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    Gewidmet den Fans der heutzutage grassierenden Kasper-Mucke - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.06.02 11:25:50 von
    neuester Beitrag 29.06.02 15:07:24 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 29.06.02 11:25:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Als Musiker noch Musiker und unverwechselbar waren.
      Und partout nicht zur Ballettstunde wollten... :D



      "Nachruf auf den Donnerfinger

      Von Jörg Schallenberg

      John Entwistle, Bassist der legendären Band The Who, ist tot. Ein Nachruf auf eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des Rock`n`Roll.


      AP

      Who-Bassist Entwistle 1975: Der Ochse mit den Donnerfingern


      Es gibt zwei Szenen in "The Kids Are Alright", jenem autobiografischen Film, den The Who 1978 über sich drehen ließen, die John Entwistle vielleicht am treffendsten charakterisieren: Zu Beginn treibt die Band bei einem Fernsehauftritt im Jahre 1967 einen Showmaster mit ihren Sprüchen fast zur Verzweiflung, dann spielen sie ihren wütenden Hit "My Generation", der immer mehr in eine Lärmorgie mit ohrenbetäubenden Rückkopplungen ausufert.
      Gitarrist Pete Townshend zertrümmert seine Gitarre mitsamt Verstärker und Boxen, Drummer Keith Moon tritt sein Schlagzeug vom Podest und zündet zu guter Letzt noch eine Ladung Schwarzpulver, die er in der Basstrommel versteckt hatte. Es gibt einen Riesenknall, eine Stichflamme schießt hervor und das ganze Studio ist plötzlich mit Rauch gefüllt. Sänger Roger Daltrey flieht, bei Townshend ist das Trommelfell geplatzt, Moon liegt irgendwo in der Ecke - nur der Bass spielt immer noch. John Entwistle steht mit stoischer Ruhe an seinem Platz vorne links und ist nicht einmal zusammengezuckt. Als er merkt, dass der Rest der Band im Studio herumirrt, hört er auf zu spielen und bleibt einfach stehen.


      AP

      Rockband The Who: Roger Daltrey, Keith Moon, Pete Townshend und John Entwistle (v.l.)


      Seine Ruhe, seine manchmal fast gelangweilt wirkende Haltung inmitten einer der wildesten und aufregendsten Bands der Sechziger, in der Daltrey das Mikrofon bis fast an die Hallendecke schwang, Townshend seinen rechten Arm wie einen Windmühlenflügel über der Gitarre kreisen ließ und Moon die Trommelstöcke durch die Luft wirbelte, hat John Entwistle schon früh den Spitznamen "The Ox" eingetragen. Das war aber nur eine Seite des 1944 im Londoner Stadtteil Chiswick geborenen Bassisten.

      In jener anderen Szene in "The Kids Are Alright", die etwa 1978 spielt, schreitet Entwistle gemächlich die Treppen seines Landhauses herunter, nimmt eine paar goldene Schallplatten von der Wand, greift sich den Gitarrenkoffer und geht zur Tür. Schnitt. Der Bassist steht im Park, öffnet den Koffer und holt eine Maschinenpistole heraus. Auf sein Kommando fliegt die erste der Schallplatten durch die Luft, auf die Entwistle nun ein konzentriertes Tontaubenschießen mit etwas unfairer Bewaffnung veranstaltet. Am Ende bleibt er mit rauchender MP und diabolischem Grinsen einfach stehen. Mal wieder.


      AP

      The Who, Bassist Entwistle (3.v.l.): Störrischer Widerpart


      John Entwistle, der vor seiner Karriere bei The Who als Finanzbeamter gearbeitet hatte und als begnadeter Jagdhorn-Spieler gefeiert wurde, war ein britischer Exzentriker, wie er im Buche steht. Die gegensätzlichen Seiten, die er verkörperte, drückte Entwistle in Liedern wie "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" aus. Im Who-Konzeptalbum "Quadrophenia" von 1974, das die Geschichte des jungen Mod Jimmy und dessen gespaltener Persönlichkeit erzählt, steuert Entwistle die reflektierende Rolle von "Doctor Jimmy and Mr. Jim" bei, der auf der Suche nach dem eigenen Selbst ist. "Is it me, for a moment?", lautet "John`s Theme" auf der Platte.

      Im Gegensatz zu Jimmy, der an dieser Suche zerbricht, kam John Entwistle mit den unterschiedlichen Facetten seiner Persönlichkeit sehr gut zurecht. Auf der Bühne war er der Ruhepol, innerhalb der Band verstand er sich am besten mit dem genialen, aber reichlich verrückten Schlagzeuger Keith Moon, der 1978 an einer Überdosis Tabletten starb. Auch seine Songs - Entwistle war der Einzige, der neben Pete Townshend bei den Who eigene Nummern schrieb - kreisten er immer wieder mit schwarzem Humor um skurrile Themen.

      Legendär blieb neben "My Wife", der Abrechnung mit einer bösartigen Ehefrau, vor allem "Boris The Spider", in dem Entwistle die nächtliche Suche nach einer dunklen, haarigen Spinne in allen Einzelheiten beschreibt. Der Song und die von Pete Townshend nachgestellte Jagd geriet stets zu einem Höhepunkt bei den Auftritten der Band - nicht zuletzt dank des dramatischen Basslaufs, den sich Entwistle selbst auf den Leib schrieb. Ohnehin prägte der Bass, der oft die Rolle der Leadgitarre übernahm, viele Who-Songs, selbst bei "My Generation" klingt er prägnanter als Townshends Gitarre. Nicht umsonst lautete Entwistles zweiter Spitzname bei Musikerkollegen "Thunderfingers", er gilt bis heute als einer der besten Bassisten der Rockgeschichte.


      AP

      Vorbild für Nachwuchstalente: John Entwistle 2000 bei einem Konzert in Albuquerque, New Mexico


      Generationen von Nachwuchstalenten haben sich bei dem Versuch, Entwistles schnelles und unglaublich präzises Spiel mit den vielen raffinierten Breaks zu kopieren, Knoten in die Finger gespielt. Wegen seines harten Anschlags klingen manche Instrumentalparts des Who-Bassisten heute wie ein Vorläufer für spätere Heavy Metal-Akkorde. Dank seiner tragenden Rolle in der Band stand Entwistle nie im Schatten von Daltrey und Townshend, sondern galt den Fans immer als ebenso störrischer wie nötiger Widerpart zum exaltierten, manchmal überdrehten Gehabe seiner Kollegen. Schon früh löste er sich zudem aus dem Rahmen der Band, veröffentlichte zwischen 1971 und 1981 fünf Solo-Platten und ging mit alten Kumpels wie dem früheren Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr auf Tour. 1996 erschien noch eine "Best of"-CD unter dem Titel "Thunderfingers".

      John Entwistle ist am Donnerstag im Alter von 57 Jahren in einem Hotel in Las Vegas gestorben, wahrscheinlich an einem Herzanfall. Gestern Abend wollte er dort mit The Who eine Nordamerika-Tournee beginnen. "
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 11:49:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wieder ein unverwechselbarer weniger; schade!!!
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 12:07:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Vielen Dank für den Bericht.

      Allerdings werden nicht so sehr viele von den w:o-Zockern mit The Who etwas anfangen können.
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 12:10:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Muss ja nicht so bleiben ... ;)
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 12:17:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      Dummdidilidumm dum dum


      :D

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      Avatar
      schrieb am 29.06.02 12:22:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      @sittin
      Musste auch mal gesagt werden ... :D
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 12:28:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      Besser so, als sabbernd im Altersheim.
      ....I wanna die, before I get old.............
      heißt`s doch wohl in einem ihrer Songs.
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 14:42:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      cashlover,

      ....hope I die before I get old!

      He did!

      Thanx 4 evrything John,

      R.I.P.
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 15:07:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      an alle Lebenden,

      es gibt auch erfreuliches:



      ZWEI KONZERTE

      Die Rückkehr der Grateful Dead

      Erstmals seit 1995 werden die Mitglieder der Kultband Grateful Dead wieder zusammen auftreten. Die Behörden genehmigten zwei Konzerte - obwohl die vorgesehene Halle viel zu klein ist. Erwartet wird ein Ansturm von Hunderttausenden Fans.

      Milwaukee - Die Behörden von Walworth County genehmigten die geplanten Konzerte am 3. und 4. August im Alpine Valley Music Theatre bei Milwaukee im US-Staat Wisconsin. Damit werden erstmals sei dem Tode von Bandgründer Jerry Garcia im Jahre 1995 die vier noch lebenden Mitglieder der amerikanischen Rockband Grateful Dead, Mickey Hart, Bill Kreutzmann, Phil Lesh und Bob Weir zusammen spielen.
      Die Behörden hatten zunächst Bedenken geäußert, dass der Veranstaltungsort, der für etwa 35.000 Zuschauer geeignet ist, dem erwarteten Ansturm von 200.000 Fans nicht gewachsen sein könnte. Die Konzertagentur Clear Channel Co. verpflichtete sich jedoch, für die Sicherheit zu sorgen. Die beiden bereits ausverkauften Konzerte sollen nun unter dem Motto "Terrapin Station - A Grateful Dead Family Reunion" stattfinden.

      Die 1965 in der Hippie-Ära gegründeten Grateful Dead galten noch bis in die neunziger Jahre hinein als "Outlaws", da sie sich meist den in der Musikbranche geltenden Regeln entzogen, Bootleg-Mitschnitte ihrer Konzerte großzügig befürworteten und zeitweise auch öffentlich die Legalisierung von Drogen forderten. Nach dem Tod des Leadgitarristen Jerry Garcia, der 1995 während einer Drogenentzugskur in San Francisco 53-jährig einem Herzanfall erlag, löste sich die Band auf.

      Seit ihrer Gründung in San Francisco wurden The Grateful Dead von einer treuen Fangemeinde begleitet. Die so genannten Deadheads veranstalteten auch nach dem Tod Garcias weiterhin regelmäßig ihre Partys.


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