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    Kleine Geschichte lustige Geschichte fürs Wochenende - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.06.02 17:19:17 von
    neuester Beitrag 10.06.02 14:12:11 von
    Beiträge: 6
    ID: 595.767
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      Avatar
      schrieb am 08.06.02 17:19:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hier habe ich eine Kleine Geschichte für`s WE

      Umweltschutz geht uns alle an:

      Ich habe kurzfristig beschlossen, mich
      aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.

      Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen dem zu
      entnehmen war, daß die Krombacher
      Brauerei und Greenpeace ein beispielloses Projekt zur Rettung des
      Urwaldes ins Leben gerufen haben: Für jeden
      getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m² Urwald retten.

      In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen
      gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so
      beschloß ich, auch meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen.

      Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald
      beschäftigt war kam meine Freundin nach
      Hause. Bei der anschließend geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte
      ich vermutlich die gleiche Erfahrung, wie Tausende
      andere Umweltschützer vor mir auch:

      Ich stieß auf völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal,

      mein Engagement für die Natur und das Leben aller
      Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte nicht verstehen, daß man eine
      so große Aktion wie die Rettung der Natur nicht
      aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist oder nicht.

      Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muß, für
      die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen,
      verließ ich das Haus. Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst
      ziellos umher. Angst beschlich meine Gedanken.

      Angst um die Wälder. Verzweiflung machte sich tief in meinem Inneren
      breit, denn mit jeder verstrichenen Minute hätte ich
      wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten können.

      Die Angst schnürte meine Kehle zu, die
      Verzweiflung ließ meinen Hals austrocknen.

      Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung
      gleichgesinnter Umweltaktivisten traf! Ich erkannte
      sie sofort, denn als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine
      Flasche Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ leerten.

      Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald,
      daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der
      Rettung ganzer Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der
      Öffentlichkeit, genau hier, an diesem Kiosk! Ich bewunderte die
      Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes: Die von den Entbehrungen
      ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten
      nötigen, prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden,

      die mannigfaltigen Insekten und ich übersah
      auch nicht, daß sich einige beim Kampf um die Natur wohl die Zähne
      ausgebissen hatten.

      Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichem
      Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, daß
      der Schutz und die Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das
      lange stehen schmerzten meine Füße, die Waden
      krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten in ihrer
      Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer größere
      Mühen beim Aussprechen der großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes.

      Aus diesem Grund beschloß ich, die
      Versammlung zu verlassen und machte mich auf die Suche nach weiteren
      Mitstreitern.

      In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wieder
      fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich
      dort eingefunden und arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der
      natürlichen Ressourcen.

      Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand
      nahm und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir
      zählen auf Dich", und orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion
      voranzutreiben. Da die anderen Gäste darauf bestanden,
      neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die Sahara, die Wüste Gobi
      und den Rheingau wieder aufzuforsten und
      somit auch den Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen,
      blieb mit nichts anderes übrig, als zu der Runde
      noch Jägermeister zu ordern.

      Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die
      Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen
      Augen! Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß
      sich unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht
      gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es waren eher ruckartige
      Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch eine
      Erfahrung!

      Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen
      Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt
      durchzuführen, um die vielen, anderen Menschen auf die Probleme
      aufmerksam zu machen.

      So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch ausgewichen
      als ich am Straßenrand einen Streifenwagen
      entdeckte. Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten und schauten in
      meine Richtung. Sie mußten von meinem
      Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von
      Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja
      bereits gehört, war aber dennoch verwundert, wie schnell sich das
      rumgesprochen hatte.

      Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß ich

      mich zu einer spontanen Sitzblockade auf
      der Straße. Wenn ich im nachhinein darüber nachdenke, war es keine
      rationell erklärbare Aktion, eher ein Zwang meines
      Unterbewußtseins. Ich saß und mein Körper weigerte sich, wieder
      aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie
      Sitzblockierern in Brockdorf oder entlang der Castor - Strecke: Ich
      wurde durch die Polizisten weggetragen. Auch sie wollten
      den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl ich sie immer wieder darüber
      aufklärte.

      Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein Vernünftiger Mensch. Er

      hörte sich mein Problem in aller Ruhe und
      sichtbar interessiert an und erklärte mir dann, daß er die Anzahl der
      von mir geretteten Bäume feststellen wolle. Ich hätte
      den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er bräuchte aus diesem Grund
      etwas davon. Ich war glücklich, diesen
      verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement würde
      amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten!

      Dafür gab ich ihm gerne mein Blut.
      Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen

      hatten die netten Beamten behalten,
      damit er durch seine Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört,

      wie sie mir erklärten. Auch haben sie mir fest
      versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein
      Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu
      machen.

      Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich
      dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der
      Tankstelle noch ein paar Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte
      Weissagung der Indianer:

      Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt,
      die letzte Tankstelle geschlossen,
      das letzte Auto stillgelegt,
      die letzte Autobahn begrünt ist,
      werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft.

      ----------------------------------

      in diesem Sinne, schönes Wochenende :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 19:09:50
      Beitrag Nr. 2 ()


      weder mich absofort an Deinem Aufruf >zur Rettung des Urwaldes beteiligen.
      Gruss Thomas
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 19:10:33
      Beitrag Nr. 3 ()


      oh mann heiko, damit hast du dich selbst übertroffen!!

      Avatar
      schrieb am 08.06.02 19:29:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      echt Super da mach ich doch auch gleich mit :D
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 21:55:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      :laugh:


      Groß!

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      Avatar
      schrieb am 10.06.02 14:12:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      Prost:D:D:D


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