund gesunkener Staatsausgaben das BIP-Wachstum um 1 % geringer ausfiel als prognostiziert.

      Man darf sich fragen, warum die Amerikaner so deutlich hinter Bush gestanden haben. Einige von Ihnen werden sich erinnern, ich hatte es mit der Traumatisierung nach dem 11. September begründet. Dieser 11. Septembereffekt scheint nun zu verblassen, denn Bush verliert nach und nach das Vertrauen der US-Wähler. John Kerry, möglicher Präsidentschaftskandidat der Demokraten soll, nach eine Erhebung des Fernsehsenders CNN, mit 54 zu 46 % mittlerweile sogar vor Bush liegen. Ein anderes Umfrageergebnis einer amerikanischen Universität kam auf 51 zu 43 %.

      In Börsensprache übersetzt bedeutet das: Bush befindet sich seit dem Terroranschlägen 2001, nach denen er 90 % der Bevölkerung hinter sich hatte, in einem intakten Abwärtstrend, der sich aktuell nach unten beschleunigt. Doch was bedeutet es für die Börsen, wenn tatsächlich Kerry gewinnen würde? Da ich mit kaum vorstellen kann, dass Kerry die expansive Verschuldungspolitik seines Vorgängers fortführt, würde in diesem Fall die Börsen sicherlich auch mit Abschlägen reagieren.

      Heute haben die europäischen Börsen insbesondere unter dem Giftanschlag auf den US-Senat gelitten. In Washington war in einem Brief eine puderige weiße Substanz in einer Poststelle in der Nähe des Büros von Senats-Mehrheitsführer Bill Frist gefunden worden. Bei dem Pulver soll es sich um das hoch toxische Gift Rizin gehandelt haben. Verletzt wurde niemand. Dann wurde in einer Poststelle im Bundesstaat Connecticut ebenfalls ein Brief mit einer verdächtige Substanz entdeckt. Das schürte erneut die Anschlagssorgen der Anleger. Gewinnmitnahmen waren die Folge.

      Investor-Verlag
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      schrieb am 04.02.04 10:17:49
      Beitrag Nr. 2.849 ()
      US-Jobs ... ab nach Indien!

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Wir sind von Betrug umgeben. Versunken darin. Gesättigt damit. Versumpft ... durchnässt ... er tropft aus unseren Nasen und unseren Ohren. Wir ertrinken darin.
      Die USA haben einen Schein-Boom genossen, und danach gab es einen Pseudo-Abschwung ... und jetzt sind wir mitten drin in einer angeblich realen Wirtschaftserholung – aber es gibt immer noch nicht mehr Jobs.

      Wenn die Zahl der Jobs so gestiegen wäre, wie sie es normalerweise nach einer Rezession tut, dann müsste es heute in den USA schon 7,7 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze geben, so Stephen Roach. Und die Washington Post schreibt, dass eine "Rekordzahl an Menschen dabei ist, Arbeitslosenunterstützung zu beziehen."

      Es gibt verfügbare Jobs, fügt die Detroit Free Press hinzu, aber diese haben nicht dieselbe Qualität wie die, die abgebaut worden waren. Während gut bezahlte, anspruchsvolle Jobs im Produzierenden Gewerbe verschwinden, werden sie durch neue Stellen im "Service-Sektor" ersetzt – normalerweise zu niedrigeren Löhnen. Addison wird dazu im nächsten Artikel mehr schreiben ...

      Natürlich ist nichts falsch daran, wenn neue Jobs im Dienstleistungssektor geschaffen werden. Aber die besten Dienstleistungsjobs – zum Beispiel im Bereich der Software-Entwicklung – scheinen nach Indien zu gehen. Ich beschäftige mich derzeit mit diesem Thema, und habe dazu einen Artikel in der Business Week gefunden. Die US-Firma GE Capital Services hat mittlerweile 16.000 Arbeiter in Indien. IBM Global Services 10.000. Und Oracle 6.000.

      Die Business Week schreibt: "Während die Einstellungen in Indien explodieren, hat sich die Arbeitslosenquote unter amerikanischen Software-Entwicklern in 3 Jahren mehr als verdoppelt, auf 4,6 %."

      Die Jobs der Fabrikarbeiter gehen nach China. Und jetzt nimmt Indien die besten der Jobs aus dem Dienstleistungssektor. Und genauso wie China für weltweit fallende Löhne und Güterpreise sorgt, so bedroht Indien die hohen Gehälter in der Informatikbranche. Und es bedroht die hohen Preise in diesem Bereich. Das Pro-Kopf-Einkommen in Indien liegt bei weniger als 1,50 Euro pro Tag. 500 Millionen Inder leben von weniger als 1 Euro pro Tag. Es gibt jede Menge Platz in Indien für Unternehmen aus der ganzen Welt, die ihre Kosten senken wollen, indem sie einen Teil ihrer Produktion nach Indien verlagern.

      Wie viel von diesem "Outsourcing" den durchschnittlichen Amerikaner betreffen wird, ist unbekannt. Vor 200 Jahren hatte der durchschnittliche Amerikaner oder Europäer einen Lebensstandard, der gegenüber dem in China oder Indien nicht deutlich überlegen war. Wäre es so unwahrscheinlich, dass die Natur den Gleichstand herstellt ... bevor sie dann leicht die andere Seite hervorhebt?

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