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    Oliver Kahn - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.02 13:23:04 von
    neuester Beitrag 24.06.02 17:15:07 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 24.06.02 13:23:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Verehrung für den Sonnengott

      Von Ralf Klassen

      "Es gibt Reis, Baby!" - die tägliche Kolumne bei SPIEGEL ONLINE zur Fußball-WM. Heute: Über echte Nationalgefühle und falsche Helden.


      Tag 25 seit Beginn unserer Aufzeichnungen: Vor wenigen Momenten ist der letzte türkische Mitbürger in einem BMW-Cabrio mit einer wehenden Halbmond-Fahne vorbeigefahren. Es war das vorläufige Ende eines Phänomens, das am Samstag kurz vor 16 Uhr als anschwellendes Hupgeräusch aus den Randbezirken unserer Städte begann, sich über Stunden als ursprüngliche Freuden-Exzesse austobte - und die meisten Deutschen hilflos lächelnd am Straßenrand stehen ließ.
      Zumindest für den Boulevard schuf der sensationelle türkische Erfolg wieder einmal Gelegenheit, jene Verbundenheit mit unseren Nachbarn zu zeigen, die ansonsten nicht unbedingt auf der Tagesordnung steht. "Feiern wir am 30. Juni zusammen ein großes Fußballfest?" fragte die "BamS" anbiedernd. Schließlich rücke das "Traumfinale Deutschland - Türkei" immer näher, freute sich das Springer-Sonntags-Organ - und verschwendete nicht weiter Mühe darauf zu erklären, was mit den bisher als Traumfinale gehandelten Partien "Frankreich - Brasilien", "Argentinien - Portugal" oder auch "Deutschland - England" geschehen ist. Glücklich ist, wer vergisst, und so träumt das mediale Geschäft halt jeden Tag einen neuen Traum.

      "Der Brandlöscher von Ulsan"

      Wetten, dass "Bild" am Mittwoch wieder mit einer türkischen Schlagzeile erscheint? So was gibt es sonst nur bei Erdbeben oder wenn des geliebten Ex-Kanzlers Sohn eine Schöne aus dem Morgenland heiratet. Randzielgruppen-Ansprache. Gewinnmitnahmen im Einwanderungsmilieu. Und, wie gehabt, ein kleines bisschen Verarschung, zum "Dönerwetter" ("BamS") noch mal.


      AP

      "Schutzgott-Gorilla": Oliver Kahn


      Freilich: Die Okkupation durch Autokorsos und "Türkiyem"-Headlines weist schmerzhaft auf eine Wunde, die der deutsche Fußballfan in diesen Tagen spürt. Denn die fröhlichen Türken haben ihren Stolz, die bauchfreien Brasilianer ihre Begeisterung, die durchgedrehten Koreaner - ferndiagnostisch betrachtet - ein ernstes Problem. Und wir? Wir haben IHN. Den "Brandlöscher von Ulsan" ("Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung"). Die "Einer-Kette" ("SZ"). Das "Monster" ("Jyllands Posten"). Den "Schutzgott-Gorilla" ("Nikkan Sports").

      Wie Palmenblätter breiten die Zeitungsjournalisten Schlagzeilen vor Oliver Kahn aus. Selbst eine Gazette wie die "Süddeutsche Zeitung", sonst nüchtern-analytisch bis angenehm-ironisch, ließ in ihrer anhimmelnden Begeisterung für "den einsam über allen thronenden" jegliche Distanz vermissen: "Womit kann man diesen Mann bezwingen..?" und "Und wie sehr muss ein Stürmer verzweifeln..?"

      Unsere Vertrauensleute im TV stehen den Kahn-Jüngern vom Druckgewerbe in nichts nach. Johannnes B.Kerner etwa schwang sich zu einem legendärem Vergleich auf: Seit "Sepp Maiers Zeiten" habe Deutschland nicht mehr so einen Torwart gehabt. Na, da haben sich aber Toni Schumacher (Vizeweltmeister 1982 und 1986), Bodo Illgner (Weltmeister 1990) und Andreas Köpke (Europameister 1996) gefreut.

      Eines jedenfalls steht fest: Seit Konrad Adenauer hat sich dieses Land nicht mehr in eine solche Abhängigkeit zu einem einzelnen Menschen begeben. Selbst in Boris Beckers legendärsten Jahren hat es so einen Helden-Kult nicht gegeben. Verständlich: Boris rettete sich selbst - und niemals eine ganze Nation.

      Doch die Wucht dieser Vergötterung drängt uns, die wir bezahlt werden, um Ruhe zu bewahren, eine Reihe von Fragen auf, die möglicherweise Spaß verderbend sind: Zum Beispiel, was die Arbeit eines hoch dotierten Profi-Torwarts sonst sein sollte, als mitunter auch schwierige Bälle zu halten (es waren im Durchschnitt zwei pro Spiel)? Oder, was wohl in diesem Land passierte, wenn King Kahn es im Laufe der Weltmeisterschaft auch noch schaffen sollte, eine Flanke festzuhalten und nicht nur wegzuboxen?

      "Alle in einen Sack"

      Keine falschen Schlüsse, bitte. Natürlich ist Oliver Kahn einer der besten Torhüter der Welt, möglicherweise sogar der Beste. Doch er wird im Moment in einen Himmel gelobt, der keine irdischen Gesetze mehr kennt. Nicht ohne Folgen: Kahn wirkt in Interviews langsam so, als habe der herabgestiegene Sonnengott Ra die Milde, den lästigen Gläubigen endlich Auskunft über sein herrliches Treiben zu geben. Dabei hat schon der Bielefelder Soziologie-Papst Niklas Luhmann, einer der größten Kenner des deutschen Fußballs, immer gesagt, dass der Held nie wissen dürfe, dass er Held ist. Sonst höre er nämlich sofort auf, einer zu sein.

      Im Moment jedoch ist alles einfach "Kahn-Sinn" ("Hamburger Morgenpost"). Wobei das massenmediale Phänomen einen Mann so zu feiern, natürlich Kompensation ist für die tiefe Enttäuschung, die der Rest von Rudis Rumpelfüßlern bietet. Und während dem großen Kahn immer demütiger Ovationen dargebracht werden, bekommt das Fußvolk die Kehrseite der Medaille zu sehen. "Alle in einen Sack, Knüppel drauf, man trifft schon einen Richtigen", klatschte Franz Beckenbauer dem Kollektiv in Korea ins Gesicht. Die derzeitige Mannschaft sei "vielleicht das schlechteste Team überhaupt", das wir je gehabt haben, urteilte die 54er-Legende Helmut Rahn in seinem ersten Interview seit über 20 Jahren ("BamS").

      Da wird unser Herz ganz schwer. Denn beides, Lobgesang wie Prügelstrafe, sind in ihrer Maßlosigkeit dazu angetan, bei uns Reaktionen auszulösen, die uns fremd und unheimlich sind: Verachtung für den Helden und Mitleid mit den Nieten. Insofern, in Gott Kahns Namen, sollten wir, schon zum Selbstschutz, die Verehrung und Vernichtung so behandeln, wie einige unserer verehrten türkischen Mitbürger ihre Autos: tiefer legen.

      TÜR-KI-YEM! TÜR-KI-YEM!
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 13:37:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      das hört sich an wie ein profilierungsversuch eines drogensüchtigen pseudointellektuellen
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 13:38:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nett geschrieben.
      Also, als deutscher Feldspieler würd ich Kahn jetzt mal einen reinmachen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 13:53:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Alle in einen Sack, Knüppel drauf, man trifft schon einen Richtigen", klatschte Franz Beckenbauer dem Kollektiv in Korea ins Gesicht. Die derzeitige Mannschaft sei "vielleicht das schlechteste Team überhaupt", das wir je gehabt haben, urteilte die 54er-Legende Helmut Rahn in seinem ersten Interview seit über 20 Jahren

      Mein Vorschlag:
      Rahn, Berthold (der war für mich immer nur ein Schmalspur-Figo) :laugh:, Beckenbauer, MV, Breitner und Hoeness in einen Sack und dann zweimal täglich für eine Minute in eine Alkohollösung einlegen. :D

      Es fehlt nur noch, das ein Andy Brehme oder ein Hrubesch kommt und sagt, er hätte früher besser gedribbelt.

      Das meint übrigens Sepp Meier zu der Leistung von Kahn, und ich denke der versteht schon etwas vom Geschäft:

      "Er ist der absolute Profi"

      Sepp Maier, Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft, über Oliver Kahn
      Herr Maier, in den koreanischen Sonntagszeitungen steht, Oliver Kahn sei ein Monster.
      Ja und? Die Engländer schreiben immer, wir sind die deutschen Panzer, und die Koreaner schreiben halt, der Olli ist ein Monster. Ich glaube, dem Olli ist das völlig wurscht. Hauptsache, er hält gut.

      Schmunzeln Sie, wenn Sie so etwas lesen?

      In Europa sind Ollis Leistungen ja längst bekannt. Da hat er’s mit dem FC Bayern in der Champions League oft bewiesen. Aber jetzt schaut ihm halt zum ersten Mal die ganze Welt zu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Südamerikaner oder die Afrikaner oder die Asiaten so genau wissen, wie gut er ist.

      Jetzt wissen sie es.

      Er ist super drauf, er spielt riesig. Das Turnier ist meines Erachtens genau auf ihn zugeschnitten.

      Inwiefern?

      Weil es viel zu halten gibt.

      Das heißt: Weil ihn seine eigenen Vorderleute so gut fordern?

      Nein, nein, nicht die Vorderleute, sondern die gegnerischen Stürmer. Ich würde sagen, dass unser Vorstoß ins Halbfinale zu 80 Prozent Ollis Verdienst ist.

      80 Prozent? So viel?

      Hundertprozentig. Sie brauchen sich nur mal die Vorrunde anzuschauen. Da haben wir einen Torwart gebraucht, der auch die Unhaltbaren hält.

      Wie viele waren das?

      Da war der eine gegen Kamerun, der rechts ins lange Eck geht, ganz flach; den hält sonst keiner. Dann hat er einen aus dem Winkel geholt, gegen Paraguay. Und im letzten Spiel gegen die Amis gleich zwei oder drei.

      Hält die bloß der Kahn?

      Die hält bloß der Kahn.

      Ist Oliver Kahn der beste Torwart, den es je gegeben hat?

      Ja, auf jeden Fall.

      Können Sie sich erinnern, dass es bei einer Weltmeisterschaft je einen Torwart gab, der eine Mannschaft so dominiert hat?

      Ich bin jetzt bei der achten Weltmeisterschaft dabei, aber so was gab’s noch nie.

      Auch nicht 1974?

      Da hatte ich zwei, drei gute Spiele - gegen Jugoslawien, Polen und im Endspiel gegen Holland. Aber die anderen Spiele musste ich ja nichts halten.

      Und Toni Schumacher?

      Ach, hören’S auf. Was hat der denn im Endspiel 1986 gespielt? Das weiß er doch selber. Vorher hat er hervorragend gespielt, aber dann im Endspiel .

      Sie meinen die Flanke, an der er vorbeispringt?

      Ja, nicht nur die Flanke, sondern auch das dritte Tor, wo er nicht rausgeht.

      Was hat Oliver Kahn, was andere Torhüter nicht haben?

      Eines hat er nicht nur allen Torhütern, sondern überhaupt allen Spielern voraus: Er ist der absolute Profi. Er will gewinnen.

      Und das wollen die anderen nicht?

      Doch. Aber er will eben immer gewinnen. Immer.

      Wie damals in Hamburg, beim Meisterschaftsfinale vor einem Jahr.

      Ja, da war es am deutlichsten. In der 88. Minute kriegen die Bayern das 0:1. Die anderen sind alle zusammengeklappt .

      . Sammy Kuffour lag sogar schon am Boden.

      . und dann hat Olli ihn aufgerissen und hat ihn nach vorne gejagt. Dann gab’s den Freistoß und Andersson schießt das Tor. Der Olli hat hundertprozentig geglaubt, dass das noch hinhaut. So ist er halt. Der lässt nicht die Flügel hängen, und wenn’s nur noch fünf Sekunden geht. Da muss einfach der Wille da sein, um das zu erreichen. Und den hat er. Er will eben immer gewinnen, ob im Fußball oder gegen mich ist im Golf - völlig egal.

      Und wenn nicht?

      Wenn er beim Golfen verliert, dann geht er sofort zwei Stunden auf die Driving Range. Der Schlag muss sofort wieder perfekt sein, alles muss perfekt sein. Und das ist im Torwarttraining genauso. Er sagt immer: Sepp, ich will ein perfekter Torwart werden.

      Werden?

      Richtig. Er will es werden. Ich sage dann immer: Keiner ist perfekt, es gibt keinen perfekten Torwart. Aber er will perfekt werden.

      Und im Golf?

      Da habe ich die Oberhand, noch. Er muss ja Gott sei Dank noch Fußball spielen, da hat er nicht so viel Zeit zum Üben.

      Stimmt es, dass Oliver Kahn Psychologie-Bücher liest?

      Ja, das macht er schon. Wenn er mal wieder ein Buch über Golf gelesen hat, zeigt er’s mir. Schau mal, sagt er dann, da schreibt einer so richtig, wie Golf eigentlich ist. Da hat er dann ganze Passagen mit dem Filzstift gelb angemalt. Da sagt er dann: Das musst du dir merken. Ich sag dann nur: Wenn du an all das denkst beim Ausholen, triffst du keinen Ball mehr.

      Das heißt: Zu viel Psychologie ist nicht gut?

      Ja, das gilt auch für den Fußball.

      Besteht bei Oliver Kahn denn die Gefahr, dass er sich in die Psychologie zu sehr reinsteigert?

      Jetzt nicht mehr. Das war einmal vor drei oder vier Jahren so.

      Wie haben Sie das gemerkt?

      Damals gab es doch diese Reibereien zwischen ihm und Jens Lehmann. Da war er ein bisschen sauer. Und dann diese Geschichte mit Erich Ribbeck, der immer gesagt hat: Ich habe einen Torhüter 1a und einen 1b. Das hat ihn gestört. Ich habe Ribbeck gesagt, dass es das noch nie gegeben hat in der ganzen Fußballgeschichte - einen 1a- und einen 1b-Torwart. Es gibt nur einen ersten und einen zweiten Torwart. Dann hat Ribbeck gesagt: Es gibt auch 1a und 1b. Dann habe ich geantwortet: Ja, aber nur bei dir. Das alles hat Oliver schon bedrückt.

      Haben Sie ihm geraten, er solle nicht so viel grübeln?

      Natürlich haben wir drüber gesprochen. Das hat sich aber durch Ollis Leistungen schnell erübrigt.

      Und heute?

      Heute ist er viel lockerer. Er ist längst nicht mehr so, wie ihn die meisten noch vom Fernsehen kennen. Wenn wir beim Golfspielen andere Leute treffen, dann sagen die: Mensch, so hab ich mir den ja gar nicht vorgestellt. Das ist ja ein richtig netter Kerl.

      Wie kam es zu diesem Wandel?

      Du brauchst einfach Selbstbestätigung, dann kannst du die Sache lockerer angehen. Du denkst: Ich spiel’ super, ich hab’ was erreicht, ich werde anerkannt. Du musst niemandem mehr zwanghaft etwas beweisen. Das macht den Kopf frei.

      Dass Oliver Kahn ein ganz Spezieller ist - haben Sie das schon gemerkt, als Sie ihn kennen lernten?

      Am Anfang habe ich gedacht: Was ist denn das für ein Holzklotz da hinten?

      Wann war das denn?

      In Karlsruhe war 1994 ein Lehrgang mit allen Nationalspielern. Oliver Kahn hat damals beim Karlsruher SC sehr gut gespielt. Und Berti Vogts lud ihn ein, als vierten Mann hinter Bodo Illgner, Andreas Köpke und Raimond Aumann.

      Und warum Holzklotz?

      Er war eben immer auf seinem Zimmer, er hat sich immer zurückgezogen. Er hat sich nicht wohl gefühlt in unserem Kreis. Er war halt das erste Mal dabei.

      Und haben Sie damals schon gespürt, dass in ihm ein außergewöhnlicher Torwart steckt?

      Lassen Sie mich doch weitererzählen. Nach diesem Lehrgang kam Uli Hoeneß zu mir und hat gesagt: Du, Sepp, ich hab’ den Oliver Kahn gekauft. Du hast ihn doch gehabt in Karlsruhe damals. Da hab’ ich geantwortet: In einer Woche kannst du nichts Genaues feststellen, aber Talent hat er. Der Uli hat dann gesagt: Das ist ein roher Stein, schleif du ihn zum Diamanten. Ich habe gesagt: Ich werde das Beste versuchen, aber ob’s wirklich einer wird, kann ich nicht versprechen.

      Er ist es geworden. Sind Sie stolz?

      So würde ich das nicht sagen. Es war halt der richtige Zeitpunkt, an dem wir zusammengekommen sind. Ich habe eben auch das Glück gehabt, einen Oliver Kahn unter meine Hände zu bekommen. Das Glück war aber auch beidseitig.

      War Ihre Beziehung immer glücklich? Mit so einem ehrgeizigen Burschen hat man doch sicher auch mal Streit.

      Nein, nie. Ich weiß, wie ich ihn behandeln muss. Wenn er einen Fehler im Spiel gemacht hat, lasse ich ihn erst mal in Ruhe. Man muss ihm einen Tag Zeit geben, dann kommt er von selbst und sagt: Du, Sepp, das war nicht richtig von mir.

      Sagen Sie doch mal ein Beispiel.

      Im Achtelfinale gegen Paraguay habe ich Oliver in der Halbzeit gesagt, dass er zu weit hinten steht, weil wir in der Abwehr praktisch eins gegen eins gespielt haben. Er hat es zwar aufgenommen, aber wohl nicht so richtig verstanden, so konzentriert wie er war. Nach dem Spiel hat er mich wieder gefragt: Wie hast du das eigentlich gemeint? Erst am nächsten Tag auf dem Golfplatz haben wir das nochmal in Ruhe durchgesprochen.

      Was hat der Torwart Sepp Maier gehabt, was Oliver Kahn nicht hat?

      Da muss ich überlegen. Sagen wir so: Dem Olli würde es nicht stehen, wenn er Blödsinn macht. Ich war halt so. Aber den Olli kann ich mir nicht vorstellen, wie er sich auf den Ball stellt und grüßt. Er ist ernster als ich.

      Und sportlich? Gibt es da etwas, was Kahn vom Maier brauchen könnte? Sie sind immer mutig bis zur 16-Meter-Grenze rausgekommen.

      Aber damals waren bloß fünf, sechs Mann im Strafraum. Heute sind’s alle. Nein, nein, der Olli beherrscht seinen Sechzehner schon. Aber ich hatte sicher die riskantere Spielweise, das ist richtig.

      Was kommt nach Oliver Kahn? Kommt dann die Generation Butt/Rost? Oder schon die ganzen jungen wie der Stuttgarter Timo Hildebrand?

      Warten wir’s doch mal ab. Der Olli spielt ja noch bis 2006.

      Sind Sie sicher?

      Logisch. Ist doch längst abgemacht. So wie er mir beim Golfen vor dem Kamerun-Spiel versprochen hat, dass er bei der WM keinen mehr reinlässt, so hat er mir auch versprochen, dass wir nach der WM 2006 gemeinsam aufhören.

      Er soll gesagt haben, wenn er mal keine Motivation mehr hätte, würde er vielleicht bald aufhören.

      Ja ja, so was hat er manchmal. So was hat er nach dem Champions-League-Sieg auch schon mal gesagt. Aber da müssen Sie sich keine Sorgen machen: Der hört eh net auf. Ich sag’ ihm immer: Was willst du denn ohne Fußball? Jetzt, wo du oben bist, musst du weitermachen. Und ab 2006 spielen wir dann Golf. Die US Open und die British Open.

      Gemeinsam?

      Ja, im Team. Da wird der Tiger Woods staunen. Und der Uli Hoeneß wird unser Caddy.

      Interview: Christof Kneer
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 15:29:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ein bisschen Heuchelei ist schon dabei.
      Da wird Kahn in den Stadien bei Auswärtsspielen - besonders
      im Westen und Osten unseres Landes - mit Bananen beworfen
      und mit Urwaldlauten begrüßt bzw. provoziert; jetzt aber
      ist er plötzlich "unser aller Oli" und soll die Kastanien
      aus dem Feuer holen.
      Ich meine, einige haben da was gut zu machen.

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      Avatar
      schrieb am 24.06.02 17:15:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Na ja, er hat sich aber den Respekt aber auch wirklich durch Leistung verdient.

      Ich muss jetzt doch nicht noch Uli Hoeness mögen , oder :D


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