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    Eure Meinung zu Studiengebühren - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.06.02 20:15:52 von
    neuester Beitrag 18.06.02 17:50:33 von
    Beiträge: 61
    ID: 596.734
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      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:15:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich will mal hören was ihr darüber denkt!
      und los gehts
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:23:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Studiengebühren JA,

      ABER

      Nicht für das Stopfen von Haushaltslöchern
      und
      nach einer Anpassung der Regelstudienzeiten an die Realität!
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:26:26
      Beitrag Nr. 3 ()
      nur für ein Zweitstudium ...
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:30:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      bin selsbt Studentin und jeder weiss, dass es mehr oder minder ein wenig knapper mit dem geld ist.

      studiengebühren ja, aber dann bitte erst im hauptstudium bzw. nach einer geregelten zeit.

      außerdem sollte man den befög misbrauch stärker verfolgen und ersteinmal so kosten einsparen.

      nur eine meinung.

      liebe grüße, Ariana
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:39:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      Kenne eine ganze Reihe, die noch wegen des Semestertickets eingeschrieben sind. Diese werden wohl abspringen und plötzlich werden die Universitäten feststellen, wie wenig Studenten doch ernsthaft studieren.

      Da die Größe der LEhrstühle und der Fachbereiche wohl auch von der Anzahl der zu betreuenden studenten abhängt, werden im 2. Schritt die Gelder gestrichen, Folge: Die anzahl der Mitarbeiter wird reduziert, vielleicht ganze Lehrstühle oder Fachbereich geschlossen oder zusammengefaßt. Im dritten Schritt wird dann die Forschung darunter leiden und die bereits heute teilweise katastrophalen Betreuungskapazitäten weiter herunter gefahren.

      Am Ende pinkelt sich der Hund also selbst ans Bein!

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      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:41:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Studiengebühren finde ich gut.
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:42:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      Habe auch studiert und bin für Gebühren. Diese sollten jedoch direkt der Uni zukommen. Als Gebührenzahler kann man dann auch ganz andere Ansprüche an die Uni stellen, z.B. bessere Betreuung.
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:51:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die UNIs werden doch eh bezuschußt und BAFÖG kommt auch vom Staat ... wäre nur `ne Umverteilung mit Verwaltungsmehraufwand ...
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 20:57:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      Kostenloses Studium nur noch für Leistungsträger und wirklich Bedürftige während der durchschnittlichen Dauer des jeweiligen Studienganges.

      Keinen Cent mehr für Langzeitstudenten und Drückeberger!


      Studiengebühren müssen für eine bessere, praxisnahe Ausbildung verwandt werden. Keine Zweckentfremdung dieser dringend benötigten Mittel für die lächerliche Terrorabwehr oder eine Erhöhung des Kindergeldes!
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 21:47:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wer ist denn wirklich bedürftig??? Wer Bafög bekommt? Die Richtlinien sind hier schon sehr streng. Viele werden sich dann ein Studium nicht mehr leisten können. Von 500 EUR Bafög kann man keine Rücklagen für 650 EUR Studiengebühren pro Semester schaffen. Und auf Kredit? Ein Bafög Student hat heute schon 10-20 Tausend EUR Schulden nach dem Studium und das bei oft durchwachsenen Verdienstmöglichkeiten. Assistenzärzte verdienen einen Hungerlohn und müssen davon noch Bafög-Schulden abstottern. Mit Gebühren wären die Schulden dann doppelt so hoch. Aber es trifft ja nur "Randgruppen". Unsere Berufssöhne und Töchter haben damit kein Problem. Der Mittelklassewagen und der Urlaub in Florida wird von Vati gezahlt. Der "Bedürftige" darf dann für Stipendien betteln und kriechen :( :mad:.
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 22:01:07
      Beitrag Nr. 11 ()
      Das mit den Studiengebühren ist doch zum größten Teil nur heiße Luft!
      Es wird suggeriert, dass diese Gebühren bereits ab dem ersten Semester erhoben werden. Dem ist jedoch nicht so.
      Es sind zwei Modelle im Gespräch:
      1. Gebühren für ein Zweitstudium
      2. Gebühren nach einer gewissen Studienzeit (Regelstudienzeit + x Semester)

      Die Gebühren für ein Zweitstudium kann ich verstehen. Warum sollte Vater Staat mehrere Ausbildungen finanzieren?
      Bei Gebühren ab einer gewissen Regelstudienzeit sollten diese Zeiten allerdings so bemessen werden, dass auf Studenten, die wegen außeruniversitärer Aktivitäten (z.B. arbeiten) noch innerhalb dieser Fristen ihr Studium absolvieren können. Diese sollte eher großzügig bemessen werden um den Leistungsdruck nicht noch mehr zu erhöhen.

      Gruß
      Aufschlag

      PS: Diese Studiengebühren sind nichts Neues: in Bayern gibt es bereits Gebühren für ein Zweitstudium (mit angenehmen Ausnahmeregelungen!) und in Baden-Württemberg werden auch schon seit Jahren Studiengebühren für eine überlange Studienzeit verlangt (ich glaube Regelstudienzeit + 4 Semester - meiner Meinung nach zu schnell)
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 22:05:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      hallo@all

      hier dazu ein zitat von h.o. henkel: keine studiengebühren sind unsozial ! dem schließe ich mich an - aus dem grund wurden in england gebühren eingeführt. ein blick nach amerika: dort werden lernwillige studenten auch entsprechend gefördert !
      außerdem besteht dann auch der anspruch, ein gutes studium anzubieten und nicht wie im moment überfüllte hörsäle und schlecht ausstattungen - das leistungsprinzip wird dann auch hier gelten !

      grüße
      hammer
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 22:20:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12 Das sind doch inhaltslose Floskeln. Es gibt in den angelsächsichen Ländern keine Leistungseliten, sondern Geldeliten. Eine Eliteuni kann nur besuchen, wer reiche Eltern hat. Ausnahmen sind die 2-3% Alibieinsteins aus ärmeren Verhältnissen, die der Öffentlichkeit dann eine Durchlässigkeit des Systems suggerieren sollen.

      George W. Bush ist Yale Absolvent und der ist dumm wie ein Brot. So sehen die Eliten in den USA und England aus. Als Reicher kannst Du dumm bis durschnittlich begabt sein, als armer musst Du außergewöhnliches leisten und dann noch für Stipenien betteln. Dabei musst Du den Stiftungen teilweise noch ziemlich tief in den Hintern kriechen :mad:

      Im Kern geht es darum, dass die "Bonzenbrut" ungestört von dem lästigen "Pöbel" studieren kann.(Das war jetzt provokativ, trifft aber den Kern der Sache)
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 23:38:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      .
      was gibt es denn für eine Begründung dafür, daß jetzt Studiengebühren kommen sollen.
      Früher war studieren jedenfalls umsonst und das war gut so.
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 09:26:57
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 13:

      Volle Zustimmung.

      Weshalb geht denn jeder Jura-Student vor dem Examen in ein privates Rep?
      Weil die Lehre so gut ist?

      Und dafür muß er auch noch Gebühren zahlen, ich lach mich schlapp.

      Der verbeamteten Professorenschaft ist Lehre lästig, die Lehrinhalte sind praxisfremd und viele Studis müssen einfach Geld verdienen. Von drei bestandenen Scheinen pro Semester kann man keine Miete bezahlen. Also wird nur einer gemacht und Geld verdient. Das Ganze dauert dann halt länger. Und ? Wer hat einen Nachteil?

      Die Diskussion ist völlig überflüssig, da niemand von Gebühren profitiert.
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 09:53:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich gehe sogar noch weiter. Bafög sollte mindestens in Höhe des aktuellen Sozialhifesatzes liegen und nicht rückzahlbar sein. Zumindest sollte dies für den Anteil des studentischen Wohngeldes am Bafög gelten. Studenten sind nämlich die einzige Bevölkerungsgruppe, die ihr Wohngeld zurückzahlen muss :mad:. Das macht etwa 30-40% der Bafögschulden aus und ist meiner Ansicht nach Verfassungswidrig. Um die Leistungsbereitschaft der Studenten zu fördern bin ich für eine stärkere Verschulung mit Leistungskontrollen nach jedem Semester. Hier wird dann wirklich nach Leistung selektiert und nicht nach Vati`s Geldbeutel...
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 12:26:39
      Beitrag Nr. 17 ()
      Wieviel kostet denn ein Langzeitstudent die "Allgemeinheit"?

      Angenommen ein Langzeitstudent geht ausnahmsweise mal an die Uni in der Mensa essen, sagen wir 10 mal im Jahr. Da das Essen mit 2 EUR bezuschußt wird erschleicht sich der "faule" Student 20 EUR. Hinzu kommen insgesamt ca. 4 Briefe von der Uni im Jahr. Das macht dann 2,20 EUR. Bei den 10 Besuchen an der Uni waren genau 5 im Winterhalbjahr. Durch das Öffnen der Unitür ging Wärme im Wert von ca. 0,02 Eur verloren. Das macht dann insgesamt 22,22 EUR pro Jahr und Nase. Das sollten Langzeitstudenten auf jeden Fall zahlen müssen, oder?

      PS. Schnapszahl - Prost!
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 13:13:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wenn es der Uni zukommt, finde ich gut. Durch die Gebühr wird
      die Position der Studenten gegenüber nichtleistungswilligen Profs
      verbessert, weil für eine entrichtete Gebühr auch angemessene
      Dienstleistung gefordert werden kann. Wenn alles umsonst ist,
      wird es auch oft sehr wenig als Gegenleistung geboten. Jeder
      kennt die C4 Profs, die nie da sind! Zum Stopfen der Haushaltslöcher
      dürfen die Gebühren aber nicht dienen.
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 13:53:12
      Beitrag Nr. 19 ()
      #18 :laugh: in welcher Welt lebst Du??? Über welche Machtmittel verfügt denn ein Student um gegenüber einem Prof. oder der Uni-Verwaltung forderungen durchzusetzen. Ich lach mich tot :laugh:. Das ist so, als wenn Du als Steuerzahler vom Staat besseren Service einforderst :D. Ein weiteres typisches Argument der Gebührenbefürworter ohne Inhalt
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 14:12:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Punk24
      Du Visionär hast keine Ahnung was ein Wettbewerb der Unis untereinander
      um zahlungswillige Studenten bewirken kann. Du hälts wohl Gießkannenland-
      schaften für beste aller möglichen Welten :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 14:25:32
      Beitrag Nr. 21 ()
      Voraussetzung für Zahlungswilligkeit ist Zahlungsfähigkeit. :D
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 14:39:29
      Beitrag Nr. 22 ()
      Statt des Porsches für den Filius, wird als Erbe sein Studium finanziert!
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 14:49:04
      Beitrag Nr. 23 ()
      @22
      Wieso statt Porsche??? Die 22,22 EUR müssten doch locker aus der Tankkasse bezahlt werden können. Dann fahrt man halt ab und zu an der freien Tankstelle vorbei, dann passt es wieder.
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 14:57:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      Viele haben weder Porsche noch Erbe. Für die wird es dann in Zukunft nichts mit dem Studium? :confused:
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 00:56:09
      Beitrag Nr. 25 ()
      .
      bin erstaunt, wie viele von Euch anscheinend viel Geld in der Hosentasche haben, um damit Studiengeühren zu zahlen,
      die aber keinen Cent Mehrleistung erbringen. Also für etwas zahlen, was eigentlich umsonst ist. Das ist ganz toll. Dann war also
      der Kampf der vorhergehenden Generation für Bildungsgleichheit vergeblich ???
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 11:31:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      11meter, den hast Du daneben geschossen. Was der Kampf der vorhergehenden Generation
      gebracht hat, ist vor allem gesellschaftliche Macht für diese Generation. Genau die
      68`ger wollen die Gebühren von Dir haben. Die sind die Profs,
      die ihre Ruhe haben wollen und "der Muff unter den Talaren" läßt sich
      auch aushalten mit einer C4 Dotation. Ihr müßt Euch eure Che`s und
      Dutschkes schon selbst bestellen, aber dazu fehlt es euch an Mut und
      Solidarität, vielleicht habt ihr auch keine Köpfe mehr und seid nur
      alle korrekt und durchschnittlich. Die Geschichte wird euch aber nichts
      schenken.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 11:49:24
      Beitrag Nr. 27 ()
      Heiliger,

      das gefällt mir.

      Sehr aufschlussreich, wie das mit den 68er gelaufen ist.

      Wenn ich es mal an einem Beispiel verdeutlichen darf:


      Drinnen sitzt das Establishment am vollgedeckten Tisch.
      Draußen wettert die hungrige APO gegen Völlerei.
      Dem Establishment vergeht langsam der Appetit ob des Radaus.
      Was tun?
      Man lässt die Anführer der Radaubrüder rein und mitschlemmen.
      Eine Zeitlang glauben die draußen noch: Toll, jetzt
      sind unsere Jungs drin und werden den Saustall mal
      ausmisten.

      Aber die Jungs drinnen stellen schnell fest, wie komfortabel
      es sich leben lässt im Saustall. Ab und zu werfen
      sie den Freunden von einst noch ein paar Brosamen raus.

      Aber vor allem sind sie jetzt damit beschäftigt, nicht
      selbst von den Fleischtöpfen vertrieben zu werden.

      P.S. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wie etwa
      Joschka Fischer oder Otto Schily sind weder
      zufällig noch unbeabsichtigt.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 12:00:01
      Beitrag Nr. 28 ()
      Wer profitiert denn am meisten von einem kostenlosen Studium? Schaut Euch mal Statistiken über die soziale Herkunft der deutschen Studenten an! Das sind zum weitaus größten Teil Kinder aus wohlhabenden Familien. Und dann schaut Euch mal an, woher die Masse der Steuereinnahmen kommt. Aus unteren Einkommensschichten (weil die eben in der Mehrheit sind).

      Es geht doch nicht darum, Arbeiterkinder vom Studium auszuschließen, sondern darum, zukünftige Anwälte etc. an den Kosten ihrer Ausbildung zu beteiligen. Und damit die finanzielle Situation der Hochschulen zu verbessern. Wer sonst soll denn die Hochschulen finanzieren?

      Studiengebühren hätte ich damals auf keinen Fall zahlen können. Einen "Bildungskredit" könnte ich jetzt aber locker zurückzahlen. Schön, dass mein Studium kostenlos war. Gerecht ist das aber nicht. Denn ich zahle genau so viele Steuern und Abgaben wie ein Nicht-Akademiker mit gleichem Einkommen.

      Wer von Euch mal an einer privaten Hochschule mit hohen Studiengebühren war, der wird sich kein anderes Modell mehr wünschen.

      @cyberwilly: Erinnert an "Animal Farm", nicht wahr?
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 12:41:22
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28
      Eine private Hochschule mit Gebühren kümmert sich aber auch vorzüglich um seine Kundschaft.

      Die wirklich Wohlhabenden schicken ihre Kinder längst ins Ausland.
      Wo haben denn die Söhne von Helmut Kohl studiert, unter dessen Regierung die Bildungspolitik 16 Jahre lang verantwortet war?

      Im Grunde ist es ein Eingeständnis, daß die Bildungspolitik versagt hat.

      Für eine miserable Hochschulausbildung auch noch bezahlen zu müssen ist das Einzige, was Politikern einfällt.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 13:50:45
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Wesdaq:

      Die Tatsache, dass es exzellente private Hochschulen in Deutschland gibt, zeigt doch, dass es auch hier anders geht.

      Gratis gibt es eben nur miserable Ware. Gute Qualität kostet Geld. Und die Qualität wäre sehr schnell erheblich besser, wenn die Hochschulen Gebühren verlangen könnten und damit gegenseitig im Wettbewerb stünden. Beamte hätten an solchen Hochschulen allerdings dann auch nichts zu suchen.

      Ja, die Bildungspolitik hat versagt. Unter Kohl genau so wie schon vorher. Weil die Deutschen eben reformunfähig sind. Niemand will sich von liebgewonnenen Privilegien trennen.

      Dazu kommt eben auch noch, dass das Bild vom armen Arbeiterkind, das studieren möchte, sehr tief in unseren Köpfen ist. Aber aus dem armen Arbeiterkind wird dann durch das Studium oft ein gutverdienendes Mitglied der Gesellschaft. Eben kein Arbeiter. Und warum soll sich dieses ehemalige Arbeiterkind nicht an den Kosten der Ausbildung beteiligen?
      Schlimmer noch: Warum soll die Arzttochter, die Medizin studiert, um die Praxis von Daddy übernehmen zu können, kostenlos studieren dürfen?

      Ich gehöre nebenberuflich zum Lehrkörper einer privaten Hochschule in Deutschland, die für 4 Semester MBA-Studium 20.000 Euro verlangt. Die Studenten dort sind zu einem guten Teil alles andere als wohlhabend, sie kommen aus allen möglichen Ländern (China, Russland, afrikanische Länder, Südamerika etc.). Die Studiengebühren müssen sie nicht sofort bezahlen, da sie ihnen als niedrigverzinster Kredit gegeben werden.
      Eine in meinen Augen ideale Lösung! Und das Niveau der Studenten ist um ein Vielfaches höher als an deutschen öffentlichen Universitäten. Die Dozenten sind überwiegend Professoren aus renommierten Universitäten (St. Gallen etc.) mit hervorragender Didaktik und Forschung. Ich komme mir da als nichtpromovierter Praktiker manchmal regelrecht deplaziert vor, unterrrichte aber ein sehr praxisnahes Fach. Da sind für die Fakultät meine praktischen Erfahrungen offensichtlich wichtiger als die fehlenden akademischen Würden.

      P.S.: Wie gesagt, angesichts der materiellen Ausstattung meiner Eltern hätte ich nie im Leben Studiengebühren zahlen können. Aber einen solchen Kredit könnte ich heute locker zurückzahlen. Und der weitaus überwiegende Teil meiner Kommilitonen damals kam aus Familien, für die Studiengebühren kein Problem gewesen wäre.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 14:20:40
      Beitrag Nr. 31 ()
      @Rainer: Du bist aber schon in der Lage zu verstehen, dass es für viele unzumutbar ist, nach einer akademischen Ausbildung mit einem Schuldenberg von 50 TEUR dazustehen. In einer Phase, in der man beginnt seine berufliche und pricate existenz aufzubauen. Nich alle Akademiker verdienen 100.000 EUR im Jahr. Der Assitenzarzt bringt es auf ca. 25.000, von der Doktoranden und Postdocs mit Ihren halben stellen will ich gar nicht reden. Bildung und Ausbildung muss kostenfrei bleiben. Dafür zahlen wir schließlich Steuern!!!
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 14:29:42
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Punk24:

      Die persönlichen Nöte des Assistenzarztes verstehe ich sehr wohl. Auch ich habe nach dem Studium nicht sofort das große Geld gehabt. Schon klar.

      Aber weil es für den Arzt angeblich unzumutbar ist, die Kosten seiner Ausbildung zu tragen, soll der ungebildete Arbeiter mit seinen Steuern diese Ausbildung bezahlen??
      Oder der Mittelständler, der sich eine florierende Firma aufgebaut hat, ohne jemals studiert zu haben?

      Mein Wirtschaftsprüferexamen hat mich alles in allem rund TDM 30 gekostet, mein Steuerberaterexamen rund TDM 20. Musste ich ja auch selbst bezahlen. Und das ist doch nur fair, oder?

      Du hast übrigens noch kein Argument für kostenlose Bildung gebracht. "Das muss so sein" ist kein Argument.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 14:45:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      Es ist eher umgekehrt. Ich habe bisher noch kein nachvollziehbares Argument für Studiengebühren lesen können. Bildung und Ausbildung ist ein Staatsziel und eine elementare Voraussetzung für Chancengleichheit. Jeder, der die Befähigung hat muss kostenfrei studieren können. Wer lieber Handwerker werden möchte und dort seine Begabung hat kann ja auch kostenlos eine Lehre machen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 14:48:54
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Punk:

      Sorry, aber Du verwendest schon wieder "muss". Das ist wie gesagt kein Argument.

      Mein Argument war die Gerechtigkeit, die sich durch Beteilgung an den Kosten der eigenen Ausbildung verwirklicht.

      Wie kommst Du auf die Idee, dass eine Lehre kostenlos ist?
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 19:31:21
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Rainer6767:
      Die volkswirtschaftlichen Folgekosten, wenn im Bereich Bildung gespart wird, sind ungleich größer als die unmittelbaren Einparungen.

      Je gebildeter jemand ist, desto weniger leicht wird er kriminell.
      Studiengebühren sind die Fortführung der falschen Logik, daß der Staat im Punkt Bildung spart.
      Er spart nichts.
      Gefängnisse sind teurer als Kindergärten, Schulen und Hochschulen.


      Im übrigen gibt es bei den Akademikern nicht nur BWLer, die als Wirtschaftsberater ein Schweinegeld verdienen, sondern auch "weiche Fächer" wie Theaterwissenschaften, Archäologie, Kunsthistorik oder Sprachwissenschaften.
      Sollen wir das alles abschaffen? Unnütz?
      Wer wird es denn noch studieren, wenn er dafür bezahlen muß?

      An Bildung sparen bedeutet in letzter Konsequenz eine ähnlich dämliche Gesellschaft, die einen George Dabbeljuh hervorbringt. Der Durchschnittsamerikaner findet ja nicht mal Europa auf einer Weltkarte. Dafür sind deren Strafanstalten überfüllt.
      Wir sollten uns nicht alles von den Amis abgucken.

      Der einzig sinnvolle Weg, gutverdienende Akademiker mit ins Boot zu nehmen, wäre die Einführung einer nachgelagerten Bildungssteuer.
      Der gutverdiendede Wirtschaftsprüfer müßte dann z.B. 1% seines Einkommens dafür zahlen, daß er kostenlos studieren durfte.

      Alle vorgelagerten Belastungen sind politisch falsch.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 19:56:02
      Beitrag Nr. 36 ()
      @Wesdaq Zustimmung zur nachgelagerten Bildungssteuer. Diese werden aber Leute wie Rainer vehement ablehnen (oder?), weil das wahre Motiv der vorgelagerten Studiengebühren in meinem Beitrag #13 beschrieben ist. Man will halt unter sich bleiben :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 21:07:10
      Beitrag Nr. 37 ()
      #36 Bei Rainer habe ich nicht den Verdacht, daß er unter sich bleiben möchte. Er liefert hier im Board sachliche Diskussionsbeiträge, die wohltuend frei von Anfeindungen und Polemik sind.
      Insofern kann ich mir vorstellen, daß er sich einem Modell der nachgelagerten Besteuerung anschliessen könnte.

      Er spielt jedoch denen in die Hände, die ein Studium einseitig als Grundbaustein einer karriereorientierten Aus-Bildung verstehen.
      Das mag daher kommen, daß er Wirtschaftswissenschaften im Blick hat, wenn er Studiengebühren für sinnvoll hält.

      Ein Studium ist jedoch mehr, als karriereorientiertes Umsetzen von Ütilitätskriterien.
      Ob ein Studium nützlich ist, sollte nicht von Betriebswirten entschieden werden, schon gar nicht von Politikern, sondern von denen, die es studieren möchten.

      Jemand, der aus Spaß an der Sache und ohne Karrieregedanken Geisteswissenschaften studiert und dabei eben etwas länger braucht, fällt bei dieser Betrachtung durch den Rost.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 22:37:57
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ich wollte Rainer auch nicht persönlich anfeinden. Aus vielen Diskussionen in Politforen und im realen Leben, weiß ich aber, dass diejenigen, die sich vehement für Studiengebühren einsetzen, am heftigsten gegen nachgelagerte einkommensabhängige Gebühren/Steuern/Abgaben sind. Da drängt sich genau dieser Verdacht auf. Aber er kann sich hier ja dazu äußern ;)
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 23:04:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      studiengebühren sind ok.
      man muß ein studium betrachten wie eine investition eines unternehmers.

      der student investiert, und zahlt vom einkommen zurück.
      es kann ja durchaus eine bundesbürgschaft gewährt werden.

      man sollte es machen wie bei der pilotenausbildung der lufthansa.

      jeder der studiert sollte die kosten die er verursacht auch unmittelbar spüren.

      er investiert in seine zukunft, die er auch finanzieren sollte.

      wenn studium nicht so billig wäre würde auch schneller und weniger aber zielgerichteter studiert.

      so long1
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 23:12:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      #39 bestätigt meine vorangegangenen Beiträge in beeindruckender Weise :D
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 23:35:02
      Beitrag Nr. 41 ()
      Oje, die Koordination meiner Finger auf der Tastatur ist teilweise unter aller Sau, wenn ich mir meine Beiträge anschaue. Ich sollte mal einen "gebührenpflichtigen" Schreibmaschinenkurs belegen ;):D.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 02:32:16
      Beitrag Nr. 42 ()
      .
      1.) es ist kein Naturgesetz, daß das Studium besser wird, wenn Geühren erhoben werden. Es ist eben nur eine Umverteilung der
      .... Geldgeber.
      2.) es ist auch nicht ungerecht, wenn ein Hilfskoch zB das Studium des Arztes oder des Rechtsanwaltes "finanziert".
      .... Nach dem Studium zahlt der Arzt höhere Steuern und gleicht damit die Studienkosten für die Allgemeinheit
      .... wieder aus.
      3.) das Studium verursacht auch so schon Kosten. Der Student muß selbst für seinen Unterhalt sorgen.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 02:43:37
      Beitrag Nr. 43 ()
      #40 Ich glaube du hast Recht, Punk.

      #39 Wenn jemand investieren muß, um das Darlehen wie bei der Pilotenausbildung später zurückzuzahlen, werden nur noch die Fächer studiert, die später das höchste Einkommen versprechen.

      Die US-Geheimdienste suchen seit dem 11. September händeringend Amerikaner, die arabisch sprechen.
      In einem Land mit 200 Mio Einwohnern gibt es also nicht genügend Leute mit Kenntnissen in Arabisch ???
      Das ist lächerlich.
      Muß wohl am Bildungssystem liegen.
      Ist aber verständlich. Wer nimmt denn ein Darlehen über 50.000 Dollar auf, um etwas zu studieren, mit dem er in der Vergangenheit nichts verdienen konnte ?!

      Stattdessen studiert auch der Uninteressierteste Jura.
      Auf 1000 Amerikaner kommt ein Anwalt.
      Weil er hoffen darf, daß sich irgendeine Doofmarie bei McDonalds zu heissen Kaffee auf ihrer Mumi verschüttet und auf 2 Mio Dollar Schadensersatz klagt.

      Wer für Studiengebühren ist, muß bereit sein, eine niveaulose Gesellschaft zu ertragen.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 04:03:06
      Beitrag Nr. 44 ()
      studiengebühren nein.

      schlagworte:

      + das recht auf bildung.

      + deutschland ist reich genug um in bildung und wissenschaft zu investieren.

      + deutschland sichert sich durch gute bildung und wissenschaft eine eigene erfolgreiche wirtschafltiche zukunft.

      + chancengleichheit der beruflichen entwicklung auf allen gesellschaftlichen ebenen.

      massnahmen:

      + stärke kontrollen der angehenden studierenden (just for fun studierende brauchen wir nicht)

      + tiefergehende verknüpfungen der hochschulen und fachhochschulen mit der wirtschaft

      + art und form des heutigen bildungsweg auf den prüfstand stellen (die schul- und studienzeiten sind zu lang)

      + erfolg soll belohnt werden, unwillige müssen den bildungsweg verlassen.

      + ingeneure, doktoren, professoren nach ihrem studium in deutschland halten, durch eine ausreichende anzahl an vorhandenen arbeitsplätzen mit wissenschaftlichen hohem potential. eine abwanderung dieser personen in das ausland kann sich deutschland auf dauer nicht leisten.

      anregungen:

      eine steuer auf unternehmen, welche diese personen selbst als arbeitskräfte sucht und benötigt. diese steuer ist anteilig und prozentual (vergleichbar wie IHK beiträge), welche den hochschulen und fachhochschulen zur verfügung gestellt werden.

      cu und gruss (war auf auf der uniiitttäätt :D)
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 10:43:49
      Beitrag Nr. 45 ()
      @Wesdaq:

      Du schlägst eine nachgelagerte "Bildungssteuer" vor, ich plädiere für einen rückzahlbaren "Studienkredit". Ist in der Wirkung das Gleiche. Bezahlt wird erst nach dem Studium, damit ein freier Zugang zu Bildung erhalten bleibt. Wie gesagt, ich hätte mir Studiengebühren nicht leisten können.

      Zu den USA: Die sind bei PISA noch vor uns, was erschreckend ist, nicht wahr?
      Das mit der Landkarte ist übrigens etwas ungerecht. Die USA sind für uns extrem wichtig, daher kennen wir sie recht genau. Ein Staat wie Belgien hingegen ist für einen durchschnittlichen Amerikaner (zu Recht) völlig unwichtig, daher wird er nicht wissen, wo er ihn auf der Karte suchen muss. Ähnliches gilt für Deutschland.
      Mit Urteilen zum durchschnittlichen Niveau einer Gesellschaft halte ich mich übrigens lieber zurück. Ich bin mir da im Vergleich Deutschland-USA nicht so sicher.

      Der Staat soll im Bereich Bildung nicht sparen, darum geht es mir nicht. Die Frage ist doch nur, aus welchen Mitteln der Staat die Kosten tragen soll: Aus allgemeinem Steueraufkommen oder zumindest teilweise aus Studiengebühren. Und da halte ich letzteres für deutlich gerechter.

      Warum verdienen eigentlich Ägyptologen so wenig? Kann es daran liegen, dass für sie kaum Bedarf besteht? Und ist es dann sinnvoll, massenhaft Studenten (kostenlos) zu Ägyptologen statt bspw. zu Informatikern auszubilden? Durch Studiengebühren würde sich der Eine oder Andere vielleicht auch überlegen, ob sein Studium überhaupt sinnvoll ist. Und das wäre volkswirtschaftlich wiederum sehr begrüßenswert. Von deutlich kürzeren Studiendauern mal abgesehen. Wir haben ziemlich die ältesten Absolventen der Welt. Auch ich wäre wohl mit finanziellem Druck schneller gewesen. Insofern will ich nicht, dass irgend jemand über die "Nützlichkeit" eines Studiums entscheidet außer den Studenten selbst. Sie sollen dabei aber die Kosten des Studiums und nicht nur den Nutzen ins Kalkül einbeziehen.

      Wenn es einen Bedarf an arabischsprechenden Menschen in den USA gibt, werden diese entsprechend bezahlt. Und dann studieren die Leute das auch wieder. Wer sollte denn vorher festlegen, wieviele Studenten dieses Fach belegen sollen, weil eventuell mal ein Bedarf bestehen könnte? Überlassen wir das doch besser dem Markt bei all seinen Unzulänglichkeiten (bspw. verzögerte Reaktion).


      @11meter:

      Und ist es gerecht, dass der Spitzenkoch ohne Studium die gleichen Steuern zahlt wie der (kostenlos ausgebildete) Topjurist? Warum müssen bspw. Piloten der Lufthansa, die ihre Ausbildung weitestgehend selbst finaziert haben, die gleichen Steuern zahlen?
      Was ist mit dem Ägyptologen, der nicht mehr verdient als ein Facharbeiter? Warum zahlen die die gleichen Steuern?

      Studiengebühren gibt es übrigens nicht nur in den USA. Wir sind mir unseren kostenlosen Unis schon ziemlich exotisch. Und leider im internationalen Vergleich auf einem hinteren Platz.

      @FillorKill:

      Deine "Maßnahmen" würden sich gut mit Studiengebühren in Einklang bringen lassen.
      Was hat das "Recht auf Bildung" (steht übrigens nicht im Grundgesetz!!) mit dem Recht auf kostenlose Bildung zu tun? Besteht für die Arzttochter Deines Erachtens ein Anspruch darauf, ein kostenloses Medizinstudium zu absolvieren, um die Praxis des Vaters übernehmen zu können?

      @all: Wie gesagt: Schaut Euch mal die Statistiken über die "soziale" Herkunft von Studenten an. Das kostenlose Studium nützt in der weit überwiegenden Mehrheit eben nicht Studenten aus sozial schwachen Verhältnissen, sondern Akademikerkindern. Ich hatte Kommilitonen, die mit dem Porsche 911 zur Fakultät gefahren sind. Aber kostenlos studieren durften. Soll das gerecht sein?
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 13:05:42
      Beitrag Nr. 46 ()
      einen entscheidenden Unterschied gibt es zwischen studieren auf Pump und einer Bildungssteuer. Die Bildungsteuer ist einkommensabhängig, beim Kredit wird bis zur Pfändungsgrenze zugeschlagen. Wer aus was für Gründen auch immer keinen Top-Jop bekommt, sondern eine schlechter bezahlte Stelle, hat dann das Einkommen eines Hilfsarbeiters, während der gutverdienende Wirtschaftsprüfer die Kohle aus dem Ärmel schüttelt.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 13:37:53
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Punkt24:
      Stimmt. Hatte ich übersehen.

      Also würde mit einer Bildungssteuer derjenige bestraft, der ein Fach studiert, mit dem sich später Geld verdienen lässt, während der Ägyptologe weiterhin auf Kosten der Allgemeinheit seine Ausbildung geniessen darf.
      Wenn dann der Ägyptologe seinen Job an den Nagel hängt und bspw. Profifussballer wird, zahlt er hingegen wieder die Bildungssteuer, da er ja Akademiker ist.

      Das führt dann aber zu volkswirtschaftlich unsinnigen Ergebnissen. Gerade die Absolventen von Fächern, die unbedingt gesucht werden (was sich durch höhere Gehälter ausdrückt), werden bestraft.

      Nein, es ist m.E. ziemlich einfach: Wer studiert, nimmt eine Zusatzleistung in Anspruch und muss daher auch dafür bezahlen. Es ist sehr egoistisch, die Kosten der eigenen Ausbildung auf die Allgemeinheit abwälzen zu wollen.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 13:40:11
      Beitrag Nr. 48 ()
      siehe #43. Ich glaube wir drehen uns im Kreis...
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 13:44:08
      Beitrag Nr. 49 ()
      @Punk:

      Stimmt. Die Argumente sind ausgetauscht. Viel mehr kann wohl von beiden Seiten nicht mehr kommen.

      Es reduziert sich wohl letztendlich auf die Frage, welches Bild wir von den Aufgaben des Staates und der Eigenverantwortung des Einzelnen haben.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 14:11:48
      Beitrag Nr. 50 ()
      Was ist mit denen, die ihr Studium nicht schaffen?
      Bei der Pilotenausbildung fällt fast niemand durch.
      (Übrigens nicht erst, seit man die Ausbildung selbst finanzieren muß.)
      Der Vergleich ist daher unzulässig.

      Die wenigsten können sich selber einschätzen.

      Die Möglichkeit ohne Abschluss auf einem Schuldenberg sitzen zu bleiben, würde Viele vom Studieren abhalten.

      Hiervon ist die Arzttochter natürlich wieder nicht betroffen.

      Die Wenigen, die wirklich aus Faulheit durchfallen, nehme ich in Kauf, da sie als Karteileichen den Unibetrieb nicht aufhalten.
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 14:32:37
      Beitrag Nr. 51 ()
      Das wichtigste Argument für eine nachgelagerte Besteuerung ist jedoch, daß das der einzige Weg ist, wie man Leute wie Rainer, die Studiengebühren befürworten, selbst aber kostenfrei studieren durften, noch mit ins Boot nehmen kann.

      Eigentlich ist das eine Frage der intellektuellen Redlichkeit.

      Nur fordern, was man selbst bereit ist zu geben.

      Wenn alle berufstätigen Hochschulabsolventen ab sofort eine Bildungssteuer entrichten müssten, wären die Kassen voll.
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 00:20:23
      Beitrag Nr. 52 ()
      Ich habe hier sehr viele interessante Beiträge gelesen und bin mir sicher, dass beide Seiten mit ihrer Argumentation nicht so ganz falsch liegen. Man sollte jedoch bedenken, dass es sich hierbei gerade mal um einen Betrag von 50 € handelt, der sicherlich von jedem Studenten gezahlt werden kann.
      Die höheren Gebühren kommen doch nur auf die Studenten zu, die ein Zweitstudium machen bzw. Langzeitstudenten sind. Das solche Leute für ihre "Extrawurst" auch extra bezahlen sollen finde ich absolut richtig. Die Grundversorgung mit Bildung wird doch mit dieser geringen Gebühr nicht eingeschränkt und auf diese Weise wird sicherlich auch kein Student von "einem" Studium abgehalten.

      Interessanterweise sieht man relativ oft ältere Semester bei den Demos - offenbar haben die es nicht so nötig ihr Studium voranzubringen, denn sie verbringen ihre wertvolle Studienzeit damit lernwillige Studenten durch Streiks an den Unis vom Studium abzuhalten. Die anderen sollen für ihre Rechte eintreten, denn diese Leute sind oftmals Langzeitstudenten und denen würde die neue Regelung gar nicht passen.
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 15:55:02
      Beitrag Nr. 53 ()
      .
      nachdem sich Studenten, Professoren und jetzt auch die SPD-Fraktion gegen Studiengebühren ausgesprochen haben, ist
      das Thema in NRW vom Tisch. Und das ist auch gut so.

      PS: für alle, die meinen, unsere Steuern, Abgaben oder Gebühren wären noch nicht hoch genug: ihr müßt euch jetzt
      was anderes ausdenken, um die Bürger abzuzocken
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 16:45:53
      Beitrag Nr. 54 ()
      Die Studiengebühren liegen in NRW doch eh schon bei knapp 110 Euro pro Semester. Diese als Verwaltungsaufwand getarnte Abzocke über weitere 50 Euro ist lächerlich. Langzeitstudenten liegen der Uni ja nicht auf der Tasche. Ganz im Gegenteil, die Unis bekommen durch Semesterbeiträge von Langzeitstudenten und Karteileichen erst die Gelder, die sie benötigen, um vernünftig arbeiten zu können.
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 16:51:36
      Beitrag Nr. 55 ()
      Ich bin grundsätzlich für Studiengebühren, die Argumente hat Rainer schon gebracht.
      Natürlich ist die Studiengebührdiskussion, die zur Zeit von den Politikern geführt wird, reine Spiegelfechterei. Sie richtet sich gegen die sog. Langzeitstudenten, also Studenten, die in aller Regel aufgrund der bekannten Vergünstigungen (Semesterticket, Krankenversicherung etc.) ihren Studentenstatus aufrecht erhalten. Diese kann man wirksam mit "Strafgebühren" von ihrem Missbrauch abhalten.
      Dadurch ändert sich aber rein gar nichts an den Universitäten. Es kommt kein zusätzliches Geld rein, da sich die Langzeitler nicht zurückmelden werden. Auch werden sich die Studienbedingungen allgemein nicht ändern, denn in aller Regel gehen Langzeitler nicht in Vorlesungen, belegen Seminare oder leihen sich Fachbücher aus den Bibliotheken aus.
      Die Studiengebührdiskussion - so wie sie jetzt geführt wird - ist also nichts anderes als populistischer Aktionismus.

      Marc Aurel
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 17:12:20
      Beitrag Nr. 56 ()
      Lass mich raten. Du hättest aufgrund Deiner Herkunft auch keine Probleme gehabt die Studiengebühren zu bezahlen (bzw. Vati zahlen zu lassen). :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 17:19:47
      Beitrag Nr. 57 ()
      Ich bin vor dem Studium zwei Jahre zum Bund gegangen, um mein Studium zu finanzieren.
      Ausserdem wäre es nach Deiner Argumentationsstruktur nie möglich, eine Vergünstigung abzuschaffen, weil/wenn jeder zuvor davon profitiert hat. Im übrigen ist es nicht sachlich, jemandem den (vermeintlichen) Wohlstand der Eltern vorzuwerfen. Oder sollen hier nur Leute, die als Kind im feuchten Keller gelebt haben, mitdiskutieren dürfen?
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 17:27:51
      Beitrag Nr. 58 ()
      Es ist noch weniger sachlich, Kindern aufgrund ihrer Herkunft den gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu verweigern.Studiengebühren bewirken im Ergebnis genau dies. Die Argumente hierzu findest Du in diesem Thread. Lesen bildet ;)
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 17:30:29
      Beitrag Nr. 59 ()
      Den Thread habe ich gelesen, die Argumente sind hinreichend ausgetauscht. In #55 habe ich in erster Linie die Massnahmen kommentiert, die aktuell in NRW diskutiert wurden.
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 17:43:29
      Beitrag Nr. 60 ()
      Dann wird Dir nicht entgangen sein, dass von Seiten der Gebührengegener grundsätzlich eine nachgelagerte, einkommensabhängige Bildungsabgabe für alle Absolventen durchaus Fürsprache findet. Diese würde niemanden, der geeignet ist, aus finanziellen Gründen von einem Studium abhalten. Es gibt in einigen Staaten solche Modelle, die erfolgreich praktiziert werden.

      Eine vorgelagerte Studiengebühr schließt jedoch ganze Bevölkerungsgruppen aus. Das ist einfach so, auch wenn es von einigen Gebührenbefürwortern sicherlich nicht so gewollt ist. Vielleicht fehlt einigen auch die Fantasie sich vorzustekllen, wie es wohl ist von 300 Euro im Monat zu leben. Mir fehlt immer noch die Erklärung, wie man davon Studiengebühren zahlen soll. Bitte jetzt nicht wieder das Kreditargument. Auch die Aussicht mit 50.000 Euro Schulden ins Leben zu starten schreckt vom Studium ab. Dies konnte bisher keiner der Befürworter widerlegen....
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 17:50:33
      Beitrag Nr. 61 ()
      Ich WILL gar nicht über Studiengebühren diskutieren, alle Argumente wurden hier ausgetauscht.
      Mein Beitrag ging nur dahin, dass die "Strafgebühren" für Langzeitstudierende und Zweitstudierende für die Unis und die "normalen" Studenten keine Verbesserungen bringen werden.


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