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    Schwesterwelle, der schwache Chef einer kleinen Partei - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.06.02 04:08:58 von
    neuester Beitrag 04.11.02 21:59:02 von
    Beiträge: 26
    ID: 594.466
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      schrieb am 05.06.02 04:08:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der schwache Chef einer kleinen Partei

      Möllemanns Egomanie schädigt das Gemeinwesen, die FDP und besonders Westerwelle.
      Von Kurt Kister

      SZ vom 05.06.2002) Nein, eines ?Aufstandes der Demokraten?, wie ihn Paul Spiegel fordert, bedarf es nicht in der Affäre Möllemann. Längst haben Vertreter vieler gesellschaftlicher Gruppen die politische Instrumentalisierung dumpfer Ressentiments durch Möllemann verurteilt.

      Dies muss also nicht erst noch geschehen, wie es der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in durchaus verständlicher Empörung nun verlangt. Möllemann hat sich durch seine unsäglichen Äußerungen und seine dummstolze Selbstverteidigung außerhalb jenes Konsenses gestellt, der jenseits aller politischen Unterschiede zum Grundgewebe unserer Gesellschaft gehört.

      Triumphator Möllemann, bedröppelter Westerwelle

      Der Möllemann-Skandal zeigt allerdings auch, wie traurig es um die neue FDP bestellt ist. Wer in Zukunft ein Symbolbild für die Schwäche des FDP-Chefs Guido Westerwelle sucht, der kann sich der Szene nach der Sitzung des nordrhein-westfälischen FDP-Vorstands bedienen.

      Neben dem Triumphator Möllemann, der den Verbleib Karslis in der Fraktion verkündete, stand der bedröppelte, geschlagene Westerwelle. Da war nichts mehr von jenem angekleisterten Selbstbewusstsein, mit dem er sonst in jeder Pressekonferenz seine Führungsstärke pries. Und wenn der Guido sich in Zukunft etwas auf die Schuhsohlen schreiben möchte, dann sollte da als memento mori der Name seines skrupellosen, stärkeren Vizes stehen

      Westerwelle hat sich bisher in der Affäre als, wie man im Englischen so schön sagt, ein push over erwiesen, als jemand, den ein entschlossener Gegner relativ leicht umstoßen kann. Was ist das für ein Parteichef, der sich von seinem Vize vor Kameras in dieser Form lächerlich machen lässt? Was ist das für eine Partei, deren NRW-Landesvorstand die außerordentlich verdienten Mitglieder Genscher und Lambsdorff öffentlich demütigt?

      Der Chef schwimmt, der Vize läuft Amok

      Die Affäre Möllemann ist auch eine FDP-Affäre und zwar nicht, weil es in der FDP ernst zu nehmende antisemitische Strömungen gäbe. Ihr Verlauf, eskaliert durch die täppische Parteiführung, weist vielmehr nach, dass jeder, der die FDP wählt, nicht wissen kann, was er wirklich wählt.

      Wenn die Möllemänner dieser Partei den politischen Grundkonsens ungestraft verletzen können, dann würde es ihnen auch ein Leichtes sein, zum Beispiel gegen das eigene Wahlprogramm zu verstoßen. Wie also soll man einer Partei vertrauen, deren Chef auf den Wellen schwimmt wie ein Korken; deren Vize Amok läuft; deren elder statesmen nach Belieben abgemeiert werden; deren Präsidium sich äquidistant zu Vernunft und Durchsetzungskraft verhält?

      Auch das beliebte Bild vom Machtkampf in der FDP ist etwas schief. Die Partei wird, so viel kollektive Intelligenz sei ihr zugetraut, Möllemann nie zum Vorsitzenden wählen. Seine interne Position hat sich in den letzten drei Wochen nicht verbessert; er hat im Gegenteil alle Vorurteile über sich bestätigt. Er hat aber auch gezeigt, dass die FDP unter Westerwelle und Cornelia Pieper (lebt die eigentlich noch?) nicht in der Lage ist, den egomanischen Populismus ihres Vize-Chefs als ein Partei und Gemeinwesen schädigendes Verhalten zu ahnden.

      (sueddeutsche.de)
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 04:14:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das Bild zum Thema:
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 09:41:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Vorführung Westerwelles, bzw. die der Machtverhältnisse in der FDP waren heilsam. Gerade fing ich an, bedingt durch Westerwelle, nicht durch das Antisemitismus-Thema, mich für die FDP zu interessieren. Wenn aber Möllemann, gestärkt durch seine Hausmacht, der FDP auf der Nase rumtanzen kann, ist diese Partei leider nicht mehr wählbar für mich. Ich kann Möllemann und seine Machtgeilheit nicht ausstehen. Dem ist doch jeder Beitrag recht, der Medienrummel (um ihn) bringt, auch wenn es auf Kosten anderer oder der Partei geht. Da kann man Möllemann für die Klarstellung sogar dankbar sein.
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 15:05:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Jaja der Guido hat ein schnelles Mundwerk, redet immer schlau daher und ist sich auch sonst für keinen Spass zu schade.

      Dass diese Eigenschaften nicht ausreichen um eine Partei zu führen, zeigt sich bei der erstbesten Gelegenheit, bei der er sich vom Politprofi und Egomanen Möllemann über den Tisch ziehen lässt.

      Im Prinzip mag ich ja zu starke Führer auch nicht, aber überhaupt keine Führungsfähigkeit als Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat, das macht natürlich auch nichts her. Wie soll denn der liebe Guido als potentieller Regierungsbeteiligter deutsche Interessen vertreten, wenn der Spass aufhört und ernste Dinge verhandelt werden müssen.

      postmaster
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 18:41:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      Daß ein Parteivorsitzender seinem Stellverteter ein Ultimatum stellt, hat es in der deutschen Nachrkriegsgeschichte noch nicht gegeben.

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      schrieb am 05.06.02 22:11:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      .
      ALSO für mich ist der Kurt Kister total "bedröppelt" !!!!!
      .
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 22:31:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      Tja Leute (gemeint sind ODDLOT und postmacher),

      wie seht Ihr die Situation jetzt?

      Das hier

      """

      Jaja der Guido hat ein schnelles Mundwerk, redet immer schlau daher und ist sich auch sonst für keinen Spass zu schade.

      Dass diese Eigenschaften nicht ausreichen um eine Partei zu führen, zeigt sich bei der erstbesten Gelegenheit, bei der er sich vom Politprofi und Egomanen Möllemann über den Tisch ziehen lässt.

      Im Prinzip mag ich ja zu starke Führer auch nicht, aber überhaupt keine Führungsfähigkeit als Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat, das macht natürlich auch nichts her. Wie soll denn der liebe Guido als potentieller Regierungsbeteiligter deutsche Interessen vertreten, wenn der Spass aufhört und ernste Dinge verhandelt werden müssen.

      """

      hat jetzt keine Gültigkeit mehr, oder?
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 23:13:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      Bin zwar keiner der Angesprochenen, aber diese Wendung kommt doch nur, weil Guido heute seine schlechte Presse gelesen und dann vermutlich gecheckt hat, wie alt er auf einmal aussieht. Führungsstärke sind dann doch anders aus.
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 23:31:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      #7 Carlo, es ist schon ein Unterschied, ob der Chef der FDP agiert oder nur reagiert.
      Der Aktionist in der FDP ist doch der Mümmelmann, und der treibt den Guido wie die Sau durchs Dorf. Nachdem die Öffentlichkeit nun dabei ist die Sau, sprich Guido, zu schlachten, besinnt der sich plötzlich, dass er ja laut Papier der Chef im Haus ist.

      Guido ist eben ein Papiertiger sonst wäre die Geschichte nicht so gelaufen wie sie nun gelaufen ist. Er hat halt die Zügel nicht in der Hand und keine Autorität, sonst müsste er an seinen Stellvertreter kein Ultimatum stellen. Das ist ein einzigartiger Vorgang in der bundesrepuklikanischen Parteiengeschichte. Das Dilemma vor dem Guido und seine Partei nun stehen, beruht ausschliesslich auf seiner Führungsschwäche.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 00:26:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      Er oder ich

      Westerwelle contra Möllemann: Nach wochenlangem Zaudern kommt es nun zum High Noon.
      Von Heribert Prantl


      (SZ vom 6. Juni 2002) - Die Kurzfassung des Ultimatums besteht aus drei Wörtern: Er oder ich.

      Wenn Möllemann sich fügt, ist die Rangordnung in der FDP fürs erste wieder hergestellt. Fügt Möllemann sich nicht, dann ist High Noon. Dann wird der Parteivorstand am Montag das Ultimatum des Parteichefs an den Vizechef bekräftigen.

      Lässt der es dann erneut unter Hinweis auf die Autonomie der Landtagsfraktion verstreichen, werden ihn Vorstand und Präsidium der FDP zum Rücktritt als Vize auffordern. Wenn Möllemann sich dem wiederum verweigert, wird auf einem Sonderparteitag über seine Abwahl abgestimmt werden.

      Aus Möllemanns Exzessiv-Populismus ist der GAU für die FDP geworden: Es findet eine liberale Kernschmelze statt. Die Kettenreaktion ist noch nicht unter Kontrolle gebracht worden.

      Westerwelles Ultimatum ist ein verzweifelter Versuch, das zu bewerkstelligen. Der Parteichef selbst ist es freilich, der diesen Versuch diskreditiert: Erstens, weil seine Empörung über angeblich neue schlimme Äußerungen des Möllemann-Schützlings Karsli erkennbar nur ein Vorwand ist, um eine viel zu späte Reaktion zu begründen. Zweitens, weil Westerwelle das Interview, das heute im Stern erscheint, besser nicht gegeben hätte: Er selbst gibt dort Töne von sich, die denen seines Stellvertreters sehr ähneln: Er möchte aus der FDP eine Protestpartei machen, will mit ihr Stimmen im links- und rechtsextremen Lager einsammeln. Er will also das, was Möllemann auch will ? nur ohne den Antisemiten Karsli.

      Dieses merkwürdige Geständnis macht nicht nur Westerwelles Anti-Möllemann-Offensive unglaubwürdig, sie durchkreuzt auch die erfolgreiche Strategie seiner Partei: Bisher nämlich trat die FDP als Reformpartei auf.

      Eine Sammlungsbewegung, wie sie offenbar auch Westerwelle vorschwebt, macht aus der FDP eine andere Partei. Entweder hat Westerwelle sich von Möllemann schon infizieren lassen. Oder aber er weiß nicht wirklich, was er will ? außer das eine: dass er Möllemann besiegen muss, um weiter Parteivorsitzender zu sein. Möllemann wird ihm das nicht leicht machen.

      Ein Ultimatum ist, so eine Spöttelei in der Diplomatie, die letzte Forderung, bevor man seine Zuflucht zu Konzessionen nimmt. Bei Westerwelle ist es umgekehrt. Er hat erst die Konzessionen gemacht ? und jetzt versucht er, seine ramponierte Reputation per Ultimatum zu retten. Zu inhaltlicher Klarheit hat Westerwelle damit nicht gefunden, sondern nur zu dem Mut, sich der offenen Konfrontation mit Möllemann zu stellen.

      Westerwelle hat Angst. Wovor? Davor, dass Möllemann die Partei verlässt, um seinen eigenen Laden aufzumachen? Das wird er nicht tun; es ist auch viel zu spät, um mit einer neuen Partei bei der Bundestagswahl anzutreten.

      Oder Angst davor, dass Möllemann sich schmollend in seine Festung Nordrhein-Westfalen zurückzieht? Davor muss die Partei keine Angst haben. Es wäre das beste, was ihr derzeit passieren kann. Die drohenden Stimmenverluste wird Möllemann in seiner begnadeten Uneinsichtigkeit ohnehin auf Westerwelle und die Altvorderen schieben.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 00:39:42
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Oddlot

      In der Tat fragte ich mich nach Westerwelles 25%-Spruch welches Kraut der wohl rauchen mag. Inzwischen hat er aber auch wieder was von der FDP als einer Partei der Mitte gesagt.

      Hier scheint eine Wahlkampfstrategie nicht aufgegangen zu sein. Aber was solls - lieber 10% ohne als 18% mit Mümmelmann.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 15:44:45
      Beitrag Nr. 12 ()
      Interview

      Parteienforscher: Beschädigter Sieger

      Der Mainzer Politikwissenschaftler Jürgen Falter über die Beschädigungen Westerwelles und die schwindenden Wahlchancen der FDP.
      Interview: Thorsten Denkler, Berlin




      sueddeutsche.de: Herr Karsli hat die FDP-Fraktion verlassen, Möllemann hat sich entschuldigt. Ist die Antisemitismus-Debatte in der FDP nun beendet?

      Jürgen Falter: Nein, beendet ist sie ganz sicher noch nicht. Möllemann hat sich ja nicht bei Friedman direkt entschuldigt, sondern bei den Juden in Deutschland. Aber die Bereitschaft des Zentralrates der Juden, sich mit der FDP-Spitze an einen Tisch zu setzen, lässt hoffen, dass die Debatte sich jetzt versachlicht.

      sueddeutsche.de: Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Walter Döring hält Möllemanns Verhalten für eine Strategie, um Wählerstimmen am rechten Rand abzufischen. Teilen Sie diese Auffassung?

      Falter: Möglich ist es. Denkmodelle, in diese Richtung zu gehen, wurden ja schon früher diskutiert. Vor allem, dass er sich Fritz Görgen als Berater zugelegt hat, dem man nachsagt, vor Jahren den damals vergeblichen Versuch unternommen zu haben, aus der FDP eine nationalliberale bis rechtspopulistische Partei nach dem Vorbild Haiders zu machen, unterstützt diese These.

      sueddeutsche.de: Herr Karsli hat die FDP-Fraktion verlassen, Möllemann hat sich entschuldigt. Ist die Antisemitismus-Debatte in der FDP nun beendet?

      Jürgen Falter: Nein, beendet ist sie ganz sicher noch nicht. Möllemann hat sich ja nicht bei Friedman direkt entschuldigt, sondern bei den Juden in Deutschland. Aber die Bereitschaft des Zentralrates der Juden, sich mit der FDP-Spitze an einen Tisch zu setzen, lässt hoffen, dass die Debatte sich jetzt versachlicht.

      sueddeutsche.de: Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Walter Döring hält Möllemanns Verhalten für eine Strategie, um Wählerstimmen am rechten Rand abzufischen. Teilen Sie diese Auffassung?

      Falter: Möglich ist es. Denkmodelle, in diese Richtung zu gehen, wurden ja schon früher diskutiert. Vor allem, dass er sich Fritz Görgen als Berater zugelegt hat, dem man nachsagt, vor Jahren den damals vergeblichen Versuch unternommen zu haben, aus der FDP eine nationalliberale bis rechtspopulistische Partei nach dem Vorbild Haiders zu machen, unterstützt diese These.

      sueddeutsche.de: Demnach hätte Möllemann schon die Aufnahme Karslis in seine Landtagsfraktion unter dem Aspekt einer Auseinandersetzung mit dem Zentralrat der Juden geplant haben können.

      Falter: So weit würde ich nicht gehen. Möllemann hat seine Partei in eine tiefe Krise gestürzt. Den Schaden, den er damit angerichtet hat, kann er eigentlich nicht billigend in Kauf genommen haben.

      sueddeutsche.de: Wie beschädigt kommt FDP-Parteichef Guido Westerwelle aus der Krise? Er selbst hält sich für gestärkt.

      Falter: Er ist ein beschädigter Sieger wie Möllemann ein beschädigte…

      sueddeutsche.de: Für Westerwelle waren die letzten Wochen seine erste Bewähru…

      Falter: Eine drei minus. Er hat die Probe bestanden, aber nicht eben…

      sueddeutsche.de: Die FDP sackt im Umfragen ab. Ist die Strategie 18 Makulatur?

      Falter: Die FDP kann sich wieder erholen. Aber solche Krisen sind ei…

      Die FDP ist keine antisemitische Partei, das wissen auch diejenigen, die sie jetzt - nicht zuletzt aus wahltaktischen Gründen - in die Nähe des Antisemitismus zu bringen versuchen. Aber dass einzelne Politiker in der Partei sehr unbedenklich mit den Themen Nahost und der Frage, ob Täter oder Opfer schuld am Antisemitismus sind, zündeln, schadet den Liberalen.

      sueddeutsche.de: Ist die FDP koalitionsfähig?

      Falter: Selbstverständlich. Keine der beiden großen Parteien, wird, wenn sie nicht anders kann, auf die FDP als Koalitionspartner verzichten.

      (sueddeutsche.de)
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 16:01:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die FDP hat es ganz klar vergeigt.

      Mit der altbewährten Strategie eine willenlose Politikhure zu sein und der dummen Bettellei nach zweitstimmen (Zweitstimme für FDP denn wenn die nicht reinkommt, dann kommt die CDU nicht an die Regierung) wird sie eben auch altbewährt abschneiden. 5-7% mehr nicht.

      Sich als Partei mit Rückgrad zu profilieren hat sie so jawohl kaum geschafft. Und Rückgrad wäre in der Politik immerhin ein Alleinstellungsmerkmal gewesen.


      Hätte die Tunte sofort auf den Tisch gehauen wäre es okay gewesen. Hätte er Möllemann voll unterstützt wäre dies auch okay und meiner Meinung nach erstens Marketingtechnisch noch besser und zweitens auch politisch besser gewesen - aber das ist Ansichtssache.

      So ist das Bild von der FDP doch zu diffus - eine Limonade, die weder süß noch erfrischend ist.


      Red Bull vesucht auch nicht jedem zu schmecken aber denen sie schmeckt, sind 0,25 liter zwei Euro zehn wert.


      Lieber herr Westerwelle angagieren sie doch mal einen Marketingberater der übers Vordiplom hinausgekommen ist oder lassen sie sich ein Rückgrad und ein Hirn implantieren.

      Merken sie sich eins: "Wer von allen gemocht werden will wird von keinem geliebt."
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 16:26:34
      Beitrag Nr. 14 ()
      @SEK: Echt, SEK Deine Kommentare sind nur peinlich. Wer hier meint mit Tunte und solchen "witzigen" Sprüchen Beiträge schreiben zu müssen - na bitte. Es tut mir aber leid, daß Du in Deinem toleranten Denken offenbar nicht weit gediehen bist. Freu mich natürlich für Dich, daß Du so ein gutaussehnder Supermacho bist.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 16:44:52
      Beitrag Nr. 15 ()
      @superman

      Danke für die Blumen aber ich verstehe nicht, wie du von Tunte auf mein gutes Aussehen kommst.

      Ich weiß auch nicht wieso du meine Toleranz angreiffst.

      Wenn du dich durch das Wort Tunte angegriffen fühlen solltest dann solltest du deine Sensibilität mal etwas runterschrauben.

      Tunte ist nämlich ein bezeichnendes, beschreibendes und kein wertendes Wort.


      Ich will mir meine Sprache auch nicht verbieten lassen, nur weil fast jedes Wort von irgendwem als Beleidigung aufgefasst wird.

      Wenn mich im Ausland jemand als deutschen oder Kraut bezeichnet fühle ich mich ja auch nicht direkt angegriffen. Das sind halt umgangssprachliche Wörter.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 17:59:22
      Beitrag Nr. 16 ()
      Irgendwie hat der Guido den Laden nicht so recht im Griff bzw. sollen andere die Rolle des Sündenbocks für Mümmelmanns Flugblattaktion übernehmen.

      Schwesterwelles Aussage "die für die Weiterleitung verantwortlichen beiden Mitarbeiter der Berliner Parteizentrale seien von ihren Funktionen entbunden worden," stösst einem schon etwas sauer auf. Das fällt sogar mittlerweile anderen Wirtschaftsliberalen auf.

      So sagte FDP-Bundesschatzmeister Günter Rexrodt in n-tv:
      So was darf man dann auch nicht nur den Mitarbeitern anhängen, sondern verantwortlich ist auch der Chef. Das ist nun mal so.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 20:39:05
      Beitrag Nr. 17 ()
      http://www.diezeit.de/2002/45/Politik/200245_fdp.html
      P O R T R Ä T

      Der Schönredner und das Biest

      Guido Westerwelle ist ein Getriebener. Der FDP-Chef will einer der ganz wichtigen Politiker Deutschlands sein. Aber sein Ehrgeiz macht ihn anfällig - auch für dubiose Kampagnen

      Von Matthias Geis

      Nichts hat Guido Westerwelle bislang verlauten lassen, was auch nur annähernd dem Debakel gerecht würde, das seine Partei am 22. September erlebt hat. Vielleicht liegt das daran, dass der frühere Generalsekretär und heutige FDP-Vorsitzende seit 1994 mehr Wahlschlappen durchstehen musste als jeder andere deutsche Spitzenpolitiker. Keiner hat so viel Übung darin, die großspurigen Ansprüche, die er vor einer Wahl erhoben hat, über die Enttäuschung der jeweiligen Niederlage hinwegzuretten. Noch die Analyse seiner Misserfolge betreibt Westerwelle ganz im Gestus des Siegers.

      Es ist diese Methode des offensiven Verdrängens, mit der Westerwelle in der Vergangenheit die Krisenfälle seiner Partei und seine eigene Rolle darin zum Verschwinden gebracht hat. Man könnte es deshalb als kleinen Fortschritt verbuchen, dass sich der FDP-Chef diesmal wenigstens ein paar Tage wegduckte, bevor er wieder auftauchte - ganz wie man ihn kennt: unduldsam und ohne erkennbares Schuldbewusstsein. Ob ihm seine Parteifreunde, die in dieser Woche zur Klausurtagung in Berlin zusammenkommen, das einfach durchgehen lassen? Fast möchte man meinen, die Zukunft der FDP hinge auch davon ab, ob die Liberalen Westerwelles eloquenter Schönrederei diesmal widerstehen.

      Ohnehin ist der Versuch, die Verantwortung für die Wahlniederlage auf Jürgen Möllemann abzuladen, zu durchsichtig, als dass er erfolgreich sein könnte. Zu fasziniert war der Vorsitzende von Möllemanns überragendem Erfolg bei der vergangenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, und zu offenkundig hat er darin das Vorspiel seines eigenen Triumphes auf Bundesebene gesehen. Lange wirkten die beiden wie ein Tandem - nicht nur als es da-rum ging, den als seriös, aber zu langweilig geltenden Parteichef Wolfgang Gerhard zum Abgang zu drängen. Auch die zentralen Elemente der "Strategie 18" hat der Parteichef Stück für Stück aus Nordrhein-Westfalen übernommen: das Wahlziel 18 Prozent, den Auftritt als Protestpartei, die "den Etablierten" Beine machen sollte, die Kanzlerkandidatur. Und nie wirkte der Vorsitzende, als habe er sich das alles nur aufdrängen lassen.

      Westerwelle ist ein Getriebener. Er hat sich vorgenommen, möglichst bald zu den wirklich wichtigen Politikern der Bundesrepublik zu zählen. Sein ungeheurer Ehrgeiz und sein Selbstbewusstsein sind in den vergangenen Jahren immer wieder durch herbe Niederlagen konterkariert worden. Westerwelle verortet sich und seine Partei längst in der "ersten Liga" der deutschen Politik, besteht sein mühsam errungener Erfolg eher darin, die FDP heute recht stabil über der 5-Prozent-Hürde zu halten. Gemessen an früheren Jahren ist das ein echter Fortschritt, gemessen an Westerwelles Ambitionen jedoch kaum der Rede wert. Unter diesem Missverhältnis zwischen bescheidenen Verhältnissen und hochgestochener Perspektive leidet Westerwelle. Genau aus diesem Grund konnte ein politischer Wunderheiler vom Schlage Jürgen Möllemanns Einfluss auf den Vorsitzenden gewinnen. Westerwelles Ehrgeiz und Erfolgswille machen ihn anfällig - auch für unseriöse Konzepte. Darin liegt seine Verantwortung für die populistische Überformung der FDP. Und für eine Niederlage, mit der die Partei nach den Monaten demonstrativen Größenwahns der Lächerlichkeit preisgegeben wurde.

      Nun möchte der Vorsitzende seine Verantwortung gerne in der Frage auflösen, ob es "Engelsgeduld oder Eselsgeduld" gewesen sei, die seinen allzu nachsichtigen Umgang mit Jürgen Möllemann bestimmt habe. Schon die Alternative ist ein Euphemismus. Angst und Kalkül - das waren die Faktoren, die Wes-terwelles Beziehung zu Möllemann bestimmten. Der Vorsitzende hoffte bis kurz vor dem Wahltermin auf die Populismusdividende. Ohnehin wäre er zu schwach gewesen, sich des kampferprobten Mitstreiters zu entledigen. Erst die Faltblatt-Affäre (siehe nebenstehender Artikel) verschaffte ihm - nach der Niederlage - die Chance, Möllemann loszuwerden und ihm die Schuld für das Desaster zuzuschieben.

      Die Realität des 7-Prozent-Ergebnisses sollte eigentlich ausreichen, Westerwelle und seiner Partei die Hybris des Wahljahres auszutreiben. Unter dem Druck seiner Parteifreunde macht der Vorsitzende auch erste Absetzbewegungen von der Zahl, die er sich vor ein paar Monaten noch auf die Schuhsohlen gravieren ließ. Aber wie sehr jeder Anflug von Selbstkritik bei Westerwelle zugleich schon wieder Verdrängung ist, merkt man, wenn er nun darauf besteht, "die Zahl" müsse vor jeder Wahl "neu beschlossen" werden. Und überhaupt: "Dass sich der Wahlkampf nach einer Wahl immer anders darstellt, versteht sich von selbst." Fast klingt das aus dem Munde Westerwelles, als müsse sich die Partei mit dieser Frage nicht mehr allzu lange aufhalten.

      Doch so leicht sollten es die Liberalen ihrem Vorsitzenden nicht machen. Westerwelle war schon immer ein großer Vermarkter des Politischen - so groß, dass unter seinen Vermarktungsanstrengungen die Politik oft wie nebensächlich wirkte. Die Differenz von Schein und Sein, von Glimmer und Substanz droht bei Westerwelle leicht zu verwischen. Auch deshalb hat das Konzept der Spaßpartei viel mehr mit dem Vorsitzenden zu tun, als der heute wahrhaben möchte.

      Und es blieb ja nicht beim Spaß. Zweifellos war es Möllemann, nicht Westerwelle, der im Wahljahr mit antisemitischen Ressentiments zu experimentieren begann. Aber selbst als dieses neue Element in Möllemanns Strategie 18 auftauchte, zog Westerwelle nicht den notwendigen Trennstrich, sondern moderierte verständnisvoll und baute Brücken zum NRW-Vorsitzenden. In dieser Phase sprach Westerwelle oft davon, die FDP müsse den gesellschaftlichen "Protest einsammeln". Der Vorsitzende zeigte sich fasziniert von Pim Fortuyns holländischem Erfolg, er begann gegen die "Tabuwächter" zu polemisieren und verteidigte das Recht der Jugend, anders auf die deutsche Geschichte zu blicken als ihre Eltern. Wie anders? Das ließ der FDP-Vorsitzende offen. Seine gezielten Vagheiten jedenfalls korrespondierten bestens mit Möllemann.

      Die FDP wird nie mehr mit einem Kanzlerkandidaten und dem Wahlziel 18 Prozent in den Wahlkampf ziehen. Sie sollte keine Zeit mit Pseudodebatten verschwenden. Klären aber müssen die Liberalen und vor allen anderen ihr Vorsitzender, ob sie den Weg einer aggressiven und populistischen Spaß- und Protestpartei weiter beschreiten wollen. Es wäre schade. Um die präzise, neoliberale Konzeptpartei, die die Republik noch immer gut gebrauchen könnte.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 22:24:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      In den meisten der Ausschnitte wird Westerwelle als Opfer bezeichnet, daß einem"intriganten Schwein", wie es mal eine Parteikollegin ausgedrückt hat, auf den Leim gegangen ist. Ich schätze, daß würde die Intelligenz des Herrn Westerwelle beleidigen.
      Für mich ist er Mittäter, der jetzt seine verdiente Strafe bekommt.
      Hinter dieser gesamten Geschichte steckt für mich ein gemeinsamer Plan, der beide gemeinsam nach oben spülen sollte.
      Das Infame an diesem Plan sind die 18 %. Man fragt sich warum gerade 18? Warum nicht 14 oder 12 %. Auch nach dem guten Wahlergebnis in NRW war die 18 ein nicht realistisches Ziel.
      Nach Aussagen bei Spiegel-Online in der Forumsdiskussion sei die 18 ein Code, ein Anagramm. Deswegen soll auch einer Redakteurin des NDR ein Maulkorb erteilt worden, weil sie darüber berichten wollte. In einem Anagramm stehen Zahlen für Buchstaben. Das würde in diesem Fall A.H. bedeuten.
      Damit sollte eine bestimmte Gruppe angesprochen werden, ihr könnt uns wählen. In diesen Zusammenhang passt auch die Antiisraelkampagne.
      Denn A.H. sind nichts anderes als die Initialien des größten Volkskanzler aller Zeiten.
      So gesehen, ist eine Ablösung von Herrn Westerwelle zu fordern, denn wenn er die ihm zugesprochene Intelligenz hat, hätte er den Plan riechen müssen, wenn er nicht eingeweiht gewesen wäre. Wenn nicht ist es mit seinen geistigen Fähigkeiten nicht weit her.
      Leid tut es mir um einige fähige FDP-Leute, aber wer sich in die Hände eines machthungrigen Demagogen, wie Möllemann, begibt, muß mit dem Schlimmsten rechnen.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 22:49:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Joerver,

      dann klick mal diesen Link: http://www.un.org/News/Press/docs/2000/20001108.gaspd198.doc…

      Ist dir was aufgefallen? SPD/198 = 19-8 = S. H.! Wie heißt noch mal der irakische Diktator, der sich mit Schröders vorwahlkämpferischen Statements schmückte? :look:

      Lifetrader

      PS: Die Illuminaten sind immer und überall! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 23:18:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      @lifetrader
      Du kannst Dich lustigmachen über meine(es ist nicht meine) Verschwörungstheorie. Es gibt genügend davon. Und die Illuminaten, von den Büchern habe ich nur einen Teil gelesen.
      Es ist aber nicht unbekannt, daß Neonazis gerne mit Anagrammen arbeiten. Der Treffpunkt der Szene hier im Norden in Neumünster heißt "Club 88". Die Polizeiaktionen gegen diesen Club gingen durch die Presse. Und in dem Zusammenhang wurde auch über die 88 geredet also H.H. Damit soll nicht das Kennzeichen von Hamburg gemeint sein, sondern Heil H. Es dürfte auch einschläglich Interessierten bekannt sein. Warum soll nicht ein etwas wirrer Kopf auf die Idee gekommen sein sich auf diese Art und Weise paar zusätzliche Wählerstimmen zu suchen.
      Ich weiß gerade die Amis lieben die Verschwörungstheorien, und es gibt kein prominenter Toter der letzten 50 Jahre ohne die dazugehörige Verschwörung.
      Trotz allem finde ich die ganze Sache schlüssig, wenn man auch noch die Friedmannkampagne dazunimmt.
      So oder so Westerwelle ist nur noch Parteivorsitzender auf Abruf.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 23:54:24
      Beitrag Nr. 21 ()
      Soweit ich Deinen Un-Bericht oder Pressemitteilung verstanden habe, hat das nichts mit unserer SPD zu tun, sondern hat mit friedenserhaltenden Maßnahmen in Bezug auf den Irak zu tun. Englisch ist nicht meine Muttersprache, und ich bräuchte einige Zeit, um den ganzen Text zu verstehen.
      Anderseits werden solche Mitteilungen fortlaufend nummeriert und bei den vielen Sprachen bei der UNO ist ein Anagramm nach dem deutschen Alphabet höchst unwahrscheinlich, obwohl das englische nach meinen augenblicklichen Überlegungen nicht abweicht.
      J.
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      schrieb am 02.11.02 02:28:23
      Beitrag Nr. 22 ()
      Dein Hinwes auf die UNO-Erklärung hat was abstruses. Die Alphabete Spaniens, Portugals, der slavischen Länder, soweit sie lateinisch schreiben und der skandinavischen Länder stimmen nicht mit dem deutschen überein, sodaß Anagramme da nicht möglich sind.
      J.
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      schrieb am 04.11.02 18:06:21
      Beitrag Nr. 23 ()
      Verschwörungstheorien sind immer gut für Leute, die ebensolche brauchen. Ich erinnere mich dabei an Filme mit Woody Allen, der bei sexuellen Problemen mit Frauen diese immer mit Verschwörungstheorien vollgelabert hat, bis denen die Lust sozusagen gänzlich vergangen ist.

      Von Verschwörung bei der 18 sozusagen keine Spur; sieht eher nach Biedermeier aus.
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 20:25:05
      Beitrag Nr. 24 ()
      Verschwörungstheorien sind immer gut. Hollywood und die amerikanische "literatur" machen Milliarden damit. Wir haben doch dagegen so wenige. Mölli und Welli das infernale Duo auf dem Weg zur Weltherrschaft sind von Superjoschka zerschmettert worden und landen im Rentnerheim als Bettvorleger. Wenn es nicht für ne Verschwörung reicht langst vielleicht noch für nen Comic.
      J.
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      schrieb am 04.11.02 21:33:09
      Beitrag Nr. 25 ()
      Der Mümmelmann liegt ja schon zerschmettert am Boden. Ob das der Joschka war, glaub ich nicht mal.



      Die Frage ist nur, wann ist es bei Guido so weit?
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 21:59:02
      Beitrag Nr. 26 ()
      Der große Staatsmann Mümmelmann, so hat ihn Franz-Josef Strauß einmal vor fast 20 Jahren genannt. Strauß einer unserer intelligentesten Politiker, leider auch der korrupteste, manchmal mit einer großen Voraussicht.
      j.


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