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    Politiker-Dialoge - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.06.02 19:18:39 von
    neuester Beitrag 25.06.02 22:19:54 von
    Beiträge: 49
    ID: 595.646
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      schrieb am 07.06.02 19:18:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bratwurscht

      "Guten Tag Herr Bundeskanzler!"
      "Ach laß den mal weg, sag einfach Gerhard zu mir."
      "Gut, Gerhard was sollst denn sein?"
      "Hm, gib mir ne Bratwurst."
      "Hier, die ist schön durchgebraten."
      "Schmeckt irgendwie anders, liegt das am Senf?"
      "Nee, das ist immer der gleiche."
      "Schmeckt aber irgendwie anders!"
      "Besser?"
      "Ich möchte sagen gehaltvoller, hast du einen anderen Lieferanten?"
      "Hm,... Hm.hm..."
      "Rück schon raus mit der Sprache!"
      "Ja.. hm ...die hab ich selbst gemacht."
      "Da ist doch kein Rindfleich drinn?"
      "Oh nein"
      "Du weist wegen BSE!"
      "Ne Gerhard, bestimmt nicht"
      "Schweinefleisch?"
      "Weiß nicht so genau"
      "Ich denk, du hast die Würste selbst gemacht?!"
      "Ja natürlich, könnte aber sein, der Kampfhund hatte ooch n‘ Schwein gefressen!"
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 19:20:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Attentat auf Minister Funke

      "Sie geben also zu, daß sie Herrn Funke töten wollten?"
      "Jawohl, Herr Untersuchungsrichter."
      "Erzählen Sie doch bitte, wie Sie das gemacht haben."
      "Ja, ich wollte ihn vergiften."
      "Erzählen Sie bitte von Anfang an."
      "Ja, als er auf der Messe in Berlin an unseren Stand kam, hatte er erst nur einen Happen von dem Labskaus probiert. Der hat ihm aber so gut geschmeckt, da hat er dann einen großen Teller gegessen. Dort war das Gift darin."
      "Welches Gift haben Sie denn verwendet?"
      "Die Zutaten waren ganz einfach: Zwei Büchsen original englisches Corned Beef und ....."
      "Warum das Corned Beef?"
      "Herr Richter, das ist doch ganz klar. Bei der Herstellung von Corned Beef werden ja riesige Mengen von Rindfleisch verwendet, also von vielen Kühen. Das kommt sozusagen alles in einen Topf. Die Wahrscheinlichkeit, daß eine BSE-Kuh dabei war, war also groß."
      "Ah ha, berichten Sie weiter."
      "Ja, zu einem Labskaus gehört natürlich auch Fisch. Den hab ich mir aus Frankreich besorgt. Dort war ja gerade der Unfall mit dem Chemietanker."
      "Ich verstehe, und weiter?"
      "Nun, die rote Beete kam aus Griechenland, dort verwenden sie Unmengen von Schädlingsbekämpfungsmittel. Ich hab gleich zwei Gläser verwendet."
      "So, so."
      "Ja, und da das Ganze noch sehr flüssig war, hab ich deutsches Tiermehl dazugetan, so daß ein guter Brei entstand. Und für das Spiegelei, hatte ich mir eins aus so einer Legebatterie besorgt. Die sind alle so schön mit Samonellen verseucht."
      "War das nun alles?"
      "Nein, ganz zuletzt kam noch geriebene Salami aus Polen dazu. Die füttern ihre Kühe doch mit englischen Tiermehl."
      "Ja guter Mann, Sie sind aus der Haft entlassen. Ich hab erst vor drei Tagen Minister Funke im Fernsehen gesehen. Da hat er erklärt, daß deutsches Tiermehl absolut ungefährlich sei und wir Menschen sind ja keine Pflanzenfresser. Die anderen Zutaten sind normale Lebensmittel."
      "Aber Herr Funke ist doch umgekippt."
      "Ja, das stimmt. Allerdings erst, als er erfuhr, was er gegessen hat!"
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      schrieb am 07.06.02 19:21:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schröders Schießwettkampf

      "Herr Gansel, der Kanzler ist am Telefon."
      Der Kieler Bürgermeister übernimmt.
      "Na Gerhard, wo brennt`s "
      "Nirgends und überall", tönt es auf dem Telefon,
      "ich bin gerade hier in Spanien bei dem guten Aznar. Wir haben einige Flaschen Rotwein geköpft. Also ich brauche dich unbedingt nächsten Sonnabend bei mir zu Hause in Hannover und bring` dein Luftgewehr mit."
      "Wofür das denn?"
      "Frag nicht so viel, also bis Sonnabend, ich schick dir einen Hubschrauber, um neun Uhr, dann hast du bestimmt ausgeschlafen."

      Am Sonnabend wird Gansel schon erwartet.

      "Ah ich sehe, du hast dein Gewehr mitgebracht, sehr gut."
      "Sag erst einmal, um was es geht."
      "Du mußt mir das Schießen beibringen, du warst ja mal Deutscher Meister."
      "Ach das ist lange her. Nun, wenn ich es dir beibringen soll, dann mußt du mir auch erzählen, worum es geht."
      "Natürlich", der Kanzler lacht, "und wehe, du erzählst auch nur ein Sterbenswörtchen zu irgendwen. Also es geht um die Panzer für die Türkei..."
      "Um Gottes Willen, Gerhard, damit will ich nichts zu tun haben. Du weißt, wie ich über Rüstungsexporte denke."
      "Ja, das weiß ich. Bist du der Bürgermeister von Kiel?"
      "Ja natürlich."
      "Und was stellt deine feine Werft her?"
      "Gerhard, U-Boote sind keine Panzer, damit kann man nicht auf Kurden schießen."
      "Ach, dort wo die hausen, dort in den Bergen, kann man die Panzer auch nicht benutzen. Aber was würde sein, wenn deine Werft keine U-Boote bauen würde. Ganz Kiel wäre pleite, oder etwa nicht?"
      "Das will ich gar nicht bestreiten, aber Schiffe sind keine Panzer. Schon Genscher hatte immer gesagt: `alles was schwimmt, geht.` "
      "Wir liefern die Panzer auch nicht, sondern die Spanier!"
      "Ach so..."
      "Also Norbert, Einzelheiten brauchst du auch nicht zu wissen. Aber deine Werft, die ist auch mit von der Partie."
      "Also wenn es um HDW geht, dann möchte ich das doch schon gern wissen."
      "Die Spanier haben da einen Rüstungskonzern mit Namen Santa Barbara, ist das nicht ein goldiger Name für eine Waffenschmiede? Ha, ha, also die Spanier wollen eigentlich die Schose an die Amis verkaufen. Die Firma hat sogar eine Lizenz zum Bauen unserer Leos. Da befürchten wir nun natürlich, daß unser Know-how mit verkauft wird. Das hab ich dem Aznar auch unmißverständlich gesagt, daß das so nicht laufen kann. Da hat der gute Mann doch tatsächlich den Vorschlag gemacht, er würde sich den Verkauf noch einmal überlegen, wenn Santa Barbara die Panzer an die Türkei liefern könnte. In dem Fall würde er den Laden an Deutschland verkaufen. Wir wären dann sozusagen aus dem Schneider, denn liefern würde ja Spanien."
      "Da machen die Grünen doch nicht mit!"
      "Abwarten, deshalb sollst du mir ja das Schießen beibringen."
      "Das verstehe ich nicht."
      "Also da muß ich etwas ausholen. Wie ich das letzte mal mit Fischer in Rußland war, da hatte uns der Putin mit einigen Generälen zur Jagd eingeladen. Und ob du es glaubst oder nicht, jedenfalls haben wir wie verrückt rumgeknallt. Der Fischer, der kann schießen, besser als ein Ledernacke. Ich sag` dir, wenn der wirklich ein Terrorist geworden wäre, vor dem wäre sogar der Carlos vor Neid erblaßt. Ich werde also Joschka vorschlagen, daß wir um die Wette schießen, also ein Wettkampf zwischen mir und ihm. Wenn ich gewinne, dann muß er die Kröte schlucken und den Deal seinem grünen Gesindel verkaufen. Ich bin sicher, er wird sich auf den Kampf einlassen. Der kann gar nicht anders, sein Ego verlangt das einfach. Natürlich denkt er, er wird gewinnen. Aber ich glaube, mit solch einem Sportluftgewehr wie du es hast, da hat er keine Erfahrung. Meinst du, das ginge?"
      "Könnte sein, aber was hat der Deal mit der Werft zu tun?"
      "Die Werftleute würden gern mit den Spaniern zusammenarbeiten. U-Boote für die Welt."
      "Gerhard, jeder weiß, ich war immer gegen diese Rüstungsexporte."
      "Na und, in letzter Zeit hast du dich doch diesbezüglich verdammt zurückgehalten. Heide macht es nicht mehr lange und da hab ich gedacht, du könntest den Job machen."
      "Das wollen andere auch."
      "Bin ich Vorsitzender der SPD oder nicht?"
      "Ja."
      "Na also."

      Drei Tage später nach der Kabinettsitzung.

      "Joschka, also was hält du von dem Deal mit den Spaniern."
      "Niemals!"
      "Sag nie niemals. Ich mache dir einen Vorschlag. Wir würfeln, wenn ich gewinne, dann machen wir das Geschäft und wenn du gewinnst, dann ist es allein deine Entscheidung."
      "Bist Du verrückt, bei einer solchen Sache würfelt man doch nicht. So etwas kann man doch nicht dem Zufall überlassen."
      "Ja, da hast du eigentlich recht. Was hältst du davon, wenn wir, da es ja um ein Waffengeschäft geht, die Sache ausschießen. Wir können ja mit Luftgewehren schießen."
      "Ach Gerhard, da hast du doch keine Chance."
      "Wer weiß!"
      "Also gut, wenn ich verliere, dann bringe ich die Sache durch, versprochen. Zur Not trete ich zurück. Du kannst es dann mit der FDP machen. Meinetwegen auch mit der PDS!"

      Einen Tag später auf dem Schießstand. Jeder hat drei Schuß. Nach zwei Schuß führt Fischer mit 18 Ringen. Schröder hat 15 Ringe. Schröder ist für den dritten Schuß an der Reihe. Er schießt eine Sechs. Fischer zielt lange, er schießt eine Zwei. Schröder hat gewonnen.

      "Du Joschka, ich hab das Gefühl, du hast extra daneben geschossen!"
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      schrieb am 07.06.02 19:50:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Mutti, wie wird man eigentlich Minister?"
      "Ja, das ist gar nicht so einfach, als erstes muß man fleißig in der Schule lernen."
      "Mutti, das tu ich doch."
      "Oh Gott, willst du etwa ein Minister werden?"
      "Ja Mutti, was muß man noch tun?"
      "Dann mußt du studieren, am besten Jura, so wie Papa."
      "Warum ist Papa denn kein Minister geworden?"
      "Papa ist doch bei VW, er hat dort einen guten Posten."
      "Ich möchte aber lieber Minister werden, da komm ich dann ins Fernsehen."
      "Also wenn du Minister werden willst, dann muß du als erstes in eine Partei eintreten."
      "Was ist eine Partei?"
      "Ja hm, in einer Partei, da sind Leute, die haben gemeinsame Interessen."
      "Mutti, was sind das, Interessen?"
      "Ja, man hat die gleichen Wünsche."
      "Haben die bei VW denn nicht gemeinsame Interessen?"
      "Doch natürlich haben sie die. In einer Partei haben sie politische Interessen."
      "Was sind politische Interessen?"
      "Also zum Beispiel wenn man will, daß die Leute nicht soviel mit dem Auto fahren. Das sind politische Interessen."
      "Ja das wäre gut, dann könnte Papa schneller fahren, wenn die Straßen nicht so voll sind!"
      "Nein, mein Herzchen so einfach ist das nicht. Die Partei, die will, daß nicht soviel mit dem Auto gefahren wird, will auch nicht, daß schnell gefahren wird. Sie wollen, daß nicht soviel Benzin verbraucht wird, deshalb machen sie das Benzin teurer."
      "Die sind aber doof, wie kann man solche Interessen haben, dann können wir ja nicht mehr so oft zu Tante Frieda fahren, wenn das so teuer ist."
      "Nein, für uns gilt das nicht, Papa verdient genug Geld, aber für die meisten Menschen gilt das schon."
      "Das ist aber ungerecht. Eine solche Partei find ich doof."
      "Dann mußt du in eine Partei gehen, die für die Interessen der einfachen Leute eintritt, etwa in die SPD."
      "Ja die SPD ist gut, ich hab einmal gehört wie Papa gesagt hat, daß Herr Eberding nur Leiter der Stadtwerke geworden ist, weil er in der SPD ist. Herr Eberding ist immer so nett, ja Mutti, ich trete dann in die SPD ein. Kann ich in dieser Partei Minister werden?"
      "Unbedingt, die SPD stellt viele Minister. Sogar unser Herr Bundeskanzler ist von der SPD."
      "Und diese böse Partei, hat die auch Minister?"
      "Ja, hat sie, die helfen sogar unseren Bundeskanzler beim Regieren."
      "Das find ich aber doof. Wie kann man sich von solchen Ministern helfen lassen."
      "Er muß die Hilfe ja nicht annehmen. Wenn er will, müssen ihm alle Minister gehorchen. Wenn sie das nicht wollen, dann kann er sie entlassen."
      "Dann wird das Benzin also nicht teurer?"
      "Doch mein Schatz, das hat der Kanzler, als er mal krank gewesen war, den bösen Ministern versprochen. Versprochen ist versprochen, und du weißt doch, man muß sein Ehrenwort halten! Aber der Kanzler hat Papa auch versprochen, daß Papa so schnell fahren darf, wie er will!"
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 19:54:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Sag mal, wie lange bist du eigentlich schon im Internet?"
      "Och `ne Stunde, für die Schule, Papa."
      "Für die Schule?"
      "Ja, für Gemeinschaftskunde. Herr Irrgang hat gesagt, wir sollten mal die Homepage der Bundesregierung besuchen."
      "Hat es sich denn gelohnt?"
      "Doch, ist ganz schön informativ."
      "Ja, ja, man lernt immer wieder dazu."
      "Papa, rate mal, wie wichtig die Regierung sich selbst einschätzt."
      "Wie meinst du das?"
      "Nun ja, in welcher Reihenfolge die Minister genannt werden."
      "Ich nehme an, der Wichtigkeit nach."
      "Wußtest du, daß der Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten noch zwei Stellen vor dem Verteidigungsminister rangiert?"
      "Tatsächlich?"
      "Ja, das Verteidigungsministerium steht erst an achter Stelle, den Bundeskanzler nicht mitgezählt, an erster Stelle steht Außenminister Fischer."
      "Sei ihm gegönnt!"
      "Das Schlußlicht ist die Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ich kann den Namen nicht aussprechen."
      "Das ist die rote Heidi, wenn sie auch an letzter Stelle steht, so residiert sie jetzt im alten Kanzleramt in Bonn und das ist wahrlich nicht schlecht. Es wird sogar renoviert. Sei ihr gegönnt!"
      "Papa, kennst du den Unterschied zwischen ihr und Eichel?"
      "Sag schon!"
      "Eichel freut sich über jede Mark, die eingespart werden kann, während sie auf jede ihrer Internetseiten damit angibt, wie viele Millionen sie für die einzelnen Projekte ausgibt. Zum Beispiel für ein Projekt in der Osttürkei 113,5 Millionen allein für dieses Jahr."
      "Mein Junge, das ist noch lustiger als du denkst. Das Geld, welches die Türkei mit der einen Hand aus Deutschland empfängt, gibt sie mit der anderen Hand doppelt und dreifach wieder aus. So hat die Türkei gerade wieder deutsche U-Boote bestellt, und diese Waffensysteme sind vom Bundessicherheitsrat, zu dem die rote Heidi gehört, gerade genehmigt worden. Ihr Ministerium finanziert also unsere Waffenexporte."
      "Papa, man kann im Internet auch die einzelnen Biographien der Minister in Kurzform nachlesen. Mir ist aufgefallen, daß nur ein Ministerium von einem Naturwissenschafter geleitet wird und das in der heutigen Zeit. Rate mal welches!
      "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit."
      "Falsch, Trittin ist Diplom-Sozialwirt und Journalist"
      "Bildung und Forschung."
      "Falsch, die Bulmahn ist Studienrätin mit den Fächern politische Wissenschaften und Anglistik."
      "Gesundheitsministerium"
      "Falsch, die Fischer studierte Volkswirtschaft."
      "Verkehr, Bau- und Wohnungswesen"
      "Falsch, Bodewig ist Kaufmann und hat sich auch mit Sozialpolitik beschäftigt."
      "Ernährung, Landwirtschaft und Forsten"
      "Falsch, Funke studierte Wirtschaftswissenschaften (Agrarwirtschaft, Agrarpolitik), Germanistik und Geschichte."
      "Mir fällt nichts mehr ein, sag schon."
      "Christine Bergmann, die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat Pharmazie studiert und ist Apothekerin. Papa, warum vertauscht der Schröder nicht einfach die Minister für die Ressorts, das wäre Aktion angesichts der BSE Krise!"
      "Schreib ihm doch ne` Mail!"
      "Papa, ich hab da noch eine Besonderheit entdeckt. Als letztes steht in den Biographien der einzelnen Minister: "seit 1998 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend" oder: "Seit 20. November 2000 Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen." oder: "seit 27.10.1998 Bundesminister des Auswärtigen" Der einzige, der von dieser Form abweicht, ist Scharping. Bei ihm steht: "seit 27. Okt. 1998 Bundesminister der Verteidigung, Redner auf verschiedenen Wehrkundetagungen und Feierlichen Gelöbnissen."
      "Ja mein Junge, es gibt schon wirklich große Redner."

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      schrieb am 07.06.02 19:56:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Geruch

      "Frau Ministerin Künast, was führt Sie zu mir?"
      "Herr Professor, Sie müssen mir helfen."
      "Aber sicher doch, gnädige Frau."
      "Herr Professor, schauen Sie mich an, was sehen Sie?"
      "Nun ja, Sie sind etwas verknittert, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Aber wer ist das heutzutage nicht. Auch kommt mir Ihr Hals etwas lang vor. Machen Sie sich bitte frei."
      "Oh, Herr Professor, durch die Bewegung ist mir ein Wind entwichen."
      "Aber gnädige Frau, der hat ja einen ganz eigentümlichen Geruch."
      "Sehen Sie, das ist es, weshalb ich bei Ihnen bin, der hängt mir schon eine gewisse Zeit an."
      "Ja, äußerst merkwürdig, ich kenne diesen Geruch, aber in dieser Stärke ist mir noch nie untergekommen, nie in meiner langjährigen Praxis."
      "Und dabei ernähre ich mich ausschließlich ökologisch, wirklich, ob Fleisch oder Müsli, alles rein ökologisch. Auch habe ich kaum noch Rindfleisch gegessen. Sie wissen doch, wegen BSE, und Schweinefleisch ist mir wegen der Maul- und Klauenseuche auch zuwider. Ich esse vorwiegend Geflügel."
      "Wenn ich Ihnen hier auf den Bauch drücke, müssen Sie dann wieder....?"
      "Oh Entschuldigung...."
      "Ja, der Geruch ist sehr ausgeprägt. Seit wann haben Sie ihn?"
      "Seit ich Ministerin bin. Oh, schon wieder, entschuldigen Sie bitte, aber es geschieht bei der geringsten Bewegung. Selbst während der Kabinettssitzungen."
      "Ach."
      "Aber das fällt dort nicht auf, die anderen leiden auch alle darunter."
      "Auch der Bundeskanzler Schröder?"
      "Ja, der wird nur von Verteidigungsminister Scharping und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt übertroffen. Aber bei mir ist es wirklich am schlimmsten. Ob es mit Sexuallust zu tun hat?"
      "Nein, gnädige Frau, ganz bestimmt nicht, da kann ich Sie beruhigen, das riecht ganz anders. Es ist der Geruch der Inkompetenz."
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 20:04:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      Oskars Blut

      „Gerhard, Gerhard, wach auf!“
      „Wo bin ich?“
      „Du hast wieder geträumt, deine Beine bewegten sich wie irrig. So, als wärst du wie verrückt gerannt. Wie ein Hund, die machen das auch oft im Traum.“
      „Doris, tatsächlich, ich bin auch gerannt.“
      „Nun beruhige dich erst einmal, und dann erzählst du mir den Traum von Anfang an.“
      „Nein Doris, es was so schrecklich.“
      „Gerhard, du mußt das, sonst setzt sich das in deinem Unterbewußtsein fest und dann bist du nicht gut auf dem Parteitag.“
      „Ja, Doris, mit dem fing es an.“
      „Komm, trink erst einmal einen ordentlichen Schluck, was willst du haben?“
      „Den Whisky, der dort auf dem Nachttisch steht.“
      „So, geht es dir besser?“
      „Ja, Doris.“
      „Erzähl jetzt, aber immer schön der Reihe nach.“
      „Ich war auf dem Weg zum Parteitag und überdachte noch einmal meine Rede, als plötzlich neben dem Auto eine Hexe auf einem Besen auftauchte. Doris, die war splitternackt und Brüste hatte die.....“
      „Gerhard!“
      „Soll ich nun erzählen oder nicht?“
      „Ja.“
      „Ihre Brüste, die wurden nur manchmal durch ihre langen blonden Haare, die durch den Fahrtwind hin und her wirbelten, bedeckt und dann...“
      „Erzähl schon, ich bin dir nicht böse.“
      „Nun ja, sie winkte mir zu, machte ein Zeichen, ich solle die Tür öffnen. Doris, ich tat das tatsächlich und schwuppdiwupp saß ich bei ihr hinten auf dem Besen und umklammerte sie.“
      „Du hast sie doch nicht an ihren .....“
      „Doch Doris, ich konnte mich nur dort festhalten. Nach kurzem Flug waren wir bei ihrer Höhle angelangt.“
      „Gerhard du hast sie doch nicht...?“
      „Nein Doris, ich hätte gern, aber selbst im Traum konnte ich nicht. Sie schaute mich ganz mitleidig an und meinte, wenn ich nur an der Macht Interesse hätte, dann habe sie auch etwas für mich. Sie öffnete einen Verschlag und da hingen an zwei Fleischerhaken, der Mölleman und der Oskar.“
      „Geschieht den beiden recht.“
      „Unterbrich mich nicht immer! Die Hexe zeigte auf die beiden und sagte, ich solle mir einen aussuchen, der würde dann mein Leben bestimmen.“
      „Wen hast du genommen?“
      „Doris, ich habe lange überlegt. Wenn ich den Möllemann nehme, so habe ich gedacht, dann machen sie mich auf dem Parteitag fertig. Also habe ich mich für Oskar entschieden. Und dann Doris, dann kam etwas ganz, ganz Schreckliches.“
      „Erzähl schon.“
      „Sie nahm den Lafontaine vom Haken und steckte ihn in eine große Knebelpresse und befahl mir, ich solle die Presse zudrehen.“
      „Wie furchtbar.“
      „Ja Doris, du hättest mal hören sollen, wie der Kerl schrie. Aber dann gab es einen Knacks und er war ruhig.“
      „Geschieht im recht, erzähl weiter.“
      „Ich drehte immer weiter, die Hexe hielt ein Gefäß unter die Presse und fing das Blut auf. Was in der Presse geblieben war, tat sie auf ein Blech und befahl mir, es in den Hexenofen zu schieben. Nach kurzer Zeit mußte ich das Blech herausziehen. Der Geruch war gar nicht so schlecht.“
      „Hast du ihn gegessen?“
      „Ja.“
      „Wie ich den Kerl hasse! Ich hätte ihn auch gegessen, erzähl weiter.“
      „Ja und damit alles schön rutscht, gab sie mir von Oskars Blut zu trinken. Als ich den Becher geleert hatte, war ich plötzlich auf dem Parteitag. Doris, so einen Empfang, es war unglaublich. Sie standen auf den Tischen und schrien ‚Gerhard, Gerhard‘. Und dann hielt ich die Rede, es war eine ganz andere Rede. Ich sprach von sozialer Gerechtigkeit, verdammte die Globalisierung und jedes zweite Wort war ‚links‘. Ich fühlte, den Oskar in mir. Selbstverständlich versprach ich, die Vermögenssteuer wieder einzuführen und natürlich verdammte ich die FDP. Eine Koalition mit ihr schloß ich kategorisch aus. Ich spürte wie ein Ruck durch die Delegierten ging, ein Aufbäumen, ja so würden wir es schaffen, so würden wir die Wahl gewinnen. Als ich endete tobte de Saal. Und dann....oh Doris...“
      „Erzähl schon.“
      „Ja, dann kam die Wahl, und die war knapp verloren.“
      „Nein!“
      „Doch Doris. Ich hatte auf dem Parteitag leider eine Koalition mit der PDS nicht ausgeschlossen. Das hatte der Oskar in mir natürlich verhindert.“
      „Oh Gerhard, was für ein schlimmer Traum. Aber warum haben sich denn deine Beine so bewegt?“
      „Noch in der Wahlnacht bin ich, wie der Oskar, fortgelaufen.“
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 20:10:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo GI,
      neues DSL-Modem bekommen?
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 20:18:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      jau ...! Is aber schon paar Wochen her ... :D
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 20:19:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      Möllemanneffekt

      „Gerhard, du mußt dich beeilen, wo bist du eigentlich?“
      „Im Bad, ich denke nach. Wenn mir doch nur ein Thema für den Wahlkampf einfiele.“
      „Ach, dafür hast du doch die Kampa, der Machnik wird das schon richten.“
      „Hör bloß mit dem auf, der läuft `rum, als sei er durchgeknallt. Immer wieder faselt er mir vor, wie beliebt ich bei den Wählern bin. Ich habe die größte Kompetenz bei Autos, Frauen und Fußball.“
      „Und wie kommt es, daß die Umfragewerte nicht besser werden?“
      „Doris, das liegt nicht an mir, das liegt an meinen scheiß Ministern. Denk bloß an Scharping. Leider kann ich den nicht doch noch vor der Wahl ersetzen.“
      „Nein, das geht nicht.“
      „Oder die Ulla, also die wäre besser in einem Bordell gelandet.“
      „Gerhard, wie kannst du so etwas sagen.“
      „Und jetzt bringt die Union noch den Späth, der erschlägt förmlich den Müller und den Riester erledigt er so ganz nebenbei. Eichel muß besser herausgebracht.......“
      „Gerhard, mit dem Eichel kannst du keinen Staat mehr zu machen. Ist er nicht der eigentliche Chef der Telekom? Hat er es nicht zugelassen, daß der ganze Laden ruiniert wurde? Die Versprechungen, die der Krug für die T-Aktie den kleinen Leuten gemacht hat, werden wie ein Bumerang zurückkommen, aber nicht auf Krug sondern auf Eichel und dich. Ich habe die Bilder von der Hauptversammlung im Fernsehen gesehen. Wütender können Menschen nicht sein. Ich sage dir, wenn die Schwarzen das erst richtig thematisieren, dann kann es nicht schlimmer kommen. Versprechungen, die nicht eingehalten werden, sind das Markenzeichen deiner Regierung.“
      „Doris, hör auf!“
      „Sag mal, wo bleibst du eigentlich. Färbst du dir noch schnell die Haare?“
      „Nein.“
      „Warte, ich komme, nicht das du sie versaust. Ja sag mal, was ziehst du denn für Grimassen vor dem Spiegel?“
      „Ich übe mein Lächeln für den Parteitag.“
      „Jetzt schon? Der ist doch erst am Sonntag.“
      „Doris, es muß perfekt sein. Es muß absolute Siegesgewißheit zeigen. Ein Siegesfunke muß auf die Delegierten überspringen.“
      „Gerhard, wenn du das richtig hinkriegst, dann könnte bei dir der Möllemann-Effekt wirken. Und der könnte dich retten. Der zieht dich wie ein Ballon nach oben.“
      „Ja, ich habe eben auch daran gedacht. Du hast recht, ich werde einen rechten Looping machen.“
      „Aber Gerhard!“
      „Was meist du dann?“
      „Der Möllemann hatte die Vision mit den 18 Prozent zu einem Zeitpunkt, als das absolut illusorisch war. Und nun kann die FDP das glatt schaffen.“
      „Was hat das mit mir zu tun?“
      „Für deinen Sieg ist es zu spät, das wäre noch illusorischer.“
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 20:40:07
      Beitrag Nr. 11 ()
      Keine Ahnung

      „Wie ich sehe, ist der Tisch groß genug, rund ist er noch dazu. Ich bitte Herrn Professor Klug um das Wort.“
      „Vielen Dank, Frau Ministerin Künast. Es begann in den 30er Jahren mit der Reblaus.....“
      „Ich bitte Sie Herr Professor, die Rebläuse sind nicht unser heutiges Thema.“
      „Wenn Sie meinen, Frau Ministerin Künast.“
      „Meine Damen und Herren, Sie schweigen plötzlich alle so betreten. Wenn die Rebläuse doch damit zu tun haben, dann bitte ich Sie selbstverständlich, fortzufahren.“
      „Frau Ministerin, diese Einführung mache ich nur, damit Sie sich ins Bild setzen können. Sie sind, soviel ich weiß, Juristin und keine Naturwissenschaftlerin. In Frankreich stellte ein Arzt in den 30er Jahren zur Zeit der Weinlese fest, daß in einem Dorf die Erntehelfer an Allergien litten und in dem Nachbardorf nicht. Das eine Dorf hatte Weinstöcke, die gegen die Reblaus resistent waren und in dem anderen Dorf mußte gegen die Rebläuse gespritzt werden.“
      „Ja, das ist doch ganz klar. Mit dem Gift wollen wir doch nun für immer aufhören. Deshalb sind wir ja hier. Also...“
      „Entschuldigen Sie Frau Ministerin Künast, aber die Krankheit trat in dem Dorf auf, wo nicht gespritzt wurde.“
      „Was?“
      „Der Arzt macht lange Versuchsreihen. Er gab Hühnern ausschließlich Traubensaft zu trinken. Die Hühner, die den Saft von den reblausresisten Weinstöcken tranken, verendeten, während die anderen, also die Hühner die den `Giftmost` tranken, munter weiterlebten. Offenbar haben die Weinstöcke, an die die Rebläuse nicht gehen, ein natürliches Gift gegen die Reblaus entwickelt. Dieses Gift bekommt auch den Hühnern nicht und erzeugt bei Menschen Allergien.“
      „Ach, daß es so etwas gibt, aber ich muß zugeben, von solchen Sachen habe ich keine Ahnung.“
      „Frau Ministerin, es wurden inzwischen Getreidesorten gezüchtet, die sind so giftig, daß sie kaum noch von Schädlingen befallen werden. Da braucht man keine Giftspritze, aber essen möchte ich dieses Getreide nicht.“
      „Ach, daß es so etwas gibt, aber ich muß zugeben, von solchen Sachen habe ich keine Ahnung.“
      „Ein solches Getreide wäre ein Bioprodukt.“
      „Ach, daß es so etwas gibt, aber ich muß zugeben, von solchen Sachen habe ich keine Ahnung.“
      „Ich schlage vor, mein Kollege Professor Fleisch fährt fort. Er ist der Leiter der BAFF.“
      „Der was?“
      „Der Bundesanstalt für Fleischforschung, die gehört zu Ihrem Ministerium.“
      „Ach, daß es so eine Anstalt gibt, ich muß zugeben, davon hatte ich bis eben gar keine Ahnung.“
      „Wir haben das Unkrautvernichtungsmittel Nitrofen bereits Anfang März in Putenfleisch nachgewiesen, die Information aber nicht weitergeleitet.“
      „Ja aber warum denn nicht?“
      „Das mußten wir nicht. Wir nahmen an, daß es sich um einen Einzelfall handelt. Die Richtlinien des Ministeriums sagen, daß in einem solchen Fall keine Meldung zu machen ist.“
      „Ach, daß es solche Richtlinien gibt, ich muß zugeben, davon hatte ich bis eben gar keine Ahnung.“
      „Frau Ministerin, wir gingen von einem lokalen Fall aus. Unsere Analysen haben das Zehnfache des zulässigen Nitrofen-Grenzwertes ergeben. Ich denke, wie es zu der Verfütterung kam, wird Herr Mühlenknecht beantworten können.“
      „Ja bitte Herr Mühlenknecht.“
      „Also eigentlich ist das Ökoprinzip dadurch gekennzeichnet, daß jeder Landwirt für die Mast seiner Hühner oder Schweine nur das Futter verwendet, das er selbst anbaut. Bei der Erzeugung dürfen selbstverständlich keine Chemikalien wie Kunstdünger usw. benutzt werden. Eine Spritze ist auf dem Bio-Bauernhof streng verboten. Allerdings muß man dann auch mit gewissen natürlichen Giften leben. Es sind dies Mutterkorn und gewisse sehr giftige Pilze, die besonders bei feuchter Witterung im Getreide zu finden sind. Dazu gehören.....“
      „Bitte ersparen Sie mir Einzelheiten, ich will mich mit diesen fachspezifischen Kram nicht belasten.“
      „Sehr wohl, Frau Ministerin. Jedenfalls kommen die Öko-Bauern nicht mit den selbst ökologisch erzeugten Futtermitteln für die Mast ihrer Tiere aus. Und da über Jahre nicht gespritzt wurde, haben sich diese natürlichen Gifte immer stärker verbreitet und ausgewirkt. Wenn die Hühner oder Schweine, also das Vieh, mit diesen natürlichen Giften gefüttert werden, dann gedeihen sie nicht so gut und man muß Getreide zukaufen um Gewinn zu erwirtschaften. Außerdem sind die Erträge ohne Verwendung von Kunstdünger sehr mager. Unser Unternehmen verkauft an die Öko-Bauern solches Futter. Und wir kaufen eigentlich nur von solchen Bauern, die gemäß unseren strengen ökologischen Richtlinien das Getreide anbauen.“
      „Was heißt eigentlich?“
      „Nun es gab letztes Jahr nicht genug ökologisch erzeugten Weizen und da waren wir gezwungen, zuzukaufen. Wenn wir normalen Weizen, also solchen, der herkömmlich erzeugt wurde, bei deutschen Händlern gekauft hätten, dann hätten wir zwar unbelastete Ware erhalten, aber dann hätten wir gegen Ihre Politik verstoßen, Frau Ministerin Künast.“
      „Wieso?“
      „Ihre Politik teilt die Bauern in gute und schlechte ein. Natürlich sind die Öko-Bauern die guten. Deshalb haben wir Ihren persönlichen Referenten Herrn Gutrath um Rat gefragt. Der hat uns deutlich gemacht, welcher Schaden für die neue Landwirtschaftspolitik eintreten würde, sollte herauskommen, daß wir normales Getreide an die Öko-Bauern verkaufen. Er gab uns den Rat, in Polen einzukaufen, möglichst in der Nähe der russischen Grenze. Das sei so weit weg, da würde kein Schwein hinterkommen. Und daß die dort Nitrofen benutzen dürfen....“
      „Ach, ich muß zugeben, davon hatte ich bis eben gar keine Ahnung.“
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 20:41:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      Kindergeldgesetz

      "Sandra, komm doch bitte mal sofort her! Hier ist ein Brief vom Schulamt. Die schreiben, daß du schon wieder dreimal die Schule geschwänzt hast. Stimmt das?"
      "Nö, Papa, die spinnen. Papa, bestimmt net."
      "Kannst du nicht Hochdeutsch reden? Und überhaupt, wie siehst du eigentlich wieder aus, du bist ja noch schlimmer als der Struwwelpeter. Streck mal deine Zunge raus!"
      "Papa, du bist...."
      "Wie oft hab ich dir schon gesagt, daß du dieses Blech aus dem Mund nehmen sollst. Wie heißt das noch mal?"
      "Piercing, Papa, das ist kein Blech, das ist Titanium."
      "Die schreiben, daß ich kein Kindergeld mehr bekomme, wenn du nur noch ein einziges Mal die Schule schwänzt."
      "Papa, ich..."
      "Sandra, lüg` nicht `rum! Hier steht es schwarz auf weiß. Jetzt wird es ernst, das ist die neue Lex Böhr."
      "Was ist das denn?"
      "Das ist das neue Kindergeldgesetz. Das hat irgend so ein Idiot von der CDU gemacht. Wer seine Kinder nicht richtig erzieht, dem wird das Kindergeld gestrichen."
      "Papa, ich habe doch gar nicht......"
      "Du bist jetzt still! Sie schreiben, daß du sonst in eine Erziehungsanstalt kommst."
      "Papa, wirklich net..."
      "Und die wird sicherlich von dem Oskar Lafontaine geleitet. Dem hat man gestern bei Sabine Christiansen vorgeworfen, daß er mal wieder richtig arbeiten soll. Ich kann dir sagen, du kommst dann in ein Heim, da wird aus dir eine astreine Kommunistin, und dann ist es aus mit Lustig."
      "Papa, ich habe nicht....."
      "Oder du kommst auf eine dieser fürchterlichen öffentlich-rechtlichen Gesangsschulen. Da wirst du zu einer Sängerin ausgebildet und mußt dich dann vor der ganzen Welt blamieren."
      "Papa, ich....."
      "Oder aber sie stecken dich in eine dieser Koranschulen. Da mußt du dann später in die FDP eintreten und dem Möllemann immer Tee zubereiten und ihm Suren aus dem Koran aufsagen."
      "Papa....."
      Aber ich seh` schon, für dich kommt nur eine von diesen neuen Anstalten zur Prostituiertenausbildung in Frage. Wie alt bist du eigentlich?"
      "17, Papa."
      "Jawohl, dort werden sie dich hineinstecken. Die Regierung hat dafür gesorgt, daß das jetzt ein normaler Beruf geworden ist. Wenn du dann damit fertig bist und dir die Haare blond färbst, ich sage dir, dann kannst du glatt noch die fünfte Frau von Schröder werden, der steht auf blond."
      "Aber Papa....."
      "Sag, mal, hicks, Sandra, hicks, was ist eigentlich heute für ein Tag? Haben wir Montag oder Dienstag?"
      "Mittwoch, Papa, aber die Frau von Schröder will ich nicht werden."
      "Warum nicht, hicks, he?"
      "Ich gehe mit seiner Tochter in einer Klasse, und die sagt, der ist genau wie du immer betrunken."
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 20:52:15
      Beitrag Nr. 13 ()
      Richtige Logik

      „Papa, Mutti hat gesagt, es wäre möglich, du müßtest auch streiken. Wie heißt eigentlich die Gewerkschaft, in der du bist?“
      „Ver.di“
      „Das hört sich ja italienisch an.“
      „Das heißt Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft.“
      „Warum bist du eigentlich in einer Gewerkschaft?“
      „Jeder anständige Arbeitnehmer ist in einer Gewerkschaft. Die sorgt dafür, daß ich regelmäßig mehr Gehalt bekomme.“
      „Aber Papa, du bekommst doch dein Geld von unserem Bürgermeister.“
      „Nein, nicht von ihm, ich bekomme es vom Land.“
      „Ach, vom Bundeskanzler?“
      „Nein, dann müßte ich beim Bund angestellt sein. Aber auch dann würde ich es nicht von ihm bekommen. Alle die Gehälter werden in einem Gesetz festgelegt.“
      „Dann macht also die Gewerkschaft das Gesetz?“
      „Nein, das beschließt der Landtag oder auch der Bundestag.“
      „Ja, aber wieso sorgt dann die Gewerkschaft dafür, daß dein Gehalt immer erhöht wird?“
      „Hm, die rücken das Geld nicht freiwillig heraus.“
      „Wer?“
      „Die Regierungen und die Abgeordneten.“
      „Aber du sagst doch immer, daß der Bundeskanzler Schröder gut ist.“
      „Ja, das stimmt schon, aber wir müssen darauf achten, daß das Geld auch richtig verteilt wird. Leider sind die Kassen momentan total leer.“
      „Na dann werdet ihr ja auch nicht streiken, das hätte dann ja gar keinen Zweck.“
      „Nein im öffentlichen Dienst nicht, aber bei Karstadt und so, bei den Unternehmen.“
      „Haben die denn genug Geld?“
      „Hm, auch nicht so viel, die Konjunktur ist schlecht.“
      „Aber wenn die nicht so viel Geld haben und trotzdem höhere Gehälter zahlen müssen, weil gestreikt wird, wo nehmen die das Geld her?“
      „Die haben immer noch genug.“
      „Aber im Fernsehen haben sie gerade gesagt, daß immer mehr Firmen pleite gehen.“
      „Ja, das liegt an den Managern, die sind oft zu dumm.“
      „Papa, wo bekommt eigentlich das Land sein Geld her?“
      „Von den Steuern, jeder muß Steuern zahlen.“
      „Jeder?“
      „Ja jeder“
      „Auch die Armen? Im Fernsehen haben sie gesagt, daß die keine Steuern bezahlen müssen.“
      „Doch die zahlen auch Steuern. Jedesmal wenn sie was zum Essen kaufen, zahlen sie Steuern. Das wird einfach auf dem Preis drauf geschlagen. Diesen Zuschlag bekommt der Staat. Das ist die Mehrwertsteuer.“
      „Aber dann wird das Brot für die Armen ja teurer.“
      „Die bekommen deshalb Sozialhilfe.“
      „Papa, zahlen die Unternehmen viel Steuern?“
      „Das kommt darauf an, was sie verdienen. Wenn sie nichts verdienen, dann zahlen sie auch keine Steuern.“
      „Papa, dann mußt du dafür sorgen, daß bei Karstadt und bei den anderen Unternehmen nicht gestreikt wird.“
      „Wieso?“
      „Denk doch an die Armen und an dein Gehalt.“
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 15:00:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Teufelsausschuß

      "Au, au, nein, nein, hört auf..."
      "Gerhard wach auf, es ist doch nur ein Traum!"
      "Oh, nein, ich will nicht unterschreiben!"
      "Gerhard wach auf!"
      "Wo bin ich? Bist du es Sandra....?"
      "Ich bin es, Doris! Du Saukerl hast von einer anderen geträumt!"
      "Ja, tatsächlich, du bist es ja, Doris, Gott sei Dank."
      "An den glaubst du doch sowieso nicht. Was ist nun mit der Sandra?"
      "Nichts, Doris, Ehrenwort nicht, ich träumte, ich sei vor einem Untersuchungsausschuß."
      "Ist ja schon gut, nun beruhige dich doch. Du zitterst ja am ganzen Körper. Vor dem Ausschuß? Aber da willst du doch den Stoiber hinzerren."
      "Doris ich war vor einem Teufelsausschuß. Wenn du wüßtest....."
      "Wie war das denn? Waren da Teufel, die dich verhörten? Haben sie aus dir die Wahrheit herausgepreßt?"
      "Ja Doris, ich habe alles gestanden."
      "Was denn?"
      "Wie ich alle meine Frauen betrogen habe."
      "Ja, du Miststück, etwa auch mich?"
      "Nein, Doris, ich habe doch gar keine Zeit dazu."
      "Und was ist mit dieser Sandra?"
      "Das ist die Kleine aus der Kampa, die mit den grünen Augen und wundervollen Brüsten."
      "Du Schwein, die ist doch erst 20!"
      "Ich habe nichts mit ihr, bestimmt nicht. Es sind nur meine geilen Gedanken. Du weißt doch, ich kann gar nicht mehr."
      "Na gut, und was hast du noch gestanden?"
      "Wie ich immer wieder alle meine Freunde verraten habe, nur um an die Macht zu kommen."
      "Ja, das kann ich mir denken, du kannst ja nicht anders."
      "Aber das war längst nicht das Schlimmste. Ich mußte gestehen, daß mir das Volk und Deutschland scheiß egal sind. Ich gestand, daß ich das Volk belüge und betrüge, und daß ich wider besseren Wissens handle. Aber das war immer noch nicht das, worauf sie hinaus wollten."
      "So?"
      "Sie wollten, daß ich unterschreibe."
      "Was denn?"
      "Eine Teufelsverpflichtung."
      "Und hast du?"
      "Nein, ich wollte nicht."
      "Na, da ist ja doch noch ein Funken Anstand in dir."
      "Nein, nicht deshalb."
      "Wieso nicht?"
      "Sie schämten sich meiner, sie wollten, daß ich aus dem Teufelsklub austrete."
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 16:31:39
      Beitrag Nr. 15 ()
      @GI

      Du entwickelst ja literarisch Qualitäten. Alle Achtung!
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 16:48:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      Is nich von mir ... :D
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 17:19:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Infektionsquelle

      "Herr Bundeskanzler, was haben Sie denn mit Ihrer Backe gemacht?"
      "Herr Doktor, ich weiß das auch nicht."
      "Ja, dann machen Sie mal den Mund weit auf."
      "Oh tut das weh, ich kann gar nicht."
      "Na, na, Herr Bundeskanzler, nun beißen Sie mal die Zähne zusammen. Mann oh Mann, da haben Sie sich aber was eingebrockt. Da kommt ja ein richtig fauliger Geruch heraus, da wird einem ja ganz schwummerig. Tut das weh, wenn ich da ran komme?"
      "Au, au."
      "Das ist alles total vereitert. Sie müssen sich irgendwo infiziert haben. Wo kann das sein?"
      "Ich weiß auch nicht. Ist das denn wichtig?"
      "Ja und ob, was Sie haben, ist meldepflichtig. Wir müssen die Infektionsquelle herausfinden. Nehmen Sie öfters etwas in den Mund, womit Sie sich infiziert haben könnten?"
      "Ich weiß nicht, höchstens meinen Zeigefinger."
      "Aber warum das denn?"
      "Ich mache ihn immer feucht und halte ihn dann in die Luft um zu sehen, von wo der Wind weht. Ich mache das jeden Tag."
      "Waren Sie denn mit Ihren Fingern in letzter Zeit irgendwo anders?"
      "Ja vor ein paar Tagen. Ich hatte so den Verdacht, daß meine Methode nicht mehr funktioniert. Ich konnte nicht feststellen, von wo der Wind kam und glaubte, das läge an meiner Spucke. Da habe ich den Wowereit um Rat gefragt. Der hält auch immer den Finger in die Luft. Er muß stets wissen, was die Basis der PDS so denkt, wegen Rücksichten und so."
      "Aber was hat das mit der Infektion zu tun?"
      "Viel Herr Doktor, denn Wowereit nimmt keine Spucke."
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 17:20:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      Zirkusnummer

      "Herr Zwickel, Sie trainieren fleißig mit Ihrem Hund."
      "Ja, das meine ständige Nummer, aber sie muß immer wieder geübt werden, denn Deutschland ist ein einziger Zirkus."
      "Wenn Sie hier für eine Zirkusnummer üben, besteht dann nicht die Gefahr, daß Sie den Streik vernachlässigen?"
      "Nein, die Gefahr besteht überhaupt nicht. Alles läuft wie am Schnürchen. Jetzt geht es in Berlin und Brandenburg los."
      "Also nach dem Motto: Wenn mein starker Arm es will, dann stehen alle Räder still."
      "Ja, genauso muß es sein. Sehen Sie hier meinen Hund Gerhard. Der wollte auch erst nicht so wie ich. Aber nachdem ich ihn kastrieren ließ, gehorcht er aufs Wort."
      "Was passiert nach dem Streik?"
      "Wissen Sie, das interessiert mich nicht. Mein Hund und ich gehen dann in Pension."
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 17:22:18
      Beitrag Nr. 19 ()
      Das besondere As

      "Gerhard, die Umfragen sehen etwas besser aus. Aber leider nur ganz, ganz wenig."
      "Und der Abstand zu Stoiber?"
      "Er holt weiter auf, jetzt zaubert er sogar. Im Gegensatz zu dir, hat er noch was im Hut. Er hat gerade den Späth aus dem Zylinder gezogen. Der wird Wirtschaftsminister und soll auch für den Osten zuständig sein."
      "Das ist ja furchtbar."
      "Ja, aber offiziell ist es noch nicht."
      "Frank, wenn das wirklich wahr ist, dann haben wir die Wahl verloren. Gegen so viel Kompetenz kommen wir nicht an."
      "Gerhard, es heißt, er hat noch ein besonderes As im Ärmel."
      "Nein."
      "Doch Gerhard!"
      "Wer mag das sein?"
      "Du Gerhard!"
      "Ich? Wieso?"
      "Du wirst Spaßminister."
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 10:00:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      Im Zylinder

      "Was bist du denn für ein lustiges Geschöpf? Du sieht ja aus, wie die kleine Claudia Roth."
      "Ja, die bin ich auch."
      "Aber wo hast du denn die langen Ohren her?"
      "Siehst du nicht, daß ich ein Häschen bin? Ich war im Zylinder des Bundeskanzlers, dort saß ich wie in einer Grube. Doch da kamen Kinder vorbei, die riefen: `Häschen hüpf, Häschen hüpf`. Da habe ich mir ein Herz genommen und bin gesprungen. Schau mal, wie ich hüpfen kann. Wer bist du denn?"
      "Ich bin der große Zauberer des Kanzlers, mein Name ist Müntefering."
      "Aber dann hättest du mich doch herausziehen können. Hast du denn nicht dem Kanzler gesagt, daß ich dort saß und der Zylinder meine Grube war."
      "Nein."
      "Warum das denn nicht, du bist aber gar nicht lieb zu mir."
      "Doch, ich bin ganz lieb, aber nur, wenn du wieder in den Zylinder hüpfst!"
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 10:01:54
      Beitrag Nr. 21 ()
      Nächste Drehung

      "Sagen Sie, wie lange sind Sie schon in diesem Auslandseinsatz?"
      "Ich bin hier schon über ein Jahr, das bringt ordentlich Geld ins Portemonnaie."
      "Sie sind Oberstleutnant, haben Sie je bedauert, daß Sie zur Bundeswehr gegangen sind?"
      "Nein, bestimmst nicht, ich bin gerne Offizier. Das Leben hier auf dem Balkan ist sehr abwechslungsreich. Ich zum Beispiel bin gerade frisch verliebt."
      "Dann geht es Ihnen ja wie Ihrem obersten Dienstherrn. Zeigt das Foto dort in Ihrem Spind Ihre Liebe?"
      "Ja, sie ist ein toller Käfer, wenn ich das mal so ausdrücken darf."
      "Die Dame sieht ja auch ganz ansprechend aus. Stammt sie hier aus der Gegend?"
      "Nein, sie kommt aus Deutschland. Sieht sie nicht toll aus? Sie ist zwar etwas grün angehaucht, aber wissen Sie, wenn man im Ausland ist, dann darf man da nicht so genau hinschauen. Dafür ist sie scharf wie eine Granate und einen Bären hat sie, ich kann Ihnen sagen, der ist nicht grün, ha, ha, ha."
      "Ist sie jetzt wieder in Deutschland?"
      "Ja, aber wie sehen uns regelmäßig. Entweder ich besuche sie, oder sie kommt hierher. Sie hat mir am Telefon gesagt, daß sie demnächst sehr viel Zeit für mich hätte. Sie ist bei den Grünen. Irgend etwas ist da nicht so gelaufen, wie sie sich das vorgestellt hatte. Sie sagte mir, sie wolle sich jetzt neu spezialisieren."
      "Was will sie denn machen?"
      "Atomreaktoren und Kernenergie."
      "Aber das Thema ist doch nun für die Grünen abgehakt."
      "Das habe ich ihr auch gesagt. Hugo, sagte sie zu mir, denk an die Veränderung des Klimas, warte noch einige Jahre, dann haben sich die Grünen genauso um 180 Grad gedreht, wie jetzt bei der Bundeswehr."
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 19:32:11
      Beitrag Nr. 22 ()
      Will keiner "Zugabe" scheien ...? :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 19:38:14
      Beitrag Nr. 23 ()
      @GI

      Doch, doch, mehr davon. Woher hast Du die Texte?


      Ein kurzer Witz als kleine Gegenleistung:

      Ein SPD-Abgeordneter wird von seinen Wählern gefragt, warum er sich denn nie im Parlament zu Wort melde. Er verteidigt sich. "Das stimmt nicht ganz. Wie oft lest ihr in der Zeitung: Allgemeines Gemurmel. Da bin ich fast immer dabei."
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 20:03:48
      Beitrag Nr. 24 ()
      geklaut im Internet ... :D

      Quelle gibts am Ende ... :)
      Sonst liest keiner mehr den Thread :mad:
      Ich kenn euch Purschen ... :p
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 20:05:05
      Beitrag Nr. 25 ()
      Durchleuchten

      "Frank komm rein, du brauchst doch nicht zu klopfen. Hast du neue Nachrichten aus den USA?"
      "Ja Gerhard, der Busch...."
      "Ach, laß mich doch mit dem in Ruhe! Ich will wissen, was die Wirtschaft dort macht."
      "Beschissen, einfach beschissen. Jeden Tag fallen die Aktien. Selbst die Anleihen gehen dramatisch in den Keller. Gerhard, den Aufschwung in Amerika, den kannst du dir in die Haare schmieren."
      "Hör bloß mit den Haaren auf!"
      "Oh entschuldige, hast du mit Zwickel telefoniert?"
      "Der Kerl läßt sich schon den ganzen Tag verleugnen. Ich sage dir, wenn der mir die letzte Chance auf einen Sieg mit seinem beschissenem Streik zunichte macht, ich zerreiß ihn in der Luft."
      "Gerhard, du muß bei ihm schon kleine Brötchen backen."
      "Leider. Als ich das letzte Mal mit ihm telefonierte, sagte er ganz süffisant: `Ich glaube, daß die SPD und du als Bundeskanzler ein großes Interesse daran haben mußt, daß die Arbeitnehmer einen ordentlichen Schluck aus der Pulle bekommen und somit zufrieden sind, denn unzufriedene Arbeitnehmer sind nicht gerade motiviert, SPD zu wählen.`"
      "Aber Gerhard, du darfst nicht vergessen, der scharfe Peters sitzt dem Zwickel im Nacken."
      "Frank, wie beneide ich den Blair, daß der von der Thatcher die zahmen Gewerkschaften übernehmen konnte. Die hatte denen wirklich alle Zähne gezogen. Ich hätte nicht übel Lust..."
      "Gerhard, vergiß es."
      "Ja, du hast recht. Was sagen die Meinungsfuzzis?"
      "Die Menschen können die Gewerkschaften verstehen, das meiste Geld wird ihnen ja sowieso durch die Steuer und Abgaben wieder abgenommen."
      "Nein, ich meine, wie Franz das Ende der Kölner Affäre verkauft hat."
      "Hör bloß auf, jeder lacht, selbst die linke Presse verhöhnt uns."
      "Aber warum denn bloß?"
      "Ersten besteht noch eine Lücke über den Verbleib von rund 300 000 Mark und zweitens konnte Franz nicht erklären, wofür das ganze Geld war."
      "Können wir nicht die ganze Sache der Gewerkschaft in die Schuhe schieben?"
      "Wie das denn?"
      "Die schwarzen Kölner Schafe sind alle auch Gewerkschaftsmitglieder. Und Korruption gab und gibt es dort doch immer. Das weiß jedes Kind."
      "Du hast recht, das ginge tatsächlich."
      "Siehst du Frank, jetzt sage ich dem Zwickel, wenn er nicht sofort mit dem Streik aufhört, dann hetze ich ihm den Bundesanwalt auf den Hals. Der Zwickel leitet doch eine Kriminelle Vereinigung."
      "Meinst du...."
      "Na klar Frank, jede Wette, das zieht. Der Zwickel weiß ganz genau, wenn sein Verein heute richtig durchleuchtet wird, dann gibt es morgen keine Gewerkschaft mehr."
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 20:06:23
      Beitrag Nr. 26 ()
      Insidergeschäft

      Lieber Papa, Sindelfingen, den 6.5.02
      heute ist das vielleicht ein verrückter Tag, und wer weiß, wie er noch endet. Es begann damit, daß ich mein Berichtsheft vergessen hatte. Ich hatte es in der Firma liegengelassen. Ich ging also noch vor der Berufsschule zum Daimler, um es zu holen. Da war vielleicht was los. Der Zwickel selbst stand vor dem Tor und hielt eine flammende Ansprache an die Arbeiter und dann sprach sein Stellvertreter Peters. Was der sagte, gefiel den Leuten noch viel besser. Immer wieder fiel das Wort vom Druck im Kessel, der noch erhöht werden müsse. Jeder von den Arbeitern sagte, daß der Peters wohl demnächst der Chef sein wird. Papa, ich habe diese Funktionäre bisher ja nur immer im Fernsehen oder auf einem Bild in der Zeitung gesehen, aber wie ich sie heute sah, kannte ich sie kaum wieder. Jeder hatte eine Schiebermütze auf. Ganz offensichtlich wollten sie damit den Arbeitern imponieren. Als ich den Streikposten erklärte, daß ich nur mein Berichtsheft holen wollte, fragte mich ein ganz finster dreinschauender Kerl, ob ich in der Gewerkschaft sei. Als ich verneinte, schrie er, ich soll machen, daß ich fortkomme, er würde mich nicht durchlassen. Gerade als ich abhauen wollte, kam Direktor Meier in seinem Wagen an. Ihn würde man natürlich hineinlassen. Ich hatte für ihn gelegentlich einige Besorgungen gemacht. Er sah mich und hielt an. Als ich ihm die Sache mit dem Berichtsheft erzählte, sagte er, ich solle einsteigen. Gerade aber als ich die Tür öffnete, hörte ich die Stimme einer Frau: „Junge“, rief sie, „schau hier her!“ Papa, was ich da sah, raubte mir den Atem. Die Dame war barbusig und preßte mit einer Hand ihre linke Brust nach oben. Den Zeigefinger der andern Hand hielt sie an ihre Lippen. Das Volk schrie vor Vergnügen, das gefiel den Arbeitern noch viel besser als die Rede von Peters. Ich stand mit offenem Mund da und merkte nicht, wie Herr Meier weiterfuhr. Jetzt nahm die Dame ihren Finger vom Mund und machte mit ihm die Kommherbewegung wie die Hexe bei Hänsel und Gretel. Aber obwohl sie nicht die Jüngste ist, wie eine Hexe sah sie nicht aus. Erst war ich wie gelähmt, dann jedoch ging ich wie in Trance zu ihr hin. Plötzlich hielt ein dicker Mercedes neben ihr, und wir stiegen ein. Sie hatte mich einfach an die Hand genommen. Nach kurzer Fahrt kamen wir bei ihr an. Ich weiß nicht mehr, wie wir in ihr Hotel gelangten. Du glaubst ja nicht, welcher Luxus mich umgab. Es war eine richtige Wohnung. Schon während der Fahrt hatte sie mich auf gefordert, meine Hände bei ihr zu wärmen. Aber das tat gar nicht nötig, denn die waren bereits sehr heiß, ich glühte am ganzen Körper. Jetzt aber, wo ich mit ihr allein war, bekam ich es mit der Angst zu tun. Sie muß das gemerkt haben. „Du brauchst dich nicht zu fürchten“, sagte sie und nahm meine Hände. Die eine Hand führte sie an ihre Brust und die andere an die Stelle ihres Körpers, die, so sagte sie, für Gewerkschafter reserviert ist. Ich zog sie jedoch instinktiv zurück, denn ich war ja kein Mitglied. Das erklärte ich ihr auch. Da machte sie große Augen, und ich dachte schon, sie würde mich fortjagen. Aber sie zog mich in das Schlafzimmer und sagte mit süßer Stimme: „So, jetzt macht die Ursel aus dir ein anständiges Gewerkschaftsmitglied. Und da ist es dann passiert. Als wir mitten in der Aufnahmeprozedur waren, klingelt in einem anderen Raum das Telefon. „Du bleibst hier“, befahl sie mir und ging zum Telefon. Ich jedoch stand auf, denn ich hatte einen fürchterlichen Durst bekommen. Ich ging über den Flur um was Trinkbares zu suchen. So kam es, daß ich in der Tür des Raumes stehen blieb, in dem sie ihr Gespräch führte. Erst verstand ich nur Bahnhof, dann jedoch merkte ich, daß sie mit einer Schweizer Bank telefonierte. Ich sah, wie sie von einer Liste die Namen von Firmen ablas und durchgab. Im Flur lag meine Mappe. Schnell holte ich Papier und Stift und schrieb mit. Papa, in der Berufsschule habe ich gelernt, was ein Termingeschäft ist. Bitte kauf von all diesen Firmen Verkaufsoptionen, dort wird demnächst gestreikt. Es wird das Geschäft unseres Lebens. Noch bevor sie zu Ende telefoniert hatte, war ich wieder im Bett. Ich kann Dir sagen, nie hätte ich gedacht, daß die Aufnahme in einer Gewerkschaft so lange dauert. Wie auch immer, Ursel war es zufrieden, denn sie hatte ein neues Mitglied geworben. Ich bin noch immer bei ihr und schreibe Dir diesen Brief auf der Toilette. Hoffentlich gelingt es mir, ihn noch heute abzuschicken.

      Bitte verlier keine Zeit,

      Dein Peter

      Ps. Du brauchst keine Angst zu haben, daß das ein verbotenes Insidergeschäft ist, denn später hat Ursel die Liste auch noch dem Bundeskanzler durchtelefoniert.
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 20:07:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      Große Verehrung

      Lieber Joschka, Berlin, den 4.5.02
      ach, wie wird mir doch immer warm ums Herz, wenn ich Dich im Fernsehen erblicke. Selbst ein Bild von Dir in einer Zeitung läßt mein Herz einen großen Sprung machen. In jeder freien Minute sehe ich Phönix, um Dich auf dem Parteitag der Grünen zu sehen. Wenn Du wüßtest, wie ich Dich verehre. Als Freudenmädchen kenne ich den Unterschied zur Liebe nur zu gut. Aber nicht nur ich, auch alle meine Kolleginnen sprechen mit größter Hochachtung von Dir. Wir sind ja alle so froh, daß Du der Spitzenkandidat Deiner Partei geworden bist. Ich soll Dir von allen Mädchen die besten Grüße bestellen. Wir sind Dir und Deiner Partei so dankbar, daß Ihr es geschafft habt, daß wir Prostituierte nun mit anderen Berufen gleichgestellt sind. Jetzt können wir mit hocherhobenen Haupt durchs Leben gehen. Was mich persönlich besonders erfreut, ist Eure Ankündigung, das Ehegattensplitting zu beseitigen. Du weißt es ja zu gut, in jeder Frau steckt eine Hure. Warum soll der Staat sie bezahlen? Nämlich nichts anderes ist diese unanständige Steuervergünstigung des Ehegattensplittings. Wenn Du Dich mit mir vergnügst, dann zahlst Du ja schließlich auch Deinen Obolus. Und wie großzügig Du immer bist. Ach, wären nur alle Männer so! Leider ist der Prozentsatz nicht allzu groß. Da wir gerade bei den Prozenten sind. Wie schön ist es, daß Deine Partei jetzt bei rund acht Prozent steht. Steht er Dir immer noch so gut? Aber wenn die SPD nicht zulegt, dann ist alles für die Katz. Was Du besonders ernst nehmen mußt, ist die Gefahr, daß in der Endphase des Wahlkampfes sich die Lage Deiner Partei dramatisch verschlechtern könnte. Denn wenn es Schröder gelingt, die Wahl zu einem Personenwahlkampf zu degradieren, dann geht es nur noch um die Frage er oder Stoiber. Wenn es aber kein solches Duell gibt, dann hat die SPD nicht die geringste Chance. Das ist fürwahr ein Dilemma. Aber wenn es für rot-grün nicht reichen sollte, dann hast Du mehr Zeit, mich zu besuchen. Joschka, eigentlich darf ich es Dir ja nicht sagen, denn es gehört zu unseren Dienstgeheimnissen. Aber wir alle unterstützen die Grünen mit einem Trick. Kurz bevor es bei einem Kunden kommt und die Bewegung immer heftiger wird, rufen und stöhnen wir bei jedem Stoß: „Grün, grün, grün..“ Mit dieser Botschaft wird Deine Partei so manchen Wechselwähler gewinnen. Ich denke, daß sind wir Euch schuldig. Das Bild zeigt mich während einer Pause. Wie du siehst, sitze ich in dem Korbsessel, den Du mir aus Asien mitgebracht hast. Es ist jetzt mein Lieblingssessel. Es ist einfach wunderbar, ich brauche mich nur etwas zu bewegen und schon knistert das Korbgeflecht. Und während es knistert, denke ich an Dich. Daß ich meine Hand vor die Scham halte, hat nur den Grund, daß Deiner Sekretärin, wenn sie den Brief öffnet, nicht gleich die Augen aus dem Kopf fallen. Denn das Mittel, welches Du letzes Mal mitgebracht hast, ist ausgezeichnet, meine Muschi juckt nicht mehr. Was mich aber etwas bekümmert ist die Tatsache, daß auf dem Beipackzettel steht, es seien umfangreiche Tierversuche durchgeführt worden. Aber ich nehme sicherlich alles zu tierisch ernst. Jedenfalls freue ich mich, wenn Du uns wieder einmal besuchst und das Tier in Dir zum Vorschein kommt.

      Wir denken alle an Dich.

      Deine

      Rosemarie

      Ps: Wie Du siehst, liegt auch noch ein Fünfhunderter bei. Den hat mir eben die kleine Lola gebracht. Gib das Geld bitte deinem Freund Gerhard, er hat, so sagt sie, nicht gekonnt.
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 20:40:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      @GI
      Danke für diese einmaligen Textmuster!
      Habe eben damit meine Soundblaster (Texto’LE)gefoltert, Stimmuster „Rita"

      Geiler Rap!

      Kann hier jemand Ditschärriduuh spielen? Oder Walgesänge imitieren? bitte keine Anfänger!
      Ein bisserl mehr Groove könnte nich schaden....


      NeuSte
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 20:46:27
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich hab noch `ne alte Kohl-Rede zum Jahreswechsel 1989
      zum Nachvertonen auf Festplatte, geht das als Wal-Imitation ...? :eek:
      Blubbert auf alle Fälle mächtich ... :D
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 01:46:34
      Beitrag Nr. 30 ()
      Frauenpolitik

      "Frau Ministerin Lütkes, Sie scheuen sich nicht, die Aufgabenbestimmung der Frauenministerien auf den Prüfstand zu stellen."
      "Frauen heute sind sich ihres Wertes und ihrer Bedeutung bewußt. Bewußt sind ihnen ihre Begabungen, Fähigkeiten und auch ihr Wissen und ihre Erfahrungen. Eine zukunftsfähige Gesellschaft ist darauf angewiesen, die Potenziale aller Mitglieder zu nutzen. Eine umfassende Erschließung dieser Potenziale kann nur durch Mitwirkung von Frauen – und Männern – auf allen Steuerungsebenen erfolgen und nur so die gesamte Spannbreite der Gestaltungsmöglichkeiten erschließen."
      "Schön und gut, was ist nun die Aufgabenbestimmung eines Frauenministeriums?"
      "Frauenpolitik hat in diesem Fall Frauen darin zu unterstützen, eigenverantwortlich ihren Anspruch auf Partizipation durchzusetzen und die durch die Verfassung garantierten Rechte einzufordern."
      "Ach."
      "Die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung ist Verfassungsauftrag und auch Gebot an alle staatlichen Bereiche, eine qualitätsorientierte Fachpolitik zu gestalten. Diese muß alle gesellschaftlichen Kräfte nutzen und dabei zielgenau sowie bedarfsgerecht die Ressourcen einsetzen. Dazu ist es erforderlich, daß jede Fachpolitik es als ihre Fachpolitik erkennt, die Gleichberechtigung von Mann und Frau selbständig zu konkretisieren und zu einem fachimmanenten Aspekt der eigenen Aufgabenwahrnehmung werden zu lassen."
      "Was verstehen Sie unter Fachpolitik?"
      "Das ist die Politik eines jeden Ressorts, Schulpolitik, Finanzpolitik, Wirtschaftspolitik usw."
      "Frauenpolitik ist also auch ein Fach?"
      "Ja, selbstverständlich."
      "Dann ist es also erforderlich, daß jede Frauenpolitik es als ihre Frauenpolitik erkennt, die Gleichberechtigung von Mann und Frau selbständig zu konkretisieren und zu einem frauenimmanenten Aspekt der Aufgabenwahrnehmung der Frauenpolitik werden zu lassen."
      "Ja, das stimmt. Deshalb habe ich mir auch meine Brüste vergrößern lassen."
      "Ach, und warum?"
      "Damit jeder sofort erkennen kann, daß ich wirklich eine Frau bin."
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 09:40:05
      Beitrag Nr. 31 ()
      Haariges Duell

      "Gerhard, wach auf, hast du wieder schlecht geträumt?"
      "Wo bin ich? Ach du bist es, Doris."
      "Hattest du etwa eine andere neben dir im Bett erwartet?"
      "Aber nein, Dorismäuschen, ich habe einen fürchterlichen Traum gehabt."
      "Hast du wieder von Scharping geträumt?"
      "Nein, viel schlimmer."
      "Etwa von Müntefering, wie er im Sumpf steckt?"
      "Ach Doris, noch schlimmer!"
      "War die Simonis zurückgetreten?"
      "Das wäre nur ein lokales Ereignis."
      "Gerhard, nun beruhige dich doch erst einmal."
      "Du hast gut reden, wenn du wüßtest....."
      "Was war denn passiert?"
      "Es war in dieser verfluchten Sendung."
      "Welcher Sendung?"
      "Na das Fernsehduell mit Stoiber."
      "Aber Gerhard, vor dem brauchst du doch keine Angst zu haben."
      "Und ob, Doris, wir haben über die Schwarzarbeit gestritten und er hatte behauptet, daß ich auch an meinen Haaren schwarzarbeite. Und da ist es dann passiert."
      "Was denn?"
      "Vor Wut habe ich mit dem rechten Fuß aufgestampft, und dabei bin ich eingebrochen, so wie Rumpelstielchen."
      "Was?"
      "Ja, ich stand auf einer kleinen Apfelsinenkiste, damit ich genauso groß bin wie Stoiber. Ich bin mit dem Fuß durchgetreten."
      "Du Armer."
      "Der Kerl hat das natürlich gemerkt und mich gefragt, warum ich plötzlich so schief dastehe."
      "Und was hast du geantwortet?"
      "Nichts, ich probierte, den Fuß wieder rauszubekommen."
      "Und, hast du es geschafft?"
      "Ja, aber meine Hose war in der Kiste hängen geblieben. Es machte kratsch, meine Hosenträger flogen ab, und mir rutschte die Hose nach unten."
      "Aber das hat doch keiner bemerkt, du standst ja hinter dem Pult."
      "Gesehen hat man nichts, aber er muß das gerochen haben."
      "Aber Gerhard, hattest du etwa die Hose voll?"
      "Doris, hör auf mit solchen Scherzen! Es war schon so schlimm genug. Weißt du, was er dann machte?"
      "Erzähl schon."
      "Er kam zu mir hin und schob das Pult zu Seite, und alle konnten mich plötzlich sehen."
      "Wie peinlich, was hast du da gemacht?"
      "Ich habe instinktiv ein Blatt meines Konzepts vorgehalten, aber dadurch wurde es noch schlimmer."
      "Wieso?"
      "Was ich vorhielt, war ein anderer Zettel. Der muß in die Notizen gerutscht sein."
      "Ja und?"
      "Es war eine Gebrauchseinweisung. Die Kamera zeigt mich nun da unten in Großeinstellung und jeder konnte lesen: Bei Schamhaaren ist die Einwirkungszeit für eine optimale Färbung um 20% zu verlängern."
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 09:41:03
      Beitrag Nr. 32 ()
      Neuer SPD-Slogan

      "Franz, was soll ich bloß mit Scharping machen?"
      "Gerhard, jetzt hast du die Gelegenheit, ihn endgültig loszuwerden. Solange der Kerl Verteidigungsminister ist, kostet er uns Tag für Tag Punkte. Er wird sich vor dem Haushaltsausschuß nicht herausreden können. Wenn du ihn abservierst, kannst du auch zeigen, daß deine Hand stark ist."
      "Aber die Opposition wird sich unbändig freuen, ich gönne ihr den Triumph nicht."
      "Das geht schnell vorbei, bis zum Wahltag fließt noch einiges Wasser die Spree hinunter, außerdem bist du dann der letzte des ehemaligen Triumvirats."
      "Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Ich bin dann aber wirklich euer Kaiser. Aber Franz, wer soll Rudolfs Posten übernehmen?"
      "Ich habe schon mal etwas sondiert. Kennst du die Cicciolina?"
      "Wer ist das denn?"
      "Italiens bekannteste Porno-Queen. Sie heißt Ilona Staller, und sie will wieder in die Politik."
      "Franz, das kann doch nicht dein Ernst sein, einen solchen Wonneproppen im Verteidigungsministerium."
      "Doch Gerhard, das ginge durchaus, schlechter als Scharping kann sie gar nicht sein."
      "Aber die gehört doch gar nicht zu uns."
      "Doch Gerhard, sie ist Mitglied der Toscana-Fraktion."
      "Aber was ist, wenn plötzlich diese Bilder von ihr im Wahlkampf auftauchen?"
      "Was besseres kann uns gar nicht passieren. Die Kampa wird sogar dafür sorgen, daß sie immer gerade im richtigen Moment auftauchen."
      "An was für Momente hast du denn so gedacht?"
      "Immer wenn in Köln, Wuppertal, Saarbrücken oder Kiel etwas Neues herauskommt."
      "Ja, das könnte funktionieren, durch solche Bilder läßt sich das Volk ablenken."
      "Und nach dem letzten Fernsehduell mit Stoiber entläßt du sie."
      "Aber warum das?"
      "Stoiber wird sie natürlich als Fehlbesetzung diffamieren und ihre sofortige Entlassung fordern. Du stimmst zu und gewinnst so die Wahl!"
      "Wieso das?"
      "Stoiber ist der kompetentere, aber du bist der beliebtere Politiker."
      "Aber was hat das mit der Cicciolina zu tun?"
      "Es gibt dann plötzlich einen neuen Slogan: `Jeder liebt Schröder und alles wird besser, weil er macht, was Stoiber sagt.`"
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 09:51:12
      Beitrag Nr. 33 ()
      Quellenangabe: alles nachlesbar auf http://www.ach-satire.de
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 10:28:39
      Beitrag Nr. 34 ()
      oller Saftsack .. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 10:30:31
      Beitrag Nr. 35 ()
      Kompetenzteam

      "Franz, was machst du für ein Gesicht? Hast du etwa wieder neue Zahlen?"
      "Ja, Gerhard, sie sind schon wieder schlechter geworden. Nicht allein, daß die Union weiter zulegt, und wir verlieren, auch dein Vorsprung zu Stoiber schrumpft von Tag zu Tag."
      "Ja, aber wenn ihr mich nicht hättet, dann ...."
      "Ja, das wissen wir alle Gerhard, deshalb müssen wir was unternehmen. Stell dir mal vor, dir passiert was."
      "Was soll mir passieren?"
      "Du könntest krank werden, einfach ausfallen, oder gar......"
      "Franz, das ist aber nun die Höhe, also....."
      "Gerhard, ich ...also in der Partei gibt es große Bedenken. Alles ist nur an dir aufgehängt. Gerhard, in Amerika, da haben sie ja dann den Vizepräsidenten."
      "Gut, und wie stellst ihr euch das vor?"
      "Wir brauchen ein Kompetenzteam."
      "Und wer soll das sein?"
      "Nun ja, die Stellvertretenden Parteivorsitzenden, also die Heidi und der Rudolf, die sind besonders kompetent und natürlich ich."
      "Was für eine Kompetenz habt ihr denn? Ha, ha, da lachen ja die Hühner!"
      "Weißt du, die Heidi, die hat mal einen Rote-Kreuz-Lehrgang mitgemacht, die kennt sich mit Formalien gut aus."
      "Wieso Formalien?"
      "Und Rudolf, sorgt für die notwendige militärische Abschirmung."
      "Ich versteh nur Bahnhof."
      "Gerhard, mit Formalien werden Leichen haltbar gemacht, also wenn wir dich zeigen......"
      "Oh ......"
      "Und ich bin dafür zuständig, daß keiner in der Partei dumme Fragen stellt."
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 10:31:26
      Beitrag Nr. 36 ()
      Amerikanischer Wahlkampf

      "Ja, Gerhard, mach das noch einmal, aber kneif den Mund etwas mehr zusammen."
      "Frank, so?"
      "Red jetzt nicht, du mußt dich konzentrieren!"
      "So?"
      "Nein, zeig etwas mehr Betroffenheit. Gerhard, jetzt ist aus mit der Spaßgesellschaft. Schau dir noch einmal das Bild von Bush an, als er vor die Kameras trat."
      "So?"
      "Nein, weinen sollst du nicht. Ja, so ist es besser."
      "So, ja, so ist es gut. Das Gesicht ist perfekt, fast so wie bei Bush. Aber laß die Schulter nicht soweit hängen, zeig, daß wir auch mit diesem Schicksalsschlag fertig werden. Zeig, daß du durchgreifen wirst."
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 10:32:53
      Beitrag Nr. 37 ()
      Spezialkondom

      Liebe Kristina, Washington, den 26.4.02
      Du ahnst ja nicht, wie aufreibend meine Arbeit hier in Washington ist. Stell Dir vor, der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld hat sich doch tatsächlich mit mir eine viertel Stunde lang unterhalten. Und auch der für die Landesverteidigung der USA zuständige Regierungsbeauftragte Tom Rich, hat sich sogar mit mir getroffen. Die Amis sind alle von einer überaus großen Herzlichkeit. Das liegt an ihrem offenem Wesen. Bei uns in Deutschland muß man jedes Wort zweimal auf die Goldwaage legen. Kaum hatte sich Rumsfeld gesetzt, fragte er mich, wer das denn bei uns sei, den man überall als Witzblattfigur bezeichnet. Kristina, eigentlich darf ich solche Staatsgeheimnisse nicht verraten. Aber als mich jeder von den Amerikanern streng ansah, da mußte ich natürlich mit der Wahrheit herausrücken, schließlich sind wir ja die engsten Verbündeten. Als ich dann leise Gerhards Namen flüsterte, lachten sie alle lauthals los. Kristina, ich sage Dir, es ist wahrlich nicht schön, wenn man merkt, daß man im Ausland so über unseren Gerhard lacht. Apropos lachen, gestern morgen konnte ich es nicht, denn da wurde mir ein Zettel gereicht, auf dem stand, daß meine parlamentarische Staatssekretärin Brigitte Schulte, sich am Mittwoch verplappert hatte. Sie hat doch tatsächlich die Katze aus dem Sack gelassen und zur allgemeinen Verwunderung gesagt, wenn Deutschland nicht alle 73 Airbusse kaufe, müsse es wegen Vertragsbruchs Milliarden Euro an Schadenersatz leisten. Aber ich versichere Dir, das stimmt so nicht. Die Wahrheit ist, daß wir Deutschen die Strafe nicht bar zahlen müssen, sondern wir erhalten dann nur weniger Flugzeuge für das gleiche Geld. Gestern habe ich auch etwas gekauft. Ich weiß nicht woran es liegt, irgendwie geht immer etwas schief, wenn ich einkaufe, also nicht nur bei dem Airbus A400M. Ich hatte mich beim Rasieren geschnitten und ging in den nächsten Laden, um mir ein Pflaster zu besorgen. Die Verkäuferin war sehr nett. Auch sie hatte ein überaus offenes Wesen. Stell Dir vor, sie war völlig nackt. Ja, hier versteht man etwas von Verkaufsförderung. Die Dame war noch freundlicher als die Generäle. Du wirst es nicht für möglich halten, sie wußte sogar, wer ich bin. „Du Rudolf“, sagte sie auf deutsch zu mir. Und dann holte sie unter dem Ladentisch einen Stapel von Heften hervor. Mir verschlug es die Sprache als ich Dich und mich dort abgebildet sah. Ich habe natürlich von jedem Exemplar eins gekauft. Aber anstatt des Pflasters, gab sie mir eine Schachtel mit Kondomen. Als ich den Kopf schüttelte, gab sie mir ein anderes Päckchen, diesmal gestreifte. Ich zeigte mit dem Finger auf meine Lippe, dort wo die kleine Wunde war. Sie gab mir ein Päckchen Kondome mit Pfefferminzgeschmack Als ich wieder den Kopf schüttelte, holte sie wieder ein Heft hervor, schlug es auf und zu meiner Überraschung, sah ich dort Gerhard abgebildet. Als ich sein Bild sah, muß ich wohl innerlich stramm gestanden haben. Das hat sich bestimmt auf meinem Gesichtsausdruck niedergeschlagen. Jedenfalls holte sie nun ein Päckchen hervor, bei dem Gerhards Konterfei auf jedem Präservativ prangte. Sie sagte wieder auf deutsch: „All Girls Gerhard lieb“. Kristina, ich dachte mir, daß wir diese Dinger unbedingt gebrauchen müssen, denn dann ist zwischen Gerhard und mir nur ein Nichts. Und Du fühlst dann nicht nur mich in Dir, sondern auch den Schwarm aller Frauen kannst du so verinnerlichen. Also habe ich das Päckchen gekauft. Was mich aber nachdenklich stimmt, ist eine andere Sache. In dem Moment als ich Gerhard dort abgebildet sah, hatte die Wunde aufgehört zu bluten. Ob das was zu bedeuten hat? Liebling, ich muß jetzt schließen, ich werde zu einer Besichtigung abgeholt.

      Ich freue mich auf Dich, in Liebe

      Dein Rudolf

      Ps. Du solltest unbedingt unserem Reporter Bescheid sagen. Er soll sich ein Spezialobjektiv besorgen. Es muß festgehalten werden, daß zwar zwischen Dir und mir der Gerhard ist, er aber bei jeder Bewegung sein Gesicht verzieht.
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 13:00:11
      Beitrag Nr. 38 ()
      Die Erpressung

      "Gerhard, wie hast du das eigentlich geschafft, daß unsere Littie unserem Programm doch noch zugestimmt, hat?"
      "Mit einem Trick, Frank; aber eigentlich möchte ich nicht darüber sprechen."
      "Ach, Gerhard, stell dich doch nicht so an."
      "Na gut Frank, du behältst es aber für dich."
      "Gerhard, ist doch Ehrensache."
      "Also, wie du weißt, hat die Sitzung ja mehrere Stunden gedauert. Immer wieder hatte sie und die anderen Linken, an dem Programm was herumzumäkeln."
      "Kann ich mir vorstellen, die wollen dir immer noch nicht gönnen, daß du nun Herr im Haus bist."
      "Ja, das wurmt sie schon mächtig, aber ohne mich ist der ganze Verein doch ein Fliegenschiß."
      "Nicht mal das, Gerhard, wenn du wüßtest, wie ich dich bewundere."
      "Ist ja schon gut Frank, ja, ich bin eben der Beste. Wer hätte das je gedacht, daß ich es mal so weit schaffen würde."
      "Gerhard, aber ich habe immer an dich geglaubt. Nun erzähl, wie hast du Littie rumgekriegt?"
      "Nun, ich habe darauf gewartet, daß sie mal für kleine Mädchen muß. Da bin ich dann schnell hinterhergelaufen."
      "Bist du etwa in die Damentoilette gegangen?"
      "Na klar, anders ging das nicht."
      "Und was hast du da gemacht?"
      "Ich habe sie frech gefragt, ob sie mit mir schlafen wolle."
      "Mann oh Mann, Gerhard, was bist du nur für ein Hecht. Was hat sie da gesagt?"
      "Ob du es glaubst, oder nicht, innerhalb einer Minute war sie splitternackt."
      "Und dann Gerhard, was kam dann?"
      "Ich habe mich auch ausgezogen."
      "Und hast du sie....?"
      "Frank, du weißt doch, daß ich nicht kann."
      "Ja, das muß sie doch schnell gemerkt haben!"
      "Erst nicht, Frank, ich hatte mir so eine Attrappe umgeschnallt. Ich kann dir sagen, das Ding sah wunderbar aus. Sie konnte ihren Blick davon nicht losreißen. Und dann, ha, ha, ha....."
      "Erzähl weiter!"
      "Als sie ihn anfaßte, merkte sie natürlich den Betrug. Sie wich von mir zurück, als sei ich der Leibhaftige. Ich tat, als ob nichts gewesen sei und reichte ihr sogar ganz höflich ein Handtuch. Als wir wieder in der Sitzung waren, stimmte sie und die anderen Linken dann allem zu."
      "Wie kann das sein?"
      "Ich hatte ihr einen Zettel zugeschoben und drauf stand: `Ihr habt keinen anderen als mich. Wenn ihr nicht zustimmt, dann mache ich publik, daß nicht nur meine Haare gefärbt sind.`"
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 15:23:17
      Beitrag Nr. 39 ()
      Der Saftlose

      "Gerhard, was machst du denn bloß solange auf der Toilette? Du hast dir doch erst gestern die Haare gefärbt."
      "Ach Doris, ich schaue mir gerade ein Hetzplakat des Deutschen Bauernverbands an. Da ist ein Mädchen abgebildet, die mit ihren Händen ihre Brüste zusammendrückt. Auf dem Plakat steht: ‚So melkt man nicht!‘. Doris, die Kleine sieht aus, wie unsere Renate, aber sie ist es nicht. Es ist eine gewisse Sandra. Die hat einen Körper, der ist nicht von schlechten Eltern. Ich kann dir sagen, ihr Mund ist sehr verheißungsvoll. Da könnte ich auf ganz komische Gedanken kommen."
      "Gerhard, spiel nicht an dir herum, du kannst doch nicht, komm sofort heraus!"
      "Ja Doris, du hast ja recht, aber das bringt mich auf eine Idee. Die Werbeleute haben doch gesagt, ich soll als Mensch rüberkommen. Was hältst du davon, wenn ich in einem Interview sage, daß ich als Junge oft onaniert habe. Das wirkt verdammt menschlich, und da das alle gemacht haben, oder immer noch tun, werde ich die Quote bei den Männern verbessern."
      "Nein Gerhard, das geht nicht."
      "Warum nicht?"
      "Ach Gerhard, du Saftloser, das glaubt doch kein Mensch, daß du je mit deiner Hand was bewegt hast."
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 15:24:01
      Beitrag Nr. 40 ()
      Silikon-Schröder

      "Herr Bundeskanzler, wie bewerten Sie den Ausgang der Wahl in Sachsen-Anhalt?"
      "Was sich da die Union geleistet hat, war durch und durch unanständig. Sie spielte mit dem Feuer der Unzufriedenheit über die Rekord-Arbeitslosigkeit. Der Kampagne der roten Laterne hatte Höppner einfach nichts entgegenzusetzen."
      "Sie deuten damit an, daß Höppner die Schuld an dem Wahldebakel trägt?"
      "Ja, er wurde immer dünner und dünner. Solch mickriges Männlein muß jede Wahl verlieren. Aber ich habe für die Bundestagswahl geeignete Maßnahmen getroffen, damit so etwas nicht noch einmal passiert."
      "Wie sieht Ihre Strategie aus?"
      "Sachargumente, wie Wirtschaftskompetenz und die verfluchten Arbeitslosen dürfen keine Rolle spielen. Ich werde die Menschen davon ablenken, daß sie sich weiter an meine Wahlversprechen erinnern."
      "Wie wollen Sie das erreichen?"
      "Schauen Sie, ganz Deutschland regt sich über meine Haare auf. Dieses Phänomen werde ich ausnützen."
      "Wollen Sie etwa zugeben, daß Ihre Haare gefärbt sind?"
      "Nein, natürlich nicht! Meine Haare werden ein mehr feminines Aussehen bekommen. Aber der Clou ist, ich lasse mir Brüste wachsen. Jeden Tag wird ein Kommuniqué über ihre Größe herausgegeben. Es gibt dann in ganz Deutschland kein anders Thema. Drei Tage vor der Wahl sind sie dann ausgewachsen. Dann findet ja das Fernsehduell zwischen mir und Stoiber statt. Wenn ich mich dann während der Sendung plötzlich entblöße, und meine dicken Brüste aus dem Büstenhalter fallen, was glauben Sie, wie sprachlos der Stoiber dann dasteht. Wirtschaftskompetenz zählt dann nicht mehr.
      Außerdem gibt es einen weiteren Effekt und der ist wahlentscheidend."
      "Ach."
      "Durch diesen Anblick wird eine unverschämte Geilheit über die deutschen Männer kommen. Die hält genau drei Tage, also bis zur Wahl an. Deshalb darf das letzte Duell auch nicht früher stattfinden. Das wird die größte Personality-Show, die es je gegeben hat."
      "Ja, mit dieser Strategie werden Sie die Wahl unzweifelhaft gewinnen."
      "Es gibt allerdings ein kleines Restrisiko."
      "Ach."
      "Ja, wenn Stoiber während der Sendung eine Prise bayrischen Schnupftabak nimmt."
      "Wieso?"
      "Ich bin gegen das Zeug allergisch. Ich fange dann unweigerlich an zu niesen, und dann puste und schüttel ich mir meine schönen Silikontitten selber weg."
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 18:58:17
      Beitrag Nr. 41 ()
      Na, machen wir noch `n bischen ...? :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 20:51:37
      Beitrag Nr. 42 ()
      Damit keiner befürchten muß, die Herrschaften
      wären nun doch endlich mal sprachlos geworden ... :)

      Chimärenwunsch

      "Herzlichen Glückwunsch, Frau Ente, zu Ihrer Ernennung zur Vorsitzenden des nationalen Familienrates."
      "Danke schön."
      "Sagen Sie, wie ist es gekommen, daß der Bundeskanzler auf Sie aufmerksam wurde?"
      "Na, das sollte er wohl, schließlich bin ich doch sein Kind."
      "Seit wann wissen Sie, daß der Bundeskanzler ihr Vater ist? Wann hatte Ihre Mutter mit Ihnen darüber gesprochen?"
      "Eigentlich recht früh, sozusagen von Anfang an. Genaugenommen von dem Zeitpunkt an, als ich merkte, daß ich anders bin und anders aussehe als die anderen Enten."
      "War es für Sie ein Schock, als Sie erfuhren, wer ihr Vater ist?"
      "Nein, ganz im Gegenteil, ich war und bin fasziniert vom Bundeskanzler. So muß es auch meiner Mutter gegangen sein, als sie sich mit ihm eingelassen hatte und er Sodomie mit ihr trieb. Damals war das doch noch nicht selbstverständlich, so eine Beziehung. Aber nun hat sich glücklicherweise die Moral geändert."
      "Haben Sie es nie als Belastung empfunden, eine Chimäre zu sein?"
      "Doch, sehr lange. Erst als der Tierschutz ins Grundgesetz kam, und später auch das Erbrecht geändert wurde, und somit frischer Wind durch die Gesellschaft wehte, da konnte ich frei atmen."
      "Was ist Ihr größter Wunsch für die Zukunft?"
      "Wenn es mit meinem Vater zu Ende geht, dann möchte ich nicht, daß er von einer dieser schrecklichen Maschinen zu Entenfutter verarbeitet wird."
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 20:52:21
      Beitrag Nr. 43 ()
      Schröders Familie

      "Herr Bundeskanzler, wir sehen Sie in einem nicht alltäglichen Freizeithemd."
      "Ja, ist das nicht schön? Das Bild hat mir die Doris extra draufgebügelt."
      "Ach, damit Sie immer an sie denken?"
      "Ja, das sicher auch, aber vor allen Dingen, daß ich im Wahlkampf nicht vergesse, mein etwas ramponiertes Familienimage zurechtzurücken."
      "Warum das?"
      "Ja, es ist noch nicht lange her, da habe ich vom „Familien-Gedöns“ gesprochen."
      "Aber weshalb dann das Bild?"
      "Jeder Wähler, und vor allen Dingen die Wählerinnen, soll erkennen, daß ich mich für die Familie einsetzte. Die ist ja auch im Grundgesetz geschützt. Und für mich ist Familie da, wo die Kinder sind. Und die Frauen bekommen immer noch die Kinder, deshalb das Bild. Und das ist gut so."
      "Und wenn die Kinder im Heim aufwachsen?"
      "Dann ist das Heim die Familie, oder wenn ein Schwulenpaar die Kinder aufzieht, dann ist dort die Familie."
      "Also immer da, wo die Kinder sind?"
      "Ja, genau so meine ich das, dort wo die Kinder sind, und nur dort, das ist die Familie. Und die will ich unterstützen. Deshalb auch meine Anstrengungen für die Wissenschaft und Technik."
      "Ach."
      "Ja, es dauert nicht mehr lange, dann werden die Kinder von Robotern großgezogen. Man kann die so programmieren, daß sie sehr liebevoll sind. Und die stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Wir können es uns nicht länger leisten, unser wertvollstes Gut, also die Kinder, in die Obhut dummer Kindermädchen und unausgebildeter Erzieherinnen zu geben. Hier in Berlin streiken die gerade schon wieder. Die Roboter sind dann natürlich die Familie."
      "Gibt es Ihrer Ansicht nach dann noch die Ehe?"
      "Ja natürlich, unter Robotern."
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 20:53:23
      Beitrag Nr. 44 ()
      Berliner Liste

      Liebe Kristina, Berlin, den 18.4.02
      was da heute in unserem Präsidium los war, ist unglaublich. Am liebsten wäre ich im Boden versunken, so habe ich mich geschämt. Wir waren schon alle da, als Gerhard, gefolgt von seinem Adlatus Frank, den Raum betrat. Mit einem hochmütigen Gesicht knallte er die neusten Meinungsumfragen auf den Tisch. Nicht, daß die Zahlen für uns nun besser waren, nein ganz im Gegenteil, aber er hat den Abstand zu dem Bayer ein bißchen vergrößern können. „Auf mich kommt es an!“, rief er, „wenn ihr mich nicht hättet, ihr würdet wie ein Stein untergehen.“ Dann blickte er in die Runde, und wir alle nickten beifällig. Plötzlich stutze er: „Wo ist die Inge?“, schrie er. Er meinte unsere Schatzmeisterin. Die war als einzige noch nicht da. Der Franz nutzte ihr Fehlen sofort aus: „Na, da siehst du mal wieder, wie auf die Dame Verlaß ist, sie.....“. Er wurde durch die sich öffnende Tür unterbrochen. Inge trat ein. Franz verstummte. Die Inge jedoch hatte es wohl gerochen oder an der Tür gelauscht. Jedenfalls schaute sie ihm direkt ins Gesicht, und meinte ganz lässig, er solle ruhig mit seiner Rede fortfahren. Anschließend würde sie auch noch ein paar Sätze über die Kölner Liste sagen wollen. Aber es kam ganz anders. Gerhard herrschte sie an: „Hast du das Buch mit?“ Er meinte das geheime dicke Kassenbuch. In ihm sind die wahren Zahlen unserer Partei aufgeschlüsselt. Inge nickte stumm und reichte es Gerhard. Dabei fiel etwas aus dem Buch. Sie bückte sich, um es aufzuheben, aber Gerhard war schneller. „Schaut, was sie in unserem Kassenbuch für private Dinge aufbewahrt“, höhnte er und hielt eine Fotografie hoch. Sie zeigte Inge im Adamsgewand. Er reichte das Bild herum, und jeder mußte es sich anschauen. Da ich der letzte war, reichte ich es Inge, nicht ohne einen puterroten Kopf zu bekommen. Sie jedoch sagte, ich solle das Bild einmal herumdrehen. In ihrer Handschrift stand darauf: Berliner Liste, Immobilienfond der Landesbank Berlin. Kaum hatte ich das vorgelesen, sprang Gerhard auf mich zu und riß mir das Bild, also die Liste, aus der Hand, und ruck zuck hatte er es in kleinste Schnipsel zerrissen. Die Inge jedoch lachte nur und mit einem Ruck riß sie sich ihre Kleider von Leib und befahl Gerhard, er solle sie am A...lecken. Kristina, ich habe natürlich meine Augen geschlossen, aber ich konnte deutlich das Schmatzen hören. Ich sage dir, dieser Mensch tut alles, um an der Macht zu bleiben.

      Ich hoffe, Du liebst mich noch immer,

      in Liebe

      Dein Rudolf

      Ps. Wenn ich es mir richtig überlege, ist diese Idee, die die Inge da hatte, eigentlich ganz gut. Was meinst Du, könntest Du Dir auch vorstellen, so etwas zu befehlen? Ich glaube, wenn ich so gehorchen lerne, dann werde ich noch ein richtiger Soldat. Die Fotos machen wir dann mit dem Selbstauslöser
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 01:51:32
      Beitrag Nr. 45 ()
      Prisenkommando

      "Aber Gerhard, was machst du denn hier in der Küche?"
      "Ich backe einen Kuchen."
      "Hast du das schon mal gemacht?"
      "Nein, Frank, es ist das erste Mal. Irgendwann muß man ja anfangen."
      "Weißt du denn, wie das geht?"
      "Nein, aber ich habe ein paar Rezeptbücher."
      "Na, dann ist ja gut."
      "Nein, ist es nicht, ich weiß nicht, wieviel eine Prise ist. Ich such und such, nirgends wird das erklärt."
      "Eine Priese ist eine Priese, so viel, wie man gerade zwischen die Finger bekommt."
      "Ach, aber es gibt solche Finger und solche Finger! Und wie viele Finger?"
      "Da hast du recht, so genau weiß ich das auch nicht. Du stellst dich doch sonst auch nicht so an. Wenn der Kuchen nichts wird, dann schmeißt du ihn weg."
      "Nein, ich will endlich mal was hinbekommen."
      "Ruf doch mal Müller an, er als Wirtschaftsminister muß das doch wissen."
      "Hab ich schon, wenn du wüßtest, wen ich schon alles angerufen habe. Müller weiß es auch nicht."
      "Dann frag Eichel, der ist Studienrat."
      "Dem trau ich nicht, der nimmt garantiert zu wenig."
      "Frag Scharping, der kann ja seine Kristina fragen."
      "Hab ich schon."
      "Du Gerhard, eben kommt ein Anruf vom Generalinspekteur, er will dich sprechen."
      "Was will er?"
      "Er sagt, Scharping sei durchgedreht. Er hat dem Zerstörer Bayern befohlen, ein Prisenkommando aufzustellen, um das nächste Handelsschiff zu entern."
      "Der Dussel muß das falsch verstanden haben. Frag, ob sie den Befehl ausgeführt haben."
      "Nein, zum Glück nicht."
      "Aber das ist doch Befehlsverweigerung."
      "Du Gerhard, sei lieber ruhig, sonst kommen sie wieder mit der Spritze."
      "Ach Frank, davor habe ich keine Angst mehr. Ich schaue dem Doktor offen ins Gesicht und sage ihm, daß natürlich Stoiber Kanzler ist."
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 14:56:54
      Beitrag Nr. 46 ()
      Das Geschenk

      "Gerhard, komm mal eben, hier liegt ein Päckchen auf deinem Schreibtisch. Das muß gerade gekommen sein."
      "Mach es ruhig auf, Doris."
      "Aber da steht drauf, daß du es persönlich öffnen sollst."
      "Hoffentlich ist keine Bombe darin."
      "Nein Gerhard, hier im Kanzleramt wird doch alles geröntgt. Schau, es ist wie ein Geschenk eingepackt."
      "Ja tatsächlich, es ist garantiert ein Geschenk."
      "Ob es wieder die Zigarren vom kubanischen Botschafter sind?"
      "Nein, Doris, die kommen doch immer an einem Freitag. Heute ist erst Dienstag."
      "Ich habe eben daran gerochen, Gerhard, es riecht nach einer Frau."
      "Ja tatsächlich, der Geruch macht mich richtig geil."
      "Na, dann soll es mir recht sein. Mach es endlich auf!"
      "Ja, Doris, du siehst doch, ich muß nur noch hier das Band abstreifen ...huch..!!!"
      "Gerhard....., Gerhard, mach schnell den Deckel wieder drauf!!!"
      "Schau Doris, ein kleines Weibchen, ist sie nicht süß? Sie sieht aus, wie die Gabi Zimmer von der PDS."
      "Gerhard, schau, sie bewegt sich, ihre Augen! Gerhard, sie will was sagen!"
      "Erschreckt dich nicht, Gerhard, ich soll dir die besten Grüße von Gregor ausrichten."
      "Ja, danke..."
      "Gerhard, schau mich an! Jetzt halte ich meine Hände noch vor, soll ich sie mal......"
      "Nein, bloß nicht!"
      "Ach stell dich nicht so an, meine schönen Brüste siehst du ja auch. Schick Doris mal aus dem Zimmer."
      "Ich bleibe hier, Gerhard, schmeiß das Luder aus dem Fenster!"
      "Gerhard, ich will dir ein Angebot machen."
      "Schmeiß sie sofort raus!"
      "Sei ruhig Doris! Ja ich höre.."
      "Es ist absolut sicher, allein mit den Grünen wird es für dich nicht reichen. Gerhard, du bekommst unsere Stimmen bei der Kanzlerwahl im Bundestag."
      "Das ist aber lieb von euch."
      "Aber du mußt etwas dafür tun."
      "Das ist mir schon klar, was?"
      "Faß mich mal an meine Brüste."
      "Ja..aber.....Doris, du gehst sofort aus dem Zimmer!"
      "Nein ich will nicht, laß sofort meinen Arm los. Ich geh ja schon. Das wirst du bereuen!"
      "Gerhard, das war sehr klug von dir, jetzt wo sie fort ist, kannst du mich ruhig anfassen."
      "Aber...."
      "Gerhard, tu es nicht!"
      "Laß sie schreien. Ja, so ist es gut, jetzt geh mit der Hand ein bißchen tiefer."
      "So?"
      "Ja, jetzt hast du den Bogen raus. Mach weiter!"
      "Gerhard nein, faß sie nicht an!"
      "Ist das alles, was ich tun muß?"
      "Gleich machen wir die Vereinigung."
      "Aber du bist viel zu klein."
      "Streichel mich weiter, du wirst schon sehen."
      "Donnerwetter, du wächst ja."
      "Gerhard, mach weiter, hör nicht auf!"
      "Ja, ich mach ja. Man bist du gewachsen. So, soll ich jetzt die Vereinigung machen? Ich weiß aber nicht, ob ich kann."
      "Nein, du kannst nicht. Aber nun ist auch nicht mehr wichtig."
      "Gerhard, wo bist du?"
      "Schmeißt das dumme Weib raus!"
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 22:18:19
      Beitrag Nr. 47 ()
      Der Zauberer

      "Frank, wie sehen die neusten Umfrageergebnisse aus?"
      "Beschissen, Gerhard, absolut beschissen. Wenn das so weitergeht, verlieren wir garantiert die Wahl. Und jetzt kommt auch noch die scheiß Geschichte mit Franz. Wie kann man nur so dusselig sein?!"
      "Es muß dafür gesorgt werden, daß er und die Inge bevor sie vor dem Untersuchungsausschuß auftreten, üben. Ich will diese Proben selbst beaufsichtigen."
      "Ja, Gerhard, ich habe das bereits in die Wege geleitet. Du wirst sehen, ihre Aussagen werden wie aus einem Guß sein. Was mir noch größere Sorgen macht, ist die Simonis. Heute steht wieder ein Artikel über sie im Spiegel. Wenn sie zurücktreten muß, verlieren wir wieder einige Prozente."
      "Das darf auf keinen fall geschehen! Kann man diesen Pröhl nicht kaufen?"
      "Bestimmt, er ist gerade aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Ich werde jemanden mit einem Koffer hinschicken."
      "Ja, aber mit dem Geld aus der Schweiz. Nimm bloß kein Geld von Inge."
      "Nein, natürlich nicht. Gerhard, du mußt dir aber noch einen richtigen Knaller vor der Wahl einfallen lassen!"
      "Apropos Schweiz, Frank, ich gehe wieder zu Thomas Gottschalk und diesmal nehme ich Doris mit. Sie muß sich da so richtig produzieren, besser noch, als die liebe Shawne."
      "Gute Idee, aber in der Sendung darf Stoibers Frau nicht auftreten, die schmuggelt ihre Kinder in den Saal und dann bist du gekniffen. Du hast ja keine."
      "Frank, ich werde als Zauberer auftreten. Mit so einem Kasten."
      "Willst du sie zersägen?"
      "Ja, dann kann jeder sehen, daß ich kräftig zupacken kann."
      "Und dann steigt sie wieder unbeschadet heraus."
      "Natürlich, und während ich säge, kommt aus dem Kasten ein unmißverständliches Gestöhn, mit jedem Sägestoß ein Oh und Ah, und dann mit dem letzten Stoß hat sie dann hörbar einen Orgasmus. Und dann geht die Klappe auf und sie springt splitternackend heraus, über und über mit Sperma befleckt. Du wirst sehen, das treibt alle Frauen zu mir."
      "Nein Gerhard, das geht nicht, jede weiß doch, daß das nicht von dir stammen kann."
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 22:19:11
      Beitrag Nr. 48 ()
      Der Schamhaarige

      "Herr Färbrich, Sie sind der Berliner Starfriseur. Ist es richtig, daß Sie als Gutachter für das Landgericht in Hamburg tätig sind?"
      "Nennen Sie bloß nicht meinen Namen! Ja, das Gericht hat mich als Fachmann hinzugezogen."
      "Herr Färbrich, bei dem Prozeß geht es doch um die Haare des Herrn Bundeskanzlers und um die Frage, ob die gefärbt sind."
      "Ohne jeden Zweifel, die Haare sind nicht gefärbt. Ich kann das mit absoluter Gewißheit sagen, denn der Kanzler ist mein Kunde."
      "Wie kann das angehen? Er geht doch bereits auf die 60 zu."
      "Es ist bei ihm eine Laune der Natur. Aber so etwas kommt doch schon vor. Wir Friseure bezeichnen solche Männer, dieses Phänomen gibt es nicht bei Frauen, als Schamhaarige. Wie Sie sicherlich wissen, behalten die Schamhaare ihre natürliche Farbe viel länger."
      "Ja, aber Schamhaare sehen doch ganz anders aus. Die sind doch mehr oder weniger gekräuselt. Ähnlich wie bei den Afrikanern."
      "Ja, gekräuselt sind sie, aber ein Afrikaner hat eine dunkle Kopfhaut. Deshalb sieht dessen Haarschopf ganz anders aus. Hier setzt nun die Kunst des Friseurs ein, denn er muß die Kopfhaut färben, ohne daß das Mittel die Haare berührt."
      "Dann haben Sie also doch gefärbt."
      "Ja, aber nicht die Haare sondern die Kopfhaut. Ich färbe die Kopfhaut mit einem Spezialmittel. Dadurch wird das Licht so absorbiert, daß die Haare viel voller und dunkler wirken. Ein weiterer optischer Effekt ist, daß die Kräuselung in Wellen übergeht. Allerdings kommt es in ganz seltenen Fällen vor, daß die Chemikalie eine Nebenwirkung hat."
      "Und die wäre?"
      "Bei einer bestimmten Veranlagung führt das Mittel dazu, daß die Wurzeln der Schamhaare unwahrscheinlich wachsen. Es gibt vereinzelt Fälle, da wachsen sie durch die Schädeldecke bis ins Gehirn hinein. Dann ändert sich natürlich der Charakter eines solchen Menschen. Meistens werden solche Personen dann von einer übertriebenen Geltungssucht geplagt. Auch kümmern sie sich um unwesentliche Dinge. Ich glaube fast, daß der Kanzler zu diesen Unglücklichen gehört. Aber ich hatte ihn gewarnt."
      "Ach."
      "Leider, es gibt gewisse Anzeichen."
      "Und die wären?"
      "Er prozessiert wegen seiner Haare, anstatt sich um die Arbeitslosen zu kümmern."
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 22:19:54
      Beitrag Nr. 49 ()
      Der Teufelskniff

      "Heide, was schreist du denn so furchtbar?"
      "Oh, Udo, ich hatte einen fürchterlichen Alptraum."
      "Bist du zurückgetreten?"
      "Nein, ach, wenn es das nur wäre. Du weißt doch, ich habe wirklich keine Lust mehr."
      "Mein Schatz, nun beruhige dich erst einmal und sag mir, was du so Schlimmes geträumt hast."
      "Der Müntefering war wie Beelzebub über mich gekommen."
      "Mit einer Kneifzange?"
      "Nein Udo, das mußte ich selbst machen."
      "Was?"
      "Das Kneifen, das tat so weh, davon bin ich aufgewacht."
      "Ja, aber wie kommst es, daß du von Müntefering träumst?"
      "Er bedroht doch jedermann in der Partei damit, jedes Fehlverhalten unnachgiebig zu ahnden. Du glaubst ja nicht, wie mich der Kerl eben im Traum verhört hat. Da blieb mir nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu sagen."
      "Du hast ihm also tatsächlich gestanden, daß du von dem Machenschaften deines Freundes Pröhl wußtest?"
      "Ja, Udo."
      "Aber dann war das Kneifen doch überflüssig."
      "Eigentlich ja, Udo. Nach meinem Geständnis sagte er, ich solle mir an ihm ein Beispiel nehmen. Er habe sogar vor dem Untersuchungsausschuß in Berlin beteuert, er kenne die Kölner Biciste-Liste nicht. Auch sei ihm niemand bekannt, der die Liste kenne. Dabei bleibe er auch jetzt noch, ob man ihm nun glaubt oder nicht. Und dann befahl er mir mit eiskalter Stimme: `Jetzt kneif dich in deine Brust!`“
      "Aber warum denn nur?"
      "Damit ich mir kein parteischädigendes Fehlverhalten leiste, und ich immer daran erinnert werde, nie und nimmer etwas zuzugeben."


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